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„Konnotation“ – Versionsunterschied

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'''Konnotation''' (vom {{laS}}en [[Präfix]] ''con-'' „mit-“, „zusammen-“ und ''notatio'' „Anmerkung“) ist ein mehrdeutiger Ausdruck insbesondere der [[Logik]] und der [[Sprachwissenschaft]]: In der Logik bezeichnet er den ''Begriffsinhalt'', in der Sprachwissenschaft die ''Nebenbedeutung''.
Der Begriff '''Konnotation''' (von [[Latein|lat.]]: ''con'' + ''notatio'') bezeichnet die [[Semantik|Nebenbedeutung]] eines [[Wort]]es. Genauer bezeichnet er in der [[Wortsemantik]] die subjektive, zusätzliche gedankliche Struktur, die die [[Bedeutung|Hauptbedeutung]] ([[Denotat]]) eines [[Wort]]es begleitet und die [[Stil|stilistischen]], [[Emotion|emotionalen]], [[Affekt|affektiven]] Wortbedeutungs-[[Komponente]]n enthält.


== Konnotation im Sinne von Begriffsinhalt ==
Ein [[Wort]] ist nach einer [[Definition]] von [[John Stuart Mill]]: &bdquo;konnotativ&ldquo; (vgl. [[Englische Sprache|engl.]]: connotative = mitbezeichnend) ''&bdquo;wenn es außer einem [[Gegenstand]] auch eine seiner Eigenschaften bezeichnet; es ist <u>nicht-konnotativ</u> [...], wenn es nur einen Gegenstand oder eine Eigenschaft allein bezeichnet.&ldquo;''
Der Ausdruck ''Konnotation'' bedeutet in der Logik ''zusätzliche'' Begriffsinhalte.<ref>Duden, ''Deutsches Universalwörterbuch'', ISBN 3-411-05505-7, 5. Aufl. (2003)/Konnotation.</ref> Unterschieden wird die Konnotation von der [[Denotation]], die ''grundlegende'' Begriffsinhalte bedeutet.


Nach [[Gottlob Frege]] bedeutet Konnotation die intensionale Bezugnahme – den Inhalt oder die [[Extension und Intension#Intension|Intension]] eines Terminus&nbsp;– im Gegensatz zu seiner [[Extension und Intension#Extension|Extension]].<ref>Irving M. Copi: ''Einführung in die Logik.'' S. 53.</ref>
Konnotationen des gleichen Wortes können sich je nach [[Sprecher]], Sprechergruppen (z.B. Pensionsbesitzer) und [[Kultur]] unterscheiden. Das Wort "Sommer" hat für viele die positive Konnotation "Urlaub", während es für Besitzer einer Pension am Strand die negative Konnotation "Stress" hat, weil sie im Sommer besonders hart arbeiten müssen.


Nach [[John Stuart Mill]] ist ein Wort „konnotativ“ (vgl. {{enS}} ''connotative'' „mitbezeichnend“), „wenn es außer einem [[Gegenstand]] auch eine seiner Eigenschaften bezeichnet; es ist ''nicht-konnotativ'' [], wenn es nur einen Gegenstand oder eine Eigenschaft allein bezeichnet.“<ref>John Stuart Mill: ''Lyons 1980'', S. 188 f.</ref>
Durch einem ehedem neutralen Begriff quasi "schleichend" zugeschriebene '''Beibedeutungen''' über Zeiten und Kulturen hinweg kann es zu einem [[Bedeutungswandel]], gfs. sogar zur [[Bedeutungsumkehr]] kommen (''vgl.'' [[Regime]], [[Weib]]).


== Konnotation im Sinne von Nebenbedeutung ==
== Beispiele ==
=== Begriff ===
In der [[Sprachwissenschaft]], genauer in der [[Semantik]], bedeutet ''Konnotation'' die Nebenbedeutung eines sprachlichen Ausdrucks. Im Vordergrund der Betrachtung steht meist die Konnotation einzelner Wörter. Man kann aber auch „Wort-, Satz- oder Textkonnotationen beschreiben“.<ref>Kühn: ''Lexikologie'' (1994), S. 50.</ref> In der [[Wortsemantik]] bezeichnet Konnotation die zusätzliche gedankliche Struktur, die die [[Bedeutung (Sprachphilosophie)|Hauptbedeutung]] (die [[Denotation]], das [[Denotat]]) eines [[Wort]]es begleitet und die [[Stil|stilistischen]], [[Emotion|emotionalen]], [[Affekt|affektiven]] Wortbedeutungskomponenten enthält&nbsp;– also das, was bei der Verwendung eines [[Begriff (Philosophie)|Begriffs]] bewusst oder unbewusst noch ''mitschwingt''.


''Konnotation'' wird mitunter von einer bloßen ''Assoziation'' abgegrenzt,<ref>Kessel/Reimann: ''Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache.'' Fink, Tübingen 2005, ISBN 3-8252-2704-9, S. 163; Monika Schwarz, Jeanette Chur: ''Semantik.'' – 5. Aufl. – G. Narr, Tübingen 2007, S. 56.</ref> die im Gegensatz zur Konnotation nicht zur ''eigentlichen'' Bedeutung gehört, jedoch als deren Begründung(en) anzusehen sein soll. So hat das Wort ''Köter'' im Vergleich zu ''Hund'' eine negative Konnotation. Der Gedanke an ''Flöhe'' bei ''Hund'' soll nur eine Assoziation sein.<ref>Kessel/Reimann: ''Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache.'' Fink, Tübingen 2005, ISBN 3-8252-2704-9, S. 162 f.</ref> Richtig erscheint zudem die Unterscheidung zwischen konventionalisierter und rein individueller Konnotation.
* Verschiedene Konnotationen sind eine Methode, um [[Synonym]]e zu unterscheiden (bzw. ein Grund, warum es keine "echten" Synonyme sind). So teilen die Wörter "Quacksalber", "Onkel Doktor" und "Halbgott in Weiß" alle die Denotation "Arzt", aber unterscheiden sich durch die Konnotationen ("taugt nichts", "familiäre Beziehung", "kann alles, oder glaubt das zumindest").


Gegenbegriff zu Konnotation ist die Denotation. [[Merkmalstheorie|Merkmalstheoretisch]] unterscheidet man entsprechend bei den [[semantisches Merkmal|semantischen Merkmalen]] ''konnotative Merkmale'' von ''denotativen Merkmalen''.
* Das bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gänzlich "unverdächtige" Adjektiv ''völkisch'' (für ''national'') kann spätestens seit dem Ende des so genannten [[Drittes Reich|Dritten Reiches]] nicht mehr unbefangen verwendet werden, weil hier viele an das berüchtigte Nazi-Kampfblatt "[[Völkischer Beobachter]]" denken (oder denken könnten): Das Wort zählt seitdem zur [[Lingua Tertii Imperii]] und ist ''negativ konnotiert'', wie zahlreiche weitere ursprünglich völlig neutrale Bezeichnungen und Ausdrücke.


=== Abhängigkeiten ===
== Konnotationen bei Eigennamen ==
==== Kulturelle Abhängigkeit ====
Konnotationen des gleichen Wortes können sich je nach [[Sprechen|Sprecher]], Sprechergruppen und [[Kultur]] unterscheiden.


Durch einen ursprünglich neutralen Begriff quasi „schleichend“ zugeschriebene ''Beibedeutungen'' über Zeiten und Kulturen hinweg kann es zu einem [[Bedeutungswandel]] und zur [[Bedeutungsumkehr]] kommen, beispielsweise bei den Begriffen ''[[Regime]]'' und ''[[Weib]]''.
[[Eigenname|Eigennamen]] sind per se nicht-konnotativ, da sie nur Individuen, aber nicht deren Eigenschaften bezeichnen. Ein Wort wie "Mensch" dagegen bezeichnet die Menschen direkt und deren allgemeine Eigenschaften indirekt und ist insofern auch konnotativ. (Eigennamen von wichtigen Orten, Personen oder sonstigen Sachverhalten können aber Konnotationen erhalten, z.B. [[Adolf Hitler|Hitler]], [[Mallorca]], [[Atombombenexplosion]]).


Ein Verfahren, mit dem die Konnotationen erforscht werden können, die eine Versuchspersonengruppe mit einem beliebigen Wort oder mit einem anderen Stimulus verbindet, ist das [[Semantisches Differential|semantische Differential]]. Bei diesem Verfahren werden Versuchspersonen gebeten, zu einem Wort (Stimulus) auf einer Skala von Gegenbegriffen anzukreuzen, wie stark für sie eine vorgegebene Skaleneigenschaft zutrifft. So kann etwa das Wort „Mutter“ auf Skalen wie „groß … klein“, „stark … schwach“ eingestuft werden. Bearbeitet man mit einer Versuchspersonengruppe eine ganze Reihe solcher Skalen für ein Wort oder einen anderen Stimulus, etwa Berufsgruppen, erhält man eine durchschnittliche Einstufung, die anschließend Vergleiche zwischen verschiedenen Gruppen von Personen zulässt.
==Siehe auch==
[[Kollokation]]
== Weblinks ==


==== Individuelle Unterschiede ====
''Konnotationen'' sind nicht nur charakteristisch für Personengruppen. Aufgrund unterschiedlicher Lebenserfahrungen können die persönlichen Konnotationen bei bestimmten Ausdrücken sehr unterschiedlich ausfallen. Wer etwa unter der Obhut einer liebevollen Mutter aufgewachsen ist, hat beim Wort „Mutter“ wahrscheinlich andere Konnotationen als jemand, dessen Mutter ihr Kind misshandelt hat.

=== Beispiele ===
* Verschiedene Konnotationen sind eine Methode, um [[Synonymie|Synonym]]e zu unterscheiden (bzw. ein Grund, warum es keine „echten“ Synonyme sind). So teilen die Wörter „[[Quacksalber]]“, „Onkel Doktor“ und [[Ramon Gill#Bedeutung|„Halbgott in Weiß“]] alle die Denotation „Arzt“, aber unterscheiden sich durch die Konnotationen („taugt nichts“, „familiäre Beziehung“, „kann alles, oder glaubt das zumindest“).
* Vielzitiert ist der Ausspruch ''Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose'' von [[Gertrude Stein]], mit dem auf die verschiedenen Konnotationen des Begriffes angespielt wird. „Eigentlich“ ist die Rose nur eine Zierpflanze, mitschwingende Bedeutungen sind hier Liebe, Wohlgeruch, Vergänglichkeit und verschiedene politische Bedeutungen sowie Schmerz durch die „mitgedachten“ [[Stachel (Botanik)|Stacheln]].
* [[Eigenname]]n sind üblicherweise nicht konnotativ, da sie nur [[Individuum|Individuen]], aber nicht deren Eigenschaften bezeichnen. Ausnahmen bilden Eigennamen von wichtigen Orten, Personen oder sonstigen Sachverhalten, die Konnotationen erhalten können, zum Beispiel [[Mallorca]], [[Adolf Hitler|Hitler]], [[Kevin]]<ref>Julia Isabell Kube: ''Vornamensforschung. Fragebogenuntersuchung bei Lehrerinnen und Lehrern, ob Vorurteile bezüglich spezifischer Vornamen von Grundschülern und davon abgeleitete erwartete spezifische Persönlichkeitsmerkmale vorliegen.'' Hochschulschrift zugl.: Oldenburg, Univ., Master-Arb., 2009.</ref><ref>Oliver Trenkamp: [http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,649421,00.html ''Ungerechte Grundschullehrer: „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“''], In: ''[[Der Spiegel]]'', 16. September 2009, abgerufen am 21. September 2013.</ref> und [[Hiroshima]].

== Siehe auch ==
* [[Euphemismus]]
* [[Interkulturelle Kompetenz]]
* [[Kollokation]]
* [[Konnotat]]
* [[Semiotisches Dreieck]]
* [[Signifikant]]
* [[Signifikat]]
* [[Subtext]]

== Literatur ==
* Volker Harm: ''Einführung in die Lexikologie.'' WBG, Darmstadt 2015 (Einführung Germanistik), ISBN 978-3-534-26384-4, S.&nbsp;33&nbsp;f.
* [[John Lyons (Sprachwissenschaftler)|John Lyons]]: ''Semantik.'' Band 1. Beck, München 1980, ISBN 3-406-05272-X. Zur ''Konnotation'' s. bes. S. 187 ff.

== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
* {{DNB-Portal|4170243-8}}
* [http://www.mediamanual.at/mediamanual/workshop/kommunikation/bedeutung/denotation01.php Denotation und Konnotation] (Mediamanual.at)
* [http://www.mediamanual.at/mediamanual/workshop/kommunikation/bedeutung/denotation01.php Denotation und Konnotation] (Mediamanual.at)
* [http://culturitalia.uibk.ac.at/hispanoteca/Lexikon%20der%20Linguistik/ko/KONNOTATION%20%20%20Connotaci%C3%B3n.htm Weiterführende Erklärungen]
* [https://web.archive.org/web/20100704043903/http://culturitalia.uibk.ac.at/hispanoteca/Lexikon%20der%20Linguistik/ko/KONNOTATION%20%20%20Connotaci%C3%B3n.htm Weiterführende Erklärungen]
* E. D. Buckner (Hrsg.): [http://www.logicmuseum.com/connotation/nominaldefinitions.htm Connotation] (and denotation), Textsammlung (englisch)


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Semantik]]
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4170243-8|LCCN=sh85031195}}
[[en:Connotation]]

[[fi:Konnotaatio]]
[[nl:Connotatie]]
[[Kategorie:Semantik]]
[[Kategorie:Semantik (Philosophie)]]
[[it:Connotazione]]
[[uk:Коннотація]]

Aktuelle Version vom 18. Mai 2025, 10:18 Uhr

Konnotation (vom lateinischen Präfix con- „mit-“, „zusammen-“ und notatio „Anmerkung“) ist ein mehrdeutiger Ausdruck insbesondere der Logik und der Sprachwissenschaft: In der Logik bezeichnet er den Begriffsinhalt, in der Sprachwissenschaft die Nebenbedeutung.

Konnotation im Sinne von Begriffsinhalt

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Der Ausdruck Konnotation bedeutet in der Logik zusätzliche Begriffsinhalte.[1] Unterschieden wird die Konnotation von der Denotation, die grundlegende Begriffsinhalte bedeutet.

Nach Gottlob Frege bedeutet Konnotation die intensionale Bezugnahme – den Inhalt oder die Intension eines Terminus – im Gegensatz zu seiner Extension.[2]

Nach John Stuart Mill ist ein Wort „konnotativ“ (vgl. englisch connotative „mitbezeichnend“), „wenn es außer einem Gegenstand auch eine seiner Eigenschaften bezeichnet; es ist nicht-konnotativ […], wenn es nur einen Gegenstand oder eine Eigenschaft allein bezeichnet.“[3]

Konnotation im Sinne von Nebenbedeutung

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In der Sprachwissenschaft, genauer in der Semantik, bedeutet Konnotation die Nebenbedeutung eines sprachlichen Ausdrucks. Im Vordergrund der Betrachtung steht meist die Konnotation einzelner Wörter. Man kann aber auch „Wort-, Satz- oder Textkonnotationen beschreiben“.[4] In der Wortsemantik bezeichnet Konnotation die zusätzliche gedankliche Struktur, die die Hauptbedeutung (die Denotation, das Denotat) eines Wortes begleitet und die stilistischen, emotionalen, affektiven Wortbedeutungskomponenten enthält – also das, was bei der Verwendung eines Begriffs bewusst oder unbewusst noch mitschwingt.

Konnotation wird mitunter von einer bloßen Assoziation abgegrenzt,[5] die im Gegensatz zur Konnotation nicht zur eigentlichen Bedeutung gehört, jedoch als deren Begründung(en) anzusehen sein soll. So hat das Wort Köter im Vergleich zu Hund eine negative Konnotation. Der Gedanke an Flöhe bei Hund soll nur eine Assoziation sein.[6] Richtig erscheint zudem die Unterscheidung zwischen konventionalisierter und rein individueller Konnotation.

Gegenbegriff zu Konnotation ist die Denotation. Merkmalstheoretisch unterscheidet man entsprechend bei den semantischen Merkmalen konnotative Merkmale von denotativen Merkmalen.

Abhängigkeiten

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Kulturelle Abhängigkeit

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Konnotationen des gleichen Wortes können sich je nach Sprecher, Sprechergruppen und Kultur unterscheiden.

Durch einen ursprünglich neutralen Begriff quasi „schleichend“ zugeschriebene Beibedeutungen über Zeiten und Kulturen hinweg kann es zu einem Bedeutungswandel und zur Bedeutungsumkehr kommen, beispielsweise bei den Begriffen Regime und Weib.

Ein Verfahren, mit dem die Konnotationen erforscht werden können, die eine Versuchspersonengruppe mit einem beliebigen Wort oder mit einem anderen Stimulus verbindet, ist das semantische Differential. Bei diesem Verfahren werden Versuchspersonen gebeten, zu einem Wort (Stimulus) auf einer Skala von Gegenbegriffen anzukreuzen, wie stark für sie eine vorgegebene Skaleneigenschaft zutrifft. So kann etwa das Wort „Mutter“ auf Skalen wie „groß … klein“, „stark … schwach“ eingestuft werden. Bearbeitet man mit einer Versuchspersonengruppe eine ganze Reihe solcher Skalen für ein Wort oder einen anderen Stimulus, etwa Berufsgruppen, erhält man eine durchschnittliche Einstufung, die anschließend Vergleiche zwischen verschiedenen Gruppen von Personen zulässt.

Individuelle Unterschiede

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Konnotationen sind nicht nur charakteristisch für Personengruppen. Aufgrund unterschiedlicher Lebenserfahrungen können die persönlichen Konnotationen bei bestimmten Ausdrücken sehr unterschiedlich ausfallen. Wer etwa unter der Obhut einer liebevollen Mutter aufgewachsen ist, hat beim Wort „Mutter“ wahrscheinlich andere Konnotationen als jemand, dessen Mutter ihr Kind misshandelt hat.

  • Verschiedene Konnotationen sind eine Methode, um Synonyme zu unterscheiden (bzw. ein Grund, warum es keine „echten“ Synonyme sind). So teilen die Wörter „Quacksalber“, „Onkel Doktor“ und „Halbgott in Weiß“ alle die Denotation „Arzt“, aber unterscheiden sich durch die Konnotationen („taugt nichts“, „familiäre Beziehung“, „kann alles, oder glaubt das zumindest“).
  • Vielzitiert ist der Ausspruch Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose von Gertrude Stein, mit dem auf die verschiedenen Konnotationen des Begriffes angespielt wird. „Eigentlich“ ist die Rose nur eine Zierpflanze, mitschwingende Bedeutungen sind hier Liebe, Wohlgeruch, Vergänglichkeit und verschiedene politische Bedeutungen sowie Schmerz durch die „mitgedachten“ Stacheln.
  • Eigennamen sind üblicherweise nicht konnotativ, da sie nur Individuen, aber nicht deren Eigenschaften bezeichnen. Ausnahmen bilden Eigennamen von wichtigen Orten, Personen oder sonstigen Sachverhalten, die Konnotationen erhalten können, zum Beispiel Mallorca, Hitler, Kevin[7][8] und Hiroshima.
Wiktionary: Konnotation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Duden, Deutsches Universalwörterbuch, ISBN 3-411-05505-7, 5. Aufl. (2003)/Konnotation.
  2. Irving M. Copi: Einführung in die Logik. S. 53.
  3. John Stuart Mill: Lyons 1980, S. 188 f.
  4. Kühn: Lexikologie (1994), S. 50.
  5. Kessel/Reimann: Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache. Fink, Tübingen 2005, ISBN 3-8252-2704-9, S. 163; Monika Schwarz, Jeanette Chur: Semantik. – 5. Aufl. – G. Narr, Tübingen 2007, S. 56.
  6. Kessel/Reimann: Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache. Fink, Tübingen 2005, ISBN 3-8252-2704-9, S. 162 f.
  7. Julia Isabell Kube: Vornamensforschung. Fragebogenuntersuchung bei Lehrerinnen und Lehrern, ob Vorurteile bezüglich spezifischer Vornamen von Grundschülern und davon abgeleitete erwartete spezifische Persönlichkeitsmerkmale vorliegen. Hochschulschrift zugl.: Oldenburg, Univ., Master-Arb., 2009.
  8. Oliver Trenkamp: Ungerechte Grundschullehrer: „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“, In: Der Spiegel, 16. September 2009, abgerufen am 21. September 2013.