„Schloss Hartenstein“ – Versionsunterschied
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[[Datei:KLG 4660b Schloss Hartenstein.jpg|mini|Luftaufnahme der Anlage von Süden, mittig Kernschlossruine mit [[Rondell]] und Torturm (mittig unten), rechts: Vorburg mit deren Torturm, 2018]] |
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[[http://free.pages.at/jensmissale/zzhartensteinbg.jpg]] |
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[[Datei:Album der Obererzgebirgischen Staats-Eisenbahn Seite 27 (1859).jpg|mini|Schloss und Vorburg 1859 (die Ansicht ist hier von Süden statt wie angegeben von Osten!)]] |
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Das sächsische '''Schloss Hartenstein''' ist eine [[Schloss (Architektur)|Schlossruine]] im [[Erzgebirge]], südöstlich von [[Zwickau]] in der Stadt [[Hartenstein (Sachsen)|Hartenstein]]. Nicht weit von der Schlossruine befindet sich im Tal der [[Zwickauer Mulde]] die [[Burg Stein (Sachsen)|Burg Stein]]. Vor der Zerstörung betitelte der Volksmund das Schloss als „Perle des Erzgebirges“. Es war der einzige neogotische Schlossbau im Erzgebirge. |
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Verschiedene Sagen ranken sich um das Gemäuer. Als besonders hartherziger Burgherr taucht Ernst II. [[Schönburg (Adelsgeschlecht)|von Schönburg]] in der Sage vom Wilden Grafen auf. |
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Die Burg Hartenstein ( Erzgebirge ) liegt südwestlich von Zwickau im Ort Hartenstein. |
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== Geschichte == |
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Mit Beginn der bäuerlichen Besiedelung des Erzgebirges wurde um 1150<ref>[[Reiner Groß]]: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „um 1150“ in chronologisch geordneter Liste, S. 7, Erbauung der Burg Hartenstein</ref> auf einem Plateau über dem [[Thierfeld]]er Bach eine Wehranlage auf [[reichsunmittelbar]]em Territorium errichtet. Diese Anlage wurde im Laufe der Zeit erweitert und ausgebaut. Sie schützte wohl die Straße, die von [[Altenburg]] kommend über Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Schlettau nach [[Přísečnice|Preßnitz]] in Böhmen führte. |
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1113 wurde sie das erste mal erwähnt. 120 Jahre später wurde sie nocheinmal eine Erwähnungen als Schutzburg zu naheliegenden Burg Stein erwähnt. |
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Bis in das frühe 14.Jahrhundert hinein, wurde sie zwangsweise von Slawen besiedelt, welche es mehr und mehr zu einen reinen Wohnburg machten. Im 15.Jh. schließlich erfolgte der Umbau zum Schloss. |
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Ende des [[2. Weltkrieg]] wurde das Schloss von amerikanischen Bombern angegriffen und schwer beschädigt. Aufbauarbeiten erfolgen nur spährlich und zum Leiden der ursprünglichen Bausubstanz. |
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Erster bekannter Besitzer der damaligen [[Burg]] war Meinher I. von [[Burgwerben|Werben]] aus dem Geschlecht der [[Meinheringer]], der im Jahr 1173 [[Burggraf von Meißen]] war und auch das [[Klösterlein Zelle]] bei [[Aue (Sachsen)|Aue]] gegründet hatte. |
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Heute ist die Ruine, bis auf vereinzelte Gebäude in der Vorburg, verlassen und teilweise nicht mehr zugänglich. Es besteht Einsturzgefahr. |
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Ab 1323 führten die Meinheringer auch den Titel „Graf von Hartenstein“. 1406 geriet Heinrich I. von Werben, Sohn des Meinher V., in finanzielle Not. Er musste am 2. Juli 1406 von Veit I. von Schönburg ein Darlehen in Höhe von 8000 Gulden aufnehmen und übertrug dem Schönburger für 8 Jahre Burg und [[Grafschaft Hartenstein]] mit dem Recht des Wiederkaufs als Pfand. 1414 wird diese Frist um weitere zwei Jahre verlängert.<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „2. Juli 1406“ in chronologisch geordneter Liste, S. 9.</ref> |
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Ab 1406 war daher die Grafschaft Hartenstein mit den zugehörigen Dörfern, Wäldern und Burgen an die [[Schönburg (Adelsgeschlecht)|Schönburger]] verpfändet. Als Heinrich I. von Werben die Pfandsumme nicht zurückzahlen konnte, wurden die Schönburger die neuen reichsunmittelbaren Herren. Mit einem Schreiben an den böhmischen König [[Wenzel (HRR)|Wenzel IV]] (1361–1419), bat Heinrich I. von Werben um die Belehnung Veit des I. von Schönburg mit Hartenstein, was am 30. April 1417 auf dem [[Konzil von Konstanz|Konzil in Konstanz]] schließlich durch den deutschen König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] (1368–1437) urkundlich bestätigt wurde. Die Grafschaft Hartenstein war schon unter den Meinheringern böhmisches Reichsafterlehen geworden. |
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Als am 15. oder 16. Juni 1426 der junge Meißner Burggraf Heinrich II. von Hartenstein aus dem Geschlecht der [[Meinheringer]] in der Schlacht bei Aussig gegen die [[Hussiten]] fiel, nahm der sächsische Kurfürst [[Friedrich I. (Sachsen)|Friedrich der Streitbare]] kurzerhand alle Besitzungen des Burggrafen im Raum der Mark Meißen in Besitz. Zur gleichen Zeit bemächtigten sich die Schönburger der [[Grafschaft Hartenstein]] mit der Burg Hartenstein an der Zwickauer Mulde. Unabhängig davon setzte König Sigismund am 21. Juli 1426 Heinrich X. in das Amt des Burggrafen zu Meißen ein und belehnte ihn mit der Grafschaft Hartenstein. Vergeblich klagte dagegen der aus dem [[Haus Reuß|Hause Reuß]] stammende Heinrich I., wie er sich jetzt als Burggraf zu Meißen und Herr von Hartenstein nannte. Im Nachhinein bestätigte König Albrecht II. mit dem Schiedsspruch von [[Preßburg]] im Jahr 1439 die geschaffene Situation. Heinrich von Reuß, „Herr von Hartenstein“, verblieb nur dieser Titel (Burggraf von Hartenstein). Burg und Herrschaft Hartenstein blieben im Besitz der Schönburger.<ref>Johannes Richter: Zur Genealogie und Geschichte der Burggrafen von Meißen und Grafen zum Hartenstein aus dem älteren Hause Plauen. In: Sächsische Heimatblätter. Bd. 38, Heft 5, 1992, ISSN 0486-8234, S. 299–303.</ref> |
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Als Trost über den Verlust ließ Heinrich X. von Reuß („Heinrich I. von Hartenstein“) bei [[Bochov|Buchau]] in Böhmen die [[Burg Hartenštejn|Burg Neuhartenstein]] errichten. |
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: Siehe dazu auch: [[Burg Hungerberg]] (alte Burg von Buchau). |
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1439 heiratet Veit II. von Schönburg Anna von [[Plauen]] aus dem Hause Reuß. Damit werden die langjährigen Differenzen zwischen beiden Familien über das Besitzrecht an der Grafschaft Hartenstein (mit den Burgen Hartenstein und Stein) beigelegt.<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „1439“ in chronologisch geordneter Liste, S. 10.</ref> |
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Am 4. Mai 1439 wird mit dem [[Preßburger Machtspruch]] die Lehnshoheit über die Grafschaft Hartenstein – mit den Burgen Hartenstein und Stein – an das [[Kurfürstentum Sachsen]] übertragen. |
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1485 geht die Lehnshoheit über die Grafschaft Hartenstein – mit den Burgen Hartenstein und Stein – nach der [[Leipziger Teilung]] auf die [[Albertiner|albertinische Linie der Wettiner]] über. Somit war Burg und Herrschaft Hartenstein kursächsisches Reichsafterlehen der Herren von Schönburg geworden.<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Einträge „4. Mai 1439“ S. 10 und „1485“ S. 11 in chronologisch geordneter Liste</ref> |
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Das Gebiet der nunmehrigen [[Schönburgische Herrschaften|Schönburgischen Herrschaften]] reichte bis tief ins westliche und mittlere Erzgebirge, das Territorium der [[Amt Crottendorf|oberen Grafschaft Hartenstein]] um [[Elterlein]] und den [[Fichtelberg (Erzgebirge)|Fichtelberg]] musste jedoch zum Teil im Jahr 1559 an den [[Kurfürstentum Sachsen|sächsischen]] [[Kurfürst]]en verkauft werden. |
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Bereits unter Veit I. von Schönburg (erstmals 1370 erwähnt, † zwischen 1421 und 1423<ref>[[Wolf-Dieter Röber]]: ''(Schloss) Lichtenstein.'' In: Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: ''Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur.'' Beiträge zu Geschichte des muldenländischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schönburgischen Landesherrschaft. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, {{DNB|942830121}}, hier S. 24.</ref>), Herr zu Waldenburg, wurde die Burg Hartenstein umgebaut. |
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1388 wurde Veit I. von Schönburg, Herr der Burg Hartenstein, in [[Schloss Waldenburg (Sachsen)#Burg Waldenburg|Burg Waldenburg]] belagert von den [[Markgrafen von Meißen]], da er in der [[Rabensteiner Fehde]] die [[Burg Rabenstein (Chemnitz)|Burg Rabenstein]] und das [[Schloßbergmuseum Chemnitz|Kloster Chemnitz]] überfallen hatte.<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „1388“ in chronologisch geordneter Liste, S. 9.</ref> |
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Im 16. Jahrhundert wurde die Burg unter [[Ernst II. von Schönburg]] (1484–1534<ref>Wolf-Dieter Röber: ''(Schloss) Hinterglauchau.'' In: Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: ''Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur.'' Beiträge zu Geschichte des muldenländischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schönburgischen Landesherrschaft. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, {{DNB|942830121}}, hier S. 22.</ref>), Herr zu Glauchau und Waldenburg,<ref>Der Innungsbrief der Glauchauer Weber von 1528, in: Schriftenreihe Heft 2, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1980, „Ernnst, Herre von glauchaw vnd Waldenburg“ S. 2.</ref> zu einem Schloss umgebaut. Auf diese Umbauten verweist die Jahreszahl 1530 und ein schönburgischer Wappenstein über dem Tor der Kernburg.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1981, S. 22–23.</ref> 1572 ließ Hugo II. von Schönburg-[[Waldenburg (Sachsen)|Waldenburg]] († 1606<ref>{{Säbi|Michael Wetzel|130803332|Hugo II. von Schönburg}}</ref>) weitere Umbauten oder Reparaturen vornehmen. Hugo II. wurde durch einen Erbteilungsvertrag am 21. November 1582 alleiniger Besitzer der Herrschaft Hartenstein mit den Burgen Hartenstein und Stein.<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Einträge „1572“ u. „21. November 1582“ S. 17.</ref> 1584 wurde die ehemalige Rüstkammer in der Kernburg zu einer Kapelle umgebaut. 1606 erfolgte der Neubau des Schlossturmes (der Kernburg).<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1981, S. 22–23.</ref> |
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Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte durch Fürst Friedrich Alfred von Schönburg ein Umbau im Stile der [[Neugotik|Neogotik]], der im frühen 20. Jahrhundert (vor 1945) teilweise rückgängig gemacht wurde.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 23.</ref> Die Anlage hatte einen ovalen Grundriss und bestand bis Ende April 1945. In den letzten Kriegstagen verschanzten sich SS-Einheiten im Hartensteiner Wald, worauf das Schloss durch amerikanische Bomben am 20. April 1945 fast vollständig zerstört wurde. Die erhalten gebliebenen Gebäude des äußeren Schlosshofes wurden nach dem Krieg zu Wohnzwecken genutzt. Die [[Ruine]] selbst diente als Freilichtbühne. |
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Seit 2002 bemüht sich der Förderverein „Schlossruine Hartenstein e. V.“ um den Erhalt und teilweisen Wiederaufbau des Schlosses. |
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=== Altenburger Prinzenraub === |
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Nach dem [[Altenburger Prinzenraub]] (in der Nacht zum 8. Juli 1455) übergibt die eine Truppe der Entführer unter den Rittern '''Wilhelm von Mosen''' und '''Wilhelm [[Schönfeld (sächsisches Adelsgeschlecht)|von Schönfeld]]''' den jungen Prinzen Ernst von (Kur-)Sachsen am 11. Juli 1455 angeblich auf Burg Hartenstein an Friedrich XX. von Schönburg (seit 1446 Herr von Waldenburg und Mitbesitzer von Glauchau<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „6. Februar 1446“ in chronologisch geordneter Liste, S. 10.</ref>) gegen Zusicherung der Straffreiheit. Die Entführer mussten Sachsen für immer verlassen (Exil). Friedrich XX. geleitet den Prinzen von hier nach Chemnitz zu seinem Vater, dem Kurfürsten [[Friedrich II. (Sachsen)|Friedrich den Sanftmütigen]] (1428–1464).<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „11. Juli 1455“ in chronologisch geordneter Liste, S. 11.</ref> |
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Laut anderen Quellen soll die Übergabe aber auf [[Burg Stein (Sachsen)|Burg Stein bei Hartenstein]] erfolgt sein (und der Prinz wurde wohl erst danach ins Hartensteiner Schloss gebracht). |
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=== Geschichte der Schlosskapelle === |
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1584 ließ Hugo II. von Schönburg (1559–1606) die [[Rüstkammer]] in eine Kapelle umbauen. Anlass war seine große Liebe zu seiner kränklichen Gattin Agnes (1567–1588), geb. Reuß von Plauen, mit der er von 1582 bis 1588 zusammenlebte. Erster Hofprediger wurde hier Magister [[Johannes Zechendörffer]]. Otto Ludwig von Schönburg (1643–1701) ließ die Kapelle erneuern und im Jahre 1696 einweihen. Nach dessen Gemahlin, Sophie-Magdalene (1651–1726), geb. Gräfin von Leiningen-Westerburg, wurde die Kapelle nun Sophienkapelle genannt.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Die Kapelle im Schloß Hinterglauchau.'' In: Schriftenreihe Heft 10, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1994, S. 8–15 (Bemerkungen zur Geschichte der Schloßkapelle in Schloss Hartenstein S. 8)</ref> |
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=== Hofnarr Streitenberger auf Schloss Hartenstein === |
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[[Datei:20071016640DR Stein (Hartenstein) Burg Stein.jpg|mini|Holzfigur des Hofnarren Streitenberger im Museum der Burg Stein]] |
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Unter Otto Ludwig von Schönburg-Hartenstein (1643–1701) diente ein [[Zwergenwuchs|zwergenwüchsiger]] Hofnarr namens Streitenberger auf dem Hartensteiner Schloss. Er war zu seinen Lebzeiten als „Manschettenhans“ so populär, dass man nach seinem Tode eine farbig bemalte Holzfigur in Lebensgröße von ihm anfertigen ließ. Diese Figur befindet sich heute im Burgmuseum der [[Burg Stein (Sachsen)|Burg Stein]] bei Hartenstein. Man nimmt an, dass Streitenberger aus Böhmen stammte (wohl versehentlich wird widersprüchlich auch ausgesagt, er habe auf Burg Stein gedient und sei hier der letzte Hofnarr gewesen).<ref>Wolf-Dieter Röber, Steffen Winkler: ''Schlösser Forder- und Hinterglauchau.'' In: Schriftenreihe Heft 6, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1986, S. 8 (Bemerkungen zu Hofnarren der Schönburger), S. 9 (Bemerkungen zur Abbildung auf S. 12, Hofnarr Streitenberger von Schloss Hartenstein), S. 12 (Abbildung der Holzfigur Streitenbergers, Museum Burg Stein)</ref> |
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=== Schlosshauptmänner === |
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Am 2. Dezember 1586 wurde [[Johann Heinrich von Lindenau]] auf Schloss Hartenstein geboren. |
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Sein Vater Heinrich von Lindenau, Besitzer von Niederschöna, diente auf Schloss Hartenstein bei den Schönburgern als [[Schlosshauptmann]]. |
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== Ehemalige Burganlage und Renaissanceschloss == |
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[[Datei:Modell Schloss Hartenstein (Sachsen) (1).jpg|mini|Modell von Schloss Hartenstein (Sachsen) vor der Zerstörung 1945]] |
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Heute noch vermitteln die erhaltenen Gebäude der [[Vorburg]] mit deren [[Torturm]] an der Ostseite und die Ruinen des ehemaligen Schlosses/der Kernburg – westlich der Vorburg – einen Eindruck von der Größe und Bedeutung der Hartensteiner Burg. |
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=== Kernschloss === |
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Im Süden, Westen und Südwesten war das Kernschloss ursprünglich von einer Ringmauer mit Graben und Wall umgeben. |
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Offensichtlich mittelalterlichen oder spätmittelalterlichen Ursprunges sind heute (2019) in der Ruine des Kernschlosses das spätgotische [[Rondell]], das vor dessen Ostseite vorragt, und die wohl noch ältere Toranlage (Torturm?) der Kernburg an deren Südostecke. Die Torfahrt der Kernburg führt nach Osten in die Vorburg. Über dem gotischen Portal (Ostseite/Vorburgseite, Einfahrt zur Kernburg) befindet sich noch heute ein alter schönburgischer [[Wappenstein]] und die Jahreszahl 1530, welche auf einen Umbau der Burg zum Schloss unter Ernst II. von Schönburg verweisen.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1981, S. 22.</ref> |
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Weitere Einblicke in den Aufbau der ehemaligen Burganlage liefert eine ''Abbildung des Hartensteiner Renaissanceschlosses'' auf einem schönburgischen [[Stammbaum]], datiert ''um 1760''<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40.</ref> (Original im Museum [[Schloss Hinterglauchau]]), also im Barockzeitalter. Hier ist am westlichen Ende des Burgberges ein querstehendes breites Gebäude im Stile eines [[Palas]], einer [[Kemenate]] oder eines [[Wohnturm|Breitwohnturmes]] zu sehen. Dieses Gebäude existiert heute nicht mehr. |
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Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass es ein mittelalterlicher Palas war. Bemerkenswert sind die Gemeinsamkeiten zur benachbarten Burganlage Wildenfels. [[Schloss Wildenfels|Burg Wildenfels]] zeigt noch heute am westlichen Ende ihres langgestreckten Burgberges einen querstehenden hochmittelalterlichen Palas (datiert 1170–1180<ref>[https://denkmalliste.denkmalpflege.sachsen.de/CardoMap/Denkmalliste_Report.aspx?HIDA_Nr=09299890 Denkmalliste Wildenfels Nr. 09299890 Burg Wildenfels mit Palas]</ref>), hier „Kornhaus“ genannt, als ältesten erhaltenen Teil dieser Burg. Die Parallelen zwischen beiden Burgen sind diesbezüglich bemerkenswert. |
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Der Historiker [[Leo Bönhoff]] vermerkt auf seiner Karte der „Alten Grafschaft Hartenstein“ für das Jahr 1406 als Hauptburgen der niederen [[Grafschaft Hartenstein]] die Burgen Hartenstein und [[Schloss Wildenfels|Wildenfels]] neben weiteren kleinen Burganlagen.<ref name="Bönhoff">Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: ''Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur''. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–1991 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, Kap. „Bergbau“ (Siegfried Pausch), S. 38: Karte der „Alten Grafschaft Hartenstein“ im Jahre 1406 nach Leo Bönhoff</ref> Auf der genannten Abbildung – um 1760 – ist das hochaufragende Kernschloss als Bau der Renaissance mit mehreren [[Zwerchhaus|Zwerchhäusern]] abgebildet. Das Dach wird von einem Turm ([[Bergfried]]?) inmitten dieses Baues überragt, der eine [[Welsche Haube]] mit [[Laterne (Architektur)|Laterne]] trägt. |
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Das Kernschloss und der mutmaßliche Palas wurden insgesamt von einer vorgelagerten Ringmauer umschlossen. Zwischen Kernschloss und Palas befand sich an der Nordseite der Kernburg ein wohl hölzerner [[Wehrgang]]/Galerie, der bis zu einem östlich an den Palas angebauten Gebäude reicht.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Text S. 23, Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40.</ref> |
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Die Dachformen und Giebel der Zwerchhäuser des Kernschlosses und Palases zeigten den Stil der [[Frührenaissance]] (schlichte [[Dreiecksgiebel]]) ähnlich denen an [[Schloss Rochsburg]], [[Schloss Lichtenstein (Sachsen)|Schloss Lichtenstein]] und [[Burg Stein (Sachsen)|Burg Stein]]. |
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Es sei hier noch darauf hingewiesen, dass auch die benachbarte [[Schloss Lichtenstein (Sachsen)|Burg Lichtenstein]] der Herren von Schönburg offenbar einen querstehenden Palas am südlichen Ende ihres [[Bergsporn]]es hatte (in diesem Südflügel des Schlosses fand man um 2018 im gotischen sogenannten Rittersaal unter Verputz ein altes schönburgisches Wappen), auf alten Ansichten dieses Schlosses ist dieser hochaufragende Südflügel deutlich erkennbar.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Text S. 23, Abbildung des Lichtensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 39.</ref><ref>Wolf-Dieter Röber: ''(Schloss) Lichtenstein.'' In: Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: ''Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur.'' Beiträge zu Geschichte des muldenländischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schönburgischen Landesherrschaft. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, {{DNB|942830121}}, Abb. 3: „Schloss Lichtenstein, Radierung von Johann Christian Oldendorp 1811/12“ auf S. 23.</ref> |
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Schloss hartenstein tor2 rechts.jpg|Inneres gotisches Tor der Kernburg (Ostseite) mit schönburgischem Wappenstein mit Jahreszahl 1530 und den erhaltenen Rollen einer Zugbrücke |
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Schloss hartenstein festinnen.jpg|Rechts vom Innentor der Kernburg: gotisches Rondell (davor die unter Schutz stehenden „Hochzeitseichen“) |
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Schloss hartenstein nordseite.jpg|Ringmauer an Nordseite des Kernschlosses |
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=== Vorburg === |
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Vor der Ostseite der Kernburg liegt die Vorburg, deren Gebäude auch heute (2019) noch teilweise bewohnt werden. Der Graben, der zwischen Kernburg und Vorburg sicher einmal bestand, wurde wohl verfüllt. |
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Der Torturm an der Ostseite der Vorburg hat eine nach Nordosten ausgerichtete Torfahrt. Diese wehrtechnische Besonderheit spricht ebenso wie das spitzbogige Torgewände für eine Erbauung des Torturmes in der Gotik/[[Spätgotik]]. |
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Im Areal der Vorburg sind auf der alten Ansicht des Renaissanceschlosses um 1760 neben der Umfassungsmauer ein Gebäude mit dem noch heute erhaltenen Torturm – und der ihm vorgelagerten Brücke über den Halsgraben der Vorburg – abgebildet. Des Weiteren umfasst eine Mauer den östlichen Bereich vor der Vorburg, der ebenfalls Gebäude aufweist (Wirtschaftshof).<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Text S. 23, Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40.</ref> |
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Schloss hartenstein aussentor.jpg|Gotischer Torturm mit vorgelagerter Bogenbrücke an der Ostseite der Vorburg |
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Schloss hartenstein suedseite.jpg|ehem. Gebäude der Vorburg an deren Südseite, 2012 (vor Neubau?) |
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Schloss Hartenstein (Sachsen), Vorburg und Malzhaus.jpg|Schloss Hartenstein, Vorburg und Malzhaus |
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=== Wirtschaftshof/Vorwerk === |
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Östlich vor der Vorburg befand sich ein Wirtschaftshof, von dem auch heute (2019) noch unter Denkmalschutz stehende Gebäude erhalten sind. Teile davon sind auf der Ansicht auf dem schönburgischen Stammbaum – um 1760 – links neben der Vorburg bereits zu sehen. |
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== Neogotische Schlossanlage == |
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Als einzige neogotische Schlossanlage des Erzgebirges nannte der Volksmund das Schloss Hartenstein bis zu seiner Zerstörung am 20. April 1945<ref>Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Chemnitz 2005, S. 43.</ref> „Perle des Erzgebirges“. Es blieben nach den Bombentreffern nur Umfassungsmauern des neogotischen Kernschlosses erhalten. |
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Am 7. Oktober 1947 sollten die Ruinen laut [[SMAD-Befehl Nr. 209|SMAD-Befehl]] durch Sprengung beseitigt werden. Dies konnte durch Denkmalschützer verhindert werden.<ref>Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Chemnitz 2005, S. 44.</ref> |
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Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen IV 052.jpg|Schloss Hartenstein, spätestens 1856, Südansicht, vorn/unten rechts: Tor der Kernburg, rechts davon das Areal der Vorburg(nur ein Gebäude sichtbar) |
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Saxonia Museum fuer saechsische Vaterlandskunde III 38.jpg|Schlosshof (Kernburg) des [[Neogotik|neogotischen]] Schlosses Hartenstein, Lithographie 1837, Blick nach Osten |
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Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte durch Fürst Friedrich Alfred von Schönburg ein Umbau des Renaissanceschlosses – der ehemaligen Kernburg – im Stile der [[Neugotik|Neogotik]], der im frühen 20. Jahrhundert (vor 1945) teilweise rückgängig gemacht wurde.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 23.</ref> |
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Dieses Kernschloss bestand im Wesentlichen aus einer Dreiflügelanlage, je einem kurzen Flügel an der östlichen Südseite und an der Ostseite – zur Vorburg zu –, sowie einem langen Flügel an der Nordseite. Im Süden, Westen und Südwesten war das Kernschloss ursprünglich von einer Ringmauer mit Graben und Wall umgeben. Der Ostflügel war ein annähernd rechteckiger Gebäudetrakt, an dessen Südseite ein spätmittelalterliches [[Gotik|gotisches]] Tor-Portal – mit einem schönburgischen [[Wappenstein]] darüber – den Durchgang von der Vorburg in den äußeren Schlosshof des Kernschlosses ermöglichte. An den Ostflügel schloss sich in nordwestlicher Richtung ein schmaler Nordflügel an, der die Verbindung zum Westflügel herstellte. In südlicher Richtung grenzte ein nach dem Innenhof zurückspringender Gebäudetrakt an den Westflügel. Über dem nordwestlichen Dach des Kernschlosses ragte ein kleiner Turm hinaus. Dessen unterer Teil war quadratisch, sein oberer Teil achteckig. Im 18. Jahrhundert trug der Turm eine barocke Haube. Im 19. Jahrhundert wurde die barocke Turmhaube durch überkragende Zinnen im Stile der Neogotik ersetzt.<ref>Wolf-Dieter Röber: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 22–23.</ref> |
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Am westlichen Ende des kurzen Südflügels des Kernschlosses wurde der äußere (westliche) Schlosshof des Kernschlosses vom inneren (östlichen) Schlosshof durch eine Abgrenzung mittels zweier [[Säule]]n, die [[Bogen (Architektur)#Spitzbogen oder Gotischer Bogen|neogotische Bögen]] im Stile von [[Arkade]]n trugen, künstlerisch abgetrennt. |
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1872 entstanden Schäden am Schloss bei einem größeren Erdbeben.<ref>Reiner Groß: ''Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel''. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „1872“ in chronologisch geordneter Liste, S. 40.</ref> |
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== Bemerkenswerte Bausubstanz == |
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* Teile der wohl gotischen Außenmauer der Kernburg im westlichen Hof der Schlossruine und an deren Nordseite. |
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* massives gotisches [[Rondell]] vor Ostseite der Kernburg. |
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* gotisches Burgtor ([[Torturm]]?) der Kernburg an deren Südostecke, mit schönburgischem Wappenstein und Jahreszahl 1530 sowie zwei erhaltenen Rollen einer Zugbrücke darüber (Ostseite). |
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* Ruinen/Außenmauern (teilweise zweistöckig) des Südflügels, Ostflügels und Nordflügels des Kernschlosses. |
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* Vorburgareal mit Teilen der Umfassungsmauer (Nordseite, Ostseite), dem gotischen Torturm mit spitzbogigem gotischem Torgewände und im Inneren über der Durchfahrt massivem Holzgebälk. |
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* An Nordseite des Torturmes der Vorburg wohl Anbauten eines ehemaligen Wehrganges (Rest in Fachwerkausführung) über der Umfassungsmauer. |
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* gemauerte Bogenbrücke vor dem Torturm der Vorburg über den Halsgraben. |
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* In der Vorburg und davor noch mehrere Wirtschaftsgebäude (vier Wohn- und Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Rittergutes, siehe Obj. 09246197 – August-Bebel-Straße 30, 32, 32b, 32c – in Denkmalschutzliste). Ein Gebäude an Südostseite der Vorburg wurde wohl vor 2018 abgerissen und danach neu errichtet. |
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== Ehemalige Gartenanlagen, Naturdenkmale und Denkmale == |
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Die erhaltenen Gartenanlagen mit [[Trockenmauerwerk|Terrassenmauern]] und Naturdenkmale (vier alte Linden – wohl gepflanzt im 19. Jahrhundert – und mehrere Hochzeitseichen) des Hartensteiner Schlossareals und Schlossberghanges stehen unter Denkmalschutz. Es existiert auch ein Gedenkstein für Fürst Alexander von Schönburg-Hartenstein (1826–1890) am ''Denkmalweg'', errichtet nach 1890, mit der Inschrift: „Er pflegte diesen Wald mit Liebe und Verständnis“.<ref>[https://denkmalliste.denkmalpflege.sachsen.de/CardoMap/Denkmalliste_Report.aspx?HIDA_Nr=08955873 Gedenkstein für Fürst Alexander von Schönburg-Hartenstein (1826–1890)]</ref> Alle Anlagen stehen zusammen mit Schlossruine und Vorburg/Wirtschaftshof als „Sachgesamtheit Schloss Hartenstein“ unter Schutz.<ref>[https://denkmalliste.denkmalpflege.sachsen.de/CardoMap/Denkmalliste_Report.aspx?HIDA_Nr=09300507 Denkmalschutzgebiet „Sachgesamtheit Schloss Hartenstein“]</ref> |
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=== Im Vorburgareal === |
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Im Areal der Vorburg flankieren zwei alte Linden das Tor zur Kernburg vor deren Ostseite. Des Weiteren existieren noch zwei alte Linden an anderer Stelle. |
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Eine Reihe alter Eichen in der Vorburg, gepflanzt im 19/20. Jahrhundert bei verschiedenen Fürstenhochzeiten, zuletzt im Jahre 1945, stehen als Einzeldenkmal auch unter Schutz.<ref>[https://denkmalliste.denkmalpflege.sachsen.de/CardoMap/Denkmalliste_Report.aspx?HIDA_Nr=09246422 Hochzeitseichen in der Vorburg Hartenstein]</ref> |
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Schloss hartenstein tor2 rechts.jpg|Zwei alte Linden in der Vorburg flankierend vor dem Tor der Kernburg |
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Schloss hartenstein festinnen.jpg|„Hochzeitseichen“ in der Vorburg vor dem [[Rondell]] der Kernburg |
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=== Terrassengarten der Südseite === |
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[[Datei:Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen IV 052.jpg|mini|Terrassengärten an Südseite unterhalb des Kernschlosses, spätestens 1856]] |
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Südlich der Kernburg befand sich unterhalb dieser am Hang des Schlossberges ehemals eine ausgedehnte Gartenanlage, von welcher aus die Kernburg/das Schloss auch direkt erreichbar war: |
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Vom Aufgang zum inneren Garten (Schlossplateau) gibt es einen direkten Zugang (neogotischer Mauerdurchlass mit überdachtem Holzpodest und -treppe) zum terrassierten Südhang des Schlossberges. Der gesamte Südhang ist terrassiert. Im oberen Bereich finden sich noch breite Terrassen, nach unten schmaler werdend mit entsprechend unterschiedlich hohen Trockenmauern aus Naturstein. Diese Terrassen werden seit der DDR-Zeit als Kleingärten genutzt und sind noch mit Lauben bebaut. Auf dem Messtischblatt von 1874 ist der gesamte Schlossberg mit Obstbaumsignatur versehen. |
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=== Ehem. westlicher Garten und Garten im Kernschloss === |
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Westlich der Kernburg muss auch eine gartenähnliche Anlage unterhalb des Schlossberges zeitweise bestanden haben. Einige Ziersträucher sind an der Nord- und Westmauer sowie in der Abzweigung des hangabwärtsführenden Weges als Bepflanzungsrelikte davon erhalten geblieben. |
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Des Weiteren war der westliche Schlosshof des Kernschlosses ehemals als Garten gestaltet. Das Messtischblatt von 1922 in der Ausgabe von 1943 zeigt eine kleine Gartenfläche mit [[Rondell (Gartenkunst)|Rondell]] auf dem westlichen Schlossplateau umgeben von den Umfassungsmauern, den inneren Garten des Schlosses. Letzteres Areal wird seit der [[DDR]]-Zeit als Freilichtbühne genutzt. Der innere Garten auf dem Schlossplateau existiert heute nur noch als eine große Freifläche ohne Wege und Anpflanzungen. Er wird noch als Freilichtbühne genutzt. |
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== Freilichtbühne der DDR im Kernschloss == |
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Nach 1945 wurde während der [[DDR]]-Zeit durch das [[Nationales Aufbauwerk|Nationale Aufbauwerk]] (NAW) für 40.000 [[Mark (DDR)|Mark]] der westliche Schlosshof/ehem. Garten zur [[Freilichtbühne]] umgestaltet. Hier fanden öffentliche Veranstaltungen wie Theateraufführungen statt. |
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Bundesarchiv Bild 183-73642-0001, Bauerntheater Hartenstein, Vorbereitungen Arbeiterfestspiele.jpg|„Bauerntheater Hartenstein“ mit seinem Leiter Fritz Arnold, 1960 in der Schlossruine |
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Bundesarchiv Bild 183-73642-0002, Bauerntheater Hartenstein, Vorbereitungen Arbeiterfestspiele.jpg|Ebensolches 1960 |
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== Sagen == |
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Die Sage ''Der Hartensteiner Freischütz'' hat Bezug zum Hartensteiner Schloss und dem Schlossherrn Graf Otto Albert von Schönburg.<ref>Steffen Winkler: ''Der Hartensteiner Freischütz.'' In: ''Schriftenreihe Sonderheft.'' (Sagen und Sagenhafte Erzählungen aus Glauchau und Umgebung), Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1981, S. 24–25.</ref> |
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== Literatur == |
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* [[Gerhard Billig]], Heinz Müller: ''Burgen, Zeugen sächsischer Geschichte.'' Degener, Neustadt a. d. Aisch 1998, {{Falsche ISBN|3-7686-4191-0}}. |
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* ''Schloss Hartenstein.'' In: Helmuth Gröger: ''Burgen und Schlösser in Sachsen.'' Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 58–59. |
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* [[Wolf-Dieter Röber]]: ''Schloß Hartenstein.'' In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 22–23, Abbildung auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40 (zur Geschichte und Baugeschichte von Schloss Hartenstein) |
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* Leo Bönhoff: ''Die Burgen des sächsischen Erzgebirges.'' In: ''Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgs-Vereins.'' 28. Jg., H. 6, 1908, Hartenstein S. 85. |
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* E. Geißler: ''Zur Geschichte des Schlosses und der Stadt Hartenstein.'' In: ''Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgs-Vereins.'' 15. Jg., 1895, S. 90. |
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* Wolf-Dieter Röber: ''(Schloss) Hartenstein.'' In: [[Helmut Bräuer]], Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a: ''Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur.'' Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, S. 27–29. |
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== Sonstiges == |
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Es bestehen historische Zusammenhänge zur nordböhmischen [[Burg Hartenštejn|Burg Hartenstein]] (ursprünglich: Neuhartenstein), sowie zur älteren [[Burg Hungerberg]] im gleichen Ort. |
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== Weblinks == |
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* [https://schlossruine-hartenstein.de/ Förderverein Schlossruine Hartenstein e. V.] |
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* [https://www.i-conet.ch/hartenstein/ Virtuelle Rekonstruktion von Schloss Hartenstein] |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Schlossruine in Deutschland]] |
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[[Kategorie:Schloss im Landkreis Zwickau]] |
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[[Kategorie:Kulturdenkmal in Hartenstein (Sachsen)|Schloss]] |
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[[Kategorie:Bodendenkmal im Landkreis Zwickau]] |
Aktuelle Version vom 22. August 2024, 13:37 Uhr


Das sächsische Schloss Hartenstein ist eine Schlossruine im Erzgebirge, südöstlich von Zwickau in der Stadt Hartenstein. Nicht weit von der Schlossruine befindet sich im Tal der Zwickauer Mulde die Burg Stein. Vor der Zerstörung betitelte der Volksmund das Schloss als „Perle des Erzgebirges“. Es war der einzige neogotische Schlossbau im Erzgebirge.
Verschiedene Sagen ranken sich um das Gemäuer. Als besonders hartherziger Burgherr taucht Ernst II. von Schönburg in der Sage vom Wilden Grafen auf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Beginn der bäuerlichen Besiedelung des Erzgebirges wurde um 1150[1] auf einem Plateau über dem Thierfelder Bach eine Wehranlage auf reichsunmittelbarem Territorium errichtet. Diese Anlage wurde im Laufe der Zeit erweitert und ausgebaut. Sie schützte wohl die Straße, die von Altenburg kommend über Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Schlettau nach Preßnitz in Böhmen führte.
Erster bekannter Besitzer der damaligen Burg war Meinher I. von Werben aus dem Geschlecht der Meinheringer, der im Jahr 1173 Burggraf von Meißen war und auch das Klösterlein Zelle bei Aue gegründet hatte. Ab 1323 führten die Meinheringer auch den Titel „Graf von Hartenstein“. 1406 geriet Heinrich I. von Werben, Sohn des Meinher V., in finanzielle Not. Er musste am 2. Juli 1406 von Veit I. von Schönburg ein Darlehen in Höhe von 8000 Gulden aufnehmen und übertrug dem Schönburger für 8 Jahre Burg und Grafschaft Hartenstein mit dem Recht des Wiederkaufs als Pfand. 1414 wird diese Frist um weitere zwei Jahre verlängert.[2]
Ab 1406 war daher die Grafschaft Hartenstein mit den zugehörigen Dörfern, Wäldern und Burgen an die Schönburger verpfändet. Als Heinrich I. von Werben die Pfandsumme nicht zurückzahlen konnte, wurden die Schönburger die neuen reichsunmittelbaren Herren. Mit einem Schreiben an den böhmischen König Wenzel IV (1361–1419), bat Heinrich I. von Werben um die Belehnung Veit des I. von Schönburg mit Hartenstein, was am 30. April 1417 auf dem Konzil in Konstanz schließlich durch den deutschen König Sigismund (1368–1437) urkundlich bestätigt wurde. Die Grafschaft Hartenstein war schon unter den Meinheringern böhmisches Reichsafterlehen geworden.
Als am 15. oder 16. Juni 1426 der junge Meißner Burggraf Heinrich II. von Hartenstein aus dem Geschlecht der Meinheringer in der Schlacht bei Aussig gegen die Hussiten fiel, nahm der sächsische Kurfürst Friedrich der Streitbare kurzerhand alle Besitzungen des Burggrafen im Raum der Mark Meißen in Besitz. Zur gleichen Zeit bemächtigten sich die Schönburger der Grafschaft Hartenstein mit der Burg Hartenstein an der Zwickauer Mulde. Unabhängig davon setzte König Sigismund am 21. Juli 1426 Heinrich X. in das Amt des Burggrafen zu Meißen ein und belehnte ihn mit der Grafschaft Hartenstein. Vergeblich klagte dagegen der aus dem Hause Reuß stammende Heinrich I., wie er sich jetzt als Burggraf zu Meißen und Herr von Hartenstein nannte. Im Nachhinein bestätigte König Albrecht II. mit dem Schiedsspruch von Preßburg im Jahr 1439 die geschaffene Situation. Heinrich von Reuß, „Herr von Hartenstein“, verblieb nur dieser Titel (Burggraf von Hartenstein). Burg und Herrschaft Hartenstein blieben im Besitz der Schönburger.[3] Als Trost über den Verlust ließ Heinrich X. von Reuß („Heinrich I. von Hartenstein“) bei Buchau in Böhmen die Burg Neuhartenstein errichten.
- Siehe dazu auch: Burg Hungerberg (alte Burg von Buchau).
1439 heiratet Veit II. von Schönburg Anna von Plauen aus dem Hause Reuß. Damit werden die langjährigen Differenzen zwischen beiden Familien über das Besitzrecht an der Grafschaft Hartenstein (mit den Burgen Hartenstein und Stein) beigelegt.[4]
Am 4. Mai 1439 wird mit dem Preßburger Machtspruch die Lehnshoheit über die Grafschaft Hartenstein – mit den Burgen Hartenstein und Stein – an das Kurfürstentum Sachsen übertragen. 1485 geht die Lehnshoheit über die Grafschaft Hartenstein – mit den Burgen Hartenstein und Stein – nach der Leipziger Teilung auf die albertinische Linie der Wettiner über. Somit war Burg und Herrschaft Hartenstein kursächsisches Reichsafterlehen der Herren von Schönburg geworden.[5]
Das Gebiet der nunmehrigen Schönburgischen Herrschaften reichte bis tief ins westliche und mittlere Erzgebirge, das Territorium der oberen Grafschaft Hartenstein um Elterlein und den Fichtelberg musste jedoch zum Teil im Jahr 1559 an den sächsischen Kurfürsten verkauft werden. Bereits unter Veit I. von Schönburg (erstmals 1370 erwähnt, † zwischen 1421 und 1423[6]), Herr zu Waldenburg, wurde die Burg Hartenstein umgebaut. 1388 wurde Veit I. von Schönburg, Herr der Burg Hartenstein, in Burg Waldenburg belagert von den Markgrafen von Meißen, da er in der Rabensteiner Fehde die Burg Rabenstein und das Kloster Chemnitz überfallen hatte.[7]
Im 16. Jahrhundert wurde die Burg unter Ernst II. von Schönburg (1484–1534[8]), Herr zu Glauchau und Waldenburg,[9] zu einem Schloss umgebaut. Auf diese Umbauten verweist die Jahreszahl 1530 und ein schönburgischer Wappenstein über dem Tor der Kernburg.[10] 1572 ließ Hugo II. von Schönburg-Waldenburg († 1606[11]) weitere Umbauten oder Reparaturen vornehmen. Hugo II. wurde durch einen Erbteilungsvertrag am 21. November 1582 alleiniger Besitzer der Herrschaft Hartenstein mit den Burgen Hartenstein und Stein.[12] 1584 wurde die ehemalige Rüstkammer in der Kernburg zu einer Kapelle umgebaut. 1606 erfolgte der Neubau des Schlossturmes (der Kernburg).[13]
Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte durch Fürst Friedrich Alfred von Schönburg ein Umbau im Stile der Neogotik, der im frühen 20. Jahrhundert (vor 1945) teilweise rückgängig gemacht wurde.[14] Die Anlage hatte einen ovalen Grundriss und bestand bis Ende April 1945. In den letzten Kriegstagen verschanzten sich SS-Einheiten im Hartensteiner Wald, worauf das Schloss durch amerikanische Bomben am 20. April 1945 fast vollständig zerstört wurde. Die erhalten gebliebenen Gebäude des äußeren Schlosshofes wurden nach dem Krieg zu Wohnzwecken genutzt. Die Ruine selbst diente als Freilichtbühne.
Seit 2002 bemüht sich der Förderverein „Schlossruine Hartenstein e. V.“ um den Erhalt und teilweisen Wiederaufbau des Schlosses.
Altenburger Prinzenraub
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Altenburger Prinzenraub (in der Nacht zum 8. Juli 1455) übergibt die eine Truppe der Entführer unter den Rittern Wilhelm von Mosen und Wilhelm von Schönfeld den jungen Prinzen Ernst von (Kur-)Sachsen am 11. Juli 1455 angeblich auf Burg Hartenstein an Friedrich XX. von Schönburg (seit 1446 Herr von Waldenburg und Mitbesitzer von Glauchau[15]) gegen Zusicherung der Straffreiheit. Die Entführer mussten Sachsen für immer verlassen (Exil). Friedrich XX. geleitet den Prinzen von hier nach Chemnitz zu seinem Vater, dem Kurfürsten Friedrich den Sanftmütigen (1428–1464).[16]
Laut anderen Quellen soll die Übergabe aber auf Burg Stein bei Hartenstein erfolgt sein (und der Prinz wurde wohl erst danach ins Hartensteiner Schloss gebracht).
Geschichte der Schlosskapelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1584 ließ Hugo II. von Schönburg (1559–1606) die Rüstkammer in eine Kapelle umbauen. Anlass war seine große Liebe zu seiner kränklichen Gattin Agnes (1567–1588), geb. Reuß von Plauen, mit der er von 1582 bis 1588 zusammenlebte. Erster Hofprediger wurde hier Magister Johannes Zechendörffer. Otto Ludwig von Schönburg (1643–1701) ließ die Kapelle erneuern und im Jahre 1696 einweihen. Nach dessen Gemahlin, Sophie-Magdalene (1651–1726), geb. Gräfin von Leiningen-Westerburg, wurde die Kapelle nun Sophienkapelle genannt.[17]
Hofnarr Streitenberger auf Schloss Hartenstein
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Unter Otto Ludwig von Schönburg-Hartenstein (1643–1701) diente ein zwergenwüchsiger Hofnarr namens Streitenberger auf dem Hartensteiner Schloss. Er war zu seinen Lebzeiten als „Manschettenhans“ so populär, dass man nach seinem Tode eine farbig bemalte Holzfigur in Lebensgröße von ihm anfertigen ließ. Diese Figur befindet sich heute im Burgmuseum der Burg Stein bei Hartenstein. Man nimmt an, dass Streitenberger aus Böhmen stammte (wohl versehentlich wird widersprüchlich auch ausgesagt, er habe auf Burg Stein gedient und sei hier der letzte Hofnarr gewesen).[18]
Schlosshauptmänner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 2. Dezember 1586 wurde Johann Heinrich von Lindenau auf Schloss Hartenstein geboren. Sein Vater Heinrich von Lindenau, Besitzer von Niederschöna, diente auf Schloss Hartenstein bei den Schönburgern als Schlosshauptmann.
Ehemalige Burganlage und Renaissanceschloss
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Heute noch vermitteln die erhaltenen Gebäude der Vorburg mit deren Torturm an der Ostseite und die Ruinen des ehemaligen Schlosses/der Kernburg – westlich der Vorburg – einen Eindruck von der Größe und Bedeutung der Hartensteiner Burg.
Kernschloss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Süden, Westen und Südwesten war das Kernschloss ursprünglich von einer Ringmauer mit Graben und Wall umgeben. Offensichtlich mittelalterlichen oder spätmittelalterlichen Ursprunges sind heute (2019) in der Ruine des Kernschlosses das spätgotische Rondell, das vor dessen Ostseite vorragt, und die wohl noch ältere Toranlage (Torturm?) der Kernburg an deren Südostecke. Die Torfahrt der Kernburg führt nach Osten in die Vorburg. Über dem gotischen Portal (Ostseite/Vorburgseite, Einfahrt zur Kernburg) befindet sich noch heute ein alter schönburgischer Wappenstein und die Jahreszahl 1530, welche auf einen Umbau der Burg zum Schloss unter Ernst II. von Schönburg verweisen.[19]
Weitere Einblicke in den Aufbau der ehemaligen Burganlage liefert eine Abbildung des Hartensteiner Renaissanceschlosses auf einem schönburgischen Stammbaum, datiert um 1760[20] (Original im Museum Schloss Hinterglauchau), also im Barockzeitalter. Hier ist am westlichen Ende des Burgberges ein querstehendes breites Gebäude im Stile eines Palas, einer Kemenate oder eines Breitwohnturmes zu sehen. Dieses Gebäude existiert heute nicht mehr. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass es ein mittelalterlicher Palas war. Bemerkenswert sind die Gemeinsamkeiten zur benachbarten Burganlage Wildenfels. Burg Wildenfels zeigt noch heute am westlichen Ende ihres langgestreckten Burgberges einen querstehenden hochmittelalterlichen Palas (datiert 1170–1180[21]), hier „Kornhaus“ genannt, als ältesten erhaltenen Teil dieser Burg. Die Parallelen zwischen beiden Burgen sind diesbezüglich bemerkenswert. Der Historiker Leo Bönhoff vermerkt auf seiner Karte der „Alten Grafschaft Hartenstein“ für das Jahr 1406 als Hauptburgen der niederen Grafschaft Hartenstein die Burgen Hartenstein und Wildenfels neben weiteren kleinen Burganlagen.[22] Auf der genannten Abbildung – um 1760 – ist das hochaufragende Kernschloss als Bau der Renaissance mit mehreren Zwerchhäusern abgebildet. Das Dach wird von einem Turm (Bergfried?) inmitten dieses Baues überragt, der eine Welsche Haube mit Laterne trägt.
Das Kernschloss und der mutmaßliche Palas wurden insgesamt von einer vorgelagerten Ringmauer umschlossen. Zwischen Kernschloss und Palas befand sich an der Nordseite der Kernburg ein wohl hölzerner Wehrgang/Galerie, der bis zu einem östlich an den Palas angebauten Gebäude reicht.[23] Die Dachformen und Giebel der Zwerchhäuser des Kernschlosses und Palases zeigten den Stil der Frührenaissance (schlichte Dreiecksgiebel) ähnlich denen an Schloss Rochsburg, Schloss Lichtenstein und Burg Stein.
Es sei hier noch darauf hingewiesen, dass auch die benachbarte Burg Lichtenstein der Herren von Schönburg offenbar einen querstehenden Palas am südlichen Ende ihres Bergspornes hatte (in diesem Südflügel des Schlosses fand man um 2018 im gotischen sogenannten Rittersaal unter Verputz ein altes schönburgisches Wappen), auf alten Ansichten dieses Schlosses ist dieser hochaufragende Südflügel deutlich erkennbar.[24][25]
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Inneres gotisches Tor der Kernburg (Ostseite) mit schönburgischem Wappenstein mit Jahreszahl 1530 und den erhaltenen Rollen einer Zugbrücke
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Rechts vom Innentor der Kernburg: gotisches Rondell (davor die unter Schutz stehenden „Hochzeitseichen“)
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Ringmauer an Nordseite des Kernschlosses
Vorburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Ostseite der Kernburg liegt die Vorburg, deren Gebäude auch heute (2019) noch teilweise bewohnt werden. Der Graben, der zwischen Kernburg und Vorburg sicher einmal bestand, wurde wohl verfüllt. Der Torturm an der Ostseite der Vorburg hat eine nach Nordosten ausgerichtete Torfahrt. Diese wehrtechnische Besonderheit spricht ebenso wie das spitzbogige Torgewände für eine Erbauung des Torturmes in der Gotik/Spätgotik.
Im Areal der Vorburg sind auf der alten Ansicht des Renaissanceschlosses um 1760 neben der Umfassungsmauer ein Gebäude mit dem noch heute erhaltenen Torturm – und der ihm vorgelagerten Brücke über den Halsgraben der Vorburg – abgebildet. Des Weiteren umfasst eine Mauer den östlichen Bereich vor der Vorburg, der ebenfalls Gebäude aufweist (Wirtschaftshof).[26]
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Gotischer Torturm mit vorgelagerter Bogenbrücke an der Ostseite der Vorburg
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ehem. Gebäude der Vorburg an deren Südseite, 2012 (vor Neubau?)
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Schloss Hartenstein, Vorburg und Malzhaus
Wirtschaftshof/Vorwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Östlich vor der Vorburg befand sich ein Wirtschaftshof, von dem auch heute (2019) noch unter Denkmalschutz stehende Gebäude erhalten sind. Teile davon sind auf der Ansicht auf dem schönburgischen Stammbaum – um 1760 – links neben der Vorburg bereits zu sehen.
Neogotische Schlossanlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als einzige neogotische Schlossanlage des Erzgebirges nannte der Volksmund das Schloss Hartenstein bis zu seiner Zerstörung am 20. April 1945[27] „Perle des Erzgebirges“. Es blieben nach den Bombentreffern nur Umfassungsmauern des neogotischen Kernschlosses erhalten. Am 7. Oktober 1947 sollten die Ruinen laut SMAD-Befehl durch Sprengung beseitigt werden. Dies konnte durch Denkmalschützer verhindert werden.[28]
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Schloss Hartenstein, spätestens 1856, Südansicht, vorn/unten rechts: Tor der Kernburg, rechts davon das Areal der Vorburg(nur ein Gebäude sichtbar)
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Schlosshof (Kernburg) des neogotischen Schlosses Hartenstein, Lithographie 1837, Blick nach Osten
Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte durch Fürst Friedrich Alfred von Schönburg ein Umbau des Renaissanceschlosses – der ehemaligen Kernburg – im Stile der Neogotik, der im frühen 20. Jahrhundert (vor 1945) teilweise rückgängig gemacht wurde.[29] Dieses Kernschloss bestand im Wesentlichen aus einer Dreiflügelanlage, je einem kurzen Flügel an der östlichen Südseite und an der Ostseite – zur Vorburg zu –, sowie einem langen Flügel an der Nordseite. Im Süden, Westen und Südwesten war das Kernschloss ursprünglich von einer Ringmauer mit Graben und Wall umgeben. Der Ostflügel war ein annähernd rechteckiger Gebäudetrakt, an dessen Südseite ein spätmittelalterliches gotisches Tor-Portal – mit einem schönburgischen Wappenstein darüber – den Durchgang von der Vorburg in den äußeren Schlosshof des Kernschlosses ermöglichte. An den Ostflügel schloss sich in nordwestlicher Richtung ein schmaler Nordflügel an, der die Verbindung zum Westflügel herstellte. In südlicher Richtung grenzte ein nach dem Innenhof zurückspringender Gebäudetrakt an den Westflügel. Über dem nordwestlichen Dach des Kernschlosses ragte ein kleiner Turm hinaus. Dessen unterer Teil war quadratisch, sein oberer Teil achteckig. Im 18. Jahrhundert trug der Turm eine barocke Haube. Im 19. Jahrhundert wurde die barocke Turmhaube durch überkragende Zinnen im Stile der Neogotik ersetzt.[30]
Am westlichen Ende des kurzen Südflügels des Kernschlosses wurde der äußere (westliche) Schlosshof des Kernschlosses vom inneren (östlichen) Schlosshof durch eine Abgrenzung mittels zweier Säulen, die neogotische Bögen im Stile von Arkaden trugen, künstlerisch abgetrennt.
1872 entstanden Schäden am Schloss bei einem größeren Erdbeben.[31]
Bemerkenswerte Bausubstanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Teile der wohl gotischen Außenmauer der Kernburg im westlichen Hof der Schlossruine und an deren Nordseite.
- massives gotisches Rondell vor Ostseite der Kernburg.
- gotisches Burgtor (Torturm?) der Kernburg an deren Südostecke, mit schönburgischem Wappenstein und Jahreszahl 1530 sowie zwei erhaltenen Rollen einer Zugbrücke darüber (Ostseite).
- Ruinen/Außenmauern (teilweise zweistöckig) des Südflügels, Ostflügels und Nordflügels des Kernschlosses.
- Vorburgareal mit Teilen der Umfassungsmauer (Nordseite, Ostseite), dem gotischen Torturm mit spitzbogigem gotischem Torgewände und im Inneren über der Durchfahrt massivem Holzgebälk.
- An Nordseite des Torturmes der Vorburg wohl Anbauten eines ehemaligen Wehrganges (Rest in Fachwerkausführung) über der Umfassungsmauer.
- gemauerte Bogenbrücke vor dem Torturm der Vorburg über den Halsgraben.
- In der Vorburg und davor noch mehrere Wirtschaftsgebäude (vier Wohn- und Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Rittergutes, siehe Obj. 09246197 – August-Bebel-Straße 30, 32, 32b, 32c – in Denkmalschutzliste). Ein Gebäude an Südostseite der Vorburg wurde wohl vor 2018 abgerissen und danach neu errichtet.
Ehemalige Gartenanlagen, Naturdenkmale und Denkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erhaltenen Gartenanlagen mit Terrassenmauern und Naturdenkmale (vier alte Linden – wohl gepflanzt im 19. Jahrhundert – und mehrere Hochzeitseichen) des Hartensteiner Schlossareals und Schlossberghanges stehen unter Denkmalschutz. Es existiert auch ein Gedenkstein für Fürst Alexander von Schönburg-Hartenstein (1826–1890) am Denkmalweg, errichtet nach 1890, mit der Inschrift: „Er pflegte diesen Wald mit Liebe und Verständnis“.[32] Alle Anlagen stehen zusammen mit Schlossruine und Vorburg/Wirtschaftshof als „Sachgesamtheit Schloss Hartenstein“ unter Schutz.[33]
Im Vorburgareal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Areal der Vorburg flankieren zwei alte Linden das Tor zur Kernburg vor deren Ostseite. Des Weiteren existieren noch zwei alte Linden an anderer Stelle. Eine Reihe alter Eichen in der Vorburg, gepflanzt im 19/20. Jahrhundert bei verschiedenen Fürstenhochzeiten, zuletzt im Jahre 1945, stehen als Einzeldenkmal auch unter Schutz.[34]
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Zwei alte Linden in der Vorburg flankierend vor dem Tor der Kernburg
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„Hochzeitseichen“ in der Vorburg vor dem Rondell der Kernburg
Terrassengarten der Südseite
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Südlich der Kernburg befand sich unterhalb dieser am Hang des Schlossberges ehemals eine ausgedehnte Gartenanlage, von welcher aus die Kernburg/das Schloss auch direkt erreichbar war:
Vom Aufgang zum inneren Garten (Schlossplateau) gibt es einen direkten Zugang (neogotischer Mauerdurchlass mit überdachtem Holzpodest und -treppe) zum terrassierten Südhang des Schlossberges. Der gesamte Südhang ist terrassiert. Im oberen Bereich finden sich noch breite Terrassen, nach unten schmaler werdend mit entsprechend unterschiedlich hohen Trockenmauern aus Naturstein. Diese Terrassen werden seit der DDR-Zeit als Kleingärten genutzt und sind noch mit Lauben bebaut. Auf dem Messtischblatt von 1874 ist der gesamte Schlossberg mit Obstbaumsignatur versehen.
Ehem. westlicher Garten und Garten im Kernschloss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Westlich der Kernburg muss auch eine gartenähnliche Anlage unterhalb des Schlossberges zeitweise bestanden haben. Einige Ziersträucher sind an der Nord- und Westmauer sowie in der Abzweigung des hangabwärtsführenden Weges als Bepflanzungsrelikte davon erhalten geblieben.
Des Weiteren war der westliche Schlosshof des Kernschlosses ehemals als Garten gestaltet. Das Messtischblatt von 1922 in der Ausgabe von 1943 zeigt eine kleine Gartenfläche mit Rondell auf dem westlichen Schlossplateau umgeben von den Umfassungsmauern, den inneren Garten des Schlosses. Letzteres Areal wird seit der DDR-Zeit als Freilichtbühne genutzt. Der innere Garten auf dem Schlossplateau existiert heute nur noch als eine große Freifläche ohne Wege und Anpflanzungen. Er wird noch als Freilichtbühne genutzt.
Freilichtbühne der DDR im Kernschloss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach 1945 wurde während der DDR-Zeit durch das Nationale Aufbauwerk (NAW) für 40.000 Mark der westliche Schlosshof/ehem. Garten zur Freilichtbühne umgestaltet. Hier fanden öffentliche Veranstaltungen wie Theateraufführungen statt.
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„Bauerntheater Hartenstein“ mit seinem Leiter Fritz Arnold, 1960 in der Schlossruine
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Ebensolches 1960
Sagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sage Der Hartensteiner Freischütz hat Bezug zum Hartensteiner Schloss und dem Schlossherrn Graf Otto Albert von Schönburg.[35]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Billig, Heinz Müller: Burgen, Zeugen sächsischer Geschichte. Degener, Neustadt a. d. Aisch 1998, ISBN 3-7686-4191-0.
- Schloss Hartenstein. In: Helmuth Gröger: Burgen und Schlösser in Sachsen. Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 58–59.
- Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 22–23, Abbildung auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40 (zur Geschichte und Baugeschichte von Schloss Hartenstein)
- Leo Bönhoff: Die Burgen des sächsischen Erzgebirges. In: Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgs-Vereins. 28. Jg., H. 6, 1908, Hartenstein S. 85.
- E. Geißler: Zur Geschichte des Schlosses und der Stadt Hartenstein. In: Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgs-Vereins. 15. Jg., 1895, S. 90.
- Wolf-Dieter Röber: (Schloss) Hartenstein. In: Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, S. 27–29.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es bestehen historische Zusammenhänge zur nordböhmischen Burg Hartenstein (ursprünglich: Neuhartenstein), sowie zur älteren Burg Hungerberg im gleichen Ort.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „um 1150“ in chronologisch geordneter Liste, S. 7, Erbauung der Burg Hartenstein
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „2. Juli 1406“ in chronologisch geordneter Liste, S. 9.
- ↑ Johannes Richter: Zur Genealogie und Geschichte der Burggrafen von Meißen und Grafen zum Hartenstein aus dem älteren Hause Plauen. In: Sächsische Heimatblätter. Bd. 38, Heft 5, 1992, ISSN 0486-8234, S. 299–303.
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „1439“ in chronologisch geordneter Liste, S. 10.
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Einträge „4. Mai 1439“ S. 10 und „1485“ S. 11 in chronologisch geordneter Liste
- ↑ Wolf-Dieter Röber: (Schloss) Lichtenstein. In: Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Beiträge zu Geschichte des muldenländischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schönburgischen Landesherrschaft. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, DNB 942830121, hier S. 24.
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „1388“ in chronologisch geordneter Liste, S. 9.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: (Schloss) Hinterglauchau. In: Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Beiträge zu Geschichte des muldenländischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schönburgischen Landesherrschaft. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, DNB 942830121, hier S. 22.
- ↑ Der Innungsbrief der Glauchauer Weber von 1528, in: Schriftenreihe Heft 2, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1980, „Ernnst, Herre von glauchaw vnd Waldenburg“ S. 2.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1981, S. 22–23.
- ↑ Michael Wetzel: Hugo II. von Schönburg. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Einträge „1572“ u. „21. November 1582“ S. 17.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1981, S. 22–23.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 23.
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „6. Februar 1446“ in chronologisch geordneter Liste, S. 10.
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „11. Juli 1455“ in chronologisch geordneter Liste, S. 11.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Die Kapelle im Schloß Hinterglauchau. In: Schriftenreihe Heft 10, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1994, S. 8–15 (Bemerkungen zur Geschichte der Schloßkapelle in Schloss Hartenstein S. 8)
- ↑ Wolf-Dieter Röber, Steffen Winkler: Schlösser Forder- und Hinterglauchau. In: Schriftenreihe Heft 6, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1986, S. 8 (Bemerkungen zu Hofnarren der Schönburger), S. 9 (Bemerkungen zur Abbildung auf S. 12, Hofnarr Streitenberger von Schloss Hartenstein), S. 12 (Abbildung der Holzfigur Streitenbergers, Museum Burg Stein)
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1981, S. 22.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40.
- ↑ Denkmalliste Wildenfels Nr. 09299890 Burg Wildenfels mit Palas
- ↑ Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–1991 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, Kap. „Bergbau“ (Siegfried Pausch), S. 38: Karte der „Alten Grafschaft Hartenstein“ im Jahre 1406 nach Leo Bönhoff
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Text S. 23, Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Text S. 23, Abbildung des Lichtensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 39.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: (Schloss) Lichtenstein. In: Helmut Bräuer, Robby Joachim Götze, Steffen Winkler, Wolf-Dieter Röber u. a.: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Beiträge zu Geschichte des muldenländischen Territoriums und der Grafschaft Hartenstein unter den Bedingungen der schönburgischen Landesherrschaft. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau. Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, DNB 942830121, Abb. 3: „Schloss Lichtenstein, Radierung von Johann Christian Oldendorp 1811/12“ auf S. 23.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, Text S. 23, Abbildung des Hartensteiner Schlosses auf einem schönburgischen Stammbaum um 1760 auf S. 40.
- ↑ Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Chemnitz 2005, S. 43.
- ↑ Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Chemnitz 2005, S. 44.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 23.
- ↑ Wolf-Dieter Röber: Schloß Hartenstein. In: Schriftenreihe Heft 3, Museum und Kunstsammlung Schloß Hinterglauchau, Stadt Glauchau 1981, S. 22–23.
- ↑ Reiner Groß: Schönburgische Geschichte. Eine Zeittafel. Herausgeber: Britta Günther, Michael Wetzel, Tommy Schmucker, Chemnitz 2005, Eintrag „1872“ in chronologisch geordneter Liste, S. 40.
- ↑ Gedenkstein für Fürst Alexander von Schönburg-Hartenstein (1826–1890)
- ↑ Denkmalschutzgebiet „Sachgesamtheit Schloss Hartenstein“
- ↑ Hochzeitseichen in der Vorburg Hartenstein
- ↑ Steffen Winkler: Der Hartensteiner Freischütz. In: Schriftenreihe Sonderheft. (Sagen und Sagenhafte Erzählungen aus Glauchau und Umgebung), Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1981, S. 24–25.
Koordinaten: 50° 39′ 39″ N, 12° 40′ 37″ O