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„Waldburg (Württemberg)“ – Versionsunterschied

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Joachim Rittler ist seit dem 01.06.2025 offiziell im Amt
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
|Name = Waldburg
! Wappen
|Wappen = DEU Waldburg (Württ.) COA.png
! Karte
|Breitengrad = 47/45/25/N
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Längengrad = 09/42/46/E
| width="145" | [[Bild:Waldburg Wappen.jpg|140px|Wappen]]
|Lageplan = Waldburg in RV.svg
| width="145" | [[Bild:Karte Waldburg in Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Waldburg hervorgehoben]]
|Bundesland = Baden-Württemberg
|Regierungsbezirk = Tübingen
|Landkreis = Ravensburg
|Gemeindeverwaltungsverband = Gullen
|Höhe = 723
|PLZ = 88289
|Vorwahl = 07529
|Gemeindeschlüssel = 08436079
|Adresse = Hauptstraße 20<br />88289 Waldburg
|Website = [https://www.gemeinde-waldburg.de/ www.gemeinde-waldburg.de]
|Bürgermeister = Joachim Rittler
}}

'''Waldburg''' ist eine deutsche Gemeinde mit 49 Teilorten und Weilern und ein staatlich anerkannter [[Erholungsort]] im [[Landkreis Ravensburg]] in [[Baden-Württemberg]]. Die Gemeinde Waldburg, die durch die [[Waldburg (Burg)|gleichnamige Burg]] aus dem 12. Jahrhundert bekannt ist, ist Mitglied im [[Gemeindeverwaltungsverband Gullen]] mit Sitz in [[Grünkraut]].

== Geographie ==
[[Datei:BudS - Waldburg Topo.jpg|thumb|Topografische Karte der Gemeinde Waldburg]]
=== Geographische Lage ===
Die Gemeinde Waldburg liegt am Südrand des [[Altdorfer Wald]]s etwa auf halber [[Luftlinie]] zwischen [[Ravensburg]] im West-Nordwesten und [[Wangen im Allgäu|Wangen]] im Ost-Südosten.

=== Nachbargemeinden ===
Nachbargemeinden von Waldburg sind [[Amtzell]], [[Bodnegg]], [[Grünkraut]], [[Schlier (Gemeinde)|Schlier]] und [[Vogt (Gemeinde)|Vogt]].

=== Schutzgebiete ===
Im Gemeindegebiet sind derzeit sechs [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]] ([[Blauensee (Naturschutzgebiet)|Blauensee]], [[Dietenberger Weiher (Naturschutzgebiet)|Dietenberger Weiher]], [[Edensbacher Mösle]], [[Felder See (Naturschutzgebiet)|Felder See]], [[Pfaumoos, Niggelmoos und Bei der Schleife]] und [[Scheibensee (Naturschutzgebiet)|Scheibensee]]) sowie ein [[Landschaftsschutzgebiet]] ([[Jungmoränenlandschaft zwischen Amtzell und Vogt]]) ausgewiesen (Stand: 1. April 2010).

=== Gemeindegliederung ===
Die Gemeinde Waldburg besteht aus dem Hauptteilort Waldburg sowie über 40 [[Dorf|Dörfern]], [[Weiler]]n und Einzelhöfen, darunter als größtes das Dorf Hannober.

Die übrigen Dörfer, Weiler und Höfe sind (in alphabetischer Reihenfolge) Appen, Außer-Edensbach, Badstuben, Bauernmühle, Bildspitz, Blaser, Blauensee, Dietenberg, Edensbach, Egg, Ehrlen, Ershaus, Feld, Frankenberg, Füglesmühle, Füßinger, Greut, Hecker, Hinterwiddum, Kesenweiler, Maderhof, Maiertal, Morgenhof, Neuschel, Neuwaldburg, Niggel, Obergreut, Ottolehen, Reichermoos, Reute, Ried, Rotenburg, Sausenwind, Schafmaier, Schleife, Schoderhof, Siebratsreute, Teuringer, Vorderwiddum und Widmannsbronn.

== Geschichte ==
[[Datei:Waldburg vor 1870.jpg|mini|Waldburg auf einer Photographie vor 1870]]
[[Datei:Waldburg (Württemberg) Panorama (02-2).jpg|mini|Blick von der Burg auf den Ort, im Vordergrund rechts die ''Katholische Pfarrkirche St. Magnus'']]
[[Datei:Amtzell - Wüstenberg - Waldburg, RV, Teuringer v SO 02.JPG|mini|Waldburg von Südosten]]
=== Mittelalterliche Ortsgeschichte ===
Während der Zeit des Hochmittelalters lag der Ort im [[Herzogtum Schwaben]]. Die erste namentliche Erwähnung von Waldburg als Lehen ist in der ''Beschreibung des Oberamts Ravensburg''<ref name="Oberamt">[[s:Beschreibung des Oberamts Ravensburg/Kapitel B 16|Beschreibung des Oberamts Ravensburg: Gemeinde Waldburg]]</ref> laut Pappenheims Chronik 1402 erfolgt. Das [[Kloster Weingarten]], die [[Landvogtei Schwaben]] und der [[Haus Waldburg|Truchsess von Waldburg]], letzterer mit dem größten Anteil, teilten sich die Hoheit.

=== Frühneuzeitliche Ereignisse ===
1570 brannte ein Teil der Ortschaft ab, 1632 während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wurde die Waldburg durch die Schweden belagert und der Ort gebrandschatzt, 1724 legte ein Brand das halbe Dorf in Schutt und Asche.

=== Württembergische Zeit ===
1806 wurde das Gebiet von Kaiser Napoleon dem [[Königreich Württemberg]] zugeschlagen, was im katholischen Oberschwaben zwar auf Ablehnung stieß, jedoch auf dem Wiener Kongress 1815 endgültig bestätigt wurde. Von 1806 bis 1810 war Waldburg kurzzeitig dem [[Oberamt Waldsee]] unterstellt und von 1810 bis 1934 dem [[Oberamt Ravensburg]].

Waldburg wurde in der ''Beschreibung des Oberamts Ravensburg'' aus dem Jahre 1836 zwar bereits als Gemeinde mit 48 Parzellen und 1163 (katholischen) Einwohnern ausgewiesen, aber als „Standesherrlicher Ort“ deklariert, den Fürsten von [[Waldburg-Wolfegg|Waldburg-Wolfegg-Waldsee]] gehörig.<ref name="Oberamt" /> Das fürstliche Patrimonialamt Waldburg-Wolfegg bestand mit Unterbrechung noch bis 1849.

Während der [[Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit in Württemberg]] fanden zwei Kreisreformen statt. Zunächst gab es 1934 lediglich eine Umbenennung des [[Oberamt (Württemberg)|Oberamts]] in Kreis Ravensburg, bei dem sich Waldburg von 1934 bis 1938 befand. Mit der größeren Kreisreform von 1938 kam Waldburg zum erweiterten [[Landkreis Ravensburg]], dem es bis heute angehört.

=== Nachkriegszeit ===
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der [[Französische Besatzungszone|französischen Besatzungszone]] und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegründeten Land [[Württemberg-Hohenzollern]], welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

1969 wurden die Waldburger Ortsteile Hochrain und Knausenhaus an die Nachbargemeinde Amtzell abgegeben, 1977 zudem auch noch der Ortsteil Beikers, erhielt andererseits den Hof Bildspitz und einen Hof in Edensbach.

=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="wikitable"
! style="background:#EFEFEF;"| Jahr
! style="background:#EFEFEF;"| Einwohner
|-
| 1836|| 1163
|-
| 1910|| 1223
|-
| 1950|| 1330
|-
| 1991|| 2352
|-
| 1995|| 2276
|-
| 2004|| 2993
|-
| 2010|| 3051
|-
| 2015|| 3182
|-
|-
| 2020|| 3180
! colspan="2" | Basisdaten
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Baden-Württemberg]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Tübingen|Tübingen]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Ravensburg|Ravensburg]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|47.7572_N_09.7128_E_type:city(2993)_region:DE-BW|47°&nbsp;45'&nbsp;N,&nbsp;09°&nbsp;43'&nbsp;O}}
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Höhe]]: || 723 m ü. [[Normalnull|NN]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Fläche]]: || 22,7 [[Quadratkilometer|km²]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Einwohner]]: || 2.993 ''<small>(31. Dezember 2004)</small>''
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 132 Einwohner je km²
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Ausländeranteil]]: || 3,1 %
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]: || 88289
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 07529
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || RV
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 08 4 36 079 <!--
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || XX Stadtteile/[[Stadtbezirk]]e -->
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der <br />Gemeindeverwaltung: || Hauptstraße 20<br />88289 Waldburg
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || <small>[http://www.gemeinde-waldburg.de/ www.gemeinde-waldburg.de]</small>
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:info@gemeinde-waldburg.de info@gemeinde-waldburg.de]</small>
|-
|-
! colspan="2" | Politik
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bürgermeister]]: || Michael Röger
|}
|}
Die Gemeinde '''Waldburg''' ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im [[Landkreis Ravensburg]] in [[Baden-Württemberg]] mit der gleichnamigen Burg aus dem [[12. Jahrhundert]]. Die Gemeinde liegt ca. 10 km östlich von [[Ravensburg]].


== Religionen ==
Die Gemeinde ist Mitglied im '''Gemeindeverwaltungsverband "Gullen"''' mit Sitz in [[Grünkraut]].
Waldburg ist wie das gesamte Umland [[römisch-katholisch]] geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei [[St. Magnus (Waldburg)|St. Magnus]] (mit Filialkirchengemeinde St. Cassian in Hannober), die zum Dekanat Ravensburg gehört. Die Pfarrgemeinde Waldburg in ihrer heutigen Form entstand erst zwischen 1808 und 1816. Die im 16. Jahrhundert entstandene Pfarrei umfasste lediglich den Ort selbst und drei umliegende Parzellen. Die übrigen gehörten zu den Pfarreien Bodnegg und Amtzell beziehungsweise wurden vom Kloster Weingarten bepfarrt. Die Aufzeichnungen der Waldburger Kirchenbücher beginnen erst im Jahre 1700 und später. 1920 wurde eine Filialpfarrei in Hannober eingerichtet, was zur Folge hatte, dass einige bisher zur Pfarrei Amtzell und Vogt gehörende Parzellen der Pfarrei Waldburg zugeordnet wurden.


Die [[evangelisch]]en Christen in Waldburg sind Mitglieder der [[Kirchenbezirk Ravensburg#Kirchengemeinde Atzenweiler-Vogt|Kirchengemeinde Atzenweiler-Vogt]], die zum Dekanat Ravensburg gehört.
<!-- == Geografie == -->
<!-- == Wappen == -->
<!-- == Geschichte == -->


== Religionen ==
== Sport ==
Bei entsprechender Schneelage werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde [[Vogt (Gemeinde)|Vogt]] regelmäßig Loipen gespurt. Es wurde dafür ein [[Kässbohrer Geländefahrzeug#PistenBully|Pistenbully]] beschafft.


== Politik ==
Waldburg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Magnus (mit Filialkirchengemeinde St. Cassian in Hannober), die zum Dekanat Ravensburg gehört.
=== Gemeinderat ===
Der Gemeinderat in Waldburg besteht aus den 12 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.


Die [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240609/08436079/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=5126&stimmentyp=0&id=ebene_-15904_id_25051 Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart]</ref> Die Wahlbeteiligung lag bei 70,55 %.
Die evangelischen Christen in Waldburg sind Mitglieder der Kirchengemeinde [[Grünkraut|Atzenweiler]], die zum Dekanat Ravensburg gehört.


{| border="0" style="text-align:center"
<!-- == Politik == -->
|- bgcolor="#ffffff"
|- bgcolor="#ccddee"
|- bgcolor="#ccddee"
| style="text-align:left" | Liste||Wähler||Sitze
|- bgcolor="#ddeeff"
| style="text-align:left" | Unabhängige Liste || 97,93 % || 12
|- bgcolor="#ddeeff"
| style="text-align:left" | Bürger für Waldburg || 2,07 % || 0
|}

=== Bürgermeister ===
{{Mehrspaltige Liste
|liste = * 1795–1815: Kiene
* 1815–1838: Sebastian Thoma
* 1838–1862: Jost Alois Rongg
* 1862–1876: Xaver Miller
* 1876–1904: Silvester Fugunt
* 1904–1918: Hermann Schabel
* 1919–1938: Karl Loritz
* 1939–1940: Franz Schlotter
* 1940–1945: Wilhelm Kölle (geschäftsführend)
* 1945–1969: Reinhold Abele
* 1970–1978: Klaus Flaig
* 1978–1994: Otto Hermann
* 1994–2025: Michael Röger
* Seit 2025: Joachim Rittler
}}

=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild = DEU Waldburg (Württ.) COA.png
|Kurzdarstellung= Wappen der Gemeinde Waldburg
|Blasonierung = Unter rotem [[Schildhaupt]], darin ein goldener (gelber) [[Reichsapfel]], in Gold (Gelb) drei schreitende, rot bezungte, hersehende schwarze [[Löwe (Wappentier)|Löwen]] ([[Leopard (Wappentier)|Leoparden]]) übereinander.
|Zusatz =
|Quelle = [https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/20263/Waldburg ''Waldburg.''] In: ''[[LEO-BW]].'' Abgerufen am 28. Februar 2025.
|Begründung = Das Schultheißenamtssiegel enthielt im Jahre 1930 eine naturalistische Abbildung der auf der Gemeindemarkung liegenden [[Waldburg (Burg)|Burg Waldburg]]. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erschien dieses unheraldische Motiv auch in einer [[Wappenschild|schildförmigen]] Umrahmung im Gemeindedienstsiegel. Bei der Festlegung ihres Wappens wählte die Gemeinde im Einvernehmen mit dem [[Waldburg-Wolfegg#Grafen von Waldburg-Wolfegg-Waldsee|fürstlichen Hause Waldburg-Wolfegg-Waldsee]] [[Wappenfigur|Figuren]] aus dem fürstlichen Wappen. Die Löwen entsprechen dem Wappen des [[Haus Waldburg|Hauses Waldburg]]. Der ebenfalls in Wappen des Hauses Waldburg verwendete Reichsapfel erinnert daran, dass die [[Reichskleinodien]] im Mittelalter vorübergehend auf der Waldburg und damit auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde aufbewahrt wurden. Aus diesem Wappen hätten sich zunächst die schon vom Land geführten Flaggenfarben Schwarz-Gelb ergeben, doch entschied sich die Gemeinde für die Farbenverbindung Grün-Gelb. Die Landesregierung hat das Wappen samt der Flagge am 14.&nbsp;Februar 1955 verliehen.
}}
{{Siehe auch|Liste der Wappen im Landkreis Ravensburg}}

=== Partnerschaften ===
Seit etwa 1980 besteht eine [[Gemeindepartnerschaft|Partnerschaft]] zur gleichnamigen Gemeinde [[Waldburg (Oberösterreich)|Waldburg]] in [[Oberösterreich]].


== Wirtschaft ==
=== Verkehr ===
Die Gemeinde ist mit einigen [[Omnibus|Buslinien]] u.a. mit [[Ravensburg]], [[Schlier (Gemeinde)|Schlier]], [[Vogt]] und [[Wangen im Allgäu]] verbunden und gehört dem [[Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund]] (''bodo'') an.
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- == Öffentliche Einrichtungen == -->
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->
<!-- === Bildungseinrichtungen === -->
<!-- === Ämter === -->
<!-- === Freizeit- und Sportanlagen === -->
<!-- == Städtepartnerschaften == -->
<!-- == Stadtgliederung == -->
<!-- == Entwicklung des Stadtgebiets == -->
<!-- === Eingemeindungen === -->
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Bild:Waldburg1899.jpg|thumb|280px|none|Waldburg 1899]]
[[Datei:Waldburg 2007.jpg|mini|Die [[Waldburg (Burg)|Waldburg]]]]

* [[Waldburg (Burg)|Burg Waldburg]] aus dem 12. Jahrhundert mit Museum ist die Stammburg des [[Haus Waldburg|Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts ''Waldburg'']]. Vom Burgturm (780 m) aus hat man bei klarer Sicht ein herrliches Fernsichtpanorama bis zum [[Bodensee]] und ins [[Berner Oberland]]. Die Waldburg kann als Museum besichtigt werden und wird auch für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt.
=== Museen ===
* Sternwarte mit Planetenweg
* Die ''[[Waldburg (Burg)|Waldburg]]'' aus dem 12. Jahrhundert mit Museum ist die Stammburg des [[Haus Waldburg|Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg]]. In ihr wurden temporär 1194 und von 1220 bis 1240 die [[Reichskleinodien|Reichsinsignien]] aufbewahrt. Vom Burgturm (780&nbsp;m) aus hat man bei klarer Sicht ein Fernsichtpanorama bis zum [[Bodensee]] und ins [[Berner Oberland]]. Die Waldburg, die auch für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt wird, kann als Museum besichtigt werden.
* SWR Sender (unbemannt) mit 108 Meter hohem Stahlgittermast bei 9°43'33" östliche Länge und 47°46'29" nördliche Breite in Neuwaldburg-Galgenberg. Auf UKW werden SWR2 (94,9 MHz, 60 KW) und SWR4 Baden-Württemberg (91,2 MHz, 25 KW) zur Versorgung der Region Allgäu/Oberschwaben/Bodensee ausgestrahlt.
* Das private ''Museum für [[Indianerbild im deutschen Sprachraum|Indianistik]]'' zeigt anhand von Originalexponaten und Modellen die Kultur und Tradition der Ureinwohner Nordamerikas.
<!-- === Theater === -->

<!-- === Museen === -->
<!-- === Bauwerke === -->
=== Bauwerke ===
[[Datei:Waldburg Pfarrkirche innen.jpg|mini|[[St. Magnus (Waldburg)|Pfarrkirche St. Magnus]]]]
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
[[Datei:Sender Waldburg 2.jpg|mini|hochkant|Fernmeldeturm Sender Waldburg 2]]
<!-- == Persönlichkeiten == -->
* ''[[St. Magnus (Waldburg)|Katholische Pfarrkirche St. Magnus]]'' in Waldburg, begründet 1327 als Kapelle St. Walburga, ab 1337 umgebaut zur Pfarrkirche St. Magnus, 1525, 1748 und 1962 umgebaut, Inneres 1937 erneuert und 1979/1980 restauriert. Der Hochaltar von Gabriel Weiß (1750) ist der [[Katakombenheiliger|Katakombenheiligen]] St. Romula geweiht. Am Romulafest im September wird das Altarblatt versenkt, und die im Altar aufbewahrten Gebeine der Heiligen werden sichtbar.
<!-- === Ehrenbürger === -->
* ''Katholische Filialkirche St. Cassian'' in Hannober, erbaut 1914 bis 1920 in [[neobarock]]em Stil, mit Hochaltargemälde „Der heilige Cassian segnet Hannober“ von [[Gebhard Fugel]] und spätgotischer Figurengruppe „Anna selbdritt“
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
* ''Kapelle St. Cassian'' (genannt ''Hustenkapelle'') in Hannober, 17. Jahrhundert
<!-- == Sonstiges == -->
* ''Kapelle St. Erasmus'' (genannt ''Grimmenkapelle'') in Frankenberg, mit Bildtafel von 1748
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
* ''Kapelle St. Rochus'' (genannt ''Oißekäppele'' (Eißen=Furunkel)) im Schafmeier
<!-- == Literatur == -->
* ''Habnitkapelle'' in Neuwaldburg, 1997 erbaut zu Ehren des seligen Habnit, eines Volksheiligen des 16. Jahrhunderts, der in der Waldburger Pfarrkirche begraben ist
* ''Pfarrhaus'' in Waldburg, 1571 von dem Waldburger Bürger Hans Sauter auf eigene Kosten erbautes Fachwerkhaus
* Das Haupthaus des Hotels Krone wurde 1842–1844 vom damaligen Wirt Kronenberger erbaut. Bis dahin bestand an gleicher Stelle schon eine sogenannte „Tafernwirtschaft“, die schon auf der Rauch’schen Dorfansicht von 1625 eingetragen war. Das Gebäude wurde 2008 renoviert.
* ''Sternwarte'' mit Planetenweg
* Zwischen Waldburg und Neuwaldburg befindet sich bei {{Coordinate|text=DMS|NS=47/46/10.1/N|EW=9/43/20.7/E|type=landmark|region=DE-BW|name=Fernmeldeturm Waldburg}} ein 108 Meter hoher ''Fernmeldeturm'', der 1987 erbaut wurde.

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Burgnarren Waldburg.jpg|mini|Burgnarren]]
* Höhepunkt im Jahreslauf ist das „Romulafest“, das am dritten Sonntag im September zu Ehren der heiligen Romula, einer Katakombenheiligen, deren Gebeine in der Pfarrkirche ruhen, gefeiert wird. Die 1848 gegründete [[Bürgerwehr]], der [[Spielmannszug]] und die Musikkapelle Waldburg-Hannober bilden in ihren wilhelminischen Trachten mit ihrer Parade die große Attraktion. Am darauf folgenden Montag findet ein Kinderfest statt.
* Im Ortsteil Hannober wird im August das „Kassiansfest“ mit Prozession und Volksfest gefeiert, die Kirchweihe zu Ehren des Kirchenpatrons der Filialkirche.
* Im August findet der Oberschwäbische Töpfermarkt auf dem Hartplatz bei der Schule statt.
* Bei der Reiterprozession „Blutritt“ zu Ehren der Heilig-Blut-Reliquie in [[Weingarten (Württemberg)|Weingarten]] (jeweils am Freitag nach [[Christi Himmelfahrt]]) ist die Pfarrgemeinde Waldburg prominent und farbenfroh mit einer Reiterdelegation und ihrer Musikkapelle vertreten.
* In Waldburg wird seit einiger Zeit auch die [[Schwäbisch-alemannische Fastnacht|schwäbisch-alemannische Fasnet]] gefeiert. 1994 wurde die Narrenzunft „Burgnarren“ gegründet, deren Narrenfigur einen [[Hofnarr]]en darstellt. Der Narrenruf der Burgnarren ist „Etz goht’s rund, d’r Burgnarr kunnt“. Die „Dorffasnet“ zieht Gäste aus dem ganzen Umkreis an.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Große Industriebetriebe gibt es in Waldburg nicht, jedoch kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Im Ortsteil Hannober ist ein größeres Gewerbegebiet für mittelständische und Klein-Betriebe ausgewiesen und erschlossen.

=== Verkehr ===
Die Gemeinde ist mit einigen [[Omnibus|Buslinien]] unter anderem mit [[Ravensburg]], [[Schlier (Gemeinde)|Schlier]], [[Vogt (Gemeinde)|Vogt]] und [[Wangen im Allgäu]] verbunden und gehört dem [[Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund]] (''bodo'') an.

=== Sendeanlage ===
''Hauptartikel:'' [[Sender Waldburg]]

=== Ansässige Unternehmen ===
[[Vom Fass]] ist ein Franchiseunternehmen im Einzelhandel mit Weinen, Spirituosen, Likören, Essigen und Ölen mit weltweit über 200 Standorten. Die Zentrale ist im Waldburger Ortsteil Hannober ansässig.

== Persönlichkeiten ==
* [[Ludwig Dressel]] (1840–1918), [[Jesuiten|Jesuit]], Naturwissenschaftler und Vertrauter des [[ecuador]]ianischen Staatspräsidenten [[Gabriel García Moreno|García Moreno]].
* [[Peter Riedesser]] (1945–2008), Kinder- und Jugendpsychiater, geboren in Waldburg.

== Literatur ==
* ''Waldburg. Bilder erzählen aus den letzten 100 Jahren''. Geiger, Horb 1997, ISBN 3-89570-342-7.
* {{OberamtWürtt |Oberamt=Ravensburg |Titel=Waldburg |Seite=245–256 |Wikisource=Kapitel B 16}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
*[http://www.gemeinde-waldburg.de/ Die Gemeinde Waldburg]
*[http://www.sternwarte-waldburg.de/ Sternwarte Waldburg]
* [https://www.gemeinde-waldburg.de/vorseite Website] der Gemeinde Waldburg
* [https://www.gemeinde-waldburg.de/fileadmin/Dateien/Dateien/UEbersichtsplan_Waldburg_2011.pdf Übersichtsplan] der Gemeinde mit 49 Teilorten und Weilern

== Einzelnachweise ==
<references />


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Ravensburg}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Ravensburg}}


{{Normdaten|TYP=g|GND=4108660-0}}
[[Kategorie:Landkreis Ravensburg]]

[[Kategorie:Ort in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Burg in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Waldburg (Württemberg)| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Ravensburg]]
[[Kategorie:Ort in Oberschwaben]]
[[Kategorie:Staatlich anerkannter Erholungsort in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1402]]

Aktuelle Version vom 12. Juni 2025, 06:49 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Waldburg (Württemberg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Waldburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 45′ N, 9° 43′ OKoordinaten: 47° 45′ N, 9° 43′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Ravensburg
Gemeindeverwal­tungsverband: Gullen
Höhe: 723 m ü. NHN
Fläche: 22,71 km2
Einwohner: 3267 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88289
Vorwahl: 07529
Kfz-Kennzeichen: RV, SLG, ÜB, WG
Gemeindeschlüssel: 08 4 36 079
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 20
88289 Waldburg
Website: www.gemeinde-waldburg.de
Bürgermeister: Joachim Rittler
Lage der Gemeinde Waldburg im Landkreis Ravensburg
KarteBayernBodenseekreisLandkreis BiberachLandkreis SigmaringenAchbergAichstettenAitrachAltshausenAmtzellArgenbühlAulendorfBad WaldseeBad WurzachBaienfurtBaindtBerg (Schussental)BergatreuteBodneggBomsBomsEbenweilerEbersbach-MusbachEichstegenEichstegenFleischwangenFronreuteGrünkrautGuggenhausenGuggenhausenGuggenhausenGuggenhausenHorgenzellHoßkirchIsny im AllgäuKißleggKönigseggwaldKönigseggwaldLeutkirch im AllgäuRavensburgRiedhausenSchlier (Gemeinde)UnterwaldhausenVogt (Gemeinde)Waldburg (Württemberg)Wangen im AllgäuWeingarten (Württemberg)Wilhelmsdorf (Württemberg)WolfeggWolpertswendeBodensee
Karte

Waldburg ist eine deutsche Gemeinde mit 49 Teilorten und Weilern und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg. Die Gemeinde Waldburg, die durch die gleichnamige Burg aus dem 12. Jahrhundert bekannt ist, ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Gullen mit Sitz in Grünkraut.

Topografische Karte der Gemeinde Waldburg

Geographische Lage

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Die Gemeinde Waldburg liegt am Südrand des Altdorfer Walds etwa auf halber Luftlinie zwischen Ravensburg im West-Nordwesten und Wangen im Ost-Südosten.

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden von Waldburg sind Amtzell, Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Vogt.

Im Gemeindegebiet sind derzeit sechs Naturschutzgebiete (Blauensee, Dietenberger Weiher, Edensbacher Mösle, Felder See, Pfaumoos, Niggelmoos und Bei der Schleife und Scheibensee) sowie ein Landschaftsschutzgebiet (Jungmoränenlandschaft zwischen Amtzell und Vogt) ausgewiesen (Stand: 1. April 2010).

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Waldburg besteht aus dem Hauptteilort Waldburg sowie über 40 Dörfern, Weilern und Einzelhöfen, darunter als größtes das Dorf Hannober.

Die übrigen Dörfer, Weiler und Höfe sind (in alphabetischer Reihenfolge) Appen, Außer-Edensbach, Badstuben, Bauernmühle, Bildspitz, Blaser, Blauensee, Dietenberg, Edensbach, Egg, Ehrlen, Ershaus, Feld, Frankenberg, Füglesmühle, Füßinger, Greut, Hecker, Hinterwiddum, Kesenweiler, Maderhof, Maiertal, Morgenhof, Neuschel, Neuwaldburg, Niggel, Obergreut, Ottolehen, Reichermoos, Reute, Ried, Rotenburg, Sausenwind, Schafmaier, Schleife, Schoderhof, Siebratsreute, Teuringer, Vorderwiddum und Widmannsbronn.

Waldburg auf einer Photographie vor 1870
Blick von der Burg auf den Ort, im Vordergrund rechts die Katholische Pfarrkirche St. Magnus
Waldburg von Südosten

Mittelalterliche Ortsgeschichte

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Während der Zeit des Hochmittelalters lag der Ort im Herzogtum Schwaben. Die erste namentliche Erwähnung von Waldburg als Lehen ist in der Beschreibung des Oberamts Ravensburg[2] laut Pappenheims Chronik 1402 erfolgt. Das Kloster Weingarten, die Landvogtei Schwaben und der Truchsess von Waldburg, letzterer mit dem größten Anteil, teilten sich die Hoheit.

Frühneuzeitliche Ereignisse

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1570 brannte ein Teil der Ortschaft ab, 1632 während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Waldburg durch die Schweden belagert und der Ort gebrandschatzt, 1724 legte ein Brand das halbe Dorf in Schutt und Asche.

Württembergische Zeit

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1806 wurde das Gebiet von Kaiser Napoleon dem Königreich Württemberg zugeschlagen, was im katholischen Oberschwaben zwar auf Ablehnung stieß, jedoch auf dem Wiener Kongress 1815 endgültig bestätigt wurde. Von 1806 bis 1810 war Waldburg kurzzeitig dem Oberamt Waldsee unterstellt und von 1810 bis 1934 dem Oberamt Ravensburg.

Waldburg wurde in der Beschreibung des Oberamts Ravensburg aus dem Jahre 1836 zwar bereits als Gemeinde mit 48 Parzellen und 1163 (katholischen) Einwohnern ausgewiesen, aber als „Standesherrlicher Ort“ deklariert, den Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Waldsee gehörig.[2] Das fürstliche Patrimonialamt Waldburg-Wolfegg bestand mit Unterbrechung noch bis 1849.

Während der NS-Zeit in Württemberg fanden zwei Kreisreformen statt. Zunächst gab es 1934 lediglich eine Umbenennung des Oberamts in Kreis Ravensburg, bei dem sich Waldburg von 1934 bis 1938 befand. Mit der größeren Kreisreform von 1938 kam Waldburg zum erweiterten Landkreis Ravensburg, dem es bis heute angehört.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

1969 wurden die Waldburger Ortsteile Hochrain und Knausenhaus an die Nachbargemeinde Amtzell abgegeben, 1977 zudem auch noch der Ortsteil Beikers, erhielt andererseits den Hof Bildspitz und einen Hof in Edensbach.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1836 1163
1910 1223
1950 1330
1991 2352
1995 2276
2004 2993
2010 3051
2015 3182
2020 3180

Waldburg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Magnus (mit Filialkirchengemeinde St. Cassian in Hannober), die zum Dekanat Ravensburg gehört. Die Pfarrgemeinde Waldburg in ihrer heutigen Form entstand erst zwischen 1808 und 1816. Die im 16. Jahrhundert entstandene Pfarrei umfasste lediglich den Ort selbst und drei umliegende Parzellen. Die übrigen gehörten zu den Pfarreien Bodnegg und Amtzell beziehungsweise wurden vom Kloster Weingarten bepfarrt. Die Aufzeichnungen der Waldburger Kirchenbücher beginnen erst im Jahre 1700 und später. 1920 wurde eine Filialpfarrei in Hannober eingerichtet, was zur Folge hatte, dass einige bisher zur Pfarrei Amtzell und Vogt gehörende Parzellen der Pfarrei Waldburg zugeordnet wurden.

Die evangelischen Christen in Waldburg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Atzenweiler-Vogt, die zum Dekanat Ravensburg gehört.

Bei entsprechender Schneelage werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vogt regelmäßig Loipen gespurt. Es wurde dafür ein Pistenbully beschafft.

Der Gemeinderat in Waldburg besteht aus den 12 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[3] Die Wahlbeteiligung lag bei 70,55 %.

Liste Wähler Sitze
Unabhängige Liste 97,93 % 12
Bürger für Waldburg 2,07 % 0
  • 1795–1815: Kiene
  • 1815–1838: Sebastian Thoma
  • 1838–1862: Jost Alois Rongg
  • 1862–1876: Xaver Miller
  • 1876–1904: Silvester Fugunt
  • 1904–1918: Hermann Schabel
  • 1919–1938: Karl Loritz
  • 1939–1940: Franz Schlotter
  • 1940–1945: Wilhelm Kölle (geschäftsführend)
  • 1945–1969: Reinhold Abele
  • 1970–1978: Klaus Flaig
  • 1978–1994: Otto Hermann
  • 1994–2025: Michael Röger
  • Seit 2025: Joachim Rittler
Wappen der Gemeinde Waldburg
Wappen der Gemeinde Waldburg
Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin ein goldener (gelber) Reichsapfel, in Gold (Gelb) drei schreitende, rot bezungte, hersehende schwarze Löwen (Leoparden) übereinander.“[4]
Wappenbegründung: Das Schultheißenamtssiegel enthielt im Jahre 1930 eine naturalistische Abbildung der auf der Gemeindemarkung liegenden Burg Waldburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien dieses unheraldische Motiv auch in einer schildförmigen Umrahmung im Gemeindedienstsiegel. Bei der Festlegung ihres Wappens wählte die Gemeinde im Einvernehmen mit dem fürstlichen Hause Waldburg-Wolfegg-Waldsee Figuren aus dem fürstlichen Wappen. Die Löwen entsprechen dem Wappen des Hauses Waldburg. Der ebenfalls in Wappen des Hauses Waldburg verwendete Reichsapfel erinnert daran, dass die Reichskleinodien im Mittelalter vorübergehend auf der Waldburg und damit auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde aufbewahrt wurden. Aus diesem Wappen hätten sich zunächst die schon vom Land geführten Flaggenfarben Schwarz-Gelb ergeben, doch entschied sich die Gemeinde für die Farbenverbindung Grün-Gelb. Die Landesregierung hat das Wappen samt der Flagge am 14. Februar 1955 verliehen.

Partnerschaften

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Seit etwa 1980 besteht eine Partnerschaft zur gleichnamigen Gemeinde Waldburg in Oberösterreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Waldburg
  • Die Waldburg aus dem 12. Jahrhundert mit Museum ist die Stammburg des Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg. In ihr wurden temporär 1194 und von 1220 bis 1240 die Reichsinsignien aufbewahrt. Vom Burgturm (780 m) aus hat man bei klarer Sicht ein Fernsichtpanorama bis zum Bodensee und ins Berner Oberland. Die Waldburg, die auch für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt wird, kann als Museum besichtigt werden.
  • Das private Museum für Indianistik zeigt anhand von Originalexponaten und Modellen die Kultur und Tradition der Ureinwohner Nordamerikas.
Pfarrkirche St. Magnus
Fernmeldeturm Sender Waldburg 2
  • Katholische Pfarrkirche St. Magnus in Waldburg, begründet 1327 als Kapelle St. Walburga, ab 1337 umgebaut zur Pfarrkirche St. Magnus, 1525, 1748 und 1962 umgebaut, Inneres 1937 erneuert und 1979/1980 restauriert. Der Hochaltar von Gabriel Weiß (1750) ist der Katakombenheiligen St. Romula geweiht. Am Romulafest im September wird das Altarblatt versenkt, und die im Altar aufbewahrten Gebeine der Heiligen werden sichtbar.
  • Katholische Filialkirche St. Cassian in Hannober, erbaut 1914 bis 1920 in neobarockem Stil, mit Hochaltargemälde „Der heilige Cassian segnet Hannober“ von Gebhard Fugel und spätgotischer Figurengruppe „Anna selbdritt“
  • Kapelle St. Cassian (genannt Hustenkapelle) in Hannober, 17. Jahrhundert
  • Kapelle St. Erasmus (genannt Grimmenkapelle) in Frankenberg, mit Bildtafel von 1748
  • Kapelle St. Rochus (genannt Oißekäppele (Eißen=Furunkel)) im Schafmeier
  • Habnitkapelle in Neuwaldburg, 1997 erbaut zu Ehren des seligen Habnit, eines Volksheiligen des 16. Jahrhunderts, der in der Waldburger Pfarrkirche begraben ist
  • Pfarrhaus in Waldburg, 1571 von dem Waldburger Bürger Hans Sauter auf eigene Kosten erbautes Fachwerkhaus
  • Das Haupthaus des Hotels Krone wurde 1842–1844 vom damaligen Wirt Kronenberger erbaut. Bis dahin bestand an gleicher Stelle schon eine sogenannte „Tafernwirtschaft“, die schon auf der Rauch’schen Dorfansicht von 1625 eingetragen war. Das Gebäude wurde 2008 renoviert.
  • Sternwarte mit Planetenweg
  • Zwischen Waldburg und Neuwaldburg befindet sich bei 47° 46′ 10,1″ N, 9° 43′ 20,7″ O ein 108 Meter hoher Fernmeldeturm, der 1987 erbaut wurde.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Burgnarren
  • Höhepunkt im Jahreslauf ist das „Romulafest“, das am dritten Sonntag im September zu Ehren der heiligen Romula, einer Katakombenheiligen, deren Gebeine in der Pfarrkirche ruhen, gefeiert wird. Die 1848 gegründete Bürgerwehr, der Spielmannszug und die Musikkapelle Waldburg-Hannober bilden in ihren wilhelminischen Trachten mit ihrer Parade die große Attraktion. Am darauf folgenden Montag findet ein Kinderfest statt.
  • Im Ortsteil Hannober wird im August das „Kassiansfest“ mit Prozession und Volksfest gefeiert, die Kirchweihe zu Ehren des Kirchenpatrons der Filialkirche.
  • Im August findet der Oberschwäbische Töpfermarkt auf dem Hartplatz bei der Schule statt.
  • Bei der Reiterprozession „Blutritt“ zu Ehren der Heilig-Blut-Reliquie in Weingarten (jeweils am Freitag nach Christi Himmelfahrt) ist die Pfarrgemeinde Waldburg prominent und farbenfroh mit einer Reiterdelegation und ihrer Musikkapelle vertreten.
  • In Waldburg wird seit einiger Zeit auch die schwäbisch-alemannische Fasnet gefeiert. 1994 wurde die Narrenzunft „Burgnarren“ gegründet, deren Narrenfigur einen Hofnarren darstellt. Der Narrenruf der Burgnarren ist „Etz goht’s rund, d’r Burgnarr kunnt“. Die „Dorffasnet“ zieht Gäste aus dem ganzen Umkreis an.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Große Industriebetriebe gibt es in Waldburg nicht, jedoch kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Im Ortsteil Hannober ist ein größeres Gewerbegebiet für mittelständische und Klein-Betriebe ausgewiesen und erschlossen.

Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien unter anderem mit Ravensburg, Schlier, Vogt und Wangen im Allgäu verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.

Hauptartikel: Sender Waldburg

Ansässige Unternehmen

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Vom Fass ist ein Franchiseunternehmen im Einzelhandel mit Weinen, Spirituosen, Likören, Essigen und Ölen mit weltweit über 200 Standorten. Die Zentrale ist im Waldburger Ortsteil Hannober ansässig.

Persönlichkeiten

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  • Waldburg. Bilder erzählen aus den letzten 100 Jahren. Geiger, Horb 1997, ISBN 3-89570-342-7.
  • Waldburg. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ravensburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 12). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1836, S. 245–256 (Volltext [Wikisource]).
Commons: Waldburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. a b Beschreibung des Oberamts Ravensburg: Gemeinde Waldburg
  3. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
  4. Waldburg. In: LEO-BW. Abgerufen am 28. Februar 2025.