„Sōka Gakkai“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Soka Gakkai (new head office 1).jpg|mini|Zentrale der Sōka Gakkai in Tokio]] |
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'''Sōka Gakkai''' ([[Japanisches Schriftsystem|jap.]] 創価学会, ''Gesellschaft zur Schaffung von Werten'') ist der Name einer aus der [[Nichiren Shoshu]], einer Schule der [[Nichiren]]-Bewegung, hervorgegangenen [[Neue religiöse Bewegung|neureligiösen]] Erscheinung des japanischen [[Buddhismus]]. Anders als die anderen Nichiren-Schulen ist die Sōka Gakkai eine reine [[Laie]]nbewegung. |
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'''Sōka Gakkai''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja|創価学会}}, dt. „Werteschaffende Gesellschaft“) ist eine [[Neue Religionen in Japan|neue religiöse Bewegung]], die 1937 in [[Japan]] von [[Makiguchi Tsunesaburō]] (formal) gegründet wurde und teilweise auf den Lehren des [[Nichiren-Buddhismus]] basiert.<ref>Jacqueline I. Stone, Original Enlightenment and the Transformation of Medieval Japanese Buddhism (Studies in East Asian Buddhism), University of Hawaii Press 2003, ISBN 978-0-8248-2771-7, S. 454.</ref> Bis zu ihrem Ausschluss im Jahr 1991 (1997) der [[Nichiren-Shōshū]] angegliedert, entwickelte sich die Sōka Gakkai als reine [[Laie (Religion)|Laienbewegung]] besonders nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan zu einer großen Religionsgemeinschaft. Derzeitiger Präsident der Organisation ist Minoru Harada. |
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== Gründung und Geschichte == |
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Sie wurde ursprünglich [[1930]] durch den Pädagogen Tsunesaburo Makiguchi unter dem Namen Sōka Kyoiku Gakkai (Werteschaffende Erziehungsgemeinschaft) gegründet. Im buddhismusfeindlichen politischen Klima des japanischen [[Faschismus]] wurde sie während des Zweiten Weltkriegs verboten. Makiguchi und sein Nachfolger Josei Toda, die nicht bereit waren, die buddhistischen Grundkonzepte der Gewaltlosigkeit zugunsten des [[Shintoismus]] aufzugeben, wurden wegen "kriegsfeindlichen Aktivitäten" inhaftiert, Makiguchi verstarb in der Haft. Ab [[1945]] wurde die Sōka Gakkai unter der Leitung von Josei Toda wieder aktiv. |
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[[Datei:Soka gakkai makiguchi memorial hall.JPG|mini|Sōka Gakkai [[Makiguchi]] Memorial Hall, Tokio]] |
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Die Sōka Gakkai wurde ursprünglich 1930 durch den Pädagogen Makiguchi Tsunesaburō unter dem Namen Sōka Kyōiku Gakkai ({{lang|ja|創価教育学会}}, dt. „Werteschaffende Erziehungsgesellschaft“) in Tokio gegründet, wobei die erste Generalversammlung erst im Jahr 1937 stattfand.<ref>Levi McLaughlin: ''Handbook of Contemporary Japanese Religions''. Brill Handbooks on Contemporary Religion, ISBN 978-90-04-23435-2, S. 282.</ref><ref group="Einzelnachweis">Jacqueline I. Stone, Original Enlightenment and the Transformation of Medieval Japanese Buddhism (Studies in East Asian Buddhism), University of Hawaii Press 2003, ISBN 978-0-8248-2771-7, S. 454.</ref><ref group="A">Vor allem die SGI selbst bezieht sich, als Gründungsjahr, gerne auf das Jahr 1930. Der 18. November 1930 war das Erscheinungsdatum der ''Sōka kyōiku-gaku taikei'' (System der wertschaffenden Erziehung) einer Schrift von Tsunesaburō Makiguchi. Die formale Gründung als Organisation erfolgte jedoch erst 1937.</ref> |
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Die als Laiengemeinschaft organisierte Gemeinschaft verehrt das [[Lotus-Sutra]] (jap. ''Hokke-kyō'', 法華経) als den höchsten Ausdruck der buddhistischen Botschaft. Ihre zentrale religiöse Übung ist, wie in allen Nichiren-buddhistischen Richtungen, die wiederholte [[Rezitation]] ([[Chanten]]) der Formel ''Nam Myôhô Renge Kyô''. Myoho renge kyo ist die japanische Aussprache des Titels der chinesischen Übersetzung des Lotos-Sutras. Nam ist aus dem [[Sanskrit]] und bedeutet wörtlich Widmung. Myoho steht für das [[Mystik|mystische]] Gesetz, Renge für die Lotos-Blume und Kyo bedeutet wörtlich übersetzt Sutra (Lehre). Der ''Gohonzon'', eine Schriftrolle, verkörpert dieses Gesetz in Form eines [[Mandala]]s und wird beim Chanten als "Spiegel" für die eigene Persönlichkeit genutzt. Durch das Chanten soll die im Menschen existierende [[Buddhanatur]] manifestiert werden. |
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Weniger in Opposition zur [[Japanische Kolonien|Expansionspolitik]], sondern vielmehr aus religiösen Gründen wurde die Organisation während des Zweiten Weltkriegs verboten.<ref>Brian Daizen Victoria, Senior Lecturer Centre for Asian Studies, University of Adelaide: ''Engaged Buddhism: A Skeleton in the Closet?'' {{Webarchiv|url=http://www.globalbuddhism.org/2/victoria011.html |wayback=20130531021739 |text=Archivierte Kopie}}</ref> Noch im Jahr 1942 äußerte sich Makiguchi unterstützend hinsichtlich des Chinesisch-Japanischen Krieges, dennoch setzten er und sein Nachfolger [[Josei Toda]] sich gegen die Anbringung eines [[Staats-Shintō|shintoistischen]] [[Talisman]]s in den Tempeln der Nichiren-Shōshū zur Wehr und wurden 1943 wegen „kriegsfeindlicher Aktivitäten“ inhaftiert.<ref group="Einzelnachweis">Makiguchi, ''The Instruction Manual Summarizing the Experiments and Testimonials of Life based on the Philosophy of Value of the Supreme Goodness''. 10. August 1942.</ref><ref group="A">Zitat nach Lesart der [[Nichiren Shoshu]]: “You must sacrifice your own skin to slash the opponent’s flesh. Surrender your own flesh to saw off the opponent’s bone.’ With their faithful implementation of this well-known Japanese fencing ([[Kendo]]) strategy into actual practice during the war, the [[Japanese military]] is able to achieve her glorious, ever-victorious invincibility in the Sino-Japan conflict and in the Pacific war, and thus, easing the minds of the Japanese people. This (strategy of sacrifice) should be held as an ideal lifestyle for those remaining on the home front and should be applied in every aspect of our daily life.” Zitat nach Lesart der SGI: “Allow an opponent to cut your skin while you cut his flesh. Allow him to cut your flesh while you cut his bone.’ This is the quintessential strategy of Japanese swordsmanship. This strategy should be applied to ensure the security of the people. Since it was properly implemented in Sino-Japan war and Great East Asia War, Japan saw victory after victory in all the battles she was engaged in. This essential spirit of swordsmanship is fundamentally applicable for bringing an ideal victory to every aspect of one’s daily life on the home front while the war goes on afar.”</ref> Ab 1945 wurde die Sōka Gakkai unter der Leitung von Josei Toda wieder aktiv. |
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Die Sōka Gakkai zielt in ihrer ausgeprägten Diesseitsorientierung<!--sic!--> auf Frieden, Wohlstand, Gesundheit und persönliches Glück der Menschen. Diese Diesseitsorientierung entspringt dem buddhistischen Verständnis, dass religiöse Ausübung eine ganzheitliche Verbundenheit mit allen weltlichen Phänomenen bewirkt und im Weltlichen das Transzendente erfahrbar macht. Die Sōka Gakkai verbuchte in ihrer noch kurzen Geschichte einen in der Religionsgeschichte einmaligen Aufwärtstrend und zählt gegenwärtig etwa 20 Millionen Mitglieder; sie ist damit die größte einzelne religiöse Organisation in Japan. Die Gemeinschaft ist auch in Übersee vertreten, z. B. in den [[USA]], in [[Lateinamerika]], im übrigen [[Asien]] und in [[Europa]]. |
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Die in ihrer Anfangszeit militante religiöspolitische [[Sekte]], die im Februar 1964 4,3 Millionen Anhänger für sich beanspruchte, zielt darauf, die „wahre Religion des Nichiren“ wieder zu beleben.<ref>[http://www.zeit.de/1964/42/nationalsprache-aus-glas-stahl-beton Japans Kurs liegt fest: Zum Guten oder zum Bösen (Schluß): Nationalsprache aus Glas, Stahl, Beton] vom 16. Oktober 1964</ref> Sie wird zu den neuen religiösen Bewegungen, den [[Neue Religionen in Japan|Shinshūkyō]], gezählt. 1975 entstand die Sōka Gakkai International (SGI) als Dachverband der nationalen Sōka-Gakkai-Gemeinschaften, der heute nach eigenen Angaben weltweit etwa zwölf Millionen Anhänger in 190 Ländern angehören. Die große Mehrheit der Anhänger befindet sich in Japan, ihre Zahl beläuft sich dort nach Angaben der SGI auf ca. 8,27 Mio.<ref>http://www.relnet.co.jp/relnet/brief/r3-01.htm</ref> Von Außenstehenden wird diese Zahl immer wieder angezweifelt, wobei das [[Bunka-chō|Amt für kulturelle Angelegenheiten]] im Jahr 2000 von ca. 5,42 Mio. Anhängern in Japan ausging. Somit dürfte die Anzahl von Anhängern nicht klar zu beziffern sein.<ref>http://www.relnet.co.jp/relnet/brief/r3-01.htm</ref> Die SGI ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation ([[Nichtstaatliche Organisation|NGO]]) bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] vertreten. |
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Charakteristisch für die Sōka Gakkai ist ihre betonte Weltzuwendung und ihr Engagement auch in der Politik. Die '''[[Kōmeitō]]''' (jap. 公明党, dt. ''Partei für Saubere Politik''), eine der größeren politischen Parteien [[Japan]]s, ist aus der Sōka Gakkai hervorgegangen. Auch wenn sie seit [[1970]] offiziell von der Komeito getrennt ist, fällt die Soka Gakkai im sonst eher unpolitischen Japan dadurch auf, dass im Vorfeld von [[Wahl]]en ihre Mitglieder und die ihrer zahlreichen Unterorganisationen direkt und intensiv im Freundes-, Nachbar- und Arbeitskreis für die Wahl der Komeito werben. In dieser Hinsicht lässt sich sagen, dass die Soka Gakkai auch die politisch größte Organisation in Japan darstellt. Sie leistete mit ihrer Kampagne 2003 einen entscheidenden Beitrag zur Wiederwahl der Regierung von [[Ministerpräsident]] [[Junichiro Koizumi]] durch die Stärkung der Komeito, seines Koalitionspartners. |
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Mitte der 1990er Jahre wurde das Vermögen der Gruppierung auf 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Zwar bestritt die Gruppierung diese Summe, doch erfolgte im Gegenzug nie eine Offenlegung der Finanzen.<ref>[https://www.forbes.com/forbes/2004/0906/126.html#10330efa2189 Sensei’s World, Forbes, 5. September 2004]</ref> |
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Seit den [[1990]]er Jahren hat sich die "Mutterorganisation" der Sōka Gakkai, die inzwischen wesentlich kleinere, priesterlich organisierte [[Nichiren Shoshu]], von dieser distanziert; bis dahin war die Sōka Gakkai offiziell noch ein Laienverein innerhalb dieser Gruppe. |
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== Grundlagen, Ziele und Engagement == |
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Die [[1975]] gegründete "Sōka Gakkai International" (SGI) ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation (NGO) Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Sie hat beratenden Status im UN Economic and Social Council (ECOSOC) und seit 1989 in der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]]. Der ehemalige Sōka-Gakkai-Präsident und derzeitige Präsident der SGI [[Daisaku Ikeda]] erhielt für seine jährlichen Friedensvorschläge 1983 den Friedenspreis der Vereinten Nationen. |
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[[Datei:SGI Gohonzon.jpg|mini|Der Nichikan-Gohonzon, wie er Anhängern der SGI verliehen wird. Es handelt sich hierbei um eine Kopie des Originals, das ursprünglich vom 26. Hohepriester der [[Nichiren-Shōshū]] bzw. des [[Taiseki-ji]], Nichikan (1665–1726), erstellt wurde.]] |
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Die ursprünglich als Laienbewegung innerhalb der [[Nichiren-Shōshū]], und von dieser mittlerweile ausgeschlossen, gegründete Gemeinschaft bezieht sich auf den buddhistischen Gelehrten und Reformer [[Nichiren]], der im 13. Jahrhundert das [[Lotos-Sutra]] als die Essenz und letztendliche Lehre des Religionsstifters [[Shakyamuni]] deklarierte. |
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Die SGI in Deutschland besteht seit 1970 und hat nach eigenen Angaben derzeit rund 3500 praktizierende Mitglieder. Seit 1986 befindet sich die Zentrale der SGI-D in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt am Main. In Bingen am Rhein besteht außerdem das Kulturzentrum der SGI-D ''Villa Sachsen''. |
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Die zentrale Ausübung ist die wiederholte [[Rezitation]] (Chanten genannt) des [[Mantra]]s: „[[Namu Myōhō Renge Kyō|Nam Myoho Renge Kyo]]“ ([[Daimoku]]) vor einem [[Gohonzon]] (auch als [[O-Mamori]]-Gohonzon erhältlich). Durch das ''Chanten'' soll die im Menschen grundsätzlich existierende [[Buddhanatur]] manifestiert werden. |
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Eine zunehmende Bedeutung in der SGI erfährt in den letzten Jahren die so genannte Meister-Schüler-Beziehung, wobei die bisherigen Präsidenten der SGI, Tsunesaburō Makiguchi, Josei Toda und Daisaku Ikeda als die Drei Ewigen Meister/Mentoren bezeichnet werden. Im engeren Sinn liegt das Hauptgewicht jedoch auf einer Meister-Schüler-Beziehung zwischen Daisaku Ikeda und den Anhängern der Sōka Gakkai. Diese Beziehung zu vertiefen und zu kultivieren wird den Anhängern der Sōka Gakkai nahegelegt. Hierfür wird in den Medien mitunter der Begriff Ikedaismus, als Abgrenzung zum eigentlichen (Nichiren-)Buddhismus, verwendet.<ref>https://www.nippon.com/en/in-depth/d00966/</ref> |
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Die Sōka Gakkai zielt in ihrem Engagement auf eine Verbreitung der buddhistischen Lehre und [[humanistisch]]en [[Philosophie]] Nichirens. Die erklärten Ziele sind: [[Frieden]], [[Wohlstand]], Gesundheit und persönliches Glück der Menschen. Darüber hinaus betont sie die individuelle Entwicklung jedes Menschen (als menschliche Revolution bezeichnet) als Voraussetzung und Basis für einen weltweiten Frieden. |
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Die japanische Sōka Gakkai zählt gegenwärtig, nach eigenen Angaben, etwa acht Millionen Haushalte. Sie ist damit die größte religiöse Organisation in Japan. |
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Die Sōka Gakkai International, mit Sitz in [[Tokio]], ist in 190 Ländern vertreten. Die Organisation unterteilt sich dabei in Landesgruppen, Regionalgruppen und in Einzelgruppen aufgeteilte Ortsgruppen. |
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Charakteristisch für die Sōka Gakkai Japan ist auch ihr Engagement in der japanischen Politik, welches zur Gründung der [[Kōmeitō]] führte. Seit 1970 darf zwischen der Kōmeitō und der Sōka Gakkai keine Ämterkumulation stattfinden, dennoch sagt man der Sōka Gakkai Einfluss auf die Programm- und Personalpolitik der Partei nach. |
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== Sōka Gakkai International == |
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[[Datei:Soka gakkai ikeda auditorium.jpg|mini|[[Sōka-Universität]], [[Daisaku Ikeda|Daisaku-Ikeda]]-Auditorium, Tokio]] |
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1975 gründete sich die Sōka Gakkai International (SGI). |
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Sie ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation ([[Nichtregierungsorganisation|NGO]])<ref>[http://www.bpb.de/themen/G1PDEE Bundeszentrale für politische Bildung]</ref> den Vereinten Nationen angegliedert und hat beratenden Status im UN Economic and Social Council ([[ECOSOC]]) und seit 1989 in der [[UNESCO]]. |
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Für diese Angelegenheiten betreibt die SGI zwei Büros in New York und Genf. Folgende fünf Themenbereiche werden angegeben: Frieden und Abrüstung, Nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Klimaschutz, Menschenrechtserziehung, Geschlechtergleichheit und die Stärkung von Frauen.<ref>{{Internetquelle |url=https://sgi-ouna.org/ |titel=Home |sprache=en |abruf=2022-03-02}}</ref> |
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Der ehemalige Sōka-Gakkai-Präsident und Präsident der SGI [[Daisaku Ikeda]] (1928–2023) veröffentlichte seit 1983 jährlich einen Friedensvorschlag zur internationalen Friedensförderung, der sowohl konkrete Maßnahmen als auch spirituelle Aspekte aus buddhistischer Sicht erläuterte. Für seinen Einsatz erhielt er 1983 die Friedensmedaille der Vereinten Nationen. |
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Durch seine Initiative gründete die Sōka Gakkai International (SGI) zahlreiche offene Einrichtungen in der Friedensforschung, höheren Bildung und Kulturförderung, darunter das Toda Institute for Global Peace and Policy Research, das Boston Research Institute for the 21st Century, die [[Sōka-Universität]] in Tokio und Kalifornien sowie die [[Minshu Ongaku Kyōkai|Min’on-Konzertvereinigung]], das [[Tokyo Fuji Art Museum]] und das Institut für Orientalische Philosophie (IOP). |
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Die SGI Europe ist Mitglied der [[Europäische Buddhistische Union|Europäischen Buddhistischen Union]].<ref>[https://europeanbuddhistunion.org/members] Members of the European Buddhist Union</ref> |
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== {{Anker|Deutschland}} Soka Gakkai in Deutschland == |
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[[Datei:SGI-D Kulturzentrum Villa Sachsen, Bingen am Rhein.jpg|mini|Deutschlandzentrum der Soka Gakkai in Bingen am Rhein]] |
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[[Datei:Frankfurt Ikeda Peace Culture Centre.jpg|mini|Europäisches Zentrum der Soka Gakkai in Mörfelden-Walldorf]] |
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=== Struktur === |
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1991 wurde der Soka Gakkai International Deutschland e.V. gegründet. Im Mai 2023 wurde der ''Soka Gakkai International Deutschland (SGI-D) K.d.ö.R.'' der Status [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaft des Öffentlichen Rechts]] verliehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.staatsanzeiger-hessen.de/dokument/?user_nvurlapi_pi1%5Bdid%5D=10329056&cHash=7e4fef945c&src=redirect |titel=Staatsanzeiger für das Land Hessen: Ausgabe Nr. 21/2023 S. 692 |abruf=2023-06-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.sgi-d.org/pm230605?rubrik=49 |titel=Soka Gakkai in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt {{!}} SGI-D |abruf=2023-06-05}}</ref> Im Juli 2023 wurde der Name auf „Soka Gakkai in Deutschland“ geändert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.staatsanzeiger-hessen.de/download/StAnz-Hessen-Ausgabe-2023-31.pdf#page=2 |titel=Staatsanzeiger für das Land Hessen: Ausgabe Nr. 31/2023 S. 2 |abruf=2023-08-16}}</ref> Sie hat nach eigenen Angaben derzeit etwa 8000 Anhänger.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sgi-d.org/gemeinschaft |titel=SGI-D |werk=Unsere Gemeinschaft heute |abruf=2023-04-10 |sprache=de}}</ref> Gemäß geltendem Vereinsrecht sind Anhänger der SGI-D nicht gleichzeitig Vereinsmitglieder der SGI-D e. V. Zahlen zu Austritten werden nicht veröffentlicht. Kritiker vermuten, mangels offizieller Daten, dass die Anhängerzahl vornehmlich auf der Anzahl bisher verliehener [[Honzon|Gohonzon]] basiert. Die SGI-D ist nicht Mitglied der [[Deutsche Buddhistische Union|Deutschen Buddhistischen Union (DBU)]],<ref>[https://www.buddhismus-deutschland.de/mitgliedsgemeinschaften/] Mitgliedsgemeinschaften der DBU</ref> allerdings ist sie Mitglied in der [[Arbeitsgemeinschaft der Kirchen und Religionsgesellschaften]].<ref>[https://site.akr-berlin.de/index.php/home/mitgliedsgemeinschaften] Mitgliedsgemeinschaften</ref> |
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=== Geschichte === |
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Ab 1970 fungierte ein Büro in Düsseldorf als Zentrale der, später als Verein agierenden, „DNS – Deutsche Nichiren Shoshu (e.V.)“, bis 1978 der Sitz der Verwaltung zunächst nach Frankfurt am Main und ab 1987 nach [[Mörfelden-Walldorf]] wechselte. Nach dem Ausschluss der Sōka Gakkai durch die Nichiren Shoshu im Jahre 1991, wurde die „DNS – Deutsche Nichiren Shoshu e.V.“ in „Soka Gakkai International Deutschland (SGI-D) e.V.“ umbenannt. Seit 1994 dient das Kulturzentrum „Villa Sachsen“ in [[Bingen am Rhein]] als zweiter wichtiger Standort.<ref>{{Internetquelle |url=https://doczz.net/doc/5834277/%C3%B6ffentliche-veranstaltungen---sgi-d |titel=Öffentliche Veranstaltungen – SGI-D 1994-2008 |abruf=2022-02-07}}</ref> In Zusammenarbeit mit der Stadt Bingen veranstaltet die SGI-D regelmäßig Konzerte in der Villa Sachsen.<ref>Julia Anderton: [https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/bingen/bingen/spot-auf-villa-sachsen-in-bingen-kulturzentrum-mit-langer-geschichte-und-toller-aussicht_18956443 ''Spot auf Villa Sachsen in Bingen: Kulturzentrum mit langer …''] In: ''[[Allgemeine Zeitung (Mainz)|Allgemeine Zeitung]]'', 30. Juli 2018.</ref> Im Jahr 2015 wurde das Frankfurt Ikeda Peace Culture Centre als europäisches Zentrum in Mörfelden-Walldorf eröffnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fnp.de/lokales/kreis-gross-gerau/moerfelden-walldorf-ort799239/offene-tueren-frieden-10809486.html |titel=Offene Türen für den Frieden |werk=[[Frankfurter Neue Presse]] |datum=2015-10-12 |abruf=2022-03-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ezw-berlin.de/html/15_6970.php |titel=Soka Gakkai: Neues europäisches Zentrum eingeweiht |werk=[[Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen]] |datum=2015-10-12 |abruf=2022-03-05}}</ref> Weitere regionale Zentren gibt es in Hamburg, Bremen und Berlin.<ref>{{Internetquelle |url=https://nachtderreligionen.de/evaluation/ |titel=Evaluation Lange Nacht der Religionen 2012-2021 |sprache=de |abruf=2022-02-20}}</ref> |
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== Ausschluss durch die Nichiren-Shōshū == |
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Immer wieder tauchten Konflikte zwischen der Sōka Gakkai und Nichiren-Shōshū auf. Beide Seiten führten hierfür Unterschiede in der Interpretation der Lehre Nichirens als auch machtpolitische Gründe an. |
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Erste Konflikte traten bereits im Jahr 1952 anlässlich des 700. Jahrestages der erstmaligen Proklamation des Mantras Namu-myoho-renge-Kyo durch Nichiren auf. Unter Führung Josei Todas und Daisaku Ikedas zwang ein aufgebrachter Mob gewalttätiger Anhänger der Sōka Gakkai einen Nichiren-Shōshū Priester, Jimon Ogasawara, sich für seine vermeintliche Kooperation mit dem japanischen Militärregime am Grab Tsunesaburo Makiguchis auf dem Gelände des Taiseki-ji zu „entschuldigen“.<ref>Daniel B. Montgomery: ''Fire in the Lotus.'' Mandala 1991, S. 186–187.</ref><ref>Murata, Kiyoaki (1969). Japan’s new Buddhism: an objective account of Soka Gakkai ([1st ed.]. ed.). Weatherhill, New York, ISBN 978-0-8348-0040-3.</ref> |
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Im Jahr 1974 führten Auseinandersetzungen zum Ausschluss der Myōshinkō (heutiger Name: [[Kenshōkai]]) und im Jahre 1980 zur Gründung der [[Shōshinkai]] ({{lang|ja|正信会}}, „Gesellschaft des rechten Glaubens“) einer Gruppierung von Laiengläubigen sowie ca. 200 Priestern der Nichiren-Shōshū.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.fujimon.or.jp/ |wayback=20080628042446 |text=Archivierte Kopie}} Offizielle Shoshinkai Website (japanisch)</ref> Beide Gruppierungen kritisierten nebst Richtungs- und Nachfolgestreitigkeiten innerhalb der Nichiren-Shōshū auch den zu großen Einfluss der Sōka Gakkai. |
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Während der späten 1970er Jahre versuchte Daisaku Ikeda die Beziehung zwischen Laien und Priestern neu zu definieren, was die Priesterschaft der Nichiren-Shōshū auf den Plan rief. Aufgrund dieser Ambitionen musste Daisaku Ikeda am 24. April 1977 als Präsident der Sōka Gakkai zurücktreten, wobei er weiterhin als Ehrenpräsident der Sōka Gakkai fungierte und weiterhin die Präsidentschaft der Sōka Gakkai International innehielt.<ref>Ulrich Dehn, in: Birgit Staemmler (Hg.): ''Soka Gakkai'', Lit Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-643-90152-1, S. 208.</ref><ref>Daniel A. Metraux: [https://nirc.nanzan-u.ac.jp/nfile/2204 ''“Why Did Ikeda Quit?”''] Japanese Journal of Religious Studies, Band 7, Nr. 1 (März 1980), S. 56.</ref> |
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Zum endgültigen Bruch kam es dann am 28. November 1991, als die Nichiren-Shōshū der Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International ihren Status als Laienorganisation der Nichiren-Shōshū entzog. Bis zum 20. September 1997 jedoch betrachtete sie die einzelnen Anhänger der Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International als Gläubige der Nichiren-Shōshū (Hier sei angemerkt, dass nur Gläubige das Innere des [[Taiseki-ji]] Tempels betreten dürfen).<ref>http://www.nichiren.com/en/history-e.html</ref><ref>{{Webarchiv|url=https://www.nst.org/sgi-faqs/the-history-of-the-relationship-between-nichiren-shoshu-and-the-soka-gakkai/6-issuing-counterfeit-objects-of-worship-and-discussion-of-doctrines-and-purposes/ |wayback=20160810102945 |text=Archivierte Kopie}}</ref><ref>Standpunkt der Nichiren Shoshu[https://myokan-ko.net/archives/374]</ref> |
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Die Mehrzahl der Anhänger entschied sich jedoch für einen Verbleib bei der Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International. Zuverlässige Angaben dazu, wie viele Laiengläubige sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlten bzw. zu anderen Nichiren-Schulen wechselten, gibt es von keiner der beiden Seiten. Im Zuge der Auseinandersetzungen verzeichnete jedoch die [[Hokkeko|Hokkekō Rengō Kai]] als Laienorganisation der Nichiren-Shōshū besonders in den 1900er Jahren einen Zuwachs an Anhängern. Der Konflikt zwischen diesen beiden Gruppen währte lange und ist bis heute nicht völlig beigelegt, da auch Gerichte Streitpunkte juristischer Natur zu klären haben. Obgleich in puncto Auslegung der Lehre Nichirens, gerade in Hinsicht auf Nichiren als Buddha, für den Außenstehenden nur wenig Uneinigkeit zu herrschen scheint, lehnt die Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International die in der Nichiren-Shōshū praktizierte Form des Priestertums unter der Führung eines Hohen Priesters strikt ab. |
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== Kontroversen == |
== Kontroversen == |
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Die Sōka Gakkai sowie deren politische Abspaltung [[Kōmeitō]] rufen, vor allem in Japan, anhaltend öffentliche Kontroversen hervor.<ref>Religion und Politik in Japan: {{Webarchiv|url=http://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/fileadmin/pdf/digitale_texte/Bd6-K05Wieczorek.pdf |wayback=20110719103742 |text=Soka Gakkai und Komeito}} (PDF; 2,2 MB);<br />''Rethinking the Komeito Voter'', George Ehrhardt, Appalachian State University, Japanese Journal of Political Science 10 (1), S. 1–20.</ref><ref>[http://ncsu.academia.edu/LeviMcLaughlin/Papers/1636042/Did_Aum_Change_Everything_What_Soka_Gakkai_Before_During_and_After_the_Aum_Shinrikyo_Affair_Tells_Us_About_the_Persistent_Otherness_of_New_Religions_in_Japan Levi McLaughlin, Did Aum Change Everything?, Japanese Journal of Religious Studies]</ref><ref>[https://www.eastasiaforum.org/2021/12/03/the-hidden-power-of-komeito-on-japanese-politics/ Moez Hayat, Ryan Ashley: ''The hidden power of Komeito on Japanese politics.'' East Asia Forum, 3. Dezember 2021]</ref><ref>[https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/5424-12.pdf Landtag Rheinland-Pfalz, 12. Wahlperiode, Kleine Anfrage: Aktivitäten der japanischen Sekte Soka Gakkai in Rheinland-Pfalz; 20.09.1994]</ref> Hintergrund der anhaltenden Diskussionen um die Sōka Gakkai und deren Verbindung mit Kōmeitō sind Grundsatzfragen um Artikel 20 der japanischen Verfassung, der eine Verbindung von Religion und Staat untersagt.<ref>[https://www.solon.org/Constitutions/Japan/English/english-Constitution.html Japanische Verfassung] (engl.)</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=jx1st9FSK98 Lecture by Levi McLaughlin at Princeton University on SGI]</ref> Die organisatorische Verbindung zwischen Soka Gakkai und Kōmeitō endete 1994 mit der Auflösung der Kōmeitō. Die später gegründete „[[Kōmeitō|Neue Kōmeitō]]“ (zwischenzeitlich wieder umbenannt in Kōmeitō) ist angeblich von Sōka Gakkai unabhängig. Bemängelt wird, dass die führenden Politiker der Kōmeitō zugleich Anhänger der Sōka Gakkai sind und auch die Anhängerschaft vor allem unter den Anhängern der Sōka Gakkai rekrutiert wird.<ref>George Ehrhardt: ''Rethinking the Komeito Voter.'' In: ''Japanese Journal of Political Science'', 2009, 10 (1), S. 1–20.</ref> Japanische Medienbeobachter attestieren, dass das Wahlverhalten der Gakkai-Anhänger in Japan sich stark an den kōmeitōfreundlichen Äußerungen Daisaku Ikedas orientiert und weniger an den Inhalten des Parteiprogramms. Begründet wird dies mit einem starken Wir-Gefühl, das beide Organisationen verbindet. Ein schlechtes Abschneiden in vergangenen Wahlperioden wird somit Wechselwählern zugeschrieben, die den Auslandseinsatz japanischer Truppen ebenso ablehnten, wie das Stillhalten der Kōmeitō bei Besuchen des Premiers am [[Yasukuni-Schrein]]. Die Stammwählerschaft wird von Politikwissenschaftlern weiterhin bei den Anhängern der Soka Gakkai angesiedelt.<ref>George Ehrhardt: ''Rethinking the Komeito Voter'', Cambridge University Press, 2009, S. 17–19.</ref> Ihren vornehmlich pazifistischen Kurs hat die Partei in den letzten Jahren zudem zunehmend verlassen.<ref>[https://thediplomat.com/2024/03/after-months-of-talks-japans-ruling-coalition-agrees-to-allow-the-sale-of-its-next-gen-fighter-jets/ The Diplomat: After Months of Talks, Japan’s Ruling Coalition Agrees to Allow the Sale of Its Next-Gen Fighter Jets]</ref><ref>[https://www.nippon.com/en/news/yjj2024031400925/ Nippon.com: Komeito Decides to Allow Fighter Jet Exports]</ref> |
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Die SGI "Sōka Gakkai International" sowie die japanische politische Abspaltung Koumeitou ist nicht unumstritten. Der Sekte wird mitunter vorgeworfen, aktive Einschüchterung bei ihren Mitgliedern vorzunehmen, ähnlich wie es bei bekannten Sekten wie Scientology der Fall ist. Offiziell distanziert sich die SGI mittlerweile von diesen Methoden. Auch der Stellenwert den Geld innerhalb dieser Nichiren-Auslegung des Buddhismus gewinnt verführt zum Missbrauch. SGI hat derzeit hohen Mitgliederzuwachs in ärmeren Ländern, und ist auch in Afrika, z.B. Ghana aktiv. |
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Ein weiterer Grund für Kontroversen war, zumindest in der Vergangenheit<ref>Daniel B. Montgomery: Fire in the Lotus, Mandala 1991, S. 185–186</ref>, die teilweise aggressiv anmutende Form der Bekehrung bzw. Anwerbung neuer Anhänger, die als [[Shakubuku]] (dt.: „brechen und unterwerfen“) bezeichnet wird. Obwohl man sich von einer aggressiv anmutenden Form der Rekrutierung neuer Anhänger distanziert hat, wird der Terminus weiterhin benutzt.<ref>https://kuscholarworks.ku.edu/dspace/bitstream/1808/1135/1/CEAS.1963.n6.pdf</ref> Es kommt auch heute immer wieder zu Vorwürfen, dass seitens der SGI-Anhänger die Bekehrung und Anwerbung mitunter forciert betrieben wird.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ocweekly.com/content/printVersion/932823/ |wayback=20141106201111 |text=OCweekly}}</ref><ref> https://riverdalepress.com/stories/PS-24-parents-call-for-principals-ouster,40551</ref> |
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== Weblinks == |
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* [http://www.sgi-d.de Soka Gakkai International Deutschland e.V. (SGI-D)] |
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* [http://www.villa-sachsen.de Kulturzentrum der SGI-D ''Villa Sachsen''] |
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[[Kategorie:Buddhismus (Japan)]] |
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[[Kategorie:Neue religiöse Bewegung]] |
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[[Kategorie:Politik (Japan)]] |
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Die Interpretation der Mentor (Meister)/Schüler-Beziehung wird von ehemaligen Anhängern und Kritikern der SGI als Indiz eines [[Personenkult]]es um Ikeda angesehen, der von seinen Anhängern auch als [[Sensei]] bezeichnet wird. Einhergehend damit wird auch die hierarchische Struktur und zentralisierte Leitungsautorität der SGI kritisiert.<ref>[http://ezw-berlin.de/html/3_3062.php Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Lexikon, Soka Gakkai]</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://nirc.nanzan-u.ac.jp/nfile/4110|wayback=20131223213130|text=McLaughlin, Did Aum Change Everything?}}</ref><ref>[https://onlysky.media/ccassidy/what-orlando-bloom-felt-was-so-important-to-tell-president-zelensky/ What Orlando Bloom felt was so important to tell President Zelensky] |
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== Kritische Weblinks == |
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* [http://www.toride.org/eindex.html The Victims of Soka Gakkai Association] |
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Im Endbericht der deutschen [[Enquete-Kommission]] ''Sogenannte Sekten und Psychogruppen'' von 1998 hieß es zur SGI, dass sie „durch ihre Einbindung in eine internationale, anderenorts bedeutsame und konfliktbehaftete Organisation latent problematisch“ bleibe.<ref>[http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/13/109/1310950.pdf#page=105 Endbericht der Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen, S. 105] (PDF; 6,5 MB).</ref> |
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== Einzelnachweise == |
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* [http://www.freedomofmind.com/resourcecenter/groups/s/soka/ Soka Gakkai International by] by [http://en.wikipedia.org/wiki/Steve_Hassan Steve Hassan] |
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<references /> |
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<references group="Einzelnachweis" /> |
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== Anmerkungen == |
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*[http://www.rickross.com/groups/gakkai.html What the Rick A. Ross Institute has gathered about Soka Gakkai] |
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<references group="A" /> |
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== Literatur == |
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[[en:Soka Gakkai International]] |
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* [[Ulrich Dehn]]: ''Soka Gakkai''. In: [[Michael Klöcker]]/ [[Udo Tworuschka]] (Hg.): ''[[Handbuch der Religionen]]. Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland und im deutschsprachigen Raum'', 58. Ergänzungslieferung (2018), VII – 2.9 Westarp Science Fachverlag, Hohenwarsleben 2019, ISBN 978-3-86617-500-6. |
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[[es:Soka Gakkai]] |
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* Ulrich Dehn: ''Sōka Gakkai – Geschichte und Gegenwart einer buddhistischen Laienbewegung''. EB-Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-86893-389-5. |
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[[fr:Sōka Gakkai]] |
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* George Ehrhardt, [[Axel Klein (Japanologe)|Axel Klein]], Levi McLaughlin, Steven R. Reed: ''Kōmeitō: Politics and Religion in Japan.'' Institute of East Asian Studies, ISBN 978-1-55729-111-0, S. 272. |
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[[it:Soka Gakkai]] |
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* Phillip E. Hammond, David W. Machacek: ''Sōka Gakkai in America: Accommodation and Conversion.'' Oxford University Press, London, ISBN 0-19-829389-5. |
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[[ja:創価学会]] |
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* Sibylle Höhe: ''Religion, Staat und Politik in Japan''. [[Iudicium Verlag]], München 2001, S. 219–220, ISBN 978-3-86205-025-3. |
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[[ko:창가학회]] |
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* Robert Kötter: ''Die Sōka Gakkai International – Deutschland – Geschichte – Struktur – Mitglieder''. [[Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst]], Marburg 2006, ISBN 978-3-934759-03-9. |
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[[pt:Soka Gakkai]] |
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* Daniel A. Metraux: [http://www.globalbuddhism.org/4/metraux03.htm Wissenschaftlicher Artikel zu Soka Gakkai] ''The Sōka Gakkai in Australia: Globalization of a New Japanese Religion.'' |
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[[sv:Soka Gakkai]] |
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* [[Helwig Schmidt-Glintzer]]: ''Der Buddhismus Nichiren Daishonins – seine Ursprünge und sein Potenzial für die Moderne''. Geleitwort zu ''Die Schriften Nichiren Daishonins.'' Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-451-33454-2, S. XV–XXIV. |
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[[zh:創價學會]] |
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* [[Helmut Schreier]]: ''John Deweys demokratischer Glaube''. Derk Janßen Verlag, Freiburg 2016, ISBN 978-3-938871-13-3, S. 134–135. |
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* [[Tobias Schuckert]]: ''Auf der Suche nach Glück''. Lit-Verlag, Berlin/Münster 2021, ISBN 978-3-643-15010-3. |
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* Markus Schweigkofler: ''Sōka Gakkai International in Deutschland (SGI-D). Diskursanalytische Untersuchungen''. [[utzverlag]], München 2014, ISBN 978-3-8316-4303-5. |
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* Richard Hugh Seager: ''Encountering the Dharma. Daisaku Ikeda, Sōka Gakkai, and the Globalization of Buddhist Humanism''. [[University of California Press]], Berkeley, Los Angeles, London 2006, ISBN 0-520-24577-6. |
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* Jacqueline Stone: ''Buddhism in the Modern World'', „By Imperial Edict and Shogunal Decree“ – Politics and Issue of Ordination Platform in Modern Lay Nichiren Buddhism, Chapter 8, published by Steven Heine, Charles S. Prebish, Oxford University Press US, ISBN 0-19-514698-0. |
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* [[Michael von Brück]]: ''Einführung in den Buddhismus''. Verlag der Weltreligionen im [[Insel Verlag]], Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-71001-1, S. 69. |
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* Levi McLaughlin, ''Soka Gakkai’s Human Revolution: The Rise of a Mimetic Nation in Modern Japan (Contemporary Buddhism).'' University of Hawai'i Press (31. Dezember 2018), ISBN 978-0-8248-7542-8. |
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* Daniel B. Montgomery: ''Fire in the Lotos.'' Mandala 1991, ISBN 1-85274-091-4. |
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* S. Noma (Hrsg.): ''Sōka Gakkai''. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1443. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Soka Gakkai|Sōka Gakkai International}} |
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* [https://www.sgi.org/ Soka Gakkai International (SGI)] |
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* [https://www.sgi-d.org/ Soka Gakkai in Deutschland (SGI-D)] |
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* [https://www.ev-akademie-boll.de/fileadmin/res/otg/640205-Dehn_1.pdf Neue Religiosität und neue Religionen. Das Beispiel Sōka Gakkai] von [[Ulrich Dehn]] (PDF-Datei; 267 kB) |
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* [https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/4-publikationen/buddhismus-in-geschichte-und-gegenwart/bd6-k05wieczorek.pdf Irina Wieczorek: Religion und Politik in Japan: Soka Gakkai und Komeito] (PDF-Datei; 2,09 MB) |
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* [http://www.zeit.de/1999/33/199933.sekte_japan_.xml Die Zeit Online, Ein moderner Buddha an der Macht] |
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* [http://www.dragantodorovic.com/articles/soka.html Dragan Todorovic: Soka Gakkai, Mystery with a Reason?, NOW-Magazine July 1997] |
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* [https://www.youtube.com/watch?v=jx1st9FSK98 Vorlesung von Levi McLaughlin an der Princeton University zur SGI (englisch)] |
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* [http://www.culteducation.com/reference/gakkai/gakkai39.html The Value of a Grandfather Figure by Polly Toynbee, Manchester Guardian/May 19, 1984] |
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* [http://www.buddhismus-deutschland.de/wp-content/uploads/Orientierungshilfe-Neues-Logo.pdf Deutsche Buddhistische Union: Heilsame und unheilsame Strukturen in Gruppen] (PDF; 43 kB) |
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* [http://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Geschichte:Neue_Religionen/Soka_Gakkai Sōka Gakkai – Die Produktion religiösen Mehrwerts] |
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* [https://www.youtube.com/watch?v=_YT8tNT8pTw&feature=youtu.be Kodaira, Noguchi & Takigawa: Former Soka Gakkai headquarter staff speak out about the organization] |
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* [https://www.youtube.com/watch?v=ifbMJKSpzR8 The Cult Vault (94) – #94 SGI – The Final Chapter with Blanche] |
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[[Kategorie:Gegründet 1930]] |
Aktuelle Version vom 25. November 2024, 12:57 Uhr

Sōka Gakkai (jap. 創価学会, dt. „Werteschaffende Gesellschaft“) ist eine neue religiöse Bewegung, die 1937 in Japan von Makiguchi Tsunesaburō (formal) gegründet wurde und teilweise auf den Lehren des Nichiren-Buddhismus basiert.[1] Bis zu ihrem Ausschluss im Jahr 1991 (1997) der Nichiren-Shōshū angegliedert, entwickelte sich die Sōka Gakkai als reine Laienbewegung besonders nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan zu einer großen Religionsgemeinschaft. Derzeitiger Präsident der Organisation ist Minoru Harada.
Gründung und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sōka Gakkai wurde ursprünglich 1930 durch den Pädagogen Makiguchi Tsunesaburō unter dem Namen Sōka Kyōiku Gakkai (創価教育学会, dt. „Werteschaffende Erziehungsgesellschaft“) in Tokio gegründet, wobei die erste Generalversammlung erst im Jahr 1937 stattfand.[2][Einzelnachweis 1][A 1]
Weniger in Opposition zur Expansionspolitik, sondern vielmehr aus religiösen Gründen wurde die Organisation während des Zweiten Weltkriegs verboten.[3] Noch im Jahr 1942 äußerte sich Makiguchi unterstützend hinsichtlich des Chinesisch-Japanischen Krieges, dennoch setzten er und sein Nachfolger Josei Toda sich gegen die Anbringung eines shintoistischen Talismans in den Tempeln der Nichiren-Shōshū zur Wehr und wurden 1943 wegen „kriegsfeindlicher Aktivitäten“ inhaftiert.[Einzelnachweis 2][A 2] Ab 1945 wurde die Sōka Gakkai unter der Leitung von Josei Toda wieder aktiv.
Die in ihrer Anfangszeit militante religiöspolitische Sekte, die im Februar 1964 4,3 Millionen Anhänger für sich beanspruchte, zielt darauf, die „wahre Religion des Nichiren“ wieder zu beleben.[4] Sie wird zu den neuen religiösen Bewegungen, den Shinshūkyō, gezählt. 1975 entstand die Sōka Gakkai International (SGI) als Dachverband der nationalen Sōka-Gakkai-Gemeinschaften, der heute nach eigenen Angaben weltweit etwa zwölf Millionen Anhänger in 190 Ländern angehören. Die große Mehrheit der Anhänger befindet sich in Japan, ihre Zahl beläuft sich dort nach Angaben der SGI auf ca. 8,27 Mio.[5] Von Außenstehenden wird diese Zahl immer wieder angezweifelt, wobei das Amt für kulturelle Angelegenheiten im Jahr 2000 von ca. 5,42 Mio. Anhängern in Japan ausging. Somit dürfte die Anzahl von Anhängern nicht klar zu beziffern sein.[6] Die SGI ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation (NGO) bei den Vereinten Nationen vertreten.
Mitte der 1990er Jahre wurde das Vermögen der Gruppierung auf 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Zwar bestritt die Gruppierung diese Summe, doch erfolgte im Gegenzug nie eine Offenlegung der Finanzen.[7]
Grundlagen, Ziele und Engagement
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Die ursprünglich als Laienbewegung innerhalb der Nichiren-Shōshū, und von dieser mittlerweile ausgeschlossen, gegründete Gemeinschaft bezieht sich auf den buddhistischen Gelehrten und Reformer Nichiren, der im 13. Jahrhundert das Lotos-Sutra als die Essenz und letztendliche Lehre des Religionsstifters Shakyamuni deklarierte.
Die zentrale Ausübung ist die wiederholte Rezitation (Chanten genannt) des Mantras: „Nam Myoho Renge Kyo“ (Daimoku) vor einem Gohonzon (auch als O-Mamori-Gohonzon erhältlich). Durch das Chanten soll die im Menschen grundsätzlich existierende Buddhanatur manifestiert werden.
Eine zunehmende Bedeutung in der SGI erfährt in den letzten Jahren die so genannte Meister-Schüler-Beziehung, wobei die bisherigen Präsidenten der SGI, Tsunesaburō Makiguchi, Josei Toda und Daisaku Ikeda als die Drei Ewigen Meister/Mentoren bezeichnet werden. Im engeren Sinn liegt das Hauptgewicht jedoch auf einer Meister-Schüler-Beziehung zwischen Daisaku Ikeda und den Anhängern der Sōka Gakkai. Diese Beziehung zu vertiefen und zu kultivieren wird den Anhängern der Sōka Gakkai nahegelegt. Hierfür wird in den Medien mitunter der Begriff Ikedaismus, als Abgrenzung zum eigentlichen (Nichiren-)Buddhismus, verwendet.[8]
Die Sōka Gakkai zielt in ihrem Engagement auf eine Verbreitung der buddhistischen Lehre und humanistischen Philosophie Nichirens. Die erklärten Ziele sind: Frieden, Wohlstand, Gesundheit und persönliches Glück der Menschen. Darüber hinaus betont sie die individuelle Entwicklung jedes Menschen (als menschliche Revolution bezeichnet) als Voraussetzung und Basis für einen weltweiten Frieden.
Die japanische Sōka Gakkai zählt gegenwärtig, nach eigenen Angaben, etwa acht Millionen Haushalte. Sie ist damit die größte religiöse Organisation in Japan.
Die Sōka Gakkai International, mit Sitz in Tokio, ist in 190 Ländern vertreten. Die Organisation unterteilt sich dabei in Landesgruppen, Regionalgruppen und in Einzelgruppen aufgeteilte Ortsgruppen.
Charakteristisch für die Sōka Gakkai Japan ist auch ihr Engagement in der japanischen Politik, welches zur Gründung der Kōmeitō führte. Seit 1970 darf zwischen der Kōmeitō und der Sōka Gakkai keine Ämterkumulation stattfinden, dennoch sagt man der Sōka Gakkai Einfluss auf die Programm- und Personalpolitik der Partei nach.
Sōka Gakkai International
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1975 gründete sich die Sōka Gakkai International (SGI).
Sie ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation (NGO)[9] den Vereinten Nationen angegliedert und hat beratenden Status im UN Economic and Social Council (ECOSOC) und seit 1989 in der UNESCO. Für diese Angelegenheiten betreibt die SGI zwei Büros in New York und Genf. Folgende fünf Themenbereiche werden angegeben: Frieden und Abrüstung, Nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Klimaschutz, Menschenrechtserziehung, Geschlechtergleichheit und die Stärkung von Frauen.[10]
Der ehemalige Sōka-Gakkai-Präsident und Präsident der SGI Daisaku Ikeda (1928–2023) veröffentlichte seit 1983 jährlich einen Friedensvorschlag zur internationalen Friedensförderung, der sowohl konkrete Maßnahmen als auch spirituelle Aspekte aus buddhistischer Sicht erläuterte. Für seinen Einsatz erhielt er 1983 die Friedensmedaille der Vereinten Nationen.
Durch seine Initiative gründete die Sōka Gakkai International (SGI) zahlreiche offene Einrichtungen in der Friedensforschung, höheren Bildung und Kulturförderung, darunter das Toda Institute for Global Peace and Policy Research, das Boston Research Institute for the 21st Century, die Sōka-Universität in Tokio und Kalifornien sowie die Min’on-Konzertvereinigung, das Tokyo Fuji Art Museum und das Institut für Orientalische Philosophie (IOP).
Die SGI Europe ist Mitglied der Europäischen Buddhistischen Union.[11]
Soka Gakkai in Deutschland
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Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1991 wurde der Soka Gakkai International Deutschland e.V. gegründet. Im Mai 2023 wurde der Soka Gakkai International Deutschland (SGI-D) K.d.ö.R. der Status Körperschaft des Öffentlichen Rechts verliehen.[12][13] Im Juli 2023 wurde der Name auf „Soka Gakkai in Deutschland“ geändert.[14] Sie hat nach eigenen Angaben derzeit etwa 8000 Anhänger.[15] Gemäß geltendem Vereinsrecht sind Anhänger der SGI-D nicht gleichzeitig Vereinsmitglieder der SGI-D e. V. Zahlen zu Austritten werden nicht veröffentlicht. Kritiker vermuten, mangels offizieller Daten, dass die Anhängerzahl vornehmlich auf der Anzahl bisher verliehener Gohonzon basiert. Die SGI-D ist nicht Mitglied der Deutschen Buddhistischen Union (DBU),[16] allerdings ist sie Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Kirchen und Religionsgesellschaften.[17]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1970 fungierte ein Büro in Düsseldorf als Zentrale der, später als Verein agierenden, „DNS – Deutsche Nichiren Shoshu (e.V.)“, bis 1978 der Sitz der Verwaltung zunächst nach Frankfurt am Main und ab 1987 nach Mörfelden-Walldorf wechselte. Nach dem Ausschluss der Sōka Gakkai durch die Nichiren Shoshu im Jahre 1991, wurde die „DNS – Deutsche Nichiren Shoshu e.V.“ in „Soka Gakkai International Deutschland (SGI-D) e.V.“ umbenannt. Seit 1994 dient das Kulturzentrum „Villa Sachsen“ in Bingen am Rhein als zweiter wichtiger Standort.[18] In Zusammenarbeit mit der Stadt Bingen veranstaltet die SGI-D regelmäßig Konzerte in der Villa Sachsen.[19] Im Jahr 2015 wurde das Frankfurt Ikeda Peace Culture Centre als europäisches Zentrum in Mörfelden-Walldorf eröffnet.[20][21] Weitere regionale Zentren gibt es in Hamburg, Bremen und Berlin.[22]
Ausschluss durch die Nichiren-Shōshū
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Immer wieder tauchten Konflikte zwischen der Sōka Gakkai und Nichiren-Shōshū auf. Beide Seiten führten hierfür Unterschiede in der Interpretation der Lehre Nichirens als auch machtpolitische Gründe an.
Erste Konflikte traten bereits im Jahr 1952 anlässlich des 700. Jahrestages der erstmaligen Proklamation des Mantras Namu-myoho-renge-Kyo durch Nichiren auf. Unter Führung Josei Todas und Daisaku Ikedas zwang ein aufgebrachter Mob gewalttätiger Anhänger der Sōka Gakkai einen Nichiren-Shōshū Priester, Jimon Ogasawara, sich für seine vermeintliche Kooperation mit dem japanischen Militärregime am Grab Tsunesaburo Makiguchis auf dem Gelände des Taiseki-ji zu „entschuldigen“.[23][24]
Im Jahr 1974 führten Auseinandersetzungen zum Ausschluss der Myōshinkō (heutiger Name: Kenshōkai) und im Jahre 1980 zur Gründung der Shōshinkai (正信会, „Gesellschaft des rechten Glaubens“) einer Gruppierung von Laiengläubigen sowie ca. 200 Priestern der Nichiren-Shōshū.[25] Beide Gruppierungen kritisierten nebst Richtungs- und Nachfolgestreitigkeiten innerhalb der Nichiren-Shōshū auch den zu großen Einfluss der Sōka Gakkai.
Während der späten 1970er Jahre versuchte Daisaku Ikeda die Beziehung zwischen Laien und Priestern neu zu definieren, was die Priesterschaft der Nichiren-Shōshū auf den Plan rief. Aufgrund dieser Ambitionen musste Daisaku Ikeda am 24. April 1977 als Präsident der Sōka Gakkai zurücktreten, wobei er weiterhin als Ehrenpräsident der Sōka Gakkai fungierte und weiterhin die Präsidentschaft der Sōka Gakkai International innehielt.[26][27]
Zum endgültigen Bruch kam es dann am 28. November 1991, als die Nichiren-Shōshū der Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International ihren Status als Laienorganisation der Nichiren-Shōshū entzog. Bis zum 20. September 1997 jedoch betrachtete sie die einzelnen Anhänger der Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International als Gläubige der Nichiren-Shōshū (Hier sei angemerkt, dass nur Gläubige das Innere des Taiseki-ji Tempels betreten dürfen).[28][29][30]
Die Mehrzahl der Anhänger entschied sich jedoch für einen Verbleib bei der Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International. Zuverlässige Angaben dazu, wie viele Laiengläubige sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlten bzw. zu anderen Nichiren-Schulen wechselten, gibt es von keiner der beiden Seiten. Im Zuge der Auseinandersetzungen verzeichnete jedoch die Hokkekō Rengō Kai als Laienorganisation der Nichiren-Shōshū besonders in den 1900er Jahren einen Zuwachs an Anhängern. Der Konflikt zwischen diesen beiden Gruppen währte lange und ist bis heute nicht völlig beigelegt, da auch Gerichte Streitpunkte juristischer Natur zu klären haben. Obgleich in puncto Auslegung der Lehre Nichirens, gerade in Hinsicht auf Nichiren als Buddha, für den Außenstehenden nur wenig Uneinigkeit zu herrschen scheint, lehnt die Sōka Gakkai/Sōka Gakkai International die in der Nichiren-Shōshū praktizierte Form des Priestertums unter der Führung eines Hohen Priesters strikt ab.
Kontroversen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sōka Gakkai sowie deren politische Abspaltung Kōmeitō rufen, vor allem in Japan, anhaltend öffentliche Kontroversen hervor.[31][32][33][34] Hintergrund der anhaltenden Diskussionen um die Sōka Gakkai und deren Verbindung mit Kōmeitō sind Grundsatzfragen um Artikel 20 der japanischen Verfassung, der eine Verbindung von Religion und Staat untersagt.[35][36] Die organisatorische Verbindung zwischen Soka Gakkai und Kōmeitō endete 1994 mit der Auflösung der Kōmeitō. Die später gegründete „Neue Kōmeitō“ (zwischenzeitlich wieder umbenannt in Kōmeitō) ist angeblich von Sōka Gakkai unabhängig. Bemängelt wird, dass die führenden Politiker der Kōmeitō zugleich Anhänger der Sōka Gakkai sind und auch die Anhängerschaft vor allem unter den Anhängern der Sōka Gakkai rekrutiert wird.[37] Japanische Medienbeobachter attestieren, dass das Wahlverhalten der Gakkai-Anhänger in Japan sich stark an den kōmeitōfreundlichen Äußerungen Daisaku Ikedas orientiert und weniger an den Inhalten des Parteiprogramms. Begründet wird dies mit einem starken Wir-Gefühl, das beide Organisationen verbindet. Ein schlechtes Abschneiden in vergangenen Wahlperioden wird somit Wechselwählern zugeschrieben, die den Auslandseinsatz japanischer Truppen ebenso ablehnten, wie das Stillhalten der Kōmeitō bei Besuchen des Premiers am Yasukuni-Schrein. Die Stammwählerschaft wird von Politikwissenschaftlern weiterhin bei den Anhängern der Soka Gakkai angesiedelt.[38] Ihren vornehmlich pazifistischen Kurs hat die Partei in den letzten Jahren zudem zunehmend verlassen.[39][40]
Ein weiterer Grund für Kontroversen war, zumindest in der Vergangenheit[41], die teilweise aggressiv anmutende Form der Bekehrung bzw. Anwerbung neuer Anhänger, die als Shakubuku (dt.: „brechen und unterwerfen“) bezeichnet wird. Obwohl man sich von einer aggressiv anmutenden Form der Rekrutierung neuer Anhänger distanziert hat, wird der Terminus weiterhin benutzt.[42] Es kommt auch heute immer wieder zu Vorwürfen, dass seitens der SGI-Anhänger die Bekehrung und Anwerbung mitunter forciert betrieben wird.[43][44]
Die Interpretation der Mentor (Meister)/Schüler-Beziehung wird von ehemaligen Anhängern und Kritikern der SGI als Indiz eines Personenkultes um Ikeda angesehen, der von seinen Anhängern auch als Sensei bezeichnet wird. Einhergehend damit wird auch die hierarchische Struktur und zentralisierte Leitungsautorität der SGI kritisiert.[45][46][47] Im Endbericht der deutschen Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen von 1998 hieß es zur SGI, dass sie „durch ihre Einbindung in eine internationale, anderenorts bedeutsame und konfliktbehaftete Organisation latent problematisch“ bleibe.[48]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jacqueline I. Stone, Original Enlightenment and the Transformation of Medieval Japanese Buddhism (Studies in East Asian Buddhism), University of Hawaii Press 2003, ISBN 978-0-8248-2771-7, S. 454.
- ↑ Levi McLaughlin: Handbook of Contemporary Japanese Religions. Brill Handbooks on Contemporary Religion, ISBN 978-90-04-23435-2, S. 282.
- ↑ Brian Daizen Victoria, Senior Lecturer Centre for Asian Studies, University of Adelaide: Engaged Buddhism: A Skeleton in the Closet? Archivierte Kopie ( vom 31. Mai 2013 im Internet Archive)
- ↑ Japans Kurs liegt fest: Zum Guten oder zum Bösen (Schluß): Nationalsprache aus Glas, Stahl, Beton vom 16. Oktober 1964
- ↑ http://www.relnet.co.jp/relnet/brief/r3-01.htm
- ↑ http://www.relnet.co.jp/relnet/brief/r3-01.htm
- ↑ Sensei’s World, Forbes, 5. September 2004
- ↑ https://www.nippon.com/en/in-depth/d00966/
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung
- ↑ Home. Abgerufen am 2. März 2022 (englisch).
- ↑ [1] Members of the European Buddhist Union
- ↑ Staatsanzeiger für das Land Hessen: Ausgabe Nr. 21/2023 S. 692. Abgerufen am 5. Juni 2023.
- ↑ Soka Gakkai in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt | SGI-D. Abgerufen am 5. Juni 2023.
- ↑ Staatsanzeiger für das Land Hessen: Ausgabe Nr. 31/2023 S. 2. Abgerufen am 16. August 2023.
- ↑ SGI-D. In: Unsere Gemeinschaft heute. Abgerufen am 10. April 2023.
- ↑ [2] Mitgliedsgemeinschaften der DBU
- ↑ [3] Mitgliedsgemeinschaften
- ↑ Öffentliche Veranstaltungen – SGI-D 1994-2008. Abgerufen am 7. Februar 2022.
- ↑ Julia Anderton: Spot auf Villa Sachsen in Bingen: Kulturzentrum mit langer … In: Allgemeine Zeitung, 30. Juli 2018.
- ↑ Offene Türen für den Frieden. In: Frankfurter Neue Presse. 12. Oktober 2015, abgerufen am 5. März 2022.
- ↑ Soka Gakkai: Neues europäisches Zentrum eingeweiht. In: Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. 12. Oktober 2015, abgerufen am 5. März 2022.
- ↑ Evaluation Lange Nacht der Religionen 2012-2021. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ Daniel B. Montgomery: Fire in the Lotus. Mandala 1991, S. 186–187.
- ↑ Murata, Kiyoaki (1969). Japan’s new Buddhism: an objective account of Soka Gakkai ([1st ed.]. ed.). Weatherhill, New York, ISBN 978-0-8348-0040-3.
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 28. Juni 2008 im Internet Archive) Offizielle Shoshinkai Website (japanisch)
- ↑ Ulrich Dehn, in: Birgit Staemmler (Hg.): Soka Gakkai, Lit Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-643-90152-1, S. 208.
- ↑ Daniel A. Metraux: “Why Did Ikeda Quit?” Japanese Journal of Religious Studies, Band 7, Nr. 1 (März 1980), S. 56.
- ↑ http://www.nichiren.com/en/history-e.html
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 10. August 2016 im Internet Archive)
- ↑ Standpunkt der Nichiren Shoshu[4]
- ↑ Religion und Politik in Japan: Soka Gakkai und Komeito ( vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,2 MB);
Rethinking the Komeito Voter, George Ehrhardt, Appalachian State University, Japanese Journal of Political Science 10 (1), S. 1–20. - ↑ Levi McLaughlin, Did Aum Change Everything?, Japanese Journal of Religious Studies
- ↑ Moez Hayat, Ryan Ashley: The hidden power of Komeito on Japanese politics. East Asia Forum, 3. Dezember 2021
- ↑ Landtag Rheinland-Pfalz, 12. Wahlperiode, Kleine Anfrage: Aktivitäten der japanischen Sekte Soka Gakkai in Rheinland-Pfalz; 20.09.1994
- ↑ Japanische Verfassung (engl.)
- ↑ Lecture by Levi McLaughlin at Princeton University on SGI
- ↑ George Ehrhardt: Rethinking the Komeito Voter. In: Japanese Journal of Political Science, 2009, 10 (1), S. 1–20.
- ↑ George Ehrhardt: Rethinking the Komeito Voter, Cambridge University Press, 2009, S. 17–19.
- ↑ The Diplomat: After Months of Talks, Japan’s Ruling Coalition Agrees to Allow the Sale of Its Next-Gen Fighter Jets
- ↑ Nippon.com: Komeito Decides to Allow Fighter Jet Exports
- ↑ Daniel B. Montgomery: Fire in the Lotus, Mandala 1991, S. 185–186
- ↑ https://kuscholarworks.ku.edu/dspace/bitstream/1808/1135/1/CEAS.1963.n6.pdf
- ↑ OCweekly ( vom 6. November 2014 im Internet Archive)
- ↑ https://riverdalepress.com/stories/PS-24-parents-call-for-principals-ouster,40551
- ↑ Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Lexikon, Soka Gakkai
- ↑ McLaughlin, Did Aum Change Everything? ( vom 23. Dezember 2013 im Internet Archive)
- ↑ What Orlando Bloom felt was so important to tell President Zelensky
- ↑ Endbericht der Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen, S. 105 (PDF; 6,5 MB).
- ↑ Jacqueline I. Stone, Original Enlightenment and the Transformation of Medieval Japanese Buddhism (Studies in East Asian Buddhism), University of Hawaii Press 2003, ISBN 978-0-8248-2771-7, S. 454.
- ↑ Makiguchi, The Instruction Manual Summarizing the Experiments and Testimonials of Life based on the Philosophy of Value of the Supreme Goodness. 10. August 1942.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vor allem die SGI selbst bezieht sich, als Gründungsjahr, gerne auf das Jahr 1930. Der 18. November 1930 war das Erscheinungsdatum der Sōka kyōiku-gaku taikei (System der wertschaffenden Erziehung) einer Schrift von Tsunesaburō Makiguchi. Die formale Gründung als Organisation erfolgte jedoch erst 1937.
- ↑ Zitat nach Lesart der Nichiren Shoshu: “You must sacrifice your own skin to slash the opponent’s flesh. Surrender your own flesh to saw off the opponent’s bone.’ With their faithful implementation of this well-known Japanese fencing (Kendo) strategy into actual practice during the war, the Japanese military is able to achieve her glorious, ever-victorious invincibility in the Sino-Japan conflict and in the Pacific war, and thus, easing the minds of the Japanese people. This (strategy of sacrifice) should be held as an ideal lifestyle for those remaining on the home front and should be applied in every aspect of our daily life.” Zitat nach Lesart der SGI: “Allow an opponent to cut your skin while you cut his flesh. Allow him to cut your flesh while you cut his bone.’ This is the quintessential strategy of Japanese swordsmanship. This strategy should be applied to ensure the security of the people. Since it was properly implemented in Sino-Japan war and Great East Asia War, Japan saw victory after victory in all the battles she was engaged in. This essential spirit of swordsmanship is fundamentally applicable for bringing an ideal victory to every aspect of one’s daily life on the home front while the war goes on afar.”
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Dehn: Soka Gakkai. In: Michael Klöcker/ Udo Tworuschka (Hg.): Handbuch der Religionen. Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland und im deutschsprachigen Raum, 58. Ergänzungslieferung (2018), VII – 2.9 Westarp Science Fachverlag, Hohenwarsleben 2019, ISBN 978-3-86617-500-6.
- Ulrich Dehn: Sōka Gakkai – Geschichte und Gegenwart einer buddhistischen Laienbewegung. EB-Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-86893-389-5.
- George Ehrhardt, Axel Klein, Levi McLaughlin, Steven R. Reed: Kōmeitō: Politics and Religion in Japan. Institute of East Asian Studies, ISBN 978-1-55729-111-0, S. 272.
- Phillip E. Hammond, David W. Machacek: Sōka Gakkai in America: Accommodation and Conversion. Oxford University Press, London, ISBN 0-19-829389-5.
- Sibylle Höhe: Religion, Staat und Politik in Japan. Iudicium Verlag, München 2001, S. 219–220, ISBN 978-3-86205-025-3.
- Robert Kötter: Die Sōka Gakkai International – Deutschland – Geschichte – Struktur – Mitglieder. Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst, Marburg 2006, ISBN 978-3-934759-03-9.
- Daniel A. Metraux: Wissenschaftlicher Artikel zu Soka Gakkai The Sōka Gakkai in Australia: Globalization of a New Japanese Religion.
- Helwig Schmidt-Glintzer: Der Buddhismus Nichiren Daishonins – seine Ursprünge und sein Potenzial für die Moderne. Geleitwort zu Die Schriften Nichiren Daishonins. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-451-33454-2, S. XV–XXIV.
- Helmut Schreier: John Deweys demokratischer Glaube. Derk Janßen Verlag, Freiburg 2016, ISBN 978-3-938871-13-3, S. 134–135.
- Tobias Schuckert: Auf der Suche nach Glück. Lit-Verlag, Berlin/Münster 2021, ISBN 978-3-643-15010-3.
- Markus Schweigkofler: Sōka Gakkai International in Deutschland (SGI-D). Diskursanalytische Untersuchungen. utzverlag, München 2014, ISBN 978-3-8316-4303-5.
- Richard Hugh Seager: Encountering the Dharma. Daisaku Ikeda, Sōka Gakkai, and the Globalization of Buddhist Humanism. University of California Press, Berkeley, Los Angeles, London 2006, ISBN 0-520-24577-6.
- Jacqueline Stone: Buddhism in the Modern World, „By Imperial Edict and Shogunal Decree“ – Politics and Issue of Ordination Platform in Modern Lay Nichiren Buddhism, Chapter 8, published by Steven Heine, Charles S. Prebish, Oxford University Press US, ISBN 0-19-514698-0.
- Michael von Brück: Einführung in den Buddhismus. Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-458-71001-1, S. 69.
- Levi McLaughlin, Soka Gakkai’s Human Revolution: The Rise of a Mimetic Nation in Modern Japan (Contemporary Buddhism). University of Hawai'i Press (31. Dezember 2018), ISBN 978-0-8248-7542-8.
- Daniel B. Montgomery: Fire in the Lotos. Mandala 1991, ISBN 1-85274-091-4.
- S. Noma (Hrsg.): Sōka Gakkai. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1443.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Soka Gakkai International (SGI)
- Soka Gakkai in Deutschland (SGI-D)
- Neue Religiosität und neue Religionen. Das Beispiel Sōka Gakkai von Ulrich Dehn (PDF-Datei; 267 kB)
- Irina Wieczorek: Religion und Politik in Japan: Soka Gakkai und Komeito (PDF-Datei; 2,09 MB)
- Die Zeit Online, Ein moderner Buddha an der Macht
- Dragan Todorovic: Soka Gakkai, Mystery with a Reason?, NOW-Magazine July 1997
- Vorlesung von Levi McLaughlin an der Princeton University zur SGI (englisch)
- The Value of a Grandfather Figure by Polly Toynbee, Manchester Guardian/May 19, 1984
- Deutsche Buddhistische Union: Heilsame und unheilsame Strukturen in Gruppen (PDF; 43 kB)
- Sōka Gakkai – Die Produktion religiösen Mehrwerts
- Kodaira, Noguchi & Takigawa: Former Soka Gakkai headquarter staff speak out about the organization
- The Cult Vault (94) – #94 SGI – The Final Chapter with Blanche