„Berner Sennenhund“ – Versionsunterschied
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| Bild1 = Wystawa Rybnik 02.10.2011 berneński pies pasterski 3pl.jpg |
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!style="background:LightSkyBlue" colspan="2" align="center" | Berner Sennenhund |
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| FCI-Nummer = 45 |
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| FCI-Gruppe = 2 |
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!colspan="2" align="center"|[[Bild:Berner_sennhund.jpg|302px|center]] |
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| FCI-Sektion = 3 |
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| Arbeitsprüfung = ohne |
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!style="background:LightSkyBlue" colspan="2" align="center"|[[Fédération Cynologique Internationale|FCI]] - Standard Nr. 45 |
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| Herdengebrauchshund = 1 |
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| Ursprungsland = [[Schweiz]] |
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|Patronat |
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| Kontinent = Eu |
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|[[Schweiz]] |
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| Alternativnamen = Dürrbächler; Bouvier bernois; Bernese Mountain Dog; Perro Boyero de montaña Bernés |
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| Widerristhöhe = Rüde: 64–70 cm<br />Hündin: 58–66 cm |
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|Klassifikation FCI |
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| Gewicht = <!--im Rassestandard-->nicht festgelegt |
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|Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 3: Schweizer Sennenhunde |
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<!--schweizbezogen--> |
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|Rassenamen |
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|Berner Sennenhund |
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|Größe |
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| Rüden 64–70 cm, Hündinnen 58–66 cm |
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|Gewicht |
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|Rüden um 50 kg, Hündinnen um 40 kg |
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!style="background:LightSkyBlue" colspan="2" align="center"|[[Liste der Hunderassen]] |
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== Beschreibung == |
== Beschreibung == |
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⚫ | Der Berner Sennenhund ist ein kräftiger [[Haushund|Hund]], der bis zu 70 cm Schulterhöhe erreicht. Das Fell ist lang und weich, es sollte schlicht (glatt) oder höchstens leicht gewellt sein. Auch die nicht sehr grossen, hoch angesetzten Hängeohren sind behaart. Den Hauptakzent des dreifarbigen Hundes setzt der schwarze Mantel über Rumpf, Hals, Kopf und [[Schwanz|Rute]]. An der Stirn beginnt eine weisse symmetrische [[Blesse]], die sich zur Schnauze hin verbreitert, aber höchstens bis an die [[Lefze]]nwinkel reichen soll. Ein weisses Brustkreuz und weisse Pfoten sind weitere Merkmale. Häufig kommt auch eine weisse Rutenspitze vor. Braunrote Flecken über den Augen gaben ihm den alten Namen „Vieräugler“. Braunrote Backen und ebensolche Abzeichen seitlich des weissen Brusthaars und an den Beinen runden das Bild ab. Vorder- und Hintergliedmassen sollten gut gewinkelt sein. Der Bewegungsablauf sollte „frei und ausgreifend“ sein. |
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⚫ | Der Berner Sennenhund ist ein |
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== Verwendung == |
== Verwendung == |
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⚫ | Berner Sennenhunde sind wenig geeignet für [[Hundesport]]arten, die ihnen große Wendigkeit und Schnelligkeit abverlangen, wie beispielsweise [[Agility]]. Es bieten sich die Zughundearbeit, eine Rettungs- oder Fährtenhundeausbildung, sowie Einsatzbereiche an, bei denen eine Art vorausahnender Gehorsam erforderlich ist. Sie brauchen viel Bewegungsfreiheit. Heißes Wetter macht ihnen aufgrund ihres langen und dichten Fellkleides zu schaffen. Im Winter und bei kühlen oder frostigen Temperaturen fühlen sie sich wohl. |
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== Gesundheitliches == |
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⚫ | Berner Sennenhunde |
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Berner Sennenhunde sollten nicht als Etagenhunde (ohne Aufzug) gehalten werden, da bei ihnen, wie bei anderen grossen Hunderassen auch, Gelenkprobleme ([[Hüftdysplasie des Hundes|Hüftgelenks]]-, [[Ellbogendysplasie]]) auftreten können. Zudem weisen sie eine erhöhte Anfälligkeit für Nieren- und Krebserkrankungen (insbesondere [[Maligne Histiozytose]] und [[Mastzelltumor des Hundes|Mastzelltumoren]]) sowie der [[Meningitis-Arteriitis des Hundes|Meningitis-Arteriitis]] auf. Die [[Mortalität]] der Rasse ist laut einer neueren Studie doppelt so hoch, wie es die Populationsgrösse erwarten liesse; bösartige Tumoren sind bereits ab dem Alter von vier Jahren eine bedeutende Todesursache. 17 Prozent aller Berner Sennenhunde sterben vor dem Alter von fünf Jahren, 45 Prozent vor dem Alter von 8 Jahren, und 72 Prozent werden keine 10 Jahre alt.<ref>A. Egenvall, B. N. Bonnett, Å. Hedhammar, P. Olson: ''Mortality in over 350,000 insured Swedish dogs from 1995–2000: II. Breed-specific age and survival patterns and relative risk for causes of death.'' In: ''Acta Veterinaria Scandinavica.'' Bd. 46, Nr. 3, 2005, {{ISSN|0044-605X}}, S. 121–136, PMID 16261925, [[doi:10.1186/1751-0147-46-121]].</ref> |
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Ebenso wie die oben genannten Krankheiten gehört die [[Degenerative Myelopathien der Hunde|degenerative Myelopathie]] zu den Erbkrankheiten des Berner Sennenhundes. Da diese [[autosom]]al-[[rezessiv]] vererbt wird, kann durch einen DNA-Test verhindert werden, dass belastete Hunde miteinander verpaart werden.<ref name="DOI10.1073/pnas.0812297106">Tomoyuki Awano, Gary S. Johnson, Claire M. Wade, Martin L. Katz, Gayle C. Johnson, Jeremy F. Taylor, Michele Perloski, Tara Biagi, Izabella Baranowska, Sam Long, Philip A. March, Natasha J. Olby, G. Diane Shelton, Shahnawaz Khan, Dennis P. O’Brien, Kerstin Lindblad-Toh, Joan R. Coatesk: ''Genome-wide association analysis reveals a SOD1 mutation in canine degenerative myelopathy that resembles amyotrophic lateral sclerosis.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences.'' Bd. 106, Nr. 8, 2009, S. 2794–2799, v[[doi:10.1073/pnas.0812297106]].</ref> Seit 2011 ist auch ein Gentest für eine neu identifizierte Mutation im SOD1-Gen bekannt.<ref>O.Distl, N.Bachmann, C.Fechler {{Webarchiv |url=http://www.ssv-ev.de/genomischer_Zuchtwert_Einzelheiten.php#ZW |text=Archivierte Kopie |wayback=20131105074005}}</ref><ref name="DOI10.1111/j.1939-1676.2011.0760.x">F.A. Wininger, R. Zeng u. a.: ''Degenerative Myelopathy in a Bernese Mountain Dog with a Novel SOD1 Missense Mutation.'' In: ''Journal of Veterinary Internal Medicine.'' 25, 2011, S. 1166–1170, [[doi:10.1111/j.1939-1676.2011.0760.x]].</ref> |
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Im Auftrag des Schweizer Sennenhundvereins für Deutschland (SSV) wurde die Lebenserwartung des Berner Sennenhunds wissenschaftlich untersucht. Diesen Untersuchungen zufolge liegt die derzeitige mittlere Lebenserwartung bei 7 Jahren und 6 Monaten.<ref>{{Literatur |Autor=Reiner Beuing |Titel=Es geht um Leben und Tod |Sammelwerk=SSV-Kurier |Nummer=1 |Datum=2009 |Seiten=48 |Online=http://www.ssv-ev.de/documents/Aktuell2_001.pdf |Format=PDF |KBytes=1580}}</ref> |
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[[Bild:Berner_Sennenhund-2.jpg|thumb|200px|left|Berner Sennenhündin "Bella vom Alpenblick"]] |
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Die im [[Verband für das Deutsche Hundewesen|VDH]] anerkannten Rassezuchtvereine verwenden Zuchtstrategien zur Bekämpfung von Erbkrankheiten. Transparenz über mehrere Generationen bezüglich Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Altersstruktur und Verhalten sind hierfür Voraussetzung. Bei der Zucht bedienen sich die Züchter des SSV der [[Zuchtwertschätzung]]. Es wird mit Blick auf Langlebigkeit gezüchtet. Der SSV hat 2009 den phänotypischen [[Zuchtwertschätzung|Zuchtwert]] ''Lebensdauer'', eingeführt,<ref>{{Literatur |Autor=N. Bachmann |Titel=Ein Meilenstein für den SSV – der Zuchtwert „Lebensdauer“ bei Berner Sennenhunden |Sammelwerk=SSV-Kurier |Nummer=1 |Datum=2009 |Seiten=46 |Online=http://www.ssv-ev.de/documents/Aktuell2_001.pdf |Format=PDF |KBytes=1580}}</ref> seit 2012 gibt es auch einen genomischen Zuchtwert für Langlebigkeit.<ref>Christel Fechler, Norbert Bachmann: ''{{Webarchiv |url=http://ssv-ev.de/genomischer_Zuchtwert_Langlebigkeit.php |text=Genomischer Zuchtwert "Langlebigkeit" bei Berner Sennenhunden |wayback=20130510211652}}.'' (Internetauftritt des SSV)</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ottmar Distl |Titel=Langlebigere Berner Sennenhunde durch genetische Selektion |Datum= |Online=https://ssv-ev.de/genomischer-zuchtwert-langlebigkeit-bei-berner-sennenhunden/}}</ref> |
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Der SSV hat 2013 einen genomischen Zuchtwert (Pretest) für das histiozytäre Sarkom ([[Maligne Histiozytose]]) eingeführt. Dieser Test beschreibt das Risiko für diese Erkrankung. Die Zuchtwerte für Langlebigkeit sind mit den Genomzuchtwerten für das histiozytäre Sarkom korreliert, jedoch nicht identisch. Das bedeutet, dass Hunde mit hohen Genomzuchtwerten für Langlebigkeit ein geringeres Risiko für histiozytäres Sarkom aufweisen und umgekehrt Hunde mit einem sehr geringen Risiko für histiozytäres Sarkom eine höhere Lebenserwartung haben. Da es neben dem histiozytären Sarkom noch andere erbliche Todesursachen bei Berner Sennenhunden gibt und auch einige Hunde mit histiozytärem Sarkom – vermutlich durch eine ausgeprägte Immunabwehr – alt werden, wird der weitergehende Zuchtwert für Langlebigkeit auch weiterhin verwendet.<ref>O.Distl, N.Bachmann, C.Fechler {{Webarchiv |url=http://www.ssv-ev.de/genomischer_Zuchtwert_Einzelheiten.php#ZW |text=Archivierte Kopie |wayback=20131105074005}}</ref> |
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Vom Wesen her ist der Berner Sennenhund selbstsicher, gutmütig und freundlich. Er hat einen ausgeprägten Wachtrieb, ohne dabei aggressiv zu sein. Er ist auch heute noch nicht nur ein guter Haus- und Hofhund, sondern auch ein idealer Familienhund. Auch ist er für seine Kinderliebe bekannt. Bei ausreichender Auslastung ist der Berner ohne Bedenken in der Stadt bzw. in der Wohnung zu halten. |
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[[Bild:Oscar1997.jpg|thumb|200px|Berner Sennenhund-Rüde]] |
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Berner Sennenhunde sind selbstsicher, gutmütig und freundlich. Sie haben einen ausgeprägten Wachtrieb, ohne dabei aggressiv zu sein. Sie sind heute nicht nur gute Haus- und Hofhunde, sondern auch beliebte Familienhunde, wenn sie sorgfältig [[Sozialisation|sozialisiert]] und ausgelastet werden. |
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== Verwandte Rassen == |
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Neben dem Berner Sennenhund gibt es weitere drei Hunderassen, die zu den Schweizer Sennenhunden zählen: Der [[Grosser Schweizer Sennenhund|Grosse Schweizer Sennenhund]]<!--Schreibweise bewusst mit Doppel-S-->, der [[Appenzeller Sennenhund]] und der [[Entlebucher Sennenhund]]. Von den vier Sennenhundrassen erfreut sich vor allem der Berner Sennenhund wachsender Beliebtheit. |
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Von den Schweizer Sennenhunden gibt es vier verschiedene [[Hunderassen]]: |
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* Margit Bürner, Evi Bürner: ''Berner Sennenhund. Auswahl, Haltung, Erziehung, Beschäftigung.'' Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 3-440-11624-7. |
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* Christel Fechler: ''Berner Sennenhunde. Sowie die kurzhaarigen Rassen Appenzeller Sennenhund, Entlebucher Sennenhund. Praktische Ratschläge für Haltung, Pflege und Erziehung.'' 7., überarbeitete Auflage. Parey, Berlin 1997, ISBN 3-8263-8422-9. |
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* Bernd Günter: ''Berner Sennenhund.'' [[Kynos Verlag]], Mürlenbach/Eifel 1994, ISBN 3-924008-92-2. |
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* Bernd Günter: ''The Bernese Mountain Dog. A dog of destiny.'' Doral Publishing, Phoenix AZ 2004, ISBN 0-9745407-3-0. |
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* Gerd Ludwig, Christine Steimer: ''Sennenhunde. Grosse Schweizer, Berner, Appenzeller und Entlebucher richtig pflegen und verstehen.'' Gräfe und Unzer, München 1994, ISBN 3-7742-2266-5. |
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== Weblinks == |
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* [[Großer Schweizer Sennenhund]] |
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{{Commonscat|Bernese Mountain Dog|Berner Sennenhund}} |
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* {{FCI-Link| Nr = 45}} |
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* [[Entlebucher Sennenhund]] |
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<!-- Bitte keine Verbandslinks, Foren und reine Züchterlinks, Wikipedia ist keine Werbeplattform --> |
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* Berner Sennenhund |
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Von diesen erfreut sich vor allem Letztgenannter wachsender Beliebtheit. Dieser, vom Bauernhund zur Rasseschönheit weitergezüchtete [[Haushund|Hund]], hat trotz dieser Entwicklung bei den meisten Züchtern seine guten und angenehmen Charaktereigenschaften beibehalten. |
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== Siehe auch == |
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* [[Hunde]] |
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* [[Haushund]] |
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== Einzelnachweise == |
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* G.Ludwig u. Chr.Steimer,''Sennenhunde'', Gräfe und Unzer 1994 ISBN 3-7742-2266-5 |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4203170-9}} |
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[[Kategorie:Bern (Kanton)|Sennenhund]] |
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[[Kategorie:Working Group (AKC)]] |
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[[cs:Bernský salašnický pes]] |
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[[da:Berner sennenhund]] |
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[[en:Bernese Mountain Dog]] |
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[[fr:Bouvier bernois]] |
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[[nl:Berner sennenhond]] |
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[[sv:Berner sennenhund]] |
Aktuelle Version vom 19. Mai 2025, 11:05 Uhr
Berner Sennenhund | ||
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FCI-Standard Nr. 45 | ||
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Ursprung: | ||
Alternative Namen: |
Dürrbächler; Bouvier bernois; Bernese Mountain Dog; Perro Boyero de montaña Bernés | |
Widerristhöhe: |
Rüde: 64–70 cm | |
Gewicht: |
nicht festgelegt | |
Liste der Haushunde |
Der Berner Sennenhund, veraltend Dürrbächler, ist eine von der FCI (FCI-Gruppe 2, Sektion 3, Standard Nr. 45) anerkannte Schweizer Hunderasse, die zum Rassetyp der Sennenhunde zählt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Berner Sennenhund ist ein kräftiger Hund, der bis zu 70 cm Schulterhöhe erreicht. Das Fell ist lang und weich, es sollte schlicht (glatt) oder höchstens leicht gewellt sein. Auch die nicht sehr grossen, hoch angesetzten Hängeohren sind behaart. Den Hauptakzent des dreifarbigen Hundes setzt der schwarze Mantel über Rumpf, Hals, Kopf und Rute. An der Stirn beginnt eine weisse symmetrische Blesse, die sich zur Schnauze hin verbreitert, aber höchstens bis an die Lefzenwinkel reichen soll. Ein weisses Brustkreuz und weisse Pfoten sind weitere Merkmale. Häufig kommt auch eine weisse Rutenspitze vor. Braunrote Flecken über den Augen gaben ihm den alten Namen „Vieräugler“. Braunrote Backen und ebensolche Abzeichen seitlich des weissen Brusthaars und an den Beinen runden das Bild ab. Vorder- und Hintergliedmassen sollten gut gewinkelt sein. Der Bewegungsablauf sollte „frei und ausgreifend“ sein.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berner Sennenhunde sind wenig geeignet für Hundesportarten, die ihnen große Wendigkeit und Schnelligkeit abverlangen, wie beispielsweise Agility. Es bieten sich die Zughundearbeit, eine Rettungs- oder Fährtenhundeausbildung, sowie Einsatzbereiche an, bei denen eine Art vorausahnender Gehorsam erforderlich ist. Sie brauchen viel Bewegungsfreiheit. Heißes Wetter macht ihnen aufgrund ihres langen und dichten Fellkleides zu schaffen. Im Winter und bei kühlen oder frostigen Temperaturen fühlen sie sich wohl.
Gesundheitliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berner Sennenhunde sollten nicht als Etagenhunde (ohne Aufzug) gehalten werden, da bei ihnen, wie bei anderen grossen Hunderassen auch, Gelenkprobleme (Hüftgelenks-, Ellbogendysplasie) auftreten können. Zudem weisen sie eine erhöhte Anfälligkeit für Nieren- und Krebserkrankungen (insbesondere Maligne Histiozytose und Mastzelltumoren) sowie der Meningitis-Arteriitis auf. Die Mortalität der Rasse ist laut einer neueren Studie doppelt so hoch, wie es die Populationsgrösse erwarten liesse; bösartige Tumoren sind bereits ab dem Alter von vier Jahren eine bedeutende Todesursache. 17 Prozent aller Berner Sennenhunde sterben vor dem Alter von fünf Jahren, 45 Prozent vor dem Alter von 8 Jahren, und 72 Prozent werden keine 10 Jahre alt.[1] Ebenso wie die oben genannten Krankheiten gehört die degenerative Myelopathie zu den Erbkrankheiten des Berner Sennenhundes. Da diese autosomal-rezessiv vererbt wird, kann durch einen DNA-Test verhindert werden, dass belastete Hunde miteinander verpaart werden.[2] Seit 2011 ist auch ein Gentest für eine neu identifizierte Mutation im SOD1-Gen bekannt.[3][4]
Im Auftrag des Schweizer Sennenhundvereins für Deutschland (SSV) wurde die Lebenserwartung des Berner Sennenhunds wissenschaftlich untersucht. Diesen Untersuchungen zufolge liegt die derzeitige mittlere Lebenserwartung bei 7 Jahren und 6 Monaten.[5]
Die im VDH anerkannten Rassezuchtvereine verwenden Zuchtstrategien zur Bekämpfung von Erbkrankheiten. Transparenz über mehrere Generationen bezüglich Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Altersstruktur und Verhalten sind hierfür Voraussetzung. Bei der Zucht bedienen sich die Züchter des SSV der Zuchtwertschätzung. Es wird mit Blick auf Langlebigkeit gezüchtet. Der SSV hat 2009 den phänotypischen Zuchtwert Lebensdauer, eingeführt,[6] seit 2012 gibt es auch einen genomischen Zuchtwert für Langlebigkeit.[7][8]
Der SSV hat 2013 einen genomischen Zuchtwert (Pretest) für das histiozytäre Sarkom (Maligne Histiozytose) eingeführt. Dieser Test beschreibt das Risiko für diese Erkrankung. Die Zuchtwerte für Langlebigkeit sind mit den Genomzuchtwerten für das histiozytäre Sarkom korreliert, jedoch nicht identisch. Das bedeutet, dass Hunde mit hohen Genomzuchtwerten für Langlebigkeit ein geringeres Risiko für histiozytäres Sarkom aufweisen und umgekehrt Hunde mit einem sehr geringen Risiko für histiozytäres Sarkom eine höhere Lebenserwartung haben. Da es neben dem histiozytären Sarkom noch andere erbliche Todesursachen bei Berner Sennenhunden gibt und auch einige Hunde mit histiozytärem Sarkom – vermutlich durch eine ausgeprägte Immunabwehr – alt werden, wird der weitergehende Zuchtwert für Langlebigkeit auch weiterhin verwendet.[9]
Wesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berner Sennenhunde sind selbstsicher, gutmütig und freundlich. Sie haben einen ausgeprägten Wachtrieb, ohne dabei aggressiv zu sein. Sie sind heute nicht nur gute Haus- und Hofhunde, sondern auch beliebte Familienhunde, wenn sie sorgfältig sozialisiert und ausgelastet werden.
Verwandte Rassen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Berner Sennenhund gibt es weitere drei Hunderassen, die zu den Schweizer Sennenhunden zählen: Der Grosse Schweizer Sennenhund, der Appenzeller Sennenhund und der Entlebucher Sennenhund. Von den vier Sennenhundrassen erfreut sich vor allem der Berner Sennenhund wachsender Beliebtheit.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Margit Bürner, Evi Bürner: Berner Sennenhund. Auswahl, Haltung, Erziehung, Beschäftigung. Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 3-440-11624-7.
- Christel Fechler: Berner Sennenhunde. Sowie die kurzhaarigen Rassen Appenzeller Sennenhund, Entlebucher Sennenhund. Praktische Ratschläge für Haltung, Pflege und Erziehung. 7., überarbeitete Auflage. Parey, Berlin 1997, ISBN 3-8263-8422-9.
- Bernd Günter: Berner Sennenhund. Kynos Verlag, Mürlenbach/Eifel 1994, ISBN 3-924008-92-2.
- Bernd Günter: The Bernese Mountain Dog. A dog of destiny. Doral Publishing, Phoenix AZ 2004, ISBN 0-9745407-3-0.
- Gerd Ludwig, Christine Steimer: Sennenhunde. Grosse Schweizer, Berner, Appenzeller und Entlebucher richtig pflegen und verstehen. Gräfe und Unzer, München 1994, ISBN 3-7742-2266-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ A. Egenvall, B. N. Bonnett, Å. Hedhammar, P. Olson: Mortality in over 350,000 insured Swedish dogs from 1995–2000: II. Breed-specific age and survival patterns and relative risk for causes of death. In: Acta Veterinaria Scandinavica. Bd. 46, Nr. 3, 2005, ISSN 0044-605X, S. 121–136, PMID 16261925, doi:10.1186/1751-0147-46-121.
- ↑ Tomoyuki Awano, Gary S. Johnson, Claire M. Wade, Martin L. Katz, Gayle C. Johnson, Jeremy F. Taylor, Michele Perloski, Tara Biagi, Izabella Baranowska, Sam Long, Philip A. March, Natasha J. Olby, G. Diane Shelton, Shahnawaz Khan, Dennis P. O’Brien, Kerstin Lindblad-Toh, Joan R. Coatesk: Genome-wide association analysis reveals a SOD1 mutation in canine degenerative myelopathy that resembles amyotrophic lateral sclerosis. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Bd. 106, Nr. 8, 2009, S. 2794–2799, vdoi:10.1073/pnas.0812297106.
- ↑ O.Distl, N.Bachmann, C.Fechler Archivierte Kopie ( vom 5. November 2013 im Internet Archive)
- ↑ F.A. Wininger, R. Zeng u. a.: Degenerative Myelopathy in a Bernese Mountain Dog with a Novel SOD1 Missense Mutation. In: Journal of Veterinary Internal Medicine. 25, 2011, S. 1166–1170, doi:10.1111/j.1939-1676.2011.0760.x.
- ↑ Reiner Beuing: Es geht um Leben und Tod. In: SSV-Kurier. Nr. 1, 2009, S. 48 (ssv-ev.de [PDF; 1,6 MB]).
- ↑ N. Bachmann: Ein Meilenstein für den SSV – der Zuchtwert „Lebensdauer“ bei Berner Sennenhunden. In: SSV-Kurier. Nr. 1, 2009, S. 46 (ssv-ev.de [PDF; 1,6 MB]).
- ↑ Christel Fechler, Norbert Bachmann: Genomischer Zuchtwert "Langlebigkeit" bei Berner Sennenhunden ( vom 10. Mai 2013 im Internet Archive). (Internetauftritt des SSV)
- ↑ Ottmar Distl: Langlebigere Berner Sennenhunde durch genetische Selektion. (ssv-ev.de).
- ↑ O.Distl, N.Bachmann, C.Fechler Archivierte Kopie ( vom 5. November 2013 im Internet Archive)