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„Eder“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt den Fulda-Zufluss Eder; für weitere Bedeutungen siehe [[Eder (Begriffsklärung)]], zu Personen siehe [[Eder (Name)]].}}
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0,5em; background:#EBE085;"
{{Infobox Fluss
<!--
|NAME= Eder
!colspan="2" align="center" | '''Bild'''
|ALTERNATIVNAME=
|-bgcolor="#FFFFFF"
|SORTNAME= Eder
|colspan="2" style="text-align:center; font-size:smaller" | [[Bild:TrebelBeiNehringen.jpg|thumb|300px|center|Unserfluss]]
|LAGE= [[Nordrhein-Westfalen]], [[Hessen]] ([[Deutschland]])
-->
|BEZEICHNUNG-GKZ=
|-
|GKZ= DE/428
!colspan="2" align=center bgcolor="#EBE085" | '''Daten'''
|FLUSSSYSTEM= Weser
|-bgcolor="#FFFFFF"
|ABFLUSSWEG= Fulda (Fluss)/Fulda/Weser//Nordsee
|Lage: || [[Nordrhein-Westfalen]] & [[Hessen]]
|EINZUGSGEBIET-PREFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
|EINZUGSGEBIET= 3360.966
|Länge: || 177 km
|NACHWEIS-EINZUGSGEBIET= {{GeoQuelle|DE-HE|WRRL}}
|-bgcolor="#FFFFFF"
|EINZUGSGEBIET-SUFFIX=
|[[Quelle (Gewässer)|Quelle]] am: || [[Ederkopf]] (620 m ü. [[Normalnull|NN]])
|LÄNGE-PREFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
|LÄNGE= 176.075
|[[Mündung (Gewässer)|Mündung]] in die [[Fulda (Fluss)|Fulda]] bei: || [[Edermünde-Grifte]] (143 m ü. [[Normalnull|NN]])
|NACHWEIS-LÄNGE= {{GeoQuelle|DE-NW|TIM}}
|-bgcolor="#FFFFFF"
|LÄNGE-SUFFIX=
|Höhenunterschied: || 477 m
|PEGEL1= Fritzlar/25.5/1806/2.80/19.11.1976/6.07/23.6/134/313/11.03.1981
|-bgcolor="#FFFFFF"
|PEGEL1-REIHE= 1966/2012
|[[Einzugsgebiet]]: || 3.362 km²
|NACHWEIS-PEGEL1= {{GeoQuelle|DE-NI|GKJB-12|141}}
|-bgcolor="#FFFFFF"
|PEGEL2= //2792////30.59///
|<small>Wichtigster</small> Nebenfluss: || [[Schwalm (Fluss in Hessen)|Schwalm]]
|PEGEL2-REIHE=
|-bgcolor="#FFFFFF"
|NACHWEIS-PEGEL2= &nbsp;Fritzlar (Eder) + [[Uttershausen]]&nbsp;(Schwalm) + [[Hebel (Wabern)|Hebel]] (Efze)
|[[Kleinstadt|Kleinstädte]] <small>an der Eder</small>: || [[Battenberg]], [[Frankenberg]], [[Fritzlar]], [[Waldeck]]
|PEGEL3= //3391////31.6///
|-bgcolor="#FFFFFF"
|PEGEL3-REIHE=
|-
|NACHWEIS-PEGEL3= differenz der Fulda-Pegel [[Grebenau (Guxhagen)|Grebenau]] und [[Guntershausen (Baunatal)|Guntershausen]]
<!--
|QUELLE= im [[Rothaargebirge]] am [[Ederkopf]]
!colspan="2" align=center bgcolor="#EBE085" | '''Befahrbarkeit'''
|QUELLHÖHE-PREFIX= ca.
|-bgcolor="#FFFFFF"
|QUELLHÖHE= 621
| || <small>Von der Mündung bis zu [[EinemAnderenOrt]]</small>
|HÖHENBEZUG-QUELLE= DE-NHN
|-bgcolor="#FFFFFF"
|NACHWEIS-QUELLHÖHE= {{GeoQuelle|DE-NW|TIM}}
|Min. Schleusenlänge: || xx m
|QUELLHÖHE-SUFFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
|QUELLE_LAT_GRAD= 50/56/6.3/N
|Min. Schleusenbreite: || xx m
|QUELLE_LONG_GRAD= 8/12/35.9/E
|-bgcolor="#FFFFFF"
|QUELLE_REGION= DE-NW
|Min. Abladetiefe: || x,xx m <small>(bei [[Mittelwasser]])</small>
|MÜNDUNG= im [[Kasseler Becken]] bei [[Edermünde]]-[[Grifte]] in die [[Fulda (Fluss)|Fulda]]
|-bgcolor="#FFFFFF"
|MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX= ca.
|Min. Freie Höhe: || x,xx m
|MÜNDUNGSHÖHE= 143
|-bgcolor="#FFFFFF"
|HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= DE-NHN
|Zahl der Schleusen: || xx
|NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE= <ref name="TK25">Topografische Karte 1:25.000</ref>
-->
|MÜNDUNGSHÖHE-SUFFIX=
|}
|MÜNDUNG_LAT_GRAD= 51/13/0.35/N
Die '''Eder''' (bis Anfang [[20. Jh.]] auch '''Edder''') ist der größte, linke und westliche [[Nebenfluss]] der [[Fulda (Fluss)|Fulda]].
|MÜNDUNG_LONG_GRAD= 9/27/18.27/E
|MÜNDUNG_REGION= DE-HE
|LINKE NEBENFLÜSSE= <small>längster:</small> [[Orke]]<br /><small>(dieser und weitere siehe [[#Nebenflüsse|unten]])</small>
|RECHTE NEBENFLÜSSE= <small>längster:</small> [[Schwalm (Eder)|Schwalm]]<br /><small>(dieser und weitere siehe [[#Nebenflüsse|unten]])</small>
|SEEN=
|STAUSEEN= [[Edersee]], [[Affolderner See]]
|EINWOHNER IM EINZUGSGEBIET=
|GROSSSTÄDTE=
|MITTELSTÄDTE=
|KLEINSTÄDTE= [[Hatzfeld (Eder)|Hatzfeld]], [[Battenberg (Eder)|Battenberg]], [[Frankenberg (Eder)|Frankenberg]], [[Waldeck (Stadt)|Waldeck]], [[Fritzlar]], [[Felsberg (Hessen)|Felsberg]]
|GEMEINDEN=
|HÄFEN=
|SCHIFFBAR=
|ANMERKUNGEN= Radwege: [[Ederauenradweg]] sowie die Hessischen Radfernwege [[Hessischer Radfernweg R6|R6]] und [[Hessischer Radfernweg R8|R8]]
|KARTE=
|KARTE-BESCHREIBUNG=
|BILD= Verlaufskarte Eder.png
|BILDBESCHREIBUNG=
}}
[[Datei:Ederquelle1.jpg|mini|''Ederquelle'' am [[Ederkopf]]<br /><small>(während der Schneeschmelze; 2005)</small>]]
[[Datei:Eder river at Goddelsbach.JPG|mini|Die Eder bei Goddelsbach ([[Erndtebrück]])]]
[[Datei:Eder 001, 1 km S von Ederbrinhausen.jpg|mini|Die Eder vor [[Ederbringhausen]]; links, südwestlich im Hintergrund (flussaufwärts) [[Viermünden]] (2016)]]


Die '''Eder''' (bis Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts und im Dialekt noch heute auch '''Edder''' genannt) ist mit 176,1&nbsp;km{{GeoQuelle|DE-NW|TIM}} Fließstrecke der längste und größte sowie ein westlicher und [[Orographisch links und rechts|orographisch linker]] [[Nebenfluss|Zufluss]] der [[Fulda (Fluss)|Fulda]]. Sie verläuft in [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Hessen]].
Sie entspringt im Südosten [[Nordrhein-Westfalen]]s im südöstlichen [[Rothaargebirge]] am [[Ederkopf]] und mündet in Nordhessen bei [[Edermünde-Grifte]].


Der [[Fluss]] entspringt im [[Rothaargebirge]] am [[Ederkopf]] im Stadtgebiet von [[Netphen]] ([[Westfalen]]), fließt unter anderem durch die [[Edersee|Edertalsperre]] und mündet bei [[Grifte]] auf der Gemeindegrenze von [[Edermünde]] und [[Guxhagen]] ([[Nordhessen]]) in die Fulda. Dabei verläuft er in Nordrhein-Westfalen durch den [[Kreis Siegen-Wittgenstein]] und in Hessen durch den [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]] und den [[Schwalm-Eder-Kreis]]. Hydrologisch betrachtet ist die Eder der Quellfluss der [[Weser]], da sie bei ihrer Mündung in die Fulda den höheren mittleren Abfluss aufweist und die Fulda im weiteren
==Flusslauf==
Verlauf wasserreicher<!--davon beim Zusammenfluss in Hann. Münden noch › 50 % Wasser aus der Eder--> als die [[Werra]] ist.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.lwl.org/westfalen-regional-download/PDF/282_Weser.pdf |titel=Die Weser und ihr Gewässereinzugsgebiet in Westfalen |werk=lwl.org |hrsg=Landschaftsverband Westfalen-Lippe |format=PDF |datum=2017 |abruf=2024-05-19}}</ref>


== Etymologie ==
Die Eder durchfließt ländliche Gegenden und quert diverse [[Kleinstadt|Kleinstädte]]:
Die Herkunft des Namens ist unsicher. Als Ausgangsform wird der Name ''*Adrana'' angesetzt. Dies könnte sich vielleicht von [[Indogermanische Ursprache|indogermanisch]] ''*adro-'' für „Wasserlauf“ herleiten. Denkbar wäre auch eine germanische Ableitung vom Wort ''*aðela'' mit der Bedeutung „Schlamm, Morast, schlammiges Wasser“.<ref>{{Greule-DGNB|112|Eder}}</ref>


== Geographie ==
'''Oberlauf''': Von der Quelle zieht sich die Eder durch das [[Wittgensteiner Land]] und dann entlang des [[Forst Hatzfeld]] in nordöstlicher Richtung hinauf nach [[Battenberg]] und [[Frankenberg]]; bei diesen Orten liegt östlich der [[Burgwald (Mittelgebirge)|Burgwald]] und westlich die [[Breite Struth]].
=== Verlauf ===
==== Quelle ====
Die Eder entspringt im [[Westfalen|westfälischen]] Kreis Siegen-Wittgenstein im Südwesten des Rothaargebirges, im Grenzbereich von [[Wittgensteiner Land]] im Nordosten und [[Siegerland]] im Südwesten. Die im [[Naturraum]] ''Ederkopf-Lahnkopf-Rücken'' liegende [[Ederquelle]] befindet sich im Stadtgebiet von [[Netphen]] in der Gemarkung [[Nauholz]] am westlich des [[Erndtebrück]]er Ortsteils [[Benfe (Erndtebrück)|Benfe]] gelegenen [[Ederkopf]] ({{Höhe|650.0|DE-NHN|link=true}}), einer südlichen Hangstelle der [[Oberste Henn|Obersten Henn]] ({{Höhe|675.9}}). Auf rund {{Höhe|621}}{{GeoQuelle|DE-NW|TIM}} Höhe tritt ihr Wasser aus einer Hangschuttquelle des Quellmoores Ederbruch hervor. Früher war die Hauptquelle gefasst, 1991 wurde sie renaturiert. Vorbei führt der [[Rothaarsteig]].


Die Eder durchfließt zumeist dünn besiedelte ländliche Gegenden&nbsp;– überwiegend in Ostnordost-Richtung:
'''Mittellauf''': Die Eder macht einen Rechtsknick um den nördlichen [[Kellerwald]], zu dessen Füßen und unterhalb von [[Waldeck]] sich der große [[Edersee]] ausbreitet, den sie durchfließt.


==== Oberlauf ====
'''Unterlauf''': Östlich der [[Staumauer]] des [[Edersee]]s durchfließt die Eder eine weitläufige Senke. Nach Durchfließen eines recht engen Tals zwischen dem [[Langer Wald|Langen Wald]] und dem [[Büraburg|Büraberg]], der sogenannten Hessischen Pforte, erweitet sich das Tal bei [[Fritzlar]], bevor der Fluss bei [[Edermünde]] – unweit westlich von [[Guxhagen]] und nur wenige Kilometer südlich von [[Kassel]] – in die [[Fulda (Fluss)|Fulda]] mündet.
Anfangs fließt die Eder nach Nordwesten. Wenig unterhalb des Ederbruchs liegt am Westfuß des Ederkopfs, am quellnahen Flussoberlauf, der geographische [[Kreis Siegen-Wittgenstein#Mittelpunkt des Kreises Siegen-Wittgenstein|Mittelpunkt des Kreises Siegen-Wittgenstein]]; vorbei führt auch dort auf {{Höhe|592.9}} Höhe der Rothaarsteig, der den Fluss etwa 3&nbsp;km weiter nördlich überquert.


Nachdem die junge Eder östliche Randgebiete von [[Hilchenbach]]-[[Lützel (Hilchenbach)|Lützel]] passiert hat, wo mit dem [[Lützelbach (Eder)|Lützelbach]] ihr erster nennenswerter Zufluss einmündet, durchfließt sie in ihrem [[Flusslängsprofil#Oberlauf|Oberlauf]] das [[Wittgensteiner Land]], wo sie [[Erndtebrück]] sowie die [[Bad Berleburg]]er Ortsteile [[Berghausen (Bad Berleburg)|Berghausen]] und [[Raumland]] erreicht. In Erndtebrück mündet von Süden kommend die [[Benfe (Eder)|Benfe]] ein, in Raumland von Norden die [[Odeborn]]. Dann erreicht der Fluss, beim Wechseln von Westfalen nach Nordhessen, den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Nach der Einmündung der von Norden kommenden [[Elsoff (Fluss)|Elsoff]] verläuft die Eder durch [[Hatzfeld (Eder)|Hatzfeld]], nördlich vorbei an der im ''Forst Hatzfeld'' gelegenen [[Sackpfeife (Berg)|Sackpfeife]] und in nordöstlicher Richtung nach [[Battenberg (Eder)|Battenberg]].
== Technische Daten ==
[[Bild:Ederquelle1.jpg|thumb|300px|Ederquelle während der Schneeschmelze]]
* [[Quelle (Gewässer)|Quelle]]: Die Eder entspringt am [[Ederkopf]] in 620 m ü. [[Normalnull|NN]].
* [[Mündung (Gewässer)|Mündung]]: Die Eder mündet bei Edermünde-Grifte in 143 m ü. [[Normalnull|NN]].
* Unterschied: Von der Quelle bis zur Mündung überwindet die Eder 477 m Höhe.
* Länge: Die Eder ist mit 177 km der längste Nebenfluss der [[Fulda (Fluss)|Fulda]].
* [[Einzugsgebiet]]: Das oberirdisch entwässerte Gebiet der Eder umfasst 3.362 km², bis zur Mündung ist es sogar etwas größer als das der längeren Fulda (in die die Eder mündet) bis zu diesem Ort.


==== Mittellauf ====
== Nebenflüsse der Eder ==
[[Datei:River Eder near Ederauenradweg FKB2.jpg|mini|Die Eder in der Nähe von [[Frankenberg (Eder)|Frankenberg]]]]
Unterhalb von Battenberg, wo sie aus den südöstlichen Ausläufern des Rothaargebirges austritt, fließt die Eder in ihrem [[Flusslängsprofil#Mittellauf|Mittellauf]] durch ein Tal zwischen [[Breite Struth|Breiter Struth]] im Westen sowie [[Burgwald]] und [[Kellerwald]] im Osten. Dabei verläuft sie über [[Allendorf (Eder)|Allendorf]], wo von Norden kommend der [[Linspherbach]] einmündet, nach [[Frankenberg (Eder)|Frankenberg]], wo aus Richtung Süden die [[Nemphe]] zufließt. Bei Frankenberg-[[Schreufa]] mündet von Nordwesten die [[Nuhne]] ein, bei [[Vöhl]]-[[Ederbringhausen]] aus gleicher Richtung die [[Orke]].
[[Datei:Aseler Bruecke 37.jpg|mini|Eder im [[Edersee]] bei Niedrigwasser des Stausees nahe [[Asel (Vöhl)|Asel]]]]
Danach fließt die Eder in das westliche Ende des bei höchstem Wasserstand 28,5&nbsp;km langen [[Edersee]]s ein. Am Stauseeanfang, an dem von Norden die [[Itter (Eder)|Itter]] einmündet, macht sie einen Rechtsknick um den nördlichen Teil des Kellerwaldes und fließt in östlicher Richtung durch den Edersee, über dessen östlichem Ende sich das [[Schloss Waldeck]] erhebt. Unterhalb Frankenbergs und im Bereich des Edersees verläuft die Eder durch den [[Naturpark Kellerwald-Edersee]] und den darin liegenden [[Nationalpark Kellerwald-Edersee]].


==== Unterlauf ====
'''In ihrem Oberlauf münden:'''
Unterhalb bzw. östlich der [[Staumauer]] der [[Edertalsperre]] durchfließt die Eder in ihrem [[Flusslängsprofil#Unterlauf|Unterlauf]] in östlicher Richtung eine [[Flussniederung]], in der sich unter anderem der [[Affolderner See]] und einige Ortsteile der Gemeinde [[Edertal]] befinden. Nach dem Durchbruch aus dem Edersee-Trog in die [[Wegaer Ederaue]] an der [[Rabensteinpforte]] bei [[Affoldern]], dem Einmünden der von Südwesten kommenden [[Wilde (Eder)|Wilde]] und dem Durchfließen der [[Porta Hassiaca]] („Hessischen Pforte“), dem engen Taleinschnitt zwischen dem [[Eckerich (Fritzlar)|Eckerich]] (südlichster Ausläufer des [[Langer Wald|Langen Waldes]]) im Norden und dem [[Büraburg|Büraberg]] (nordöstlichster Bergsporn des [[Hessenwald]]es, und ehemaliger Standort der [[Büraburg]]) im Süden, erweitert sich das Edertal im Schwalm-Eder-Kreis zur [[Westhessische Senke|Westhessischen Senke]].


In dieser weitläufigen Flussniederung befinden sich an der Eder unter anderem die Städte und Gemeinden [[Fritzlar]], [[Wabern]] und [[Felsberg (Hessen)|Felsberg]]. Unterhalb des Eckerichs fließt der Eder aus Richtung Norden die nordhessische [[Elbe (Eder)|Elbe]] zu. Ostnordöstlich von Wabern, zwischen den Felsberger Ortsteilen [[Altenburg (Felsberg)|Altenburg]] und [[Rhünda]], mündet mit der von Süden kommenden [[Schwalm (Eder)|Schwalm]] (97&nbsp;km lang) der größte bzw. längste Ederzufluss ein. Ab Felsberg, wonach die von Westen kommende [[Ems (Eder)|Ems]] einmündet, wendet sich die Eder in Richtung Norden und erreicht die Gemeinde [[Edermünde]]. Bei deren Ortsteil [[Grifte]] mündet etwas nördlich der [[Landesstraße]]&nbsp;3221 (Grifte–[[Guxhagen]]) von Westen als letzter Eder-Zufluss der durch das Dorf fließende [[Pilgerbach (Eder)|Pilgerbach]] ein.
* [[Elberndorf]] bei [[Erndtebrück]]
* [[Röspe]] bei [[Erndtebrück]]
* [[Odeborn]] bei [[Raumland]]
* [[Elsoff (Fluss)|Elsoff]] bei [[Hatzfeld (Eder)|Hatzfeld]]
* [[Linspher]] bei [[Allendorf (Eder)|Allendorf]]
* [[Nuhne]] bei [[Schreufa]]
* [[Orke]] bei Ederbringhausen


==== Mündung ====
'''In ihrem Mittellauf münden:'''
[[Datei:Edermündung schräg von oben.jpg|mini|Mündung der Eder (rechts) in die Fulda (links) bei Grifte, Blick von Norden]]
Schließlich [[Mündung (Gewässer)|mündet]] die Eder im Süden des Naturraums [[Kasseler Becken]] knapp 1&nbsp;km nordöstlich von Grifte und etwa 2,5&nbsp;km (jeweils Luftlinie) nordwestlich des Ortskerns von Guxhagen auf etwa {{Höhe|143}}<ref name="TK25" /> Höhe beim Fuldakilometer 45,35 in den dort von Südosten kommenden Weser-Quellfluss [[Fulda (Fluss)|Fulda]]. Somit überwindet das Ederwasser von der Quelle bis zur Mündung rund 478&nbsp;m Höhenunterschied.


Bemerkenswert ist, dass bei etwa gleicher Länge bis zum Zusammenfließen (Eder: 176,1&nbsp;km; Fulda: 175,35&nbsp;km<!--220,7 minus 45,35 km-->),{{GeoQuelle|DE-HE|WRRL}} die Eder die größere durchschnittliche Wasserführung hat und dort, im Gegensatz zur Fulda, auch ihre Fließrichtung nicht ändert. Vor diesem Hintergrund ist die Eder der „eigentliche“ Hauptfluss beider Fließgewässer.
* [[Itter (Eder)|Itter]] bei Herzhausen
{{Panorama|Eder profile.png|650|Höhenprofil der Eder}}
* [[Werbe]] bei Niederwerbe


=== Hydrologie ===
'''In ihrem Unterlauf münden:'''
Das [[Einzugsgebiet]], das heißt das oberirdisch entwässerte Gebiet, der Eder ist 3360,966&nbsp;km²{{GeoQuelle|DE-HE|WRRL}} groß. Damit ist es etwas größer als das des nominellen Vorfluters Fulda von deren Quelle bis zur Eder-Mündung.


Allerdings ist die Eder nicht auf langer Strecke so wasserreich. Fast ein Drittel ihres Wassers kommt erst 17&nbsp;km vor dem Zusammenfluss mit der Fulda aus der [[Schwalm (Eder)|Schwalm]].
* [[Elbe (Hessen)|Elbe]] bei Fritzlar
* [[Schwalm (Fluss in Hessen)|Schwalm]] bei [[Altenburg (Hessen)|Altenburg]] & [[Rhünda]]
* [[Ems (Hessen)|Ems]] bei [[Böddiger]]


== Orte an der Eder ==
'''Abfluss an der Mündung:'''


Das genaueste Bild vom Abfluss der Eder an ihrer Mündung ergibt sich aus der Differenz der Fulda-Pegel kurz oberhalb und kurz unterhalb der Edermündung: Pegel [[Grebenau (Guxhagen)|Grebenau]] (54,8&nbsp;km vor der Vereinigung von Fulda und [[Werra]]) und Pegel [[Guntershausen (Baunatal)|Guntershausen]] (43,8&nbsp;km vor jener Vereinigung).
Die Differenz repräsentiert über das Einzugsgebiet der Eder hinaus nur zusätzliche 29,739&nbsp;km², also insgesamt 100,088&nbsp;% des Edergebietes.

'''Pegel Fritzlar:'''

Der Mittelwasserabfluss am Eder-[[Pegel (Wasserstandsmessung)|Pegel]] Fritzlar wird bei dem AEO (oberirdisches Einzugsgebiet bis zur Mess-Stelle) von 1.804&nbsp;km² mit MQ (mittlere Abflussmenge) =&nbsp;24,1&nbsp;m³/s −&nbsp;entsprechend einer Mittelwasserabflussspende von MQ&nbsp;=&nbsp;13,4&nbsp;l/(s&nbsp;•&nbsp;km²)&nbsp;− angegeben. An diesem Punkt ist die Schwalm, der größte Nebenfluss mit 38,6&nbsp;% des Edergebietes, noch nicht eingeflossen. Auch das Wasser der Ems (4,3&nbsp;% des Edergebietes) ist noch nicht enthalten. Der Mittelwert niedrigster Wasserstände (MNQ) beträgt 5,91&nbsp;m³/s, der Mittelwert höchster Abflüsse 138&nbsp;m³/s. Diese beiden Werte sind durch den Betrieb der Edertalsperre beeinflusst, die die Extreme auf beiden Seiten der Skala puffert. Am 11.&nbsp;März 1981 wurden 313&nbsp;m³/s erreicht. Nach der Zerstörung der Edertalsperre am 17.&nbsp;Mai 1943 passierten Fritzlar etwa 3600&nbsp;m³/s.

'''Abfluss der Edertalsperre:'''

Am Pegel Affoldern, 5,4&nbsp;km unterhalb der Edertalsperre gelegen, flossen am 9.&nbsp;Februar 1946 rund 770&nbsp;m³/s ab. Das Einzugsgebiet der Eder bis zur Staumauer der Talsperre ist 1406,05&nbsp;km² groß, bis zum Pegel 1452&nbsp;km².

<gallery heights="110" widths="140">
Eder downstream from Fritzlar.jpg|An der unteren Eder zwischen [[Fritzlar]] und [[Wabern]]
Eder1.JPG|Breite, flache Stelle und Kiesbank unterhalb der Brücke zwischen [[Zennern]] und [[Obermöllrich]]
Eder2.jpg|Als [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|NSG]] ausgewiesene [[Auwald|Auwälder]] am gegenüberliegenden Flussufer
Eder3.jpg|Tiefer, langsamfließender Flussabschnitt mit [[Totholz]]<nowiki />resten
Eder Bridge at Altenbrunslar.JPG|Ederbrücke ([[Landesstraße]]&nbsp;3222) zwischen [[Altenbrunslar|Alten-]] und [[Neuenbrunslar]]
</gallery>

=== Nebenflüsse ===
Von den gut 30&nbsp;m³ Wasser, die pro Sekunde die Edermündung erreichen, kommen etwa 9 allein von der Schwalm, die rund 1300 der 3360&nbsp;km² Einzugsgebiet entwässert ([[Abflussspende]] (Mq) um 7&nbsp;l/(km²•s)), und noch einmal knapp so viel von den drei großen Rothaargebirgsflüssen Orke, Nuhne und Odeborn, die dafür zusammen nur rund 520&nbsp;km² benötigen (durchschnittliche Abflussspende um 16, bei der Odeborn gar etwa 25). Bereits etwas oberhalb der Odeborn-Mündung führt die Eder am ''Pegel Müsse''<ref>Der Pegel liegt unmittelbar oberhalb der Mündung der Kappel.</ref> in [[Aue (Bad Berleburg)|Aue]] rund 3,3&nbsp;m³ (ergibt bei 125&nbsp;km² EZG eine Abflussspende von etwa 26).<ref>[http://www.elwasweb.nrw.de/elwas-web/data-objekt?art=Pegel&fachids=4281319000100 Abflusswerte am Pegel Müsse], ELWAS (NRW)</ref>

Die wichtigsten [[Nebenfluss|Nebenflüsse]] der Eder sind:{{GeoQuelle|DE-NW|TIM}}{{GeoQuelle|DE-HE|WRRL}}

Hinweise zur folgenden Tabelle: Zur besseren Übersicht bzw. zur Sortierung flussabwärts sind in die [[Gewässerkennzahl (Deutschland)|DGKZ]]-Ziffern nach der Ziffer 428, die für die ''Eder'' steht, Bindestriche (-) eingefügt. Die Eder-[[Kilometrierung#Fließgewässer|Flusskilometer]] wurden –&nbsp;flussaufwärts gezählt&nbsp;– aus der Differenz zwischen der Ederlänge von 176,1&nbsp;km und dem „Kilometerstein“ der Mündung errechnet. [[Fließgewässer]], die nicht direkt in die Eder, sondern in deren Stausee [[Edersee]] münden, sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.

→ [[Liste der Fließgewässer im Flusssystem Eder]]
{| class="wikitable sortable" style="text-align:right;"
|- style="background:#DFDFDF; vertical-align:top;"
! Name
! [[Orographisch links und rechts|Lage]]
! Länge<br /><small>(km)</small>
! [[Einzugsgebiet|EZG]]<br /><small>(km²)</small>
! [[Abfluss]]<br /><small>([[Abfluss#Abflusskenngrößen|MQ]]; l/s)</small>
! Mündung<br /><small>(Eder-[[Kilometrierung#Fließgewässer|km]])</small>
! Mündungshöhe<br /><small>([[Normalhöhennull|m ü. NHN]])</small>
! [[Gewässerkennzahl (Deutschland)|DGKZ]]
|-
| style="text-align:left;"| [[Wähbach]]
| style="text-align:left;"| links
| 6,0
| 6,717
|
| 6,9
| 506
| style="text-align:left;"| 428-112
|-
| style="text-align:left;"| [[Benfe (Eder)|Benfe]]
| rechts
| 11,2
| 19,446
|
| 11,9
| 475
| style="text-align:left;"| 428-114
|-
| style="text-align:left;"| [[Schameder Fluss|Schameder]]
| rechts
| 3,8
| 6,435
|
| 13,5
| 466
| style="text-align:left;"| 428-116
|-
| style="text-align:left;"| [[Elberndorfer Bach]]
| style="text-align:left;"| links
| 9,0
| 10,733
|
| 13,6
| 466
| style="text-align:left;"| 428-118
|-
| style="text-align:left;"| [[Röspe (Eder)|Röspe]]
| style="text-align:left;"| links
| 8,6
| 37,013
|
| 17,7
| 449
| style="text-align:left;"| 428-12
|-
| style="text-align:left;"| [[Kappel (Eder)|Kappel]]
| style="text-align:left;"| links
| 7,3
| 27,443
|
| 21,8
| 430
| style="text-align:left;"| 428-132
|-
| style="text-align:left;"| [[Preisdorf (Eder)|Preisdorf]]
| rechts
| 6,0
| 8,506
|
| 14,2
| 420
| style="text-align:left;"| 428-1334
|-
| style="text-align:left;"| [[Trüfte]]
| style="text-align:left;"| links
| 9,7
| 16,576
|
| 27,1
| 411
| style="text-align:left;"| 428-134
|-
| style="text-align:left;"| [[Altmühlbach]]
| rechts
| 5,3
| 14,459
|
| 27,9
| 409
| style="text-align:left;"| 428-136
|-
| style="text-align:left;"| [[Rinther Bach]]
| rechts
| 6,1
| 9,12
|
| 30,3
| 403
| style="text-align:left;"| 428-138
|-
| style="text-align:left;"| [[Odeborn]]
| style="text-align:left;"| links
| 21,2
| 85,064
| 2009{{0|,0}}
| 31,3
| 400
| style="text-align:left;"| 428-14
|-
| style="text-align:left;"| [[Grundbach (Eder)|Grundbach]]
| rechts
| 5,1
| 7,507
|
| 33,1
| 399
| style="text-align:left;"| 428-152
|-
| style="text-align:left;"| [[Lützelsbach]]
| style="text-align:left;"| links
| 5,6
| 6,437
|
| 34,8
| 395
| style="text-align:left;"| 428-154
|-
| style="text-align:left;"| [[Leisebach]]
| rechts
| 4,6
| 12,375
|
| 38,7
| 380
| style="text-align:left;"| 428-156
|-
| style="text-align:left;"| [[Arfe (Eder)|Arfe]]
| style="text-align:left;"| links
| 5,4
| 5,401
|
| 39,6
| 377
| style="text-align:left;"| 428-158
|-
| style="text-align:left;"| [[Lindenhöferbach]]
| rechts
| 4,1
| 12,034
| 189,8
| 48,9
| 349
| style="text-align:left;"| 428-1596
|-
| style="text-align:left;"| [[Elsoff (Fluss)|Elsoff]]
| style="text-align:left;"| links
| 19,0
| 48,925
| 948,1
| 50,0
| 345
| style="text-align:left;"| 428-16
|-
| style="text-align:left;"| [[Eifaer Bach]]
| rechts
| 4,5
| 7,211
| 103,3
| 54,2
| 342
| style="text-align:left;"| 428-172
|-
| style="text-align:left;"| [[Riedgraben (Eder)|Riedgraben]]
| style="text-align:left;"| links
| 7,6
| 11,319
| 173,4
| 69,0
| 305
| style="text-align:left;"| 428-174
|-
| style="text-align:left;"| [[Elbrighäuser Bach]]
| style="text-align:left;"| links
| 10,8
| 17,768
| 321,3
| 70,5
| 301
| style="text-align:left;"| 428-176
|-
| style="text-align:left;"| [[Nitzelbach (Eder)|Nitzelbach]]
| style="text-align:left;"| links
| 10,6
| 8,397
| 132,4
| 73,7
| 295
| style="text-align:left;"| 428-178
|-
| style="text-align:left;"| [[Linspherbach]]
| style="text-align:left;"| links
| 18,3
| 33,107
| 565,8
| 77,0
| 286
| style="text-align:left;"| 428-18
|-
| style="text-align:left;"| [[Hainerbach (Eder)|Hainerbach]]
| style="text-align:left;"| links
| 7,3
| 10,132
| 103,7
| 80,4
| 280
| style="text-align:left;"| 428-192
|-
| style="text-align:left;"| [[Goldbach (Eder)|Goldbach]]
| style="text-align:left;"| links
| 9,5
| 13,838
| 155,8
| 84,5
| 273
| style="text-align:left;"| 428-1952
|-
| style="text-align:left;"| [[Nemphe]]
| rechts
| 14,2
| 38,383
| 293,5
| 86,9
| 270
| style="text-align:left;"| 428-198
|-
| style="text-align:left;"| [[Nuhne]]
| style="text-align:left;"| links
| 36,9
| 156,747
| 2.661,6
| 89,3
| 267
| style="text-align:left;"| 428-2
|-
| style="text-align:left;"| [[Lengelbach]]
| rechts
| 11,4
| 25,848
| 209,9
| 96,3
| 255
| style="text-align:left;"| 428-32
|-
| style="text-align:left;"| [[Orke]]
| style="text-align:left;"| links
| 38,2
| 278,867
| 3.844,5
| 97,5
| 254
| style="text-align:left;"| 428-4
|-
| style="text-align:left;"| [[Lorfe]]
| rechts
| 11,8
| 24,281
| 245,7
| 101,4
| 250
| style="text-align:left;"| 428-512
|-
| style="text-align:left;"| [[Itter (Eder)|Itter]]*
| style="text-align:left;"| links
| 11,6
| 76,131
| 771,3
| 105,8
| 247
| style="text-align:left;"| 428-531
|-
| style="text-align:left;"| [[Aselbach]]*
| style="text-align:left;"| links
| 6,6
| 18,103
| 135,4
| 112,4
| 246
| style="text-align:left;"| 428-533
|-
| style="text-align:left;"| [[Banferbach]]*
| rechts
| 7,2
| 16,383
| 213,9
| 115,2
| 245
| style="text-align:left;"| 428-535
|-
| style="text-align:left;"| [[Werbe (Eder)|Werbe]]*
| style="text-align:left;"| links
| 13,2
| 42,263
| 322,6
| 122,2
| 245
| style="text-align:left;"| 428-537
|-
| style="text-align:left;"| [[Reiherbach (Edersee)|Reiherbach]]*
| style="text-align:left;"| links
| 7,4
| 27,322
| 188,9
| 122,3
| 245
| style="text-align:left;"| 428-538
|-
| style="text-align:left;"| [[Netze (Eder)|Netze]]
| style="text-align:left;"| links
| 12,9
| 29,04
| 169,5
| 134,0
| 194
| style="text-align:left;"| 428-554
|-
| style="text-align:left;"| [[Wesebach]]
| rechts
| 25,3
| 63,433
| 618,2
| 135,7
| 191
| style="text-align:left;"| 428-56
|-
| style="text-align:left;"| [[Wilde (Eder)|Wilde]]
| rechts
| 17,1
| 51,868
| 471,4
| 140,6
| 183
| style="text-align:left;"| 428-58
|-
| style="text-align:left;"| [[Elbe (Eder)|Elbe]]
| style="text-align:left;"| links
| 33,7
| 123,47
| 731,3
| 146,2
| 174
| style="text-align:left;"| 428-6
|-
| style="text-align:left;"| [[Schwalm (Eder)|Schwalm]]
| rechts
| 97,1
| 1.298,783
| 9.044,5
| 159,5
| 158
| style="text-align:left;"| 428-8
|-
| style="text-align:left;"| [[Ems (Eder)|Ems]]
| style="text-align:left;"| links
| 34,1
| 146,214
| 753,3
| 164,9
| 151
| style="text-align:left;"| 428-92
|-
| style="text-align:left;"| [[Pilgerbach (Eder)|Pilgerbach]]
| style="text-align:left;"| links
| 8,8
| 25,593
| 102,2
| 175,5
| 145
| style="text-align:left;"| 428-98
|}

=== Ortschaften ===
Zu den [[Ortschaft]]en an oder nahe der Eder gehören flussabwärts betrachtet:
{| class="toptextcells"
|
am '''Oberlauf''' der Eder:<br />
in Nordrhein-Westfalen:
* [[Lützel (Hilchenbach)|Lützel]] <small>(zu [[Hilchenbach]])</small>
* [[Erndtebrück]]
* [[Erndtebrück]]
* [[Womelsdorf (Erndtebrück)|Womelsdorf]] <small>(zu Erndtebrück)</small>
* [[Raumland]]
* [[Birkelbach (Erndtebrück)|Birkelbach]] <small>(zu Erndtebrück)</small>
* [[Hatzfeld]]
* [[Goddelsbach]] <small>(zu Erndtebrück)</small>
* [[Battenberg]]
* [[Röspe]] <small>(zu Erndtebrück)</small>
* Allendorf (Eder)
* [[Aue (Bad Berleburg)|Aue]] <small>(zu [[Bad Berleburg]])</small>
* [[Berghausen (Bad Berleburg)|Berghausen]] <small>(zu Bad Berleburg)</small>
* [[Raumland]] <small>(mit „Markhausen“ u. „Meckhausen“; zu Bad Berleburg)</small>
* [[Dotzlar]] <small>(mit „Laubroth“; zu Bad Berleburg)</small>
* [[Arfeld]] <small>(mit „Im Ahlen“ u. „Stedenhof“; zu Bad Berleburg)</small>
* [[Schwarzenau (Bad Berleburg)|Schwarzenau]] <small>(zu Bad Berleburg)</small>
* [[Beddelhausen]] <small>(zu Bad Berleburg)</small>
in Hessen <small>(bis zur Mündung in die Fulda)</small>:
* [[Hatzfeld (Eder)|Hatzfeld]]
* [[Holzhausen (Hatzfeld)|Holzhausen]] <small>(zu Hatzfeld)</small>
* [[Reddighausen]] <small>(zu Hatzfeld)</small>
* [[Dodenau]] <small>(zu Battenberg)</small>
* [[Battenberg (Eder)|Battenberg]]
|
am '''Mittellauf''' der Eder:
* [[Battenfeld]] <small>(zu Allendorf)</small>
* [[Allendorf (Eder)|Allendorf]]
* [[Rennertehausen]] <small>(zu Allendorf)</small>
* [[Haine (Allendorf)|Haine]] <small>(zu Allendorf)</small>
* [[Birkenbringhausen]] <small>(zu [[Burgwald (Gemeinde)|Burgwald]])</small>
* [[Röddenau]] <small>(zu Frankenberg)</small>
* [[Frankenberg (Eder)|Frankenberg]]
* [[Frankenberg (Eder)|Frankenberg]]
* [[Viermünden]] <small>(zu Frankenberg)</small>
* [[Vöhl]]
* [[Ederbringhausen]] <small>(zu [[Vöhl]])</small>
* [[Waldeck]]
* [[Schmittlotheim]] <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Edertal (Gemeinde)|Edertal]]
* [[Kirchlotheim]] <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Herzhausen (Vöhl)|Herzhausen]] <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Harbshausen]] <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Asel (Vöhl)|Asel]] <small>(zu Vöhl)</small>
* Asel-Süd <small>(zu Asel bzw. Vöhl)</small>
* [[Bringhausen]] <small>(zu [[Edertal]])</small>
* [[Scheid (Waldeck)|Scheid]] <small>(zu Waldeck)</small>
* [[Rehbach (Edertal)|Rehbach]] <small>(zu [[Edertal]])</small>
* [[Nieder-Werbe]] <small>(zu Waldeck)</small>
* [[Waldeck (Stadt)|Waldeck]] <small>(mit „Waldeck-West“)</small>
* [[Hemfurth-Edersee]] <small>(zu Edertal)</small>
|
am '''Unterlauf''' der Eder:
* [[Affoldern]] <small>(zu Edertal)</small>
* [[Mehlen]] <small>(mit „Lieschensruh“; zu Edertal)</small>
* [[Bergheim (Edertal)|Bergheim]] <small>(zu Edertal)</small>
* [[Giflitz]] <small>(zu Edertal)</small>
* [[Anraff]] <small>(zu Edertal)</small>
* [[Wellen (Edertal)|Wellen]] <small>(zu Edertal)</small>
* [[Wega (Bad Wildungen)|Wega]] <small>(zu [[Bad Wildungen]])</small>
* [[Mandern (Eder)|Mandern]] <small>(zu Bad Wildungen)</small>
* [[Ungedanken]] <small>(zu Fritzlar)</small>
* [[Geismar (Fritzlar)|Geismar]] <small>(zu Fritzlar)</small>
* [[Fritzlar]]
* [[Fritzlar]]
* [[Obermöllrich]] <small>(zu Fritzlar)</small>
* [[Zennern]] <small>(zu Wabern)</small>
* [[Cappel (Fritzlar)|Cappel]] <small>(zu Fritzlar)</small>
* [[Wabern]]
* [[Niedermöllrich]] <small>(zu Wabern)</small>
* [[Harle (Wabern)|Harle]] <small>(zu Wabern)</small>
* [[Lohre (Felsberg)|Lohre]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Altenburg (Felsberg)|Altenburg]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Rhünda]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Gensungen (Felsberg)|Gensungen]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Felsberg (Hessen)|Felsberg]]
* [[Felsberg (Hessen)|Felsberg]]
* [[Böddiger (Felsberg)|Böddiger]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Edermünde]]
* [[Altenbrunslar]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Neuenbrunslar]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Ellenberg (Guxhagen)|Ellenberg]] <small>(zu [[Guxhagen]])</small>
* [[Wolfershausen]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Haldorf]] <small>(zu [[Edermünde]])</small>
* [[Grifte]] <small>(zu Edermünde)</small>
|}


== Andere Flüsse ==
=== Burgen und Schlösser ===
[[Datei:Battenberg (Eder) De Merian Hassiae.jpg|mini|[[Battenberg (Eder)|Battenberg]] (Bildmitte) und die [[Kellerburg]] (links)]]
Zu den [[Burg]]en und [[Schloss (Architektur)|Schlössern]] an oder nahe der Eder gehören flussabwärts betrachtet:<br />
in Nordrhein-Westfalen:
* [[Schloss Berleburg]], Schloss in [[Bad Berleburg]]
in Hessen <small>(bis zur Mündung in die Fulda)</small>:
* [[Burg Hatzfeld]], Burgruine in [[Hatzfeld (Eder)|Hatzfeld]]
* [[Kellerburg]], Burgruine in [[Battenberg (Eder)|Battenberg]]
* [[Burg Viermünden]], Burg in [[Viermünden]] <small>(zu [[Frankenberg (Eder)|Frankenberg]])</small>
* [[Burg Hessenstein]], Burg bei [[Ederbringhausen]] <small>(zu [[Vöhl]])</small>
* [[Keseburg]], Burgruine bei Ederbringhausen <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Burg am Backofen]], Burgruine zwischen [[Schmittlotheim]] und [[Kirchlotheim]] <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Mückenburg (Kirchlotheim)|Mückenburg]] (Mückeburg), Burgruine bei Kirchlotheim <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Ehrenburg (Vöhl)|Ehrenburg]], Burgruine oberhalb des [[Edersee]]s nahe [[Marienhagen (Vöhl)|Marienhagen]] <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Hünselburg]], Burgruine oberhalb des Edersees bei [[Basdorf (Vöhl)|Basdorf]] <small>(zu Vöhl)</small>
* [[Burg Bring]], Ruine auf der [[Liebesinsel (Edersee)|Liebesinsel]] im Edersee bei [[Bringhausen]] <small>(zu Edertal)</small>
* [[Schloss Waldeck]], Burganlage oberhalb des Edersees bei [[Waldeck (Stadt)|Waldeck]]
* [[Schloss Bergheim (Edertal)|Schloss Bergheim]], Schloss in [[Bergheim (Edertal)|Bergheim]] <small>(zu [[Edertal]])</small>
* [[Büraburg]], Burgruine bei [[Ungedanken]] <small>(zu [[Fritzlar]])</small>
* [[Burgruine Altenburg (Felsberg)|Altenburg]], Burgruine bei Altenburg <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Burg Heiligenburg]], Burgruine bei [[Gensungen]] <small>(zu Felsberg)</small>
* [[Felsburg (Hessen)|Felsburg]], Burg als Teilruine in [[Felsberg (Hessen)|Felsberg]]


=== Quellnahe andere Flüsse ===
* Nur 5,5 km südöstlich von der Ederquelle entspringt die [[Lahn (Fluss)|Lahn]].
Nahe der ''Ederquelle'' liegen im Rothaargebirge die Quellen zweier weiterer größerer Flüsse: Nur 3&nbsp;km südöstlich entspringt die nach Westen zum [[Rhein]] abfließende [[Sieg (Fluss)|Sieg]]. Weitere 2,5&nbsp;km südlich entspringt die [[Lahn]], die in ihrem Oberlauf weitgehend parallel zur Eder nach Osten fließt, sich dann aber Richtung Südwesten wendet und in den Rhein mündet.
* Nur 3 km südöstlich von der Ederquelle entspringt die [[Sieg (Fluss)|Sieg]].


== Geschichte ==
[[Kategorie:Fluss in Deutschland]]
Die Eder wird erstmals vom römischen Historiker [[Tacitus]] für das Jahr 15&nbsp;n.&nbsp;Chr. als die im Gebiet der [[Chatten]] gelegene ''Adrana'' erwähnt, bei deren Überquerung in der Nähe des heutigen Fritzlar die Römer im Rahmen der [[Germanicus-Feldzüge]] auf starken Widerstand der Chatten stießen, ehe sie dann deren Hauptort [[Mattium]] zerstörten.
[[Kategorie:Fluss_in_Hessen]]
[[Kategorie:Nordhessen]]


Sie ist spätestens seit der Goldbach-Einmündung bei dem Frankenberger Ortsteil Röddenau ein [[gold]]<nowiki />führender Fluss. Ein Großteil des Goldes wird der Eder über die Itter vom [[Eisenberg (Korbach)|Eisenberg]] bei [[Korbach]], Mitteleuropas größter Goldlagerstätte, zugeführt. Die historischen Hauptabbauplätze liegen flussabwärts unterhalb der Edertalsperre zwischen Affoldern und Fritzlar. Der [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]] betrieb im 14.&nbsp;Jahrhundert eine Goldwäsche an der Eder bei [[Obermöllrich]]. Im 18.&nbsp;Jahrhundert wurden [[Dukaten]] aus Edergold geprägt, die heute eine Rarität unter Sammlern darstellen. Erkennbar sind die sogenannten [[Flussgolddukaten]] an der Umschrift, z. B. SIC FVLG(ent) LITORA ADRANAE AURI FLVAE (= so glänzen die Ufer der Gold führenden Eder).<ref>Gerhard Schön: ''Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert'', (1984), S. 285, Nr. 149, Hessen-Kassel, Edergolddukat von 1775</ref> Auch heute sind noch Goldfunde von rund 1&nbsp;mm Größe möglich.
[[en:Eder]]

[[io:Eder]]
Am Ufer der Eder des im [[Wittgensteiner Land]] liegenden [[Schwarzenau (Bad Berleburg)|Schwarzenau]] entstand im August 1708 die religiöse Bewegung der [[Schwarzenau Brethren]], nachdem sich eine Gruppe von acht Erwachsenen in der Eder durch dreifaches Untertauchen taufen ließ. Nach [[Auswanderung]] ist diese [[Pietismus|pietistisch]]-[[Täufer|täuferische]] Bewegung heute vor allem in Nordamerika verbreitet.
[[la:Adrana]]

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur ==
* Gerhard Kalden: ''Naturerlebnis Edertal. Von der Quelle bis zur Mündung.'' Cognitio Verlag, Niedenstein 2007, ISBN 978-3-932583-25-4.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Eder (Fulda)}}
{{Wikivoyage|Eder-Radweg}}

* {{HLNUG-Wassermessstellen|Nummer=43094|Ort=Auhammer|Art=Wasserstand}}
* {{HLNUG-Wassermessstellen|Nummer=43077|Ort=Schmittlotheim|Art=Wasserstand}}
* {{HLNUG-Wassermessstellen|Nummer=43089|Ort=Affoldern|Art=Wasserstand}}
* {{HLNUG-Wassermessstellen|Nummer=43137|Ort=Fritzlar|Art=Wasserstand}}

{{Normdaten|TYP=g|GND=4013547-0|VIAF=243411846}}

[[Kategorie:Fluss im Siegerland]]
[[Kategorie:Nordhessen]]
[[Kategorie:Westfalen]]
[[Kategorie:Gewässer im Kreis Siegen-Wittgenstein]]
[[Kategorie:Fließgewässer im Rothaargebirge]]

Aktuelle Version vom 3. Juni 2025, 19:48 Uhr

Eder
Daten
Gewässerkennzahl DE: 428
Lage Nordrhein-Westfalen, Hessen (Deutschland)
Flusssystem Weser
Abfluss über Fulda → Weser → Nordsee
Quelle im Rothaargebirge am Ederkopf
50° 56′ 6″ N, 8° 12′ 36″ O
Quellhöhe ca. 621 m ü. NHN[1]
Mündung im Kasseler Becken bei Edermünde-Grifte in die FuldaKoordinaten: 51° 13′ 0″ N, 9° 27′ 18″ O
51° 13′ 0″ N, 9° 27′ 18″ O
Mündungshöhe ca. 143 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied ca. 478 m
Sohlgefälle ca. 2,7 ‰
Länge 176,1 km[1]
Einzugsgebiet 3.360,966 km²[3]
Abfluss am Pegel Fritzlar[4]
AEo: 1806 km²
Lage: 25,5 km oberhalb der Mündung
NNQ (19.11.1976)
MNQ 1966/2012
MQ 1966/2012
Mq 1966/2012
MHQ 1966/2012
HHQ (11.03.1981)
2,8 m³/s
6,07 m³/s
23,6 m³/s
13,1 l/(s km²)
134 m³/s
313 m³/s
Abfluss Fritzlar (Eder) + Uttershausen (Schwalm) + Hebel (Efze)
AEo: 2792 km²
MQ
Mq
30,59 m³/s
11 l/(s km²)
Abflussdifferenz der Fulda-Pegel Grebenau und Guntershausen
AEo: 3391 km²
MQ
Mq
31,6 m³/s
9,3 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse längster: Orke
(dieser und weitere siehe unten)
Rechte Nebenflüsse längster: Schwalm
(dieser und weitere siehe unten)
Durchflossene Stauseen Edersee, Affolderner See
Kleinstädte Hatzfeld, Battenberg, Frankenberg, Waldeck, Fritzlar, Felsberg
Radwege: Ederauenradweg sowie die Hessischen Radfernwege R6 und R8
Ederquelle am Ederkopf
(während der Schneeschmelze; 2005)
Die Eder bei Goddelsbach (Erndtebrück)
Die Eder vor Ederbringhausen; links, südwestlich im Hintergrund (flussaufwärts) Viermünden (2016)

Die Eder (bis Anfang des 20. Jahrhunderts und im Dialekt noch heute auch Edder genannt) ist mit 176,1 km[1] Fließstrecke der längste und größte sowie ein westlicher und orographisch linker Zufluss der Fulda. Sie verläuft in Nordrhein-Westfalen und Hessen.

Der Fluss entspringt im Rothaargebirge am Ederkopf im Stadtgebiet von Netphen (Westfalen), fließt unter anderem durch die Edertalsperre und mündet bei Grifte auf der Gemeindegrenze von Edermünde und Guxhagen (Nordhessen) in die Fulda. Dabei verläuft er in Nordrhein-Westfalen durch den Kreis Siegen-Wittgenstein und in Hessen durch den Landkreis Waldeck-Frankenberg und den Schwalm-Eder-Kreis. Hydrologisch betrachtet ist die Eder der Quellfluss der Weser, da sie bei ihrer Mündung in die Fulda den höheren mittleren Abfluss aufweist und die Fulda im weiteren Verlauf wasserreicher als die Werra ist.[5]

Die Herkunft des Namens ist unsicher. Als Ausgangsform wird der Name *Adrana angesetzt. Dies könnte sich vielleicht von indogermanisch *adro- für „Wasserlauf“ herleiten. Denkbar wäre auch eine germanische Ableitung vom Wort *aðela mit der Bedeutung „Schlamm, Morast, schlammiges Wasser“.[6]

Die Eder entspringt im westfälischen Kreis Siegen-Wittgenstein im Südwesten des Rothaargebirges, im Grenzbereich von Wittgensteiner Land im Nordosten und Siegerland im Südwesten. Die im Naturraum Ederkopf-Lahnkopf-Rücken liegende Ederquelle befindet sich im Stadtgebiet von Netphen in der Gemarkung Nauholz am westlich des Erndtebrücker Ortsteils Benfe gelegenen Ederkopf (650 m ü. NHN), einer südlichen Hangstelle der Obersten Henn (675,9 m). Auf rund 621 m[1] Höhe tritt ihr Wasser aus einer Hangschuttquelle des Quellmoores Ederbruch hervor. Früher war die Hauptquelle gefasst, 1991 wurde sie renaturiert. Vorbei führt der Rothaarsteig.

Die Eder durchfließt zumeist dünn besiedelte ländliche Gegenden – überwiegend in Ostnordost-Richtung:

Anfangs fließt die Eder nach Nordwesten. Wenig unterhalb des Ederbruchs liegt am Westfuß des Ederkopfs, am quellnahen Flussoberlauf, der geographische Mittelpunkt des Kreises Siegen-Wittgenstein; vorbei führt auch dort auf 592,9 m Höhe der Rothaarsteig, der den Fluss etwa 3 km weiter nördlich überquert.

Nachdem die junge Eder östliche Randgebiete von Hilchenbach-Lützel passiert hat, wo mit dem Lützelbach ihr erster nennenswerter Zufluss einmündet, durchfließt sie in ihrem Oberlauf das Wittgensteiner Land, wo sie Erndtebrück sowie die Bad Berleburger Ortsteile Berghausen und Raumland erreicht. In Erndtebrück mündet von Süden kommend die Benfe ein, in Raumland von Norden die Odeborn. Dann erreicht der Fluss, beim Wechseln von Westfalen nach Nordhessen, den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Nach der Einmündung der von Norden kommenden Elsoff verläuft die Eder durch Hatzfeld, nördlich vorbei an der im Forst Hatzfeld gelegenen Sackpfeife und in nordöstlicher Richtung nach Battenberg.

Die Eder in der Nähe von Frankenberg

Unterhalb von Battenberg, wo sie aus den südöstlichen Ausläufern des Rothaargebirges austritt, fließt die Eder in ihrem Mittellauf durch ein Tal zwischen Breiter Struth im Westen sowie Burgwald und Kellerwald im Osten. Dabei verläuft sie über Allendorf, wo von Norden kommend der Linspherbach einmündet, nach Frankenberg, wo aus Richtung Süden die Nemphe zufließt. Bei Frankenberg-Schreufa mündet von Nordwesten die Nuhne ein, bei Vöhl-Ederbringhausen aus gleicher Richtung die Orke.

Eder im Edersee bei Niedrigwasser des Stausees nahe Asel

Danach fließt die Eder in das westliche Ende des bei höchstem Wasserstand 28,5 km langen Edersees ein. Am Stauseeanfang, an dem von Norden die Itter einmündet, macht sie einen Rechtsknick um den nördlichen Teil des Kellerwaldes und fließt in östlicher Richtung durch den Edersee, über dessen östlichem Ende sich das Schloss Waldeck erhebt. Unterhalb Frankenbergs und im Bereich des Edersees verläuft die Eder durch den Naturpark Kellerwald-Edersee und den darin liegenden Nationalpark Kellerwald-Edersee.

Unterhalb bzw. östlich der Staumauer der Edertalsperre durchfließt die Eder in ihrem Unterlauf in östlicher Richtung eine Flussniederung, in der sich unter anderem der Affolderner See und einige Ortsteile der Gemeinde Edertal befinden. Nach dem Durchbruch aus dem Edersee-Trog in die Wegaer Ederaue an der Rabensteinpforte bei Affoldern, dem Einmünden der von Südwesten kommenden Wilde und dem Durchfließen der Porta Hassiaca („Hessischen Pforte“), dem engen Taleinschnitt zwischen dem Eckerich (südlichster Ausläufer des Langen Waldes) im Norden und dem Büraberg (nordöstlichster Bergsporn des Hessenwaldes, und ehemaliger Standort der Büraburg) im Süden, erweitert sich das Edertal im Schwalm-Eder-Kreis zur Westhessischen Senke.

In dieser weitläufigen Flussniederung befinden sich an der Eder unter anderem die Städte und Gemeinden Fritzlar, Wabern und Felsberg. Unterhalb des Eckerichs fließt der Eder aus Richtung Norden die nordhessische Elbe zu. Ostnordöstlich von Wabern, zwischen den Felsberger Ortsteilen Altenburg und Rhünda, mündet mit der von Süden kommenden Schwalm (97 km lang) der größte bzw. längste Ederzufluss ein. Ab Felsberg, wonach die von Westen kommende Ems einmündet, wendet sich die Eder in Richtung Norden und erreicht die Gemeinde Edermünde. Bei deren Ortsteil Grifte mündet etwas nördlich der Landesstraße 3221 (Grifte–Guxhagen) von Westen als letzter Eder-Zufluss der durch das Dorf fließende Pilgerbach ein.

Mündung der Eder (rechts) in die Fulda (links) bei Grifte, Blick von Norden

Schließlich mündet die Eder im Süden des Naturraums Kasseler Becken knapp 1 km nordöstlich von Grifte und etwa 2,5 km (jeweils Luftlinie) nordwestlich des Ortskerns von Guxhagen auf etwa 143 m[2] Höhe beim Fuldakilometer 45,35 in den dort von Südosten kommenden Weser-Quellfluss Fulda. Somit überwindet das Ederwasser von der Quelle bis zur Mündung rund 478 m Höhenunterschied.

Bemerkenswert ist, dass bei etwa gleicher Länge bis zum Zusammenfließen (Eder: 176,1 km; Fulda: 175,35 km),[3] die Eder die größere durchschnittliche Wasserführung hat und dort, im Gegensatz zur Fulda, auch ihre Fließrichtung nicht ändert. Vor diesem Hintergrund ist die Eder der „eigentliche“ Hauptfluss beider Fließgewässer.

Das Einzugsgebiet, das heißt das oberirdisch entwässerte Gebiet, der Eder ist 3360,966 km²[3] groß. Damit ist es etwas größer als das des nominellen Vorfluters Fulda von deren Quelle bis zur Eder-Mündung.

Allerdings ist die Eder nicht auf langer Strecke so wasserreich. Fast ein Drittel ihres Wassers kommt erst 17 km vor dem Zusammenfluss mit der Fulda aus der Schwalm.

Abfluss an der Mündung:

Das genaueste Bild vom Abfluss der Eder an ihrer Mündung ergibt sich aus der Differenz der Fulda-Pegel kurz oberhalb und kurz unterhalb der Edermündung: Pegel Grebenau (54,8 km vor der Vereinigung von Fulda und Werra) und Pegel Guntershausen (43,8 km vor jener Vereinigung). Die Differenz repräsentiert über das Einzugsgebiet der Eder hinaus nur zusätzliche 29,739 km², also insgesamt 100,088 % des Edergebietes.

Pegel Fritzlar:

Der Mittelwasserabfluss am Eder-Pegel Fritzlar wird bei dem AEO (oberirdisches Einzugsgebiet bis zur Mess-Stelle) von 1.804 km² mit MQ (mittlere Abflussmenge) = 24,1 m³/s − entsprechend einer Mittelwasserabflussspende von MQ = 13,4 l/(s • km²) − angegeben. An diesem Punkt ist die Schwalm, der größte Nebenfluss mit 38,6 % des Edergebietes, noch nicht eingeflossen. Auch das Wasser der Ems (4,3 % des Edergebietes) ist noch nicht enthalten. Der Mittelwert niedrigster Wasserstände (MNQ) beträgt 5,91 m³/s, der Mittelwert höchster Abflüsse 138 m³/s. Diese beiden Werte sind durch den Betrieb der Edertalsperre beeinflusst, die die Extreme auf beiden Seiten der Skala puffert. Am 11. März 1981 wurden 313 m³/s erreicht. Nach der Zerstörung der Edertalsperre am 17. Mai 1943 passierten Fritzlar etwa 3600 m³/s.

Abfluss der Edertalsperre:

Am Pegel Affoldern, 5,4 km unterhalb der Edertalsperre gelegen, flossen am 9. Februar 1946 rund 770 m³/s ab. Das Einzugsgebiet der Eder bis zur Staumauer der Talsperre ist 1406,05 km² groß, bis zum Pegel 1452 km².

Von den gut 30 m³ Wasser, die pro Sekunde die Edermündung erreichen, kommen etwa 9 allein von der Schwalm, die rund 1300 der 3360 km² Einzugsgebiet entwässert (Abflussspende (Mq) um 7 l/(km²•s)), und noch einmal knapp so viel von den drei großen Rothaargebirgsflüssen Orke, Nuhne und Odeborn, die dafür zusammen nur rund 520 km² benötigen (durchschnittliche Abflussspende um 16, bei der Odeborn gar etwa 25). Bereits etwas oberhalb der Odeborn-Mündung führt die Eder am Pegel Müsse[7] in Aue rund 3,3 m³ (ergibt bei 125 km² EZG eine Abflussspende von etwa 26).[8]

Die wichtigsten Nebenflüsse der Eder sind:[1][3]

Hinweise zur folgenden Tabelle: Zur besseren Übersicht bzw. zur Sortierung flussabwärts sind in die DGKZ-Ziffern nach der Ziffer 428, die für die Eder steht, Bindestriche (-) eingefügt. Die Eder-Flusskilometer wurden – flussaufwärts gezählt – aus der Differenz zwischen der Ederlänge von 176,1 km und dem „Kilometerstein“ der Mündung errechnet. Fließgewässer, die nicht direkt in die Eder, sondern in deren Stausee Edersee münden, sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.

Liste der Fließgewässer im Flusssystem Eder

Name Lage Länge
(km)
EZG
(km²)
Abfluss
(MQ; l/s)
Mündung
(Eder-km)
Mündungshöhe
(m ü. NHN)
DGKZ
Wähbach links 6,0 6,717 6,9 506 428-112
Benfe rechts 11,2 19,446 11,9 475 428-114
Schameder rechts 3,8 6,435 13,5 466 428-116
Elberndorfer Bach links 9,0 10,733 13,6 466 428-118
Röspe links 8,6 37,013 17,7 449 428-12
Kappel links 7,3 27,443 21,8 430 428-132
Preisdorf rechts 6,0 8,506 14,2 420 428-1334
Trüfte links 9,7 16,576 27,1 411 428-134
Altmühlbach rechts 5,3 14,459 27,9 409 428-136
Rinther Bach rechts 6,1 9,12 30,3 403 428-138
Odeborn links 21,2 85,064 2009,0 31,3 400 428-14
Grundbach rechts 5,1 7,507 33,1 399 428-152
Lützelsbach links 5,6 6,437 34,8 395 428-154
Leisebach rechts 4,6 12,375 38,7 380 428-156
Arfe links 5,4 5,401 39,6 377 428-158
Lindenhöferbach rechts 4,1 12,034 189,8 48,9 349 428-1596
Elsoff links 19,0 48,925 948,1 50,0 345 428-16
Eifaer Bach rechts 4,5 7,211 103,3 54,2 342 428-172
Riedgraben links 7,6 11,319 173,4 69,0 305 428-174
Elbrighäuser Bach links 10,8 17,768 321,3 70,5 301 428-176
Nitzelbach links 10,6 8,397 132,4 73,7 295 428-178
Linspherbach links 18,3 33,107 565,8 77,0 286 428-18
Hainerbach links 7,3 10,132 103,7 80,4 280 428-192
Goldbach links 9,5 13,838 155,8 84,5 273 428-1952
Nemphe rechts 14,2 38,383 293,5 86,9 270 428-198
Nuhne links 36,9 156,747 2.661,6 89,3 267 428-2
Lengelbach rechts 11,4 25,848 209,9 96,3 255 428-32
Orke links 38,2 278,867 3.844,5 97,5 254 428-4
Lorfe rechts 11,8 24,281 245,7 101,4 250 428-512
Itter* links 11,6 76,131 771,3 105,8 247 428-531
Aselbach* links 6,6 18,103 135,4 112,4 246 428-533
Banferbach* rechts 7,2 16,383 213,9 115,2 245 428-535
Werbe* links 13,2 42,263 322,6 122,2 245 428-537
Reiherbach* links 7,4 27,322 188,9 122,3 245 428-538
Netze links 12,9 29,04 169,5 134,0 194 428-554
Wesebach rechts 25,3 63,433 618,2 135,7 191 428-56
Wilde rechts 17,1 51,868 471,4 140,6 183 428-58
Elbe links 33,7 123,47 731,3 146,2 174 428-6
Schwalm rechts 97,1 1.298,783 9.044,5 159,5 158 428-8
Ems links 34,1 146,214 753,3 164,9 151 428-92
Pilgerbach links 8,8 25,593 102,2 175,5 145 428-98

Zu den Ortschaften an oder nahe der Eder gehören flussabwärts betrachtet:

am Oberlauf der Eder:
in Nordrhein-Westfalen:

in Hessen (bis zur Mündung in die Fulda):

am Mittellauf der Eder:

am Unterlauf der Eder:

Burgen und Schlösser

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Battenberg (Bildmitte) und die Kellerburg (links)

Zu den Burgen und Schlössern an oder nahe der Eder gehören flussabwärts betrachtet:
in Nordrhein-Westfalen:

in Hessen (bis zur Mündung in die Fulda):

Quellnahe andere Flüsse

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Nahe der Ederquelle liegen im Rothaargebirge die Quellen zweier weiterer größerer Flüsse: Nur 3 km südöstlich entspringt die nach Westen zum Rhein abfließende Sieg. Weitere 2,5 km südlich entspringt die Lahn, die in ihrem Oberlauf weitgehend parallel zur Eder nach Osten fließt, sich dann aber Richtung Südwesten wendet und in den Rhein mündet.

Die Eder wird erstmals vom römischen Historiker Tacitus für das Jahr 15 n. Chr. als die im Gebiet der Chatten gelegene Adrana erwähnt, bei deren Überquerung in der Nähe des heutigen Fritzlar die Römer im Rahmen der Germanicus-Feldzüge auf starken Widerstand der Chatten stießen, ehe sie dann deren Hauptort Mattium zerstörten.

Sie ist spätestens seit der Goldbach-Einmündung bei dem Frankenberger Ortsteil Röddenau ein goldführender Fluss. Ein Großteil des Goldes wird der Eder über die Itter vom Eisenberg bei Korbach, Mitteleuropas größter Goldlagerstätte, zugeführt. Die historischen Hauptabbauplätze liegen flussabwärts unterhalb der Edertalsperre zwischen Affoldern und Fritzlar. Der Deutsche Orden betrieb im 14. Jahrhundert eine Goldwäsche an der Eder bei Obermöllrich. Im 18. Jahrhundert wurden Dukaten aus Edergold geprägt, die heute eine Rarität unter Sammlern darstellen. Erkennbar sind die sogenannten Flussgolddukaten an der Umschrift, z. B. SIC FVLG(ent) LITORA ADRANAE AURI FLVAE (= so glänzen die Ufer der Gold führenden Eder).[9] Auch heute sind noch Goldfunde von rund 1 mm Größe möglich.

Am Ufer der Eder des im Wittgensteiner Land liegenden Schwarzenau entstand im August 1708 die religiöse Bewegung der Schwarzenau Brethren, nachdem sich eine Gruppe von acht Erwachsenen in der Eder durch dreifaches Untertauchen taufen ließ. Nach Auswanderung ist diese pietistisch-täuferische Bewegung heute vor allem in Nordamerika verbreitet.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. a b Topografische Karte 1:25.000
  3. a b c d Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2012. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 141, abgerufen am 4. Oktober 2017 (PDF, deutsch, 6523 kB).
  5. Die Weser und ihr Gewässereinzugsgebiet in Westfalen. (PDF) In: lwl.org. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2017, abgerufen am 19. Mai 2024.
  6. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 112, „Eder“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  7. Der Pegel liegt unmittelbar oberhalb der Mündung der Kappel.
  8. Abflusswerte am Pegel Müsse, ELWAS (NRW)
  9. Gerhard Schön: Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert, (1984), S. 285, Nr. 149, Hessen-Kassel, Edergolddukat von 1775
  • Gerhard Kalden: Naturerlebnis Edertal. Von der Quelle bis zur Mündung. Cognitio Verlag, Niedenstein 2007, ISBN 978-3-932583-25-4.
Commons: Eder (Fulda) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Eder-Radweg – Reiseführer
  • Pegel bei Auhammer auf der Seite des HLNUG
  • Pegel bei Schmittlotheim auf der Seite des HLNUG
  • Pegel bei Affoldern auf der Seite des HLNUG
  • Pegel bei Fritzlar auf der Seite des HLNUG