„Saarburg“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter [[Saarburg (Begriffsklärung)]] aufgeführt.}} |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Art = Stadt |
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|Wappen = DEU Saarburg COA.svg |
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|Breitengrad = 49/36/33/N |
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|Längengrad = 6/33/1/E |
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|Lageplan = Saarburg in TR.svg |
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|Bundesland = Rheinland-Pfalz |
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|Landkreis = Trier-Saarburg |
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|Verbandsgemeinde = Saarburg-Kell |
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|Höhe = 160 |
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|PLZ = 54439 |
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|Vorwahl = 06581 |
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|Gemeindeschlüssel = 07235118 |
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|Gliederung = 3 Stadtteile |
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|Adresse-Verband = Schlossberg 6<br />54439 Saarburg |
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|Website = [https://www.saarburg.de/ www.saarburg.de] |
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|Bürgermeister = Andreas Reymann |
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|Bürgermeistertitel = Stadtbürgermeister |
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|Partei = [[parteilos]] |
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}} |
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<div style="float:right">[[Datei:Saarburgansicht.JPG|mini|Die Burganlage über dem Saarufer]]</div> |
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[[Datei:Saarburg 1850.jpg|mini|Saarburg um 1850,<br />Gemälde von G. C. Stanfield]] |
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[[Datei:Saarburg, Rheinland-Pfalz.JPG|mini|Saarburg 2007]] |
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{{Doppeltes Bild|rechts|Wasserfall-Saarburg-Amueseum-2016.jpg|160|SaarburgnWasserfalnlNachts H1b.jpg|140|Wasserfall im Zentrum mit ''Amüseum'' (ehem. Mühle)|||}} |
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[[Datei:Stadtansicht-Saarburg-2016.jpg|mini|Historische Gebäude im Zentrum]] |
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[[Datei:Saarburg-Leukstau-CTH.jpg|mini|Sommer am Leukstau]] |
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'''Saarburg''' ist eine [[Stadt]] im [[Landkreis Trier-Saarburg]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie liegt im westlichen Teil des [[Naturpark Saar-Hunsrück|Naturparks Saar-Hunsrück]] am Ufer der [[Saar]] sowie an der Mündung des [[Leukbach]]es. Saarburg ist der Verwaltungssitz der [[Verbandsgemeinde Saarburg-Kell]], staatlich anerkannter [[Erholungsort]] und gemäß Landesplanung als [[Liste der Ober- und Mittelzentren in Rheinland-Pfalz|Mittelzentrum]] eingestuft.<ref name="regionaldaten" /> |
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== Geographie == |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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Das Landschaftsbild ist abwechslungsreich. Insbesondere der Verlauf der Saar zeichnet sich durch steil abfallende Berghänge, tief eingeschnittene Täler und lang gezogene Umlaufberge aus. Weinberge prägen das Ortsbild der für den [[Saarwein]] bekannten Region. |
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! Wappen |
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Der Schloßberg hat eine Höhe von {{Höhe|206.5|DE-NHN|link=1}}. |
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! Karte |
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Saarburg liegt ca. 20 Kilometer südwestlich von [[Trier]]. |
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|- style="background: #ffffff; text-align: center;" |
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{{Panorama|Saarburg from North.jpg|500|Panorama von Saarburg vom Aussichtspunkt Kreuzberg, links der Yachthafen}} |
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| style="width: 145px;" | [http://www.saarburg.com/alt/Bilder/wappen.gif Stadtwappen Saarburg] |
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| style="width: 145px;" | [[bild:Lage_Saarburg_Deutschland.png|140px|Lage von Saarburg]] |
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=== Stadtteile === |
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Neben dem historischen Kern zählen zum Stadtgebiet die Stadtteile (Ortsbezirke) [[Kahren (Saarburg)|Kahren]] und [[Krutweiler]] sowie die [[Wohnplatz|Wohnplätze]] Beurig, Niederleuken, Auf der Hardt, Saargauhof, Kruterberg, Auf der Grube, Ferienpark Warsberg, Kunoweiher-Hof, Obere Kaselmühle, Rauschhof und Untere Kaselmühle.{{GemeindeverzeichnisRP|Ref=ja|Stand=2022|Seiten=120}} |
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=== Nachbargemeinden === |
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Benachbarte Gemeinden sind – von Norden im Uhrzeigersinn – [[Ayl]], [[Ockfen]], [[Irsch (bei Saarburg)|Irsch]], [[Serrig]], [[Trassem]], [[Merzkirchen]], [[Fisch (Saargau)|Fisch]] und [[Mannebach (bei Saarburg)|Mannebach]]. |
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=== Klima === |
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Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 796 mm.<ref>Niederschlagsmittelwerte von Deutschland für den Zeitraum von 1961 bis 1990, Quelle: [[DWD]]</ref> |
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== Geschichte == |
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[[Datei:LASB K Hellwig 0861.jpg|mini|Stadt und Burg Saarburg 1830]] |
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Aufgrund vereinzelter Funde ist davon auszugehen, dass sich bereits in vorgeschichtlicher und römisch-fränkischer Zeit Ansiedlungen in Saarburg befanden. Die eigentliche Geschichte begann mit dem Bau der [[Saarburg (Burg)|Burg]]. Erstmals erwähnt wurde die Saarburg in einem Vertrag vom 17. September 964. Zweck der Vereinbarung war die Errichtung einer Burg – eine der ältesten Höhenburgen im Westen Deutschlands – auf dem Hügel Churbelum durch [[Siegfried I. (Luxemburg)|Graf Siegfried]] von Luxemburg. Die zwischenzeitlich von Trierer Erzbischöfen als eine bevorzugte Residenz genutzte Burg wurde baulich im Laufe der Zeit weiter verändert und nach Zerstörungen immer wieder instand gesetzt. |
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Im Zuge der Religionskriege des 16. Jahrhunderts wurde die strategische Bedeutung der Saarburg als Festung immer größer. Es folgte eine Vielzahl von kriegerischen Auseinandersetzungen um den befestigten Bergrücken, die ihren Tribut forderten. Seit 1756 wird von einem fortschreitenden Verfall der Burg berichtet. Im Zeichen wachsenden historischen Interesses kaufte die Stadt 1860 schließlich für 325 Taler die Burgruine. |
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Die ersten Bewohner außerhalb der Burganlage siedelten sich Anfang des 13. Jahrhunderts in Häusern unterhalb der Burg an. 1291 verlieh König [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf von Habsburg]] (1218 bis 1291) Saarburg zusammen mit den Orten [[Wittlich]], [[Bernkastel-Kues|Bernkastel]], [[Welschbillig]], [[Mayen]] und [[Montabaur]] die [[Stadtrechte]]. Um das Jahr 1500 zählte der Ort bereits 100 Feuerstellen, ohne die des Adels und des Klerus. Fischerei, Schifffahrt und Lederherstellung prägten neben dem Weberhandwerk das Wirtschaftsleben. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Saarburg zum [[Kurfürstentum Trier]] und zum [[Kurrheinischer Reichskreis|Kurrheinischen Reichskreis]]. Es war seit Mitte des 14. Jahrhunderts Sitz des trierischen [[Amt Saarburg|Amtes Saarburg]]. |
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Durch die Abtrennung des [[Linkes Rheinufer|Linken Rheinufers]] an Frankreich wurde die Stadt 1798–1814 Sitz der Verwaltungsbehörde des [[Kanton Saarburg|Kantons Saarburg]], der zum [[Arrondissement de Trèves|Arrondissement Trier]] im [[Département de la Sarre|Saardepartement]] gehörte. Es folgte 1816 die Bestellung der Stadt zum Sitz des preußischen Landrats für den [[Landkreis Saarburg|Kreis Saarburg]]. Sie wurde auch Sitz der [[Bürgermeisterei Saarburg]]. |
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Im Jahr 1935 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Beurig und Niederleuken eingemeindet. |
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Im Jahr 1937 wurde die Stadt Garnisonsstadt für ein Maschinengewehr-Bataillon der Wehrmacht. Im Stadtteil Beurig wurde bis 1938 eine Kaserne mit Truppenübungsplatz neu gebaut. Im Umland der Stadt entstanden zur selben Zeit nach Frankreich ausgerichtete Befestigungsanlagen. |
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Bei einem [[Bombe]]nabwurf der [[Alliierte]]n im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] auf die [[Saar]]<nowiki />brücke wurden am 23. Dezember 1944 Teile der Stadt sowie das Kirchengebäude der [[St. Laurentius (Saarburg)|St.-Laurentius-Kirche]] zu rund 50 Prozent zerstört. |
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Im Februar 1945 besetzten US-amerikanische Truppen (94th Infantry Division) die Kaserne und die Stadt. Die amerikanischen Streitkräfte übergaben den Standort im Juli 1945 an die französischen Streitkräfte, welche den Standort bis ins 21. Jahrhundert behalten. |
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Am 20. Juli 1946 wurde die Stadt Saarburg gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Saarburg und Trier dem am 16. Februar 1946 von der übrigen [[Französische Besatzungszone|französischen Besatzungszone]] abgetrennten [[Saarland 1947 bis 1956|Saarland]] angegliedert. Am 8. Juni 1947 wurde diese französische Gebietserweiterung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen; damit kam Saarburg an das 1946 neugebildete Land [[Rheinland-Pfalz]]. |
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Trotz der Eingemeindungen von Krutweiler am 7. Juni 1969 und Kahren am 7. November 1970{{GemeindeverzeichnisRP|Ref=ja|Stand=2016|Seiten=177}} verlor die Stadt durch die Auflösung des [[Landkreis Saarburg|Landkreises Saarburg]] und die Verlegung des Finanzamtes nach Trier ab dem Jahr 1969 an Bedeutung. 1998 richtete Saarburg jedoch den 15. [[Rheinland-Pfalz-Tag]] aus.<ref>[https://www.saarburg.de/geschichte Geschichtliche Informationen] auf der Seite der Stadt Saarburg</ref> |
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Die Geschichte der französischen Garnison Saarburg endete 2010 mit der Räumung des ''Quartier [[Jean de Lattre de Tassigny|de Lattre de Tassigny]]''. Aus dem Standortübungsplatz entsteht ein „Nationales Naturerbe“.<ref>[https://www.volksfreund.de/region/konz-saarburg-hochwald/saarburger-standortuebungsplatz-wird-nationales-naturerbe_aid-5560549 ''Saarburger Standortübungsplatz wird Nationales Naturerbe''] Saarburger Zeitung, 16. Dezember 2011</ref> |
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=== Bevölkerungsentwicklung === |
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Saarburg hatte Mitte des 19. Jahrhunderts rund 3.200 Einwohner. Durch die Eingemeindungen in den folgenden Jahrzehnten verdoppelte sich diese Zahl bis ins Jahr 1970 nahezu. Seit den 1990er Jahren steigt die Bevölkerungszahl nach einem kurzen Absinken auf unter 6.000 Einwohner kontinuierlich. |
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Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Saarburg bezogen auf das heutige Stadtgebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:<ref name="regionaldaten">{{Internetquelle |autor=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |url=https://infothek.statistik.rlp.de/MeineHeimat/content.aspx?id=103&l=3&g=0723508118&tp=1479 |titel=Mein Dorf, meine Stadt |abruf=2019-07-24}}</ref> |
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{| class="toptextcells" style="text-align:right; margin:0;" |
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{| class="wikitable" |
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! Jahr !! Einwohner |
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| 1815 || 2.283 |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Rheinland-Pfalz]] |
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| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Landkreis Trier-Saarburg|Trier-Saarburg]] |
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| [[Verbandsgemeinde]]: || [[Verbandsgemeinde Saarburg|Saarburg]] |
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| valign="top" | [[Geografische Lage]]:|| {{Koordinate Text|49_36_33_N_6_33_1_E_type:city(6185))_region:DE-RP|49° 36' B 6° 33' L}} |
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| [[Höhe]]: || 159 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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| [[Fläche]]: || 20,36 [[Quadratkilometer|km²]] |
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| [[Einwohner]]: || 6.185 |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 303 Einwohner/km² |
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| [[Postleitzahl]]: || 54439 |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 06581 |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || TR |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindekennzahl]]: || 07 2 35 118 |
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| Stadtgliederung: || 4 Stadtteile |
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| [[Website]]: || [http://www.saarburg.de/ www.saarburg.de] |
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| [[E-Mail]]-Adresse: || [mailto:info@saarburg.de info@saarburg.de] |
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| 1835 || 3.205 |
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! colspan="2" | Politik |
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|- |
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| 1871 || 3.200 |
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| [[Bürgermeister]]: || '''Jürgen Dixius''' ([[CDU]]) |
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| 1905 || 3.760 |
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| Gemeinderat<br><small>Wahl am [[13. Juni]] [[2004]]</small>: |
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| [[CDU]] 57,3% (+12,6) - 13 Sitze (+3)<br>[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 24,1% (-4,5) - 5 Sitze (-1)<br>WGR 18,6% (-8,1) - 4 Sitze (-2) |
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| 1939 || 6.120 |
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|- |
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| 1950 || 4.942 |
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|- |
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| 1961 || 6.032 |
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|- |
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| 1970 || 6.237 |
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|- |
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| 1987 || 5.611 |
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|} |
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| |
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{| class="wikitable" |
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! Jahr !! Einwohner |
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| 1997 || 6.012 |
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|- |
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| 2005 || 6.250 |
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|- |
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| 2011 || 6.673 |
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|- |
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| 2017 || 7.377 |
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|- |
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| 2019<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/berichte/A/1033/A1033_201922_hj_G.pdf |titel=Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2019 |hrsg=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |datum=2019-12-31 |seiten=52 |format=pdf |sprache=de |abruf=2024-08-27}}</ref>|| 7.381 |
|||
|- |
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|2020 |
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|7.489 |
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|- |
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|2021<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/berichte/A/1033/A1033_202121_hj_G.pdf |titel=Bevölkerung der Gemeinden am 30.06.2021 |hrsg=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |datum=2021-06-30 |seiten=52 |format=pdf |sprache=de |abruf=2024-08-27}}</ref> |
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|7.569 |
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|- |
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|2022<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistischebibliothek.de/mir/servlets/MCRFileNodeServlet/RPHeft_derivate_00008227/A1033_202222_hj_G.pdf |titel=Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2022 |hrsg=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |datum=2022-12-31 |seiten=52 |format=pdf |sprache=de |abruf=2024-08-27}}</ref> |
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|7.597 |
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|- |
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|2023<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistischebibliothek.de/mir/servlets/MCRFileNodeServlet/RPHeft_derivate_00008233/A1033_202321_hj_G.pdf |titel=Bevölkerung der Gemeinden am 30. Juni 2023 |hrsg=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |datum=2023-06-30 |seiten=52 |format=pdf |sprache=de |abruf=2024-08-27}}</ref> |
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|7.586 |
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|} |
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| style="padding-top:.5em;text-align:center;" | '''Grafik der Einwohnerentwicklung''' |
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<timeline> |
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</timeline> |
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|} |
|} |
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'''Saarburg''' ist eine Stadt im Landkreis Trier-Saarburg in [[Rheinland-Pfalz]] und liegt an der [[Saar]]. Saarburg ist die ''Saarweinmetropole'' (der Saarwein kommt aus Rheinland-Pfalz und nicht etwa aus dem [[Saarland]] - saarländischer Wein wächst in [[Perl (Saarland)|Perl]] an der [[Mosel]]). |
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== Politik == |
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=== Stadtrat === |
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Stadtteile sind Kahren, Niederleuken, Beurig und Krutweiler. |
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Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Stadtrat]] Saarburg besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] in einer [[Kommunalwahlrecht (Rheinland-Pfalz)#PV|personalisierten Verhältniswahl]] gewählt wurden, und dem [[ehrenamt]]lichen [[Stadtbürgermeister]] als Vorsitzendem. |
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Die Sitzverteilung im Stadtrat: |
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==Sehenswertes== |
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{| class="wikitable" style="text-align:center;" |
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*Burganlage Saarburg aus dem Jahre [[964]] |
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*Kath. Pfarrkirche |
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! Wahl || style="width:4em;" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || style="width:4em;" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || style="width:4em;" | [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] || style="width:4em;" | [[Die Linke|Linke]] || style="width:4em;" | [[Wählergruppe|WGR]] || style="width:6em;" | Gesamt |
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*Wallfahrtskirche in Beurig |
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*Wasserfall im Stadtzentrum |
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| [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2024|2024]] || 10 || 14 || – || – || – || 24 Sitze<ref>{{Internetquelle |url=https://rlp-kw24.wahlen.23degrees.eu/wahlen/ratswahlen-gemeindeebene/2350811800 |titel=Saarburg, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024 |hrsg=Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz |abruf=2024-12-18}}</ref> |
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*Mühlenmuseum |
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*Glockengießerei |
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| [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|2019]] || 8 || 13 || – || 1 || – || 22 Sitze<ref>{{Webarchiv |wayback=20190724140042 |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kg/ergebnisse/2350811800.html |text=Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen}}</ref> |
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*Stadtbild |
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|- |
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| [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2014|2014]] || 8 || 14 || – || – || – || 22 Sitze |
|||
|- |
|||
| [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2009|2009]] || 5 || 14 || 3 || – || – || 22 Sitze |
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|- |
|||
| 2004 || 5 || 13 || – || – || 4 || 22 Sitze |
|||
|} |
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=== Bürgermeister === |
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Andreas Reymann (parteilos) wurde am 29. August 2024 Stadtbürgermeister von Saarburg.<ref>{{Internetquelle |url=https://saarburg.gremien.info/meeting.php?id=ni_2024-SR-158 |titel=Sitzungs-Niederschrift: Konstituierende öffentliche Sitzung |werk=Rats- und Bürgerinformationssystem |hrsg=Verbandsgemeinde Saarburg-Kell |datum=2024-08-29 |abruf=2024-12-18}}</ref> Bei der [[Kommunalwahlrecht (Rheinland-Pfalz)#BM|Direktwahl]] am 9. Juni 2024 hatte er sich bei einer Wahlbeteiligung von 60,4 % mit 54,6 % der Stimmen gegen Holger Härtel (CDU) durchgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://rlp-kw24.wahlen.23degrees.eu/wahlen/direktwahlen-gemeindeebene/2350811800 |titel=Saarburg, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024 |werk=Wahlen in RLP |hrsg=Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz |abruf=2024-06-28}}</ref> |
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Reymanns Vorgänger Jürgen Dixius (CDU) hatte das Amt von 2004 bis 2024 inne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volksfreund.de/region/konz-saarburg-hochwald/de-jung-schafft-s-im-ersten-gang_aid-5814036 |titel=„De Jung schafft's im ersten Gang“ |titelerg=Jürgen Dixius (CDU) neuer Stadtbürgermeister von Saarburg |werk=[[Trierischer Volksfreund]] |hrsg=Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier |datum=2004-06-13 |abruf=2021-05-30 |kommentar=Nur Artikelanfang frei zugänglich}}</ref> Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 70,34 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.<ref>{{Webarchiv |wayback=20190618162806 |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kd/gebiete/2350000000000.html |text=Direktwahlen 2019 - siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 26. Ergebniszeile}}</ref> Bei der Wahl 2024 trat Dixius nicht mehr an.<ref>{{Internetquelle |autor=Marion Maier |url=https://www.volksfreund.de/region/konz-saarburg-hochwald/juergen-dixius-tritt-als-stadtbuergermeister-in-saarburg-nicht-mehr-an_aid-108353381 |titel=Nach 20 Jahren: Warum Jürgen Dixius nicht mehr als Saarburger Bürgermeister kandidiert |werk=[[Volksfreund.de]] |hrsg=Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier |datum=2024-03-06 |abruf=2024-12-18 |kommentar=Nur Artikelanfang frei zugänglich}}</ref> |
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[[Bild:Saarburg_Wasserfall.jpg|thumb|200px|Der Wasserfall im Stadtzentrum]] |
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[[Bild:Saarburgburg.jpg|thumb|200px|Die mittelalterliche Burg]] |
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=== Partnerschaften === |
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* {{FRA|#}} [[Sarrebourg]] (alte deutsche Schreibweise ebenfalls ''Saarburg'') ([[Frankreich]]) |
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* {{FRA|#}} [[Soulac-sur-Mer]] (Frankreich) |
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== Sehenswertes == |
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[[Datei:SaarburgStadenHausMabilon.jpg|mini|Haus Mabilon in Staden]] |
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In der Nähe von Saarburg befindet sich eine Sendeanlage für UKW und TV des SWRs mit einem 245 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast als Antennenträger. |
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[[Datei:EvKircheSaarburgGlasfensterChorfenster.png|mini|Die [[Werner Persy|Werner-Persy]]-Glasfenster im Chor der Evangelischen Kirche]] |
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[[Datei:Gnadenbild in der Wallfahrtskirche zu Beurig.JPG|mini|hochkant=0.7|Gnadenbild in der Wallfahrtskirche zu Beurig]] |
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Interessant ist der gesamte Altstadtbereich mit der 127 m langen und durchschnittlich 38 m breiten Burganlage. Sehenswert in der Oberstadt ist besonders der Bereich des [[Buttermarkt (Saarburg)|Buttermarktes]] mit seinen über die [[Leukbach|Leuk]] führenden Brücken sowie dem imposanten Schauspiel des 18 m in die Tiefe stürzenden Wasserfalls. Ein weiterer Blickpunkt des lang gestreckten Platzes ist das Gebäude Am Markt 2, ursprünglich Gasthof, später Wohn- und Geschäftshaus, heute Bank. Die anschließende Häuserzeile stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert und erstreckt sich entlang des Wasserfalles. Dieser wird auf der gegenüberliegenden Seite von der ehemaligen kurfürstlichen Mühle eingerahmt, dem heutigen „Amüseum“ (städtisches Museum für traditionelle Handwerksberufe und Zünfte). Unmittelbar vor der Mühle mit Blick auf den Buttermarkt stand das 1900 abgebrannte alte Rathaus. |
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Das Wasser der Leuk ergießt sich in den Leukkessel, der auf der einen Seite durch die 14,70 m hohe Tümpelsmauer sowie auf der anderen Seite durch das lang gezogene Gebäude der Hackenberger Mühle begrenzt wird. Früher wurden dort Getreide, Öl und [[Gerberlohe|Lohe]] gemahlen, heute ist ein Museum darin untergebracht. Oberhalb des Buttermarktes befindet sich die [[St. Laurentius (Saarburg)|Pfarrkirche St. Laurentius]]. Die ursprünglich auf eine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert zurückgehende Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrfach baulichen Veränderungen unterworfen. Weitere sehenswerte Objekte in der Oberstadt sind der Fruchtmarkt, das Anfang des 20. Jahrhunderts neu gebaute Rathaus sowie der Boemundhof. |
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==Partnerschaften== |
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*[[Saarburg (Lothringen)|Sarrebourg]], [[Frankreich]] |
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*[[Soulac sur Mer]], Frankreich |
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Die Unterstadt wird geprägt durch die Gasse „Staden“, in deren Verlauf sich eine Doppelreihe meist kleiner Häuser mit zum Teil spitzen und abgewalmten Giebeln entlang des Saarufers erstreckt. Am „Alten Markt“ erfährt die Straße eine platzartige Erweiterung, die durch das Anwesen Staden 114, ein dreigeschossiges Gebäude mit vierachsiger Giebelfront aus der Zeit um 1700, ihren Abschluss findet. Die bis 2002 betriebene [[Glockengießerei Mabilon]] ist inzwischen ein Museum. Seit 2011 findet in der historischen Glockengießerei ein [[Steampunk]]-[[Weihnachtsmarkt]] statt. |
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==Persönlichkeiten== |
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*[[Siegfried I. (Luxemburg)|Graf Siegfried]], Gründer von [[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]] und Erbauer der Höhenfestung Saarburg |
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Auf steilen Wegen und Treppen gelangt man von der Unterstadt vorbei an der [[Evangelische Kirche (Saarburg)|Evangelischen Kirche]] mit ihren [[Evangelische Kirche (Saarburg)#Glasfenster|Glasfenstern von Werner Persy]] hinauf zur Ruine der alten Saarburg. Von der Burganlage aus bieten sich imposante Blicke in alle Himmelsrichtungen, insbesondere auf die weiträumige Flusslandschaft, den Ortsteil Beurig und die Altstadt zu Füßen des Burgbergs. Zurück gelangt man bergab am „[[Haus Warsberg]]“ vorbei, dem alten Edelhof der [[Varsberg#Freiherren von Warsberg|Freiherren von Warsberg]], ehemals Dienstsitz der kurfürstlichen Verwaltung und heute Sitz der [[Verbandsgemeinde Saarburg-Kell|Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg-Kell]]. |
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* Jürgen Kläber, Deutscher Meister 1980, Vizeweltmeister Mannschaft im Modernen Fünfkampf 1979 und 1980 |
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* [[Lukasz Szukala|Lukasz Szukala]], Fussball-Profi |
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Im erstmals 1052 urkundlich erwähnten Stadtteil Beurig am gegenüberliegenden Saarufer steht die [[Mariä Heimsuchung (Beurig)|Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien]], erbaut 1479–1516, zu der die älteste Marien-Wallfahrt des Bistums Trier führt (belegt seit 1304, einer der ältesten marianischen Kultorte in Deutschland); das [[Gnadenbild]] ist eine [[Maria lactans]], eine stillende Marienfigur, die als „Mutter der Barmherzigkeit“ verehrt wird. Das Patrozinium wird an [[Mariä Heimsuchung]] (2. Juli) gefeiert; am Sonntag nach dem Festtag wird in einer feierlichen Prozession das Gnadenbild von Mädchen durch den Ort getragen („Beuriger Marientracht“). |
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==Weblinks== |
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*http://www.saarburg.de (Stadt Saarburg) |
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Auf dem westlich von Saarburg beim Ortsteil Kahren gelegenen {{Höhe|435}} hohen Hosteberg steht der 1912 errichtete denkmalgeschützte ''Geheimrat-Brügmann-Turm'',<ref>{{KulturDB-Trier |6213 |Wasserturm auf dem Hosteberg |abruf=2019-07-24}}</ref> ein etwa 18 Meter hoher [[Wasserturm|Wasser-]] und [[Aussichtsturm]]. |
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*[http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?ID=s0016817 Sendemast Saarburg] |
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{{Siehe auch|Liste der Kulturdenkmäler in Saarburg|Liste der Naturdenkmale in Saarburg}} |
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In Saarburg existieren zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Für kulturell interessierte Touristen sind dies neben Führungen durch die Altstadt die zahlreichen Museen sowie ein [[Weinlehrpfad]] durch die stadtnahen Weinberge auf dem 338 m hohen Warsberg. Darüber hinaus gibt es während der Saison Schiffsrundfahrten auf der Saar, eine [[Sommerrodelbahn]] auf dem Warsberg, zu dem hinauf die [[Saarburger Sesselbahn]] führt und ein [[Greifvogel]]park mit Flugshow. Eine Vielzahl an sportlichen Betätigungen bis hin zum Tanzcafé runden das Angebot ab. |
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Die Saarburger Markttage am ersten Wochenende im Juli und das [[Weinfest|Saarweinfest]] am ersten Wochenende im September ziehen jedes Jahr tausende Besucher nach Saarburg und sind die größten Veranstaltungen in Saarburg. |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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[[Datei:Saarburger Warsberg.JPG|mini|hochkant|[[Saarburger Rausch]] nahe der Innenstadt: ein [[Weinberg]]]] |
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=== Verkehr === |
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Saarburg liegt an den [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 51|51]] (zwischen [[Konz]] und [[Merzig]]) und [[Bundesstraße 407|407]] (zwischen [[Perl (Mosel)|Perl]] und [[Hermeskeil]], in östlicher Richtung Teil der [[Hunsrückhöhenstraße]]). |
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Der [[Bahnhof Saarburg]] in Beurig liegt an der [[Saarstrecke]]. Radwege sind der [[Saar-Radweg]] und der [[Hunsrück-Radweg]]. |
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=== Weinbau === |
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Saarburg gehört zum „[[Saarwein|Weinbaubereich Saar]]“ im [[Mosel (Weinbaugebiet)|Anbaugebiet Mosel]]. Im Ort wird von sieben Weinbaubetrieben eine bestockte Rebfläche von ca. 40 ha bewirtschaftet. Etwa 98 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch 40 Betriebe tätig und die Rebfläche betrug 55 ha.<ref name="regionaldaten" /> |
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==== Weinlagen ==== |
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* [[Saarburger Rausch]] |
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=== Unternehmen === |
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Geschäftsstellen der [[Sparkasse Trier]] und der [[Volksbank Trier Eifel]] sind in Saarburg ansässig. |
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=== Öffentliche Einrichtungen === |
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Die Stadt ist Sitz des [[Amtsgericht Saarburg|Amtsgerichts Saarburg]], das zum [[Landgericht Trier|Landgerichtsbezirk Trier]] gehört. |
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Das [[Krankenhaus|Kreiskrankenhaus]] St. Franziskus befindet sich in der Graf-Siegfried-Straße. |
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Das [[Gymnasium Saarburg]] besteht seit 1887. |
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== Persönlichkeiten == |
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[[Datei:Gansemer-saarweinXXL.ogg|mini|„Den goldijen Saarwein“ – Saarburger Platt von Marianne Gansemer im [[Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof]]]] |
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=== Personen, die in Saarburg geboren wurden === |
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* [[Viktor Valdenaire]] (1812–1881), Fabrikant, Abgeordneter der [[Preußische Nationalversammlung|Preußischen Nationalversammlung]] und Revolutionär 1848/49 |
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* [[Johann Jungblut]] (1860–1912), Maler der Düsseldorfer Schule |
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* [[Ernst Thrasolt]] (1878–1945), Dichter und Mitbegründer der [[Katholische Jugendbewegung|katholischen Jugendbewegung]] |
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* [[Wilhelm Franke (Antifaschist)|Wilhelm Franke]] (1891–1945), Lehrer und Politiker (SPD) |
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* [[Johann Lorth]] (1891–1966), Unternehmer und Politiker der CDU, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Saarburg |
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* [[Hans Siburg]] (1893–1976), General der Flieger im Zweiten Weltkrieg |
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* [[Werner Fischel]] (1900–1977), erster akademischer Vertreter der [[Ethologie]] in Deutschland; erhielt 1941 in Leipzig die erste deutsche [[Dozent]]ur für [[Tierpsychologie]] |
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* [[Marianne Baum]] (1912–1942), Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus |
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* [[Michael Kroecher]] (1912–2004), Tänzer und Schauspieler |
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* Josef Kochems (1923–2004), Maler seiner Heimatstadt Saarburg |
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* [[Marie-Elisabeth Steffen]] (1925–2018), zweite [[Deutsche Weinkönigin]] (1950/51) unter ihrem Geburtsnamen Marie-Elisabeth Pütz |
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* [[Albert Pütz (Schriftsteller)|Albert Pütz]] (1932–2008), Schriftsteller und Jurist |
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* [[Stefan von der Lahr]] (* 1958), Schriftsteller und Lektor |
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* [[Jürgen Kläber]] (* 1959), ehemaliger [[Moderner Fünfkampf|Moderner Fünfkämpfer]] |
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* [[Hans-Jörg Schmidt-Trenz]] (* 1959), Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer |
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* Rolf Sieren (* 1962), Chorleiter der [[Mannheimer Liedertafel]] |
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* [[Oliver Maas]] (* 1980), Jazzmusiker |
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=== Personen, die mit Saarburg verbunden sind === |
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* [[Siegfried I. (Luxemburg)|Graf Siegfried]] (919–998), Gründer von [[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]] und Erbauer der Höhenfestung Saarburg |
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* [[Boemund II. von Saarbrücken]] († 1367), Erzbischof und Kurfürst von Trier, erhielt Burg und Stadt Saarburg links der Leuk als Alterssitz und starb auf der Saarburg |
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* [[Jakob Staadt]] (1764–1818), erster Landrat des Kreises Saarburg von 1816 bis 1818 |
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* [[Nikolaus Valdenaire]] (1772–1849), französischer Soldat, Fabrikant, Abgeordneter im [[Provinziallandtag (Preußen)|Rheinischen Provinziallandtag]] und Revolutionär 1848/49 |
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* [[Salentin von Cohausen]] (1782–1864), Landrat des Kreises Saarburg von 1818 bis 1847 |
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* [[Karl Alexander Schmidt]] (1811–1865), katholischer Geistlicher und Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus |
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* [[Friedrich von Nell]] (1816–1857), Landrat des Kreises Saarburg von 1847 bis 1854 |
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* [[Clemens Mersmann (Verwaltungsbeamter, 1820)|Clemens Mersmann]] (1820–1872), Landrat des Kreises Saarburg von 1855 bis 1871 |
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* [[Reinhold Wirtz (Baumeister)|Reinhold Wirtz]] (1842–1898), [[Architekt]], Kommunalkreis- und Diözesanbaumeister des [[Bistum Trier|Bistums Trier]], nach dessen Plänen ab 1888 das Keller- und Kelterhaus auf dem Anwesen ''Reinart''<ref>{{KulturDB-Trier |13280 |Anwesen Rheinart – Keller- und Kelterhaus |Saarburg |abruf=2015-09-15}}</ref> errichtet wurde |
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* [[Joseph Frings (Politiker)|Joseph Frings]] (1860–1901), Landrat des Kreises Saarburg im Jahr 1901 |
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* [[Hermann Nellen]] (1910–1982), Landrat des Landkreises Saarburg von 1941 bis 1945 |
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* [[Otto van Volxem]] (1913–1994), Weingutsbesitzer, Politiker, 1948–1957 Kreistagsmitglied des Kreises Saarburg |
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* [[Rainer Rupp]] (* 1945), Spion für die [[DDR]] (Deckname: ''Topas''), wuchs in Saarburg auf |
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* [[Lukasz Szukala]] (* 1984), deutsch-polnischer Profi-Fußballspieler, spielte 1994–1997 für [[TuS Fortuna Saarburg]] |
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* [[Edwin Klein]] (* 1948), zweimaliger Deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Hammerwurf, lebt in Saarburg |
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* [[Uwe Zimmermann (Ingenieur)|Uwe Zimmermann]] (* 1958), Ingenieur, Politiker ([[Liberal-Konservative Reformer]]), lebt in Saarburg |
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== Literatur == |
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* {{MerianTopo |Titel=Sarburg |Band=6 |Seite=36}} |
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* [[Ernst Wackenroder]]: ''Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg'' (= [[Paul Clemen]] (Hrsg.): ''[[Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz]]'', Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), S. 178–227. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|audio=0|video=0}} |
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{{Wiktionary}} |
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{{Wikivoyage}} |
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* [https://www.saarburg.de/ Website der Stadt Saarburg] |
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* [https://www.saarburg-kell.de/saarburg_kell/Leben%20bei%20uns/Ortsgemeinden/Saarburg/ Saarburg] auf den Seiten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell |
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* [https://www.dilibri.de/ubtr/content/pageview/875217 Wasserfall bei Saarburg] aus ''Panorama von Trier und dessen Umgebungen'' (um 1840) via [https://www.dilibri.de/ubtr/content/titleinfo/873111 dilibri] |
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* [https://www.dilibri.de/stbtr/content/pageview/873144 Saarburg (Gesamtansicht)] aus ''Panorama von Trier und dessen Umgebungen'' (um 1840) via dilibri |
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* Illustration von [[Daniel Meisner]] von 1625: Sarbúrg; Laß dich dine Nachbawrn loben ({{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-94958}}) |
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* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Rheinland-Pfalz/Landkreise/Trier-Saarburg/Städte_und_Gemeinden/Saarburg/}} |
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* {{RPB ORT|nr=o23508118}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Ort in Rheinland-Pfalz]] |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Trier-Saarburg}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4051102-9|LCCN=n2005007597|VIAF=150304549}} |
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[[en:Saarburg]] |
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[[fr:Saarburg]] |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Trier-Saarburg]] |
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[[Kategorie:Weinort in Rheinland-Pfalz]] |
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[[Kategorie:Katholischer Wallfahrtsort in Rheinland-Pfalz]] |
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[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Rheinland-Pfalz]] |
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[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 964]] |
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[[Kategorie:Staatlich anerkannter Erholungsort in Rheinland-Pfalz]] |
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[[Kategorie:Stadt in Rheinland-Pfalz]] |
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[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1291]] |
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[[Kategorie:Ort an der Saar]] |
Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 09:39 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 37′ N, 6° 33′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 160 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,63 km2 | |
Einwohner: | 7612 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 369 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54439 | |
Vorwahl: | 06581 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 118 | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schlossberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | www.saarburg.de | |
Stadtbürgermeister: | Andreas Reymann (parteilos) | |
Lage der Stadt Saarburg im Landkreis Trier-Saarburg | ||
![]() |

Gemälde von G. C. Stanfield


Saarburg ist eine Stadt im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie liegt im westlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück am Ufer der Saar sowie an der Mündung des Leukbaches. Saarburg ist der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, staatlich anerkannter Erholungsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum eingestuft.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Landschaftsbild ist abwechslungsreich. Insbesondere der Verlauf der Saar zeichnet sich durch steil abfallende Berghänge, tief eingeschnittene Täler und lang gezogene Umlaufberge aus. Weinberge prägen das Ortsbild der für den Saarwein bekannten Region. Der Schloßberg hat eine Höhe von 206,5 m ü. NHN. Saarburg liegt ca. 20 Kilometer südwestlich von Trier.
Stadtteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem historischen Kern zählen zum Stadtgebiet die Stadtteile (Ortsbezirke) Kahren und Krutweiler sowie die Wohnplätze Beurig, Niederleuken, Auf der Hardt, Saargauhof, Kruterberg, Auf der Grube, Ferienpark Warsberg, Kunoweiher-Hof, Obere Kaselmühle, Rauschhof und Untere Kaselmühle.[3]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Benachbarte Gemeinden sind – von Norden im Uhrzeigersinn – Ayl, Ockfen, Irsch, Serrig, Trassem, Merzkirchen, Fisch und Mannebach.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jahresniederschlag beträgt 796 mm.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufgrund vereinzelter Funde ist davon auszugehen, dass sich bereits in vorgeschichtlicher und römisch-fränkischer Zeit Ansiedlungen in Saarburg befanden. Die eigentliche Geschichte begann mit dem Bau der Burg. Erstmals erwähnt wurde die Saarburg in einem Vertrag vom 17. September 964. Zweck der Vereinbarung war die Errichtung einer Burg – eine der ältesten Höhenburgen im Westen Deutschlands – auf dem Hügel Churbelum durch Graf Siegfried von Luxemburg. Die zwischenzeitlich von Trierer Erzbischöfen als eine bevorzugte Residenz genutzte Burg wurde baulich im Laufe der Zeit weiter verändert und nach Zerstörungen immer wieder instand gesetzt.
Im Zuge der Religionskriege des 16. Jahrhunderts wurde die strategische Bedeutung der Saarburg als Festung immer größer. Es folgte eine Vielzahl von kriegerischen Auseinandersetzungen um den befestigten Bergrücken, die ihren Tribut forderten. Seit 1756 wird von einem fortschreitenden Verfall der Burg berichtet. Im Zeichen wachsenden historischen Interesses kaufte die Stadt 1860 schließlich für 325 Taler die Burgruine.
Die ersten Bewohner außerhalb der Burganlage siedelten sich Anfang des 13. Jahrhunderts in Häusern unterhalb der Burg an. 1291 verlieh König Rudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Saarburg zusammen mit den Orten Wittlich, Bernkastel, Welschbillig, Mayen und Montabaur die Stadtrechte. Um das Jahr 1500 zählte der Ort bereits 100 Feuerstellen, ohne die des Adels und des Klerus. Fischerei, Schifffahrt und Lederherstellung prägten neben dem Weberhandwerk das Wirtschaftsleben. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Saarburg zum Kurfürstentum Trier und zum Kurrheinischen Reichskreis. Es war seit Mitte des 14. Jahrhunderts Sitz des trierischen Amtes Saarburg.
Durch die Abtrennung des Linken Rheinufers an Frankreich wurde die Stadt 1798–1814 Sitz der Verwaltungsbehörde des Kantons Saarburg, der zum Arrondissement Trier im Saardepartement gehörte. Es folgte 1816 die Bestellung der Stadt zum Sitz des preußischen Landrats für den Kreis Saarburg. Sie wurde auch Sitz der Bürgermeisterei Saarburg.
Im Jahr 1935 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Beurig und Niederleuken eingemeindet.
Im Jahr 1937 wurde die Stadt Garnisonsstadt für ein Maschinengewehr-Bataillon der Wehrmacht. Im Stadtteil Beurig wurde bis 1938 eine Kaserne mit Truppenübungsplatz neu gebaut. Im Umland der Stadt entstanden zur selben Zeit nach Frankreich ausgerichtete Befestigungsanlagen.
Bei einem Bombenabwurf der Alliierten im Zweiten Weltkrieg auf die Saarbrücke wurden am 23. Dezember 1944 Teile der Stadt sowie das Kirchengebäude der St.-Laurentius-Kirche zu rund 50 Prozent zerstört.
Im Februar 1945 besetzten US-amerikanische Truppen (94th Infantry Division) die Kaserne und die Stadt. Die amerikanischen Streitkräfte übergaben den Standort im Juli 1945 an die französischen Streitkräfte, welche den Standort bis ins 21. Jahrhundert behalten.
Am 20. Juli 1946 wurde die Stadt Saarburg gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Saarburg und Trier dem am 16. Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saarland angegliedert. Am 8. Juni 1947 wurde diese französische Gebietserweiterung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen; damit kam Saarburg an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
Trotz der Eingemeindungen von Krutweiler am 7. Juni 1969 und Kahren am 7. November 1970[5] verlor die Stadt durch die Auflösung des Landkreises Saarburg und die Verlegung des Finanzamtes nach Trier ab dem Jahr 1969 an Bedeutung. 1998 richtete Saarburg jedoch den 15. Rheinland-Pfalz-Tag aus.[6]
Die Geschichte der französischen Garnison Saarburg endete 2010 mit der Räumung des Quartier de Lattre de Tassigny. Aus dem Standortübungsplatz entsteht ein „Nationales Naturerbe“.[7]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saarburg hatte Mitte des 19. Jahrhunderts rund 3.200 Einwohner. Durch die Eingemeindungen in den folgenden Jahrzehnten verdoppelte sich diese Zahl bis ins Jahr 1970 nahezu. Seit den 1990er Jahren steigt die Bevölkerungszahl nach einem kurzen Absinken auf unter 6.000 Einwohner kontinuierlich.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Saarburg bezogen auf das heutige Stadtgebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Grafik der Einwohnerentwicklung
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtrat Saarburg besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | Linke | WGR | Gesamt |
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2024 | 10 | 14 | – | – | – | 24 Sitze[12] |
2019 | 8 | 13 | – | 1 | – | 22 Sitze[13] |
2014 | 8 | 14 | – | – | – | 22 Sitze |
2009 | 5 | 14 | 3 | – | – | 22 Sitze |
2004 | 5 | 13 | – | – | 4 | 22 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Andreas Reymann (parteilos) wurde am 29. August 2024 Stadtbürgermeister von Saarburg.[14] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 hatte er sich bei einer Wahlbeteiligung von 60,4 % mit 54,6 % der Stimmen gegen Holger Härtel (CDU) durchgesetzt.[15]
Reymanns Vorgänger Jürgen Dixius (CDU) hatte das Amt von 2004 bis 2024 inne.[16] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 70,34 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.[17] Bei der Wahl 2024 trat Dixius nicht mehr an.[18]
Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sarrebourg (alte deutsche Schreibweise ebenfalls Saarburg) (Frankreich)
Soulac-sur-Mer (Frankreich)
Sehenswertes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Interessant ist der gesamte Altstadtbereich mit der 127 m langen und durchschnittlich 38 m breiten Burganlage. Sehenswert in der Oberstadt ist besonders der Bereich des Buttermarktes mit seinen über die Leuk führenden Brücken sowie dem imposanten Schauspiel des 18 m in die Tiefe stürzenden Wasserfalls. Ein weiterer Blickpunkt des lang gestreckten Platzes ist das Gebäude Am Markt 2, ursprünglich Gasthof, später Wohn- und Geschäftshaus, heute Bank. Die anschließende Häuserzeile stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert und erstreckt sich entlang des Wasserfalles. Dieser wird auf der gegenüberliegenden Seite von der ehemaligen kurfürstlichen Mühle eingerahmt, dem heutigen „Amüseum“ (städtisches Museum für traditionelle Handwerksberufe und Zünfte). Unmittelbar vor der Mühle mit Blick auf den Buttermarkt stand das 1900 abgebrannte alte Rathaus.
Das Wasser der Leuk ergießt sich in den Leukkessel, der auf der einen Seite durch die 14,70 m hohe Tümpelsmauer sowie auf der anderen Seite durch das lang gezogene Gebäude der Hackenberger Mühle begrenzt wird. Früher wurden dort Getreide, Öl und Lohe gemahlen, heute ist ein Museum darin untergebracht. Oberhalb des Buttermarktes befindet sich die Pfarrkirche St. Laurentius. Die ursprünglich auf eine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert zurückgehende Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrfach baulichen Veränderungen unterworfen. Weitere sehenswerte Objekte in der Oberstadt sind der Fruchtmarkt, das Anfang des 20. Jahrhunderts neu gebaute Rathaus sowie der Boemundhof.
Die Unterstadt wird geprägt durch die Gasse „Staden“, in deren Verlauf sich eine Doppelreihe meist kleiner Häuser mit zum Teil spitzen und abgewalmten Giebeln entlang des Saarufers erstreckt. Am „Alten Markt“ erfährt die Straße eine platzartige Erweiterung, die durch das Anwesen Staden 114, ein dreigeschossiges Gebäude mit vierachsiger Giebelfront aus der Zeit um 1700, ihren Abschluss findet. Die bis 2002 betriebene Glockengießerei Mabilon ist inzwischen ein Museum. Seit 2011 findet in der historischen Glockengießerei ein Steampunk-Weihnachtsmarkt statt.
Auf steilen Wegen und Treppen gelangt man von der Unterstadt vorbei an der Evangelischen Kirche mit ihren Glasfenstern von Werner Persy hinauf zur Ruine der alten Saarburg. Von der Burganlage aus bieten sich imposante Blicke in alle Himmelsrichtungen, insbesondere auf die weiträumige Flusslandschaft, den Ortsteil Beurig und die Altstadt zu Füßen des Burgbergs. Zurück gelangt man bergab am „Haus Warsberg“ vorbei, dem alten Edelhof der Freiherren von Warsberg, ehemals Dienstsitz der kurfürstlichen Verwaltung und heute Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg-Kell.
Im erstmals 1052 urkundlich erwähnten Stadtteil Beurig am gegenüberliegenden Saarufer steht die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien, erbaut 1479–1516, zu der die älteste Marien-Wallfahrt des Bistums Trier führt (belegt seit 1304, einer der ältesten marianischen Kultorte in Deutschland); das Gnadenbild ist eine Maria lactans, eine stillende Marienfigur, die als „Mutter der Barmherzigkeit“ verehrt wird. Das Patrozinium wird an Mariä Heimsuchung (2. Juli) gefeiert; am Sonntag nach dem Festtag wird in einer feierlichen Prozession das Gnadenbild von Mädchen durch den Ort getragen („Beuriger Marientracht“).
Auf dem westlich von Saarburg beim Ortsteil Kahren gelegenen 435 m hohen Hosteberg steht der 1912 errichtete denkmalgeschützte Geheimrat-Brügmann-Turm,[19] ein etwa 18 Meter hoher Wasser- und Aussichtsturm.
In Saarburg existieren zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Für kulturell interessierte Touristen sind dies neben Führungen durch die Altstadt die zahlreichen Museen sowie ein Weinlehrpfad durch die stadtnahen Weinberge auf dem 338 m hohen Warsberg. Darüber hinaus gibt es während der Saison Schiffsrundfahrten auf der Saar, eine Sommerrodelbahn auf dem Warsberg, zu dem hinauf die Saarburger Sesselbahn führt und ein Greifvogelpark mit Flugshow. Eine Vielzahl an sportlichen Betätigungen bis hin zum Tanzcafé runden das Angebot ab. Die Saarburger Markttage am ersten Wochenende im Juli und das Saarweinfest am ersten Wochenende im September ziehen jedes Jahr tausende Besucher nach Saarburg und sind die größten Veranstaltungen in Saarburg.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saarburg liegt an den Bundesstraßen 51 (zwischen Konz und Merzig) und 407 (zwischen Perl und Hermeskeil, in östlicher Richtung Teil der Hunsrückhöhenstraße). Der Bahnhof Saarburg in Beurig liegt an der Saarstrecke. Radwege sind der Saar-Radweg und der Hunsrück-Radweg.
Weinbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saarburg gehört zum „Weinbaubereich Saar“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort wird von sieben Weinbaubetrieben eine bestockte Rebfläche von ca. 40 ha bewirtschaftet. Etwa 98 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch 40 Betriebe tätig und die Rebfläche betrug 55 ha.[2]
Weinlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschäftsstellen der Sparkasse Trier und der Volksbank Trier Eifel sind in Saarburg ansässig.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts Saarburg, das zum Landgerichtsbezirk Trier gehört.
Das Kreiskrankenhaus St. Franziskus befindet sich in der Graf-Siegfried-Straße.
Das Gymnasium Saarburg besteht seit 1887.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personen, die in Saarburg geboren wurden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Viktor Valdenaire (1812–1881), Fabrikant, Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung und Revolutionär 1848/49
- Johann Jungblut (1860–1912), Maler der Düsseldorfer Schule
- Ernst Thrasolt (1878–1945), Dichter und Mitbegründer der katholischen Jugendbewegung
- Wilhelm Franke (1891–1945), Lehrer und Politiker (SPD)
- Johann Lorth (1891–1966), Unternehmer und Politiker der CDU, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Saarburg
- Hans Siburg (1893–1976), General der Flieger im Zweiten Weltkrieg
- Werner Fischel (1900–1977), erster akademischer Vertreter der Ethologie in Deutschland; erhielt 1941 in Leipzig die erste deutsche Dozentur für Tierpsychologie
- Marianne Baum (1912–1942), Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus
- Michael Kroecher (1912–2004), Tänzer und Schauspieler
- Josef Kochems (1923–2004), Maler seiner Heimatstadt Saarburg
- Marie-Elisabeth Steffen (1925–2018), zweite Deutsche Weinkönigin (1950/51) unter ihrem Geburtsnamen Marie-Elisabeth Pütz
- Albert Pütz (1932–2008), Schriftsteller und Jurist
- Stefan von der Lahr (* 1958), Schriftsteller und Lektor
- Jürgen Kläber (* 1959), ehemaliger Moderner Fünfkämpfer
- Hans-Jörg Schmidt-Trenz (* 1959), Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer
- Rolf Sieren (* 1962), Chorleiter der Mannheimer Liedertafel
- Oliver Maas (* 1980), Jazzmusiker
Personen, die mit Saarburg verbunden sind
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Graf Siegfried (919–998), Gründer von Luxemburg und Erbauer der Höhenfestung Saarburg
- Boemund II. von Saarbrücken († 1367), Erzbischof und Kurfürst von Trier, erhielt Burg und Stadt Saarburg links der Leuk als Alterssitz und starb auf der Saarburg
- Jakob Staadt (1764–1818), erster Landrat des Kreises Saarburg von 1816 bis 1818
- Nikolaus Valdenaire (1772–1849), französischer Soldat, Fabrikant, Abgeordneter im Rheinischen Provinziallandtag und Revolutionär 1848/49
- Salentin von Cohausen (1782–1864), Landrat des Kreises Saarburg von 1818 bis 1847
- Karl Alexander Schmidt (1811–1865), katholischer Geistlicher und Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus
- Friedrich von Nell (1816–1857), Landrat des Kreises Saarburg von 1847 bis 1854
- Clemens Mersmann (1820–1872), Landrat des Kreises Saarburg von 1855 bis 1871
- Reinhold Wirtz (1842–1898), Architekt, Kommunalkreis- und Diözesanbaumeister des Bistums Trier, nach dessen Plänen ab 1888 das Keller- und Kelterhaus auf dem Anwesen Reinart[20] errichtet wurde
- Joseph Frings (1860–1901), Landrat des Kreises Saarburg im Jahr 1901
- Hermann Nellen (1910–1982), Landrat des Landkreises Saarburg von 1941 bis 1945
- Otto van Volxem (1913–1994), Weingutsbesitzer, Politiker, 1948–1957 Kreistagsmitglied des Kreises Saarburg
- Rainer Rupp (* 1945), Spion für die DDR (Deckname: Topas), wuchs in Saarburg auf
- Lukasz Szukala (* 1984), deutsch-polnischer Profi-Fußballspieler, spielte 1994–1997 für TuS Fortuna Saarburg
- Edwin Klein (* 1948), zweimaliger Deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Hammerwurf, lebt in Saarburg
- Uwe Zimmermann (* 1958), Ingenieur, Politiker (Liberal-Konservative Reformer), lebt in Saarburg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Sarburg. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis (= Topographia Germaniae. Band 6). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1646, S. 36 (Volltext [Wikisource]).
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), S. 178–227.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadt Saarburg
- Saarburg auf den Seiten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
- Wasserfall bei Saarburg aus Panorama von Trier und dessen Umgebungen (um 1840) via dilibri
- Saarburg (Gesamtansicht) aus Panorama von Trier und dessen Umgebungen (um 1840) via dilibri
- Illustration von Daniel Meisner von 1625: Sarbúrg; Laß dich dine Nachbawrn loben (Digitalisat)
- Linkkatalog zum Thema Saarburg bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Saarburg in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 24. Juli 2019.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 120 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Niederschlagsmittelwerte von Deutschland für den Zeitraum von 1961 bis 1990, Quelle: DWD
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 177 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Geschichtliche Informationen auf der Seite der Stadt Saarburg
- ↑ Saarburger Standortübungsplatz wird Nationales Naturerbe Saarburger Zeitung, 16. Dezember 2011
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2019. (pdf) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 31. Dezember 2019, S. 52, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden am 30.06.2021. (pdf) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 30. Juni 2021, S. 52, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2022. (pdf) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 31. Dezember 2022, S. 52, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden am 30. Juni 2023. (pdf) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 30. Juni 2023, S. 52, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Saarburg, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 18. Dezember 2024.
- ↑ Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen ( vom 24. Juli 2019 im Internet Archive)
- ↑ Sitzungs-Niederschrift: Konstituierende öffentliche Sitzung. In: Rats- und Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, 29. August 2024, abgerufen am 18. Dezember 2024.
- ↑ Saarburg, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Wahlen in RLP. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 28. Juni 2024.
- ↑ „De Jung schafft's im ersten Gang“. Jürgen Dixius (CDU) neuer Stadtbürgermeister von Saarburg. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 13. Juni 2004, abgerufen am 30. Mai 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Direktwahlen 2019 - siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 26. Ergebniszeile ( vom 18. Juni 2019 im Internet Archive)
- ↑ Marion Maier: Nach 20 Jahren: Warum Jürgen Dixius nicht mehr als Saarburger Bürgermeister kandidiert. In: Volksfreund.de. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 6. März 2024, abgerufen am 18. Dezember 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Eintrag zu Wasserturm auf dem Hosteberg in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 24. Juli 2019.
- ↑ Eintrag zu Anwesen Rheinart – Keller- und Kelterhaus (Saarburg ) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 15. September 2015.
- Saarburg
- Gemeinde in Rheinland-Pfalz
- Ort im Landkreis Trier-Saarburg
- Weinort in Rheinland-Pfalz
- Katholischer Wallfahrtsort in Rheinland-Pfalz
- Ehemalige Kreisstadt in Rheinland-Pfalz
- Ersterwähnung 964
- Staatlich anerkannter Erholungsort in Rheinland-Pfalz
- Stadt in Rheinland-Pfalz
- Stadtrechtsverleihung 1291
- Ort an der Saar