„Adriatisches Meer“ – Versionsunterschied
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Das '''Adriatische Meer''' oder die '''Adria''' (italienisch: ''Mare Adriatico'', albanisch: ''Deti Adriatik'', kroatisch und serbisch, bzw. bosnisch: ''Jadransko more'' (serbisch auch Јадранско море) oder ''Jadran'' (serbisch: Јадран), slowenisch: ''Jadransko morje'') ist ein Teil des [[Mittelmeer]]es, das nach der Stadt [[Adria (Stadt)|Adria]] in [[Italien]] (Provinz [[Provinz Rovigo|Rovigo]]) benannt ist. Zum Adriatischen Meer wird alles gerechnet, was nördlich der [[Straße von Otranto]] liegt. Es trennt die [[Apennin]]halbinsel von der [[Balkan]]halbinsel. |
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{{Infobox Meer |
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| Name=Adria |
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| Alternativname=Adriatisches Meer |
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| Bild=Bm adria.jpg |
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| Bildbreite= |
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| Bildbeschreibung=Adriatisches Meer<br />(Ausschnitt aus [[Blue Marble|Blue-Marble]]-Karte der NASA) |
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| Breitengrad=42.5 |
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| Längengrad=16 |
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| Abmessung = |
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| Ozean = |
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| Region-ISO =XA |
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| Art = |
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| Lage =Südosteuropa, zwischen [[Italien]], [[Slowenien]], [[Kroatien]], [[Bosnien und Herzegowina]], [[Montenegro]] und [[Albanien]] |
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| Maximaltiefe =1260 |
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| MaximaltiefeRef = |
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| MittlereTiefe =120 |
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| MittlereTiefeRef = |
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| Fläche =132000 |
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| FlächeRef = |
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| Volumen = |
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| VolumenRef = |
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| Zufluss = |
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| Anschluss = |
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| Inseln =[[#Inseln|Inseln (Auswahl)]] |
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| Uferstadt = |
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| Besonderheiten =Ostküste stärker gegliedert |
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| Anmerkungen = |
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| Bild2 = |
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| Bildbeschreibung2 = |
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| Bild3 = |
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| Bildbeschreibung3 = |
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{{Positionskarte |
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|Mittelmeer |
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|caption = Lage des Adriatischen Meeres innerhalb des Mittelmeeres |
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|float = right |
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|width = 400 |
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|maptype = relief |
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|label = Adria |
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|type = waterbody |
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|elevation = 0 |
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|dim = 820000 |
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|region = XA |
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Das '''Adriatische Meer''', kurz auch die '''Adria''', ist das langgestreckte nördliche Seitenbecken des [[Mittelmeer]]es zwischen der [[Apenninhalbinsel]] und der [[Balkanhalbinsel]]. Das Adriatische Meer erstreckt sich von Venedig und Triest Richtung Südosten über 820 km bis zur [[Straße von Otranto]]. |
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Anrainerstaaten sind [[Italien]], [[Slowenien]], [[Kroatien]], [[Bosnien und Herzegowina]] (beim Ort [[Neum]]), [[Serbien und Montenegro]], [[Albanien]] und [[Griechenland]] mit der Insel [[Korfu]]. |
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== Name == |
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== Lage, Ausmaße und Klima == |
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Das Adriatische Meer ist möglicherweise (ungesichert) nach der italienischen Stadt [[Adria (Venetien)|Adria]] in der [[Provinz Rovigo]] benannt. Andere Quellen nennen die Stadt [[Atri]] in den Abruzzen als Namensgeber. Der historische Name und die Bezeichnungen in den heutigen Anrainersprachen lauten: [[latein]]isch ''Mare Adriaticum''; {{itS|''Mare Adriatico''}}; [[Bosnische Sprache|bosnisch]] [[Kroatische Sprache|kroatisch]] [[Serbische Sprache|serbisch]] ''Jadransko more'' oder kurz ''Jadran''; {{slS|''Jadransko morje''}}; {{sqS|''Deti Adriatik''}} oder kurz ''Adriatiku; [[Griechisches Alphabet|griechisch]] Αδριατική θάλασσα (Adriatiki thalassa)''. |
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Das Adriatische Meer ist von Nordwest bis Südost 820 Kilometer lang und durchschnittlich 180 km breit. Die größte Breite beträgt etwa 220 Kilometer. Es bedeckt eine Fläche von 132.000 [[Quadratkilometer]] und ist im Nordbecken (nördlich des Vorgebirges Monte Gargano) durchschnittlich zwischen 40 und 200 Meter tief. Der südliche Teil ist bedeutend tiefer und erreicht zwischen [[Durrës]] und [[Bari (Italien)|Bari]] mit 1.251 Metern seine größte Tiefe. Den südlichen Abschluss des Meeres bildet die [[Straße von Otranto]], wo der Abstand zwischen [[Italien]] und [[Albanien]] nur 71 Kilometer beträgt. Sein Salzgehalt beträgt im Mündungsgebiet der großen Flüsse etwa 2,5 % (Oberflächenwasser) und nimmt nach Süden bis 3,9 % zu. |
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== Geografie == |
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Der Nordteil ist flach mit zahlreichen [[Lagune]]n, ab dem [[Po (Fluss)|Po]]-Delta wird die Küste zunehmend steiler. Die Ostküste, in die die vorwiegend [[Kroatien|kroatische]] Halbinsel [[Istrien]] hineinragt, ist gebirgig und stark gegliedert mit zahlreichen [[Insel]]n. Den Hauptteil der Ostküste nimmt die [[Kroatien|südkroatische]] Landschaft [[Dalmatien]] ein. |
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=== Lage === |
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[[Datei:Adriatic Sea map.png|mini|Anrainerstaaten der Adria]] |
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Das Adriatische Meer ist von Nordwest bis Südost 820 km lang und durchschnittlich 160 km breit. Die größte Breite beträgt etwa 220 km. Es bedeckt eine Fläche von 138.000 km²<ref>Egidio Ivetic (Hrsg.): ''Adriatico orientale. Atlante storico di un litorale mediterraneo'', Centro di ricerche storiche Rovigno, Rovigno 2014, S. 17.</ref> und ist im Nordbecken (nördlich des Vorgebirges Monte Gargano) zwischen 40 und 200 m tief. Der südliche Teil ist bedeutend tiefer und erreicht zwischen [[Durrës]] und [[Bari]] mit 1260 m seine größte Tiefe. Den südlichen Abschluss des Meeres bildet die [[Straße von Otranto]], wo der Abstand zwischen Italien und Albanien nur 71 km beträgt. |
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Die Bucht von [[Kotor]] in [[Serbien und Montenegro]] bildet mit etwa 30 Kilometern den längsten [[Fjord]] des Meeres. Der äußerste Südosten ist wiederum flach und sumpfig. |
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Anrainerstaaten sind [[Italien]], [[Slowenien]], [[Kroatien]], [[Bosnien und Herzegowina]]<!--(beim Ort [[Neum]])-->, [[Montenegro]] und [[Albanien]]. |
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Die Küste [[Albanien]]s ist bisher touristisch noch wenig erschlossen. |
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=== Küsten === |
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Das Klima ist durch sehr warme, regenarme Sommer und milde, zum Teil regenreiche Winter gekennzeichnet. Im Sommer herrschen beständige, schwachwindige Wetterlagen vor. Im Winter steht das Adriagebiet unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten aus dem [[Atlantik]]. Dadurch kommt es gelegentlich zu warmen Südwinden ([[Scirocco (Wind)|Scirocco]]) und kalten Nordwinden ([[Mistral (Wind)|Mistral]], [[Bora (Wind)|Bora/Bura]]). |
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Der Nordwestteil, die [[obere Adria]], ist flach mit einigen zum Teil großen [[Lagune]]n. Die größte ist die [[Lagune von Venedig]]. Danach wird die italienische Ostküste südlich von [[Gabicce Mare]] schlagartig gebirgig, wobei dort die gesamte Küstenlinie relativ geradlinig verläuft. Außer den [[Tremiti-Inseln]] gibt es keine vorgelagerten Inseln. Lediglich das in [[Apulien]] gelegene [[Gargano]]-Gebirge ragt als Halbinsel etwa 50 Kilometer nach Osten in die Adria hinein. Die Westküste der Adria endet am italienischen Stiefelabsatz bei [[Otranto]]. |
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[[Datei:Montenegrin coast, Montenegro 93.jpg|mini|Adriaküste bei [[Budva]] in Montenegro]] |
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== Tourismus und Umweltschutz == |
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Die Ostküste des Meeres mit der Halbinsel [[Istrien]] an deren Nordende ist durchweg gebirgig. Einen Gutteil der Ostküste nimmt die kroatische Landschaft [[Dalmatien]] ein. Die [[Bucht von Kotor]] in Montenegro ist mit etwa 30 Kilometern Länge die größte Bucht der Adria. Der äußerste Südosten ist wiederum flach und sumpfig. Entlang der gesamten [[Kroatische Adria|Ostküste]] befinden sich weit über tausend [[Kroatische Inseln|Inseln]]. |
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[[Bild:Adria.png|thumb|300px|Adria, [[Montenegro]] [[1976]]]] |
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Südlich von [[Shkodra]] in Albanien erstreckt sich entlang der Küste des [[Drin-Golf]]s und auch weiter südlich ein breites Tiefland mit teils unberührten [[Strand|Sandstränden]]. An vielen Flussmündungen haben sich langgestreckte Lagunen gebildet. An der [[Bucht von Vlora]] endet die Adriaküste. Südlich der Stadt [[Vlora]] fängt die [[Albanische Riviera]] am [[Ionisches Meer|Ionischen Meer]] an. |
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Bedeutend ist der [[Fremdenverkehr|Tourismus]] - viele Badeorte an diesem Meer sind europaweit bekannt. In [[Slowenien]] sind es [[Portorož]], [[Piran]], [[Izola]] und [[Koper]]. In Serbien und Montenegro [[Budva]]. In Italien sind dies vor allem [[Rimini]], [[Jesolo]], [[Caorle]], [[Chioggia]] und [[Grado]]. In [[Kroatien]] sind die Städte [[Rovinj]] und [[Opatija]], [[Die Kroatischen Inseln]], [[Dubrovnik]] und die [[Makarska]]-Rivijera beliebte Reiseziele. |
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=== Inseln === |
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Da die nördliche Adria eine "Sackgasse" ist, findet fast kein Wasseraustausch mit dem Rest des Mittelmeeres statt. Seit 30 Jahren stört die Industrie das labile Gleichgewicht der Meeresströmung aus dem Süden, den Zuflüssen aus den Gebirgen und des gefilterten Meerwasser aus dem Boden, so entlässt der Fluss [[Po (Fluss)|Po]] jährlich 50 Mrd. [[Kubikmeter]] stark belastetes Wasser in die Adria ([[Zinn]], [[Zink]], [[Blei]], [[Chrom]], [[Kupfer]], [[Arsen]], [[Quecksilber]] und [[Öl]]), insgesamt transportiert der Fluss heute doppelt so viele Nährsalze wie noch vor zehn Jahren. Dieser Umstand führt dazu, dass Teile der nordwestlichen Adriaküste häufig von [[Algen|Algenplagen]] heimgesucht werden. |
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[[Datei:Korcula City.jpg|mini|Blick auf die [[Korčula (Stadt)|Stadt Korčula]] auf der Insel [[Korčula]], Kroatien]] |
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[[Datei:Lavsa.jpg|mini|Insel Lavsa im [[Nationalpark Kornaten]], Kroatien]] |
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* Albanien: [[Sazan]] vor der [[Karaburun (Albanien)|Karaburun]]-Halbinsel in der Nähe der Straße von Otranto |
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Im Gegensatz hierzu ist die Wasserqualität an der [[Kroatien|kroatischen]] Küste weitestgehend hervorragend. |
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* Bosnien-Herzegowina: [[Mali Školj]] und [[Veliki Školj]] |
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* Italien: [[Tremiti-Inseln]], nördlich der [[Gargano]]-Halbinsel |
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* Kroatien: [[Brač]], [[Cres]], [[Čiovo]], [[Dugi Otok]], [[Hvar]], [[Ilovik]], [[Ist (Insel)|Ist]], [[Jabuka (Adria)|Jabuka]], [[Korčula]], [[Krk]], [[Lastovo]], [[Lopud]], [[Lošinj]], [[Mljet]], [[Pag]], [[Premuda]], [[Olib]], [[Rab]], [[Šipan]], [[Susak (Insel)|Susak]], [[Vis]], [[Unije]] und viele andere mehr. Insgesamt zählt man 1246 [[Liste kroatischer Inseln|Inseln in der kroatischen Adria]]. Lediglich 47 davon sind bewohnt. |
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* Montenegro: [[Sveti Stefan]], [[Sveti Nikola]] und die Gruppe von kleinen Inseln in der [[Bucht von Kotor]]: [[Mamula]], [[Sveti Marko (Bucht von Kotor)|Sveti Marko]], [[Blumeninsel (Bucht von Kotor)|Ostrvo Cvijeća]] („Insel der Blumen“), sowie [[Gospa od Škrpjela]] und [[Sveti Đorđe]] vor [[Perast]] ([[Liste der Inseln in Montenegro]]) |
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=== Zuflüsse === |
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Bedeutende Adria-Zuflüsse (Auswahl): |
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'''Wichtige Adriahäfen:''' |
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* Albanien: [[Buna (Adriatisches Meer)|Buna]] (Grenzfluss zu Montenegro), [[Shkumbin]], [[Vjosa]] |
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*in Italien: [[Triest]], [[Venedig]] inklusive Hafen von [[Chioggia]], [[Ancona]], [[Bari (Italien)|Bari]], [[Brindisi]] |
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* Italien: [[Brenta (Fluss)|Brenta]], [[Etsch]], [[Isonzo]], [[Livenza]], [[Piave]], [[Po (Fluss)|Po]], [[Reno (Fluss)|Reno]], [[Sile (Fluss)|Sile]], [[Tagliamento]] |
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*in Slowenien: [[Koper]] |
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* Kroatien: [[Cetina]], [[Krka (Kroatien)|Krka]], [[Mirna (Kroatien)|Mirna]], [[Neretva]], [[Rječina]], [[Zrmanja]] |
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* Montenegro: [[Morača]], Buna (Grenzfluss zu Albanien) |
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* Slowenien: [[Drnica]], [[Rižana (Fluss)|Rižana]] |
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=== Klima === |
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Das Klima ist durch sehr warme, regenarme und trockene Sommer und milde, zum Teil regenreiche und feuchte Winter gekennzeichnet. Im Sommer herrschen beständige, schwach windige Wetterlagen vor. Im Winter steht das Adriagebiet unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten aus dem [[Atlantischer Ozean|Atlantik]]. Dadurch kommt es gelegentlich zu warmen Südwinden ([[Scirocco]]) und kalten Nordwinden ([[Bora (Wind)|Bora/Bura]]). |
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*Kroatien: [[Brač]], [[Cres]], [[Dugi]], [[Hvar]], [[Ilovik]], [[Korčula]], [[Krk]], [[Lastovo]], [[Lopud]], [[Lošinj]], [[Mljet]], [[Pag]], [[Rab]], [[Sipan]], [[Susak]], [[Vis]], [[Unije]] u.v.a.m.<BR>Insgesamt zählt die kroatische Adria 1.185 Inseln, von denen viele jedoch sehr klein und nur 67 bewohnt sind. |
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* Serbien und Montenegro: [[Sveti Nikola]] |
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=== Pegel === |
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Als „[[Meter über Adria]]“ wird die [[Höhe über dem Meeresspiegel]] mit drei möglichen Bezugshöhen angegeben. So wird die Angabe in den [[Jugoslawien|jugoslawischen Nachfolgestaaten]] auf den mittleren Pegelstand am Molo Sartorio aus dem Jahr 1900 (''Pegel Triest 1900'') bezogen, während eine gleichlautende Höhendefinition für [[Albanien]] auf den ''Pegel Durrës'', den mittleren Pegelstand in der Stadt [[Durrës]], bezogen ist. In [[Österreich]] wird der Pegel auf einen im Jahre 1875 festgelegten mittleren Pegelstand der Adria am [[Molo Sartorio]] von [[Triest]] (''Pegel Triest 1875'') verwendet. |
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== Meereskunde == |
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=== Meeresströmungen === |
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[[Datei:Adriatic Sea Currents 2.jpg|mini|Kalte und warme Meeresströmungen]] |
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Die [[Meeresströmung]] verläuft entlang der Ostküste in nördlicher und entlang der Westküste in südlicher Richtung. Auch sind im oberen, mittleren und unteren Drittel des Beckens oft drei etwa gleich große, ausgeprägte Wirbel gegen den Uhrzeigersinn zu beobachten, die jeweils die gesamte Breite der Adria ausfüllen. |
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Die Adria ist ein lang gestrecktes Becken mit einer etwa 70 Kilometer schmalen Öffnung am südlichen Ende. Deshalb findet relativ wenig Wasseraustausch mit dem Rest des Mittelmeeres statt. |
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=== Salzgehalt === |
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Der [[Salzgehalt]] beträgt im [[Mündung (Gewässer)|Mündungsgebiet]] der großen Flüsse je nach Jahreszeit und Niederschlag etwa 2,5 bis 3 % an der Oberfläche. Abseits von Flussmündungen beträgt der Salzgehalt im Norden um die 3,4 % und nimmt nach Süden hin (durch Konzentration durch [[Verdunstung]]) bis auf 3,9 % zu. In zehn Metern Tiefe hat das Wasser nahezu den gleichen Salzgehalt wie das jeweilige [[Oberflächenwasser (Ozeanographie)|Oberflächenwasser]] abseits von Flussmündungen. |
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(Der Salzgehalt des Mittelmeeres liegt im Durchschnitt und im Bereich des an die Adria anschließenden Ionischen Meers bei rund 3,8 %, – ebenfalls wegen Verdunstungskonzentration – deutlich höher als der des [[Atlantischer Ozean|Atlantiks]] mit etwa 3,5 %.) |
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=== Wassertemperatur === |
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Die Wassertemperatur an der Oberfläche erreicht im August 23 bis 28 °C, in Buchten und im Süden kann sie auch über 30 °C erreichen, wobei die italienische Küste allgemein wärmeres Wasser aufweist. Im Februar sinkt die Temperatur im Norden bis auf etwa 7 °C und im Süden auf rund 15 °C, wobei das Wasser an der Ostküste weniger stark auskühlt. |
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=== Gezeiten und Wellen === |
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Der [[Tidenhub]] beträgt bei [[Springtide]] max. etwa 1,5 Meter, bei gleichzeitigem, starkem Südostwind ([[Scirocco]] – siehe: [[Aqua alta]]) noch deutlich mehr, wobei die Küstenabschnitte am nördlichen Ende die höchsten Werte aufweisen,<ref>{{Internetquelle |url=https://de.tideschart.com/Italy/Friuli-Venezia-Giulia/Provincia-di-Trieste/ |titel=Gezeiten in Trieste |werk=tidechart.com |abruf=2023-12-05}}</ref> da das langgezogene Becken dort endet. Bei bewegter See erreicht der [[Seegang]] regelmäßig eine Höhe von etwa zwei Metern, selten über 3 m, wobei an Steilküsten die [[Brandung]] eine beachtliche Kraft entfalten kann. Selbst bei ruhiger See ist eine [[Dünung]] im Norden nicht besonders ausgeprägt und selten deutlich wahrnehmbar, in der Mitte und im Süden manchmal aber auch über 1 m hoch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arpae.it/it/temi-ambientali/mare/previsioni-mare/previsioni-oceanografiche |titel=Aktuelle grafische Darstellungen von Wind, Strömungen, Salzgehalt, Temperatur, Wellen und Meereshöhe der Adria |werk=arpae.it |abruf=2023-12-05}}</ref> |
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<!-- === Fauna und Flora ===--> |
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== Tourismus == |
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[[Datei:Beach of Rimini (14-07-2012).jpg|mini|Strandbad an der italienischen Adriaküste 2012]] |
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Wirtschaftlich ist der [[Tourismus]] für die Anrainerstaaten von Bedeutung. Viele Badeorte an diesem Meer sind europaweit bekannt, einige weltweit. Dazu zählen in: |
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* Albanien: [[Durrës]], [[Vlora]], [[Golem (Kavaja)|Golem]], [[Velipoja]] und [[Shëngjin]] |
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* Bosnien und Herzegowina: [[Neum]] |
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* Italien: [[Triest]], [[Bari]], [[Venedig]], [[Ravenna]], [[Rimini]], [[Chioggia]], [[Eraclea Mare]], [[Jesolo]], [[Caorle]], [[Bibione]], [[Grado (Friaul-Julisch Venetien)|Grado]], [[Ancona]], [[San Benedetto del Tronto]], [[Giulianova]], [[Pescara]], [[Vasto]], [[Termoli]], [[Vieste]], [[Trani]] und [[Otranto]] |
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* Kroatien: [[Dubrovnik]], [[Rovinj]], [[Poreč]], [[Pula]], [[Opatija]], [[Zadar]], [[Šibenik]], [[Trogir]], [[Split]], die [[Makarska Riviera]] und die [[Kroatische Inseln|kroatischen Inseln]] |
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* Montenegro: [[Budva]], [[Herceg Novi]], [[Ulcinj]], [[Bar (Montenegro)|Bar]] |
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* Slowenien: [[Izola]], [[Koper]], [[Piran]], [[Portorož]] |
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== Umweltschutz und Klimawandel == |
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Die Wasserqualität war im Jahr 2004 bei einem vom [[ADAC]] beauftragten Test abseits der Po-Mündung an der italienischen und an der kroatischen Küste weitestgehend gut bis sehr gut.<ref>ADAC auf adria-istrien.de: {{Webarchiv |url=http://www.adria-istrien.de/images/wasser/adac2005-1.jpg |text=— |wayback=20070929145744}} {{Webarchiv |url=http://www.adria-istrien.de/images/wasser/adac2005-2.jpg |text=2 |wayback=20070929145756}}</ref> Die Adria ist durch verschiedene [[Abfall|Abfälle]] der Anrainerstaaten [[Gewässerverschmutzung#Meere|belastet]].<ref>[https://www.diepresse.com/4948559/kroatiens-kuste-wird-mit-mull-uberschwemmt?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do ''Kroatiens Küste wird mit Müll überschwemmt.''] In: ''diepresse.com''</ref> |
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Zunehmend gerät die Adria in den Blickpunkt des Umweltschutzes und des [[Globale Erwärmung|Klimawandels]]. Sichtbarste Zeichen sind die Zunahme an tropischem Fischbestand sowie zunehmende Algen- und Quallenplagen. Im Jahr 2007 warnte der damalige italienische Umweltminister [[Alfonso Pecoraro Scanio]], dass Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung „die Adria zu einem geschlossenen Becken machen, in dem es bereits in 150 m Tiefe kein Leben mehr gibt“. Im September 2007 war die Adria ein Thema der ersten nationalen italienischen Konferenz zur Klimaerwärmung in Rom.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-an-der-adria-unser-meer-kennt-keinen-winter-mehr-1.232786 ''Unser Meer kennt keinen Winter mehr''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]''</ref> Während den [[Temperaturanomalien im Jahr 2024]] warnten Experten vor den Folgen [[Folgen der globalen Erwärmung#Erwärmung der Meere|immer höherer Meerestemperaturen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/unappetitlicher-algenschleim-rekordtemperaturen-in-der-adria-forschende-schlagen-alarm |titel=Unappetitlicher Algenschleim – Rekordtemperaturen in der Adria: Forschende schlagen Alarm |werk=srf.ch |datum=2024-07-23 |abruf=2024-07-23}}</ref> |
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== Verkehr == |
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Auf italienischer Seite führen mehrere Verkehrsadern, zum Teil unmittelbar parallel nebeneinander, an der Küste entlang. So verlaufen die italienischen Staatsstraßen [[Strada Statale 14 della Venezia Giulia|Strada Statale della Venezia Giulia]] (SS14) von Triest bis Venedig, die [[Strada Statale 309 Romea|Strada Romea]] (SS309) von Venedig bis Ravenna und ab da die [[Strada Statale 16 Adriatica|Strada Adriatica]] (SS16) bis ganz in den Süden. Weiters die Autobahnen [[Autostrada A4 (Italien)|Autostrada „serenissima“]] (A4) von Triest bis Mestre und die [[Autostrada Adriatica]] (A14), ebenso wie die Eisenbahnstrecke [[Bahnstrecke Bologna–Ancona|Bologna-Ancona]] (ab Rimini bis Ancona) und danach als [[Bahnstrecke Ancona–Lecce|Ferrovia Adriatica]] bis ganz in den Süden. |
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Entlang der Ostküste verläuft von Slowenien bis Montenegro die [[Jadranska Magistrala|Adriatische Küstenstraße]] ''(Jadranska Magistrala)''. |
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=== Hafenstädte === |
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Ausgewählte Adriahäfen sind |
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* in Albanien: [[Hafen Durrës|Durrës]], [[Vlora]] |
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* in Bosnien und Herzegowina: [[Neum]] |
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* in Italien: [[Hafen Triest|Triest]] (und Terminal der [[Adria-Wien Pipeline]]), [[Venedig]] inklusive Hafen von [[Chioggia]], [[Ravenna]], [[Ancona]], [[Pescara]], [[Ortona]], [[Bari]], [[Brindisi]] |
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* in Kroatien: [[Pula]], [[Rijeka]], [[Ploče]], [[Zadar]], [[Split]], [[Dubrovnik]] |
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* in Montenegro: [[Kotor]], [[Bar (Montenegro)|Bar]] |
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* in Slowenien: [[Koper]] |
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<gallery mode="packed" caption="Häfen (Auswahl)"> |
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Porto ancona.jpg|Ancona |
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Rijeka, Croatia, Port.JPG|Rijeka |
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Koper slowenien.JPG|Koper |
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</gallery> |
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== Literatur == |
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* {{RE|I,1|417|419|Adria|[[Joseph Partsch]]|RE:Adria}} |
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* ''Adria.'' In: ''ADAC motorwelt.'' München 2005,3. {{ISSN|0007-2842}} |
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* {{Literatur |Autor=Uwe Rada |Titel=Die Adria |TitelErg=Wiederentdeckung eines Sehnsuchtortes |Verlag=Pantheon Verlag |Ort=München |Datum=2014 |ISBN=978-3-570-55222-3}} |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Adriatic Sea|Adriatisches Meer}} |
|||
*[http://www.europa.eu.int/water/water-bathing/report/it.html EU-Bericht zur Wasserqualität in der italienischen Adria] |
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{{Wiktionary}} |
|||
*[http://www.mzopu.hr/doc/Kakvoca_engleska03052005.pdf Testergebnisse der Wasserqualität in der kroatischen Adria, Englisch] |
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* {{DNB-Portal|4000533-1}} |
|||
*[http://www.tauchsport.com/wracks/Wrackuebersicht.htm Liste von Schiffswracks in der Adria] |
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*[http://prognoza.hr/aladin_prognoza_e.html Windkarte mit Windprognose ALADIN für die kroatische Küste] |
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== Einzelnachweise == |
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*[http://www.italien.com/Ferienregion/Adria/ Informationsportal über die italienische Adria] |
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<references /> |
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{{NaviBlock |
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|Navigationsleiste Atlantischer Ozean |
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|Navigationsleiste Mittelmeer |
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}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4000533-1|VIAF=316741867}} |
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[[Kategorie:Mittelmeer]] |
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[[Kategorie:Geographie (Italien)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Kroatien)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Albanien)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Montenegro)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Slowenien)]] |
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[[Kategorie:Geographie (Bosnien und Herzegowina)]] |
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{{Koordinate Artikel|42_46_33_N_15_25_34_E_type:waterbody|42° 46′ 33" n. Br., 15° 25′ 34" ö. L.}} |
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[[Kategorie:Adriatisches Meer| ]] |
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[[ar:بحر أدرياتيكي]] |
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[[Kategorie:Meer (Mittelmeer)]] |
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[[bg:Адриатическо море]] |
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[[Kategorie:Gewässer in Italien]] |
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[[bs:Jadransko more]] |
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[[Kategorie:Gewässer in Kroatien]] |
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[[ca:Mar Adriàtica]] |
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[[Kategorie:Gewässer in Albanien]] |
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[[cs:Jaderské moře]] |
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[[Kategorie:Gewässer in Montenegro]] |
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[[da:Adriaterhavet]] |
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[[Kategorie:Gewässer in Slowenien]] |
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[[el:Αδριατική θάλασσα]] |
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[[Kategorie:Gewässer als Namensgeber für einen Asteroiden]] |
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[[en:Adriatic Sea]] |
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[[eo:Adriatiko]] |
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[[es:Mar Adriático]] |
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[[et:Aadria meri]] |
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[[fr:Mer Adriatique]] |
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[[gl:Mar Adriático]] |
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[[he:הים האדריאטי]] |
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[[hr:Jadransko more]] |
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[[hu:Adriai-tenger]] |
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[[id:Laut Adriatik]] |
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[[is:Adríahaf]] |
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[[it:Mare Adriatico]] |
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[[ja:アドリア海]] |
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[[ko:아드리아 해]] |
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[[la:Hadriaticum]] |
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[[lt:Adrijos jūra]] |
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[[nl:Adriatische Zee]] |
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[[no:Adriaterhavet]] |
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[[pl:Morze Adriatyckie]] |
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[[pt:Mar Adriático]] |
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[[ro:Marea Adriatică]] |
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[[ru:Адриатическое море]] |
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[[sk:Jadranské more]] |
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[[sl:Jadransko morje]] |
|||
[[sr:Јадранско море]] |
|||
[[sv:Adriatiska havet]] |
|||
[[tl:Dagat Adriatiko]] |
|||
[[uk:Адріатичне море]] |
|||
[[zh:亚得里亚海]] |
Aktuelle Version vom 18. April 2025, 11:51 Uhr
Adria Adriatisches Meer | |
---|---|
![]() (Ausschnitt aus Blue-Marble-Karte der NASA) (Ausschnitt aus Blue-Marble-Karte der NASA) | |
Lage | Südosteuropa, zwischen Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Albanien |
Wichtige Inseln | Inseln (Auswahl) |
Daten | |
Fläche | 132.000 km² |
Maximale Tiefe | 1260 m |
Mittlere Tiefe | 120 m |
Besonderheiten |
Ostküste stärker gegliedert |
Koordinaten: 42° 30′ 0″ N, 16° 0′ 0″ O
Lage des Adriatischen Meeres innerhalb des Mittelmeeres |
Das Adriatische Meer, kurz auch die Adria, ist das langgestreckte nördliche Seitenbecken des Mittelmeeres zwischen der Apenninhalbinsel und der Balkanhalbinsel. Das Adriatische Meer erstreckt sich von Venedig und Triest Richtung Südosten über 820 km bis zur Straße von Otranto.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Adriatische Meer ist möglicherweise (ungesichert) nach der italienischen Stadt Adria in der Provinz Rovigo benannt. Andere Quellen nennen die Stadt Atri in den Abruzzen als Namensgeber. Der historische Name und die Bezeichnungen in den heutigen Anrainersprachen lauten: lateinisch Mare Adriaticum; italienisch Mare Adriatico; bosnisch kroatisch serbisch Jadransko more oder kurz Jadran; slowenisch Jadransko morje; albanisch Deti Adriatik oder kurz Adriatiku; griechisch Αδριατική θάλασσα (Adriatiki thalassa).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
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Das Adriatische Meer ist von Nordwest bis Südost 820 km lang und durchschnittlich 160 km breit. Die größte Breite beträgt etwa 220 km. Es bedeckt eine Fläche von 138.000 km²[1] und ist im Nordbecken (nördlich des Vorgebirges Monte Gargano) zwischen 40 und 200 m tief. Der südliche Teil ist bedeutend tiefer und erreicht zwischen Durrës und Bari mit 1260 m seine größte Tiefe. Den südlichen Abschluss des Meeres bildet die Straße von Otranto, wo der Abstand zwischen Italien und Albanien nur 71 km beträgt.
Anrainerstaaten sind Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Albanien.
Küsten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nordwestteil, die obere Adria, ist flach mit einigen zum Teil großen Lagunen. Die größte ist die Lagune von Venedig. Danach wird die italienische Ostküste südlich von Gabicce Mare schlagartig gebirgig, wobei dort die gesamte Küstenlinie relativ geradlinig verläuft. Außer den Tremiti-Inseln gibt es keine vorgelagerten Inseln. Lediglich das in Apulien gelegene Gargano-Gebirge ragt als Halbinsel etwa 50 Kilometer nach Osten in die Adria hinein. Die Westküste der Adria endet am italienischen Stiefelabsatz bei Otranto.

Die Ostküste des Meeres mit der Halbinsel Istrien an deren Nordende ist durchweg gebirgig. Einen Gutteil der Ostküste nimmt die kroatische Landschaft Dalmatien ein. Die Bucht von Kotor in Montenegro ist mit etwa 30 Kilometern Länge die größte Bucht der Adria. Der äußerste Südosten ist wiederum flach und sumpfig. Entlang der gesamten Ostküste befinden sich weit über tausend Inseln.
Südlich von Shkodra in Albanien erstreckt sich entlang der Küste des Drin-Golfs und auch weiter südlich ein breites Tiefland mit teils unberührten Sandstränden. An vielen Flussmündungen haben sich langgestreckte Lagunen gebildet. An der Bucht von Vlora endet die Adriaküste. Südlich der Stadt Vlora fängt die Albanische Riviera am Ionischen Meer an.
Inseln
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- Albanien: Sazan vor der Karaburun-Halbinsel in der Nähe der Straße von Otranto
- Bosnien-Herzegowina: Mali Školj und Veliki Školj
- Italien: Tremiti-Inseln, nördlich der Gargano-Halbinsel
- Kroatien: Brač, Cres, Čiovo, Dugi Otok, Hvar, Ilovik, Ist, Jabuka, Korčula, Krk, Lastovo, Lopud, Lošinj, Mljet, Pag, Premuda, Olib, Rab, Šipan, Susak, Vis, Unije und viele andere mehr. Insgesamt zählt man 1246 Inseln in der kroatischen Adria. Lediglich 47 davon sind bewohnt.
- Montenegro: Sveti Stefan, Sveti Nikola und die Gruppe von kleinen Inseln in der Bucht von Kotor: Mamula, Sveti Marko, Ostrvo Cvijeća („Insel der Blumen“), sowie Gospa od Škrpjela und Sveti Đorđe vor Perast (Liste der Inseln in Montenegro)
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutende Adria-Zuflüsse (Auswahl):
- Albanien: Buna (Grenzfluss zu Montenegro), Shkumbin, Vjosa
- Italien: Brenta, Etsch, Isonzo, Livenza, Piave, Po, Reno, Sile, Tagliamento
- Kroatien: Cetina, Krka, Mirna, Neretva, Rječina, Zrmanja
- Montenegro: Morača, Buna (Grenzfluss zu Albanien)
- Slowenien: Drnica, Rižana
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist durch sehr warme, regenarme und trockene Sommer und milde, zum Teil regenreiche und feuchte Winter gekennzeichnet. Im Sommer herrschen beständige, schwach windige Wetterlagen vor. Im Winter steht das Adriagebiet unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten aus dem Atlantik. Dadurch kommt es gelegentlich zu warmen Südwinden (Scirocco) und kalten Nordwinden (Bora/Bura).
Pegel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als „Meter über Adria“ wird die Höhe über dem Meeresspiegel mit drei möglichen Bezugshöhen angegeben. So wird die Angabe in den jugoslawischen Nachfolgestaaten auf den mittleren Pegelstand am Molo Sartorio aus dem Jahr 1900 (Pegel Triest 1900) bezogen, während eine gleichlautende Höhendefinition für Albanien auf den Pegel Durrës, den mittleren Pegelstand in der Stadt Durrës, bezogen ist. In Österreich wird der Pegel auf einen im Jahre 1875 festgelegten mittleren Pegelstand der Adria am Molo Sartorio von Triest (Pegel Triest 1875) verwendet.
Meereskunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meeresströmungen
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Die Meeresströmung verläuft entlang der Ostküste in nördlicher und entlang der Westküste in südlicher Richtung. Auch sind im oberen, mittleren und unteren Drittel des Beckens oft drei etwa gleich große, ausgeprägte Wirbel gegen den Uhrzeigersinn zu beobachten, die jeweils die gesamte Breite der Adria ausfüllen.
Die Adria ist ein lang gestrecktes Becken mit einer etwa 70 Kilometer schmalen Öffnung am südlichen Ende. Deshalb findet relativ wenig Wasseraustausch mit dem Rest des Mittelmeeres statt.
Salzgehalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Salzgehalt beträgt im Mündungsgebiet der großen Flüsse je nach Jahreszeit und Niederschlag etwa 2,5 bis 3 % an der Oberfläche. Abseits von Flussmündungen beträgt der Salzgehalt im Norden um die 3,4 % und nimmt nach Süden hin (durch Konzentration durch Verdunstung) bis auf 3,9 % zu. In zehn Metern Tiefe hat das Wasser nahezu den gleichen Salzgehalt wie das jeweilige Oberflächenwasser abseits von Flussmündungen.
(Der Salzgehalt des Mittelmeeres liegt im Durchschnitt und im Bereich des an die Adria anschließenden Ionischen Meers bei rund 3,8 %, – ebenfalls wegen Verdunstungskonzentration – deutlich höher als der des Atlantiks mit etwa 3,5 %.)
Wassertemperatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wassertemperatur an der Oberfläche erreicht im August 23 bis 28 °C, in Buchten und im Süden kann sie auch über 30 °C erreichen, wobei die italienische Küste allgemein wärmeres Wasser aufweist. Im Februar sinkt die Temperatur im Norden bis auf etwa 7 °C und im Süden auf rund 15 °C, wobei das Wasser an der Ostküste weniger stark auskühlt.
Gezeiten und Wellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tidenhub beträgt bei Springtide max. etwa 1,5 Meter, bei gleichzeitigem, starkem Südostwind (Scirocco – siehe: Aqua alta) noch deutlich mehr, wobei die Küstenabschnitte am nördlichen Ende die höchsten Werte aufweisen,[2] da das langgezogene Becken dort endet. Bei bewegter See erreicht der Seegang regelmäßig eine Höhe von etwa zwei Metern, selten über 3 m, wobei an Steilküsten die Brandung eine beachtliche Kraft entfalten kann. Selbst bei ruhiger See ist eine Dünung im Norden nicht besonders ausgeprägt und selten deutlich wahrnehmbar, in der Mitte und im Süden manchmal aber auch über 1 m hoch.[3]
Tourismus
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Wirtschaftlich ist der Tourismus für die Anrainerstaaten von Bedeutung. Viele Badeorte an diesem Meer sind europaweit bekannt, einige weltweit. Dazu zählen in:
- Albanien: Durrës, Vlora, Golem, Velipoja und Shëngjin
- Bosnien und Herzegowina: Neum
- Italien: Triest, Bari, Venedig, Ravenna, Rimini, Chioggia, Eraclea Mare, Jesolo, Caorle, Bibione, Grado, Ancona, San Benedetto del Tronto, Giulianova, Pescara, Vasto, Termoli, Vieste, Trani und Otranto
- Kroatien: Dubrovnik, Rovinj, Poreč, Pula, Opatija, Zadar, Šibenik, Trogir, Split, die Makarska Riviera und die kroatischen Inseln
- Montenegro: Budva, Herceg Novi, Ulcinj, Bar
- Slowenien: Izola, Koper, Piran, Portorož
Umweltschutz und Klimawandel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wasserqualität war im Jahr 2004 bei einem vom ADAC beauftragten Test abseits der Po-Mündung an der italienischen und an der kroatischen Küste weitestgehend gut bis sehr gut.[4] Die Adria ist durch verschiedene Abfälle der Anrainerstaaten belastet.[5]
Zunehmend gerät die Adria in den Blickpunkt des Umweltschutzes und des Klimawandels. Sichtbarste Zeichen sind die Zunahme an tropischem Fischbestand sowie zunehmende Algen- und Quallenplagen. Im Jahr 2007 warnte der damalige italienische Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio, dass Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung „die Adria zu einem geschlossenen Becken machen, in dem es bereits in 150 m Tiefe kein Leben mehr gibt“. Im September 2007 war die Adria ein Thema der ersten nationalen italienischen Konferenz zur Klimaerwärmung in Rom.[6] Während den Temperaturanomalien im Jahr 2024 warnten Experten vor den Folgen immer höherer Meerestemperaturen.[7]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf italienischer Seite führen mehrere Verkehrsadern, zum Teil unmittelbar parallel nebeneinander, an der Küste entlang. So verlaufen die italienischen Staatsstraßen Strada Statale della Venezia Giulia (SS14) von Triest bis Venedig, die Strada Romea (SS309) von Venedig bis Ravenna und ab da die Strada Adriatica (SS16) bis ganz in den Süden. Weiters die Autobahnen Autostrada „serenissima“ (A4) von Triest bis Mestre und die Autostrada Adriatica (A14), ebenso wie die Eisenbahnstrecke Bologna-Ancona (ab Rimini bis Ancona) und danach als Ferrovia Adriatica bis ganz in den Süden.
Entlang der Ostküste verläuft von Slowenien bis Montenegro die Adriatische Küstenstraße (Jadranska Magistrala).
Hafenstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausgewählte Adriahäfen sind
- in Albanien: Durrës, Vlora
- in Bosnien und Herzegowina: Neum
- in Italien: Triest (und Terminal der Adria-Wien Pipeline), Venedig inklusive Hafen von Chioggia, Ravenna, Ancona, Pescara, Ortona, Bari, Brindisi
- in Kroatien: Pula, Rijeka, Ploče, Zadar, Split, Dubrovnik
- in Montenegro: Kotor, Bar
- in Slowenien: Koper
- Häfen (Auswahl)
-
Ancona
-
Rijeka
-
Koper
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph Partsch: Adria. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 417–419.
- Adria. In: ADAC motorwelt. München 2005,3. ISSN 0007-2842
- Uwe Rada: Die Adria. Wiederentdeckung eines Sehnsuchtortes. Pantheon Verlag, München 2014, ISBN 978-3-570-55222-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Egidio Ivetic (Hrsg.): Adriatico orientale. Atlante storico di un litorale mediterraneo, Centro di ricerche storiche Rovigno, Rovigno 2014, S. 17.
- ↑ Gezeiten in Trieste. In: tidechart.com. Abgerufen am 5. Dezember 2023.
- ↑ Aktuelle grafische Darstellungen von Wind, Strömungen, Salzgehalt, Temperatur, Wellen und Meereshöhe der Adria. In: arpae.it. Abgerufen am 5. Dezember 2023.
- ↑ ADAC auf adria-istrien.de: — ( vom 29. September 2007 im Internet Archive) 2 ( vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Kroatiens Küste wird mit Müll überschwemmt. In: diepresse.com
- ↑ Unser Meer kennt keinen Winter mehr. In: Süddeutsche Zeitung
- ↑ Unappetitlicher Algenschleim – Rekordtemperaturen in der Adria: Forschende schlagen Alarm. In: srf.ch. 23. Juli 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.