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„Eberhard IV. (Württemberg)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Stuttgart Stiftskirche Grafenstandbilder Figur 09 Eberhard IV.jpg|mini|Eberhard IV.]]
{{Dynastie|
'''Eberhard IV.''', genannt ''der Jüngere'' (* [[23. August]] [[1388]]; † [[2. Juli]] [[1419]] in [[Waiblingen]]), war [[Graf]] von [[Grafschaft Württemberg|Württemberg]].
| Bild =
| Name = Eberhard IV.
| Geburtsjahr = um 1388
| Todesjahr = 1419
| Funktion = [[Liste der Herrscher von Württemberg|Graf von Württemberg]]
| Amtszeit = 1417–1419
| Vorgänger = [[Eberhard III. (Württemberg, Graf)|Eberhard III.]]
| Nachfolger = [[Ludwig I. (Württemberg-Urach)|Ludwig I.]] und [[Ulrich V. (Württemberg)|Ulrich V.]]
| Vater = [[Eberhard III. (Württemberg, Graf)|Eberhard III.]]
| Mutter= [[Antonia Visconti]]
}}
'''Eberhard IV.''', genannt "der Jüngere", (* um [[1388]]; † [[2. Juli]] [[1419]] in [[Waiblingen]]) war [[Graf]] von [[Württemberg]].


== Leben ==
Eberhard IV. war das einzige überlebende Kind aus der Ehe von Graf [[Eberhard III. (Württemberg, Graf)|Eberhard III.]] und [[Antonia Visconti]]. Am [[13. November]] [[1397]] wurde er mit [[Henriette von Mömpelgard]] verlobt. Henriette war die älteste Tochter und Haupterbin [[Heinrich von Mömpelgard|Heinrichs von Mömpelgard]], der 1396 ein Jahr vor seinem Vater, dem Grafen [[Stephan von Mömpelgard]], starb. Durch die spätestens [[1407]] geschlossene Ehe wurde die Grafschaft [[Württemberg-Mömpelgard (Grafschaft)|Mömpelgard]] württembergisch.
Eberhard IV. war das einzige überlebende Kind aus der Ehe von Graf [[Eberhard III. (Württemberg, Graf)|Eberhard III.]] und [[Antonia Visconti]]. Am 13. November 1397 wurde er mit [[Henriette von Mömpelgard]] verlobt. Henriette war die älteste Tochter und Haupterbin [[Heinrich II. von Montfaucon|Heinrichs von Mömpelgard]], der 1396 starb, ein Jahr vor seinem Vater, dem Grafen [[Stephan von Mömpelgard]]. Durch die spätestens 1407 geschlossene Ehe wurde die Grafschaft [[Württemberg-Mömpelgard (Grafschaft)|Mömpelgard]] württembergisch.


Eberhard IV. beteiligte sich ab [[1407]] aktiv an der Regierung des Landes. Ab [[1409]] regierte er gemeinsam mit Henriette die Grafschaft Mömpelgard. Nach dem Tod Eberhards III. am [[16. Mai]] [[1417]] übernahm er die Regierung in ganz Württemberg. Bei seinem Tod am 2. Juli 1419 waren seine beiden Söhne, die späteren Grafen [[Ludwig I. (Württemberg-Urach)|Ludwig I.]] und [[Ulrich V. (Württemberg)|Ulrich V.]], erst sieben beziehungsweise sechs Jahre alt. Deshalb wurde eine Vormundschaftsregierung aus Henriette und bis zu 32 württembergischen Räten eingesetzt.
Eberhard IV. beteiligte sich ab 1407 aktiv an der Regierung des Landes. Ab 1409 regierte er gemeinsam mit Henriette die Grafschaft Mömpelgard. Nach dem Tod Eberhards III. am 16. Mai 1417 übernahm er die Regierung in ganz Württemberg. Bei seinem Tod am 2. Juli 1419 waren seine beiden Söhne, die späteren Grafen [[Ludwig I. (Württemberg-Urach)|Ludwig I.]] und [[Ulrich V. (Württemberg)|Ulrich V.]], erst sieben beziehungsweise sechs Jahre alt. Deshalb wurde eine Vormundschaftsregierung aus Henriette und bis zu 32 württembergischen Räten eingesetzt.


== Nachkommen ==
== Nachkommen ==
Eberhards Kinder mit Henriette von Mömpelgard waren:
Eberhards Kinder mit Henriette von Mömpelgard waren:
*[[Anna von Katzenelnbogen|Anna]], * [[1408]] in [[Waiblingen]]
* [[Anna von Katzenelnbogen|Anna]], * 1408 in [[Waiblingen]], ⚭ 1422 mit [[Philipp I. (Katzenelnbogen)|Philipp I. von Katzenelnbogen]]
*[[Ludwig I. (Württemberg-Urach)|Ludwig I.]], * vor [[31. Oktober]] [[1412]] in [[Urach]]
* [[Ludwig I. (Württemberg-Urach)|Ludwig I.]], * 1412 in [[Bad Urach|Urach]]
*[[Ulrich V. (Württemberg)|Ulrich V.]] "der Vielgeliebte", * [[1413]].
* [[Ulrich V. (Württemberg)|Ulrich V.]] „der Vielgeliebte“, * 1413.


Daneben hatte Eberhard mit seiner Geliebten Agnes von Dagersheim noch mehrere Kinder<ref>Hansmartin Decker-Hauff et al., ''Die Universität Tübingen von 1477 bis 1977 in Bildern und Dokumenten. 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Beiträge zur Geschichte der Universität Tübingen 1477–1977.'' Attempto, Tübingen 1977, ISBN 3-921552-02-8, Stammtafel S. 24f.</ref>:
* Antonia von Dagersheim, ⚭ Konrad Lyher, Kanzler in Stuttgart. Aus dieser Ehe ging Elisabeth Lyher hervor, Ehefrau des Markgröninger Vogtes Heinrich [[Volland (Adelsgeschlecht)|Volland]], deren Sohn [[Ambrosius Volland]] (1472–1551) württembergischer Kanzler, kaiserlicher Rat und Rechtsgelehrter an der Universität Wittenberg war.<ref>Otto Beuttenmüller (Bearb.): ''Schwäbisches Geschlechterbuch.'' Neunter Band, Starke, Limburg an der Lahn 1975 (''Deutsches Geschlechterbuch.'' Band 170), S. 69 ff.</ref> Über diese Linie ist sie Vorfahrin von [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegel]], [[Friedrich Wilhelm Joseph Schelling|Schelling]], [[Friedrich Hölderlin|Hölderlin]], [[Ludwig Uhland|Uhland]], [[Eduard Mörike|Mörike]], [[Wilhelm Hauff|Hauff]], [[Justinus Kerner|Kerner]]...<ref>{{Literatur |Autor=Hansmartin Decker-Hauff |Hrsg=Städtische Sparkasse und Städtische Girokasse Stuttgart |Titel=Geschichte der Stadt Stuttgart |Band=1 Von der Frühzeit bis zur Reformation |Verlag=Kohlhammer |Ort=Stuttgart |Datum=1966 |Seiten=259}}</ref>
* Anna von Dagersheim, ⚭ Hans Ferg, genannt Vergenhans, bedienstet am Hof zu Urach. Dieser Verbindung entstammen die Tochter ''Anna Vergenhans'', der Sohn ''Ludwig Vergenhans'' (Dr., Probst in Stuttgart, Domherr in Konstanz und Augsburg, Kanzler in Stuttgart) und sein Bruder ''[[Johannes Nauclerus|Johannes Vergenhans]]''.
* Wilhelm von Dagersheim (Bürgermeister von Stuttgart) verheiratet mit Margarethe von [[Enzberg (Adelsgeschlecht)|Enzberg]] (Tochter des Bischofs von Speyer). Ihm wurde in der [[Hospitalkirche (Stuttgart)|Hospitalkirche]] in Stuttgart ein Grabstein errichtet mit den [[Hirschstange#Das Wappen Württembergs und seine Verwandtschaftsbeziehungen|württembergischen Hirschstangen]] und einem [[Bastardfaden|Bastardbalken]] und der Bezeichnung Lediger von Württemberg. Seine Tochter Agnes von Dagersheim heiratete den Stuttgarter Ratsherren Hans Welling und wurde Mutter von Sebastian Welling, dem Stuttgarter Bürgermeister und Mitregent Württembergs während der Vormundschaft für [[Ulrich (Württemberg)|Herzog Ulrich]].<ref>{{Literatur |Autor=Hansmartin Decker-Hauff |Hrsg=Städtische Sparkasse und Städtische Girokasse Stuttgart |Titel=Geschichte der Stadt Stuttgart |Band=1 Von der Frühzeit bis zur Reformation |Verlag=Kohlhammer |Ort=Stuttgart |Datum=1966 |Seiten=259}}</ref>
* mehrere weitere Kinder

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor=Christoph Florian
|Hrsg=[[Sönke Lorenz]], [[Dieter Mertens (Historiker)|Dieter Mertens]], [[Volker Press]]
|Titel=Eberhard IV. der Jüngere
|Sammelwerk=Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon.
|Verlag=Kohlhammer
|Ort=Stuttgart
|Datum=1997
|ISBN=3-17-013605-4
|Seiten=74–77}}
* {{Literatur
|Autor=[[Gerhard Raff]]
|Titel=Hie gut Wirtemberg allewege
|Band=Band 1: ''Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig.''
|Auflage=6.
|Verlag=Landhege
|Ort=Schwaigern
|Datum=2014
|ISBN=978-3-943066-34-0
|Seiten=231–237}}

== Weblinks ==
{{Commonscat|Eberhard IV, Count of Württemberg|Eberhard IV.|audio=0|video=0}}
* {{DDB|Person|134143868}}
* {{Zedler Online|8|Eberhardus V.|49|50}}

{{Personenleiste
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}}

[[nl:Everhard IV van Württemberg]]

Aktuelle Version vom 11. Oktober 2023, 19:49 Uhr

Eberhard IV.

Eberhard IV., genannt der Jüngere (* 23. August 1388; † 2. Juli 1419 in Waiblingen), war Graf von Württemberg.

Eberhard IV. war das einzige überlebende Kind aus der Ehe von Graf Eberhard III. und Antonia Visconti. Am 13. November 1397 wurde er mit Henriette von Mömpelgard verlobt. Henriette war die älteste Tochter und Haupterbin Heinrichs von Mömpelgard, der 1396 starb, ein Jahr vor seinem Vater, dem Grafen Stephan von Mömpelgard. Durch die spätestens 1407 geschlossene Ehe wurde die Grafschaft Mömpelgard württembergisch.

Eberhard IV. beteiligte sich ab 1407 aktiv an der Regierung des Landes. Ab 1409 regierte er gemeinsam mit Henriette die Grafschaft Mömpelgard. Nach dem Tod Eberhards III. am 16. Mai 1417 übernahm er die Regierung in ganz Württemberg. Bei seinem Tod am 2. Juli 1419 waren seine beiden Söhne, die späteren Grafen Ludwig I. und Ulrich V., erst sieben beziehungsweise sechs Jahre alt. Deshalb wurde eine Vormundschaftsregierung aus Henriette und bis zu 32 württembergischen Räten eingesetzt.

Eberhards Kinder mit Henriette von Mömpelgard waren:

Daneben hatte Eberhard mit seiner Geliebten Agnes von Dagersheim noch mehrere Kinder[1]:

  • Antonia von Dagersheim, ⚭ Konrad Lyher, Kanzler in Stuttgart. Aus dieser Ehe ging Elisabeth Lyher hervor, Ehefrau des Markgröninger Vogtes Heinrich Volland, deren Sohn Ambrosius Volland (1472–1551) württembergischer Kanzler, kaiserlicher Rat und Rechtsgelehrter an der Universität Wittenberg war.[2] Über diese Linie ist sie Vorfahrin von Hegel, Schelling, Hölderlin, Uhland, Mörike, Hauff, Kerner...[3]
  • Anna von Dagersheim, ⚭ Hans Ferg, genannt Vergenhans, bedienstet am Hof zu Urach. Dieser Verbindung entstammen die Tochter Anna Vergenhans, der Sohn Ludwig Vergenhans (Dr., Probst in Stuttgart, Domherr in Konstanz und Augsburg, Kanzler in Stuttgart) und sein Bruder Johannes Vergenhans.
  • Wilhelm von Dagersheim (Bürgermeister von Stuttgart) verheiratet mit Margarethe von Enzberg (Tochter des Bischofs von Speyer). Ihm wurde in der Hospitalkirche in Stuttgart ein Grabstein errichtet mit den württembergischen Hirschstangen und einem Bastardbalken und der Bezeichnung Lediger von Württemberg. Seine Tochter Agnes von Dagersheim heiratete den Stuttgarter Ratsherren Hans Welling und wurde Mutter von Sebastian Welling, dem Stuttgarter Bürgermeister und Mitregent Württembergs während der Vormundschaft für Herzog Ulrich.[4]
  • mehrere weitere Kinder

Einzelnachweise

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  1. Hansmartin Decker-Hauff et al., Die Universität Tübingen von 1477 bis 1977 in Bildern und Dokumenten. 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Beiträge zur Geschichte der Universität Tübingen 1477–1977. Attempto, Tübingen 1977, ISBN 3-921552-02-8, Stammtafel S. 24f.
  2. Otto Beuttenmüller (Bearb.): Schwäbisches Geschlechterbuch. Neunter Band, Starke, Limburg an der Lahn 1975 (Deutsches Geschlechterbuch. Band 170), S. 69 ff.
  3. Hansmartin Decker-Hauff: Geschichte der Stadt Stuttgart. Hrsg.: Städtische Sparkasse und Städtische Girokasse Stuttgart. 1 Von der Frühzeit bis zur Reformation. Kohlhammer, Stuttgart 1966, S. 259.
  4. Hansmartin Decker-Hauff: Geschichte der Stadt Stuttgart. Hrsg.: Städtische Sparkasse und Städtische Girokasse Stuttgart. 1 Von der Frühzeit bis zur Reformation. Kohlhammer, Stuttgart 1966, S. 259.
Commons: Eberhard IV. – Sammlung von Bildern
VorgängerAmtNachfolger
Eberhard III.Graf von Mömpelgard
(de iure uxoris)

1409–1419
Ludwig I.
und
Ulrich V.
Eberhard III.Graf von Württemberg
1417–1419
Ludwig I.
und
Ulrich V.