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„Zeittafel zur Philosophiegeschichte“ – Versionsunterschied

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Die nachstehende '''Zeittafel zur Philosophiegeschichte''' ist eine zeitlich geordnete Liste ausgewählter Philosophen. Sie ermöglicht eine Schnellorientierung zur [[Geschichte der Philosophie]]. Zur Einführung in philosophisches Denken ist die Zeittafel ungeeignet, da sie nur verkürzende Stichwörter enthält. Tatsächliche Inhalte und Begründungen der einzelnen Positionen kann man nur in der Auseinandersetzung mit den einzelnen Philosophen und ihrem Werk erschließen. Die notwendig in Teilen willkürliche Einteilung in wichtige Perioden und Strömungen zeigt verwandte und historisch nahestehende Denkweisen zur Erklärung des Weltgeschehens auf. Durch den Verzicht auf Doppelnennungen kann es sein, dass Philosophen in einzelnen Gruppen bzw. Strömungen nicht aufgeführt werden, obwohl sie auch dort wichtige Beiträge geleistet haben.
{{Portal|Philosophie}}
Die nachstehende Liste hat den Zweck einer Schnellorientierung im Rahmen der Übersicht zum Portal Philosophie.


Am Anfang eines jeden Abschnitts steht eine kurze Einführung zur Charakterisierung der gemeinsamen Inhalte der gebildeten Gruppen. Zu den einzelnen Philosophen werden wichtige Grundaussagen ihrer Philosophie und weitere inhaltliche Überlegungen thesenartig aufgeführt. Hier findet man auch Hinweise auf andere Bereiche, in denen der jeweilige Philosoph tätig war. Diese Schlagwörter haben die Funktion, Hinweise auf mögliche Ansätze zur Vertiefung des jeweiligen Themas zu geben. Darüber hinaus ermöglichen Angaben zu zeitnahen anderen historischen Ereignissen eine Einordnung in die allgemeine [[Geschichte]].
===[[Philosophie der Antike|Antike]]===


<div style="text-align:right; float:right; margin-left:5px;">
====[[Vorsokratiker]] 600 - 400 v. Chr.====
<timeline>
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<center>
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!width="100" | Periode
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!Philosoph
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!Philosophie
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!Allgemeine Geschichte
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</div>
{{TOCleft}}
{{Absatz}}

{| class="wikitable toptextcells" style="font-size:90%;"
|-
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Ionische [[Naturphilosophie]]'''
| colspan="4" style="background:#DDDDDD;" |

|-
== Antike ==
|<small>ca. 625 - 545</small>
Die [[antike]] europäische [[Philosophie]] ([[Griechische Sprache|griechisch]] φιλοσοφία) hat in Verbindung mit anderen [[Hochkultur (Geschichtswissenschaft)|Hochkulturen]] des Altertums (der [[Judentum|hebräischen]], [[Altes Ägypten|ägyptischen]], [[Mesopotamien|mesopotamischen]] und [[Perserreich|persischen]]) das [[Weltanschauung]]sspektrum des [[Abendland]]es begründet. Im Mittelpunkt steht dabei ein [[Diesseits|diesseitiges]] Leben in [[Harmonie]] mit der kosmischen Ordnung. Dass ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der europäischen antiken Philosophie auch die Anfänge der [[Indische Philosophie|indischen]] und [[Chinesische Philosophie|chinesischen Philosophie]] zu verzeichnen sind, wird in dem Begriff der [[Achsenzeit]] erfasst.
|<small>[[Thales von Milet]]</small>
|<small>sagte Sonnenfinsternis voraus</br>Wasser als [[Hylozoismus|Urstoff]]</small>
|<small>um '''624''' Gesetzgebung [[Drakon]]s</br>'''594''' Reform [[Solon]]s</small>
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>ca. 610 - 547</small>

|<small>[[Anaximander]]</small>
=== Vorsokratiker 600–400 v. Chr. ===
|<small>erster Entwurf einer [[Kosmogonie]]</br>Urstoff ist das Unbeschränkte ([[Apeiron]])</small>
Der Begriff ''[[Vorsokratiker]]'' gründet auf dem unberührten [[Diktum]] [[Marcus Tullius Cicero]]s, Sokrates habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde geholt (s. [[Sokratische Wende]]). Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit [[Naturphilosophie]], [[Theogonie]] sowie [[Kosmogonie]] und formulierten die Grundfragen der [[Philosophie]]. Eine zentrale Frage, die – ähnlich den modernen [[Kosmologie|Kosmologen]] – vor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach der [[arché]] (''{{lang|grc|ἀρχή}}''; Arist. Met. I 3, 983 b8), dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden ist. Die Suche galt vor allem dem, was ungeschaffen, anfangs- und endlos und unbewegt ist.
|<small> </small>

==== Ionische Naturphilosophie ====
Der griechisch besiedelte kleinasiatische Ostrand der [[Ägäis]] mit der Hauptstadt [[Milet]] wurde zum Ausgangsbereich der [[Philosophie der Antike|antiken Philosophie]]. Hier beginnt die [[ionische Naturphilosophie]]. Diese setzten dem [[Mythos|mythisch]] geprägten Weltbild der [[homer]]ischen Epen eine naturphilosophische Welterklärung entgegen. Hierbei konzentrierte sich die Suche auf einen einzelnen (monistischen) Urgrund ([[Hylozoismus]])
|-
|-
! Periode
|<small>ca. 585 - 525</small>
! Philosoph
|<small>[[Anaximenes]]</small>
! Philosophie
|<small>Der Kosmos ist in seiner [[Substanz (Philosophie)|Substanz]] von ewigem Bestand</br>Urstoff ([[Arché]]) ist die Luft </small>
! Allgemeine Geschichte
|<small> '''560''' [[Tyrannis]] des [[Peisistratos]]</small>
|-
|-
| um 624–546 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Eleaten]]'''
| [[Thales|Thales von Milet]]
|-
|
|<small>ca. 570 - 470</small>
* Sagte Sonnenfinsternis voraus
|<small>[[Xenophanes]]</br>von Kolophon</small>
* Wasser als [[Hylozoismus|Urstoff]]
|<small>Die Menschen schufen die [[Götter]], Gott aber ist ewig</br>Wissen ist Vermutung, [[Wahrheit]] nicht erkennbar</small>
|
|<small>[[Aischylos]] (525-456) </small>
* um 621 Gesetzgebung [[Drakon]]s
|-
* 594 Reform [[Solon]]s
|<small>ca. 515 - 445</small>
|<small>[[Parmenides von Elea|Parmenides]]</small>
|<small>[[Denken]] und [[Sein]] sind identisch</br>Das Seiende ist unvergänglich</br>[[Bewegung (Philosophie)|Bewegung]] ist nur eine Illusion</small>
|<small>'''509-507''' Reform des [[Kleisthenes]]</br>[[Pindar]] (518-446)</small>
|-
|-
| um 610–547 v. Chr.
|<small>ca.490 - 430</small>
| [[Anaximander]]
|<small>[[Zenon von Elea]]</small>
|
|<small></br>Untersuchte das [[Kontinuum]], insbesondere Raum, Zeit und Bewegung</br>[[Paradoxie]]n, u.a. [[Achilles und die Schildkröte]] und das [[Pfeil-Paradoxon]]</small>
* Erster Entwurf einer [[Kosmogonie]]
|<small>[[Sophokles]] (497-406)</small>
* Urstoff ist das räumlich und zeitlich Unbeschränkte ([[Apeiron]]): bereits Anaximander verwendete also einen über die Erfahrung hinausgehenden [[Metaphysik|metaphysischen]] Erklärungsbegriff
|
|-
|-
| um 585–525 v. Chr.
|<small>ca. 490 - 430</small>
| [[Anaximenes]]
|<small>[[Melissos von Elea]]</small>
|
|<small>Nur Fragmente erhalten</small>
* Der Kosmos ist in seiner [[Substanz]] von ewigem Bestand
|<small> </small>
* Urstoff ([[Arché]]) ist die Luft
|
* 560 [[Tyrannis]] des [[Peisistratos]]
* um 550 [[Peloponnesischer Bund]]
|-
|-
| um 499–428 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Andere'''
| [[Diogenes von Apollonia]]
|-
(Angesehener Arzt)
|<small>ca. 540 - 480</small>
|
|<small>[[Heraklit]]</br>von Ephesos</small>
* hielt ähnlich wie Anaximenes Luft für den Urstoff
|<small>Das Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer</br>Der [[Logos]] ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat (''[[Panta rhei]]'')</br>Der Streit ist der Vater aller Dinge (Dialektik)</small>
* Das Wesen der Seele ist dem Blut beigemischte Luft.
|<small>'''500''' Beginn der [[Perserkriege]]</small>
* [[Nous]] ist die Kraft, die das Universum ordnet und beherrscht und so Denken, Seele und Leben hervorbringt
|-
|
|<small>499 - 428</small>
* 494 Zerstörung Milets durch die Perser in der [[Schlacht von Lade]]
|<small>[[Anaxagoras]]</small>
|<small>Der [[Weltgeist]] ([[Nous]]) setzt die Welt aus winzigen Elementen zusammen</br>Die Sonne ist ein rotglühender Stein</small>
|<small>'''490''' [[Schlacht von Marathon]]</small>
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>ca. 494 - 434</small>

|<small>[[Empedokles]]</small>
==== Eleaten ====
|<small></br>Sein ist der Stoff und das Werden ist die Kraft</br>Liebe und Hass sind die Urkräfte der [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]]</small>
Die [[Eleaten]] stellten eine der ältesten [[Philosophie|philosophischen]] [[Schule (Wissenschaft)|Schulen]] der [[Antikes Griechenland|griechischen Antike]] dar. Benannt ist sie nach der von Griechen gegründeten, an der westitalienischen Küste gelegenen Stadt [[Elea]]. Neben Fragmenten dienen vor allem [[Aristoteles]] ([[Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]]) und [[Simplikios]] als Quellen.
|<small>'''493-429''' [[Perikles]] </small>
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Pythagoräer'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>ca.580 - 500</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>[[Pythagoras]]</small>
|<small>Zahl als universelles Prinzip, z.B. in der Musik</br>Die Erde hat Kugelgestalt</small>
|<small> </small>
|-
|-
| um 570–470 v. Chr.
|<small>ca. 500</small>
| [[Xenophanes]]
|<small>[[Alkmaion (Philosoph)|Alkmaion]]</small>
|
|<small>fehlende Harmonie verursacht Krankheit</br>Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmung</small>
* Die Menschen schufen die Götter, [[Gott]] aber ist ewig
|<small> </small>
* Wissen ist Vermutung, [[Wahrheit]] nicht erkennbar
|
* [[Aischylos]] (525–456)
|-
|-
| um 515–445 v. Chr.
|<small>ca. ? - ?</small>
| [[Parmenides]]
|<small>[[Polyklet|Polyklet der Ältere]]</small>
|
|<small> </br> </small>
* [[Denken]] und [[Sein]] sind identisch
|<small> </small>
* Das Seiende ist unvergänglich
* Das Nichts kann auch nicht gedacht werden.
* Bewegung ist nur eine Illusion
* Physisches Geschehen ist „Meinung der Sterblichen“
|
* 509–507 [[Kleisthenische Reformen|Reformen]] des [[Kleisthenes von Athen|Kleisthenes]]
* [[Pindar]] (518–446)
|-
|-
| um 490–430 v. Chr.
|<small>ca. ? - ?</small>
| [[Zenon von Elea]]
|<small>[[Philolaos|Philolaos von Kroton]]</small>
|
|<small>Dokumentierte die Lehre des Pythagoras</br> </small>
* Untersuchte das [[Raumzeit]]-Kontinuum
|<small> </small>
* [[Paradoxon|Paradoxien]], u.&nbsp;a. [[Achilles und die Schildkröte]] und das [[Pfeil-Paradoxon]]
|
* [[Sophokles]] (497–406)
|-
|-
| um 490–430 v. Chr.
|<small>ca.428 - 347</small>
|<small>[[Archytas von Tarent]]</small>
| [[Melissos|Melissos von Elea]]
|
|<small>Die Zahl ist die Grundlage des Wissens</br>Begründete die mathematische Mechanik</small>
* Nur Fragmente erhalten
|<small> </small>
* Das Sein ist nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich unbegrenzt
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>ca. ? - ?</small>

|<small>[[Hiketas von Syrakus]]</small>
==== Andere Philosophen der Vorsokratik ====
|<small></br> </small>
|<small> </small>
|-
|-
! Periode
|<small>ca. ? - ?</small>
! Philosoph
|<small>[[Ekphantos von Syrakus]]</small>
! Philosophie
|<small></br> </small>
! Allgemeine Geschichte
|<small> </small>
|-
|-
| um 540–480 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Atomisten'''
| [[Heraklit]] (Auch „Der Dunkle“ genannt)
|-
|
|<small>5. Jh.</small>
* Das Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer
|<small>[[Leukipp]]</small>
* Der [[Logos]] ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat ''([[Panta rhei]])''
|<small>Begründer des [[Atomismus]]</br></small>
* Forderte für die Gesellschaft das Gesetz der Ordnung, das unter den Menschen ebenso wie in der Natur gelten soll
|<small> </small>
* Der Streit (polemos) ist der Vater aller Dinge ([[Dialektik]])
* Das Wesen der Welt ist die unsichtbare Harmonie der Gegensätze
|
* 500 Beginn der [[Perserkriege]]
|-
|-
| um 499–428 v. Chr.
|<small>460 - 371</small>
| [[Anaxagoras]]
|<small>[[Demokrit]]</small>
(Musste 434 Athen verlassen und gründete eine Schule in [[Lampsakos]])
|<small>[[Materie]] besteht aus unteilbaren [[Atom]]en</br>Auch die [[Seele]] ist atomistisch ([[Materialismus]])</small>
|
|<small> </small>
* Der Weltgeist ([[Nous]]) setzt die Welt aus winzigen Elementen zusammen
* Alle Erfahrungsdinge sind auf einfache Stoffe rückführbar.
* Der Untergang der Dinge ist Vergeltung von Unrecht.
* Astronom: Die Sonne ist ein rotglühender Stein.
|
* 490 [[Schlacht bei Marathon]]
|-
|-
| um 494–434 v. Chr.
|<small>360 - 320</small>
| [[Empedokles]]
|<small>[[Anaxarch]]</small>
|
|<small>Schüler des Demokrit</br>Begleitete [[Alexander der Große|Alexander]]</small>
* Sein ist der Stoff und das Werden ist die Kraft
|<small> </small>
* Liebe und Hass sind die Urkräfte der [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]] (Stammwurzeln aller Dinge) Erde, Wasser, Luft und Feuer.
|
* 493–429 [[Perikles]]
|-
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Sophisten]]'''
| colspan="4" style="background:#eee;" |

|-
==== Pythagoreer ====
|<small>ca.490 - 411</small>
:''→ Siehe [[Liste bekannter Pythagoreer]]''
|<small>[[Protagoras]]</small>

|<small>„Der Mensch ist das Maß aller Dinge“</br>[[Religion]] und [[Staat]] sind natürliche [[Bedürfnisse]]</small>
Ausgangspunkt ist eine von Pythagoras in [[Crotone|Kroton]] begründete, religionsähnliche Lebensgemeinschaft. Im weiteren Sinn sind damit alle gemeint, die seither Ideen des Pythagoras aufgegriffen und zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Weltbildes gemacht haben. Viele Angaben zu den Pytagoreern sind spekulativ. Schriftliche Berichte gibt es erst spät bei Iamblichos und Porphyrios.
|<small>'''480''' [[Schlacht bei Salamis]]</small>
|-
|-
! Periode
|<small>480 - 411</small>
! Philosoph
|<small>[[Antiphon]]</small>
! Philosophie
|<small>Verfasser von Gerichtsreden</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''477''' 1. [[Attischer Seebund]]</small>
|-
|-
| um 580–500 v. Chr.
|<small>ca. 480 - 380</small>
| [[Pythagoras]]
|<small>[[Gorgias]]</small>
|
|<small>Berühmter [[Rhetorik]]er</br> </small>
* Zahl als universelles Prinzip, z. B. in der Musik (vergleiche [[Pythagoras in der Schmiede]])
|<small> </small>
* Die Erde hat Kugelgestalt
|
|-
|-
| um 500 v. Chr.
|<small>ca.465 - 399</small>
| [[Alkmaion (Philosoph)|Alkmaion]]
|<small>[[Prodikos]]</small>
|
|<small>Stellte die [[Ethik]] in den Mittelpunkt</br> </small>
* Fehlende Harmonie verursacht Krankheit
|<small>'''449''' [[Kalliasfrieden]] </small>
* Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmung
|
|-
|-
| um 500 v. Chr.
|<small>ca.480 - 380</small>
| [[Hippasos von Metapont]]
|<small>[[Hippias]]</small>
|
|<small>Arbeitete an der [[Quadratur des Kreises|Quadratur des Kreises]]</br></small>
* Entdeckte die [[Inkommensurabilität (Mathematik)|Inkommensurabilität]]
|<small>[[Herodot]] (484-425) </small>
|
|-
|-
| um 470–399 v. Chr.
|<small>ca. 450</small>
| [[Philolaos|Philolaos von Kroton]]
|<small>[[Thrasymachos]]</small>
(Dokumentierte die Lehre des Pythagoras)
|<small>„[[Gerechtigkeit]] ist der Nutzen des Stärkeren“ (Zitat bei Platon)</br> </small>
|
|<small> </small>
* Das Wesen der Dinge erkennt man erst, wenn man sie mathematisch beschreiben kann.
|
|-
|-
| um 428–347 v. Chr.
|<small>ca.436 - 338</small>
| [[Archytas von Tarent]]
|<small>[[Isokrates]]</small>
(Begründete die mathematische Mechanik)
|<small>Betrieb eine Rhetorikschule</br> </small>
|
|<small> </small>
* Die Zahl ist die Grundlage des Wissens
|
|-
|-
| um 400–335 v. Chr.
|}
| [[Hiketas von Syrakus (Pythagoreer)|Hiketas von Syrakus]]
</div>
(Philosoph und [[Astronom]])
</center>
|
* Die Erde rotiert um ihre Achse
|
|-
| unsicher v. Chr.
| [[Ekphantos]]
|
* Subjektivist, die Erde rotiert um ihre Achse von West nach Ost
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


====Griechische Klassik 450 - 300 v. Chr.====
==== Atomisten ====
Der [[Atomismus]] bezeichnet eine [[Kosmologie|kosmologische]] Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den [[Atom]]en (griechisch ''átomos'', das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist. Diese wurden als ''diskret'' (d.&nbsp;h. voneinander trennbar), ''unendlich hart'', ''unveränderlich'' und ''ewig'' gedacht. Spätere Atomisten waren [[Epikur]] und [[Lukrez]]
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 5. Jahrhundert v. Chr.
| [[Leukipp]]
(Begründer des [[Atomismus]] in der [[Schule von Abdera]])
|
* Apeiron – das Unbegrenzte ist der leere Raum. Begrenzt ist nur (körperlich) Seiendes.
* Die wahrgenommenen Eigenschaften der Dinge sind nur Schein, der durch die Kombination der Atome entsteht, die sich gegenseitig anziehen und auch abstoßen.
|
|-
| 460–371 v. Chr.
| [[Demokrit]]
[[Datei:Democritus2.jpg|60px]]
|
* Wahres Sein ([[Materie]]) besteht aus unteilbaren [[Atom]]en im leeren Raum
* In der Wahrnehmung ist die Wirklichkeit nur Erscheinung; diese hat aber eine Entsprechung zur wahren Welt.
* Die Atome haben nur quantitative Eigenschaften (Größe, Gewicht, Härte, Gestalt)
* Qualitative Eigenschaften (Farbe, Ton, Geruch, Geschmack) gibt es nur in der Erscheinung
* Auch die [[Seele]] ist atomistisch ([[Materialismus]]); sie besteht aus besonders feinen „Feueratomen“, durch die die Welt belebt ist.
* Von den Dingen gehen kleinste Abbilder (eidola = Bildchen) aus, die die Feueratome der Seele anstoßen und so Wahrnehmung erzeugen
* Das Denken entsteht als Zusammenstoßen der eidola als Repräsentationen der Dinge und der Feueratome der Seele.
* Das wahre Glück entsteht durch Maß und Harmonie, wenn die Feueratome nur sanft bewegt sind.
|
* [[Hippokrates von Kos]] (ca. 460–370)
|-
| 5.–4. Jahrhundert v. Chr.
| [[Metrodoros von Chios]]
|
* Schüler von Demokrit gilt gelegentlich als Wegbereiter der [[Pyrrhon von Elis|Pyrrhonischen]] Skepsis
* war [[Historiker]] und [[Meteorologe]]
|
|-
| 360–320 v. Chr.
| [[Anaxarch]]
|
* Schüler des Demokrit
* Begleitete [[Alexander der Große|Alexander]]
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Sophisten ====
Als [[Sophisten]] ({{grcS|σοφισταί}} ''sophistaí'') bezeichnet man eine Gruppe von Philosophen, die als ''Lehrer der Weisheit und der schönen Rede'' z.&nbsp;T. gegen Bezahlung die Lehre der Sprechkunst, des Denkens und Prozessierens anboten. In den Hochzeiten der Sophistik haben ihre Vertreter die Menschen auf die Probleme des subjektiven Faktors im Erkennen und Werten hingewiesen, allerdings im Sinne eines [[Skeptizismus]]. In kritischer Sicht wurden Sophisten als „Wortverdreher“ betrachtet. Positiv bewertet kann man sie als Aufklärer des antiken Griechenland ansehen. Bei den Sophisten stand nicht mehr die Natur als Untersuchung im Vordergrund, sondern die Beziehungen der Menschen zueinander.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| um 490–411 v. Chr.
| [[Protagoras]]
|
* Stammte aus der Schule Leukipps
* Wahrheit gilt nur für den Wahrnehmenden (reiner [[Sensualismus]])
* Es gibt über jeden Gegenstand zwei sich widersprechende Aussagen.
* „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ ([[Relativismus]])
* [[Religion]] und [[Staat]] sind natürliche [[Bedürfnis]]se
* Gerechtigkeitssinn und sittliche Scheu sind Gaben der Götter.
|
* 480 [[Schlacht von Salamis]]
|-
| 480–411 v. Chr.
| [[Antiphon (Sophist)|Antiphon]]
|
* Verfasser von Gerichtsreden
|
* 477 1. [[Attischer Seebund]]
|-
| um 480–380 v. Chr.
| [[Gorgias von Leontinoi|Gorgias]]
|
* Berühmter [[Rhetorik der Antike|Rhetoriker]]; es gibt kein Sein ([[Nihilismus]])
|
|-
| um 480–380 v. Chr.
| [[Hippias von Elis|Hippias]]
|
* Arbeitete an der [[Quadratur des Kreises]]
* Gesetze sind von Menschen gemacht und deshalb nicht allgemeingültig.
|
* [[Herodot]] (484–425)
|-
| um 465–399 v. Chr.
| [[Prodikos]]
|
* Stellte die [[Ethik]] in den Mittelpunkt
|
* 449 [[Kalliasfrieden]]
|-
| 5. Jahrhundert v. Chr.
| [[Xeniades]]
|
* es gibt keine wahren Urteile und alle Aussagen der Menschen sind falsch.
|
|-
| unsicher (5. Jahrhundert) v. Chr.
| [[Archelaos (Philosoph)|Archelaos]]
|
* Schüler von Anaxagoras
* Das [[Gerecht]]e und das Schädliche sind Produkt der [[Konvention]].
|
|-
| um 460–403 v. Chr.
| [[Kritias]]
|
* Athenischer Politiker, Philosoph und Dichter
* Moralischer Relativismus
* Der Glaube an die Götter beruht auf guter Staatskunst.
|
|-
| um 450 v. Chr.
| [[Thrasymachos]]
|
* „[[Gerechtigkeit]] ist der Nutzen des Stärkeren“ (Zitat in Platons [[Politeia]])
|
|-
| um 436–338 v. Chr.
| [[Isokrates]]
|
* Betrieb eine Rhetorikschule
|
|-
| † um 375 v. Chr.
| [[Alkidamas]]
|
* Schüler des Gorgias
* wandte sich gegen die [[Sklaverei]]
|
|-
| um 400 bis um 350 v. Chr.
| [[Lykophron (Sophist)|Lykophron]]
|
* Soll Rechtsordnung als Ausgleich von Interessen aufgefasst haben (Arist. Pol. III 9, 1280 b11)
* Es gibt keine hoch und niedrig Geborenen.
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


=== Griechische Klassik 450–300 v. Chr. ===
<center>
==== Die drei großen Athener ====
<div style="float:center">
Die drei großen Athener prägten das gesamte abendländische Denken. Sokrates zeigte durch den kritischen Dialog, dass kein Wissen gesichert ist und gilt durch seine persönliche Haltung als Vorbild eines Philosophen. Platon schuf die neue Gattung des schriftlichen Dialogs und setzte in der Breite seiner Themen in der [[Metaphysik]] und in der [[Erkenntnistheorie]], in der [[Ethik]], der [[Anthropologie]], der [[Staatstheorie]], der [[Kosmologie]], der [[Theorie der Kunst|Kunsttheorie]] und der [[Geschichte der Sprachphilosophie|Sprachphilosophie]] neue Maßstäbe des Denkens. Im Gegensatz zu Platon sah Aristoteles die [[Ideenlehre|Ideen]] als ''in'' den Dingen befindlich und gab der realen Welt so wieder mehr Gewicht. Hierbei hat er u. a. für [[Biologie]] und [[Medizin]], aber auch für die politische Empirie und Theorie Enormes geleistet. In seinem enzyklopädischen Wissensdrang als Philosoph beschäftigten ihn zudem u. a. [[Dynamik (Physik)|Dynamik]] (δύναμις), Bewegung (κίνησις), [[Form (Philosophie)|Form]] und [[Materie|Stoff]]. Seine [[Tugendethik]] und seine [[Gerechtigkeitstheorien|Theorie zur Gerechtigkeit]] reichen bis in die Gegenwart. Aristoteles begründete die klassische Logik mit ihrer [[Syllogismus|Syllogistik]], die Wissenschaftssystematik und die [[Wissenschaftstheorie]].
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|- style="background:#ffdead"
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
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! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Die drei großen Athener'''
! Philosoph
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! Philosophie
|<small>469 - 399</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Sokrates]]'''</small>
|<small>Der Mensch als sittliches Wesen</br>"Ich weiß, dass ich nichts weiß"</small>
|<small>[[Thukydides]] (460-396)</br>'''431''' [[Peloponnesischer Krieg]]</small>
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| 469–399 v. Chr.
|<small>427 - 347</small>
| [[Sokrates]]
|<small>'''[[Platon]]'''</small>
[[Datei:Socrates Louvre.jpg|60px]]
|<small>[[Philosophie]] in der Form von [[Dialog]]en</br>[[Wissen]] ist begründetes Meinen</br>Ideen als das wahrhaft Seiende ([[Höhlengleichnis]])</br>[[Dialektik]] als Klärung des [[Wortgebrauch]]s</small>
|
|<small>[[Xenophon]] (430-354)</br>Vormacht [[Sparta]]s</small>
* Überwindung des [[Sophistik|sophistischen]] [[Subjektivismus]] zugunsten eines [[Sittlichkeit|sittlichen]] [[Individualismus]]
* Begriffe beinhalten einen unveränderlichen Kern, als absoluter Wahrheit
* Die Wahrheit muss Schritt für Schritt erkannt werden
* Dazu bedient er sich der „Hebammenkunst“ ([[Mäeutik]]), indem er Fragen stellt, deren Antworten wiederum Fragen auslösen
* Dadurch wird unsere Unwissenheit deutlich („[[Ich weiß, dass ich nichts weiß!]]“)
* Folge dieses Mangels an Wissen sind [[moral]]ische Irrtümer
* Deshalb ist Wissen ([[Weisheit]]) die höchste zu erlangende [[Tugend]]
* Tugend ist Einsicht in [[das Gute]]
* Weisheit soll durch Aufklärung und Erziehung erlangt werden
* Selbsterkenntnis ist die höchste sittliche Verpflichtung („[[Erkenne dich selbst]]“)
* Wird als Kritik an den Grundprinzipien der Gesellschaft aufgefasst
* Deshalb Hinrichtung durch den [[Schierlingsbecher]]
|
* [[Thukydides]] (460–396)
* 431–404 [[Peloponnesischer Krieg]]
* 404–403 [[Herrschaft der Dreißig]]
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| 427–347 v. Chr.
|<small>ca.384 - 322</small>
| [[Platon]]
|<small>'''[[Aristoteles]]'''</small>
[[Datei:Head Platon Glyptothek Munich 548.jpg|60px]]
|<small>Philosophie als [[Wissenschaft]]</br>Lehrer Alexander des Großen</br>Begründer der formalen [[Logik]]</br>[[Tugendethik]]</small>
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|<small> [[Alexander der Große]]</small>
* Kritik des [[Relativismus]] der Sophistik, der keine wahrhaften [[Tugend]]en anerkennt ([[Theaitetos]])
* In der Körperwelt, zu der auch das Seelische zählt, gibt es nur Wahrnehmung und Meinungen (doxa)
* Daneben gibt es eine unkörperliche Ideenwelt, die durch Begriffe erkannt wird ([[Phaidros]], [[Höhlengleichnis]]) und das wahrhaft Seiende ist. Sie ist einfach, veränderungslos, unentstanden und unvergänglich ([[Symposion (Platon)|Symposion 211 b)]]
* Erkenntnis entsteht nicht in der Erfahrung, sondern in der Erinnerung (anamnesis) der Seele (Beispiel: [[Satz des Pythagoras]] in [[Menon]])
* Die Klärung der Begriffe, des Wortgebrauchs erfolgt in der [[Dialektik]] ([[Sophistes]] 253 d)
* Die Ideen sind Urbilder (paradeigmata) in der Welt des Seienden, die in der Welt des Werdens (genesis) ihre [[Abbild]]er (eidola) haben.
* Die Einzeldinge sind nie identische Nachahmungen (mimesis) an der Gegenwärtigkeit (parousia) der Ideen
* Ideen sind hierarchisch geordnet mit allgemeinsten Begriffen (Sophistes), von denen die Idee des Guten die höchste ist.
* Die unsterbliche [[Seele]] verbindet Körperwelt (Mut – tymos und Begierde – epitymia) ([[Timaios]]) mit der Ideenwelt (Vernunft – logiston) ([[Phaidon]])
* Den Seelenteilen entsprechen [[Kardinaltugenden]] – Weisheit (sophia), Tapferkeit (andrea) und Selbstbeherrschung (sophresyne). Das richtige Verhältnis wird durch [[Gerechtigkeit]] (dikaiosyne) als oberste Tugend hergestellt ([[Politeia]])
* Die Rollen im Staat entsprechen den Seelenteilen: Lehrstand der Gebildeten (philosophoi), Wehrstand der Wächter sowie Nährstand der Handwerker und Bauern
* Gerechtigkeit herrscht, wenn jeder das Seine tut und dadurch auch das Seine erhält.
* Die Brücke zwischen Erscheinungen und Ideen wird durch das weltbildende Göttliche ([[Demiurg]]) geschaffen. Das Prinzip des gleich Bleibenden (tauton) und des sich Verändernden (thateron) ist die [[Weltseele]] (Timaios). Das Mittel zur Verbindung sind die Prinzipien der Mathematik (siehe [[Platonische Körper]]).
|
* [[Xenophon]] (430–354)
* Vormacht [[Sparta]]s
* [[Eudoxos von Knidos]] (410 oder 408–355 oder 347) Einflussreicher Mathematiker
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| um 384–322 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Sokratiker'''
| [[Aristoteles]]
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[[Datei:Aristotle Altemps Inv8575.jpg|60px]]
|<small>ca.426 - 366</small>
|
|<small>[[Xenophon]]</small>
* Philosophie als erste [[Wissenschaft]] untersucht das Seiende als [[Seiendes]]
|<small>[[Geschichtsschreiber]]</br>zweite Quelle über Sokrates</small>
* Lehrer Alexander des Großen
|<small> </small>
* die kritische Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte liefert eine Synthese bisheriger Theorien
* kritisiert vor allem die Verdopplung der Welt durch Platon
* [[Axiom]]atische Methode zur Bestimmung oberster Prinzipien. ([[Organon (Aristoteles)|Organon]])
* Lehre von der [[Substanz]] und den [[Kategorien]]
* semantische Theorie der Sprache als symbolische Abbildung. ([[De Interpretatione]])
* systematische Einteilung der [[Wissenschaft]]en
* Begründung der formalen [[Logik]] als wissenschaftliche Methode gegen die Sophistik
* [[Syllogistik]] als Schluss aus einer Prämisse und einem [[Oberbegriff, Mittelbegriff und Unterbegriff|Mittelsatz]] auf ein Besonderes ([[Deduktion]])
* Besonderes entsteht aus Allgemeinem, aber in der Erkenntnis muss empirisch von den einzelnen Dingen (phainomena) ausgegangen werden, die das Allgemeine bereits enthalten ([[Induktion (Denken)|Induktion]] bzw. epagoge)
* Grundprinzip der Natur ist Bewegung, in dem die [[Materie]] die [[Form (Philosophie)|Form]] verändert (Werden und Vergehen – [[Hylemorphismus]])
* Jedes [[Werden (Philosophie)|Werden]] ist Verwirklichung einer Möglichkeit ([[Akt und Potenz]])
* Vier Wirkursachen: [[causa materialis]] (Stoff), [[causa formalis]] (Form), [[causa efficiens]] (Bewirkendes), [[causa finalis]] (Ziel)
* [[Raumzeit|Kontinuum]] ist immer wieder Teilbares (Länge, Bewegung, Zeit)
* Es gibt kleinste Teilchen (minima naturalia), die (anders als Demokrits Atome) in verschiedenen Situationen ihre Form verändern
* Ursprung aller Bewegung und allen Seins ist ein (göttlicher) unbewegter Beweger
* einzig die Gegenstände der Mathematik sind unveränderlich
* Weil in der Praxis (Ethik, Poietik, Rhetorik) Prämissen nicht allgemeingültig sind, sondern vom Gesprächspartner anerkannt werden müssen, sind Syllogismen in diesem Bereich dialektische Argumente ([[Topik (Aristoteles)|Topik]])
* In der Praxis geht es nicht um Wissen (episteme), sondern um Einsicht (phronesis)
* Oberstes Ziel ist [[das Gute]] als Glückseligkeit ([[Eudaimonie]]), die man durch Ausbildung der Tugend erreicht.
* Tugend ist ein Mittleres zwischen zwei Extremen ([[Mesotes]]-Lehre in der [[Tugendethik]])
* Der Mensch ist nicht nur ein Vernunftwesen (zoon logon echon), sondern auch ein Gemeinschaftswesen (zoon politikon)
* Eine ideale Staatsverfassung ist ohne Extreme ([[Tyrannis]]), allerdings auch nicht die Demokratie, sondern die [[Politie]], in der die Einsichtigen und Tugendhaften regieren.
|
* [[Alexander der Große]]
* [[Euklid]] (ca. 365 bis ca. 300)
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| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>440 - 365</small>

|<small>[[Anthistenes]]</small>
==== Sokratiker ====
|<small>[[Kyniker]], der für eine ursprüngliche Lebensweise eintrat</br></small>
Einzelne Schüler des Sokrates werden keiner bestimmten Strömung zugerechnet.
|<small> </small>
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|-
! Periode
|<small>399- 323</small>
! Philosoph
|<small>[[Diogenes]]</small>
! Philosophie
|<small>Sagte zu Alexander: "Nimm deinen Schatten von mir."</br>Lebte vermutlich ''nicht'' in einer Tonne.</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small> </small>
|-
|-
| um 465–395 v. Chr.
|<small>460 - 399</small>
| [[Kriton (Philosoph)|Kriton]]
|<small>[[Theodorus]]</small>
|
|<small>Mathematiklehrer Platons</br> </small>
* Freund und Zeitgenosse Sokrates’
|<small> </small>
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| um 426–366 v. Chr.
|<small>? - ?</small>
| [[Xenophon]]
|<small>[[Euklid|Euklid von Megara]]</small>

|<small></br>""</small>
[[Datei:Xenophon.jpg|60px]]
|<small> </small>
|
* [[Historiker|Geschichtsschreiber]]
* Sokratesschüler und zweite Quelle über Sokrates
|
|-
|-
| um 425–355 v. Chr.
|<small>? - ?</small>
|<small>[[Phaidon von Elis]]</small>
| [[Aischines von Sphettos]]
|
|<small></br>""</small>
* Schüler des Sokrates
|<small> </small>
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| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>? - ?</small>

|<small>[[Eubulides von Milet]]</small>
==== Megariker ====
|<small></br>""</small>
[[Megariker]] heißen die Anhänger des Sokrates-Schülers Euklid von Megara, welcher das [[Sein (Philosophie)|Seiende]] als das Gute bestimmte. Wegen ihrer [[Logik|logischen]] Streitigkeiten und [[Dialektik|dialektischen]] Spitzfindigkeiten heißen sie auch [[Eristik]]er.
|<small> </small>
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! Periode
|<small>? - ?</small>
! Philosoph
|<small>[[Diodoros von Kronos]]</small>
! Philosophie
|<small>Dialektiker</br>Vorläufer der Stoa</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small> </small>
|}
|-
| um 450–380 v. Chr.
</div>
| [[Euklid von Megara]]
</center>
|
* Sokratesschüler
* Begründer der [[Megariker|Megarischen Schule]]
* Entwickelte eine Theorie des Widerlegens
* Tugend bzw. [[Das Gute]] ist das einzige unveränderliche Sein.
|
|-
| um 400 v. Chr.
| [[Eubulides von Milet]]
|
* Sokratesschüler
* Vertreter der [[Megariker|Megarischen Schule]]
|
|-
| um 360–280 v. Chr.
| [[Stilpon]]
|
* Vertreter der [[Megariker|Megarischen Schule]]
* Machte die [[eristische Dialektik]] populär
|
|-
| um 300 v. Chr.
| [[Diodoros Kronos]]
|
* Dialektiker der [[Megariker|Megarischen Schule]]
* Vorläufer der Stoa
|
|-
| um 300 v. Chr.
| [[Philon von Megara]]
|
* Dialektiker der [[Megariker|Megarischen Schule]]
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|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Elisch-eretrische Schule ====
====Hellenismus und Spätantike 300 v. Chr. - 300 n. Chr.====
Mit Elisch-eretrischer Schule wird eine Richtung innerhalb der antiken Philosophie während des 4. und 3. Jahrhunderts v. Chr. bezeichnet, die die Grundsätze der Kyniker und Megariker teilten.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| um 400 v. Chr.
| [[Phaidon von Elis]]
|
* Begründer der [[Elische Schule|Elischen Schule]], die den Megarikern nahestand
|
|-
| um 350–278 v. Chr.
| [[Menedemos von Eretria]]
|
* Begründer der [[Eretrische Schule|Eretrischen Schule]] als Fortsetzung der [[Elische Schule|Elischen Schule]]
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Kyniker ====
<center>
Kernpunkt der Lehre des [[Kynismus]] [{{IPA|kyˈnɪsmʊs}}] ([[Altgriechische Sprache|altgriech.]] κυνισμός ''kynismós'', wörtlich „die Hundigkeit“ im Sinne von „Bissigkeit“) ist eine philosophische Haltung, die die [[Bedürfnislosigkeit]] und Unabhängigkeit betont. [[Schamgefühl|Scham]] vor als natürlich empfundenen Gegebenheiten (z.&nbsp;B. [[Nacktheit]]) wird verworfen. Oft lebten Kyniker von [[Almosen]].
<div style="float:center">
|-
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
! Periode
|- style="background:#ffdead"
! Philosoph
!width="100" | Periode
! Philosophie
!Philosoph
! Allgemeine Geschichte
!Philosophie
|-
!Allgemeine Geschichte
| um 445–365 v. Chr.
|-
| [[Antisthenes]]
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Akademie]]'''
|-
|
* Kyniker, der für eine ursprüngliche Lebensweise eintrat
|<small>408 - 339</small>
|
|<small>'''[[Speusippos]]'''</small>
|-
|<small>Haupt der älteren Akademie</br>Gilt als erster Verfasser einer [[Enzyklopädie]]</small>
| um 405–320 v. Chr.
|<small></small>
| [[Diogenes von Sinope|Diogenes]]
|-
|
|<small>396 - 314</small>
* Sagte zu Alexander: „Nimm deinen Schatten von mir.“
|<small>'''[[Xenokrates]]'''</small>
|
|<small>Unterteilte die Philosophie in Logik, Physik und Ethik</br></small>
|-
|<small>'''323-280''' [[Diadochen|Diadochenkämpfe]]</small>
| um 365–285 v. Chr.
|-
| [[Krates von Theben]]
|<small>gest. 266</small>
|
|<small>'''[[Polemon von Athen]]'''</small>
* Stammte aus reichem Hause, lebte mit [[Hipparchia]] auf Wanderschaft und hatte Einfluss auf die Stoa.
|<small>Formulierte das Ziel eines naturgemäßen Lebens</br></small>
|
|<small></small>
|-
|-
| um 335–252 v. Chr.
|<small>gest. 265</small>
|<small>'''[[Krates von Athen]]'''</small>
| [[Bion von Borysthenes]]
|
|<small>keine Lehren bekannt</br></small>
* Schrieb ''Über die Sklaverei'', ''Über den Zorn''
|<small></small>
|-
|
|-
|<small>316 - 241</small>
| 3. Jahrhundert v. Chr.
|<small>'''[[Arkesilaos]]'''</small>
| [[Menippos von Gadara]]
|<small>’’Scholarch’’ der 2. Akademie, der an die sokratische Dialektik anknüpfte</br>Lehrte die Urteilsenthaltung (skeptischer Ansatz</br>Nur [[Wahrscheinlichkeit]] ist erreichbar, und das genügt zum Leben</small>
|
|<small></small>
* Satiriker
|-
|
|<small>x - y</small>
|-
|<small>'''[[Lakydes]]'''</small>
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>x - y</small>
|<small>'''[[Telekles]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>x - y</small>
|<small>'''[[Euandros]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>214 - 129</small>
|<small>'''[[Karneades]]'''</small>
|<small>Begründer der neuen Akademie</br>Dialektik als Methode</br>Wahrheit als empirische [[Evidenz]] nur mit Wahrscheinlichkeit</small>
|<small></small>
|-
|<small>gest. ca. 156</small>
|<small>'''[[Hegesinos]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>um 120 - 68</small>
|<small>'''[[Antiochos von Askalon]]'''</small>
|<small>Verband [[Platonismus]], [[Peripatetik]] und Stoa (Begründung der eklektischen Phase der Akademie)</br>Lehrer von [[Cicero]]</small>
|<small></small>
|-
|<small>116 - 27</small>
|<small>'''[[Marcus Terentius Varro]]'''</small>
|<small>Verfasste umfangreiche Literatur</br>Enzyklopädie in neun Büchern</small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Peripatos'''
|-
|<small>371 - 287</br>fraglich</small>
|<small>'''[[Theophrastos]]'''</small>
|<small>Nachfolger des Aristoteles</br>Betont anstatt der ''causa finalis'' ([[Teleologie]]) die ''causa efficiens'' (Naturkausalität)</small>
|<small></small>
|-
|<small>x - y</small>
|<small>'''[[Eudememos]]'''</small>
|<small></br></small>
|<small></small>
|-
|<small>um 350</small>
|<small>'''[[Aristoxenos]]'''</small>
|<small>Entwickelte eine [[Musiktheorie]] anhand von Empfindungen</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>x - y</small>
|<small>'''[[Dikaiarchos]]'''</small>
|<small></br></small>
|<small></small>
|-
|<small>x - y</small>
|<small>'''[[Kritolaos]]'''</small>
|<small></br></small>
|<small></small>
|-
|<small>310 - 230</small>
|<small>'''[[Aristarchos von Samos]]'''</small>
|<small>Entwickelte ein [[heliozentrisches Weltbild]]</br>und hielt die Sonne für einen [[Fixstern]]</small>
|<small></small>
|-
|<small>340 - 269</small>
|<small>'''[[Straton von Lampsakos]]'''</small>
|<small>Scholarch</br>Interpretierte Aristoteles materialistisch</br>Die wirkende Kraft der Form ist in der Materie selbst</small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Epikureer]]'''
|-
|<small>341 - 270</small>
|<small>'''[[Epikur]]'''</small>
|<small>Versammelte seine Schüler in einem Garten</br>Materialistische Grundauffassung (Atomist)</br>[[Glück]] ist Lust mit Maß (also kein [[Hedonismus]])</small>
|<small></small>
|-
|<small>x - y</small>
|<small>'''[[Metodor]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>99 - 55</small>
|<small>'''[[Lukrez]]'''</small>
|<small>Philosophischer Schriftsteller</br>Bewusste Anknüpfung an Epikur</small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Stoa'''
|-
|<small>336 - 264</small>
|<small>'''[[Zenon von Kition]]'''</small>
|<small>Stellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.</br>Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele ([[Universalienproblem|Nominalismus]]) </br>Gilt mit der Lehre der [[Katalepsis]] (Evidenz) als Begründer des [[Stoizismus]].</small>
|<small>um '''300''' [[Euklid]]</small>
|-
|<small>331- 251</small>
|<small>'''[[Kleanthes]]'''</small>
|<small>Verdiente als ehemaliger Faustkämpfer seinen Lebensunterhalt durch Hilfsarbeiten.</br>Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der [[Wirklichkeit]] möglich. </br>Wandte sich gegen die Naturforscher Demokrit und Aristarch</small>
|<small>ab ca. '''250''' Aufstieg Roms</small>
|-
|<small>276 - 204</small>
|<small>'''[[Chrysippos]]'''</small>
|<small>Schuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.</br>[[Begriff]]e sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte. </br>Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten.</small>
|<small>[[Archimedes]] (280-212)</small>
|-
|<small>ca.240 - 150</small>
|<small>'''[[Diogenes von Babylon]]'''</small>
|<small>Lehre über das Lebensziel (Telos) und über ethische Grundsätze</br>Schuf in der Dialektik eine stoische [[Bedeutungslehre]] ([[Semiotik]])</br></small>
|<small>[[Eratosthenes]] (280-200)</small>
|-
|<small>201 - 120</small>
|<small>'''[[Polybios]]'''</small>
|<small>Verfasste eine [[Universalgeschichte]] in 40 Büchern.</br>Entwickelte die Theorie vom [[Kreislauf der Verfassungen]]</small>
|<small>'''146''' Eroberung [[Kathargo]]s</small>
|-
|<small>gest. um 137</small>
|<small>'''[[Antipatros von Tarsos]]'''</small>
|<small>Verteidigte die Stoa gegen Karneades</br></small>
|<small>'''133-121''' Reformen der [[Gracchus|Gracchen]]</small>
|-
|<small>geb. um 180</small>
|<small>'''[[Panaitios]]'''</small>
|<small>Schrieb ein verloren gegangenes Werk über die Pflicht.</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>135 - 51</small>
|<small>'''[[Poseidonios]]'''</small>
|<small>Affekte werden von vernunftlosen Teilen der Seele verursacht.</br></small>
|<small>'''82-79''' [[Diktatur]] [[Sulla]]s</small>
|-
|<small>106 - 43</small>
|<small>'''[[Marcus Tullius Cicero|Cicero]]'''</small>
|<small>Politiker, Anwalt, Rhetoriker</br>Vertrat Lehren der Stoa und der neuen Akedemie</br>Gilt als Inspirator des [[Humanismus]].</small>
|<small>'''70''' Konsulat von [[Pompeius]] und [[Crassus]]</br>'''44''' Ermordung [[Caesar]]s</small>
|-
|<small>4 v. Chr. - 65 n. Chr.</small>
|<small>'''[[Seneca]]'''</small>
|<small>Schriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste.</br></small>
|<small>'''12 v.Chr.''' [[Augustus]] [[Pontifex Maximus]]</small>
|-
|<small>um 50 – 138(?)</small>
|<small>'''[[Epiktet]]'''</small>
|<small>Schrieb ein Handbuch der [[Moral]].</br>“Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen,</br>sondern seine Sicht der Dinge"</small>
|<small>'''54-68''' [[Nero]]</br>'''79''' Verschüttung [[Pompeji]]s</small>
|-
|<small>121 - 180</small>
|<small>'''[[Marc Aurel]]'''</small>
|<small>Mit seinen “Selbstbetrachtungen” schuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln. </br></small>
|<small></small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Skeptiker'''
|-
|<small>360 - 270</small>
|<small>'''[[Pyrrhon von Elis]]'''</small>
|<small>Begründer der [[Skepsis]]</br>Wahrheit ist weder durch [[Sinneswahrnehmung]] noch durch Urteile feststellbar</small>
|<small></small>
|-
|<small>um 320 - 230</small>
|<small>'''[[Timon von Phleius]]'''</small>
|<small>Schrieb Spottgedichte über die Dogmatiker</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1. Jht. v. Chr.</small>
|<small>'''[[Ainesidemos]]'''</small>
|<small>Forderte die Urteilsenthaltung ([[Epoché]])</br></small>
|<small>43 v.Chr. - 17 n.Chr. [[Ovid]]</small>
|-
|<small>87 - 150</small>
|<small>'''[[Ptolemäus]]'''</small>
|<small>Entwickelte das für das Mittelalter maßgebliche geozentrische Weltbild.</br>Verfasste ein umfangreiches Werk zur Mathematik und [[Astronomie]]</small>
|<small>'''55-117''' [[Tacitus]]</small>
|-
|<small>122 - 199</small>
|<small>'''[[Galenus|Galen]]'''</small>
|<small>Verfasste ein herausragendes medizinisches Lehrbuch</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>200 - 250</small>
|<small>'''[[Sextus Empiricus]]'''</small>
|<small>Schriften gegen die [[Syllogistik]] und die Religion</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>um 220</small>
|<small>'''[[Diogenes Laertius]]'''</small>
|<small>Verfasste eine griechische Geschichte der Philosophie in 10 Büchern</br></small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Neuplatoniker]]'''
|-
|<small>um 45 - 125</small>
|<small>'''[[Plutarch]]'''</small>
|<small>Umfangreiche Schriften zur Ethik</br>23 Biografien mit Gegenüberstellung je eines Griechen und Römers</small>
|<small></small>
|-
|<small>um 150 - 200</small>
|<small>'''[[Celsus (Philosoph)|Celsus]]'''</small>
|<small>Scharfer Kritiker des Christentums</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>um 180 - 242</small>
|<small>'''[[Ammonios Sakkas]]'''</small>
|<small>Begründer der religiös bestimmten Strömung des [[Neuplatonismus]]</br>Lehrer Plotins</small>
|<small></small>
|-
|<small>um 205 - 270</small>
|<small>'''[[Plotin]]'''</small>
|<small>Erforschte die Philosophie der Perser und Inder</br>Seine Enneaden wurden von [[Porphyrius]] niedergeschrieben</br>Lehre: Bestehen des unbeschreiblichen Einen und dessen [[Emanation]]</small>
|<small></small>
|-
|<small>ca. 234 - 304</small>
|<small>'''[[Porphyrios]]'''</small>
|<small>Gilt als entschiedener Gegner des Christentums.</br>Schrieb eine systematische Einführung in die [[Kategorienlehre]] des Aristoteles ([[Isagoge]])</br>Quelle für den [[Universalienstreit]]</small>
|<small>'''293''' Reichsreform des [[Diokletian]]</small>
|-
|<small>ca. 250 - 330</small>
|<small>'''[[Jamblichos]]'''</small>
|<small>Erweiterte die Emanationslehre Plotins</br></small>
|<small>'''337''' Taufe [[Konstantin der Große|Konstantins]]</br>auf dem Sterbelager</small>
|-
|<small>331 - 363</small>
|<small>'''[[Julian Apostata]]'''</small>
|<small></br></small>
|<small></small>
|-
|<small>um 350 – 400 (?)</small>
|<small>'''[[Martianus Capella]]'''</small>
|<small>Definierte den Kanon der [[sieben freie Künste|sieben freien Künste]]</br>[[Trivium]]: Grammatik, Rhetorik, Logik</br>[[Quadrivium]]: Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie</small>
|<small>'''391''' Christentum als Staatsreligion</br>Einnahme Roms durch die [[Westgoten]]</small>
|-
|<small>410 - 485</small>
|<small>'''[[Proklos (Philosoph)|Proklos]]'''</small>
|<small>Leiter der Akademie</br>Wichtige Quelle für die Scholastik und die Renaissance</small>
|<small>'''476''' Absetzung des [[Romulus Augustus]] </br>durch [[Odoaker]] bedeutet Ende [[Westrom]]s</small>
|-
|<small>6. Jht.</small>
|<small>'''[[Simplikios]]'''</small>
|<small>Wanderte nach Schließung der Akademie nach Persien aus</br>Verfasste Aristoteleskommentare</small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Alexandriner'''
|-
|<small>x - y</small>
|<small>'''[[Philon]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>150 – nach 215</small>
|<small>'''[[Clemens von Alexandrien|Clemens]]'''</small>
|<small>Die richtigen Lehren erreicht man durch einen auf Wissen beruhenden Glauben</br>Gott selbst ist unsichtbar und unaussprechlich</small>
|<small></small>
|-
|<small>185 - 253</small>
|<small>'''[[Origines]]'''</small>
|<small>[[Allegorisch]]e Schriftauslegung</br>Philosophie hat die Aufgabe der Durchdringung der Schriften</small>
|<small></small>
|}
</div>
</center>


==== Kyrenaiker ====
===[[Philosophie des Mittelalters|Mittelalter]]===
Neben einem [[Subjektivismus]] wurde in dieser Schule eine frühe Form des [[Hedonismus]], bei der es um das Bewusstsein der Selbstbeherrschung in der Lust geht, gelehrt. Hauptquelle ist [[Diogenes Laertius]].
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| um 435–355 v. Chr.
| [[Aristippos von Kyrene]]
|
* Schüler des Sokrates
* Begründer der [[Kyrenaiker|kyrenaischen]] Philosophenschule
* Genussfähigkeit ist eine [[Tugend]]; Lust ist eine sanfte Bewegung
* Zum wirklichen Genuss bedarf es [[Bildung]] und [[Wissen]].
* folgte in der Erkenntnistheorie dem Sensualismus von Protagoras
|
|-
| um 400–330 v. Chr.
| [[Arete von Kyrene]]
|
* Tochter von Aristippos dem Älteren und Mutter von Aristippos des Jüngeren
|
|-
| 4. Jahrhundert v. Chr.
| [[Aristippos der Jüngere]]
|
* Der Enkel untersuchte Triebe und Gefühle.
|
|-
| 4.–3. Jahrhundert v. Chr.
| [[Annikeris]]
|
* Soll Platon aus der Gefangenschaft von [[Dionysios I. von Syrakus]] freigekauft haben.
* Geistige Freuden sind besser als leibliche Freuden.
* billigte Selbstaufopferung.
|
|-
| 4.–3. Jahrhundert v. Chr.
| [[Hegesias Peisithanatos|Hegesias]]
|
* Glück ist Schmerzlosigkeit und frei sein von Unlust. ([[Pessimismus]])
* forderte Nachsicht gegenüber Irrenden.
|
|-
| um 335–270 v. Chr.
| [[Theodoros von Kyrene (Philosoph)|Theodoros von Kyrene]]
|
* „Der [[Atheismus|Atheist]]“; Ziel ist eine vorurteilsfreie Welterkenntnis
* Aufopferung für andere und Einsatz für die Allgemeinheit sind dumm.
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


=== Hellenismus und Spätantike 300 v. Chr.– 570 n. Chr. ===
====[[Patristik]] 100 - 500====
Im [[Hellenismus]] wurden die klassischen Denkansätze weiter fortgeführt. Es entstand in [[Alexandria]] die sehr einflussreiche [[Alexandrinische Schule]], während die [[Peripatetiker]] die Denkansätze des [[Aristoteles]] weiterentwickelten und die [[platonische Akademie]] Platon folgte. Am Übergang vom 4. zum 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden mit [[Stoa]] und [[Epikureismus]] zwei philosophische Schulen, die weit hinaus über Zeit und Ort ihrer Entstehung ausstrahlten und ethische Grundpositionen für ein glückendes Leben markierten. In der [[Spätantike]] wurde, obgleich es nach wie vor auch Vertreter von Richtungen wie etwa dem Kynismus gab, der [[Neuplatonismus]] als philosophische Richtung maßgeblich.


==== Platonische Akademie ====
Bei dem ''Akademeia'' genannten [[Hain]] des [[Attika (Landschaft)|attischen]] [[Heros]] [[Akademos]] im Nordwesten von Athen kaufte [[Platonische Akademie|Platon]] (wohl 387 v. Chr.) ein Grundstück, wo er einen Kultbezirk für die [[Musen]] einrichtete und philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann. Die „Ältere Akademie“ befasste sich mit der Auslegung und Kommentierung von Platons Schriften. Im 3. Jahrhundert gab [[Arkesilaos]] der Akademie eine neue, [[Skeptizismus|skeptische]] Ausrichtung, die sie bis ins frühe 1. Jahrhundert v. Chr. beibehielt. Daher spricht man für diese Epoche von der „Jüngeren Akademie“.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 408–339 v. Chr.
| [[Speusippos]]
|
* Neffe und Schüler Platons
* Leiter der Akademie ([[Scholarch]])
* Verfasser einer [[Enzyklopädie]]
|
|-
| 396–314 v. Chr.
| [[Xenokrates]]
|
* Unterteilte die Philosophie in Logik, Physik und Ethik
|
* 323–280 [[Diadochen]]kämpfe
|-
| um 390 bis nach 322 v. Chr.
| [[Herakleides Pontikos]]
|
|
* [[Menander]]
|-
| † 276 oder 275
| [[Krantor von Soloi]]
|
* „Über den Kummer“
|
|-
| um 350 bis um 270/269 v. Chr.
| [[Polemon von Athen]]
|
* Scholarch
* Formulierte das Ziel eines naturgemäßen Lebens
|
|-
| † 268–264 v. Chr.
| [[Krates von Athen]]
|
* Scholarch
|
* [[Ptolemaios II.]] fördert das [[Museion von Alexandria]] und erweitert die [[Bibliothek von Alexandria]] durch Zukäufe u.&nbsp;a. der Bibliothek des Aristoteles
|-
| 316–241 v. Chr.
| [[Arkesilaos]]
|
* Scholarch, knüpfte an die sokratische [[Aporie|Aporetik]] an
* Lehrte die Urteilsenthaltung (skeptischer Ansatz)
|
* [[Lykophron aus Chalkis]] macht sich durch die Kunst des [[Anagramm]]s bekannt.
* [[Kallimachos]]
|-
| † 207 v. Chr.
| [[Lakydes]]
|
* Scholarch
|
* [[Archimedes]]
* [[Apollonios von Rhodos]] verfasst die [[Argonautensage]]
|-
| 214–129 v. Chr.
| [[Karneades]]


[[Datei:Head Karneades Glyptothek Munich.jpg|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Wahrheit als [[empirische Evidenz]] nur mit Wahrscheinlichkeit
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
* Problem des [[Unendlicher Regress|unendlichen Regresses]]
|- style="background:#ffdead"
|
!width="100" | Periode
* 148 [[Makedonien]] wird [[römische Provinz]]
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| um 185–110 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Apostolische Väter]]'''
| [[Kleitomachos]]
|-
|
|<small>um 150</small>
* Scholarch, Vertreter der akademischen Skepsis
|<small>'''[[Hermas]]'''</small>
|
|<small>Schrieb kritisch gegen die Philosophie</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>gest. 107</small>
|<small>'''[[Ignatius]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small>'''64''' Brand Roms unter Nero; Märtyrertod von [[Paulus von Tarsus|Paulus]] und [[Simon Petrus|Petrus]]</small>
|-
|<small>69 - 155</small>
|<small>'''[[Polykarp]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small>um '''70''' Entstehung des [[Markusevangelium]]s</small>
|-
|-
| † 84/83 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Häretiker]] und [[Gnosis]]'''
| [[Philon von Larissa]]
|-
|
|<small>um 125</small>
* Lehrer des Antiochos von Askalon
|<small>'''[[Basilides]]'''</small>
|
|<small>Die Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling</br>Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischen</small>
* [[Heron von Alexandria]], Mathematiker und Ingenieur
|<small></small>
|-
|<small>um 150</small>
|<small>'''[[Valentius]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>85 - 160</small>
|<small>'''[[Marcion|Marcion von Sinope]]'''</small>
|<small></br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>216 - 276</small>
|<small>'''[[Mani]]'''</small>
|<small>Persische Religion des [[Manichäismus]]</br>[[Erlösung]] durch den Sieg des Lichtes über die Finsternis</small>
|<small></small>
|-
|-
| um 140/125–68 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Apologeten]]'''
| [[Antiochos von Askalon]]
|-
|
|<small>100 - 163</small>
* Verband [[Platonismus]], [[Peripatetik]] und Stoa ([[Eklektizismus]]), begründete eigene Schule („Alte Akademie“)
|<small>'''[[Justin der Märtyrer]]'''</small>
* Lehrer Ciceros
|<small>Die Philosophie führt zu Gott</br>Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift</small>
|
|<small>132 - 135 [[Bar Kochba]] Aufstand mit anschließender ''Zerstreuung'' der Juden</small>
|-
|<small>130 - 190</small>
|<small>'''[[Athenagoras]]'''</small>
|<small>Bittschrift für die Christen an Kaiser [[Marc Aurel]]</br></small>
|<small></small>
|-
|<small></small>
|<small>'''[[Tatian]]'''</small>
|<small>Rede an die Griechen</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>120 - 200</small>
|<small>'''[[Irenäus]]'''</small>
|<small>Kämpfte als Bischoff von Lyon gegen die Häretiker</br>gilt als Begründer der kirchlichen [[Dogmatik]]</small>
|<small></small>
|-
|<small>160 - 225</small>
|<small>'''[[Tertullian]]'''</small>
|<small>Schrieb als erster auf Latein und schuf wichtige Begriffe des [[Kirchenlatein]]</br>Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe</small>
|<small>um '''200''' Beginn des [[Papsttum]]s</small>
|-
|<small>200 - 258</small>
|<small>'''[[Cyprian]]'''</small>
|<small>Vertrat die Kindstaufe</br>Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottes</small>
|<small>um '''200''' erste lateinische Bibel (Itala)</small>
|-
|-
| 116–27 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Theologische Systematisierungen'''
| [[Marcus Terentius Varro]]
|-
|
|<small>260 - 337</small>
* Verfasste umfangreiche Literatur
|<small>'''[[Arius|Arius von Alexandria]]'''</small>
* Enzyklopädie in neun Büchern
|<small>Bestritt die [[Dreieinigkeit]] Gottes</br>War Ausgangspunkt für den [[Arianismus]]</small>
|
|<small>'''325''' [[Konzil von Nicäa]] mit Verdammung des Arianismus</small>
* Ägypten wird römische Provinz
|-
|-
|<small>298 - 373</small>
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>'''[[Athanasius]]'''</small>
|<small>Lehrte die [[Trinität]]</br>Entschiedener Gegner des Arius</small>
|<small>'''330''' [[Konstantinopel]] wird Hauptstadt</small>
|-
|<small>260 - 337</small>
|<small>'''[[Eusebius von Caesarea]]'''</small>
|<small>Gilt durch seine Chroniken als Begründer der [[Kirchengeschichte]]</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>315 - 367</small>
|<small>'''[[Hilarius von Poitiers]]'''</small>
|<small>Maßgeblicher Vertreter der Trinitarier</br>""</small>
|<small></small>
|-
|<small>335 - 394</small>
|<small>'''[[Gregor von Nyssa]]'''</small>
|<small>[[Kirchenvater]] für die orthodoxe Kirche</br>Lehrte die Unendlichkeit Gottes und die [[Dreifaltigkeit]]</small>
|<small>'''391''' Christentum als Staatsreligion unter [[Theodosius]]</small>
|-
|<small>340 - 397</small>
|<small>'''[[Ambrosius von Mailand]]'''</small>
|<small>War ein gemäßigter Trinitarier</br>Bekehrte Augustinus</small>
|<small>'''395''' [[Theodosianische Dynastie|Reichsteilung]] in West- und Ostrom</small>
|-
|<small>354 - 430</small>
|<small>'''[[Augustinus]]'''</small>
|<small>Schuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre</br>[[Gnadenlehre]]: Erlösung von der [[Erbsünde]] durch Gottes Willkür ([[Prädestination]]) </br>Trat im ’’[[Gottesstaat]]’’ für eine Trennung von christlichem und weltlichem Staat ein</br>Philosophie der Zeit und Philosophie des Zweifels</small>
|<small>'''410''' Eroberung Roms durch die [[Westgoten]]</br>'''429''' [[Wandalen]] erobern Nordafrika</small>
|-
|<small>480 - 524</small>
|<small>'''[[Boethius]]'''</small>
|<small>Diskutierte im Proklos-Kommentar das [[Universalienproblem]]</br>Schrieb vor seiner Hinrichtung den ’’Trost der Philosophie’’</small>
|<small>'''476''' Sturz des letzten westrämischen Kaisers durch [[Odoaker]]</small>
|-
|<small>um 500</small>
|<small>'''[[Dionysios Areopagita]]'''</small>
|<small>Unbekannter Schreiber</br>Alles Sichtbare ist nur ein [[Gleichnis]] des Unsichtbaren</br>Den Aufstieg zum Einen erreicht man durch Reinigung, [[Erleuchtung]] und [[Kontemplation]]</small>
|<small>ca. '''600''' Ende der [[Völkerwanderung]]</small>
|}
</div>
</center>


==== Peripatos und spätere Aristoteliker ====
====[[Scholastik]] 500 - 1400====
[[Peripatos]] (περίπατος „Wandelhalle“) ist der Name der [[Philosophenschulen der Antike|philosophischen Schule]] des Aristoteles. Er lehrte zusammen mit seinem engen Freund und Mitarbeiter [[Theophrastos von Eresos|Theophrast]] am [[Lykeion]], einem Park mit einem [[Gymnasion]] im Süden Athens. Nach Lykon bricht die [[Doxographie|doxographische]] Überlieferung ab. Die Anknüpfung an Aristoteles im ersten Jahrhundert vor Christus durch Andronikos wird als [[Aristotelismus]] eingeordnet.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| um 371–287 v. Chr.
| [[Theophrastos von Eresos|Theophrastos]]
|
* Nachfolger des Aristoteles
* Betont anstatt der ''causa finalis'' ([[Teleologie]]) die ''causa efficiens'' (Naturkausalität)
* verfasste [[Botanik|botanische]] Schriften und eine Geschichte der [[Physik]]
|
|-
| um 370–300 v. Chr.
| [[Eudemos von Rhodos]]
|
* Konkurrent des Theophrastos um die Schulleitung
* Schrieb über Mathematik und Astronomie
|
|-
| um 350 v. Chr.
| [[Aristoxenos]]
|
* Entwickelte eine [[Musiktheorie]] anhand von Empfindungen
|
|-
| vor 340 v. Chr.
| [[Klearchos von Soloi]]
|
* Schrieb ''Über die Erziehung''
|
|-
| unsicher v. Chr.
| [[Dikaiarchos]]
|
* schrieb über das Leben Griechenlands (bios hellados) eine frühe [[Kulturgeschichte]]
|
|-
| unsicher v. Chr.
| [[Kritolaos von Phaselis]]
|
|
|-
| 340–269 v. Chr.
| [[Straton von Lampsakos]]
|
* Scholarch mit dem Beinamen „der Physiker“
* Interpretierte Aristoteles materialistisch
* Die wirkende Kraft der Form ist in der Materie selbst
* Denken und Wahrnehmen sind voneinander abhängig
|
|-
| 310–230 v. Chr.
| [[Aristarchos von Samos]]
|
* Entwickelte ein [[heliozentrisches Weltbild]]
* und hielt die Sonne für einen [[Fixstern]]
|
|-
| 3. Jahrhundert v. Chr.
| [[Lykon aus der Troas]]
|
* leitete von 269 bis 226 den Peripatos
|
|-
| 1. Jahrhundert v. Chr.
| [[Andronikos von Rhodos]]
|
* Erneuerer der aristotelischen Philosophie
* brachte die Schriften von Aristoteles in die heute bekannte Reihenfolge.
|
|-
| 2. Jahrhundert n. Chr.
| [[Sosigenes der Peripatetiker]]
|
* Anreger des [[Nikolaus Kopernikus]] bei der Ausarbeitung seines [[Heliozentrisches Weltbild|heliozentrischen Systems]]
|
|-
| 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr.
| [[Alexander von Aphrodisias]]
|
* gilt als der bedeutendste und wirkungsmächtigste Aristoteles-Kommentator der Antike
|
|-
| 5. Jahrhundert n. Chr.
| [[Martianus Capella]]
|
* Definierte den Kanon der [[Sieben Freie Künste|sieben freien Künste]]
* [[Trivium]]: Grammatik, Rhetorik, Logik
* [[Quadrivium]]: Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Epikureer ====
Der antike [[Epikureismus]], auch {{lang|grc|κῆπος}} (kêpos, „Garten“) genannt, war eine der vier großen philosophischen [[Schule (Wissenschaft)|Schulen]] der nachklassischen [[Antike]]. Er wird auch als [[Agnostizismus]] charakterisiert.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 341–270 v. Chr.
| [[Epikur]]
[[Datei:Epicurus Louvre.jpg|60px]]
|
* Versammelte seine Schüler in einem Garten (Kepos)
* Materialistische Grundauffassung (Atomist)
* strebte nach dem inneren Seelenfrieden (Unerschütterlichkeit – [[Ataraxie|Ataraxía]])
* [[Glück]] ist Lust mit Maß (also kein reiner [[Hedonismus]])
* [[Schönheit|Das Schöne]] als geistiger Genuss steht höher als physischer Genuss, der Aufregung bringt.
* Der Staat ist ein [[Vertragstheorie|Vertrag]], um sich nicht zu schädigen. Gesetze sind Übereinkunft zum gemeinsamen Nutzen ([[Utilitarismus]])
|
|-
| um 340 bis um 260 v. Chr.
| [[Hermarchos]]
|
* leitete die Schule nach dem Tode Epikurs
|
|-
| 330–277 v. Chr.
| [[Metrodoros von Lampsakos (Epikureer)|Metrodoros von Lampsakos]]
|
* ein Freund und Schüler Epikurs
|
|-
| 2. Jahrhundert v. Chr.
| [[Demetrios Lakon]]
|
|
|-
| um 150–70 v. Chr.
| [[Zenon von Sidon]]
|
* Epikureischer Philosoph, Mathematiker und Logiker
|
|-
| um 110–35 v. Chr.
| [[Philodemos von Gadara]]
|
* Epikureischer Philosoph und Dichter
|
|-
| um 97–55 v. Chr.
| [[Lukrez]]
|
* Philosophischer Schriftsteller
* Bewusste Anknüpfung an Epikur
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Stoa ====
<center>
[[Stoa]] (griechisch στοὰ ποικίλη – „bemalte Vorhalle“) bezeichnet eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen ([[Agora]]), in der Zenon von Kition lehrte. Die Philosophie ist auf die [[Universum|kosmologische]], ganzheitliche Welterfassung gerichtet. Der Stoiker gelangt durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur [[Weisheit]].
<div style="float:center">
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|- style="background:#ffdead"
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Frühes Mittelalter'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>gest. 636</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Isidor von Sevilla]]'''</small>
|<small>Schrieb eine [[Enzyklopädie]] namens [[Etymologiae]]</br></small>
|<small>'''507''' [[Chlodwig I.]] erobert Südgallien, Beginn des [[Frankenreich]]s</small>
|-
|<small>gest. 662</small>
|<small>'''[[Maximus Confessor]]'''</small>
|<small>Kommentierte Augustinus und Boethius</br></small>
|<small>'''568''' [[Langobarden]] beenden Herrschaft [[Ostrom]]s in Italien</small>
|-
|<small>675 - 750</small>
|<small>'''[[Johannes von Damaskus]]'''</small>
|<small>Byzantinischer [[Kirchenlehrer]]</br></small>
|<small>'''630''' Eroberung [[Mekka]]s durch [[Mohammed]]</br>'''711'''[[Mauren]] in Spanien</small>
|-
|<small>730 - 804</small>
|<small>'''[[Alkuin]]'''</small>
|<small>Leitete die Hofschule [[Karl der Große|Karls des Großen]] ([[Karolingische Renaissance]])</br>Machte die ’’[[Sieben freie Künste]]’’ (artes liberales) zum verbindlichen Unterrichtsinhalt.</small>
|<small>'''751''' [[Pippin der Kleine]] begründet des Reich der [[Karolinger]]</br>'''800''' Kaiserkrönung [[Karl der Große|Karls des Großen]]</small>
|-
|<small>780 - 856</small>
|<small>'''[[Rabanus Maurus]]'''</small>
|<small>Schrieb die Enzyklopädie ‘’[[de universo]]’’</br></small>
|<small>'''862''' [[Rurik]] in [[Nowgorod]]</small>
|-
|<small>810 - 877</small>
|<small>'''[[Johannes Scotus Eriugena|Eriugena]]'''</small>
|<small>Irischer [[Naturphilosoph]], der die Bedeutung der Vernunft betonte.</br>Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden</br>Übernahm die [[Emanation]]slehre [[Plotin]]s und lehnte Augustinus’ Prädestination ab.</small>
|<small>'''871 - 899''' [[Alfred der Große]] von England</small>
|-
|<small>um 950 - 1022</small>
|<small>'''[[Notker]]'''Teutonicus</small>
|<small>Erster Aristoteles Kommentator des Mittelalters</br></small>
|<small>'''936 - 973''' [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] Deutscher Kaiser (962)</small>
|-
|-
| 336–264 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Frühscholastik]]'''
| [[Zenon von Kition]]
|-

|<small>gest. 1088</small>
[[Datei:Paolo Monti - Servizio fotografico (Napoli, 1969) - BEIC 6353768.jpg|60px]]
|<small>'''[[Berengar]]'''</small>
|
|<small>Sah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.</br>Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem bilde Gottes geschaffen sei.</small>
* Stellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.
|<small>'''987 - 1328''' [[Capetinger]] in Frankreich</br>'''1024 - 1125''' [[Salier]] in Deutschland</small>
* Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele ([[Universalienproblem|Nominalismus]])
|-
* Gilt mit der Lehre der [[Katalepsis]] (Evidenz) als Begründer des [[Stoa|Stoizismus]].
|<small>1005 - 1089</small>
* Der Staat ist eine vernünftige Lebensgemeinschaft aller Menschen
|<small>'''[[Lafrank]]'''</small>
|
|<small>Wollte im [[Abendmahlsstreit]] nicht der Vernunft, sondern nur den Autoritäten folgen.</br></small>
* um 300 [[Euklid]]
|<small>'''1046''' [[Synode von Sutri]]</br>Absetzung dreier rivalisierender Päpste</small>
|-
|<small>1006 - 1072</small>
|<small>'''[[Petrus Damiani]]'''</small>
|<small>Kämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.</br>Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.</small>
|<small>'''1054''' Trennung ([[Schisma]]) Roms von der [[Ostkirche]]</small>
|-
|<small>1033 - 1109</small>
|<small>'''[[Anselm von Canterbury]]'''</small>
|<small>Wandte die [[Dialektik]] als Methode auf die christliche Gotteslehre an.</br>führte den [[Gottesbeweis|ontologischen Gottesbeweis]] </br>Bekannte mit Augustinus ''[[Credo ut intelligam]]'' (ich glaube, um zu verstehen).</small>
|<small>'''1066''' [[Wilhelm der Eroberer]]</small>
|-
|<small>1090 - 1160</small>
|<small>'''[[Adelard von Bath]]'''</small>
|<small>Erkannte beim Studium in Spanien die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften</br>Übersetzte arabische Texte und verbreitete deren Wissen in der Mathematik, Medizin und Astronomie</small>
|<small>'''1074''' Verfügung des [[Zölibat]] durch Papst [[Gregor VII.]]</small>
|-
|<small>1080 - 1145</small>
|<small>'''[[Gilbert von Poitiers]]'''</small>
|<small>Vertreter des Realismus im Univesalienstreit</br> Unterschied begrifflich Gott und Gottheit sowie Individualität und Singularität </small>
|<small>'''1077''' Gang nach [[Canossa]]</small>
|-
|<small>1050 - 1120</small>
|<small>'''[[Roscelinus]]'''</small>
|<small>Radikaler Nominalist</br>Leitete daraus einen [[Tritheismus]] ab</small>
|<small>'''1096 - 1099''' Erster [[Kreuzzug]]</small>
|-
|<small>gest. 1121</small>
|<small>'''[[Wilhelm von Champeaus]]'''</small>
|<small>Realist im [[Universalienstreit]], der sich gegen Roscelin durchsetzte.</br>Gründer des Stiftes Saint-Victor</small>
|<small>'''1122''' [[Wormser Konkordat]] beendet [[Investiturstreit]]</small>
|-
|<small>1097 - 1147</small>
|<small>'''[[Hugo von Sankt Victor]]'''</small>
|<small>Verband Mysthik mit Naturforschung</br></small>
|<small>um '''1125''' Erfindung des [[Bleistift]]s</small>
|-
|<small>1079 - 1142</small>
|<small>'''[[Abaelard]]'''</small>
|<small>Bedeutendster Philosoph der Frühscholastik</br>Vermittelte im Universalienstreit mit dem [[Konzeptualismus]] </br>Entwickelte die [[scholastische Methode]] fort (''sic et non'') </br>Schrieb zur [[Frieden]] zwischen den Religionen und entwickelte eine [[Verantwortungsethik]] </br>Hatte ein berühmtes Verhältnis zu [[Heloise]]</small>
|<small>'''1138 - 1152''' [[Konrad III. (HRR)|Konrad III.]] erster Staufer</small>
|-
|<small>1100 - 1160</small>
|<small>'''[[Petrus Lombardus]]'''</small>
|<small>Schrieb die als Lehrwerk lange gültigen Sentenzen.</br></small>
|<small>'''1147 - 1149''' Zweiter Kreuzzug</small>
|-
|<small>gest. 1151</small>
|<small>'''[[Thierry von Chartres]]'''</small>
|<small>Moderne Interpretation der [[Schöpfungsgeschichte]]</br></small>
|<small>'''1152 - 1190''' Friedrich I., [[Barbarossa]]</small>
|-
|<small>gest. nach 1150</small>
|<small>'''[[Wilhelm von Conches]]'''</small>
|<small>Stark physikalisch geprägtes Weltbild</br></small>
|<small></small>
|-
|-
| 331–251 v. Chr.
|<small>1115 - 1180</small>
| [[Kleanthes]]
|<small>'''[[Johannes von Salisbury]]'''</small>
|
|<small>Konzeptualist, Sekretär von [[Thomas Becket]] </br>[[Staatstheorie]] mit der Pflicht zu [[Sittlichkeit]] und Tugend für Staatsvertreter</small>
* Verdiente als ehemaliger Faustkämpfer seinen Lebensunterhalt durch Hilfsarbeiten.
|<small>'''1170''' Ermordung von Thomas Becket</br>Sturmflut verwüstet Niederlande</br>'''1187''' Eroberung [[Jerusalem]]s durch [[Saladin]]</small>
* Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der [[Wirklichkeit]] möglich.
|-
* Wandte sich gegen die Naturforscher Demokrit und Aristarch
|<small>1120 - 1202</small>
|
|<small>'''[[Alanus ab Insulis]]'''</small>
* ab ca. 250 Aufstieg Roms
|<small>Entwarf eine axiomatische Theologie ausgehend von der Einheit des Einen</br></small>
|-
|<small>'''1189 - 1192''' Dritter Kreuzzug, Barbarossa ertrinkt im [[Saleph]]</small>
| 276–204 v. Chr.
|-
| [[Chrysippos von Soli|Chrysippos]]
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Arabische und Jüdische Philosophie im Mittelalter'''
|-
|-
|<small>800 - 870</small>
|<small>'''[[Al-Kindi]]'''</small>
|<small>Übersetzte griechische Texte</br>Befasste sich mit Aristoteles' Naturphilosophie</small>
|<small></small>
|-
|<small>870 - 950</small>
|<small>'''[[Al-Farabi]]'''</small>
|<small>Übersetzte griechische Texte</br>Befasste sich mit Mathematik und Musik</small>
|<small></small>
|-
|<small>980 - 1037</small>
|<small>'''[[Avicenna]]'''</small>
|<small>’’Buch der Genesung’’ als Grundlagenwerk</br>Konzeptualismus und Emanation</small>
|<small></small>
|-
|<small>1020 - 1068</small>
|<small>'''[[Gabirol]]'''</small>
|<small>Der göttliche Wille ist die Quelle des Lebens</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1126 - 1198</small>
|<small>'''[[Averroes]]'''</br>(Ibn Roschd)</small>
|<small>Aristoteleskommentare (Für Thomas: ’’Der Kommentator’’)</br>Sterbliche Einzelseele, aber der Geist der Menschen ist unsterblich</br>Religion ist für die Masse, Philosophie braucht aber Vernunft</small>
|<small></small>
|-
|<small>1135 - 1204</small>
|<small>'''[[Maimonides]]'''</small>
|<small>Zweifelnde sollen durch Vernunft zum Glauben finden</br>[[Tugendethik]]</small>
|<small></small>
|-
|<small>1288 - 1344</small>
|<small>'''[[Levi ben Gerson]]'''</small>
|<small>Averroist</br></small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Hochscholastik]]'''
|-
|<small>1170 - 1253</small>
|<small>'''[[Robert Grosseteste]]'''</small>
|<small>Griff naturwissenschaftliche Fragen auf</br></small>
|<small>'''1182 - 1226''' [[Franz von Assisi]]</br>'''1190''' Gründung des [[deutscher Orden|Deutschen Ordens]]</br>um '''1200''' Gründung der Universität [[Cambridge]]</small>
|-
|<small>1170 - 1245</small>
|<small>'''[[Alexander von Hales]]'''</small>
|<small>Früher Aristoteliker</br>Schrieb ’’Quaestiones’’ nach der scholastischen Methode</small>
|<small>'''1204''' Vierter Kreuzzug mit Eroberung Konstantinopels</br>Kaisertum von [[Byzanz]]</small>
|-
|<small>1221 - 1274</small>
|<small>'''[[Bonaventura]]'''</small>
|<small>Betonte die Erleuchtung durch Gott</br></small>
|<small>'''1212''' [[Kinderkreuzzug]]</small>
|-
|<small>1200 - 1280</small>
|<small>'''[[Albertus Magnus]]'''</small>
|<small>Beeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen</br>Lehrte las einer der ersten Aristoteles</small>
|<small>'''1207''' [[Sängerstreit]] auf der [[Wartburg]]</br>um '''1210''' [[Parzival]] von [[Wolfram von Eschenbach]]</small>
|-
|<small>1225 - 1274</small>
|<small>'''[[Thomas von Aquin]]'''</small>
|<small>Einklang von Wissenschaft und Vernunft</br>Wahrheit = adaequatio rei et intellecto</br>Vorrang der [[Offenbarung]]slehren ([[Sakrament]]e, jüngstes Gericht, [[Jungfrauengeburt]])</br>Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)</br>[[Kardinaltugend]]en</br>[[Unsterblichkeit]] der Seele</small>
|<small>'''1218''' [[Jadebusen]] entsteht durch Sturmflut</br>'''1228/29''' Fünfter Kreuzzug</br>[[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] König von Jerusalem</small>
|-
|<small>gest. 1284</small>
|<small>'''[[Siger von Brabant]]'''</small>
|<small>Averoist</br>Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten</small>
|<small>'''1273 - 1291''' [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I.]] von Habsburg</br>um '''1290''' Ausweisung der Juden aus England</small>
|-
|<small>gest. 1286</small>
|<small>'''[[Boethius von Dacien]]'''</small>
|<small>ebenfalls Averroist</br></small>
|<small>'''1298''' Reiseberichte des [[Marco Polo]]</small>
|-
|<small>1214 - 1294</small>
|<small>'''[[Roger Bacon]]'''</small>
|<small>Früher Emprist mit praktischen Experimenten</br>Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik </small>
|<small>um '''1294''' Gründung der [[Hanse]]</br>'''1307''' [[Rütlischwur]]</small>
|-
|<small>1226 - 1277</small>
|<small>'''[[Petrus Hispanus]]'''</small>
|<small>Kompendium der Logik</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1217 - 1293</small>
|<small>'''[[Heinrich von Gent]]'''</small>
|<small>Wollte gegen Thomas’ [[Intellektualismus]] zurück zu Augustinus</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1243 - 1316</small>
|<small>'''[[Aegidius von Rom]]'''</small>
|<small>Katalog von 95 Irrlehren</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1266 - 1308</small>
|<small>'''[[Johannes Duns Scotus]]'''</small>
|<small>Gegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)</br>Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft</br>[[Das Gute]] wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre</small>
|<small>'''1328 - 1589''' Haus [[Valois]] in Frankreich</br>'''1339 - 1253''' [[Hundertjähriger Krieg]]</small>
|-
|<small>1250 - 1320</small>
|<small>'''[[Dietrich von Freiberg]]'''</small>
|<small>Erforschte das Prinzip des Regenbogens</br></small>
|<small>'''1309 - 1377''' Papstsitz in [[Avignon]]</small>
|-
|<small>1265 - 1321</small>
|<small>'''[[Dante]]'''</small>
|<small>Entwarf ein von der Kirche unabhängiges Staatskonzept</br></small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''[[Spätscholastik]]'''
|-
|<small>1280 – 1347</small>
|<small>'''[[Wilhelm von Ockham]]'''</small>
|<small>[[Ockhamsches Rasiermesser]]</br>Beiträge zur Logik und zur [[Sprachphilosophie]]</br>Begriffe sind nicht Abbilder, sondern nur Zeichen (Nominalismus)</br>Forderte [[Trennung von Kirche und Staat]]</small>
|<small>um '''1328''' Erfindung der [[Sägemühle]]</small>
|-
|<small>1232 - 1316</small>
|<small>'''[[Raimundus Lullus]]'''</small>
|<small>Averroist</br>Magische Wahrheitsscheibe aus Begriffskombinationen</small>
|<small>'''1341''' erste Erwähnung eines [[Kölner Karneval]]szuges</small>
|-
|<small>gest. 1330</small>
|<small>'''[[Nikolaus von Autrecourt]]'''</small>
|<small></br>““</small>
|<small></small>
|-
|<small>1316 - 1390</small>
|<small>'''[[Albert von Sachsen]]'''</small>
|<small>Rektor der Wiener Universität</br></small>
|<small>'''1348''' Gründung der [[Universität Prag]]</br>'''1348 - 1350''' [[Pest]]</small>
|-
|<small>1330 - 1382</small>
|<small>'''[[Nikolaus von Oresme]]'''</small>
|<small>Hielt heliozentrisches Weltbild für möglich</br></small>
|<small>'''1356''' [[Goldene Bulle]] durch Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]]</small>
|-
|<small>1335 - 1396</small>
|<small>'''[[Marsilius von Inghen]]'''</small>
|<small>Mitbegründer der [[Universität Heidelberg]]</br></small>
|<small>'''1381''' englischer Bauernaufstand</small>
|-
|<small>1300 - 1358</small>
|<small>'''[[Johannes Buridan]]'''</small>
|<small>Befasste sich mit der [[Willensfreiheit]]</br>([[Buridans Esel]])</small>
|<small>'''1396''' Türken besiegen kreuzfahrer bei [[Nikopolis]]</small>
|-
|<small>1340 - 1420</small>
|<small>'''[[Pierre d’Ailly]]'''</small>
|<small>Lehrte als Skeptiker den Primat des Willens</br></small>
|<small>um '''1400''' Aufstieg des Hauses [[Medici]]</small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Mittelalterliche [[Mystik]]'''
|-
|<small>1090 - 1153</small>
|<small>'''[[Bernhard von Clairvaux]]'''</small>
|<small>Die eigentliche Tugend des Christen ist die [[Demut]]</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1098 - 1179</small>
|<small>'''[[Hildegard von Bingen]]'''</small>
|<small>Allgemeine Lebensregeln und medizinische Texte</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>gest. 1206</small>
|<small>'''[[Almarich von Bène]]'''</small>
|<small>Gott lebt in allen Kreaturen ([[Pantheismus]])</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1135 - 1202</small>
|<small>'''[[Joachim von Fiore]]'''</small>
|<small>Erwartete das jüngste Gericht um 1260</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1260 - 1328</small>
|<small>'''[[Meister Eckart]]'''</small>
|<small>Vernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1295 - 1366</small>
|<small>'''[[Heinrich Seuse]]'''</small>
|<small></br>““</small>
|<small></small>
|-
|<small>1300 - 1366</small>
|<small>'''[[Johann Tauler]]'''</small>
|<small></br>““</small>
|<small></small>
|}
</div>
</center>


[[Datei:Chrysippus of Soli.jpg|60px]]
===[[Humanismus]] und [[Renaissance]] 1400 - 1600===
|
* Schuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.
* Es gibt nur Naturnotwendigkeit ([[Determinismus]])
* Wahrnehmung ist eine Eigenschaftsveränderung in der Seele
* [[Begriff (Philosophie)|Begriffe]] sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte.
* Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten
* Die Natur ist zweckmäßig. Die Bewertung von Ereignissen als Übel (Unfälle, Krankheiten) erfolgt durch den Menschen
* Gerechtigkeit und Menschenliebe sind oberste Pflichten aus der Vernunft
|
* [[Archimedes]] (280–212)
|-
| um 250 v. Chr.
| [[Ariston von Chios]]
|
* Lehrer des [[Eratosthenes]]
|
|-
| 3. oder 2. Jahrhundert v. Chr.
| [[Zenon von Tarsos]]
|
|
* [[Zweiter Punischer Krieg]] (218 bis 201)
|-
| um 240–150 v. Chr.
| [[Diogenes von Babylon]]
|
* Lehre über das Lebensziel (Telos) und über ethische Grundsätze
* Schuf in der Dialektik eine stoische [[Semiotik|Bedeutungslehre]]
|
* [[Eratosthenes]] (276/273–um 194)
|-
| 201–120 v. Chr.
| [[Polybios]]


[[Datei:Polybios.jpg|60px]]
|
* Verfasste eine [[Weltgeschichte|Universalgeschichte]] in 40 Büchern.
* Entwickelte die Theorie vom [[Verfassungskreislauf]]
|
* 146 Eroberung [[Karthago]]s
|-
| † um 137 v. Chr.
| [[Antipatros von Tarsos]]
|
* Verteidigte die Stoa gegen Karneades
|
* 133–121 Reformen der [[Gracchus|Gracchen]]
|-
| um 180 v. Chr.
| [[Panaitios von Rhodos]]
|
* Schrieb ein verloren gegangenes Werk über die Pflicht.
* Nahm Elemente der skeptischen Akademie in seine Lehre auf ([[Synkretismus]])
|
|-
| 135–51 v. Chr.
| [[Poseidonios]]


|
<center>
* Affekte werden von vernunftlosen Teilen der Seele verursacht
<div style="float:center">
|
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
* 82–79 [[Diktatur]] [[Lucius Cornelius Sulla Felix|Sullas]]
|- style="background:#ffdead"
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 106–43 v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Dichter und Künstler'''
| [[Marcus Tullius Cicero|Cicero]]<br />[[Datei:M-T-Cicero.jpg|60px]]
|-
|
|<small>1265 - 1321</small>
* Politiker, Anwalt, Rhetoriker
|<small>'''[[Dante Alighieri]]'''</small>
* Vertrat [[Eklektizismus|eklektisch]] Lehren der Stoa und der neuen Akademie
|<small>Zählt eigentlich noch zum Mittelalter</br>Schrift über einen kirchenunabhängigen Staat</small>
* Gilt als Inspirator des [[Humanismus]].
|<small></small>
* es gibt eingeborene Ideen ([[ideae innatae]]), insbesondere die Grundbegriffe der [[Sittlichkeit]] und des [[Recht]]s sowie den Glauben an das Göttliche und an die Unsterblichkeit der [[Seele]]
|-
* Lehre vom [[Gesinnung|allgemeinen Menschenverstand]] ([[consensus gentium]])
|<small>1305 - 1374</small>
* Lehre vom [[Naturrecht]]. Unterschied wie später Kant [[Legalität]] (rectum) und [[Moralität]] (honestum)
|<small>'''[[Petrarca]]'''</small>
|
|<small>Gegner der [[Scholastik]] und des [[Aristotelismus]]</br></small>
* 70 Konsulat von [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]] und [[Marcus Licinius Crassus|Crassus]]
|<small></small>
* 44 Ermordung [[Gaius Iulius Caesar|Caesars]]
|-
* [[Sallust]] (86-35)
|<small>1313 - 1375</small>
|<small>'''[[Boccaccio]]'''</small>
|<small>Begründer der italienischne Novelle</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1452 - 1519</small>
|<small>'''[[Leonardo da Vinci]]'''</small>
|<small>Künstler, Architekt, Techniker und Anatom</br></small>
|<small></small>
|-
|<small>1475 - 1564</small>
|<small>'''[[Michelangelo Buonarotti]]'''</small>
|<small>Herausragender Maler und Bildhauer</br></small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Humanismus'''
|-
|<small>1369 - 1444</small>
|<small>'''[[Leonardo Bruni]]'''</small>
|<small>Republikanischer Kanzler in Florenz</br></small>
|<small></small>
|-
|-
| 1. Jahrhundert v. Chr./1. Jahrhundert n. Chr.
|<small>ca. 1406 - 1457</small>
| [[Sotion (Lehrer Senecas)|Sotion]]
|<small>'''[[Lorenzo Valla]]'''</small>
|
|<small>italienischer [[Humanismus|Humanist]] mit [[Epikur|epikureischer]] Orientierung, [[Rhetorik|Rhetoriker]]</br>Untersuchung der Freiheit des menschlichen Willens</br>Für eine positive Bewertung der Lust</small>
* Lehrer Senecas
|<small></small>
|
* 1. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. [[Diodor]]
* [[Horaz]] (65–8)
|-
|-
| 4 v. Chr. bis 65
|<small>1444 - 1485</small>
| [[Seneca]]
|<small>'''[[Rudolf Agricola (Humanist)|Rudolf Agricola]]'''</small>

|<small>Schrieb über die dialektische Denkmethode</br></small>
[[Datei:Seneca-berlinantikensammlung-1.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste.
|
* 12 v.&nbsp;Chr. [[Augustus]] [[Pontifex Maximus]]
* [[Livius]] (59–17 n.&nbsp;Chr.)
|-
|-
| um 30–80
|<small>1455 - 1522</small>
| [[Gaius Musonius Rufus]]
|<small>'''[[Johannes Reuchlin]]'''</small>
|
|<small>Hebraist</br>Trat gegen den Strom für [[Toleranz]] gegenüber den [[Juden]] ein.</small>
* Zweck der Philosophie ist die Erlangung der [[Tugend]]
|<small></small>
* Lehrer des Epiktet
|
|-
|-
| um 50–138
|<small>1454 - 1494</small>
| [[Epiktet]]
|<small>'''[[Angelo Poliziano]]'''</small>
|
|<small>Unterrichtete in [[Florenz]] griechische und lateinische Literatur</br></small>
* Schrieb ein Handbuch der [[Moral]].
|<small></small>
* „Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge.“
|
* 54–68 [[Nero]]
* 79 Untergang [[Pompeji]]s
* [[Tacitus]] (58–120)
|-
|-
| 121–180
|<small>1459 - 1508</small>
| [[Mark Aurel]]
|<small>'''[[Conrad Celtis]]'''</small>

|<small>Dichter, Kartograph und Historiograph</br></small>
[[Datei:Marcus Aurelius Glyptothek Munich.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Mit seinen „Selbstbetrachtungen“ schuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln.
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1461 - 1535</small>

|<small>'''[[Ulrich Zasius]]'''</small>
==== Skeptiker ====
|<small>Vertreter einer humanistischen [[Jurisprudenz]]</br></small>
Von den meisten Werken der [[Skeptizismus|Skeptiker]] der Antike sind nur Bruchstücke in Form von Zitaten bei anderen Autoren erhalten geblieben; es gibt aber eine große und zusammenhängende Darstellung der Schule („Grundriss der pyrrhonischen Skepsis“) durch ihren letzten bedeutenden Vertreter, Sextus Empiricus.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1466 - 1536</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Erasmus von Rotterdam]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Kirchenkritischer [[Augustiner]], aber gegen die [[Kirchenspaltung]]</br>Gegner Luthers in der Frage des Freien Willens </br>Für religiöse Toleranz und Ächtung von [[Nationalismus]] und Krieg.</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 360–270 v. Chr.
|<small>1497 - 1560</small>
| [[Pyrrhon von Elis]]
|<small>'''[[Philipp Melanchton]]'''</small>
|
|<small>Verband Gedanken der [[Reformation]] mit der Philosophie des Aristoteles</br></small>
* Begründer der [[Skeptizismus|Skepsis]]
|<small></small>
* Wahrheit ist weder durch [[Wahrnehmung|Sinneswahrnehmung]] noch durch Urteile feststellbar.
* Weil es kein Wissen gibt, gibt es auch keine Lehre vom rechten Handeln
* Der Mensch kennt höchstens seine Gefühlszustände
|
|-
|-
| um 320–230 v. Chr.
|<small>1517 - 1572</small>
| [[Timon von Phleius]]
|<small>'''[[Petrus Ramus]]'''</small>
|
|<small>Wollte eine neue [[Logik]] entwickeln</br>Wurde in der [[Bartholomäusnacht]] ermordet</small>
* Schrieb Spottgedichte über die Dogmatiker.
|<small></small>
|-
|
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Philosophen'''
|-
|-
| 1. Jahrhundert v. Chr.
|<small>1355 - 1450</small>
| [[Ainesidemos]]
|<small>'''[[Georgios Gemistos Plethon]]'''</small>
|
|<small>Kam aus [[Byzanz]] und übersetzte Platon</br>Regte bei den [[Medici]] die Neubegründung der Akademie an.</small>
* Forderte die Urteilsenthaltung ([[Epoché]]),
|<small></small>
* Entwickelte zehn Tropen (tropoi – Gründe der Skepsis)
|
* 43 v. Chr. bis 17 n. Chr. [[Ovid]]
|-
|-
| unsicher
|<small>1403 - 1472</small>
| [[Agrippa (Philosoph)|Agrippa]]
|<small>'''[[Johannes Bessarion]]'''</small>
|
|<small>Byzantiner und Platoniker</br>Begründete eine bedeutende Bibliothek</small>
* Man kann keine Überzeugung rechtfertigen ([[Münchhausen-Trilemma]])
|<small></small>
* Fünf Tropen: 1. Widerstreit, 2. [[unendlicher Regress]], 3. [[Relativität]], 4. [[Prämisse|unerwiesene Voraussetzung]], 5. [[Zirkelschluss|Diallele]] (Zirkelschluss)
|
|-
|-
| 200–250
|<small>1433 - 1499</small>
| [[Sextus Empiricus]]
|<small>'''[[Marsilio Ficino]]'''</small>
|
|<small>Erster Leiter der neuen Akademie in Florenz</br></small>
* Schriften gegen die [[Syllogismus|Syllogistik]] und die Religion
|<small></small>
|
|-
|-
| um 220
|<small>1463 - 1494</small>
| [[Diogenes Laertios]]
|<small>'''[[Mirandola|Pico della Mirandola]]'''</small>
|
|<small>Trat für die [[Würde des Menschen]] ein.</br>Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.</small>
* Verfasste eine griechische Geschichte der Philosophie in zehn Büchern.
|<small></small>
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1462 - 1524</small>

|<small>'''[[Pietro Pomponazzi]]'''</small>
==== Mittel- und Neuplatoniker ====
|<small>Wollte Aristoteles ohne [[Thomismus]] und [[Averroismus]]</br>Lehnte Unsterblichkeit der Seele ab.</small>
In der Spätantike wurde der [[Neuplatonismus]] als philosophische Richtung stärker maßgeblich, der in einem wohl wechselseitig verschränkten Prozess anregend und befruchtend auch auf das Denken der christlichen [[Kirchenväter]] einwirkte. Der Drang von Philosophen wie Plotin und später Proklos zur Vereinheitlichung (Suche nach dem [[Das Eine|Einen]], dem Göttlichen) mündete in eine Rückwendung zu Platon und in eine Neuausrichtung der platonischen Ideenlehre. Daraus ergaben sich Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Neuplatonismus und christlicher Religion, die bis in den Beginn der mittelalterlichen Philosophie reichten.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1401 - 1464</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Nikolaus von Kues]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Die Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.</br>Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen Unendlichkeit</br>Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der Vernunft</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| um 15 oder 10 v. Chr. bis nach 40
|<small>1553 - 1592</small>
| [[Philon von Alexandria]]
|<small>'''[[Michel de Montaigne]]'''</small>
|
|<small>Formulierte seine [[Skepsis]] in Essays</br></small>
* Gilt als der bedeutendste Denker des [[Hellenistisches Judentum|hellenistischen Judentums]]
|<small></small>
|
|-
|-
| um 45–125
|<small>1541 - 1603</small>
| [[Plutarch]]
|<small>'''[[Pierre Charon]]'''</small>
|
|<small>Schrieb ein bekanntes moralphilosophisches Werk</br></small>
* Mittelplatoniker
|<small></small>
* Umfangreiche Schriften zur Ethik
* 23 Biografien mit Gegenüberstellung je eines Griechen und Römers
|
|-
|-
| 87–150
|<small>1394 - 1476</small>
| [[Claudius Ptolemäus]]
|<small>'''[[John Fortescue]]'''</small>
|
|<small>Die Autorität des Königs beruht auf öffentlicher Zustimmung und nicht auf Gottes Gnade</br></small>
* Entwickelte das für das Mittelalter maßgebliche geozentrische Weltbild.
|<small></small>
* Verfasste ein umfangreiches Werk zur Mathematik und [[Astronomie]]
|
|-
|-
| 2. Jahrhundert
|<small>1469 - 1527</small>
| [[Albinos (Philosoph)|Albinos]]
|<small>'''[[Niccolo Machiavelli]]'''</small>
|
|<small>Politische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen</br>Die drei [[Staatszweck]]e der [[Republik]] sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl</small>
* Schrieb eine Einführung in die platonische Philosophie.
|<small></small>
|
|-
|-
| 2. Jahrhundert
|<small>1478 - 1535</small>
| [[Alkinoos (Philosoph)|Alkinoos]]
|<small>'''[[Thomas Morus]]'''</small>
|
|<small>Schrieb eine [[Utopie]] über die beste [[Verfassung]] des Gemeinwesens</br>ohne [[Privateigentum]], mit Bildung für alle und [[Religionsfreiheit]]</small>
* Schrieb eine Zusammenfassung platonischer Lehren.
|<small></small>
|
|-
|-
| 2. Jahrhundert
|<small>1530 - 1596</small>
| [[Numenios]] von Apameia
|<small>'''[[Jean Bodin]]'''</small>
|
|<small>Im [[Naturrecht]] ist alleine das Volk der [[Souverän]]</br></small>
* Seine neupythagoreischen Schriften beeinflussten den späteren Neuplatonismus.
|<small></small>
|
|-
|-
| um 125 bis um 170
|<small>1506 - 1582</small>
| [[Apuleius]]
|<small>'''[[George Buchanan]]'''</small>
|
|<small>[[Volkssouveränität]] beinhaltet [[Widerstandsrecht]]</small>
* Schriftsteller und Philosoph ''(Metamorphosen)''
|<small></small>
|
|-
|-
| um 150–200
|<small>1557 - 1638</small>
| [[Kelsos]]
|<small>'''[[Johannes Althusius]]'''</small>
|
|<small>Der Staat beruht auf einem [[Gesellschaftsvertrag]].</br>Das Volk ist politisch und religiös autonom.</small>
* Scharfer Kritiker des Christentums
|<small></small>
|
|-
|-
| 150 bis um 215
|<small>1548 - 1617</small>
| [[Clemens von Alexandria]]
|<small>'''[[Francisco Suarez]]'''</small>
|
|<small>Spätscholstiker</br>Vertritt aber die Freiheit des Einzelnen und die Idee des [[Staatsvertrag]]es</small>
* Die richtigen Lehren erreicht man durch einen auf Wissen beruhenden Glauben
|<small></small>
* Gott selbst ist unsichtbar und unaussprechlich.
|
|-
|-
| 185–253/254
|<small>1575 - 1624</small>
| [[Origenes]]
|<small>'''[[Jakob Böhme]]'''</small>

|<small>[[Mystiker]]: Gott als Leben, Kraft und Wille </br>Setzte sich für die Idee des Freien Willens und die persönliche Freiheit ein</small>
[[Datei:Origen3.jpg|60px]]
|<small></small>
|-
|
* [[Allegorie|Allegorische]] Schriftauslegung
|<small>1583 - 1645</small>
* Philosophie hat die Aufgabe der Durchdringung der Schriften
|<small>'''[[Hugo Grotius]]'''</small>
|
|<small> Begründer des [[Völkerrecht]]s </br></small>
|<small></small>
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Reformation'''
|-
|-
| um 180–242
|<small>1330 - 1384</small>
| [[Ammonios Sakkas]]
|<small>'''[[John Wyclif]]'''</small>
|
|<small> Bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes</br></small>
* Begründer des [[Neuplatonismus]]
|<small></small>
* Lehrer Plotins
|
|-
|-
| 205–270
|<small>1369 - 1415</small>
| [[Plotin]]
|<small>'''[[Jan Hus]]'''</small>
|
|<small>Die Bibel ist die einzige Autorität</br>Begründete die Bewegung der [[Hussiten]]</small>
* Erforschte die Philosophie der Perser und Inder.
|<small></small>
* Seine Schriften wurden von [[Porphyrios]] geordnet, redigiert und schließlich unter dem Titel [[Enneaden]] herausgegeben.
* Lehre: Urgrund ist das unbeschreibliche Eine und dessen [[Emanation (Philosophie)|Emanation]], durch die der Geist (nous) entsteht.
* Die [[Weltseele]] steht als dritte Stufe zwischen dem wahren Sein und der Materie (hyle).
* Um mit dem Einen Eins zu werden, muss sich die menschliche Seele von der Sinnlichkeit reinigen (katharsis).
|
|-
|-
| um 212–272
|<small>1483 - 1556</small>
| [[Longinos|Kassios Longinos]]
|<small>'''[[Martin Luther]]'''</small>
|
|<small>Gilt als geistiger Vater der Reformation</br>Gegen [[Ablassbrief]]e, [[Ämterkauf]], [[Wallfahrt]]en und [[Kasteiung]]en</br>Allein der [[Glaube]], Allein die Schrift, Allein die Gnade</small>
* Schüler des Ammonios Sakkas, jedoch selbst noch ein Mittelplatoniker
|<small></small>
|
|-
|-
| um 234–304
|<small>1484 - 1531</small>
| [[Porphyrios]]
|<small>'''[[Ulrich Zwingli]]'''</small>
|
|<small>Wandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg.</br> </small>
* Gilt als entschiedener Gegner des Christentums.
|<small></small>
* Schrieb eine systematische Einführung in die ''[[Kategorien]]'' des Aristoteles ''([[Isagoge]])''
* Quelle für den [[Universalienproblem|Universalienstreit]]
|
|-
|-
| um 250–330
|<small>1509 - 1564</small>
| [[Iamblichos von Chalkis|Iamblichos]]
|<small>'''[[Johannes Calvin]]'''</small>
|
|<small> Verfasste den Genfer [[Katechismus]] und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht </br></small>
* Erweiterte die Emanationslehre Plotins
|<small></small>
|
* 337 Taufe [[Konstantin der Große|Konstantins]] auf dem Sterbelager
|-
|-
| um 350
|<small>1499 - 11560</small>
| [[Dexippos (Philosoph)|Dexippos]]
|<small>'''[[Johannes a Lasco]]'''</small>
|
|<small>Aus Polen stammender Reformator Frieslands</br></small>
* Schüler des Iamblichos
|<small></small>
|
|-
|-
| † um 355
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Naturwissenschaftler'''
| [[Aidesios (Neuplatoniker)|Aidesios]]
|
* Schüler des Iamblichos
|
|-
|-
| † 372
|<small>1473 - 1543</small>
| [[Maximos von Ephesos]]
|<small>'''[[Nikolaus Kopernikus]]'''</small>
|
|<small></br>[[Heliozentrisches Weltbild]] aufgrund von Beobachtungen</small>
* Schüler des Aidesios
|<small></small>
* Lehrer des späteren römischen Kaisers Julian
|
|-
|-
| 331–363
|<small>1493 - 1541</small>
| [[Julian (Kaiser)|Kaiser Julian]]
|<small>'''[[Paracelsus]]'''</small>

|<small>Kritisierte die herkömmliche Medizin</br>Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse ([[Laudanum]]</small>
[[Datei:IVLIANVS.gif|60px]]
|<small></small>
|
* Förderer des Neuplatonismus
|
|-
|-
| um 350 bis um 432
|<small>1501 - 1576</small>
| [[Plutarch von Athen]]
|<small>'''[[Gerolamo Cardano]]'''</small>
|
|<small></br>Erfand als Mediziner und Mathematiker das [[Kardangelenk]]</small>
* Lehrer des Syrianos und des Proklos
|<small></small>
|
|-
|-
| um 370–416
|<small>1509 - 1588</small>
| [[Hypatia]]
|<small>'''[[Bernardo Telesio]]'''</small>
|
|<small></br>““</small>
* [[Mathematiker]]in, [[Astronom]]in, [[Mechaniker]]in und [[Philosoph]]in, Tochter des [[Theon von Alexandria]]
|<small></small>
* Wurde von Christen ermordet
|
|-
|-
| 5. Jahrhundert
|<small>1529 - 1597</small>
| [[Hierokles von Alexandria (Neuplatoniker)|Hierokles]]
|<small>'''[[Francesco Patrizi]]'''</small>
|
|<small></br>““</small>
* Kommentar zu den pythagoreischen [[Goldene Verse|Goldenen Versen]]
|<small></small>
|
|-
|-
| † um 437
|<small>1568 - 1639</small>
| [[Syrianos]]
|<small>'''[[Tommaso Campanella]]'''</small>
|
|<small>Utopie: Der Sonnenstaat</br>Verbrachte durch die [[Inquisition]] 27 Jahre im Kerker</small>
|
|<small></small>
|-
|-
| 410–485
|<small>1548 - 1600</small>
| [[Proklos]]
|<small>'''[[Giordano Bruno]]'''</small>
|
|<small>Starb wegen [[Pantheismus]] durch die Inquisition auf dem [[Scheiterhaufen]]</br>Verkündete die Unendlichkeit des [[Universum]]s und Gott als Quelle ewigen Wandels</small>
* Leiter der Akademie
|<small></small>
* Wichtige Quelle für die Scholastik und die Renaissance
|
* 476 Absetzung des [[Romulus Augustulus]] durch [[Odoaker]] bedeutet Ende [[Weströmisches Reich|Westroms]]
|-
|-
| um 458–540
|<small>1564 - 1642</small>
| [[Damaskios]]
|<small>'''[[Galileo Galilei]]'''</small>
|
|<small>[[Fallgesetz]]e als Ausgangspunkt der [[Mechanik]]</br>Das Buch der Natur ist in der Sprache der [[Mathematik]] geschrieben.</small>
* Letzter [[Scholarch]] der [[Platonische Akademie|platonischen Akademie]]
|<small></small>
* Lehrer des Simplikios, [[Philosophie der Zeit]]
|
* Schließung der Akademie 529 durch [[Justinian I.]]
|-
|-
| um 490–570
|<small>1571 - 1630</small>
|<small>'''[[Johannes Kepler]]'''</small>
| [[Johannes Philoponos]]
|
|<small>Bestätigte Kopernikus mathematisch</br></small>
* Frühchristlicher Denker und Naturwissenschaftler
|<small></small>
* Verfasste Aristoteleskommentare
|
|-
|-
| 6. Jahrhundert
|<small>1592 - 1655</small>
| [[Simplikios]]
|<small>'''[[Pierre Gassendi]]'''</small>
|
|<small>Bestätigte als Astronom Berechnungen Keplers</br>Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinander</small>
* Wanderte nach Schließung der Akademie 529 durch [[Justinian I.]] nach Persien aus
|<small></small>
* Verfasste Aristoteleskommentare
|}
|
</div>
|-
</center>
| colspan="4" style="background:#eee;" |


=== Frühe Chinesische Philosophie ===
===Neuzeit 1600 - 1800===
==== Konfuzianismus 561–220 v. Chr. ====
Der [[Konfuzianismus]] ist eine auf seinen Begründer Kongzi zurückgehende Denktradition, die auf einer Sammlung von Schriften ([[Dreizehn Klassiker]]) aufbaut, in denen die als beispielhaft angesehenen moralischen und politischen Lehren sowie die Lebensweise des Konfuzius dargestellt und interpretiert werden.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| um 561–479
| [[Konfuzius]]


[[Datei:Konfuzius-1770.jpg|60px]]
====Barock (Empirismus und Rationalismus)====
|
* Fünf Tugenden: Gegenseitige Liebe, Rechtschaffenheit, Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit, Gegenseitigkeit ([[Goldene Regel]])
* Drei soziale Pflichten: [[Loyalität]], [[Kindliche Pietät]], Wahrung von Anstand und Sitte
* Fünf Elementarbeziehungen: Vater-Sohn, Herrscher-Untertan, Ehemann-Ehefrau, Älterer-Jüngerer, Freund-Freund
* Fünf klassische Bücher: [[Buch der Wandlungen]] (enthält die Lehre von [[Yin und Yang]]), [[Buch der Lieder (China)|Buch der Lieder]], [[Buch der Urkunden]], [[Frühlings- und Herbstannalen]], [[Buch der Riten]]
|
* [[Östliche Zhou-Dynastie]]
* [[Die Zeit der Frühlings- und Herbstannalen]] (722 bis 481 v. Chr.)
|-
| 370–290
| [[Mengzi]]
|
* Die Natur des Menschen ist gut
* Der Himmel ist das abstrakte oberste Prinzip alles Seienden
|
|-
| um 298–220
| [[Xunzi]]
|
* Der Mensch ist von Natur aus böse, kann aber durch Erziehung besser werden.
|
* [[Zeit der Streitenden Reiche]] (475 v. Chr. bis 221 v. Chr.)
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Legalismus ====
Der [[Legalismus]] entstand in der [[Zeit der Streitenden Reiche]] (etwa um 480 v. Chr. bis 221 v. Chr.) und betonte Belohnung und Strafen als Grundprinzipien zur Bewahrung der gesellschaftlichen Ordnung.
|-
| um 280–233
| [[Han Fei]]
|
* Gesetze müssen für jedermann gelten, der Mensch wird besser nur durch Androhung von Strafen
|
|-
| um 280–208
| [[Li Si]]
|
* Urheber der [[Bücherverbrennung]] von 213
* Reformator der chinesischen Schrift
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Daoismus ====
<center>
Der [[Daoismus]] hat seinen historischen Ursprung im 4. Jahrhundert v. Chr. Seine zentrale Schrift ist das [[Daodejing]]. Je nach Strömung kann der Daoismus im Schwerpunkt als Religion, als Weltanschauung oder als Philosophie beschrieben werden. Kernbegriff ist das [[Dao]], ursprünglich nur Weg, Methode, Prinzip, bei Laozi aber das der ganzen Welt zugrunde liegende Allgemeine, der Ursprung der Wirklichkeit, das sich in Licht und Schatten, in [[Yin und Yang]] aufspaltet.
<div style="float:center">
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|- style="background:#ffdead"
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 6. Jahrhundert v. Chr.
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Empirismus'''
| [[Laozi]]
|-

|<small>1561 - 1626</small>
[[Datei:laozi.jpg|60px]]
|<small>'''[[Francis Bacon]]'''</small>
|
|<small>Wissen ist Macht</br>Forderte naturwissenschaftliche Forschung</br>Schrieb die Utopie: Neu Atlantis</small>
* (Legendärer) Verfasser des [[Daodejing]] (Dao = Weg oder Sinn, De = Tugend, Jing = Buch)
|<small></small>
|
|-
|-
| um 365–290 v. Chr.
|<small>1588 - 1679</small>
| [[Zhuangzi]]
|<small>'''[[Thomas Hobbes]]'''</small>

|<small>Naturrecht: bellum omnium contra omnes</br>homo homini lupus est</br>Lösung: Staat als Gesellschaftsvertrag</small>
[[Datei:Zhuangzi.gif|60px]]
|<small></small>
|
* Hauptwerk: ''Das wahre Buch vom südlichen Blütenland'' (= Zhuangzi)
* Betonung des Yin und Yang
* Sitten und Gebräuche sind kein Selbstzweck.
* Die Dinge und die Welt sind im ewigen Wandel.
|
|-
|-
| um 355–240 v. Chr.
|<small>1632 - 1704</small>
| [[Zou Yan]]
|<small>'''[[John Locke]]'''</small>
|
|<small>Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa</br>alle Erkenntnis kommt aus den Sinnen (Sensualismus) </br>Freiheit, Gleichheit, Person und Eigentum sind höchste Rechtsgüter</small>
* verband die Lehre vom Yin und Yang mit der [[Fünf-Elemente-Lehre]]
|<small></small>
* Mitglied der ''[[Jixia-Akademie]]''
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1685 - 1753</small>

|<small>'''[[George Berkeley]]'''</small>
==== Mohismus ====
|<small>Empirist '’’und’’’ Idealist</br>Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percepi) </br>Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins</small>
Der [[Mohismus]] ist eine dem Konfuzianismus ähnliche Strömung, deren zentraler Begriff die Rechtschaffenheit ist, die vor allem auf erlernten Tugenden beruht. Der Mohismus wandte sich stärker an den einfachen Menschen und betonte hierarchische Strukturen weniger als der Konfuzianismus.
|<small></small>
|-
|-
| um 490–380 v. Chr.
|<small>1694 - 1746</small>
| [[Mozi]]
|<small>'''[[Francis Hutcheson]]'''</small>

|<small>Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte</br></small>
|
|<small></small>
* Pragmatische Förderung der Wohlfahrt
* „Diejenigen, die Andere lieben, werden wieder geliebt werden.“
* Allgemeiner Maßstab ist der „Wille des Himmels.“
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1711 - 1776</small>

|<small>'''[[David Hume]]'''</small>
==== Neukonfuzianismus ====
|<small>Empirist mit Skepsis</br>Stellte das Prinzip der Induktion in Frage</br>Religionskritiker und Ökonom</small>
Im [[Neokonfuzianismus]], der während der chinesischen [[Song-Dynastie]] entstand, sind zusätzlich zum Konfuzianismus Einflüsse aus Buddhismus und Daoismus wirksam.
|<small></small>
|-
|-
| 1017–1073
|<small>1723 - 1790</small>
| [[Zhou Dunyi]]
|<small>'''[[Adam Smith]]'''</small>

|<small>Nicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker</br>sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand</small>
[[Datei:Zhou Dunyi 2.JPG|60px]]
|<small></small>
|
* Gegensatz von [[Taiji (chinesische Philosophie)|Taiji]] (dem höchsten Endlichen) und [[Wuji]] (dem höchsten Unendlichen)
|
* [[Song-Dynastie]] (960–1279)
|-
|-
| 1011–1077
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Rationalismus'''
| [[Shao Yong]]
|-

|<small>1596 - 1650</small>
[[Datei:Shao Yong.jpg|60px]]
|<small>'''[[René Descartes]]'''</small>
|
|<small>Systematischer Zweifel löst den Cartesianismus aus</br>Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend</small>
|
|<small></small>
|-
|-
| 1020–1077
|<small>1623 - 1662</small>
| [[Zhang Zai]]
|<small>'''[[Blaise Pascal]]'''</small>

|<small>Mathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung) und Literat</br>Pensées sind persönliche Gedanken über Leiden und Glauben</small>
[[Datei:Chang Tsai.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Grundbegriff des [[Qi]]
|
|-
|-
| 1130–1200
|<small>1632 - 1677</small>
| [[Zhu Xi]]
|<small>'''[[Baruch Spinoza]]'''</small>

|<small>Lehre von der unendlichen Substanz (Monismus)</br>Pantheismus</small>
[[Datei:Zhu-xi1.gif|60px]]
|<small></small>
|
* kommentierte das Buch ''[[Das Große Lernen]]''
* lehrte an der ''Akademie der Weißen Hirsch-Grotte''
* schuf die ''[[Vier Bücher (Konfuzianismus)|Vier Bücher des Konfuzianismus]]''
|
|-
|-
| 1501–1570
|<small>1646 - 1716</small>
| [[I Hwang]]
|<small>'''[[Gottfried Wilhelm Leibniz|Leibniz]]'''</small>
|
|<small>Monadenlehre mit Gott als Urmonade</br>Prästabilierte Harmonie (Dualismus)</br>Infinitesimalrechnung</small>
* Brachte den Konfuzianismus nach [[Korea]]
|<small></small>
|
* [[Ming-Dynastie]] (1368–1644)
|-
|-
| 1561–1619
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Okkasionalismus'''
| [[Fujiwara Seika]]
|-

|<small>1625 - 1699</small>
[[Datei:Fujiwara Seika.jpg|60px]]
|<small>'''[[Arnold Geulincx]]'''</small>
|
|<small>Gott ist „gelegentlich“ jeder Handlung tätig</br></small>
* Früher Konfuzianer in [[Japan]]
|<small></small>
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1638 - 1715</small>

|<small>'''[[Nicolas Malebranche]]'''</small>
=== Frühe Indische Philosophie ===
|<small>Das Zusammenspiel von Leib und Seele wird von Gott hervorgerufen</br></small>
|<small></small>
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Sonstige Philosophen'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>1533 - 1592</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Michel de Montaigne]]'''</small>
|-
|<small>Begründer der Essayistik</br>Humanist und Skeptiker</small>
| unsicher
|<small></small>
| [[Charvaka]]
|-
|
|<small>1611 - 1677</small>
* Materialismus
|<small>'''[[James Harrington]]'''</small>
|
|<small>Politischer Philosoph</br>Utopie: "The commonwealth of Oceana"</small>
|-
|<small></small>
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|-
|<small>1668 - 1744</small>
|<small>'''[[Giambattista Vico]]'''</small>
|<small>Geschichtsphilosoph</br></small>
|<small></small>
|}
</div>
</center>


====Aufklärung====
==== Upanishaden ====
Die [[Upanishaden]] sind eine Sammlung philosophischer Schriften des [[Hinduismus]] und Bestandteil des [[Veda]]. Anerkannt sind 108 Upanishaden, die in der Muktika-Upanishad, einer mindestens 700 Jahre alten Liste, aufgeführt werden. Die Texte wurden sowohl in Prosa als auch in Versform verfasst und stammen in etwa aus der Zeit zwischen 700 v. Chr. und 200 v. Chr.
|-
| 2. Jahrhundert
| [[Gautama (Rishi)]]
|
* [[Nyaya]]: Lehre des logischen Schließens
|
|-
| unsicher
| [[Kanada (Gelehrter)|Kanada]]
|
* [[Vaisheshika]]: Metaphysik und [[Naturphilosophie]] ([[Atomismus]])
* Erkenntnis entsteht aus der Untersuchung der Unterschiede
|
|-
| unsicher
| [[Kapila]]
|
* [[Samkhya]]: Bestimmung des Seins durch das Aufzählen seiner Elemente
* Dualismus von [[Prakriti]] (aktive Urnatur=Materie ohne Bewusstsein) und [[Purusha]] (passiver Geist mit Bewusstsein)
|
|-
| unsicher
| [[Patanjali]]
|
* [[Yoga]] als achtgliedrige Übung, die zu einer weltentrückten Erfahrung führt
|
|-
| ca. 200–300
| [[Jaimini]]
|
* [[Mimamsa]] Sutra: Lehre von [[Reinkarnation]] und [[Karma]] (atheistisch)
* eines der sechs klassischen Systemen der indischen Philosophie ([[Darshan]])
|
|-
| um 788–820
| [[Shankara]]
|
* [[Advaita Vedanta]]
|
|-
| 1017–1137
| [[Ramanuja]]
|
* Vishishtadvaita-Vedanta (Nicht-Dualismus)
* Materie und Seelen stellen den Körper Gottes dar
* alle Eigenschaften der Schöpfung seien real und unter der Kontrolle Gottes
|
|-
| 1486–1533
| [[Chaitanya]]
|
* Achintya Bhedabheda
* gleichzeitige Einheit und Verschiedenheit der Wahrheit
* alle Seelen und alle Materie (Prakriti) sind Umwandlungen der Energie der höchsten Wahrheit
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Buddhismus ====
Der [[Buddhismus]] ist eine Lehrtradition und Religion, die hauptsächlich in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet ist. „Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als [[Bodhi]] („Erwachen“), eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des [[Dukkha|leidhaften]] Daseins ergibt, bezeichnet wird. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen [[Buddha]] durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis, die die beiden Extreme [[Askese]] und [[Hedonismus]] sowie generell Radikalismus ablehnt, sondern jeweils einen [[Mittlerer Weg|mittleren Weg]] sucht.
|-
| um 563–483 v. Chr.
| [[Siddhartha Gautama]]


[[Datei:Buddha Kopf.jpg|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Es gilt: „Alles ist“ ebenso wie „Nichts existiert“, alles ist im Werden.
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|
|- style="background:#ffdead"
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | ''Frankreich''
|-
|-
| um 100–200 n. Chr.
|<small>1647 - 1706</small>
| [[Nagarjuna]]
|<small>'''[[Pierre Bayle]]'''</small>

|<small>hugenottischer Frühaufklärer, erforschte den [[Halleyscher Komet|Haleyschen Kometen]]</br>forderte Gewissensfreiheit und Toleranz in der Religion</br>Dictionnaire historique et critique</small>
[[Datei:Nagarjuna.JPG|60px]]
|<small></small>
|
* Der Versuch, das Rätsel des Seins zu lösen, ist irrational. ([[Mahayana]])
* Die richtige Lösung liegt im Weder-noch
* Lehre von den zwei Wahrheiten, der vierfachen Beweisführung (ja, nein, teils, weder noch) und der achtfachen Verneinung des Werdens.
|
* Die Zeit der [[Shatavahana]] von etwa 230 v. Chr. bis um 220 n. Chr.
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|-
| um 250–350 n. Chr.
|<small>1689 - 1755</small>
| [[Harivarman]]
|<small>'''[[Charles de Secondat, Baron de Montesquieu|Montesquieu]]'''</small>
|
|<small>Geschichtsphilosoph und Staatstheoretiker</br>Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung die Grundlage für die amerikanische Verfassung</small>
* [[Nihilismus]]: lehrte ein System, in dem weder Personen noch äußere Objekte wahrhaft existieren ([[Hinayana]])
|<small></small>
|
* Klassische Zeit in Indien [[Gupta-Reich]]
|-
|-
| um 420–500 n. Chr.
|<small>1694 - 1778</small>
| [[Vasubandhu]]
|<small>'''[[Voltaire]]'''</small>

|<small>Kritiker des Absolutismus und der Feudalherrschaft</br>““</small>
[[Datei:Vasubandhu.JPG|60px]]
|<small></small>
|
* [[Realismus (Philosophie)|Realismus]]: Die körperliche Welt ist real, es gibt nur kein dauerhaftes Selbst ([[Mahayana]])
|
|-
|-
| um 420–500 n. Chr.
|<small>1712 - 1778</small>
| [[Asanga]]
|<small>'''[[Jean-Jacques Rousseau|Rousseau]]'''</small>

|<small>Der Mensch ist triebbestimmt</br>[[Volonté générale]] (öffentliche Meinung) als Regulativ</br>Pädagogik als Herausbildung der sozialen Instinkte</small>
[[Datei:Asanga.JPG|60px]]
|<small></small>
|
* [[Idealismus]]: Wahrheit entsteht weder aus der Bejahung noch aus der Verneinung der Realität
* Wahres Sein haben allein die Ideen ([[Hinayana]])
* Wechselte später zur Lehre seines Bruders
|
|-
|-
| 7. Jahrhundert
|<small>1713 - 1784</small>
| [[Dharmakirti]]
|<small>'''[[Denis Diderot]]'''</small>

|<small>Begründer der Enzyklopädie</br></small>
[[Datei:Dharmakirti.gif|60px]]
|<small></small>
|
* buddhistischer Logiker
|
|-
|-
| 1222–1282
|<small>1717 - 1783</small>
| [[Nichiren]]
|<small>'''[[Jean Baptiste le Rond d'Alembert|d’Alembert]]'''</small>

|<small>Mathematiker und Physiker</br>Wirkte entscheidend an der Enzyklopädie mit</small>
[[Datei:Nichiren Daishonin Hakii Portrait.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer einer Schule des [[Buddhismus in Japan]], des [[Nichiren-Buddhismus]]
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#DDDDDD;" |
|<small>1709 - 1751</small>

|<small>'''[[Julien Offray de La Mettrie|La Mettrie]]'''</small>
== Mittelalter ==
|<small>Materialist und Religionskritiker</br>Die Seele ist eine Körperfunktion</small>
Die [[Philosophie des Mittelalters]] umfasst sehr vielfältige Strömungen, die sich seit dem [[Ende der Antike]] bis zur [[Reformation]] in [[Europa]] entwickelt haben. Im abendländischen Kulturkreis wird sie in der Patristik durch das [[Christentum]] geprägt und getragen. Als „finstere“ Epoche verkannt, war im mittelalterlichen Denken schon vieles angelegt, was [[Philosophie der Renaissance und des Humanismus|Renaissance]], [[Humanismus]] und schließlich [[Aufklärung]] formulierten. Das Wissen der Antike wurde zunächst in [[Kloster|Klöstern]] bewahrt und weitergegeben. Entscheidender ist für den lateinischen Westen der Wissensschatz, der ihm vermittelt über Übersetzungen arabischer und teils auch jüdischer Philosophen zuwächst. Eine Blüte entsteht Ende des 11. Jahrhunderts begleitet von der Gründung der ersten [[Universität]]en, an denen die [[Artes liberales]] gelehrt werden. Im 12. Jahrhundert war die byzantinische und islamische Welt Europa noch kulturell und wissenschaftlich hoch überlegen. Mit Untergang des [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reiches]] überlieferten Gelehrte dieses Wissen im 15. Jahrhundert vermehrt nach Westeuropa und wirkten so mit an der Entstehung der Renaissance.
|<small></small>
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1715 - 1771</small>

|<small>'''[[Claude Adrien Helvétius|Helvétius]]'''</small>
=== Patristik ===
|<small>Sensualist und Materialist</br>Arbeitete an der Enzyklopädie mit</small>
Als [[Patristik]] wird in der [[Christentum|christlichen]] [[Theologie]] und [[Philosophie]] die Wissenschaft bezeichnet, die sich mit der Zeit der [[Kirchenväter]] beschäftigt, das heißt mit der [[Zeitalter|Epoche]] der [[Alte Kirche|Alten Kirche]] vom 1. Jahrhundert bis zum 7. oder spätestens frühen 8. Jahrhundert.
|<small></small>

==== Apostolische Väter ====
Die [[Apostolische Väter|Apostolischen Väter]] verfassten kirchlich bedeutsamen Schriften im späten ersten und in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.
|-
|-
! Periode
|<small>1698 - 1759</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Pierre-Louis Moreau de Maupertuis|Maupertius]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Entdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| um 50–97/101
|<small>1715 - 1780</small>
| [[Clemens von Rom]]
|<small>'''[[Étienne Bonnot de Condillac|Condillac]]'''</small>

|<small>Sensualist wie John Locke</br>Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)</small>
|
|<small></small>
* [[Erster Clemensbrief]]
|
|-
|-
| um 150
|<small>1723 - 1789</small>
| [[Hirte von Hermas|Hermas]]
|<small>'''[[Paul Heinrich Dietrich von Holbach|Holbach]]'''</small>
|
|<small>Materialist, der die Religion als die größte Feindin der Moral sah</br>Arbeitete an der Enzyklopädie</small>
* Schrieb kritisch gegen die Philosophie
|<small></small>
|
|-
|-
| † 107
|<small>1735 - 1820</small>
| [[Ignatius von Antiochien|Ignatius]]
|<small>'''[[Jean Baptist Robinet]]'''</small>

|<small>Sensualist</br></small>
[[Datei:Ignatius of Antiochie, poss. by Johann Apakass (17th c., Pushkin museum).jpg|60px]]
|<small></small>
|
|
* 64 Brand Roms unter Nero
* Märtyrertod von [[Paulus von Tarsus|Paulus]] und [[Simon Petrus|Petrus]]
|-
|-
| 69–155
|<small>1743 - 1794</small>
| [[Polykarp von Smyrna|Polykarp]]
|<small>'''[[Condorcet]]'''</small>

|<small>Liberaler Enzyklopädist</br>Legte seinen Adelstitel ab</small>
[[Datei:Polycarp.jpg|60px]]
|<small></small>
|
|
* um 70 Entstehung des [[Evangelium nach Markus|Markusevangeliums]]
|-
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | ''England''
| colspan="4" style="background:#eee;" |

|-
==== Häretiker und Gnosis ====
|<small>1678 - 1751</small>
Im [[Urchristentum]] gab es einen [[Pluralismus (Theologie)|Pluralismus]] von theologischen Sichtweisen. Eines der frühen Probleme des Christentums war, sich in der [[Synkretismus|synkretistischen]] Kultur des [[Hellenismus]] gegenüber synkretistischen Religionen wie Gnostizismus und Manichäismus abzugrenzen, die die christlichen [[Dogma|Dogmen]] ganz oder teilweise mit anderen Religionen oder Eigenkonstruktionen vermischten. [[Gnosis|Gnostische Bewegungen]] wurden nach ihren Führern oder Gründern als [[Valentinianismus|Valentinianer]], [[Simon Magus|Simonianer]] oder [[Basilides (Gnostiker)|Basilidianer]] benannt.
|<small>'''[[Lord Bolingbroke]]'''</small>
|<small>Bewirtete Voltaire im Exil</br>““</small>
|<small></small>
|-
|-
| um 125
|<small>1671 - 1713</small>
| [[Basilides (Gnostiker)|Basilides]]
|<small>'''[[Anthony Ashley Cooper, 3. Earl of Shaftesbury|Lord Shaftsbury]]'''</small>
|
|<small>Schrieb über Freiheit und Moral</br>Wandte sich gegen Hobbes Egoismus</small>
* Die Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling
|<small></small>
* Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischen
|
|-
|-
| um 150
|<small>1728 - 1777</small>
| [[Valentinus]]
|<small>'''[[Thomas Reid]]'''</small>
|
|<small>Begründer der schottischen Schule</br>Common sense Philosophie als Kritik Hume's</small>
|
|<small></small>
|-
|-
| 85–160
|<small>1737 - 1797</small>
| [[Marcion|Marcion von Sinope]]
|<small>'''[[Gibbon]]'''</small>
|
|<small></br>““</small>
* [[Markionismus]]
|<small></small>
|
|-
|-
| 216–276/277
|<small>1721 - 1793</small>
| [[Mani (Religionsstifter)|Mani]]
|<small>'''[[Robertson]]'''</small>
|
|<small></br>““</small>
* Persische Religion des [[Manichäismus]]
|<small></small>
* [[Erlösung]] durch den Sieg des Lichtes über die Finsternis
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1729 - 1797</small>

|<small>'''[[Edmund Burke]]'''</small>
==== Apologeten ====
|<small>Antiaufklärer</br>Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben</small>
Die [[Apologet]]en haben die [[Christliche Apologie|christlichen Apologie]], die das [[Christentum]] im [[Römisches Reich|Römischen Reich]] als vernünftige [[Religion]] aufzeigt, gegen Angriffe anderer Religionen und [[Philosophie]]n verteidigt.
|<small></small>
|-
|-
| 100–163
|<small>1723 - 1816</small>
| [[Justin der Märtyrer]]
|<small>'''[[Ferguson]]'''</small>
|
|<small></br>““</small>
* Die Philosophie führt zu Gott
|<small></small>
* Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift
|
* 132–135 [[Bar Kochba]] Aufstand mit anschließender ''Zerstreuung'' der Juden
|-
|-
| 130–190
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | ''Deutschland''
| [[Athenagoras von Athen|Athenagoras]]
|-
|
|<small>1679 - 1754</small>
* Bittschrift für die Christen an Kaiser [[Mark Aurel]]
|<small>'''[[Christian Wolff]]'''</small>
|
|<small>systematisierte die Leibniz’sche Philosophie</br>Schuf grundlegende Begriffe wie „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich“</small>
|<small></small>
|-
|-
| unsicher
|<small>1700 - 1766</small>
| [[Tatian]]
|<small>'''[[Johann Christoph Gottsched]]'''</small>
|
|<small>Schüler Wolffs</br>Übersetzte das Lexikon von Bayle</small>
* Rede an die Griechen
|<small></small>
|
|-
|-
| 120–200
|<small>1712 - 177</small>
| [[Irenäus von Lyon|Irenäus]]
|<small>'''[[Christian August Crusius]]'''</small>
|
|<small>Gegner Wollfs</br>Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund</small>
* Kämpfte als Bischof von Lyon gegen die [[Häresie|Häretiker]]
|<small></small>
* gilt als Begründer der kirchlichen [[Dogmatik]]
|
|-
|-
| 160–225
|<small>1714 - 1762</small>
| [[Tertullian]]
|<small>'''[[Alexander Gottlieb Baumgarten|Baumgarten]]'''</small>
|
|<small>Rationalist</br>Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete</small>
* Schrieb als Erster auf Latein und schuf wichtige Begriffe des [[Kirchenlatein]]s
|<small></small>
* Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe
* Der Offenbarungsglaube ist ein Glaube an etwas Übervernünftiges (credo quia absurdum)
|
* um 200 Beginn des [[Papst]]tums
|-
|-
| 200–258
|<small>1729 - 1781</small>
| [[Cyprian von Karthago|Cyprian]]
|<small>'''[[Gotthold Ephraim Lessing|Lessing]]'''</small>
|
|<small>Schriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte</br>Gab wichtige Impulse in der Ästhetik</small>
* Vertrat die Kindstaufe
|<small></small>
* Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottes
|
* um 200 erste lateinische Bibel (Itala)
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1729 - 1786</small>

|<small>'''[[Moses Mendelssohn]]'''</small>
==== Theologische Systematisierungen ====
|<small>Wirkte für die Verbindung der Religionen</br>Freund Lessings</small>
Erst schrittweise setzten sich die [[Dreifaltigkeitslehre|Trinitarier]] durch, entstand die [[Biblische Exegese|allegorische Schriftauslegung]] und eine allmähliche Annäherung des Christentums an den [[Neuplatonismus]].
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1728 - 1777</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Johann Heinrich Lambert]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Mathematiker und Erkenntnistheoretiker</br>Stand mit Kant in regem Briefkontakt</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| um 260–336
|<small>1742 - 1798</small>
| [[Arius|Arius von Alexandria]]
|<small>'''[[Christian Garve]]'''</small>
|
|<small>Populärphilosoph und Emprist</br>Anonyme, verstümmelnde Rezension der "Kritik der reinen Vernunft"</small>
* Bestritt die [[Dreifaltigkeit|Dreieinigkeit]] Gottes
|<small></small>
* War Ausgangspunkt für den [[Arianismus]]
|
* 311 [[Toleranzedikt des Galerius]] beendet [[Christenverfolgung]]
|-
|-
| 260 oder 264–337 oder 340
|<small>1736 - 1805</small>
| [[Eusebius von Caesarea]]
|<small>'''[[Johann Nicolaus Tetens]]'''</small>
|
|<small>Nähe zu Leibniz und Wolff</br></small>
* Gilt durch seine Chroniken als Begründer der [[Kirchengeschichte (Literatur)|Kirchengeschichte]]
|<small></small>
|
* 325 [[Erstes Konzil von Nicäa|Konzil von Nicäa]] mit Verdammung des Arianismus
|-
|-
| um 298–373
|<small>1728 - 1777</small>
| [[Athanasius der Große|Athanasius]]
|<small>'''[[Johann Heinrich Lambert]]'''</small>
|
|<small>Mathematiker und Erkenntnistheoretiker</br>Stand mit Kant in regem Briefkontakt</small>
* Lehrte die [[Dreifaltigkeit|Trinität]]
|<small></small>
* Entschiedener Gegner des Arius
|
* 330 [[Konstantinopel]] wird Hauptstadt
|-
|-
| 315–367
|<small>1724 - 1804</small>
| [[Hilarius von Poitiers]]
|<small>'''[[Immanuel Kant]]'''</small>
|
|<small>'''Vollender der Aufklärung'''</br></small>
* Maßgeblicher Vertreter der Trinitarier
|<small></small>
|}
|
|-
</div>
| 335–394
</center>
| [[Gregor von Nyssa]]
|
* [[Kirchenvater]] für die orthodoxe Kirche
* Lehrte die Unendlichkeit Gottes und die [[Dreifaltigkeit]]
|
* 391 Christentum als Staatsreligion unter [[Theodosius I.|Theodosius]]
|-
| 340–397
| [[Ambrosius von Mailand]]
|
* War ein gemäßigter Trinitarier
* Bekehrte Augustinus
|
* 395 [[Theodosianische Dynastie|Reichsteilung]] in West- und Ostrom
|-
| 354–430
| [[Augustinus von Hippo|Augustinus]]
[[Datei:AugustineBaptism.jpg|60px]]
|
* Schuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre
* Die Philosophie hat die Aufgabe, die Kirchenlehre ([[Dogmatik]]) wissenschaftlich darzustellen und zu begründen
* [[Gnade (Theologie)|Gnadenlehre]]: Erlösung von der [[Erbsünde]] durch Gottes Willkür ([[Prädestination]])
* In der Erlösung offenbart sich Gottes Barmherzigkeit, in der Verdammnis Gottes Gerechtigkeit (Lehre von der doppelten Prädestination)
* Gott ist das Eine (unum), Wahre (verum), Gute (bonum), weshalb jede Vernunfterkenntnis Gotteserkenntnis ist.
* Auch der Skeptiker muss das Vorhandensein von Empfindungen anerkennen (Innere Erfahrung = Dualismus von [[Leib-Seele-Problem|Leib und Seele]]). Die Seele ist das Ganze der Persönlichkeit.
* Die Seelentätigkeiten sind Vorstellung (memoria), Urteil (intellectus) und Wille (voluntas). Entsprechend ist die Wirklichkeit bestimmt durch Sein (esse), Wissen (nosse) und Wollen (velle).
* Der Antrieb des Menschen ist sein Wille. Die wahre Erfüllung des Willen ist die Anschauung Gottes.
* Unterscheidet im ''[[Theokratie|Gottesstaat]]'' in ein [[Diesseits|diesseitiges]] weltliches Reich und einen [[Jenseits|jenseitigen]] [[Gottesstaat]] ([[Zwei-Reiche-Lehre]])
* Ziel ist die Überwindung des weltlichen Reiches zugunsten des Gottesstaates und damit der Überwindung der Entfremdung von Mensch und Gott
* [[Philosophie der Zeit]] und Philosophie des Zweifels
|
* 410 Eroberung Roms durch die [[Goten#Westgoten|Westgoten]]
* 429 [[Vandalen]] erobern Nordafrika
* Der christliche Dichter [[Prudentius]] (* 348 – † nach 405) verfasst die ''[[Psychomachia]]''
|-
| 480–524
| [[Boëthius]]
|
* Diskutierte im Proklos-Kommentar das [[Universalienproblem]]
* Schrieb vor seiner Hinrichtung den ''[[Der Trost der Philosophie|Trost der Philosophie]]''
|
* 476 Sturz des letzten weströmischen Kaisers durch [[Odoaker]]
|-
| um 500
| [[Pseudo-Dionysius Areopagita]]
|
* Unbekannter Schreiber
* Alles Sichtbare ist nur ein [[Gleichnis]] des Unsichtbaren
* Den Aufstieg zum einen erreicht man durch Reinigung, [[Erleuchtung]] und [[Kontemplation]]
|
* ca. 600 Ende der [[Völkerwanderung]]
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


===19. Jahrhundert===
=== Scholastik 500–1400 ===
==== Frühes Mittelalter ====
Die Übergangszeit zwischen Patristik und [[Scholastik]] hat kein eigenständiges neues Denken hervorgebracht. Allerdings gab es eine Reihe wichtiger Personen, die an der [[Tradierung]] der antiken Bildung maßgeblichen Anteil hatten.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| † 636
| [[Isidor von Sevilla]]
|
* Schrieb eine [[Enzyklopädie]] namens [[Etymologiae]]
|
* 507 [[Chlodwig I.]] erobert Südgallien, Beginn des [[Fränkisches Reich|Frankenreichs]]
|-
| † 662
| [[Maximus Confessor]]
|
* Kommentierte Augustinus und Boethius
|
* 568 [[Langobarden]] beenden Herrschaft [[Byzantinisches Reich|Ostroms]] in Italien
|-
| um 673–735
| [[Beda Venerabilis]]
|
* [[Historia ecclesiastica gentis Anglorum]] (Kirchengeschichte des englischen Volkes)
* System der [[Zeitrechnung]]
|
|-
| 675–750
| [[Johannes von Damaskus]]
|
* Byzantinischer [[Kirchenlehrer]]
|
* 630 Eroberung [[Mekka]]s durch [[Mohammed]]
* 711 [[Mauren]] in Spanien
|-
| 730–804
| [[Alkuin]]
|
* Leitete die Hofschule [[Karl der Große|Karls des Großen]] ([[Karolingische Renaissance]])
* Machte die ''[[Sieben Freie Künste|Sieben Freien Künste]]'' (artes liberales) zum verbindlichen Unterrichtsinhalt.
|
* 751 [[Pippin der Jüngere]] begründet des Reich der [[Karolinger]]
* 800 Kaiserkrönung [[Karl der Große|Karls des Großen]]
|-
| 780–856
| [[Rabanus Maurus]]
[[Datei:Raban-Maur Alcuin Otgar.jpg|60px]]
|
* Schrieb die Enzyklopädie ''[[de universo]]''
|
* 862 [[Rjurik|Rurik]] in [[Weliki Nowgorod|Nowgorod]]
|-
| 810–877
| [[Johannes Scotus Eriugena|Eriugena]]
[[Datei:Johannes-Scotus-Erigena.jpg|60px]]
|
* Irischer [[Naturphilosophie|Naturphilosoph]], der die Bedeutung der Vernunft betonte.
* Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden
* Übernahm die [[Emanation (Philosophie)|Emanationslehre]] [[Plotin]]s und lehnte Augustinus’ Prädestination ab
|
* 871–899 [[Alfred der Große]] von England
|-
| um 950–1028
| [[Fulbert von Chartres]]
|
* Begründer der ''[[Schule von Chartres]]'' ([[Domschule|Kathedralschule]])
|
|-
| um 950–1022
| [[Notker III.|Notker Teutonicus]]
|
* Erster Aristoteles-Kommentator des Mittelalters
|
* 936–973 [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] Deutscher Kaiser (962)
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Islamische Philosophie ====
Vor der Entfaltung der lateinischen Scholastik besteht eine arabische und innerhalb derselben auch jüdische akademische Hochkultur, durch welche auch zahlreiche griechische Texte vermittelt, interpretiert und fortgeschrieben werden. Auch in der Medizin, den Naturwissenschaften, der Mathematik, der Jurisprudenz, der Logik usw. holt die westlich-lateinische erst im 12. und 13. Jahrhundert gegenüber der arabischen Kultur auf.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 800–870
| [[al-Kindī|Alkindus]] (al-Kindī)
|
* Übersetzte griechische Texte, begründet die arabische Philosophie
* befasste sich u.&nbsp;a. mit peripatetischer Naturphilosophie
|
* um 570–632 Mohammed
* 749 Beginn der Herrschaft der [[Abbasiden]]
|-
| 864–925
| [[Rhazes]] (al-Razi)
|
* Bedeutender persischer Arzt, Naturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller
|
* 976–1025 Kaiser [[Basileios II.]] von [[Konstantinopel|Byzanz]]
* 998–1030 [[Mahmud von Ghazni]], der den [[Islam]] nach Indien bringt.
|-
| 870–950
| [[al-Fārābī|Alpharabius]] (al-Fārābī)
|
* Übersetzt und vermittelt griechische Philosophie
* versucht eine Synthese von dem, was er für aristotelisch und platonisch hält
* befasste sich auch mit Mathematik und Musik
|
* 1071 [[Seldschuken]] besiegen Byzanz in der [[Schlacht von Manzikert]] und erobern [[Jerusalem]]
|-
| 980–1037
| [[Avicenna]] (Ibn Sina)
|
* Systematische Ausarbeitung der Ansätze Farabis
* Konzeptualismus und Emanation
|
* 1085 [[Toledo]] wird von den Christen erobert.
|-
| 1058–1111
| [[Al-Ghazālī|Algazel]] (al-Ghazālī)
|
* Persischer, [[Aschariten|ash'aritischer]] Theologe und Philosoph
* greift zahlreiche maßgeblich durch Avicenna vertretene Lehren an
|
|-
| 1126–1198
| [[Averroes]] (Ibn Ruschd)
[[Datei:AverroesColor.jpg|60px]]
|
* Aristoteleskommentare (für die lateinische Philosophie des Mittelalters „Der Kommentator“)
* Es gibt genau einen aktiven Intellekt
* Philosophie ist eine religiöse Pflicht für Intellektuelle, aber die Religion vermittelt die Wahrheit allen
* verteidigt einen radikalen „Aristotelismus“ gegen al-Ghazālī
|
* Unter [[Saladin]] (1137–1193) wird Ägypten wieder sunnitisch.
* 1187 Saladin schlägt die [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] am [[See Genezareth]]
|-
| 1332–1406
| [[Ibn Chaldun]]
|
* Arabischer Historiker
* Beschreibt geschichtliche Zusammenhänge mit Interessen, die heute „soziologisch“ heißen würden
|
* 1326 [[Orhan I.]] erobert [[Bursa]]
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |


==== Frühscholastik ====
<center>
Die Frühscholastik ist die Zeit der Schulphilosophie, in der herausragende Denker sich nicht mehr auf die klösterliche Kontemplation beschränken, sondern mit Argumenten der Vernunft offensichtliche Widersprüche in den kirchlichen Lehren hinterfragen und diskutieren wollten. Oft brachten solche Diskussionen sie in Gefahr. Sie wurden als Ketzer verurteilt und mussten ihre Thesen widerrufen, wenn sie keine Risiken für Leib und Leben eingehen wollten. Dennoch fanden sich immer wieder freie Geister, die aus Überzeugung für die Vernunft eintraten.
<div style="float:center">
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|- style="background:#ffdead"
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Romantik'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>1730 - 1788</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Johann Georg Hamann]]'''</small>
|<small>Wandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung</br>Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des Erkenntnisvermögens</small>
|<small></small>
|-
|-
| † 1088
|<small>1744 - 1803</small>
| [[Berengar von Tours]]
|<small>'''[[Johann Gottfried Herder]]'''</small>
|
|<small>Schüler, Bewunderer und später heftiger Kritiker Kants</br>Dichter, Humanist, Theologe und Philosoph</br>Gab wichitge Impulse für die [[Sprachphilosophie]] und die [[philosophische Anthropologie]]</small>
* Sah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.
|<small></small>
* Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem Bilde Gottes geschaffen sei.
|
* 987–1328 [[Kapetinger]] in Frankreich
* 1024–1125 [[Salier]] in Deutschland
|-
|-
| 1005–1089
|<small>1743 - 1819</small>
| [[Lanfrank von Bec]]
|<small>'''[[Friedrich Heinrich Jacobi]]'''</small>
|
|<small>Philosophie führt zu [[Atheismus]] und [[Fatalismus]]</br>Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.</small>
* Wollte im [[Abendmahlsstreit]] nicht der Vernunft, sondern nur den Autoritäten folgen.
|<small></small>
|
* 1046 [[Synode von Sutri]]
* Absetzung dreier rivalisierender Päpste
|-
|-
| 1006–1072
|<small>1759 - 1805</small>
| [[Petrus Damiani]]
|<small>'''[[Friedrich Schiller]]'''</small>
|
|<small>Professor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena</br>zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als Themen</small>
* Kämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.
|<small></small>
* Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.
|
* 1054 Trennung ([[Schisma]]) Roms von der [[Ostkirchen|Ostkirche]]
|-
|-
| 1033–1109
|<small>1765 - 1841</small>
| [[Anselm von Canterbury]]
|<small>'''[[Franz Xaver Baader]]'''</small>
|
|<small>Versuchte das Primat des Subjekts zu überwinden</br></small>
* Wandte die [[Dialektik]] als Methode auf die christliche Gotteslehre an.
|<small></small>
* führte den [[Gottesbeweis|ontologischen Gottesbeweis]]
* Bekannte mit Augustinus ''[[Credo ut intelligam]]'' (ich glaube, um zu verstehen).
|
* 1066 [[Wilhelm I. (England)|Wilhelm der Eroberer]] siegt bei [[Schlacht bei Hastings|Hastings]] und wird zum König von England gekrönt.
|-
|-
| 1050–1120
|<small>1772 - 1829</small>
| [[Johannes Roscelin|Roscelinus]]
|<small>'''[[Friedrich Schlegel]]'''</small>
|
|<small>Kultur- und Sprachphilosoph</br>Begründer der romatischen Schule</small>
* Radikaler Nominalist
|<small></small>
* Leitete daraus einen [[Tritheismus]] ab
|
* 1074 Verfügung des [[Zölibat]] durch Papst [[Gregor VII.]]
* 1077 [[Gang nach Canossa]]
|-
|-
| † 1121
|<small>1768 - 1834</small>
| [[Wilhelm von Champeaux]]
|<small>'''[[Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher|Schleiermacher]]'''</small>
|
|<small>Gegenspieler Hegels an der Berliner Universität</br>BedeutendeImpulse für die Hermeneutik</small>
* Realist im [[Universalienproblem|Universalienstreit]], der sich gegen Roscelin durchsetzte.
|<small></small>
* Gründer des Stiftes [[Saint-Victor (Paris)|Saint-Victor]]
|
* 1096–1099 Erster [[Kreuzzug]] mit Eroberung Jerusalems
|-
|-
| † nach 1124
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Deutscher Idealismus'''
| [[Bernhard von Chartres]]
|-
|
|<small>1762 - 1814</small>
* War stark vom [[Platonismus]] geprägt.
|<small>'''[[Johann Gottlieb Fichte|Fichte]]'''</small>
* [[Universalienproblem|Universalien]] sind gleich den platonischen Ideen
|<small>Aus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit</br>Das handelnde ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.</br>Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit</small>
|
|<small></small>
* um 1100 Gründung der [[Universität von Bologna]]
|-
|-
| 12. Jahrhundert
|<small>1775 - 1854</small>
| [[Bernardus Silvestris]]
|<small>'''[[Friedrich Wilhelm Schelling|Schelling]]'''</small>
|
|<small>Das Ich und die daseinde Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt</br>Alles enthält zwei gegensätzliche Kräfte – Endlichkeit und Unendlichkeit etc.</small>
* ''Cosmographia'', Gedicht über die Erschaffung der Welt mit Bezügen zum [[Timaios]]
|<small></small>
* ebenfalls [[Chartres]], aber nicht identisch mit Bernhard von Chartres
|
* 1119 Gründung des [[Templerorden]]s
|-
|-
| 1079–1142
|<small>1770 - 1831</small>
| [[Peter Abaelard]]
|<small>'''[[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegel]]'''</small>
[[Datei:Abelard and Heloise.jpeg|60px]]
|<small>Das Denken bestimmt die Wahrheit der Gegenstände</br>Natur und Geist sind Manifestationen der sich selbst wissenden Vernunft</br>Das Werden als Dialektik von These und Antithese</br>Diese spiegelt sich wider im subjektiven Geist (Naturwissenschaft), im objektven Geist (Ethik und Recht) sowie im absoluten Geist (Kunst, Religion, Philosophie)</small>
|
|<small></small>
* Bedeutendster Philosoph der Frühscholastik
* Vermittelte im Universalienstreit mit dem [[Konzeptualismus]]
* Entwickelte die [[Scholastik#Methode|scholastische Methode]] fort ''(sic et non)''
* Empfindung als verworrene Vorstellung wird durch den Verstand zu Begriffen und Urteilen verarbeitet.
* Schrieb zum [[Frieden]] zwischen den Religionen und entwickelte eine [[Gesinnungsethik]] (Die Moral liegt im inneren Entschluss.)
* Hatte ein berühmtes Verhältnis zu [[Heloisa]]
|
|-
|-
| 1080–1145
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Historismus'''
| [[Gilbert von Poitiers]]
|-

|<small>1776 - 1831</small>
[[Datei:Gilbert de la Porrée.jpg|60px]]
|<small>'''[[Barthold Georg Niebuhr]]'''</small>
|
|<small>Begründer der [[Historiografie]]</br></small>
* Vertreter des Realismus im Universalienstreit
|<small></small>
* Unterschied begrifflich Gott und Gottheit sowie Individualität und Singularität
|
* 1122 [[Wormser Konkordat]] beendet [[Investiturstreit]]
|-
|-
| 1097–1147
|<small>1795 - 1886</small>
|<small>'''[[Leopold von Ranke]]'''</small>
| [[Hugo von St. Viktor]]

|<small>[[Objektivität]] historischer Erkenntnisse</br></small>
[[Datei:Hugostv.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Verband Mystik mit Naturforschung
* Drei Erkenntnisweisen: 1. äußere Welt in der Vernunft (cogitatio), 2. innere Welt in den Empfindungen (meditatio), 3. Gott im Glauben (contemplatio)
|
* um 1125 Erfindung des [[Bleistift]]s
|-
|-
| † nach 1150
|<small>1808 - 1884</small>
| [[Wilhelm von Conches]]
|<small>'''[[Johann Gustav Droysen]]'''</small>
|
|<small>[[Hermeneutik]] in der [[Geschichtswissenschaft]]</br></small>
* Stark physikalisch geprägtes Weltbild
|<small></small>
|
* 1138–1152 [[Konrad III. (HRR)|Konrad III.]] erster Staufer
|-
|-
| † 1151
|<small>1834 - 1896</small>
|<small>'''[[Heinrich von Treitschke]]'''</small>
| [[Thierry von Chartres]]
|
|<small>[[Preußen]]s Glanz und Gloria</br>[[Antisemitismus bis 1945|Antisemit]]</small>
* Moderne Interpretation der [[Schöpfung]]sgeschichte
|<small></small>
|
* 1152–1190 [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I., Barbarossa]]
|-
|-
| 1090–1160
|<small>1817 - 1903</small>
| [[Adelard von Bath]]
|<small>'''[[Theodor Mommsen]]'''</small>
|
|<small>Liberaler Gegner im Antisemitismusstreit</br></small>
* Erkannte beim Studium in Spanien die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften
|<small></small>
* Übersetzte arabische Texte und verbreitete deren Wissen in der Mathematik, Medizin und Astronomie
|
|-
|-
| 1100–1160
|<small>1818 - 1897</small>
| [[Petrus Lombardus]]
|<small>'''[[Jakob Burckhardt]]'''</small>
|
|<small>Bedeutender [[Kulturgeschichte|Kulturhistoriker]]</br></small>
* Schrieb die als Lehrwerk lange gültigen Sentenzen.
|<small></small>
|
* 1147–1149 Zweiter Kreuzzug wird zum Fehlschlag
|-
|-
| um 1100–1160
|<small>1826 - 1871</small>
| [[Hermann von Carinthia]]
|<small>'''[[Friedrich Ueberweg]]'''</small>

|<small>Philosophiehistoriker</br>Aristoteliker</small>
[[Datei:Hermanus Dalmata.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Philosoph, Astronom, Astrologe, Mathematiker, Übersetzer und Autor
|
* 1154–1189 [[Heinrich II. (England)|Heinrich II.]] von England
|-
|-
| 1115–1180
|<small>1862 - 1954</small>
| [[John of Salisbury]]
|<small>'''[[Friedrich Meinecke]]'''</small>
|
|<small>Begründer der [[Ideengeschichte]]</br></small>
* Konzeptualist, Sekretär von [[Thomas Becket]]
|<small></small>
* [[Staatstheorie]] mit der Pflicht zu [[Sittlichkeit]] und Tugend für Staatsvertreter
|
* 1170 Ermordung von Thomas Becket
* Sturmflut verwüstet Niederlande
|-
|-
| 1120–1202
|<small>1866 - 1862</small>
| [[Alanus ab Insulis]]
|<small>'''[[Benedetto Croce]]'''</small>
|
|<small>[[Sozialgeschichte|Sozialhistoriker]]</br></small>
* Entwarf eine axiomatische Theologie ausgehend von der Einheit des Einen.
|<small></small>
|
* 1189–1192 Dritter Kreuzzug, Barbarossa ertrinkt im [[Göksu (West-Kilikien)|Saleph]]
|-
|-
| um 1130–1202
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Positivismus und Naturwissenschaft'''
| [[Joachim von Fiore]]
|-

|<small>1798 - 1857</small>
[[Datei:Joachim of Flora.jpg|60px]]
|<small>'''[[Auguste Comte]]'''</small>
|
|<small>Vertrat einen strikten Determinisumus und ein mechanistisches Weltbild</br>Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positiv</small>
* Allegorische [[Bibel|Schriftauslegung]].
|<small></small>
* Geschichte ist gegliedert die die [[Trinität]]
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1748 - 1832</small>

|<small>'''[[Jeremy Bentham]]'''</small>
==== Jüdische Philosophie ====
|<small>Begründer des [[Utilitarismus]]</br></small>
In der [[Jüdische Philosophie|jüdischen Philosophie]] entwickelte sich im Mittelalter ähnlich wie bei den arabischen Denkern eine starke Nähe zum [[Aristotelismus]].
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1806 - 1873</small>
! Philosoph
|<small>'''[[John Stuart Mill]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Erweiterte den Utilitarismus und forderte Wahlrecht für alle</br>[[Assoziationspsychologie]] und Induktionstheorie</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1020–1068
|<small>1825 - 1895</small>
| [[Solomon ibn Gabirol|Gabirol]]
|<small>'''[[Thomas Henry Huxley]]'''</small>
|
|<small>[[Agnostizismus]] und [[Epiphänomenalismus]]</br></small>
* Der göttliche Wille ist die Quelle des Lebens
|<small></small>
|
|-
|-
| 1100–1189
|<small>1820 - 1903</small>
| [[Abraham ibn Daud]]
|<small>'''[[Herbert Spencer]]'''</small>
|
|<small>[[Evolutionismus]] als Anwendung Darwins auf die Gesellschaft</br>““</small>
* Chronist, [[Aristoteliker]] und Astronom
|<small></small>
|
|-
|-
| 1135–1204
|<small>1773 - 1843</small>
| [[Maimonides]]
|<small>'''[[Jakob Friedrich Fries]]'''</small>
|
|<small>Wollte Kant mit neueren Psychologischen Erkenntnissen verbinden</br></small>
* Zweifelnde sollen durch Vernunft zum Glauben finden.
|<small></small>
* [[Tugendethik]]
|
|-
|-
| 1288–1344
|<small>1776 - 1841</small>
| [[Levi ben Gershon]]
|<small>'''[[Johann Friedrich Herbart]]'''</small>
|
|<small>Logik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe</br>Herausragender Pädagoge</small>
* Averroist
|<small></small>
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1781 - 1848</small>

|<small>'''[[Bernhard Bolzano]]'''</small>
==== Hochscholastik ====
|<small>Bedeutender Logiker</br></small>
Die Hochscholastik wurde zur Blüte des Aristotelismus. Verglichen mit der auf Augustinus zurückgehenden Ablehnung der [[Naturwissenschaft]]en und der stark untergeordneten Rolle der [[Vernunft]] entstand nun eine weitere Öffnung und Liberalisierung. Es gab immer mehr einzelne Denker, die die Erkundung der Natur durch Experimente forderten, weil nur so wirkliche neue Erkenntnis zu gewinnen sei. Allerdings entstand in der [[Kirche (Organisation)|Kirche]] auch Gegenwehr. Eine zu offene sich auf Aristoteles berufende kritische Vernunft wurde als [[Averroismus]] mit Verboten belegt.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1808 - 1896</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Ernst Kapp]]'''</small>
|<small>erstmals [[Philosophie der Technik]]</br></small>
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1170–1253
|<small>1818 - 1896</small>
| [[Robert Grosseteste]]
|<small>'''[[Emil Heinrich Du Bois-Reymond]]'''</small>

|<small>Über die Grenzen der Naturerkenntnis (mechanistische Naturerklärung)</br>[[ignoramus et ignorabimus]]</small>
[[Datei:Robert Grosseteste.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Griff naturwissenschaftliche Fragen auf
|
* 1182–1226 [[Franz von Assisi]]
* 1190 Gründung des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]
* um 1200 Gründung der [[University of Cambridge]]
|-
|-
| 1170–1245
|<small>1836 - 1913</small>
| [[Alexander von Hales]]
|<small>'''[[Wilhelm Schuppe]]'''</small>
|
|<small>Einheit von Logik und Erkenntnistheorie</br>Begründer der Immanenzschule</small>
* Früher [[Aristoteliker]]
|<small></small>
* Schrieb ''[[Quaestio (Literaturgattung)|Quaestiones]]'' nach der scholastischen Methode
|
* 1204 Vierter Kreuzzug mit Eroberung Konstantinopels
* Kaisertum von [[Byzantinisches Reich|Byzanz]]
|-
|-
|um 1154 – nach 1220
|<small>1837 - 1885</small>
| [[Alfred von Sareshel]]
|<small>'''[[Ernst Laas]]'''</small>
|
|<small>Allein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt</br></small>
* früher [[Aristotelismus]]; Das Herz ist das Haus der [[Seele]], die die [[Entelechie]] des Leibes ist.
|<small></small>
|
|-
|-
| 1221–1274
|<small>1838 - 1916</small>
| [[Bonaventura]]
|<small>'''[[Ernst Mach]]'''</small>
|
|<small>bedeutender Naturwissenschaftler und Empirist</br>Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab</small>
* Betonte die Erleuchtung durch Gott
|<small></small>
* Kontemplation ist die höchste Stufe der Nachfolge Christi
|
* 1206 [[Dschingis Khan]] einigt die [[Mongolen]]
|-
|-
| 1200–1280
|<small>1843 - 1896</small>
| [[Albertus Magnus]]
|<small>'''[[Richard Avenarius]]'''</small>
|
|<small>Mit Mach Begründer des [[Empiriokritizismus]]</br></small>
* Beeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen
|<small></small>
* Lehrte als einer der ersten Aristoteles
* Das „natürliche Licht“ (lumen naturale) der Erkenntnis der Philosophie steht im Einklang mit der Offenbarung, welche aber umfassender ist.
|
* 1207 [[Sängerkrieg auf der Wartburg|Sängerstreit]] auf der [[Wartburg]]
* um 1210 [[Parzival]] von [[Wolfram von Eschenbach]]
|-
|-
| 1225–1274
|<small>1873 - 1942</small>
| [[Thomas von Aquin]]
|<small>'''[[Heinrich Gomperz]]'''</small>

|<small>Später Vertreter des Empiriokritizismus</br></small>
[[Datei:St-thomas-aquinas.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Einklang von Wissenschaft und Vernunft
* Wahrheit = adaequatio rei et intellectus
* Vorrang der [[Offenbarung]]slehren ([[Sakrament]]e, jüngstes Gericht, [[Jungfräuliche Geburt]])
* Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)
* [[Kardinaltugend]]en
* [[Unsterblichkeit]] der Seele, die sowohl reiner Geist als auch Entelechie des Leibes ist.
* Nach göttlichem Plan ist Zweck des Staates die Tugend unter dem Naturrecht (lex naturalis) zu verwirklichen.
|
* 1212 [[Kinderkreuzzug]]
* 1215 [[Magna Carta]]
* 1218 [[Jadebusen]] entsteht durch Sturmflut
* 1228/29 Fünfter Kreuzzug
* [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] König von Jerusalem
|-
|-
| † 1284
|<small>1834 - 1919</small>
| [[Siger von Brabant]]
|<small>'''[[Ernst Haeckel]]'''</small>
|
|<small>Verbreitete die Evolutionstheorie</br>Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleich</small>
* Averroist
|<small></small>
* Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten
|
* 1273–1291 [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I.]] von Habsburg
* um 1290 Ausweisung der Juden aus England
|-
|-
| † 1286
|<small>1817 - 1881</small>
| [[Boetius von Dacien]]
|<small>'''[[Rudolf Hermann Lotze]]'''</small>
|
|<small>Bekämpfte den [[Vitalismus]]</br>Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit</br>Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die [[Wertphilosophie]]</small>
* ebenfalls Averroist
|<small></small>
|
|-
|-
| † 1290
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Materialismus'''
| [[Wilhelm de la Mare]]
|-
|
|<small>1804 - 1872</small>
* „Correctorium“ als franziskanische Kritik an Thomas
|<small>'''[[Ludwig Feuerbach]]'''</small>
|
|<small>Auch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie</br>Religion ist ein anthropologisches Phänomen</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1214–1294
|<small>1806 - 1856</small>
| [[Roger Bacon]]
|<small>'''[[Max Stirner]]'''</small>
|
|<small>Jeder ist selbst nur sein Eigner</br>Geist, Freiheit, Werte besitzen keine Realität</small>
* Früher Emprist mit praktischen Experimenten
|<small></small>
* Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik.
* Autorität der Theologie ist allein Gottes Wille.
|
* 1282 [[Eduard I. (England)|Eduard I.]] erobert [[Wales]]
|-
|-
| 1226–1277
|<small>1818 - 1883</small>
| [[Petrus Hispanus]]
|<small>'''[[Karl Marx]]'''</small>
|
|<small>Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein</br>Philosophie soll nicht die Welt interpretieren, sondern sie verändern</small>
* Kompendium der Logik
|<small></small>
|
* 1291 [[Akkon]] fällt an die [[Mameluken]]
|-
|-
| 1217–1293
|<small>1820 - 1895</small>
| [[Heinrich von Gent]]
|<small>'''[[Friedrich Engels]]'''</small>
|
|<small>Philosophischer Wegbegleiter von Marx</br></small>
* Wollte gegen Thomas’ [[Intellektualismus]] zurück zu Augustinus
|<small></small>
|
* 1298 Reiseberichte des [[Marco Polo]]
|-
|-
| 1243–1316
|<small>1822 - 1893</small>
| [[Aegidius Romanus]]
|<small>'''[[Jakob Moleschott]]'''</small>
|
|<small>Energie als Naturkreislauf</br>Populärphilosoph</small>
* erstellte Katalog von 95 Irrlehren der Philosophen, die zu den [[Pariser Verurteilungen]] führte.
|<small></small>
|
* um 1294 Gründung der [[Hanse]]
* 1307 [[Rütlischwur]]
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1824 - 1899</small>

|<small>'''[[Ludwig Büchner]]'''</small>
==== Spätscholastik ====
|<small>Sensualist und Populärphilosoph</br></small>
In der Spätscholastik schlug das Pendel erneut um. Viele Denker erkannten nun, dass eine rein auf Logik und Vernunft aufgebaute Glaubenslehre nicht mehr durchhaltbar war und forderten die Trennung von Glauben und Vernunft. Bildung verbreitete sich auch durch die fortschreitenden Universitätsneugründungen immer mehr und ging Schritt für Schritt auch auf bürgerliche Kreise über, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr im Rahmen kirchlicher Institutionen verdienten.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Eigenständige Denker'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>1767 - 1835</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Wilhelm von Humboldt]]'''</small>
|<small>Humanist und Bildungspolitiker</br>Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis</br>Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher</small>
|<small></small>
|-
|-
| vor 1250 bis nach 1305
|<small>1788 - 1860</small>
| [[Gottfried von Fontaines]]
|<small>'''[[Arthur Schopenhauer]]'''</small>
|
|<small>Die Außenwelt ist Erscheinung</br>Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt</br>Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der kunst aufgehoben werden</br>Ethik auf Grundlage des Mitleids</small>
* [[Aristoteliker]] im [[Universalienstreit]]
|<small></small>
|
|-
|-
| 1250–1320
|<small>1813 - 1855</small>
| [[Dietrich von Freiberg]]
|<small>'''[[Søren Kierkegaard]]'''</small>
|
|<small>Der Mensch ist nicht zur Transzendenz fähig</br>Grundkategorien Existenz, Angst, Freiheit, Entscheidung</br>Vollzug der Existenz in den Stufen Ästhetik, Ethik und Religion</small>
* Vertrat das Prinzip der [[Kohärenztheorie|Kohärenz]]
|<small></small>
* kritisierte verschiedene Positionen des [[Thomismus]]
* thematisierte den Unterschied von [[Intellectus agens und intellectus possibilis]]
* unterschied in der [[Vier-Elemente-Lehre]] zwischen einem bloßen Gemisch (confusio) und einer Verbindung (mixtio)
* Erforschte das Prinzip des [[Regenbogen]]s
|
|-
|-
| 1266–1308
|<small>1844 - 1900</small>
| [[Johannes Duns Scotus]]
|<small>'''[[Friedrich Nietzsche]]'''</small>

|<small>Stellt das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber</br>Wahrheit beruht auf Mythen, Sprache und Begriffe sind anthromorph</br>Wahrgenommene Realität hat immer eine subjektive Perspektive</br>Die überkommene Moral ist ein Zeichen der Schwäche</br>Nihilismus, Übermensch, ewige Wiederkehr</small>
[[Datei:JohnDunsScotus.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Gegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)
* Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft. [[Das Gute]] wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre
* Erste Schritte zur Trennung von Theologie und Philosophie: Weder der zeitliche Anfang der Welt noch die Unsterblichkeit der Seele lassen sich beweisen.
|
* 1303 [[Philipp IV. (Frankreich)|Philipp IV.]] setzt Papst [[Bonifaz VIII.]] fest, um dessen Weltherrschaftsanspruch zu brechen (Beginn der [[Säkularisierung]] in Frankreich)
|-
|-
| 1265–1321
|<small>1802 - 1872</small>
| [[Dante Alighieri]]
|<small>'''[[Friedrich Trendelenburg]]'''</small>

|<small>Aristoteliker</br></small>
[[Datei:Dante-alighieri.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Entwarf ein von der Kirche unabhängiges Staatskonzept
|
* 1309 Papst [[Clemens V.]] verlegt seine Residenz nach [[Avignon]]
|-
|-
| 1274/1275–nach 1344
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Neukantianismus'''
| [[Walter Burley]]
|
* Gegner des [[Universalienproblem|Nominalismus]] des Wilhelm von Ockham
|
|-
|-
| um 1275 oder 1290–1342 oder 1343
|<small>1814 - 1908</small>
| [[Marsilius von Padua]]
|<small>'''[[Eduard Zeller]]'''</small>
|
|<small>Begründer der Erkenntnistheorie als Disziplin</br></small>
* Staatstheoretiker, Politiker und ein bedeutender Vertreter des scholastischen Aristotelismus
|<small></small>
|
* um 1310 allgemeiner Kälteeinbruch führt zu Hungersnöten in Europa und Asien und zu Bevölkerungsrückgängen
|-
|-
| 1280–1347
|<small>1814 - 1912</small>
| [[Wilhelm von Ockham]]
|<small>'''[[Otto Liebmann]]'''</small>

|<small>Auf Kant muss zurückgegangen werden</br></small>
[[Datei:William of Ockham - Logica 1341.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Ockhams Rasiermesser]]
* Beiträge zur Logik und zur [[Sprachphilosophie]]
* Begriffe sind nicht Abbilder, sondern nur Zeichen (Nominalismus bzw. Terminismus)
* Forderte [[Trennung von Kirche und Staat]] und musste deshalb nach München fliehen.
|
* um 1328 Erfindung der [[Sägewerk|Sägemühle]]
* 1328–1589 [[Haus Valois]] in Frankreich
* 1339–1453 [[Hundertjähriger Krieg]]
|-
|-
| um 1280–1322
|<small>1824 - 1907</small>
| [[Petrus Aureoli]]
|<small>'''[[Kuno Fischer]]'''</small>
|
|<small>Philosophiehistoriker</br></small>
* Vertrat einen [[Konzeptualismus]] und ähnliche Positionen wie Scotus und Ockham
|<small></small>
|
|-
|-
| um 1285/1289–1328
|<small>1828 - 1878</small>
| [[Johann von Jandun]]
|<small>'''[[Friedrich Albert Lange]]'''</small>
|
|<small>kritische “Geschichte des Materialismus”</br></small>
* averroistischer Philosoph, Theologe und politischer Theoretiker
|<small></small>
|
|-
|-
| um 1300 bis nach 1350
|<small>1842 - 1918</small>
| [[Nicolaus von Autrecourt]]
|<small>'''[[Hermann Cohen]]'''</small>
|
|<small>Nicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens</br>Begründer der Marburger Schule</small>
* Kritik des Substanzbegriffs und der traditionellen Kausalitätslehre
|<small></small>
|
* 1341 erste Erwähnung eines [[Kölner Karneval]]szuges
|-
|-
| 1300–1358
|<small>1854 - 1824</small>
| [[Johannes Buridan]]
|<small>'''[[Paul Natorp]]'''</small>
|
|<small>Befasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften</br>Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab</small>
* Befasste sich mit der [[Freier Wille|Willensfreiheit]]
|<small></small>
* ([[Buridans Esel]])
|
* 1348 Gründung der [[Karls-Universität Prag|Universität Prag]]
* 1348–1350 [[Pest]]
|-
|-
| 1316–1390
|<small>1849 - 1921</small>
| [[Albert von Rickmersdorf]]
|<small>'''[[Franz Staudinger]]'''</small>
|
|<small>ethischer Marxist</br>Wegbereiter der Konsumgenossenschaft</small>
* Rektor der Wiener Universität
|<small></small>
|
* 1356 [[Goldene Bulle]] durch Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]]
|-
|-
| 1330–1382
|<small>1860 - 1828</small>
| [[Nikolaus von Oresme]]
|<small>'''[[Karl Vorländer]]'''</small>

|<small>Geschichtsphilosoph und Marxist</br>Kant Biograph und Herausgeber</small>
[[Datei:Oresme.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Hielt heliozentrisches Weltbild für möglich
|
* 1381 englischer Bauernaufstand
|-
|-
| 1335–1396
|<small>1856 - 1938</small>
| [[Marsilius von Inghen]]
|<small>'''[[Rudolf Stammler]]'''</small>

|<small>Rechtsphilosophie</br></small>
[[Datei:Marsilius von Inghen.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Mitbegründer der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]]
|
* 1396 Türken besiegen Kreuzfahrer in der [[Schlacht von Nikopolis]]
|-
|-
| † um 1420
|<small>1848- 1915</small>
| [[William Penbygull]]
|<small>'''[[Wilhelm Windelband]]'''</small>
|
|<small>Lehre von den allgemeingültigen Werten</br>Wahrheit im denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen</br>Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen</small>
* Anhänger Wycliffs, Universalienrealist
|<small></small>
|
|-
|-
| 1340–1420
|<small>1863 - 1936</small>
| [[Pierre d’Ailly]]
|<small>'''[[Heinrich Rickert]]'''</small>

|<small>Wertphilosophie</br>Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft</small>
[[Datei:Pierre d'Ailly.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Lehrte als Skeptiker den Primat des Willens.
|
* um 1400 Aufstieg des Hauses [[Medici]]
|-
|-
| um 1385–1436
|<small>1875 - 1915</small>
| [[Raimundus Sabundus]]
|<small>'''[[Emil Lask]]'''</small>
|
|<small>Kategorienlehre und Urteilslehre</br></small>
* Philosoph und Theologe
|<small></small>
* „Zwei-Bücher-Metapher“
* ''Theologia naturalis seu liber creaturarum.'' (1436)
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1878 - 1946</small>

|<small>'''[[Arthur Liebert]]'''</small>
==== Mittelalterliche Mystik ====
|<small>Wie ist kritische Philosophie überhaupt möglich?</br></small>
Wie auch andere Zeiten war das Mittelalter stets begleitet von [[Mystik|mystischem Denken]], von der Überzeugung, dass die wahre Erfüllung nur in der [[Kontemplation]] und in einem unmittelbaren [[Glaube (Religion)|Glauben]] zu erreichen ist.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1877 - 1942</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Bruno Bauch]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Rezipierte Frege</br>Vaterländische Position in der NS-Zeit</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1090–1153
|<small>1869 - 1947</small>
| [[Bernhard von Clairvaux]]
|<small>'''[[Jonas Cohn]]'''</small>

|<small>Sache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar</br>Wertethiker</small>
[[Datei:Bernhard von Clairvaux (Initiale-B).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Die eigentliche Tugend des Christen ist die [[Demut]]
* Gegenspieler Abaelards
|
|-
|-
| 1098–1179
|<small>1869 - 1955</small>
| [[Hildegard von Bingen]]
|<small>'''[[Robert Reininger]]'''</small>
|
|<small>Psychophysisches Problem und Wertphilosophie</br></small>
* Allgemeine Lebensregeln und medizinische Texte
|<small></small>
|
|-
|-
| 1135–1202
|<small>1874 - 1945</small>
| [[Joachim von Fiore]]
|<small>'''[[Ernst Cassirer]]'''</small>

|<small>Geschichte der Erkenntnistheorie</br>Philosophie der symbolischen Formen</small>
[[Datei:Joachim of Flora.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Erwartete das jüngste Gericht um 1260
|
|-
|-
| † 1206
|<small>x - y</small>
| [[Amalrich von Bena]]
|<small>'''[[Alois Riehl]]'''</small>

|<small>Kritizismus zur Aktualisierung kants</br></small>
[[Datei:Amalric Bena.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Gott lebt in allen Kreaturen ([[Pantheismus]])
* musste 1204 widerrufen
|
|-
|-
| 1232–1316
|<small>1875 - 1947</small>
| [[Ramon Llull|Raimundus Lullus]]
|<small>'''[[Richard Hönigswald]]'''</small>

|<small>Das Grundproblem des Gegebenen</br>Allgemeine Methodenlehre</small>
[[Datei:Ramon Llull.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Averroist
* Magische Wahrheitsscheibe aus Begriffskombinationen
|
|-
|-
| 1250/1260–1310
|<small>1852 - 1933</small>
| [[Marguerite Porete]]
|<small>'''[[Hans Vaihinger]]'''</small>
|
|<small>Philosophie des Als Ob</br>Begründer der Kant - Studien</small>
|
|<small></small>
|-
|-
| 1260–1328
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Psychologismus'''
| [[Meister Eckhart]]
|
* Vernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet
|
|-
|-
| 1295–1366
|<small>1801 - 1887</small>
| [[Heinrich Seuse]]
|<small>'''[[Gustav Theodor Fechner]]'''</small>
|
|<small>Wollte nur physkalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten</br>““</small>
|
|<small></small>
|-
|-
| 1300–1366
|<small>1832 - 1920</small>
| [[Johannes Tauler]]
|<small>'''[[Wilhelm Wundt]]'''</small>
|
|<small>Vertrat einen psychophysischen Parallelismus</br>Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie</br>Arbeiten zur Logik und der Induktion</small>
|
|<small></small>
|-
|-
| colspan="4" style="background:#DDDDDD;" |
|<small>1798 - 1854</small>

|<small>'''[[Friedrich Eduard Beneke]]'''</small>
== Renaissance und Reformation 1400–1600 ==
|<small>Forderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie</br>““</small>
Die [[Philosophie der Renaissance und des Humanismus]] und damit die [[studia humanitatis]] war in ihrer Arbeitsweise noch ganz mittelalterlichen [[Tradition]]en verbunden, arbeitete also spekulativ und textbezogen, sie öffnete sich aber mehr und mehr auch bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen und [[Methode (Erkenntnistheorie)|Methoden]], die dann das beherrschende Thema der Philosophie der Neuzeit bilden werden. Für diese Epoche spricht man auch vom [[Renaissance-Humanismus]]. [[Renaissance]] bedeutet Wiedergeburt. Die Periode wird so bezeichnet, weil die Texte der [[antike]]n [[Philosophie der Antike|griechischen und römischen Philosophen]] neu rezipiert wurden und zugleich eine Loslösung von den mittelalterlichen [[Schule]]n der [[Scholastik]] erfolgte.
|<small></small>
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1851 - 1914</small>

|<small>'''[[Theodor Lipps]]'''</small>
=== Dichter und Künstler ===
|<small></br>““</small>
In einer Zeit immer stärker wachsender und von der Kirche immer unabhängiger werdender Städte [[Italien]]s waren es vor allem die [[Dichter]] und [[Künstler]], die schon sehr früh die Freiräume nutzten und eigenständige Sichtweisen auf die Welt entwickelten.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1842- 1906</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Eduard von Hartmann]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Kritischer Realismus</br>Philosophie des Unbewussten</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1305–1374
|<small>1838 - 1917</small>
| [[Francesco Petrarca]]
|<small>'''[[Franz Brentano]]'''</small>

|<small>Begründer der Aktpsychologie</br>Prägte den Begriff der Intentionalität</small>
[[Datei:Francesco Petrarca00.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Gegner der [[Scholastik]] und des [[Aristotelismus]]
|
|-
|-
| 1313–1375
|<small>1848 - 1936</small>
| [[Giovanni Boccaccio|Boccaccio]]
|<small>'''[[Carl Stumpf]]'''</small>
|
|<small>Schüler Brentanos und Lehrer Husserls</br></small>
* Begründer der italienischen Novelle
|<small></small>
|
|-
|-
| 1452–1519
|<small>1853 - 1920</small>
| [[Leonardo da Vinci]]
|<small>'''[[Alexius Meinong]]'''</small>

|<small>Versuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen</br></small>
[[Datei:Leonardo da Vinci - Self-Portrait - WGA12798.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Künstler, Architekt, Techniker und Anatom
|
|-
|-
| 1475–1564
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Pragmatismus'''
| [[Michelangelo]]

[[Datei:Michelangelo-Buonarroti1.jpg|60px]]
|
* Herausragender Maler und Bildhauer
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1839 - 1914</small>

|<small>'''[[Charles Sanders Peirce]]'''</small>
=== Humanismus ===
|<small>Erkenntnis ist ein Wechsel zwischen Überzeugung und Zweifel</br>Formulierte den [[Fallibilismus]] </br>Schuf mit seiner Semiotik Grundlagen der Sprachphilosophie</small>
Die [[Humanismus|Humanisten]] gingen von dem allgemeinen Grundsatz der universalen Vorbildlichkeit der Antike aus. Prägend für die Bewegung war das auf Cicero zurückgehende Konzept der [[Humanität]] ([[humanitas]]). Dies verfolgte man durch das Studium des antiken Wissens ([[studia humanitatis]]), die besondere Pflege der Sprache und eine Betonung der [[Ästhetik]].
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1842 - 1910</small>
! Philosoph
|<small>'''[[William James]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Skeptiker und strikter Empirist</br>Theorien sind wahr bei brauchbarer Erklärung</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1380–1449
|<small>1859 - 1952</small>
| [[Poggio Bracciolini]]
|<small>'''[[John Dewey]]'''</small>

|<small>Pragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie</br></small>
[[Datei:Poggio Bracciolini 68 Urb. lat. 224.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Einer der wichtigsten Humanisten und Wegbereiter der italienischen Renaissance; der einige der bedeutendsten Werke der Antike wiederentdeckte
|
|-
|-
| 1369–1444
|<small>1863 - 1931</small>
| [[Leonardo Bruni]]
|<small>'''[[George Herbert Mead]]'''</small>
|
|<small>Symbolischer Interaktionismus</br>Sozialbeheaviorismus</small>
* Republikanischer Kanzler in Florenz
|<small></small>
|
* 1361 Türken erobern [[Adrianopel]]
|-
|-
| 1396–1459
|<small>1864 - 1937</small>
| [[Giannozzo Manetti]]
|<small>'''[[Ferdinand Canning Scott Schiller]]'''</small>
|
|<small>britischer Vertreter des Pragmatismus</br>an James orientiert</small>
* Übersetzung des Aristoteles
|<small></small>
* Wichtiges Werk; das Traktat ''De dignitate et excellentia hominis'' (1452)
* Der Mensch, wird in seiner Körperlichkeit – anatomisch korrekt – als perfekt, ebenso wie die menschlichen Seele beschrieben
* Die Vorstellung eines „Elend des Menschen“ (miseria hominis) wird abgelehnt
|
* 1389 [[Schlacht auf dem Amselfeld (1389)|Schlacht auf dem Amselfeld]]
* [[Serbien]] wird türkisch.
|-
|-
| um 1406–1457
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Lebensphilosophie'''
| [[Lorenzo Valla]]

[[Datei:Portret van Lorenzo Valla Laurentius Valla (titel op object), RP-P-1909-4359.jpg|60px]]
|
* italienischer [[Humanismus|Humanist]] mit [[epikur]]eischer Orientierung, [[Rhetorik]]er
* Untersuchung der Freiheit des menschlichen Willens
* Für eine positive Bewertung der Lust
|
* 1410 [[Schlacht bei Tannenberg (1410)|Schlacht bei Tannenberg]]
|-
|-
| 1444–1485
|<small>1833 - 1911</small>
| [[Rudolf Agricola (Humanist)|Rudolf Agricola]]
|<small>'''[[Wilhelm Dilthey]]'''</small>

|<small>Erleben von Zusammenhängen – Unterschied von Erklären und Verstehen</br>Ausweitung der Hermeneutik auch auf Kunst, Recht und Religion</small>
[[Datei:Portret van Rudolf Agricola Portretten van beroemde Europese geleerden (serietitel) Virorum doctorum de disciplinis (serietitel), RP-P-1906-1482.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schrieb über die dialektische Denkmethode
|
* 1431 Verbrennung [[Jeanne d’Arc]]s
|-
|-
| um 1450–1536
|<small>1849 - 1951</small>
| [[Jacques Lefèvre d’Étaples|Faber Stapulensis]]
|<small>'''[[Henri Bergson]]'''</small>

|<small>Erlebte Zeit als Seelenzustand</br>Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der Intuition</small>
[[Datei:FaberStapulensis.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Erste französische Bibelübersetzung
|
|-
|-
| 1454–1494
|<small>1867 - 1941</small>
| [[Angelo Poliziano]]
|<small>'''[[Hans Driesch]]'''</small>

|<small>Vertreter des Neovitalismus</br></small>
[[Datei:Capella sassetti, conferma della regola francescana, dettaglio 04.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Unterrichtete in [[Florenz]] griechische und lateinische Literatur
|
* 1453 [[Hundertjähriger Krieg|Ende des Hundertjährigen Kriegs]]
|-
|-
| 1455–1522
|<small>1872 - 1956</small>
| [[Johannes Reuchlin]]
|<small>'''[[Ludwig Klages]]'''</small>

|<small>Gegensatz von Leib und Seele</br>Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft</small>
[[Datei:Johannes-Reuchlin-1516.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Hebraist
* Trat gegen den Strom für [[Toleranz]] gegenüber den [[Juden]] ein.
|
* 1453 Eroberung von [[Konstantinopel|Byzanz]] durch [[Mehmed II.]]
|-
|-
| 1459–1508
|<small>1858 - 1918</small>
| [[Conrad Celtis]]
|<small>'''[[Georg Simmel]]'''</small>
|<small>Wahrheit ist ein von der Psyche unabhängig geltendes Reich</br>Sollen ist eine ursprüngliche Kategorie</small>
|<small></small>
|}
</div>
</center>


[[Datei:Epitaph of Conrad Celtis MET DP834077.jpg|60px]]
===20. Jahrhundert===
|
====Naturwissenschaftler, Geschichts- und Kulturkritik, Phänomenologie, Kritischer Realismus====
* Dichter, Kartograph und Historiograph
|
* 1485 [[Heinrich VII. (England)|Heinrich VII.]], erster König aus dem [[Haus Tudor]]
|-
| 1461–1535
| [[Ulrich Zasius]]


[[Datei:Huldrichus Zasius.jpg|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Vertreter einer humanistischen [[Rechtswissenschaft|Jurisprudenz]]
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|
|- style="background:#ffdead"
* 1492 Kapitulation [[Grenada]]s
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 1466–1536
| [[Erasmus von Rotterdam]]

[[Datei:Desidrius Erasmus by Hans Holbein.jpg|60px]]
|
* Kirchenkritischer [[Augustinerorden|Augustiner]], aber gegen die [[Schisma|Kirchenspaltung]]
* Gegner Luthers in der Frage des Freien Willens
* Für religiöse Toleranz und Ächtung von [[Nationalismus]] und Krieg.
|
* 1495 [[Reichstag zu Worms (1495)|Reichstag zu Worms]] ([[Ewiger Landfrieden]], [[Reichskammergericht]])
* 1517 [[Selim I.]] erobert Ägypten
|-
|-
| 1486–1535
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Naturwissenschaftler'''
| [[Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim|Agrippa von Nettesheim]]
|-

|<small>1858 - 1947</small>
[[Datei:Cornelius agrippa.png|60px]]
|<small>'''[[Max Planck]]'''</small>
|
|<small>Entdeckte das [[Wirkungsquantum]]</br>Wegbereiter Einsteins</small>
* Wissenschaft als „heilige Magie“ (gegen Zauberer)
|<small></small>
* in Gott sind alle Ideen vorhanden ([[Neuplatonismus]])
|
|-
|-
| 1492–1540
|<small>1879 - 1955</small>
| [[Juan Luis Vives]]
|<small>'''[[Albert Einstein]]'''</small>

|<small>Seine [[Relativitätstheorie]] veränderte das Weltbild</br>„Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus</small>
[[Datei:Luis Vives (Pere Carbonell) Madrid 01.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* frühe pädagogische Schriften
|
|-
|-
| 1497–1560
|<small>1901 - 1976</small>
| [[Philipp Melanchthon]]
|<small>'''[[Werner Heisenberg]]'''</small>

|<small>Die [[Unbestimmtheitsrelation]] erschütterte den Determinismus</br></small>
[[Datei:PhilippMelanchthon.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Verband Gedanken der [[Reformation]] mit der Philosophie des Aristoteles
|
* 1529 [[Erste Wiener Türkenbelagerung]]
|-
|-
| 1515–1563
|<small>1885 - 1962</small>
| [[Sebastian Castellio]]
|<small>'''[[Niels Bohr]]'''</small>

|<small>Das Prinzip der Komplementarität zeigt dass alle Forschung theoriegeladen ist</br></small>
[[Datei:SebastianCastellio.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Widersacher Calvins
* Früher Vertreter des Rationalismus, setzte die Vernunft über die Dogmen; zum Beispiel wird das Abendmahl rein symbolisch gedeutet
|
* [[Étienne Dolet]] wurde am 3. August 1546 auf den Place Maubert in Paris hingerichtet.
|-
|-
| 1517–1572
|<small>1887 - 1961</small>
| [[Petrus Ramus]]
|<small>'''[[Erwin Schrödinger]]'''</small>

|<small>Die Wellenmechanik als weitere Grundlage der modernen Physik</br>[[Schrödingers Katze]] und [[Quantensprung]]</small>
[[Datei:Petrus Ramus.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Wollte eine neue [[Logik]] entwickeln
* Wurde in der [[Bartholomäusnacht]] ermordet
|
* 1556 Trennung der [[Habsburger]] in einen spanischen und einen österreichischen Teil
|-
|-
| 1547–1606
|<small>1900 - 1958</small>
| [[Justus Lipsius]]
|<small>'''[[Wolfgang Pauli]]'''</small>

|<small>Trug wesentlich zur [[Quantenmechanik]] Heisenbergs bei</br>Briefwechsel mit C.G. Jung zum psychophysischen Problem</small>
[[Datei:Portret van Justus Lipsius, RP-P-1937-941.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Umfangreicher Briefverkehr u.&nbsp;a. mit Montaigne
* Lehrte Philosophie mit Bezug zum [[Stoa|Stoizismus]]
|
|-
|-
| 1533–1592
|<small>* 1912</small>
| [[Michel de Montaigne]]
|<small>'''[[Carl Friedrich von Weizsäcker]]'''</small>

|<small>Quantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph</br>Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie</br>Philosophie der Zeit</small>
[[Datei:Montaigne 1578.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer der Essayistik
* Humanist und Skeptiker
|
* 1581 [[Utrechter Union]]
* 1562–1598 [[Hugenottenkriege]]
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1856 - 1939</small>

|<small>'''[[Sigmund Freud]]'''</small>
=== Philosophen ===
|<small>[[Psychoanalyse]]: Ich, Es, Über-Ich</br></small>
Die Philosophie der Renaissance schwenkte insbesondere im [[republik]]anischen Umfeld der [[Medici]] verstärkt zum [[Platonismus]], nachdem auch bisher unbekannte Schriften infolge des Falls von [[Byzantinisches Reich|Konstantinopel]] nach Italien gelangt waren. Im Vordergrund standen weniger Themen der [[Metaphysik]], sondern Fragen der [[Ethik]] ([[Toleranz]], [[Freiheit]]) und der [[Politische Philosophie|politischen Philosophie]] ([[Volkssouveränität]], [[Völkerrecht]]).
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1870 - 1937</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Alfred Adler]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Begründer der [[Individualpsychologie]]</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1355–1450
|<small>1875 - 1961</small>
| [[Georgios Gemistos Plethon]]
|<small>'''[[Carl Gustav Jung]]'''</small>
|
|<small>Analytische Psychologie</br></small>
* Kam aus [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] und übersetzte Platon
|<small></small>
* Regte bei den [[Medici]] die Neubegründung der Akademie an.
|
|-
|-
| 1394–1476
|<small>1875 - 1965</small>
| [[John Fortescue (Jurist)|John Fortescue]]
|<small>'''[[Albert Schweitzer]]'''</small>

|<small>[[Lambarene]]</br>Bedeutende moralphilosophische Arbeiten</small>
[[Datei:Sir John Fortescue.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Die Autorität des Königs beruht auf öffentlicher Zustimmung und nicht auf [[Gottesgnadentum|Gottes Gnade]]
|
* Ende des [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieges]] 1453
|-
|-
| 1395–1472/1484
|<small>1879 - 1963</small>
| [[Georg von Trapezunt]]
|<small>'''[[Karl Bühler]]'''</small>

|<small>Bedeutender Sprachtheoretiker</br>Vertreter der [[Würzburger Schule]]</small>
[[Datei:Georgius Trapezuntius.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Verfechter der Philosophie des Aristoteles
|
|-
|-
| 1401–1464
|<small>1882 - 1961</small>
| [[Nikolaus von Kues]]
|<small>'''[[Percy Williams Bridgman]]'''</small>

|<small>Hochdruck-Physiker</br>Operationalismus</br></small>
[[Datei:Nicholas of Cusa.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Die Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.
* Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen [[Unendlichkeit]]
* Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der [[Vernunft]]
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|-
|-
| 1403–1472
|<small>1894 - 1964</small>
| [[Bessarion]]
|<small>'''[[Norbert Wiener]]'''</small>

|<small>Begründer der Kybernetik</br></small>
[[Datei:Basilius Bessarion of Trapezunt.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Byzantiner und Platoniker
* Begründete eine bedeutende Bibliothek
|
|-
|-
| 1433–1499
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Geschichts- und Kulturkritik'''
| [[Marsilio Ficino]]
|-

|<small>1880 - 1936</small>
[[Datei:Portrait of Marsilio Ficino at the Duomo Firence.jpg|60px]]
|<small>'''[[Oswald Spengler]]'''</small>
|
|<small>„Untergang des Abendlandes“</br>Pessimistische Kulturphilosophie</small>
* Erster Leiter der neuen [[Accademia neoplatonica (Florenz)|Akademie in Florenz]]
|<small></small>
|
* Die [[Osmanisches Reich|osmanische]] Eroberung von [[Konstantinopel]] 1453
|-
|-
| 1462–1524
|<small>1883 - 1953</small>
| [[Pietro Pomponazzi]]
|<small>'''[[José Ortega y Gasset]]'''</small>

|<small>Nähe zur Lebensphilosophie</br></small>
[[Datei:Pietro Pomponazzi.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Wollte Aristoteles ohne [[Thomismus]] und [[Averroismus]]
* Lehnte Unsterblichkeit der [[Seele]] ab.
|
|-
|-
| 1463–1494
|<small>1856 - 1915</small>
| [[Giovanni Pico della Mirandola]]
|<small>'''[[Karl Lamprecht]]'''</small>

|<small>Sah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte</br></small>
[[Datei:Pico1.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Trat für die [[Menschenwürde]] ein.
* Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.
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|-
|-
| 1469–1527
|<small>1880 - 1962</small>
| [[Niccolò Machiavelli]]
|<small>'''[[Theodor Litt]]'''</small>

|<small>Kulturphilosoph und Pädagoge</br></small>
[[Datei:Santi di Tito - Niccolo Machiavelli's portrait headcrop.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Politische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen
* Die drei [[Staatsziel|Staatszwecke]] der [[Republik]] sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl
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|-
|-
| 1473–1538
|<small>1889 - 1975</small>
| [[Agostino Nifo]]
|<small>'''[[Arnold J. Toynbee]]'''</small>
|
|<small>Geschichte ist evolutionär und ergebnisoffen</br>Abkehr vom Eurozentrismus</small>
* übersetzte die Werke des [[Averroes]], vielgelesener Aristoteliker
|<small></small>
|
* [[Hernán Cortés]] besiegte 1521 die [[Azteken]] und wird [[Generalgouverneur]] von [[Neuspanien]].
|-
|-
| 1478–1535
|<small>1882 - 1963</small>
| [[Thomas Morus]]
|<small>'''[[Eduard Spranger]]'''</small>

|<small>Knüpfte an die Lebensphilosophie an</br></small>
[[Datei:Hans Holbein, the Younger - Sir Thomas More - Google Art Project.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schrieb eine [[Utopie]] über die beste [[Verfassung]] des Gemeinwesens ohne [[Eigentum|Privateigentum]], mit Bildung für alle und [[Religionsfreiheit]]
|
|-
|-
| 1498–1576
|<small>*1892 - 1964</small>
| [[Mario Nizolio]]
|<small>'''[[Alexandre Koyre]]'''</small>

|<small>Wissenschaftsgeschichte</br>Hegel</small>
[[Datei:Nizolio.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* verteidigte [[Cicero]] gegen [[Pseudophilosophie|Pseudophilosophen]]
|
|-
|-
| 1506–1582
|<small>1903 - 1974</small>
| [[George Buchanan]]
|<small>'''[[Joachim Ritter]]'''</small>

|<small>Praktische Philosophie als Hermeneutik</br>''[[Historisches Wörterbuch der Philosophie]]'' (Hrsg.)</small>
[[Datei:George Buchanan by Arnold van Brounckhorst.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Volkssouveränität]] beinhaltet [[Widerstandsrecht]]
|
* [[Elisabeth I.]] wurde 1558 inthronisiert, [[Elisabethanisches Zeitalter]]
* Baubeginn des [[Petersdom]] in Rom von 1502 bis 1626.
|-
|-
| 1529–1597
|<small>1920 - 1996</small>
| [[Francesco Patrizi da Cherso|Francesco Patrizi]]
|<small>'''[[Hans Blumenberg]]'''</small>

|<small>[[Metapherologie]]</br></small>
[[Datei:Frane Petric.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Kritiker des Aristotelismus
|
* 1521 [[Ferdinand Magellan|Magellan]] stirbt auf der ersten [[Weltumseglung]]
|-
|-
| 1530–1596
|<small>*1926</small>
| [[Jean Bodin]]
|<small>'''[[Hermann Lübbe]]'''</small>

|<small>Transzendentalphilosophie und Geschichte</br></small>
[[Datei:Jean Bodin.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Im [[Naturrecht]] ist alleine das Volk der [[Souverän]]
|
* Die [[Hugenottenkriege]] 1562 bis 1598 in Frankreich.
|-
|-
| 1533–1589
|<small>*1928</small>
| [[Jacopo Zabarella]]
|<small>'''[[Odo Marquard]]'''</small>

|<small>Skeptische Philosophie der Endlichkeit</br></small>
[[Datei:Zabarella.gif|60px]]
|<small></small>
|
* [[Methodologie]] und Logik
|
|-
|-
| 1541–1603
|<small>1927</small>
| [[Pierre Charron]]
|<small>'''[[Robert Spaemann]]'''</small>

|<small>Ethik auf christlicher Grundlage</br></small>
[[Datei:CharronDet.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schrieb ein bekanntes moralphilosophisches Werk
|
* [[Konzil von Trient]] von 1562 bis 1563
* 1563 Baubeginn des [[Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial|Escorial]] in Madrid durch [[Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]]
|-
|-
| 1548–1617
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Phänomenologie'''
| [[Francisco Suárez]]
|-

|<small>1859 - 1938</small>
[[Datei:Suarez LOC hec.13754 (cropped).jpg|60px]]
|<small>'''[[Edmund Husserl]]'''</small>
|
|<small>Ziel der strengen Wissenschaftlichkeit gegen den Psychologismus</br>Durch Phänomenologische Reduktion zu den Gegenständen selbst</small>
* [[Scholastik|Spätscholastiker]]
|<small></small>
* Vertrat aber die Freiheit des Einzelnen und die Idee des [[Staatsvertrag]]es
|
* Die [[Weltumsegelung des Francis Drake|Weltumsegelung]] von [[Francis Drake]] ''(The Famous Voyage)'' 1577 bis 1580
|-
|-
| 1583–1640
|<small>1891 - 1942</small>
| [[Uriel da Costa]]
|<small>'''[[Edith Stein]]'''</small>
|
|<small>Katholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet</br>Philosophische Begründung der Psychologie</small>
* jüdischer Kritiker des Judentums
|<small></small>
* früher Vertreter eines [[Deismus]]
|
|-
|-
| 1585–1619
|<small>1896 - 1991</small>
| [[Lucilio Vanini]]
|<small>'''[[Hans Reiner]]'''</small>
|
|<small>phänomenologisch fundierte Wertethik</br></small>
* wurde in Paris als [[Ketzer]] verbrannt
|<small></small>
|
* [[Spanische Armada]] unter [[Alonso Pérez de Guzmán]] bricht 1588 nach [[Königreich England|England]] auf
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1902 - 1991</small>

|<small>'''[[Ludwig Landgrebe]]'''</small>
=== Reformation ===
|<small>phänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte</br></small>
Die durch die Verkrustung der Kirche in der Scholastik ausgelöste Diskussion um ihre [[Reformation|Reformbedürftigkeit]] führte unter der Überschrift „Zurück zur Schrift“ zur Reformation. Religiöse Riten wie [[Wallfahrt]]en, [[Kasteiung]]en u.&nbsp;ä. wurden ebenso abgelehnt wie [[Ablassbrief]]e und [[Ämterkauf]]. Was alleine zählte, war das Wort, durch das der Mensch zu Gott findet. Dies war das Motiv zur wirkungsmächtigen [[Bibelübersetzung]].
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1893 - 1970</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Roman Ingarden]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Phänomenologie im Bereich der Kunst</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1330–1384
|<small>1899 - 1959</small>
| [[John Wyclif]]
|<small>'''[[Alfred Schütz]]'''</small>
|
|<small>phänomenologische Soziologie</br></small>
* Bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes
|<small></small>
|
* 1377 Papst [[Gregor XI.]] verlegt die Residenz zurück nach Rom
* 1378 Doppelpapst und „großes [[Abendländisches Schisma]]“
|-
|-
| 1369–1415
|<small>1883 - 1917</small>
| [[Jan Hus]]
|<small>'''[[Adolf Reinach]]'''</small>

|<small>Phänomenologie in der Rechtswissenschaft</br>entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakkte</small>
[[Datei:BildnisJanHus1562.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Die Bibel ist die einzige Autorität
* Begründete die Bewegung der [[Hussiten]]
|
* 1415–1436 [[Hussitenkriege]]
|-
|-
| 1483–1556
|<small>1888 - 1966</small>
| [[Martin Luther]]
|<small>'''[[Hedwig Conrad-Martius]]'''</small>
[[Datei:Lucas Cranach (I) workshop - Martin Luther (Uffizi).jpg|60px]]
|<small>Untersuchte das Problem der Realität</br></small>
|
|<small></small>
* Gilt als geistiger Vater der Reformation
* Gegen [[Ablassbrief]]e, [[Ämterkauf]], [[Wallfahrt]]en und [[Kasteiung]]en
* Allein der [[Glaube (Religion)|Glaube]], Allein die Schrift, Allein die Gnade
|
* 1414–1418 [[Konzil von Konstanz]] beendet das Schisma
* 1524–1526 [[Deutscher Bauernkrieg]]
|-
|-
| 1484–1531
|<small>1870 - 1941</small>
| [[Ulrich Zwingli]]
|<small>'''[[Alexander Pfänder]]'''</small>

|<small>Mensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit</br></small>
[[Datei:Ulrich-Zwingli-1.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Wandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg.
|
* 1484 Bulle des Papstes zur [[Hexenverfolgung]]
|-
|-
| 1493–1573
|<small>1903 - 1991</small>
| [[Johann Pfeffinger]]
|<small>'''[[Otto Friedrich Bollnow]]'''</small>

|<small>Verband die Phänomenologie mit</br>Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik</small>
[[Datei:Johann-Pfeffinger.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Hielt 1539 die erste evangelische Predigt in der [[Nikolaikirche (Leipzig)|Nikolaikirche]] in Leipzig.
* Löste den [[Synergistischer Streit|Synergistischen Streit]] aus
|
|-
|-
| 1499–1560
|<small>1889 - 1964</small>
| [[Johannes a Lasco]]
|<small>'''[[Oskar Becker]]'''</small>

|<small>Phänomenologie der Geometrie</br>negative Rolle in der NS-Zeit</small>
[[Datei:Jan Laski.JPG|60px]]
|<small></small>
|
* Aus Polen stammender Reformator Frieslands
|
* 1525 Der [[Ordensstaat]] des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] wird zu [[Preußen]] umgewandelt.
* 1540 Gründung des [[Jesuitenorden]]s
|-
|-
| 1509–1564
|<small>1906 - 1995</small>
| [[Johannes Calvin]]
|<small>'''[[Levinas|Emile Levinas]]'''</small>

|<small>Kritik der Ontologie</br>Widerstand gegen die Totalität</br>Philosophie zum Anderen</small>
[[Datei:Jean Calvin.png|60px]]
|<small></small>
|
* Verfasste den Genfer [[Katechismus]] und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht
|
* 1607 Ansiedlung von Protestanten in [[Provinz Ulster|Ulster]]
* [[Erster Hugenottenkrieg]] (1562–1563)
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1908 - 1961</small>

|<small>'''[[Maurice Merleau-Ponty]]'''</small>
=== Naturwissenschaftler ===
|<small>Phänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung</br></small>
Den Übergang in die neue Zeit weisen auch sehr deutlich die italienischen Naturphilosophen, die erheblichen Mut beweisen mussten, weil sie immer wieder der Gefahr ausgesetzt waren, dass ihre neuen [[Erkenntnis]]se von der Kirche abgelehnt und sie von der [[Inquisition]] verfolgt wurden. Schrittweise setzten sie auch mit hohen persönlichen Opfern durch, dass die Ergebnisse empirischer Forschung nicht geleugnet werden konnten.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1923 - 2004</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Heinrich Rombach]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Entwickelte eine Strukturontologie</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1473–1543
|<small>*1934</small>
| [[Nikolaus Kopernikus]]
|<small>'''[[Bernhard Waldenfels]]'''</small>

|<small>Vermittlung der französischen Philosophie</small>
[[Datei:Nicolaus Copernicus 1598 (116109572) (cropped).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Heliozentrisches Weltbild]] aufgrund von Beobachtungen
|
* 1487/88 [[Bartolomeu Diaz|Diaz]] entdeckt das [[Kap der guten Hoffnung]]
|-
|-
| 1493–1541
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Kritischer Realismus'''
| [[Paracelsus]]
|-

|<small>1862 - 1915</small>
[[Datei:Paracelsus.jpg|60px]]
|<small>'''[[Oswald Külpe]]'''</small>
|
|<small>Vertreter der Würzburger Schule und der [[Denkpsychologie]]</br>Kantianer</small>
* Kritisierte die herkömmliche Medizin
|<small></small>
* Formulierte die [[Signaturenlehre]] zum Auffinden von Heilmittelträgern
* Verwendete [[Alchemie|alchemistische]] Techniken zur Extraktion von Wirkstoffen
* Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse ([[Opiumtinktur|Laudanum]])
|
* 1492 Kolumbus entdeckt [[Amerika]]
|-
|-
| 1501–1576
|<small>1882 - 1950</small>
| [[Gerolamo Cardano]]
|<small>'''[[Nicolai Hartmann]]'''</small>

|<small>[[Ontologie]] zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus</small>
[[Datei:Cardano.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Erfand als Mediziner und Mathematiker das [[Kreuzgelenk|Kardangelenk]]
|
* 1497–1499 [[Vasco da Gama]] entdeckt den Seeweg nach Indien
|-
|-
| 1509–1588
|<small>1863 - 1952</small>
| [[Bernardino Telesio]]
|<small>'''[[George Santayana]]'''</small>

|<small></br>...</small>
[[Datei:Bernardino Telesio.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Licht und Wärme sind bewegende Urkräfte
* gründete eine Akademie der Naturforscher
|
* 1499 [[Amerigo Vespucci]] erforscht die Ostküste Südamerikas
|-
|-
| 1519–1603
|<small>1854 - 1923</small>
| [[Andrea Cesalpino]]
|<small>'''[[Wilhelm Jerusalem]]'''</small>

|<small>pragmatische Wahrheitstheorie</br>Prinzip der Denkökonomie</br>Übersetzer von James</small>
[[Datei:Andrea Cesalpino.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Botaniker und Physiologe
|
* [[Jesuiten|Societas Jesu, SJ]] gegründet am 15. August 1534 von einem Freundeskreis um [[Ignatius von Loyola|Íñigo López de Loyola]]
|-
|-
| 1548–1600
|<small>1888 - 1967</small>
| [[Giordano Bruno]]
|<small>'''[[Aloys Wenzl]]'''</small>

|<small>Verschiedene Wirklichkeitsschichten</br></small>
[[Datei:Giordano Phillipo Bruno - Livre du recteur - 1578.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Starb wegen [[Pantheismus]] durch die Inquisition auf dem [[Scheiterhaufen]]
* Verkündete die Unendlichkeit des [[Universum]]s als System zahlloser vergänglicher Welten und Gott als Quelle ewigen Wandels
* Gott ist das Lebensprinzip jedes Einzeldings, des größten und des kleinsten
* Theorie der [[Monade (Philosophie)|Monaden]]
|
* 1543 Spanien gründet das [[Vizekönigreich Peru]]
|-
|-
| 1564–1642
|}
| [[Galileo Galilei]]
</div>
</center>


[[Datei:Galileo.arp.300pix.jpg|60px]]
====Philosophische Anthropologie, Existenzphilosophie, Sozialphilosophie====
|
* [[Freier Fall|Fallgesetze]] als Ausgangspunkt der [[Mechanik]]
* Das Buch der Natur ist in der Sprache der [[Mathematik]] geschrieben.
* Systematisches [[Experiment]] durch Eingriffe in die Natur
* wahre Naturerkenntnis ist quantitativ
|
* 1602 Gründung der [[Niederländische Ostindien-Kompanie|Niederländischen Ostindien-Kompanie]]
|-
| 1568–1639
| [[Tommaso Campanella]]


[[Datei:Campanella-2.png|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Utopie: Der Sonnenstaat
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
* Verbrachte durch die [[Inquisition]] 27 Jahre im Kerker
|- style="background:#ffdead"
* alles Wissen ist Wahrnehmung (Sensualismus)
!width="100" | Periode
* alle Welterkenntnis hat ihren Ursprung in der Selbsterkenntnis
!Philosoph
|
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 1571–1630
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Philosophische Anthropologie'''
| [[Johannes Kepler]]
|-

|<small>1864 - 1944</small>
[[Datei:Johannes Kepler 1610.jpg|60px]]
|<small>'''[[Jakob Johann von Uexküll]]'''</small>
|
|<small>Schuf wesentliche Grundlagen in der Biologie</br>Unterscheidung von Merkwelt und Wirkwelt</small>
* Bestätigte Kopernikus mathematisch
|<small></small>
|
|-
|-
| 1592–1655
|<small>1874 - 1928</small>
| [[Pierre Gassendi]]
|<small>'''[[Max Scheler]]'''</small>

|<small>Materiale Wertethik</br>Wesen des Menschen ist der Geist</small>
[[Datei:PierreGassendi.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Bestätigte als Astronom Berechnungen Keplers
* Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinander
|
* [[Robert Boyle]] (1627–1692) entwickelt einen modernen Elementbegriff und fordert eine systematische auf exakten Experimenten beruhende Naturwissenschaft
|-
|-
| colspan="4" style="background:#DDDDDD;" |
|<small>1892 - 1985</small>

|<small>'''[[Helmuth Plessner]]'''</small>
== Frühe Neuzeit 1600–1800 ==
|<small>Exzentrische Positionalität</br>anthropologische Gesetze von der</br>natürlichen Künstlichkeit, vermittelten Unmittelbarkeit, dem utopischen Standort</small>
Die [[Philosophie der Neuzeit|Philosophie]] in der Zeit von [[Barock]] und [[Aufklärung]] ([[17. Jahrhundert|17.]] und [[18. Jahrhundert]]) ist ein Abschnitt der [[Philosophiegeschichte]], der einerseits vom neuen [[naturwissenschaft]]lichen [[Weltbild]] und den dazugehörigen mathematischen [[Methode (Erkenntnistheorie)|Methoden]] (analytische [[Geometrie]], [[Analysis]]) bestimmt war; andererseits trieb das Streben nach [[Freiheit]] und [[Bürgerrecht]]en auf Umwälzungen zu, die in der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] gipfelten. Der Ansatz des [[Rationalismus]], der das [[Subjekt (Philosophie)|Subjekt]] und die [[Vernunft]] in den Vordergrund stellte, stand im Widerstreit zu dem des [[Empirismus]], der in seiner philosophischen Welterklärung nur solche [[Hypothese]]n akzeptierte, die sich auf sinnliche [[Wahrnehmung]] zurückführen lassen.
|<small></small>
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1904 - 1976</small>

|<small>'''[[Arnold Gehlen]]'''</small>
=== Rationalismus ===
|<small>Der Mensch als Mängelwesen</br>Kultur und Institutionen als Kompensation</small>
Der [[Rationalismus]] (von [[latein]]isch ''ratio'' – [[Vernunft]]) ist eine Annahme, der zufolge der Verstand die objektive Struktur der [[Realität|Wirklichkeit]] zu erkennen vermag, und zwar sowohl auf physikalischem, metaphysischem als auch auf moralischem Gebiet.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1888-1965</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Erich Rothacker]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Kulturanthropologie</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1596–1650
|<small>1913 - 1994</small>
| [[René Descartes]]
|<small>'''[[Michael Landmann]]'''</small>

|<small>Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur</br></small>
[[Datei:Frans Hals - Portret van René Descartes.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Systematischer Zweifel verdrängt nicht die Gewissheit eigenen Bewusstseins ([[Cogito ergo sum]])
* es gibt evidente Vorstellungen (eingeborene Ideen), insbesondere das Dasein Gottes (eigener Gottesbeweis) und die Wahrheiten der Mathematik
* begründet mit der Entgegensetzung von ausgedehnter Materie ''(res extensa)'' und Geist ''(res cogitans)'' eine [[Dualismus (Ontologie)|dualistische]] Weltsicht
* Auch als Mathematiker ([[Analytische Geometrie]]) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend
|
* 20. März 1602 Gründung der [[Niederländische Ostindien-Kompanie|Niederländischen Ostindien-Kompanie]]
* 1618 [[Zweiter Prager Fenstersturz|Prager Fenstersturz]]
* 1618–1648 [[Dreißigjähriger Krieg]]
* 1630 Schweden tritt in den Krieg ein.
|-
|-
| 1623–1662
|<small>*1928</small>
| [[Blaise Pascal]]
|<small>'''[[Helmut Fahrenbach]]'''</small>

|<small>Anthropologie und Existentialismus</br></small>
[[Datei:Blaise pascal.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Mathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung, [[Pascalsches Dreieck]]), Naturforscher (Vakuum) und Literat
* erfand eine Rechenmaschine, die [[Pascaline]]
* nahm mit den [[Lettres provinciales]] Stellung zugunsten der [[Jansenismus|Jansenisten]]
* [[Pensées]] sind persönliche Gedanken über Leiden und Glauben
|
* 1634 Ermordung [[Wallenstein]]s
|-
|-
| 1632–1677
|<small>*1943 </small>
| [[Baruch de Spinoza]]
|<small>'''[[Karl-Siegbert Rehberg]]'''</small>

|<small>Knüpft an die Institutionenlehre Gehlens an</br></small>
[[Datei:Spinoza.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer der [[Geschichte der modernen Bibelkritik|modernen Bibelkritik]]
** Die Erkenntnis Gottes aus der Vernunft hat Vorrang vor der [[Offenbarung]] (Bibel)
* [[Metaphysik]]
** Eine Substanz ist Ursprung allen Seins ([[Monismus]])
** Diese eine Substanz ist Gott
** Alles Sein hat Anteil an dieser Substanz ([[Pantheismus]])
** Jeder körperliche Vorgang hat ein geistiges Pendant und umgekehrt (Parallelismus von Körper und Geist)
* [[Erkenntnistheorie]]
** Nur adäquate Ideen führen zu wahrer Erkenntnis
** Nur auf Gott bezogene Ideen können adäquat sein
* [[Ethik]]
** Erziehung zur Vernunft (nur diese liefert adäquate Ideen)
** Streben nach adäquaten Ideen
** Selbstbestimmung durch adäquate Handlungen
** Es gibt keine absolute Freiheit
** Freiheit heißt vielmehr Handeln aus adäquaten Ursachen und Ideen
* [[Politische Philosophie]]
** Im [[Naturzustand]] strebt alles danach, sein Sein zu erhalten
** Eine staatliche Gemeinschaft erhöht die Chance auf Selbsterhaltung
** Der Staat strebt ebenfalls nach Selbsterhaltung
** Diese ist aber nur gewährleistet, wenn vernünftig (im Sinne der Bürger) regiert wird
|
* 1648 [[Westfälischer Friede]]
* 1648 Anerkennung der Niederlande
|-
|-
| 1646–1716
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Existenzphilosophie'''
| [[Gottfried Wilhelm Leibniz|Leibniz]]
|-

|<small>1889 - 1976</small>
[[Datei:Christoph Bernhard Francke - Bildnis des Philosophen Leibniz (ca. 1695).jpg|60px]]
|<small>'''[[Martin Heidegger]]'''</small>
|
|<small>phänomenologische Ontologie – Sein = In-der-Welt-Sein</br>Existentialien – Freilegung der Sorge – Herausstellen der „Zeitlichkeit“</small>
* Kleinste Einheit aller Dinge sind die [[Monade (Philosophie)|Monaden]]
|<small></small>
* Eine Monade ist der Kraftpunkt einer Substanz
* [[Mechanistisches Weltbild]]
* [[Prästabilierte Harmonie|Prästabilierte universelle Harmonie]]
* Die Welt ist die bestmögliche aller Welten
* Gott als vollkommenstes Seiendes, als unendliches Ganzes ([[Infinitesimalrechnung|Infinitesimal]]) der Welt
* [[Gottesbeweis]] nach dem alles, was vollkommen ist, auch existieren muss
* Rechtfertigung des Übels in der Welt ([[Theodizee]])
* Kriterium menschlichen Handelns muss Gottes Wille sein
* Entwickelt maßgeblich die mathematische [[Logik]] weiter
* Entdecker der [[Infinitesimalrechnung]] (zeitgleich mit [[Isaac Newton]])
|
* [[Robert Hooke]] (1635–1703) entwirft eine Luftpumpe zum Nachweis des luftleeren Raumes; für ihn ist Materie aus unsichtbar kleinen, schwingenden Teilchen aufgebaut
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|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1888 - 1974</small>

|<small>'''[[Jean Wahl]]'''</small>
=== Okkasionalismus ===
|<small>Verband Hegel, Kierkegaard und Heidegger</br>Impulsgeber für den französischen Existenzialismus</small>
Der [[Okkasionalismus]] (von lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) vertrat die zentrale These, dass [[Körper (Biologie)|Körper]] und [[Geist]] keinen [[Kausalität|kausalen]] Einfluss aufeinander haben, sondern durch [[Gott]] vermittelt sind.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1878 - 1960</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Paul Häberlin]]'''</small>
|<small>Philosophie des großen JA</br></small>
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1625–1699
|<small>1890 - 1965</small>
| [[Arnold Geulincx]]
|<small>'''[[Heinrich Barth (Philosoph)|Heinrich Barth]]'''</small>

|<small>Erscheinung und Wirklichkeit</br></small>
[[Datei:Arnold Geulincx.gif|60px]]
|<small></small>
|
* Gott ist „gelegentlich“ in jeder Handlung tätig
* er verbindet [[Rationalismus]] und [[Mystizismus]]
* er leugnet jeden kausalen oder auf Kausalität begründenden Zusammenhang zwischen Körper und Geist
|
* 1648–1653 [[Fronde]]
|-
|-
| 1626–1684
|<small>1902 - 1968</small>
| [[Géraud de Cordemoy]]
|<small>'''[[Alexandre Kojève]]'''</small>

|<small>Hegel und Heidegger</br>Lehrer von Sartre u.a.</small>
[[Datei:Géraud de Cordemoy.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Physiologe
* [[Cartesianismus|Cartesianer]] und [[Okkasionalismus|Okkasionalist]]
* Vertreter des [[Atomismus]] mit großen Einfluss auf die französischen Philosophen des Materialismus
|
* [[Hexenprozesse von Salem]] (Salem witch trials) im Jahr 1692 in [[Neuengland]]
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| 1638–1715
|<small>1902 - 1991</small>
| [[Nicolas Malebranche]]
|<small>'''[[Ernesto Grassi]]'''</small>

|<small>Ohnmacht der rationalen Sprache</br></small>
[[Datei:Nicolas Malebranche.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Das Zusammenspiel von [[Leib-Seele-Problem|Leib und Seele]] wird von Gott hervorgerufen
|
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|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1903 - 1993</small>

|<small>'''[[Hans Jonas]]'''</small>
=== Andere Philosophen ===
|<small>Philosophie des Organischen</br>[[Das Prinzip Verantwortung]]</small>
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1905 - 1980</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Jean-Paul Sartre]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Die Existenz geht dem Wesen voraus</br>Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt</br>Die Verantwortung kann man nicht abwälzen</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1557–1638
|<small>1913 - 1960</small>
| [[Johannes Althusius]]
|<small>'''[[Albert Camus]]'''</small>

|<small>Die Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt</br>Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen</small>
[[Datei:JohannesAlthusius.png|60px]]
|<small></small>
|
* Der Staat beruht auf einem [[Gesellschaftsvertrag]].
* Das Volk ist politisch und religiös autonom.
|
|-
|-
| 1575–1624
|<small>1883 - 1969</small>
| [[Jakob Böhme]]
|<small>'''[[Karl Jaspers]]'''</small>

|<small>Der Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen</br>Grenzsituationen zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung</small>
[[Datei:Jacob-Böhme.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Mystik]]er: Gott als Leben, Kraft und Wille
* Die Welt ist wie ein Baum, von de Wurzel bis zur Blüte vom Lebenssaft des Einen durchdrungen.
* Setzte sich für die Idee des [[Freier Wille|Freien Willens]] und die persönliche [[Freiheit]] ein.
|
|-
|-
| 1583–1645
|<small>1889 - 1941</small>
| [[Hugo Grotius]]
|<small>'''[[Hans Lipps]]'''</small>

|<small>Existenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis</br></small>
[[Datei:Michiel Jansz van Mierevelt - Hugo Grotius.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer des [[Völkerrecht]]s
* unveräußerliches Recht an der Person
|
|-
|-
| 1624 getauft -1677
|<small>1897 - 1973</small>
| [[Angelus Silesius]]
|<small>'''[[Karl Löwith]]'''</small>

|<small>stoische und skeptische Philosophie</br></small>
[[Datei:Silesius.png|60px]]
|<small></small>
|
* Mystiker, bekannt für seine [[Epigramm]]e
|
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|-
| 1668–1744
|<small>1905 - 1975</small>
| [[Giambattista Vico]]
|<small>'''[[Wilhelm Weischedel]]'''</small>

|<small>Der Gott der Philosophen</br>Kritik an [[Skeptizismus]] und [[Nihilismus]]</small>
[[Datei:Giovan Battista Vico.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Geschichtsphilosoph
|
* [[Georg Ernst Stahl]] (1659–1734) experimentierte mit chemischen Verbindungen und erweiterte die Phlogistontheorie
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|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Sozialphilosophie'''
| colspan="4" style="background:#eee;" |

|-
=== Britischer und Schottischer Empirismus ===
|<small>1864 - 1920</small>
Der [[Empirismus]] ([[Griechische Sprache|griechisch]] εμπειρισμός, Erfahrung) ist eine [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretische]] Richtung in [[Philosophie]] und [[Psychologie]], die alle [[Erkenntnis]]se aus [[Sinn (Wahrnehmung)|Sinneserfahrungen]] ableitet. Als [[logischer Empirismus]] und [[Konstruktiver Empirismus]] wirkt er bis in die [[Philosophie der Gegenwart|Gegenwartsphilosophie]].
|<small>'''[[Max Weber]]'''</small>
|<small>Werturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln</br>Gesinnungs- und Verantwortungsethik</small>
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1855 - 1936</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Ferdinand Tönnies]]'''</small>
! Philosophie
|<small>[[Gemeinschaft und Gesellschaft]]</br>[[Voluntarismus]]</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1561–1626
|<small>1893 - 1947</small>
| [[Francis Bacon]]
|<small>'''[[Karl Mannheim]]'''</small>

|<small>Krisenerscheinungen in der [[Massendemokratie]]</br></small>
[[Datei:Francis Bacon, Viscount St Alban from NPG (2).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Wissen ist Macht
* Forderte naturwissenschaftliche Forschung (ars inveniendi)
* Induktion als Fortschritt vom Konkreten zum Allgemeinen
* Schrieb die Utopie: Neu Atlantis
|
* 1599–1658 [[Oliver Cromwell]]
|-
|-
| 1588–1679
|<small>1927 – 1998</small>
| [[Thomas Hobbes]]
|<small>'''[[Niklas Luhmann]]'''</small>

|<small>Begründer der soziologischen Systemtheorie</br>Variante des radikalen Konstruktivismus</br>Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme</small>
[[Datei:Thomas Hobbes (portrait).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Alle Naturerkenntnis basiert auf Geometrie
* Philosophie ist die Lehre von der Bewegung der Körper
* [[Staatsphilosophie]]
** Im [[Naturzustand]] herrscht ein Kampf aller gegen alle ''([[bellum omnium contra omnes]])''
** Es gibt keine naturgegebenen Rechte, die das Miteinander regeln ''([[homo homini lupus est]])''
** Die Sicherheit des Einzelnen ist permanent gefährdet
** Deshalb schließen die Menschen einen (unkündbaren) [[Gesellschaftsvertrag]]
** Ziel ist die Schaffung einer öffentlichen Ordnung
** Die individuelle Freiheit wird zugunsten der Sicherheit eingeschränkt
** Die Ausübung der Staatsgewalt wird auf einen Souverän übertragen
** Die Macht des Souveräns ist absolut und ungeteilt ([[Absolutistische Monarchie|absolutistische]] [[Staatstheorie]])
** Widerstand ist nur bei einer Gefährdung des Selbstbehauptungsrechts des Einzelnen oder des Volkes legitim
** Seine Legitimation erhält der Souverän vom Volk und nicht mehr von Gott
|
* 1642–1649 [[Englischer Bürgerkrieg]]
* 1660 [[Stuart-Restauration]] der Monarchie
|-
|-
| 1611–1677
|<small>1897 - 1990</small>
| [[James Harrington]]
|<small>'''[[Norbert Elias]]'''</small>

|<small>Über den Prozess der Zivilisation</br>Von der Entstehung der Werte</br>Menschenwissenschaften</small>
[[Datei:James Harrington opt.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Politischer Philosoph
* Utopie: ''The commonwealth of Oceana''
|
|-
|-
| 1632–1704
|<small>1900 - 1980</small>
| [[John Locke]]
|<small>'''[[Erich Fromm]]'''</small>

|<small>„[[Die Kunst des Liebens]]“</br>Sozialkritiker</small>
[[Datei:John Locke.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Frage nach dem letzten Grund von Sein ist nicht beantwortbar
* [[Empirismus]]
** Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
** „Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen ist“ ([[Sensualismus]])
** Der Verstand verarbeitet die Sinneswahrnehmungen weiter
* [[Mechanistisches Weltbild]]
* [[Staatsphilosophie]]
** [[Privateigentum]], [[Freiheit]] und Leben sind von Gott verliehene [[Naturrecht]]e
** Jeder ist bei der Durchsetzung dieser Rechte aber auf sich allein gestellt
** Der [[Naturzustand]] ist also ein Rechtsraum ohne [[Rechtsgleichheit]] und Rechtssicherheit
** Zur Herstellung von Rechtsgleichheit und -sicherheit schließen die Menschen einen [[Gesellschaftsvertrag]]
** Die Aufgabe, die Naturrechte durchzusetzen wird darin treuhänderisch an die politische Gemeinschaft (Staat) delegiert
** Höchstes Organ ist die [[Legislative]] (die Regierung), sie repräsentiert das Volk
** und kontrolliert die [[Exekutive]], den Monarchen ([[konstitutionelle Monarchie]])
** Die Legislative ist absetzbar, wenn sie den Gesellschaftsvertrag bricht
** Das Volk ist somit [[Souverän]], der Herrscher erhält seine Legitimation vom Volk und ist nicht mehr Herrscher von Gottes Gnaden
** Hatte wesentlichen Einfluss auf die [[Verfassung der Vereinigten Staaten]]
|
* 1679 [[Habeas Corpus Act]]
* 1688 [[Glorious Revolution]]
* 1689 [[Bill of Rights (England)|Bill of Rights]]
* 1686 das [[Newtonsches Gravitationsgesetz|newtonsche Gravitationsgesetz]] wurde in seinem Werk Philosophiae Naturalis Principia Mathematica formuliert
|-
|-
| 1685–1753
|<small>1925 - 1986</small>
| [[George Berkeley]]
|<small>'''[[Michel de Certeau]]'''</small>

|<small>„[[Die Kunst des Handels]]“</br>Sozialogie des Alltagslebens</small>
[[Datei:George Berkeley by John Smibert.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Empirist ''und'' Idealist
* Sein ist Wahrgenommen werden ''(esse est percipi)''
* Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins
|
* 1707 Realunion von England und Schottland
|-
|-
| 1694–1746
|<small>*1934</small>
| [[Francis Hutcheson]]
|<small>'''[[Oskar Negt]]'''</small>

|<small>Grundlagen der Gewerkschaften</br></small>
[[Datei:Francis Hutcheson b1694.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte.
|
* 1757 [[Schlacht bei Plassey]] – Beginn der britischen Kolonialherrschaft in Indien
|-
|-
| 1711–1776
|}
| [[David Hume]]
</div>
</center>


[[Datei:Allan Ramsay - David Hume, 1711 - 1776. Historian and philosopher - Google Art Project.jpg|60px]]
====Logischer Empirismus, Analytische und Sprachphilosophie, Logizismus, Kritischer Rationalismus====
|
* Empirist mit Skepsis
* Kausalanalyse: Untersucht das Wesen kausaler Beziehungen und die menschliche Erkenntnis darüber
* [[Induktionsproblem]]: Problematisiert induktive Schlüsse aus der Erfahrung
* Religionskritiker und Ökonom
|
* 1759/60 England erobert [[Provinz Québec (1763–1791)|Quebec]] und [[Montreal]]
* 1773 [[Boston Tea Party]]
|-
| 1723–1790
| [[Adam Smith]]


[[Datei:AdamSmith.jpg|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Begründer der [[Klassische Nationalökonomie|Politischen Ökonomie]] und [[Arbeitswerttheorie]]. Er war nicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker, sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand.
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|
|- style="background:#ffdead"
* 1783 [[Frieden von Paris (1783)|Friede von Paris]] beendet [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg]]
!width="100" | Periode
* 1759–1806 [[William Pitt der Jüngere]]
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Cambridger Platoniker ===
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Logischer Empirismus'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>1882 - 1936</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Moritz Schlick]]'''</small>
|<small>Physiker und Wissenschaftstheoretiker</br>Begründer des [[Wiener Kreis]]es</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1614–1687
|<small>1896 - 1959</small>
| [[Henry More]]
|<small>'''[[Friedrich Waismann]]'''</small>

|<small>Arbeiten zur Logik und Sprachphilosophie</br></small>
[[Datei:Portret van Henry More, RP-P-OB-46.333.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Briefwechsel mit Descartes
* Kritisierte ein [[mechanistisches Weltbild]], den [[Materialismus]] und den [[Atheismus]]
* auch der Geist hat räumliche Ausdehnung in einer eigenen Sphäre
* der Raum ist absolut, homogen, immateriell und unendlich
* Forderung nach rationaler Nachvollziehbarkeit der Glaubensinhalte und Ablehnung des religiösen Dogmatismus
* Die grundlegenden ethischen Prinzipien sind sie dem Menschen angeboren und mathematischen Axiomen vergleichbar.
* lehrte die Präexistenz der Seele
|
* [[Englischer Bürgerkrieg]] von 1642 bis 1649 zwischen König [[Karl I. (England)|Karl I.]] („[[Kavalier|Cavaliers]]“) gegen das [[Englisches Parlament|englische Parlament]] („[[Roundhead]]s“)
|-
|-
| 1617–1688
|<small>1902 - 1988</small>
| [[Ralph Cudworth]]
|<small>'''[[Herbert Feigl]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Ralph Cudworth.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Kritisierte Atheismus und Determinismus, auch die calvinistischen Lehre von der „doppelten [[Prädestination]]“
* Nahm die Unabhängigkeit des Intellekts von der Sinneswahrnehmung an
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1882 - 1945</small>

|<small>'''[[Otto Neurath]]'''</small>
=== Weitere britische Aufklärer ===
|<small>Mitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung</br>Methode der Bildpädagogik</small>
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1880 - 1975</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Victor Kraft]]'''</small>
! Philosophie
|<small></br>““</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1643–1727
|<small>1902 - 1985</small>
| [[Isaac Newton]]
|<small>'''[[Karl Menger]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Sir Isaac Newton by Sir Godfrey Kneller, Bt.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Herausragender Naturwissenschaftler, Hauptwerk: [[Philosophiae Naturalis Principia Mathematica]]
* Schuf mit den [[Newtonsche Gesetze|Newtonschen Gesetzen]] eine neue [[Bewegungsgesetze|Theorie der Bewegung]] mit der [[Gravitation]] als Grundlage der [[Klassische Mechanik|Klassischen Mechanik]]
* gab im Bereich der Optik eine Erklärung des [[Lichtspektrum]]s und vertrat gegen [[Christiaan Huygens|Huygens]] eine Teilchentheorie des Lichts
* Vertrat gegen Leibniz eine Theorie des absoluten Raumes und der absoluten Zeit
* entwickelte parallel zu Leibniz die [[Infinitesimalrechnung]]
* kritisierte den Rationalismus von Descartes und Leibniz
* befürwortete in der Nachfolge Galileis stark die experimentelle, induktive Methode und wandte sich gegen eine [[Spekulation (Philosophie)|spekulative Philosophie]] („Hypothesen bilde ich nicht“)
* formulierte als Regeln des Philosophierens Einfachheit, Anerkennung der Kausalität, Ableitung von Lehrsätzen aus der Erfahrung und Nachweis der Gesetzmäßigkeiten durch Experimente
* Naturerscheinungen sind auf mathematische Gesetze zurückzuführen
* Kritisierte die [[Dreifaltigkeit|Trinitätslehre]] und vertrat die Auffassung, dass Gott als geistiges Prinzip in der Wechselwirkung aller Körper präsent ist, wenn er dieses will.
|
|-
|-
| 1671–1713
|<small>1906 - 1978</small>
| [[Anthony Ashley-Cooper, 3. Earl of Shaftesbury|Lord Shaftesbury]]
|<small>'''[[Kurt Gödel]]'''</small>

|<small>[[Gödelscher Unvollständigkeitssatz]]</br>axiomatische Theorie kann nicht ihre Widerspruchsfreiheit beweisen</small>
[[Datei:Anthony Ashley Cooper, 3. Earl of Shaftesbury.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schrieb über Freiheit und Moral
* Wandte sich gegen Hobbes’ Egoismus
|
* [[Act of Union 1707]] Vereinigung des [[Königreich England|Königreichs England]] und des [[Königreich Schottland|Königreichs Schottland]]
* [[Kleine Eiszeit]] Kälteperioden mit mehreren Temperaturminima, etwa von 1675 bis 1715
|-
|-
| 1675–1729
|<small>1879 - 1934</small>
| [[Samuel Clarke]]
|<small>'''[[Hans Hahn]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Samuel Clarke NPG extract.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* versuchte die [[Natürliche Theologie]] und die Moral neu zu begründen
* wandte sich ebenso gegen [[Pantheismus]] wie gegen Skeptizismus
* stritt mit Leibniz in berühmten Briefen über den Atheismus-Vorwurf gegen Newton
|
|-
|-
| 1678–1751
|<small>1884 - 1966</small>
| [[Henry St. John, 1. Viscount Bolingbroke|Lord Bolingbroke]]
|<small>'''[[Philipp Frank]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Henry St John, 1st Viscount Bolingbroke (1678-1751).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Bewirtete Voltaire im Exil
|
* [[Thomas Newcomen]] konstruierte 1712 erste verwendbare Dampfmaschine
|-
|-
| 1721–1793
|<small>1895 - 1945</small>
| [[William Robertson (Historiker)|William Robertson]]
|<small>'''[[Felix Kaufmann]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:WilliamRobertsonColour.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schottischer Historiker und Sozialethiker des [[Scottish Enlightenment]].
|
|-
|-
| 1723–1816
|<small>1891 - 1970</small>
| [[Adam Ferguson]]
|<small>'''[[Rudolf Carnap]]'''</small>

|<small>Logische Analyse der Wissenschaftssprache</br>Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)</br>[[Modallogik]] und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion</small>
[[Datei:ProfAdamFerguson.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schottischer Historiker und Sozialethiker der Aufklärung
* Mitbegründer der wissenschaftlichen Disziplin [[Soziologie]]
|
|-
|-
| 1728–1777
|<small>1916 - 2003</small>
| [[Thomas Reid]]
|<small>'''[[Georg Henrik von Wright]]'''</small>

|<small>Entwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik</br>Norwegischer Vertreter des Wiener Kreises</small>
[[Datei:ThomasReid.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer der [[Common-Sense-Philosophie|schottischen Schule]]
* [[Common-Sense-Philosophie]] als Kritik Humes
|
|-
|-
| 1729–1797
|<small>1910 - 1989</small>
| [[Edmund Burke]]
|<small>'''[[Alfred Jules Ayer]]'''</small>

|<small>Sprache, Wahrheit und Logik</br>Britischer Vertreter des Wiener Kreises</small>
[[Datei:EdmundBurke1771.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Antiaufklärer
* Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben.
|
|-
|-
| 1737–1794
|<small>1891 - 1953</small>
| [[Edward Gibbon]]
|<small>'''[[Hans Reichenbach]]'''</small>

|<small>Wahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden</br>Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen</small>
[[Datei:Edward Gibbon by Henry Walton cleaned.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Historiker
* ''The History of the Decline and Fall of the Roman Empire''
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1905 - 1997</small>

|<small>'''[[Carl Gustav Hempel]]'''</small>
=== Französische Aufklärer ===
|<small>[[DN-Modell|Hempel-Oppenheim–Schema]]</br>Eine Erklärung ist gegeben, wenn bestimmte Adäquatheitsbedingungen erfüllt sind</small>
Das Zeitalter der Aufklärung ist eine [[Zeitalter|Epoche]] in der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im [[17. Jahrhundert|17.]] bis [[18. Jahrhundert]], die besonders durch das Bestreben geprägt ist, das Denken mit den Mitteln der [[Vernunft]] von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und [[Ideologie]]n zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Es ist die Bewegung der [[Säkularisierung]] und eine Abkehr von der [[Absolutismus|absolutistischen]] hin zu einer [[Demokratie|demokratischen]] Staatsauffassung. Der [[Liberalismus]] mit seinem Konzept der [[Menschenrechte|Menschen-]] und [[Bürgerrecht]]e kam auf. Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der [[Vernunft]] fand schon im 17.&nbsp;Jahrhundert statt. Aufklärung als bürgerliche [[Emanzipation]] erstreckt sich etwa von 1730 bis 1800. Diese Periode wurde vor allem durch die von Diskussionen um die mehrfach verbotene [[Encyclopédie]] in Frankreich bestimmt („le siècle des lumières“: das Zeitalter der Lichter). Im Politischen hatte sie ihren Höhepunkt in der [[Französische Revolution|französischen Revolution]].
|<small></small>

==== Französische Frühaufklärer ====
Als [[Frühaufklärung]] bezeichnet man die Frühphase der [[Aufklärung]], in der das Gedankengut der [[Vordenker der Aufklärung|Aufklärer]] vornehmlich durch geheime und anonyme Texte verbreitet wurde sowie mündlich in exklusiven „cercles de pensées“. Einer ihrer radikalsten Vertreter in [[Frankreich]] war der atheistische Pfarrer Jean Meslier.
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Analytische und Sprachphilosophie'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>1848 - 1925</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Gottlob Frege]]'''</small>
|<small>Begriffsschrift (Sinn und Bedeutung)</br>Grundlagen der neueren Logik</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1612–1694
|<small>1873 - 1958</small>
| [[Antoine Arnauld|Arnauld]]
|<small>'''[[George Edward Moore]]'''</small>

|<small>[[Naturalistischer Fehlschluss]]</br>Analytische Methode zur Begründung des [[Common Sense]]</small>
[[Datei:Antoine Arnauld Bibliste Prêtre.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Vertreter des [[Jansenismus]] in [[Port Royal des Champs|Port Royal]]
* schrieb über den Einfluss der Grammatik auf die Lautbildung
* mit [[Pierre Nicole]] Verfasser der [[Logik von Port-Royal]]
|
* 1661 [[Ludwig XIV.]] übernimmt selbst die Regierung
* [[Devolutionskrieg]] von 1667 bis 1668
|-
|-
| 1612–1694
|<small>1872 - 1970</small>
| [[Jean Meslier|Meslier]]
|<small>'''[[Bertrand Russell]]'''</small>

|<small>Rückführung der Mathematik auf die Logik</br>Paradoxon der Mengenlehre</br>sprachanalytischer Atomismus (Theorie der Kennzeichnung)</small>
[[Datei:Meslier.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* katholischer Priester, (curé; [[abbé]])
* vertrat einen konsequent materialistischen, atheistischen Standpunkt
* er schrieb eine radikale Kirchen- und Religionskritik
|-
|-
| 1647–1706
|<small>1861 - 1947</small>
| [[Pierre Bayle|Bayle]]
|<small>'''[[Alfred North Whitehead]]'''</small>

|<small>„[[Principia Mathematica]]“ mit Russell</br>Metaphysik zu Prozess und Realität</small>
[[Datei:Pierre Bayle 2.png|60px]]
|<small></small>
|
* [[Hugenotten|hugenottischer]] Frühaufklärer, erforschte den [[Halleyscher Komet|Halleyschen Kometen]]
* forderte Gewissensfreiheit und Toleranz in der Religion
* Dictionnaire historique et critique
|
* 1618–1693 [[Jean-Baptiste Colbert|Colbert]], der „Erfinder“ des [[Merkantilismus]]
* 1766 [[Lothringen]] kommt zu Frankreich
|-
|-
| 1657–1757
|<small>1887 - 1971</small>
| [[Bernard le Bovier de Fontenelle|de Fontenelle]]
|<small>'''[[Charles Dunbar Broad]]'''</small>

|<small>Emergenztheorie</br></small>
[[Datei:Fontenelle 2.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Frühaufklärer und Schriftsteller
* blieb der Cartesianischen Physik verhaftet, auch nachdem sie durch die Arbeiten Isaac Newtons überholt war
* 1752 vertrat er in seiner ''Théorie des tourbillons cartésiens'' die [[Wirbeltheorie]] von Descartes aus dem Jahre 1644
|
* [[Holländischer Krieg|Niederländisch-Französischer Krieg]] von 1672 bis 1678
|-
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| 1689–1755
|<small>1889 - 1951</small>
| [[Charles de Secondat, Baron de Montesquieu|Montesquieu]]
|<small>'''[[Ludwig Wittgenstein]]'''</small>

|<small>Sprachanalyse zur Klärung von Sprachverwirrung</br>[[Sprachspiel]]e und Sprachfamilien</small>
[[Datei:Montesquieu 1.png|60px]]
|<small></small>
|
* Geschichtsphilosoph und Staatstheoretiker
* Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung eine wichtige Grundlage für die amerikanische Verfassung
|
* [[Étienne François Geoffroy]] (1672–1731) veröffentlicht 1718 Tabellen chemischer Affinitäten, mit denen Stoffe nach ihrer relativen Bindungsstärke geordnet werden
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|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1900 - 1976</small>

|<small>'''[[Gilbert Ryle]]'''</small>
==== Französische Aufklärer und Enzyklopädisten ====
|<small>Mythos vom Mensch in der Maschine</br>[[Kategorienfehler]] = falscher Begriff im Kontext</small>
Als '''die Enzyklopädisten''' werden die 144 Beiträger der ''[[Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers]]'' bezeichnet. Aber nicht alle französischen Aufklärer waren [[Enzyklopädist (Encyclopédie)|Enzyklopädisten]].
|<small></small>

|-
|-
! Periode
|<small>1911 - 1960</small>
! Philosoph
|<small>'''[[John Longshaw Austin]]'''</small>
! Philosophie
|<small>[[Sprechakttheorie]]</br>Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1694–1778
|<small>1919 - 2002</small>
| [[Voltaire]]
|<small>'''[[Richard Mervin Hare]]'''</small>

|<small>Moralsprache ist vor allem präskriptiv</br></small>
[[Datei:Atelier de Nicolas de Largillière, portrait de Voltaire, détail (musée Carnavalet) -001.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Kritiker des Absolutismus, des Klerus und der Feudalherrschaft
* [[Enzyklopädist (Encyclopédie)|Enzyklopädist]]
|
* 1673–1678 [[Holländischer Krieg]]
* [[Erdbeben von Lissabon 1755]]
|-
|-
| 1698–1759
|<small>*1919</small>
| [[Pierre-Louis Moreau de Maupertuis|Maupertuis]]
|<small>'''[[Peter Frederick Strawson]]'''</small>

|<small>raumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real</br>Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik</br>Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch</small>
[[Datei:PierreLouisMaupertuis.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Entdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung
|
* Krieg gegen die [[Liga von Augsburg]] 1688–1697
* [[Spanischer Erbfolgekrieg]] 1701–1713
|-
|-
| 1706–1749
|<small>1908 - 2000</small>
| [[Émilie du Châtelet]]
|<small>'''[[Willard Van Orman Quine]]'''</small>

|<small>Eine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar ([[Duhem-Quine-These]])</br>Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen</br>strikter Empirismus und Forderung eines [[Naturalismus]] = Abschaffung der Philosophie</small>
[[Datei:Inconnu, portrait de madame Du Châtelet à sa table de travail, détail (château de Breteuil) -002.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Mathematikerin und Physikerin
* Übersetzte Newtons ''Philosophiae Naturalis Principia Mathematica'' ins Französische, wobei sie die Notation von Leibniz verwendete
* Schrieb mit Voltaire eine Einführung in die ''Principia Mathematica''
* Arbeitete mit [[Willem Jacob ’s Gravesande]] über [[kinetische Energie]], wobei sie die Position von Leibniz gegen Newton stützte
* Beeinflusste Maupertuis und de La Mettrie mit ihren Überlegungen zur Bewegung, zum freien Willen, sowie zur denkenden Materie, zu Zahlen und dem Weg zu einer substantiellen Metaphysik
* Ihr Werk ''Institutionen der Physik'' diente teilweise als Grundlage der [[Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers|Encyclopédie]] im Bereich der Physik
* Lehnte wie Voltaire Offenbarungsreligionen ab
* Forderte die Teilhabe von Frauen an allen Menschenrechten
|
|-
|-
| 1709–1751
|<small>*1932</small>
| [[Julien Offray de La Mettrie|La Mettrie]]
|<small>'''[[John Rogers Searle]]'''</small>

|<small>Weiterentwicklung der Sprechakttheorie</br>Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers</small>
[[Datei:Julien Offray de La Mettrie.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Materialist, Atheist und Religionskritiker
* Die Seele ist eine Körperfunktion
* Schuldgefühl („remords“) ist Erzübel des Menschen
* Angefeindet von frz. Aufklärern (F.A. Lange: „Prügelknabe“)
|
|-
|-
| 1712–1778
|<small>1912 - 1989</small>
| [[Jean-Jacques Rousseau|Rousseau]]
|<small>'''[[Wilfrid Sellars]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Jean-Jacques Rousseau (painted portrait).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Erziehungs- und Staatsphilosoph
* Enzyklopädist
* Wegbereiter der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]]
* Der Mensch ist von Natur aus gut
* Friedfertiger, auf Freiheit und Gleichheit Aller beruhender [[Naturzustand]]
* [[Entfremdung]] und Verfall des Naturzustandes, u.&nbsp;a.&nbsp;durch Entstehung von [[Privateigentum]]
* [[Gesellschaftsvertrag]] ([[contrat social]]) hebt diese Entfremdung auf (zurück zur Natur)
* [[Volonté générale]] (allgemeiner Wille) als Regulativ ist Hauptbestandteil des Vertrags
* Modell einer [[Radikale Demokratie|radikalen Demokratie]]
|
* Ludwig XIV. ''Louis le Grand'' stirbt am 1. September 1715
|-
|-
| 1713–1784
|<small>1917 - 2003</small>
| [[Denis Diderot|Diderot]]
|<small>'''[[Donald Davidson]]'''</small>

|<small>Bedeutungstheorie</br></small>
[[Datei:Greuze Portrait of Diderot.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Mitherausgeber der [[Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers|Encyclopédie]]
* Der Erkenntnisprozess als eine Wechselwirkung zwischen [[Beobachtung]], kombinierender [[Reflexion (Philosophie)|Reflexion]] und [[Experiment]]
* Die ''sensibilité universelle'' ist der Materie zu eigen und ermöglicht den Übergang vom anorganisch, toten zum organisch, lebenden Zustand
* Materialist
* Enzyklopädist
|
* Regentschaft des [[Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans|Philippe II. d’Orléans]] von 1715 bis 1723 ([[Régence]])
* [[Ludwig XV.]] übernimmt 1726 die Regierungsgeschäfte Frankreichs
* [[Louis Antoine de Bougainville]]s Weltumseglung 1766–1769
|-
|-
| 1715–1771
|<small>*1925</small>
| [[Claude Adrien Helvétius|Helvétius]]
|<small>'''[[Michael Dummett]]'''</small>

|<small>Grenzen der Theorie der Bedeutung</br></small>
[[Datei:Helvétius.png|60px]]
|<small></small>
|
* Sensualist und Materialist
|
* 1717–1780 [[Maria Theresia]]
* Der Arzt, Apotheker, Chemiker [[Gabriel-François Venel]] (1723–1775) liefert in der ''Encyclopédie'' 673 Beiträge über die Themen Chemie, Pharmazie, Physiologie und Medizin
|-
|-
| 1715–1780
|<small>1919 - 2001</small>
| [[Étienne Bonnot de Condillac|Condillac]]
|<small>'''[[Elizabeth Anscombe]]'''</small>

|<small>Frühe feministische Philosophin</br>Mitherausgeberin von Wittgenstein</small>
[[Datei:Étienne Bonnot de Condillac.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Sensualist wie John Locke
* Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)
|
* [[Katharina II.|Katharina die Große]] 1729–1796
* [[Siebenjähriger Krieg]] 1756–1763
|-
|-
| 1717–1783
|<small>*1932</small>
| [[Jean Baptiste le Rond d’Alembert|d’Alembert]]
|<small>'''[[Fred Dretske]]'''</small>

|<small>Analyse des Informationsbegriffs</br>im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes</small>
[[Datei:Alembert.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Mathematiker und Physiker
* Mitherausgeber der Encyclopédie, [[Enzyklopädist (Encyclopédie)|Enzyklopädist]]
|
* Frühe Form des Rokoko (Regence) von 1715 bis 1730
* Frankreich kauft [[Korsika]] von der Republik [[Genua]] 1768
|-
|-
| 1723–1789
|<small>1941 - 2001</small>
| [[Paul Henri Thiry d’Holbach|d'Holbach]]
|<small>'''[[David Lewis]]'''</small>

|<small>Beiträge zur [[Spieltheorie]]</br>Philosophie des Geistes</small>
[[Datei:Paul Heinrich Dietrich Baron d'Holbach Roslin.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Materialist, der die Religion als die größte Feindin der Moral sah.
* Mitarbeiter der ''Encyclopédie''.
* Wichtigstes Werk [[Système de la nature ou des loix du monde physique & du monde moral]] (1770)
|
* 1789 [[Französische Revolution]]
|-
|-
| 1735–1820
|<small>*1930</small>
| [[Jean-Baptiste-René Robinet|Robinet]]
|<small>'''[[Ernst Tugendhat]]'''</small>
|
|<small>Sprachphilosophie und Philosophie des Selbst</br>Ethik und Anthropologie</small>
* Sensualist
|<small></small>
* Enzyklopädist
|
* Blüte des [[Rokoko]] von 1730 bis 1770
* 1793 Hinrichtung [[Ludwig XVI.]]
|-
|-
| 1740–1814
|<small>*1941</small>
| [[Donatien Alphonse François de Sade|de Sade]]
|<small>'''[[Eike von Savigny]]'''</small>

|<small>Schwerpunkt Sprachphilosophie</br></small>
[[Datei:Marquis de Sade by Loo.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* radikalisierte den französischen Materialismus zum [[Amoralismus]]
|
|-
|-
| 1743–1794
|<small>*1939</small>
| [[Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis de Condorcet|Condorcet]]
|<small>'''[[Peter Hacker]]'''</small>

|<small>Wittgenstein Interpretation</br></small>
[[Datei:Nicolas de Condorcet.PNG|60px]]
|<small></small>
|
* Liberaler Enzyklopädist
* Legte seinen Adelstitel ab.
* Trat für das Frauenwahlrecht, die Abschaffung der Sklaverei und für den Freihandel ein
|
* Terrorregime [[Maximilien de Robespierre|Robespierres]] 1794
* [[Napoleon]] wird Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte 1796
|-
|-
| 1748–1836
|<small>*1944</small>
| [[Emmanuel Joseph Sieyès|Sieyes]]
|<small>'''[[Peter Bieri]]'''</small>

|<small>analytische Philosophie der Sprache</br>analytische Philosophie des Geistes</small>
[[Datei:Emmanuel Joseph Sieyès - crop.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Vertreter des [[Dritter Stand|Dritten Standes]]
* trug maßgeblich zur neuen Verfassung bei
* vertrat eine repräsentative Demokratie
* setzte Trennung von Staat und Kirche durch
|
|-
|-
| 1760–1797
|<small>*1945</small>
| [[François Noël Babeuf|Babeuf]]
|<small>'''[[Ansgar Beckermann]]'''</small>

|<small>Physikalismus - Problem der [[Qualia]]</br>Determinist: Freiheit ist die Übereinstimmung von Denken und Wollen</small>
[[Datei:Gracchus Babeuf.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Ideengeber des [[Frühsozialismus]]
* Kritiker des [[Direktorium (Frankreich)|Direktoriums]] und Begründer der ''[[Verschwörung der Gleichen]]''
|
* Frankreich erklärt Preußen und Österreich den Krieg 1792
|-
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Logizismus'''
| colspan="4" style="background:#eee;" |

|-
=== Deutsche Aufklärer ===
|<small>1858 - 1932</small>
In der Nachfolge von Leibniz war die deutsche Aufklärung geprägt durch den Rationalismus und die von Christian Wolff ausgehende Schule des [[Wolffianismus]]. Ursprünglich selbst in dieser Tradition stehend, wurde Immanuel Kant zum Mahner, der in seinen drei Kritiken auf die Grenzen der Vernunft verwies. Indem er die spekulative Metaphysik aufhob und nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis fragte, gab er der abendländischen Philosophie eine neue Denkrichtung.
|<small>'''[[Giuseppe Peano]]'''</small>
|<small>[[Peano-Axiome]]</br>Latein als Plansprache ohne Beugung</small>
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1862 - 1943</small>
! Philosoph
|<small>'''[[David Hilbert]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Begriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1632–1694
|<small>1878 - 1956</small>
| [[Samuel von Pufendorf]]
|<small>'''[[Jan Łukasiewicz]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Pufendorf.kupfer.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Naturrechtsphilosoph, Historiker sowie Natur- und Völkerrechtslehrer am Beginn des Zeitalters der Aufklärung
* Befürwortung eines einheitlichen Völkerrechts
* Beeinflusst die Naturrechtler Christian Thomasius, Christian Wolff und [[Karl Anton von Martini]]
* betonte die Menschenwürde
* entwarf eine [[Pflichtethik]]
|
* [[Dreißigjähriger Krieg]] von 1618 bis 1648, Friedensschluss im [[Westfälischer Friede|Friedenskongress von Münster und Osnabrück 1641–1648]]
* [[Johann Joachim Becher]] (1635–1682) untersuchte Verbrennungsprozesse und entwickelte die Theorie des [[Phlogiston]]s

|-
|-
|<small>1901 - 1983</small>
|<small>'''[[Alfred Tarski]]'''</small>
|<small>Formulierte eine viel diskutierte [[Wahrheitstheorie]]</br>Bestätigung auf der Ebene einer [[Metasprache]]</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1655–1728
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Kritischer Rationalismus'''
| [[Christian Thomasius]]
|-

|<small>1902 - 1994</small>
[[Datei:Christian Thomasius.jpg|60px]]
|<small>'''[[Karl Raimund Popper]]'''</small>
|
|<small>Sicheres Wissen ist nicht möglich</br>Wissenschaftliche Aussagen müssen falsifizierbar sein</br>Hypothesen sind umso besser, je besser sie getestet wurden</br>Forderung einer offenen Gesellschaft, die sich nach ''trial and error'' entwickelt</small>
* Mitinitiator der deutschen Aufklärung
|<small></small>
* hält als erster Philosoph Vorlesungen in deutscher Sprache
|
* 1701 Friedrich III. von Brandenburg wird [[Friedrich I. (Preußen)|Friedrich I.]] von Preußen
* die 15-jährige Magd [[Dorothee Elisabeth Tretschlaff]] war das letzte Todesopfer der Hexenverfolgung in Brandenburg am 17. Februar 1701
|-
|-
| 1679–1754
|<small>1919 - 2003</small>
| [[Christian Wolff (Aufklärer)|Christian Wolff]]
|<small>'''[[Ernst Topitsch]]'''</small>

|<small>Kritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln</br>Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper</small>
[[Datei:Christian Wolff.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* rationalistische, in Deutschland im 18. Jahrhundert vorherrschende Lehre (in Austausch mit Leibniz fortentwickelt)
* Schuf grundlegende Begriffe wie „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich“
|
* 1703 Gründung von [[Sankt Petersburg]] – [[Peter der Große]]
|-
|-
| 1700–1766
|<small>1881 - 1973</small>
| [[Johann Christoph Gottsched]]
|<small>'''[[Hans Kelsen]]'''</small>

|<small>Konsequenter Rechtspositivist</br>Nähe zu Kant</small>
[[Datei:Johann Christoph Gottsched.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schüler Wolffs
* Übersetzte das Lexikon von Bayle
|
* 1713–1740 [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm I.]], der Soldatenkönig
|-
|-
| 1712–1775
|<small>*1921</small>
| [[Christian August Crusius]]
|<small>'''[[Hans Albert]]'''</small>
|<small>Sozialphilosoph – [[Positivismusstreit]]</br>[[Münchhausen-Trilemma]]</small>
|<small></small>
|}
</div>
</center>


[[Datei:Christian August Crusius.jpg|60px]]
====Politische Philosophie, Kommunitarismus, Neomarxismus und Kritische Theorie====
|
* Gegner Wollfs
* Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund
|
* 1740–1786 [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]], der alte Fritz oder Friedrich der Große
|-
| 1714–1762
| [[Alexander Gottlieb Baumgarten]]


|
<center>
* Begründer der Ästhetik (im Rahmen der Wolffschen Systematik)
<div style="float:center">
* Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete.
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|
|- style="background:#ffdead"
* 1756–1763 [[Siebenjähriger Krieg]]
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 1724–1804
| [[Immanuel Kant]]

[[Datei:Immanuel Kant portrait c1790.jpg|60px]]
|
* Vollender der [[Aufklärung]]
* ''[[Kritik der reinen Vernunft]]''
** Was kann ich wissen?
** Bestimmung der Grenzen menschlicher Erkenntnis
** Synthese von [[Empirismus]] und [[Rationalismus]]
** Das „[[Ding an sich]]“ ist für den Menschen nicht erkennbar
** [[Transzendental]]er [[Idealismus]]
** [[Kosmologie#Die kopernikanische Wende|Kopernikanische Wende]]
* ''[[Kritik der praktischen Vernunft]]''
** Was soll ich tun?
** [[Kategorischer Imperativ]]
** Vernunft- und [[Pflichtethik]]
* ''[[Kritik der Urteilskraft]]''
** Vermittlung zwischen Natur und Freiheit
** [[Teleologie]]
** [[Ästhetik]]
* Geschichte, Politik, Religion
** Was darf ich hoffen?
** ''[[Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft]]'' (Positive Religion ist „Afterdienst“)
** ''[[Zum ewigen Frieden]]'' (Philosophischer Entwurf zur Frage des Friedens zwischen Staaten in Form eines Friedensvertrages)
** ''[[Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht]]'' (Ziel des Zusammenlebens ist eine bürgerliche 'Republik)
|
* 1772 erste [[Teilung Polens]]
* 4. April 1775 im [[Fürststift Kempten]] wird der [[Anna Schwegelin]] wegen [[Teufelsbuhlschaft]] als letzter Hexe auf heutigem deutschen Boden der Prozess gemacht.
|-
|-
|1753–1807
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Politische Philosophie'''
| [[Christian Jakob Kraus]]
|-

|<small>1869 - 1966</small>
[[Datei:Christian Jakob Kraus.jpg|60px]]
|<small>'''[[Friedrich Wilhelm Foerster]]'''</small>
|
|<small>Moralphilosoph</br>Kriegsgegner - NS-Gegner</small>
* Philosoph und Ökonom in der Spätzeit der Aufklärung
|<small></small>
* Bedeutender Vertreter einer [[Liberalismus|liberalen]] geistigen Strömung und hinsichtlich auf die preußischen Verhältnisse mit einer radikalen Grundhaltung.
* Unter dem Einfluss von Immanuel Kant und Johann Georg Hamann
|
|-
|-
| 1728–1777
|<small>1906 - 1975</small>
| [[Johann Heinrich Lambert]]
|<small>'''[[Hannah Arendt]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Johann Heinrich Lambert 1829 Engelmann.png|60px]]
|<small></small>
|
* Mathematiker und Erkenntnistheoretiker
* Stand mit Kant in regem Briefkontakt.
|
|-
|-
| 1729–1781
|<small>1909 - 1997</small>
| [[Gotthold Ephraim Lessing|Lessing]]
|<small>'''[[Isaiah Berlin]]'''</small>

|<small>Negative und Positive Freiheit</br></small>
[[Datei:Gotthold Ephraim Lessing.PNG|60px]]
|<small></small>
|
* Schriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte
* Gab wichtige Impulse in der Ästhetik
|
|-
|-
| 1729–1786
|<small>1888 - 1985</small>
| [[Moses Mendelssohn]]
|<small>'''[[Carl Schmitt]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:MendelssohnM.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Wirkte für die Verbindung der Religionen
* Freund Lessings
|
|-
|-
| 1736–1805
|<small>1902 - 1992</small>
| [[Johannes Nikolaus Tetens]]
|<small>'''[[Günther Anders]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Johan Nicolai Tetens (1736-1807).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Nähe zu Leibniz und Wolff
|
* 1786–1797 [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]]
|-
|-
| 1742–1798
|<small>1899 - 1973</small>
| [[Christian Garve]]
|<small>'''[[Leo Strauss]]'''</small>

|<small>Neokonservatismus</br></small>
[[Datei:ChristianGarveAntonGraff.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Populärphilosoph und [[Empirismus|Empirist]]
* Anonyme, verstümmelnde Rezension der „Kritik der reinen Vernunft“
|
* 1797–1840 [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]]
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1901 - 1985</small>

|<small>'''[[Eric Voegelin]]'''</small>
=== Spanische bzw. Hispanoamerikanische Aufklärung ===
|<small>Staatstheorie</br></small>
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1938 - 2002</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Robert Nozick]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Libertinäre Gesellschaftstheorie</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1676–1764
|<small>*1946</small>
| [[Benito Jerónimo Feijoo]]
|<small>'''[[Wolfgang Kersting]]'''</small>

|<small>Vertragstheorie von Rawls</br></small>
[[Datei:Retrato póstumo del padre Benito Jerónimo Feijoo (Mariano Salvador Maella).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Förderte als Vorläufer der Aufklärung das wissenschaftliche Denken in Spanien.
* Versuchte Aberglauben und Volksglauben zu widerlegen.
|
|-
|-
| 1725–1803
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Kommunitarismus'''
| [[Pablo de Olavide]]
|-

|<small>*1929</small>
[[Datei:Pablo Olavide.jpg|60px]]
|<small>'''[[Amitai Etzioni]]'''</small>
|
|<small>Die aktive Gesellschaft</br></small>
* ''Afrancesado'', hatte starke Beziehungen zu den Ideen der französischen Aufklärung
|<small></small>
* [[Philanthrop]]
* Spätwerk ''El Evangelio en triunfo o historia de un filósofo desengañado'' (1797) ist eine Apologie des Christentums
|
* [[Polnischer Erbfolgekrieg]] (1733–1738)
|-
|-
|<small>*1931</small>
|<small>'''[[Charles Taylor]]'''</small>
|<small></br>"</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1723–1802
|<small>*1935</small>
|[[Pedro Rodríguez de Campomanes]]
|<small>'''[[Michael Walzer]]'''</small>

|<small>Liberalismuskritik</br></small>
[[Datei:Count of Campomanes.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Übersetzte Werke von [[Adam Smith]]
|
* [[Österreichischer Erbfolgekrieg]] (1740–1748)
|-
|-
| 1747–1795
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Neomarxismus und Kritische Theorie'''
|[[Eugenio Espejo]]
|-

|<small>1873 - 1937</small>
[[Datei:Eugenioespejo.jpg|60px]]
|<small>'''[[Max Adler]]'''</small>
|
|<small>[[Austromarxismus]]</br></small>
* verbindet die Ideen der Aufklärung mit der sozialen und kulturellen Wirklichkeit des [[Spanisches Kolonialreich|kolonialen]] [[Quito]].
|<small></small>
* tritt das Ideal der Gleichheit von [[Indigene Völker|Indígenas]], [[Mestize]]n und europäischen Kolonialisten ein
|
* Neuaufteilung der Hispanoamerikanischen Provinzen 1782 bis 1786 unter [[Karl III. (Spanien)|Karl III. von Spanien]]
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>*1891 - 1937</small>

|<small>'''[[Antonio Gramsci]]'''</small>
=== Russische Aufklärer ===
|<small>Prägte den Begriff der Zivilgesellschaft</br></small>
''Prosveščenie'' oder Aufklärung erhielt ab der zweiten Hälfte des 18.&nbsp;Jahrhunderts im russischen Zarenreich, vor allem unter dem Einfluss von [[Katharina II.]] als Repräsentantin eines [[Aufgeklärter Absolutismus|aufgeklärten Absolutismus]], die Bedeutung für zentrale Begriffe wie ''Bildung'', ''europäische Zivilisation'', ''Emanzipation der menschlichen Verstandeskräfte'', ''Modernisierung und Organisation des russischen Staatswesens'' aber auch im engeren Sinne die Teilhabe Russlands an der europäischen Emanzipationsbewegung der ''Zeit der Aufklärung''.
|<small></small>

|-
|-
! Periode
|<small>1885 - 1971</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Georg Lukács]]'''</small>
! Philosophie
|<small></br>““</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1749–1802
|<small>1892 - 1940</small>
| [[Alexander Nikolajewitsch Radischtschew]]
|<small>'''[[Walter Benjamin]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Radishchev color.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Gegner der Leibeigenschaft
* Ideen der Aufklärung (Naturrecht)
* Gegner des [[Obskurität|Obskurantismus]]
|
* [[Großer Nordischer Krieg]] von 1700 bis 1721
|-
|-
|<small>1885 - 1975</small>
|<small>'''[[Ernst Bloch]]'''</small>
|<small></br>““</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1711–1765
|<small>1895 - 1973</small>
| [[Michail Wassiljewitsch Lomonossow]]
|<small>'''[[Max Horkheimer]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Lomonosov.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Dichter, Naturwissenschaftler und Reformer der russischen Sprache
* Gegner der [[Phlogistontheorie]]
* Geprägt durch [[Christian Wolff (Philosoph)|Christian Wolff]]
|
* [[Russisch-Türkischer Krieg (1768–1774)|Russisch-Türkischer Krieg von 1768 bis 1774]]
|-
|-
|<small>1898 - 1879</small>
|<small>'''[[Herbert Marcuse]]'''</small>
|<small></br>““</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1704–1795
|<small>1899 - 1990</small>
| [[Iwan Iwanowitsch Bezkoi]]
|<small>'''[[Alfred Sohn-Rethel]]'''</small>

|<small>Materialistische Erkenntnistheorie</br>Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches</small>
[[Datei:Betskoy Ivan Ivanovich.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Gründung des ersten einheitlichen russischen Systems für die öffentlichen Bildung
* Enge Kontakte zu den [[Enzyklopädist (Encyclopédie)|Enzyklopädisten]], so zu Jean-Jacques Rousseau, Denis Diderot
|
* [[Pugatschow-Aufstand]] oder auch Russischer Bauernkrieg von 1773 bis 1775
|-
|-
| colspan="4" style="background:#DDDDDD;" |
|<small>1907 - 1995</small>

|<small>'''[[Leo Kofler]]'''</small>
== 19. Jahrhundert ==
|<small>eigenständige Kritische Theorie</br></small>
Die [[Philosophie des 19. Jahrhunderts]] reicht von der Romantik und dem Idealismus als einen der Höhepunkte der deutschen Philosophie über die vor allem in Frankreich und England starke Gegenbewegung des Positivismus, den Materialismus von Marx und Feuerbach und so starke Einzeldenker wie Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard bis hin zum Neukantianismus, Pragmatismus und zur Lebensphilosophie. Sie zerfällt damit in so viele verschiedene Richtungen, dass sie nicht mehr mit einem zusammenfassenden Periodenbegriff bezeichnet und zusammengefasst werden kann.
|<small></small>
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1903 - 1969</small>

|<small>'''[[Theodor W. Adorno]]'''</small>
=== Romantik ===
|<small></br>““</small>
Die [[Romantik]] ist als Gegenbewegung zur vernunftbetonten [[Zeitalter der Aufklärung|Zeit der Aufklärung]] zu verstehen. Bei [[Vernunft]] und [[Wissenschaftlichkeit]] kommen Gefühl, Harmoniebedürfnis und die [[Sehnsucht]] nach einer heilen Welt zu kurz. Neben einem hohen Interesse für [[Literatur]] und [[Musik]] waren Romantiker daher auch oftmals stark religiös orientiert.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>*1929</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Jürgen Habermas]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Erkenntnis und Interesse</br>Theorie des kommunikativen Handelns</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1730–1788
|<small>*1931</small>
| [[Johann Georg Hamann]]
|<small>'''[[Alfred Schmidt (Philosoph)|Alfred Schmidt]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Hamann.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Wandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung
* Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des Erkenntnisvermögens
|
* [[Novalis]] (1772–1801)
|-
|-
| 1743–1819
|<small>1934-2004</small>
| [[Friedrich Heinrich Jacobi]]
|<small>'''[[Peter Bulthaup]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:JacobiFH.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Philosophie führt zu [[Atheismus]] und [[Fatalismus]]
* Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.
|
* [[Caspar David Friedrich]] (1774–1840)
* [[William Turner]] (1775–1851)
|-
|-
| 1744–1803
|<small>*1943</small>
| [[Johann Gottfried Herder]]
|<small>'''[[Costanzo Preve]]'''</small>

|<small>Antiliberalismus</br></small>
[[Datei:Johann Gottfried Herder.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Schüler, Bewunderer und später heftiger Kritiker Kants
* Dichter, Humanist, Theologe und Philosoph
* Gab wichtige Impulse für die [[Sprachphilosophie]] und die [[philosophische Anthropologie]]
|
* [[Ludwig van Beethoven]] (1770–1827)
* [[Carl Maria von Weber]] (1786–1826)
* [[Franz Schubert]] (1797–1828)
|-
|-
| 1759–1805
|<small>*1949</small>
| [[Friedrich Schiller]]
|<small>'''[[Axel Honneth]]'''</small>
|<small>Theorie der Anerkennung</br></small>
|<small></small>
|}
</div>
</center>


[[Datei:Friedrich Schiller by Ludovike Simanowiz.jpg|60px]]
====Jüdische Philosophie, Religionsphilosophie, Philosophie des Geistes, Andere Philosophen====
|
* Professor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena
* zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als Themen
|
* [[Robert Schumann]] (1810–1856)
* [[Frédéric Chopin]] (1810–1849)
|-
| 1765–1841
| [[Franz von Baader]]


[[Datei:Franz Xaver von Baader.jpg|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Versuchte mit dem Konzept einer Weltseele den Primat des Subjekts zu überwinden.
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|
|- style="background:#ffdead"
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 1772–1829
| [[Friedrich Schlegel]]

[[Datei:Franz Gareis Portrait Friedrich Schlegel.jpg|60px]]
|
* Kultur- und Sprachphilosoph
* Begründer der romantischen Schule
|
* [[Karl Friedrich Schinkel]] (1781–1841) prägt den [[Klassizismus]] in Preußen.
|-
|-
| 1768–1834
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Jüdische Philosophie'''
| [[Friedrich Schleiermacher]]
|-

|<small>1897 - 1982</small>
[[Datei:Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher.jpg|60px]]
|<small>'''[[Gershom Scholem]]'''</small>
|
|<small></br>““</small>
* Gegenspieler Hegels an der Berliner Universität
|<small></small>
* Bedeutende Impulse für die [[Hermeneutik]]
|
* [[Ludwig Tieck]] (1773–1853)
* [[E. T. A. Hoffmann]] (1776–1822)
* [[Heinrich Heine]] (1797–1856)
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1878 - 1965</small>

|<small>'''[[Martin Buber]]'''</small>
=== Deutscher Idealismus ===
|<small>Philosophie des Du</br>Philosophie des Dialogs</small>
Der [[Deutscher Idealismus|Deutsche Idealismus]] ist gleichsam eine Überhöhung der romantischen Ideen und wird oft noch der Periode der Romantik zugerechnet (um 1790–1850), wobei weder Hegel noch Fichte der Romantik unmittelbar zuzurechnen sind. Kennzeichnend für die drei herausragenden Philosophen ist das spekulative System, in dem das [[Ich]], das Absolute bzw. der Geist die Grundlagen der Welt bestimmt. Das [[Ding an sich]] ist nicht wie noch bei Kant nicht erkennbar, vielmehr ist es dem Idealismus daran gelegen, diesen von Kant erstellten 'Block' vor dem absoluten Wissen verschwinden zu lassen. Die von Kant klar unterschiedenen Grenzen zwischen [[Glaube]]n und [[Wissen]], zwischen [[Sein]] und Sollen werden als ungelöste Fragen aufgefasst, die in einem [[System]] des [[Geist]]es überwunden werden müssen. Geist und Natur, Endliches und Unendliches, Subjekt und Objekt, Vernunft und [[Offenbarung]] sind als (rationale) Einheit zu denken und aus einem absoluten Prinzip zu begründen.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>1886 - 1929</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Franz Rosenzweig]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Interreligiöser Dialog</br></small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1762–1814
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Religionsphilosophen'''
| [[Johann Gottlieb Fichte|Fichte]]
|-

|<small>1886 - 1965</small>
[[Datei:Johann Gottlieb Fichte.jpg|60px]]
|<small>'''[[Paul Tillich]]'''</small>
|
|<small>Religiöser Sozialist</br>Nähe zur Kritischen Theorie</small>
* Aus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit
|<small></small>
* Das handelnde Ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.
* Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit.
|
* 1803 [[Reichsdeputationshauptschluss]]
* 1805 [[Schlacht von Trafalgar]]
* 1805 [[Schlacht bei Austerlitz]]
* 1804 [[Code civil]]
|-
|-
| 1775–1854
|<small>1886 - 1968</small>
| [[Friedrich Wilhelm Joseph Schelling|Schelling]]
|<small>'''[[Karl Barth]]'''</small>

|<small>Dialektische Theologie</br>Bekennende Kirche</small>
[[Datei:Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, 1848 daguerreotype - cropped.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Das Ich und die daseiende Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt
* Alles enthält zwei gegensätzliche Kräfte – Endlichkeit und Unendlichkeit etc.
|
* 1806 [[Rheinbund]]
* 1806 [[Kontinentalsperre]]
|-
|-
| 1770–1831
|<small>1884 - 1976</small>
| [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegel]]
|<small>'''[[Rudolf Karl Bultmann]]'''</small>

|<small>Entmythologisierung der Schrift</br>Existenzialontologie</small>
[[Datei:Hegel portrait by Schlesinger 1831.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Der gesamte Weltprozess ist Selbstentfaltung des [[Absoluter Geist|absoluten Geistes]] (Weltgeist)
* Er entlässt sich in die fremde Form der Natur und kommt durch die Geschichte hindurch im Menschen zu sich
* [[Dialektik]] als Entwicklungsprinzip: [[These]] – [[Antithese]] – [[Synthese]]
* Logik (These)
** Wissenschaft von der reinen, noch nicht entäußerten, raum- und zeitlosen Idee (der Idee an sich)
** In der reinen Idee stellt sich Gott dar
* Naturphilosophie (Antithese zur Logik)
** Wissenschaft von der Idee in ihrem Anders-sein als räumlichen und zeitlichen Bedingungen unterworfener entäußerter, entfremdeter Idee
* Geistphilosophie (Synthese aus Logik und Naturphilosophie)
** Wissenschaft von der Idee, die aus dem Anders-sein zu sich zurückkehrt
** Subjektiver Geist (These)
*** Betrachtet wird der einzelne Mensch
*** Der Geist wird sich hier erstmals seiner selbst bewusst
** Objektiver Geist (Antithese)
*** Betrachtet wird das Kollektiv (Familie, Gesellschaft, Staat) im geschichtlichen Kontext
*** Ziel der Geschichte ist die Verwirklichung des Weltgeistes, er lenkt den Verlauf der Geschichte
*** Der Verlauf der Geschichte muss also vernünftig sein
*** Der subjektive Geist tritt in die objektive Ordnung ein, es gelten überindividuelle Gesetze ([[Ethik]])
*** Staat als konkrete Gestalt der sittlichen Idee
** Absoluter Geist (Synthese von subjektivem und objektivem Geist)
*** Der Geist ist aus dem Anders-sein zurückgekehrt und ganz bei sich selbst
**** [[Kunst]]: durch äußere Sinnlichkeit offenbarte Harmonie
**** [[Religion]]: durch innere Gegenwart offenbarte Harmonie
**** [[Philosophie]]: Synthese von Kunst und Religion, es herrscht der reine Gedanke, die Idee ist zu sich selbst gekommen
|
* 1807 Verbot des Sklavenhandels in Großbritannien und USA
* 1807 [[Bauernbefreiung]] in Preußen
* 1808 [[Städteordnung]] in Preußen
* 1808 1. [[Brockhaus Enzyklopädie|Brockhaus]]
* 1808 Russland annektiert Finland
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1891 - 1982</small>

|<small>'''[[Alois Dempf]]'''</small>
=== Hegelianismus ===
|<small>Neuthomist</br></small>
[[Hegelianismus]] ist eine Sammelbezeichnung für die sich an Hegel anschließenden oder sich auf ihn berufenden philosophischen Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert.
|<small></small>

==== Rechtshegelianer ====
Als [[Althegelianer]] oder Rechtshegelianer wird die Anhängerschaft Georg Wilhelm Friedrich Hegels bezeichnet, die konservativ orientiert den preußischen Staat bejahte und in Hegel den Vollender der christlichen Philosophie sah.

|-
|-
! Periode
|<small>1904 - 1997</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Josef Pieper]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Neuthomist</br>Philosophische Anthropologie</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
|<small>1903 - 1992</small>
|<small>'''[[Johann Baptist Lotz]]'''</small>
|<small>Neuthomist</br>Existenzialismus</small>
|<small></small>
|-
|-
| 1780–1846
|<small>1885 - 1965</small>
| [[Philipp Konrad Marheineke]]
|<small>'''[[Romano Guardini]]'''</small>

|<small>Existentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens</br></small>
[[Datei:Berlin, Kreuzberg, Bergmannstrasse, Dreifaltigkeitsfriedhof II, Grab Philipp Konrad Marheineke, Portrait-Tondo.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Theologe, versuchte im Anschluss an das Systemdenken Hegels Glauben und Wissen in Einklang zu bringen
|
* 1809 [[Bildungsreform]] in Preußen ([[Wilhelm von Humboldt]])
|-
|-
| 1781–1861
|<small>1934</small>
| [[Carl Friedrich Göschel]]
|<small>'''[[Friedo Ricken]]'''</small>
|
|<small>Jesuit und Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie</br>Antike Philosophie und analytische Philosophie</small>
* Suchte in den ''Aphorismen über Nichtwissen und absolutes Wissen'' Theologie und Philosophie zu verbinden
|<small></small>
|
* 1810 [[Gewerbefreiheit]] in Preußen
|-
|-
| 1786–1869
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Philosophie des Geistes'''
| [[Johannes Schulze (Theologe, 1786)|Johannes Schulze]]
|-

|<small>1903 - 1997</small>
[[Datei:Johannes Schulze by Hans Meyer.jpg|60px]]
|<small>'''[[John Eccles]]'''</small>
|
|<small>Hirnforscher - Vertrat mit Popper einen Dualismus</br></small>
* vertrat als Verfechter des Neuhumanismus die Notwendigkeit enzyklopädischer Allgemeinbildung
|<small></small>
* verhalf als Kulturpolitiker vielen Hegelianern zu einer Stelle an den Universitäten Preußens
|
* 1811 [[Paraguay]] wird unabhängig
|-
|-
| 1786–1853
|<small>1916 - 1999</small>
| [[Georg Andreas Gabler]]
|<small>'''[[Roderick M. Chisholm]]'''</small>
|
|<small>Primat des Intentionalen</br>apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit</small>
* verteidigte die Hegelsche Philosophie gegen [[Friedrich Adolf Trendelenburg|Trendelenburg]]
|<small></small>
|
* 1811 [[Maschinenstürmer]] in England ([[Luddismus]])
|-
|-
| 1798–1839
|<small>*1929</small>
| [[Eduard Gans]]
|<small>'''[[Harry Frankfurt]]'''</small>

|<small>Analyse des Freiheitsbegriffs</br></small>
[[Datei:Eduard Gans.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Rechtsphilosoph, Begründer der [[Vergleichende Rechtswissenschaft|Vergleichenden Rechtswissenschaft]] in Deutschland
* Gegner der [[Historische Rechtsschule|Historischen Rechtsschule]] um [[Friedrich Carl von Savigny|Savigny]]
|
* 1812 [[Judenemanzipation]] in Preußen
|-
|-
| 1791–1866
|<small>*1933</small>
| [[Leopold von Henning]]
|<small>'''[[Joseph Levine]]'''</small>
|
|<small>Argument der Erklärungslücke</br></small>
* Redaktion der „[[Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik]]“ („Berliner Jahrbücher“), des publizistischen Organs der Hegelschule
|<small></small>
|
* 1813 [[Völkerschlacht bei Leipzig]]
|-
|-
| 1801–1893
|<small>*1933</small>
| [[Karl Ludwig Michelet]]
|<small>'''[[Ruth Millikan]]'''</small>
|
|<small>[[Naturalismus|naturalistische]] Erklärung der [[Intentionalität]]</br></small>
* gründete 1843 die ''Philosophische Gesellschaft zu Berlin''
|<small></small>
* wendete Hegelscher Methoden und Prinzipien auf Fragen der antiken Philosophiegeschichte an
* wollte Hegels Lehre zu einer die Wirklichkeit verändernden „Philosophie der Tat“ weiterentwickeln
|
* 1814 [[Napoleon]] geht nach [[Elba]]
|-
|-
| 1801–1871
|<small>*1934</small>
| [[Ludwig Boumann]]
|<small>'''[[Jaegwon Kim]]'''</small>
|
|<small>Begriff der [[Supervenienz]]</br></small>
* ästhetische Schriften
|<small></small>
* kritisierte Michelets Rechtsphilosophie
|
* 1815 [[Wiener Kongress]] ([[Deutscher Bund]], [[Restauration (Geschichte)|Restauration]])
|-
|-
| 1802–1873
|<small>*1935</small>
| [[Heinrich Gustav Hotho]]
|<small>'''[[Jerry Fodor]]'''</small>
|
|<small>Language of Thought (Sprache des Denkens)</br></small>
* setzte Hegels Philosophie insbesondere im Bereich der Ästhetik und Kunstgeschichte um
|<small></small>
|
* 1815 [[Schlacht bei Waterloo]]
|-
|-
| 1805–1873
|<small>*1937</small>
| [[Karl Rosenkranz]]
|<small>'''[[Thomas Nagel]]'''</small>

|<small>Antireduktionismus</br>Radikaler Realismus</small>
[[Datei:Johann Karl Friedrich Rosenkranz.png|60px]]
|<small></small>
|
* Stellte im Gegensatz zu vielen Hegelianern gegen die Dialektik den Harmoniegedanken in den Vordergrund und wurde von Michelet und [[Ferdinand Lassalle]] heftig kritisiert
|
* 1815 [[Sri Lanka|Ceylon]] wird britische Kolonie
|-
|-
| 1805–1892
|<small>*1942</small>
| [[Johann Eduard Erdmann]]
|<small>'''[[Daniel Dennett]]'''</small>

|<small>Eliminativer Materialismus</br></small>
[[Datei:Johann Eduard Erdmann.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Stellt die Philosophiegeschichte als eine kontinuierliche Fortschreibung der Aufgabe dar, die wesentlichen Fragen des Lebens von Anbeginn der Zeiten an zu beantworten.
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>*1942</small>

|<small>'''[[Ned Block]]'''</small>
==== Linkshegelianer ====
|<small>Kritik des [[Funktionalismus]]</br></small>
Die [[Junghegelianer]] oder Linkshegelianer waren eine Gruppe deutscher Intellektueller in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Von Hegel übernahmen die Junghegelianer die [[Dialektik]], verstanden als Prinzip der geschichtlichen Entwicklung und Methode, das Bestehende am Maßstab der Vernunft zu kritisieren. Dagegen wandten sie sich gegen den bei Hegel systemimmanenten [[Konservativismus]], wonach alles Bestehende als notwendig erklärt wird und im Grunde vernünftig ist.
|<small></small>
|-
|-
| 1808–1874
|<small>*1958</small>
| [[David Friedrich Strauß]]
|<small>'''[[Thomas Metzinger]]'''</small>

|<small>neurowissenschaftlich gestützte Theorie der Selbstmodelle</br>repräsentationalistische Theorie der Subjektivität ([[Naturalismus]])</small>
[[Datei:David Friedrich Strauss 1.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Sorgte mit dem Werk „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ für die Spaltung der Hegelianer
|
* 1816 Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten am [[Río de la Plata]] ([[Argentinien]])
|-
|-
| 1804–1872
|<small>*1942</small>
| [[Ludwig Feuerbach]]
|<small>'''[[Paul Churchland]]'''</small>

|<small>Eliminativer Materialismus</br></small>
[[Datei:Feuerbach Ludwig.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Materialist („Der Mensch ist, was er isst“)
* Auch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie
* Religion ist ein anthropologisches Phänomen
* „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“
|
* 1836 Der große Trek in [[Südafrika]]
* 1837 [[Göttinger 7]]
* 1839–1842 [[Erster Opiumkrieg]] ([[Hongkong]] wird Kolonie)
* 1839 Verbot der [[Kinderarbeit]] in Preußen
|-
|-
| 1806–1856
|<small>*1945</small>
| [[Max Stirner]]
|<small>'''[[Antonio Damasio]]'''</small>

|<small>Theorie der somatischen Marker (Monismus)</br></small>
[[Datei:Stirner-kar1900.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* „Mir geht nichts über Mich“
* Geist, Religion, Werte sind nichts als „Sparren“
|
* 1844 [[Weberaufstand]]
* 1846 USA annektieren [[Texas]]
|-
|-
| 1814–1876
|<small>*1966</small>
| [[Michail Alexandrowitsch Bakunin|Bakunin]]
|<small>'''[[David Chalmers]]'''</small>

|<small>Eigenschaftsdualismus</br>Kontroverse Position zu Dennett</small>
[[Datei:Félix Nadar 1820-1910 portraits Makhail Bakounine.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer des politischen [[Anarchismus]]
|
|-
|-
| 1818–1883
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Andere Philosophen'''
| [[Karl Marx]]
|-

|<small>1861 - 1925</small>
[[Datei:Karl Marx.jpg|60px]]
|<small>'''[[Rudolf Steiner]]'''</small>
|
|<small>[[Anthroposophie]]</br></small>
* [[Historischer Materialismus]], definiert menschliche [[Arbeit (Philosophie)#Philosophie der Arbeit ab Mitte des 19. Jahrhunderts|Arbeit]] als die alles begründende Wirklichkeit
|<small></small>
** Die materielle Basis (Produktionsverhältnisse), bestimmt den ideologischen (geistigen) Überbau ([[Basis und Überbau|Basis-Überbau-Schema]])
** Stellt damit die Philosophie [[Hegel]]s „vom Kopf auf die Füße“
** Gesellschaftlicher Wandel ergibt sich aus der [[Dialektik]] des Geschichtsprozesses
** Nächste Stufe der geschichtlichen Entwicklung ist der [[Kommunismus]]
** Er beinhaltet u.&nbsp;a. die Aufhebung der [[Entfremdungstheorie|Entfremdung]] des Menschen
* „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ ''([[Kommunistisches Manifest]])''
* „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“ (11. der [[Thesen über Feuerbach|Feuerbachthesen]])
* Hauptwerk ''[[Das Kapital]]'' befasst sich mit der Entstehung und dem Wesen des [[Kapitalismus]]
|
* 1846–1847 Ernteausfälle führen zu [[Hungersnot|Hungersnöten]] in Europa
* 1848 Jahr der [[Europäische Revolutionen 1848/1849|Revolutionen]]
* 1848 [[Nationalversammlung]] in der [[Frankfurter Paulskirche]]
* 1851 Erste [[Weltausstellung]] in London
|-
|-
| 1820–1895
|<small>1878 - 1949</small>
| [[Friedrich Engels]]
|<small>'''[[Gustav Radbruch]]'''</small>

|<small>Kantische [[Rechtsphilosophie]]</br>Radbruch Formel:</br>Positives Recht wird bei (extremer) Ungerechtigkeit ungültig.</small>
[[Datei:Engels 1856.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Philosophischer Wegbegleiter und (auch finanzieller) Förderer von [[Karl Marx]]
* Hat an der Theorie und den Werken von Karl Marx mitgearbeitet
* Herausgeber von Marx-Werken nach dessen Tod
|
* 1854–1856 [[Krimkrieg]]
|-
|-
| 1809–1882
|<small>1895 - 1985</small>
| [[Bruno Bauer]]
|<small>'''[[Suzanne Langer]]'''</small>

|<small>Kultur und Symbol</br></small>
[[Datei:Bruno Bauer.jpg|60px]]
|<small></small>
|
|
|-
|-
| 1802–1880
|<small>1900 - 2002</small>
| [[Arnold Ruge]]
|<small>'''[[Hans-Georg Gadamer]]'''</small>

|<small>[[Hermeneutik]]</br></small>
[[Datei:Arnold Ruge Schriftsteller.jpg|60px]]
|<small></small>
|
|
|-
|-
| 1807–1887
|<small>1913 - 2004</small>
| [[Friedrich Theodor Vischer]]
|<small>'''[[Hermann Krings]]'''</small>

|<small>Transzendentalphilosoph</br></small>
[[Datei:Vischer.jpg|60px]]
|<small></small>
|
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1917 - 1981</small>

|<small>'''[[John Leslie Mackie]]'''</small>
==== Ausland ====
|<small>antimetaphysische Moralphilosophie</br></small>
|<small></small>
|-
|-
| 1792–1867
|<small>1921 - 2002</small>
| [[Victor Cousin]]
|<small>'''[[John Rawls]]'''</small>

|<small>Theorie der [[Gerechtigkeit]]</br>Politischer [[Liberalismus]]</small>
[[Datei:Victorcousin.JPG|60px]]
|<small></small>
|
* Verbreitete als erster Hegels Philosophie in Frankreich
|
|-
|-
| 1817–1883
|<small>1920 - 1991</small>
| [[Bertrando Spaventa]]
|<small>'''[[Vilém Flusser]]'''</small>

|<small>Neue Medien als Chance</br>Ausgang bei Heidegger</small>
|
|<small></small>
* Italienischer Idealist
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>*1922</small>

|<small>'''[[Karl-Otto Apel]]'''</small>
=== Historismus ===
|<small>Transformation der Transzendentalphilosophie</br>Diskursphilosophie</small>
[[Historismus]] bezeichnet eine im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland einflussreiche philosophische und [[geschichtswissenschaft]]liche Strömung. Sie hebt die [[Geschichtlichkeit]] des Menschen hervor, seine Verankerung in einer [[Tradition]] und das [[Geschichtsbewusstsein|Bewusstsein]], durch die Vergangenheit geprägt zu sein, und betrachtet jegliche [[Idee]]n und Institutionen wie [[Staat]] und [[Nation]] nicht als rationale Ergebnisse gesellschaftlicher Prozesse, sondern als organische, geschichtlich hervorgebrachte Wesenhaftigkeiten. Geschichte soll im Historismus nicht durch philosophische oder metaphysische Überbauten erklärt werden, stattdessen soll ein Verständnis für die Individualität der einzelnen Epochen und Geschehnisse entwickelt werden.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>*1926</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Clifford Geertz]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Kulturphilosoph</br>Interpretative Ethnologie</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1776–1831
|<small>*1932</small>
| [[Barthold Georg Niebuhr]]
|<small>'''[[Paul Virilio]]'''</small>

|<small>Medienkritiker</br>Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft ([[Dromologie]])</small>
[[Datei:Louise Seidler - Niebuhr - Uhde 222.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer der [[Geschichtsschreibung|Historiografie]]
|
* 1819 USA erwirbt [[Florida]] von Spanien
|-
|-
| 1778–1841
|<small>*1946</small>
| [[Friedrich Ast]]
|<small>'''[[Peter Singer]]'''</small>
|
|<small>Begriff der Person als Problem der Ethik</br>Euthanasie und Abtreibung?</small>
* Systematische Geschichtsphilosophie, Platonforscher
|<small></small>
|
|-
|-
| 1795–1886
|<small>*1947</small>
| [[Leopold von Ranke]]
|<small>'''[[Peter Sloterdijk]]'''</small>

|<small>Kritik der zynischen Vernunft</br>psychohistorische Betrachtung des Zeitgeschehens</small>
[[Datei:Leopold Von Ranke 1877.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Objektivität]] historischer Erkenntnisse
|
* 1821 [[Risorgimento]] in Italien
|-
|-
| 1805–1859
|<small>*1953</small>
| [[Alexis de Tocqueville]]
|<small>'''[[Norbert Bolz]]'''</small>

|<small>Medienphilosoph</br></small>
[[Datei:DeTocque.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* begründete die [[Vergleichende Politikwissenschaft]]
* politische [[Gleichheit]] führt zur Verringerung der [[Selbstverantwortung]]
|
|-
|-
| 1808–1884
|<small>*1953</small>
| [[Johann Gustav Droysen]]
|<small>'''[[Wilhelm Schmid]]'''</small>

|<small>Philosophie der Lebenskunst</br></small>
[[Datei:Johann Gustav Droysen - Imagines philologorum.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Hermeneutik]] in der [[Geschichtswissenschaft]]
|
* 1821 [[Mexiko]] wird unabhängig
|-
|-
| 1834–1896
|<small>*1958</small>
| [[Heinrich von Treitschke]]
|<small>'''[[Egbert Scheunemann]]'''</small>

|<small>freier Schriftsteller - Naturphilosoph - Anti-Neoliberaler</br>Verknüpfung von Sprachphilosophie und Habermas</small>
[[Datei:Heinrich von Treitschke.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Preußen]]s Glanz und Gloria
* [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemit]]
|
* 1829 Emanzipation der Katholiken in Großbritannien
|-
|-
| 1817–1903
|<small>*1943</small>
| [[Theodor Mommsen]]
|<small>'''[[Gerhard Vollmer]]'''</small>

|<small>Evolutionäre Erkenntnistheorie</br></small>
[[Datei:Theodor Mommsen 2.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Liberaler Gegner im Antisemitismusstreit
|
* 1929 Frieden von [[Edirne]] bringt [[Griechenland]] die Unabhängigkeit
|-
|-
| 1818–1897
|<small>*1935</small>
| [[Jacob Burckhardt]]
|<small>'''[[Hans Lenk]]'''</small>

|<small>Interpretationismus</br></small>
[[Datei:Carl Jacob Christoph Burckhardt im Jahr 1890-spiegelverkehrtes Photo.png|60px]]
|<small></small>
|
* Bedeutender [[Kulturgeschichte|Kulturhistoriker]]
|
* 1830 Frankreich beginnt Eroberung von [[Algerien]]
|-
|-
| 1826–1871
|<small>*1947</small>
| [[Friedrich Ueberweg]]
|<small>'''[[Günter Abel]]'''</small>

|<small>Interpretationswelten</br>Nietzsche - Spezialist</small>
[[Datei:Leichlingen - Friedrich-Ueberweg-Platz 04 ies.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Philosophiehistoriker und Aristoteliker
|
* 1832 [[Hambachfest]]
|-
|-
| 1862–1954
|<small>*1945</small>
| [[Friedrich Meinecke]]
|<small>'''[[Manfred Frank]]'''</small>
|
|<small>Phänomen des Selbstbewusstseins</br></small>
* Begründer der [[Ideengeschichte]]
|<small></small>
|
* 1834 [[Deutscher Zollverein]]
|-
|-
| 1866–1952
|<small>*1943</small>
| [[Benedetto Croce]]
|<small>'''[[Otfried Höffe]]'''</small>

|<small>Kant und Aristoteles</br></small>
[[Datei:B.Croce.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Sozialgeschichte|Sozialhistoriker]]
|
* 1835 Erste Eisenbahn in Deutschland ([[LEG – Adler und Pfeil|Adler]])
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>*1936</small>

|<small>'''[[Herbert Schnädelbach]]'''</small>
=== Positivismus und Naturwissenschaft ===
|<small>Philosophie der kritischen Rationalität</br>Sprachphilosophie, Kant, Hegel (kritisch)</small>
Während sich die Philosophie des deutschen Idealismus überwiegend mit Grundfragen des Geistes und der Erkenntnis beschäftigte, fanden in den [[Naturwissenschaft]]en und in der [[Technik]] deutlichere Fortschritte und ein rasanter Erkenntniszugewinn statt. Ein Gegengewicht zum Idealismus ist das Wiedererstarken des [[Empirismus]]. Seine spezifische Ausprägung im 19. Jahrhundert fand er vor allem in [[Frankreich]] und in [[England]] im sogenannten [[Positivismus]]. Hierunter ist eine Philosophie zu verstehen, in der die Welt durch die Naturwissenschaften und die in ihr definierten Objekte erklärt werden soll.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>*1957</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Thomas Buchheim]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Denken ist Tätigkeit</br>Das Leib-Seele-Problem ist ein Missverständnis</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1775–1836
|<small>*1966</small>
| [[André-Marie Ampère]]
|<small>'''[[Olaf Müller]]'''</small>

|<small>Kritisiert Quine</br>Beitrag zum Thema ''Gehirn im Tank''</small>
[[Datei:Ampere Andre 1825.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* unterschied [[Kosmologie|kosmologische]] und [[Noologie|noologische]] Wissenschaften
* Relationsbegriffe wie Raum, Zeit, Zahl, Kausalität haben absolute Gültigkeit
|
|-
|-
| 1798–1857
|}
| [[Auguste Comte]]
</div>
</center>


[[Datei:Auguste Comte2.jpg|60px]]
====Wissenschaftstheorie, Methodischer Konstruktivismus====
|
* Vertrat einen strikten Determinismus und ein mechanistisches Weltbild
* Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positiv
|
* [[Jöns Jakob Berzelius]] (1779–1848)
|-
| 1748–1832
| [[Jeremy Bentham]]


[[Datei:Jeremy Bentham by Henry William Pickersgill detail.jpg|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Begründer des [[Utilitarismus]]
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
|
|- style="background:#ffdead"
* [[Friedrich Fröbel]] (1782–1852)
!width="100" | Periode
!Philosoph
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 1794–1866
| [[William Whewell]]

[[Datei:William Whewell - Project Gutenberg eText 13103.jpg|60px]]
|
* breite naturwissenschaftliche Bildung, Wissenschaftstheoretiker
* Seine Untersuchungen zur [[Induktion (Denken)|Induktion]] beeinflussten Charles S. Peirce' Theorie der [[Abduktion]].
|
|-
|-
| 1806–1873
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Wissenschaftstheorie'''
| [[John Stuart Mill]]
|-

|<small>1922 - 1996</small>
[[Datei:JohnStuartMill.JPG|60px]]
|<small>'''[[Thomas Samuel Kuhn]]'''</small>
|
|<small></br>““</small>
* Ökonom und wichtiger Vertreter des Liberalismus
|<small></small>
* Erweiterte den Utilitarismus und forderte Wahlrecht für alle<br />[[Assoziationspsychologie]] und Induktionstheorie
* Vertrat im Gegensatz zu [[Jeremy Bentham|Bentham]] keinen quantitativen, sondern einen qualitativen Utilitarismus
* trat für die [[Gleichberechtigung]] ein
|
* [[Louis Daguerre]] (1787–1851)
|-
|-
| 1825–1895
|<small>1922 - 1974</small>
| [[Thomas Henry Huxley]]
|<small>'''[[Imre Lakatos]]'''</small>

|<small>Verband die Theorie Poppers mit Kuhn</small>
[[Datei:Thomas Henry Huxley.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Agnostizismus]] und [[Epiphänomen]]alismus
|
* [[Michael Faraday]] (1791–1867)
|-
|-
| 1820–1903
|<small>1923 - 1991</small>
| [[Herbert Spencer]]
|<small>'''[[Wolfgang Stegmüller]]'''</small>

|<small>Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus</small>
[[Datei:Herbert Spencer 2.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Evolutionismus]] als Anwendung Darwins auf die Gesellschaft
|
* [[Charles Lyell]] (1797–1875)
|-
|-
| 1773–1843
|<small>*1941</small>
| [[Jakob Friedrich Fries]]
|<small>'''[[Bas van Fraassen]]'''</small>

|<small>Konstruktiver Empirismus</br></small>
[[Datei:Jakob Friedrich Fries 2.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Wollte die Philosophie Kants mit neueren psychologischen Erkenntnissen verbinden
|
* [[Justus von Liebig]] (1803–1873)
|-
|-
| 1776–1841
|<small>1924 - 1994</small>
| [[Johann Friedrich Herbart]]
|<small>'''[[Paul Feyerabend]]'''</small>

|<small>''Anything Goes''</br>Erkenntnistheoretischer Anarchismus</small>
[[Datei:Johann F Herbart.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Logik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe
* Herausragender Pädagoge
|
* [[Charles Darwin]] (1809–1882)
|-
|-
| 1781–1848
|<small>*1946</small>
| [[Bernard Bolzano]]
|<small>'''[[Paul Hoyningen-Huene]]'''</small>

|<small></br>““</small>
[[Datei:Bernard Bolzano Kriehuber.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Bedeutender Logiker
|
* [[Robert Wilhelm Bunsen]] (1811–1899)
|-
|-
| 1808–1896
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Methodischer Konstruktivismus'''
| [[Ernst Kapp]]
|-

|<small>1881 - 1954</small>
[[Datei:Ernst Kapp.jpg|60px]]
|<small>'''[[Hugo Dingler]]'''</small>
|
|<small>Ideengeber - Schöpfer der Protophysik</br>pragmatische Erkenntnistheorie</br>Opportunistische Haltung in der NS - Zeit</small>
* erstmals [[Technikphilosophie|Philosophie der Technik]]
|<small></small>
|
* [[Werner von Siemens]] (1816–1892)
|-
|-
| 1817–1895
|<small>1915 - 1994</small>
| [[Carl Vogt]]
|<small>'''[[Paul Lorenzen]]'''</small>

|<small>Logische Propädeutik, [[Orthosprache]], Dialogische Logik </br>[[Protophysik]]</small>
[[Datei:Vogt, Carl (1817-1895).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Mediziner, Zoologe, „1848er“, [[Materialismusstreit]]
|
|-
|-
| 1822–1893
|<small>1905 - 1976</small>
| [[Jakob Moleschott]]
|<small>'''[[Wilhelm Kamlah]]'''</small>

|<small>Sprach- und Wissenschaftskritik</br>Philosophische Anthropologie</small>
[[Datei:Jakob Moleschott.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Energie als Naturkreislauf
* Populärphilosoph
|
* 1857–1858 [[Sepoy-Aufstand]] in Indien
|-
|-
| 1824–1899
|<small>*1932</small>
| [[Ludwig Büchner]]
|<small>'''[[Kuno Lorenz]]'''</small>

|<small>Dialogische Anthropologie</br></small>
[[Datei:Ludwig Friedrich Karl Christian Buechner.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Sensualist und Populärphilosoph
|
* 1861–1865 [[Sezessionskrieg]]
|-
|-
| 1818–1896
|<small>*1935</small>
| [[Emil Heinrich Du Bois-Reymond]]
|<small>'''[[Friedrich Kambartel]]'''</small>

|<small>Praktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie</br></small>
[[Datei:Bois-Reymond.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Über die Grenzen der Naturerkenntnis (mechanistische Naturerklärung)
* [[ignoramus et ignorabimus]]
|
* [[James Prescott Joule]] (1818–1889)
|-
|-
| 1836–1913
|<small>*1936</small>
| [[Wilhelm Schuppe]]
|<small>'''[[Jürgen Mittelstraß]]'''</small>
|
|<small>Wissenschaftstheoretiker</br></small>
* Einheit von Logik und Erkenntnistheorie
|<small></small>
* Begründer der [[Immanenzphilosophie|Immanenzschule]]
|
* [[William Thomson, 1. Baron Kelvin]] (1824–1907)
|-
|-
| 1837–1885
|<small>*1942</small>
| [[Ernst Laas]]
|<small>'''[[Peter Janich]]'''</small>
|
|<small>Protophysik von Raum, Zeit und Materie</br></small>
* Allein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt.
|<small></small>
|
* [[James Clerk Maxwell]] (1831–1879)
|-
|-
| 1838–1916
|<small>*1936</small>
| [[Ernst Mach]]
|<small>'''[[Christian Thiel]]'''</small>

|<small>Logiker und Wissenschaftstheoretiker</br></small>
[[Datei:Mach, Ernst (1905).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* bedeutender Naturwissenschaftler und Empirist
* Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab.
|
* [[Alfred Nobel]] (1833–1896)
|-
|-
| 1843–1896
|<small>*1941</small>
| [[Richard Avenarius]]
|<small>'''[[Oswald Schwemmer]]'''</small>

|<small>Zirkelfreie Erklärungen in den Kulturwissenschaften</br></small>
[[Datei:Avenarius Richard philosopher.png|60px]]
|<small></small>
|
* Mit Mach Begründer des [[Empiriokritizismus]]
|
* [[Robert Koch]] (1843–1910)
|-
|-
| 1834–1919
|<small>*1964</small>
| [[Ernst Haeckel]]
|<small>'''[[Dirk Hartmann]]'''</small>
|<small>Protopsychologie - Philosophie des Geistes</br></small>
|<small></small>
|}
</div>
</center>


[[Datei:Ernst Haeckel 2.jpg|60px]]
====Strukturalismus und Poststrukturalismus, Postmoderne, Neopragmatismus, Feministische Philosophie====
|
* Verbreitete die Evolutionstheorie
* Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleich
* Entwickelt den naturwissenschaftlich begründeten [[Monismus]]
|
* [[Alexander Graham Bell]] (1847–1922)
|-
| 1817–1881
| [[Rudolf Hermann Lotze]]


[[Datei:Humboldt-Universitätsbibliothek-Lotze.jpg|60px]]
<center>
|
<div style="float:center">
* Bekämpfte den [[Vitalismus]]
{| border="0" cellspacing="4" cellpadding="2" style="background:white" width="800"
* Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit
|- style="background:#ffdead"
* Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die [[Axiologie (Philosophie)|Wertphilosophie]]
!width="100" | Periode
|
!Philosoph
* [[Thomas Alva Edison]] (1847–1931)
!Philosophie
!Allgemeine Geschichte
|-
|-
| 1873–1942
| [[Heinrich Gomperz]]
|
* Später Vertreter des Empiriokritizismus
|
|-
|-
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Strukturalismus und Poststrukturalismus'''
| colspan="4" style="background:#eee;" |

|-
=== Andere Philosophen des 19. Jahrhunderts ===
|<small>1857 - 1913</small>
Das 19. Jahrhundert brachte einige große Philosophen hervor, deren Auffassungen gleichsam nicht in eine Schublade passen, also nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Vor allem sind es Philosophen, die mit neuen Gedanken und Konzepten wirkungsmächtig waren und viel stärker als die „Richtungsphilosophen“ Beachtung auch im 20. Jahrhundert fanden.
|<small>'''[[Ferdinand de Saussure]]'''</small>
|<small>Sprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde</small>
|<small></small>
|-
|-
! Periode
|<small>*1908</small>
! Philosoph
|<small>'''[[Claude Lévi-Strauss]]'''</small>
! Philosophie
|<small>Ethnologe und Anthropologe</br>Setzte als erster den Strukturalismus ein</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small></small>
|-
|-
| 1767–1835
|<small>1902 - 1976</small>
| [[Wilhelm von Humboldt]]
|<small>'''[[Émile Benveniste]]'''</small>

|<small>Kategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig</br></small>
[[Datei:WilhelmvonHumboldt.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Humanist und Bildungspolitiker
* Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis
* Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher
|
* 1862 [[Otto von Bismarck]] wird Ministerpräsident von Preußen
|-
|-
| 1788–1860
|<small>1901 - 1981</small>
| [[Arthur Schopenhauer]]
|<small>'''[[Jacques Lacan]]'''</small>

|<small>Psychoanalytiker</br>Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen</small>
[[Datei:Schopenhauer.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Die Außenwelt ist Erscheinung
* Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt
* Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der Kunst aufgehoben werden
* Ethik auf Grundlage des Mitleids
|
* 1864 Gründung des [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Roten Kreuzes]]
* 1864–1867 [[Maximilian I. (Mexiko)|Maximilian]] als [[Kaiserreich Mexiko (1864–1867)|Kaiser von Mexiko]]
|-
|-
| 1802–1872
|<small>1918 - 1990</small>
| [[Friedrich Adolf Trendelenburg]]
|<small>'''[[Louis Althusser]]'''</small>

|<small>Interpretierte Marx strukturalistisch</br></small>
[[Datei:Trendelenburg.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Aristoteliker
|
* 1864 [[Deutsch-Dänischer Krieg]]
|-
|-
| 1813–1855
|<small>1915 - 1980</small>
| [[Søren Kierkegaard]]
|<small>'''[[Roland Barthes]]'''</small>

|<small>Literaturkritischer Einsatz des Strukturalismus</br></small>
[[Datei:Kierkegaard.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* (Mit-)Begründer der [[Existenzphilosophie]]
* Religion ist keine Angelegenheit der [[Erkenntnis]], sondern des [[Glaube (Religion)|Glaubens]]
* Gott ist tiefgehend anders
* Jeder Mensch steht mit seinen existentiellen Problemen als Einzelner vor Gott
* Grundkategorien sind [[Existenz]], [[Angst]], [[Freiheit]], [[Entscheidung]]
* Es gibt keinen objektiven Halt, der Einzelne ist immer wieder auf seine eigene [[Existenz]] zurückgeworfen
* Aufgabe des Menschen ist die Verwirklichung seines Selbst
* Dabei Unterscheidung dreier Existenzformen
** Ästhetische Existenz: Zustand der Verzweiflung; der Mensch lebt vom Äußerlichen und Sinnlichen
** Ethische Existenz: Unabhängigkeit vom Äußeren; der Mensch führt ein ernstes bewusstes Leben, in dem er sich als Sünder erkennt und sich aus seiner Verzweiflung befreit
** Religiöse Existenz: Glaube an Gott, der allein den Menschen von der [[Sünde]] befreien kann; vollendete Existenz des Menschen als Selbst
|
* 1865 Ermordung [[Abraham Lincoln]]s
* 1866 [[Deutscher Krieg]] – der [[Norddeutscher Bund|Norddeutsche Bund]] entsteht.
|-
|-
| 1840–1912
|<small>1926 - 1984</small>
| [[Gideon Spicker]]
|<small>'''[[Michel Foucault]]'''</small>
|
|<small>Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus</br>Diskursanalyse als Archäologie des Wissens</small>
* strebte nach einer Religion in philosophischer Form auf naturwissenschaftlicher Grundlage
|<small></small>
|
|-
|-
| 1844–1900
|<small>1930 - 2004</small>
| [[Friedrich Nietzsche]]
|<small>'''[[Jacques Derrida]]'''</small>

|<small>Begriff der ''différance'' als Grundbegriff der Dekonstruktion</br></small>
[[Datei:Nietzsche187a.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Verabscheut alle [[Ideologie]]n („[[Götze]]n“), insbesondere die der [[Moderne]]
* Wegbereiter [[postmoderne]]n Denkens
* Deutet das menschliche Leben als Kampf zwischen aktiver und reaktiver Kraft
* Dieser Kampf schwächt den Menschen, das Leben verkümmert, es verliert an Macht
* Kritik der herrschenden [[Moral]]
* [[Herrenmoral]] vs. [[Sklavenmoral]]
* Die herrschende christliche Moral ist [[Sklavenmoral]]
* Stellt der jüdisch-christlichen Tradition die griechisch-antike Tradition gegenüber
* und im Bereich der Kunst das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber
* Fordert „[[Umwertung aller Werte]]“, also Herstellung einer [[Herrenmoral]], als natürlicher Weltordnung
* Ziel ist der [[Übermensch]] (Affe – Mensch – [[Übermensch]])
* Der [[Übermensch]] ist gekennzeichnet durch
** den [[Wille zur Macht|Willen zur Macht]]
** den Glauben an die [[ewige Wiederkunft des Gleichen]]
** die Liebe zum Schicksal ([[amor fati]])
** das Wissen um den Tod Gottes („[[Gott]] ist tot“)
** die Überwindung des Gegeneinander von reaktiver und aktiver Kraft, um die eigene Vitalität und Stärke (die aktive Kraft) zu steigern
|
* 1867 USA kauft [[Alaska]] von Russland
* 1869 Eröffnung des [[Suez-Kanal]]s
* 1869 [[Central Pacific Railroad]] und [[Union Pacific Railroad]] schließen die Lücke der Eisenbahnverbindung von Küste zu Küste.
|-
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |
|<small>1913 - 2005</small>

|<small>'''[[Paul Ricœur]]'''</small>
=== Neukantianismus ===
|<small>Phänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger</br>Geschichtsphilosophie</small>
Als [[Neukantianismus]] wird eine [[Philosophie|philosophische]] Strömung bezeichnet, die sich nach dem Abebben des [[Idealismus]] als Gegenbewegung zu dem sich immer mehr ausbreitenden, stark in den [[Naturwissenschaft]]en verwurzelten [[Materialismus]] entwickelte. Hierbei wurde die Forderung erhoben, wieder direkt auf [[Immanuel Kant]] zurückzugehen und eine Philosophie zu entwickeln, die den Ansprüchen der damals modernen Wissenschaften genügte.
|<small></small>
|-
|-
! Periode
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Postmoderne'''
! Philosoph
|-
! Philosophie
|<small>1925 - 1995</small>
! Allgemeine Geschichte
|<small>'''[[Gilles Deleuze]]'''</small>
|<small>Die Welt als ein Nexus von Virtualitäten</br></small>
|<small></small>
|-
|-
| 1814–1908
|<small>1924 - 1998</small>
| [[Eduard Zeller]]
|<small>'''[[Jean-François Lyotard]]'''</small>

|<small>Kommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln</br>Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse</small>
[[Datei:EduardZeller.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Begründer der Erkenntnistheorie als Disziplin
|
* 1869 Gründung der [[SPD]]
|-
|-
| 1824–1907
|<small>*1929</small>
| [[Kuno Fischer]]
|<small>'''[[Jean Baudrillard]]'''</small>

|<small>Antimedientheorie</br>Verführung des Konsumenten</small>
[[Datei:Kuno Fischer.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Philosophiehistoriker
|
* 1870 [[Erstes Vatikanisches Konzil]] (Unfehlbarkeit des Papstes)
|-
|-
| 1828–1878
|<small>*1942</small>
| [[Friedrich Albert Lange]]
|<small>'''[[Giorgio Agamben]]'''</small>

|<small>Durch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören</small>
[[Datei:Friedrich Albert Lange.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* kritische “Geschichte des Materialismus”
|
|-
|-
| 1840–1912
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Neopragmatismus'''
| [[Otto Liebmann]]
|-
|
|<small>1906 - 1998</small>
* Auf Kant muss zurückgegangen werden
|<small>'''[[Nelson Goodman]]'''</small>
|
|<small>Symboltheorie</br>Weisen der Welterzeugung</small>
* 1870 [[Heinrich Schliemann]]s erste Grabung nach [[Troja]]
|<small></small>
|-
|-
| 1842–1918
|<small>*1931</small>
| [[Hermann Cohen]]
|<small>'''[[Richard Rorty]]'''</small>

|<small>Der Wahrheitsbegriff ist nur kulturrelativ zu verstehen</br></small>
[[Datei:Hermann Cohen (lithograph by Karl Doerbecker).jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Nicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens
* Begründer der Marburger Schule
|
* 1870 Nach Kriegserklärung durch Frankreich siegt Preußen in der [[Schlacht bei Sedan]]
|-
|-
| 1844–1924
|<small>*1950</small>
| [[Alois Riehl]]
|<small>'''[[Robert Brandom]]'''</small>

|<small>Sprachpragmatiker</br></small>
[[Datei:Riehl Alois.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* [[Kritizismus]] zur Aktualisierung Kants
|
* 1871 Kaiserkrönung [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]]
|-
|-
| 1848–1915
|<small>*1926</small>
| [[Wilhelm Windelband]]
|<small>'''[[Hilary Putnam]]'''</small>

|<small>Philosophie des Geistes</br>Gedankenspiel vom Gehirn im Tank</small>
[[Datei:Wilhelm Windelband.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Lehre von den allgemeingültigen Werten
* Wahrheit im Denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen
* Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen
|
* 1871 [[Henry Morton Stanley]] findet [[David Livingstone]]
|-
|-
| 1849–1921
|<small>*1928</small>
| [[Franz Staudinger]]
|<small>'''[[Nicholas Rescher]]'''</small>
|
|<small>methodischer Pragmatismus</br></small>
* ethischer Marxist
|<small></small>
* Wegbereiter der Konsumgenossenschaft
|
* 1873 [[Gründerkrach|Wiener Börsenkrach]]: Große [[Depression]] mit 1. [[Weltwirtschaftskrise]]
|-
|-
| 1852–1933
| colspan="4" style="background:#FFF5EE" align="left" | '''Feministische Philosophie'''
| [[Hans Vaihinger]]

[[Datei:Vaihinger.jpg|60px]]
|
* [[Die Philosophie des Als Ob|Philosophie des Als Ob]]
* Begründer der Kant-Studien
|
* 1873 [[Dreikaiserabkommen]]
|-
|-
| 1854–1924
|<small>*1956</small>
| [[Paul Natorp]]
|<small>'''[[Judith Butler]]'''</small>

|<small>dekonstruktivistischer Feminismus</br></small>
[[Datei:Paul Natorp.jpg|60px]]
|<small></small>
|
* Befasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften.
* Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab.
|
* 1875 [[Dritte Französische Republik]]
|-
|-
| 1856–1938
|<small>*1941</small>
| [[Rudolf Stammler]]
|<small>'''[[Julia Kristeva]]'''</small>
|
|<small>Poststrukturalistin</br></small>
* Rechtsphilosophie
|<small></small>
|}
|
* 1876 [[Schlacht am Little Big Horn]] River endet mit der Niederlage von [[General Custer]]
</div>
* 1976 ''[[Die Abenteuer des Tom Sawyer]]''
</center>
|-
| 1860–1928
| [[Karl Vorländer]]
|
* Geschichtsphilosoph und Marxist
* Kant Biograph und Herausgeber
|
* 1878 [[Berliner Kongress]]
|-
| 1863–1936
| [[Heinrich Rickert (Philosoph)|Heinrich Rickert]]


[[Datei:Heinrich Rickert.jpg|60px]]
|
* Wertphilosophie
* Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft
|
* 1878 Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie („[[Sozialistengesetz]]“)
* 1878–1880 [[Fjodor Dostojewski]] schreibt ''[[Die Brüder Karamasow]]''
|-
| 1869–1947
| [[Jonas Cohn]]
|
* Sache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar
* Wertethiker
|
* 1979 [[Zweibund]] zwischen Deutschland und Österreich
|-
| 1869–1955
| [[Robert Reininger]]
|
* Psychophysisches Problem und Wertphilosophie
|
* 1881 [[Dreikaiservertrag]] zwischen Deutschland, Österreich und Russland
|-
| 1875–1915
| [[Emil Lask]]
|
* Kategorienlehre und Urteilslehre
|
* 1881–1885 Herrschaft des [[Mahdi]]
* 1882 [[Dreibund]] durch Beitritt Italiens zum Zweibund
|-
| 1874–1945
| [[Ernst Cassirer]]


[[Datei:ErnstCassirer.jpg|60px]]
----
|
* Geschichte der Erkenntnistheorie
* [[Philosophie der symbolischen Formen]]
* Anthropologie
|
* 1883 [[Krankenversicherung]] für Arbeiter
* 1883 Erstausgabe von ''[[Die Schatzinsel]]'' als Buch
* 1883–1885 ''[[Also sprach Zarathustra]]'' erscheint
|-
| 1875–1947
| [[Richard Hönigswald]]
|
* Das Grundproblem des Gegebenen
* Allgemeine Methodenlehre
|
* 1884 [[Salpeterkrieg]]
* 1884 [[Mark Twain]] veröffentlicht ''[[Die Abenteuer des Huckleberry Finn]]''
|-
| 1877–1942
| [[Bruno Bauch]]


|
== [[Östliche Philosophie]] ==
* Rezipierte Frege
* [[Buddhistische Philosophie]]
* Vaterländische Position in der NS-Zeit
* [[Chinesische Philosophie]]
|
** [[Konfuzianismus]]
|-
*** [[Konfuzius]], [[Mengzi]], [[Xunzi]]
| 1878–1946
** [[Daoismus]] ([[Taoismus]])
*** [[Laozi]], [[Zhuangzi]]
| [[Arthur Liebert]]
|
** [[Mohismus]]
* Wie ist kritische Philosophie überhaupt möglich?
*** [[Mozi]]
|
** [[Legalismus]]
* 1884 Beginn der Publikation des [[Oxford English Dictionary]]
*** [[Han Feizi]]
|-
* [[Islamische Philosophie]]
| colspan="4" style="background:#eee;" |
** [[Al-Kindi]]

** [[Al-Farabi]]
=== Psychologismus ===
** [[Avicenna]] (Ibn Sina)
Die Vertreter des [[Psychologismus]] gehören nicht einer einheitlichen Schule an und sind in Aspekten ihrer Philosophie auch anderen Richtungen zuzuordnen. Ihnen gemeinsam ist, dass das Denken als psychische Funktion aufgefasst wird und dieser Aspekt in ihrer Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. Beim [[Psychologismus]] im engeren Sinne sind Gedanken immer ein Ausdruck von [[Motivation]]. Infolgedessen können sie niemals wahr oder falsch sein. Diese Betrachtung führt zu einem Konflikt mit der Logik.
** [[Averroes]] (Ibn Rushd)
|-
** [[Al-Ghazali]]
! Periode
** [[Ibn Khaldun]]
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1798–1854
| [[Friedrich Eduard Beneke]]

[[Datei:Friedrich Eduard Beneke.jpg|60px]]
|
* Forderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie.
|
|-
| 1801–1887
| [[Gustav Theodor Fechner]]

[[Datei:Fechner Portrait.jpg|60px]]
|
* Wollte nur physikalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten.
|
|-
| 1818–1903
| [[Alexander Bain (Philosoph)|Alexander Bain]]

[[Datei:AlexanderBain001.jpg|60px]]
|
* Mitbegründer der [[Assoziationspsychologie]]
|
|-
| 1832–1920
| [[Wilhelm Wundt]]

[[Datei:Wilhelm Wundt.jpg|60px]]
|
* Vertrat einen psychophysischen Parallelismus
* Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
* Arbeiten zur Logik und zur Induktion
|
|-
| 1838–1917
| [[Franz Brentano]]

[[Datei:Franz Brentano.jpeg|60px]]
|
* Begründer der Aktpsychologie
* Prägte den Begriff der [[Intentionalität]]
|
* 1884 Deutsches Reich erwirbt [[Deutsche Kolonien|Kolonien]] (Kamerun, Südwestafrika, Togo u.&nbsp;a.)
|-
| 1842–1906
| [[Eduard von Hartmann]]

[[Datei:Karl Robert Eduard von Hartmann - Philosoph.jpg|60px]]
|
* Kritischer Realismus
* Philosophie des Unbewussten
|
* 1885 Berliner [[Kongokonferenz]], weitere Kolonie in Ostafrika (Ruanda-Urundi)
|-
| 1847–1914
| [[Anton Marty]]

[[Datei:Anton Marty.png|60px]]
|
* Schüler Brentanos, Studien zu den Sprachfunktionen
|
* 1886 [[Goldrausch]] in Südafrika
|-
| 1848–1936
| [[Carl Stumpf]]

[[Datei:Carlstumpf.jpg|60px]]
|
* Schüler Brentanos und Lehrer Husserls
|
* 1886 Erstes [[Automobil]] von [[Carl Friedrich Benz]]
* 1886 Einweihung der [[Freiheitsstatue]]
|-
| 1851–1914
| [[Theodor Lipps]]

[[Datei:TLipps.jpg|60px]]
|
* Im Zentrum seiner Reflexionen stand die 'innere Erfahrung', die auch in seiner psychologischen Ästhetik der leitende Faktor seines Philosophierens war.
|
* 1887 Annexion von [[Macau]] durch Portugal
|-
| 1853–1920
| [[Alexius Meinong]]

[[Datei:Meinong.jpg|60px]]
|
* Versuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen.
|
|-
| 1859–1932
| [[Christian von Ehrenfels]]
|
* Schüler Brentanos, Vordenker der [[Gestalttheorie]]
|
|-
| 1861–1934
| [[James Mark Baldwin]]

[[Datei:James Mark Baldwin 1917.jpg|60px]]
|
* übergreifendes ästhetisches Erleben, [[Baldwin-Effekt]]
|
|-
| 1873–1926
| [[Rudolf Eisler (Philosoph)|Rudolf Eisler]]
|
* Anhänger Wundts, Lexikograph, Kantspezialist
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Pragmatismus ===
Der [[Pragmatismus]] (von [[Griechische Sprache|griech.]] ''pragma'' „Handlung“, „Sache“) bezeichnet eine philosophische Grundhaltung, die das Erkennen und die Wahrheitsbildung eng mit den Handlungen, die in der [[Lebenswelt]] ausgeführt werden, verbindet. Sie geht davon aus, dass auch das theoretische Wissen dem praktischen Umgang mit den Dingen entspringt und auf diesen angewiesen bleibt. Der Pragmatismus stellt die erste eigenständige US-amerikanische philosophische Strömung dar.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1839–1914
| [[Charles S. Peirce]]

[[Datei:Charles Sanders Peirce theb3558.jpg|60px]]
|
* Herausragender Mathematiker und Logiker ([[Abduktion]] als dritte Schlussweise; [[Peirce-Funktion]]; Standardnotation der [[Prädikatenlogik]]; [[Existential Graphs]])
* [[Kategorie (Philosophie)|Kategorien]] der Erstheit, Zweitheit und Drittheit
* Erkenntnis ist ein Wechsel zwischen Überzeugung und Zweifel ([[Pragmatische Maxime]])
* Formulierte den [[Fallibilismus]]
* Schuf mit seiner [[Semiotik]] Grundlagen der [[Sprachphilosophie]]
|
* 1887 Frankreich begründet [[Indochina]]
|-
| 1842–1910
| [[William James]]

[[Datei:William James b1842c.jpg|60px]]
|
* Skeptiker und strikter Empirist
* Theorien sind wahr bei praktischer Relevanz
* ''[[The Will to Believe]]''
* ''[[Der Pragmatismus]]''
|
* 1888 [[Dreikaiserjahr]]
|-
| 1859–1952
| [[John Dewey]]

[[Datei:John Dewey in 1902.jpg|60px]]
|
* Pragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie
|
* 1889 Alters- und Invalidenversicherung im Deutschen Reich
|-
| 1863–1931
| [[George Herbert Mead]]

[[Datei:George Herbert Mead.jpg|60px]]
|
* Symbolischer Interaktionismus
* Sozialbeheaviorismus
|
* 1890 Wilhelm II. entlässt [[Otto von Bismarck|Bismarck]]
|-
| 1864–1937
| [[F. C. S. Schiller]]

[[Datei:FCSSchiller Slosson1917.jpg|60px]]
|
* Pragmatismus als „Humanismus“ zur Rechtfertigung des Fortschritts- und Freiheitsgedankens
|
* 1890 Deutschland tauscht [[Sansibar]] gegen [[Helgoland]]
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Lebensphilosophie ===
[[Lebensphilosophie]] ist eine Richtung der Philosophie, die in Frankreich und in Deutschland als Gegenentwurf zu den [[Naturwissenschaft]]en und der einseitigen Betonung der Rationalität entwickelt wurde. Das Werden des Lebens, die [[Ganzheitlichkeit]] kann demnach nicht allein mit [[Begriffen]] und [[Logik]] erfasst und beschrieben werden. Zu einem ''umgreifenden'' Leben gehören ebenso nicht-rationale, [[Kreativität|kreative]] und dynamische Elemente.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1833–1911
| [[Wilhelm Dilthey]]

[[Datei:Dilthey1-4.jpg|60px]]
|
* Begründung der [[Geisteswissenschaften]] als eigenständigen Wissenschaftsbereich
* Erleben von Zusammenhängen – Unterschied von Erklären und Verstehen
* Ausweitung der [[Hermeneutik]] auch auf Kunst, Recht und Religion
|
* 1895 [[Nord-Ostsee-Kanal|Kaiser-Wilhelm-Kanal]]
* 1895 [[Allgemeines Wahlrecht]] in [[Neuseeland]] – auch für Frauen
* 1894–1895 [[Erster Japanisch-Chinesischer Krieg]]. Japan erhält im [[Vertrag von Shimonoseki|Frieden von Schmonoseki]] [[Taiwan (Insel)|Formosa]]
* 1895 ''[[Die Zeitmaschine]]'' von [[H. G. Wells]] erscheint
|-
| 1846–1926
| [[Rudolf Eucken]]

[[Datei:Eucken-im-Alter.png|60px]]
|
* arbeitete über ''Der Sinn und Wert des Lebens'' und ''Geistige Strömungen der Gegenwart''
* philosophischer Gegner des befreundeten Ernst Haeckel
|
* 1896 Frankreich annektiert [[Madagaskar]]
|-
| 1859–1941
| [[Henri Bergson]]

[[Datei:Henri Bergson (Nobel).jpg|60px]]
|
* Erlebte [[Zeit (Philosophie)|Zeit]] als Seelenzustand
* Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der [[Intuition]]
|
* 1896 [[Olympische Sommerspiele 1896|Erste Olympiade der Neuzeit]]
|-
| 1861–1949
| [[Maurice Blondel]]

|
* Entwickler der Philosophie der Aktion.
* Seine Denkweise ist geprägt von der Offenbarung Gottes in katholischer Tradition.
|
|-

| 1858–1918
| [[Georg Simmel]]

[[Datei:Simmel 01.JPG|60px]]
|
* [[Wahrheit]] ist ein von der Psyche unabhängig geltendes Reich
* Sollen ist eine ursprüngliche [[Kategorie (Philosophie)|Kategorie]]
* ''[[Philosophie des Geldes]]:'' Geld wird Gott
* Begründer der [[Stadtsoziologie]]
|
* 1896 Sieg [[Abessinien]]s über Italien
* 1896 [[Theodor Herzl]]: [[Der Judenstaat]]
* 1896 [[Türkisch-Griechischer Krieg]]
* 1896 [[Utah]] wird 45. Bundesstaat der USA
|-
| 1867–1941
| [[Hans Driesch]]

[[Datei:Driesch1.jpg|60px]]
|
* Vertreter des Neovitalismus
|
* 1897 [[Korea]] löst sich von China
* 1897 [[Klondike-Goldrausch|Goldrausch zum Klondike River]]
* 1897 1. [[Zionistenkongress|Zionistischer Weltkongress]] in Basel
* 1897 Erfindung der [[Cornflakes]]
* 1897 An der Universität Wien werden Frauen als ordentliche Hörerinnen an der Philosophischen Fakultät zugelassen
|-
| 1872–1956
| [[Ludwig Klages]]

[[Datei:Kosmiker.jpg|60px]]
|
* Gegensatz von Leib und Seele
* Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft
|
* 1898 [[Spanisch-Amerikanischer Krieg]]
* 1898 Annexion der Republik [[Hawaii]] durch die USA
* 1898 [[Wilhelmina von Oranien-Nassau]] wird Königin der Niederlande
* 1898 Pierre und [[Marie Curie]] entdecken gemeinsam mit Gustave Bémont das [[Radium]]
|-
| 1878–1965
| [[Georg Misch (Philosoph)|Georg Misch]]
|
* Dilthey-Schüler, Geschichte der [[Autobiographie]]
|
|-
| 1882–1929
| [[Erich Becher]]

[[Datei:Bundesarchiv Bild 116-119-22-03, Erich Becher.jpg|60px]]
|
* Es gibt überindividuell Seelisches
|
* 1899 [[Philippinisch-Amerikanischer Krieg]]
* 1899 erste [[Haager Friedenskonferenzen|Haager Friedenskonferenz]]
* 1899 Gründung der [[Emschergenossenschaft]]
* 1899–1902 [[Zweiter Burenkrieg]] in Südafrika
|-
| colspan="4" style="background:#DDDDDD;" |

== 20. Jahrhundert ==
Mit den im Zuge der [[Industrialisierung]] sich immer mehr verstärkenden Phänomenen der [[Massengesellschaft]], mit den durch die explosionsartige Entwicklung der [[Wissenschaft]]en ausgelösten neuen [[Weltbild]]ern ([[Relativitätstheorie]], [[Quantenphysik]], [[Psychoanalyse]], [[Molekularbiologie]], [[Informationstechnik]], [[Gentechnik]]), den globalen Auswirkungen menschlichen Handelns ([[Völkermord]] durch den [[Nationalsozialismus]], [[Nord-Süd-Konflikt]], [[Umweltkatastrophe]]n, drohende [[Klimakatastrophe]]) war die [[Philosophie des 20. Jahrhunderts]] mit zum Teil grundlegend neuen Perspektiven befasst.

Dies führte zu einer starken [[Heterogenität]] philosophischer Konzepte, die eine Einteilung in klassische Schulen kaum mehr möglich macht. Eine Klassifizierung des philosophischen Denkens in der [[Philosophie der Gegenwart]] verstößt immer gegen die tatsächlich vorhandene Vielfalt in der Kombination der einzelnen Positionen. Systematisch gemeinsam ist der Philosophie des 20. Jahrhunderts die Betonung der Bedeutung der [[Sprache]].
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Naturwissenschaftler ===
Die dynamische Entwicklung der [[Naturwissenschaft]]en seit dem 19. Jahrhundert hatte zu einer grundlegenden Veränderung des allgemeinen [[Weltbild]]es geführt, die mit der [[Relativitätstheorie]] und der neuen [[Atomphysik]] ihren Höhepunkt erreichte. Die Vorstellung allgemeingültiger [[Physikalisches Gesetz|Naturgesetze]], die seit Isaac Newton herrschte, musste in Frage gestellt werden. Wenn auch für die Naturwissenschaftler in ihrer täglichen Arbeit die Frage der [[Weltanschauung]] im Hintergrund steht, haben sich doch eine Reihe prominenter Vertreter hierzu reflektierend geäußert.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1856–1939
| [[Sigmund Freud]]

[[Datei:Sigmund Freud LIFE.jpg|60px]]
|
* Arzt, Neurologe, Begründer der [[Psychoanalyse]]
* Begriffe wie das Ich, Es, Über-Ich
|
|-
| 1858–1947
| [[Max Planck]]

[[Datei:Max Planck (1858-1947).jpg|60px]]
|
* Entdeckte das [[Plancksches Wirkungsquantum|Wirkungsquantum]]
* Wegbereiter Einsteins
|
* 1900 Boxeraufstand in China
* 1900 In Deutschland treten das [[Bürgerliches Gesetzbuch|Bürgerliche Gesetzbuch]] (BGB) und das [[Handelsgesetzbuch]] (HGB) in Kraft.
* 1900 Der Dichter und Politiker [[Paul Déroulède]] wird in Frankreich wegen Hochverrats zu zehn Jahren Verbannung verurteilt.
* 1900 [[Weltausstellung Paris 1900|Pariser Weltausstellung]]
* 1900 direkter Telegraphenverkehrs zwischen Deutschland und den USA mittels [[Überseekabel]]
|-
| 1870–1937
| [[Alfred Adler]]

[[Datei:Alfred Adler1.png|60px]]
|
* Mediziner, Begründer der [[Individualpsychologie]]
|
* 1901 der einheitliche Bundesstaat [[Australien]] entsteht
* 1901 Norwegen führt als erstes europäisches Land das allgemeine Frauenstimmrecht auf kommunaler Ebene ein.
* 1901 Deutsche Truppen unterdrücken in der Kolonie Kamerun bei [[Garoua|Garua]] einen Aufstand der [[Fulbe]].
* 1901 Der Anarchist [[Leon Czolgosz]] verübt auf der Panamerikanischen Ausstellung in Buffalo ein Attentat auf den US-Präsidenten [[William McKinley]].
* 1901 Die [[Wuppertaler Schwebebahn]] nimmt den Betrieb auf.
|-
| 1875–1961
| [[Carl Gustav Jung]]

[[Datei:Carl-Jung-mod.jpg|60px]]
|
* Mediziner, Analytische Psychologie
|
* 1902 Ende des Burenkrieges mit dem [[Friedensvertrag von Vereeniging]]
* 1902 Unabhängigkeit [[Kuba]]s mit Unterstützung der USA
* 1902 [[Léon-Philippe Teisserenc de Bort]] entdeckt die [[Stratosphäre]] und die [[Tropopause]].
* 1902 Der [[Assuan-Staudamm]] wird offiziell eingeweiht.
|-
| 1875–1965
| [[Albert Schweitzer]]

[[Datei:Albert Schweitzer, Etching by Arthur William Heintzelman.jpg|60px]]
|
* [[Lambaréné]]
* Bedeutende moralphilosophische Arbeiten: Ehrfurcht vor dem Leben
* [[Pazifismus]] statt [[Abschreckung]]
|
|-
| 1879–1955
| [[Albert Einstein]]

[[Datei:Einstein1921 by F Schmutzer 2.jpg|60px]]
|
* Seine [[Relativitätstheorie]] veränderte das Weltbild
* „Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus
|
* 1904 [[Entente Cordiale]] zwischen Großbritannien und Frankreich
* 1904 [[Friedrich August III. (Sachsen)|Friedrich August III.]] wird [[Königreich Sachsen|König von Sachsen]].
* 1904 [[Aufstand der Herero und Nama]]
* 1904 Die Pferdedroschken in Paris führen erstmals [[Taxameter]] ein.
|-
| 1879–1963
| [[Karl Bühler]]

[[Datei:Karl Bühler (1879–1963) 1927 © Georg Fayer (1891–1950) OeNB 10450825.jpg|60px]]
|
* Bedeutender Sprachtheoretiker
* Vertreter der [[Würzburger Schule]]
|
* 1905 [[Norwegen]] löst sich von [[Schweden]]
* 1905 [[Russische Revolution 1905|Russische Revolution]]
* 1905 In [[Deutsch-Ostafrika]] bricht der [[Maji-Maji-Aufstand]] aus.
* 1905 Mit dem preußischen Wassergesetz wird der Bau des Mittellandkanals beschlossen.
* 1905 [[Bertha von Suttner]] erhält als erste Frau den Friedensnobelpreis für ihr Werk ''[[Die Waffen nieder!]]''.
|-
| 1882–1961
| [[Percy Williams Bridgman]]

[[Datei:Bridgman.jpg|60px]]
|
* Hochdruck-Physiker
* [[Operationalismus]]
|
* 1906 [[Hauptmann von Köpenick|Wilhelm Voigt]] besetzt das Rathaus von [[Berlin-Köpenick|Köpenick]].
* 1906 Die Arbeit von Kindern unter 10 Jahren wird im Deutschen Reich in Familienbetrieben erlaubt.
* 1906 [[Alois Alzheimer]] diagnostiziert erstmals die [[Alzheimer-Krankheit]].
|-
| 1885–1962
| [[Niels Bohr]]

[[Datei:Niels Bohr.jpg|60px]]
|
* Das Prinzip der Komplementarität zeigt, dass alle Forschung theoriegeladen ist.
|
* 1906 [[San-Francisco-Erdbeben von 1906|Erdbeben in San Francisco]]
* 1906 [[Brücke (Künstlergruppe)|Die Brücke]] veranstaltet ihre erste Ausstellung in Dresden.
* 1906 [[Grubenunglück von Courrières]] in Nordfrankreich
* 1906 erste [[Montessori-Schule]] in [[Rom]]
|-
| 1887–1961
| [[Erwin Schrödinger]]

[[Datei:Erwin Schrödinger (1933).jpg|60px]]
|
* Die Wellenmechanik als weitere Grundlage der modernen Physik
* [[Schrödingers Katze]] und [[Quantensprung]]
|
* 1907 [[Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie]]
* 1907 3.000 britische [[Suffragetten]] demonstrieren in London für die Einführung des [[Frauenwahlrecht]]s.
|-
| 1894–1964
| [[Norbert Wiener]]

[[Datei:Norbert wiener.jpg|60px]]
|
* Begründer der [[Kybernetik]]
|
* 1908 [[Henry Ford]] baut das erste [[T-Modell]]
* 1908/09 Aufstand der [[Jungtürken]]
|-
| 1900–1958
| [[Wolfgang Pauli]]

[[Datei:Pauli.jpg|60px]]
|
* Trug wesentlich zur [[Quantenmechanik]] Heisenbergs bei
* Briefwechsel mit [[Carl Gustav Jung|C. G. Jung]] zum psychophysischen Problem
|
* 1909 [[Robert Peary]] erreicht den [[Nordpol]]
|-
| 1901–1972
| [[Ludwig von Bertalanffy]]
|
* [[Theoretische Biologie]], allgemeine [[Systemtheorie]], [[Fließgleichgewicht]]
|
|-
| 1901–1976
| [[Werner Heisenberg]]

[[Datei:Bundesarchiv Bild183-R57262, Werner Heisenberg.jpg|60px]]
|
* Die [[Heisenbergsche Unschärferelation|Unbestimmtheitsrelation]] erschütterte den Determinismus
|
|-
| 1903–1989
| [[Konrad Lorenz]]

[[Datei:Konrad Lorenz.JPG|60px]]
|
* Vergleichende Verhaltensforschung ([[Ethologie]])
* Evolutionäre Erkenntnistheorie
|
|-
| 1904–2005
| [[Ernst Mayr]]

[[Datei:Ernst Mayr PLoS.jpg|60px]]
|
* [[Theoretische Biologie]], Hauptvertreter der [[Synthetische Evolutionstheorie|synthetischen Evolutionstheorie]]
|
* 1910 Japan annektiert Korea
* 1910 Sturz der Monarchie in Portugal
* 1910 Gründung der [[Odenwaldschule]]
* 1910 ''[[Die Ratten]]'' von [[Gerhart Hauptmann]]
|-
| 1912–2007
| [[Carl Friedrich von Weizsäcker]]

[[Datei:Carl Friedrich von Weizsaecker.jpg|60px]]
|
* Quantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph
* Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie
* Philosophie der Zeit
|
* 1911 [[Mongolei]] proklamiert Unabhängigkeit von China
* 1911 [[Roald Amundsen]] erreicht den [[Südpol]]
* 1911 [[Alter Elbtunnel]] in Hamburg wird eingeweiht
|-
| 1923–2007
| [[Stephen Mason]]
|
* Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen
|
* 1912 Ende des [[Chinesisches Kaiserreich|Chinesischen Kaiserreichs]]
* 1912 Untergang des britischen Luxusdampfers ''[[Titanic (Schiff)|Titanic]]''
* 1912 [[Anton Köllisch]] synthetisiert erstmals den [[Ecstasy]]-Wirkstoff [[MDMA]]
|-
| 1925–2005
| [[Rupert Riedl]]

[[Datei:Rupert Riedl.jpg|60px]]
|
* Meeresforschung, Systemtheorie der Evolution
* Evolutionäre Erkenntnistheorie
|
* Gründung der [[DLRG]] am 19. Oktober 1913
* 1914 Eröffnung des [[Panamakanal]]s
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Geschichts- und Kulturkritik ===
Die Erfolge der Naturwissenschaften führten einerseits zu einem nahezu ungehemmten [[Fortschritt]]sglauben. Gleichzeitig entstanden durch starkes [[Bevölkerungswachstum]] immer stärker ausgeprägte Phänomene der [[Massengesellschaft]] und Zweifel an den traditionellen [[Axiologie (Philosophie)|Werten]]. Vor allem die Erfahrungen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] verstärkten [[Pessimismus|pessimistische]] Sichten auf die sich neu formierenden [[kultur]]ellen Verhältnisse.
|-
| 1856–1915
| [[Karl Lamprecht]]

[[Datei:Karl Lamprecht.jpg|60px]]
|
* Sah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte.
|
* 1914 Beginn [[Erster Weltkrieg]]
|-
| 1861–1925
| [[Rudolf Steiner]]

[[Datei:Steiner um 1905.jpg|60px]]
|
* [[Anthroposophie]] in [[Anthroposophische Medizin|Medizin]] ([[Weleda (Unternehmen)|Weleda]]), [[Anthroposophische Architektur|Architektur]] und [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|Landwirtschaft]] ([[Demeter (Anbauverband)|Demeter]])
* [[Waldorfpädagogik]], [[Heilpädagogik]], [[Eurythmie]]
* voraussetzungslose Erkenntnistheorie („Wahrheit und Wissenschaft“ – 1891)
* Menschen als Leib –Seele – Geist sowie als Empfindungsseele – Verstandesseele – Bewusstseinsseele
* Ziel: Ich-Transformation vom vergänglichen Einzel-Ich zum ewigen All-Ich
* Es gibt eine sinnliche und eine geistige Wirklichkeit
* Unterscheidung der Erkenntnisstufen sinnlich – imaginativ – inspirativ – intuitiv
* Die geistige Wirklichkeit kann mit unserem „geistigen Auge“ wahrgenommen werden ([[Theosophie]])
* Mystische Meditation als Methode zur Schulung der gesamtheitlichen Erkenntnisfähigkeit
|
|-
| 1880–1936
| [[Oswald Spengler]]

[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R06610, Oswald Spengler.jpg|60px]]
|
* ''[[Untergang des Abendlandes]]''
* Pessimistische Kulturphilosophie
|
* 1914 [[Schlacht bei Tannenberg (1914)|Schlacht bei Tannenberg]]
* 1914 [[Schlacht an der Marne (1914)|Erste Schlacht an der Marne]]
|-
| 1872–1945
| [[Johan Huizinga]]

[[Datei:JohanHuizinga.jpg|69px]]
|
* zeigt in ''[[Herbst des Mittelalters]]'' einen fließenden Übergang zur [[Renaissance]]
* entwickelt in ''[[Homo ludens]]'' eine Theorie des [[Spiel]]s ([[Ludologie]])
|
|-
| 1872–1933
| [[Theodor Lessing]]

[[Datei:Nicola Perscheid - Theodor Lessing nach 1925.jpg|60px]]
|
* Eigene Wertethik: Mindere den Schmerz
* Philosophie der Tat (Bezüge zu Schopenhauer und Nietzsche)
* Von Nationalsozialisten ermordet
|
|-
| 1879–1960
| [[Herman Nohl]]
|
* Ästhetik und [[Geisteswissenschaftliche Pädagogik]]
|
* 1915 Deutsches [[U-Boot]] versenkt ''[[Lusitania (Schiff, 1907)|Lusitania]]''
|-
| 1880–1962
| [[Theodor Litt]]


|
* Kulturphilosoph und Pädagoge
|
* 1915 [[Zweite Flandernschlacht|Schlacht bei Ypern]] (erstmals [[Giftgas]])
|-
| 1880–1948
| [[Ernst von Aster (Philosoph)|Ernst von Aster]]
|
* Geschichte der Philosophie, Psychoanalyse
|
* 1915–1917 [[Völkermord an den Armeniern]]
|-
| 1882–1963
| [[Eduard Spranger]]

[[Datei:Eduard Spranger 001.jpg|60px]]
|
* Knüpfte an die Lebensphilosophie an
|
* 1917 [[Uneingeschränkter U-Boot-Krieg]] führt zum Kriegseintritt der USA
|-
| 1883–1953
| [[José Ortega y Gasset]]

[[Datei:Jose Ortega y Gasset.jpg|60px]]
|
* Nähe zur Lebensphilosophie
|
* 1917 [[Balfour-Deklaration]]
|-
| 1885–1981
| [[William James Durant]]

[[Datei:The Modern School in New York City, circa 1911-12.jpg|60px]]
|
* Kulturgeschichte der Menschheit aus ganzheitlicher Perspektive
* menschliches Verhalten als Konstante
|
|-
| 1889–1966
| [[Siegfried Kracauer]]

|
* Kennzeichnete Medien, insbesondere den Film, und Technik als ambivalent
* Beurteilte die politische Orientierung des Kleinbürgertums bereits 1930 als labil
* Kritisierte die Eindimensionalität und Geschlossenheit von Theorien
|
|-
| 1889–1975
| [[Arnold J. Toynbee]]

|
* Geschichte ist evolutionär und ergebnisoffen
* Abkehr vom Eurozentrismus
|
* 1917 [[Oktoberrevolution]]
* 1918 [[14-Punkte-Programm]] von [[Woodrow Wilson]]
|-
| 1892–1964
| [[Alexandre Koyré]]

|
* Wissenschaftsgeschichte
* Hegel
|
* 1918 [[Friede von Brest-Litowsk]]
|-
| 1895–1985
| [[Susanne K. Langer]]
|
* [[Kulturphilosophie]] als Symbolische [[Logik]]
* Symbolphilosophie mit großer Nähe zu Ernst Cassirer
|
|-
| 1903–1974
| [[Joachim Ritter]]
|
* Praktische Philosophie als Hermeneutik
* ''[[Historisches Wörterbuch der Philosophie]]'' (Hrsg.)
|
* 4. November 1918 [[Kieler Matrosenaufstand]]
* 9. November 1918 [[Philipp Scheidemann]]s [[Ausrufung der Republik in Deutschland]]
|-
| 1904–1965
| [[Hans Barth (Philosoph)|Hans Barth]]
|
* Ideengeschichte der Politik; ''Wahrheit und [[Ideologie]]''
|
|-
| 1907–1981
| [[Othmar Anderle]]
|
* „Theoretische Geschichte“ als Fach
* Geschichtsforschung hat den wissenschaftstheoretischen Anforderungen aller empirischen Wissenschaften zu entsprechen
|
* 1918–1920 [[Russischer Bürgerkrieg]]
|-
| 1911–1995
| [[Emil Cioran]]

[[Datei:Cioran1 by ironie.png|60px]]
|
* Aphoristiker und radikaler Kulturkritiker – von Nietzsche inspiriert
* Vorwegnahme der Dekonstruktion
|
|-
| 1920–1996
| [[Hans Blumenberg]]
|
* [[Metaphorologie]]
* ''[[Schiffbruch mit Zuschauer]]''
|
* 1919 Ermordung von [[Rosa Luxemburg]] und [[Karl Liebknecht]]
|-
| 1926–2006
| [[Clifford Geertz]]
|
* [[Ethnologe]] und [[Kulturphilosoph]]
|
|-
|
<nowiki>*</nowiki> 1926
| [[Hermann Lübbe]]
|
* [[Transzendentalphilosophie]] und Geschichte
|
|-
|
1927–2018
| [[Robert Spaemann]]

[[Datei:Robert.Spaemann.jpg|60px]]
|
* Ethik auf christlicher Grundlage
|
|-
| 1928–2015
| [[Odo Marquard]]
|
* Skeptische Philosophie der Endlichkeit
|
|-
| 1943–1998
| [[Panajotis Kondylis]]
|
* Begründung von Normen ist der vergebliche Versuch einem sinnlosen Leben einen Sinn zu geben
* Betrachtungen zur Ideengeschichte der Aufklärung, des Konservativismus und des 20. Jahrhunderts
|
|-
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=== Phänomenologie ===
Ist eine philosophische Strömung, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von Edmund Husserl geprägt wurde. Ihre Vertreter sehen den Ursprung der [[Erkenntnis]]gewinnung in unmittelbar gegebenen Erscheinungen, eben den [[Phänomen]]en. Die formalen Beschreibungen der Phänomene geben grundsätzlich den Anspruch aller [[Phänomenologie|phänomenologischen]] Ansätze wieder, seien es philosophische oder naturwissenschaftliche, literarische oder psychische.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1859–1938
| [[Edmund Husserl]]

[[Datei:Edmund Husserl 1900.jpg|60px]]
|
* Begründer der „[[Phänomenologie]]“ als strenge Wissenschaft
* [[Wahrheit]] als [[Evidenz (Philosophie)|Evidenz]]
* Wesensphilosophie
** Untersuchung des Bewusstseins und seiner Produkte ([[Phänomen]]e)
** Bewusstseinsinhalte sind eigenständig und somit nicht bloß „subjektiv verzerrte“ objektive Welt
** Bewusstsein ist immer [[Intentionalität|intentional]], d.&nbsp;h. auf etwas gerichtet
** Phänomene sind unmittelbar (intuitiv) voraussetzungslos erfahrbar
** Ablehnung des [[Psychologismus]]
** Methode der [[Eidetische Reduktion|eidetischen Reduktion]] (Wesensschau)
** Später Hinwendung zur [[transzendental]]en Phänomenologie, in der er [[Kant]]s Trennung von Verstand und Sinnlichkeit aufhebt
** Demzufolge ist Bewusstsein absolute welterzeugende Instanz (transzendentales Bewusstsein)
* Wertphilosophie
** Werte können phänomenologisch gefühlt werden
|
* 1919 [[Friedrich Ebert]] wird [[Reichspräsident]]
* 1919 Gründung des [[Völkerbund]]es (ohne USA)
* 1919 [[Versailler Vertrag]]
|-
| 1870–1941
| [[Alexander Pfänder]]
|
* Mensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit
|
* 1920 [[Kapp-Putsch]]
|-
| 1880–1937
| [[Moritz Geiger]]
|
* Phänomenologie des ästhetischen Genusses
|
* 1920 Teilung [[Irland]]s
|-
| 1881–1966
| [[Ludwig Binswanger]]
|
* psychiatrische [[Daseinsanalyse]], Orientierung auch an Heidegger
|
* 1921 Ermordung [[Matthias Erzberger]]s
|-
| 1883–1917
| [[Adolf Reinach]]
|
* Phänomenologie in der Rechtswissenschaft
* entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakte
|
* 1922 [[Ägypten]] wird Königreich
* 1922 Gründung der [[UdSSR]]
* [[Benito Mussolini]]s Marsch auf Rom
|-
| 1886–1957
| [[Antonio Banfi]]

[[Datei:Antoniobanfi01.jpg|60px]]
|
* Kulturphilosoph, Kritiker Croces
* verbreitete die Ideen Husserls in Italien
|
* 1923 Gründung der [[Geschichte der Republik Türkei|Türkei]] unter [[Mustafa Kemal Atatürk]]
|-
| 1888–1966
| [[Hedwig Conrad-Martius]]
|
* Untersuchte das Problem der Realität
|
* 1923 [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Hyperinflation in Deutschland]]
|-
| 1889–1977
| [[Dietrich von Hildebrand]]
|
* phänomenologische [[Wertphilosophie]]
|
* 1923 [[Hitlerputsch]] in [[München]]
|-
| 1889–1964
| [[Oskar Becker (Philosoph)|Oskar Becker]]
|
* Phänomenologie der Geometrie
* negative Rolle in der NS-Zeit
|
* 1923–1925 [[Ruhrbesetzung]]
|-
| 1891–1942
| [[Edith Stein]]

[[Datei:Saint Edith Stein.jpg|60px]]
|
* Katholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet
* Philosophische Begründung der Psychologie
|
* 1924 Tod [[Lenin]]s
* 1924 [[Dawes-Plan]]
|-
| 1893–1970
| [[Roman Ingarden]]

[[Datei:Witkacy Roman Ingarden 1937.jpg|60px]]
|
* Phänomenologie im Bereich der Kunst
|
* 1925 [[Vertrag von Locarno]]
|-
| 1896–1991
| [[Hans Reiner]]
|
* phänomenologisch fundierte Wertethik
|
* 1925 [[Reza Schah Pahlavi|Reza Khan Pahlavi]] wird Schah im Iran
|-
| 1899–1959
| [[Alfred Schütz]]
|
* Begründer der [[Phänomenologische Soziologie|phänomenologischen Soziologie]]
|
* 1926 Militärputsch [[Józef Piłsudski|Piłsudskis]]
|-
| 1900–1973
| [[Aurel Kolnai]]
|
* Fragen der Ethik
* Phänomenologie der feindlichen Gefühle
|
|-
| 1900–2002
| [[Hans-Georg Gadamer]]
|
* [[Hermeneutik]]
|
|-
| 1902–1991
| [[Ludwig Landgrebe]]
|
* phänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte
|
* 1926 Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund
|-
| 1905–1975
| [[Eugen Fink]]
|
* Arbeitete in der NZ-Zeit als Privatassistent von Husserl
* untersuchte das Phänomen der „Welt“
|
* 1926 [[Hirohito]] wird Kaiser in Japan
|-
| 1903–1991
| [[Otto Friedrich Bollnow]]
|
* Verband die Phänomenologie mit
* Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik
|
* 1927 [[Charles Lindbergh]] überquert den Atlantik
* 1927 [[Metropolis (Film)|Metropolis]] von [[Fritz Lang]]
|-
| 1906–1994
| [[Max Müller (Philosoph)|Max Müller]]
|
* entwickelt ''„Metahistorik“'' aus [[Existenzphilosophie]], [[Phänomenologie]] und klassischer [[Metaphysik]]
|
|-
| 1906–1995
| [[Emmanuel Levinas]]

|
* Kritik der Ontologie
* Widerstand gegen die Totalität
* Philosophie zum anderen
|
* 1928 [[Der Zauberberg]] von [[Thomas Mann]]
|-
| 1907–1977
| [[Jan Patočka]]

[[Datei:Patocka 1971.jpg|60px]]
|
* ''Die natürliche Welt als philosophisches Problem''
|
* 1929 [[Young-Plan]]
|-
| 1908–1961
| [[Maurice Merleau-Ponty]]

[[Datei:Maurice Merleau-Ponty.jpg|60px]]
|
* Phänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung
|
* 1929 [[Schwarzer Freitag]] (25. 10.) läutet [[Weltwirtschaftskrise]] ein
|-
| 1918–2015
| [[Walter Biemel]]
|
* Philosophie der [[Kunst]], Heidegger-Schüler
|
|-
| 1922–2002
| [[Michel Henry]]
|
* Begründer der „radikalen [[Lebensphänomenologie]]“
|
|-
| 1923–2004
| [[Heinrich Rombach]]
|
* Entwickelte eine Strukturontologie
|
|-
| 1928–2021
| [[Hermann Schmitz (Philosoph)|Hermann Schmitz]]
|
* Die [[Neue Phänomenologie]] untersucht alltägliche und unmittelbare Erfahrungen
|
|-
| * 1934
| [[Bernhard Waldenfels]]
|
* Phänomene der Leiblichkeit und die Herausforderung durch das Fremde
|
|-
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=== Neuhegelianismus ===
Der [[Neuhegelianismus]] ist eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Bestrebung zur Erneuerung der philosophischen Gedankengänge Hegels etwa ab dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Ihr Ziel ist die Abwehr des Positivismus in geisteswissenschaftlichen Gegenstandsbereichen. Diese uneinheitliche Strömung in der Philosophie ist besonders in Deutschland, aber auch in Frankreich, England, den Niederlanden, Italien, Russland, Skandinavien und den USA verbreitet.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1832–1917
| [[Adolf Lasson]]
|
|
|-
| 1846–1924
| [[Francis Herbert Bradley]]

[[Datei:Francis Herbert Bradley.jpg|60px]]
|
* [[Britischer Idealismus]]
|
|-
| 1848–1923
| [[Bernard Bosanquet]]

[[Datei:BernardBosanquetPhilosopher.jpg|60px]]
|
|
|-
| 1849–1919
| [[Josef Kohler]]

[[Datei:JosefKohler.jpg|60px]]
|
|
|-
| 1854–1924
| [[G.J.P.J. Bolland]]
|
|
|-
| 1855–1916
| [[Josiah Royce]]

[[Datei:Josiah Royce.jpeg|60px]]
|
|
|-
| 1862–1932
| [[Georg Lasson]]
|
|
|-
| 1866–1925
| [[John McTaggart Ellis McTaggart]]

|
* ''The Unreality of Time''
|
|-
| 1866–1952
| [[Benedetto Croce]]

[[Datei:B.Croce.jpg|60px]]
|
|
|-
| 1869–1944
| [[Léon Brunschvicg]]
|
|
|-
| 1874–1944
| [[Giovanni Gentile]]

[[Datei:Giovanni Gentile.png|60px]]
|
|
|-
| 1884–1974
| [[Richard Kroner]]
|
|
|-
| 1884–1964
| [[Theodor Haering]]
|
|
|-
| 1887–1969
| [[Hans Freyer]]
|
|
|-
| 1902–1968
| [[Alexandre Kojève]]
|
* Wiederbelebung der Philosophie Hegels in Frankreich
* wirkte auf den Existenzialismus und den Poststrukturalismus
|
|-
| 1903–1993
| [[Karl Larenz]]
|
|
|-
| 1907–1968
| [[Jean Hyppolite]]

[[Datei:Jeanhyppolitejonzac.jpg|60px]]
|
|
|-
| * 1952
| [[Pirmin Stekeler-Weithofer]]
|
|
|-
| * 1960
| [[Vittorio Hösle]]
|
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Kritischer Realismus ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1854–1923
| [[Wilhelm Jerusalem]]
|
* pragmatische Wahrheitstheorie
* Prinzip der Denkökonomie
* Übersetzer von James
|
|-
| 1859–1938
| [[Samuel Alexander]]

[[Datei:SamuelAlexander.gif|60px]]
|
* ''Space, Time, and Deity''
|
|-
| 1861–1947
| [[Alfred North Whitehead]]
|
* „[[Principia Mathematica]]“ mit Russell
* Entwurf einer [[Spekulation (Philosophie)|spekulativen]] Metaphysik in [[Prozess und Realität]]
* Begründer der [[Prozessphilosophie]]
* Anreger der [[Prozesstheologie]]
|
|-
| 1862–1915
| [[Oswald Külpe]]

|
* Vertreter der Würzburger Schule und der [[Denkpsychologie]]
* Kantianer
|
|-
| 1863–1952
| [[George Santayana]]

[[Datei:George Santayana.jpg|60px]]
|
* Die Realitätsvorstellung beruht auf einem rationalen Instinkt („Animal Faith“)
* vier Seinsbereiche: Wesen, Materie, Wahrheit und Geist
* der Geist verleiht der Welt Sinn
|
|-
| 1873–1922
| [[Arthur O. Lovejoy]]
|
|
|-
| 1882–1950
| [[Nicolai Hartmann]]
|
* [[Ontologie]] zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus (Schichtenstruktur des Seins)
* Das ideale Sein (Mathematik, Wesenheiten, Werte) ist zeitlos und unbegrenzt.
* Das reale Sein (Unorganisches, Leben, Seele, Geist) ist zeitlich und individuell
* materiale [[Wertethik]]
|
|-
| 1888–1967
| [[Aloys Wenzl]]
|
* Verschiedene Wirklichkeitsschichten
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Philosophische Anthropologie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1864–1944
| [[Jakob Johann von Uexküll]]

[[Datei:Uex photo full.jpg|60px]]
|
* Schuf wesentliche Grundlagen in der Biologie und [[Medizintheorie]]
* Unterscheidung von Merkwelt und Wirkwelt
* [[Biosemiotik]]
|
|-
| 1874–1928
| [[Max Scheler]]

[[Datei:Scheler max.jpg|60px]]
|
* Materiale Wertethik
* Wesen des Menschen ist der Geist
|
|-
| 1888–1965
| [[Erich Rothacker]]
|
* Kulturanthropologie
* problematische Nähe zum Nationalsozialismus
|
|-
| 1892–1985
| [[Helmuth Plessner]]
|
* [[Exzentrische Positionalität]]: der Mensch ist Leib und hat einen Leib (Selbstbewusstsein)
* anthropologische Gesetze von der natürlichen Künstlichkeit, vermittelten Unmittelbarkeit, dem utopischen Standort
* ''[[Die verspätete Nation]]''
* ''[[Grenzen der Gemeinschaft]]''
* Der Mensch spielt in der Öffentlichkeit eine Rolle. Dort ist der Ort der Scham
|
|-
| 1904–1976
| [[Arnold Gehlen]]
|
* Der Mensch als [[Mängelwesen]]
* Kultur und Institutionen als Kompensation
|
|-
| 1913–1994
| [[Michael Landmann]]
|
* Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur
|
|-
| * 1928
| [[Helmut Fahrenbach]]
|
* Anthropologie und Existentialismus
|
|-
| * 1943
| [[Karl-Siegbert Rehberg]]
|
* Knüpft an die Institutionenlehre Gehlens an
|
|-
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=== Existenzphilosophie ===
[[Existenzphilosophie]] fasst eine Reihe von philosophischen Ansätze des 19. und 20. Jahrhunderts zusammen. Sie fragen nach dem Sinn und der Bedeutung der individuellen Existenz des Menschen den sie in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung stellen. Die einzelnen [[Philosophem]]e wenden sich gegen eine einseitige [[Rationalismus|rationalistische]] Position und stellen ein existenzielles Denken, das ganzheitlich den [[Geist]], die [[Seele]] und den [[Körper (Biologie)|Körper]] einbezieht, in den Vordergrund.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1874–1948
| [[Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew]]

[[Datei:Berdiayev001.jpg|60px]]
|
* christlicher [[Existenzialist]], die „ungeschaffene Freiheit“ gründet im [[Nichts]]
|
|-
| 1878–1960
| [[Paul Häberlin]]
|
* Philosophie des großen JA
|
|-
| 1883–1969
| [[Karl Jaspers]]

[[Datei:Karl Jaspers-BA.jpg|60px]]
|
* Der Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen
* [[Grenzsituation]]en zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung
|
|-
| 1883–1951
| [[Louis Lavelle]]

[[Datei:louislavelle.jpg|60px]]
|
* verband Existenzphilosophie mit einer personalisierten [[Spiritualität]]
|
|-
| 1889–1941
| [[Hans Lipps]]

[[Datei:Hans Lipps.jpg|60px]]
|
* Existenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis
|
|-
| 1889–1976
| [[Martin Heidegger]]

[[Datei:Heidegger 4 (1960) cropped.jpg|60px]]
|
* phänomenologische Ontologie – Sein = In-der-Welt-Sein
* [[ontologische Differenz]] zwischen Sein und Seiendem
* [[Existenzialien]] – Freilegung der Sorge – Herausstellen der „Zeitlichkeit“
* [[Hermeneutischer Zirkel]] als Kritik an der Vorstellung einer exakten Erkenntnis
|
|-
| 1888–1974
| [[Jean Wahl]]
|
* Verband Hegel, Kierkegaard und Heidegger
* Impulsgeber für den französischen Existenzialismus
|
|-
| 1890–1965
| [[Heinrich Barth (Philosoph)|Heinrich Barth]]
|
* Erscheinung und Wirklichkeit
|
|-
| 1898–1983
| [[Xavier Zubiri]]

|
* forderte eine neue, an den naturwissenschaften orientierte Ontologie
|
|-
| 1901–1990
| [[Nicola Abbagnano]]
|
* Existenz ist Seinssuche
|
|-
| 1897–1973
| [[Karl Löwith]]
|
* stoische und skeptische Philosophie
|
|-
| 1902–1968
| [[Alexandre Kojève]]
|
* von Marx beeinflusste Hegel-Interpretation
|
|-
| 1902–1991
| [[Ernesto Grassi]]

[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-J04621, Berlin, Prof. Grassi am Rednerpult.jpg|60px]]
|
* Ohnmacht der rationalen Sprache
|
|-
| 1903–1993
| [[Hans Jonas]]
|
* Philosophie des Organischen
* ''[[Das Prinzip Verantwortung]]''
* ''[[Macht oder Ohnmacht der Subjektivität?]]''
|
|-
| 1905–1950
| [[Emmanuel Mounier]]

[[Datei:Emmanuel mounier 1905–1950.jpg|50px]]
|
* maßgeblicher Vertreter des [[Personalismus]]
|
|-
| 1905–1980
| [[Jean-Paul Sartre]]
|
* Beeinflusst von [[Hegel]], [[Edmund Husserl|Husserl]], [[Heidegger]]
* Vertreter der [[Atheismus|atheistischen]] [[Existenzphilosophie]]
* Hauptwerk: „[[Das Sein und das Nichts]]“
** Der Mensch ist zur [[Freiheit]] verurteilt
** Er muss sich seine [[Wert]]e und [[Soziale Norm|Normen]] selbst schaffen
** Er ist für sein Handeln selbst [[Verantwortung|verantwortlich]]
** Sein Handeln ist nicht [[Determinismus|determiniert]]
** Er muss seinem Leben selbst einen [[Lebenssinn|Sinn]] geben
** Aus dieser Verantwortung resultiert die Grund[[angst]] des Menschen
* Anhänger des [[Anarchismus]]
** Ablehnung einer jeden auf [[Macht]] basierenden Regierung (z. B. der Demokratie), da sie nicht herrschaftsfrei sind und somit nicht die Verwirklichung wahrer Freiheit erlauben
** Nur Anarchismus (=Herrschaftslosigkeit) ermöglicht wirkliche Freiheit des Menschen
|
* 1940 [[Westfeldzug|Niederlage Frankreichs]]
|-
| 1905–1975
| [[Wilhelm Weischedel]]

|
* Der Gott der Philosophen
* Kritik am dogmatischen [[Skeptizismus]] und [[Nihilismus]]
* Philosophieren ist radikales Fragen ohne Aussicht auf endgültige Antworten
|
|-
| 1913–1960
| [[Albert Camus]]

[[Datei:Albert Camus, gagnant de prix Nobel, portrait en buste, posé au bureau, faisant face à gauche, cigarette de tabagisme.jpg|60px]]
|
* Die Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt
* Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen
|
* 1954–1962 [[Algerienkrieg]]
|-
| 1921–2008
| [[Karl Albert (Philosoph)|Karl Albert]]
|
* „Ontologische Erfahrung“, Studien zu Platon
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Transzendentalphilosophie ===
Der Begriff [[Transzendentalphilosophie]] umfasst philosophische Systeme und Ansätze, die die Grundstrukturen des Seins nicht durch eine Ontologie, sondern im Rahmen des Entstehens und Begründens von Wissen über das Sein beschreiben.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1901–1974
| [[Wolfgang Cramer (Philosoph)|Wolfgang Cramer]]
|
* „Erleben“ als Grundform aller Subjektivität
* Ontologie der Subjektivität
* Idee des „Ich denke“ durch „Wegdenken von Denken“
|
|-
| 1913–2004
| [[Hermann Krings]]
|
* Transzendentalphilosoph
* Die Idee der Freiheit als Basis menschlicher Vernunft
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| 1917–2000
| [[Hans Wagner (Philosoph)|Hans Wagner]]
|
* Theorie der [[Reflexion (Philosophie)|Reflexion]]
* Problem der [[Geltung]]
|
|-
| 1922–2017
| [[Karl-Otto Apel]]
|
* Transformation der Transzendentalphilosophie
* Diskursphilosophie
|
|-
| 1927–2022
| [[Dieter Henrich (Philosoph)|Dieter Henrich]]
|
* Untersuchungen über das [[Selbstbewusstsein]]
* Erforschung und Interpretation des Deutschen Idealismus und Immanuel Kants
|
|-
| * 1930
| [[Harald Holz]]
|
* Transzendentaler Relationismus
|
|-
| 1933–2002
| [[Henri Lauener]]
|
* Offene Transzendentalphilosophie
* konstruktiver Dialog mit Quine und Davidson
|
|-
| * 1936
| [[Gerold Prauss]]
|
* nichtempirische Theorie der auf Raum und Zeit beruhenden Subjektivität als Intentionalität
|
|-
| * 1936
| [[Peter Rohs]]
|
* Feldtheorie der Zeit
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|-
| * 1939
| [[Wolfgang Kuhlmann]]
|
* bejaht die Möglichkeit einer [[Letztbegründung]]
* Vertreter der [[Diskursethik]]
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=== Kyōto-Schule ===
Sie trägt den Namen für eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts in [[Kyōto]] entstandenen [[Kyōto-Schule|Schulrichtung]] der [[Philosophie in Japan]] und markiert den Beginn der systematischen Auseinandersetzung mit der westlichen Geistestradition.
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! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1870–1945
| [[Nishida Kitarō]]

[[Datei:Portrait-of-Kitaro-Nishida.png|60px]]
|
* Begründer der Kyōto-Schule
* Philosophie ist die Suche nach der „einen Wahrheit“
* Versuch einer Synthese von Philosophie und Religion
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|-
| 1885–1962
| [[Tanabe Hajime]]
|
* Philosophie als „Metanoetik“ (Der Weg der Reue)
* Nur wenn alle philosophischen Methoden verneint worden sind, ist Philosophie erst möglich.
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| 1900–1990
| [[Nishitani Keiji]]
|
* verband Erfahrungen aus der Praxis des [[Zen-Buddhismus]] mit dem Existentialismus
|
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| * 1944
| [[Ryōsuke Ōhashi]]

[[Datei:Ryosuke Ohashi.2.jpg|60px]]
|
* Philosophie der Leere und des Mitgefühls (Compassion)
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| 1926–2019
| [[Shizuteru Ueda]]

[[Datei:Shizuteru Ueda.jpg|60px]]
|
* Zentrales Thema das [[Absolutes Nichts|Absolute Nichts]]
* Dissertation über die mystische Anthropologie Meister Eckharts und ihre Konfrontation mit der Mystik des Zen-Buddhismus
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=== Sozialphilosophie ===
Auch [[Sozialphilosophie|Gesellschaftsphilosophie]] beschäftigt sich mit Fragen zum Sinn und Wesen einer [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]]. Insbesondere beleuchtet sie das Verhältnis zwischen dem einzelnen [[Mensch]]en und der [[Gemeinschaft]] sowie die Strukturen des Zusammenlebens.
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! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1855–1936
| [[Ferdinand Tönnies]]

[[Datei:Ferdinand Toennies Bueste Husum-Ausschnitt.jpg|60px]]
|
* [[Gemeinschaft und Gesellschaft]]
* [[Voluntarismus]]
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|-
| 1858–1917
| [[Émile Durkheim]]

[[Datei:Emile Durkheim.jpg|60px]]
|
* [[Arbeitsteilung]] in der Industriegesellschaft – mechanische und organische Solidarität
* soziologischen Methode – [[Sozialer Tatbestand]]
* [[Die elementaren Formen des religiösen Lebens]]
|
|-
| 1864–1920
| [[Max Weber]]

[[Datei:Max Weber 1894.jpg|60px]]
|
* Werturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln
* Gesinnungs- und Verantwortungsethik
|
|-
| 1882–1927
| [[Leonard Nelson]]
|
* Wiederbegründung der Fries'schen Schule
|
|-
| 1893–1947
| [[Karl Mannheim]]

|
* Krisenerscheinungen in der [[Massendemokratie]]
|
|-
| 1897–1990
| [[Norbert Elias]]

[[Datei:Norbert Elias (1987).jpg|60px]]
|
* Über den Prozess der Zivilisation
* Von der Entstehung der Werte
* Menschenwissenschaften
|
|-
| 1900–1980
| [[Erich Fromm]]
|
* „[[Die Kunst des Liebens]]“
* Sozialkritiker
|
|-
| 1925–1986
| [[Michel de Certeau]]
|
* „[[Die Kunst des Handels]]“
* Soziologie des Alltagslebens
|
|-
| 1927–1998
| [[Niklas Luhmann]]

[[Datei:Luhmann.png|60px]]
|
* Begründer der soziologischen Systemtheorie
* Variante des radikalen Konstruktivismus
* Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme
|
|-
| 1930–2002
| [[Pierre Bourdieu]]

|
* [[Poststrukturalismus]]
* Konzepte wie [[Habitus (Soziologie)|Habitus]], [[Sozialer Raum]], [[Soziales Feld]] oder [[Raum der Lebensstile]]
* Unterscheidung von [[Ökonomisches Kapital|ökonomischem]], [[Soziales Kapital|sozialem]], [[Symbolisches Kapital|symbolischem]] und [[Kulturelles Kapital|kulturellem Kapital]]
* Theorie der [[Symbolische Gewalt|symbolischen Gewalt]]
* ''[[Die feinen Unterschiede]]''
|
|-
| 1934–2024
| [[Oskar Negt]]

[[Datei:Oskar Negt.jpg|60px]]
|
* Grundlagen der Gewerkschaften
|
|-
| 1936–2024
| [[Herbert Schnädelbach]]

[[Datei:HS Cover Bild1.jpg|60px]]
|
* Diskurspluralität und methodischer Rationalismus
|
|-
| * 1953
| [[Wilhelm Schmid (Philosoph)|Wilhelm Schmid]]

[[Datei:Wilhelm Schmid Buchmesse Leipzig 2013.jpg|60px]]
|
* [[Lebenskunstphilosophie|Philosophie der Lebenskunst]]
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=== Logischer Empirismus ===
Eines der Hauptanliegen des [[Logischer Empirismus|logischen Empirismus]] oder auch logischen [[Positivismus]] war es, genaue Kriterien angeben zu können, nach denen man philosophische Methoden als gültig bzw. ungültig beurteilen kann. Wichtiges Motiv dafür war der Vergleich zwischen der Entwicklung der empirischen Wissenschaften sowie der Mathematik einerseits und der Philosophie andererseits.
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! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1882–1936
| [[Moritz Schlick]]

[[Datei:Schlick sitting.jpg|60px]]
|
* Physiker und Wissenschaftstheoretiker
* Begründer des [[Wiener Kreis]]es
|
|-
| 1879–1934
| [[Hans Hahn]]
|
* Der [[Satz von Hahn-Banach]]
* Sein berühmtester Schüler war [[Kurt Gödel]]
|
|-
| 1880–1975
| [[Victor Kraft]]
|
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|-
| 1882–1945
| [[Otto Neurath]]
|
* Mitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung
* Methode der Bildpädagogik
|
|-
| 1884–1966
| [[Philipp Frank (Philosoph)|Philipp Frank]]
|
|
|-
| 1891–1970
| [[Rudolf Carnap]]
|
* Logische Analyse der Wissenschaftssprache
* Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)
* [[Modallogik]] und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion
|
|-
| 1891–1953
| [[Hans Reichenbach (Physiker)|Hans Reichenbach]]
|
* Wahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden.
* Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.
|
|-
| 1895–1945
| [[Felix Kaufmann]]
|
|
|-
| 1896–1959
| [[Friedrich Waismann]]
|
* Arbeiten zur Logik und Sprachphilosophie
|
|-
| 1902–1988
| [[Herbert Feigl]]
|
|
|-
| 1902–1985
| [[Karl Menger]]

[[Datei:Karl Menger 1970 Shimer College Wiki.jpg|60px]]
|
|
|-
| 1905–1997
| [[Carl Gustav Hempel]]
|
* [[Deduktiv-nomologisches Modell|Hempel-Oppenheim–Schema]]
* Eine Erklärung ist gegeben, wenn bestimmte Adäquatheitsbedingungen erfüllt sind.
|
|-
| 1885–1977
| [[Paul Oppenheim]]
|
* Mitbegründer des Hempel-Oppenheim–Schemas
* Gestaltpsychologie und Wissenschaftstheorie.
|
|-
| 1906–1978
| [[Kurt Gödel]]

|
* [[Gödelscher Unvollständigkeitssatz]]
* axiomatische Theorie kann nicht ihre Widerspruchsfreiheit beweisen
|
|-
| 1910–1989
| [[Alfred Jules Ayer]]

[[Datei:Alfred Jules Ayer.png|60px]]
|
* Sprache, Wahrheit und Logik
* Britischer Vertreter des Wiener Kreises
|
|-
| 1916–2003
| [[Georg Henrik von Wright]]

[[Datei:GHvonWright.jpg|60px]]
|
* Entwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik
* Norwegischer Vertreter des Wiener Kreises
|
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=== Analytische Philosophie ===
Ausgangspunkt der [[Analytische Philosophie|analytischen Philosophie]] ist die Auffassung, dass viele Probleme der Philosophie durch einen ungenügend präzisen Umgang mit der Sprache hervorgerufen werden. Daher sind zunächst eine Klärung von Begriffen und eine logische Analyse der [[Sprache]] erforderlich. Ähnliche Auffassungen finden sich parallel und in wechselseitigem Austausch bei den Vertretern des [[Logischer Empirismus|logischen Empirismus]]. Im Ursprung befassten sich die Vertreter der analytischen Philosophie ganz vorwiegend mit Themen der Sprachanalyse. Im Verlaufe der Zeit verbreiterte sich das Spektrum. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die analytische Philosophie, nun eher als Methode verstanden, auf alle Themenbereiche der theoretischen und praktischen Philosophie ausgeweitet. Die meisten ihrer Vertreter behandeln neben der Sprache Fragen der [[Erkenntnistheorie]], der Logik, der Philosophie des Geistes, metatheoretische Fragen sowie zugleich auch ethische Fragen. Eine Zuordnung zu einer der nachfolgenden Disziplin kann daher nur nach einem vorrangigen Schwerpunkt erfolgen.

==== Sprachphilosophie ====
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! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1848–1925
| [[Gottlob Frege]]

[[Datei:Young frege.jpg|60px]]
|
* [[Begriffsschrift]] (Sinn und Bedeutung), [[Funktion und Begriff]], [[Über Sinn und Bedeutung]], [[Über Begriff und Gegenstand]],
* [[Frege-Prinzip]]
* Grundlagen der neueren, [[Formale Logik|formalen Logik]] incl. [[Prädikatenlogik zweiter Stufe]]
* Begründer des [[Logizismus]] in der [[Philosophie der Mathematik]]
* Lehrer von [[Rudolf Carnap]]
|
|-
| 1872–1970
| [[Bertrand Russell]]

[[Datei:Russell1907-2.jpg|60px]]
|
* Rückführung der Mathematik auf die Logik
* Paradoxon der Mengenlehre
* sprachanalytischer Atomismus (Theorie der [[Kennzeichnung (Logik)|Kennzeichnung]])
|
|-
| 1873–1958
| [[George Edward Moore]]

|
* [[Naturalistischer Fehlschluss]]
* Analytische Methode zur Begründung des [[Gesunder Menschenverstand|Common Sense]]
|
|-
| 1889–1951
| [[Ludwig Wittgenstein]]

[[Datei:Ludwig Wittgenstein 1910.jpg|60px]]
|
* [[Tractatus logico-philosophicus]]
* [[Philosophische Untersuchungen]]
* Sprachanalyse zur Klärung von Sprachverwirrung
* [[Sprachspiel]]e und „Familienähnlichkeiten“ von Begriffen
* „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch“
|
|-
| 1889–1957
| [[Charles Kay Ogden]]
|
* Entwickelte unter Bezugnahme auf Peirce das [[Semiotisches Dreieck|semiotische Dreieck]]
|
|-
| 1900–1976
| [[Gilbert Ryle]]
|
* Mythos vom Geist als „Gespenst in der Maschine“
* [[Kategorienfehler]] = falscher Begriff im Kontext
|
|-
| 1909–1988
| [[Max Black]]
|
* Theorie der [[Metapher]], [[Philosophie der Mathematik]], Kunstphilosophie
|
|-
| 1911–1960
| [[John Langshaw Austin]]
|
* [[Sprechakttheorie]]
* Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung
|
|-
| 1913–1988
| [[Paul Grice]]
|
* Untersuchte die [[Sprecherbedeutung]]
* führte die Begriffe [[Implikatur]] und [[Kooperationsprinzip (Sprache)|Kooperationsprinzip]] in die Sprachphilosophie ein.
|
|-
| 1917–2003
| [[Donald Davidson]]
|
* Bedeutungstheorie
|
|-
| 1925–2011
| [[Michael Dummett]]

[[Datei:Michael Dummett September 2004.jpg|60px]]
|
* Grenzen der Theorie der Bedeutung
|
|-
| * 1928
| [[Noam Chomsky]]

[[Datei:Chomsky.jpg|60px]]
|
* [[Universalgrammatik]], [[Chomsky-Hierarchie]], [[generative Transformationsgrammatik]]
* Scharfer Gesellschaftskritiker, der dem [[Anarchismus]] nahesteht
|
|-
| 1930–1971
| [[Richard Montague]]
|
* Entwickelte eine [[formale Semantik]]
|
|-
| 1931–2015
| [[Keith Donnellan]]
|
* Kritiker von Putnam und Strawson zum Thema [[Kennzeichnung (Logik)|Kennzeichnung]]
|
|-
| * 1932
| [[Dagfinn Føllesdal]]
|
* sucht gezielt die Auseinandersetzung mit der [[Kontinentalphilosophie]]
|
|-
| * 1932
| [[John Searle]]

[[Datei:John searle2.jpg|60px]]
|
* Weiterentwicklung der Sprechakttheorie
* Intentionalität als Bindeglied zwischen Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes
* Ablehnung des Reduktionismus in der Philosophie des Geistes
* Gedankenexperiment des [[Chinesisches Zimmer|Chinesischen Zimmers]]
* Realismus in Bezug auf beobachterunabhängige Phänomene
* Konstruktion der Sozialen Wirklichkeit
|
|-
| * 1933
| [[David Kaplan (Philosoph)|David Kaplan]]
|
* Arbeitete über [[Demonstrativpronomen]]
|
|-
| 1938–2021
| [[Gilbert Harman]]
|
* Quine-Schüler, Antirealismus und ethischer Relativismus
|
|-
| 1940–2022
| [[Saul Kripke]]

[[Datei:Kripke.JPG|60px]]
|
* sprachphilosophischer Externalismus mit [[Kennzeichnung (Logik)|Kennzeichnung]] durch starre Designatoren
|
|-
| * 1941
| [[Eike von Savigny]]
|
* Wittgenstein-Interpret
|
|-
| * 1946
| [[Scott Soames]]
|
* Vertreter des Externalismus
|
|-
| * 1946
| [[Tyler Burge]]
|
* gilt als Vertreter des Externalismus, Kritiker des [[Physikalismus (Ontologie)|Physikalismus]]
|
|-
| * 1958
| [[Stephen Neale]]

[[Datei:Stephen Neale, March 11, 2007.jpg|60px]]
|
* verteidigt Russells [[Kennzeichnungstheorie|Theorie der Kennzeichnung]]
|
|-
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==== Logik ====
|-
| 1858–1932
| [[Giuseppe Peano]]

[[Datei:Giuseppe Peano.jpg|60px]]
|
* [[Peano-Axiome]]
* Latein als Plansprache ohne Beugung
|
|-
| 1862–1943
| [[David Hilbert]]

[[Datei:Hilbert.jpg|60px]]
|
* Begriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik
|
|-
| 1878–1956
| [[Jan Łukasiewicz]]

[[Datei:Jan Łukasiewicz.jpg|60px]]
|
* Formulierte eine viel diskutierte [[Wahrheit]]stheorie
* Bestätigung auf der Ebene einer [[Metasprache]]
|
|-
| 1901–1983
| [[Alfred Tarski]]

[[Datei:Alfred Tarski.jpeg|60px]]
|
* Semantischer Begriff der [[Wahrheit]]
|
|-
| 1902–1995
| [[Joseph Maria Bocheński]]

[[Datei:BochenskiDez91.jpg|60px]]
|
* Logiker, Vertreter des [[Platonismus]]
|
|-
| 1903–1930
| [[Frank Plumpton Ramsey]]
|
* Logiker und Freund Wittgensteins
* Redundanztheorie der Wahrheit
|
|-
| 1903–1995
| [[Alonzo Church]]
|
* Begründer der theoretischen [[Informatik]]
* Platoniker im [[Universalienproblem|Universalienstreit]]
|
|-
| 1919–2017
| [[Raymond Smullyan]]

|
* Mathematiker, spezialisiert auf [[Paradoxon|Paradoxien]]
|
|-
| 1929–2015
| [[Jaakko Hintikka]]

[[Datei:Hintikka 2.jpg|60px]]
|
* [[Logik]], [[Wissenschaftstheorie]], [[Mögliche Welt|Mögliche-Welt]]-Semantik
|
|-
| * 1930
| [[Nuel Belnap]]
|
* [[Belnaps vierwertige Logik]]
|
|-
| * 1949
| [[Johan van Benthem]]
|
* [[Modallogik]]
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

==== Ontologie ====
|-
| 1908–2000
| [[Willard Van Orman Quine]]

[[Datei:Willard Van Orman Quine on Bluenose II in Halifax NS harbor 1980.jpg|60px]]
|
* Eine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar ([[Duhem-Quine-These]])
* Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen
* strikter Empirismus und Forderung eines [[Naturalismus (Philosophie)|Naturalismus]] = Abschaffung der Philosophie
* sprachphilosophischer [[Holismus]]
|
|-
| 1916–2013
| [[Peter Geach]]
|
* entwickelte einen „analytischen Thomismus“
|
|-
| 1919–2006
| [[Peter Strawson]]
|
* raumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real
* Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik
* Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch
* semantische Theorie der [[Präsupposition]]en
* Theorie der [[Transzendentalphilosophie|Transzendentalen Argumente]]
|
|-
| 1926–2014
| [[David Malet Armstrong|David Armstrong]]

[[Datei:DavidMArmstrong.jpg|60px]]
|
* [[Universalienproblem|Universalienrealismus]] (Naturgesetze sind [[Relation (Philosophie)|Relationen]] zwischen Universalien)
|
|-
| 1931–2010
| [[Reinhardt Grossmann]]
|
* Kategoriale Ontologie
* Tatsachen als Grundbausteine der Welt
|
|-
| * 1932
| [[Franz von Kutschera]]
|
* Ontologischer Dualismus
|
|-
| * 1942
| [[Peter van Inwagen]]
|
* Ontologie, Identität und Modalität; Indeterminist
|
|-
| * 1951
| [[Kevin Mulligan]]
|
* arbeitet über [[Wahrmacher]]
|
|-
| * 1952
| [[Edward N. Zalta]]
|
* Für jeden Satz von Eigenschaften (set of properties) gibt es genau ein [[Objekt (Philosophie)|Objekt]]
* Herausgeber der [[Stanford Encyclopedia of Philosophy]]
|
|-
| * 1954
| [[Barry Smith (Ontologe)|Barry Smith]]

[[Datei:Barry Smith.jpg|60px]]
|
* [[Formale Ontologie]]
* [[Ontologie (Informatik)|Ontologie in der Informatik]]
* Biomedical Ontology
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

==== Ethik ====
|-
| 1877–1971
| [[W. D. Ross]]
|
* deontologischer [[Intuitionistische Ethik|Intuitionismus]]
* ''[[Das Richtige und das Gute]]''
* Befürworter eines [[Perfektionismus (Philosophie)|Perfektionismus]]
|
|-
| 1908–1994
| [[William K. Frankena]]

[[Datei:William K Frankena 1949 photo.jpg|60px]]
|
* Metaethik, Theorie der normativen Ethik
|
|-
| 1908–1979
| [[Charles L. Stevenson]]
|
* Schwerpunkte in [[Ethik]] und [[Ästhetik]]
* Vertreter des [[Emotivismus]]
* sittliche Werturteile sind [[Non-Deskriptivismus|nicht deskriptiv]]
|
|-
| 1912–2004
| [[Alan Gewirth]]
|
* deontologische, rationalistische Ethik
* Letztbegründung der Moral aufgrund Selbstreflexion
* Prinzip der natürlichen Konsistenz
|
|-
| 1917–1981
| [[John Leslie Mackie]]
|
* antimetaphysische Moralphilosophie
* [[Irrtumstheorie]] der Moral
* ''Das Wunder des Theismus''
* [[INUS-Bedingung]] zur Erläuterung von Ursachen
|
|-
| 1919–2002
| [[Richard Mervyn Hare]]
|
* Moralsprache ist vor allem [[Präskriptivismus|präskriptiv]]
* Kombination von Universalität mit Präskriptivität führt zum [[Präferenzutilitarismus]]
|
|-
| 1919–2001
| [[Elizabeth Anscombe]]
|
* Wiederbelebung der Tugendethik
* Frühe feministische Philosophin
* Mitherausgeberin von Wittgenstein
|
|-
| 1920–2010
| [[Philippa Foot]]
|
* moderner [[Aristotelismus]]
* [[Tugendethik]] mit [[Nächstenliebe]] als wichtigem Wert
* moralische Urteile haben hypothetischen Charakter (sind nicht deontologisch)
* Es gibt keine Dichotomie von Tatsachen und Werten
* [[Trolley-Problem]] als [[ethisches Dilemma]]
|
|-
| 1929–2003
| [[Bernard Williams]]
|
* Synthese aus verschiedenen historischen und kulturellen Positionen, Antireduktionismus
* Kritiker des [[Utilitarismus]]
* thematisierte moralisch [[Dichter Begriff|dichte Begriffe]]
|
|-
| 1930–2023
| [[Ernst Tugendhat]]
|
* Sprachphilosophie und Philosophie des Selbst
* Ethik und Anthropologie
|
|-
| * 1937
| [[Cora Diamond]]
|
* „Resolute Lesart“ [[Ludwig Wittgenstein|Wittgensteins]]
* Moralphilosophin
|
|-
| * 1940
| [[Thomas M. Scanlon]]
|
* [[Kontraktualismus]]
|
|-
| 1942–2017
| [[Derek Parfit]]
|
* Ethik, Vernunft und Person
|
|-
| * 1946
| [[Peter Singer]]

[[Datei:Peter Singer MIT Veritas.jpg|60px]]
|
* Begriff der Person als Problem der Ethik
* Euthanasie und Abtreibung?
|
|-
| * 1946
| [[Dieter Birnbacher]]

[[Datei:Prof. Dr. Dieter Birnbacher.jpg|60px]]
|
* Angewandte Ethik, insbesondere [[Medizinethik]] und [[Neuroethik]]
* [[Didaktik der Philosophie]]
|
|-
| * 1947
| [[Martha Nussbaum]]

[[Datei:Martha Nussbaum wikipedia 10-10.jpg|60px]]
|
* [[Tugendethik]]
* [[Soziale Gerechtigkeit]]
* [[Capability Approach|Verwirklichungschancen]]
|
|-
| * 1952
| [[Susan R. Wolf]]
|
* [[Freier Wille]] und [[Vernunft]]
|
|-
| * 1952
| [[Christine Korsgaard]]
|
* die Quellen der Normativität
* Moralphilosophie Immanuel Kants
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

==== Philosophie des Geistes ====
|-
| 1887–1971
| [[Charlie Dunbar Broad]]
|
* [[Emergenz]]theorie
|
|-
| 1903–1997
| [[John Carew Eccles]]

|
* Hirnforscher – Vertrat mit Popper einen Dualismus
|
|-
| 1912–1989
| [[Wilfrid Sellars]]
|
* Mythos des Gegebenen
|
|-
| 1916–1999
| [[Roderick Chisholm]]
|
* Primat des Intentionalen
* apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit
|
|-
| 1920–2012
| [[John Jamieson Carswell Smart|J.J.C. Smart]]
|
* [[Identitätstheorie (Philosophie des Geistes)|Identitätstheorie]], [[Utilitarismus]], [[Atheismus]]
|
|-
| 1929–2023
| [[Harry Frankfurt]]
|
* Analyse des Freiheitsbegriffs
|
|-
| 1932–2013
| [[Fred Dretske]]

[[Datei:Fred Dretske.jpg|60px]]
|
* Analyse des Informationsbegriffs
* im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes
|
|-
| * 1933
| [[Joseph Levine]]
|
* Argument der Erklärungslücke
|
|-
| * 1933
| [[Ruth Millikan]]
|
* [[Naturalismus (Philosophie)|naturalistische]] Erklärung der [[Intentionalität]]
|
|-
| 1934–2019
| [[Jaegwon Kim]]
|
* Begriff der [[Supervenienz]]
|
|-
| 1935–2017
| [[Jerry Fodor]]

[[Datei:Jerry Fodor in 2007.jpg|60px]]
|
* Language of Thought (Sprache des Denkens)
|
|-
| * 1937
| [[Thomas Nagel (Philosoph)|Thomas Nagel]]

[[Datei:Thomas Nagel teaching Ethics.JPG|60px]]
|
* Antireduktionismus („What is it like to be a bat“)
* erkenntnistheoretischer radikaler [[Realismus (Philosophie)|Realismus]] („View From Nowhere“)
|
|-
| 1941–2001
| [[David Kellogg Lewis|David Lewis]]

|
* Beiträge zur [[Spieltheorie]]
* Philosophie des Geistes
|
|-
| 1942–2024
| [[Daniel Dennett]]

[[Datei:Daniel Dennett in Venice 2006.png|60px]]
|
* Eliminativer Materialismus, vertritt das Konzept der [[Mem]]e
* führendes Mitglied der [[Brights]]
|
|-
| * 1942
| [[Ned Block]]

[[Datei:Ned Block (cropped).jpg|60px]]
|
* Kritik des [[Funktionalismus (Philosophie)|Funktionalismus]]
|
|-
| * 1942
| [[Paul Churchland]]
|
* Eliminativer Materialismus
|
|-
| * 1943
| [[John Perry (Philosoph)|John Perry]]
|
* arbeitet über [[Indexikalität]] und [[Selbstbewusstsein]]
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| * 1943
| [[Frank Cameron Jackson]]
|
* entwickelte mit dem [[Gedankenexperiment]] von [[Mary (Gedankenexperiment)|Mary]] ein antiphysikalistisches Argument in der Diskussion der [[Qualia]]
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|-
| 1944–2023
| [[Peter Bieri]]
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* „Das Handwerk der Freiheit“
* [[Bieri-Trilemma]]
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|-
| * 1945
| [[Ansgar Beckermann]]
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* Physikalismus
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|-
| * 1952
| [[Joseph Levine]]
|
* sieht eine [[Erklärungslücke]] in der Diskussion der Qualia
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|-
| * 1956
| [[Michael Pauen]]
|
* Vertreter der [[Identitätstheorie (Philosophie des Geistes)|Identitätstheorie]]
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|-
| * 1958
| [[Thomas Metzinger]]

[[Datei:Thomas Metzinger.jpg|60px]]
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* Theorie der Selbstmodelle
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|-
| * 1966
| [[David Chalmers]]

[[Datei:David Chalmers TASC2008.JPG|60px]]
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* Eigenschaftsdualismus
* Kontroverse Position zu Dennett
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==== Erkenntnistheorie ====
|-
| 1927–2021
| [[Edmund Gettier]]
|
* [[Gettier-Problem]]
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|-
| * 1936
| [[Keith Lehrer]]
|
* [[Kohärenztheorie]] der Rechtfertigung
|
|-
| * 1940
| [[Ernest Sosa]]
|
* vertritt eine auf Tugenden bzw. Werten (virtues) basierende Epistemologie
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|-
| * 1941
| [[Robert Audi]]
|
* Erkenntnistheoretiker, befasst sich mit [[Wirtschaftsethik]]
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|-
| * 1943
| [[Laurence Bonjour]]
|
* Kohärenztheorie des Wissens
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|-
| * 1945
| [[Susan Haack]]

[[Datei:Susan Haack.JPG|60px]]
|
* entwickelte eine Position als Kombination von Fundamentalismus und Kohärentismus
* vertritt einen [[Pragmatismus]] in Anlehnung an [[Charles S. Peirce]]
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==== Neopragmatismus ====
|-
| 1906–1998
| [[Nelson Goodman]]
|
* [[Goodmans neues Rätsel der Induktion]]
* ''[[Sprachen der Kunst]]''
* Symboltheorie
* Weisen der Welterzeugung – These „mehrerer Welten“
* Richtigkeit statt Wahrheit
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|-
| 1926–2016
| [[Hilary Putnam]]

[[Datei:Hilary Putnam.jpg|60px]]
|
* Wechselte vom [[Funktionalismus (Philosophie)|Funktionalismus]] zum [[Naiver Realismus|Naiven Realismus]]
* Philosophie des Geistes: Die Welt ist nicht nur im Kopf
* Gedankenexperimente vom [[Gehirn im Tank]] und von der [[Zwillingserde]]
* Universelle sprachliche Arbeitsteilung ([[Semantischer Externalismus]])
* sprachphilosophische Theorie der [[Stereotyp]]en
|
|-
| 1928–2024
| [[Nicholas Rescher]]

[[Datei:Nicholas Rescher.jpg|60px]]
|
* methodischer Pragmatismus
* [[Kohärenztheorie]] der Wahrheit
* [[Prozessphilosophie]]
|
|-
| 1931–2007
| [[Richard Rorty]]
|
* Jede Fundamentalphilosophie ist zum Scheitern verurteilt
* ''[[Der Spiegel der Natur]]''
* Der Wahrheitsbegriff ist nur kulturrelativ zu verstehen
* Bestritt die Existenz mentaler Phänomene ([[Eliminativismus]])
* [[Historisierung]] erkenntnistheoretischer Fragen
|
|-
| * 1942
| [[John McDowell (Philosoph)|John McDowell]]

[[Datei:John McDowell.JPG|60px]]
|
* Zweite Natur
* [[Externalismus]] in der Philosophie des Geistes
* Undogmatischer Empirismus
* empirische [[Epistemische Rechtfertigung|Rechtfertigung]] von Überzeugungen
|
|-
| * 1950
| [[Robert Brandom]]

[[Datei:Robert Brandom.jpg|60px]]
|
* Sprachpragmatiker, Inferenztheorie
* ''[[Expessive Vernunft]]''
|
|-
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=== Kritischer Rationalismus ===
Der [[Kritischer Rationalismus|Kritische Rationalismus]] setzt sich mit der Frage auseinander, wie wissenschaftliche oder gesellschaftliche (aber prinzipiell auch alltägliche) Probleme undogmatisch, planmäßig (‚methodisch‘) und vernünftig (‚rational‘) untersucht und geklärt werden können, ohne der Wissenschaftsgläubigkeit (Positivismus) oder einem erkenntnistheoretischen Relativismus zu verfallen.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1902–1994
| [[Karl Popper]]

[[Datei:Karl Popper.jpg|60px]]
|
* [[Erkenntnistheorie]]:
** Wissen ist weder sicher, noch wahrscheinlich oder auch nur begründet ([[Erkenntnisskeptizismus]])
** Aussagen können dennoch in einem absoluten Sinn wahr sein (Absolutismus)
** rationale Unterscheidung wahrer und falscher Aussagen durch [[Falsifizierung]] und [[Kritik]]
** Es gibt keine erkenntnistheoretisch voneinander abgrenzbaren Wissensgebiete oder Fächer
** Versuch und Irrtum als Methode der Vernunft ([[evolutionäre Erkenntnistheorie]]).
* Konzept der „[[Offene Gesellschaft|Offenen Gesellschaft]]“
** Ablehnung jedes [[Historismus]] und jeder [[Utopie|utopischen]] Sozialplanung
** [[Wertvorstellung|Grundwerte]] sind Sicherheit, individuelle Freiheit und Gleichbehandlung, realisiert in der westlichen Demokratie
** Glück aller Bürger kann vom Staat nicht verwirklicht werden, stattdessen gilt es, Leiden und Unrecht zu vermindern ([[negativer Utilitarismus]])
** [[Reform]]atorischer Ansatz: gesellschaftlicher Fortschritt in kleinen Schritten durch [[Sozialtechnologie]]
* [[Ontologie]]: Drei Welten (physische, psychische Welt und Welt der Denkobjekte (z. B. Mathematik))
|
|-
| 1919–2003
| [[Ernst Topitsch]]

|
* Kritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln
* Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper
|
|-
| 1921–2023
| [[Hans Albert]]

[[Datei:Hans Albert 2005.jpg|60px]]
|
* Sozialphilosoph – [[Positivismusstreit]]
* [[Münchhausen-Trilemma]]
|
|-
| 1934–1990
| [[William Warren Bartley]]
|
* [[Pankritischer Rationalismus]]
|
|-
| * 1939
| [[Hubert Kiesewetter]]
|
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|-
| * 1940
| [[Alan Musgrave]]
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|-
| * 1940
| [[Kurt Salamun]]

[[Datei:KurtSalamun.jpg|60px]]
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|-
| * 1942
| [[David Miller (Philosoph)|David Miller]]
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| * 1943
| [[Gerhard Vollmer]]

|
* verbindet den Kritischen Rationalismus mit einem gemäßigten [[Naturalismus (Philosophie)|Naturalismus]]
* entwickelte die [[Evolutionäre Erkenntnistheorie]]
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|-
| 1955–2018
| [[Franz M. Wuketits]]

[[Datei:Franz Wuketits.jpg|60px]]
|
* Vertreter der evolutionären Erkenntnistheorie
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=== Politische Philosophie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1867–1956
| [[Julien Benda]]
|
* Forderte ein Vereintes Europa (''Untersuchung über die europäische Nation'' (1933))
* Schrieb gegen den Nationalsozialismus (''Die Schicksalsprüfung der Demokratien'' (1942))
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|-
| 1869–1966
| [[Friedrich Wilhelm Foerster]]
|
* Moralphilosoph
* Kriegsgegner – NS-Gegner
|
|-
| 1888–1985
| [[Carl Schmitt]]

[[Datei:Carl Schmitt als Student 1912.jpg|60px]]
|
* antiliberaler Gegner des [[Pluralismus (Politik)|Pluralismus]]
* dachte in der Tradition von Hobbes und Machiavelli
* stand dem Nationalsozialismus nahe
|
|-
| 1899–1973
| [[Leo Strauss]]
|
* Neokonservatismus
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|-
| 1899–1992
| [[Friedrich August von Hayek]]

[[Datei:Friedrich Hayek portrait.jpg|60px]]
|
* sozioökonomische und politische Philosophie des Liberalismus
* Verfassung einer Gesellschaft freier Menschen
* Theorie der kulturellen Evolution und des menschlichen Zusammenlebens in arbeitsteiligen Gesellschaften
* Kritiker der ''Anmaßung von Wissen'' und des Kollektivismus
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|-
| 1901–1985
| [[Eric Voegelin]]
|
* Staatstheorie
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|-
| 1901–1990
| [[Michael Oakeshott]]

[[Datei:Michael Oakeshott.jpg|60px]]
|
* erkenntnistheoretischer Idealismus
* es gibt keine objektiven Theorien (Interpretationismus)
* politische Handlungen sind bestimmt durch gesellschaftliche Regeln („rule of law“), die als Maß des Guten und des Bösen gelten
* der Staat ist eine Vereinigung, in der die moralische Autonomie im Rahmen der Regeln gewährleistet wird, und damit Voraussetzung distributiver Gerechtigkeit
* ein staatlicher [[Perfektionismus (Philosophie)|Perfektionismus]] beinhaltet immer die Gefahr des Totalitarismus, deshalb gewährleistet allein politische Rationalität eine demokratische Gesellschaft
|
|-
| 1902–1992
| [[Günther Anders]]
|
* Pazifist und Atomgegener
* warnte vor der Zerstörung der Humanität
|
|-
| 1905–1983
| [[Raymond Aron]]

[[Datei:Raymond Aron (1966) by Erling Mandelmann.jpg|60px]]
|
* Kritiker des Totalitarismus
* Dialektik von Frieden und Krieg
* Analyse der modernen Industriegesellschaften
|
|-
| 1906–1975
| [[Hannah Arendt]]

|
* ''[[Was ist Existenzphilosophie?]]''
* analysierte den [[Totalitarismus]] ''([[Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft]])''
* schrieb über die „Banalität des Bösen“ im Denken Eichmanns ''([[Eichmann in Jerusalem]])''
* ''[[Macht und Gewalt]]''
* ''[[Vita activa oder Vom tätigen Leben]]''
* ''[[Über das Böse]]''
|
|-
| 1909–1997
| [[Isaiah Berlin]]

[[Datei:IsaiahBerlin1983.jpg|60px]]
|
* Negative und Positive Freiheit
|
|-
| 1921–2002
| [[John Rawls]]
|
* Herausragender politischer Philosoph des 20. Jahrhunderts
* mit den Werken [[Theorie der Gerechtigkeit]] und Politischer [[Liberalismus]] vertrat er einen egalitären Liberalismus
|
|-
| 1930–1992
| [[Allan Bloom]]
|
* Kulturkritiker, wandte sich gegen den [[Egoismus]] in der modernen Gesellschaft
|
|-
| 1932–2003
| [[Ernst Vollrath]]
|
* Theorie des Politischen (in Anlehnung an Arendt)
|
|-
| * 1933
| [[Amartya Sen]]

[[Datei:Amartya Sen 20071128 cologne.jpg|60px]]
|
* Verknüpft Wirtschaftswissenschaften mit Ethik und politischer Philosophie
* als Kritiker der [[Public Choice Theory]] leistete er maßgebliche Beiträge zur [[Theorie der kollektiven Entscheidungen]]
* Anreger für den [[Index der menschlichen Entwicklung]]; Beiträge zur [[Wohlfahrtsfunktion]]
* Ausgehend vom [[Lebensstandard]] schuf er das Konzept der [[Capability Approach|Verwirklichungschancen]]
|
|-
| 1938–2002
| [[Robert Nozick]]
|
* Libertäre Gesellschaftstheorie als Kontrapunkt zu Rawls
|
|-
| * 1943
| [[Otfried Höffe]]
|
* Kantianer, Rechts- und Staatsphilosophie
|
|-
|* 1947
|[[Nancy Fraser]]
|
* Eine der bekanntesten US-amerikanischen [[Feminismus|Feministinnen]].
* Auseinandersetzung mit dem („Kanibalischen“) Kapitalismus
|
|-
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=== Kommunitarismus ===
Unter [[Kommunitarismus]] versteht man eine politische Philosophie, die die Verantwortung des Individuums gegenüber seiner Umgebung und die soziale Rolle der Familie betont. Nur auf der Basis dieser gemeinsamen Wertvorstellungen, vor allem auf der Grundlage einer gemeinschaftlichen Konzeption des Guten, könne sinnvoll über die Grundsätze der Gerechtigkeit verhandelt werden.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1929–2023
| [[Amitai Etzioni]]
|
* Die aktive Gesellschaft
|
|-
| 1929–2025
| [[Alasdair MacIntyre]]

[[Datei:Alasdair MacIntyre.jpg|60px]]
|
* will an die Tugendlehre von Aristoteles anknüpfen
|
|-
| * 1931
| [[Charles Taylor (Philosoph)|Charles Taylor]]

[[Datei:Charles Taylor.jpg|60px]]
|
* “westliche Identität”
|
|-
| * 1935
| [[Michael Walzer]]

[[Datei:MichaelWalzer-USNA-Lecture.jpg|60px]]
|
* [[Sphären der Gerechtigkeit]]
|
|-
| 1939–2017
| [[Benjamin R. Barber]]

[[Datei:Benjamin R Barber in 2010.jpg|60px]]
|
* fordert eine [[partizipatorische Demokratie]]
|
|-
| * 1953
| [[Michael Sandel]]

[[Datei:Michael Sandel Me Judice.png|60px]]
|
* kritisiert das Fehlen sozialer Werte bei Rawls
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Neomarxismus und Kritische Theorie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1873–1937
| [[Max Adler (Jurist)|Max Adler]]
|
* [[Austromarxismus]]
|
|-
| 1891–1937
| [[Antonio Gramsci]]

[[Datei:Gramsci.png|60px]]
|
* Prägte den Begriff der Zivilgesellschaft
* ''[[Gefängnishefte]]''
|
|-
| 1885–1971
| [[Georg Lukács]]

[[Datei:Lukács György.jpg|60px]]
|
* entwarf den Gedanken einer „demokratischen Diktatur des Proletariats“
* Ästhetiker
* ''[[Geschichte und Klassenbewusstsein]]''
* ''[[Die Zerstörung der Vernunft]]''
|
|-
| 1892–1940
| [[Walter Benjamin]]

[[Datei:Walter Benjamin vers 1928.jpg|60px]]
|
* verknüpfte Kunst- und Kulturkritik mit dem historischen Materialismus
* '' [[Deutsche Menschen]]''
* ''[[Der Autor als Produzent]]''
* '' [[Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit]]''
* '' [[Über den Begriff der Geschichte]]''
|
|-
| 1885–1977
| [[Ernst Bloch]]

[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-27348-0008, Berlin, Ernst Bloch auf Begegnung der Geistesschaffenden.jpg|60px]]
|
* ''[[Das Prinzip Hoffnung]]''
* lehrte eine humanistische Freiheitsidee
* entwickelte die Konzepte der [[Ungleichzeitigkeit]] und der [[Konkrete Utopie|Konkreten Utopie]]
|
|-
| 1895–1973
| [[Max Horkheimer]]

[[Datei:AdornoHorkheimerHabermasbyJeremyJShapiro2.png|60px]]
|
* grundsätzliche Kritik der „bürgerlichen Gesellschaft“
* prägte den Begriff der instrumentellen Vernunft
* Begründer und Herausgeber der ''[[Zeitschrift für Sozialforschung]]''
|
|-
| 1898–1979
| [[Herbert Marcuse]]

[[Datei:Herbert Marcuse in Newton, Massachusetts 1955.jpeg|60px]]
|
* Mitarbeiter des [[Institut für Sozialforschung]]
* Kritik des Kapitalismus als ultimative Krise des menschlichen Wesens.
* Problematik der [[Entfremdung]]
|
|-
| 1899–1990
| [[Alfred Sohn-Rethel]]
|
* Materialistische Erkenntnistheorie
* Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches
|
|-
| 1903–1969
| [[Theodor W. Adorno]]

[[Datei:Adorno.jpg|60px]]
|
* ''[[Dialektik der Aufklärung]]'' mit Horkheimer
* ''[[Minima Moralia]]''
* ''[[Philosophie der neuen Musik]]''
* '' [[Jargon der Eigentlichkeit]]''
* '' [[Negative Dialektik]]''
|
|-
| 1906–1985
| [[Wolfgang Abendroth]]
|
* Sozialgeschichte der europäischen Arbeiterbewegung; [[Marburger Schule (Politikwissenschaft)|Marburger Schule]]
|
|-
| 1907–1995
| [[Leo Kofler]]
|
* eigenständige Kritische Theorie
|
|-
| 1927–2009
| [[Leszek Kołakowski]]

[[Datei:2007.10.23. -Leszek Kolakowski Foto Mariusz Kubik.jpg|60px]]
|
* [[Humanistischer Marxismus]]
|
|-
| 1927–2011
| [[Hans Heinz Holz]]
|
* Herausgeber von [[Topos – Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie]]
|
|-
| * 1929
| [[Jürgen Habermas]]

[[Datei:JuergenHabermas retouched.jpg|60px]]
|
* ''[[Erkenntnis und Interesse]]''
* ''[[Technik und Wissenschaft als „Ideologie“]]''
* ''[[Theorie des kommunikativen Handelns]]''
* ''[[Der philosophische Diskurs der Moderne]]''
* '' [[Diskurstheorie des Rechts]]''
|
|-
| 1931–2012
| [[Alfred Schmidt (Philosoph)|Alfred Schmidt]]

[[Datei:Alfredschmidt.jpg|60px]]
|
* „Pionier einer undogmatisch-emanzipatorischen Marx-Rezeption“
|
|-
| 1933–2023
| [[Antonio Negri]]

[[Datei:AntonioNegri SeminarioInternacionalMundo.jpg|60px]]
|
* [[Operaismus]]
|
|-
| 1934–2004
| [[Peter Bulthaup]]
|
|
|-
| 1941–2018
| [[Domenico Losurdo]]
|
* Kritiker des [[Geschichtsrevisionismus]]
|
|-
| 1943–2013
| [[Costanzo Preve]]

[[Datei:Costanzo Preve.jpg|60px]]
|
* Antiliberalismus
|
|-
| * 1949
| [[Axel Honneth]]

[[Datei:AxelHonneth2.JPG|60px]]
|
* Theorie der Anerkennung
|
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=== Jüdische Philosophie ===
Der Begriff [[Jüdische Philosophie]] bezeichnet die Verbindung philosophischer Studien mit Inhalten der jüdisch-religiösen Traditionen.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1878–1965
| [[Martin Buber]]

[[Datei:Martin Buber.jpg|60px]]
|
* Philosophie des Du
* [[Dialogphilosophie|Philosophie des Dialogs]]
* ''[[Ich und Du (Buber)|Ich und Du]]''
* ''[[Die Schrift]]'', mit Franz Rosenzweig maßgebliche deutsche Übersetzung des [[Tanach]]s, der hebräischen Bibel
|
|-
| 1880–1950
| [[Julius Guttmann]]
|
* Die ''Philosophie des Judentums'' (1933) gilt als judentumsgeschichtliches Standardwerk
|
|-
| 1881–1992
| [[Mordechai M. Kaplan]]

[[Datei:Mordecai Kaplan.jpg|60px]]
|
* Begründer des jüdischen [[Rekonstruktionismus]] in den USA
* religiöser Naturalismus in Anlehnung an John Dewey
|
|-
| 1886–1929
| [[Franz Rosenzweig]]

[[Datei:Franz Rosenzweig1917.jpg|60px]]
|
* Interreligiöser Dialog
|
|-
| 1897–1982
| [[Gershom Scholem]]

[[Datei:Gershom Scholem 1935.jpg|60px]]
|
* Arbeitete insbesondere über die [[Kabbala]]
|-
| 1916–2003
| [[Emil Fackenheim]]
|
* Neben Darstellungen der jüdischen Philosophie Arbeiten über den Deutschen Idealismus
|
|-
| 1923–1987
| [[Jacob Taubes]]
|
* [[Apokalyptik]] und [[Gnosis]]
|
|-
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=== Religionsphilosophie ===
[[Religionsphilosophie|Sie]] ist eine philosophische Disziplin, die die Erscheinungsformen und den theoretischen Gehalt von [[Religion]] bzw. Religionen zum Gegenstand hat. Sie versucht, systematisch und rational Antwort zu geben auf Fragen nach der Vernünftigkeit religiöser Aussagen, nach Wesen und Formen von Religionen und ihrer praktischen Bedeutung im Leben des Menschen. Sie kann sich als [[Religionskritik]] manifestieren oder auch als [[Sprachphilosophie|sprachphilosophische]] Analyse der Form religiöser Sprachen.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1853–1924
| [[Clemens Baeumker]]
|
* katholischer Philosophiehistoriker
|
|-
| 1865–1923
| [[Ernst Troeltsch]]

[[Datei:Troeltsch 1907.jpg|60px]]
|
* Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule
* ''Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte''
|
|-
| 1875–1949
| [[Martin Grabmann]]
|
* Geschichte der mittelalterlichen Philosophie
|
|-
| 1878–1944
| [[Joseph Maréchal]]

[[Datei:Marechal philosopher.jpg|60px]]
|
* französischer Neuthomist
|
|-
| 1881–1955
| [[Pierre Teilhard de Chardin]]

[[Datei:Pierre Teilhard de Chardin.jpg|60px]]
|
* Leben und Kosmos sind in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung
* [[Omegapunkt]]
|
|-
| 1882–1937
| [[Pawel Florenski]]

[[Datei:Pavel Florensky.jpg|60px]]
|
* Philosoph, Dichter, Theologe, Kunstwissenschaftler, Mathematiker, Naturwissenschaftler – „russischer Leonardo da Vinci“
* geprägt von der Naturauffassung Goethes und der späten Morallehre Tolstojs
* Versuch einer Synthese von russischer Religions- und Kulturphilosophie mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts
* Ziel der Aufhebung der neuzeitlichen Trennung von Menschlichkeit und Wissenschaftlichkeit
* Metaphysik symbolistischer Ästhetik
|
|-
| 1882–1973
| [[Jacques Maritain]]
|
* Neuthomist, Christlicher Humanismus
* Wirkte mit an der Formulierung der UN-Erklärung der Menschenrechte
|
|-
| 1884–1940
| [[Peter Wust]]

[[Datei:Saar 1950 290 Peter Wust.jpg|60px]]
|
* Christliche Dialog- und Existenzphilosophie
|
|-
| 1884–1978
| [[Étienne Gilson]]
|
* Neuthomist, christliche Philosophie im Mittelalter
|
|-
| 1885–1965
| [[Romano Guardini]]

[[Datei:Romano Guardini um 1920.JPG|60px]]
|
* Existentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens
|
|-
| 1886–1965
| [[Paul Tillich]]

[[Datei:Bust of Paul Johannes Tillich (daylight).JPG|60px]]
|
* Religiöser Sozialist
* Nähe zur Kritischen Theorie
|
|-
| 1886–1968
| [[Karl Barth]]

|
* Dialektische Theologie
* Bekennende Kirche
|
|-
| 1884–1976
| [[Rudolf Bultmann]]

|
* Entmythologisierung der Schrift
* Existenzialontologie
|
|-
| 1891–1982
| [[Alois Dempf]]
|
* Neuthomist
|
|-
| 1889–1972
| [[Erich Przywara]]
|
* Jesuit, das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen kann das unendliche Sein nie vollständig erfassen
|
|-
| 1903–1992
| [[Johannes Baptist Lotz]]
|
* Neuthomist
* Existenzialismus
|
|-
| 1904–1997
| [[Josef Pieper]]
|
* Neuthomist
* Philosophische Anthropologie
|
|-
| 1904–1998
| [[Hans-Eduard Hengstenberg]]
|
* Jedes Seiende enthält Dasein, Wesen und Existenzprinzip
|
|-
| 1909–1943
| [[Simone Weil]]

[[Datei:Simone Weil 1921.jpg|60px]]
|
* Mystische Kontemplation und Sozialrevolution
|
|-
| 1929–2005
| [[Béla Weissmahr]]

[[Datei:Weissmahr.jpg|60px]]
|
* Begründung der Metaphysik durch das Argument der [[Retorsion]]
|
|-
| * 1934
| [[Richard Swinburne]]

[[Datei:Swinburne.jpg|60px]]
|
* Argumentiert für die Existenz Gottes mit der Methode des induktiven Schließens (Gott als [[Hypothese]])
|
|-
| 1906–1959
| [[Daniil Leonidowitsch Andrejew]]

[[Datei:Daniil Andreev Front.jpg|60px]]
|
* Dichter und Mystiker
* entwarf mit ''Roza Mira'' ''([[Die Weltrose]])'' eine mythische Kosmogonie und Metaphilosophie der [[Menschheitsgeschichte]]
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Rechtsphilosophie ===
Als Grundlagendisziplin der Rechtswissenschaft wird in der [[Rechtsphilosophie]] nach dem Wesen des Rechts, dem Verhältnis von Recht zur Gerechtigkeit und zu sozialen Normen, zur Entstehung und Geltung von Recht gefragt. Im 20. Jahrhundert wurde insbesondere diskutiert, inwieweit Recht ausschließlich auf willkürlicher Setzung beruht ([[Rechtspositivismus]]) oder ob es übergeordnete Prinzipien und Normen gibt, die in der Rechtspraxis Anwendung finden ([[Rechtsrealismus]]). Beiden Positionen gemeinsam ist die Auffassung, dass auf eine metaphysische Begründung des Rechts verzichtet werden kann.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1851–1911
| [[Georg Jellinek]]

[[Datei:Georg Jellinek.jpg|60px]]
|
* Kategorisierung von Grund- oder Menschenrechten in der [[Statuslehre (Recht)|Statuslehre]]
* Prägte den Begriff von der „normativen Kraft des Faktischen“
* [[Drei-Elemente-Lehre]], nach der zur Anerkennung eines [[Staat]]es als [[Völkerrechtssubjekt]] die drei Merkmale „[[Staatsgebiet]]“, „[[Staatsvolk]]“ und „[[Staatsgewalt]]“ erforderlich sind
|
|-
| 1858–1943
| [[Philipp Heck]]

[[Datei:Philipp von Heck, Tübinger Professorengalerie.jpg|60px]]
|
* Vertrat das Konzept der [[Interessenjurisprudenz]]
* Prägte den Ausdruck „[[Paschastellung]]“ für den Gläubiger in der [[Gesamtschuld]]
|
|-
| 1872–1942
| [[Oskar Kraus (Philosoph)|Oskar Kraus]]
|
* Rechtsphilosoph, entwickelte eine eigene [[Axiologie (Philosophie)|Wertphilosophie]]
|
|-
| 1878–1949
| [[Gustav Radbruch]]

[[Datei:RadbruchGustav.jpg|60px]]
|
* [[Rechtsphilosophie]] des [[Neukantianismus]]
* [[Radbruchsche Formel]]: Positives Recht wird bei (extremer) Ungerechtigkeit ungültig,
|
|-
| 1881–1973
| [[Hans Kelsen]]

[[Datei:Hans Kelsen1.jpg|60px]]
|
* Konsequenter Rechtspositivist
* Nähe zu Kant und zum kritischen Rationalismus
|
|-
| 1904–1977
| [[Hans Welzel]]
|
* begründete die [[Finale Handlungslehre]]
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|-
| 1907–1992
| [[H. L. A. Hart]]
|
* Rechtsphilosoph, gemäßigter Rechtspositivismus
|
|-
| 1912–2000
| [[Helmut Coing]]
|
* knüpft an die Wertphilosophie Max Schelers und Nicolai Hartmanns an
* schuf die Gerechtigkeitskategorie der „iustitia protectiva“, die den Staat zum Schutz des einzelnen in die Pflicht nimmt
|
|-
| 1931–2013
| [[Ronald Dworkin]]

[[Datei:Ronald Dworkin at the Brooklyn Book Festival.jpg|60px]]
|
* Rechtsphilosoph
* egalitäre Gerechtigkeitstheorie
|
|-
| * 1939
| [[Richard Posner]]

[[Datei:Richard-A-Posner.jpg|60px]]
|
* Vertreter des [[Law and Economics|Law-and-Economics]]-Ansatzes mit der Forderung nach einer ökonomischen Analyse des Rechts
|
|-
| * 1937
| [[Norbert Hoerster]]
|
* Interessenethik statt Menschenwürde, Rechtspositivismus wie H.L.A. Hart, skeptische Religionsphilosophie
|
|-
| * 1945
| [[Robert Alexy]]

|
* Anwendung der [[Diskurstheorie des Rechts|Diskurstheorie]] auf den Bereich des Rechts
|
|-
| * 1964
| [[Dietmar von der Pfordten]]

|
* Verbindet Rechtsphilosophie mit der Sozialphilosophie
* „Normativer Individualismus“ in der Rechtsethik
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|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Medien- und Technikphilosophie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1910–1990
| [[Max Bense]]

[[Datei:Max bense.jpg|60px]]
|
* [[Semiotik]]er, existentieller Rationalismus
* Verknüpfung von Naturwissenschaft, Kunst und Philosophie, [[Medienphilosophie]]
|
|-
| 1911–1980
| [[Marshall McLuhan]]

[[Datei:Marshall McLuhan.jpg|60px]]
|
* Die Gutenberg-Galaxis: Das Ende des Buchzeitalters
* Das globale Dorf
* Understanding Media
* The medium is the message.
|
|-
| 1920–1991
| [[Vilém Flusser]]
|
* Neue Medien als Chance
* Ausgang bei Heidegger
|
|-
| 1932–2018
| [[Paul Virilio]]
|
* Medienkritiker
* Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft ([[Dromologie]])
|
|-
| 1943–2011
| [[Friedrich Kittler]]
|
* Aufschreibesysteme 1800/1900
* Grammophon Film Typewriter
|
|-
| 1947–2022
| [[Bruno Latour]]

[[Datei:Bruno Latour Gothenburg 2006 cropped.jpg|60px]]
|
* Begründer der [[Akteur-Netzwerk-Theorie]]
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Wissenschaftstheorie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1896–1961
| [[Ludwik Fleck]]
|
* Einfluss des [[Denkstil]]s und des Denkkollektivs auf Theorien
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|-
| 1900–1990
| [[Richard Bevan Braithwaite]]
|
* Induktionist in Anlehnung an Hume
* arbeitete auf den Gebieten der [[Wahrscheinlichkeitsrechnung]] und [[Spieltheorie]]
|
|-
| 1906–1987
| [[Gustav Bergmann (Wissenschaftstheoretiker)|Gustav Bergmann]]

[[Datei:GustavBergmann berg1.jpg|60px]]
|
* [[Ontologie|ontologischer]] [[Realismus (Philosophie)|Realist]]
|
|-
| 1919–2020
| [[Mario Bunge]]

[[Datei:MarioBungesmall.jpg|60px]]
|
* Anschluss an Erkenntnisse des logischen Empirismus, des kritischen Rationalismus und der Systemtheorie
* vertritt wissenschaftlichen Realismus und Rationalismus
* Entwurf eines emergentistischen Materialismus
* Verteidigung des Determinismusprinzips
* Hauptwerk: Achtbändiger ''Treatise on Basic Philosophy'' (1974–1989)
|
|-
| 1922–1996
| [[Thomas S. Kuhn|Thomas Samuel Kuhn]]
|
* ''The Structure of Scientific Revolutions'' – Paradigmenwechsel
|
|-
| 1922–1974
| [[Imre Lakatos]]

[[Datei:Professor Imre Lakatos, c1960s.jpg|60px]]
|
* Verband die Theorie Poppers mit Kuhn
|
|-
| 1922–2014
| [[Patrick Suppes]]
|
* kritisiert das reduktionistische Ideal der [[Einheitswissenschaft]]
|
|-
| 1923–2018
| [[Adolf Grünbaum]]
|
* Wissenschaftstheorie der Physik
|
|-
| 1923–1991
| [[Wolfgang Stegmüller]]
|
* Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus
|
|-
| 1924–1994
| [[Paul Feyerabend]]

[[Datei:Paul Feyerabend Berkeley.jpg|60px]]
|
* ''[[Anything goes (Schlagwort)|anything goes]]''
* Erkenntnistheoretischer Anarchismus
|
|-
| 1924–1967
| [[Norwood Russell Hanson]]
|
* empiristischer Holismus
|
|-
| 1936–2023
| [[Ian Hacking]]

[[Datei:Ian Hacking (cropped).jpg|60px]]
|
* [[Entitätenrealismus]]
|
|-
| 1938–2020
| [[Joseph D. Sneed]]
|
* [[Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus]]
|
|-
| 1939–2017
| [[Bernulf Kanitscheider]]
|
* kompromissloser [[Naturalismus (Philosophie)|Naturalist]]
|
|-
| 1941–2022
| [[Larry Laudan]]
|
* vertritt einen „normativen [[Naturalismus (Philosophie)|Naturalismus]]“
|
|-
| * 1941
| [[Bas van Fraassen]]
|
* Konstruktiver Empirismus
|
|-
| * 1943
| [[Nancy Cartwright (Philosophin)|Nancy Cartwright]]

[[Datei:Nancy Cartwright 1990s.jpg|60px]]
|
* Physikalische Gesetze sind deskriptiv ([[Entitätenrealismus]], [[DN-Modell]])
|
|-
| * 1946
| [[Paul Hoyningen-Huene]]

|
* Arbeiten zur [[Inkommensurabilität (Wissenschaftstheorie)|Inkommensurabilität]], zum [[Reduktionismus]] und zur [[Wissenschaftsethik]]
|
|-
| * 1951
| [[Sandra Mitchell]]
|
* erforscht [[Komplexes System|komplexe Systeme]] und tritt für einen „integrativen Pluralismus“ ein.
|
|-
| * 1952
| [[John Dupré]]
|
* lehnt den [[Determinismus]] ab und tritt für eine pluralistische [[Metaphysik]] ein.
|
|-
| 1954–2007
| [[Peter Lipton]]
|
* [[Schluss auf die beste Erklärung]]
|
|-
| * 1960
| [[Nassim Nicholas Taleb]]

[[Datei:Taleb mug.JPG|60px]]
|
* Erkenntnistheorie von [[Zufall]]sereignissen
* skeptischer [[Empirist]], Kritik der [[Random Walk|Random-Walk]]-Theorie
* [[Finanzmathematik]]er und [[Derivat (Wirtschaft)|Derivate-Spezialist]]; Theorie des [[Risikomanagement]]s
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Methodischer Konstruktivismus ===
Programm und Ziel des methodischen [[Erlanger Konstruktivismus|Konstruktivismus]] besteht darin, die Erzeugung der Gegenstände einer Wissenschaft durch die Angabe der methodisch nötigen Schritte und normgebenden Regeln zu rekonstruieren, die ihrer methodisch kontrollierten und regelgemäßen Konstruktion oder „Konstitution“ zugrunde liegen und beachtet werden müssen, wenn jene „in der Tat“ verwirklicht werden sollen.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1881–1954
| [[Hugo Dingler]]
|
* Ideengeber – Schöpfer der Protophysik
* pragmatische Erkenntnistheorie
* problematische Rolle in der NS-Zeit
|
|-
| 1915–1994
| [[Paul Lorenzen]]

[[Datei:Paullorenzen-2.jpg|60px]]
|
* Logische Propädeutik
* [[Orthosprache]]
* Konstruktive Mathematik
* [[Dialogische Logik]]
* [[Protophysik]]
* konstruktive Wissenschaftstheorie und Politikberatung
|
|-
| 1905–1976
| [[Wilhelm Kamlah]]
|
* Sprach- und Wissenschaftskritik
* Philosophische Anthropologie
|
|-
| * 1932
| [[Kuno Lorenz]]
|
* Dialogische Anthropologie
|
|-
| * 1936
| [[Jürgen Mittelstraß]]

[[Datei:Die Zukunft der Wissensspeicher - Jürgen Mittelstraß 1.JPG|60px]]
|
* Wissenschaftstheorie, Enzyklopädie, geschichtliche Konstanzer Schule
|
|-
| 1935–2022
| [[Friedrich Kambartel]]
|
* Praktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie
|
|-
| * 1937
| [[Christian Thiel]]
|
* [[Grundlagenkrise der Mathematik]], Wissenschaftstheorie
|
|-
| * 1942–2016
| [[Peter Janich]]

[[Datei:Peter Janich 2011 by Justus Nussbaum.jpg|60px]]
|
* Protophysik von Raum, Zeit und Materie
* [[Methodischer Kulturalismus]]
|
|-
| * 1944
| [[Carl Friedrich Gethmann (Philosoph)|Carl Friedrich Gethmann]]
|
* [[Argumentationstheorie]], Technologiefolgenabschätzung
|
|-
| * 1960
| [[Armin Grunwald]]

[[Datei:Grunwald2013.jpg|60px]]
|
* arbeitet vor allem auf dem Gebiet der [[Technikfolgenabschätzung]]
|
|-
| * 1964
| [[Dirk Hartmann]]
|
* Wissenschaftstheorie der Psychologie
|
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=== Radikaler Konstruktivismus ===
Die Kernaussage des [[Radikaler Konstruktivismus|radikalen Konstruktivismus]] ist, dass eine Wahrnehmung kein Abbild einer bewusstseinsunabhängigen Realität liefert, sondern dass Realität für jedes Individuum immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung darstellt. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich; jede Wahrnehmung ist vollständig subjektiv. Darin besteht die Radikalität (Kompromisslosigkeit) des radikalen Konstruktivismus.
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! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1886–1980
| [[Jean Piaget]]

[[Datei:Jean Piaget.jpg|60px]]
|
* Ideengeber für Glasersfeld
* [[Genetische Epistemologie]]
* Konstruktivismus als Grundlage der [[Entwicklungspsychologie]]
|
|-
| 1911–2002
| [[Heinz von Foerster]]

[[Datei:HvF 01.jpg|60px]]
|
* [[Rekursion]] als Grundlage einer [[Kybernetik zweiter Ordnung]]
* formulierte den „[[Ethischer Imperativ|Ethischen Imperativ]]“: „Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!“
|
|-
| 1917–2010
| [[Ernst von Glasersfeld]]

[[Datei:Ernst-von-Glasersfeld 2008 - 1.jpg|60px]]
|
* Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut
* Die Funktion der Kognition ist im biologischen Sinn adaptiver Art und zielt auf Passung oder [[Viabilität]]
* Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der ‚Erkenntnis‘ einer objektiven, ontologischen Realität
* Organismen neigen zur Wiederholung, zur Erinnerung, zum Vergleichen und zum Bewerten
* Erkenntnis ist ein Prozess von [[Perturbation]] und [[Akkommodation (Lernpsychologie)|Akkommodation]] mit dem Gleichgewicht der [[Äquilibration]]
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|-
| 1921–2007
| [[Paul Watzlawick]]
|
* arbeitete als Psychologe mit [[Gregory Bateson]] an der [[Doppelbindungstheorie]]
* Kommunikationstheoretiker:
** Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt
** Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt
** Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten
** Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär
* Förderte den radikalen Konstruktivismus mit populären Büchern: ''[[Die erfundene Wirklichkeit]]'', ''[[Anleitung zum Unglücklichsein]]''
|
|-
| 1928–2021
| [[Humberto Maturana]]

[[Datei:Maturana podium.JPG|60px]]
|
* Direktor des [[Biological Computer Laboratory]]
* Die Organisation des Lebendigen beruht auf einer Verknüpfung von organismischer Biologie und Kybernetik
* schuf mit Varela den Begriff der [[Autopoiesis]]
* Sprache ermöglicht den Menschen Bereiche der sogenannten [[Konsens]]ualität
|
|-
| * 1940
| [[Siegfried J. Schmidt]]
|
* gilt als Begründer der [[Empirische Literaturwissenschaft|Empirischen Literaturwissenschaft]]
* Verfechter des [[Soziokultureller Konstruktivismus|Soziokulturellen Konstruktivismus]]
|-
| 1946–2001
| [[Francisco Varela]]

[[Datei:Varela (Biologist).jpg|60px]]
|
* schrieb mit Maturana: ''[[Der Baum der Erkenntnis]]''
* Mitinitiator des ersten [[Mind and Life Institute|Mind and Life Dialogs]]
|
|-
| * 1948
| [[Kersten Reich]]
|
* begründete den Ansatz des [[Interaktionistischer Konstruktivismus|Interaktionistischen Konstruktivismus]]
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Strukturalismus und Poststrukturalismus ===
[[Strukturalismus]] ist ein Sammelbegriff für interdisziplinäre Methoden und Forschungsprogramme, die Strukturen und Beziehungsgefüge in den weitgehend unbewusst funktionierenden Mechanismen kultureller Symbolsysteme untersuchen. Im [[Poststrukturalismus]] stehen stärker historische Diskontinuitäten und die kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von sprachlicher Praxis und sozialer Wirklichkeit im Zentrum der Betrachtungen.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1857–1913
| [[Ferdinand de Saussure]]

[[Datei:Ferdinand de Saussure.jpg|60px]]
|
* Sprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde
|
|-
| 1896–1982
| [[Roman Jakobson]]

[[Datei:Roman Jakobson.jpg|60px]]
|
* Jede sprachliche Mitteilung enthält die sechs Faktoren Kontext, Botschaft, Sender, Empfänger, Kontakt, Code
* Prägte auch die Begriffe [[Ikonizität]] (Ähnlichkeit) und Kontrast ([[Indexikalität]]).
* Lehnte die von Saussure postulierte [[Arbitrarität]] der Sprache ab, da Zeichen Teil eines Regelsystems sind.
|
|-
| 1908–2009
| [[Claude Lévi-Strauss]]

[[Datei:Levi-strauss 260.jpg|60px]]
|
* Ethnologe und Anthropologe
* Setzte als erster den Strukturalismus ein.
|
|-
| 1901–1981
| [[Jacques Lacan]]

[[Datei:Jacques Lacan.jpg|60px]]
|
* Psychoanalytiker
* Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen
|
|-
| 1902–1976
| [[Émile Benveniste]]
|
* Kategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig.
|
|-
| 1913–2005
| [[Paul Ricœur]]

|
* Phänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger
* Geschichtsphilosophie
|
|-
| 1915–1980
| [[Roland Barthes]]
|
* strukturalistische [[Semiotik]]; Themen: moderne Medien
* früher Vertreter des [[Poststrukturalismus]]
|
|-
| 1918–1990
| [[Louis Althusser]]
|
* Interpretierte Marx strukturalistisch
|
|-
| 1919–1983
| [[Paul de Man]]
|
* Amerikanischer Vertreter der Dekonstruktion
|
|-
| 1926–1984
| [[Michel Foucault]]

|
* Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
* Diskursanalyse als Archäologie des Wissens
|
|-
| 1930–2004
| [[Jacques Derrida]]

[[Datei:Derrida-by-Pablo-Secca.jpg|60px]]
|
* [[Dekonstruktion]] ''- [[Différance]]: „Unterscheiden“ und „Aufschieben“ (différer)'' der (Welt- und) Textinterpretation, da Zeichen nicht als Elemente, sondern als ''Spuren'' zu betrachten sind, die erst in Beziehung zueinander ihre Bedeutung bekommen und deren Interpretation nie endgültig abgeschlossen ist.
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Postmoderne ===
Die [[Postmoderne]] beleuchtet im allgemeinen Sinn den Zustand der abendländischen Gesellschaft, der Kultur und der Kunst „nach“ der [[Moderne]]. Im philosophischen Sinn wendet sie sich gegen bestimmte Institutionen, Methoden, Begriffe und Grundannahmen der Moderne und versucht diese aufzulösen bzw. reflektierend zu überwinden. Die Vertreter der Postmoderne kritisieren das Innovationsstreben der Moderne als lediglich habituell und automatisiert.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1917–2003
| [[Leslie Fiedler]]

[[Datei:Leslie Fiedler (1967).jpg|60px]]
|
* Führte den Begriff Postmoderne in die Literaturwissenschaft ein
|
|-
| 1925–1995
| [[Gilles Deleuze]]

|
* Die Welt als ein Nexus von [[Virtualität]]en
|
|-
| 1924–1998
| [[Jean-François Lyotard]]

[[Datei:Jean-Francois Lyotard cropped.jpg|60px]]
|
* Kommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln
* Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse
|
|-
| 1929–2007
| [[Jean Baudrillard]]

[[Datei:WikipediaBaudrillard20040612.jpg|60px]]
|
* Antimedientheorie
* Verführung des Konsumenten
|
|-
| 1933–2004
| [[Susan Sontag]]

|
* gesellschaftskritische Kunstphilosophin
|
|-
| 1937–2015
| [[André Glucksmann]]

[[Datei:Andre Glucksmann2.jpg|60px]]
|
* Diskurs über den Krieg
|
|-
|-
| 1930–2019
| [[Michel Serres]]

[[Datei:Michel Serres - Espace des sciences - 15-02-2011.JPG|60px]]
|
* Auf Basis des Informationsmodells von [[Claude Elwood Shannon|Claude E. Shannon]] und durch [[Kybernetik|kybernetische]] Ansätze wird eine [[Kommunikationstheorie]] entwickelt
* ''Der Naturvertrag'' begründet eine philosophische Ökologie oder eine neue Beziehung zur Natur

|
|-
| * 1942
| [[Giorgio Agamben]]

|
* Durch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören
|
|-
| * 1947
| [[Peter Sloterdijk]]

[[Datei:Peter Sloterdijk, Karlsruhe 07-2009, IMGP3019.jpg|60px]]
|
* Kulturkritiker und Essayist
* Existentialismus, Posthumanismus, Neonietzscheanismus
* [[Kritik der zynischen Vernunft]]
* Eurotaoismus – Kritik der politischen Kinetik
* Neuerzählung der Menschheitsgeschichte in der [[Sphäre]]n-Trilogie
* [[Regeln für den Menschenpark]]
* [[Du mußt dein Leben ändern]]
|
|-
| * 1952
| [[Francis Fukuyama]]

[[Datei:Francis Fukuyama 2005.jpg|60px]]
|
* Das Ende der Geschichte
|
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=== Feministische Philosophie ===
[[Feministische Philosophie|Sie]] bezeichnet verschiedene, zumeist von Frauen vertretene Ansätze in der [[Philosophie des 20. Jahrhunderts]] und der [[Gegenwartsphilosophie]], die sich mit Fragen nach den Konstruktionen der natürlichen und der soziokulturellen Differenz der [[Gender|Geschlechter]] in der Geschichte und der Gegenwart und deren Auswirkungen auf [[Philosophie]], [[Kunst]], [[Wissenschaft]] sowie auf die Situation der Frau in einer männlich dominierten Welt beschäftigen. Grundlegend ist hierbei die Untersuchung der historisch-philosophischen Konzepte von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“.
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1908–1986
| [[Simone de Beauvoir]]

|
* [[Das andere Geschlecht]], Existentialismus
|
|-
| * 1930
| [[Luce Irigaray]]
|
* Psychoanalytikerin (Der Spiegel des anderen Geschlechts)
|
|-
| * 1935
| [[Sandra Harding]]
|
* [[Feministische Wissenschaftstheorie]]
|
|-
| * 1941
| [[Julia Kristeva]]

[[Datei:Julia Kristeva à Paris en 2008.jpg|60px]]
|
* Poststrukturalistin
|
|-
| * 1944
| [[Donna Haraway]]

[[Datei:Donna Haraway and Cayenne.jpg|60px]]
|
* Naturwissenschaftshistorikerin, befasst sich mit Fragen von Macht und Lust
|
|-
| * 1956
| [[Judith Butler]]

[[Datei:Judith butler 2011-b.jpg|60px]]
|
* dekonstruktivistischer Feminismus
|
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=== Neuer Realismus ===
Der neue Realismus ist eine philosophische Schule des 21. Jahrhunderts mit Wurzeln im 20. Jahrhundert. Sie teilt signifikante Argumente des spekulativen Realismus und der Object-Oriented Ontology
|-
| * 1949
| [[Slavoj Žižek]]

[[Datei:Slavoj Zizek in Liverpool 2.jpg|60px]]
|
* Beschäftigung mit [[Jacques Lacan]]
* Distanziert sich von einer Einordnung in den [[Poststrukturalismus]]
|
|-
| * 1980
| [[Markus Gabriel]]

|
* Sinnfeld-[[Ontologie]] – alles existiert nur, weil es in einem [[Sinnfeld (Philosophie)|Sinnfeld]] erscheint, von denen wiederum unbegrenzt viele existieren.
* vergleiche mit dem [[Naiver Realismus]]
* Kritik an den Überlegungen von Immanuel Kant zur Erkenntnis, etwa dem [[Ding an sich]].
* Etwa eine umfassende [[Weltformel]] – im Sinne, dass alles mit allem zusammenhänge – gibt es nicht.
|
|-
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=== Afrikanische Philosophie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1931–2019
| [[John Mbiti]]
|
* anglikanischer Priester und Religionsphilosoph
* Vertreter der [[Ethnophilosophie]]
|
|-
| 1931–2022
| [[Kwasi Wiredu]]
|
* „Begriffliche Dekolonisation“ (Conceptual decolonialization)
* Konsensethik
|
|-
| 1942–2024
| [[Paulin J. Hountondji]]

[[Datei:Hountondji front.jpg|60px]]
|
* Es gibt kein nachvollziehbares, unwandelbares, kollektives Denksystem aller Afrikaner
|
|-
| 1944–1995
| [[Henry Odera Oruka]]
|
* Projekt der „Sage-Philosophy“ (Weisheitsphilosophie)
* „Parental Earth Ethics“
|
|-
| * 1954
| [[Anthony Appiah]]

[[Datei:Kwame Anthony Appiah by David Shankbone.jpg|60px]]
|
* Philosophie des [[Weltbürgertum]]s
* ([[Ghana]])
|
|-
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=== Indische Philosophie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1861–1941
| [[Rabindranath Thakur]]

[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-11643, Rabindranath Tagore.jpg|60px]]
|
* Nobelpreis für Literatur 1913
* Modernisierer der bengalischen Literatur und Kunst
* Kultur- und Sozialreformer
|
|-
| 1863–1902
| [[Vivekananda]]

[[Datei:Swami Vivekananda Jaipur.jpg|60px]]
|
* sprach als erster Hindu vor dem [[Weltparlament der Religionen]]
* Weiterentwicklung der Philosophie des [[Vedanta]]
|
|-
| 1869–1948
| [[Mohandas Karamchand Gandhi]]

[[Datei:Portrait Gandhi.jpg|60px]]
|
* politischer und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung
* Konzept des [[Gewaltfreier Widerstand|gewaltfreien Widerstands]]
|
|-
| 1872–1950
| [[Aurobindo Ghose]]

[[Datei:Sri aurobindo.jpg|60px]]
|
* Hindu-Mystiker und indischer Nationalist
* Verbindung humanistischer Bildung mit spirituellen Weisheitslehren
* [[Integraler Yoga]], Evolution des Bewusstseins, Übermensch
|
|-
| 1877–1947
| [[Ananda Kentish Coomaraswamy]]

[[Datei:Coomaraswamy.jpg|60px]]
|
* Philosophie der indischen Kunst
* Metaphysiker und Traditionalist
|
|-
| 1879–1950
| [[Ramana Maharshi]]

[[Datei:Ramana 3 sw.jpg|60px]]
|
* Guru
* Vertreter des Advaita-[[Vedanta]]
* [[Atma Vichara]]
|
|-
| 1888–1975
| [[Sarvepalli Radhakrishnan]]

[[Datei:Radhakrishnan.jpg|60px]]
|
* Erster Vizepräsident und zweiter Präsident Indiens
* Religionsphilosoph und Vordenker des [[Neohinduismus]]
|
|-
| 1889–1950
| [[Sahajanand Saraswati]]
|
* Intellektueller und Sozialreformer
* Linguist, Soziologe, Historiker
* Politiker, Nationalist und Marxist
|
|-
| 1893–1963
| [[Rahul Sankrityayan]]

|
* Linguist, Indologe, Soziologe, Historiker
* Vater der indischen Reiseliteratur
* Nationalist und Marxist
|
|-
| 1895–1986
| [[Jiddu Krishnamurti]]

[[Datei:Jiddu Krishnamurti 01.jpg|60px]]
|
* Theosoph
* geistige Freiheit durch Meditation
|
|-
| 1918–2008
| [[Maharishi Mahesh Yogi]]

[[Datei:Maharishi Huntsville Jan 1978A.JPG|60px]]
|
* vedische Philosophie
* [[Transzendentale Meditation]]
|
|-
| 1931–1990
| [[Osho]]

|
* Begründer der [[Neo-Sannyas]]-Bewegung
|
|-
| colspan="4" style="background:#eee;" |

=== Chinesische Philosophie ===
|-
! Periode
! Philosoph
! Philosophie
! Allgemeine Geschichte
|-
| 1866–1925
| [[Sun Yat-sen]]

[[Datei:Sun Yat Sen portrait.jpg|60px]]
|
* chinesischer Revolutionsführer und Staatsmann
* Gründer der [[Kuomintang]] und erster provisorischer Präsident der [[Republik China (1912–1949)|Republik China]]
* politische Philosophie der [[Drei Prinzipien des Volkes]] (angeregt vom amerikanischen [[Progressivismus]])
|
|-
| 1873–1929
| [[Liang Qichao]]

[[Datei:Liang qichao.jpg|60px]]
|
* Journalist, Dichter und Romancier
* moderne Historiographie
* Studium der Philosophen der westlichen Aufklärung
* Verfechter einer Modernisierung Chinas und einer konstitutionellen Monarchie
|
|-
| 1885–1968
| [[Xiong Shili]]
|
* beteiligt an der [[Xinhai-Revolution]], welche die [[Qing-Dynastie]] beendete
* neuer Konfuzianismus
|
|-
| 1886–1973
| [[Zhang Dongsun]]

[[Datei:Zhang Dongsun2.jpg|60px]]
|
* studierte Kant und Bergson
* Verfechter der Philosophie [[Bertrand Russell]]s
* chinesischer Liberaler und Kritiker des Marxismus
* Vertreter der ursprünglichen Chinesischen Demokratischen Liga
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| 1891–1962
| [[Hu Shi]]

[[Datei:Hu Shih 1960 color.jpg|60px]]
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* Mitbegründer der Literarischen Revolution und „Vater“ der Intellektuellen Renaissance in China
* Hauptvertreter des frühen chinesischen Liberalismus
* Verfechter des [[Pragmatismus]] von [[John Dewey]]
* Interpretation klassisch-chinesischer Philosophen als Erbe wissenschaftlicher Methode ohne legendenhaften Mystizismus
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|-
| 1895–1984
| [[Jin Yuelin]]

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* moderne Logik
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| 1895–1990
| [[Feng Youlan]]

[[Datei:Feng Youlan.jpg|60px]]
|
* Geschichte der chinesischen Philosophie
* rationalistische neo-konfuzianische Metaphysik
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|-
| 1909–1978
| [[Tang Junyi]]
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* neuer Konfuzianismus
* beeinflusst durch Platon und Hegel
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|-
| 1899–1977
| [[Thomé H. Fang]]

[[Datei:方東美先生.jpg|60px]]
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* Vergleich und Verschmelzung der altgriechischen, abendländischen und chinesischen Philosophie
* Geschichte des Buddhismus
* neuer Konfuzianismus, wobei daoistische Gedanken einbezogen werden
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|-
| 1909–1995
| [[Mou Zongsan]]
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* neuer Konfuzianismus
* chinesischer Traditionalismus
* übersetzte die drei Kritiken Kants ins Chinesische
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|-
| 1926–2002
| [[Wang Ruoshui]]

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* zuerst Verfechter des Maoismus
* später Vertreter eines [[Marxistischer Humanismus|marxistischen Humanismus]] und chinesischen Liberalismus
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|-
| * 1940
| [[Tu Wei-ming]]
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* konfuzianische Ethik
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|}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Portal:Philosophie]]
* [[Portal:Philosophie]]
* [[:Kategorie:Philosoph]]
*[[Liste der Philosophen]]


== Literatur ==
* [[Portal:Philosophie/Philosophiebibliographie#Geschichte der Philosophie|Allgemeine Literatur zur Geschichte der Philosophie]]
* Johannes Hirschberger: ''Geschichte der Philosophie.'' 2 Bde., Herder, 14. Auflage, Freiburg i.&nbsp;Br. 1991, ISBN 3-451-22408-9.
* Wolfgang Röd: ''Geschichte der Philosophie.'' 14 Bde., Beck, München 1986–2004.
* Fritz Schultze: ''[https://www.fehcom.net/stammbaum/Start.html Stammbaum der Philosophie].'' 2., umgearb. und verm. Auflage, Haacke, Leipzig 1899.
* Franz Schupp: ''Geschichte der Philosophie im Überblick.'' 3 Bde., Meiner, Hamburg 2005, ISBN 3-7873-1704-X.


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Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 20:25 Uhr

Die nachstehende Zeittafel zur Philosophiegeschichte ist eine zeitlich geordnete Liste ausgewählter Philosophen. Sie ermöglicht eine Schnellorientierung zur Geschichte der Philosophie. Zur Einführung in philosophisches Denken ist die Zeittafel ungeeignet, da sie nur verkürzende Stichwörter enthält. Tatsächliche Inhalte und Begründungen der einzelnen Positionen kann man nur in der Auseinandersetzung mit den einzelnen Philosophen und ihrem Werk erschließen. Die notwendig in Teilen willkürliche Einteilung in wichtige Perioden und Strömungen zeigt verwandte und historisch nahestehende Denkweisen zur Erklärung des Weltgeschehens auf. Durch den Verzicht auf Doppelnennungen kann es sein, dass Philosophen in einzelnen Gruppen bzw. Strömungen nicht aufgeführt werden, obwohl sie auch dort wichtige Beiträge geleistet haben.

Am Anfang eines jeden Abschnitts steht eine kurze Einführung zur Charakterisierung der gemeinsamen Inhalte der gebildeten Gruppen. Zu den einzelnen Philosophen werden wichtige Grundaussagen ihrer Philosophie und weitere inhaltliche Überlegungen thesenartig aufgeführt. Hier findet man auch Hinweise auf andere Bereiche, in denen der jeweilige Philosoph tätig war. Diese Schlagwörter haben die Funktion, Hinweise auf mögliche Ansätze zur Vertiefung des jeweiligen Themas zu geben. Darüber hinaus ermöglichen Angaben zu zeitnahen anderen historischen Ereignissen eine Einordnung in die allgemeine Geschichte.

Die antike europäische Philosophie (griechisch φιλοσοφία) hat in Verbindung mit anderen Hochkulturen des Altertums (der hebräischen, ägyptischen, mesopotamischen und persischen) das Weltanschauungsspektrum des Abendlandes begründet. Im Mittelpunkt steht dabei ein diesseitiges Leben in Harmonie mit der kosmischen Ordnung. Dass ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der europäischen antiken Philosophie auch die Anfänge der indischen und chinesischen Philosophie zu verzeichnen sind, wird in dem Begriff der Achsenzeit erfasst.

Vorsokratiker 600–400 v. Chr.

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Der Begriff Vorsokratiker gründet auf dem unberührten Diktum Marcus Tullius Ciceros, Sokrates habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde geholt (s. Sokratische Wende). Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit Naturphilosophie, Theogonie sowie Kosmogonie und formulierten die Grundfragen der Philosophie. Eine zentrale Frage, die – ähnlich den modernen Kosmologen – vor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach der arché (ἀρχή; Arist. Met. I 3, 983 b8), dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden ist. Die Suche galt vor allem dem, was ungeschaffen, anfangs- und endlos und unbewegt ist.

Ionische Naturphilosophie

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Der griechisch besiedelte kleinasiatische Ostrand der Ägäis mit der Hauptstadt Milet wurde zum Ausgangsbereich der antiken Philosophie. Hier beginnt die ionische Naturphilosophie. Diese setzten dem mythisch geprägten Weltbild der homerischen Epen eine naturphilosophische Welterklärung entgegen. Hierbei konzentrierte sich die Suche auf einen einzelnen (monistischen) Urgrund (Hylozoismus)

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 624–546 v. Chr. Thales von Milet
  • Sagte Sonnenfinsternis voraus
  • Wasser als Urstoff
um 610–547 v. Chr. Anaximander
  • Erster Entwurf einer Kosmogonie
  • Urstoff ist das räumlich und zeitlich Unbeschränkte (Apeiron): bereits Anaximander verwendete also einen über die Erfahrung hinausgehenden metaphysischen Erklärungsbegriff
um 585–525 v. Chr. Anaximenes
  • Der Kosmos ist in seiner Substanz von ewigem Bestand
  • Urstoff (Arché) ist die Luft
um 499–428 v. Chr. Diogenes von Apollonia

(Angesehener Arzt)

  • hielt ähnlich wie Anaximenes Luft für den Urstoff
  • Das Wesen der Seele ist dem Blut beigemischte Luft.
  • Nous ist die Kraft, die das Universum ordnet und beherrscht und so Denken, Seele und Leben hervorbringt

Die Eleaten stellten eine der ältesten philosophischen Schulen der griechischen Antike dar. Benannt ist sie nach der von Griechen gegründeten, an der westitalienischen Küste gelegenen Stadt Elea. Neben Fragmenten dienen vor allem Aristoteles (Metaphysik) und Simplikios als Quellen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 570–470 v. Chr. Xenophanes
  • Die Menschen schufen die Götter, Gott aber ist ewig
  • Wissen ist Vermutung, Wahrheit nicht erkennbar
um 515–445 v. Chr. Parmenides
  • Denken und Sein sind identisch
  • Das Seiende ist unvergänglich
  • Das Nichts kann auch nicht gedacht werden.
  • Bewegung ist nur eine Illusion
  • Physisches Geschehen ist „Meinung der Sterblichen“
um 490–430 v. Chr. Zenon von Elea
um 490–430 v. Chr. Melissos von Elea
  • Nur Fragmente erhalten
  • Das Sein ist nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich unbegrenzt

Andere Philosophen der Vorsokratik

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 540–480 v. Chr. Heraklit (Auch „Der Dunkle“ genannt)
  • Das Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer
  • Der Logos ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat (Panta rhei)
  • Forderte für die Gesellschaft das Gesetz der Ordnung, das unter den Menschen ebenso wie in der Natur gelten soll
  • Der Streit (polemos) ist der Vater aller Dinge (Dialektik)
  • Das Wesen der Welt ist die unsichtbare Harmonie der Gegensätze
um 499–428 v. Chr. Anaxagoras

(Musste 434 Athen verlassen und gründete eine Schule in Lampsakos)

  • Der Weltgeist (Nous) setzt die Welt aus winzigen Elementen zusammen
  • Alle Erfahrungsdinge sind auf einfache Stoffe rückführbar.
  • Der Untergang der Dinge ist Vergeltung von Unrecht.
  • Astronom: Die Sonne ist ein rotglühender Stein.
um 494–434 v. Chr. Empedokles
  • Sein ist der Stoff und das Werden ist die Kraft
  • Liebe und Hass sind die Urkräfte der vier Elemente (Stammwurzeln aller Dinge) Erde, Wasser, Luft und Feuer.
→ Siehe Liste bekannter Pythagoreer

Ausgangspunkt ist eine von Pythagoras in Kroton begründete, religionsähnliche Lebensgemeinschaft. Im weiteren Sinn sind damit alle gemeint, die seither Ideen des Pythagoras aufgegriffen und zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Weltbildes gemacht haben. Viele Angaben zu den Pytagoreern sind spekulativ. Schriftliche Berichte gibt es erst spät bei Iamblichos und Porphyrios.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 580–500 v. Chr. Pythagoras
um 500 v. Chr. Alkmaion
  • Fehlende Harmonie verursacht Krankheit
  • Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmung
um 500 v. Chr. Hippasos von Metapont
um 470–399 v. Chr. Philolaos von Kroton

(Dokumentierte die Lehre des Pythagoras)

  • Das Wesen der Dinge erkennt man erst, wenn man sie mathematisch beschreiben kann.
um 428–347 v. Chr. Archytas von Tarent

(Begründete die mathematische Mechanik)

  • Die Zahl ist die Grundlage des Wissens
um 400–335 v. Chr. Hiketas von Syrakus

(Philosoph und Astronom)

  • Die Erde rotiert um ihre Achse
unsicher v. Chr. Ekphantos
  • Subjektivist, die Erde rotiert um ihre Achse von West nach Ost

Der Atomismus bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen (griechisch átomos, das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist. Diese wurden als diskret (d. h. voneinander trennbar), unendlich hart, unveränderlich und ewig gedacht. Spätere Atomisten waren Epikur und Lukrez

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
5. Jahrhundert v. Chr. Leukipp

(Begründer des Atomismus in der Schule von Abdera)

  • Apeiron – das Unbegrenzte ist der leere Raum. Begrenzt ist nur (körperlich) Seiendes.
  • Die wahrgenommenen Eigenschaften der Dinge sind nur Schein, der durch die Kombination der Atome entsteht, die sich gegenseitig anziehen und auch abstoßen.
460–371 v. Chr. Demokrit

  • Wahres Sein (Materie) besteht aus unteilbaren Atomen im leeren Raum
  • In der Wahrnehmung ist die Wirklichkeit nur Erscheinung; diese hat aber eine Entsprechung zur wahren Welt.
  • Die Atome haben nur quantitative Eigenschaften (Größe, Gewicht, Härte, Gestalt)
  • Qualitative Eigenschaften (Farbe, Ton, Geruch, Geschmack) gibt es nur in der Erscheinung
  • Auch die Seele ist atomistisch (Materialismus); sie besteht aus besonders feinen „Feueratomen“, durch die die Welt belebt ist.
  • Von den Dingen gehen kleinste Abbilder (eidola = Bildchen) aus, die die Feueratome der Seele anstoßen und so Wahrnehmung erzeugen
  • Das Denken entsteht als Zusammenstoßen der eidola als Repräsentationen der Dinge und der Feueratome der Seele.
  • Das wahre Glück entsteht durch Maß und Harmonie, wenn die Feueratome nur sanft bewegt sind.
5.–4. Jahrhundert v. Chr. Metrodoros von Chios
360–320 v. Chr. Anaxarch

Als Sophisten (altgriechisch σοφισταί sophistaí) bezeichnet man eine Gruppe von Philosophen, die als Lehrer der Weisheit und der schönen Rede z. T. gegen Bezahlung die Lehre der Sprechkunst, des Denkens und Prozessierens anboten. In den Hochzeiten der Sophistik haben ihre Vertreter die Menschen auf die Probleme des subjektiven Faktors im Erkennen und Werten hingewiesen, allerdings im Sinne eines Skeptizismus. In kritischer Sicht wurden Sophisten als „Wortverdreher“ betrachtet. Positiv bewertet kann man sie als Aufklärer des antiken Griechenland ansehen. Bei den Sophisten stand nicht mehr die Natur als Untersuchung im Vordergrund, sondern die Beziehungen der Menschen zueinander.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 490–411 v. Chr. Protagoras
  • Stammte aus der Schule Leukipps
  • Wahrheit gilt nur für den Wahrnehmenden (reiner Sensualismus)
  • Es gibt über jeden Gegenstand zwei sich widersprechende Aussagen.
  • „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ (Relativismus)
  • Religion und Staat sind natürliche Bedürfnisse
  • Gerechtigkeitssinn und sittliche Scheu sind Gaben der Götter.
480–411 v. Chr. Antiphon
  • Verfasser von Gerichtsreden
um 480–380 v. Chr. Gorgias
um 480–380 v. Chr. Hippias
  • Arbeitete an der Quadratur des Kreises
  • Gesetze sind von Menschen gemacht und deshalb nicht allgemeingültig.
um 465–399 v. Chr. Prodikos
  • Stellte die Ethik in den Mittelpunkt
5. Jahrhundert v. Chr. Xeniades
  • es gibt keine wahren Urteile und alle Aussagen der Menschen sind falsch.
unsicher (5. Jahrhundert) v. Chr. Archelaos
um 460–403 v. Chr. Kritias
  • Athenischer Politiker, Philosoph und Dichter
  • Moralischer Relativismus
  • Der Glaube an die Götter beruht auf guter Staatskunst.
um 450 v. Chr. Thrasymachos
um 436–338 v. Chr. Isokrates
  • Betrieb eine Rhetorikschule
† um 375 v. Chr. Alkidamas
  • Schüler des Gorgias
  • wandte sich gegen die Sklaverei
um 400 bis um 350 v. Chr. Lykophron
  • Soll Rechtsordnung als Ausgleich von Interessen aufgefasst haben (Arist. Pol. III 9, 1280 b11)
  • Es gibt keine hoch und niedrig Geborenen.

Griechische Klassik 450–300 v. Chr.

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Die drei großen Athener

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Die drei großen Athener prägten das gesamte abendländische Denken. Sokrates zeigte durch den kritischen Dialog, dass kein Wissen gesichert ist und gilt durch seine persönliche Haltung als Vorbild eines Philosophen. Platon schuf die neue Gattung des schriftlichen Dialogs und setzte in der Breite seiner Themen in der Metaphysik und in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, der Anthropologie, der Staatstheorie, der Kosmologie, der Kunsttheorie und der Sprachphilosophie neue Maßstäbe des Denkens. Im Gegensatz zu Platon sah Aristoteles die Ideen als in den Dingen befindlich und gab der realen Welt so wieder mehr Gewicht. Hierbei hat er u. a. für Biologie und Medizin, aber auch für die politische Empirie und Theorie Enormes geleistet. In seinem enzyklopädischen Wissensdrang als Philosoph beschäftigten ihn zudem u. a. Dynamik (δύναμις), Bewegung (κίνησις), Form und Stoff. Seine Tugendethik und seine Theorie zur Gerechtigkeit reichen bis in die Gegenwart. Aristoteles begründete die klassische Logik mit ihrer Syllogistik, die Wissenschaftssystematik und die Wissenschaftstheorie.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
469–399 v. Chr. Sokrates

  • Überwindung des sophistischen Subjektivismus zugunsten eines sittlichen Individualismus
  • Begriffe beinhalten einen unveränderlichen Kern, als absoluter Wahrheit
  • Die Wahrheit muss Schritt für Schritt erkannt werden
  • Dazu bedient er sich der „Hebammenkunst“ (Mäeutik), indem er Fragen stellt, deren Antworten wiederum Fragen auslösen
  • Dadurch wird unsere Unwissenheit deutlich („Ich weiß, dass ich nichts weiß!“)
  • Folge dieses Mangels an Wissen sind moralische Irrtümer
  • Deshalb ist Wissen (Weisheit) die höchste zu erlangende Tugend
  • Tugend ist Einsicht in das Gute
  • Weisheit soll durch Aufklärung und Erziehung erlangt werden
  • Selbsterkenntnis ist die höchste sittliche Verpflichtung („Erkenne dich selbst“)
  • Wird als Kritik an den Grundprinzipien der Gesellschaft aufgefasst
  • Deshalb Hinrichtung durch den Schierlingsbecher
427–347 v. Chr. Platon

  • Kritik des Relativismus der Sophistik, der keine wahrhaften Tugenden anerkennt (Theaitetos)
  • In der Körperwelt, zu der auch das Seelische zählt, gibt es nur Wahrnehmung und Meinungen (doxa)
  • Daneben gibt es eine unkörperliche Ideenwelt, die durch Begriffe erkannt wird (Phaidros, Höhlengleichnis) und das wahrhaft Seiende ist. Sie ist einfach, veränderungslos, unentstanden und unvergänglich (Symposion 211 b)
  • Erkenntnis entsteht nicht in der Erfahrung, sondern in der Erinnerung (anamnesis) der Seele (Beispiel: Satz des Pythagoras in Menon)
  • Die Klärung der Begriffe, des Wortgebrauchs erfolgt in der Dialektik (Sophistes 253 d)
  • Die Ideen sind Urbilder (paradeigmata) in der Welt des Seienden, die in der Welt des Werdens (genesis) ihre Abbilder (eidola) haben.
  • Die Einzeldinge sind nie identische Nachahmungen (mimesis) an der Gegenwärtigkeit (parousia) der Ideen
  • Ideen sind hierarchisch geordnet mit allgemeinsten Begriffen (Sophistes), von denen die Idee des Guten die höchste ist.
  • Die unsterbliche Seele verbindet Körperwelt (Mut – tymos und Begierde – epitymia) (Timaios) mit der Ideenwelt (Vernunft – logiston) (Phaidon)
  • Den Seelenteilen entsprechen Kardinaltugenden – Weisheit (sophia), Tapferkeit (andrea) und Selbstbeherrschung (sophresyne). Das richtige Verhältnis wird durch Gerechtigkeit (dikaiosyne) als oberste Tugend hergestellt (Politeia)
  • Die Rollen im Staat entsprechen den Seelenteilen: Lehrstand der Gebildeten (philosophoi), Wehrstand der Wächter sowie Nährstand der Handwerker und Bauern
  • Gerechtigkeit herrscht, wenn jeder das Seine tut und dadurch auch das Seine erhält.
  • Die Brücke zwischen Erscheinungen und Ideen wird durch das weltbildende Göttliche (Demiurg) geschaffen. Das Prinzip des gleich Bleibenden (tauton) und des sich Verändernden (thateron) ist die Weltseele (Timaios). Das Mittel zur Verbindung sind die Prinzipien der Mathematik (siehe Platonische Körper).
um 384–322 v. Chr. Aristoteles

  • Philosophie als erste Wissenschaft untersucht das Seiende als Seiendes
  • Lehrer Alexander des Großen
  • die kritische Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte liefert eine Synthese bisheriger Theorien
  • kritisiert vor allem die Verdopplung der Welt durch Platon
  • Axiomatische Methode zur Bestimmung oberster Prinzipien. (Organon)
  • Lehre von der Substanz und den Kategorien
  • semantische Theorie der Sprache als symbolische Abbildung. (De Interpretatione)
  • systematische Einteilung der Wissenschaften
  • Begründung der formalen Logik als wissenschaftliche Methode gegen die Sophistik
  • Syllogistik als Schluss aus einer Prämisse und einem Mittelsatz auf ein Besonderes (Deduktion)
  • Besonderes entsteht aus Allgemeinem, aber in der Erkenntnis muss empirisch von den einzelnen Dingen (phainomena) ausgegangen werden, die das Allgemeine bereits enthalten (Induktion bzw. epagoge)
  • Grundprinzip der Natur ist Bewegung, in dem die Materie die Form verändert (Werden und Vergehen – Hylemorphismus)
  • Jedes Werden ist Verwirklichung einer Möglichkeit (Akt und Potenz)
  • Vier Wirkursachen: causa materialis (Stoff), causa formalis (Form), causa efficiens (Bewirkendes), causa finalis (Ziel)
  • Kontinuum ist immer wieder Teilbares (Länge, Bewegung, Zeit)
  • Es gibt kleinste Teilchen (minima naturalia), die (anders als Demokrits Atome) in verschiedenen Situationen ihre Form verändern
  • Ursprung aller Bewegung und allen Seins ist ein (göttlicher) unbewegter Beweger
  • einzig die Gegenstände der Mathematik sind unveränderlich
  • Weil in der Praxis (Ethik, Poietik, Rhetorik) Prämissen nicht allgemeingültig sind, sondern vom Gesprächspartner anerkannt werden müssen, sind Syllogismen in diesem Bereich dialektische Argumente (Topik)
  • In der Praxis geht es nicht um Wissen (episteme), sondern um Einsicht (phronesis)
  • Oberstes Ziel ist das Gute als Glückseligkeit (Eudaimonie), die man durch Ausbildung der Tugend erreicht.
  • Tugend ist ein Mittleres zwischen zwei Extremen (Mesotes-Lehre in der Tugendethik)
  • Der Mensch ist nicht nur ein Vernunftwesen (zoon logon echon), sondern auch ein Gemeinschaftswesen (zoon politikon)
  • Eine ideale Staatsverfassung ist ohne Extreme (Tyrannis), allerdings auch nicht die Demokratie, sondern die Politie, in der die Einsichtigen und Tugendhaften regieren.

Einzelne Schüler des Sokrates werden keiner bestimmten Strömung zugerechnet.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 465–395 v. Chr. Kriton
  • Freund und Zeitgenosse Sokrates’
um 426–366 v. Chr. Xenophon

um 425–355 v. Chr. Aischines von Sphettos
  • Schüler des Sokrates

Megariker heißen die Anhänger des Sokrates-Schülers Euklid von Megara, welcher das Seiende als das Gute bestimmte. Wegen ihrer logischen Streitigkeiten und dialektischen Spitzfindigkeiten heißen sie auch Eristiker.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 450–380 v. Chr. Euklid von Megara
  • Sokratesschüler
  • Begründer der Megarischen Schule
  • Entwickelte eine Theorie des Widerlegens
  • Tugend bzw. Das Gute ist das einzige unveränderliche Sein.
um 400 v. Chr. Eubulides von Milet
um 360–280 v. Chr. Stilpon
um 300 v. Chr. Diodoros Kronos
um 300 v. Chr. Philon von Megara

Elisch-eretrische Schule

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Mit Elisch-eretrischer Schule wird eine Richtung innerhalb der antiken Philosophie während des 4. und 3. Jahrhunderts v. Chr. bezeichnet, die die Grundsätze der Kyniker und Megariker teilten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 400 v. Chr. Phaidon von Elis
um 350–278 v. Chr. Menedemos von Eretria

Kernpunkt der Lehre des Kynismus [kyˈnɪsmʊs] (altgriech. κυνισμός kynismós, wörtlich „die Hundigkeit“ im Sinne von „Bissigkeit“) ist eine philosophische Haltung, die die Bedürfnislosigkeit und Unabhängigkeit betont. Scham vor als natürlich empfundenen Gegebenheiten (z. B. Nacktheit) wird verworfen. Oft lebten Kyniker von Almosen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 445–365 v. Chr. Antisthenes
  • Kyniker, der für eine ursprüngliche Lebensweise eintrat
um 405–320 v. Chr. Diogenes
  • Sagte zu Alexander: „Nimm deinen Schatten von mir.“
um 365–285 v. Chr. Krates von Theben
  • Stammte aus reichem Hause, lebte mit Hipparchia auf Wanderschaft und hatte Einfluss auf die Stoa.
um 335–252 v. Chr. Bion von Borysthenes
  • Schrieb Über die Sklaverei, Über den Zorn
3. Jahrhundert v. Chr. Menippos von Gadara
  • Satiriker

Neben einem Subjektivismus wurde in dieser Schule eine frühe Form des Hedonismus, bei der es um das Bewusstsein der Selbstbeherrschung in der Lust geht, gelehrt. Hauptquelle ist Diogenes Laertius.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 435–355 v. Chr. Aristippos von Kyrene
  • Schüler des Sokrates
  • Begründer der kyrenaischen Philosophenschule
  • Genussfähigkeit ist eine Tugend; Lust ist eine sanfte Bewegung
  • Zum wirklichen Genuss bedarf es Bildung und Wissen.
  • folgte in der Erkenntnistheorie dem Sensualismus von Protagoras
um 400–330 v. Chr. Arete von Kyrene
  • Tochter von Aristippos dem Älteren und Mutter von Aristippos des Jüngeren
4. Jahrhundert v. Chr. Aristippos der Jüngere
  • Der Enkel untersuchte Triebe und Gefühle.
4.–3. Jahrhundert v. Chr. Annikeris
  • Soll Platon aus der Gefangenschaft von Dionysios I. von Syrakus freigekauft haben.
  • Geistige Freuden sind besser als leibliche Freuden.
  • billigte Selbstaufopferung.
4.–3. Jahrhundert v. Chr. Hegesias
  • Glück ist Schmerzlosigkeit und frei sein von Unlust. (Pessimismus)
  • forderte Nachsicht gegenüber Irrenden.
um 335–270 v. Chr. Theodoros von Kyrene
  • „Der Atheist“; Ziel ist eine vorurteilsfreie Welterkenntnis
  • Aufopferung für andere und Einsatz für die Allgemeinheit sind dumm.

Hellenismus und Spätantike 300 v. Chr.– 570 n. Chr.

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Im Hellenismus wurden die klassischen Denkansätze weiter fortgeführt. Es entstand in Alexandria die sehr einflussreiche Alexandrinische Schule, während die Peripatetiker die Denkansätze des Aristoteles weiterentwickelten und die platonische Akademie Platon folgte. Am Übergang vom 4. zum 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden mit Stoa und Epikureismus zwei philosophische Schulen, die weit hinaus über Zeit und Ort ihrer Entstehung ausstrahlten und ethische Grundpositionen für ein glückendes Leben markierten. In der Spätantike wurde, obgleich es nach wie vor auch Vertreter von Richtungen wie etwa dem Kynismus gab, der Neuplatonismus als philosophische Richtung maßgeblich.

Platonische Akademie

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Bei dem Akademeia genannten Hain des attischen Heros Akademos im Nordwesten von Athen kaufte Platon (wohl 387 v. Chr.) ein Grundstück, wo er einen Kultbezirk für die Musen einrichtete und philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann. Die „Ältere Akademie“ befasste sich mit der Auslegung und Kommentierung von Platons Schriften. Im 3. Jahrhundert gab Arkesilaos der Akademie eine neue, skeptische Ausrichtung, die sie bis ins frühe 1. Jahrhundert v. Chr. beibehielt. Daher spricht man für diese Epoche von der „Jüngeren Akademie“.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
408–339 v. Chr. Speusippos
396–314 v. Chr. Xenokrates
  • Unterteilte die Philosophie in Logik, Physik und Ethik
um 390 bis nach 322 v. Chr. Herakleides Pontikos
† 276 oder 275 Krantor von Soloi
  • „Über den Kummer“
um 350 bis um 270/269 v. Chr. Polemon von Athen
  • Scholarch
  • Formulierte das Ziel eines naturgemäßen Lebens
† 268–264 v. Chr. Krates von Athen
  • Scholarch
316–241 v. Chr. Arkesilaos
  • Scholarch, knüpfte an die sokratische Aporetik an
  • Lehrte die Urteilsenthaltung (skeptischer Ansatz)
† 207 v. Chr. Lakydes
  • Scholarch
214–129 v. Chr. Karneades

um 185–110 v. Chr. Kleitomachos
  • Scholarch, Vertreter der akademischen Skepsis
† 84/83 v. Chr. Philon von Larissa
  • Lehrer des Antiochos von Askalon
um 140/125–68 v. Chr. Antiochos von Askalon
116–27 v. Chr. Marcus Terentius Varro
  • Verfasste umfangreiche Literatur
  • Enzyklopädie in neun Büchern
  • Ägypten wird römische Provinz

Peripatos und spätere Aristoteliker

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Peripatos (περίπατος „Wandelhalle“) ist der Name der philosophischen Schule des Aristoteles. Er lehrte zusammen mit seinem engen Freund und Mitarbeiter Theophrast am Lykeion, einem Park mit einem Gymnasion im Süden Athens. Nach Lykon bricht die doxographische Überlieferung ab. Die Anknüpfung an Aristoteles im ersten Jahrhundert vor Christus durch Andronikos wird als Aristotelismus eingeordnet.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 371–287 v. Chr. Theophrastos
  • Nachfolger des Aristoteles
  • Betont anstatt der causa finalis (Teleologie) die causa efficiens (Naturkausalität)
  • verfasste botanische Schriften und eine Geschichte der Physik
um 370–300 v. Chr. Eudemos von Rhodos
  • Konkurrent des Theophrastos um die Schulleitung
  • Schrieb über Mathematik und Astronomie
um 350 v. Chr. Aristoxenos
vor 340 v. Chr. Klearchos von Soloi
  • Schrieb Über die Erziehung
unsicher v. Chr. Dikaiarchos
  • schrieb über das Leben Griechenlands (bios hellados) eine frühe Kulturgeschichte
unsicher v. Chr. Kritolaos von Phaselis
340–269 v. Chr. Straton von Lampsakos
  • Scholarch mit dem Beinamen „der Physiker“
  • Interpretierte Aristoteles materialistisch
  • Die wirkende Kraft der Form ist in der Materie selbst
  • Denken und Wahrnehmen sind voneinander abhängig
310–230 v. Chr. Aristarchos von Samos
3. Jahrhundert v. Chr. Lykon aus der Troas
  • leitete von 269 bis 226 den Peripatos
1. Jahrhundert v. Chr. Andronikos von Rhodos
  • Erneuerer der aristotelischen Philosophie
  • brachte die Schriften von Aristoteles in die heute bekannte Reihenfolge.
2. Jahrhundert n. Chr. Sosigenes der Peripatetiker
2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. Alexander von Aphrodisias
  • gilt als der bedeutendste und wirkungsmächtigste Aristoteles-Kommentator der Antike
5. Jahrhundert n. Chr. Martianus Capella

Der antike Epikureismus, auch κῆπος (kêpos, „Garten“) genannt, war eine der vier großen philosophischen Schulen der nachklassischen Antike. Er wird auch als Agnostizismus charakterisiert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
341–270 v. Chr. Epikur

  • Versammelte seine Schüler in einem Garten (Kepos)
  • Materialistische Grundauffassung (Atomist)
  • strebte nach dem inneren Seelenfrieden (Unerschütterlichkeit – Ataraxía)
  • Glück ist Lust mit Maß (also kein reiner Hedonismus)
  • Das Schöne als geistiger Genuss steht höher als physischer Genuss, der Aufregung bringt.
  • Der Staat ist ein Vertrag, um sich nicht zu schädigen. Gesetze sind Übereinkunft zum gemeinsamen Nutzen (Utilitarismus)
um 340 bis um 260 v. Chr. Hermarchos
  • leitete die Schule nach dem Tode Epikurs
330–277 v. Chr. Metrodoros von Lampsakos
  • ein Freund und Schüler Epikurs
2. Jahrhundert v. Chr. Demetrios Lakon
um 150–70 v. Chr. Zenon von Sidon
  • Epikureischer Philosoph, Mathematiker und Logiker
um 110–35 v. Chr. Philodemos von Gadara
  • Epikureischer Philosoph und Dichter
um 97–55 v. Chr. Lukrez
  • Philosophischer Schriftsteller
  • Bewusste Anknüpfung an Epikur

Stoa (griechisch στοὰ ποικίλη – „bemalte Vorhalle“) bezeichnet eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen (Agora), in der Zenon von Kition lehrte. Die Philosophie ist auf die kosmologische, ganzheitliche Welterfassung gerichtet. Der Stoiker gelangt durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
336–264 v. Chr. Zenon von Kition

  • Stellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.
  • Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele (Nominalismus)
  • Gilt mit der Lehre der Katalepsis (Evidenz) als Begründer des Stoizismus.
  • Der Staat ist eine vernünftige Lebensgemeinschaft aller Menschen
331–251 v. Chr. Kleanthes
  • Verdiente als ehemaliger Faustkämpfer seinen Lebensunterhalt durch Hilfsarbeiten.
  • Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der Wirklichkeit möglich.
  • Wandte sich gegen die Naturforscher Demokrit und Aristarch
  • ab ca. 250 Aufstieg Roms
276–204 v. Chr. Chrysippos

  • Schuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.
  • Es gibt nur Naturnotwendigkeit (Determinismus)
  • Wahrnehmung ist eine Eigenschaftsveränderung in der Seele
  • Begriffe sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte.
  • Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten
  • Die Natur ist zweckmäßig. Die Bewertung von Ereignissen als Übel (Unfälle, Krankheiten) erfolgt durch den Menschen
  • Gerechtigkeit und Menschenliebe sind oberste Pflichten aus der Vernunft
um 250 v. Chr. Ariston von Chios
3. oder 2. Jahrhundert v. Chr. Zenon von Tarsos
um 240–150 v. Chr. Diogenes von Babylon
  • Lehre über das Lebensziel (Telos) und über ethische Grundsätze
  • Schuf in der Dialektik eine stoische Bedeutungslehre
201–120 v. Chr. Polybios

† um 137 v. Chr. Antipatros von Tarsos
  • Verteidigte die Stoa gegen Karneades
um 180 v. Chr. Panaitios von Rhodos
  • Schrieb ein verloren gegangenes Werk über die Pflicht.
  • Nahm Elemente der skeptischen Akademie in seine Lehre auf (Synkretismus)
135–51 v. Chr. Poseidonios
  • Affekte werden von vernunftlosen Teilen der Seele verursacht
106–43 v. Chr. Cicero
1. Jahrhundert v. Chr./1. Jahrhundert n. Chr. Sotion
  • Lehrer Senecas
4 v. Chr. bis 65 Seneca

  • Schriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste.
um 30–80 Gaius Musonius Rufus
  • Zweck der Philosophie ist die Erlangung der Tugend
  • Lehrer des Epiktet
um 50–138 Epiktet
  • Schrieb ein Handbuch der Moral.
  • „Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge.“
121–180 Mark Aurel

  • Mit seinen „Selbstbetrachtungen“ schuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln.

Von den meisten Werken der Skeptiker der Antike sind nur Bruchstücke in Form von Zitaten bei anderen Autoren erhalten geblieben; es gibt aber eine große und zusammenhängende Darstellung der Schule („Grundriss der pyrrhonischen Skepsis“) durch ihren letzten bedeutenden Vertreter, Sextus Empiricus.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
360–270 v. Chr. Pyrrhon von Elis
  • Begründer der Skepsis
  • Wahrheit ist weder durch Sinneswahrnehmung noch durch Urteile feststellbar.
  • Weil es kein Wissen gibt, gibt es auch keine Lehre vom rechten Handeln
  • Der Mensch kennt höchstens seine Gefühlszustände
um 320–230 v. Chr. Timon von Phleius
  • Schrieb Spottgedichte über die Dogmatiker.
1. Jahrhundert v. Chr. Ainesidemos
  • Forderte die Urteilsenthaltung (Epoché),
  • Entwickelte zehn Tropen (tropoi – Gründe der Skepsis)
  • 43 v. Chr. bis 17 n. Chr. Ovid
unsicher Agrippa
200–250 Sextus Empiricus
um 220 Diogenes Laertios
  • Verfasste eine griechische Geschichte der Philosophie in zehn Büchern.

Mittel- und Neuplatoniker

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In der Spätantike wurde der Neuplatonismus als philosophische Richtung stärker maßgeblich, der in einem wohl wechselseitig verschränkten Prozess anregend und befruchtend auch auf das Denken der christlichen Kirchenväter einwirkte. Der Drang von Philosophen wie Plotin und später Proklos zur Vereinheitlichung (Suche nach dem Einen, dem Göttlichen) mündete in eine Rückwendung zu Platon und in eine Neuausrichtung der platonischen Ideenlehre. Daraus ergaben sich Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Neuplatonismus und christlicher Religion, die bis in den Beginn der mittelalterlichen Philosophie reichten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 15 oder 10 v. Chr. bis nach 40 Philon von Alexandria
um 45–125 Plutarch
  • Mittelplatoniker
  • Umfangreiche Schriften zur Ethik
  • 23 Biografien mit Gegenüberstellung je eines Griechen und Römers
87–150 Claudius Ptolemäus
  • Entwickelte das für das Mittelalter maßgebliche geozentrische Weltbild.
  • Verfasste ein umfangreiches Werk zur Mathematik und Astronomie
2. Jahrhundert Albinos
  • Schrieb eine Einführung in die platonische Philosophie.
2. Jahrhundert Alkinoos
  • Schrieb eine Zusammenfassung platonischer Lehren.
2. Jahrhundert Numenios von Apameia
  • Seine neupythagoreischen Schriften beeinflussten den späteren Neuplatonismus.
um 125 bis um 170 Apuleius
  • Schriftsteller und Philosoph (Metamorphosen)
um 150–200 Kelsos
  • Scharfer Kritiker des Christentums
150 bis um 215 Clemens von Alexandria
  • Die richtigen Lehren erreicht man durch einen auf Wissen beruhenden Glauben
  • Gott selbst ist unsichtbar und unaussprechlich.
185–253/254 Origenes

  • Allegorische Schriftauslegung
  • Philosophie hat die Aufgabe der Durchdringung der Schriften
um 180–242 Ammonios Sakkas
205–270 Plotin
  • Erforschte die Philosophie der Perser und Inder.
  • Seine Schriften wurden von Porphyrios geordnet, redigiert und schließlich unter dem Titel Enneaden herausgegeben.
  • Lehre: Urgrund ist das unbeschreibliche Eine und dessen Emanation, durch die der Geist (nous) entsteht.
  • Die Weltseele steht als dritte Stufe zwischen dem wahren Sein und der Materie (hyle).
  • Um mit dem Einen Eins zu werden, muss sich die menschliche Seele von der Sinnlichkeit reinigen (katharsis).
um 212–272 Kassios Longinos
  • Schüler des Ammonios Sakkas, jedoch selbst noch ein Mittelplatoniker
um 234–304 Porphyrios
um 250–330 Iamblichos
  • Erweiterte die Emanationslehre Plotins
um 350 Dexippos
  • Schüler des Iamblichos
† um 355 Aidesios
  • Schüler des Iamblichos
† 372 Maximos von Ephesos
  • Schüler des Aidesios
  • Lehrer des späteren römischen Kaisers Julian
331–363 Kaiser Julian

  • Förderer des Neuplatonismus
um 350 bis um 432 Plutarch von Athen
  • Lehrer des Syrianos und des Proklos
um 370–416 Hypatia
5. Jahrhundert Hierokles
† um 437 Syrianos
410–485 Proklos
  • Leiter der Akademie
  • Wichtige Quelle für die Scholastik und die Renaissance
um 458–540 Damaskios
um 490–570 Johannes Philoponos
  • Frühchristlicher Denker und Naturwissenschaftler
  • Verfasste Aristoteleskommentare
6. Jahrhundert Simplikios
  • Wanderte nach Schließung der Akademie 529 durch Justinian I. nach Persien aus
  • Verfasste Aristoteleskommentare

Frühe Chinesische Philosophie

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Konfuzianismus 561–220 v. Chr.

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Der Konfuzianismus ist eine auf seinen Begründer Kongzi zurückgehende Denktradition, die auf einer Sammlung von Schriften (Dreizehn Klassiker) aufbaut, in denen die als beispielhaft angesehenen moralischen und politischen Lehren sowie die Lebensweise des Konfuzius dargestellt und interpretiert werden.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 561–479 Konfuzius

370–290 Mengzi
  • Die Natur des Menschen ist gut
  • Der Himmel ist das abstrakte oberste Prinzip alles Seienden
um 298–220 Xunzi
  • Der Mensch ist von Natur aus böse, kann aber durch Erziehung besser werden.

Der Legalismus entstand in der Zeit der Streitenden Reiche (etwa um 480 v. Chr. bis 221 v. Chr.) und betonte Belohnung und Strafen als Grundprinzipien zur Bewahrung der gesellschaftlichen Ordnung.

um 280–233 Han Fei
  • Gesetze müssen für jedermann gelten, der Mensch wird besser nur durch Androhung von Strafen
um 280–208 Li Si

Der Daoismus hat seinen historischen Ursprung im 4. Jahrhundert v. Chr. Seine zentrale Schrift ist das Daodejing. Je nach Strömung kann der Daoismus im Schwerpunkt als Religion, als Weltanschauung oder als Philosophie beschrieben werden. Kernbegriff ist das Dao, ursprünglich nur Weg, Methode, Prinzip, bei Laozi aber das der ganzen Welt zugrunde liegende Allgemeine, der Ursprung der Wirklichkeit, das sich in Licht und Schatten, in Yin und Yang aufspaltet.

6. Jahrhundert v. Chr. Laozi

  • (Legendärer) Verfasser des Daodejing (Dao = Weg oder Sinn, De = Tugend, Jing = Buch)
um 365–290 v. Chr. Zhuangzi

  • Hauptwerk: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland (= Zhuangzi)
  • Betonung des Yin und Yang
  • Sitten und Gebräuche sind kein Selbstzweck.
  • Die Dinge und die Welt sind im ewigen Wandel.
um 355–240 v. Chr. Zou Yan

Der Mohismus ist eine dem Konfuzianismus ähnliche Strömung, deren zentraler Begriff die Rechtschaffenheit ist, die vor allem auf erlernten Tugenden beruht. Der Mohismus wandte sich stärker an den einfachen Menschen und betonte hierarchische Strukturen weniger als der Konfuzianismus.

um 490–380 v. Chr. Mozi
  • Pragmatische Förderung der Wohlfahrt
  • „Diejenigen, die Andere lieben, werden wieder geliebt werden.“
  • Allgemeiner Maßstab ist der „Wille des Himmels.“

Neukonfuzianismus

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Im Neokonfuzianismus, der während der chinesischen Song-Dynastie entstand, sind zusätzlich zum Konfuzianismus Einflüsse aus Buddhismus und Daoismus wirksam.

1017–1073 Zhou Dunyi

  • Gegensatz von Taiji (dem höchsten Endlichen) und Wuji (dem höchsten Unendlichen)
1011–1077 Shao Yong

1020–1077 Zhang Zai

  • Grundbegriff des Qi
1130–1200 Zhu Xi

1501–1570 I Hwang
  • Brachte den Konfuzianismus nach Korea
1561–1619 Fujiwara Seika

  • Früher Konfuzianer in Japan

Frühe Indische Philosophie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
unsicher Charvaka
  • Materialismus

Die Upanishaden sind eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil des Veda. Anerkannt sind 108 Upanishaden, die in der Muktika-Upanishad, einer mindestens 700 Jahre alten Liste, aufgeführt werden. Die Texte wurden sowohl in Prosa als auch in Versform verfasst und stammen in etwa aus der Zeit zwischen 700 v. Chr. und 200 v. Chr.

2. Jahrhundert Gautama (Rishi)
  • Nyaya: Lehre des logischen Schließens
unsicher Kanada
unsicher Kapila
  • Samkhya: Bestimmung des Seins durch das Aufzählen seiner Elemente
  • Dualismus von Prakriti (aktive Urnatur=Materie ohne Bewusstsein) und Purusha (passiver Geist mit Bewusstsein)
unsicher Patanjali
  • Yoga als achtgliedrige Übung, die zu einer weltentrückten Erfahrung führt
ca. 200–300 Jaimini
um 788–820 Shankara
1017–1137 Ramanuja
  • Vishishtadvaita-Vedanta (Nicht-Dualismus)
  • Materie und Seelen stellen den Körper Gottes dar
  • alle Eigenschaften der Schöpfung seien real und unter der Kontrolle Gottes
1486–1533 Chaitanya
  • Achintya Bhedabheda
  • gleichzeitige Einheit und Verschiedenheit der Wahrheit
  • alle Seelen und alle Materie (Prakriti) sind Umwandlungen der Energie der höchsten Wahrheit

Der Buddhismus ist eine Lehrtradition und Religion, die hauptsächlich in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet ist. „Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“), eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt, bezeichnet wird. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis, die die beiden Extreme Askese und Hedonismus sowie generell Radikalismus ablehnt, sondern jeweils einen mittleren Weg sucht.

um 563–483 v. Chr. Siddhartha Gautama

  • Es gilt: „Alles ist“ ebenso wie „Nichts existiert“, alles ist im Werden.
um 100–200 n. Chr. Nagarjuna

  • Der Versuch, das Rätsel des Seins zu lösen, ist irrational. (Mahayana)
  • Die richtige Lösung liegt im Weder-noch
  • Lehre von den zwei Wahrheiten, der vierfachen Beweisführung (ja, nein, teils, weder noch) und der achtfachen Verneinung des Werdens.
  • Die Zeit der Shatavahana von etwa 230 v. Chr. bis um 220 n. Chr.
um 250–350 n. Chr. Harivarman
  • Nihilismus: lehrte ein System, in dem weder Personen noch äußere Objekte wahrhaft existieren (Hinayana)
um 420–500 n. Chr. Vasubandhu

  • Realismus: Die körperliche Welt ist real, es gibt nur kein dauerhaftes Selbst (Mahayana)
um 420–500 n. Chr. Asanga

  • Idealismus: Wahrheit entsteht weder aus der Bejahung noch aus der Verneinung der Realität
  • Wahres Sein haben allein die Ideen (Hinayana)
  • Wechselte später zur Lehre seines Bruders
7. Jahrhundert Dharmakirti

  • buddhistischer Logiker
1222–1282 Nichiren

Die Philosophie des Mittelalters umfasst sehr vielfältige Strömungen, die sich seit dem Ende der Antike bis zur Reformation in Europa entwickelt haben. Im abendländischen Kulturkreis wird sie in der Patristik durch das Christentum geprägt und getragen. Als „finstere“ Epoche verkannt, war im mittelalterlichen Denken schon vieles angelegt, was Renaissance, Humanismus und schließlich Aufklärung formulierten. Das Wissen der Antike wurde zunächst in Klöstern bewahrt und weitergegeben. Entscheidender ist für den lateinischen Westen der Wissensschatz, der ihm vermittelt über Übersetzungen arabischer und teils auch jüdischer Philosophen zuwächst. Eine Blüte entsteht Ende des 11. Jahrhunderts begleitet von der Gründung der ersten Universitäten, an denen die Artes liberales gelehrt werden. Im 12. Jahrhundert war die byzantinische und islamische Welt Europa noch kulturell und wissenschaftlich hoch überlegen. Mit Untergang des Byzantinischen Reiches überlieferten Gelehrte dieses Wissen im 15. Jahrhundert vermehrt nach Westeuropa und wirkten so mit an der Entstehung der Renaissance.

Als Patristik wird in der christlichen Theologie und Philosophie die Wissenschaft bezeichnet, die sich mit der Zeit der Kirchenväter beschäftigt, das heißt mit der Epoche der Alten Kirche vom 1. Jahrhundert bis zum 7. oder spätestens frühen 8. Jahrhundert.

Apostolische Väter

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Die Apostolischen Väter verfassten kirchlich bedeutsamen Schriften im späten ersten und in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 50–97/101 Clemens von Rom
um 150 Hermas
  • Schrieb kritisch gegen die Philosophie
† 107 Ignatius

69–155 Polykarp

Häretiker und Gnosis

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Im Urchristentum gab es einen Pluralismus von theologischen Sichtweisen. Eines der frühen Probleme des Christentums war, sich in der synkretistischen Kultur des Hellenismus gegenüber synkretistischen Religionen wie Gnostizismus und Manichäismus abzugrenzen, die die christlichen Dogmen ganz oder teilweise mit anderen Religionen oder Eigenkonstruktionen vermischten. Gnostische Bewegungen wurden nach ihren Führern oder Gründern als Valentinianer, Simonianer oder Basilidianer benannt.

um 125 Basilides
  • Die Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling
  • Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischen
um 150 Valentinus
85–160 Marcion von Sinope
216–276/277 Mani

Die Apologeten haben die christlichen Apologie, die das Christentum im Römischen Reich als vernünftige Religion aufzeigt, gegen Angriffe anderer Religionen und Philosophien verteidigt.

100–163 Justin der Märtyrer
  • Die Philosophie führt zu Gott
  • Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift
  • 132–135 Bar Kochba Aufstand mit anschließender Zerstreuung der Juden
130–190 Athenagoras
  • Bittschrift für die Christen an Kaiser Mark Aurel
unsicher Tatian
  • Rede an die Griechen
120–200 Irenäus
  • Kämpfte als Bischof von Lyon gegen die Häretiker
  • gilt als Begründer der kirchlichen Dogmatik
160–225 Tertullian
  • Schrieb als Erster auf Latein und schuf wichtige Begriffe des Kirchenlateins
  • Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe
  • Der Offenbarungsglaube ist ein Glaube an etwas Übervernünftiges (credo quia absurdum)
200–258 Cyprian
  • Vertrat die Kindstaufe
  • Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottes
  • um 200 erste lateinische Bibel (Itala)

Theologische Systematisierungen

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Erst schrittweise setzten sich die Trinitarier durch, entstand die allegorische Schriftauslegung und eine allmähliche Annäherung des Christentums an den Neuplatonismus.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
um 260–336 Arius von Alexandria
260 oder 264–337 oder 340 Eusebius von Caesarea
um 298–373 Athanasius
  • Lehrte die Trinität
  • Entschiedener Gegner des Arius
315–367 Hilarius von Poitiers
  • Maßgeblicher Vertreter der Trinitarier
335–394 Gregor von Nyssa
  • 391 Christentum als Staatsreligion unter Theodosius
340–397 Ambrosius von Mailand
  • War ein gemäßigter Trinitarier
  • Bekehrte Augustinus
354–430 Augustinus

  • Schuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre
  • Die Philosophie hat die Aufgabe, die Kirchenlehre (Dogmatik) wissenschaftlich darzustellen und zu begründen
  • Gnadenlehre: Erlösung von der Erbsünde durch Gottes Willkür (Prädestination)
  • In der Erlösung offenbart sich Gottes Barmherzigkeit, in der Verdammnis Gottes Gerechtigkeit (Lehre von der doppelten Prädestination)
  • Gott ist das Eine (unum), Wahre (verum), Gute (bonum), weshalb jede Vernunfterkenntnis Gotteserkenntnis ist.
  • Auch der Skeptiker muss das Vorhandensein von Empfindungen anerkennen (Innere Erfahrung = Dualismus von Leib und Seele). Die Seele ist das Ganze der Persönlichkeit.
  • Die Seelentätigkeiten sind Vorstellung (memoria), Urteil (intellectus) und Wille (voluntas). Entsprechend ist die Wirklichkeit bestimmt durch Sein (esse), Wissen (nosse) und Wollen (velle).
  • Der Antrieb des Menschen ist sein Wille. Die wahre Erfüllung des Willen ist die Anschauung Gottes.
  • Unterscheidet im Gottesstaat in ein diesseitiges weltliches Reich und einen jenseitigen Gottesstaat (Zwei-Reiche-Lehre)
  • Ziel ist die Überwindung des weltlichen Reiches zugunsten des Gottesstaates und damit der Überwindung der Entfremdung von Mensch und Gott
  • Philosophie der Zeit und Philosophie des Zweifels
480–524 Boëthius
  • 476 Sturz des letzten weströmischen Kaisers durch Odoaker
um 500 Pseudo-Dionysius Areopagita

Scholastik 500–1400

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Frühes Mittelalter

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Die Übergangszeit zwischen Patristik und Scholastik hat kein eigenständiges neues Denken hervorgebracht. Allerdings gab es eine Reihe wichtiger Personen, die an der Tradierung der antiken Bildung maßgeblichen Anteil hatten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
† 636 Isidor von Sevilla
† 662 Maximus Confessor
  • Kommentierte Augustinus und Boethius
um 673–735 Beda Venerabilis
675–750 Johannes von Damaskus
730–804 Alkuin
780–856 Rabanus Maurus

810–877 Eriugena

  • Irischer Naturphilosoph, der die Bedeutung der Vernunft betonte.
  • Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden
  • Übernahm die Emanationslehre Plotins und lehnte Augustinus’ Prädestination ab
um 950–1028 Fulbert von Chartres
um 950–1022 Notker Teutonicus
  • Erster Aristoteles-Kommentator des Mittelalters
  • 936–973 Otto I. Deutscher Kaiser (962)

Islamische Philosophie

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Vor der Entfaltung der lateinischen Scholastik besteht eine arabische und innerhalb derselben auch jüdische akademische Hochkultur, durch welche auch zahlreiche griechische Texte vermittelt, interpretiert und fortgeschrieben werden. Auch in der Medizin, den Naturwissenschaften, der Mathematik, der Jurisprudenz, der Logik usw. holt die westlich-lateinische erst im 12. und 13. Jahrhundert gegenüber der arabischen Kultur auf.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
800–870 Alkindus (al-Kindī)
  • Übersetzte griechische Texte, begründet die arabische Philosophie
  • befasste sich u. a. mit peripatetischer Naturphilosophie
  • um 570–632 Mohammed
  • 749 Beginn der Herrschaft der Abbasiden
864–925 Rhazes (al-Razi)
  • Bedeutender persischer Arzt, Naturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller
870–950 Alpharabius (al-Fārābī)
  • Übersetzt und vermittelt griechische Philosophie
  • versucht eine Synthese von dem, was er für aristotelisch und platonisch hält
  • befasste sich auch mit Mathematik und Musik
980–1037 Avicenna (Ibn Sina)
  • Systematische Ausarbeitung der Ansätze Farabis
  • Konzeptualismus und Emanation
  • 1085 Toledo wird von den Christen erobert.
1058–1111 Algazel (al-Ghazālī)
  • Persischer, ash'aritischer Theologe und Philosoph
  • greift zahlreiche maßgeblich durch Avicenna vertretene Lehren an
1126–1198 Averroes (Ibn Ruschd)

  • Aristoteleskommentare (für die lateinische Philosophie des Mittelalters „Der Kommentator“)
  • Es gibt genau einen aktiven Intellekt
  • Philosophie ist eine religiöse Pflicht für Intellektuelle, aber die Religion vermittelt die Wahrheit allen
  • verteidigt einen radikalen „Aristotelismus“ gegen al-Ghazālī
1332–1406 Ibn Chaldun
  • Arabischer Historiker
  • Beschreibt geschichtliche Zusammenhänge mit Interessen, die heute „soziologisch“ heißen würden

Frühscholastik

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Die Frühscholastik ist die Zeit der Schulphilosophie, in der herausragende Denker sich nicht mehr auf die klösterliche Kontemplation beschränken, sondern mit Argumenten der Vernunft offensichtliche Widersprüche in den kirchlichen Lehren hinterfragen und diskutieren wollten. Oft brachten solche Diskussionen sie in Gefahr. Sie wurden als Ketzer verurteilt und mussten ihre Thesen widerrufen, wenn sie keine Risiken für Leib und Leben eingehen wollten. Dennoch fanden sich immer wieder freie Geister, die aus Überzeugung für die Vernunft eintraten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
† 1088 Berengar von Tours
  • Sah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.
  • Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem Bilde Gottes geschaffen sei.
1005–1089 Lanfrank von Bec
  • Wollte im Abendmahlsstreit nicht der Vernunft, sondern nur den Autoritäten folgen.
1006–1072 Petrus Damiani
  • Kämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.
  • Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.
1033–1109 Anselm von Canterbury
1050–1120 Roscelinus
  • Radikaler Nominalist
  • Leitete daraus einen Tritheismus ab
† 1121 Wilhelm von Champeaux
  • 1096–1099 Erster Kreuzzug mit Eroberung Jerusalems
† nach 1124 Bernhard von Chartres
12. Jahrhundert Bernardus Silvestris
  • Cosmographia, Gedicht über die Erschaffung der Welt mit Bezügen zum Timaios
  • ebenfalls Chartres, aber nicht identisch mit Bernhard von Chartres
1079–1142 Peter Abaelard

  • Bedeutendster Philosoph der Frühscholastik
  • Vermittelte im Universalienstreit mit dem Konzeptualismus
  • Entwickelte die scholastische Methode fort (sic et non)
  • Empfindung als verworrene Vorstellung wird durch den Verstand zu Begriffen und Urteilen verarbeitet.
  • Schrieb zum Frieden zwischen den Religionen und entwickelte eine Gesinnungsethik (Die Moral liegt im inneren Entschluss.)
  • Hatte ein berühmtes Verhältnis zu Heloisa
1080–1145 Gilbert von Poitiers

  • Vertreter des Realismus im Universalienstreit
  • Unterschied begrifflich Gott und Gottheit sowie Individualität und Singularität
1097–1147 Hugo von St. Viktor

  • Verband Mystik mit Naturforschung
  • Drei Erkenntnisweisen: 1. äußere Welt in der Vernunft (cogitatio), 2. innere Welt in den Empfindungen (meditatio), 3. Gott im Glauben (contemplatio)
† nach 1150 Wilhelm von Conches
  • Stark physikalisch geprägtes Weltbild
† 1151 Thierry von Chartres
1090–1160 Adelard von Bath
  • Erkannte beim Studium in Spanien die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften
  • Übersetzte arabische Texte und verbreitete deren Wissen in der Mathematik, Medizin und Astronomie
1100–1160 Petrus Lombardus
  • Schrieb die als Lehrwerk lange gültigen Sentenzen.
  • 1147–1149 Zweiter Kreuzzug wird zum Fehlschlag
um 1100–1160 Hermann von Carinthia

  • Philosoph, Astronom, Astrologe, Mathematiker, Übersetzer und Autor
1115–1180 John of Salisbury
  • 1170 Ermordung von Thomas Becket
  • Sturmflut verwüstet Niederlande
1120–1202 Alanus ab Insulis
  • Entwarf eine axiomatische Theologie ausgehend von der Einheit des Einen.
  • 1189–1192 Dritter Kreuzzug, Barbarossa ertrinkt im Saleph
um 1130–1202 Joachim von Fiore

Jüdische Philosophie

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In der jüdischen Philosophie entwickelte sich im Mittelalter ähnlich wie bei den arabischen Denkern eine starke Nähe zum Aristotelismus.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1020–1068 Gabirol
  • Der göttliche Wille ist die Quelle des Lebens
1100–1189 Abraham ibn Daud
1135–1204 Maimonides
  • Zweifelnde sollen durch Vernunft zum Glauben finden.
  • Tugendethik
1288–1344 Levi ben Gershon
  • Averroist

Die Hochscholastik wurde zur Blüte des Aristotelismus. Verglichen mit der auf Augustinus zurückgehenden Ablehnung der Naturwissenschaften und der stark untergeordneten Rolle der Vernunft entstand nun eine weitere Öffnung und Liberalisierung. Es gab immer mehr einzelne Denker, die die Erkundung der Natur durch Experimente forderten, weil nur so wirkliche neue Erkenntnis zu gewinnen sei. Allerdings entstand in der Kirche auch Gegenwehr. Eine zu offene sich auf Aristoteles berufende kritische Vernunft wurde als Averroismus mit Verboten belegt.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1170–1253 Robert Grosseteste

  • Griff naturwissenschaftliche Fragen auf
1170–1245 Alexander von Hales
  • 1204 Vierter Kreuzzug mit Eroberung Konstantinopels
  • Kaisertum von Byzanz
um 1154 – nach 1220 Alfred von Sareshel
1221–1274 Bonaventura
  • Betonte die Erleuchtung durch Gott
  • Kontemplation ist die höchste Stufe der Nachfolge Christi
1200–1280 Albertus Magnus
  • Beeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen
  • Lehrte als einer der ersten Aristoteles
  • Das „natürliche Licht“ (lumen naturale) der Erkenntnis der Philosophie steht im Einklang mit der Offenbarung, welche aber umfassender ist.
1225–1274 Thomas von Aquin

  • Einklang von Wissenschaft und Vernunft
  • Wahrheit = adaequatio rei et intellectus
  • Vorrang der Offenbarungslehren (Sakramente, jüngstes Gericht, Jungfräuliche Geburt)
  • Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)
  • Kardinaltugenden
  • Unsterblichkeit der Seele, die sowohl reiner Geist als auch Entelechie des Leibes ist.
  • Nach göttlichem Plan ist Zweck des Staates die Tugend unter dem Naturrecht (lex naturalis) zu verwirklichen.
† 1284 Siger von Brabant
  • Averroist
  • Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten
  • 1273–1291 Rudolf I. von Habsburg
  • um 1290 Ausweisung der Juden aus England
† 1286 Boetius von Dacien
  • ebenfalls Averroist
† 1290 Wilhelm de la Mare
  • „Correctorium“ als franziskanische Kritik an Thomas
1214–1294 Roger Bacon
  • Früher Emprist mit praktischen Experimenten
  • Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik.
  • Autorität der Theologie ist allein Gottes Wille.
1226–1277 Petrus Hispanus
  • Kompendium der Logik
1217–1293 Heinrich von Gent
1243–1316 Aegidius Romanus

Spätscholastik

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In der Spätscholastik schlug das Pendel erneut um. Viele Denker erkannten nun, dass eine rein auf Logik und Vernunft aufgebaute Glaubenslehre nicht mehr durchhaltbar war und forderten die Trennung von Glauben und Vernunft. Bildung verbreitete sich auch durch die fortschreitenden Universitätsneugründungen immer mehr und ging Schritt für Schritt auch auf bürgerliche Kreise über, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr im Rahmen kirchlicher Institutionen verdienten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
vor 1250 bis nach 1305 Gottfried von Fontaines
1250–1320 Dietrich von Freiberg
1266–1308 Johannes Duns Scotus

  • Gegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)
  • Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft. Das Gute wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre
  • Erste Schritte zur Trennung von Theologie und Philosophie: Weder der zeitliche Anfang der Welt noch die Unsterblichkeit der Seele lassen sich beweisen.
1265–1321 Dante Alighieri

  • Entwarf ein von der Kirche unabhängiges Staatskonzept
1274/1275–nach 1344 Walter Burley
um 1275 oder 1290–1342 oder 1343 Marsilius von Padua
  • Staatstheoretiker, Politiker und ein bedeutender Vertreter des scholastischen Aristotelismus
  • um 1310 allgemeiner Kälteeinbruch führt zu Hungersnöten in Europa und Asien und zu Bevölkerungsrückgängen
1280–1347 Wilhelm von Ockham

um 1280–1322 Petrus Aureoli
  • Vertrat einen Konzeptualismus und ähnliche Positionen wie Scotus und Ockham
um 1285/1289–1328 Johann von Jandun
  • averroistischer Philosoph, Theologe und politischer Theoretiker
um 1300 bis nach 1350 Nicolaus von Autrecourt
  • Kritik des Substanzbegriffs und der traditionellen Kausalitätslehre
1300–1358 Johannes Buridan
1316–1390 Albert von Rickmersdorf
  • Rektor der Wiener Universität
1330–1382 Nikolaus von Oresme

  • Hielt heliozentrisches Weltbild für möglich
  • 1381 englischer Bauernaufstand
1335–1396 Marsilius von Inghen

† um 1420 William Penbygull
  • Anhänger Wycliffs, Universalienrealist
1340–1420 Pierre d’Ailly

  • Lehrte als Skeptiker den Primat des Willens.
  • um 1400 Aufstieg des Hauses Medici
um 1385–1436 Raimundus Sabundus
  • Philosoph und Theologe
  • „Zwei-Bücher-Metapher“
  • Theologia naturalis seu liber creaturarum. (1436)

Mittelalterliche Mystik

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Wie auch andere Zeiten war das Mittelalter stets begleitet von mystischem Denken, von der Überzeugung, dass die wahre Erfüllung nur in der Kontemplation und in einem unmittelbaren Glauben zu erreichen ist.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1090–1153 Bernhard von Clairvaux

  • Die eigentliche Tugend des Christen ist die Demut
  • Gegenspieler Abaelards
1098–1179 Hildegard von Bingen
  • Allgemeine Lebensregeln und medizinische Texte
1135–1202 Joachim von Fiore

  • Erwartete das jüngste Gericht um 1260
† 1206 Amalrich von Bena

  • Gott lebt in allen Kreaturen (Pantheismus)
  • musste 1204 widerrufen
1232–1316 Raimundus Lullus

  • Averroist
  • Magische Wahrheitsscheibe aus Begriffskombinationen
1250/1260–1310 Marguerite Porete
1260–1328 Meister Eckhart
  • Vernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet
1295–1366 Heinrich Seuse
1300–1366 Johannes Tauler

Renaissance und Reformation 1400–1600

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Die Philosophie der Renaissance und des Humanismus und damit die studia humanitatis war in ihrer Arbeitsweise noch ganz mittelalterlichen Traditionen verbunden, arbeitete also spekulativ und textbezogen, sie öffnete sich aber mehr und mehr auch bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden, die dann das beherrschende Thema der Philosophie der Neuzeit bilden werden. Für diese Epoche spricht man auch vom Renaissance-Humanismus. Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Die Periode wird so bezeichnet, weil die Texte der antiken griechischen und römischen Philosophen neu rezipiert wurden und zugleich eine Loslösung von den mittelalterlichen Schulen der Scholastik erfolgte.

Dichter und Künstler

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In einer Zeit immer stärker wachsender und von der Kirche immer unabhängiger werdender Städte Italiens waren es vor allem die Dichter und Künstler, die schon sehr früh die Freiräume nutzten und eigenständige Sichtweisen auf die Welt entwickelten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1305–1374 Francesco Petrarca

1313–1375 Boccaccio
  • Begründer der italienischen Novelle
1452–1519 Leonardo da Vinci

  • Künstler, Architekt, Techniker und Anatom
1475–1564 Michelangelo

  • Herausragender Maler und Bildhauer

Die Humanisten gingen von dem allgemeinen Grundsatz der universalen Vorbildlichkeit der Antike aus. Prägend für die Bewegung war das auf Cicero zurückgehende Konzept der Humanität (humanitas). Dies verfolgte man durch das Studium des antiken Wissens (studia humanitatis), die besondere Pflege der Sprache und eine Betonung der Ästhetik.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1380–1449 Poggio Bracciolini

  • Einer der wichtigsten Humanisten und Wegbereiter der italienischen Renaissance; der einige der bedeutendsten Werke der Antike wiederentdeckte
1369–1444 Leonardo Bruni
  • Republikanischer Kanzler in Florenz
1396–1459 Giannozzo Manetti
  • Übersetzung des Aristoteles
  • Wichtiges Werk; das Traktat De dignitate et excellentia hominis (1452)
  • Der Mensch, wird in seiner Körperlichkeit – anatomisch korrekt – als perfekt, ebenso wie die menschlichen Seele beschrieben
  • Die Vorstellung eines „Elend des Menschen“ (miseria hominis) wird abgelehnt
um 1406–1457 Lorenzo Valla

1444–1485 Rudolf Agricola

  • Schrieb über die dialektische Denkmethode
um 1450–1536 Faber Stapulensis

  • Erste französische Bibelübersetzung
1454–1494 Angelo Poliziano

  • Unterrichtete in Florenz griechische und lateinische Literatur
1455–1522 Johannes Reuchlin

  • Hebraist
  • Trat gegen den Strom für Toleranz gegenüber den Juden ein.
1459–1508 Conrad Celtis

  • Dichter, Kartograph und Historiograph
1461–1535 Ulrich Zasius

1466–1536 Erasmus von Rotterdam

1486–1535 Agrippa von Nettesheim

  • Wissenschaft als „heilige Magie“ (gegen Zauberer)
  • in Gott sind alle Ideen vorhanden (Neuplatonismus)
1492–1540 Juan Luis Vives

  • frühe pädagogische Schriften
1497–1560 Philipp Melanchthon

  • Verband Gedanken der Reformation mit der Philosophie des Aristoteles
1515–1563 Sebastian Castellio

  • Widersacher Calvins
  • Früher Vertreter des Rationalismus, setzte die Vernunft über die Dogmen; zum Beispiel wird das Abendmahl rein symbolisch gedeutet
  • Étienne Dolet wurde am 3. August 1546 auf den Place Maubert in Paris hingerichtet.
1517–1572 Petrus Ramus

  • 1556 Trennung der Habsburger in einen spanischen und einen österreichischen Teil
1547–1606 Justus Lipsius

  • Umfangreicher Briefverkehr u. a. mit Montaigne
  • Lehrte Philosophie mit Bezug zum Stoizismus
1533–1592 Michel de Montaigne

  • Begründer der Essayistik
  • Humanist und Skeptiker

Die Philosophie der Renaissance schwenkte insbesondere im republikanischen Umfeld der Medici verstärkt zum Platonismus, nachdem auch bisher unbekannte Schriften infolge des Falls von Konstantinopel nach Italien gelangt waren. Im Vordergrund standen weniger Themen der Metaphysik, sondern Fragen der Ethik (Toleranz, Freiheit) und der politischen Philosophie (Volkssouveränität, Völkerrecht).

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1355–1450 Georgios Gemistos Plethon
  • Kam aus Byzanz und übersetzte Platon
  • Regte bei den Medici die Neubegründung der Akademie an.
1394–1476 John Fortescue

  • Die Autorität des Königs beruht auf öffentlicher Zustimmung und nicht auf Gottes Gnade
1395–1472/1484 Georg von Trapezunt

  • Verfechter der Philosophie des Aristoteles
1401–1464 Nikolaus von Kues

  • Die Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.
  • Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen Unendlichkeit
  • Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der Vernunft
1403–1472 Bessarion

  • Byzantiner und Platoniker
  • Begründete eine bedeutende Bibliothek
1433–1499 Marsilio Ficino

1462–1524 Pietro Pomponazzi

1463–1494 Giovanni Pico della Mirandola

  • Trat für die Menschenwürde ein.
  • Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.
1469–1527 Niccolò Machiavelli

  • Politische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen
  • Die drei Staatszwecke der Republik sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl
1473–1538 Agostino Nifo
  • übersetzte die Werke des Averroes, vielgelesener Aristoteliker
1478–1535 Thomas Morus

1498–1576 Mario Nizolio

1506–1582 George Buchanan

1529–1597 Francesco Patrizi

  • Kritiker des Aristotelismus
1530–1596 Jean Bodin

1533–1589 Jacopo Zabarella

1541–1603 Pierre Charron

  • Schrieb ein bekanntes moralphilosophisches Werk
1548–1617 Francisco Suárez

1583–1640 Uriel da Costa
  • jüdischer Kritiker des Judentums
  • früher Vertreter eines Deismus
1585–1619 Lucilio Vanini
  • wurde in Paris als Ketzer verbrannt

Die durch die Verkrustung der Kirche in der Scholastik ausgelöste Diskussion um ihre Reformbedürftigkeit führte unter der Überschrift „Zurück zur Schrift“ zur Reformation. Religiöse Riten wie Wallfahrten, Kasteiungen u. ä. wurden ebenso abgelehnt wie Ablassbriefe und Ämterkauf. Was alleine zählte, war das Wort, durch das der Mensch zu Gott findet. Dies war das Motiv zur wirkungsmächtigen Bibelübersetzung.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1330–1384 John Wyclif
  • Bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes
1369–1415 Jan Hus

  • Die Bibel ist die einzige Autorität
  • Begründete die Bewegung der Hussiten
1483–1556 Martin Luther

1484–1531 Ulrich Zwingli

  • Wandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg.
1493–1573 Johann Pfeffinger

1499–1560 Johannes a Lasco

  • Aus Polen stammender Reformator Frieslands
1509–1564 Johannes Calvin

  • Verfasste den Genfer Katechismus und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht

Naturwissenschaftler

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Den Übergang in die neue Zeit weisen auch sehr deutlich die italienischen Naturphilosophen, die erheblichen Mut beweisen mussten, weil sie immer wieder der Gefahr ausgesetzt waren, dass ihre neuen Erkenntnisse von der Kirche abgelehnt und sie von der Inquisition verfolgt wurden. Schrittweise setzten sie auch mit hohen persönlichen Opfern durch, dass die Ergebnisse empirischer Forschung nicht geleugnet werden konnten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1473–1543 Nikolaus Kopernikus

1493–1541 Paracelsus

  • Kritisierte die herkömmliche Medizin
  • Formulierte die Signaturenlehre zum Auffinden von Heilmittelträgern
  • Verwendete alchemistische Techniken zur Extraktion von Wirkstoffen
  • Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse (Laudanum)
1501–1576 Gerolamo Cardano

1509–1588 Bernardino Telesio

  • Licht und Wärme sind bewegende Urkräfte
  • gründete eine Akademie der Naturforscher
1519–1603 Andrea Cesalpino

  • Botaniker und Physiologe
1548–1600 Giordano Bruno

  • Starb wegen Pantheismus durch die Inquisition auf dem Scheiterhaufen
  • Verkündete die Unendlichkeit des Universums als System zahlloser vergänglicher Welten und Gott als Quelle ewigen Wandels
  • Gott ist das Lebensprinzip jedes Einzeldings, des größten und des kleinsten
  • Theorie der Monaden
1564–1642 Galileo Galilei

  • Fallgesetze als Ausgangspunkt der Mechanik
  • Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.
  • Systematisches Experiment durch Eingriffe in die Natur
  • wahre Naturerkenntnis ist quantitativ
1568–1639 Tommaso Campanella

  • Utopie: Der Sonnenstaat
  • Verbrachte durch die Inquisition 27 Jahre im Kerker
  • alles Wissen ist Wahrnehmung (Sensualismus)
  • alle Welterkenntnis hat ihren Ursprung in der Selbsterkenntnis
1571–1630 Johannes Kepler

  • Bestätigte Kopernikus mathematisch
1592–1655 Pierre Gassendi

  • Bestätigte als Astronom Berechnungen Keplers
  • Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinander
  • Robert Boyle (1627–1692) entwickelt einen modernen Elementbegriff und fordert eine systematische auf exakten Experimenten beruhende Naturwissenschaft

Frühe Neuzeit 1600–1800

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Die Philosophie in der Zeit von Barock und Aufklärung (17. und 18. Jahrhundert) ist ein Abschnitt der Philosophiegeschichte, der einerseits vom neuen naturwissenschaftlichen Weltbild und den dazugehörigen mathematischen Methoden (analytische Geometrie, Analysis) bestimmt war; andererseits trieb das Streben nach Freiheit und Bürgerrechten auf Umwälzungen zu, die in der Französischen Revolution gipfelten. Der Ansatz des Rationalismus, der das Subjekt und die Vernunft in den Vordergrund stellte, stand im Widerstreit zu dem des Empirismus, der in seiner philosophischen Welterklärung nur solche Hypothesen akzeptierte, die sich auf sinnliche Wahrnehmung zurückführen lassen.

Der Rationalismus (von lateinisch ratioVernunft) ist eine Annahme, der zufolge der Verstand die objektive Struktur der Wirklichkeit zu erkennen vermag, und zwar sowohl auf physikalischem, metaphysischem als auch auf moralischem Gebiet.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1596–1650 René Descartes

  • Systematischer Zweifel verdrängt nicht die Gewissheit eigenen Bewusstseins (Cogito ergo sum)
  • es gibt evidente Vorstellungen (eingeborene Ideen), insbesondere das Dasein Gottes (eigener Gottesbeweis) und die Wahrheiten der Mathematik
  • begründet mit der Entgegensetzung von ausgedehnter Materie (res extensa) und Geist (res cogitans) eine dualistische Weltsicht
  • Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend
1623–1662 Blaise Pascal

1632–1677 Baruch de Spinoza

  • Begründer der modernen Bibelkritik
    • Die Erkenntnis Gottes aus der Vernunft hat Vorrang vor der Offenbarung (Bibel)
  • Metaphysik
    • Eine Substanz ist Ursprung allen Seins (Monismus)
    • Diese eine Substanz ist Gott
    • Alles Sein hat Anteil an dieser Substanz (Pantheismus)
    • Jeder körperliche Vorgang hat ein geistiges Pendant und umgekehrt (Parallelismus von Körper und Geist)
  • Erkenntnistheorie
    • Nur adäquate Ideen führen zu wahrer Erkenntnis
    • Nur auf Gott bezogene Ideen können adäquat sein
  • Ethik
    • Erziehung zur Vernunft (nur diese liefert adäquate Ideen)
    • Streben nach adäquaten Ideen
    • Selbstbestimmung durch adäquate Handlungen
    • Es gibt keine absolute Freiheit
    • Freiheit heißt vielmehr Handeln aus adäquaten Ursachen und Ideen
  • Politische Philosophie
    • Im Naturzustand strebt alles danach, sein Sein zu erhalten
    • Eine staatliche Gemeinschaft erhöht die Chance auf Selbsterhaltung
    • Der Staat strebt ebenfalls nach Selbsterhaltung
    • Diese ist aber nur gewährleistet, wenn vernünftig (im Sinne der Bürger) regiert wird
1646–1716 Leibniz

  • Robert Hooke (1635–1703) entwirft eine Luftpumpe zum Nachweis des luftleeren Raumes; für ihn ist Materie aus unsichtbar kleinen, schwingenden Teilchen aufgebaut

Okkasionalismus

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Der Okkasionalismus (von lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) vertrat die zentrale These, dass Körper und Geist keinen kausalen Einfluss aufeinander haben, sondern durch Gott vermittelt sind.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1625–1699 Arnold Geulincx

  • Gott ist „gelegentlich“ in jeder Handlung tätig
  • er verbindet Rationalismus und Mystizismus
  • er leugnet jeden kausalen oder auf Kausalität begründenden Zusammenhang zwischen Körper und Geist
1626–1684 Géraud de Cordemoy

1638–1715 Nicolas Malebranche

Andere Philosophen

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1557–1638 Johannes Althusius

1575–1624 Jakob Böhme

  • Mystiker: Gott als Leben, Kraft und Wille
  • Die Welt ist wie ein Baum, von de Wurzel bis zur Blüte vom Lebenssaft des Einen durchdrungen.
  • Setzte sich für die Idee des Freien Willens und die persönliche Freiheit ein.
1583–1645 Hugo Grotius

  • Begründer des Völkerrechts
  • unveräußerliches Recht an der Person
1624 getauft -1677 Angelus Silesius

1668–1744 Giambattista Vico

  • Geschichtsphilosoph
  • Georg Ernst Stahl (1659–1734) experimentierte mit chemischen Verbindungen und erweiterte die Phlogistontheorie

Britischer und Schottischer Empirismus

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Der Empirismus (griechisch εμπειρισμός, Erfahrung) ist eine erkenntnistheoretische Richtung in Philosophie und Psychologie, die alle Erkenntnisse aus Sinneserfahrungen ableitet. Als logischer Empirismus und Konstruktiver Empirismus wirkt er bis in die Gegenwartsphilosophie.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1561–1626 Francis Bacon

  • Wissen ist Macht
  • Forderte naturwissenschaftliche Forschung (ars inveniendi)
  • Induktion als Fortschritt vom Konkreten zum Allgemeinen
  • Schrieb die Utopie: Neu Atlantis
1588–1679 Thomas Hobbes

  • Alle Naturerkenntnis basiert auf Geometrie
  • Philosophie ist die Lehre von der Bewegung der Körper
  • Staatsphilosophie
    • Im Naturzustand herrscht ein Kampf aller gegen alle (bellum omnium contra omnes)
    • Es gibt keine naturgegebenen Rechte, die das Miteinander regeln (homo homini lupus est)
    • Die Sicherheit des Einzelnen ist permanent gefährdet
    • Deshalb schließen die Menschen einen (unkündbaren) Gesellschaftsvertrag
    • Ziel ist die Schaffung einer öffentlichen Ordnung
    • Die individuelle Freiheit wird zugunsten der Sicherheit eingeschränkt
    • Die Ausübung der Staatsgewalt wird auf einen Souverän übertragen
    • Die Macht des Souveräns ist absolut und ungeteilt (absolutistische Staatstheorie)
    • Widerstand ist nur bei einer Gefährdung des Selbstbehauptungsrechts des Einzelnen oder des Volkes legitim
    • Seine Legitimation erhält der Souverän vom Volk und nicht mehr von Gott
1611–1677 James Harrington

  • Politischer Philosoph
  • Utopie: The commonwealth of Oceana
1632–1704 John Locke

  • Frage nach dem letzten Grund von Sein ist nicht beantwortbar
  • Empirismus
    • Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
    • „Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen ist“ (Sensualismus)
    • Der Verstand verarbeitet die Sinneswahrnehmungen weiter
  • Mechanistisches Weltbild
  • Staatsphilosophie
    • Privateigentum, Freiheit und Leben sind von Gott verliehene Naturrechte
    • Jeder ist bei der Durchsetzung dieser Rechte aber auf sich allein gestellt
    • Der Naturzustand ist also ein Rechtsraum ohne Rechtsgleichheit und Rechtssicherheit
    • Zur Herstellung von Rechtsgleichheit und -sicherheit schließen die Menschen einen Gesellschaftsvertrag
    • Die Aufgabe, die Naturrechte durchzusetzen wird darin treuhänderisch an die politische Gemeinschaft (Staat) delegiert
    • Höchstes Organ ist die Legislative (die Regierung), sie repräsentiert das Volk
    • und kontrolliert die Exekutive, den Monarchen (konstitutionelle Monarchie)
    • Die Legislative ist absetzbar, wenn sie den Gesellschaftsvertrag bricht
    • Das Volk ist somit Souverän, der Herrscher erhält seine Legitimation vom Volk und ist nicht mehr Herrscher von Gottes Gnaden
    • Hatte wesentlichen Einfluss auf die Verfassung der Vereinigten Staaten
1685–1753 George Berkeley

  • Empirist und Idealist
  • Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percipi)
  • Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins
  • 1707 Realunion von England und Schottland
1694–1746 Francis Hutcheson

  • Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte.
1711–1776 David Hume

  • Empirist mit Skepsis
  • Kausalanalyse: Untersucht das Wesen kausaler Beziehungen und die menschliche Erkenntnis darüber
  • Induktionsproblem: Problematisiert induktive Schlüsse aus der Erfahrung
  • Religionskritiker und Ökonom
1723–1790 Adam Smith

Cambridger Platoniker

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1614–1687 Henry More

  • Briefwechsel mit Descartes
  • Kritisierte ein mechanistisches Weltbild, den Materialismus und den Atheismus
  • auch der Geist hat räumliche Ausdehnung in einer eigenen Sphäre
  • der Raum ist absolut, homogen, immateriell und unendlich
  • Forderung nach rationaler Nachvollziehbarkeit der Glaubensinhalte und Ablehnung des religiösen Dogmatismus
  • Die grundlegenden ethischen Prinzipien sind sie dem Menschen angeboren und mathematischen Axiomen vergleichbar.
  • lehrte die Präexistenz der Seele
1617–1688 Ralph Cudworth

  • Kritisierte Atheismus und Determinismus, auch die calvinistischen Lehre von der „doppelten Prädestination
  • Nahm die Unabhängigkeit des Intellekts von der Sinneswahrnehmung an

Weitere britische Aufklärer

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1643–1727 Isaac Newton

  • Herausragender Naturwissenschaftler, Hauptwerk: Philosophiae Naturalis Principia Mathematica
  • Schuf mit den Newtonschen Gesetzen eine neue Theorie der Bewegung mit der Gravitation als Grundlage der Klassischen Mechanik
  • gab im Bereich der Optik eine Erklärung des Lichtspektrums und vertrat gegen Huygens eine Teilchentheorie des Lichts
  • Vertrat gegen Leibniz eine Theorie des absoluten Raumes und der absoluten Zeit
  • entwickelte parallel zu Leibniz die Infinitesimalrechnung
  • kritisierte den Rationalismus von Descartes und Leibniz
  • befürwortete in der Nachfolge Galileis stark die experimentelle, induktive Methode und wandte sich gegen eine spekulative Philosophie („Hypothesen bilde ich nicht“)
  • formulierte als Regeln des Philosophierens Einfachheit, Anerkennung der Kausalität, Ableitung von Lehrsätzen aus der Erfahrung und Nachweis der Gesetzmäßigkeiten durch Experimente
  • Naturerscheinungen sind auf mathematische Gesetze zurückzuführen
  • Kritisierte die Trinitätslehre und vertrat die Auffassung, dass Gott als geistiges Prinzip in der Wechselwirkung aller Körper präsent ist, wenn er dieses will.
1671–1713 Lord Shaftesbury

  • Schrieb über Freiheit und Moral
  • Wandte sich gegen Hobbes’ Egoismus
1675–1729 Samuel Clarke

  • versuchte die Natürliche Theologie und die Moral neu zu begründen
  • wandte sich ebenso gegen Pantheismus wie gegen Skeptizismus
  • stritt mit Leibniz in berühmten Briefen über den Atheismus-Vorwurf gegen Newton
1678–1751 Lord Bolingbroke

  • Bewirtete Voltaire im Exil
1721–1793 William Robertson

1723–1816 Adam Ferguson

  • Schottischer Historiker und Sozialethiker der Aufklärung
  • Mitbegründer der wissenschaftlichen Disziplin Soziologie
1728–1777 Thomas Reid

1729–1797 Edmund Burke

  • Antiaufklärer
  • Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben.
1737–1794 Edward Gibbon

  • Historiker
  • The History of the Decline and Fall of the Roman Empire

Französische Aufklärer

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Das Zeitalter der Aufklärung ist eine Epoche in der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt ist, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Es ist die Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung. Der Liberalismus mit seinem Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf. Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der Vernunft fand schon im 17. Jahrhundert statt. Aufklärung als bürgerliche Emanzipation erstreckt sich etwa von 1730 bis 1800. Diese Periode wurde vor allem durch die von Diskussionen um die mehrfach verbotene Encyclopédie in Frankreich bestimmt („le siècle des lumières“: das Zeitalter der Lichter). Im Politischen hatte sie ihren Höhepunkt in der französischen Revolution.

Französische Frühaufklärer

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Als Frühaufklärung bezeichnet man die Frühphase der Aufklärung, in der das Gedankengut der Aufklärer vornehmlich durch geheime und anonyme Texte verbreitet wurde sowie mündlich in exklusiven „cercles de pensées“. Einer ihrer radikalsten Vertreter in Frankreich war der atheistische Pfarrer Jean Meslier.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1612–1694 Arnauld

1612–1694 Meslier

  • katholischer Priester, (curé; abbé)
  • vertrat einen konsequent materialistischen, atheistischen Standpunkt
  • er schrieb eine radikale Kirchen- und Religionskritik
1647–1706 Bayle

1657–1757 de Fontenelle

  • Frühaufklärer und Schriftsteller
  • blieb der Cartesianischen Physik verhaftet, auch nachdem sie durch die Arbeiten Isaac Newtons überholt war
  • 1752 vertrat er in seiner Théorie des tourbillons cartésiens die Wirbeltheorie von Descartes aus dem Jahre 1644
1689–1755 Montesquieu

  • Geschichtsphilosoph und Staatstheoretiker
  • Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung eine wichtige Grundlage für die amerikanische Verfassung
  • Étienne François Geoffroy (1672–1731) veröffentlicht 1718 Tabellen chemischer Affinitäten, mit denen Stoffe nach ihrer relativen Bindungsstärke geordnet werden

Französische Aufklärer und Enzyklopädisten

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Als die Enzyklopädisten werden die 144 Beiträger der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers bezeichnet. Aber nicht alle französischen Aufklärer waren Enzyklopädisten.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1694–1778 Voltaire

  • Kritiker des Absolutismus, des Klerus und der Feudalherrschaft
  • Enzyklopädist
1698–1759 Maupertuis

  • Entdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung
1706–1749 Émilie du Châtelet

  • Mathematikerin und Physikerin
  • Übersetzte Newtons Philosophiae Naturalis Principia Mathematica ins Französische, wobei sie die Notation von Leibniz verwendete
  • Schrieb mit Voltaire eine Einführung in die Principia Mathematica
  • Arbeitete mit Willem Jacob ’s Gravesande über kinetische Energie, wobei sie die Position von Leibniz gegen Newton stützte
  • Beeinflusste Maupertuis und de La Mettrie mit ihren Überlegungen zur Bewegung, zum freien Willen, sowie zur denkenden Materie, zu Zahlen und dem Weg zu einer substantiellen Metaphysik
  • Ihr Werk Institutionen der Physik diente teilweise als Grundlage der Encyclopédie im Bereich der Physik
  • Lehnte wie Voltaire Offenbarungsreligionen ab
  • Forderte die Teilhabe von Frauen an allen Menschenrechten
1709–1751 La Mettrie

  • Materialist, Atheist und Religionskritiker
  • Die Seele ist eine Körperfunktion
  • Schuldgefühl („remords“) ist Erzübel des Menschen
  • Angefeindet von frz. Aufklärern (F.A. Lange: „Prügelknabe“)
1712–1778 Rousseau

  • Ludwig XIV. Louis le Grand stirbt am 1. September 1715
1713–1784 Diderot

  • Mitherausgeber der Encyclopédie
  • Der Erkenntnisprozess als eine Wechselwirkung zwischen Beobachtung, kombinierender Reflexion und Experiment
  • Die sensibilité universelle ist der Materie zu eigen und ermöglicht den Übergang vom anorganisch, toten zum organisch, lebenden Zustand
  • Materialist
  • Enzyklopädist
1715–1771 Helvétius

  • Sensualist und Materialist
  • 1717–1780 Maria Theresia
  • Der Arzt, Apotheker, Chemiker Gabriel-François Venel (1723–1775) liefert in der Encyclopédie 673 Beiträge über die Themen Chemie, Pharmazie, Physiologie und Medizin
1715–1780 Condillac

  • Sensualist wie John Locke
  • Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)
1717–1783 d’Alembert

  • Mathematiker und Physiker
  • Mitherausgeber der Encyclopédie, Enzyklopädist
  • Frühe Form des Rokoko (Regence) von 1715 bis 1730
  • Frankreich kauft Korsika von der Republik Genua 1768
1723–1789 d'Holbach

1735–1820 Robinet
  • Sensualist
  • Enzyklopädist
1740–1814 de Sade

  • radikalisierte den französischen Materialismus zum Amoralismus
1743–1794 Condorcet

  • Liberaler Enzyklopädist
  • Legte seinen Adelstitel ab.
  • Trat für das Frauenwahlrecht, die Abschaffung der Sklaverei und für den Freihandel ein
1748–1836 Sieyes

  • Vertreter des Dritten Standes
  • trug maßgeblich zur neuen Verfassung bei
  • vertrat eine repräsentative Demokratie
  • setzte Trennung von Staat und Kirche durch
1760–1797 Babeuf

  • Frankreich erklärt Preußen und Österreich den Krieg 1792

Deutsche Aufklärer

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In der Nachfolge von Leibniz war die deutsche Aufklärung geprägt durch den Rationalismus und die von Christian Wolff ausgehende Schule des Wolffianismus. Ursprünglich selbst in dieser Tradition stehend, wurde Immanuel Kant zum Mahner, der in seinen drei Kritiken auf die Grenzen der Vernunft verwies. Indem er die spekulative Metaphysik aufhob und nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis fragte, gab er der abendländischen Philosophie eine neue Denkrichtung.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1632–1694 Samuel von Pufendorf

  • Naturrechtsphilosoph, Historiker sowie Natur- und Völkerrechtslehrer am Beginn des Zeitalters der Aufklärung
  • Befürwortung eines einheitlichen Völkerrechts
  • Beeinflusst die Naturrechtler Christian Thomasius, Christian Wolff und Karl Anton von Martini
  • betonte die Menschenwürde
  • entwarf eine Pflichtethik
1655–1728 Christian Thomasius

  • Mitinitiator der deutschen Aufklärung
  • hält als erster Philosoph Vorlesungen in deutscher Sprache
1679–1754 Christian Wolff

  • rationalistische, in Deutschland im 18. Jahrhundert vorherrschende Lehre (in Austausch mit Leibniz fortentwickelt)
  • Schuf grundlegende Begriffe wie „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich“
1700–1766 Johann Christoph Gottsched

  • Schüler Wolffs
  • Übersetzte das Lexikon von Bayle
1712–1775 Christian August Crusius

  • Gegner Wollfs
  • Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund
  • 1740–1786 Friedrich II., der alte Fritz oder Friedrich der Große
1714–1762 Alexander Gottlieb Baumgarten
  • Begründer der Ästhetik (im Rahmen der Wolffschen Systematik)
  • Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete.
1724–1804 Immanuel Kant

1753–1807 Christian Jakob Kraus

  • Philosoph und Ökonom in der Spätzeit der Aufklärung
  • Bedeutender Vertreter einer liberalen geistigen Strömung und hinsichtlich auf die preußischen Verhältnisse mit einer radikalen Grundhaltung.
  • Unter dem Einfluss von Immanuel Kant und Johann Georg Hamann
1728–1777 Johann Heinrich Lambert

  • Mathematiker und Erkenntnistheoretiker
  • Stand mit Kant in regem Briefkontakt.
1729–1781 Lessing

  • Schriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte
  • Gab wichtige Impulse in der Ästhetik
1729–1786 Moses Mendelssohn

  • Wirkte für die Verbindung der Religionen
  • Freund Lessings
1736–1805 Johannes Nikolaus Tetens

  • Nähe zu Leibniz und Wolff
1742–1798 Christian Garve

  • Populärphilosoph und Empirist
  • Anonyme, verstümmelnde Rezension der „Kritik der reinen Vernunft“

Spanische bzw. Hispanoamerikanische Aufklärung

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1676–1764 Benito Jerónimo Feijoo

  • Förderte als Vorläufer der Aufklärung das wissenschaftliche Denken in Spanien.
  • Versuchte Aberglauben und Volksglauben zu widerlegen.
1725–1803 Pablo de Olavide

  • Afrancesado, hatte starke Beziehungen zu den Ideen der französischen Aufklärung
  • Philanthrop
  • Spätwerk El Evangelio en triunfo o historia de un filósofo desengañado (1797) ist eine Apologie des Christentums
1723–1802 Pedro Rodríguez de Campomanes

1747–1795 Eugenio Espejo

  • verbindet die Ideen der Aufklärung mit der sozialen und kulturellen Wirklichkeit des kolonialen Quito.
  • tritt das Ideal der Gleichheit von Indígenas, Mestizen und europäischen Kolonialisten ein

Russische Aufklärer

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Prosveščenie oder Aufklärung erhielt ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im russischen Zarenreich, vor allem unter dem Einfluss von Katharina II. als Repräsentantin eines aufgeklärten Absolutismus, die Bedeutung für zentrale Begriffe wie Bildung, europäische Zivilisation, Emanzipation der menschlichen Verstandeskräfte, Modernisierung und Organisation des russischen Staatswesens aber auch im engeren Sinne die Teilhabe Russlands an der europäischen Emanzipationsbewegung der Zeit der Aufklärung.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1749–1802 Alexander Nikolajewitsch Radischtschew

  • Gegner der Leibeigenschaft
  • Ideen der Aufklärung (Naturrecht)
  • Gegner des Obskurantismus
1711–1765 Michail Wassiljewitsch Lomonossow

1704–1795 Iwan Iwanowitsch Bezkoi

  • Gründung des ersten einheitlichen russischen Systems für die öffentlichen Bildung
  • Enge Kontakte zu den Enzyklopädisten, so zu Jean-Jacques Rousseau, Denis Diderot

19. Jahrhundert

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Die Philosophie des 19. Jahrhunderts reicht von der Romantik und dem Idealismus als einen der Höhepunkte der deutschen Philosophie über die vor allem in Frankreich und England starke Gegenbewegung des Positivismus, den Materialismus von Marx und Feuerbach und so starke Einzeldenker wie Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard bis hin zum Neukantianismus, Pragmatismus und zur Lebensphilosophie. Sie zerfällt damit in so viele verschiedene Richtungen, dass sie nicht mehr mit einem zusammenfassenden Periodenbegriff bezeichnet und zusammengefasst werden kann.

Die Romantik ist als Gegenbewegung zur vernunftbetonten Zeit der Aufklärung zu verstehen. Bei Vernunft und Wissenschaftlichkeit kommen Gefühl, Harmoniebedürfnis und die Sehnsucht nach einer heilen Welt zu kurz. Neben einem hohen Interesse für Literatur und Musik waren Romantiker daher auch oftmals stark religiös orientiert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1730–1788 Johann Georg Hamann

  • Wandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung
  • Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des Erkenntnisvermögens
1743–1819 Friedrich Heinrich Jacobi

  • Philosophie führt zu Atheismus und Fatalismus
  • Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.
1744–1803 Johann Gottfried Herder

1759–1805 Friedrich Schiller

  • Professor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena
  • zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als Themen
1765–1841 Franz von Baader

  • Versuchte mit dem Konzept einer Weltseele den Primat des Subjekts zu überwinden.
1772–1829 Friedrich Schlegel

  • Kultur- und Sprachphilosoph
  • Begründer der romantischen Schule
1768–1834 Friedrich Schleiermacher

  • Gegenspieler Hegels an der Berliner Universität
  • Bedeutende Impulse für die Hermeneutik

Deutscher Idealismus

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Der Deutsche Idealismus ist gleichsam eine Überhöhung der romantischen Ideen und wird oft noch der Periode der Romantik zugerechnet (um 1790–1850), wobei weder Hegel noch Fichte der Romantik unmittelbar zuzurechnen sind. Kennzeichnend für die drei herausragenden Philosophen ist das spekulative System, in dem das Ich, das Absolute bzw. der Geist die Grundlagen der Welt bestimmt. Das Ding an sich ist nicht wie noch bei Kant nicht erkennbar, vielmehr ist es dem Idealismus daran gelegen, diesen von Kant erstellten 'Block' vor dem absoluten Wissen verschwinden zu lassen. Die von Kant klar unterschiedenen Grenzen zwischen Glauben und Wissen, zwischen Sein und Sollen werden als ungelöste Fragen aufgefasst, die in einem System des Geistes überwunden werden müssen. Geist und Natur, Endliches und Unendliches, Subjekt und Objekt, Vernunft und Offenbarung sind als (rationale) Einheit zu denken und aus einem absoluten Prinzip zu begründen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1762–1814 Fichte

  • Aus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit
  • Das handelnde Ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.
  • Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit.
1775–1854 Schelling

  • Das Ich und die daseiende Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt
  • Alles enthält zwei gegensätzliche Kräfte – Endlichkeit und Unendlichkeit etc.
1770–1831 Hegel

  • Der gesamte Weltprozess ist Selbstentfaltung des absoluten Geistes (Weltgeist)
  • Er entlässt sich in die fremde Form der Natur und kommt durch die Geschichte hindurch im Menschen zu sich
  • Dialektik als Entwicklungsprinzip: TheseAntitheseSynthese
  • Logik (These)
    • Wissenschaft von der reinen, noch nicht entäußerten, raum- und zeitlosen Idee (der Idee an sich)
    • In der reinen Idee stellt sich Gott dar
  • Naturphilosophie (Antithese zur Logik)
    • Wissenschaft von der Idee in ihrem Anders-sein als räumlichen und zeitlichen Bedingungen unterworfener entäußerter, entfremdeter Idee
  • Geistphilosophie (Synthese aus Logik und Naturphilosophie)
    • Wissenschaft von der Idee, die aus dem Anders-sein zu sich zurückkehrt
    • Subjektiver Geist (These)
      • Betrachtet wird der einzelne Mensch
      • Der Geist wird sich hier erstmals seiner selbst bewusst
    • Objektiver Geist (Antithese)
      • Betrachtet wird das Kollektiv (Familie, Gesellschaft, Staat) im geschichtlichen Kontext
      • Ziel der Geschichte ist die Verwirklichung des Weltgeistes, er lenkt den Verlauf der Geschichte
      • Der Verlauf der Geschichte muss also vernünftig sein
      • Der subjektive Geist tritt in die objektive Ordnung ein, es gelten überindividuelle Gesetze (Ethik)
      • Staat als konkrete Gestalt der sittlichen Idee
    • Absoluter Geist (Synthese von subjektivem und objektivem Geist)
      • Der Geist ist aus dem Anders-sein zurückgekehrt und ganz bei sich selbst
        • Kunst: durch äußere Sinnlichkeit offenbarte Harmonie
        • Religion: durch innere Gegenwart offenbarte Harmonie
        • Philosophie: Synthese von Kunst und Religion, es herrscht der reine Gedanke, die Idee ist zu sich selbst gekommen

Hegelianismus ist eine Sammelbezeichnung für die sich an Hegel anschließenden oder sich auf ihn berufenden philosophischen Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert.

Rechtshegelianer

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Als Althegelianer oder Rechtshegelianer wird die Anhängerschaft Georg Wilhelm Friedrich Hegels bezeichnet, die konservativ orientiert den preußischen Staat bejahte und in Hegel den Vollender der christlichen Philosophie sah.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1780–1846 Philipp Konrad Marheineke

  • Theologe, versuchte im Anschluss an das Systemdenken Hegels Glauben und Wissen in Einklang zu bringen
1781–1861 Carl Friedrich Göschel
  • Suchte in den Aphorismen über Nichtwissen und absolutes Wissen Theologie und Philosophie zu verbinden
1786–1869 Johannes Schulze

  • vertrat als Verfechter des Neuhumanismus die Notwendigkeit enzyklopädischer Allgemeinbildung
  • verhalf als Kulturpolitiker vielen Hegelianern zu einer Stelle an den Universitäten Preußens
1786–1853 Georg Andreas Gabler
1798–1839 Eduard Gans

1791–1866 Leopold von Henning
1801–1893 Karl Ludwig Michelet
  • gründete 1843 die Philosophische Gesellschaft zu Berlin
  • wendete Hegelscher Methoden und Prinzipien auf Fragen der antiken Philosophiegeschichte an
  • wollte Hegels Lehre zu einer die Wirklichkeit verändernden „Philosophie der Tat“ weiterentwickeln
1801–1871 Ludwig Boumann
  • ästhetische Schriften
  • kritisierte Michelets Rechtsphilosophie
1802–1873 Heinrich Gustav Hotho
  • setzte Hegels Philosophie insbesondere im Bereich der Ästhetik und Kunstgeschichte um
1805–1873 Karl Rosenkranz

  • Stellte im Gegensatz zu vielen Hegelianern gegen die Dialektik den Harmoniegedanken in den Vordergrund und wurde von Michelet und Ferdinand Lassalle heftig kritisiert
  • 1815 Ceylon wird britische Kolonie
1805–1892 Johann Eduard Erdmann

  • Stellt die Philosophiegeschichte als eine kontinuierliche Fortschreibung der Aufgabe dar, die wesentlichen Fragen des Lebens von Anbeginn der Zeiten an zu beantworten.

Linkshegelianer

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Die Junghegelianer oder Linkshegelianer waren eine Gruppe deutscher Intellektueller in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Von Hegel übernahmen die Junghegelianer die Dialektik, verstanden als Prinzip der geschichtlichen Entwicklung und Methode, das Bestehende am Maßstab der Vernunft zu kritisieren. Dagegen wandten sie sich gegen den bei Hegel systemimmanenten Konservativismus, wonach alles Bestehende als notwendig erklärt wird und im Grunde vernünftig ist.

1808–1874 David Friedrich Strauß

  • Sorgte mit dem Werk „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ für die Spaltung der Hegelianer
1804–1872 Ludwig Feuerbach

  • Materialist („Der Mensch ist, was er isst“)
  • Auch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie
  • Religion ist ein anthropologisches Phänomen
  • „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“
1806–1856 Max Stirner

  • „Mir geht nichts über Mich“
  • Geist, Religion, Werte sind nichts als „Sparren“
1814–1876 Bakunin

1818–1883 Karl Marx

  • Historischer Materialismus, definiert menschliche Arbeit als die alles begründende Wirklichkeit
    • Die materielle Basis (Produktionsverhältnisse), bestimmt den ideologischen (geistigen) Überbau (Basis-Überbau-Schema)
    • Stellt damit die Philosophie Hegels „vom Kopf auf die Füße“
    • Gesellschaftlicher Wandel ergibt sich aus der Dialektik des Geschichtsprozesses
    • Nächste Stufe der geschichtlichen Entwicklung ist der Kommunismus
    • Er beinhaltet u. a. die Aufhebung der Entfremdung des Menschen
  • „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ (Kommunistisches Manifest)
  • „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“ (11. der Feuerbachthesen)
  • Hauptwerk Das Kapital befasst sich mit der Entstehung und dem Wesen des Kapitalismus
1820–1895 Friedrich Engels

  • Philosophischer Wegbegleiter und (auch finanzieller) Förderer von Karl Marx
  • Hat an der Theorie und den Werken von Karl Marx mitgearbeitet
  • Herausgeber von Marx-Werken nach dessen Tod
1809–1882 Bruno Bauer

1802–1880 Arnold Ruge

1807–1887 Friedrich Theodor Vischer

1792–1867 Victor Cousin

  • Verbreitete als erster Hegels Philosophie in Frankreich
1817–1883 Bertrando Spaventa
  • Italienischer Idealist

Historismus bezeichnet eine im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland einflussreiche philosophische und geschichtswissenschaftliche Strömung. Sie hebt die Geschichtlichkeit des Menschen hervor, seine Verankerung in einer Tradition und das Bewusstsein, durch die Vergangenheit geprägt zu sein, und betrachtet jegliche Ideen und Institutionen wie Staat und Nation nicht als rationale Ergebnisse gesellschaftlicher Prozesse, sondern als organische, geschichtlich hervorgebrachte Wesenhaftigkeiten. Geschichte soll im Historismus nicht durch philosophische oder metaphysische Überbauten erklärt werden, stattdessen soll ein Verständnis für die Individualität der einzelnen Epochen und Geschehnisse entwickelt werden.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1776–1831 Barthold Georg Niebuhr

  • 1819 USA erwirbt Florida von Spanien
1778–1841 Friedrich Ast
  • Systematische Geschichtsphilosophie, Platonforscher
1795–1886 Leopold von Ranke

1805–1859 Alexis de Tocqueville

1808–1884 Johann Gustav Droysen

1834–1896 Heinrich von Treitschke

  • 1829 Emanzipation der Katholiken in Großbritannien
1817–1903 Theodor Mommsen

  • Liberaler Gegner im Antisemitismusstreit
1818–1897 Jacob Burckhardt

  • 1830 Frankreich beginnt Eroberung von Algerien
1826–1871 Friedrich Ueberweg

  • Philosophiehistoriker und Aristoteliker
1862–1954 Friedrich Meinecke
1866–1952 Benedetto Croce

  • 1835 Erste Eisenbahn in Deutschland (Adler)

Positivismus und Naturwissenschaft

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Während sich die Philosophie des deutschen Idealismus überwiegend mit Grundfragen des Geistes und der Erkenntnis beschäftigte, fanden in den Naturwissenschaften und in der Technik deutlichere Fortschritte und ein rasanter Erkenntniszugewinn statt. Ein Gegengewicht zum Idealismus ist das Wiedererstarken des Empirismus. Seine spezifische Ausprägung im 19. Jahrhundert fand er vor allem in Frankreich und in England im sogenannten Positivismus. Hierunter ist eine Philosophie zu verstehen, in der die Welt durch die Naturwissenschaften und die in ihr definierten Objekte erklärt werden soll.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1775–1836 André-Marie Ampère

  • unterschied kosmologische und noologische Wissenschaften
  • Relationsbegriffe wie Raum, Zeit, Zahl, Kausalität haben absolute Gültigkeit
1798–1857 Auguste Comte

  • Vertrat einen strikten Determinismus und ein mechanistisches Weltbild
  • Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positiv
1748–1832 Jeremy Bentham

1794–1866 William Whewell

  • breite naturwissenschaftliche Bildung, Wissenschaftstheoretiker
  • Seine Untersuchungen zur Induktion beeinflussten Charles S. Peirce' Theorie der Abduktion.
1806–1873 John Stuart Mill

  • Ökonom und wichtiger Vertreter des Liberalismus
  • Erweiterte den Utilitarismus und forderte Wahlrecht für alle
    Assoziationspsychologie und Induktionstheorie
  • Vertrat im Gegensatz zu Bentham keinen quantitativen, sondern einen qualitativen Utilitarismus
  • trat für die Gleichberechtigung ein
1825–1895 Thomas Henry Huxley

1820–1903 Herbert Spencer

1773–1843 Jakob Friedrich Fries

  • Wollte die Philosophie Kants mit neueren psychologischen Erkenntnissen verbinden
1776–1841 Johann Friedrich Herbart

  • Logik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe
  • Herausragender Pädagoge
1781–1848 Bernard Bolzano

  • Bedeutender Logiker
1808–1896 Ernst Kapp

1817–1895 Carl Vogt

1822–1893 Jakob Moleschott

  • Energie als Naturkreislauf
  • Populärphilosoph
1824–1899 Ludwig Büchner

  • Sensualist und Populärphilosoph
1818–1896 Emil Heinrich Du Bois-Reymond

1836–1913 Wilhelm Schuppe
1837–1885 Ernst Laas
  • Allein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt.
1838–1916 Ernst Mach

  • bedeutender Naturwissenschaftler und Empirist
  • Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab.
1843–1896 Richard Avenarius

1834–1919 Ernst Haeckel

  • Verbreitete die Evolutionstheorie
  • Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleich
  • Entwickelt den naturwissenschaftlich begründeten Monismus
1817–1881 Rudolf Hermann Lotze

  • Bekämpfte den Vitalismus
  • Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit
  • Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die Wertphilosophie
1873–1942 Heinrich Gomperz
  • Später Vertreter des Empiriokritizismus

Andere Philosophen des 19. Jahrhunderts

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Das 19. Jahrhundert brachte einige große Philosophen hervor, deren Auffassungen gleichsam nicht in eine Schublade passen, also nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Vor allem sind es Philosophen, die mit neuen Gedanken und Konzepten wirkungsmächtig waren und viel stärker als die „Richtungsphilosophen“ Beachtung auch im 20. Jahrhundert fanden.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1767–1835 Wilhelm von Humboldt

  • Humanist und Bildungspolitiker
  • Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis
  • Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher
1788–1860 Arthur Schopenhauer

  • Die Außenwelt ist Erscheinung
  • Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt
  • Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der Kunst aufgehoben werden
  • Ethik auf Grundlage des Mitleids
1802–1872 Friedrich Adolf Trendelenburg

  • Aristoteliker
1813–1855 Søren Kierkegaard

  • (Mit-)Begründer der Existenzphilosophie
  • Religion ist keine Angelegenheit der Erkenntnis, sondern des Glaubens
  • Gott ist tiefgehend anders
  • Jeder Mensch steht mit seinen existentiellen Problemen als Einzelner vor Gott
  • Grundkategorien sind Existenz, Angst, Freiheit, Entscheidung
  • Es gibt keinen objektiven Halt, der Einzelne ist immer wieder auf seine eigene Existenz zurückgeworfen
  • Aufgabe des Menschen ist die Verwirklichung seines Selbst
  • Dabei Unterscheidung dreier Existenzformen
    • Ästhetische Existenz: Zustand der Verzweiflung; der Mensch lebt vom Äußerlichen und Sinnlichen
    • Ethische Existenz: Unabhängigkeit vom Äußeren; der Mensch führt ein ernstes bewusstes Leben, in dem er sich als Sünder erkennt und sich aus seiner Verzweiflung befreit
    • Religiöse Existenz: Glaube an Gott, der allein den Menschen von der Sünde befreien kann; vollendete Existenz des Menschen als Selbst
1840–1912 Gideon Spicker
  • strebte nach einer Religion in philosophischer Form auf naturwissenschaftlicher Grundlage
1844–1900 Friedrich Nietzsche

  • Verabscheut alle Ideologien („Götzen“), insbesondere die der Moderne
  • Wegbereiter postmodernen Denkens
  • Deutet das menschliche Leben als Kampf zwischen aktiver und reaktiver Kraft
  • Dieser Kampf schwächt den Menschen, das Leben verkümmert, es verliert an Macht
  • Kritik der herrschenden Moral
  • Herrenmoral vs. Sklavenmoral
  • Die herrschende christliche Moral ist Sklavenmoral
  • Stellt der jüdisch-christlichen Tradition die griechisch-antike Tradition gegenüber
  • und im Bereich der Kunst das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber
  • Fordert „Umwertung aller Werte“, also Herstellung einer Herrenmoral, als natürlicher Weltordnung
  • Ziel ist der Übermensch (Affe – Mensch – Übermensch)
  • Der Übermensch ist gekennzeichnet durch

Neukantianismus

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Als Neukantianismus wird eine philosophische Strömung bezeichnet, die sich nach dem Abebben des Idealismus als Gegenbewegung zu dem sich immer mehr ausbreitenden, stark in den Naturwissenschaften verwurzelten Materialismus entwickelte. Hierbei wurde die Forderung erhoben, wieder direkt auf Immanuel Kant zurückzugehen und eine Philosophie zu entwickeln, die den Ansprüchen der damals modernen Wissenschaften genügte.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1814–1908 Eduard Zeller

  • Begründer der Erkenntnistheorie als Disziplin
  • 1869 Gründung der SPD
1824–1907 Kuno Fischer

  • Philosophiehistoriker
1828–1878 Friedrich Albert Lange

  • kritische “Geschichte des Materialismus”
1840–1912 Otto Liebmann
  • Auf Kant muss zurückgegangen werden
1842–1918 Hermann Cohen

  • Nicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens
  • Begründer der Marburger Schule
1844–1924 Alois Riehl

1848–1915 Wilhelm Windelband

  • Lehre von den allgemeingültigen Werten
  • Wahrheit im Denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen
  • Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen
1849–1921 Franz Staudinger
  • ethischer Marxist
  • Wegbereiter der Konsumgenossenschaft
1852–1933 Hans Vaihinger

1854–1924 Paul Natorp

  • Befasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften.
  • Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab.
1856–1938 Rudolf Stammler
  • Rechtsphilosophie
1860–1928 Karl Vorländer
  • Geschichtsphilosoph und Marxist
  • Kant Biograph und Herausgeber
1863–1936 Heinrich Rickert

  • Wertphilosophie
  • Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft
1869–1947 Jonas Cohn
  • Sache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar
  • Wertethiker
  • 1979 Zweibund zwischen Deutschland und Österreich
1869–1955 Robert Reininger
  • Psychophysisches Problem und Wertphilosophie
1875–1915 Emil Lask
  • Kategorienlehre und Urteilslehre
  • 1881–1885 Herrschaft des Mahdi
  • 1882 Dreibund durch Beitritt Italiens zum Zweibund
1874–1945 Ernst Cassirer

1875–1947 Richard Hönigswald
  • Das Grundproblem des Gegebenen
  • Allgemeine Methodenlehre
1877–1942 Bruno Bauch
  • Rezipierte Frege
  • Vaterländische Position in der NS-Zeit
1878–1946 Arthur Liebert
  • Wie ist kritische Philosophie überhaupt möglich?

Die Vertreter des Psychologismus gehören nicht einer einheitlichen Schule an und sind in Aspekten ihrer Philosophie auch anderen Richtungen zuzuordnen. Ihnen gemeinsam ist, dass das Denken als psychische Funktion aufgefasst wird und dieser Aspekt in ihrer Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. Beim Psychologismus im engeren Sinne sind Gedanken immer ein Ausdruck von Motivation. Infolgedessen können sie niemals wahr oder falsch sein. Diese Betrachtung führt zu einem Konflikt mit der Logik.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1798–1854 Friedrich Eduard Beneke

  • Forderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie.
1801–1887 Gustav Theodor Fechner

  • Wollte nur physikalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten.
1818–1903 Alexander Bain

1832–1920 Wilhelm Wundt

  • Vertrat einen psychophysischen Parallelismus
  • Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
  • Arbeiten zur Logik und zur Induktion
1838–1917 Franz Brentano

  • 1884 Deutsches Reich erwirbt Kolonien (Kamerun, Südwestafrika, Togo u. a.)
1842–1906 Eduard von Hartmann

  • Kritischer Realismus
  • Philosophie des Unbewussten
  • 1885 Berliner Kongokonferenz, weitere Kolonie in Ostafrika (Ruanda-Urundi)
1847–1914 Anton Marty

  • Schüler Brentanos, Studien zu den Sprachfunktionen
1848–1936 Carl Stumpf

  • Schüler Brentanos und Lehrer Husserls
1851–1914 Theodor Lipps

  • Im Zentrum seiner Reflexionen stand die 'innere Erfahrung', die auch in seiner psychologischen Ästhetik der leitende Faktor seines Philosophierens war.
  • 1887 Annexion von Macau durch Portugal
1853–1920 Alexius Meinong

  • Versuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen.
1859–1932 Christian von Ehrenfels
1861–1934 James Mark Baldwin

1873–1926 Rudolf Eisler
  • Anhänger Wundts, Lexikograph, Kantspezialist

Der Pragmatismus (von griech. pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet eine philosophische Grundhaltung, die das Erkennen und die Wahrheitsbildung eng mit den Handlungen, die in der Lebenswelt ausgeführt werden, verbindet. Sie geht davon aus, dass auch das theoretische Wissen dem praktischen Umgang mit den Dingen entspringt und auf diesen angewiesen bleibt. Der Pragmatismus stellt die erste eigenständige US-amerikanische philosophische Strömung dar.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1839–1914 Charles S. Peirce

1842–1910 William James

1859–1952 John Dewey

  • Pragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie
  • 1889 Alters- und Invalidenversicherung im Deutschen Reich
1863–1931 George Herbert Mead

  • Symbolischer Interaktionismus
  • Sozialbeheaviorismus
1864–1937 F. C. S. Schiller

  • Pragmatismus als „Humanismus“ zur Rechtfertigung des Fortschritts- und Freiheitsgedankens

Lebensphilosophie

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Lebensphilosophie ist eine Richtung der Philosophie, die in Frankreich und in Deutschland als Gegenentwurf zu den Naturwissenschaften und der einseitigen Betonung der Rationalität entwickelt wurde. Das Werden des Lebens, die Ganzheitlichkeit kann demnach nicht allein mit Begriffen und Logik erfasst und beschrieben werden. Zu einem umgreifenden Leben gehören ebenso nicht-rationale, kreative und dynamische Elemente.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1833–1911 Wilhelm Dilthey

  • Begründung der Geisteswissenschaften als eigenständigen Wissenschaftsbereich
  • Erleben von Zusammenhängen – Unterschied von Erklären und Verstehen
  • Ausweitung der Hermeneutik auch auf Kunst, Recht und Religion
1846–1926 Rudolf Eucken

  • arbeitete über Der Sinn und Wert des Lebens und Geistige Strömungen der Gegenwart
  • philosophischer Gegner des befreundeten Ernst Haeckel
1859–1941 Henri Bergson

  • Erlebte Zeit als Seelenzustand
  • Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der Intuition
1861–1949 Maurice Blondel
  • Entwickler der Philosophie der Aktion.
  • Seine Denkweise ist geprägt von der Offenbarung Gottes in katholischer Tradition.
1858–1918 Georg Simmel

1867–1941 Hans Driesch

  • Vertreter des Neovitalismus
1872–1956 Ludwig Klages

  • Gegensatz von Leib und Seele
  • Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft
1878–1965 Georg Misch
1882–1929 Erich Becher

  • Es gibt überindividuell Seelisches

20. Jahrhundert

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Mit den im Zuge der Industrialisierung sich immer mehr verstärkenden Phänomenen der Massengesellschaft, mit den durch die explosionsartige Entwicklung der Wissenschaften ausgelösten neuen Weltbildern (Relativitätstheorie, Quantenphysik, Psychoanalyse, Molekularbiologie, Informationstechnik, Gentechnik), den globalen Auswirkungen menschlichen Handelns (Völkermord durch den Nationalsozialismus, Nord-Süd-Konflikt, Umweltkatastrophen, drohende Klimakatastrophe) war die Philosophie des 20. Jahrhunderts mit zum Teil grundlegend neuen Perspektiven befasst.

Dies führte zu einer starken Heterogenität philosophischer Konzepte, die eine Einteilung in klassische Schulen kaum mehr möglich macht. Eine Klassifizierung des philosophischen Denkens in der Philosophie der Gegenwart verstößt immer gegen die tatsächlich vorhandene Vielfalt in der Kombination der einzelnen Positionen. Systematisch gemeinsam ist der Philosophie des 20. Jahrhunderts die Betonung der Bedeutung der Sprache.

Naturwissenschaftler

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Die dynamische Entwicklung der Naturwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert hatte zu einer grundlegenden Veränderung des allgemeinen Weltbildes geführt, die mit der Relativitätstheorie und der neuen Atomphysik ihren Höhepunkt erreichte. Die Vorstellung allgemeingültiger Naturgesetze, die seit Isaac Newton herrschte, musste in Frage gestellt werden. Wenn auch für die Naturwissenschaftler in ihrer täglichen Arbeit die Frage der Weltanschauung im Hintergrund steht, haben sich doch eine Reihe prominenter Vertreter hierzu reflektierend geäußert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1856–1939 Sigmund Freud

  • Arzt, Neurologe, Begründer der Psychoanalyse
  • Begriffe wie das Ich, Es, Über-Ich
1858–1947 Max Planck

1870–1937 Alfred Adler

  • 1901 der einheitliche Bundesstaat Australien entsteht
  • 1901 Norwegen führt als erstes europäisches Land das allgemeine Frauenstimmrecht auf kommunaler Ebene ein.
  • 1901 Deutsche Truppen unterdrücken in der Kolonie Kamerun bei Garua einen Aufstand der Fulbe.
  • 1901 Der Anarchist Leon Czolgosz verübt auf der Panamerikanischen Ausstellung in Buffalo ein Attentat auf den US-Präsidenten William McKinley.
  • 1901 Die Wuppertaler Schwebebahn nimmt den Betrieb auf.
1875–1961 Carl Gustav Jung

  • Mediziner, Analytische Psychologie
1875–1965 Albert Schweitzer

1879–1955 Albert Einstein

  • Seine Relativitätstheorie veränderte das Weltbild
  • „Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus
1879–1963 Karl Bühler

1882–1961 Percy Williams Bridgman

1885–1962 Niels Bohr

  • Das Prinzip der Komplementarität zeigt, dass alle Forschung theoriegeladen ist.
1887–1961 Erwin Schrödinger

1894–1964 Norbert Wiener

1900–1958 Wolfgang Pauli

1901–1972 Ludwig von Bertalanffy
1901–1976 Werner Heisenberg

1903–1989 Konrad Lorenz

  • Vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie)
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie
1904–2005 Ernst Mayr

1912–2007 Carl Friedrich von Weizsäcker

  • Quantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph
  • Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie
  • Philosophie der Zeit
1923–2007 Stephen Mason
  • Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen
1925–2005 Rupert Riedl

  • Meeresforschung, Systemtheorie der Evolution
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie

Geschichts- und Kulturkritik

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Die Erfolge der Naturwissenschaften führten einerseits zu einem nahezu ungehemmten Fortschrittsglauben. Gleichzeitig entstanden durch starkes Bevölkerungswachstum immer stärker ausgeprägte Phänomene der Massengesellschaft und Zweifel an den traditionellen Werten. Vor allem die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges verstärkten pessimistische Sichten auf die sich neu formierenden kulturellen Verhältnisse.

1856–1915 Karl Lamprecht

  • Sah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte.
1861–1925 Rudolf Steiner

  • Anthroposophie in Medizin (Weleda), Architektur und Landwirtschaft (Demeter)
  • Waldorfpädagogik, Heilpädagogik, Eurythmie
  • voraussetzungslose Erkenntnistheorie („Wahrheit und Wissenschaft“ – 1891)
  • Menschen als Leib –Seele – Geist sowie als Empfindungsseele – Verstandesseele – Bewusstseinsseele
  • Ziel: Ich-Transformation vom vergänglichen Einzel-Ich zum ewigen All-Ich
  • Es gibt eine sinnliche und eine geistige Wirklichkeit
  • Unterscheidung der Erkenntnisstufen sinnlich – imaginativ – inspirativ – intuitiv
  • Die geistige Wirklichkeit kann mit unserem „geistigen Auge“ wahrgenommen werden (Theosophie)
  • Mystische Meditation als Methode zur Schulung der gesamtheitlichen Erkenntnisfähigkeit
1880–1936 Oswald Spengler

1872–1945 Johan Huizinga

1872–1933 Theodor Lessing

  • Eigene Wertethik: Mindere den Schmerz
  • Philosophie der Tat (Bezüge zu Schopenhauer und Nietzsche)
  • Von Nationalsozialisten ermordet
1879–1960 Herman Nohl
1880–1962 Theodor Litt


  • Kulturphilosoph und Pädagoge
1880–1948 Ernst von Aster
  • Geschichte der Philosophie, Psychoanalyse
1882–1963 Eduard Spranger

  • Knüpfte an die Lebensphilosophie an
1883–1953 José Ortega y Gasset

  • Nähe zur Lebensphilosophie
1885–1981 William James Durant

  • Kulturgeschichte der Menschheit aus ganzheitlicher Perspektive
  • menschliches Verhalten als Konstante
1889–1966 Siegfried Kracauer
  • Kennzeichnete Medien, insbesondere den Film, und Technik als ambivalent
  • Beurteilte die politische Orientierung des Kleinbürgertums bereits 1930 als labil
  • Kritisierte die Eindimensionalität und Geschlossenheit von Theorien
1889–1975 Arnold J. Toynbee
  • Geschichte ist evolutionär und ergebnisoffen
  • Abkehr vom Eurozentrismus
1892–1964 Alexandre Koyré
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Hegel
1895–1985 Susanne K. Langer
1903–1974 Joachim Ritter
1904–1965 Hans Barth
  • Ideengeschichte der Politik; Wahrheit und Ideologie
1907–1981 Othmar Anderle
  • „Theoretische Geschichte“ als Fach
  • Geschichtsforschung hat den wissenschaftstheoretischen Anforderungen aller empirischen Wissenschaften zu entsprechen
1911–1995 Emil Cioran

  • Aphoristiker und radikaler Kulturkritiker – von Nietzsche inspiriert
  • Vorwegnahme der Dekonstruktion
1920–1996 Hans Blumenberg
1926–2006 Clifford Geertz

* 1926

Hermann Lübbe

1927–2018

Robert Spaemann

  • Ethik auf christlicher Grundlage
1928–2015 Odo Marquard
  • Skeptische Philosophie der Endlichkeit
1943–1998 Panajotis Kondylis
  • Begründung von Normen ist der vergebliche Versuch einem sinnlosen Leben einen Sinn zu geben
  • Betrachtungen zur Ideengeschichte der Aufklärung, des Konservativismus und des 20. Jahrhunderts

Phänomenologie

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Ist eine philosophische Strömung, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von Edmund Husserl geprägt wurde. Ihre Vertreter sehen den Ursprung der Erkenntnisgewinnung in unmittelbar gegebenen Erscheinungen, eben den Phänomenen. Die formalen Beschreibungen der Phänomene geben grundsätzlich den Anspruch aller phänomenologischen Ansätze wieder, seien es philosophische oder naturwissenschaftliche, literarische oder psychische.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1859–1938 Edmund Husserl

  • Begründer der „Phänomenologie“ als strenge Wissenschaft
  • Wahrheit als Evidenz
  • Wesensphilosophie
    • Untersuchung des Bewusstseins und seiner Produkte (Phänomene)
    • Bewusstseinsinhalte sind eigenständig und somit nicht bloß „subjektiv verzerrte“ objektive Welt
    • Bewusstsein ist immer intentional, d. h. auf etwas gerichtet
    • Phänomene sind unmittelbar (intuitiv) voraussetzungslos erfahrbar
    • Ablehnung des Psychologismus
    • Methode der eidetischen Reduktion (Wesensschau)
    • Später Hinwendung zur transzendentalen Phänomenologie, in der er Kants Trennung von Verstand und Sinnlichkeit aufhebt
    • Demzufolge ist Bewusstsein absolute welterzeugende Instanz (transzendentales Bewusstsein)
  • Wertphilosophie
    • Werte können phänomenologisch gefühlt werden
1870–1941 Alexander Pfänder
  • Mensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit
1880–1937 Moritz Geiger
  • Phänomenologie des ästhetischen Genusses
1881–1966 Ludwig Binswanger
1883–1917 Adolf Reinach
  • Phänomenologie in der Rechtswissenschaft
  • entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakte
1886–1957 Antonio Banfi

  • Kulturphilosoph, Kritiker Croces
  • verbreitete die Ideen Husserls in Italien
1888–1966 Hedwig Conrad-Martius
  • Untersuchte das Problem der Realität
1889–1977 Dietrich von Hildebrand
1889–1964 Oskar Becker
  • Phänomenologie der Geometrie
  • negative Rolle in der NS-Zeit
1891–1942 Edith Stein

  • Katholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet
  • Philosophische Begründung der Psychologie
1893–1970 Roman Ingarden

  • Phänomenologie im Bereich der Kunst
1896–1991 Hans Reiner
  • phänomenologisch fundierte Wertethik
1899–1959 Alfred Schütz
1900–1973 Aurel Kolnai
  • Fragen der Ethik
  • Phänomenologie der feindlichen Gefühle
1900–2002 Hans-Georg Gadamer
1902–1991 Ludwig Landgrebe
  • phänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte
  • 1926 Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund
1905–1975 Eugen Fink
  • Arbeitete in der NZ-Zeit als Privatassistent von Husserl
  • untersuchte das Phänomen der „Welt“
1903–1991 Otto Friedrich Bollnow
  • Verband die Phänomenologie mit
  • Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik
1906–1994 Max Müller
1906–1995 Emmanuel Levinas
  • Kritik der Ontologie
  • Widerstand gegen die Totalität
  • Philosophie zum anderen
1907–1977 Jan Patočka

  • Die natürliche Welt als philosophisches Problem
1908–1961 Maurice Merleau-Ponty

  • Phänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung
1918–2015 Walter Biemel
  • Philosophie der Kunst, Heidegger-Schüler
1922–2002 Michel Henry
1923–2004 Heinrich Rombach
  • Entwickelte eine Strukturontologie
1928–2021 Hermann Schmitz
* 1934 Bernhard Waldenfels
  • Phänomene der Leiblichkeit und die Herausforderung durch das Fremde

Neuhegelianismus

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Der Neuhegelianismus ist eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Bestrebung zur Erneuerung der philosophischen Gedankengänge Hegels etwa ab dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Ihr Ziel ist die Abwehr des Positivismus in geisteswissenschaftlichen Gegenstandsbereichen. Diese uneinheitliche Strömung in der Philosophie ist besonders in Deutschland, aber auch in Frankreich, England, den Niederlanden, Italien, Russland, Skandinavien und den USA verbreitet.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1832–1917 Adolf Lasson
1846–1924 Francis Herbert Bradley

1848–1923 Bernard Bosanquet

1849–1919 Josef Kohler

1854–1924 G.J.P.J. Bolland
1855–1916 Josiah Royce

1862–1932 Georg Lasson
1866–1925 John McTaggart Ellis McTaggart
  • The Unreality of Time
1866–1952 Benedetto Croce

1869–1944 Léon Brunschvicg
1874–1944 Giovanni Gentile

1884–1974 Richard Kroner
1884–1964 Theodor Haering
1887–1969 Hans Freyer
1902–1968 Alexandre Kojève
  • Wiederbelebung der Philosophie Hegels in Frankreich
  • wirkte auf den Existenzialismus und den Poststrukturalismus
1903–1993 Karl Larenz
1907–1968 Jean Hyppolite

* 1952 Pirmin Stekeler-Weithofer
* 1960 Vittorio Hösle

Kritischer Realismus

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1854–1923 Wilhelm Jerusalem
  • pragmatische Wahrheitstheorie
  • Prinzip der Denkökonomie
  • Übersetzer von James
1859–1938 Samuel Alexander

  • Space, Time, and Deity
1861–1947 Alfred North Whitehead
1862–1915 Oswald Külpe
1863–1952 George Santayana

  • Die Realitätsvorstellung beruht auf einem rationalen Instinkt („Animal Faith“)
  • vier Seinsbereiche: Wesen, Materie, Wahrheit und Geist
  • der Geist verleiht der Welt Sinn
1873–1922 Arthur O. Lovejoy
1882–1950 Nicolai Hartmann
  • Ontologie zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus (Schichtenstruktur des Seins)
  • Das ideale Sein (Mathematik, Wesenheiten, Werte) ist zeitlos und unbegrenzt.
  • Das reale Sein (Unorganisches, Leben, Seele, Geist) ist zeitlich und individuell
  • materiale Wertethik
1888–1967 Aloys Wenzl
  • Verschiedene Wirklichkeitsschichten

Philosophische Anthropologie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1864–1944 Jakob Johann von Uexküll

1874–1928 Max Scheler

  • Materiale Wertethik
  • Wesen des Menschen ist der Geist
1888–1965 Erich Rothacker
  • Kulturanthropologie
  • problematische Nähe zum Nationalsozialismus
1892–1985 Helmuth Plessner
1904–1976 Arnold Gehlen
  • Der Mensch als Mängelwesen
  • Kultur und Institutionen als Kompensation
1913–1994 Michael Landmann
  • Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur
* 1928 Helmut Fahrenbach
  • Anthropologie und Existentialismus
* 1943 Karl-Siegbert Rehberg
  • Knüpft an die Institutionenlehre Gehlens an

Existenzphilosophie

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Existenzphilosophie fasst eine Reihe von philosophischen Ansätze des 19. und 20. Jahrhunderts zusammen. Sie fragen nach dem Sinn und der Bedeutung der individuellen Existenz des Menschen den sie in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung stellen. Die einzelnen Philosopheme wenden sich gegen eine einseitige rationalistische Position und stellen ein existenzielles Denken, das ganzheitlich den Geist, die Seele und den Körper einbezieht, in den Vordergrund.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1874–1948 Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew

1878–1960 Paul Häberlin
  • Philosophie des großen JA
1883–1969 Karl Jaspers

  • Der Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen
  • Grenzsituationen zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung
1883–1951 Louis Lavelle

1889–1941 Hans Lipps

  • Existenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis
1889–1976 Martin Heidegger

1888–1974 Jean Wahl
  • Verband Hegel, Kierkegaard und Heidegger
  • Impulsgeber für den französischen Existenzialismus
1890–1965 Heinrich Barth
  • Erscheinung und Wirklichkeit
1898–1983 Xavier Zubiri
  • forderte eine neue, an den naturwissenschaften orientierte Ontologie
1901–1990 Nicola Abbagnano
  • Existenz ist Seinssuche
1897–1973 Karl Löwith
  • stoische und skeptische Philosophie
1902–1968 Alexandre Kojève
  • von Marx beeinflusste Hegel-Interpretation
1902–1991 Ernesto Grassi

  • Ohnmacht der rationalen Sprache
1903–1993 Hans Jonas
1905–1950 Emmanuel Mounier

1905–1980 Jean-Paul Sartre
1905–1975 Wilhelm Weischedel
  • Der Gott der Philosophen
  • Kritik am dogmatischen Skeptizismus und Nihilismus
  • Philosophieren ist radikales Fragen ohne Aussicht auf endgültige Antworten
1913–1960 Albert Camus

  • Die Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt
  • Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen
1921–2008 Karl Albert
  • „Ontologische Erfahrung“, Studien zu Platon

Transzendentalphilosophie

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Der Begriff Transzendentalphilosophie umfasst philosophische Systeme und Ansätze, die die Grundstrukturen des Seins nicht durch eine Ontologie, sondern im Rahmen des Entstehens und Begründens von Wissen über das Sein beschreiben.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1901–1974 Wolfgang Cramer
  • „Erleben“ als Grundform aller Subjektivität
  • Ontologie der Subjektivität
  • Idee des „Ich denke“ durch „Wegdenken von Denken“
1913–2004 Hermann Krings
  • Transzendentalphilosoph
  • Die Idee der Freiheit als Basis menschlicher Vernunft
1917–2000 Hans Wagner
1922–2017 Karl-Otto Apel
  • Transformation der Transzendentalphilosophie
  • Diskursphilosophie
1927–2022 Dieter Henrich
  • Untersuchungen über das Selbstbewusstsein
  • Erforschung und Interpretation des Deutschen Idealismus und Immanuel Kants
* 1930 Harald Holz
  • Transzendentaler Relationismus
1933–2002 Henri Lauener
  • Offene Transzendentalphilosophie
  • konstruktiver Dialog mit Quine und Davidson
* 1936 Gerold Prauss
  • nichtempirische Theorie der auf Raum und Zeit beruhenden Subjektivität als Intentionalität
* 1936 Peter Rohs
  • Feldtheorie der Zeit
* 1939 Wolfgang Kuhlmann

Sie trägt den Namen für eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kyōto entstandenen Schulrichtung der Philosophie in Japan und markiert den Beginn der systematischen Auseinandersetzung mit der westlichen Geistestradition.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1870–1945 Nishida Kitarō

  • Begründer der Kyōto-Schule
  • Philosophie ist die Suche nach der „einen Wahrheit“
  • Versuch einer Synthese von Philosophie und Religion
1885–1962 Tanabe Hajime
  • Philosophie als „Metanoetik“ (Der Weg der Reue)
  • Nur wenn alle philosophischen Methoden verneint worden sind, ist Philosophie erst möglich.
1900–1990 Nishitani Keiji
  • verband Erfahrungen aus der Praxis des Zen-Buddhismus mit dem Existentialismus
* 1944 Ryōsuke Ōhashi

  • Philosophie der Leere und des Mitgefühls (Compassion)
1926–2019 Shizuteru Ueda

  • Zentrales Thema das Absolute Nichts
  • Dissertation über die mystische Anthropologie Meister Eckharts und ihre Konfrontation mit der Mystik des Zen-Buddhismus

Sozialphilosophie

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Auch Gesellschaftsphilosophie beschäftigt sich mit Fragen zum Sinn und Wesen einer Gesellschaft. Insbesondere beleuchtet sie das Verhältnis zwischen dem einzelnen Menschen und der Gemeinschaft sowie die Strukturen des Zusammenlebens.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1855–1936 Ferdinand Tönnies

1858–1917 Émile Durkheim

1864–1920 Max Weber

  • Werturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln
  • Gesinnungs- und Verantwortungsethik
1882–1927 Leonard Nelson
  • Wiederbegründung der Fries'schen Schule
1893–1947 Karl Mannheim
1897–1990 Norbert Elias

  • Über den Prozess der Zivilisation
  • Von der Entstehung der Werte
  • Menschenwissenschaften
1900–1980 Erich Fromm
1925–1986 Michel de Certeau
1927–1998 Niklas Luhmann

  • Begründer der soziologischen Systemtheorie
  • Variante des radikalen Konstruktivismus
  • Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme
1930–2002 Pierre Bourdieu
1934–2024 Oskar Negt

  • Grundlagen der Gewerkschaften
1936–2024 Herbert Schnädelbach

  • Diskurspluralität und methodischer Rationalismus
* 1953 Wilhelm Schmid

Logischer Empirismus

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Eines der Hauptanliegen des logischen Empirismus oder auch logischen Positivismus war es, genaue Kriterien angeben zu können, nach denen man philosophische Methoden als gültig bzw. ungültig beurteilen kann. Wichtiges Motiv dafür war der Vergleich zwischen der Entwicklung der empirischen Wissenschaften sowie der Mathematik einerseits und der Philosophie andererseits.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1882–1936 Moritz Schlick

1879–1934 Hans Hahn
1880–1975 Victor Kraft
1882–1945 Otto Neurath
  • Mitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung
  • Methode der Bildpädagogik
1884–1966 Philipp Frank
1891–1970 Rudolf Carnap
  • Logische Analyse der Wissenschaftssprache
  • Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)
  • Modallogik und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion
1891–1953 Hans Reichenbach
  • Wahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden.
  • Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.
1895–1945 Felix Kaufmann
1896–1959 Friedrich Waismann
  • Arbeiten zur Logik und Sprachphilosophie
1902–1988 Herbert Feigl
1902–1985 Karl Menger

1905–1997 Carl Gustav Hempel
1885–1977 Paul Oppenheim
  • Mitbegründer des Hempel-Oppenheim–Schemas
  • Gestaltpsychologie und Wissenschaftstheorie.
1906–1978 Kurt Gödel
1910–1989 Alfred Jules Ayer

  • Sprache, Wahrheit und Logik
  • Britischer Vertreter des Wiener Kreises
1916–2003 Georg Henrik von Wright

  • Entwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik
  • Norwegischer Vertreter des Wiener Kreises

Analytische Philosophie

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Ausgangspunkt der analytischen Philosophie ist die Auffassung, dass viele Probleme der Philosophie durch einen ungenügend präzisen Umgang mit der Sprache hervorgerufen werden. Daher sind zunächst eine Klärung von Begriffen und eine logische Analyse der Sprache erforderlich. Ähnliche Auffassungen finden sich parallel und in wechselseitigem Austausch bei den Vertretern des logischen Empirismus. Im Ursprung befassten sich die Vertreter der analytischen Philosophie ganz vorwiegend mit Themen der Sprachanalyse. Im Verlaufe der Zeit verbreiterte sich das Spektrum. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die analytische Philosophie, nun eher als Methode verstanden, auf alle Themenbereiche der theoretischen und praktischen Philosophie ausgeweitet. Die meisten ihrer Vertreter behandeln neben der Sprache Fragen der Erkenntnistheorie, der Logik, der Philosophie des Geistes, metatheoretische Fragen sowie zugleich auch ethische Fragen. Eine Zuordnung zu einer der nachfolgenden Disziplin kann daher nur nach einem vorrangigen Schwerpunkt erfolgen.

Sprachphilosophie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1848–1925 Gottlob Frege

1872–1970 Bertrand Russell

  • Rückführung der Mathematik auf die Logik
  • Paradoxon der Mengenlehre
  • sprachanalytischer Atomismus (Theorie der Kennzeichnung)
1873–1958 George Edward Moore
1889–1951 Ludwig Wittgenstein

1889–1957 Charles Kay Ogden
1900–1976 Gilbert Ryle
  • Mythos vom Geist als „Gespenst in der Maschine“
  • Kategorienfehler = falscher Begriff im Kontext
1909–1988 Max Black
1911–1960 John Langshaw Austin
  • Sprechakttheorie
  • Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung
1913–1988 Paul Grice
1917–2003 Donald Davidson
  • Bedeutungstheorie
1925–2011 Michael Dummett

  • Grenzen der Theorie der Bedeutung
* 1928 Noam Chomsky

1930–1971 Richard Montague
1931–2015 Keith Donnellan
* 1932 Dagfinn Føllesdal
* 1932 John Searle

  • Weiterentwicklung der Sprechakttheorie
  • Intentionalität als Bindeglied zwischen Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes
  • Ablehnung des Reduktionismus in der Philosophie des Geistes
  • Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers
  • Realismus in Bezug auf beobachterunabhängige Phänomene
  • Konstruktion der Sozialen Wirklichkeit
* 1933 David Kaplan
1938–2021 Gilbert Harman
  • Quine-Schüler, Antirealismus und ethischer Relativismus
1940–2022 Saul Kripke

  • sprachphilosophischer Externalismus mit Kennzeichnung durch starre Designatoren
* 1941 Eike von Savigny
  • Wittgenstein-Interpret
* 1946 Scott Soames
  • Vertreter des Externalismus
* 1946 Tyler Burge
* 1958 Stephen Neale

1858–1932 Giuseppe Peano

1862–1943 David Hilbert

  • Begriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik
1878–1956 Jan Łukasiewicz

1901–1983 Alfred Tarski

1902–1995 Joseph Maria Bocheński

1903–1930 Frank Plumpton Ramsey
  • Logiker und Freund Wittgensteins
  • Redundanztheorie der Wahrheit
1903–1995 Alonzo Church
1919–2017 Raymond Smullyan
1929–2015 Jaakko Hintikka

* 1930 Nuel Belnap
* 1949 Johan van Benthem
1908–2000 Willard Van Orman Quine

  • Eine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar (Duhem-Quine-These)
  • Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen
  • strikter Empirismus und Forderung eines Naturalismus = Abschaffung der Philosophie
  • sprachphilosophischer Holismus
1916–2013 Peter Geach
  • entwickelte einen „analytischen Thomismus“
1919–2006 Peter Strawson
  • raumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real
  • Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik
  • Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch
  • semantische Theorie der Präsuppositionen
  • Theorie der Transzendentalen Argumente
1926–2014 David Armstrong

1931–2010 Reinhardt Grossmann
  • Kategoriale Ontologie
  • Tatsachen als Grundbausteine der Welt
* 1932 Franz von Kutschera
  • Ontologischer Dualismus
* 1942 Peter van Inwagen
  • Ontologie, Identität und Modalität; Indeterminist
* 1951 Kevin Mulligan
* 1952 Edward N. Zalta
* 1954 Barry Smith

1877–1971 W. D. Ross
1908–1994 William K. Frankena

  • Metaethik, Theorie der normativen Ethik
1908–1979 Charles L. Stevenson
1912–2004 Alan Gewirth
  • deontologische, rationalistische Ethik
  • Letztbegründung der Moral aufgrund Selbstreflexion
  • Prinzip der natürlichen Konsistenz
1917–1981 John Leslie Mackie
1919–2002 Richard Mervyn Hare
1919–2001 Elizabeth Anscombe
  • Wiederbelebung der Tugendethik
  • Frühe feministische Philosophin
  • Mitherausgeberin von Wittgenstein
1920–2010 Philippa Foot
1929–2003 Bernard Williams
  • Synthese aus verschiedenen historischen und kulturellen Positionen, Antireduktionismus
  • Kritiker des Utilitarismus
  • thematisierte moralisch dichte Begriffe
1930–2023 Ernst Tugendhat
  • Sprachphilosophie und Philosophie des Selbst
  • Ethik und Anthropologie
* 1937 Cora Diamond
* 1940 Thomas M. Scanlon
1942–2017 Derek Parfit
  • Ethik, Vernunft und Person
* 1946 Peter Singer

  • Begriff der Person als Problem der Ethik
  • Euthanasie und Abtreibung?
* 1946 Dieter Birnbacher

* 1947 Martha Nussbaum

* 1952 Susan R. Wolf
* 1952 Christine Korsgaard
  • die Quellen der Normativität
  • Moralphilosophie Immanuel Kants

Philosophie des Geistes

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1887–1971 Charlie Dunbar Broad
1903–1997 John Carew Eccles
  • Hirnforscher – Vertrat mit Popper einen Dualismus
1912–1989 Wilfrid Sellars
  • Mythos des Gegebenen
1916–1999 Roderick Chisholm
  • Primat des Intentionalen
  • apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit
1920–2012 J.J.C. Smart
1929–2023 Harry Frankfurt
  • Analyse des Freiheitsbegriffs
1932–2013 Fred Dretske

  • Analyse des Informationsbegriffs
  • im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes
* 1933 Joseph Levine
  • Argument der Erklärungslücke
* 1933 Ruth Millikan
1934–2019 Jaegwon Kim
1935–2017 Jerry Fodor

  • Language of Thought (Sprache des Denkens)
* 1937 Thomas Nagel

  • Antireduktionismus („What is it like to be a bat“)
  • erkenntnistheoretischer radikaler Realismus („View From Nowhere“)
1941–2001 David Lewis
1942–2024 Daniel Dennett

  • Eliminativer Materialismus, vertritt das Konzept der Meme
  • führendes Mitglied der Brights
* 1942 Ned Block

* 1942 Paul Churchland
  • Eliminativer Materialismus
* 1943 John Perry
* 1943 Frank Cameron Jackson
1944–2023 Peter Bieri
* 1945 Ansgar Beckermann
  • Physikalismus
* 1952 Joseph Levine
* 1956 Michael Pauen
* 1958 Thomas Metzinger

  • Theorie der Selbstmodelle
* 1966 David Chalmers

  • Eigenschaftsdualismus
  • Kontroverse Position zu Dennett

Erkenntnistheorie

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1927–2021 Edmund Gettier
* 1936 Keith Lehrer
* 1940 Ernest Sosa
  • vertritt eine auf Tugenden bzw. Werten (virtues) basierende Epistemologie
* 1941 Robert Audi
* 1943 Laurence Bonjour
  • Kohärenztheorie des Wissens
* 1945 Susan Haack

Neopragmatismus

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1906–1998 Nelson Goodman
1926–2016 Hilary Putnam

1928–2024 Nicholas Rescher

1931–2007 Richard Rorty
* 1942 John McDowell

* 1950 Robert Brandom

Kritischer Rationalismus

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Der Kritische Rationalismus setzt sich mit der Frage auseinander, wie wissenschaftliche oder gesellschaftliche (aber prinzipiell auch alltägliche) Probleme undogmatisch, planmäßig (‚methodisch‘) und vernünftig (‚rational‘) untersucht und geklärt werden können, ohne der Wissenschaftsgläubigkeit (Positivismus) oder einem erkenntnistheoretischen Relativismus zu verfallen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1902–1994 Karl Popper

1919–2003 Ernst Topitsch
  • Kritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln
  • Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper
1921–2023 Hans Albert

1934–1990 William Warren Bartley
* 1939 Hubert Kiesewetter
* 1940 Alan Musgrave
* 1940 Kurt Salamun

* 1942 David Miller
* 1943 Gerhard Vollmer
1955–2018 Franz M. Wuketits

  • Vertreter der evolutionären Erkenntnistheorie

Politische Philosophie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1867–1956 Julien Benda
  • Forderte ein Vereintes Europa (Untersuchung über die europäische Nation (1933))
  • Schrieb gegen den Nationalsozialismus (Die Schicksalsprüfung der Demokratien (1942))
1869–1966 Friedrich Wilhelm Foerster
  • Moralphilosoph
  • Kriegsgegner – NS-Gegner
1888–1985 Carl Schmitt

  • antiliberaler Gegner des Pluralismus
  • dachte in der Tradition von Hobbes und Machiavelli
  • stand dem Nationalsozialismus nahe
1899–1973 Leo Strauss
  • Neokonservatismus
1899–1992 Friedrich August von Hayek

  • sozioökonomische und politische Philosophie des Liberalismus
  • Verfassung einer Gesellschaft freier Menschen
  • Theorie der kulturellen Evolution und des menschlichen Zusammenlebens in arbeitsteiligen Gesellschaften
  • Kritiker der Anmaßung von Wissen und des Kollektivismus
1901–1985 Eric Voegelin
  • Staatstheorie
1901–1990 Michael Oakeshott

  • erkenntnistheoretischer Idealismus
  • es gibt keine objektiven Theorien (Interpretationismus)
  • politische Handlungen sind bestimmt durch gesellschaftliche Regeln („rule of law“), die als Maß des Guten und des Bösen gelten
  • der Staat ist eine Vereinigung, in der die moralische Autonomie im Rahmen der Regeln gewährleistet wird, und damit Voraussetzung distributiver Gerechtigkeit
  • ein staatlicher Perfektionismus beinhaltet immer die Gefahr des Totalitarismus, deshalb gewährleistet allein politische Rationalität eine demokratische Gesellschaft
1902–1992 Günther Anders
  • Pazifist und Atomgegener
  • warnte vor der Zerstörung der Humanität
1905–1983 Raymond Aron

  • Kritiker des Totalitarismus
  • Dialektik von Frieden und Krieg
  • Analyse der modernen Industriegesellschaften
1906–1975 Hannah Arendt
1909–1997 Isaiah Berlin

  • Negative und Positive Freiheit
1921–2002 John Rawls
1930–1992 Allan Bloom
  • Kulturkritiker, wandte sich gegen den Egoismus in der modernen Gesellschaft
1932–2003 Ernst Vollrath
  • Theorie des Politischen (in Anlehnung an Arendt)
* 1933 Amartya Sen

1938–2002 Robert Nozick
  • Libertäre Gesellschaftstheorie als Kontrapunkt zu Rawls
* 1943 Otfried Höffe
  • Kantianer, Rechts- und Staatsphilosophie
* 1947 Nancy Fraser
  • Eine der bekanntesten US-amerikanischen Feministinnen.
  • Auseinandersetzung mit dem („Kanibalischen“) Kapitalismus

Kommunitarismus

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Unter Kommunitarismus versteht man eine politische Philosophie, die die Verantwortung des Individuums gegenüber seiner Umgebung und die soziale Rolle der Familie betont. Nur auf der Basis dieser gemeinsamen Wertvorstellungen, vor allem auf der Grundlage einer gemeinschaftlichen Konzeption des Guten, könne sinnvoll über die Grundsätze der Gerechtigkeit verhandelt werden.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1929–2023 Amitai Etzioni
  • Die aktive Gesellschaft
1929–2025 Alasdair MacIntyre

  • will an die Tugendlehre von Aristoteles anknüpfen
* 1931 Charles Taylor

  • “westliche Identität”
* 1935 Michael Walzer

1939–2017 Benjamin R. Barber

* 1953 Michael Sandel

  • kritisiert das Fehlen sozialer Werte bei Rawls

Neomarxismus und Kritische Theorie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1873–1937 Max Adler
1891–1937 Antonio Gramsci

1885–1971 Georg Lukács

1892–1940 Walter Benjamin

1885–1977 Ernst Bloch

1895–1973 Max Horkheimer

  • grundsätzliche Kritik der „bürgerlichen Gesellschaft“
  • prägte den Begriff der instrumentellen Vernunft
  • Begründer und Herausgeber der Zeitschrift für Sozialforschung
1898–1979 Herbert Marcuse

1899–1990 Alfred Sohn-Rethel
  • Materialistische Erkenntnistheorie
  • Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches
1903–1969 Theodor W. Adorno

1906–1985 Wolfgang Abendroth
1907–1995 Leo Kofler
  • eigenständige Kritische Theorie
1927–2009 Leszek Kołakowski

1927–2011 Hans Heinz Holz
* 1929 Jürgen Habermas

1931–2012 Alfred Schmidt

  • „Pionier einer undogmatisch-emanzipatorischen Marx-Rezeption“
1933–2023 Antonio Negri

1934–2004 Peter Bulthaup
1941–2018 Domenico Losurdo
1943–2013 Costanzo Preve

  • Antiliberalismus
* 1949 Axel Honneth

  • Theorie der Anerkennung

Jüdische Philosophie

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Der Begriff Jüdische Philosophie bezeichnet die Verbindung philosophischer Studien mit Inhalten der jüdisch-religiösen Traditionen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1878–1965 Martin Buber

1880–1950 Julius Guttmann
  • Die Philosophie des Judentums (1933) gilt als judentumsgeschichtliches Standardwerk
1881–1992 Mordechai M. Kaplan

  • Begründer des jüdischen Rekonstruktionismus in den USA
  • religiöser Naturalismus in Anlehnung an John Dewey
1886–1929 Franz Rosenzweig

  • Interreligiöser Dialog
1897–1982 Gershom Scholem

  • Arbeitete insbesondere über die Kabbala
1916–2003 Emil Fackenheim
  • Neben Darstellungen der jüdischen Philosophie Arbeiten über den Deutschen Idealismus
1923–1987 Jacob Taubes

Religionsphilosophie

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Sie ist eine philosophische Disziplin, die die Erscheinungsformen und den theoretischen Gehalt von Religion bzw. Religionen zum Gegenstand hat. Sie versucht, systematisch und rational Antwort zu geben auf Fragen nach der Vernünftigkeit religiöser Aussagen, nach Wesen und Formen von Religionen und ihrer praktischen Bedeutung im Leben des Menschen. Sie kann sich als Religionskritik manifestieren oder auch als sprachphilosophische Analyse der Form religiöser Sprachen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1853–1924 Clemens Baeumker
  • katholischer Philosophiehistoriker
1865–1923 Ernst Troeltsch

  • Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule
  • Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte
1875–1949 Martin Grabmann
  • Geschichte der mittelalterlichen Philosophie
1878–1944 Joseph Maréchal

  • französischer Neuthomist
1881–1955 Pierre Teilhard de Chardin

  • Leben und Kosmos sind in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung
  • Omegapunkt
1882–1937 Pawel Florenski

  • Philosoph, Dichter, Theologe, Kunstwissenschaftler, Mathematiker, Naturwissenschaftler – „russischer Leonardo da Vinci“
  • geprägt von der Naturauffassung Goethes und der späten Morallehre Tolstojs
  • Versuch einer Synthese von russischer Religions- und Kulturphilosophie mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts
  • Ziel der Aufhebung der neuzeitlichen Trennung von Menschlichkeit und Wissenschaftlichkeit
  • Metaphysik symbolistischer Ästhetik
1882–1973 Jacques Maritain
  • Neuthomist, Christlicher Humanismus
  • Wirkte mit an der Formulierung der UN-Erklärung der Menschenrechte
1884–1940 Peter Wust

  • Christliche Dialog- und Existenzphilosophie
1884–1978 Étienne Gilson
  • Neuthomist, christliche Philosophie im Mittelalter
1885–1965 Romano Guardini

  • Existentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens
1886–1965 Paul Tillich

  • Religiöser Sozialist
  • Nähe zur Kritischen Theorie
1886–1968 Karl Barth
  • Dialektische Theologie
  • Bekennende Kirche
1884–1976 Rudolf Bultmann
  • Entmythologisierung der Schrift
  • Existenzialontologie
1891–1982 Alois Dempf
  • Neuthomist
1889–1972 Erich Przywara
  • Jesuit, das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen kann das unendliche Sein nie vollständig erfassen
1903–1992 Johannes Baptist Lotz
  • Neuthomist
  • Existenzialismus
1904–1997 Josef Pieper
  • Neuthomist
  • Philosophische Anthropologie
1904–1998 Hans-Eduard Hengstenberg
  • Jedes Seiende enthält Dasein, Wesen und Existenzprinzip
1909–1943 Simone Weil

  • Mystische Kontemplation und Sozialrevolution
1929–2005 Béla Weissmahr

  • Begründung der Metaphysik durch das Argument der Retorsion
* 1934 Richard Swinburne

  • Argumentiert für die Existenz Gottes mit der Methode des induktiven Schließens (Gott als Hypothese)
1906–1959 Daniil Leonidowitsch Andrejew

Rechtsphilosophie

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Als Grundlagendisziplin der Rechtswissenschaft wird in der Rechtsphilosophie nach dem Wesen des Rechts, dem Verhältnis von Recht zur Gerechtigkeit und zu sozialen Normen, zur Entstehung und Geltung von Recht gefragt. Im 20. Jahrhundert wurde insbesondere diskutiert, inwieweit Recht ausschließlich auf willkürlicher Setzung beruht (Rechtspositivismus) oder ob es übergeordnete Prinzipien und Normen gibt, die in der Rechtspraxis Anwendung finden (Rechtsrealismus). Beiden Positionen gemeinsam ist die Auffassung, dass auf eine metaphysische Begründung des Rechts verzichtet werden kann.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1851–1911 Georg Jellinek

1858–1943 Philipp Heck

1872–1942 Oskar Kraus
1878–1949 Gustav Radbruch

1881–1973 Hans Kelsen

  • Konsequenter Rechtspositivist
  • Nähe zu Kant und zum kritischen Rationalismus
1904–1977 Hans Welzel
1907–1992 H. L. A. Hart
  • Rechtsphilosoph, gemäßigter Rechtspositivismus
1912–2000 Helmut Coing
  • knüpft an die Wertphilosophie Max Schelers und Nicolai Hartmanns an
  • schuf die Gerechtigkeitskategorie der „iustitia protectiva“, die den Staat zum Schutz des einzelnen in die Pflicht nimmt
1931–2013 Ronald Dworkin

  • Rechtsphilosoph
  • egalitäre Gerechtigkeitstheorie
* 1939 Richard Posner

  • Vertreter des Law-and-Economics-Ansatzes mit der Forderung nach einer ökonomischen Analyse des Rechts
* 1937 Norbert Hoerster
  • Interessenethik statt Menschenwürde, Rechtspositivismus wie H.L.A. Hart, skeptische Religionsphilosophie
* 1945 Robert Alexy
* 1964 Dietmar von der Pfordten
  • Verbindet Rechtsphilosophie mit der Sozialphilosophie
  • „Normativer Individualismus“ in der Rechtsethik

Medien- und Technikphilosophie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1910–1990 Max Bense

1911–1980 Marshall McLuhan

  • Die Gutenberg-Galaxis: Das Ende des Buchzeitalters
  • Das globale Dorf
  • Understanding Media
  • The medium is the message.
1920–1991 Vilém Flusser
  • Neue Medien als Chance
  • Ausgang bei Heidegger
1932–2018 Paul Virilio
  • Medienkritiker
  • Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft (Dromologie)
1943–2011 Friedrich Kittler
  • Aufschreibesysteme 1800/1900
  • Grammophon Film Typewriter
1947–2022 Bruno Latour

Wissenschaftstheorie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1896–1961 Ludwik Fleck
  • Einfluss des Denkstils und des Denkkollektivs auf Theorien
1900–1990 Richard Bevan Braithwaite
1906–1987 Gustav Bergmann

1919–2020 Mario Bunge

  • Anschluss an Erkenntnisse des logischen Empirismus, des kritischen Rationalismus und der Systemtheorie
  • vertritt wissenschaftlichen Realismus und Rationalismus
  • Entwurf eines emergentistischen Materialismus
  • Verteidigung des Determinismusprinzips
  • Hauptwerk: Achtbändiger Treatise on Basic Philosophy (1974–1989)
1922–1996 Thomas Samuel Kuhn
  • The Structure of Scientific Revolutions – Paradigmenwechsel
1922–1974 Imre Lakatos

  • Verband die Theorie Poppers mit Kuhn
1922–2014 Patrick Suppes
1923–2018 Adolf Grünbaum
  • Wissenschaftstheorie der Physik
1923–1991 Wolfgang Stegmüller
  • Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus
1924–1994 Paul Feyerabend

1924–1967 Norwood Russell Hanson
  • empiristischer Holismus
1936–2023 Ian Hacking

1938–2020 Joseph D. Sneed
1939–2017 Bernulf Kanitscheider
1941–2022 Larry Laudan
* 1941 Bas van Fraassen
  • Konstruktiver Empirismus
* 1943 Nancy Cartwright

* 1946 Paul Hoyningen-Huene
* 1951 Sandra Mitchell
  • erforscht komplexe Systeme und tritt für einen „integrativen Pluralismus“ ein.
* 1952 John Dupré
1954–2007 Peter Lipton
* 1960 Nassim Nicholas Taleb

Methodischer Konstruktivismus

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Programm und Ziel des methodischen Konstruktivismus besteht darin, die Erzeugung der Gegenstände einer Wissenschaft durch die Angabe der methodisch nötigen Schritte und normgebenden Regeln zu rekonstruieren, die ihrer methodisch kontrollierten und regelgemäßen Konstruktion oder „Konstitution“ zugrunde liegen und beachtet werden müssen, wenn jene „in der Tat“ verwirklicht werden sollen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1881–1954 Hugo Dingler
  • Ideengeber – Schöpfer der Protophysik
  • pragmatische Erkenntnistheorie
  • problematische Rolle in der NS-Zeit
1915–1994 Paul Lorenzen

1905–1976 Wilhelm Kamlah
  • Sprach- und Wissenschaftskritik
  • Philosophische Anthropologie
* 1932 Kuno Lorenz
  • Dialogische Anthropologie
* 1936 Jürgen Mittelstraß

  • Wissenschaftstheorie, Enzyklopädie, geschichtliche Konstanzer Schule
1935–2022 Friedrich Kambartel
  • Praktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie
* 1937 Christian Thiel
* 1942–2016 Peter Janich

* 1944 Carl Friedrich Gethmann
* 1960 Armin Grunwald

* 1964 Dirk Hartmann
  • Wissenschaftstheorie der Psychologie

Radikaler Konstruktivismus

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Die Kernaussage des radikalen Konstruktivismus ist, dass eine Wahrnehmung kein Abbild einer bewusstseinsunabhängigen Realität liefert, sondern dass Realität für jedes Individuum immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung darstellt. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich; jede Wahrnehmung ist vollständig subjektiv. Darin besteht die Radikalität (Kompromisslosigkeit) des radikalen Konstruktivismus.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1886–1980 Jean Piaget

1911–2002 Heinz von Foerster

1917–2010 Ernst von Glasersfeld

  • Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut
  • Die Funktion der Kognition ist im biologischen Sinn adaptiver Art und zielt auf Passung oder Viabilität
  • Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der ‚Erkenntnis‘ einer objektiven, ontologischen Realität
  • Organismen neigen zur Wiederholung, zur Erinnerung, zum Vergleichen und zum Bewerten
  • Erkenntnis ist ein Prozess von Perturbation und Akkommodation mit dem Gleichgewicht der Äquilibration
1921–2007 Paul Watzlawick
  • arbeitete als Psychologe mit Gregory Bateson an der Doppelbindungstheorie
  • Kommunikationstheoretiker:
    • Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt
    • Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt
    • Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten
    • Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär
  • Förderte den radikalen Konstruktivismus mit populären Büchern: Die erfundene Wirklichkeit, Anleitung zum Unglücklichsein
1928–2021 Humberto Maturana

* 1940 Siegfried J. Schmidt
1946–2001 Francisco Varela

* 1948 Kersten Reich

Strukturalismus und Poststrukturalismus

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Strukturalismus ist ein Sammelbegriff für interdisziplinäre Methoden und Forschungsprogramme, die Strukturen und Beziehungsgefüge in den weitgehend unbewusst funktionierenden Mechanismen kultureller Symbolsysteme untersuchen. Im Poststrukturalismus stehen stärker historische Diskontinuitäten und die kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von sprachlicher Praxis und sozialer Wirklichkeit im Zentrum der Betrachtungen.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1857–1913 Ferdinand de Saussure

  • Sprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde
1896–1982 Roman Jakobson

  • Jede sprachliche Mitteilung enthält die sechs Faktoren Kontext, Botschaft, Sender, Empfänger, Kontakt, Code
  • Prägte auch die Begriffe Ikonizität (Ähnlichkeit) und Kontrast (Indexikalität).
  • Lehnte die von Saussure postulierte Arbitrarität der Sprache ab, da Zeichen Teil eines Regelsystems sind.
1908–2009 Claude Lévi-Strauss

  • Ethnologe und Anthropologe
  • Setzte als erster den Strukturalismus ein.
1901–1981 Jacques Lacan

  • Psychoanalytiker
  • Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen
1902–1976 Émile Benveniste
  • Kategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig.
1913–2005 Paul Ricœur
  • Phänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger
  • Geschichtsphilosophie
1915–1980 Roland Barthes
1918–1990 Louis Althusser
  • Interpretierte Marx strukturalistisch
1919–1983 Paul de Man
  • Amerikanischer Vertreter der Dekonstruktion
1926–1984 Michel Foucault
  • Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
  • Diskursanalyse als Archäologie des Wissens
1930–2004 Jacques Derrida

  • Dekonstruktion - Différance: „Unterscheiden“ und „Aufschieben“ (différer) der (Welt- und) Textinterpretation, da Zeichen nicht als Elemente, sondern als Spuren zu betrachten sind, die erst in Beziehung zueinander ihre Bedeutung bekommen und deren Interpretation nie endgültig abgeschlossen ist.

Die Postmoderne beleuchtet im allgemeinen Sinn den Zustand der abendländischen Gesellschaft, der Kultur und der Kunst „nach“ der Moderne. Im philosophischen Sinn wendet sie sich gegen bestimmte Institutionen, Methoden, Begriffe und Grundannahmen der Moderne und versucht diese aufzulösen bzw. reflektierend zu überwinden. Die Vertreter der Postmoderne kritisieren das Innovationsstreben der Moderne als lediglich habituell und automatisiert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1917–2003 Leslie Fiedler

  • Führte den Begriff Postmoderne in die Literaturwissenschaft ein
1925–1995 Gilles Deleuze
1924–1998 Jean-François Lyotard

  • Kommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln
  • Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse
1929–2007 Jean Baudrillard

  • Antimedientheorie
  • Verführung des Konsumenten
1933–2004 Susan Sontag
  • gesellschaftskritische Kunstphilosophin
1937–2015 André Glucksmann

  • Diskurs über den Krieg
1930–2019 Michel Serres

* 1942 Giorgio Agamben
  • Durch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören
* 1947 Peter Sloterdijk

* 1952 Francis Fukuyama

  • Das Ende der Geschichte

Feministische Philosophie

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Sie bezeichnet verschiedene, zumeist von Frauen vertretene Ansätze in der Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Gegenwartsphilosophie, die sich mit Fragen nach den Konstruktionen der natürlichen und der soziokulturellen Differenz der Geschlechter in der Geschichte und der Gegenwart und deren Auswirkungen auf Philosophie, Kunst, Wissenschaft sowie auf die Situation der Frau in einer männlich dominierten Welt beschäftigen. Grundlegend ist hierbei die Untersuchung der historisch-philosophischen Konzepte von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1908–1986 Simone de Beauvoir
* 1930 Luce Irigaray
  • Psychoanalytikerin (Der Spiegel des anderen Geschlechts)
* 1935 Sandra Harding
* 1941 Julia Kristeva

  • Poststrukturalistin
* 1944 Donna Haraway

  • Naturwissenschaftshistorikerin, befasst sich mit Fragen von Macht und Lust
* 1956 Judith Butler

  • dekonstruktivistischer Feminismus

Neuer Realismus

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Der neue Realismus ist eine philosophische Schule des 21. Jahrhunderts mit Wurzeln im 20. Jahrhundert. Sie teilt signifikante Argumente des spekulativen Realismus und der Object-Oriented Ontology

* 1949 Slavoj Žižek

* 1980 Markus Gabriel
  • Sinnfeld-Ontologie – alles existiert nur, weil es in einem Sinnfeld erscheint, von denen wiederum unbegrenzt viele existieren.
  • vergleiche mit dem Naiver Realismus
  • Kritik an den Überlegungen von Immanuel Kant zur Erkenntnis, etwa dem Ding an sich.
  • Etwa eine umfassende Weltformel – im Sinne, dass alles mit allem zusammenhänge – gibt es nicht.

Afrikanische Philosophie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1931–2019 John Mbiti
1931–2022 Kwasi Wiredu
  • „Begriffliche Dekolonisation“ (Conceptual decolonialization)
  • Konsensethik
1942–2024 Paulin J. Hountondji

  • Es gibt kein nachvollziehbares, unwandelbares, kollektives Denksystem aller Afrikaner
1944–1995 Henry Odera Oruka
  • Projekt der „Sage-Philosophy“ (Weisheitsphilosophie)
  • „Parental Earth Ethics“
* 1954 Anthony Appiah

Indische Philosophie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1861–1941 Rabindranath Thakur

  • Nobelpreis für Literatur 1913
  • Modernisierer der bengalischen Literatur und Kunst
  • Kultur- und Sozialreformer
1863–1902 Vivekananda

1869–1948 Mohandas Karamchand Gandhi

1872–1950 Aurobindo Ghose

  • Hindu-Mystiker und indischer Nationalist
  • Verbindung humanistischer Bildung mit spirituellen Weisheitslehren
  • Integraler Yoga, Evolution des Bewusstseins, Übermensch
1877–1947 Ananda Kentish Coomaraswamy

  • Philosophie der indischen Kunst
  • Metaphysiker und Traditionalist
1879–1950 Ramana Maharshi

1888–1975 Sarvepalli Radhakrishnan

  • Erster Vizepräsident und zweiter Präsident Indiens
  • Religionsphilosoph und Vordenker des Neohinduismus
1889–1950 Sahajanand Saraswati
  • Intellektueller und Sozialreformer
  • Linguist, Soziologe, Historiker
  • Politiker, Nationalist und Marxist
1893–1963 Rahul Sankrityayan
  • Linguist, Indologe, Soziologe, Historiker
  • Vater der indischen Reiseliteratur
  • Nationalist und Marxist
1895–1986 Jiddu Krishnamurti

  • Theosoph
  • geistige Freiheit durch Meditation
1918–2008 Maharishi Mahesh Yogi

1931–1990 Osho

Chinesische Philosophie

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Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
1866–1925 Sun Yat-sen

1873–1929 Liang Qichao

  • Journalist, Dichter und Romancier
  • moderne Historiographie
  • Studium der Philosophen der westlichen Aufklärung
  • Verfechter einer Modernisierung Chinas und einer konstitutionellen Monarchie
1885–1968 Xiong Shili
1886–1973 Zhang Dongsun

  • studierte Kant und Bergson
  • Verfechter der Philosophie Bertrand Russells
  • chinesischer Liberaler und Kritiker des Marxismus
  • Vertreter der ursprünglichen Chinesischen Demokratischen Liga
1891–1962 Hu Shi

  • Mitbegründer der Literarischen Revolution und „Vater“ der Intellektuellen Renaissance in China
  • Hauptvertreter des frühen chinesischen Liberalismus
  • Verfechter des Pragmatismus von John Dewey
  • Interpretation klassisch-chinesischer Philosophen als Erbe wissenschaftlicher Methode ohne legendenhaften Mystizismus
1895–1984 Jin Yuelin

  • moderne Logik
1895–1990 Feng Youlan

  • Geschichte der chinesischen Philosophie
  • rationalistische neo-konfuzianische Metaphysik
1909–1978 Tang Junyi
  • neuer Konfuzianismus
  • beeinflusst durch Platon und Hegel
1899–1977 Thomé H. Fang

  • Vergleich und Verschmelzung der altgriechischen, abendländischen und chinesischen Philosophie
  • Geschichte des Buddhismus
  • neuer Konfuzianismus, wobei daoistische Gedanken einbezogen werden
1909–1995 Mou Zongsan
  • neuer Konfuzianismus
  • chinesischer Traditionalismus
  • übersetzte die drei Kritiken Kants ins Chinesische
1926–2002 Wang Ruoshui
* 1940 Tu Wei-ming
  • konfuzianische Ethik