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„Unihockey“ – Versionsunterschied

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[[Image:Floorball game.jpg|thumb|right|Ein Unihockey-Match]]'''Unihockey''' (englisch/international: ''Floorball'') ist eine relativ junge Mannschaftssportart aus der Familie der Stockballspiele, die wie zum Beispiel [[Feldhockey]], [[Rollhockey]] oder [[Eishockey]] vom [[Bandy]] abstammt und in den siebziger Jahren in Schweden, Finnland und der Schweiz gemeinsam entwickelt worden ist. Es handelt sich dabei um ein dem Hallen- oder Eishockey ähnliches Spiel, wobei auch hinter den Toren gespielt werden kann. Am meisten verbreitet ist Unihockey derzeit in [[Schweden]], [[Finnland]], [[Tschechien]] und der [[Schweiz]]. Unihockey wird als eine [[Liste_der_Sportarten#Trend-_.2F_Extremsportarten|Trendsportart]] angesehen, welche zunehmend an [[Popularität]] gewinnt und insbesondere in Schulen auf hohe [[Akzeptanz]] im dortigen Sportunterricht stößt. Aufgrund der Spiel[[Dynamik|dynamik]] mit den sich rasch ändernden Spielsituationen auf dem [[Spielfeld]], gehört Unihockey zu den schnellsten [[Hallensport|Hallensportarten]], ist leicht zu erlernen und benötigt nur wenige Ausrüstungsteile, die zudem sehr preisgünstig zu erwerben sind.


'''Unihockey''' oder '''Floorball''' ist eine Mannschaftssportart aus der Familie der Stock[[ballspiel]]e. Der Begriff ''Unihockey'' leitet sich ab aus [[UNIHOC|Unihoc]], dem schwedischen Hersteller der ursprünglichen Stöcke (Schläger) und [[Hockey]]. Der Sport stammt über [[Bandy (Sport)|Bandy]] vom Hockey ab. Unihockey wurde in den 1970er Jahren in Schweden (''{{lang|sv|innebandy}}''), Finnland (''{{lang|fi|salibandy}}'') und der Schweiz (''Unihockey'') gemeinsam entwickelt. Es handelt sich um ein dem [[Hockey#Hallenhockey|Hallenhockey]] ähnliches Spiel, das jedoch deutlich mehr Ähnlichkeit mit Eishockey aufweist, da auch hinter den Toren gespielt werden kann und das gesamte Spielfeld mit einer Bande umgeben ist. Der Stock (Schläger) ist mit einer größeren Schaufel (Blatt, Kelle) ausgestattet als beim Feld- oder Hallenhockey. Am weitesten verbreitet ist die Sportart Unihockey mit mehreren zehntausenden Spielern derzeit in [[Schweden]], [[Finnland]], [[Tschechien]] und der [[Schweiz]].
== Allgemeines ==
Unihockey ist eine Hallensportart. Es wird dabei zwischen [[Kleinfeld (Unihockey)|Klein-]] und [[Großfeld (Unihockey)|Großfeld]] unterschieden. Diese Unterscheidung existiert in der Schweiz, Deutschland, Schweden und anderen Ländern. Dort werden zwei parallele Meisterschaften gespielt, wobei die des Großfeldes den höheren Stellenwert hat. Das Kleinfeld misst 28 m x 16 m (mindestens 22 m x 13 m), das Großfeld 40 m x 20 m (mindestens 38 m x 19 m). Das Spielfeld ist von einer 50 cm hohen Bande umgeben (die Bandenhöhe Kleinfeld variiert zwischen 30 cm bis 50 cm, so dass auch auf die Seite gelegte Langbänke als Bande verwendet werden können). Auf dem Groß- oder Kleinfeld werden Tore einschließlich Torhüter eingesetzt. Gespielt wird nicht etwa mit einem [[Puck (Eishockey)|Puck]], sondern mit einem gelochten [[Unihockeyball|Kunststoffball]], der aus dem Baseball-Training entlehnt worden ist.
Bei allen Unihockey-Varianten kann, wie beim Eishockey auch, während des Spieles fliegend gewechselt werden.


== Organisation ==
Auch wenn Unihockey eine Hallensportart ist, so wird dieser Sport doch gerne auch von Kindern und Jugendlichen im Freien auf Wiesen, Grandplätzen oder Pausenhöfen gespielt. Hierbei sollte bei diesem Spiel im Freien der Schläger mit dem Ball immer am Boden geführt werden und keinesfalls ein Schlagen mit dem Schläger zugelassen werden. Zum Schutz der Augen vor hochgeschlagenem Sand oder kleinen Steinen sollten eventuell Schutzbrillen getragen werden.
Der Unihockey-Weltverband ist die [[International Floorball Federation]] (IFF), die am 12. Mai 1986 im schwedischen [[Huskvarna]] von den Unihockey-Verbänden der [[Swiss Unihockey|Schweiz]], [[Svenska Innebandyförbundet|Schwedens]] und [[Suomen Salibandyliitto|Finnlands]] gegründet wurde. Die IFF hat ihren Sitz in [[Helsinki]], Finnland.


Die IFF ist Mitglied der internationalen Dachorganisation der Sportverbände Sportaccord, vormals GAISF [[Global Association of International Sports Federations]]. Der Unihockey-Weltverband IFF hat derzeit 77 Mitglieder<ref>{{cite web | url=https://floorball.sport/theiff/member-associations/| title=Member Associations| accessdate=2022-08-05 | publisher=International Floorball Federation|language=englisch}}</ref> und strebt seit einer Strategiesetzung im Jahr 2008 die Etablierung von Unihockey in Multi-Sport-Veranstaltungen an. Dies gelang zunächst bei den [[World Games]], bei denen man seit 2017 vertreten ist. Eine Aufnahme von Unihockey in das [[Olympische Sportarten|olympische Programm]] wird ebenfalls angestrebt, war bisher jedoch nicht erfolgreich.<ref>{{cite web | url=https://www.sportspromedia.com/opinions/iff-floorball-evolution-strategy-planning-olympics-paris-la/| title=The evolution of floorball: Mastering the next decade| accessdate=2022-08-05 | publisher=Sportspromedia|date=2019-04-10|language=englisch}}</ref>
Die Quellen des heutigen Unihockey liegen angeblich in den USA, verläßliche Quellen hierzu sind jedoch eher dürftig. Dort wurde am Anfang mit einem Puck gespielt, ehe die damals noch nicht fertig entwickelte Sportart nach Schweden, Finnland und in die Schweiz gelangte und dort zu der heute bekannten Form mit Lochball weiterentwickelt wurde. In diesen drei Ländern ist Unihockey sehr populär (ähnlich wie Eishockey), als vierte Nation hat die Tschechische Republik stark aufgeholt und ist dabei, die Schweiz bzgl. der Popularität zu überholen.

Im Januar 2010 wurde Unihockey als Sportart von [[Special Olympics]] (SO) ebenfalls anerkannt. SO organisiert die Weltspiele für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Unihockey war erstmals 2013 als Demonstrationssportart im Programm von SO vertreten.<ref>{{cite web | url=https://www.specialolympics.org/what-we-do/sports/floorball| title=Floorball| accessdate=2022-08-05 | publisher=Special Olympics|language=englisch}}</ref> Der Unihockey-Weltverband IFF arbeitet außerdem mit der Internationalen Universitätssportsvereinigung [[Fédération Internationale du Sport Universitaire]] (FISU) zusammen.

== Unihockey-Spielfeld ==
Im Unihockey unterscheidet man zwischen Großfeld und Kleinfeld. Es befinden sich immer sechs [[Bully (Eishockey)|Bullypunkte]] auf dem Spielfeld. In der Mitte befindet sich ein Mittelpunkt, der für das Anspiel genutzt wird. Neben dem Spielfeld befinden sich zwei Strafbänke, ein [[Unihockey-Terminologie#S|Spielsekretariat]] und zwei Spielerbänke.

=== Großfeld ===
[[Datei:Floorball rink1.svg|mini|Unihockey-Großfeld]]Das Großfeld wird von einer 50&nbsp;cm hohen, abgerundeten [[Bande (Sport)|Bande]] umschlossen. Das Spielfeld ist 40&nbsp;m lang und 20&nbsp;m breit. Es wird nahegelegt, außerhalb der Bande einen Sturzraum von mindestens 50&nbsp;cm freizulassen.<ref name="SPRGK" />

=== Kleinfeld ===
Das Kleinfeld wird von einer abgerundeten Bande umgeben, welche eine Höhe von 50&nbsp;cm haben muss. Das Spielfeld hat eine Länge von 24&nbsp;m und eine Breite von 14,5&nbsp;m.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.unihockey-floorball.com/Unihockey-Regeln-Floorball-Spielregeln-Regelwerk:_:10300.html | wayback=20131029215928 | text=Regelwerk Unihockey}}</ref> Wie auch schon beim Großfeld muss ein Sturzraum von 50&nbsp;cm vorhanden sein. Es dürfen maximal zwei Spielfelder in einer Halle aufgestellt werden.<ref name="SPRGK"/>


== Ausrüstung ==
== Ausrüstung ==
[[Datei:WFC2022 Latvia vs Germany 107.jpg|mini|Spielfeld mit Banden und Tor, Spieler mit Sportkleidung, Stock und Schutzbrille, Torwart ohne Stock und mit spezieller Schutzausrüstung inklusive Helm]]
[[Image:Floorball_ball.jpg|thumb|right|Unihockeyball]]
Zur Ausrüstung eines Unihockey-Feldspielers gehört neben der üblichen Sportausrüstung (Hallenschuhe, Trikot, Hose, Stutzen) nur der Unihockeystock. Der Torhüter trägt lange, gepolsterte Hosen, unter denen er spezielle Knie- und Schienbeinschützer trägt, außerdem Goalieschuhe, einen Brustpanzer sowie ein gepolstertes Oberteil (oft in den Teamfarben), einen Tiefschutz und gelegentlich auch Handschuhe. Ein Helm mit einem Gitter zum Gesichtsschutz vervollständigt seine Ausrüstung. Diese Bekleidung darf nur dem eigenen Schutz dienen, nicht aber der Vergrößerung der Abwehrfläche. Im Gegensatz zu anderen Hockeyarten (ausgenommen Bandy) spielt hier der Torhüter immer ohne Stock. Außerdem agiert der Torhüter in akuten Abwehrsituationen auf seinen Knien vor dem Tor, weshalb er die genannte Schutzausrüstung trägt.
Zu der Ausrüstung eines Unihockeyspielers gehört neben der üblichen Sportausrüstung (Hallenschuhe, Trikot, Hose, Stulpen) nur der [[Unihockeyschläger]]. Dieser ist zweiteilig (Schaufel, Schaft) und besteht aus [[Kunststoff]], wobei gute Unihockeyschläger einen konischen Schaft aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (mit einer [[Matrix]] aus [[Epoxidharz]] oder [[Polyesterharz]]) haben. Die dort angeschraubte Schaufel ist ein Verschleißteil, dass durch [[Thermoplaste]] im [[Spritzgussverfahren]] hergestellt wird. Eine Abschlusskappe sowie ein Griffband vervollständigen den Unihockey-Schläger. Ein solcher Schläger darf laut [http://www.floorball.org/ International Floorball Federation (IFF)] nicht länger als 112&nbsp;cm und nicht schwerer als 380&nbsp;Gramm sein und ist damit kürzer als ein [[Eishockeyschläger]].

Sowohl Stöcke, Bälle und Tore als auch die Spielfeldbande müssen bauartgeprüft sein und mit einer entsprechenden Vignette (Zulassungskennzeichen) des von der IFF beauftragten Prüfinstituts SP (Sveriges Provnings- och forskningsinstitut) ausgestattet sein. Bei Unihockey-Torwarthelmen reicht hingegen die [[CE-Kennzeichnung]] zum Eignungsnachweis für das Unihockey-Spiel aus.

=== Unihockeyball ===
[[Datei:Floorball ball.jpg|miniatur|Ein Unihockeyball mit aerodynamisch veränderter Oberfläche (Dimples)]]

Grundlage für die Entwicklung des Unihockeyballes war ein aus dem [[Wiffleball]] entlehnter Trainingsball (siehe hierzu zum Beispiel den „Cosom Wiffle Ball“).<ref>Innebandy - Hooked on a feeling, Vällingby 1997, S. 16</ref> Der Unihockeyball besteht aus dem [[Kunststoff]] [[Polyethylen]] (PE) und hat 26 Löcher. Dieser sogenannte Lochball wiegt nur 23&nbsp;Gramm und hat einen Außendurchmesser von 72&nbsp;mm. Gefertigt wird ein solcher Ball überwiegend aus zwei meist weiß eingefärbten Halbschalen.

Der Unihockey-Weltverband ''International Floorball Federation'' (IFF) setzte ab 2004 bei Weltmeisterschafts- und Europapokalspielen den gelblich gefärbten Ball „Precision Vanilla“ der Firma [[Exel Sports Brands|Exel]] ein, der aufgrund seiner äußeren Oberflächenstruktur mit Dellen (Dimples) versehen bei gleichen geometrischen Abmessungen verbesserte aerodynamische Eigenschaften haben soll. Andere Hersteller haben in der Folge ihre Bälle ebenfalls mit unterschiedlichen Dellenmustern versehen. Ab der [[Unihockey-Weltmeisterschaft der Frauen 2011|Damen-Weltmeisterschaft 2011]] in der Schweiz verwendete die IFF den „Reactor Cr8er“ in der Farbe Orange.<ref>{{Literatur|Titel=CR8ER orange: Die Vorteile liegen im Auge des Betrachters - Equipment - Floorball-Portal.de|Sammelwerk=Floorball-Portal.de|Online=http://www.floorball-portal.de/news/2878/|Abruf=2017-02-08}}</ref> Seit 2019 ist der weiße Ball „Dynamic“ von [[Unihoc]], dem neuen offiziellen Ausrüster, der offizielle Spielball der IFF.<ref>{{Internetquelle |url=https://floorball.sport/2018/12/09/iff-and-unihoc-renew-sponsorship-agreement/ |titel=IFF and Unihoc renew sponsorship agreement |titelerg=Medienmitteilung |werk=International Floorball Federation |datum=2018-12-09 |sprache=en |abruf=2022-12-18}}</ref> Die Oberfläche dieses Balls ist nicht von Dimples, sondern von verschieden tiefen Rillen geprägt.<ref>[[:Datei:WFC2022 Slovakia vs Poland B 18.jpg|Bild des Balls, WM 2022, Slowakei vs, Polen, 9. November 2022]]</ref>

=== Unihockey-Stock ===
Der Unihockeystock ist zweiteilig (Schaft plus Schaufel / Blatt / Kelle) und besteht aus [[Kunststoff]], wobei höherwertige Unihockeystöcke einen konischen Schaft aus [[Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff|kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff]] haben, meist auch mit Titan oder Bor verstärkt. Außerdem haben die teureren Schäfte einen feinen Kohlenstoffbelag. Die dort angeschraubte Schaufel ist ein Verschleißteil, das aus [[Thermoplast]]en im [[Spritzgussverfahren]] hergestellt wird. Eine Abschlusskappe sowie ein Griffband vervollständigen den Unihockey-Stock.

Ein Stock darf laut [[International Floorball Federation]] (IFF) nicht länger als 114&nbsp;cm und nicht schwerer als 380&nbsp;Gramm sein und ist damit kürzer als ein [[Eishockeyschläger]].<ref> IFF Material regulations 2014, Art. 2.1.2. und 2.1.3. und Appendix 9. </ref> Wird ein Unihockey-Stock im Wettspielbetrieb eingesetzt, so muss auf dem Schaft ein Prüfzertifikat der IFF aufgeklebt oder aufgedruckt sein, um den Nachweis der Bauartprüfung zu erbringen. Es ist nur das Kürzen des Schafts erlaubt. Zudem darf er nur oberhalb der Griffmarkierung mit einem Griffband überklebt werden. Die Schaufel darf in ihrer Krümmung geändert werden. Diese darf 30&nbsp;mm allerdings nicht übersteigen. Sie kann ausgewechselt werden durch eine Schaufel des gleichen Herstellers, muss aber fest am Schaft sitzen und darf sich nicht bewegen.<ref name="SPRGK" />


=== Unihockey-Tor ===
Der Torhüter trägt lange, gepolsterte Hosen unter denen er spezielle Knie- und Schienenbeinschützer trägt, einen Brustpanzer, sowie ein gepolstertes Oberteil (oft in den Teamfarben), einen Tiefschutz sofern männlich und gelegentlich auch Handschuhe. Ein Helm mit einem Gitter zum Gesichtsschutz vervollständigt seine Ausrüstung. Diese Bekleidung darf nur dem eigenen Schutz dienen, nicht aber der Vergrößerung der Abwehrfläche. Im Gegensatz zu anderen Hockeyarten spielt hier der Torhüter immer ohne Schläger. Außerdem agiert der Torhüter in akuten Abwehrsituationen auf seinen Knien vor dem Tor, wozu ein er Knie- bzw. Schienenbeinschützer mit entsprechender Polsterung unter seiner Hose trägt.
Auf dem Unihockey-Großfeld und -Kleinfeld werden große Tore mit Torhüter eingesetzt. Die Tore haben die Abmessungen (H × B × T) von 115&nbsp;×&nbsp;160&nbsp;×&nbsp;65&nbsp;cm. Diese von der IFF zertifizierten Tore sind als Stahlrohrschweißkonstruktion mit einem roten Farbanstrich versehen. Sie sind mit einem Tornetz sowie einem Tropfnetz ausgestattet. Das Tornetz deckt das gesamte Tor bis auf die Eintrittsöffnung und den Boden vollständig ab. Das Tropfnetz hängt versetzt hinter der Toröffnung und soll im Falle eines Torerfolges den sofortigen Wiederaustritt des Balles verhindern, sollte der Ball direkt auf dahinterliegende Stahlrohre treffen.


In der Unihockey-Mixed- oder Kleintor-Variante werden hingegen kleine und einfachere Tore ohne Torhüter eingesetzt. Diese Tore haben die Abmessungen (H × B × T) 60&nbsp;×&nbsp;90&nbsp;×&nbsp;60&nbsp;cm und besitzen lediglich ein Tornetz. Kleintore sind entweder weiß oder rot gestrichen und meist zusammenklappbar gebaut. Robustere Stahlrohrschweißkonstruktionen sind hier noch eher die Seltenheit.
Sowohl Schläger, Bälle, Tore, Torwarthelm und die Spielfeldbande müssen Bauartgeprüft sein und mit einer entsprechenden Vignette (Zulassungskennzeichen) des von der IFF beauftragten Prüfinstituts SP ([http://www.sp.se/km/services/floorball/ Sveriges Provinings- och forskningsinstitut]) ausgestattet sein.


Kleintore mit den Abmessungen (H × B × T) 40&nbsp;×&nbsp;60&nbsp;×&nbsp;40&nbsp;cm als Stahlrohrschweißkonstruktion sind in Skandinavien im breitensportlichen Übungsbetrieb sehr beliebt und weit verbreitet, d.&nbsp;h. man findet solche Tore in fast allen Sporthallen. Kleintore besitzen keine Zertifizierung seitens des Unihockey-Weltverbandes IFF.
Unihockey-Spieler sollten sich für die Sporthalle geeignete Sportschuhe (Hallenschuhe) zulegen. Für das Unihockeyspiel werden Sportschuhe bevorzugt, wie sie z.B. auch beim [[Handball]] Verwendung finden.


== Varianten ==
== Varianten ==
In der Entwicklungsgeschichte des Unihockeysports haben sich im Laufe der Zeit, angepasst an z.&nbsp;T. örtliche Gegebenheiten (z.&nbsp;B. Turnhallengröße) oder Spielerambitionen, unterschiedliche Unihockey-Varianten herausgebildet. In Deutschland und Österreich haben sich dabei drei Varianten mit entsprechender Anhängerschaft herausgebildet, die dort regen Zuspruch gefunden haben und von denen ebenfalls situationsabhängig weitere Untervarianten abgeleitet werden können.
[[Image:Floorball_rink.svg|thumb|right|Unihockey-Grossfeld]]
In der Entwicklungsgeschichte des Unihockey-Sports haben sich im Laufe der Zeit angepasst an z.T. örtliche Gegebenheiten (z.B. Turnhallengröße) oder Spielerambitionen unterschiedliche Unihockey-Varianten herausgebildet. In Deutschland und Österreich haben sich dabei drei Varianten mit entsprechender Anhängerschaft herausgebildet, die dort regen Zuspruch gefunden haben und von denen ebenfalls situationsabhängig weitere Untervarianten abgeleitet werden können. Übergänge der Anhängerschaft zwischen den einzelnen Varianten sind fließend und nicht fix.


=== Unihockey-Mixed ===
=== Unihockey-Mixed ===
Die Unihockey-Mixed- oder Unihockey-Kleintor-Variante ist die Einsteigervariante für Schul- und Vereinsmannschaften, wobei sowohl Mädchen als auch Jungen eine gemischte Mannschaft bilden können. Jeweils zwei Jungen und zwei Mädchen befinden sich von einer Mannschaft gleichzeitig auf dem Spielfeld, das 28&nbsp;×&nbsp;16&nbsp;m misst. Andere Mannschaftsmitglieder befinden sich auf der Auswechselbank und können fliegend eingewechselt werden. Es wird auf kleine Tore mit einer Öffnung von 90&nbsp;×&nbsp;60&nbsp;cm ohne Torwart gespielt, d.&nbsp;h. jeder Spieler ist prinzipiell für die Abdeckung des Tores mitverantwortlich. Vor dem Tor befindet sich ein Schutzraum mit den Abmessungen von 1,90&nbsp;×&nbsp;0,90&nbsp;m, der von keinem Spieler betreten werden darf. In dieser Variante werden regionale als auch überregionale Turniere ausgetragen. Bis 2010 wurden in Deutschland die Deutschen Unihockey-Mixed-Meisterschaften durchgeführt.


=== Unihockey-Kleinfeld ===
Die Unihockey-Mixed-Variante, manchmal auch ''Stockey'' genannt, ist die Einsteigervariante für Schul- und Vereinsmannschaften, wobei sowohl Mädchen als auch Jungen eine Mannschaft bilden, was diesen Sport insbesondere für Schulen hochinteressant macht. Jeweils zwei Jungen und zwei Mädchen befinden sich von einer Mannschaft gleichzeitig auf dem Spielfeld, das 28m x 16m mißt. Andere Mannschaftsmitglieder befinden sich auf der Auswechselbank und können fliegend eingewechselt werden. Es wird auf kleine Tore mit einer Öffnung von 90cm x 60cm ohne Torwart gespielt, d.h. jeder Spieler ist prinzipiell für die Abdeckung des Tores mitverantwortlich. Vor dem Tor befindet sich ein Schutzraum mit den Abmessungen von 1,90m x 0,90m, der von keinem Spieler betreiten werden darf..
[[Datei:IFF 3v3 WFC 2025 Semifinal.png|mini|Halbfinal der [[3v3-Unihockey-Weltmeisterschaft 2025|3v3-Weltmeisterschaft 2025]] auf dem Kleinfeld]]
Die Unihockey-Kleinfeld-Variante wird mit großen Toren und richtig ausgerüsteten Torhütern auf dem Kleinfeld mit den Abmessungen von mindestens 24&nbsp;×&nbsp;14&nbsp;m gespielt. Die Tore haben eine Öffnung von 1,60&nbsp;×&nbsp;1,15&nbsp;m. Für den Torhüter existiert ein Torraum mit den Abmessungen von 3,0&nbsp;×&nbsp;4,5&nbsp;m, in dem er frei agieren kann. Dem Tor vorgelagert ist der Schutzraum, der von keinem Feldspieler betreten werden darf. Die [[Bully (Eishockey)|Bully]]-Punkte auf der Torverlängerung bzw. der Mittellinie befinden sich einen Meter von der Bande entfernt. Es wird pro Mannschaft mit drei Feldspielern und einem Torwart gespielt. Jede Mannschaft kann aus bis zu 14 Spielern und 5 Betreuern bestehen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.floorball.de/?wpfb_dl=113 |titel=Floorball-Spielregeln |werk=floorball.de |datum=2014 |seiten=9 (Spieler) & 11 (Betreuer) |abruf=2021-04-27 |sprache=de |format=pdf}}</ref> Der Abstand zum Gegner einschließlich Ausrüstung (Stock / Schläger) bei einem Freischlag oder Einschlag muss mindestens zwei Meter betragen. In dieser Variante werden in Deutschland und Österreich auf regionaler und überregionaler Ebene Meisterschaften durch einen von den Unihockey-Landesverbänden ausgerichteten Spielbetrieb ausgetragen. Es wird hierbei in Spielklassen unterteilt nach Herren und Damen gespielt. In Norddeutschland und Österreich werden im Juniorenbereich bereits eigene Ligen für U-13, U-15, U-17 und U-19 angeboten, um so möglichst frühzeitig die Spieler mit universellen Fähigkeiten auf dem Spielfeld auszubilden und so ihre spielerische Kompetenz zu entwickeln.


In der Schweiz ist die Kleinfeld-Größe auf 24&nbsp;×&nbsp;14&nbsp;m bemessen. Gleichzeitig können drei Feldspieler und ein Torwart auf dem Feld spielen. Das Kleinfeld-Unihockey wird in der Schweiz in Amateur-Ligen von einer 1. bis zu einer 5. Liga ausgetragen. Zudem spielen auch die Junioren A–E auf dem Kleinfeld. Fürs Kleinfeld gibt es einen separaten Cup-Wettbewerb, den [[Liga-Cup (Schweiz)|Liga-Cup]]. Zudem kommen jeweils die vier bestplatzierten der zwei regionalen 1.-Liga-Gruppen in einen best-of-three Playoff-Wettbewerb mit Viertelfinals, Halbfinals und Final. Der Sieger wird als Kleinfeld-Schweizermeister gekürt.
In dieser Variante werden regionale als auch überregionale Turniere und Meisterschaften ausgetragen, z.B. werden in Deutschland bis hin zu den 'Deutschen Unihockey-Mixed-Meisterschaften' entsprechende Wettbewerbe ausgetragen.


=== Unihockey-Kleinfeld ===
=== Unihockey-Großfeld ===
Die Unihockey-Großfeld-Variante wird ebenso wie die Kleinfeld-Variante mit großen Toren und Torhüter auf dem Großfeld (Handballfeld) mit den Abmessungen von 40&nbsp;m × 20&nbsp;m gespielt. Wie im Eishockey spielt ein Team mit fünf Feldspielern und einem Torwart. Die fünf Feldspieler sind beim Standardsystem, dem 2-1-2, in Abwehr und Angriff aufgeteilt, wobei im Angriff noch zwischen Flügelstürmer und Center zu unterscheiden ist. Neben diesem System gibt es noch das 2-2-1 (zwei Verteidiger, ein Center und ein Stürmer auf gleicher Höhe, sowie ein Top-Stürmer), das 1-2-1-1 (ein Libero, zwei Außenläufer, ein Stürmer und ein Top-Stürmer) und das 1-2-2 (Point Auslösung mit Center hinten, Verteidiger auf der Seite und Stürmer).


== Regeln ==
Die Unihockey-Kleinfeld-Variante ist der nächste Schritt für alle ambitionierten Unihockey-Spieler, die hier mit großen Toren und richtig ausgerüsteten Torhütern auf dem Kleinfeld mit den Abmessungen von mindestens 26m x 14m gespielt wird. Die Tore haben eine Öffnung von 1,60m x 1,15m. Für den Torhüter existiert ein Torraum mit den Abemssungen von 3,0m x 4,5m, in dem er frei agieren kann. Dem Tor vorgelagert ist der Schutzraum, der von keinem Feldspieler betreten werden darf. Die Bully-Punkte auf der Torverlängerung bzw. der Mittellinie befinden sich 1m von der Bande entfernt. Es wird pro Mannschaft mit 3 Feldspielern und 1 Torwart gespielt. Jede Mannschaft kann aus bis zu 14 Spielern bestehen. Der Abstand zum Gegner einschließlich Ausrüstung (Schläger) bei einem Freischlag oder Einschlag muß mindestens 2m betragen.
Ein Spiel dauert dreimal 20 Minuten mit 10 Minuten Spielpause.


Die Regeln des Unihockey sind strenger als die des Eishockey, wobei Eishockey deutlich körperbetonter gespielt wird. Im Unihockey ist nur das Drücken Schultern an Schultern erlaubt. Grundsätzlich darf der Ball nur mit dem Unihockeystock oder (seit der Saison 2023/24) beliebig oft mit dem Fuß gespielt werden. Man darf jedoch kein Tor mit den Füßen erzielen. Spielt ein Spieler den Ball mit seinen Händen oder seinem Kopf, so führt dies zu einem direkten Freischlag. Wenn ein Unihockeyspieler den Ball schießt, muss er darauf achten, dass die Schaufel des Unihockeystocks niemals höher als seine Hüfte ausschwingt. Bei einer hohen Ballannahme darf die Schaufel lediglich bis zu den Knien angehoben werden. Der Stock darf nicht höher als hüfthoch gehoben werden.
In dieser Variante werden in Deutschland auf regionaler und überregionaler Ebene Meisterschaften durch einen von den Unihockey-Landesverbänden ausgerichteten Spielbetrieb ausgetragen. Es wird hierbei in Spielklassen unterteilt nach Herren und Damen gespielt. In Norddeutschland werden im Juniorenbereich bereits eigene Ligen für U12, U14, U16 und U18 angeboten, um so möglichst frühzeitig die Spieler mit universellen Fähigkeiten auf dem Spielfeld auszubilden und so ihre spielerische Kompetenz zu entwickeln.
[[Datei:WFC2022 Czech Republic vs Latvia 88.jpg|mini|Penalty bei der [[Unihockey-Weltmeisterschaft 2022|Weltmeisterschaft 2022]] im Spiel [[Tschechische Unihockeynationalmannschaft|Tschechien]] gegen [[Lettische Unihockeynationalmannschaft|Lettland]]]]
Harter Körpereinsatz (Bandenchecks usw.) wie z.&nbsp;B. im Eishockey ist im Unihockey untersagt, ebenso wie das Drücken und Heben des gegnerischen Stocks. Wenn ein solches Vergehen begangen wird, kann dies unter Umständen mit einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet werden, so dass das Team zwei Minuten lang mit einem Feldspieler weniger spielen muss ([[Powerplay]]). Für übermäßig harte Vergehen kann auch eine Zwei-Mal-Zwei-Minuten-Strafe ausgesprochen werden. Das Spiel wird nach einem geahndeten Vergehen in der Regel mit einem Freischlag fortgesetzt. Bei diesem ist immer zu beachten, dass das Team, das den Freischlag verursacht hat, Abstand vom Ball hält (Kleinfeld mind. zwei Meter, Großfeld mind. drei Meter). Wenn ein gegnerischer Spieler beim Ausführen des Freischlags zu nahe am Ball ist, folgt eine Zwei-Minuten-Strafe. Bei einem Frei- und Einschlag ist auch darauf zu achten, dass er unverzüglich ausgeführt wird, sonst wird der Freischlag dem anderen Team zugesprochen. Insbesondere untersagt sind Stockschlag und Stockwurf. Wenn durch den Verstoß eine klare Torchance verhindert wird, gibt es einen [[Penalty]], bei dem ein Spieler von der Mittellinie aus loslaufend einen Torversuch ausführen kann. Dabei muss entweder der Ball oder Spieler sich Richtung Tor bewegen.


Sowohl die Feldspieler als auch der Torhüter dürfen jederzeit während des Spiels in unbegrenzter Anzahl und Häufigkeit ausgewechselt werden. Seit der [[Unihockey-Weltmeisterschaft 2004|Weltmeisterschaft 2004]] ist es dem Torhüter untersagt, den Rückpass eines Mitspielers mit den Händen aufzunehmen. Die Krümmung der Stockschaufel darf nicht mehr als drei Zentimeter betragen, sodass sich damit der Ball nicht zu einfach aufheben und herumtragen lässt.<ref name="SPRGK">{{Internetquelle|url=http://www.floorball.de/fileadmin/PDF_und_ZIP-Dateien/Regelwerk/Floorball_Deutschland_SPRGK_I_2010_de.pdf|titel=Floorball-Spielregeln Großfeld / Kleinfeld (SPRGK)|archiv-url=https://web.archive.org/web/20121107083332/http://www.floorball.de/fileadmin/PDF_und_ZIP-Dateien/Regelwerk/Floorball_Deutschland_SPRGK_I_2010_de.pdf|archiv-datum=2012-11-07|abruf=2013-04-15|format=PDF; 2,0&nbsp;MB}}</ref>
In der Schweiz ist die Kleinfeld-Grösse auf 24m x 14 m bemessen. Gleichzeitig auf dem Feld können 3 Feldspieler und 1 Torwart spielen. Das Kleinfeld-Unihockey wird in der Schweiz in Amateuer-Ligen 1-4. Liga ausgetragen. Zudem spielen auch die Junioren A-D auf dem Kleinfeld. Fürs Kleinfeld gibt es einen separaten Cup-Wettbewerb, den Liga-Cup. Zudem kommen jeweils die vier Erstplatzierten der 4 regionalen 1. Liga-Gruppen in einen best-of-three Playoff-Wettbewerb mit Halbfinals und Final. Der Sieger wird als Kleinfeld-Schweizermeister gekürt.
Nichtsdestotrotz hat das Kleinfeld-Unihockey in der Schweiz in den letzten Jahren an Prestige verloren. Vermehrt wird auch bei den Junioren das Grossfeld gepusht, was auch dem internationalen Standard entspricht.


=== Unihockey-Großfeld ===
== Schiedsrichter ==
[[Datei:WFC2022 Philippines vs Poland 17.jpg|mini|Zwei Schiedsrichter vor Spielbeginn bei der [[Unihockey-Weltmeisterschaft 2022|WM 2022]]]]


Ein Spiel wird von zwei Schiedsrichtern geleitet. Diese Paare arbeiten oft über viele Jahre zusammen.
Die Unihockey-Großfeld-Variante ist die Unihockey-Königsklasse und wird ebenso wie die Kleinfeld-Variante mit großen Toren nebst Torhüter auf dem Großfeld (Handballfeld) mit den Abmessungen von 40&nbsp;m x 20&nbsp;m gespielt. Wie im Eishockey darf ein Team mit fünf Feldspielern und einem Torwart spielen. Die fünf Feldspieler sind aufgeteilt in Abwehr und Angriff, wobei im Angriff noch zwischen Flügelstürmer und Center zu unterscheiden ist.(Fertigstellung folgt...)


== Regeln ==
== Internationale Turniere ==
=== World Games ===
Seit 2017 ist Unihockey für Männer Teil der [[World Games]]. Bei der [[World Games 2017/Unihockey|ersten Ausgabe]] gelang es sich Schweden gegen die Schweiz durchzusetzen, bei den [[World Games 2022/Unihockey|World Games 2022]] gewann Schweden im Finale gegen Finnland.


=== Weltmeisterschaften ===
Die Regeln des Unihockey sind strenger als die des Eishockey. Unihockey ist ein (fast) körperloses Spiel, wie zum Beispiel [[Basketball]]. Jedoch sind die Regeln nicht ganz so schwer.
{{Hauptartikel|Unihockey-Weltmeisterschaft}}


Die Unihockey-Weltmeisterschaft wird sowohl für die Männer, als auch die Frauen ausgetragen, wobei diese beiden Weltmeisterschaften jährlich abwechseln. Die erste Austragung der Unihockey-Weltmeisterschaft fand für die Herren 1996 in Schweden statt, die Frauen zogen mit ihrer ein Jahr später in Finnland nach. Rekordsieger bei den Männern ist Schweden, das bisher sechsmal gewinnen konnte vor Finnland, mit drei Erfolgen. Bei den Damen konnte sich bisher ebenfalls Schweden mit fünf Siegen am meisten durchsetzen. Außerdem konnten sich Finnland zweimal und die Schweiz einmal bei diesem Turnier durchsetzen.
Grundsätzlich darf man den Ball nur mit dem Unihockeyschläger spielen.
Es ist eine Berührung mit dem Fuß erlaubt. Dabei darf der Ball nicht ins Tor oder zu einem Mitspieler gespielt werden, der Spieler darf sich den Ball aber selber mit dem Fuß einmal vorlegen.
Spielt ein Spieler den Ball absichtlich mit seinen Händen und seinem Kopf, so führt dies zu einer Zwei-Minuten-Strafe .
Es ist außerdem verboten, während des Spiels in die Luft zu springen mit dem Ziel, den Ball anzunehmen.
Wenn ein Unihockeyspieler den Ball aufs Tor schießt, muss er darauf achten, dass die Kelle des Unihockeyschlägers niemals höher als seine Hüfte ausschwingt.
Harter Körpereinsatz (Bandenchecks usw.) wie z.B. im Eishockey ist im Unihockey untersagt, ebenso wie das Drücken und Heben des Stocks. Insbesondere untersagt sind Stockschlag und Stockwurf. Das führt zu einem mehrheitlich dynamischen Spiel, das Technik und Taktik in den Vordergrund stellt, bei dem aber im Kampf um den Ball Drücken mit der Schulter durchaus erlaubt ist. Sowohl die Feldspieler als auch der Torhüter dürfen jederzeit während des Spiels in unbegrenzter Anzahl und Häufigkeit ausgewechselt werden.


=== Europameisterschaften ===
Der Rückpass eines Feldspielers zum eigenen Torhüter ist seit der Weltmeisterschaft 2004 untersagt. Hierdurch wird insbesondere die eigene Verteidigung unter größeren Druck gesetzt und das Spiel insgesamt auch für Zuschauer attracktiver gesaltet.
{{Hauptartikel|Unihockey-Europameisterschaft}}


Die Europameisterschaft im Unihockey wurde für die Männer 1994 und 1995 und für die Frauen 1995 ausgetragen, bevor sie durch die [[Unihockey-Weltmeisterschaft]] abgelöst wurden. Während das Herrenturnier 1994 und das Damenturnier von Schweden gewonnen wurde, sicherte sich Finnland das Herrenturnier 1995.
{{Wikibooks2|Unihockey|Die vereinfachten Unihockeyregeln}}


=== U-19-Weltmeisterschaften ===
== Unihockey in der Schweiz ==
{{Hauptartikel|U-19-Unihockey-Weltmeisterschaft}}


Junioren-Weltmeisterschaften werden seit 2001, Juniorinnen-Weltmeisterschaften seit 2004 als U-19-Weltmeisterschaft jeweils alle zwei Jahre ausgetragen. Sowohl bei den Herren als auch bei den Frauen ist Schweden der Rekordgewinner mit vier bzw. drei Erfolgen. Seit 2003 wird bei den Junioren und seit 2008 auch bei den Juniorinnen eine B-Weltmeisterschaft ausgetragen, die sich mit einem Auf- und Abstiegssystem an die daraufhin gegründeten A-Weltmeisterschaften angegliedert sind und daher die zweite Reihe der Unihockey-Nationen umfasst.
In der Schweiz boomt Unihockey seit Jahren. Die Schweiz hat in der Saison 2005/2006 schon 27`000 Lizenzierte Spieler/innen zu verzeichnen. Insgesamt zählt die Schweiz 441 Vereine, welche in 1979 Mannschaften organisiert sind. Vor allem bei den Jugendlichen wird Unihockey immer attraktiver. Es ist in der Schweiz die drittbeliebteste Sportart nach Fussball und Volleyball. In der Schweiz werden zahlreiche, nach Alterskategorien differenzierte Meisterschaften ausgetragen.
Die Organisation der Meisterschaft liegt beim [http://www.swissunihockey.ch Schweizerischen Unihockey Verband]


=== Europapokal ===
== Unihockey in Deutschland ==
{{Hauptartikel|Champions Cup (Unihockey)|titel1=Champions Cup}}
Die Förderung des Unihockey Sports in Deutschland und die Regelung des Spielbetriebes hat sich der [http://www.unihockey.de Deutscher Unihockey Bund e.V. (DUB)] zur Aufgabe gemacht.
Es wird eine deutschlandweite Damen- und Herrenbundesliga in der Großfeldvariante ausgetragen, die jährlich den Deutschen Unihockey Meister ausspielen. Die Kleinfeldvariante wird in einer regionalen Vorrunde ausgetragen, wobei sich die besten Regionalmannschaften für die Playoffs um die Deutschen Kleinfeldmeisterschaften qualifizieren.
Eine weitere wichtige Rolle spielen einzelnen Landesverbände, die für die regionale Verbreitung dieser Sportart in den Vereinen sorgen.


Der ''Champions Cup'' ist der Europapokal für Vereinsmannschaften, der seit 1993 für Männer und Frauen jährlich ausgetragen wird. Bis 2011 hieß er ''EuroFloorball Cup'', der seither nur noch das Turnier der weniger guten europäischen Meister darstellt. Rekordsieger sind mit [[IKSU Innebandy]] bei den Frauen und [[AIK Innebandy]], [[Balrog IK]] und [[Warberg IC]] bei den Männern jeweils schwedische Mannschaften.
Weitere Spielbetriebe gibt es bereits in einzelnen Bundesländern, wo bereits im Jugendbereich für die unterschiedlichsten Jahrgangsstufen Ligasysteme (z.B. in Norddeutschland mit U12, U14, U16 und U18) existieren. Diese neueingeführten Spielsysteme für Jugendliche finden fast ausnahmslos auf dem Kleinfeld statt, und können so in fast jeder Sporthalle ausgetragen werden.


=== 3vs3-Weltmeisterschaften ===
Daneben existieren zahlreiche Unihockey-Turniere in der Variante Mixed, die jährlich stattfinden und einen besonderen Anreiz bieten, da hier eine ungezwungene Verbindung zwischen Sport und Party gefunden worden ist. Solche gelegentlich als 'Plauschturniere' bezeichneten Turniere sind die idealen Einsteiger- und Kennenlernvariante in diese Sportart.
{{Hauptartikel|3vs3-Unihockey-Weltmeisterschaft}}


Die 3vs3-Weltmeisterschaft werden sowohl für die Männer als auch die Frauen ausgetragen. Die erste Austragung des auf dem Kleinfeld ausgetragenen Turniers fand in Finnland als Rahmenprogramm zur [[U-19-Unihockey-Weltmeisterschaft 2024|U-19-Junioren-Weltmeisterschaft 2024]] statt.
Grossfeldturnier in Deutschland haben sich erst in den zurückliegenden Jahren in verschiedenen Bundesländern etablieren können. Teilweise konkurrieren diese Veranstaltungen noch, allerdings werden sich einige Turniere etablieren und den ansteigenden Bedarf für solche Turniere dauerhaft befriedigen.


=== Africa Floorball Cup ===
Zur Sichtung junger Unihockey-Talente wird derzeit in einigen Regionen (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Bremen und Hamburg) bereits in ersten Ansätzen die Etablierung von Auswahlmannschaften im Altersbereich U15, U17 und U19 versucht. Diese teilweise regional ausgerichteten Auswahlmannschaften bemühen sich, durch direkten Kontakt untereinander einen Turnierbetrieb zu initiieren. Ziel dieser Bemühungen ist es, junge Unihockey-Talente auf breiter Basis an das Spitzen-Unihockey heranzuführen und die Ressourcen für die U19-Nationalmannschaften damit zu erweitern.
Der Africa Floorball Cup wurde erstmals 2018 in [[Abidjan]] für afrikanische Herren- und Frauennationalmannschaften ausgetragen. Bei den Herren und Frauen siegte 2018 Burkina Faso. 2019 siegte Kenya sowohl mit der Frauen- als auch Herrenmannschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://floorball.sport/africa-floorball-cup/ |titel=Africa Floorball Cup |sprache=en-GB |abruf=2025-01-22}}</ref>


== Unihockey in einzelnen Ländern ==
''Siehe auch:'' [[Liste der Unihockey-Mannschaften]]
=== Schweiz ===
[[Datei:Nik gasmann pascal haab unihockey.jpg|mini|Niklaus Gasmann ([[HC Rychenberg Winterthur]]) mit einem Abschluss im NLA-Spiel gegen den [[UHC Grünenmatt]]]]


Bereits 1981 wurde mit dem HC Stein der erste Unihockeyclub in der Schweiz gegründet.<ref>[https://www.vereinsverzeichnis.ch/vereine-kanton/item/uhc-fricktal-stein?category_id=5224/1981 - Gründung des ersten Unihockeyclub in der Schweiz] </ref> Die Schweiz zählte in der Saison 2013/14 30.335 lizenzierte Spieler, somit war dies die erste Saison mit über 30.000 lizenzierten Spielern. Insgesamt gibt es in der Schweiz rund 2150 Teams, die in 419 Vereinen organisiert sind – damit ist die Schweiz die drittgrößte Unihockeynation der Welt. Jedoch ist die Zahl der Vereine rückläufig, da diverse Vereine fusionieren.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.swissunihockey.ch/weblounge/verband/swissunihockey/ | wayback=20100401044653 | text=Swiss Unihockey}}</ref> Unihockey ist mit über 33.000 Spielern (2019) die zweitgrößte Mannschaftssportart der Schweiz, was die Anzahl lizenzierter Spieler betrifft.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://houseofswitzerland.org/de/swissstories/gesellschaft/unihockey-ist-eine-der-beliebtesten-sportarten-der-schweiz |titel=Unihockey ist eine der beliebtesten Sportarten in der Schweiz |hrsg=Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten |abruf=2024-01-28}}</ref>
== Unihockey in Liechtenstein ==


Die Hoheit über die Organisation der offiziellen Schweizer Unihockey-Meisterschaft obliegt [[swiss unihockey]], dem Schweizer Unihockey-Verband. Vor dessen Gründung am 20. April 1985 waren die Unihockey-Vereine dem Schweizerischer Landhockey-Verband [[Swiss Hockey]] angegliedert, der auch die ersten beiden [[Liste der Schweizer Meister im Unihockey|Schweizermeisterschaften]] in den Jahren [[Schweizer Unihockeymeisterschaft 1983/84|1983/84]] und 1984/85 durchführte. Die Meisterschaft ist in zwei Abteilungen organisiert: In der Abteilung Nationalliga werden die Schweizer-Meister auf dem Großfeld erkoren, in der Abteilung Regionalliga jene auf dem Kleinfeld. Die höchste Liga der Schweiz heißt [[Lidl Unihockey Prime League]], und der Cupwettbewerb heißt [[Schweizer Cup (Unihockey)|Mobiliar Unihockey Cup]]. Auf Amateurebene existiert mit dem [[Schweizer Ligacup (Unihockey)|Liga-Cup]] ebenfalls ein Cupwettbewerb. Seit 2015 wird im Rahmen des [[Indoor Sports Supercup]] auch ein [[Supercup]] ausgetragen.
Im [[Fürstentum]] [[Liechtenstein]] existiert derzeit nur noch ein [[Verein]], der UHC Schaan. Dieser wurde am 25. Juni 1987 gegründet und nimmt seit der Saison 1989/90 am [[Liga (Sport)|Liga]]betrieb in der [[Schweiz]] teil. Seit 2005 ist der [http://www.unihockey.li/ Liechtensteiner Unihockey-Verband (LUHV)], vertreten durch den UHC Schaan, [[Mitglied]] der [http://www.floorball.org/ International Floorball Federation (IFF)]. Das erste [[Länderspiel]] einer Liechtensteiner Auswahl gegen [[Frankreich]] am 20. August 2005 endete 3:5.


Rekordmeister bei den Herren ist der SV Wiler-Ersigen mit 13 Titeln (Stand 2024), gefolgt vom [[UHC Rot-Weiss Chur]], der heute ein Teil von [[Chur Unihockey]] ist, mit 12 Titeln. Der amtierende Meister (2024) heißt Zug United. Am meisten Meistertitel vorweisen bei den Damen können die [[Red Ants Rychenberg Winterthur]], die sich 2000 von ihrem Stammverein [[HC Rychenberg Winterthur]] getrennt haben, seit einigen Jahren wird die Liga jedoch von den [[UHC Kloten-Dietlikon Jets]] (ehemals [[UHC Dietlikon]]) und [[Piranha Chur]] dominiert. Eine Auflistung aller Schweizer Meister im Unihockey findet sich in der [[Liste der Schweizer Meister im Unihockey]].
== Unihockey International ==


Seit 2018 wird jeweils ein Spiel der Unihockeyplayoffs pro Spieltag live von [[SRF zwei]] übertragen.<ref>{{Literatur |Autor=Dominic Wuillemin |Titel=Unihockey putzt sich heraus |Sammelwerk=[[Der Landbote]] |Datum=2018-03-03 |Seiten=38 |Online=[https://www.landbote.ch/sport/lokalsport/unihockey-putzt-sich-heraus/story/19527624 landbote.ch] |Abruf=2018-03-09}}</ref> Der aktuelle Vertrag mit SRF läuft bis 2028.<ref name=":0" />
Die Unihockey-Verbände der Schweiz, Schweden und Finnlands haben im Jahre 1986 in Huskvarna (Schweden) den Unihockey-Weltverband gegründet. Aus diesem Anlass versammeln sich die Nationalmannschaften dieser Länder einmal jährlich und spielen an einem Wochenende im Herbst den sogen. 'Founders Cup' unter sich aus.


=== Europameisterschaften ===
=== Deutschland ===
[[Datei:Floorball Damen LM-11.jpg|mini|Spielerinnen bei der Landesmeisterschaft 2011 in Kiel]]
'''Damen'''
Die Sportart wird in Deutschland offiziell wie international gebräuchlich ''Floorball'' genannt. Der nationale Spitzenverband heißt [[Floorball-Verband Deutschland|Floorball-Verband Deutschland e.&nbsp;V.]] (früher: ''Deutscher Unihockey-Bund''). Er wurde am 30.&nbsp;Januar 1992 in Clausthal-Zellerfeld gegründet und hat seinen Sitz in Münster (Westfalen). Die direkten Mitglieder des Verbandes sind die Landesverbände. Floorball Deutschland selbst ist Mitglied im Weltverband [[International Floorball Federation|International Floorball Federation (IFF)]] und wurde bei der DOSB-Vollversammlung im Dezember 2014 als 99. Mitglied in den [[Deutscher Olympischer Sportbund|Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)]] aufgenommen.
{| {{Prettytable}}
!Jahr
!Austragungsort
!Sieger
!Zweitplatzierter
!Drittplatzierter
|-
|1995 ||Schweiz||Schweden ||Norwegen ||Finnland
|}
'''Herren'''
{| {{Prettytable}}
!Jahr
!Austragungsort
!Sieger
!Zweitplatzierter
!Drittplatzierter
|-
|1995 ||Schweiz ||Finnland ||Schweden ||Schweiz
|-
|1994 ||Finnland ||Schweden ||Finnland ||Schweiz
|}


Neben den Spielbetrieben der Verbände existieren zahlreiche Unihockey-Turniere in allen drei üblichen Spielformen Mixed, Kleinfeld und Großfeld.
=== Weltmeisterschaften ===

'''Damen'''
Großfeldturniere in Deutschland haben sich erst in den zurückliegenden Jahren in verschiedenen Bundesländern etablieren können. Teilweise konkurrieren diese Veranstaltungen noch miteinander, allerdings werden sich einige Turniere etablieren und den ansteigenden Bedarf für solche Turniere dauerhaft befriedigen. Das [[Floorball Festival Cologne]] ist das zurzeit größte internationale Großfeldturnier in Deutschland und findet jährlich kurz vor Saisonbeginn statt.
{| {{Prettytable}}

!Jahr
Die Sichtung junger Talente erfolgt in fünf U-17-Regionalauswahlen je für Junioren und Juniorinnen. Diese treffen sich zweimal jährlich zur U-17-Trophy, die auch zur Sichtung für die U-17-Nationalmannschaft dient. In einigen Regionen wurden darüber hinaus bereits U-15-Auswahlteams gebildet. Ziel dieser Bemühungen ist es, junge Talente auf breiter Basis an den Spitzensport heranzuführen und die Ressourcen für die U-19-Nationalmannschaften damit zu erweitern.
!Austragungsort

!Sieger
In zahlreichen Schulen wird auf breitensportlicher Ebene die Mixed-Kleintor-Variante im Sportunterricht oder am Nachmittag in schulischen Arbeitsgemeinschaften gespielt. Wegen des geringen Gewicht des Spielballs können auch Bürgerhäuser und andere Räume, welche keine Sporthallen sind, genutzt werden.<ref>[http://www.michelbach.de/html/cvjm_michelbach.html CVJM Hockey]</ref> Ambitionierte Landesverbände nutzen diese Möglichkeit der Talente- und Mitgliedergewinnung und organisieren zusammen mit den Schulen entsprechend Schulmeisterschaften, die auch zu bundesweiten Meisterschaften führen. Es werden Wettkämpfe in drei unterschiedlichen Wettkampfklassen nach Geburtsjahrgängen gestaffelt (Wk II, Wk III, WK IV) organisiert. Derzeit werden in den Bundesländern Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein jährlich wiederkehrend Schulmeisterschaften mit steigenden Teilnehmerzahlen ausgespielt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und seit 2009 in Schleswig-Holstein erfolgt dies inzwischen unter dem Dach von [[Jugend trainiert für Olympia|Jugend trainiert für Olympia (JtfO)]]. Die Sieger und Zweitplatzierten dieser Wettbewerbe spielen beim von Floorball Deutschland ausgerichteten Bundesfinale des Deutschen Schulcups.
!Zweitplatzierter

!Drittplatzierter
==== Floorball statt Unihockey ====
Auf seiner elften ordentlichen Delegiertenversammlung am 9. August 1997 in [[Grasleben]] hat sich der bis dato firmierende Fachverband ''Deutscher Unihoc Bund e.&nbsp;V.'' mit Stimmenmehrheit vom Begriff ''[[UNIHOC|Unihoc]]'' verabschiedet und ihn durch Unihockey ersetzt, da Unihoc eingetragener Markenname eines Herstellers von Unihockey Equipment ist. Am 26. September 2009 beschloss der Deutsche Unihockey Bund DUB auf seiner außerordentlichen Delegiertenversammlung in [[Weißenfels]], fortan den Begriff ''Floorball'' zu verwenden. Dadurch wurde die Begrifflichkeit der englischen Namensgebung angeglichen. Außerdem werden so Verwechslungen mit [[Hockey]] oder [[Hochschulsport]] vermieden.

==== Spielbetrieb in Deutschland ====
{{Hauptartikel|Deutsche Floorballmeisterschaft}}

Der Floorball-Verband Deutschland organisiert jede Saison diverse Meisterschaften. Die deutschen Floorball-Meisterschaften der [[Floorball-Bundesliga|Männer]] und [[Floorball-Bundesliga (Frauen)|Frauen]] werden im Ligamodus ausgetragen. Die höchste deutsche Liga ist dabei die [[Floorball-Bundesliga]]. Einige Mannschaften sind Abteilungen von Eishockeyvereine, darunter die [[Eisbären Juniors Berlin|Eisbären Berlin]] und die [[Darmstadt Dukes]].

{{Hauptartikel|Floorball Deutschland Pokal}}
Seit 2008 wird jährlich der [[FD-Pokal]] (ehemals DUB-Pokal) ausgerichtet. Für diesen Pokalwettbewerb auf dem Großfeld nehmen sowohl bei den Herren als auch bei den Damen deutsche Mannschaften teil, welche nicht im Ligabetrieb gemeldet sein müssen.

{{Hauptartikel|Deutsche Junioren-Floorballmeisterschaft}}
Im Juniorenbereich finden in den Altersklassen U13, U15, U17 für jeweils Junioren und Juniorinnen im Kleinfeld und bei den U15-, U17- und U19-Junioren auch auf dem Großfeld jährliche Endrundenturniere statt.

=== Liechtenstein ===
Im Fürstentum [[Liechtenstein]] wird Unihockey vom 1987 gegründeten Verein UHC Schaan betrieben. Dieser nimmt seit der Saison 1989/90 am [[Liga (Sport)|Ligabetrieb]] in der [[Schweiz]] teil.

Seit 2005 ist der Verband [[Liechtenstein Unihockey]], vertreten durch den UHC Schaan, Mitglied der [[International Floorball Federation]] (IFF). Das erste Länderspiel einer [[Liechtensteinische Unihockeynationalmannschaft]] ging am 20. August 2005 gegen die [[Französische Unihockeynationalmannschaft]] statt mit 3:5 verloren. Im Jahr [[Unihockey-C-Weltmeisterschaft 2006|2006]] nahm Liechtenstein erstmals an der Weltmeisterschaft (Division C) teil. Liechtenstein errang dabei gegen die [[Südkoreanische Unihockeynationalmannschaft]] den ersten Sieg in einem Länderspiel.

=== Österreich ===
In Österreich ist die Bezeichnung Floorball üblich, wobei regional auch Unihockey verwendet wird (Vorarlberg, Kärnten). Der erste Unihockeyverein wurde 1994 in [[Leoben]] gegründet, 1996 erfolgte die Gründung des Österreichischen Floorball Verbandes (ÖFBV). Der ÖFBV besteht zurzeit aus 53 Mitgliedsvereinen mit rund 3000 Mitgliedern. Diese sind in sieben regionalen Landesverbänden (Wien, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg) organisiert. Seit 1997 ist der ÖFBV Mitglied im internationalen Floorballverband [[International Floorball Federation|IFF]]. 1997 wurde bereits die erste Damen-[[Unihockey-Weltmeisterschaft|Weltmeisterschaft]] beschickt. 1998 trat auch das Herren-Nationalteam erstmals bei einer Weltmeisterschaft an. 2007 nahm auch erstmals die U-19 männlich -Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft teil, im Jahre 2010 die U 19 weiblich Nationalmannschaft. Im November 2005 wurde der ÖFBV von der Österreichischen Bundes-Sport-Organisation (Dachverband des Sports in Österreich) offiziell anerkannt. Die ersten nationalen Meisterschaften wurden 1996 für Damen und Herren auf dem Großfeld ausgetragen. In den Jahren 1996 und 1997 bestand die Meisterschaft aus einem Turnier. Eine Herren- und Damen-Liga gibt es seit der Saison 99/00 (Kleinfeld). In den Anfangsjahren spielten Teams aus [[Slowenien]] und [[Italien]] in der österreichischen Liga mit. Eine Großfeld-Bundesliga wird seit der Saison 2001/02 bei den Herren und seit 2004/05 bei den Damen gespielt. In der Damenliga kämpften anfangs ungarische und slowenische Teams um den Titel mit. Seit der Saison 2006/07 werden österreichweite Nachwuchsmeisterschaften für Junioren ausgetragen, seit der Saison 2010/11 auch für Juniorinnen. (beides Variante Kleinfeld)

{{Hauptartikel|Österreichische Floorball-Bundesliga}}

Die Kleinfeld Variante wurde seit 2004/05 regional über die Landesverbände organisiert. Die Landesmeister trafen dann in einem Bundesfinale aufeinander und ermittelten den österreichischen Meister. Österreichweit werden auch internationale Kleinfeldturniere veranstaltet, wie zum Beispiel der Rheintalcup oder der Montfortcup. Seit 2007 obliegt dem ÖFBV die Organisation der Kleinfeldstaatsmeisterschaften bei Herren und Damen. Die Mixed-Variante wird in Österreich vor allem an den Universitätssportinstituten angeboten und im Schulsport forciert. Weiters werden einige Mixed-Fun-Turniere von verschiedenen Vereinen organisiert. Das traditionellste seiner Art ist das Leobner Mixed Turnier, welches seit 1995 jährlich stattfindet. Das Austrian Floorball Open, ein internationales Großfeldturnier, wurde von 1999 bis 2010 ausgetragen. Inzwischen gibt es dieses internationale Großfeldturnier aber nicht mehr.

=== Italien ===
{{veraltet|seit=2012}}
In Italien werden seit 2000/01 Meisterschaften im Kleinfeld ausgetragen. Seit der Saison 2001/02 wird auch der Pokal der Frauen und der U-19 vergeben und seit 2002/03 gibt es auch eine Meisterschaft im Großfeld.
{| class="wikitable"
|-
|-
! Jahr !! Großfeld !! Kleinfeld !! Pokal der Frauen !! U-19-Junioren
|2005 ||Singapur||Schweiz ||Finnland ||Schweden
|-
|-
|2003 ||Schweiz ||Schweden ||Schweiz ||Finnland
| 2001 || n.v. || UHC Varese Wild Boars || n.v. || n.v.
|-
|-
|2001 ||Lettland ||Finnland ||Schweden ||Norwegen
| 2001/02 || n.v. || SSV Bozen || SSV Bozen || SSV Bozen
|-
|-
| 2002/03 || [[SSV Bozen Floorball|SSV Bozen]] || SC Lions Lajen || SSV Bozen || UHC Varese Wild Boars
|1999 ||Schweden ||Finnland ||Schweiz ||Schweden
|-
|-
|1997 ||Finnland ||Schweden ||Finnland ||Norwegen
| 2003/04 || SSV Bozen || QT8 Milano || SSV Bozen || SSV Bozen
|}
'''Herren'''
{| {{Prettytable}}
!Jahr
!Austragungsort
!Sieger
!Zweitplatzierter
!Drittplatzierter
|-
|-
| 2004/05 || SSV Bozen || Skorpions Bozen || SSV Bozen || SSV Bozen
|2006 ||Schweden ||&nbsp;||&nbsp;||&nbsp;
|-
|-
| 2005/06 || FBC Bozen || SSV Bozen || UHC Dolo || Lokomotiv Sterzing
|2004 ||Schweiz ||Schweden ||Tschechien ||Finnland
|-
|-
| 2006/07 || Viking Roma || FBC Bozen || SSV Bozen || Lokomotiv Sterzing
|2002 ||Finnland ||Schweden ||Finnland ||Schweiz
|-
|-
| 2007/08 || FBC Bozen || FBC Bozen || SSV Bozen || Fanatics Gargazon
|2000 ||Norwegen ||Schweden ||Finnland ||Schweiz
|-
|-
| 2008/09 || SSV Bozen || FBC Bozen || SSV Bozen || Fanatics Gargazon
|1998 ||Tschechien ||Schweden ||Schweiz ||Finnland
|-
|-
| 2009/10 || FBC Bozen || FBC Bozen || Firelions Serenissima || Fanatics Gargazon
|1996 ||Schweden ||Schweden ||Finnland ||Norwegen
|-
| 2010/11 || Viking Roma || SV Sterzing || SV Sterzing || SV Sterzing
|}
|}


== Weblinks ==
=== Tschechien ===
{{Hauptartikel|Česká florbalová unie}}


== Unihockey-Terminologie ==
*[http://www.floorball.ch/floorball/rules_schule_d.htm Vereinfachte Regeln für das Spiel in Schulen]
siehe [[Unihockey-Terminologie]]
* [http://www.floorball.org International Floorball Federation (IFF)]
* [http://www.unihockey.de Deutscher Unihockey Bund (DUB)]
* [http://www.swissunihockey.ch Schweizerischer Unihockey Verband (SUHV)]
* [http://www.floorball.at/ Österreichischer Unihockey Verband]
* [http://www.unihockey.li/ Liechtensteinischer Unihockey Verband (LUHV)]
*[http://www.userlearn.ch/sport Bilder und Videoausschnitte]


== Literatur ==
[[Kategorie:Sportart]]
* [[Johannes Roschinsky]]: ''Unihockey''. [[Meyer & Meyer (Verlag)|Meyer & Meyer]], Aachen 2008, ISBN 978-3-89899-340-1
[[Kategorie:Mannschaftssport]]
* [[Jan Kratochvil]]: ''Floorball''. [[Meyer & Meyer (Verlag)|Meyer & Meyer]], Aachen 2013, ISBN 978-3-89899-806-2
[[Kategorie:Hockey]]

== Weblinks ==
{{commonscat|Floorball}}
* [https://floorball.sport/ International Floorball Federation] (IFF)
* [https://www.floorball.de/ Floorball Deutschland]
* [http://www.swissunihockey.ch/ Schweizerischer Unihockey Verband] (swiss unihockey)
* [https://www.floorball.at/ Österreichischer Floorball Verband] (ÖFBV)
* [https://www.unihockey.li/ Liechtensteinischer Unihockey Verband] (LUHV)
* [https://www.swissunihockey.ch/de/schiedsrichter/reglemente/ Spielregeln] (von Swiss Unihockey)


== Einzelnachweise ==
[[en:Floorball]]
<references responsive />
[[et:Saalihoki]]
[[fi:Salibandy]]
[[is:Bandý]]
[[ja:??????]]
[[sv:Innebandy]]


[[Kategorie:Unihockey| ]]
{{Lückenhaft|Unihockey in Österreich}}
[[Kategorie:Torspiel]]
[[Kategorie:Ballsportart]]

Aktuelle Version vom 18. Juni 2025, 22:52 Uhr

Unihockeyspiel in der Schweiz, HC Rychenberg gegen UHC Grünenmatt, Winterthur 2013

Unihockey oder Floorball ist eine Mannschaftssportart aus der Familie der Stockballspiele. Der Begriff Unihockey leitet sich ab aus Unihoc, dem schwedischen Hersteller der ursprünglichen Stöcke (Schläger) und Hockey. Der Sport stammt über Bandy vom Hockey ab. Unihockey wurde in den 1970er Jahren in Schweden (innebandy), Finnland (salibandy) und der Schweiz (Unihockey) gemeinsam entwickelt. Es handelt sich um ein dem Hallenhockey ähnliches Spiel, das jedoch deutlich mehr Ähnlichkeit mit Eishockey aufweist, da auch hinter den Toren gespielt werden kann und das gesamte Spielfeld mit einer Bande umgeben ist. Der Stock (Schläger) ist mit einer größeren Schaufel (Blatt, Kelle) ausgestattet als beim Feld- oder Hallenhockey. Am weitesten verbreitet ist die Sportart Unihockey mit mehreren zehntausenden Spielern derzeit in Schweden, Finnland, Tschechien und der Schweiz.

Der Unihockey-Weltverband ist die International Floorball Federation (IFF), die am 12. Mai 1986 im schwedischen Huskvarna von den Unihockey-Verbänden der Schweiz, Schwedens und Finnlands gegründet wurde. Die IFF hat ihren Sitz in Helsinki, Finnland.

Die IFF ist Mitglied der internationalen Dachorganisation der Sportverbände Sportaccord, vormals GAISF Global Association of International Sports Federations. Der Unihockey-Weltverband IFF hat derzeit 77 Mitglieder[1] und strebt seit einer Strategiesetzung im Jahr 2008 die Etablierung von Unihockey in Multi-Sport-Veranstaltungen an. Dies gelang zunächst bei den World Games, bei denen man seit 2017 vertreten ist. Eine Aufnahme von Unihockey in das olympische Programm wird ebenfalls angestrebt, war bisher jedoch nicht erfolgreich.[2]

Im Januar 2010 wurde Unihockey als Sportart von Special Olympics (SO) ebenfalls anerkannt. SO organisiert die Weltspiele für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Unihockey war erstmals 2013 als Demonstrationssportart im Programm von SO vertreten.[3] Der Unihockey-Weltverband IFF arbeitet außerdem mit der Internationalen Universitätssportsvereinigung Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU) zusammen.

Unihockey-Spielfeld

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Im Unihockey unterscheidet man zwischen Großfeld und Kleinfeld. Es befinden sich immer sechs Bullypunkte auf dem Spielfeld. In der Mitte befindet sich ein Mittelpunkt, der für das Anspiel genutzt wird. Neben dem Spielfeld befinden sich zwei Strafbänke, ein Spielsekretariat und zwei Spielerbänke.

Unihockey-Großfeld

Das Großfeld wird von einer 50 cm hohen, abgerundeten Bande umschlossen. Das Spielfeld ist 40 m lang und 20 m breit. Es wird nahegelegt, außerhalb der Bande einen Sturzraum von mindestens 50 cm freizulassen.[4]

Das Kleinfeld wird von einer abgerundeten Bande umgeben, welche eine Höhe von 50 cm haben muss. Das Spielfeld hat eine Länge von 24 m und eine Breite von 14,5 m.[5] Wie auch schon beim Großfeld muss ein Sturzraum von 50 cm vorhanden sein. Es dürfen maximal zwei Spielfelder in einer Halle aufgestellt werden.[4]

Spielfeld mit Banden und Tor, Spieler mit Sportkleidung, Stock und Schutzbrille, Torwart ohne Stock und mit spezieller Schutzausrüstung inklusive Helm

Zur Ausrüstung eines Unihockey-Feldspielers gehört neben der üblichen Sportausrüstung (Hallenschuhe, Trikot, Hose, Stutzen) nur der Unihockeystock. Der Torhüter trägt lange, gepolsterte Hosen, unter denen er spezielle Knie- und Schienbeinschützer trägt, außerdem Goalieschuhe, einen Brustpanzer sowie ein gepolstertes Oberteil (oft in den Teamfarben), einen Tiefschutz und gelegentlich auch Handschuhe. Ein Helm mit einem Gitter zum Gesichtsschutz vervollständigt seine Ausrüstung. Diese Bekleidung darf nur dem eigenen Schutz dienen, nicht aber der Vergrößerung der Abwehrfläche. Im Gegensatz zu anderen Hockeyarten (ausgenommen Bandy) spielt hier der Torhüter immer ohne Stock. Außerdem agiert der Torhüter in akuten Abwehrsituationen auf seinen Knien vor dem Tor, weshalb er die genannte Schutzausrüstung trägt.

Sowohl Stöcke, Bälle und Tore als auch die Spielfeldbande müssen bauartgeprüft sein und mit einer entsprechenden Vignette (Zulassungskennzeichen) des von der IFF beauftragten Prüfinstituts SP (Sveriges Provnings- och forskningsinstitut) ausgestattet sein. Bei Unihockey-Torwarthelmen reicht hingegen die CE-Kennzeichnung zum Eignungsnachweis für das Unihockey-Spiel aus.

Ein Unihockeyball mit aerodynamisch veränderter Oberfläche (Dimples)

Grundlage für die Entwicklung des Unihockeyballes war ein aus dem Wiffleball entlehnter Trainingsball (siehe hierzu zum Beispiel den „Cosom Wiffle Ball“).[6] Der Unihockeyball besteht aus dem Kunststoff Polyethylen (PE) und hat 26 Löcher. Dieser sogenannte Lochball wiegt nur 23 Gramm und hat einen Außendurchmesser von 72 mm. Gefertigt wird ein solcher Ball überwiegend aus zwei meist weiß eingefärbten Halbschalen.

Der Unihockey-Weltverband International Floorball Federation (IFF) setzte ab 2004 bei Weltmeisterschafts- und Europapokalspielen den gelblich gefärbten Ball „Precision Vanilla“ der Firma Exel ein, der aufgrund seiner äußeren Oberflächenstruktur mit Dellen (Dimples) versehen bei gleichen geometrischen Abmessungen verbesserte aerodynamische Eigenschaften haben soll. Andere Hersteller haben in der Folge ihre Bälle ebenfalls mit unterschiedlichen Dellenmustern versehen. Ab der Damen-Weltmeisterschaft 2011 in der Schweiz verwendete die IFF den „Reactor Cr8er“ in der Farbe Orange.[7] Seit 2019 ist der weiße Ball „Dynamic“ von Unihoc, dem neuen offiziellen Ausrüster, der offizielle Spielball der IFF.[8] Die Oberfläche dieses Balls ist nicht von Dimples, sondern von verschieden tiefen Rillen geprägt.[9]

Unihockey-Stock

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Der Unihockeystock ist zweiteilig (Schaft plus Schaufel / Blatt / Kelle) und besteht aus Kunststoff, wobei höherwertige Unihockeystöcke einen konischen Schaft aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff haben, meist auch mit Titan oder Bor verstärkt. Außerdem haben die teureren Schäfte einen feinen Kohlenstoffbelag. Die dort angeschraubte Schaufel ist ein Verschleißteil, das aus Thermoplasten im Spritzgussverfahren hergestellt wird. Eine Abschlusskappe sowie ein Griffband vervollständigen den Unihockey-Stock.

Ein Stock darf laut International Floorball Federation (IFF) nicht länger als 114 cm und nicht schwerer als 380 Gramm sein und ist damit kürzer als ein Eishockeyschläger.[10] Wird ein Unihockey-Stock im Wettspielbetrieb eingesetzt, so muss auf dem Schaft ein Prüfzertifikat der IFF aufgeklebt oder aufgedruckt sein, um den Nachweis der Bauartprüfung zu erbringen. Es ist nur das Kürzen des Schafts erlaubt. Zudem darf er nur oberhalb der Griffmarkierung mit einem Griffband überklebt werden. Die Schaufel darf in ihrer Krümmung geändert werden. Diese darf 30 mm allerdings nicht übersteigen. Sie kann ausgewechselt werden durch eine Schaufel des gleichen Herstellers, muss aber fest am Schaft sitzen und darf sich nicht bewegen.[4]

Auf dem Unihockey-Großfeld und -Kleinfeld werden große Tore mit Torhüter eingesetzt. Die Tore haben die Abmessungen (H × B × T) von 115 × 160 × 65 cm. Diese von der IFF zertifizierten Tore sind als Stahlrohrschweißkonstruktion mit einem roten Farbanstrich versehen. Sie sind mit einem Tornetz sowie einem Tropfnetz ausgestattet. Das Tornetz deckt das gesamte Tor bis auf die Eintrittsöffnung und den Boden vollständig ab. Das Tropfnetz hängt versetzt hinter der Toröffnung und soll im Falle eines Torerfolges den sofortigen Wiederaustritt des Balles verhindern, sollte der Ball direkt auf dahinterliegende Stahlrohre treffen.

In der Unihockey-Mixed- oder Kleintor-Variante werden hingegen kleine und einfachere Tore ohne Torhüter eingesetzt. Diese Tore haben die Abmessungen (H × B × T) 60 × 90 × 60 cm und besitzen lediglich ein Tornetz. Kleintore sind entweder weiß oder rot gestrichen und meist zusammenklappbar gebaut. Robustere Stahlrohrschweißkonstruktionen sind hier noch eher die Seltenheit.

Kleintore mit den Abmessungen (H × B × T) 40 × 60 × 40 cm als Stahlrohrschweißkonstruktion sind in Skandinavien im breitensportlichen Übungsbetrieb sehr beliebt und weit verbreitet, d. h. man findet solche Tore in fast allen Sporthallen. Kleintore besitzen keine Zertifizierung seitens des Unihockey-Weltverbandes IFF.

In der Entwicklungsgeschichte des Unihockeysports haben sich im Laufe der Zeit, angepasst an z. T. örtliche Gegebenheiten (z. B. Turnhallengröße) oder Spielerambitionen, unterschiedliche Unihockey-Varianten herausgebildet. In Deutschland und Österreich haben sich dabei drei Varianten mit entsprechender Anhängerschaft herausgebildet, die dort regen Zuspruch gefunden haben und von denen ebenfalls situationsabhängig weitere Untervarianten abgeleitet werden können.

Unihockey-Mixed

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Die Unihockey-Mixed- oder Unihockey-Kleintor-Variante ist die Einsteigervariante für Schul- und Vereinsmannschaften, wobei sowohl Mädchen als auch Jungen eine gemischte Mannschaft bilden können. Jeweils zwei Jungen und zwei Mädchen befinden sich von einer Mannschaft gleichzeitig auf dem Spielfeld, das 28 × 16 m misst. Andere Mannschaftsmitglieder befinden sich auf der Auswechselbank und können fliegend eingewechselt werden. Es wird auf kleine Tore mit einer Öffnung von 90 × 60 cm ohne Torwart gespielt, d. h. jeder Spieler ist prinzipiell für die Abdeckung des Tores mitverantwortlich. Vor dem Tor befindet sich ein Schutzraum mit den Abmessungen von 1,90 × 0,90 m, der von keinem Spieler betreten werden darf. In dieser Variante werden regionale als auch überregionale Turniere ausgetragen. Bis 2010 wurden in Deutschland die Deutschen Unihockey-Mixed-Meisterschaften durchgeführt.

Unihockey-Kleinfeld

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Halbfinal der 3v3-Weltmeisterschaft 2025 auf dem Kleinfeld

Die Unihockey-Kleinfeld-Variante wird mit großen Toren und richtig ausgerüsteten Torhütern auf dem Kleinfeld mit den Abmessungen von mindestens 24 × 14 m gespielt. Die Tore haben eine Öffnung von 1,60 × 1,15 m. Für den Torhüter existiert ein Torraum mit den Abmessungen von 3,0 × 4,5 m, in dem er frei agieren kann. Dem Tor vorgelagert ist der Schutzraum, der von keinem Feldspieler betreten werden darf. Die Bully-Punkte auf der Torverlängerung bzw. der Mittellinie befinden sich einen Meter von der Bande entfernt. Es wird pro Mannschaft mit drei Feldspielern und einem Torwart gespielt. Jede Mannschaft kann aus bis zu 14 Spielern und 5 Betreuern bestehen.[11] Der Abstand zum Gegner einschließlich Ausrüstung (Stock / Schläger) bei einem Freischlag oder Einschlag muss mindestens zwei Meter betragen. In dieser Variante werden in Deutschland und Österreich auf regionaler und überregionaler Ebene Meisterschaften durch einen von den Unihockey-Landesverbänden ausgerichteten Spielbetrieb ausgetragen. Es wird hierbei in Spielklassen unterteilt nach Herren und Damen gespielt. In Norddeutschland und Österreich werden im Juniorenbereich bereits eigene Ligen für U-13, U-15, U-17 und U-19 angeboten, um so möglichst frühzeitig die Spieler mit universellen Fähigkeiten auf dem Spielfeld auszubilden und so ihre spielerische Kompetenz zu entwickeln.

In der Schweiz ist die Kleinfeld-Größe auf 24 × 14 m bemessen. Gleichzeitig können drei Feldspieler und ein Torwart auf dem Feld spielen. Das Kleinfeld-Unihockey wird in der Schweiz in Amateur-Ligen von einer 1. bis zu einer 5. Liga ausgetragen. Zudem spielen auch die Junioren A–E auf dem Kleinfeld. Fürs Kleinfeld gibt es einen separaten Cup-Wettbewerb, den Liga-Cup. Zudem kommen jeweils die vier bestplatzierten der zwei regionalen 1.-Liga-Gruppen in einen best-of-three Playoff-Wettbewerb mit Viertelfinals, Halbfinals und Final. Der Sieger wird als Kleinfeld-Schweizermeister gekürt.

Unihockey-Großfeld

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Die Unihockey-Großfeld-Variante wird ebenso wie die Kleinfeld-Variante mit großen Toren und Torhüter auf dem Großfeld (Handballfeld) mit den Abmessungen von 40 m × 20 m gespielt. Wie im Eishockey spielt ein Team mit fünf Feldspielern und einem Torwart. Die fünf Feldspieler sind beim Standardsystem, dem 2-1-2, in Abwehr und Angriff aufgeteilt, wobei im Angriff noch zwischen Flügelstürmer und Center zu unterscheiden ist. Neben diesem System gibt es noch das 2-2-1 (zwei Verteidiger, ein Center und ein Stürmer auf gleicher Höhe, sowie ein Top-Stürmer), das 1-2-1-1 (ein Libero, zwei Außenläufer, ein Stürmer und ein Top-Stürmer) und das 1-2-2 (Point Auslösung mit Center hinten, Verteidiger auf der Seite und Stürmer).

Ein Spiel dauert dreimal 20 Minuten mit 10 Minuten Spielpause.

Die Regeln des Unihockey sind strenger als die des Eishockey, wobei Eishockey deutlich körperbetonter gespielt wird. Im Unihockey ist nur das Drücken Schultern an Schultern erlaubt. Grundsätzlich darf der Ball nur mit dem Unihockeystock oder (seit der Saison 2023/24) beliebig oft mit dem Fuß gespielt werden. Man darf jedoch kein Tor mit den Füßen erzielen. Spielt ein Spieler den Ball mit seinen Händen oder seinem Kopf, so führt dies zu einem direkten Freischlag. Wenn ein Unihockeyspieler den Ball schießt, muss er darauf achten, dass die Schaufel des Unihockeystocks niemals höher als seine Hüfte ausschwingt. Bei einer hohen Ballannahme darf die Schaufel lediglich bis zu den Knien angehoben werden. Der Stock darf nicht höher als hüfthoch gehoben werden.

Penalty bei der Weltmeisterschaft 2022 im Spiel Tschechien gegen Lettland

Harter Körpereinsatz (Bandenchecks usw.) wie z. B. im Eishockey ist im Unihockey untersagt, ebenso wie das Drücken und Heben des gegnerischen Stocks. Wenn ein solches Vergehen begangen wird, kann dies unter Umständen mit einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet werden, so dass das Team zwei Minuten lang mit einem Feldspieler weniger spielen muss (Powerplay). Für übermäßig harte Vergehen kann auch eine Zwei-Mal-Zwei-Minuten-Strafe ausgesprochen werden. Das Spiel wird nach einem geahndeten Vergehen in der Regel mit einem Freischlag fortgesetzt. Bei diesem ist immer zu beachten, dass das Team, das den Freischlag verursacht hat, Abstand vom Ball hält (Kleinfeld mind. zwei Meter, Großfeld mind. drei Meter). Wenn ein gegnerischer Spieler beim Ausführen des Freischlags zu nahe am Ball ist, folgt eine Zwei-Minuten-Strafe. Bei einem Frei- und Einschlag ist auch darauf zu achten, dass er unverzüglich ausgeführt wird, sonst wird der Freischlag dem anderen Team zugesprochen. Insbesondere untersagt sind Stockschlag und Stockwurf. Wenn durch den Verstoß eine klare Torchance verhindert wird, gibt es einen Penalty, bei dem ein Spieler von der Mittellinie aus loslaufend einen Torversuch ausführen kann. Dabei muss entweder der Ball oder Spieler sich Richtung Tor bewegen.

Sowohl die Feldspieler als auch der Torhüter dürfen jederzeit während des Spiels in unbegrenzter Anzahl und Häufigkeit ausgewechselt werden. Seit der Weltmeisterschaft 2004 ist es dem Torhüter untersagt, den Rückpass eines Mitspielers mit den Händen aufzunehmen. Die Krümmung der Stockschaufel darf nicht mehr als drei Zentimeter betragen, sodass sich damit der Ball nicht zu einfach aufheben und herumtragen lässt.[4]

Zwei Schiedsrichter vor Spielbeginn bei der WM 2022

Ein Spiel wird von zwei Schiedsrichtern geleitet. Diese Paare arbeiten oft über viele Jahre zusammen.

Internationale Turniere

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Seit 2017 ist Unihockey für Männer Teil der World Games. Bei der ersten Ausgabe gelang es sich Schweden gegen die Schweiz durchzusetzen, bei den World Games 2022 gewann Schweden im Finale gegen Finnland.

Weltmeisterschaften

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Die Unihockey-Weltmeisterschaft wird sowohl für die Männer, als auch die Frauen ausgetragen, wobei diese beiden Weltmeisterschaften jährlich abwechseln. Die erste Austragung der Unihockey-Weltmeisterschaft fand für die Herren 1996 in Schweden statt, die Frauen zogen mit ihrer ein Jahr später in Finnland nach. Rekordsieger bei den Männern ist Schweden, das bisher sechsmal gewinnen konnte vor Finnland, mit drei Erfolgen. Bei den Damen konnte sich bisher ebenfalls Schweden mit fünf Siegen am meisten durchsetzen. Außerdem konnten sich Finnland zweimal und die Schweiz einmal bei diesem Turnier durchsetzen.

Europameisterschaften

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Die Europameisterschaft im Unihockey wurde für die Männer 1994 und 1995 und für die Frauen 1995 ausgetragen, bevor sie durch die Unihockey-Weltmeisterschaft abgelöst wurden. Während das Herrenturnier 1994 und das Damenturnier von Schweden gewonnen wurde, sicherte sich Finnland das Herrenturnier 1995.

U-19-Weltmeisterschaften

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Junioren-Weltmeisterschaften werden seit 2001, Juniorinnen-Weltmeisterschaften seit 2004 als U-19-Weltmeisterschaft jeweils alle zwei Jahre ausgetragen. Sowohl bei den Herren als auch bei den Frauen ist Schweden der Rekordgewinner mit vier bzw. drei Erfolgen. Seit 2003 wird bei den Junioren und seit 2008 auch bei den Juniorinnen eine B-Weltmeisterschaft ausgetragen, die sich mit einem Auf- und Abstiegssystem an die daraufhin gegründeten A-Weltmeisterschaften angegliedert sind und daher die zweite Reihe der Unihockey-Nationen umfasst.

Der Champions Cup ist der Europapokal für Vereinsmannschaften, der seit 1993 für Männer und Frauen jährlich ausgetragen wird. Bis 2011 hieß er EuroFloorball Cup, der seither nur noch das Turnier der weniger guten europäischen Meister darstellt. Rekordsieger sind mit IKSU Innebandy bei den Frauen und AIK Innebandy, Balrog IK und Warberg IC bei den Männern jeweils schwedische Mannschaften.

3vs3-Weltmeisterschaften

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Die 3vs3-Weltmeisterschaft werden sowohl für die Männer als auch die Frauen ausgetragen. Die erste Austragung des auf dem Kleinfeld ausgetragenen Turniers fand in Finnland als Rahmenprogramm zur U-19-Junioren-Weltmeisterschaft 2024 statt.

Africa Floorball Cup

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Der Africa Floorball Cup wurde erstmals 2018 in Abidjan für afrikanische Herren- und Frauennationalmannschaften ausgetragen. Bei den Herren und Frauen siegte 2018 Burkina Faso. 2019 siegte Kenya sowohl mit der Frauen- als auch Herrenmannschaft.[12]

Unihockey in einzelnen Ländern

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Niklaus Gasmann (HC Rychenberg Winterthur) mit einem Abschluss im NLA-Spiel gegen den UHC Grünenmatt

Bereits 1981 wurde mit dem HC Stein der erste Unihockeyclub in der Schweiz gegründet.[13] Die Schweiz zählte in der Saison 2013/14 30.335 lizenzierte Spieler, somit war dies die erste Saison mit über 30.000 lizenzierten Spielern. Insgesamt gibt es in der Schweiz rund 2150 Teams, die in 419 Vereinen organisiert sind – damit ist die Schweiz die drittgrößte Unihockeynation der Welt. Jedoch ist die Zahl der Vereine rückläufig, da diverse Vereine fusionieren.[14] Unihockey ist mit über 33.000 Spielern (2019) die zweitgrößte Mannschaftssportart der Schweiz, was die Anzahl lizenzierter Spieler betrifft.[15]

Die Hoheit über die Organisation der offiziellen Schweizer Unihockey-Meisterschaft obliegt swiss unihockey, dem Schweizer Unihockey-Verband. Vor dessen Gründung am 20. April 1985 waren die Unihockey-Vereine dem Schweizerischer Landhockey-Verband Swiss Hockey angegliedert, der auch die ersten beiden Schweizermeisterschaften in den Jahren 1983/84 und 1984/85 durchführte. Die Meisterschaft ist in zwei Abteilungen organisiert: In der Abteilung Nationalliga werden die Schweizer-Meister auf dem Großfeld erkoren, in der Abteilung Regionalliga jene auf dem Kleinfeld. Die höchste Liga der Schweiz heißt Lidl Unihockey Prime League, und der Cupwettbewerb heißt Mobiliar Unihockey Cup. Auf Amateurebene existiert mit dem Liga-Cup ebenfalls ein Cupwettbewerb. Seit 2015 wird im Rahmen des Indoor Sports Supercup auch ein Supercup ausgetragen.

Rekordmeister bei den Herren ist der SV Wiler-Ersigen mit 13 Titeln (Stand 2024), gefolgt vom UHC Rot-Weiss Chur, der heute ein Teil von Chur Unihockey ist, mit 12 Titeln. Der amtierende Meister (2024) heißt Zug United. Am meisten Meistertitel vorweisen bei den Damen können die Red Ants Rychenberg Winterthur, die sich 2000 von ihrem Stammverein HC Rychenberg Winterthur getrennt haben, seit einigen Jahren wird die Liga jedoch von den UHC Kloten-Dietlikon Jets (ehemals UHC Dietlikon) und Piranha Chur dominiert. Eine Auflistung aller Schweizer Meister im Unihockey findet sich in der Liste der Schweizer Meister im Unihockey.

Seit 2018 wird jeweils ein Spiel der Unihockeyplayoffs pro Spieltag live von SRF zwei übertragen.[16] Der aktuelle Vertrag mit SRF läuft bis 2028.[15]

Spielerinnen bei der Landesmeisterschaft 2011 in Kiel

Die Sportart wird in Deutschland offiziell wie international gebräuchlich Floorball genannt. Der nationale Spitzenverband heißt Floorball-Verband Deutschland e. V. (früher: Deutscher Unihockey-Bund). Er wurde am 30. Januar 1992 in Clausthal-Zellerfeld gegründet und hat seinen Sitz in Münster (Westfalen). Die direkten Mitglieder des Verbandes sind die Landesverbände. Floorball Deutschland selbst ist Mitglied im Weltverband International Floorball Federation (IFF) und wurde bei der DOSB-Vollversammlung im Dezember 2014 als 99. Mitglied in den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aufgenommen.

Neben den Spielbetrieben der Verbände existieren zahlreiche Unihockey-Turniere in allen drei üblichen Spielformen Mixed, Kleinfeld und Großfeld.

Großfeldturniere in Deutschland haben sich erst in den zurückliegenden Jahren in verschiedenen Bundesländern etablieren können. Teilweise konkurrieren diese Veranstaltungen noch miteinander, allerdings werden sich einige Turniere etablieren und den ansteigenden Bedarf für solche Turniere dauerhaft befriedigen. Das Floorball Festival Cologne ist das zurzeit größte internationale Großfeldturnier in Deutschland und findet jährlich kurz vor Saisonbeginn statt.

Die Sichtung junger Talente erfolgt in fünf U-17-Regionalauswahlen je für Junioren und Juniorinnen. Diese treffen sich zweimal jährlich zur U-17-Trophy, die auch zur Sichtung für die U-17-Nationalmannschaft dient. In einigen Regionen wurden darüber hinaus bereits U-15-Auswahlteams gebildet. Ziel dieser Bemühungen ist es, junge Talente auf breiter Basis an den Spitzensport heranzuführen und die Ressourcen für die U-19-Nationalmannschaften damit zu erweitern.

In zahlreichen Schulen wird auf breitensportlicher Ebene die Mixed-Kleintor-Variante im Sportunterricht oder am Nachmittag in schulischen Arbeitsgemeinschaften gespielt. Wegen des geringen Gewicht des Spielballs können auch Bürgerhäuser und andere Räume, welche keine Sporthallen sind, genutzt werden.[17] Ambitionierte Landesverbände nutzen diese Möglichkeit der Talente- und Mitgliedergewinnung und organisieren zusammen mit den Schulen entsprechend Schulmeisterschaften, die auch zu bundesweiten Meisterschaften führen. Es werden Wettkämpfe in drei unterschiedlichen Wettkampfklassen nach Geburtsjahrgängen gestaffelt (Wk II, Wk III, WK IV) organisiert. Derzeit werden in den Bundesländern Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein jährlich wiederkehrend Schulmeisterschaften mit steigenden Teilnehmerzahlen ausgespielt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und seit 2009 in Schleswig-Holstein erfolgt dies inzwischen unter dem Dach von Jugend trainiert für Olympia (JtfO). Die Sieger und Zweitplatzierten dieser Wettbewerbe spielen beim von Floorball Deutschland ausgerichteten Bundesfinale des Deutschen Schulcups.

Floorball statt Unihockey

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Auf seiner elften ordentlichen Delegiertenversammlung am 9. August 1997 in Grasleben hat sich der bis dato firmierende Fachverband Deutscher Unihoc Bund e. V. mit Stimmenmehrheit vom Begriff Unihoc verabschiedet und ihn durch Unihockey ersetzt, da Unihoc eingetragener Markenname eines Herstellers von Unihockey Equipment ist. Am 26. September 2009 beschloss der Deutsche Unihockey Bund DUB auf seiner außerordentlichen Delegiertenversammlung in Weißenfels, fortan den Begriff Floorball zu verwenden. Dadurch wurde die Begrifflichkeit der englischen Namensgebung angeglichen. Außerdem werden so Verwechslungen mit Hockey oder Hochschulsport vermieden.

Spielbetrieb in Deutschland

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Der Floorball-Verband Deutschland organisiert jede Saison diverse Meisterschaften. Die deutschen Floorball-Meisterschaften der Männer und Frauen werden im Ligamodus ausgetragen. Die höchste deutsche Liga ist dabei die Floorball-Bundesliga. Einige Mannschaften sind Abteilungen von Eishockeyvereine, darunter die Eisbären Berlin und die Darmstadt Dukes.

Seit 2008 wird jährlich der FD-Pokal (ehemals DUB-Pokal) ausgerichtet. Für diesen Pokalwettbewerb auf dem Großfeld nehmen sowohl bei den Herren als auch bei den Damen deutsche Mannschaften teil, welche nicht im Ligabetrieb gemeldet sein müssen.

Im Juniorenbereich finden in den Altersklassen U13, U15, U17 für jeweils Junioren und Juniorinnen im Kleinfeld und bei den U15-, U17- und U19-Junioren auch auf dem Großfeld jährliche Endrundenturniere statt.

Im Fürstentum Liechtenstein wird Unihockey vom 1987 gegründeten Verein UHC Schaan betrieben. Dieser nimmt seit der Saison 1989/90 am Ligabetrieb in der Schweiz teil.

Seit 2005 ist der Verband Liechtenstein Unihockey, vertreten durch den UHC Schaan, Mitglied der International Floorball Federation (IFF). Das erste Länderspiel einer Liechtensteinische Unihockeynationalmannschaft ging am 20. August 2005 gegen die Französische Unihockeynationalmannschaft statt mit 3:5 verloren. Im Jahr 2006 nahm Liechtenstein erstmals an der Weltmeisterschaft (Division C) teil. Liechtenstein errang dabei gegen die Südkoreanische Unihockeynationalmannschaft den ersten Sieg in einem Länderspiel.

In Österreich ist die Bezeichnung Floorball üblich, wobei regional auch Unihockey verwendet wird (Vorarlberg, Kärnten). Der erste Unihockeyverein wurde 1994 in Leoben gegründet, 1996 erfolgte die Gründung des Österreichischen Floorball Verbandes (ÖFBV). Der ÖFBV besteht zurzeit aus 53 Mitgliedsvereinen mit rund 3000 Mitgliedern. Diese sind in sieben regionalen Landesverbänden (Wien, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg) organisiert. Seit 1997 ist der ÖFBV Mitglied im internationalen Floorballverband IFF. 1997 wurde bereits die erste Damen-Weltmeisterschaft beschickt. 1998 trat auch das Herren-Nationalteam erstmals bei einer Weltmeisterschaft an. 2007 nahm auch erstmals die U-19 männlich -Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft teil, im Jahre 2010 die U 19 weiblich Nationalmannschaft. Im November 2005 wurde der ÖFBV von der Österreichischen Bundes-Sport-Organisation (Dachverband des Sports in Österreich) offiziell anerkannt. Die ersten nationalen Meisterschaften wurden 1996 für Damen und Herren auf dem Großfeld ausgetragen. In den Jahren 1996 und 1997 bestand die Meisterschaft aus einem Turnier. Eine Herren- und Damen-Liga gibt es seit der Saison 99/00 (Kleinfeld). In den Anfangsjahren spielten Teams aus Slowenien und Italien in der österreichischen Liga mit. Eine Großfeld-Bundesliga wird seit der Saison 2001/02 bei den Herren und seit 2004/05 bei den Damen gespielt. In der Damenliga kämpften anfangs ungarische und slowenische Teams um den Titel mit. Seit der Saison 2006/07 werden österreichweite Nachwuchsmeisterschaften für Junioren ausgetragen, seit der Saison 2010/11 auch für Juniorinnen. (beides Variante Kleinfeld)

Die Kleinfeld Variante wurde seit 2004/05 regional über die Landesverbände organisiert. Die Landesmeister trafen dann in einem Bundesfinale aufeinander und ermittelten den österreichischen Meister. Österreichweit werden auch internationale Kleinfeldturniere veranstaltet, wie zum Beispiel der Rheintalcup oder der Montfortcup. Seit 2007 obliegt dem ÖFBV die Organisation der Kleinfeldstaatsmeisterschaften bei Herren und Damen. Die Mixed-Variante wird in Österreich vor allem an den Universitätssportinstituten angeboten und im Schulsport forciert. Weiters werden einige Mixed-Fun-Turniere von verschiedenen Vereinen organisiert. Das traditionellste seiner Art ist das Leobner Mixed Turnier, welches seit 1995 jährlich stattfindet. Das Austrian Floorball Open, ein internationales Großfeldturnier, wurde von 1999 bis 2010 ausgetragen. Inzwischen gibt es dieses internationale Großfeldturnier aber nicht mehr.

In Italien werden seit 2000/01 Meisterschaften im Kleinfeld ausgetragen. Seit der Saison 2001/02 wird auch der Pokal der Frauen und der U-19 vergeben und seit 2002/03 gibt es auch eine Meisterschaft im Großfeld.

Jahr Großfeld Kleinfeld Pokal der Frauen U-19-Junioren
2001 n.v. UHC Varese Wild Boars n.v. n.v.
2001/02 n.v. SSV Bozen SSV Bozen SSV Bozen
2002/03 SSV Bozen SC Lions Lajen SSV Bozen UHC Varese Wild Boars
2003/04 SSV Bozen QT8 Milano SSV Bozen SSV Bozen
2004/05 SSV Bozen Skorpions Bozen SSV Bozen SSV Bozen
2005/06 FBC Bozen SSV Bozen UHC Dolo Lokomotiv Sterzing
2006/07 Viking Roma FBC Bozen SSV Bozen Lokomotiv Sterzing
2007/08 FBC Bozen FBC Bozen SSV Bozen Fanatics Gargazon
2008/09 SSV Bozen FBC Bozen SSV Bozen Fanatics Gargazon
2009/10 FBC Bozen FBC Bozen Firelions Serenissima Fanatics Gargazon
2010/11 Viking Roma SV Sterzing SV Sterzing SV Sterzing

Unihockey-Terminologie

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siehe Unihockey-Terminologie

Commons: Floorball – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Member Associations. International Floorball Federation, abgerufen am 5. August 2022 (englisch).
  2. The evolution of floorball: Mastering the next decade. Sportspromedia, 10. April 2019, abgerufen am 5. August 2022 (englisch).
  3. Floorball. Special Olympics, abgerufen am 5. August 2022 (englisch).
  4. a b c d Floorball-Spielregeln Großfeld / Kleinfeld (SPRGK). (PDF; 2,0 MB) Archiviert vom Original am 7. November 2012; abgerufen am 15. April 2013.
  5. Regelwerk Unihockey (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  6. Innebandy - Hooked on a feeling, Vällingby 1997, S. 16
  7. CR8ER orange: Die Vorteile liegen im Auge des Betrachters - Equipment - Floorball-Portal.de. In: Floorball-Portal.de. (floorball-portal.de [abgerufen am 8. Februar 2017]).
  8. IFF and Unihoc renew sponsorship agreement. Medienmitteilung. In: International Floorball Federation. 9. Dezember 2018, abgerufen am 18. Dezember 2022 (englisch).
  9. Bild des Balls, WM 2022, Slowakei vs, Polen, 9. November 2022
  10. IFF Material regulations 2014, Art. 2.1.2. und 2.1.3. und Appendix 9.
  11. Floorball-Spielregeln. (pdf) In: floorball.de. 2014, S. 9 (Spieler) & 11 (Betreuer), abgerufen am 27. April 2021.
  12. Africa Floorball Cup. Abgerufen am 22. Januar 2025 (britisches Englisch).
  13. - Gründung des ersten Unihockeyclub in der Schweiz
  14. Swiss Unihockey (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive)
  15. a b Unihockey ist eine der beliebtesten Sportarten in der Schweiz. Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten, abgerufen am 28. Januar 2024.
  16. Dominic Wuillemin: Unihockey putzt sich heraus. In: Der Landbote. 3. März 2018, S. 38 (landbote.ch [abgerufen am 9. März 2018]).
  17. CVJM Hockey