„Jugendkultur in der DDR“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
→Skinheads und Rechtsradikalismus: + Siehe auch: Rechtsextremismus in der DDR |
|||
(443 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
<!-- erledigt siehe oben --> |
|||
'''[[Jugendkultur]]''' oder anders gesagt, die [[Kultur]] der [[Jugend]], wird stets geprägt von den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen, in die die Jugend hineinwächst und mit der sie sich auseinanderzusetzen hat. |
|||
Die '''Jugendkultur in der DDR''' war vielfältig. Es gab staatlich geförderte Kulturangebote durch die [[Freie Deutsche Jugend]] und verschiedene Subkulturen, die sich der Kontrolle des Staates zu entziehen versuchten. |
|||
== Übersicht == |
|||
Wie sich Jugendkultur aber parallel nebeneinander in zwei verschiedenen Gesellschaftssystemen entwickelt, ist vor allem ein Phänomen der deutsch-deutschen Geschichte. Diese Entwicklung war von Anfang an von Abgrenzung und Austausch auf den verschiedensten Ebenen gekennzeichnet. Welches Gewicht dabei die ideologische, politische oder gesellschaftliche Abgrenzung für den Austausch untereinander hatte, ist bisher kaum systemübergreifend als Fragestellung aufgeworfen worden. Wenn wir etwas über die Jugend in [[Deutsche Demokratische Republik|Ost]] und [[Bundesrepublik Deutschland|West]] erfahren wollen oder lesen, dann zumeist subjektive Darbietungen, literarische Werke oder begrenzte Forschungsbeiträge. Mehr als einen Teilbereich zu betrachten, vermag dieser Beitrag in der Kürze aber auch nicht, wenn der Frage nachgegangen wird, ob und wie sich unter den Bedingungen der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]-Diktatur eine DDR-Jugendkultur herausbilden und entwickeln konnte und welcher Austausch mit der westlichen Jugend möglich war. Diese Fragestellung ergibt sich aus eigenen Erfahrungen, dass der Austauschversuch zumeist einseitig von Seiten der Jugendlichen der DDR gesucht und gebraucht wurde. Trotz vieler Unterschiede in Ost und West gab es aber auch immer Gemeinsamkeiten zwischen den Jugendlichen in beiden deutschen Staaten, was nicht zuletzt ein Produkt der Entwicklung der gesellschaftlichen [[Moderne]] war. |
|||
=== Allgemeines === |
|||
<!--=== Aufbaujahre ===--> |
|||
Die Führung der SED bemühte sich stets besonders um die Jugend, um deren Unterstützung für die neue Gesellschaftsordnung zu gewinnen<!--, nach dem NS-Motto ''Wer die Jugend hat, hat die Zukunft''-->. |
|||
== Verhältnis der SED zur Jugend == |
|||
1946 wurde die [[Freie Deutsche Jugend]] geschaffen, deren Akzeptanz aber nicht besonders hoch war. |
|||
<!--Die Führungspersönlichkeiten waren aber geprägt durch die [[Bündische Jugend|bündischen Jugendbewegung]] und die politischen Jugendorganisationen der 1920er und frühen 1930er Jahre.--><ref>Helga Gotschlich (Hrsg.): „Links und links und Schritt gehalten …“. Die FDJ: Konzepte – Abläufe – Grenzen. Berlin: 1994. </ref> |
|||
Den DDR-Verantwortlichen gelang es trotz aller Bemühungen nie, die Mehrheit der Jugend in der DDR wirklich für sich zu gewinnen, der Anteil der überzeugten Jugendlichen und der karrierebewusst anpassungsbereiten blieb in allen Zeiten verhältnismäßig niedrig.<ref>[https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/53890/jugendkultur-in-der-ddr-zwischen-staatsgruendung-und-mauerbau/ Jugendkultur in der DDR zwischen Staatsgründung und Mauerbau] bpd, 2011, zu den Anmerkungen 10 und 11; zitiert Peter Skyba, ''Vom Hoffnungsträger zum Sicherheitsproblem. Jugend in der DDR'', 2000, S. 419; berechneten deren Anteil auf etwa 5 bzw. 10 Prozent der Jugendlichen in den ersten Jahren bis 1961 </ref> |
|||
Viele Jugendliche protestierten offen oder versteckt gegen den Staat, zahlreiche flohen in den Westen. |
|||
Ein Problem waren stets auch die Einflüsse westlicher Kultur und Lebensweise, besonders durch deren Musik und Jugendkulturen, vermittelt vor allem durch Rundfunk und Fernsehen und durch die offene Grenze in Berlin bis 1961. Radiosender wie [[RIAS Berlin]] hatten einen größeren Einfluss auf das Weltbild von Jugendlichen und erwachsenen DDR-Bürgern. |
|||
Das Verhältnis der SED-Strategen zur Jugend im eigenen Land war stets ein besonderes, getragen von der [[Ideologie]] des [[Klassenkampf]]es und der Unversöhnlichkeit mit dem [[Soziale Klasse|Klassenfeind]]. Ihr Hintergrund war die eigene historische Erfahrung in der Jugendzeit der [[Weimarer Republik]] und während der [[Zeit des Nationalsozialismus]]. Diese Erfahrungen standen dem propagierten Ziel einer sozialen und gerechten Welt gegenüber. Angesichts der erlittenen Brutalität während der NS-Zeit und der konkreten politischen Verhältnisse [[Nachkriegszeit|nach dem zweiten Weltkrieg]] erstarrten diese Ziele schnell zu einer von Menschenverachtung geleiteten Ideologie der Angst vor dem, was nicht unter der eigenen Kontrolle stand. Eine zentrale Bedeutung hatte dabei die Tatsche zweier deutscher Staaten. ''„Es ist zu berücksichtigen, dass die sozialistische Erziehung der Jugend unter den Bedingungen der Existenz des westdeutschen staatsmonopolistischen Herrschaftssystems und der feindlichen Kräfte in Westberlin und Westdeutschland sowie einzelner negativ und feindlich eingestellter Personen im Gebiet der DDR erfolgt.“ '' Bis Mitte der sechziger Jahre ging man davon aus, die Jugend durch ''„geeignete Erziehungsmaßnahmen“'' an die Ideale des Klassenkampfes heranführen zu können. Allerdings: ''„Die Entwicklung der jungen Menschen vollzieht sich [...] nicht ohne Konflikte und Schwierigkeiten.“ '' Wer diese Schwierigkeiten verursachte, war für die SED-Führung im Sinne ihrer Ideologie eindeutig, der Bonner Staatsapparat, die westlichen Geheimdienste, Agentenzentralen und Zentren der politischen und ideologischen Diversion, Film- und Starclubs, kirchliche Institutionen, Rundfunk, Presse und Fernsehen. |
|||
<!--Auch alliierte Sender wie AFN und BFB in West-Berlin transportierten mit ihren Musikprogrammen westliches Lebensgefühl.--> |
|||
Dem wurden durch die SED und FDJ verschiedene Angebote für Jugendliche |
|||
=== Verhältnis der Jugend zur SED === |
|||
entgegengesetzt, besonders durch Jugendgesetze, es gab Förderungsprogramme in Schule, Ausbildung, Sport und Beruf, sowie Freizeitangebote in Jugendklubs mit Musik, Theatergruppen und weiterem. Dieses stand aber stets unter staatlicher Kontrolle und war deshalb für diese nicht besonders attraktiv. |
|||
<!--Das [[Bildungssystem der DDR]] und die Begabtenauswahl im [[Sport in der DDR]] systemkonformes Verhalten. Repressionen! besonders 1950er Jahre--> |
|||
=== 1950er Jahre === |
|||
Eingezwängt in das politische Korsett der SED-Ideologie sollte sich eine staatstragende Jugend in der DDR als ''„Kampfreserve“'' der SED herausbilden. Wie nun, wird zu fragen sein, gingen die Heranwachsenden mit den gesellschaftlichen und politischen Forderungen um? Passten sie sich vorbehaltlos an oder konnten sie sich dem ideologischen Zugriff der sogenannten ''„gesellschaftlichen Organe“'' entziehen? Vermochten sie es, eine eigene Identität zu entwickeln, oder war der geforderte Anpassungsdruck so groß, dass ein Ausscheren aus der politisch-ideologischen Begrenzung nicht möglich war? Was bestimmte ihr Leben im Alltag und welchen Blick hatten sie dabei auf den anderen deutschen Staat, auf dessen Jugend und deren Möglichkeiten? Welchen Einfluss hatte dabei die deutsch-deutsche Konstellation auf die Entwicklung einer Jugendkultur in der DDR abseits der offiziellen Forderungen? Diesen Fragen möchte ich in aller Kürze nachgehen und versuchen, eine entwicklungs- und politikgeschichtliche Einordnung und Wertung des jugendkulturellen Milieus in der DDR anzubieten. |
|||
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1989-0325-009, Berlin, Jugendweihe, Feierstunde.jpg|mini|[[Jugendweihe]] in Berlin-Lichtenberg 1989]] |
|||
1952 forcierten [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] und FDJ ihre Propaganda gegen die evangelische [[Junge Gemeinde (evangelisch)|Junge Gemeinde]], die sie als Störfaktor bei der Erziehung der Jugend im sozialistischen Sinne empfand, da sie sich nicht kontrollieren ließen.<ref>[https://www.jugendopposition.de/themen/145421/die-junge-gemeinde Die Junge Gemeinde] Jugendopposition, mit einigen Informationen und Fotos </ref> 1953 wurden zahlreiche junge Christen deswegen aus der Oberschule oder Universität ausgeschlossen oder sogar inhaftiert. Nach dem Wechsel zum ''Neuen Kurs'' nach Stalins Tod 1953 wurde dies zwar meist wieder rückgängig gemacht, die Zielrichtung blieb aber bestehen. So wurde 1955 die [[Jugendweihe]] eingeführt, um die Jugendlichen von der kirchlichen [[Konfirmation]] oder [[Firmung]] abzuhalten. |
|||
Nach den Erfahrungen des [[Aufstand vom 17. Juni 1953|17. Juni 1953]] bemühte sich die SED und FDJ verstärkt um eine stärkere Einbeziehung von jungen Menschen in den ''[[Aufbau des Sozialismus]]''. |
|||
== Jugend wird zunehmend sichtbarer == |
|||
Es wurden [[Jugendobjekt]]e und [[Jugendbrigade]]n geschaffen, in denen sie verantwortliche Aufgaben in im heimischen Betrieben oder auch bei Auslandseinsätzen, wie der Erdgaspipeline [[Druschba-Trasse]] übernahmen. |
|||
Die grundsätzlichen Probleme blieben aber auch nach dem Mauerbau 1961.<!--''„Es ist zu berücksichtigen, dass die sozialistische Erziehung der Jugend unter den Bedingungen der Existenz des westdeutschen staatsmonopolistischen Herrschaftssystems und der feindlichen Kräfte in Westberlin und Westdeutschland sowie einzelner negativ und feindlich eingestellter Personen im Gebiet der DDR erfolgt.“''<ref name="bstu" /> |
|||
Die permanenten Kontroll- und Disziplinierungsversuche von SED und FDJ nötigten von Anfang an zunehmend und immer mehr Jugendliche zu einem Protestverhalten gegen den SED-Staat. Gleichzeitig unterlag die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung einem Modernisierungsprozess, geprägt durch neue Produktionstechnologien, Medien und Formen der Kommunikation. Vor allem die Medien nutzten die Genossen als modernes Mittel der ideologischen Propaganda. Die Medien bedeuteten aber zugleich eine Abgrenzungsmöglichkeit für Jugendliche, denn sie ermöglichten einen unkontrollierten Austausch mit dem Klassengegner, etwa wenn Radiostationen aus der Bundesrepublik gehört wurden. Obwohl es aus der Perspektive der Machthaber keine Spielräume für Andersdenkende geben sollte, änderten sich scheinbar seit Anfang der siebziger Jahre die Entfaltungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten im SED-Staat. Jugendliche kamen aus ihren Nischen heraus und waren zunehmend in den öffentlichen Räumen der Gesellschaft sichtbar. Demgegenüber standen von Anfang an die Bemühungen der SED, diese Entwicklung mit Hilfe des MfS einzudämmen und zu verhindern. Am Beispiel einer Jugendgruppe Jenas möchte ich den Entwicklungsprozess seit Beginn der siebziger Jahre darlegen und belegen, dass vor allem der permanente repressive Druck gegen die Jugendlichen oppositionelles Verhalten und widerständiges Handeln unumgänglich machten. Anders gesagt, so wie man hinein ruft, schallt es heraus. |
|||
Entsprechende ''„geeignete Erziehungsmaßnahmen“'' zur Heranführung an sozialistische Ideale waren jedoch nur bedingt erfolgreich. ''„Die Entwicklung der jungen Menschen vollzieht sich […] nicht ohne Konflikte und Schwierigkeiten.“'' Wer diese Schwierigkeiten verursachte, war für die SED-Führung eindeutig: der Bonner Staatsapparat, die westlichen Geheimdienste, Agentenzentralen und Zentren der [[Politisch-ideologische Diversion|politischen und ideologischen Diversion]], Film- und Starclubs, kirchliche Institutionen, Rundfunk, Presse und Fernsehen.--><ref name="bstu">[https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/assets/bstu/de/Publikationen/mfs-hb_13_engelmann-joestel_grundsatzdokumente_barrierefrei.pdf Dienstanweisung 4/66 zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und Untergrundtätigkeit unter jugendlichen Personenkreisen der DDR, 15. Mai 1966.] In: MfS-Handbuch, Teil V/5: ''Grundsatzdokumente des MfS. Bearbeitet von Roger Engelmann und Frank Joestel.'' Berlin 2004, S. 158.</ref> |
|||
=== Umgang mit Musik und Tanzkultur in den 1960er Jahren === |
|||
== Mauerbau == |
|||
Vor dem Aufkommen von „[[Beatmusik]]“ in der DDR wurde versucht, eine moderne, aber nicht zu westlich klingende Tanzmusik zu etablieren. In den frühen 1960er Jahren entstanden in der DDR eine Reihe von Instrumentalmusik-Schallplatten mit tanzbarer, aber im Vergleich zur westlichen weniger „wilder“ Musik. |
|||
Eine große Rolle spielten hierbei die Rundfunk-Tanzorchester und „[[Amateurtanzkapelle]]n“. Im Jahre 1959 wurde mit dem [[Lipsi (Tanz)|Lipsi]] ein eigener Tanz kreiert, der den westlichen Tänzen (z. B. [[Rock ’n’ Roll (Tanz)|Rock ’n’ Roll]] und [[Twist (Tanz)|Twist]]) Paroli bieten sollte, aber nur mäßig erfolgreich war, ähnlich beim Orion-Modetanz Anfang der 1960er Jahre. |
|||
Ein wesentlicher Auslöser für den Rückgang an Zuspruch der SED-Ideologie unter der Jugend war der Bau der Mauer im August 1961 und der enorme Anstieg der Propaganda gegen den westdeutschen Klassenfeind. Viele Jugendliche, aber vor allem diejenigen, die in Ost-Berlin lebten, erfuhren den Bau der Mauer insbesondere als markanten Einschnitt in ihr Leben. Bisher gewohnte, wenn auch zunehmend schwierigere, Fahrten nach Westberlin waren nun nicht mehr möglich. Familiäre oder aufgebaute Kontakte und Beziehungen zu Westberliner Jugendlichen funktionierten nun über Nacht nicht mehr. Nach einer Phase der kompletten Abriegelung aller Kontaktmöglichkeiten zwischen Ost und West verstärkte das Regime im Zuge der schrittweisen Lockerung des Grenzverkehrs für Westbesucher immer mehr seine Kontrollen im grenzüberschreitenden Verkehr. Briefe, Päckchen und Reisende wurden über Gebühr kontrolliert und reglementiert. Da trauten sich nur noch wenige Westbesucher, das im Osten Begehrte und Verbotene, zumeist Schallplatten, in den Osten mitzubringen. Eine breite Aufnahme westdeutscher Jugendkultur konnte so nicht stattfinden, auch wenn die Kontakte und Beziehungen zwischen Ost und West nie vollständig unterbunden werden konnten. |
|||
Am 21. September 1963 verabschiedete das SED-Politbüro ein Jugendkommuniqué. Danach sollte das Verhältnis zur Jugend frei sein von „Gängelei, Zeigefingerheben und Administrieren“.<ref>Staatliche Dokumente zur sozialistischen Jugendpolitik in der Deutschen Demokratischen Republik Herausgegeben vom Amt für Jugendfragen beim Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik DDR</ref> 1964 wurde das DDR-Jugendradio [[DT64]] gegründet. <!-- zu Musikkapitel! Außerdem fand ein so genanntes „Deutschlandtreffen der Musik“ statt, wo DDR-Beatgruppen auftraten, so die [[Sputniks]], die [[Butlers (Band)|Butlers]] und das [[Diana Show Quartett]]. 1965 kamen erste Produktionen mit dem [[Michael Fritzen|Michael Fritzen Quartett]] und der [[Theo Schumann Combo]] hinzu. --> |
|||
=== Reaktion der Jugend auf den Mauerbau === |
|||
[[Walter Ulbricht]]s Aussage auf dem [[XI. Plenum des ZK der SED]] 1965: |
|||
Die Reaktionen der Jugendlichen auf den Bau der Mauer und die damit verbundenen Einschränkungen des Austausches waren unterschiedlich und zumeist abhängig von biographischen Hintergründen, sozialer Stellung und politischer Einstellung der Eltern. Gleichzeitig entwickelte sich trotz geschlossener Grenzen und verstärkter Propaganda in einzelnen Brennpunkten ein die westliche Jugendkultur nachahmendes Verhalten unter DDR-Jugendlichen. Empfangbare Radiosender der Bundesrepublik lieferten musikalische Neuentwicklungen und prägten das Lebensgefühl im Osten mit. Vor allem die Beat- Blues- und später die Rockmusik beeinflussten diese Entwicklung. Doch während im Westen hieraus ein neues Lebensgefühl und eine Protestbewegung erwuchsen, die sich in den Studentenrevolten und später im linken Terrorismus entluden, entdeckten im Osten vorerst nur wenige junge Menschen die mit dieser Entwicklung verbundene Suche und Chance nach einem Gegenentwurf zur bestehenden Lebenswelt. Das änderte sich, als Jugendgruppen in den Städten mit ihren ''„Kofferheulen“'' unter freiem Himmel auftauchten. Die SED-Strategen bezeichneten die Jugendlichen stereotyp als Gammler und Asoziale, sie passten nicht ins ideologische Bild vom sozialistischen Jugendlichen. Diejenigen Jugendlichen, die sich den westlichen Trends nicht verschließen konnten und wollten, wurden zum Feind erklärt und unterlagen einer Reihe von politischen Verfolgungsmaßnahmen. Die gefürchteten neuen Gruppen tauchten trotzdem immer sichtbarer auf und gehörten bald zum allgemeinen Stadtbild in der ganzen DDR. Auch Kleidung und Haartracht nach westlichem Vorbild kamen jetzt immer mehr in der Breite auf, allerdings oft verbunden mit der Gefahr öffentlicher Ächtung oder gar Repressionen. Immer mehr Jugendliche ließen sich aber davon nicht mehr abschrecken. Die Entwicklung ist bekannt, westliche Musik, Kleidung und Mode setzten sich letztendlich in der DDR durch, wenn auch unter besonderen Bedingungen und Ausformungen. Während die „richtige“ Kleidung oft genug abhängig war von den „richtigen“ Kontakten, wurden die langen Haare zunehmend geduldet und zum Ausdruck freier Entscheidung jedes Einzelnen. Nur so ist wohl zu erklären, warum die langen Haare, abgesehen von der erhofften erfolgreichen Werbung um das andere Geschlecht, besonders unter den männlichen Jugendlichen so rasant an Beliebtheit zunahmen. Lange Haare drückten zugleich bewusst oder unbewusst Abgrenzung von der Elterngeneration, der herrschenden Ideologie und/oder das Bedürfnis nach freier Entfaltung und Emanzipation aus. Vor allem das Streben nach emotionaler, intellektueller und politischer Emanzipation prägte in den siebziger und achtziger Jahren die oppositionelle Jugendkultur eines Teils der Jugend in der DDR. |
|||
{{Zitat|''Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des [[Yeah|Je-Je-Je]], und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.''}} |
|||
== Verhältnis SED/Jugend am Ende der Ära Ulbricht == |
|||
In der Folge wurde für einige Jahre die westliche Beatmusik verboten. Im Rundfunk liefen – wenn überhaupt – nur orchestral eingespielte Titel. |
|||
=== Wandel nach 1971 === |
|||
Ende der sechziger Jahre schienen die Fronten zwischen Jugend und SED-Staat zunächst geklärt. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns, so die einfachen Spielregeln. Die seit Anfang der siebziger Jahre zunehmende ''„Verwestlichung“'' jugendlicher ''„Erscheinungsformen“'' schien dagegen die These von der psychologischen Kriegsführung des Klassenfeindes neu zu bestätigen. Man unterstellte, der Klassenfeind versuche mit allen Mitteln, jedoch besonders über die zugänglichen Medien wie Fernsehen und Radio, ideologisch unsichere Jugendliche für seine politischen Ziele zu rekrutieren und zu missbrauchen. Ziel sei dabei die Unterwanderung der sozialistischen Gesellschaft und deren Sturz. Besonders die westlichen Radiosender untergruben das Nachrichten- und Informationsmonopol der SED. Von solchen staatstragenden Zusammenhängen hatten die meisten Jugendlichen allerdings wenig Ahnung trotz permanenter ideologischer Propaganda gegen den Klassenfeind. Sie interessierten sich für die westliche Jugendkultur vor allem deshalb, weil die Jugendpolitik in der DDR unflexibel, starr und zumeist lustlos vorgetragen war. Die Angebote hatten infolgedessen kaum Zugkraft und waren ideologisch völlig überfrachtet. Jugendliche spürten hingegen zunehmend die Auswirkungen des Misstrauens und die repressiven Maßnahmen, die sich gegen sie richteten. Die Methoden waren Disziplinierung, Isolierung, Zerrüttung und Kriminalisierung, und firmierten unter dem Begriff der ''„Zersetzung"''. Fruchtete keine der angewandten Methoden, und die Geduld der Genossen war schnell am Ende, blieben oft nur der Gang in das Gefängnis oder der Weg in den Westen. Für viele vor allem junge Menschen führte der Weg in die Bundesrepublik über den schmerzlichen Umweg ins Gefängnis in die Freiheit – willst Du raus, musst Du rein, so das Motto und die Erfahrung vieler. Die widersprüchliche Ausreisepolitik der SED seit Mitte der siebziger Jahre war vor allem der internationalen Anerkennungspolitik der SED geschuldet. Permanente ''„Störer“'', ''„Unverbesserliche“'' und ''„Feinde des Sozialismus“'' wurden besonders im Interesse der außenpolitischen Beziehungen zur Bundesrepublik immer wieder in Wellen aus dem Land gejagt, darunter stets viele Jugendliche und seit Ende der siebziger Jahre zunehmend Künstler, Intellektuelle und beruflich Etablierte . Viele andere mussten dagegen um ihre Ausreise jahrelang kämpfen. Das trieb teilweise solche absurden Blüten, dass Ausreisewillige mutwillig VP-Angehörige beleidigten, angriffen oder andere öffentliche Aktionen durchführten, um „einzufahren“. Doch so einfach diese Variante zum Verlassen der DDR auch manchem erschienen sein mag, so willkürlich waren die genehmigten Ausreisen, zumeist abhängig von der politischen Großwetterlage und den Verhandlungen zum Freikauf politisch Verfolgter durch die Bundesrepublik, die damit ihrerseits politische Ziele verfolgte. |
|||
Nachdem [[Erich Honecker]] 1971 Ulbricht abgelöst hatte, entspannte sich die geistige, kulturelle und politische Lage in der DDR zeitweise wieder. <!--Umbrüche in der Jugendpolitik der DDR sind 1971 durch den ehemaligen FDJ-Vorsitzenden Erich Honecker festzustellen. Dabei führte die Schließung der Grenze nach außen anfänglich zu einer Öffnung nach innen. -->Die neue politische Ausrichtung versprach eine gewisse Liberalisierung. |
|||
Es gab zunehmende Freiräume in der Musikszene und -Ausbildung für an westlicher Popmusik orientierte Gruppen<!--wie die [[Puhdys]], [[Karat (Band)|Karat]] und [[Pankow (deutsche Band)|Pankow]]-->. Die Aufführungsmöglichkeiten und das Musikprogramm etwa in [[Studentenclub]]s waren nach wie vor stark reglementiert. |
|||
== Nach dem Machtantritt Honeckers == |
|||
Bedeutend wurde die [[Singebewegung]]. |
|||
Erwartungen an Jugendliche und deren Erziehung und Ausbildung wurden 1974 im [[Jugendgesetz der DDR]] niedergelegt. Im Rahmen der Einführung des Fachs [[Wehrerziehung]] in den DDR-Schulen Ende der 1970er Jahre wurden die Jugendlichen in die Vorbereitungen zum „Schutz des Sozialismus“ einbezogen. |
|||
Nachdem Honecker 1971 an die Macht gelangte, schien es für eine kurze Zeit so, als entspannte sich die geistige, kulturelle und politische Lage in der DDR. Honeckers Spruch, es komme nicht darauf an, was jemand auf dem Kopf trage, sondern was in ihm stecke, ermutigte viele Jugendliche zu eigener Kreativität und zum offenen Umgang mit westlich geprägten Jugendtrends. Die neue politische Ausrichtung versprach eine Liberalisierung der Gesellschaft. Besonders die langen Haare bestimmten nun den Modetrend vieler Jugendlicher. Auch in Kunst und Kultur schien sich Neues entfalten zu können. Jugendliche verließen vielerorts ihre bisherigen Nischen und versuchten, sich im öffentlichen Raum einzubringen. Ein Beispiel dafür ist der Arbeitskreis Literatur in Jena. |
|||
== Offizielle Medien == |
|||
=== Beispiel Arbeitskreis Literatur Jena === |
|||
=== Zeitungen und Zeitschriften === |
|||
Die Tageszeitung ''[[Junge Welt]]'' war speziell für Jugendliche gestaltet und sollte die SED-Politik in etwas lockerer Form der jüngeren Generation näher bringen. Sie enthielt aber auch viele Kulturbeiträge und Ratgeberartikel. |
|||
Auch die Zeitschrift ''Neues Leben'' und weitere Publikationen erreichten eine größere Popularität. |
|||
=== Rundfunk === |
|||
Er entstand parallel zur neuen kirchlichen Jugendarbeit ''„Offene Arbeit“'' [http://hometown.aol.de/hpietzsch/OffeneArbeit.html]in Jena. Der Arbeitskreis Literatur wie der kirchliche Jugendkreis wurden maßgeblich von Jugendlichen ins Leben gerufen, die zu dieser Zeit die Abiturschule besuchten. Im weiteren Prozess vermischten sich diese Kreise mit Jugendlichen aus Real- und Berufsschulen sowie auszubildenden jungen Arbeitern und Studenten. Diese soziale Durchmischung ist ein für Jena typisches Phänomen, dessen Hintergrund die geographische Lage sowie die geistig-universitäre und industrielle Arbeitertradition der Stadt Jena bildete und bis heute eine einzigartige soziale Gemengelage erzeugt. Der Arbeitskreis Literatur um Lutz Rathenow, Bernd Markowsky, Wolfgang Hinkeldey, Udo Scheer und Siegfried Reiprich entstand in einer Phase zwischen Mitte 1973 und Anfang 1974. Ziel war die Schaffung eigener sowie die Ausnutzung vorhandener Freiräume. Ausgangspunkt war dabei die Vorstellung, gegen die allgemein wahrgenommene Gleichgültigkeit in der Gesellschaft anzukämpfen. Soziale Gemeinsamkeiten, sich überschneidende jugendgemäße Interessen und der Wille zur Individualität verbanden die Akteure zu einer Gruppe, die jedoch schnell ins Blickfeld von SED und MfS gerieten. Anfangs versuchte die SED noch über die FDJ, die Akteure und die Gruppe in die gesellschaftliche Kulturpolitik zu integrieren. Einzelne Akteure wurden mehrfach zu Literaturwettbewerben eingeladen. Lutz Rathenow wurde sogar angeboten, Mitglied der FDJ-Kreisleitung in Jena zu werden. Doch die Interessen der jungen Schriftsteller und Intellektuellen richteten sich vielmehr auf gesellschaftliche Probleme, die den Genossen zwar bekannt, aber weitgehend ignoriert wurden. Sie wollten die Welt, in der sie leben, begreifen, verstehen und mit ihrem jugendlichen Idealismus positiv verändern. Sie interessierten sich deshalb auch für Schriften von Philosophen wie Ernst Bloch, Herbert Marcuse und Robert Havemann. Jürgen Fuchs, der junge kritische Schriftsteller aus Greiz, der gerade in Jena Arbeitspsychologie studierte, inspirierte ihren Blick auf die politischen Verhältnisse in der DDR. Diese diskutierten sie in regelmäßigen Runden mit anderen Jugendlichen und schrieben Gedichte über ihre Erfahrungen, die sie dann den erstaunten Genossen unverhohlen präsentierten: |
|||
1964 wurde der Radiosender DT 64 gegründet, der speziell für die Interessen von Jugendlichen ausgerichtet war. Dieser spielte vor allem populäre Unterhaltungsmusik, darunter auch viel von westlichen Bands, die in anderen Radiosendern kaum zu hören waren. Er erreichte eine hohe Popularität, weil er auch einige Freiheiten hatte. |
|||
=== Fernsehen === |
|||
'''Betrachtung''' |
|||
Es wurden einige Musiksendungen wie ''rund'' oder ''bong'' geschaffen, die sich vor allem an ein jüngeres Publikum richtete. Diese waren aber stärker reglementiert als der Radiosender DT 64. |
|||
Mond, du alter Spitzel: von oben |
|||
== Literatur und Filme == |
|||
Wo man schwer hinkommt |
|||
=== Literatur === |
|||
Es gab fast keine eigene ''[[Kinder- und Jugendliteratur|Jugendliteratur]]'' in der DDR, die die Lebenssituation von Jugendlichen beschrieb und eine weitere Verbreitung fand. Es gab Literaturzirkel (wie der [[Arbeitskreis Literatur und Lyrik Jena]]) und Lyrikanthologien, die aber immer politisch reglementiert waren und daher kaum dem Bedürfnis von Jugendlichen, anders zu sein und eigene Lebensformen zu entwickeln, entsprachen. |
|||
Der 1972 erschienene Roman von [[Ulrich Plenzdorf]] ''[[Die neuen Leiden des jungen W.]]'' behandelte die Probleme von Jugendlichen und erreichte große Verbreitung. Er dokumentierte auch DDR-Jugendsprache und eine gewisse Außenseiter- bzw. Gegenkultur. <!--Am 5. November 1976 lief die Verfilmung des Stückes ''Die neuen Leiden des jungen W.'' als Erstsendung in der ARD.<ref>[https://www.imdb.com/title/tt0073445/ Verfilmung]</ref> --> |
|||
Sieh Mond, meine Unschuld |
|||
Auch der 1975 erschienene Jugendroman von [[Joachim Walther]] ''„Ich bin nun mal kein Yogi“'' trug zum Lebensgefühl ''der Anderen'' Jugendlichen bei. Die Dokumentation der Journalistin Sybille Muthesius ''Flucht in die Wolken'' von 1986 über ihre Tochter, die mit der Gesellschaft nicht zurechtkam und sich tötete, erhielt auch eine breite Resonanz in der DDR. |
|||
Es gab einige Unterhaltungsreihen von Buchverlagen wie ''Spannend erzählt'' oder Kundschafterromane, die auch von Jugendlichen viel gelesen wurden. |
|||
Ich schwöre) |
|||
=== Filme === |
|||
Ist so echt wie dein Leuchten'' |
|||
Für die DDR-Jugendkultur prägend waren einige Filme wie ''[[Die Legende von Paul und Paula]]'', ''[[Heißer Sommer (Film)|Heißer Sommer]]'', ''Ich bin nun mal kein Yogi'' und ''[[Und nächstes Jahr am Balaton]]'', die auch viel Musik enthielten. |
|||
Die Langzeitdokumentation ''Die Kinder von Golzow'' beschrieb die Entwicklung mehrerer junger Menschen über viele Jahre. |
|||
oder |
|||
== Subkulturen == |
|||
{{Anker|Spezifische jugendkulturelle Sub- bzw. Gegenkulturen}} |
|||
<!-- hä? --> |
|||
Ein in Mode, Musik und Habitus an westlicher Jugendkultur ausgerichtetes Verhalten von Jugendlichen war dauernden Repressionen unterworfen.<ref>''boheme und diktatur in der ddr – gruppen, konflikte, quartiere, 1970 bis 1989.'' Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin, 4. September 1997 bis 16. Dezember 1997 ({{Webarchiv|url=http://www.dhm.de/ausstellungen/boheme/start.htm |wayback=20091026134859 |text=online |archiv-bot=2022-03-06 03:04:57 InternetArchiveBot }}).</ref> |
|||
=== Die Blueser- oder Kundenszene === |
|||
'''BIERDECKELINSCHRIFT''' |
|||
{{Hauptartikel|Blueserszene}} |
|||
In den 1970er bis Mitte der 1980er Jahre war die [[Blueser- oder Kundenszene]] eine signifikante Bewegung in der DDR. Ihre Vorstellungen eines ''„Anderssein“'' wurden über das gemeinsame Musikverständnis und ihr spezifisches Äußeres öffentlich gemacht, das den Willen zur Freiheit demonstrierte. Ein „Blueser“ war eine Synthese aus Blues– bzw. Rockfan und [[Blumenkinder|Blumenkind]]. Die unangepassten Jugendlichen waren der Staatsmacht ein Dorn im Auge. Wegen ihrer Haltung mussten gerade in dieser Zeit viele Repressionen erleiden, wie die Erteilung eines ''vorläufigen Personalausweises (PM-12)'' – der einem Reiseverbot gleichkam, ständige ''„Befragungen“'' mit langem Festsetzen seitens der Polizeiorgane <!-- oder bei politischen Protestaktionen, wie das Tragen des Aufnähers ''„[[Schwerter zu Pflugscharen#Zweite Friedensdekade|Schwerter zu Pflugscharen]]“'' Anfang der 1980er Jahre, z. B.--> oder sogar mit [[Exmatrikulation]]en, Nichtzulassung zum Abitur, Strafversetzung aus Betrieben etc. |
|||
schnöde ist die welt |
|||
<!-- Übertragen – und kein Bezug zu der Blueser-Szene |
|||
[[Unbestimmter Rechtsbegriff|''Gummiparagraphen'']] § 215 [[Strafgesetzbuch (DDR)|StGB]] (Rowdytum), kriminalisiert. --> |
|||
Der [[Musik der DDR#Bluesmusik|Blues in der DDR]] wurde zu einem Synonym und späterer Namensgeber dieser Bewegung. Anteil daran hatten nicht zuletzt die [[Blues-Messe]]n in verschiedenen Kirchen Ost-Berlins, mit bis zu 7000 Teilnehmern (24. Juni 1983). |
|||
die menschheit ist von grund auf schlecht. |
|||
Die Blueser- oder Kundenszene war die langlebigste und zugleich lebendigste Jugendkultur der DDR und stellte als Bewegung eine [[Gegenkultur]] zum vorgezeichneten DDR-Alltag dar. |
|||
darum studiert mathematik, |
|||
=== Punks und Gruftis === |
|||
denn da ist noch alles in ordnung! |
|||
{{Hauptartikel|Punk in der DDR}} |
|||
{{Siehe auch|Gothic (Kultur)}} |
|||
Für [[Punk in der DDR|Punkbands in der DDR]] und deren Publikum boten Kirchen z. B. bei den späten Blues-Messen oft die einzigen Auftrittsmöglichkeiten – neben privat organisierten Konzerten. Plattenveröffentlichungen waren wie bei der LP „[[DDR von unten]]“ (1983) nur über den Westen möglich. In den öffentlichen Medien waren sie erst zum Ende der DDR gelegentlich präsent, etwa in der Sendung ''[[Parocktikum]]'' auf [[DT64]], die von [[Lutz Schramm]] moderiert wurde.<ref>[[Michael Rauhut]]: ''Rock in der DDR''. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2002, ISBN 3-89331-459-8, S. 121.</ref> 1988 erschien als [[Innovation|Novum]] der [[Dokumentarfilm]] ''[[flüstern & SCHREIEN – Ein Rockreport|„flüstern & SCHREIEN“]]'', vom Regisseur [[Dieter Schumann (Regisseur)|Dieter Schumann]] für die [[DEFA]]. Hier wurden Bands wie ''[[Feeling B]]'' und ''[[Sandow (Band)|Sandow]]'' porträtiert, die ursprünglich aus dem Umfeld des Punk kamen. |
|||
''( Abdruck mit freundl. Genehmigung von Siegfried Reiprich)'' |
|||
Um etwa 1985 drang die [[Gothic (Kultur)|Grufti-Bewegung]] über Berlin und Westdeutschland auch in Teile der Deutschen Demokratischen Republik vor.<ref name="Rutkowski">Roman Rutkowski: ''Das Charisma des Grabes – Die Szene in der ehemaligen DDR.'' 2004, ISBN 3-8334-1351-4, S. 59.</ref> Das Alter der Szenemitglieder bewegte sich zwischen 14 und 23 Jahren.<ref>Manfred Stock, Philipp Mühlberg: ''Die Szene von innen – Die Grufties.'' 1990, ISBN 3-86153-007-4, S. 96.</ref><ref name="Rutkowski" /> [[Dieter Baacke]] räumte in seinem Buch ''Jugend und Jugendkulturen – Darstellung und Deutung'' (1999) der Szene in der DDR eine Blütezeit ein, die sich auf die Jahre 1988/1989 datieren lässt.<ref name="Rutkowski" /> |
|||
Ab Mitte der 1980er Jahre machten sich parallel [[Die anderen Bands]] auf den Weg, um eine Musik- und Jugendkultur zwischen Punk-, [[New Wave|New-Wave]]-, [[Independent|Indierock]]- oder [[Metal]] unabhängig von staatlicher Lenkung zu etablieren. |
|||
Später fassten sie die damalige Suche als die Suche nach einem veränderbaren und demokratischen Sozialismus zusammen. Sie wollten kein Loblied auf die bestehenden Verhältnisse singen, sondern den Blick schärfen, richten auf bestehende Probleme, die aus ihrer Sicht zu verändern gewesen wären. Das glaubten sie jedenfalls. Die Illusion vom freien emanzipierten Aufbegehren hielt aber nicht lange an. Repressionsmaßnahmen gegen Jürgen Fuchs und die Mitglieder des Arbeitskreises Literatur schufen seit Mitte 1974 ein Klima der Unsicherheit und des Misstrauens. Trotzdem gaben die Initiatoren, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, nicht auf und führten den Kreis noch bis ins Jahr 1975 fort, bevor sie ihn selbst auflösen mussten. Es hatte sich als illusorisch erwiesen, unabhängig von staatlicher Kontrolle, Reglementierung und Repression Kreativität und geistig-intellektuell geprägte Individualität im Kollektiv zu entfalten. Für einige führte die Enttäuschung zum Rückzug ins Private, andere engagierten sich nun politisch noch gezielter, und wieder andere versuchten einen Weg zwischen Anpassung und Individualität zu finden. Das politische Engagement einiger von ihnen führte im Ergebnis zum Zusammengehen mit Akteuren aus der kirchlichen Jugendarbeit und mündete in einem erneuten Lesekreis, an dem sich verstärkt Jugendliche aus der Arbeiterschaft aktiv beteiligten. Das MfS führte hingegen über jede Bewegung der einzelnen Gruppen und nun über ihr Zusammengehen zahlreiche ''„Operative Kontrollen“'' oder ''„Operative Vorgänge“''. Als sich die für das MfS dennoch eher unüberschaubaren Gruppen 1976 gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann mit den protestierenden DDR-Schriftstellern solidarisierten, schlug das MfS zu, inhaftierte und vertrieb die vermeintlichen Rädelsführer in den Westen, unter ihnen Jürgen Fuchs und der damalige Jugenddiakon der Jungen Gemeinde Thomas Auerbach. |
|||
Das an westlicher Jugendkultur (Mode, Musik, Habitus) ausgerichtete und anfänglich idealistische Aufbegehren der Jugendlichen Anfang der siebziger Jahre war schon nach kurzer Zeit an der ideologischen Starre des SED-Regimes gescheitert und führte schließlich auf Grund der permanenten Repressionen zur Solidarisierung und Politisierung eines Teils der Jugend. Dabei spielte die zunehmende Hinwendung zur kirchlichen Jugendarbeit eine zentrale Rolle, weil man sich hier frei äußern und interessiertes Publikum finden konnte. Die anhaltenden Repressionen und der inhaltliche wie personelle Austausch führten schließlich zur Herausbildung oppositioneller Gruppierungen in der gesamten DDR. Damit hatten SED und MfS nicht nur nicht gerechnet, sondern sie hatten genau das Gegenteil erreicht von dem, was ihr eigenes ideologisches Ziel war, ''„der Kampf der jungen Generation für politische und soziale Rechte sowie das Recht auf Arbeit und auf politische Mitbestimmung.“'' |
|||
=== Skinheads und Rechtsradikalismus === |
|||
Der Prozess der Politisierung von Jugendlichen hin zu konkreter Opposition wiederholte sich deshalb vielfach in zahlreichen Orten der DDR in ähnlicher Art und Weise. Hieraus, vor allem aber aus der Hinwendung und Anlehnung an westliche Vorbilder in der Gesellschaft, bezog die sich seit Ende der siebziger Jahre entwickelnde Friedensbewegung der DDR ihre potentielle Kraft und politische Ausrichtung, wenn auch die Ziele im Wesentlichen auf die DDR selbst gerichtet waren. |
|||
{{Siehe auch|Skinheads in Deutschland}} |
|||
{{Siehe auch|Rechtsextremismus in der DDR}} |
|||
Bis zum [[Mauerbau]] 1961 konnten sich Rechtsextremisten der Strafverfolgung in der DDR durch Übersiedlung in die Bundesrepublik weitestgehend entziehen. Bereits in den 1960er Jahren waren in der DDR rechtsextreme Jugendgruppen aufgefallen, die [[Swastika|Hakenkreuz]]-Schmierereien verübt, Propagandamaterial und sogar Waffen gesammelt hatten.<ref>[[Harry Waibel]]: ''Rechtsextremismus in der DDR bis 1989'', Köln 1996.</ref> Anfang der 1980er Jahre entstanden auch Skinheadgruppen, die ähnlich wie im Westen in rechtsextreme, unpolitische und [[SHARP]]-Skinheads differenziert waren, so zunächst in Ost-Berlin, Rostock und Leipzig, oft im Umfeld von [[Fußballfan]]gruppen.<ref>FAZIT: ''Rechtsradikale im antifaschistischen Staat.'' [[Deutschlandradio Kultur]], 26. September 2006. Film über [[Neonazi]]s in der DDR, von Philip Banse ([http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/547678/ online]).</ref> Mitte der 1980er Jahre gab es in allen ostdeutschen Großstädten Skinhead-Gruppen. Der Kriminalpolizei der DDR waren zu dieser Zeit 1500 rechtsextreme Jugendliche bekannt.<ref>Norbert Madloch: ''{{Webarchiv |url=http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Schriften/Rechts_Antifa.pdf |text=Rechtsextremismus in Deutschland nach dem Ende des Hitlerfaschismus |wayback=20051007215502 }}'' (PDF; 1,0 MB). In: [[Klaus Kinner]] und Rolf Richter: Rechtsextremismus und Antifaschismus. Historische und aktuelle Dimension. Berlin: Karl Dietz Verlag. 2000, S. 57–215, S. 73.</ref> |
|||
Am 17. Oktober 1987 führte ein [[Überfall auf die Zionskirche|Überfall von Skinheads]] auf Besucher eines Punk-Konzerts in der Ost-Berliner [[Zionskirche (Berlin)|Zionskirche]] zu internationalem Aufsehen. Die bereitstehende Polizei „beobachtete“ dabei das Geschehen. |
|||
== Resümee: Jugend in der DDR == |
|||
=== Fußballfans === |
|||
Die eingangs aufgeworfene Fragestellung, ob sich in der DDR eine eigenständige DDR-Jugendkultur herausgebildet und entwickelt hat, kann aus den vorausgegangenen Ausführungen nicht abgeleitet werden. Woran sich die Jugend in der DDR dagegen orientierte, kann sehr wohl beschrieben und eingeordnet werden. Es gab eine Vielzahl von spezifischen Jugendinteressen und Gruppen, die sich zumeist in ihren Bedürfnissen und ihrem Habitus an westlicher Jugendkultur und ihren Moden orientierten. Die Kultur der Ideologie der FDJ, mag sie auch in Einzelfällen positiv empfunden worden sein, war vor allem propagierte Kulisse einer mental und seelisch erstarrten Führung, die letztlich erfolglos ihre prägenden Erfahrungen aus den zwanziger und dreißiger Jahren der Jugend in der DDR zu oktroyieren versuchte. Die Jugend der DDR orientierte sich in ihren Bedürfnissen stets am Westen, dessen Präsenz allgegenwärtig in Zuwendung oder Ablehnung war. Umgekehrt bestand auf Seiten der westdeutschen Jugend insgesamt nur wenig Interesse am Osten und seiner Jugend. Bestenfalls kannte man bis Mitte der siebziger Jahre die Landkarte. Erst die Biermann-Ausbürgerung und die Medienarbeit über oppositionelle Gruppen der DDR schienen das Interesse sichtbar zu verstärken. Ein zusätzlicher Indikator war die Friedensbewegung in Westdeutschland. Trotzdem, ein wirklicher Austausch zwischen der Jugend in Ost- und Westdeutschland fand außerhalb vorhandener familiärer Kontakte oder politisch motivierter Informationsübertragung nur selten statt. Das zunehmende Interesse der Medien in der Bundesrepublik an der DDR beförderte jedoch die Beachtung von Kultur und Sport aus der DDR im westlichen Ausland. In den achtziger Jahren waren westdeutschen Jugendlichen die wenigen personalisierten DDR-Markenartikel zumindest bekannt. Sie repräsentierten zugleich die Jugend der DDR im Westen, so u. a. die Musikgruppen Puhdys, Karat und Pankow, der Sänger und Schauspieler Frank Schöbel sowie die Eiskunstsportlerin Kati Witt. Sie alle waren Aushängeschild einer vermeintlichen Jugend- und Sportkultur der DDR und ein Exportschlager. Darunter aber brodelte die Szene und setzte zu immer neuen Befreiungsschlägen an. Die von den ideologischen Strategen des SED-Regimes wortverdreht aufgeladene und gern verbreitete These, der Kapitalismus fresse seine Kinder, schlug nun in umgekehrte Richtung zurück. Die materielle und die integrative Kraft der bundesdeutschen Gesellschaft rollte 1989 über die ökonomischen Überreste der DDR hinweg wie ein Sturm. Übrig blieb die ''Ostalgie'' [http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Ostalgie]. Sie allein generiert in ihrer verklärenden Erinnerung eine DDR-Jugendkultur, die im Gegenteil in sich und in der Ausrichtung ihrer Bedürfnisse in Abhängigkeit von der jeweiligen politischen Situation höchst unterschiedlich ausgerichtet war. Es gab also neben einer der SED Ideologie gemäßen Organisation der Kultur der Jugend stets auch eine subkulturelle Jugendkultur in der DDR in Anlehnung an westliche Vorbilder, die sich letztendlich durchsetzte. Eine eigenständige DDR-Jugendkultur gab es dagegen nicht. |
|||
Viele Jugendliche besuchten regelmäßig Fußballspiele. Bekannt und berüchtigt waren besonders Fußballfans des [[1. FC Union Berlin]], aber auch von [[BSG Chemie Leipzig (1950)|Chemie Leipzig]] und anderen Mannschaften für Ausschreitungen während oder nach Fußballspielen, es gab auch häufig gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Anhängern verschiedener Mannschaften. |
|||
Für die Polizei waren diese Gruppen nur schwer zu kontrollieren. |
|||
=== Kirchliche Jugendgruppen === |
|||
Besonders die evangelische ''Junge Gemeinden'' hatten einen stärkeren Einfluss auf Jugendliche in der DDR. |
|||
Sie waren eigentlich Angebote von Kirchengemeinden und sollten junge Christen in ihrer Entwicklung unterstützen. Sie boten aber einen offenen Raum, in dem über alle Fragen und Probleme geredet werden konnte, und standen auch nichtkirchlichen Jugendlichen offen. |
|||
Die Jungen Gemeinden waren die einzigen organisierten Zusammenkünfte von jungen Menschen in der DDR, die nicht staatlich reglementiert werden konnten, und daher auch einen gewissen politischen Freiraum hatten. |
|||
Aus der evangelischen Jugendarbeit entwickelten sich auch weitere Angebote wie ''Offene Kirche'' und ''Kirche von unten'', die sich gezielt an Jugendliche wandte, die der Kirche fernstanden. In einigen Kirchen konnten auch unabhängige Punkbands auftreten, eine große Popularität hatten die ''Bluesmessen'' in Ost-Berlin. |
|||
Unter dem Schutz einiger evangelischen Kirchen entstanden in den 1980er Jahren Umwelt-, Friedens-, Frauen- und Dritte Welt-Gruppen, die vor allem von jungen Menschen organisiert wurden und einen wichtigen Einfluss auf die politischen Veränderungen 1989 hatten. |
|||
== Bekannte Proteste == |
|||
In der Geschichte der DDR kam es zu zahlreichen Aktionen von Jugendlichen gegen die Politik oder die Strukturen in der DDR.<ref>[https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/mfs-lexikon/detail/jugend/ Jugend] Stasi-Unterlagen-Archiv </ref> |
|||
In den ersten Jahren richteten diese sich vor allem gegen die Einschränkungen von Freiheitsrechten durch die SED. Nach dem Mauerbau 1961 waren einige junge Erwachsene sehr aktiv als Fluchthelfer tätig, sie wurden nach ihrer Festnahme zu langen Haftstrafen verurteilt. In den 1980er Jahren fand der Protest vor allem in den Subkulturen und in informellen Gruppen der Friedens- und Umweltbewegung am Rand der evangelischen Kirchen statt. |
|||
Zu den bekanntesten Protesten und Auseinandersetzungen gehörten |
|||
* 1950 protestierte der 17-jährige [[Hermann Flade]] mit zahlreichen geklebten Plakaten gegen die Volkskammerwahl. Am 15. Januar 1951 wurde er zum Tode verurteilt, weil er einen Polizisten bei seiner versuchten Festnahme verletzt hatte. Nach internationalen Protesten wurde er zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. |
|||
* 1950 protestierten [[Werdauer Oberschülerprozess|Oberschüler aus Werdau]] in Sachsen gegen die Volkskammerwahl und die Verhaftung von Hermann Flade. 19 von ihnen wurden am 3. Oktober 1951 zu Zuchthausstrafen zwischen 2 und 15 Jahren verurteilt. |
|||
* Anfang 1952 wurden zahlreiche Angehörige der evangelischen [[Junge Gemeinde (evangelisch)|Jungen Gemeinde]] verurteilt und inhaftiert |
|||
* Im Juni 1953 wurden zahlreiche Jugendliche während und nach dem Volksaufstand verhaftet. |
|||
* Im August 1961 protestierten zahlreiche Jugendliche gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die ČSSR mit Flugblättern, Schriftzügen an öffentlichen Orten und ähnlichem. |
|||
* Am 30. Oktober 1965 demonstrierten [[Leipziger Beatdemo|mehrere hundert Jugendliche]] in Leipzig gegen das Verbot der meisten Beatbands der Stadt. |
|||
* Am 7. Oktober 1969 versammelten sich etwa tausend Jugendlichen in Ost-Berlin in der Nähe des Springer-Hochhauses in West-Berlin, auf dessen Dach angeblich die Rolling Stones spielen sollten. Über 300 wurden vorübergehend festgenommen.<ref>[https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/themen/beitrag/themenbeitrag-gefaengnis-statt-rolling-stones/ Gefängnis statt Rolling Stones] Stasi-Unterlagen-Archiv </ref> |
|||
* Am 7. Oktober 1977 kam es zu heftigen gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen über tausend Jugendlichen und der Polizei auf dem Berliner Alexanderplatz. |
|||
* Am 27. Mai 1978 gab es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei in Erfurt.<ref>[https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/kultur/polizei-gewalt-gegen-blueser-rocker102.html Der 27. Mai 1978 in Erfurt] MDR Geschichte </ref> |
|||
* Im Juni 1987 wurden [[Zwischenfälle in Ost-Berlin Pfingsten 1987|zahlreiche Jugendliche]] in Ost-Berlin von der Polizei festgenommen, die Rockkonzerte am West-Berliner Reichstag hören wollten. |
|||
* Im Januar 1988 gab es zahlreiche Proteste gegen die [[Zwischenfälle bei der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 1988|Inhaftierung von Bürgerrechtlern]] in Berlin, wegen denen auch einige Jugendliche verurteilt wurden. |
|||
== Jugendforschung == |
|||
Forschungspolitisch gab es anfangs keine Parallele zur bundesrepublikanischen [[Shell-Jugendstudie]], die im Westen seit 1953 regelmäßig erstellt wurde. Erst nach der Gründung des [[Deutsches Jugendinstitut|Deutschen Jugendinstituts]] 1963 in [[München]] wurde in der DDR die langjährige Tradition der Jugendforschung an der [[Universität Leipzig]] 1965 mit der Gründung des [[Zentralinstitut für Jugendforschung|Zentralinstituts für Jugendforschung]] wiederaufgenommen. Die Ergebnisse wurden teilweise unter Verschluss gehalten. |
|||
Nach 1990 erforschte das Archiv der Jugendkulturen und andere Einrichtungen auch der Erforschung der Jugendkultur in der DDR zu. Das Webprojekt ''jugendopposition.de'' stellt zahlreiche Ereignisse der Geschichte von Jugendlichen in der DDR dar. |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Musik der DDR]] |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
; Übersichtsdarstellungen |
|||
<!-- chronologisch absteigend--> |
|||
* Peter Helmberger: ''Blauhemd und Kugelkreuz. Konflikte zwischen der SED und den christlichen Kirchen um die Jugendlichen in der SBZ/DDR.'' München 2008. |
|||
* Axel Reitel: ''Schöne Jugend. Jugendliche im Widerspruch zur DDR.'' Fünf Feature, 2. Auflage Berlin 2008. |
|||
* Michael Rauhut, Thomas Kochan (Hrsg.): ''Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR.'' Berlin 2004. |
|||
* Marc-Dietrich Ohse: ''Jugend nach dem Mauerbau, Anpassung, Protest und Eigensinn (DDR 1961–1974).'' Berlin 2003. |
|||
* Peter Skyba: ''Vom Hoffnungsträger zum Sicherheitsrisiko. Jugend in der DDR und Jugendpolitik der SED 1949–1961'' (= ''Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung''. Band 10). Böhlau, Köln u. a. 2000, ISBN 3-412-15798-8. |
|||
* {{Literatur |
|||
*Pietzsch, Henning: Jugend zwischen Kirche und Staat, Geschichte der kirchlichen Jugendarbeit in Jena 1970-1989. Köln, Weimar, Wien 2005. |
|||
|Autor=Manfred Stock, Philipp Mühlberg |
|||
*Lindner, Bernd: Das eigentliche Gestaltungsfeld. Kulturelle Prägungen der Jugendgenerationen in der DDR. In: Deutschlandarchiv Zeitschrift für das vereinte Deutschland, Heft 1/2005. |
|||
|Titel=Die Szene von Innen. Skinheads, Grufties, Heavy Metals, Punks |
|||
*Rohmannn, Gabriele: Are the kids allright? Jugendkulturen zwischen Politik, Kommerz und neuem Nationalbewußtsein. In: Deutschlandarchiv Zeitschrift für das vereinte Deutschland, Heft 1/2005. |
|||
|Auflage=1. |
|||
*Siegfried, Detlef: Turn On, Tune In, Drop Out. Gegenkultur und Massenkultur in der westdeutschen Konsumgesellschaft der 60er Jahre. In: Deutschlandarchiv Zeitschrift für das vereinte Deutschland, Heft 1/2005. |
|||
|Verlag=Ch. Links |
|||
*Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ Hg.: Zwischen Utopie und Resignation, vom Bleiben und Gehen, Jugendkultur in der DDR in den 80er Jahren am Beispiel der Großveranstaltung „Jugend 86“ in Rudolstadt, Jena 2003. |
|||
|Ort=Berlin |
|||
*Lehmann, Joachim: An der Weltwand. Hamburger Lyriktexte 13, Hamburg 1974. |
|||
|Datum=1990 |
|||
*Uesseler, Rolf: Die 68er: „Macht kaputt, was Euch kaputt macht!“, München 1998. |
|||
|ISBN=3-86153-007-4}} |
|||
*Ohse, Marc-Dietrich: Jugend nach dem Mauerbau, Anpassung, Protest und Eigensinn (DDR 1961-1974), Berlin 2003. |
|||
*Minister der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Staatssicherheit, Der Minister, Dienstanweisung Nr. 4/66 zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und [[Untergrundtätigkeit]] unter jugendlichen Personenkreisen in der DDR. In: Das Ministerium für Staatsicherheit und die Jugend in der DDR, Arbeitsmaterial zu der Tagung „Jugend und Jugendkultur in der DDR“, Magdeburg 2004. |
|||
* Wolf Oschlies: ''Jung sein in der DDR.'' Edition Deutschlandarchiv (Hrsg.): ''Lebensbedingungen in der DDR.'' Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12. bis 15. Juni 1984, Köln 1984. |
|||
*Reiprich, Siegfried: Der verhinderte Dialog. Meine politische Exmatrikulation, Berlin 1996 / 2001 (erweiterte Auflage). |
|||
*Scheer, Udo: Vision und Wirklichkeit, Die Opposition in Jena in den siebziger und achtziger Jahren, Berlin 1999. |
|||
; Einzelaspekte |
|||
*Rauhut, Michael: Kleine Fluchten, Vom Blues einer unruhevollen Jugend. In: Rauhut, Michael, Thomas Kochan Hg.: „Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR, Berlin 2004. |
|||
* Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ (Hrsg.): ''Zwischen Utopie und Resignation, vom Bleiben und Gehen, Jugendkultur in der DDR in den 80er Jahren am Beispiel der Großveranstaltung „Jugend 86“ in Rudolstadt.'' Jena 2003. |
|||
*Funk, Thomas P.: Unterm Asphalt, Die Kunden vom Lichtenberger Tunnel; In: Rauhut, Michael, Thomas Kochan Hg.: „Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR, Berlin 2004. |
|||
*Suckow, Michael: Grün und blau schmückt die Sau, Der Stil der Szene, In: Rauhut, Michael, Thomas Kochan Hg.: „Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR, Berlin 2004. |
|||
; Aufsätze und Artikel |
|||
*Herz, Andrea: Bürger im Visier. Landesbeauftragte des Freistaates Thüringen Hg., Erfurt 1996. |
|||
*Pingel-Schliemann, Sandra: Observieren, zersetzen, liquidieren, Zersetzungsstrategien des Ministeriums für Staatssicherheit gegen „feindlich-negative“ Kräfte in der DDR, Dissertation, Hamburg 2000. |
|||
* Bernd Lindner: ''Das eigentliche Gestaltungsfeld. Kulturelle Prägungen der Jugendgenerationen in der DDR.'' In: ''Deutschlandarchiv. Zeitschrift für das vereinte Deutschland.'' Heft 1/2005. |
|||
*Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde e.V., Berlin Hg.: Fluchtziel Berlin, Die Geschichte des Notaufnahmelagers Berlin-Marienfelde, Berlin 2000. |
|||
*Rathenow, Lutz: Zangengeburt, Gedichte, München 1982. |
|||
<!-- * Gunhild Korfes: ''Zur Entwicklung des Rechtsextremismus in der DDR.'' In: ''Kriminolog. Jn.'' Jg. 24, H. 1, 1992. --> |
|||
*Büscher, Wolfgang: Die evangelischen Kirchen in der DDR – Raum für alternatives Denken und Handeln? In: Edition Deutschlandarchiv Hg.: Die DDR vor den Herausforderungen der achtziger Jahre. Sechzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 24.bis27. Mai 1983, Köln 1983. |
|||
* Wolfgang Büscher: ''Für manche leuchtet der Westen matter. Einstellungen kritischer DDR-Jugendlicher zum Westen am Beispiel der Zeitschrift „[[Temperamente]]“.'' In: Edition Deutschlandarchiv (Hrsg.): ''Lebensbedingungen in der DDR.'' Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12. bis 15. Juni 1984, Köln 1984. |
|||
*Ministerium für Volksbildung der DDR Hg.: Schulbuch der DDR für Geschichte 10. Klasse, Verlag Volk und Wissen, Berlin 1977, S. 62, Gründung der FDJ am 7. März 1946. |
|||
* |
* Helmut Fehr: ''Sozialistische Lebensweise und gegenkulturelle Orientierungen.'' In: Edition Deutschlandarchiv (Hrsg.): ''Lebensbedingungen in der DDR.'' Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12. bis 15. Juni 1984, Köln 1984, S. 77. ''„Eine eigenständige Jugendkultur wird für die DDR als Randphänomen aufgefasst; die Rolle nichtorganisierter Bezugsgruppen Jugendlicher wird auf den Freizeitbereich beschränkt oder als Ausdruck eines unpolitischen Generationskonfliktes klassifiziert.“'' |
||
*Rauhut, Michael, Thomas Kochan Hg.: „Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR, Berlin 2004. |
|||
<!-- Weiteres allgemeines |
|||
*Büscher, Wolfgang: Für manche leuchtet der Westen matter. Einstellungen kritischer DDR-Jugendlicher zum Westen am Beispiel der Zeitschrift „Temperamente“. In: Edition Deutschlandarchiv Hg.: Lebensbedingungen in der DDR. Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12.bis15. Juni 1984, Köln 1984. |
|||
* [[Sebastian Kranich]]: ''Erst auf Christus hören, dann auf die Genossen.'' Bausoldatenbriefe: Merseburg, Wolfen, Welzow 1988/89, Halle 2006. |
|||
*Leitner, Olaf: Ideologische Aspekte sozialistischer Unterhaltungskunst. Anspruch und Wirklichkeit einer Massenkultur in der DDR. In: Edition Deutschlandarchiv Hg.: Die DDR vor den Herausforderungen der achtziger Jahre. Sechzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 24.bis27. Mai 1983, Köln 1983. |
|||
* Minister der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Staatssicherheit, Der Minister: ''Dienstanweisung Nr. 4/66 zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und [[Untergrundtätigkeit]] unter jugendlichen Personenkreisen in der DDR.'' In: ''Das Ministerium für Staatssicherheit und die Jugend in der DDR, Arbeitsmaterial zu der Tagung „Jugend und Jugendkultur in der DDR“.'' Magdeburg 2004. (siehe oben Einleitung!) |
|||
*Fehr, Helmut: Sozialistische Lebensweise und gegenkulturelle Orientierungen. In: Edition Deutschlandarchiv Hg.: Lebensbedingungen in der DDR. Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12.bis 15. Juni 1984, Köln 1984, S. 77. „Eine eigenständige Jugendkultur wird für die DDR als Randphänomen aufgefasst; die Rolle nichtorganisierter Bezugsgruppen Jugendlicher wird auf den Freizeitbereich beschränkt oder als Ausdruck eines unpolitischen Generationskonfliktes klassifiziert. |
|||
* Henning Pietzsch: ''Jugend zwischen Kirche und Staat, Geschichte der kirchlichen Jugendarbeit in Jena 1970–1989.'' Köln/Weimar/Wien 2005. |
|||
* Sandra Pingel-Schliemann: ''Observieren, zersetzen, liquidieren, Zersetzungsstrategien des Ministeriums für Staatssicherheit gegen „feindlich-negative“ Kräfte in der DDR.'' Dissertation, Hamburg 2000. |
|||
* Michael Rauhut, Thomas Kochan (Hrsg.): ''Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR.'' Berlin 2004. |
|||
* [[Siegfried Reiprich]]: ''Der verhinderte Dialog. Meine politische Exmatrikulation.'' Berlin 1996. Neuauflage 2001. |
|||
* [[Axel Reitel]]: ''Jugendstrafvollzug in der DDR am Beispiel des Jugendhauses Halle.'' Sachbuch, Berlin 2006. |
|||
* Gabriele Rohmann: ''Are the kids allright? Jugendkulturen zwischen Politik, Kommerz und neuem Nationalbewusstsein.'' In: ''Deutschland Archiv: Zeitschrift für das vereinigte Deutschland.'' Heft 1/2005. (zur DDR?) |
|||
* [[Udo Scheer]]: ''Vision und Wirklichkeit, Die Opposition in Jena in den siebziger und achtziger Jahren.'' Berlin 1999. |
|||
?? westdeutsche !! * [[Detlef Siegfried]]: ''Turn On, Tune In, Drop Out. Gegenkultur und Massenkultur in der !! westdeutschen !! Konsumgesellschaft der 60er Jahre.'' In: ''Deutschlandarchiv: Zeitschrift für das vereinte Deutschland.'' Heft 1/2005. |
|||
* Michael Rauhut, Thomas Kochan (Hrsg.): ''Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR.'' Berlin 2004. |
|||
--> |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
*[http://www.trassen-datenbank.de.vu Infoseite über das DDR |
* [http://www.trassen-datenbank.de.vu/ Infoseite über das DDR-Jugendprojekt Erdgastrasse] |
||
*[http://www.jugendopposition.de/ |
* [http://www.jugendopposition.de/ Infoseite über Jugendopposition in der DDR] |
||
* [http://www.slidestar.de/index.html?slideWareID=278&viewmode=default Präsentation zum Freizeitverhalten von DDR-Bürgern] |
|||
[[Kategorie:DDR]] |
|||
* [http://ddr-opposition.de/2014/08/punks-und-skinheads-in-der-ddr/ Punks und Skinheads in der DDR] |
|||
* [https://ddr-jugendkulturen.de/ DDR Jugendkulturen – Eine virtuelle Ausstellung] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
[[Kategorie:Kultur (DDR)]] |
|||
[[Kategorie:Jugendkultur (Deutschland)|!]] |
|||
[[Kategorie:Jugend (DDR)]] |
Aktuelle Version vom 26. Mai 2025, 21:00 Uhr
Die Jugendkultur in der DDR war vielfältig. Es gab staatlich geförderte Kulturangebote durch die Freie Deutsche Jugend und verschiedene Subkulturen, die sich der Kontrolle des Staates zu entziehen versuchten.
Übersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Führung der SED bemühte sich stets besonders um die Jugend, um deren Unterstützung für die neue Gesellschaftsordnung zu gewinnen. 1946 wurde die Freie Deutsche Jugend geschaffen, deren Akzeptanz aber nicht besonders hoch war. [1] Den DDR-Verantwortlichen gelang es trotz aller Bemühungen nie, die Mehrheit der Jugend in der DDR wirklich für sich zu gewinnen, der Anteil der überzeugten Jugendlichen und der karrierebewusst anpassungsbereiten blieb in allen Zeiten verhältnismäßig niedrig.[2] Viele Jugendliche protestierten offen oder versteckt gegen den Staat, zahlreiche flohen in den Westen.
Ein Problem waren stets auch die Einflüsse westlicher Kultur und Lebensweise, besonders durch deren Musik und Jugendkulturen, vermittelt vor allem durch Rundfunk und Fernsehen und durch die offene Grenze in Berlin bis 1961. Radiosender wie RIAS Berlin hatten einen größeren Einfluss auf das Weltbild von Jugendlichen und erwachsenen DDR-Bürgern.
Dem wurden durch die SED und FDJ verschiedene Angebote für Jugendliche entgegengesetzt, besonders durch Jugendgesetze, es gab Förderungsprogramme in Schule, Ausbildung, Sport und Beruf, sowie Freizeitangebote in Jugendklubs mit Musik, Theatergruppen und weiterem. Dieses stand aber stets unter staatlicher Kontrolle und war deshalb für diese nicht besonders attraktiv.
1950er Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1952 forcierten SED und FDJ ihre Propaganda gegen die evangelische Junge Gemeinde, die sie als Störfaktor bei der Erziehung der Jugend im sozialistischen Sinne empfand, da sie sich nicht kontrollieren ließen.[3] 1953 wurden zahlreiche junge Christen deswegen aus der Oberschule oder Universität ausgeschlossen oder sogar inhaftiert. Nach dem Wechsel zum Neuen Kurs nach Stalins Tod 1953 wurde dies zwar meist wieder rückgängig gemacht, die Zielrichtung blieb aber bestehen. So wurde 1955 die Jugendweihe eingeführt, um die Jugendlichen von der kirchlichen Konfirmation oder Firmung abzuhalten.
Nach den Erfahrungen des 17. Juni 1953 bemühte sich die SED und FDJ verstärkt um eine stärkere Einbeziehung von jungen Menschen in den Aufbau des Sozialismus. Es wurden Jugendobjekte und Jugendbrigaden geschaffen, in denen sie verantwortliche Aufgaben in im heimischen Betrieben oder auch bei Auslandseinsätzen, wie der Erdgaspipeline Druschba-Trasse übernahmen.
Die grundsätzlichen Probleme blieben aber auch nach dem Mauerbau 1961.[4]
Umgang mit Musik und Tanzkultur in den 1960er Jahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor dem Aufkommen von „Beatmusik“ in der DDR wurde versucht, eine moderne, aber nicht zu westlich klingende Tanzmusik zu etablieren. In den frühen 1960er Jahren entstanden in der DDR eine Reihe von Instrumentalmusik-Schallplatten mit tanzbarer, aber im Vergleich zur westlichen weniger „wilder“ Musik.
Eine große Rolle spielten hierbei die Rundfunk-Tanzorchester und „Amateurtanzkapellen“. Im Jahre 1959 wurde mit dem Lipsi ein eigener Tanz kreiert, der den westlichen Tänzen (z. B. Rock ’n’ Roll und Twist) Paroli bieten sollte, aber nur mäßig erfolgreich war, ähnlich beim Orion-Modetanz Anfang der 1960er Jahre.
Am 21. September 1963 verabschiedete das SED-Politbüro ein Jugendkommuniqué. Danach sollte das Verhältnis zur Jugend frei sein von „Gängelei, Zeigefingerheben und Administrieren“.[5] 1964 wurde das DDR-Jugendradio DT64 gegründet.
Walter Ulbrichts Aussage auf dem XI. Plenum des ZK der SED 1965:
„Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.“
In der Folge wurde für einige Jahre die westliche Beatmusik verboten. Im Rundfunk liefen – wenn überhaupt – nur orchestral eingespielte Titel.
Wandel nach 1971
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem Erich Honecker 1971 Ulbricht abgelöst hatte, entspannte sich die geistige, kulturelle und politische Lage in der DDR zeitweise wieder. Die neue politische Ausrichtung versprach eine gewisse Liberalisierung. Es gab zunehmende Freiräume in der Musikszene und -Ausbildung für an westlicher Popmusik orientierte Gruppen. Die Aufführungsmöglichkeiten und das Musikprogramm etwa in Studentenclubs waren nach wie vor stark reglementiert. Bedeutend wurde die Singebewegung.
Erwartungen an Jugendliche und deren Erziehung und Ausbildung wurden 1974 im Jugendgesetz der DDR niedergelegt. Im Rahmen der Einführung des Fachs Wehrerziehung in den DDR-Schulen Ende der 1970er Jahre wurden die Jugendlichen in die Vorbereitungen zum „Schutz des Sozialismus“ einbezogen.
Offizielle Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitungen und Zeitschriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tageszeitung Junge Welt war speziell für Jugendliche gestaltet und sollte die SED-Politik in etwas lockerer Form der jüngeren Generation näher bringen. Sie enthielt aber auch viele Kulturbeiträge und Ratgeberartikel. Auch die Zeitschrift Neues Leben und weitere Publikationen erreichten eine größere Popularität.
Rundfunk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1964 wurde der Radiosender DT 64 gegründet, der speziell für die Interessen von Jugendlichen ausgerichtet war. Dieser spielte vor allem populäre Unterhaltungsmusik, darunter auch viel von westlichen Bands, die in anderen Radiosendern kaum zu hören waren. Er erreichte eine hohe Popularität, weil er auch einige Freiheiten hatte.
Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurden einige Musiksendungen wie rund oder bong geschaffen, die sich vor allem an ein jüngeres Publikum richtete. Diese waren aber stärker reglementiert als der Radiosender DT 64.
Literatur und Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab fast keine eigene Jugendliteratur in der DDR, die die Lebenssituation von Jugendlichen beschrieb und eine weitere Verbreitung fand. Es gab Literaturzirkel (wie der Arbeitskreis Literatur und Lyrik Jena) und Lyrikanthologien, die aber immer politisch reglementiert waren und daher kaum dem Bedürfnis von Jugendlichen, anders zu sein und eigene Lebensformen zu entwickeln, entsprachen.
Der 1972 erschienene Roman von Ulrich Plenzdorf Die neuen Leiden des jungen W. behandelte die Probleme von Jugendlichen und erreichte große Verbreitung. Er dokumentierte auch DDR-Jugendsprache und eine gewisse Außenseiter- bzw. Gegenkultur. Auch der 1975 erschienene Jugendroman von Joachim Walther „Ich bin nun mal kein Yogi“ trug zum Lebensgefühl der Anderen Jugendlichen bei. Die Dokumentation der Journalistin Sybille Muthesius Flucht in die Wolken von 1986 über ihre Tochter, die mit der Gesellschaft nicht zurechtkam und sich tötete, erhielt auch eine breite Resonanz in der DDR.
Es gab einige Unterhaltungsreihen von Buchverlagen wie Spannend erzählt oder Kundschafterromane, die auch von Jugendlichen viel gelesen wurden.
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die DDR-Jugendkultur prägend waren einige Filme wie Die Legende von Paul und Paula, Heißer Sommer, Ich bin nun mal kein Yogi und Und nächstes Jahr am Balaton, die auch viel Musik enthielten.
Die Langzeitdokumentation Die Kinder von Golzow beschrieb die Entwicklung mehrerer junger Menschen über viele Jahre.
Subkulturen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein in Mode, Musik und Habitus an westlicher Jugendkultur ausgerichtetes Verhalten von Jugendlichen war dauernden Repressionen unterworfen.[6]
Die Blueser- oder Kundenszene
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1970er bis Mitte der 1980er Jahre war die Blueser- oder Kundenszene eine signifikante Bewegung in der DDR. Ihre Vorstellungen eines „Anderssein“ wurden über das gemeinsame Musikverständnis und ihr spezifisches Äußeres öffentlich gemacht, das den Willen zur Freiheit demonstrierte. Ein „Blueser“ war eine Synthese aus Blues– bzw. Rockfan und Blumenkind. Die unangepassten Jugendlichen waren der Staatsmacht ein Dorn im Auge. Wegen ihrer Haltung mussten gerade in dieser Zeit viele Repressionen erleiden, wie die Erteilung eines vorläufigen Personalausweises (PM-12) – der einem Reiseverbot gleichkam, ständige „Befragungen“ mit langem Festsetzen seitens der Polizeiorgane oder sogar mit Exmatrikulationen, Nichtzulassung zum Abitur, Strafversetzung aus Betrieben etc.
Der Blues in der DDR wurde zu einem Synonym und späterer Namensgeber dieser Bewegung. Anteil daran hatten nicht zuletzt die Blues-Messen in verschiedenen Kirchen Ost-Berlins, mit bis zu 7000 Teilnehmern (24. Juni 1983).
Die Blueser- oder Kundenszene war die langlebigste und zugleich lebendigste Jugendkultur der DDR und stellte als Bewegung eine Gegenkultur zum vorgezeichneten DDR-Alltag dar.
Punks und Gruftis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Punkbands in der DDR und deren Publikum boten Kirchen z. B. bei den späten Blues-Messen oft die einzigen Auftrittsmöglichkeiten – neben privat organisierten Konzerten. Plattenveröffentlichungen waren wie bei der LP „DDR von unten“ (1983) nur über den Westen möglich. In den öffentlichen Medien waren sie erst zum Ende der DDR gelegentlich präsent, etwa in der Sendung Parocktikum auf DT64, die von Lutz Schramm moderiert wurde.[7] 1988 erschien als Novum der Dokumentarfilm „flüstern & SCHREIEN“, vom Regisseur Dieter Schumann für die DEFA. Hier wurden Bands wie Feeling B und Sandow porträtiert, die ursprünglich aus dem Umfeld des Punk kamen.
Um etwa 1985 drang die Grufti-Bewegung über Berlin und Westdeutschland auch in Teile der Deutschen Demokratischen Republik vor.[8] Das Alter der Szenemitglieder bewegte sich zwischen 14 und 23 Jahren.[9][8] Dieter Baacke räumte in seinem Buch Jugend und Jugendkulturen – Darstellung und Deutung (1999) der Szene in der DDR eine Blütezeit ein, die sich auf die Jahre 1988/1989 datieren lässt.[8]
Ab Mitte der 1980er Jahre machten sich parallel Die anderen Bands auf den Weg, um eine Musik- und Jugendkultur zwischen Punk-, New-Wave-, Indierock- oder Metal unabhängig von staatlicher Lenkung zu etablieren.
Skinheads und Rechtsradikalismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum Mauerbau 1961 konnten sich Rechtsextremisten der Strafverfolgung in der DDR durch Übersiedlung in die Bundesrepublik weitestgehend entziehen. Bereits in den 1960er Jahren waren in der DDR rechtsextreme Jugendgruppen aufgefallen, die Hakenkreuz-Schmierereien verübt, Propagandamaterial und sogar Waffen gesammelt hatten.[10] Anfang der 1980er Jahre entstanden auch Skinheadgruppen, die ähnlich wie im Westen in rechtsextreme, unpolitische und SHARP-Skinheads differenziert waren, so zunächst in Ost-Berlin, Rostock und Leipzig, oft im Umfeld von Fußballfangruppen.[11] Mitte der 1980er Jahre gab es in allen ostdeutschen Großstädten Skinhead-Gruppen. Der Kriminalpolizei der DDR waren zu dieser Zeit 1500 rechtsextreme Jugendliche bekannt.[12]
Am 17. Oktober 1987 führte ein Überfall von Skinheads auf Besucher eines Punk-Konzerts in der Ost-Berliner Zionskirche zu internationalem Aufsehen. Die bereitstehende Polizei „beobachtete“ dabei das Geschehen.
Fußballfans
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele Jugendliche besuchten regelmäßig Fußballspiele. Bekannt und berüchtigt waren besonders Fußballfans des 1. FC Union Berlin, aber auch von Chemie Leipzig und anderen Mannschaften für Ausschreitungen während oder nach Fußballspielen, es gab auch häufig gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Anhängern verschiedener Mannschaften. Für die Polizei waren diese Gruppen nur schwer zu kontrollieren.
Kirchliche Jugendgruppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besonders die evangelische Junge Gemeinden hatten einen stärkeren Einfluss auf Jugendliche in der DDR. Sie waren eigentlich Angebote von Kirchengemeinden und sollten junge Christen in ihrer Entwicklung unterstützen. Sie boten aber einen offenen Raum, in dem über alle Fragen und Probleme geredet werden konnte, und standen auch nichtkirchlichen Jugendlichen offen. Die Jungen Gemeinden waren die einzigen organisierten Zusammenkünfte von jungen Menschen in der DDR, die nicht staatlich reglementiert werden konnten, und daher auch einen gewissen politischen Freiraum hatten.
Aus der evangelischen Jugendarbeit entwickelten sich auch weitere Angebote wie Offene Kirche und Kirche von unten, die sich gezielt an Jugendliche wandte, die der Kirche fernstanden. In einigen Kirchen konnten auch unabhängige Punkbands auftreten, eine große Popularität hatten die Bluesmessen in Ost-Berlin. Unter dem Schutz einiger evangelischen Kirchen entstanden in den 1980er Jahren Umwelt-, Friedens-, Frauen- und Dritte Welt-Gruppen, die vor allem von jungen Menschen organisiert wurden und einen wichtigen Einfluss auf die politischen Veränderungen 1989 hatten.
Bekannte Proteste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Geschichte der DDR kam es zu zahlreichen Aktionen von Jugendlichen gegen die Politik oder die Strukturen in der DDR.[13] In den ersten Jahren richteten diese sich vor allem gegen die Einschränkungen von Freiheitsrechten durch die SED. Nach dem Mauerbau 1961 waren einige junge Erwachsene sehr aktiv als Fluchthelfer tätig, sie wurden nach ihrer Festnahme zu langen Haftstrafen verurteilt. In den 1980er Jahren fand der Protest vor allem in den Subkulturen und in informellen Gruppen der Friedens- und Umweltbewegung am Rand der evangelischen Kirchen statt.
Zu den bekanntesten Protesten und Auseinandersetzungen gehörten
- 1950 protestierte der 17-jährige Hermann Flade mit zahlreichen geklebten Plakaten gegen die Volkskammerwahl. Am 15. Januar 1951 wurde er zum Tode verurteilt, weil er einen Polizisten bei seiner versuchten Festnahme verletzt hatte. Nach internationalen Protesten wurde er zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
- 1950 protestierten Oberschüler aus Werdau in Sachsen gegen die Volkskammerwahl und die Verhaftung von Hermann Flade. 19 von ihnen wurden am 3. Oktober 1951 zu Zuchthausstrafen zwischen 2 und 15 Jahren verurteilt.
- Anfang 1952 wurden zahlreiche Angehörige der evangelischen Jungen Gemeinde verurteilt und inhaftiert
- Im Juni 1953 wurden zahlreiche Jugendliche während und nach dem Volksaufstand verhaftet.
- Im August 1961 protestierten zahlreiche Jugendliche gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die ČSSR mit Flugblättern, Schriftzügen an öffentlichen Orten und ähnlichem.
- Am 30. Oktober 1965 demonstrierten mehrere hundert Jugendliche in Leipzig gegen das Verbot der meisten Beatbands der Stadt.
- Am 7. Oktober 1969 versammelten sich etwa tausend Jugendlichen in Ost-Berlin in der Nähe des Springer-Hochhauses in West-Berlin, auf dessen Dach angeblich die Rolling Stones spielen sollten. Über 300 wurden vorübergehend festgenommen.[14]
- Am 7. Oktober 1977 kam es zu heftigen gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen über tausend Jugendlichen und der Polizei auf dem Berliner Alexanderplatz.
- Am 27. Mai 1978 gab es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei in Erfurt.[15]
- Im Juni 1987 wurden zahlreiche Jugendliche in Ost-Berlin von der Polizei festgenommen, die Rockkonzerte am West-Berliner Reichstag hören wollten.
- Im Januar 1988 gab es zahlreiche Proteste gegen die Inhaftierung von Bürgerrechtlern in Berlin, wegen denen auch einige Jugendliche verurteilt wurden.
Jugendforschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Forschungspolitisch gab es anfangs keine Parallele zur bundesrepublikanischen Shell-Jugendstudie, die im Westen seit 1953 regelmäßig erstellt wurde. Erst nach der Gründung des Deutschen Jugendinstituts 1963 in München wurde in der DDR die langjährige Tradition der Jugendforschung an der Universität Leipzig 1965 mit der Gründung des Zentralinstituts für Jugendforschung wiederaufgenommen. Die Ergebnisse wurden teilweise unter Verschluss gehalten.
Nach 1990 erforschte das Archiv der Jugendkulturen und andere Einrichtungen auch der Erforschung der Jugendkultur in der DDR zu. Das Webprojekt jugendopposition.de stellt zahlreiche Ereignisse der Geschichte von Jugendlichen in der DDR dar.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Übersichtsdarstellungen
- Peter Helmberger: Blauhemd und Kugelkreuz. Konflikte zwischen der SED und den christlichen Kirchen um die Jugendlichen in der SBZ/DDR. München 2008.
- Axel Reitel: Schöne Jugend. Jugendliche im Widerspruch zur DDR. Fünf Feature, 2. Auflage Berlin 2008.
- Michael Rauhut, Thomas Kochan (Hrsg.): Bye Bye, Lübben City, Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR. Berlin 2004.
- Marc-Dietrich Ohse: Jugend nach dem Mauerbau, Anpassung, Protest und Eigensinn (DDR 1961–1974). Berlin 2003.
- Peter Skyba: Vom Hoffnungsträger zum Sicherheitsrisiko. Jugend in der DDR und Jugendpolitik der SED 1949–1961 (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Band 10). Böhlau, Köln u. a. 2000, ISBN 3-412-15798-8.
- Manfred Stock, Philipp Mühlberg: Die Szene von Innen. Skinheads, Grufties, Heavy Metals, Punks. 1. Auflage. Ch. Links, Berlin 1990, ISBN 3-86153-007-4.
- Wolf Oschlies: Jung sein in der DDR. Edition Deutschlandarchiv (Hrsg.): Lebensbedingungen in der DDR. Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12. bis 15. Juni 1984, Köln 1984.
- Einzelaspekte
- Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ (Hrsg.): Zwischen Utopie und Resignation, vom Bleiben und Gehen, Jugendkultur in der DDR in den 80er Jahren am Beispiel der Großveranstaltung „Jugend 86“ in Rudolstadt. Jena 2003.
- Aufsätze und Artikel
- Bernd Lindner: Das eigentliche Gestaltungsfeld. Kulturelle Prägungen der Jugendgenerationen in der DDR. In: Deutschlandarchiv. Zeitschrift für das vereinte Deutschland. Heft 1/2005.
- Wolfgang Büscher: Für manche leuchtet der Westen matter. Einstellungen kritischer DDR-Jugendlicher zum Westen am Beispiel der Zeitschrift „Temperamente“. In: Edition Deutschlandarchiv (Hrsg.): Lebensbedingungen in der DDR. Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12. bis 15. Juni 1984, Köln 1984.
- Helmut Fehr: Sozialistische Lebensweise und gegenkulturelle Orientierungen. In: Edition Deutschlandarchiv (Hrsg.): Lebensbedingungen in der DDR. Siebzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 12. bis 15. Juni 1984, Köln 1984, S. 77. „Eine eigenständige Jugendkultur wird für die DDR als Randphänomen aufgefasst; die Rolle nichtorganisierter Bezugsgruppen Jugendlicher wird auf den Freizeitbereich beschränkt oder als Ausdruck eines unpolitischen Generationskonfliktes klassifiziert.“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Infoseite über das DDR-Jugendprojekt Erdgastrasse
- Infoseite über Jugendopposition in der DDR
- Präsentation zum Freizeitverhalten von DDR-Bürgern
- Punks und Skinheads in der DDR
- DDR Jugendkulturen – Eine virtuelle Ausstellung
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Helga Gotschlich (Hrsg.): „Links und links und Schritt gehalten …“. Die FDJ: Konzepte – Abläufe – Grenzen. Berlin: 1994.
- ↑ Jugendkultur in der DDR zwischen Staatsgründung und Mauerbau bpd, 2011, zu den Anmerkungen 10 und 11; zitiert Peter Skyba, Vom Hoffnungsträger zum Sicherheitsproblem. Jugend in der DDR, 2000, S. 419; berechneten deren Anteil auf etwa 5 bzw. 10 Prozent der Jugendlichen in den ersten Jahren bis 1961
- ↑ Die Junge Gemeinde Jugendopposition, mit einigen Informationen und Fotos
- ↑ Dienstanweisung 4/66 zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und Untergrundtätigkeit unter jugendlichen Personenkreisen der DDR, 15. Mai 1966. In: MfS-Handbuch, Teil V/5: Grundsatzdokumente des MfS. Bearbeitet von Roger Engelmann und Frank Joestel. Berlin 2004, S. 158.
- ↑ Staatliche Dokumente zur sozialistischen Jugendpolitik in der Deutschen Demokratischen Republik Herausgegeben vom Amt für Jugendfragen beim Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik DDR
- ↑ boheme und diktatur in der ddr – gruppen, konflikte, quartiere, 1970 bis 1989. Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin, 4. September 1997 bis 16. Dezember 1997 (online ( des vom 26. Oktober 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
- ↑ Michael Rauhut: Rock in der DDR. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2002, ISBN 3-89331-459-8, S. 121.
- ↑ a b c Roman Rutkowski: Das Charisma des Grabes – Die Szene in der ehemaligen DDR. 2004, ISBN 3-8334-1351-4, S. 59.
- ↑ Manfred Stock, Philipp Mühlberg: Die Szene von innen – Die Grufties. 1990, ISBN 3-86153-007-4, S. 96.
- ↑ Harry Waibel: Rechtsextremismus in der DDR bis 1989, Köln 1996.
- ↑ FAZIT: Rechtsradikale im antifaschistischen Staat. Deutschlandradio Kultur, 26. September 2006. Film über Neonazis in der DDR, von Philip Banse (online).
- ↑ Norbert Madloch: Rechtsextremismus in Deutschland nach dem Ende des Hitlerfaschismus ( vom 7. Oktober 2005 im Internet Archive) (PDF; 1,0 MB). In: Klaus Kinner und Rolf Richter: Rechtsextremismus und Antifaschismus. Historische und aktuelle Dimension. Berlin: Karl Dietz Verlag. 2000, S. 57–215, S. 73.
- ↑ Jugend Stasi-Unterlagen-Archiv
- ↑ Gefängnis statt Rolling Stones Stasi-Unterlagen-Archiv
- ↑ Der 27. Mai 1978 in Erfurt MDR Geschichte