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„Abija“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Abijam.jpg|mini|hochkant=0.8|Abija aus [[Guillaume Rouillé]]s ''[[Promptuarium Iconum Insigniorum]]'', 1553]]
'''Abija''', aus dem Stamm [[Juda (Stamm)|Juda]], Sohn [[Rehabeam]]s und Maachas/Michajas, war zweiter König von [[Juda (Reich)|Juda]] von [[915 v. Chr.]] bis [[913 v. Chr.]]


'''Abija''', Sohn [[Rehabeam]]s und Maachas/Michajas, war zwischen 913 und 910 v. Chr. König von [[Juda (Reich)|Juda]].
Über Abija liegen nur [[Bibel|biblische]] Quellen vor. Wie sein Vater [[Rehabeam]] wurde Abija dem [[Monotheismus]] untreu und verehrte neben [[JHWH]], dem [[Gott]] Judas und [[Königreich Israel|Israels]], auch [[Kanaan|kanaanäische]] Götter (1Kön 15,1-8). Weiter findet sich in der Bibel eine Beschreibung eines Kampfes gegen das Heer König [[Jerobeam I.|Jerobeams I.]] von [[Nordreich Israel|Israel]] (2Chr 13,1-20). Abija versuchte, die nördlichen Grenze Judas nach Israel hin zu erweitern, da nach der Reichsteilung Jerusalem, die Hauptstadt Judas, gefährlich nahe an der Grenze zu Israel lag und von dort leicht hätte erobert werden können. Nach dem biblischen Bericht wurde das Heer Jerobeams von Abija geschlagen. Vermutlich handelt es sich hier aber um eine theologisch motivierte Erzählung, die nicht den geschichtlichen Tatsachen entspricht, denn erst Abijas Nachfolger konnte die Nordgrenze Judas tatsächlich erweitern. Die Kämpfe zwischen Jerobeam und Abija waren vermutlich nur kleine, ergebnislose Plänkeleien.


== Etymologie ==
Abija hatte einen [[Harem]] von 14 Frauen, mit denen er 22 Söhne und 16 Töchter (1Chr 13,21) zeugte. Sein Sohn [[Asa]] wurde nach seinem Tod König von Juda.


Der [[Hebräische Sprache|hebräische]] Personenname „Abija“ ist in zwei verschiedenen Schreibweisen überliefert: {{he|אֲבִיָּהוּ|’ǎvîjāhû}} und {{he|אֲבִיָּה|’ǎvîjāh}}. Es handelt sich um einen Nominalsatznamen, bestehend aus Subjekt und Prädikat. Subjekt (und zugleich [[theophor]]es Element) ist eine Form von „[[JHWH]]“ ({{he|יָהוּ|jāhû}} oder {{he|יָה|jāh}}), Prädikat ist das Substantiv {{he|אָב|’āv|de=Vater}}. Der Name lässt sich als „JHWH ist Vater“ übersetzen. Davon abweichend lautet die Form des Namens im 1. Buch der Könige {{he|אֲבִיָּם|’ǎvîjām}} {{Bibel|1 Kön|14|31}}. Dieser Name wird unterschiedlich gedeutet, entweder als Schreibfehler zum vorherigen Namen, oder als Kurzform mit enklitischem ''-m'' („(Gott) ist fürwahr Vater“) oder als Nominalsatzname mit {{he|יָם|jām|de=Meer}} als Subjekt (und theophorem Element) („Jam ist Vater“). Die [[Septuaginta]] gibt den Namen als Αβιου ''Abiu'' bzw. Αβια ''Abia'' wieder, die [[Vulgata]] als ''Abia'' bzw. ''Abiam''.<ref>[[Hans Rechenmacher]], [https://doi.org/10.24344/bht-dahpn?urlappend=%2Frecord_col%2Fbiblisch%3Fview%3Ddetail%26id%3D18%26version%3D2 Art. אֲבִיָּה], [https://doi.org/10.24344/bht-dahpn?urlappend=%2Frecord_col%2Fbiblisch%3Fview%3Ddetail%26id%3D19%26version%3D2 Art. אֲבִיָּהוּ] und [https://doi.org/10.24344/bht-dahpn?urlappend=%2Frecord_col%2Fbiblisch%3Fview%3Ddetail%26id%3D24%26version%3D2 Art. אֲבִיָּם], in: Hans Rechenmacher; Viktor Golinets; Annemarie Frank: [https://doi.org/10.24344/bht-dahpn Datenbank ‚Althebräische Personennamen‘], München 2020, ID 18f.24, Version 201.
</ref>


== Biblische Erzählung ==
{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Rehabeam]]|NACHFOLGER=[[Asa]]|AMT=[[Liste der Könige Israels|König von Juda]]|ZEIT=[[915 v. Chr.|915]]-[[913 v. Chr.]]}}


Über Abija berichtet {{B|1 Kön|15|1–8}}. Seine Regierungsdauer wird mit drei Jahren beziffert. Sein Vater ist [[Rehabeam]], König von Juda, seine Mutter heißt [[Maacha#Maacha, Mutter Abijas|Maacha]]. Abija wird negativ bewertet, wie sein Vater Rehabeam verehrte er neben [[JHWH]] andere Götter. Zu seiner Regierungszeit herrschte Krieg zwischen [[Nordreich Israel|Israel]] und Juda. {{B|2 Chr|13|1–20}} beschreibt einen Kampf Abijas gegen das Heer König [[Jerobeam I.|Jerobeams&nbsp;I.]] von Israel. Abija versuchte, die nördliche Grenze Judas nach Israel hin zu erweitern, da nach der Reichsteilung Jerusalem, die Hauptstadt Judas, gefährlich nahe an der Grenze zu Israel lag und von dort leicht hätte erobert werden können. Abija schlug das Heer Jerobeams.
[[Kategorie:Mann]]

Abija hatte nach biblischer, aber vermutlich vollkommen legendärer und unzutreffender Aussage einen [[Harem]] von 14 Frauen, mit denen er 22 Söhne und 16 Töchter zeugte {{Bibel|2 Chr|13|21}}. Nach seinem Tod regierte sein Sohn [[Asa (König)|Asa]] als König von Juda 40 Jahre.

Außerbiblisch ist Abija nicht belegt.

== Literatur ==

* [[Siegfried Herrmann (Theologe)|Siegfried Herrmann]], [[Walter Klaiber]]: ''Die Geschichte Israels: von Abraham bis Bar-Kochba.'' Stuttgart 2003, ISBN 3-438-06206-2, S. 67.
* Nelson Beecher Keyes: ''Vom Paradies bis Golgatha. Die Geschichte der biblischen Welt in Wort und Bild mit vielen Karten.'' (Amerikanische Originalausgabe: ''Story of the Bible Word'', C. S. Hammond & Co. 1959 und 1962) Übersetzt von [[Werner Buhre]]. Das Beste, Stuttgart/Zürich/Wien 1964, S. 64 (''Die Könige von Israel und Juda'').
* {{Anchor Bible Dictionary|1|18|19|Abijah, King of Judah|Keith W. Whitelam}}

== Weblinks ==

{{Commonscat|Abijah|Abija}}

== Einzelnachweise ==

<references />

{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Rehabeam]]|NACHFOLGER=[[Asa (König)|Asa]]|AMT=[[Liste der Könige Israels|König von Juda]]|ZEIT=913–910 v.&nbsp;Chr.}}

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Aktuelle Version vom 4. August 2024, 14:21 Uhr

Abija aus Guillaume Rouillés Promptuarium Iconum Insigniorum, 1553

Abija, Sohn Rehabeams und Maachas/Michajas, war zwischen 913 und 910 v. Chr. König von Juda.

Der hebräische Personenname „Abija“ ist in zwei verschiedenen Schreibweisen überliefert: אֲבִיָּהוּ ’ǎvîjāhû und אֲבִיָּה ’ǎvîjāh. Es handelt sich um einen Nominalsatznamen, bestehend aus Subjekt und Prädikat. Subjekt (und zugleich theophores Element) ist eine Form von „JHWH“ (יָהוּ jāhû oder יָה jāh), Prädikat ist das Substantiv אָב ’āv, deutsch ‚Vater‘. Der Name lässt sich als „JHWH ist Vater“ übersetzen. Davon abweichend lautet die Form des Namens im 1. Buch der Könige אֲבִיָּם ’ǎvîjām (1 Kön 14,31 EU). Dieser Name wird unterschiedlich gedeutet, entweder als Schreibfehler zum vorherigen Namen, oder als Kurzform mit enklitischem -m („(Gott) ist fürwahr Vater“) oder als Nominalsatzname mit יָם jām, deutsch ‚Meer‘ als Subjekt (und theophorem Element) („Jam ist Vater“). Die Septuaginta gibt den Namen als Αβιου Abiu bzw. Αβια Abia wieder, die Vulgata als Abia bzw. Abiam.[1]

Biblische Erzählung

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Über Abija berichtet 1 Kön 15,1–8 EU. Seine Regierungsdauer wird mit drei Jahren beziffert. Sein Vater ist Rehabeam, König von Juda, seine Mutter heißt Maacha. Abija wird negativ bewertet, wie sein Vater Rehabeam verehrte er neben JHWH andere Götter. Zu seiner Regierungszeit herrschte Krieg zwischen Israel und Juda. 2 Chr 13,1–20 EU beschreibt einen Kampf Abijas gegen das Heer König Jerobeams I. von Israel. Abija versuchte, die nördliche Grenze Judas nach Israel hin zu erweitern, da nach der Reichsteilung Jerusalem, die Hauptstadt Judas, gefährlich nahe an der Grenze zu Israel lag und von dort leicht hätte erobert werden können. Abija schlug das Heer Jerobeams.

Abija hatte nach biblischer, aber vermutlich vollkommen legendärer und unzutreffender Aussage einen Harem von 14 Frauen, mit denen er 22 Söhne und 16 Töchter zeugte (2 Chr 13,21 EU). Nach seinem Tod regierte sein Sohn Asa als König von Juda 40 Jahre.

Außerbiblisch ist Abija nicht belegt.

  • Siegfried Herrmann, Walter Klaiber: Die Geschichte Israels: von Abraham bis Bar-Kochba. Stuttgart 2003, ISBN 3-438-06206-2, S. 67.
  • Nelson Beecher Keyes: Vom Paradies bis Golgatha. Die Geschichte der biblischen Welt in Wort und Bild mit vielen Karten. (Amerikanische Originalausgabe: Story of the Bible Word, C. S. Hammond & Co. 1959 und 1962) Übersetzt von Werner Buhre. Das Beste, Stuttgart/Zürich/Wien 1964, S. 64 (Die Könige von Israel und Juda).
  • Keith W. Whitelam: Abijah, King of Judah. In: Anchor Bible Dictionary (ABD). Band 1, Doubleday, New York / London 1992, ISBN 0-385-19351-3, S. 18–19.
Commons: Abija – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans Rechenmacher, Art. אֲבִיָּה, Art. אֲבִיָּהוּ und Art. אֲבִיָּם, in: Hans Rechenmacher; Viktor Golinets; Annemarie Frank: Datenbank ‚Althebräische Personennamen‘, München 2020, ID 18f.24, Version 201.
VorgängerAmtNachfolger
RehabeamKönig von Juda
913–910 v. Chr.
Asa