„Liste der Atommodelle“ – Versionsunterschied
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{{Mehrfacheintrag|[[Bohrsches Atommodell]]|[[Benutzer:Flacus|Flacus]] 04:02, 13. Jan 2006 (CET)}} |
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[[Datei:AOs-3D-dots.png|mini|Darstellung unterschiedlicher Atome im [[Orbitalmodell]]. Die Orbitale sind die Wellenfunktionen der zum Atom gehörenden Elektronen.]] |
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Ein '''Atommodell''' ist ein [[Modell]], das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der [[Materie]] und [[experiment]]ell ermittelter Daten den Aufbau der [[Atom]]e beschreibt. |
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Ein '''Atommodell''' ist eine Vorstellung vom Aufbau und der Form der [[Atom]]e. Schon im [[Altertum]] gab es die '''Atomhypothese''', nach der die Atome als die unteilbaren und unveränderlichen Grundbausteine aller materiellen Stoffe angesehen wurden. Die Atomhypothese konnte sich zunächst nur auf die philosophische Bevorzugung eines [[Teilchenmodell]]s gegenüber der Hypothese der unendlich fortsetzbaren Teilbarkeit der Materie stützen. Auch sollten die unterschiedlichen Eigenschaften der materiellen Stoffe auf die Kombinationsmöglichkeiten einiger weniger Arten von Atomen zurückgeführt werden. Erst ab Anfang des [[19. Jahrhundert]]s zeigten sich in der [[Chemie]] und der [[Physik]] naturwissenschaftliche Hinweise auf die wirkliche Existenz der Atome: Das Atom wurde als kleinste Einheit eines [[Chemisches Element|chemischen Elements]] definiert, und das Verhalten von Gasen konnte nach der [[Kinetische Gastheorie|kinetischen Gastheorie]] vollständig aus der ungeordneten Bewegung einer Vielzahl gleicher [[Molekül]]e, die jeweils aus wenigen Atomen bestehen, erklärt werden. Als Atommodell genügte hierbei die Vorstellung einer kleinen Kugel von ca. 0,1 nm Durchmesser und ca. 10<sup>−26</sup> kg Masse. In dieser Form hatte sich Ende des 19. Jahrhunderts die Atomhypothese bzw. '''Atomtheorie''' weitgehend durchgesetzt, als neue Beobachtungen mit [[Elektronenstrahl]]en und [[Radioaktivität|radioaktiven Stoffen]] zeigten, dass diese Atome selber aus kleineren Teilchen bestehen. Die Erklärung ihres komplizierten inneren Aufbaus führte 1925 zur [[Quantenmechanik]], deren Atommodelle vorrangig als mathematische Aussagen formuliert sind. |
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Auf die Frage, wie man sich denn ein Atom nun vorzustellen habe, antwortete [[Werner Heisenberg]], einer der Schöpfer der Quantenmechanik: „Versuchen Sie es gar nicht erst!“<ref>{{Literatur |Autor=[[Dieter B. Herrmann]] |Titel=Urknall im Labor: Wie Teilchenbeschleuniger die Natur simulieren |Verlag=Springer |Datum=2010 |ISBN=978-3-642-10314-8 |Seiten=36 |Online={{Google Buch |BuchID=jnRBkQxwgCoC |Seite=36 |Hervorhebung=Heisenberg}}}}</ref> |
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Die folgende, chronologisch geordnete Liste gibt einen Überblick. Wichtige Modelle haben Hauptartikel. Aktuell gebräuchliche Modelle sind auch im Artikel [[Atom]] im Zusammenhang dargestellt. |
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Die Modelle der [[Atomphysik]] konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen erklären, wurden aber auch komplizierter. Heute ist man in der Lage, Atome mit Hilfe der [[Quantenmechanik]] zu beschreiben. |
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* Das [[Demokrit#Atomistischer Materialismus|Teilchenmodell von Demokrit]] (etwa 400 v. Chr.) postuliert die Existenz von verschiedenartigen festen, unteilbaren Teilchen, die unterschiedlich kombiniert die bekannten Substanzen bilden. |
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Auf die Frage, wie man sich denn ein Atom nun vorzustellen habe, antwortete der [[Physiker]] [[Werner Heisenberg]]: "''Versuchen Sie es gar nicht erst!''" Dies ist heute aktueller denn je, da neuere Atommodelle nur noch mit [[Mathematik|mathematischen]] [[Formel]]n darzustellen sind. |
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* [[John Dalton]] begründet um 1800 die moderne Atomtheorie.<ref>[[Paul Diepgen]], [[Heinz Goerke]]: ''[[Ludwig Aschoff|Aschoff]]/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 29.</ref> Das [[John Dalton#Zur Atomtheorie|Dalton-Modell]] (1803) geht von kleinsten, nicht weiter teilbaren Teilchen aus, die sich je nach Element in ihrer Masse unterscheiden und in verschiedenen Stoffen in jeweils bestimmten Anzahlverhältnissen (je nach Art des Stoffes) miteinander verknüpft sind. Bei Veränderung der Stoffe durch chemische Reaktionen können die Atome sich nur umordnen. |
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==Voraussetzungen== |
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Voraussetzung für die Entwicklung von Atommodellen war die Entdeckung der Atome und die Entdeckung, dass auch diese aus kleineren Teilchen aufgebaut sind. |
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*[[Leukipp]], [[Demokrit]] (ca. 500 v.Chr.): ''Alle Stoffe bestehen aus definierten kleinsten Teilchen den Atomen'' von ''Atomos'' Teilchen des Unteilbaren |
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*[[Daniel Sennert]] (1618): Gesetz der Erhaltung der Elemente. ''Bei einer chemischen Reaktion gehen Elemente weder verloren, noch werden Elemente neu geschaffen.'' |
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*[[Robert Boyle]] (1661): ''Elemente sind bestimmte primitive und einfache, völlig unvermischte Körper, sie enthalten keine anderen Körper, sie sind Zutaten, aus denen alle perfekt gemischten Körper zusammengesetzt sind und in welche diese letztlich zerlegt werden.'' |
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*[[Antoine Laurent de Lavoisier]] (1785): [[Massenerhaltungssatz|Gesetz der Erhaltung der Masse]]. ''Die Summe der [[Masse (Physik)|Massen]] der [[Edukt]]e ist stets gleich der Summe der Massen der [[Produkt (Chemie)|Produkt]]e.'' |
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*[[Jeremias Benjamin Richter]] (1791/92): Gesetz der äquivalenten Proportionen. |
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* Im [[Dynamidenmodell]] (1903) bestehen Atome aus kleinen, rotierenden elektrischen Dipolen, den Dynamiden, und aus dem leeren Raum zwischen ihnen. |
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Erste experimentelle Hinweise auf Atome gibt es erst Ende des [[18. Jahrhundert]]s, als [[John Dalton]] sein [[Gesetz der multiplen Proportionen]] findet. Aufgrund seiner Atomhypothese sagt er das [[Gesetz der konstanten Proportionen]] voraus, welches von [[Joseph-Louis Proust]] 1799 formuliert wird. |
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* Nach dem [[Thomsonsches Atommodell|thomsonschen Atommodell]] (1903) besteht das Atom aus einer gleichmäßig verteilten positiven Ladung und negativ geladenen Elektronen, die sich darin bewegen. Dieses Modell wird auch als ''Plumpudding-Modell'' oder zu deutsch ''Rosinenkuchenmodell'' bezeichnet. Es kann erklären, warum die Atome für energiereiche Teilchenstrahlen (wie [[Kathodenstrahlen]], [[Alphastrahlung|Alphastrahlen]]) durchlässig sind, denn die positive Ladung wird als frei von Materie angenommen. |
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''Siehe auch: [[Atomphysik]]'' |
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* Im [[Planetarisches Modell|planetarischen Modell]] bzw. ''Saturnmodell'' von [[Nagaoka Hantarō]] (1904) besteht das Atom aus einer positiv geladenen Kugel, die von den negativ geladenen Elektronen umkreist wird. In Analogie zur Stabilität der [[Ringe des Saturn|Saturnringe]] postuliert das Modell richtig einen sehr massereichen Kern, aber falsch auch eine Energieabstrahlung durch die Bewegung der Elektronen. |
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=== Daltons Atomhypothese ([[1808]]) === |
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#Materie besteht aus kleinsten kugelförmigen Teilchen oder Atomen. |
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#Diese Atome sind unteilbar und können weder geschaffen noch zerstört werden. |
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#Alle Atome eines chemischen Elements sind untereinander gleich, sie unterscheiden sich jedoch nur in der Masse von denen anderer. |
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#Diese Atome können chemische Bindungen eingehen und aus diesen auch wieder gelöst werden. |
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#Das Teilchen einer Verbindung wird aus einer bestimmten, stets gleichen Anzahl von Atomen der Elemente gebildet, aus denen die Verbindung besteht. |
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* In dem [[Arthur Erich Haas|Haas’schen Atommodell]] von 1910 wird erstmals eine [[Quantisierung (Physik)|Quantenbedingung]] eingeführt. Das Wasserstoffatom soll aus einem homogen geladenen positiven Rumpf bestehen (wie bei Thomson), an dessen Oberfläche ein Elektron kreisförmig umläuft. Die Größe bestimmt Haas, indem er – ohne nähere Begründung – die Energie dieses Zustands (Potential von der Ruhelage im Mittelpunkt aus gerechnet) mit der Energie eines Photons an der kurzwelligen Grenze der [[Balmer-Serie]] identifiziert. Es ergibt sich dieselbe Formel wie später im Bohrschen Atommodell für die Größe des ersten angeregten Zustands, der auch der Grundzustand der Balmerserie ist. |
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Meist wurden Atome als feste Kugeln angenommen. Dies änderte sich erst, als [[Joseph John Thomson]] [[1897]] das [[Elektron]] entdeckte, dieses wurde [[1874]] erstmals von [[George Johnstone Stoney]] vorausgesagt und [[1891]] namentlich benannt. |
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[[Datei:Rutherford atomic planetary model.svg|mini|[[Rutherfordsches Atommodell]]: Die Protonen sind im Atomkern. Die Elektronen befinden sich ungeordnet in der Atomhülle.]] |
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== Atommodelle == |
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* Nach dem [[Rutherfordsches Atommodell|rutherfordschen Atommodell]] (1911) besteht das Atom aus einem sehr kleinen positiv geladenen Atomkern, der nahezu die gesamte Masse des Atoms enthält, und der in einer nicht weiter beschriebenen Weise von einer Atomhülle aus Elektronen umgeben ist. Damit konnte die Beobachtung der seltenen starken Ablenkungen von Alphateilchen erklärt werden. |
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* Das [[Schalenmodell (Atomphysik)|barklasche Schalenmodell]] (1912) vereinfacht das Atom so, dass ein positiv geladener Atomkern von Kugelschalen umgeben ist, in denen sich die Elektronen befinden. Nur die jeweils äußerste Schale ist für die chemischen Eigenschaften des Elements verantwortlich. Über die Bewegung der Elektronen wird keine Aussage gemacht. |
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===[[Dynamidenmodell]] ([[1903]])=== |
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[[Bild:Thomsonsches atommodell.png|thumb|[[Thomsonsches Atommodell]]]] |
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Nach dem '''Dynamidenmodell''' bestehen Atome zum größten Teil aus leerem Raum zwischen kleinen, rotierenden elektrischen [[Dipol]]en, den Dynamiden. Die atomare Massezahl ist gleich der Zahl der Dynamiden in dem Atom. Das Modell blieb weitgehend unbekannt. |
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===[[Thomsonsches Atommodell]] ([[1903]])=== |
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Nach dem '''Thomsonschen Atommodell''' besteht das Atom aus einer gleichmäßig verteilten positiven [[Ladung (Physik)|Ladung]] und negativ geladenen Elektronen, die sich darin bewegen. Dieses Modell wird auch als '''Plumpudding-Modell''' oder zu deutsch '''[[Rosinenkuchenmodell]]''' bezeichnet. |
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* Nach dem [[Bohrsches Atommodell|bohrschen Atommodell]] (1913) besteht das Atom aus einem positiv geladenen, massetragenden Kern und Elektronen, die diesen auf bestimmten Kreisbahnen umkreisen, ohne Energie abzustrahlen. Mithilfe dieses Modells bzw. dieser Atomtheorie von [[Niels Bohr]] konnten erstmals einige Energieniveaus der Wasserstoffatome in guter Genauigkeit berechnet werden. |
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===[[Rutherfordsches Atommodell]] ([[1911]])=== |
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[[Bild:Rutherfordsches Atommodell.png|thumb|[[Rutherfordsches Atommodell]]]] |
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Nach dem '''Rutherfordschen Atommodell''' (nach [[Ernest Rutherford]]) besteht das Atom aus einem positiv geladenen [[Atomkern]], der nahezu die gesamte Masse des Atoms beinhaltet und einer [[Atomhülle]], in der die Elektronen um den Kern kreisen. Dieses Modell wurde entworfen, weil geladene Teilchen Atome weitgehend störungsfrei passieren können. |
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===[[Bohrsches Atommodell]] ([[1913]])=== |
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[[Bild:Barium (Elektronenbestzung).png|thumb|[[Bohrsches Atommodell]]]] |
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Nach dem '''Bohrschen Atommodell''' (nach [[Niels Bohr]]) besteht das Atom aus einem positiv geladenen Kern und Elektronen, die diesen auf [[diskret (Mathematik)|diskret]]en konzentrischen Bahnen umkreisen. |
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[[Bild:D orbitale.jpg|thumb|[[Orbitalmodell]]]] |
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===[[Bohr-Sommerfeldsches Atommodell]] ([[1916]])=== |
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Das '''Bohr-Sommerfeldsche Atommodell''' ist eine Erweiterung des bohrschen Atommodells durch [[Arnold Sommerfeld]]. In ihm sind auch bestimmte [[Ellipse]]nbahnen um den Atomkern zugelassen. |
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===[[Orbitalmodell]] ([[1928]])=== |
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Nach dem '''Orbitalmodell''' besteht das Atom aus einem Kern, der von [[Orbital]]en umgeben ist. Die Form der Orbitale ist durch die räumliche [[Aufenthaltswahrscheinlichkeit]] der Elektronen gegeben. Im strengen Sinn ist ein Orbital eine Lösung der [[Schrödingergleichung]]. |
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Aufgrund des Erfolges des Bohrschen Atommodells werden die älteren Modelle praktisch nicht mehr vertreten. Der Begriff Atommodell meint in der Folge in aller Regel ein Modell der Atomhülle. Modelle für den Atomkern entstehen ab 1919 durch Rutherford und werden als [[Atomlern#Kernmodelle|Kernmodelle]] bezeichnet. |
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==Didaktische Modelle== |
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===[[Schalenmodell]]=== |
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Im '''Schalenmodell''' wird ein positiv geladener Atomkern von Kugelschalen umgeben, in denen sich die Elektronen befinden. Nur die jeweils äußerste Schale ist für die chemischen Eigenschaften des Elements verantwortlich. Über die Bewegung der Elektronen wird keine Aussage gemacht. Das Schalenmodell ist |
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*eine Erweiterung des [[Bohrsches Atommodell|Bohrschen Atommodells]]: Elektronen kreisen um den Atomkern wie die Planeten um die Sonne und |
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*eine Vereinfachung des [[Orbitalmodell]]s: der Aufenthaltsort der Elektronen kann nur durch eine Wahrscheinlichkeitsfunktion - die sog. [[Wellenfunktion]] als Lösung der [[Schrödingergleichung]] - bestimmt werden. Die Wellenfunktion kann durch sog. Wahrscheinlichkeitswolken oder -schalen visualisiert werden. |
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[[Bild:KWM O.jpg|thumb|Kugelwolkenmodell]] |
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* Das [[Bohr-sommerfeldsches Atommodell|bohr-sommerfeldsche Atommodell]] (1916) ist eine Erweiterung des bohrschen Atommodells, in dem auch bestimmte Ellipsenbahnen um den Atomkern zugelassen sind. |
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===[[Kugelwolkenmodell]]=== |
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Das '''Kugelwolkenmodell''' (Kimballsches Atommodell, Tetraedermodell) ist ein in der Schule häufig verwendetes Atommodell, mit dem sich viele Phänomene (Atombindung, Molekülbau) erklären lassen. Es stellt einer Erweiterung des Schalenmodells dar und ist eine Vereinfachung gegenüber dem genaueren Orbitalmodell. |
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* Nach dem [[Orbitalmodell]] (1928) besteht das Atom aus einem Kern, der von Elektronen in Orbitalen umgeben ist. Die Form der Orbitale ist durch die räumliche Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen gegeben. Im strengen Sinn ist ein Orbital eine stationäre Lösung der quantenmechanischen [[Schrödingergleichung]] (ein Energiezustand eines Elektrons). |
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===Punktteilchen und inkompressible Kugeln=== |
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In einigen Fällen können Atome als Punkte ohne Ausdehnung genähert werden (z. B. [[ideales Gas]]), in anderen als Kugeln mit bestimmtem Volumen (z. B. [[Van-der-Waals-Gas]]). |
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* Im [[Thomas-Fermi-Modell]] (1928) wird die Elektronenhülle pauschal als ein [[Fermi-Gas]] beschrieben, das in dem [[Potentialtopf]] eingeschlossen ist, der von der elektrischen Anziehung der Elektronen durch den Kern herrührt. |
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==Kern und Hülle== |
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Der Radius des Atomkerns ist etwa um den Faktor 10.000 kleiner als der [[Atomradius|Radius]] der Atomhülle. |
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* In manchen Bereichen können Atome nach wie vor als starre Körper genähert werden: Entweder als Punkte ohne Ausdehnung wie in der [[Kinetische Gastheorie|kinetischen Gastheorie]] beim [[Ideales Gas#Modell des idealen Gases|Modell des idealen Gases]], oder als Kugeln mit bestimmtem Volumen und anziehenden Kräften wie beim [[Ideales Gas#Van-der-Waals-Gas|Van-der-Waals-Gas]]. Das entsprechende Modell heißt auch ''Punktteilchen-Modell'' bzw. ''inkompressible Kugeln-Modell''. |
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Wenn man also vom Radius eines Atoms spricht, dann ist immer der Außen-Radius der Atomhülle gemeint (im anderen Falle spricht man vom [[Kernradius]]). Der Atomradius schwankt zwischen 0,3·10<sup>-10</sup> m und 2,62·10<sup>-10</sup> m. |
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* Das [[Kugelwolkenmodell]] (''kimballsches Atommodell'', ''Tetraedermodell'', 1956) ist eine Vereinfachung des Orbitalmodells zur leichteren Erklärung und Berechnung von Molekülorbitalen,<ref>[https://www.didaktik.chemie.uni-rostock.de/forschung/chemie-fuers-leben-sek-i/4-kugelwolkenmodell/ursprung-und-entwicklung/ ''Kugelwolkenmodell - Ursprung und Entwicklung''; Universität Rostock - Didaktik der Chemie], zuletzt abgerufen am 12. Mai 2021.</ref><ref>William B. Jensen: ''The Kimball Free-Cloud Model: A Failed Innovation in Chemical Education?''; J. Chem. Educ. 2014, 91, 8, 1106–1124; July 22, 2014, [[doi:10.1021/ed400341d]].</ref> das häufiger in der Schule verwendet wird. |
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Der Atomkern wird aus [[Proton]]en und [[Neutron]]en (allgemein werden diese Elementarteilchen als [[Nukleonen]] bezeichnet) gebildet. Er enthält fast die gesamte Masse des Atoms (mehr als 99,9%) und ist positiv geladen. Die Anzahl der [[Proton]]en bestimmt die Zugehörigkeit zu einem bestimmten [[Chemisches Element|Element]]. Sein Radius beträgt ungefähr 10<sup>-14</sup> m<br> |
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== Modelle des Atomkerns == |
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Bei Atomen mit der gleichen Anzahl Protonen, aber unterschiedlich vielen Neutronen im Kern spricht man von [[Isotop]]en des jeweiligen Elements. |
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* Das ''[[Tröpfchenmodell]]'' (1936) beschreibt den Atomkern als Tröpfchen einer elektrisch geladenen Flüssigkeit. Es beschreibt besonders gut die Bindungsenergie pro Nukleon (''[[Bethe-Weizsäcker-Formel]]''). |
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* Das ''[[Schalenmodell (Kernphysik)|Schalenmodell]]'' (1949) beschreibt den Atomkern in enger Analogie zum Orbitalmodell der Atomhülle. Eine Stärke dieses Modells ist die korrekte Modellierung der [[Magische Zahl (Physik)|''magischen Zahlen'']]. |
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* Das [[Ideales Fermigas|''Fermigasmodell'']] beschreibt die Nukleonen im Kern wie zwei überlagerte Fermionengase.<ref>{{Literatur |Autor=Bogdan Povh, Klaus Rith, Christoph Scholz, Frank Zetsche, Werner Rodejohann |Titel=Aufbau der Kerne |Sammelwerk=Teilchen und Kerne: Eine Einführung in die physikalischen Konzepte |Verlag=Springer |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2014 |ISBN=978-3-642-37822-5 |DOI=10.1007/978-3-642-37822-5_18 |Seiten=299–342 |Online=https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-37822-5_18 |Abruf=2025-04-06}}</ref> Daraus folgt leicht eine Begründung für den Neutronenüberschuss schwerer Kerne und die mittlere kinetische Energie der Nukleonen im Kern. |
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== Literatur == |
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Die Atomhülle wird von den Elektronen gebildet. Sie kompensiert durch ihre negative Ladung, die Ladung des positiven Atomkerns, sodass das Atom nach außen neutral ist. Enthält die Hülle mehr oder weniger Elektronen als der Kern Protonen, so spricht man von einem [[Ion (Chemie)|Ion]]. |
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* {{Literatur |
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|Autor=Károly Simonyi |
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|Titel=Kulturgeschichte der Physik |
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|Verlag=Harri Deutsch, Thun |
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|Ort=Frankfurt am Main |
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|Datum=1995 |
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|ISBN=3-8171-1379-X}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Helge Kragh |
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|Titel=Before Bohr: Theories of atomic structure 1850–1913 |
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|Reihe=Research Publications on Science Studies. |
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|BandReihe=RePoSS 10 |
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|Verlag=Department of Science Studies, University of Aarhus |
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|Datum=2010-10 |
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|Sprache=en |
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|Online=http://www.ivs.au.dk/reposs}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Philipp Bohr |
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|Titel=Physik. Lehrbuch für die Oberstufe |
|||
|Datum=2006 |
|||
|ISBN=3-8334-5041-X}} |
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== Weblinks == |
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==Modelle des Atomkerns== |
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{{Wiktionary|Atommodell}} |
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Es gibt auch Modelle, die sich ausschließlich mit dem [[Atomkern]] beschäftigen. |
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== Einzelnachweise == |
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===[[Tröpfchenmodell]] ([[1936]])=== |
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<references /> |
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Das '''Tröpfchenmodell''' beschreibt den Atomkern als Tröpfchen einer geladenen Flüssigkeit. Mit diesem klassischen Modell kann etwa die [[Kernspaltung]] gut erklärt werden. |
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===[[Schalenmodell]] ([[1949]])=== |
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Das Schalenmodell des Atomkerns wurde synchron von [[Eugene Paul Wigner]], [[Maria Goeppert-Mayer]] und [[J. Hans D. Jensen]] im Jahre [[1949]] postuliert. Es führt den Aufbau der Atomkerne auf [[Quantenmechanik|quantenmechanische]] Gesetzmäßigkeiten ([[Pauli-Prinzip]], ) zurück. Im Gegensatz zu dem [[Tröpfchenmodell]] ist das Schalenmodell ein Modell, das Nukleonen eine relative Bewegungsunabhängigkeit zugesteht. |
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==Weblinks== |
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*[http://stshome.de/elektronik/atom-modell/ Einfach erklärtes Atom Modell zum Thema Elektronik] |
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*[http://www.chemieseite.de/allgemein/node4.php Übersicht über die Atommodelle] Planetenmodell, Schalenmodell, Wellenmechanisches Modell, Schrödingergleichung und Ansichten der Orbitale |
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*[http://home.germany.net/101-92989/atom/atom.htm Geschichte der kleinsten "unteilbaren" Teilchen] Erstaunlich gute Einführung des Leistungskurses der 12. Klasse des Georg-Forster-Gymnasiums. |
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*[http://www.csmate.colostate.edu/cltw/cohortpages/viney/atomhistory.html Sehr einfache Übersicht der Entwicklung des Atommodells auf Englisch] |
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*[http://netchemie.de/netchemie/index.php?c=peri Animierte Darstellung aller Atome nach dem Bohrmodell] |
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*[http://www.physics.uc.edu/~sitko/CollegePhysicsIII/28-AtomicPhysics/AtomicPhysics.htm Atomic Physics - eine englische Einleitung] |
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*[http://www.pctheory.uni-ulm.de/didactics/quantenchemie/html/bohrF.html Bohrsches Atommodell - eine Einführung für die Schule] (Universität Ulm) |
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{{SORTIERUNG:Atommodelle}} |
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[[Kategorie:Atomphysik]] |
[[Kategorie:Atomphysik]] |
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[[Kategorie:Liste (Physik)]] |
Aktuelle Version vom 6. April 2025, 18:44 Uhr

Ein Atommodell ist eine Vorstellung vom Aufbau und der Form der Atome. Schon im Altertum gab es die Atomhypothese, nach der die Atome als die unteilbaren und unveränderlichen Grundbausteine aller materiellen Stoffe angesehen wurden. Die Atomhypothese konnte sich zunächst nur auf die philosophische Bevorzugung eines Teilchenmodells gegenüber der Hypothese der unendlich fortsetzbaren Teilbarkeit der Materie stützen. Auch sollten die unterschiedlichen Eigenschaften der materiellen Stoffe auf die Kombinationsmöglichkeiten einiger weniger Arten von Atomen zurückgeführt werden. Erst ab Anfang des 19. Jahrhunderts zeigten sich in der Chemie und der Physik naturwissenschaftliche Hinweise auf die wirkliche Existenz der Atome: Das Atom wurde als kleinste Einheit eines chemischen Elements definiert, und das Verhalten von Gasen konnte nach der kinetischen Gastheorie vollständig aus der ungeordneten Bewegung einer Vielzahl gleicher Moleküle, die jeweils aus wenigen Atomen bestehen, erklärt werden. Als Atommodell genügte hierbei die Vorstellung einer kleinen Kugel von ca. 0,1 nm Durchmesser und ca. 10−26 kg Masse. In dieser Form hatte sich Ende des 19. Jahrhunderts die Atomhypothese bzw. Atomtheorie weitgehend durchgesetzt, als neue Beobachtungen mit Elektronenstrahlen und radioaktiven Stoffen zeigten, dass diese Atome selber aus kleineren Teilchen bestehen. Die Erklärung ihres komplizierten inneren Aufbaus führte 1925 zur Quantenmechanik, deren Atommodelle vorrangig als mathematische Aussagen formuliert sind. Auf die Frage, wie man sich denn ein Atom nun vorzustellen habe, antwortete Werner Heisenberg, einer der Schöpfer der Quantenmechanik: „Versuchen Sie es gar nicht erst!“[1]
Die folgende, chronologisch geordnete Liste gibt einen Überblick. Wichtige Modelle haben Hauptartikel. Aktuell gebräuchliche Modelle sind auch im Artikel Atom im Zusammenhang dargestellt.
- Das Teilchenmodell von Demokrit (etwa 400 v. Chr.) postuliert die Existenz von verschiedenartigen festen, unteilbaren Teilchen, die unterschiedlich kombiniert die bekannten Substanzen bilden.
- John Dalton begründet um 1800 die moderne Atomtheorie.[2] Das Dalton-Modell (1803) geht von kleinsten, nicht weiter teilbaren Teilchen aus, die sich je nach Element in ihrer Masse unterscheiden und in verschiedenen Stoffen in jeweils bestimmten Anzahlverhältnissen (je nach Art des Stoffes) miteinander verknüpft sind. Bei Veränderung der Stoffe durch chemische Reaktionen können die Atome sich nur umordnen.
- Im Dynamidenmodell (1903) bestehen Atome aus kleinen, rotierenden elektrischen Dipolen, den Dynamiden, und aus dem leeren Raum zwischen ihnen.
- Nach dem thomsonschen Atommodell (1903) besteht das Atom aus einer gleichmäßig verteilten positiven Ladung und negativ geladenen Elektronen, die sich darin bewegen. Dieses Modell wird auch als Plumpudding-Modell oder zu deutsch Rosinenkuchenmodell bezeichnet. Es kann erklären, warum die Atome für energiereiche Teilchenstrahlen (wie Kathodenstrahlen, Alphastrahlen) durchlässig sind, denn die positive Ladung wird als frei von Materie angenommen.
- Im planetarischen Modell bzw. Saturnmodell von Nagaoka Hantarō (1904) besteht das Atom aus einer positiv geladenen Kugel, die von den negativ geladenen Elektronen umkreist wird. In Analogie zur Stabilität der Saturnringe postuliert das Modell richtig einen sehr massereichen Kern, aber falsch auch eine Energieabstrahlung durch die Bewegung der Elektronen.
- In dem Haas’schen Atommodell von 1910 wird erstmals eine Quantenbedingung eingeführt. Das Wasserstoffatom soll aus einem homogen geladenen positiven Rumpf bestehen (wie bei Thomson), an dessen Oberfläche ein Elektron kreisförmig umläuft. Die Größe bestimmt Haas, indem er – ohne nähere Begründung – die Energie dieses Zustands (Potential von der Ruhelage im Mittelpunkt aus gerechnet) mit der Energie eines Photons an der kurzwelligen Grenze der Balmer-Serie identifiziert. Es ergibt sich dieselbe Formel wie später im Bohrschen Atommodell für die Größe des ersten angeregten Zustands, der auch der Grundzustand der Balmerserie ist.

- Nach dem rutherfordschen Atommodell (1911) besteht das Atom aus einem sehr kleinen positiv geladenen Atomkern, der nahezu die gesamte Masse des Atoms enthält, und der in einer nicht weiter beschriebenen Weise von einer Atomhülle aus Elektronen umgeben ist. Damit konnte die Beobachtung der seltenen starken Ablenkungen von Alphateilchen erklärt werden.
- Das barklasche Schalenmodell (1912) vereinfacht das Atom so, dass ein positiv geladener Atomkern von Kugelschalen umgeben ist, in denen sich die Elektronen befinden. Nur die jeweils äußerste Schale ist für die chemischen Eigenschaften des Elements verantwortlich. Über die Bewegung der Elektronen wird keine Aussage gemacht.
- Nach dem bohrschen Atommodell (1913) besteht das Atom aus einem positiv geladenen, massetragenden Kern und Elektronen, die diesen auf bestimmten Kreisbahnen umkreisen, ohne Energie abzustrahlen. Mithilfe dieses Modells bzw. dieser Atomtheorie von Niels Bohr konnten erstmals einige Energieniveaus der Wasserstoffatome in guter Genauigkeit berechnet werden.
Aufgrund des Erfolges des Bohrschen Atommodells werden die älteren Modelle praktisch nicht mehr vertreten. Der Begriff Atommodell meint in der Folge in aller Regel ein Modell der Atomhülle. Modelle für den Atomkern entstehen ab 1919 durch Rutherford und werden als Kernmodelle bezeichnet.
- Das bohr-sommerfeldsche Atommodell (1916) ist eine Erweiterung des bohrschen Atommodells, in dem auch bestimmte Ellipsenbahnen um den Atomkern zugelassen sind.
- Nach dem Orbitalmodell (1928) besteht das Atom aus einem Kern, der von Elektronen in Orbitalen umgeben ist. Die Form der Orbitale ist durch die räumliche Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen gegeben. Im strengen Sinn ist ein Orbital eine stationäre Lösung der quantenmechanischen Schrödingergleichung (ein Energiezustand eines Elektrons).
- Im Thomas-Fermi-Modell (1928) wird die Elektronenhülle pauschal als ein Fermi-Gas beschrieben, das in dem Potentialtopf eingeschlossen ist, der von der elektrischen Anziehung der Elektronen durch den Kern herrührt.
- In manchen Bereichen können Atome nach wie vor als starre Körper genähert werden: Entweder als Punkte ohne Ausdehnung wie in der kinetischen Gastheorie beim Modell des idealen Gases, oder als Kugeln mit bestimmtem Volumen und anziehenden Kräften wie beim Van-der-Waals-Gas. Das entsprechende Modell heißt auch Punktteilchen-Modell bzw. inkompressible Kugeln-Modell.
- Das Kugelwolkenmodell (kimballsches Atommodell, Tetraedermodell, 1956) ist eine Vereinfachung des Orbitalmodells zur leichteren Erklärung und Berechnung von Molekülorbitalen,[3][4] das häufiger in der Schule verwendet wird.
Modelle des Atomkerns
- Das Tröpfchenmodell (1936) beschreibt den Atomkern als Tröpfchen einer elektrisch geladenen Flüssigkeit. Es beschreibt besonders gut die Bindungsenergie pro Nukleon (Bethe-Weizsäcker-Formel).
- Das Schalenmodell (1949) beschreibt den Atomkern in enger Analogie zum Orbitalmodell der Atomhülle. Eine Stärke dieses Modells ist die korrekte Modellierung der magischen Zahlen.
- Das Fermigasmodell beschreibt die Nukleonen im Kern wie zwei überlagerte Fermionengase.[5] Daraus folgt leicht eine Begründung für den Neutronenüberschuss schwerer Kerne und die mittlere kinetische Energie der Nukleonen im Kern.
Literatur
- Károly Simonyi: Kulturgeschichte der Physik. Harri Deutsch, Thun, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-8171-1379-X.
- Helge Kragh: Before Bohr: Theories of atomic structure 1850–1913 (= Research Publications on Science Studies. RePoSS 10). Department of Science Studies, University of Aarhus, Oktober 2010 (englisch, au.dk).
- Philipp Bohr: Physik. Lehrbuch für die Oberstufe. 2006, ISBN 3-8334-5041-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dieter B. Herrmann: Urknall im Labor: Wie Teilchenbeschleuniger die Natur simulieren. Springer, 2010, ISBN 978-3-642-10314-8, S. 36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 29.
- ↑ Kugelwolkenmodell - Ursprung und Entwicklung; Universität Rostock - Didaktik der Chemie, zuletzt abgerufen am 12. Mai 2021.
- ↑ William B. Jensen: The Kimball Free-Cloud Model: A Failed Innovation in Chemical Education?; J. Chem. Educ. 2014, 91, 8, 1106–1124; July 22, 2014, doi:10.1021/ed400341d.
- ↑ Bogdan Povh, Klaus Rith, Christoph Scholz, Frank Zetsche, Werner Rodejohann: Aufbau der Kerne. In: Teilchen und Kerne: Eine Einführung in die physikalischen Konzepte. Springer, Berlin, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-37822-5, S. 299–342, doi:10.1007/978-3-642-37822-5_18 (springer.com [abgerufen am 6. April 2025]).