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„Oberstdorf“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
|Art = Markt
! Wappen
|Wappen = Wappen Markt Oberstdorf.svg
! Karte
|Breitengrad = 47/24/35/N
|- style="background: #ffffff;" align="center"
|Längengrad = 10/16/45/E
| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen_fehlt.jpg|100px|Wappen fehlt]]<br /><small>[[Wikipedia:Wappen|Hilfe zu Wappen]]</small>
|Lageplan = Oberstdorf in OA.svg
| style="width: 185px;" | [[Bild:Karte_Oberstdorf_in_Deutschland.png|180px|Deutschlandkarte, Position von Oberstdorf ist rot hervorgehoben]]
|Bundesland = Bayern
|-
|Regierungsbezirk = Schwaben
! colspan="2" | Basisdaten
|Landkreis = Oberallgäu
|- style="background: #ffffff;"
|Höhe = 813
| [[Staat]]: || [[Deutschland]]
|PLZ = 87561
|- style="background: #ffffff;"
|Vorwahl = 08322
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Bayern]]
|Gemeindeschlüssel = 09780133
|- style="background: #ffffff;"
|Gliederung = 44 [[Gemeindeteil]]e
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Schwaben|Schwaben]]
|Straße = Prinzregenten-Platz 1
|- style="background: #ffffff;"
|Website = [https://www.markt-oberstdorf.de/ markt-oberstdorf.de]
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Oberallgäu|Oberallgäu]]
|Bürgermeister = Klaus King
|- style="background: #ffffff;"
|Bürgermeistertitel = [[Bürgermeister#Bayern|Erster Bürgermeister]]
| [[Region]]: || [[Oberallgäu]], [[Allgäu]]
|Partei =
|- style="background: #ffffff;"
}}
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|47_24_N_10_17_E_type:city(9874)_region:DE-BY|47°&nbsp;24′&nbsp;N, 10°&nbsp;17′&nbsp;O}}
|- style="background: #ffffff;"
| [[Höhe]]: || 843 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Fläche]]: || 230 [[Quadratkilometer|km²]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Einwohner]]: || 9.874<br /><small>''(30. Dezember 2003)''</small>
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 43 Einwohner je km²
|- style="background: #ffffff;"
| [[Postleitzahl]]: || 87561
|- style="background: #ffffff;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 08322
|- style="background: #ffffff;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || OA
|- style="background: #ffffff;"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 09 7 80 133
|- style="background: #ffffff;"
| Adresse der<br />Gemeindeverwaltung: || Markt Oberstdorf<br />Prinzenstraße 4a<br />87561 Oberstdorf
|- style="background: #ffffff;"
| Website: || [http://www.oberstdorf.de/index.shtml?gemeinde www.oberstdorf.de]
|-
! colspan="2" | Politik
|- style="background: #ffffff;"
| [[Oberbürgermeister|Bürgermeister]]: || Thomas Müller
|- style="background: #ffffff;"
| [[Stellvertretender Bürgermeister]]: || Günter Meßenzehl
|}


'''Oberstdorf''' ist ein [[Marktgemeinde#Bayern|Markt]] im [[Bayern|bayerischen]] [[Landkreis Oberallgäu]]. Der [[Heilklimatischer Kurort|heilklimatische Kur-]] und [[Kneippkurort]] ist die südlichste [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] [[Deutschland]]s und daher Mitglied im [[Zipfelbund]].
'''Oberstdorf''', die südlichste Gemeinde Deutschlands, ist eine im [[Landkreis Oberallgäu]] in [[Bayern]] gelegene [[Marktgemeinde]] mit ca. 9.800 Einwohnern. Mit einer Ausdehnung von 230 [[Quadratkilometer]]n ist Oberstdorf, nach der Landeshauptstadt [[München]], flächenmäßig die zweitgrößte Gemeinde im Freistaat.


Oberstdorf dient mit seinen alpinen Skigebieten am [[Nebelhorn (Berg)|Nebelhorn]], dem [[Söllereck]] und dem [[Fellhorn (Allgäuer Alpen)|Fellhorn]]/[[Kanzelwand]], den Langlaufloipen, dem Eisstadion und auch den Skisprungschanzen sowie der Skiflugschanze als [[Wintersportgebiet|Wintersportplatz]] und ist zudem ein beliebtes Ziel für Bergsteiger.
[[Bild:Oberstdorf_view.jpg|thumb|left|Blick auf Oberstdorf]]
Oberstdorf liegt in den [[Allgäuer Alpen]] 843 m über dem Meer und ist ein heilklimatischer [[Kurort]] und Kneippkurort. Außerdem dient es mit seiner Skiflugschanze und dem Eisstadion als Wintersportplatz und beliebtes Ziel für Bergsteiger.


== Geographie ==
Die Gemeinde verfügt über zwei Gondelbahnen, die [[Fellhorn|Fellhornbahn]] und die [[Nebelhorn (Berg)|Nebelhornbahn]], die u.a. an den Startpunkt des [[Hindelanger Klettersteig]]s fährt. Aufgrund seiner grenznahen Lage ist Oberstdorf Ausgangspunkt zu zahlreichen Zwei-Länder-Bergtouren zwischen Deutschland und Österreich. Auch mit dem Auto gelangt man in das österreichische Nachbartal, das [[Kleinwalsertal]].
[[Datei:Blick auf Oberstdorf im Allgäu.jpg|mini|hochkant=1.3|Blick auf Oberstdorf (Sommer)]]
[[Datei:Oberstdorf view.jpg|mini|hochkant=1.3|Blick auf Oberstdorf (Winter)]]
[[Datei:Nebelhorn Oberstdorf.jpg|mini|hochkant=1.3|Das Nebelhorn, der Hausberg von Oberstdorf]]


=== Geographische Lage ===
Oberstdorf besitzt eine katholische Seelenkapelle aus dem 15. Jahrhundert und Bauernhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts.
Oberstdorf – Deutschlands südlichste Gemeinde – liegt im ''Oberstdorfer Becken'' im [[Iller#Talabschnitte|Illertal]], in den [[Allgäuer Alpen]]. Der [[Illerursprung]] liegt bei Oberstdorf. Mit einer Ausdehnung von 230&nbsp;km² ist Oberstdorf nach der Landeshauptstadt [[München]] und [[Lenggries]] flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde im [[Freistaat Bayern]]. Sie liegt auf 813 Meter Höhe (Messpunkt an der katholischen Kirche [[St. Johannes Baptist (Oberstdorf)|St. Johannes Baptist]]). Höchster Gipfel des Ortes und ganz Schwabens ist die [[Hochfrottspitze]].

17&nbsp;Kilometer südwestlich des Ortskerns liegt das [[Haldenwanger Eck]], die südlichste Stelle Deutschlands. Wegen dieser Gegebenheit ist Oberstdorf Mitglied im [[Zipfelbund]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zipfelbund.de/ |titel=Zipfelbund (Oberstdorf, Sylt, Selfkant, Görlitz) |werk=zipfelbund.de |abruf=2019-07-13}}</ref>

=== Gemeindegliederung ===
{{Siehe auch|Liste der Orte im Landkreis Oberallgäu#Oberstdorf|titel1=Systematische Gliederung der Gemeindeteile von Oberstdorf}}

Oberstdorf hat 44 [[Gemeindeteil]]e (in Klammern ist der [[Siedlungstyp]] angegeben):<ref>{{BLO Ortsdatenbank|objekt=Gemeinde Oberstdorf |val=2160 |zugriff=2019-08-15}}</ref><ref>{{BayernPortal Ortsteile|val=41996906667 |objekt=Gemeinde Oberstdorf |abruf=2021-12-21}}</ref>
{{Mehrspaltige Liste |breite=13em|anzahl=5|gesamtbreite=69em|liste=
* [[Anatswald]] ([[Weiler]])
* [[Bachtel (Oberstdorf)|Bachtel]] (Weiler)
* [[Birgsau]] (Weiler)
* [[Büchele (Oberstdorf)|Büchele]] ([[Einöde]])
* [[Dietersberg (Oberstdorf)|Dietersberg]] ([[Dorf]])
* [[Dorf (Oberstdorf)|Dorf]]
* [[Ebene (Oberstdorf)|Ebene]] (Einöde)
* [[Ebnath (Oberstdorf)|Ebnath]] (Weiler)
* [[Einödsbach]] (Einöde)
* [[Faistenoy (Oberstdorf)|Faistenoy]] (Dorf)
* [[Ferlewang]] (Dorf)
* [[Gaisalpe]] (Einöde)
* [[Gerstruben]] (Einöde)
* [[Gottenried]] (Einöde)
* [[Greith (Oberstdorf)|Greith]] (Weiler)
* [[Gruben (Oberstdorf)|Gruben]] (Weiler)
* [[Gsessel]] (Weiler)
* [[Gundsbach]] (Einöde)
* [[Hinterenge]] (Alpe)
* [[Hochstatt (Oberstdorf)|Hochstatt]] (Einöde)
* [[Hüttenbühl (Oberstdorf)|Hüttenbühl]] (Einöde)
* [[Jauchen]] (Dorf)
* [[Kapf (Oberstdorf)|Kapf]] (Einöde)
* [[Kornau (Oberstdorf)|Kornau]] (Dorf)
* [[Lochwiesen]] (Dorf)
* [[Mittwänden]] (Einöde)
* Oberstdorf (Hauptort)
* [[Oib]] (Weiler)
* [[Räppele]] (Dorf)
* [[Reichenbach bei Oberstdorf|Reichenbach]] (Dorf)
* [[Reine (Oberstdorf)|Reine]] (Einöde)
* [[Reute (Oberstdorf)|Reute]] (Dorf)
* [[Ringang]] (Einöde)
* [[Rohrmoos (Oberallgäu)|Rohrmoos]] (Weiler)
* [[Rubi (Oberstdorf)|Rubi]] (Dorf)
* [[Schöllang]] ([[Pfarrdorf]])
* [[Schwand (Oberstdorf)|Schwand]] (Weiler)
* [[Schwande]] (Einöde)
* [[Spielmannsau]] (Einöde)
* [[Tiefenbach b. Oberstdorf|Tiefenbach]] (Pfarrdorf)
* [[Viehweide (Oberstdorf)|Viehweide]]
* [[Wasach (Oberstdorf)|Wasach]] (Dorf)
* [[Weidach (Oberstdorf)|Weidach]] (Dorf)
* [[Winkel (Oberstdorf)|Winkel]] (Dorf)
}}

Hervorzuheben sind fünf Ortschaften:
* ''Kornau'' liegt auf 915 Meter Höhe. In der Nähe findet man die [[Söllereckbahn]] und die an Kunstschätzen reiche Kapelle St. Fabian und St. Sebastian.
* In ''Reichenbach'' (226 Einwohner) befinden sich die 450 Jahre alte Kapelle St. Jakobus und die Moorwasserbadeanstalt.
* Typisch für ''Schöllang'' sind die Bauernhäuser um den [[barock]]en [[Zwiebelturm]] der Pfarrkirche. In der Nähe befindet sich die [[Burgkirche Schöllang|Burgkirche]] von 1531.
* Das Dorf [[Tiefenbach bei Oberstdorf|Tiefenbach]] hat seinen Namen von den dort vorkommenden [[Bergkiefer]]n.<!-- Wo ist hier der Zusammenhang? --> Die Ortschaft liegt auf einer Terrasse über der Breitach. Tiefenbach kann eine jahrhundertealte Kurtradition nachweisen, die es seiner Schwefelquelle verdankt. Schon im späten 15. Jahrhundert kurierten hier Grafen und andere hochgestellte Persönlichkeiten ihre Leiden.

=== Täler ===
[[Datei:Blick vom Gaißalphorn auf Oberstdorf.jpg|mini|hochkant=1.3|Blick vom [[Gaißalphorn]] auf Oberstdorf]]

Von Oberstdorf aus lassen sich eine Reihe Hochtäler erreichen, die nicht nur selbst landschaftlich sehr attraktiv sind, sondern oft auch am Anfang einer ausgedehnten Bergwanderung stehen. Die Liste führt die
großen Täler mit ihren Nebentälern auf.
* [[Breitachtal]]
** [[Starzlachtal]]
* [[Stillachtal]] (auch Birgsautal genannt)
** [[Rappenalptal]]
** [[Warmatsgundtal]]
* [[Iller#Talabschnitte|Illertal]]
* [[Kleinwalsertal]]
* [[Oytal]]
* [[Trettachtal]]
** [[Dietersbachtal]]
** [[Traufbachtal]]

Oytal und Dietersbachtal werden durch [[Höfats]] und [[Rauheck (Allgäuer Alpen)|Rauheck]] getrennt. [[Gerstruben]], Deutschlands höchstgelegenes Dorf, liegt am Beginn des Dietersbachtals.

Das Rappenalptal ist das längste der Täler und führt an Deutschlands südlichstem Ort [[Einödsbach]] vorbei in die Nähe des [[Haldenwanger Eck]]s, dem südlichsten Punkt Deutschlands. Am Ende des Tals führt der [[Schrofenpass]] nach [[Österreich]].

=== Berge ===
Die Allgäuer Alpen erreichen im Bereich Oberstdorf eine Höhe von über 2600 Metern und gehören der Gebirgsgruppe [[Nördliche Kalkalpen]] an. Die bekanntesten Gipfel in Oberstdorf sind:<ref name="Kompass">[[Kompass Karten|Kompass]] Wander-, Bike- und Skitourenkarte: ''Blatt 03 Oberstdorf, Kleinwalsertal'' (1:25.000). ISBN 978-3-85491-231-6 (Stand 2009)</ref>

* [[Fellhorn (Allgäuer Alpen)|Fellhorn]] {{Höhe|2038}} (Blumenberg des Allgäus)
* [[Himmelschrofen]] {{Höhe|1791}}
* [[Höfats]] {{Höhe|2259}} (der markanteste Allgäuer Grasberg)
* [[Kratzer (Berg)|Kratzer]] {{Höhe|2427}}
* [[Großer Krottenkopf]] {{Höhe|2656}} (der höchste Berg in den Allgäuer Alpen)
* [[Mädelegabel]] {{Höhe|2645}} (liegt am Heilbronner Höhenweg)
* [[Trettachspitze]] {{Höhe|2595}}
* [[Hochfrottspitze]] {{Höhe|2649}} (höchster Gipfel Oberstdorfs an der Grenze zu Tirol)
* [[Nebelhorn (Berg)|Nebelhorn]] {{Höhe|2224}} (durch Seilbahn erschlossen)
* [[Rubihorn]] {{Höhe|1957}} (Hausberg der Einheimischen)
* [[Schattenberg (Allgäuer Alpen)|Schattenberg]] {{Höhe|1845}} (an der gleichnamigen Skisprungschanze)
* [[Schneck (Allgäuer Alpen)|Schneck]] {{Höhe|2268}} (einzigartige Form)

=== Seen ===
Oberstdorf hat zahlreiche Seen in unterschiedlichen Höhenlagen:
* [[Christlessee]] im [[Trettachtal]], Trinkwasserqualität
* [[Engeratsgundsee]] östlich des [[Großer Daumen|Großen Daumens]]
* [[Freibergsee]], Badesee im Stillachtal ([[Birgsautal]])
* [[Unterer Gaisalpsee|Unterer]] und [[Oberer Gaisalpsee]]
* [[Guggersee]] am [[Mindelheimer Hütte|Krumbacher Höhenweg]]
* [[Hermannskarsee]] zwischen dem [[Großer Krottenkopf|Großen Krottenkopf]] und der [[Marchspitze]]
* ''Koblatsee'' im [[Nebelhorn (Berg)|Nebelhorngebiet]]
* ''Laufbichelsee'', ebenfalls am Koblat des [[Nebelhorn (Berg)|Nebelhorns]]
* [[Moorweiher (Oberstdorf)|Moorweiher]] am Krappberg
* [[Rappensee]] auf {{Höhe|2047}}
* [[Schlappoldsee]] an der Mittelstation der [[Fellhornbahn]]
* [[Seealpsee (Allgäuer Alpen)|Seealpsee]] oberhalb des Oytals

=== Klima ===
{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR =
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = DWD, Daten: 1971–2000<ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Wetterdienst |url=https://worldweather.wmo.int/016/c00059.htm |titel=Klimainformationen Oberstdorf |hrsg=World Meteorological Organization |abruf=2013-01-04 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130425001834/https://worldweather.wmo.int/016/c00059.htm |archiv-datum=2013-04-25 |offline=ja |archiv-bot=2024-04-03 13:07:34 InternetArchiveBot }}</ref>
| Überschrift = Oberstdorf
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 2 | hmfeb = 4 | hmmär = 8 | hmapr = 13 | hmmai = 17 | hmjun = 21 | hmjul = 23 | hmaug = 22 | hmsep = 19 | hmokt = 14 | hmnov = 7 | hmdez = 3
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = −5 | lmfeb = −4 | lmmär = -1 | lmapr = 3 | lmmai = 7 | lmjun = 10 | lmjul = 12 | lmaug = 12 | lmsep = 9 | lmokt = 4 | lmnov = 0 | lmdez = −4
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan = -1.5 | avfeb = 0 | avmär = 3.5 | avapr = 8 | avmai = 12 | avjun = 15.5 | avjul = 17.5 | avaug = 17 | avsep = 14 | avokt = 9 | avnov = 3.5 | avdez = -0.5
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 125.8 | nbfeb = 111.8 | nbmär = 127.6 | nbapr = 121.0 | nbmai = 139.9 | nbjun = 210.1 | nbjul = 229.1 | nbaug = 199.8 | nbsep = 145.2 | nbokt = 114.6 | nbnov = 141.8 | nbdez = 134.5
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 17 | rdfeb = 17 | rdmär = 15 | rdapr = 15 | rdmai = 16 | rdjun = 17 | rdjul = 16 | rdaug = 17 | rdsep = 13 | rdokt = 12 | rdnov = 17 | rddez = 15
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 2
| shfeb = 3
| shmär = 4
| shapr = 5
| shmai = 6
| shjun = 7
| shjul = 8
| shaug = 7
| shsep = 6
| shokt = 4
| shnov = 2
| shdez = 2
}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Urgeschichte ===
Spuren [[mesolithisch]]er Jäger ließen sich bei Oberstdorf bis in eine Höhe von 1400 m über dem Meeresspiegel nachweisen.<ref>Birgit Gehlen: ''Steinzeitliche Funde im östlichen Allgäu'', in: [[Hansjörg Küster]]: ''Vom Werden einer Kulturlandschaft'', Weinheim 1988, S. 195–209, hier: S. 199 f. ([https://www.academia.edu/16623793/Steinzeitliche_Funde_im_östlichen_Allgäu academia.edu])</ref>


=== Römerzeit, Besiedlung durch Alamannen ===
Oberstdorf wurde erstmals [[1141]] urkundlich erwähnt und erhielt [[1495]] das [[Marktrecht]] von Kaiser [[Maximilian I. (HRR)]]. [[1619]] wurde das [[Rathaus]] errichtet. Im [[Dreißigjähriger Krieg| Dreißigjährigen Krieg]] litt der Ort unter schwedischer Soldateska, die ihn mehrfach, so [[1632]], [[1634]] und letztmals [[1647]], plünderte. Etwa 700 Menschen starben 1634/1635 am [[Pest|Schwarzen Tod]].
Nachdem um 260 der [[Limes (Grenzwall)|Limes]] als Grenze des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] aufgegeben worden war, begann die Besiedlung durch [[Alamannen]] nördlich der Donau bereits in den Jahrzehnten danach. Südlich der Donau hingegen setzte diese Besiedlung erst in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts ein. Dabei bildete das [[Oberstdorfer Becken|obere Illertal]] zwischen Sonthofen und Oberstdorf einen der Siedlungsschwerpunkte.<ref>[[Max Spindler]]: ''Handbuch der bayerischen Geschichte'', Bd. III, 2: ''Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts''. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 130</ref>


=== Bis zum 18. Jahrhundert ===
Aus [[1742]] wird das Erlegen des letzten Bären im [[Oytal]] berichtet. [[1787]] bauten die Oberstdorfer ihr erstes Schulhaus. Am [[5. Mai]] und am 6. Mai [[1865]] wütete eine Feuersbrunst, der 146 Häuser zum Opfer fallen. Zwei Drittel des Gebäudebestandes wurden vernichtet. Das Rathaus musste neu gebaut werden. [[1885]] fanden sich schon 2.353 Kurgäste im Ort ein. Die Eisenbahnverbindung [[Sonthofen]]-Oberstdorf wurde [[1888]] in Betrieb genommen. Der [[Fremdenverkehr]] wurde bedeutsamer Wirtschaftsfaktor.
Oberstdorf wurde 1141 durch die Weiheinschrift in der Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Der Gemeindeteil Kornau wird als ''Corneja'' erstmals in einer [[Isny]]er Klosterurkunde genannt. Der [[Kirchensatz]] ''zu Obrostdorf'' wurde 1351 durch Adelheid [[Haus Waldburg|von Waldburg]] an die Familie Haimenhofen verkauft. Ulrich von Haimenhofen erhält 1422 die [[Niedere Gerichtsbarkeit]] über Oberstdorf. Wenige Jahre später, 1440, verkaufte die Familie Haimenhofen die Hälfte ihres Besitzes an das [[Hochstift Augsburg]]. 1477 ging der Rest des Besitzes an Oberstdorf an den [[Augsburg]]er [[Fürstbischof]] [[Johann II. von Werdenberg]] über. [[Maximilian I. (HRR)|König Maximilian]], der spätere [[Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]], verlieh Oberstdorf 1495 das [[Marktrecht (historisch)|Marktrecht]] und die [[Hohe Gerichtsbarkeit]].


Als im Juli 1546 das [[Schmalkaldischer Bund|schmalkaldische]] Heer im Allgäu lag, wurden auch Prediger in Oberstdorf zur Bekämpfung der Wiedertäufer aufgefordert.<ref>[[Max Spindler]]: ''Handbuch der bayerischen Geschichte'', Bd. III, 2: ''Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts'', neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 255</ref> Ihr Erbe in Schwaben traten die [[Schwenckfelder|Schwenckfeldianer]] an.
Die [[Breitachklamm]] öffnete [[1905]] für Besucher. Die Schattenbergschanze erlebte [[1926]] ihr erstes [[Skispringen]] mit 35 m längster gemessener Weite. Die [[Nebelhorn]]bahn transportiert seit [[1930]] Besucher in die Alpenwelt. Im Jahre [[1937]] wurde die Gemeinde heilklimatischer [[Kurort]] und seit [[1964]] ist sie ein leistungsfähiger [[Kneippkurort]].
Graf Hugo von Montfort errichtet in Tiefenbach an der Schwefelquelle ein Bad, das als Vorläufer des heutigen Kurbetriebs gilt. In seiner [[Cosmographia (Sebastian Münster)|Cosmographia]] erwähnt [[Sebastian Münster]] das „für das Feber“ (Fieber) heilsame Schwefelbad in „Teuffenbach“. Das Badhaus wurde 1644 von Graf Hugo von [[Königsegg (Adelsgeschlecht)|Königsegg]] erneuert.
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] litt der Ort unter schwedischer Soldateska, die ihn mehrfach plünderte, so 1632, 1634 und letztmals 1647. Etwa 700 Menschen starben 1634/1635 am [[Pest|Schwarzen Tod]].<ref>[[Max Spindler]]: ''Handbuch der bayerischen Geschichte'', Bd. III, 2: ''Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts''. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 268</ref> Herzog [[Bernhard von Weimar]] stieß nach dem [[Schlacht bei Rain am Lech|Sieg Gustav Adolfs bei Rain am Lech]] (15. April 1632) mit schwedischen Truppen bis Oberstdorf vor. Doch bis 1635 mussten die protestantischen Truppen das Allgäu räumen, das in den nächsten Jahren vom Krieg unberührt blieb.<ref>[[Max Spindler]]: ''Handbuch der bayerischen Geschichte'', Bd. III, 2: ''Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts''. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 265</ref>


1787 bauten die Oberstdorfer ihr erstes Schulhaus.
[[1950]] wurde auf dem Berg Söllereck die Söllereckbahn gebaut. Im selben Jahr fand die erste Skiflugwoche auf der neuen Skiflugschanze statt.
[[Bild:Oberstdorf_um_1900.jpg|thumb|Oberstdorf um 1900]]


=== 19. Jahrhundert ===
[[1972]] wurden die Gemeinde [[Tiefenbach (Oberstdorf)|Tiefenbach]] und die Orte Schöllang, Reichenbach und Rubi der ehemaligen Gemeinde Schöllang eingemeindet. Die [[Fellhorn]]bahn nahm ihren Betrieb auf. Ferner wurde der Bau der Heini-Klopfer-Skiflugschanze angepackt. Ein Jahr später fanden die ersten Skiflug-Weltmeisterschaften in Oberstdorf statt. [[1988]] kehrten die [[Skifliegen|Skiflieger]] ein zweites Mal ein.
Am 5. Mai und am 6. Mai 1865 wütete eine Feuersbrunst, der 146 Häuser zum Opfer fielen. Zwei Drittel des Gebäudebestandes wurden vernichtet, das Rathaus und die Kirche mussten neu gebaut werden. Zusätzliche Einnahmen durch ''Sommerfrischler'' sollten die hohe Verschuldung der Bürger lindern. Auf Initiative des Kaufmanns Josef Anton Vogler und des Arztes Dr. Ulrich Reh wurde der Verschönerungsverein zur Steigerung des Fremdenverkehrs gegründet, zunächst aus eigenen finanziellen Mitteln der Bürger wurden Spazierwege und andere Einrichtungen für Urlauber geschaffen. 1872 konnten nach Genehmigung des Königlichen Bezirksamts Sonthofen erstmals 182 Mark und zwei Pfennige mit dem ''Verschönerungsbeitrag'' als Vorläufer der [[Kurtaxe]] erhoben werden. Mit diesen Einnahmen konnte 1883 das erste Moorbad, daraufhin das Kurhaus mit Kegelbahn und 1892 der Freibergsee zur Einrichtung einer Badeanstalt erworben werden. Nach 482 Gästen 1872 fanden sich 1885 schon 2353 Kurgäste im Ort ein. Die Eisenbahnverbindung [[Sonthofen]]-Oberstdorf wurde 1888 in Betrieb genommen und die Zahl der Gäste stieg 1890 auf 4987, um zur Jahrhundertwende erstmals die Grenze von 15.000 zu übersteigen. Die Einnahmen des Verschönerungsbeitrags hatte sich auf 12.744 Mark gesteigert. Der [[Fremdenverkehr]] wurde zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor.<ref name="Verschönerungsverein">{{Literatur |Autor=Michael Mang |Titel=Die Grundlagen für den Tourismus gelegt |Sammelwerk=[[Allgäuer Zeitungsverlag|Allgäuer Anzeigenblatt]] |Datum=2022-07-16 |Seiten=44}}</ref>
[[Datei:Oberstdorf um 1900.jpg|mini|Oberstdorf um 1900]]


=== 20. Jahrhundert ===
[[1992]] wurde das Ortszentrum für den Autoverkehr gesperrt. Mit dem Pkw Anreisende können rund 1.000 Parkplätze am Ortseingang nutzen und mit einer Buslinie in die Ortsmitte gelangen. Eine Fußgängerzone umfaßt große Teile des Dorfzentrums, die restlichen Bereiche sind großteils verkehrsberuhigt.
Die [[Breitachklamm]] öffnete 1905 für Besucher. Der Verschönerungsverein übernahm zunehmend die Aufgaben eines Verkehrsamtes und wurde 1909 zum ''Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf''. Im Ersten Weltkrieg durften wegen Lebensmittelmangels nur jedes zehnte Gästebett belegt werden, die Aufenthaltsdauer der Gäste wurde auf drei Tage begrenzt. Dem Verkehrsamtsleiter Hermann Schallhammer gelang nach Aufhebung der Beschränkungen ab 1921 eine Belebung des Fremdenverkehrs. Die Schattenbergschanze erlebte 1926 ihr erstes [[Skispringen]] mit 35 Meter längster gemessener Weite. Von 1928 bis 1930 wurde die [[Nebelhorn (Berg)|Nebelhornbahn]] gebaut und in Betrieb gesetzt. 1934 wurde 54.000 Feriengäste registriert. 1937 wurde die Gemeinde [[heilklimatischer Kurort]] und seit 1964 ist sie ein leistungsfähiger [[Kneippkurort]].<ref name="Verschönerungsverein"/>


Von 1943 bis 1945 betrieb die [[Waffen-SS]] das [[KZ-Außenkommando Oberstdorf-Birgsau]] für den Betrieb des Birgsauer Ausbildungslagers der Waffen-SS im Gebirgskampf.<ref>[[Gabriele Hammermann]]: Art. ''Oberstdorf''. In: [[Wolfgang Benz]], [[Barbara Distel]]: ''[[Der Ort des Terrors|Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager]]'', Band 2: ''Frühe Lager, Dachau, Emslandlager''. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 458f.</ref> Zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] im März 1945 bildete sich eine [[Volkssturm]]-Einheit in Oberstdorf, Oberstdorfer Schulen wurden zu Lazaretten umfunktioniert, Schulunterricht wurde vormittags in den Gasthäusern abgehalten. Im April 1945 bildete sich die Widerstandsgruppe „Heimatschutz“, mit dem Ziel der friedlichen Übergabe der Stadt. Am 27.&nbsp;April 1945 griffen alliierte Luftstreitkräfte durch Abwurf einiger Bomben im Bereich Kühberg-Faltenbach-Plattenbichl und Beschuss dieses Gebiets mit Bordwaffen Oberstdorf an, in der Nacht wurde ein Mann von einem SS-Soldaten in Birgsau erschossen. Durch den Luftangriff entstanden jedoch nur geringe Sachschäden. Nachdem die Verteidigung vorbereitet worden war, betrieb eine Widerstandsgruppe die friedliche Übergabe. Am 01.&nbsp;Mai 1945 rückte eine Vorhut der 2.&nbsp;französischen (marokkanischen) Infanterie-Division mit acht Panzern kampflos in Oberstdorf ein, starkes Schneetreiben verhinderte die Unterstützung durch alliierte Luftangriffe. Gleichzeitig erfolgten Verhaftungen durch die Widerstandsgruppe „Heimatschutz“ von mehreren Personen, insbesondere NSDAP-Partei-Funktionären. Am 07.&nbsp;Juli 1945 wurde die französischen Armee durch US-Truppen abgelöst, bis November 1945 waren alle US-Dienststellen nach Sonthofen verlegt worden. Am 12.&nbsp;Juli 1945 wurde der bis dato unter Waffen stehende „Heimatschutz“ durch den US-Militärgouverneur 1946 aufgelöst, der Tourismus lief bereits wieder an. Ehemalige Zwangsarbeiter, darunter viele Polen und Russen, wurden in beschlagnahmten Hotels und Pensionen, wie „Chrislessee“, „Luitpold“, sowie 81 Privathäusern durch die [[Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen|UNRRA]] und [[Internationale Flüchtlingsorganisation|IRO]] untergebracht, ab Ende 1945 trafen Transporte mit Flüchtlingen und Heimatvertriebenen in Oberstdorf ein.<ref>{{Literatur |Autor=Eugen Thomma |Titel= Oberstdorf vor 50 Jahren – Heft 28 – 1945 |Sammelwerk=Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde |Hrsg=Ortschönerungsvereins Oberstdorf |Datum=1996-06-01 |Seiten=672–674}}</ref> Ab September 1946 erfolgte die Unterbringung von Flüchtlingen und Heimatvertriebene durch den Flüchtlingskommissar in den Hotels „Sonne“ und „Rubihaus“, nachdem die Hotels von der UNRRA aufgegeben worden waren; der Kurbetrieb kam zeitweise fast gänzlich zum Erliegen. Am 13.&nbsp;September 1950 zählte man 1.488 Heimatvertriebene unter den 8.134 Einwohner insgesamt, die beschlagnahmten Ortsviertel behielt die Besatzungsmacht bis weit in die 1950er Jahre.<ref>{{Literatur |Hrsg=Bayerisches Statistisches Landesamt |Titel=Statistisches Jahrbuch für Bayern 1952 |Ort=München |Datum=1952 |Seiten=500}}</ref><ref name="O1946">{{Literatur |Autor=Eugen Thomma |Titel= Oberstdorf vor 50 Jahren – Heft 30 – 1946 |Sammelwerk=Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde |Hrsg=Ortschönerungsvereins Oberstdorf |Datum=1997-06-01 |Seiten=778–782}}</ref>
== Tourismus ==


Ab Oktober 1945 kehrte das zivile Leben mit dem Beginn des Unterrichts in der Volksschule und der ersten Bürgerversammlung im Gasthaus „Löwen“ in Oberstdorf zurück, im Januar 1946 gründete sich der ''Oberallgäuer Skiverband''. Ab März 1946 begann der ehemalige Rüstungsbetrieb ''Staehely'' aus Wuppertal in der Baumwollspinnerei Oberstdorf mit der Herstellung von Bratpfannen, Kochtöpfen und Holz-/Kohleherden, das Werk diente während des Krieges der Produktion von Flugzeugteilen. Im April 1946 wurde mit der Verlegung von Erd-Stromkabeln begonnen, im Dezember waren zwanzig neue Gewerbebetriebe in Oberstdorf angemeldet gewesen. Um den Nachholbedarf an Kultur-Veranstaltungen zu decken, wurde 1947 die ''Kulturgemeinde'' durch Walter Böhle und Herbert Engel gegründet, damit setzte ein Boom an hochwertigen Gastspielen auswärtiger Bühnen und Orchester ein. Im folgenden Jahr 1948 wurde der Kurbetrieb wieder aufgenommen und 1949 das öffentliche Kneippbad durch den Vorstand des Kneippvereins in dessen Haus eröffnet. 1950 fand das erste Kurkonzert der durch den Krieg stark dezimierten Musikkapelle Oberstdorf mit Aushilfskräften benachbarter Kapellen statt.<ref name="O1946" />
Mit 17.000 Betten und 2,5 Millionen Übernachtungen im Jahr gehört der Ort zu den Tourismus-Magneten in Deutschland. Hierzu tragen 200 Kilometer Wanderwege, 85 Kilometer Loipen, 20 Skilifte an Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck sowie 44 Kilometer alpine Abfahrtsstrecken bei. Ca. 75% des Gemeindegebietes stehen unter Naturschutz.


Der Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf lebte mit 290 Mitgliedern nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf und beteiligte sich mit 75.000 DM an der Gründung der ''Sesselbahn AG'', aus der sich 1959 die ''Kur- und Verkehrsbetriebe AG'' entwickelte. 1950 wurde zum Schönblick die heutige [[Söllereckbahn]] gebaut. Im selben Jahr fand vom 26.&nbsp;Februar bis 5.&nbsp;März 1950 auf der heutigen [[Heini-Klopfer-Skiflugschanze]] die erste internationale Skiflugwoche statt. Rund 170.000 Besucher waren live vor Ort. Die [[Fellhornbahn]] nahm 1972 ihren Betrieb auf. Für die Durchführung der Skiflugweltmeisterschaft 1973 in Oberstdorf musste eine vollkommen neue Schanzenanlage gebaut werden. Die alte Holz-Fluganlage wurde durch eine neue Anlage aus Leichtbeton ersetzt. Am 04.&nbsp;Januar 1953 wurde die Auftaktveranstaltung auf der Schattenbergschanze als zweite Station der erstmals stattfindenden [[Vierschanzentournee|Internationalen Vier-Schanzen-Tournee]] gefeiert.<ref>{{Literatur |Autor=Winfried Nerdinger |Titel= Architektur der Wunderkinder. Aufbruch und Verdrängung in Bayern 1945–1960 |Ort=München |Datum=2005-02-01 |Seiten=155 |ISBN=978-3-702505-05-9}}</ref>

Die Marktgemeinde Oberstdorf kaufte 1953 das Parkhotels „Luitpold“ auf, in dem 1962 der Kleine Kursaal des Kurhauses und 1963 das Kurmittelhauses unter der Leitung von Dr. Waldemar Hornbacher übergeben wurde. Die Anlage wurde ab 1971 durch den Bau des Kur-, Kongress- und Theatersaales durch die ''Kur AG'' vollendet und 1972 zur 1.&nbsp;Skiflug-Weltmeisterschaft im Großen Kursaal eröffnet.<ref name="Verschönerungsverein"/> 1953 wurde auch das Christlichen Hospiz zu einer Kneippkuranstalt umgebaut und eine Jugendherberge in Spielmannsau und der Campingplatzes an der Rubinger Straße in Betrieb genommen. Die ''Alpenvereinssektion Oberstdorf'' erwarb die [[Fiderepasshütte]] vom Bayerischen Staat. In den Jahren 1954 und 1955 wurde die Jugendherberge in Oberstorf-Kornau durch die Architekten Werner Schneider und Wolf Zuleger unter Verwendung der traditionellen Materialien Holz und Naturstein gebaut. 1956 war die Eröffnung des Allgäuer Bergbads am Jauchen, gleichzeitig erfolgte eine Erneuerung der Badeanlage am Freibergsee mit dem Bau eines neuen Badehauses samt Strandcafé. 1957 übersteig die Anzahl der Übernachtungen erstmals die Millionengrenze (1.002.241). Der Bau des Winter- und Sommer-Kunsteisstadion wurde 1959 eingeweiht, 1960 der [[Curling]]-Sport in Oberstdorf eingeführt. 1963 begann der Bau einer Neun-Loch-Golfanlage in der Gebrgoibe.<ref name="O125">{{Literatur |Autor=Peter Weiß |Titel=125 Jahre Verschönerungsverein Oberstdorf. Die ersten hundert Jahre |Sammelwerk=Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde |Hrsg=Ortschönerungsvereins Oberstdorf |Datum=1998-04-01 |Seiten=860–862}}</ref>

Oberstdorf erhielt 1964 die Auszeichnung mit dem Prädikat „Kneippkurort“, der „Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf“ wurde zum „Verschönerungsverein Oberstdorf e.&nbsp;V.“ umbenannt. 1967 fand die Gründung eines örtlichen [[Rotary International|Rotary-Club]] statt, 1968 das Kurhotel „Exquisit“ eröffnet. Das Hotel „Filser“ wurde 1970 nach Erweiterung zum Kurhotel.<ref>{{Literatur |Autor=Eugen Thomma |Titel=Kleine Chronik des Fremdenverkehrs in Oberstdorf |Sammelwerk=Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde. Halbjahresschrift des Verschönerungsvereins Oberstdorf |Datum=1998-04-01 |Seiten=869–889}}</ref>

Bereits 1950 wurde die „Skischule Kühberg“ gegründet, 1965 die „Neuen Skischule“, 1966 die „Skibobschule“, 1970 mit der Gründung der [[ADAC]]-Skiwanderwege die „Skiwanderschule“. 1971 wurde der zwei km lange „Vita-Parcours“ am Renksteg präsentiert, in diesem Jahr überstieg die Anzahl der Betten übersteigt erstmals die Grenze von 10.000 (10.076). 1972 überstiegen die Übernachtungen erstmals die 2-Millionengrenze (2.068.244).<ref>{{Literatur |Hrsg=Bayerisches Statistisches Landesamt |Titel=Statistisches Jahrbuch für Bayern 1973 |Ort=München |Datum=1973 |Seiten=20}}</ref> Das Hallen-Brandungsbad ''Oberstdorf Therme'' aus dem Jahre 1972 ''Oberstdorf Therme'' wurde nach 46 Betriebsjahren am 15.&nbsp;August 2018 geschlossen. Im Jahre 1972 wurde auch der Naturlehrpfad am Moorweiher durch Kurverwaltung und Forstamt gestaltet, sowie die Fellhorn-Großkabinenbahn mit mehreren Liften durch die Fellhornbahn AG gebaut, gleichzeitig erfolgte Anlage der Westumgehungs-Straße für den Verkehr zur Flugschanze und Fellhornbahn. Im Juli 1972 fand im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern]] die Eingemeindungen von Tiefenbach, Rubi, Reichenbach und Schöllang statt.<ref name="O125" /> Ab 1974 wurde versuchsweise der Marktplatzes in eine Fußgängerzone einbezogen, 1992 das Ortszentrum für den Autoverkehr gesperrt. Mit dem Pkw Anreisende können rund 1000 Parkplätze am Ortseingang nutzen und mit einer Buslinie in die Ortsmitte gelangen. Eine Fußgängerzone umfasst große Teile des Dorfzentrums, die restlichen Bereiche sind großteils verkehrsberuhigt.

=== Eingemeindungen ===
Im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern]] wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinde [[Tiefenbach bei Oberstdorf]] und die Orte Schöllang, Reichenbach und Rubi der ehemaligen Gemeinde [[Schöllang]] eingegliedert.<ref>{{BibISBN|3406096697|Seite=571}}</ref>

=== Einwohnerentwicklung ===
Zwischen 1988 und 2018 ging die Einwohnerzahl der Gemeinde als einzige im Landkreis Oberallgäu zurück, nämlich von 10.029 auf 9.707 bzw. um 3,2 %.

== Religion ==
[[Datei:Kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Oberstdorf.jpg|mini|hochkant|links|Kath. Pfarrkirche St.&nbsp;Johannes Baptist in Oberstdorf]]
[[Datei:Kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist Oberstdorf, Innenansicht.jpg|mini|Innenansicht St.&nbsp;Johannes Baptist]]

In der [[Reformation]]szeit fand die Bewegung der [[Täufer]] in Oberstdorf ein starkes Echo. Allerdings wurde die Bewegung stark verfolgt, der Besitz der Täufer wurde eingezogen. Über Jahrhunderte wurden Protestanten nicht mehr geduldet, so dass es in Oberstdorf nur die römisch-katholische Kirche gab.

Heute gehört Oberstdorf zur Region IV (Kempten) bzw. zum Dekanat [[Sonthofen]] des [[Bistum Augsburg|Bistums Augsburg]]. Es ist Sitz einer Pfarrei und einiger Filialkirchen und Kuratien. Die katholische Pfarrei „St. Johannes Baptist“ gehört zu den flächenmäßig größten in der [[Diözese Augsburg]].

Erst 1873 wurde in Oberstdorf ein erster evangelischer Gottesdienst für Kurgäste gehalten, 1971 fand die Einrichtung einer ständigen Kurseelsorge durch die katholische Kirchengemeinde statt, zuvor nahmen sich beide Kirchen während der Saison der Kurseelsorge an.<ref name="bav" /> 1905 wurde der Grundstein für die vom Berliner Architekten [[Ludwig von Tiedemann]] entworfene evangelisch-lutherische Kirche gelegt; die heutige ''Christuskirche''. Seit 1942 besteht in Oberstdorf eine eigenständige Pfarrei der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]]. Die umliegenden Orte sind der evangelischen Kirchengemeinde zum Teil angeschlossen.<ref>Karl Hofmann: ''Oberstdorf im Allgäu – Ein Führer durch Ort und Landschaft''. 33. Auflage. Verlag Karl Hofmann, Oberstdorf 1989, S. 52</ref>

Zur evangelischen Christuskirchengemeinde Oberstdorf gehört heute auch die selbständige Pfarrei [[Fischen im Allgäu]] sowie das Pfarrvikariat [[Kleinwalsertal]] mit der [[Kreuzkirche Hirschegg]] und damit ein ausgedehntes Diasporagebiet. Die protestantische Kirchengemeinde Oberstdorf selbst hat 1500 Gemeindeglieder mit Erstwohnsitz und 700 mit Zweitwohnsitz. Ein Gemeindepfarrer und ein Gästeseelsorger kümmern sich – in ökumenischer Zusammenarbeit – auch um die zahlreichen ''Berggottesdienste'' während der Wandersaison auf den umliegenden Gipfeln.<ref>''Gemeindebrief'' der Evangelischen Christuskirchengemeinde Oberstdorf, Ausgabe 2008<!-- Monat/Quartal?! --></ref>

Neben der katholischen und der evangelischen Kirche gibt es in Oberstdorf eine ganze Reihe von Kirchen und Kapellen.<ref>[https://www.oberstdorf.de/doerfer-taeler/kirchengemeinden/ ''Kirchen und Kapellen'']. In: ''oberstdorf.de,'' abgerufen am 14. September 2019</ref>

== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Seit der [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|Kommunalwahl am 15. März 2020]] setzt sich der Gemeinderat von Oberstdorf wie folgt zusammen:<ref>https://tramino.s3.amazonaws.com/s/markt-oberstdorf/1006225/mgr-bekanntmachung-ergebnis-1.pdf</ref>
{| class="wikitable zebra" style=text-align:center
|- class="hintergrundfarbe5"
! Partei/Liste !! Stimmenanzahl || Sitze
|-
|align=left | [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || 27.697 || 6
|-
|align=left | [[SPD Bayern|SPD]] || {{0}}3.507 || 1
|-
|align=left | [[Grüne Bayern|Bündnis 90/Die Grünen]] || 14.164 || 3
|-
|align=left | Freie Wähler Oberstdorf (FWO) || 21.197 || 5
|-
|align=left | Unabhängige Oberstdorfer Liste (UOL) || {{0}}7.980 || 2
|-
|align=left | [[FDP Bayern|FDP]] || {{0}}4.775 || 1
|-
|align=left | Oberstdorfer Allianz (OA) || 11.341 || 2
|}

Zusätzlich gehört dem Gemeinderat der direkt gewählte Bürgermeister an.

=== Bürgermeister ===
Eine Auflistung der Oberstdorfer Bürgermeister seit 1795. Die offizielle Bezeichnung dagegen war bis 1806 Gerichtsammann, bis 1869 Gemeindevorsteher und seitdem Bürgermeister.<ref>{{Internetquelle |url=http://oberstdorf.de/dorf/chronik/oberstdorfer-buergermeister.html |titel=Oberstdorfer Bürgermeister |titelerg=Ein Blick in die Vergangenheit. Eine Auflistung der Oberstdorfer Bürgermeister seit dem Jahr 1795 |werk=oberstdorf.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150920005940/http://oberstdorf.de/dorf/chronik/oberstdorfer-buergermeister.html |archiv-datum=2015-09-20 |abruf=2019-09-14 |offline=1}}</ref>
{|
|
{| class="wikitable float-left zebra"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Zeitraum !! Bürgermeister
|-
| 1795–1815 || Franz Xaver Huber
|-
| 1815–1833 || Joh. Martin Brutscher
|-
| 1833–1839 || Lukas Brack
|-
| 1840–1845 || Ignaz Gschwender
|-
| 1845–1854 || Alois Rietzler
|-
| 1854–1869 || Jos. Anton Dünsser
|-
| 1869–1888 || Franz Paul Brack
|-
| 1888–1902 || Ludwig Vogler
|-
| 1902–1911 || Ludwig Fischer
|}

|valign=top|
{| class="wikitable float-left zebra"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Zeitraum !! Bürgermeister
|-
| 1912–1919|| Fritz Gschwender
|-
| 1919–1924|| Ludwig Hochfeichter
|-
| 1925–1929|| Magnus Haas
|-
| 1930–März 1933|| Thomas Neidhart
|-
| 1934–1945|| Ludwig Fink
|-
| Mai 1945–Sep. 1945|| Thomas Neidhart
|-
| Sep. 1945–Okt. 1945|| Otto Kerle
|-
| Okt. 1945–Aug. 1946|| Johann Gehring
|-
| 1946–1948|| Josef Braxmair
|}

|valign=top|
{| class="wikitable float-left zebra"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Zeitraum !! Bürgermeister
|-
| 1948–1952|| Otto Kerle
|-
| 1952–1960|| Hermann Schallhammer
|-
| 1960–1973|| Dr. Paul Dreher
|-
| 1973–2002|| Eduard Geyer
|-
| Mai 2002–2008|| Thomas Müller
|-
| Mai 2008–Mai 2020|| Laurent Mies (FW)
|-
| seit Mai 2020|| Klaus King
|}

|}

=== Gemeindepartnerschaften ===
* {{FRA|#}} Es besteht seit 1970 eine [[Gemeindepartnerschaft]] mit der französischen Gemeinde [[Megève]] in [[Département Haute-Savoie|Hochsavoyen]]. Es ist genau wie Oberstdorf ein Fremdenverkehrsdorf mit viel Ski- und Wandertourismus.<ref name="bav">{{Internetquelle |url= https://www.bavariathek.bayern/wiederaufbau/orte/detail/oberstdorf/158 |hrsg=[[bavarikon]]|titel=Oberstdorf |abruf=2024-01-26}}</ref>
* {{DEU|#}} Deutsche Partnergemeinden von Oberstdorf sind die anderen [[Zipfelbund|Zipfelgemeinden]] der Bundesrepublik Deutschland, also die Gemeinden, die am weitesten nördlich, östlich und westlich liegen. Dabei handelt es sich um das schleswig-holsteinische [[List auf Sylt]], um das sächsische [[Görlitz]] und um das nordrhein-westfälische [[Selfkant]]. Das erste Treffen aller Bürgermeister dieser Städtepartnerschaft am 9. und 10. Mai 1998 im Selfkant wurde von dem Journalisten Hartmut Urban initiiert und organisiert. Nach diesem Treffen wurde anlässlich der zentralen Feierlichkeiten zum [[Tag der Deutschen Einheit]] 1999 in [[Wiesbaden]] der [[Zipfelbund]] geschlossen.

== Wappen ==
{{Wappenbeschreibung
| Größe = 80
|Kurzdarstellung= Wappen von Oberstdorf
|Blasonierung = In Rot ein [[Heraldisch links|linkshin]] springendes, schwarz gezäumtes silbernes Ross.
|Quelle = {{HdBG GKZ}}
|Begründung = Das springende Pferd ist dem Wappen derer von Haimenhofen entlehnt, die im Mittelalter den Ort erworben hatten. Dort springt das Pferd nach rechts. Zugleich erinnert das Pferd im Wappen an die im Allgäu historisch verbreitete Pferdezucht.
|Zusatz =
}}

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Sehenswertes ===
=== Sehenswertes ===
[[Datei:Seelenkapelle-Oberstdorf-JR-6054-2022-06-24.jpg|mini|hochkant|Seelenkapelle]]
* [[Breitachklamm]] bei Tiefenbach
[[Datei:20150727 xl P1000785 Gedenkstaette fuer Kinder in Oberstdorf.JPG|mini|hochkant|Gedenkstätte für Kinder im Kurpark]]
* [[Schattenbergschanze]] (Erdinger Arena)
[[Datei:WildeMaendleOberstdorf.jpg|mini|hochkant|[[Wilder Mann|„Wilde-Mändle“]]-Statue in Oberstdorf am Bahnhof]]
* [[Heini-Klopfer-Skiflugschanze]], eine der drei größten Schanzen der Welt

* [[Illerursprung]]
* [[St. Anna (Rohrmoos)|St.-Anna-Kapelle]] in [[Rohrmoos (Oberallgäu)|Rohrmoos]]
* Gerstruben, verlassenes Bergdorf unter Denkmalschutz (http://www.oberstdorf.de/index.shtml?museum_gerstruben)
* Bauernhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert
* Einödsbach (südl. Siedlung Deutschlands)
* [[Breitachklamm]] bei [[Tiefenbach bei Oberstdorf|Tiefenbach]]
* Christlessee
* Moorweiher mit Naturlehrpfad
* Sturmannshöhle bei Obermaiselstein
* Rathaus
* Größter Bergschuh der Welt im Heimatmuseum
* Bundesleistungszentrum für Eiskunstlauf
* Bundesleistungszentrum für Eiskunstlauf
* [[Christlessee]]
* Dichterhaus in Kornau von [[Arthur Maximilian Miller]]
* [[Einödsbach]] (südlichste Siedlung Deutschlands)
* [[Orlen Arena Oberstdorf Allgäu]] (vormals Schattenbergschanze)
* [[Freibergsee]] (höchstgelegener Badesee Deutschlands)
* Gedenkstätte für Kinder im Kurpark
* [[Gerstruben]], verlassenes Bergdorf unter Denkmalschutz
* [[Heimatmuseum (Oberstdorf)|Heimatmuseum]] mit größtem Lederskischuh der Welt
* [[Heini-Klopfer-Skiflugschanze]], drittgrößte Skiflugschanze der Welt
* [[Illerursprung]], hier fließen [[Trettach]], [[Stillach]] und [[Breitach]] zusammen
* [[St. Loretto-Kapellen]] am südlichen Ortsrand
* [[Burgkirche Schöllang]] in Schöllang
* Kapelle [[St. Jakobus (Reichenbach bei Oberstdorf)|St. Jakobus]] in Reichenbach
* [[Moorweiher (Oberstdorf)|Moorweiher]] mit Naturlehrpfad
* Naturkundezentrum ''Bergschau'' im alten Rathaus
* Penninger Schnapsmuseum zeigt ursprüngliche Brennarten
* [[St. Johannes Baptist (Oberstdorf)#Seelenkapelle|Seelenkapelle]] aus dem 15. Jahrhundert
* [[Villa Jauss]] Künstlerhaus


== Sport ==
=== Baudenkmäler ===
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmäler in Oberstdorf}}


=== Bodendenkmäler ===
Dem Sport, speziell dem Wintersport, kommt in Oberstdorf eine besondere Bedeutung zu. Durch ein dort angesiedeltes [[Bundesleistungszentrum]] (BLZ) werden die nordischen Sportarten, [[Curling]] sowie [[Eiskunstlauf]] gefördert. Der zweimalige deutsche Meister im Eiskunstlauf von 2001 und 2003 [[Silvio Smalun]] trainiert dort.
{{Hauptartikel|Liste der Bodendenkmäler in Oberstdorf}}


=== Vierschanzentournee ===
=== Wilde-Mändles-Tanz ===
Das ''Wilde Mändle'' ist eine Symbolfigur aus dem [[Wilde-Mändle-Tanz|Wilde-Mändles-Tanz]]. Er wird alle fünf Jahre aufgeführt.<ref>[http://www.trachtenverein-oberstdorf.de/index.php ''Gebirgstrachten- und Heimatschutzverein Oberstdorf e.&nbsp;V.''] Wilde Mändle Tanz. In: ''trachtenverein-oberstdorf.de'', abgerufen am 14. September 2019</ref><ref>[https://www.oberstdorf.de/kultur-tradition/wilde-maendle.html ''Wilde Mändle Tanz.''] In: ''oberstdorf.de'', abgerufen am 14. September 2019</ref>
Alljährlich findet in Oberstdorf der Auftakt für die [[Vierschanzentournee]] im [[Skispringen]] statt. Den Wettbewerb gibt es seit 1953. Damals war Oberstdorf jedoch zweite Station nach Garmisch-Partenkirchen.


Bekannt ist auch das [[Klausentreiben]], ein Brauch am Nikolausabend jeden Jahres.
=== Internationale Skiflugwochen ===
gab es 1950, 1951, 1952, 1955, 1958, 1961, 1964, 1967, 1970, 1976, 1979.


=== Skifliegen ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* September: [[Almabtrieb|Viehscheid]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oberstdorf.de/kultur-tradition/viehscheid/ |titel=Viehscheid – Das Ende des Alpsommers wird gefeiert |abruf=2021-01-20}}</ref>
Oberstdorf ist einer der wenigen Orte die Bewerbe im [[Skifliegen]] ausrichten können. Ausgetragen werden die Wettkämpfe auf der [[Heini-Klopfer-Skiflugschanze]]. In den Jahren 1984, 1992, 1995, 1998, 2001 und 2004 richtete Oberstdorf Wettbewerbe im Skiflug-Weltcup aus. Der nächste ist 2007. [[2008]] wird der Ort nach 1973, 1981, 1988 und 1998 bereits zum fünften Mal Veranstaltungsort der [[Skiflug-Weltmeisterschaft|Skiflug-Weltmeisterschaften]] sein.
* Oktober: [[Kirchweih]]
* Oktober: [[Gallustag|Gallusmarkt]]


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Nordische Ski-WM ===
[[Datei:Oberstdorf3.jpg|mini|Fußgängerzone]]
Oberstdorf war Austragungsort der [[Nordische Skiweltmeisterschaften|Nordischen Skiweltmeisterschaften]] von [[Nordische Skiweltmeisterschaft 1987|1987]] und [[Nordische Skiweltmeisterschaft 2005|2005]].


=== Andere Sportarten ===
=== Tourismus ===
2019 wurden rund 480.000 Gäste und über 2,6 Millionen Gästeübernachtungen in 1.200 aktiven Beherbergungsbetrieben mit 16.100 Gästebetten erfasst. Der Tourismus ist für Oberstdorf der wichtigste Wirtschaftsfaktor.<ref>{{Internetquelle |url= https://www.oberstdorf.de/information/tourist-information/tourismus-oberstdorf/das-unternehmensleitbild.html |titel=Tourismus in Zahlen und Fakten - Unternehmensleitbild |abruf=2022-12-28}}</ref> Dazu tragen 200 Kilometer Wanderwege in drei verschiedenen Höhenlagen, 76 Kilometer Loipen, 20 Skilifte an [[Fellhorn (Allgäuer Alpen)|Fellhorn]], [[Nebelhorn (Berg)|Nebelhorn]] und [[Söllereck]] sowie, durch die Vereinigung der Wintersport-Destinationen Oberstdorf und dem benachbarten [[Kleinwalsertal]], 130 Kilometer alpine Abfahrtsstrecken bei. Etwa 75 Prozent des Gemeindegebietes stehen unter Landschafts- oder Naturschutz.
*Eiskunstlauf
**1982 - Junioren-WM
**2000 - Junioren-WM
*Langlauf-Weltcup: 1986, 1996, 2004
*Curling
*1988 - Curling-Europameisterschaft
*1992 - Curling-Junioren-WM
*1994 - Curling-WM
*2000 - Curling-EM
*[[Snowboard]]-Weltcup: 1998, 1999, 2001
*Sonstige
**1999 - [[Shorttrack|Short-Track]] EM
**2002 - [[Freestyle-Skiing|Freestyle]] Weltcup auf der [[Buckelpiste]]
**2004 - Weltcup in der Nordischen Kombination
**2005 - Freestyle Weltcup auf der Buckelpiste ([[Fellhorn]])
**2007 - Weltcup im Skifliegen
**2008 - Weltmeisterschaft im Skifliegen


=== Fernwanderweg ===
=== Sport ===
[[Datei:Skisprungschanzen Oberstdorf.jpg|mini|Oberstdorfer Skisprungschanzen am Schattenberg ([[WM-Skisprung Arena Oberstdorf]])]]
Der [[Europäischer Fernwanderweg E5|europäische Fernwanderweg E5]] führt durch Oberstdorf. Die erste Alpenüberquerung mit einem [[Mountainbike]] durch Andreas Heckmair startete hier und ist seit dem ein beliebter Einstieg für einen [[Transalp Alpenüberquerung|Transalp]] (siehe [[Heckmair-Route]]).
[[Datei:Heini Klopfer Schanze Freibergsee.JPG|mini|hochkant|Heini-Klopfer-Skiflugschanze]]


Dem Sport, speziell dem Wintersport, kommt in Oberstdorf eine besondere Bedeutung zu. Durch die Skiallianz Oberstdorf – [[Kleinwalsertal]] können über die verschiedenen Bergbahnen ([[Nebelhorn (Berg)|Nebelhorn]], [[Fellhorn (Allgäuer Alpen)|Fellhorn/Kanzelwand]], [[Söllereck]], [[Walmendingerhorn]] und [[Hoher Ifen|Ifen]]) insgesamt 130 Pistenkilometer erreicht werden. Zudem stehen 140 Kilometer präparierte Winterwanderwege sowie 75 Loipenkilometer zur Verfügung. Durch ein dort angesiedeltes Eissportzentrum mit Olympiastützpunkt und Sportinternat werden die Sportarten [[Curling]], [[Eiskunstlauf]], [[Skilanglauf]] und [[Skispringen|Skisprung]] gefördert. Der zweimalige deutsche Meister im Eiskunstlauf von 2001 und 2003 [[Silvio Smalun]], die Weltmeisterin im Eiskunstlaufen von 2012 [[Carolina Kostner]] und die Curling-Europameister 2002 und 2004 um Skip [[Sebastian Stock]] trainieren dort.
== Die Täler ==


{{Siehe auch|Skiinternat Oberstdorf}}
Von Oberstdorf aus lassen sich eine Reihe Hochtäler erreichen, die nicht nur selbst landschaftlich sehr attraktiv sind, sondern auch meist am Anfang einer ausgedehnten Bergwanderung stehen. Die Liste führt die drei großen Täler mit ihren Nebentälern auf.


==== Vierschanzentournee ====
*[[Oytal]]
Alljährlich findet in Oberstdorf der Auftakt für die [[Vierschanzentournee]] im [[Skispringen]] statt. Den Wettbewerb gibt es seit 1953. Damals war Oberstdorf jedoch zweite Station nach Garmisch-Partenkirchen. Gesprungen wird am Schattenberg in der [[Audi Arena Oberstdorf|Audi Arena]].
*[[Stillachtal]]
**[[Rappenalptal]]
**[[Warmatsgundtal]]
*[[Trettachtal]]
**[[Dietersbachertal]]
**[[Traufbachtal]]


==== Internationale Skiflugwochen ====
[[Oytal]] und [[Dietersbachertal]] werden durch [[Höfats]] und [[Rauheck]] getrennt. [[Gerstruben]], Deutschlands höchstgelegenes Dorf liegt am Beginn des Dietersbachertals.
1950, 1951, 1952, 1955, 1958, 1961, 1964, 1967, 1970, 1976 und 1979 wurden in Oberstdorf Internationale [[Skifliegen|Skiflugwochen]] veranstaltet.


==== Skifliegen ====
Das [[Rappenalptal]] ist das längste der Täler und führt an Deutschlands südlichst gelegenem Dorf, [[Einödsbach]], vorbei zum südlichsten Punkt Deutschlands. Am Ende des Tals führt der [[Schrofenpass]] nach [[Österreich]].
Oberstdorf ist einer der wenigen Orte weltweit, die Wettbewerbe im [[Skifliegen]] ausrichten können. Ausgetragen werden die Wettkämpfe auf der [[Heini-Klopfer-Skiflugschanze]]. 1984, 1992, 1995, 1998, 2001, 2004, 2007, 2009, 2010 und im Februar 2011 sowie 2017 richtete Oberstdorf jeweils den Skiflug-Weltcup aus. 2018 war der Ort nach 1973, 1981, 1988, 1998 und 2008 bereits zum sechsten Mal Veranstaltungsort der [[Skiflug-Weltmeisterschaft]]en.<ref name="FIS_2013">Riikka Rakic/FIS: [http://www.forum-nordicum.info/news/artikel/news/seven-applications-for-2018-and-2019-fis-world-championships/ ''Seven applications for 2018 and 2019 FIS World Championships.''] In: ''forum-nordicum.info'', 4. Mai 2013 (englisch)</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.fis-ski.com/news-multimedia/news/article=seefeld-aut-are-swe-oberstdorf-ger-and-park-city-usa-win.html |wayback=20151120124018 |text=''Seefeld (AUT), Are (SWE), Oberstdorf (GER) and Park City (USA) win''}}. In: ''fis-ski.com'', 5. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014 (englisch)</ref>


== Kultur ==
==== Nordische Ski-WM ====
Oberstdorf war Austragungsort der [[Nordische Skiweltmeisterschaften|Nordischen Skiweltmeisterschaften]] von [[Nordische Skiweltmeisterschaften 1987|1987]] und [[Nordische Skiweltmeisterschaften 2005|2005]]. Bei der Bewerbung für die Austragung der [[Nordische Skiweltmeisterschaften 2019|Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019]] unterlag man [[Seefeld in Tirol]] im dritten Wahlgang.<ref>{{Internetquelle |autor=(sid) |url=https://rp-online.de/sport/wintersport/ski-alpin/oberstdorf-unterliegt-seefeld-im-rennen-um-ski-wm-2019_aid-20367777 |titel=Oberstdorf unterliegt Seefeld im Rennen um Ski-WM 2019 |titelerg=WM-Bewerbung |werk=[[rp-online.de]] |datum=2014-06-05 |abruf=2019-09-14 |kommentar=[[Sport-Informations-Dienst|SID]]-Meldung}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.skispringen.com/news,id3075,auch-seefeld-almaty-bewerben-sich-um-wm-2019.html |titel=Auch Seefeld und Almaty bewerben sich um WM 2019 |werk=skispringen.com |datum=2016-03-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305033216/http://www.skispringen.com/news,id3075,auch-seefeld-almaty-bewerben-sich-um-wm-2019.html |archiv-datum=2016-03-05 |abruf=2019-09-14 |offline=1}}</ref><ref name="FIS_2013" />
Alle fünf Jahre findet in Oberstdorf der traditionelle [[Wilde-Mändle-Tanz]] statt. Im Jahr 2010 wird er wieder aufgeführt.


Beim FIS-Kongress 2016 im [[Mexiko|mexikanischen]] [[Cancún]] erhielt Oberstdorf den Zuschlag für die [[Nordische Skiweltmeisterschaften 2021|Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021]].
Es existiert eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Dorf [[Megeve]] in [[Haute-Savoie|Hoch-Savoien]]. Genau so wie Oberstdorf ist es ein Fremdenverkehrsdorf mit viel Ski- und Wandertourismus.


==== Andere Sportarten ====
== Ortsteile ==
* Eiskunstlauf
Kornau
** 1982 – Junioren-WM
** 2000 – Junioren-WM
** 2007 – Junioren-WM
** [[Nebelhorn Trophy]], jährlich seit 1969
** [[Adult Figure Skating Competition]], jährlich seit 2005


* Langlauf-Weltcup: 1986, 1996, 2004
Auf 915 m Höhe bietet Kornau fantastische Ausblicke nach Süden, von [[Nebelhorn]] bis [[Kratzer]].
2006, 2008, 2011, 2012, 2015, 2016, 2017, 2018 Etappenort der [[Tour de Ski]]
Nicht weit wartet die [[Söllereckbahn]], die den Besucher mit Panoramagondeln in ein herrliches wander- und familienfreundliches Skigebiet entführt.
* Curling
Aber auch in der Nähe gibt es viel zu sehen: Die Kapelle St. Fabian und Sebastian ist reich an Kunstschätzen, und hinter den malerischen Fassaden der Häuser gibt es gute Gastronomie ebenso zu entdecken wie gemütliche Privatunterkünfte.
** 1987 – [[Curling]]-Europameisterschaft
Kornau hat 590 Gästebetten.
** 1992 – Curling-Junioren-WM
** 1994 – Curling-WM
** 2000 – Curling-EM
* [[Snowboard]]-Weltcup: 1998, 1999, 2001
* Sonstige
** 1999 – [[Shorttrack|Short-Track]] EM
** 2002 – [[Freestyle-Skiing|Freestyle]] Weltcup auf der [[Buckelpiste]]
** 2004 – Weltcup in der Nordischen Kombination
** 2005 – Freestyle Weltcup auf der Buckelpiste ([[Fellhorn (Allgäuer Alpen)|Fellhorn]])
** 2007 – [[Tour de Ski]], Zwei Weltcups im Skispringen (als Ersatz für das geplante Skifliegen), Weltcup Nordische Kombination
** 2008 – Weltmeisterschaft im Skifliegen


==== Bekannte Sportler aus Oberstdorf ====
Reichenbach
* [[Andreas Bauer (Skispringer)|Andreas Bauer]] (* 1964), Skispringer
* [[Max Bolkart]] (1932–2025), Skispringer
* [[Toni Brutscher]] (1925–1983), Skispringer
* [[Peter Leitner]] (* 1956), Skispringer
* [[Frank Löffler]] (* 1980), Skispringer
* [[Thomas Müller (Nordischer Kombinierer)|Thomas Müller]] (* 1961), Nordischer Kombinierer
* [[Katrin Zeller]] (* 1979), Skilangläuferin
* [[Oliver Rössel]] (* 1969), Gleitschirmflieger
* [[Norbert Schramm]] (* 1960), Eiskunstläufer
* [[Georg Späth]] (* 1981), Skispringer
* [[Hansjörg Tauscher]] (* 1967), Abfahrtsläufer
* [[Sepp Weiler]] (1921–1997), Skispringer
* [[Klaus Allgayer]] (1978–2024), Skispringer
* [[Heini Ihle]] (* 1941), Skispringer
* [[David Speiser]] (* 1980), Snowboardfahrer
* [[Christina Ackermann|Christina Geiger]] (* 1990), Skirennläuferin
* [[Sebastian Jacoby]] (* 1978), Curlingspieler
* [[Johannes Rydzek]] (* 1991), Nordischer Kombinierer
* [[Karl Geiger (Skispringer)|Karl Geiger]] (* 1993), Skispringer
* [[Katharina Althaus]] (* 1996), Skispringerin
* [[Vinzenz Geiger]] (* 1997), Nordischer Kombinierer


==== Fernwanderweg ====
In Reichenbach sind Ruhe und Beschaulichkeit zu Hause. Trotzdem ist auch für aktiven Urlaub viel geboten.
Der [[Europäischer Fernwanderweg E5|europäische Fernwanderweg E5]] führt in Nord-Süd-Richtung durch Oberstdorf. Die erste Alpenüberquerung mit einem [[Mountainbike]] durch Andreas Heckmair startete hier und ist seitdem ein beliebter Einstieg für einen [[Alpenüberquerung|Transalp]] (siehe [[Heckmair-Route (Mountainbike-Strecke)|Heckmair-Route]]). Eine neuere Wegvariante ist die [[Joe-Route]], die ebenfalls von Oberstdorf mit dem Mountainbike über die Alpen führt.
Stolz präsentiert man neben der 450 Jahre alten Kapelle St. Jakobus die Moorwasserbadeanstalt. Ein Trimm-Dich-Pfad mit 20 Stationen erlaubt es, immer auf dem Laufenden zu sein und die Wanderwege beginnen gleich vor der Haustür.
Das schmucke bäuerliche Ortsbild und die traditionelle Gastfreundschaft tun dann das ihrige dazu, daß man sich schnell wie daheim fühlt.
Reichenbach hat 226 Einwohner sowie 223 Gästebetten.


==== Klettersteige und Höhenwege ====
Rubi
* Der [[Hindelanger Klettersteig]] verläuft vom Gipfel des Nebelhorns über den Grad der Wengenköpfe zum Großen Daumen.
* Der [[Mindelheimer Klettersteig]] ist die Überschreitung der [[Schafalpenköpfe]] und des [[Kemptner Köpfle]] zwischen der [[Fiderepasshütte]] und der [[Mindelheimer Hütte]]
* [[2-Länder-Sportklettersteig]] am [[Warmatsgundkopf]] (auch Kanzelwand)
* Der [[Heilbronner Weg]] ist der älteste und bekannteste Höhenweg der Nördlichen Kalkalpen und dient als Verbindung zwischen [[Rappenseehütte]], [[Waltenberger-Haus]] und [[Kemptner Hütte]]


=== Verkehr ===
Rubi ist ein Stadtteil des Marktes Oberstdorf. Rubi, Ausgangspunkt vieler Wanderungen, ist bekannt für langen Sonnenschein und gemütliche Gasthäuser. Aufgrund der Lage blickt die Abendsonne besonders lange auf das malerische Dorf. In himmlischer Ruhe glänzen die Dächer und am Ortsrand blinkt die Kapelle St. Anna noch einmal auf. Dann werden in den traditionellen Gaststuben die Instrumente ausgepackt. Gäste und Einheimische treffen sich. Rubi hat 175 Einwohner sowie 266 Gästebetten.
[[Datei:2009 Oberstdorf Bf.jpg|mini|Der Bahnhof Oberstdorf]]


Der [[Bahnhof Oberstdorf]] ist der [[Endbahnhof|Endpunkt]] der eingleisigen und nicht elektrifizierten [[Bahnstrecke Immenstadt–Oberstdorf|Bahnstrecke aus Immenstadt]]. Er ist die südlichste Bahnstation Deutschlands und wurde von der [[Allianz pro Schiene]] als [[Bahnhof des Jahres|bester Kleinstadtbahnhof des Jahres 2006]] ausgezeichnet. In unmittelbarer Nähe von Oberstdorf verläuft außerdem die [[Bundesstraße 19]], die von [[Sonthofen]] weiter in nördlicher Richtung [[Autobahnähnliche Straße|vierspurig ausgebaut]] ist. Über die B19 besteht auch die einzige Zufahrtsmöglichkeit mit dem Auto in das österreichische Nachbartal, das [[Kleinwalsertal]]. Die Innenstadt von Oberstdorf ist seit 1992 autofrei.
Schöllang


Oberstdorf verfügt über zwei [[Pendelbahn]]en, die [[Fellhornbahn]] (zwei Sektionen) und die dritte Sektion der [[Nebelhornbahn]], die an den Startpunkt des [[Hindelanger Klettersteig]]s fährt, sowie drei Umlaufkabinenbahnen, die Nebelhornbahn (Sektionen eins und zwei), Fellhornbahn II und die [[Söllereckbahn]] (zwei Sektionen). Aufgrund seiner grenznahen Lage ist Oberstdorf Ausgangspunkt zu zahlreichen Zwei-Länder-Bergtouren zwischen Deutschland und Österreich.
Gemütlich tummeln sich stille Bauernhäuser um den barocken Zwiebelturm der Pfarrkirche. Aus der Nähe grüßt die Burgkirche von 1531 und ein kleiner Kurpark lädt zum Verweilen ein.
Man genießt den herrlichen Blick, die vielfältigen Wandermöglichkeiten und das herzliche „Grüß Gott“ der Einheimischen.
Sanft läuten Kuhglocken beim Eintrieb das Abendrot ein - gibt es etwas Romantischeres, als sich hier zu erholen? Vor allem, da man bei aller Urtümlichkeit auf keinen Komfort verzichten muß.
Bequem bringen die Linienbusse des ÖPNV jeden nach [[Oberstdorf]] oder [[Fischen im Allgäu]].


In Oberstdorf endet der [[Iller-Radweg]] zwischen Ulm und dem Allgäu.
Tiefenbach


=== Gesundheit ===
Tiefenbach heißt nicht Tiefenbach, weil es tiefer liegt als Oberstdorf. Es liegt sogar etwas höher. Seinen Namen hat es von den "Tueffen", die wir heute Latschen nennen. Es liegt auf einer sonnigen Terrasse über der Breitach, die sich nicht weit von hier mit den beiden anderen Quellflüssen [[Stillach]] und [[Trettach]] zur [[Iller]] vereint.
Oberstdorf ist Heilklimatischer Kurort seit 1937 und seit 2002 mit dem Zusatz Premium Class ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oberstdorf.de/gesundheit/luft/heilklima/ |titel=Broschüre „Oberstdorf. Gesundheit & Wohlbefinden“ |abruf=2022-09-04}}</ref> Es gibt zahlreiche Gesundheitsanbieter vor Ort. Die Adula-Klinik mit 150 Planbetten ist eine Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie; sie zeichnet sich durch die Weiterentwicklung des [[Bad Herrenalber Modell]] mit seiner therapeutischen Gemeinschaft aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oberstdorf.de/gesundheit/kliniken-aerzte/adula.html |titel=Broschüre „Adula-Klinik“ |abruf=2022-09-04}}</ref> Die Klinik Oberstdorf mit Orthopädikum Allgäu und Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung verfügt über 70 Planbetten und sichert die Grund- und Regelversorgung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oberstdorf.de/gesundheit/kliniken-aerzte/klinik-oberstdorf.html |titel=Broschüre „Klinik Oberstdorf“ |abruf=2022-09-04}}</ref>
Tiefenbach kann eine jahrhundertealte Kurtradition nachweisen, die es seiner Schwefelquelle verdankt. Gerühmt und gelobt ob ihrer vielseitigen Heilkraft wird sie in alten Schriften immer wieder erwähnt. Schon im späten 15. Jahrhundert kurierten hier Grafen und andere hochgestellte Persönlichkeiten ihre Leiden.
Schon in sehr frühen Zeiten haben die Leute hier gesiedelt und gewohnt, vertraut mit den lieblichen und den harten Jahreszeiten. Tiefenbacher gibt es schon so lange, daß sie sogar die Wilden Männle vom Ochsenberg noch persönlich gekannt haben und mit ihnen seinerzeit recht gut ausgekommen sein sollen. So stehts in Allgäuer Sagen geschrieben.
Ein wenig vom Zauber aus alten Zeiten, für den wir heute so empfänglich sind, hat sich dieser Ort bewahrt und hat ihn verquickt mit dem Zauber der neuen Zeit: mit schmucken Häusern, gepflegten Anlagen und seiner anmutigen Lage hat sich Tiefenbach zu einem "Sonntagsdörflein" gemausert.
Anfang des 19. Jahrhunderts kam Tiefenbach erneut in Mode. Es hatte die attraktive Anzahl von "vierzig Badezubern in zwei Badesälen aufgestellt". Wer nicht so gern in einen Badezuber steigt: die Fortsetzung dieses heilenden Badevergnügens findet heute in der modernen Schwimmhalle mit Trimmzentrum statt.
Jede Jahreszeit ist hier schön und wird von den Gästen gut genützt. Auf den herrlichen Wanderwegen, auf gepflegten Skiloipen oder auf den hübschen roten Ruhebänken. Man kann seine ersten alpinen Skiversuche starten, sich gesund kneippen oder einen goldenen Eisstock gewinnen.
Unweit von Tiefenbach liegt der Eingang zur [[Breitachklamm]] . Ein Naturwunder ohnegleichen! "Da wallet und siedet und brauset und zischt" das Wasser der Breitach durch die enge Schlucht mit fast hundert Meter hohen senkrechten und überhängenden Wänden, stürzt donnernd über hohe Felsbänke, strudelt durch tiefe Gumpen und versprüht sich in feinste Tröpfchen, in denen das Licht funkelt.


=== Energieversorgung mit erneuerbaren Energien ===
== Weblinks ==
[[Datei:20150802 xl P1010302 Krafthaus des 2011 fertig gestellte Wasserkraftwerkes Faltenbach-Leistung 1600kW-Jahresarbeit 4 Mio kWh.JPG|mini|Krafthaus des Wasserkraftwerkes Faltenbach (Nähe Oybelestadion)]]
*[http://www.oberstdorf.de Website von Oberstdorf]
*[http://www.oberstdorf-online.info/ Informationen über Oberstdorf]*
*[http://www.oberstdorf.in/ Alle wichtigen Links aus Oberstdorf in einer Übersicht]
*[http://www.swalmen.net/oberstdorf/ Oberstdorf - eine virtuelle Wanderung]
*[http://www.vierschanzen.org Vierschanzentournee]
*[http://www.skiclub-oberstdorf.de/Skiclub Oberstdorf]
[http://www.oberstdorf.de/index.shtml?rubi offizielle Seite des Ortsteils Rubi]
* {{HdBG GKZ|9780133}}


Mit den insgesamt 12 [[Wasserkraftanlage]]n,<ref>{{Internetquelle |url=http://tramino.s3.amazonaws.com/s/gemeindewerke-oberstdorf/103809/faltenbach-broschuere.pdf#page=16 |titel=Broschüre „Wasserkraftwerk Faltenbach“ |titelerg=Energie aus der Natur |hrsg=Kraftwerk Faltenbach GmbH & Co KG |seiten=16 |datum=2011-09-19 |abruf=2015-08-03 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB |zitat=In Oberstdorf existieren derzeit 12 Wasserkraftanlagen, davon 3 Kleinst-, 7 Klein- und 2 Mittelanlagen.}}</ref> insbesondere dem 2011 fertiggestellten Wasserkraftwerk Faltenbach, und einer Vielzahl von [[Photovoltaik]]-[[Solaranlage]]n, kann Oberstdorf etwa 50 Prozent<ref>{{Internetquelle |autor=Laurent O. Mies |url=http://tramino.s3.amazonaws.com/s/gemeindewerke-oberstdorf/103809/faltenbach-broschuere.pdf#page=1 |titel=Broschüre „Wasserkraftwerk Faltenbach“ |titelerg=Energie aus der Natur |hrsg=Kraftwerk Faltenbach GmbH & Co KG |datum=2011-09-19 |abruf=2015-08-03 |format=PDF; 7,6&nbsp;MB |seiten=1 |kommentar=<!-- S. 1 wird nicht korrekt angezeigt --> |zitat=Mit dem neuen Kraftwerk wird die Stromerzeugung vor Ort fast 50 Prozent des Verbrauchs in Oberstdorf abdecken können.}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.oberstdorf.de/natur/umwelt/energieerzeugung.html |titel=Energieerzeugung |titelerg=Ökologische und ökonomische Stromerzeugung steht für die Energieversorgung Oberstdorf im Vordergrund. So wird ein Großteil des benötigten Stroms aus eigenen, erneuerbaren Energiequellen gewonnen |werk=oberstdorf.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150915190106/http://www.oberstdorf.de/natur/umwelt/energieerzeugung.html |archiv-datum=2015-09-15 |abruf=2019-09-14 |zitat=Durch die Stromerzeugung mit regenerativer Energie wie Wasserkraft und Photovoltaik werden in Oberstdorf ca. 50% des Strombedarfs gewonnen. |offline=1}}</ref> seines Elektroenergiebedarfes mit [[Erneuerbaren Energien]] decken.

=== Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ===
Die Gewinnung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Gemeindewerken Oberstdorf übernommen. Das Trinkwasser wird am [[Christlessee]] mit fünf Tiefbrunnen aus 8 bis 20 Metern Tiefe gewonnen und ohne weitere Aufbereitung an die Bevölkerung verteilt. Jährlich werden ca. 1&nbsp;Mio.&nbsp;m³ Wasser in das 148 km lange Leitungsnetz abgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gemeindewerke-oberstdorf.de/produkte/wasser/oberstdorfer-wasser.html |titel=Oberstdorfer Wasser |hrsg=Gemeindewerke Oberstdorf |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> Hier sind acht [[Wasserbehälter (Wasserwirtschaft)|Wasserspeicher]] mit einem Gesamtvolumen von 4.300&nbsp;m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen. Der größte von ihnen ist der Hochbehälter Burgstall mit 2.500&nbsp;m³.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gemeindewerke-oberstdorf.de/produkte/wasser/wissenswertes-48425.html |titel=Übersicht der Hochbehälter |hrsg=Gemeindewerke Oberstdorf |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> Die [[Wasserhärte|Gesamthärte]] liegt mit 9,25&nbsp;°dH im Härtebereich „mittel“.<ref>{{Internetquelle |url=https://tramino.s3.amazonaws.com/s/gemeindewerke-oberstdorf/1107752/hrtegrad-wvo-24062021.pdf |titel=Härtebereich Trinkwasser Oberstdorf |hrsg=Gemeindewerke Oberstdorf |format=PDF; 65 kB |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref> Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,65 Euro je Kubikmeter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gemeindewerke-oberstdorf.de/produkte/wasser/preise.html |titel=Wassergebühren |hrsg=Gemeindewerke Oberstdorf |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref>

Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich des Abwasserverbands Obere Iller. Der Anschlussgrad von Oberstdorf lag 2019 bei 98,7 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/statistik_kommunal/2021/09780133.pdf |titel=Markt Oberstdorf – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten |hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik |sprache=de |abruf=2023-08-24}}</ref> Das Abwasser wird im Verbandsklärwerk im [[Immenstadt im Allgäu|Immenstädter]] Ortsteil Thanners {{Coordinate|NS=47.5992|EW=10.2649|type=building|region=DE-BY|text=ICON2|name=Klärwerk Thanners}} gereinigt. Die Anlage hat eine Ausbaugröße von 150.000 [[Einwohnerwert]]en und behandelt jährlich 14&nbsp;Mio.&nbsp;m³ Abwasser im [[Belebtschlammverfahren]]. Das zu 95 % gereinigte Wasser wird anschließen in die Iller eingeleitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aoi.de/klaeranlage/ |titel=Die Kläranlage |hrsg=Abwasserverband Obere Iller |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref>

Der anfallende [[Klärschlamm]] wird über eine Dauer von 20 Tagen ausgefault. Das dabei entstehende [[Biogas|Klärgas]] wird zur Strom- und Wärmeerzeugung in zwei [[Blockheizkraftwerk]]en verwendet. So können inzwischen 65 % des Strom- und 95 % des Wärmebedarfs der Kläranlage selbst gedeckt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aoi.de/der-weg-des-wassers/ |titel=Der Weg des Wassers |hrsg=Abwasserverband Obere Iller |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref>

== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
* [[Gertrud von Le Fort]] (1876–1971), Schriftstellerin und Ehrenbürgerin von Oberstdorf sowie Namensgeberin des örtlichen [[Gymnasium]]s

=== Persönlichkeiten, die im Ort geboren wurden ===
[[Datei:Johann Schraudolph.jpg|mini|Johann Schraudolph (1855)]]

{{Mehrspaltige Liste |breite=30em|liste=
* [[Franz Xaver Schmädl]], (1705–1777), Bildhauer
* [[Johann von Schraudolph]] (1808–1879), Historienmaler
* [[Claudius Schraudolph der Ältere]] (1813–1891), Historienmaler und Lithograph
* [[Dominikus Hofer]] (1817–1897), Tiermediziner und Hochschullehrer
* [[Leo Dorn]] (1836–1915), Berufsjäger und Alpinist
* [[Cassian Reiser]] (1881–1956), Kirchenmusiker und Domkapellmeister
* [[Friedrich Jobst Volckamer von Kirchensittenbach]] (1894–1989), General und Ritterkreuzträger
* [[Sepp Weiler]] (1921–1997), Skispringer
* [[Fritz Geiger]] (1924–1980), Kurdirektor (1956–1980), Präsident der [[Deutsche Eislauf-Union|Deutschen Eislauf-Union]] (1968–1980), dreimalige Olympiateilnahme als Mannschaftsführer der Eiskunstläufer, Träger des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuzes]] am Bande (1978)
* [[Caelestis Eichenseer]] (1924–2008), Latinist
* [[Willi Klein]] (1927–1997), Skirennläufer
* [[Thaddäus Steiner]] (1933–2017), Germanist und Flurnamenforscher
* [[Pius Geiger]] sen. (* 1934), Senior-Chef der [[Geiger Unternehmensgruppe]], Träger des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuzes]] (1995), Ehrenmitglied der Industrie- und Handelskammer Schwaben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.all-in.de/allgaeu/oberallgaeu-kempten/weitblick-und-bodenhaftung_arid-101396 |titel=Weitblick und Bodenhaftung |titelerg=Geburtstag – Pius Geiger sen. hatte Firma jahrzehntelang gesteuert |werk=all-in.de |datum=2009-09-11 |abruf=2023-02-28 |kommentar=Pius Geiger sen. zum 75. Geburtstag}}</ref>
* [[Katharina Herberg]] (* 1935), Schauspielerin
* [[Albert Vogler (Bürgermeister)|Albert Vogler]] (* 1939), langjähriger Bürgermeister-Stellvertreter (1984–2002), Träger der ''Bürgermedaille'' des Marktes Oberstdorf<ref>''Allgäuer Anzeigeblatt''. 11. September 2009, S. 30: ''Bürgermedaille für Alfred Vogler''</ref>
* [[Gisela Bock (Politikerin)|Gisela Bock]] (* 1941), Diplomchemikerin, Bezirksrätin, ehem. Landtagsabgeordnete
* [[Jobst Kayser-Eichberg]] (1941–2023), deutscher Unternehmer
* [[Heini Ihle]] (* 1941), im Ortsteil Tiefenbach geborener Skispringer
* [[Michael Vetter (Komponist)|Michael Vetter]] (1943–2013), Komponist, Autor, und Kalligraph
* [[Friedrich Karl Hertle]] (* 1944), Abgeordneter des Hessischen Landtags
* [[Franz Vogler]] (* 1944), Skirennläufer
* [[Jan Peter Tripp]] (* 1945), Maler und Grafiker
* [[Renate Klett]] (* 1946), Theater- und Tanzkritikerin, Autorin
* [[Wim Mauthe]] (* 1947), Jazzmusiker (Stilrichtung [[Dixieland (Jazz)|Dixie]]), freischaffender abstrakter Maler
* [[Horst Weiß (Maler)|Horst Weiß]] (* 1953), Maler des [[Surrealismus]]
* [[Rudi Tusch]] (* 1954), Skispringer
* [[Walter Steffen]] (* 1955), Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent
* [[Peter Leitner]] (* 1956), Skispringer
* [[Markus Metz]] (* 1958), Journalist und Autor
* [[Martin Flashar]] (* 1959), Klassischer Archäologe
* [[Crescentia Dünßer]] (* 1960), Schauspielerin
* [[Stefan R. Bornstein|Stefan Richard Bornstein]] (* 1961), Mediziner
* [[Wolfgang Egger]] (* 1963), Autodesigner
* [[Andreas Bauer (Skispringer)|Andreas Bauer]] (* 1964), Skispringer
* [[Martin Hehl]] (1965–2012), Oberstdorfer Mundartdichter, Autor mehrerer Mundartbücher
* [[Hansjörg Tauscher]] (* 1967), Skirennläufer, Weltmeister
* [[Thorsten Schäfer-Gümbel]] (* 1969), Politiker (SPD)
* [[Stefanie Schuster]] (* 1969), österreichische Skirennläuferin
* [[Matthias Robl]] (1969–2008), Alpinist und Bergsteiger
* [[Daniel Herberg]] (* 1974), Curler, Europameister und Vizeweltmeister
* [[Sebastian Jacoby]] (* 1978), Curler und Quizspieler
* [[Toni Steurer]] (* 1978), Extremskitourensportler, Bergsteiger und Soldat der Bundeswehr
* [[Katrin Zeller]] (* 1979), Skilangläuferin
* [[Christoph Stark (Freestyle-Skier)|Christoph Stark]] (* 1980), Freestyle-Skifahrer
* [[Frederic Linkemann]] (* 1981), Schauspieler und Synchronsprecher
* [[Georg Späth]] (* 1981), Skispringer
* [[Dominik Berger]] (* 1983), österreichischer Triathlet
* [[Dominik Stehle]] (* 1986), Skirennläufer
* [[Andreas Hindelang]] (* 1987), Fußballspieler
* [[Gina Stechert]] (* 1987), Skirennläuferin
* [[Christina Ackermann|Christina Geiger]] (* 1990), Skirennläuferin
* [[Lucia Anger]] (* 1991), Skilangläuferin
* [[Johannes Rydzek]] (* 1991), Nordischer Kombinierer
* [[Karl Geiger (Skispringer)|Karl Geiger]] (* 1993), Skispringer
* [[Jennifer Janse van Rensburg]] (* 1993), Eiskunstläuferin
* [[Manuel Schmid (Skirennläufer)|Manuel Schmid]] (* 1993), Skirennläufer
* [[Alexander Schmid (Skirennläufer)|Alexander Schmid]] (* 1994), Skirennläufer
* [[Katharina Althaus]] (* 1996), Skispringerin
* [[Bojan Avramović]] (* 1997), Fußballspieler
* [[Vinzenz Geiger]] (* 1997), Nordischer Kombinierer
* [[Maximilian Günther]] (* 1997), Autorennfahrer
* [[Marco Maier]] (* 1999), nordischer Parasportler
}}

=== Persönlichkeiten, die in Verbindung zum Ort stehen ===
[[Datei:Prinzregenten-Denkmal Luitpold (1912).JPG|mini|hochkant|Prinzregentendenkmal (1912) in Oberstdorf]]

* [[Luitpold von Bayern|Prinzregent Luitpold von Bayern]] (1821–1912), weilte mehrmals jährlich zur Jagd in Oberstdorf und unterstützte die Oberstdorfer nach dem großen Brand 1865.
* [[Pawlo Skoropadskyj]] (1873–1945), ukrainischer General und von 1918 bis 1919 [[Hetman]] des ukrainischen Staates, begraben in Oberstdorf
* [[Maximilian Schels]] (1889–1935), Heimatmaler, lebte in den 1920er-Jahren in Oberstdorf
* [[Hermann Otto Hoyer]] (1893–1968), Maler
* [[Elisabeth Sophie Dabelstein]] (1895–1976), deutsche Alpinistin, Schriftstellerin und Leiterin eines Kinderheims in Oberstdorf
* [[Carl Zuckmayer]] (1896–1977), Schriftsteller: häufige Urlaube bei seinen in Oberstdorf lebenden Eltern
* [[Anderl Heckmair]] (1906–2005), Extrembergsteiger, Erstbesteiger der Eigernordwand, Gründer des deutschen Bergführerverbandes, lebte ab 1939 in Oberstdorf
* [[Walter Kalot]] (1909–1996), [[Bildhauerei|Bildhauer]], [[Grafiker]] und [[Malerei|Maler]]
* [[Heini Klopfer]] (1918–1968), Architekt und Skispringer, Erbauer vieler olympischen Skisprungschanzen sowie der nach ihm benannten [[Heini-Klopfer-Skiflugschanze]]
* [[Hans Karl Baier]] (1918–1976), [[Malerei|Maler]]
* [[Eugen Thomma]] (1931–2022), Mundartautor, Heimatforscher, Heimatpfleger und Archivar
* [[Hanns Peter Zwißler]] (* 1946), [[Schriftsteller]], machte 1966 in Oberstdorf das Abitur
* [[Dieter Salomon]] (* 1960), Oberbürgermeister von Freiburg: In Oberstdorf aufgewachsen

== Panorama ==
{{Großes Bild|Oberstdorf Panorama.jpg|1000|Panorama von Oberstdorf}}

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}
{{Wikinews|Bahnhöfe des Jahres 2006: Hamburg Dammtor und Oberstdorf}}
* [https://www.markt-oberstdorf.de/ Markt Oberstdorf]
* [https://www.oberstdorf-lexikon.de/ ''Oberstdorfs Online-Führer''] für Einheimische und interessierte Kurgäste mit dem Schwerpunkt auf geschichtliche Hintergrundinformationen
* [http://www.huimat.de/ ''Huimat''. Online-Magazin mit Oberstdorfs Geschichte]
* [https://www.oberstdorf.de/kultur-tradition/ ''Kultur und Tradition'']. In: ''oberstdorf.de'' (auch zur Geschichte)
* {{Internetquelle |url=http://oberstdorf.de/stichworte/geschichte.html |titel=Stichwort:Geschichte |werk=oberstdorf.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140809110738/http://www.oberstdorf.de/stichworte/geschichte.html |archiv-datum=2014-08-09 |abruf=2019-09-14 |abruf-verborgen=1 |kommentar=ausführliche Chronologie |offline=1}}
* {{LStDV GKZ|09780133}}


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Wintersportgebiet in Deutschland]]
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[[Kategorie:Markt in Schwaben]]
[[sv:Oberstdorf]]

Aktuelle Version vom 30. April 2025, 18:20 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Oberstdorf
Deutschlandkarte, Position des Marktes Oberstdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 25′ N, 10° 17′ OKoordinaten: 47° 25′ N, 10° 17′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Oberallgäu
Höhe: 813 m ü. NHN
Fläche: 229,91 km2
Einwohner: 9278 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87561
Vorwahl: 08322
Kfz-Kennzeichen: OA
Gemeindeschlüssel: 09 7 80 133
Marktgliederung: 44 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Prinzregenten-Platz 1
87561 Oberstdorf
Website: markt-oberstdorf.de
Erster Bürgermeister: Klaus King
Lage des Marktes Oberstdorf im Landkreis Oberallgäu
KarteÖsterreichBaden-WürttembergLandkreis Lindau (Bodensee)Kempten (Allgäu)Landkreis UnterallgäuLandkreis OstallgäuKempter Wald (gemeindefreies Gebiet)WildpoldsriedWiggensbachWertachWeitnauWaltenhofenSulzberg (Landkreis Oberallgäu)SonthofenRettenbergOfterschwangOberstdorfOberstaufenObermaiselsteinOy-MittelbergMissen-WilhamsLauben (Landkreis Oberallgäu)Immenstadt im AllgäuBad HindelangHaldenwang (Landkreis Oberallgäu)Fischen im AllgäuDurachDietmannsriedBurgberg im AllgäuBuchenbergBolsterlangBlaichachBetzigauBalderschwangAltusried
Karte

Oberstdorf ist ein Markt im bayerischen Landkreis Oberallgäu. Der heilklimatische Kur- und Kneippkurort ist die südlichste Gemeinde Deutschlands und daher Mitglied im Zipfelbund.

Oberstdorf dient mit seinen alpinen Skigebieten am Nebelhorn, dem Söllereck und dem Fellhorn/Kanzelwand, den Langlaufloipen, dem Eisstadion und auch den Skisprungschanzen sowie der Skiflugschanze als Wintersportplatz und ist zudem ein beliebtes Ziel für Bergsteiger.

Blick auf Oberstdorf (Sommer)
Blick auf Oberstdorf (Winter)
Das Nebelhorn, der Hausberg von Oberstdorf

Geographische Lage

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Oberstdorf – Deutschlands südlichste Gemeinde – liegt im Oberstdorfer Becken im Illertal, in den Allgäuer Alpen. Der Illerursprung liegt bei Oberstdorf. Mit einer Ausdehnung von 230 km² ist Oberstdorf nach der Landeshauptstadt München und Lenggries flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde im Freistaat Bayern. Sie liegt auf 813 Meter Höhe (Messpunkt an der katholischen Kirche St. Johannes Baptist). Höchster Gipfel des Ortes und ganz Schwabens ist die Hochfrottspitze.

17 Kilometer südwestlich des Ortskerns liegt das Haldenwanger Eck, die südlichste Stelle Deutschlands. Wegen dieser Gegebenheit ist Oberstdorf Mitglied im Zipfelbund.[2]

Gemeindegliederung

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Oberstdorf hat 44 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Hervorzuheben sind fünf Ortschaften:

  • Kornau liegt auf 915 Meter Höhe. In der Nähe findet man die Söllereckbahn und die an Kunstschätzen reiche Kapelle St. Fabian und St. Sebastian.
  • In Reichenbach (226 Einwohner) befinden sich die 450 Jahre alte Kapelle St. Jakobus und die Moorwasserbadeanstalt.
  • Typisch für Schöllang sind die Bauernhäuser um den barocken Zwiebelturm der Pfarrkirche. In der Nähe befindet sich die Burgkirche von 1531.
  • Das Dorf Tiefenbach hat seinen Namen von den dort vorkommenden Bergkiefern. Die Ortschaft liegt auf einer Terrasse über der Breitach. Tiefenbach kann eine jahrhundertealte Kurtradition nachweisen, die es seiner Schwefelquelle verdankt. Schon im späten 15. Jahrhundert kurierten hier Grafen und andere hochgestellte Persönlichkeiten ihre Leiden.
Blick vom Gaißalphorn auf Oberstdorf

Von Oberstdorf aus lassen sich eine Reihe Hochtäler erreichen, die nicht nur selbst landschaftlich sehr attraktiv sind, sondern oft auch am Anfang einer ausgedehnten Bergwanderung stehen. Die Liste führt die großen Täler mit ihren Nebentälern auf.

Oytal und Dietersbachtal werden durch Höfats und Rauheck getrennt. Gerstruben, Deutschlands höchstgelegenes Dorf, liegt am Beginn des Dietersbachtals.

Das Rappenalptal ist das längste der Täler und führt an Deutschlands südlichstem Ort Einödsbach vorbei in die Nähe des Haldenwanger Ecks, dem südlichsten Punkt Deutschlands. Am Ende des Tals führt der Schrofenpass nach Österreich.

Die Allgäuer Alpen erreichen im Bereich Oberstdorf eine Höhe von über 2600 Metern und gehören der Gebirgsgruppe Nördliche Kalkalpen an. Die bekanntesten Gipfel in Oberstdorf sind:[5]

Oberstdorf hat zahlreiche Seen in unterschiedlichen Höhenlagen:

Oberstdorf
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −1,5 0 3,5 8 12 15,5 17,5 17 14 9 3,5 −0,5 8,2
Mittl. Tagesmax. (°C) 2 4 8 13 17 21 23 22 19 14 7 3 12,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −5 −4 −1 3 7 10 12 12 9 4 0 −4 3,6
Niederschlag (mm) 125,8 111,8 127,6 121,0 139,9 210,1 229,1 199,8 145,2 114,6 141,8 134,5 Σ 1.801,2
Sonnenstunden (h/d) 2 3 4 5 6 7 8 7 6 4 2 2 4,7
Regentage (d) 17 17 15 15 16 17 16 17 13 12 17 15 Σ 187
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2
−5
4
−4
8
−1
13
3
17
7
21
10
23
12
22
12
19
9
14
4
7
0
3
−4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 1971–2000[6]

Spuren mesolithischer Jäger ließen sich bei Oberstdorf bis in eine Höhe von 1400 m über dem Meeresspiegel nachweisen.[7]

Römerzeit, Besiedlung durch Alamannen

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Nachdem um 260 der Limes als Grenze des Römischen Reiches aufgegeben worden war, begann die Besiedlung durch Alamannen nördlich der Donau bereits in den Jahrzehnten danach. Südlich der Donau hingegen setzte diese Besiedlung erst in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts ein. Dabei bildete das obere Illertal zwischen Sonthofen und Oberstdorf einen der Siedlungsschwerpunkte.[8]

Bis zum 18. Jahrhundert

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Oberstdorf wurde 1141 durch die Weiheinschrift in der Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Der Gemeindeteil Kornau wird als Corneja erstmals in einer Isnyer Klosterurkunde genannt. Der Kirchensatz zu Obrostdorf wurde 1351 durch Adelheid von Waldburg an die Familie Haimenhofen verkauft. Ulrich von Haimenhofen erhält 1422 die Niedere Gerichtsbarkeit über Oberstdorf. Wenige Jahre später, 1440, verkaufte die Familie Haimenhofen die Hälfte ihres Besitzes an das Hochstift Augsburg. 1477 ging der Rest des Besitzes an Oberstdorf an den Augsburger Fürstbischof Johann II. von Werdenberg über. König Maximilian, der spätere Kaiser, verlieh Oberstdorf 1495 das Marktrecht und die Hohe Gerichtsbarkeit.

Als im Juli 1546 das schmalkaldische Heer im Allgäu lag, wurden auch Prediger in Oberstdorf zur Bekämpfung der Wiedertäufer aufgefordert.[9] Ihr Erbe in Schwaben traten die Schwenckfeldianer an. Graf Hugo von Montfort errichtet in Tiefenbach an der Schwefelquelle ein Bad, das als Vorläufer des heutigen Kurbetriebs gilt. In seiner Cosmographia erwähnt Sebastian Münster das „für das Feber“ (Fieber) heilsame Schwefelbad in „Teuffenbach“. Das Badhaus wurde 1644 von Graf Hugo von Königsegg erneuert. Im Dreißigjährigen Krieg litt der Ort unter schwedischer Soldateska, die ihn mehrfach plünderte, so 1632, 1634 und letztmals 1647. Etwa 700 Menschen starben 1634/1635 am Schwarzen Tod.[10] Herzog Bernhard von Weimar stieß nach dem Sieg Gustav Adolfs bei Rain am Lech (15. April 1632) mit schwedischen Truppen bis Oberstdorf vor. Doch bis 1635 mussten die protestantischen Truppen das Allgäu räumen, das in den nächsten Jahren vom Krieg unberührt blieb.[11]

1787 bauten die Oberstdorfer ihr erstes Schulhaus.

19. Jahrhundert

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Am 5. Mai und am 6. Mai 1865 wütete eine Feuersbrunst, der 146 Häuser zum Opfer fielen. Zwei Drittel des Gebäudebestandes wurden vernichtet, das Rathaus und die Kirche mussten neu gebaut werden. Zusätzliche Einnahmen durch Sommerfrischler sollten die hohe Verschuldung der Bürger lindern. Auf Initiative des Kaufmanns Josef Anton Vogler und des Arztes Dr. Ulrich Reh wurde der Verschönerungsverein zur Steigerung des Fremdenverkehrs gegründet, zunächst aus eigenen finanziellen Mitteln der Bürger wurden Spazierwege und andere Einrichtungen für Urlauber geschaffen. 1872 konnten nach Genehmigung des Königlichen Bezirksamts Sonthofen erstmals 182 Mark und zwei Pfennige mit dem Verschönerungsbeitrag als Vorläufer der Kurtaxe erhoben werden. Mit diesen Einnahmen konnte 1883 das erste Moorbad, daraufhin das Kurhaus mit Kegelbahn und 1892 der Freibergsee zur Einrichtung einer Badeanstalt erworben werden. Nach 482 Gästen 1872 fanden sich 1885 schon 2353 Kurgäste im Ort ein. Die Eisenbahnverbindung Sonthofen-Oberstdorf wurde 1888 in Betrieb genommen und die Zahl der Gäste stieg 1890 auf 4987, um zur Jahrhundertwende erstmals die Grenze von 15.000 zu übersteigen. Die Einnahmen des Verschönerungsbeitrags hatte sich auf 12.744 Mark gesteigert. Der Fremdenverkehr wurde zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor.[12]

Oberstdorf um 1900

20. Jahrhundert

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Die Breitachklamm öffnete 1905 für Besucher. Der Verschönerungsverein übernahm zunehmend die Aufgaben eines Verkehrsamtes und wurde 1909 zum Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf. Im Ersten Weltkrieg durften wegen Lebensmittelmangels nur jedes zehnte Gästebett belegt werden, die Aufenthaltsdauer der Gäste wurde auf drei Tage begrenzt. Dem Verkehrsamtsleiter Hermann Schallhammer gelang nach Aufhebung der Beschränkungen ab 1921 eine Belebung des Fremdenverkehrs. Die Schattenbergschanze erlebte 1926 ihr erstes Skispringen mit 35 Meter längster gemessener Weite. Von 1928 bis 1930 wurde die Nebelhornbahn gebaut und in Betrieb gesetzt. 1934 wurde 54.000 Feriengäste registriert. 1937 wurde die Gemeinde heilklimatischer Kurort und seit 1964 ist sie ein leistungsfähiger Kneippkurort.[12]

Von 1943 bis 1945 betrieb die Waffen-SS das KZ-Außenkommando Oberstdorf-Birgsau für den Betrieb des Birgsauer Ausbildungslagers der Waffen-SS im Gebirgskampf.[13] Zum Ende des Zweiten Weltkriegs im März 1945 bildete sich eine Volkssturm-Einheit in Oberstdorf, Oberstdorfer Schulen wurden zu Lazaretten umfunktioniert, Schulunterricht wurde vormittags in den Gasthäusern abgehalten. Im April 1945 bildete sich die Widerstandsgruppe „Heimatschutz“, mit dem Ziel der friedlichen Übergabe der Stadt. Am 27. April 1945 griffen alliierte Luftstreitkräfte durch Abwurf einiger Bomben im Bereich Kühberg-Faltenbach-Plattenbichl und Beschuss dieses Gebiets mit Bordwaffen Oberstdorf an, in der Nacht wurde ein Mann von einem SS-Soldaten in Birgsau erschossen. Durch den Luftangriff entstanden jedoch nur geringe Sachschäden. Nachdem die Verteidigung vorbereitet worden war, betrieb eine Widerstandsgruppe die friedliche Übergabe. Am 01. Mai 1945 rückte eine Vorhut der 2. französischen (marokkanischen) Infanterie-Division mit acht Panzern kampflos in Oberstdorf ein, starkes Schneetreiben verhinderte die Unterstützung durch alliierte Luftangriffe. Gleichzeitig erfolgten Verhaftungen durch die Widerstandsgruppe „Heimatschutz“ von mehreren Personen, insbesondere NSDAP-Partei-Funktionären. Am 07. Juli 1945 wurde die französischen Armee durch US-Truppen abgelöst, bis November 1945 waren alle US-Dienststellen nach Sonthofen verlegt worden. Am 12. Juli 1945 wurde der bis dato unter Waffen stehende „Heimatschutz“ durch den US-Militärgouverneur 1946 aufgelöst, der Tourismus lief bereits wieder an. Ehemalige Zwangsarbeiter, darunter viele Polen und Russen, wurden in beschlagnahmten Hotels und Pensionen, wie „Chrislessee“, „Luitpold“, sowie 81 Privathäusern durch die UNRRA und IRO untergebracht, ab Ende 1945 trafen Transporte mit Flüchtlingen und Heimatvertriebenen in Oberstdorf ein.[14] Ab September 1946 erfolgte die Unterbringung von Flüchtlingen und Heimatvertriebene durch den Flüchtlingskommissar in den Hotels „Sonne“ und „Rubihaus“, nachdem die Hotels von der UNRRA aufgegeben worden waren; der Kurbetrieb kam zeitweise fast gänzlich zum Erliegen. Am 13. September 1950 zählte man 1.488 Heimatvertriebene unter den 8.134 Einwohner insgesamt, die beschlagnahmten Ortsviertel behielt die Besatzungsmacht bis weit in die 1950er Jahre.[15][16]

Ab Oktober 1945 kehrte das zivile Leben mit dem Beginn des Unterrichts in der Volksschule und der ersten Bürgerversammlung im Gasthaus „Löwen“ in Oberstdorf zurück, im Januar 1946 gründete sich der Oberallgäuer Skiverband. Ab März 1946 begann der ehemalige Rüstungsbetrieb Staehely aus Wuppertal in der Baumwollspinnerei Oberstdorf mit der Herstellung von Bratpfannen, Kochtöpfen und Holz-/Kohleherden, das Werk diente während des Krieges der Produktion von Flugzeugteilen. Im April 1946 wurde mit der Verlegung von Erd-Stromkabeln begonnen, im Dezember waren zwanzig neue Gewerbebetriebe in Oberstdorf angemeldet gewesen. Um den Nachholbedarf an Kultur-Veranstaltungen zu decken, wurde 1947 die Kulturgemeinde durch Walter Böhle und Herbert Engel gegründet, damit setzte ein Boom an hochwertigen Gastspielen auswärtiger Bühnen und Orchester ein. Im folgenden Jahr 1948 wurde der Kurbetrieb wieder aufgenommen und 1949 das öffentliche Kneippbad durch den Vorstand des Kneippvereins in dessen Haus eröffnet. 1950 fand das erste Kurkonzert der durch den Krieg stark dezimierten Musikkapelle Oberstdorf mit Aushilfskräften benachbarter Kapellen statt.[16]

Der Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf lebte mit 290 Mitgliedern nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf und beteiligte sich mit 75.000 DM an der Gründung der Sesselbahn AG, aus der sich 1959 die Kur- und Verkehrsbetriebe AG entwickelte. 1950 wurde zum Schönblick die heutige Söllereckbahn gebaut. Im selben Jahr fand vom 26. Februar bis 5. März 1950 auf der heutigen Heini-Klopfer-Skiflugschanze die erste internationale Skiflugwoche statt. Rund 170.000 Besucher waren live vor Ort. Die Fellhornbahn nahm 1972 ihren Betrieb auf. Für die Durchführung der Skiflugweltmeisterschaft 1973 in Oberstdorf musste eine vollkommen neue Schanzenanlage gebaut werden. Die alte Holz-Fluganlage wurde durch eine neue Anlage aus Leichtbeton ersetzt. Am 04. Januar 1953 wurde die Auftaktveranstaltung auf der Schattenbergschanze als zweite Station der erstmals stattfindenden Internationalen Vier-Schanzen-Tournee gefeiert.[17]

Die Marktgemeinde Oberstdorf kaufte 1953 das Parkhotels „Luitpold“ auf, in dem 1962 der Kleine Kursaal des Kurhauses und 1963 das Kurmittelhauses unter der Leitung von Dr. Waldemar Hornbacher übergeben wurde. Die Anlage wurde ab 1971 durch den Bau des Kur-, Kongress- und Theatersaales durch die Kur AG vollendet und 1972 zur 1. Skiflug-Weltmeisterschaft im Großen Kursaal eröffnet.[12] 1953 wurde auch das Christlichen Hospiz zu einer Kneippkuranstalt umgebaut und eine Jugendherberge in Spielmannsau und der Campingplatzes an der Rubinger Straße in Betrieb genommen. Die Alpenvereinssektion Oberstdorf erwarb die Fiderepasshütte vom Bayerischen Staat. In den Jahren 1954 und 1955 wurde die Jugendherberge in Oberstorf-Kornau durch die Architekten Werner Schneider und Wolf Zuleger unter Verwendung der traditionellen Materialien Holz und Naturstein gebaut. 1956 war die Eröffnung des Allgäuer Bergbads am Jauchen, gleichzeitig erfolgte eine Erneuerung der Badeanlage am Freibergsee mit dem Bau eines neuen Badehauses samt Strandcafé. 1957 übersteig die Anzahl der Übernachtungen erstmals die Millionengrenze (1.002.241). Der Bau des Winter- und Sommer-Kunsteisstadion wurde 1959 eingeweiht, 1960 der Curling-Sport in Oberstdorf eingeführt. 1963 begann der Bau einer Neun-Loch-Golfanlage in der Gebrgoibe.[18]

Oberstdorf erhielt 1964 die Auszeichnung mit dem Prädikat „Kneippkurort“, der „Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf“ wurde zum „Verschönerungsverein Oberstdorf e. V.“ umbenannt. 1967 fand die Gründung eines örtlichen Rotary-Club statt, 1968 das Kurhotel „Exquisit“ eröffnet. Das Hotel „Filser“ wurde 1970 nach Erweiterung zum Kurhotel.[19]

Bereits 1950 wurde die „Skischule Kühberg“ gegründet, 1965 die „Neuen Skischule“, 1966 die „Skibobschule“, 1970 mit der Gründung der ADAC-Skiwanderwege die „Skiwanderschule“. 1971 wurde der zwei km lange „Vita-Parcours“ am Renksteg präsentiert, in diesem Jahr überstieg die Anzahl der Betten übersteigt erstmals die Grenze von 10.000 (10.076). 1972 überstiegen die Übernachtungen erstmals die 2-Millionengrenze (2.068.244).[20] Das Hallen-Brandungsbad Oberstdorf Therme aus dem Jahre 1972 Oberstdorf Therme wurde nach 46 Betriebsjahren am 15. August 2018 geschlossen. Im Jahre 1972 wurde auch der Naturlehrpfad am Moorweiher durch Kurverwaltung und Forstamt gestaltet, sowie die Fellhorn-Großkabinenbahn mit mehreren Liften durch die Fellhornbahn AG gebaut, gleichzeitig erfolgte Anlage der Westumgehungs-Straße für den Verkehr zur Flugschanze und Fellhornbahn. Im Juli 1972 fand im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Eingemeindungen von Tiefenbach, Rubi, Reichenbach und Schöllang statt.[18] Ab 1974 wurde versuchsweise der Marktplatzes in eine Fußgängerzone einbezogen, 1992 das Ortszentrum für den Autoverkehr gesperrt. Mit dem Pkw Anreisende können rund 1000 Parkplätze am Ortseingang nutzen und mit einer Buslinie in die Ortsmitte gelangen. Eine Fußgängerzone umfasst große Teile des Dorfzentrums, die restlichen Bereiche sind großteils verkehrsberuhigt.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinde Tiefenbach bei Oberstdorf und die Orte Schöllang, Reichenbach und Rubi der ehemaligen Gemeinde Schöllang eingegliedert.[21]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 ging die Einwohnerzahl der Gemeinde als einzige im Landkreis Oberallgäu zurück, nämlich von 10.029 auf 9.707 bzw. um 3,2 %.

Kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Oberstdorf
Innenansicht St. Johannes Baptist

In der Reformationszeit fand die Bewegung der Täufer in Oberstdorf ein starkes Echo. Allerdings wurde die Bewegung stark verfolgt, der Besitz der Täufer wurde eingezogen. Über Jahrhunderte wurden Protestanten nicht mehr geduldet, so dass es in Oberstdorf nur die römisch-katholische Kirche gab.

Heute gehört Oberstdorf zur Region IV (Kempten) bzw. zum Dekanat Sonthofen des Bistums Augsburg. Es ist Sitz einer Pfarrei und einiger Filialkirchen und Kuratien. Die katholische Pfarrei „St. Johannes Baptist“ gehört zu den flächenmäßig größten in der Diözese Augsburg.

Erst 1873 wurde in Oberstdorf ein erster evangelischer Gottesdienst für Kurgäste gehalten, 1971 fand die Einrichtung einer ständigen Kurseelsorge durch die katholische Kirchengemeinde statt, zuvor nahmen sich beide Kirchen während der Saison der Kurseelsorge an.[22] 1905 wurde der Grundstein für die vom Berliner Architekten Ludwig von Tiedemann entworfene evangelisch-lutherische Kirche gelegt; die heutige Christuskirche. Seit 1942 besteht in Oberstdorf eine eigenständige Pfarrei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die umliegenden Orte sind der evangelischen Kirchengemeinde zum Teil angeschlossen.[23]

Zur evangelischen Christuskirchengemeinde Oberstdorf gehört heute auch die selbständige Pfarrei Fischen im Allgäu sowie das Pfarrvikariat Kleinwalsertal mit der Kreuzkirche Hirschegg und damit ein ausgedehntes Diasporagebiet. Die protestantische Kirchengemeinde Oberstdorf selbst hat 1500 Gemeindeglieder mit Erstwohnsitz und 700 mit Zweitwohnsitz. Ein Gemeindepfarrer und ein Gästeseelsorger kümmern sich – in ökumenischer Zusammenarbeit – auch um die zahlreichen Berggottesdienste während der Wandersaison auf den umliegenden Gipfeln.[24]

Neben der katholischen und der evangelischen Kirche gibt es in Oberstdorf eine ganze Reihe von Kirchen und Kapellen.[25]

Seit der Kommunalwahl am 15. März 2020 setzt sich der Gemeinderat von Oberstdorf wie folgt zusammen:[26]

Partei/Liste Stimmenanzahl Sitze
CSU 27.697 6
SPD 03.507 1
Bündnis 90/Die Grünen 14.164 3
Freie Wähler Oberstdorf (FWO) 21.197 5
Unabhängige Oberstdorfer Liste (UOL) 07.980 2
FDP 04.775 1
Oberstdorfer Allianz (OA) 11.341 2

Zusätzlich gehört dem Gemeinderat der direkt gewählte Bürgermeister an.

Eine Auflistung der Oberstdorfer Bürgermeister seit 1795. Die offizielle Bezeichnung dagegen war bis 1806 Gerichtsammann, bis 1869 Gemeindevorsteher und seitdem Bürgermeister.[27]

Zeitraum Bürgermeister
1795–1815 Franz Xaver Huber
1815–1833 Joh. Martin Brutscher
1833–1839 Lukas Brack
1840–1845 Ignaz Gschwender
1845–1854 Alois Rietzler
1854–1869 Jos. Anton Dünsser
1869–1888 Franz Paul Brack
1888–1902 Ludwig Vogler
1902–1911 Ludwig Fischer
Zeitraum Bürgermeister
1912–1919 Fritz Gschwender
1919–1924 Ludwig Hochfeichter
1925–1929 Magnus Haas
1930–März 1933 Thomas Neidhart
1934–1945 Ludwig Fink
Mai 1945–Sep. 1945 Thomas Neidhart
Sep. 1945–Okt. 1945 Otto Kerle
Okt. 1945–Aug. 1946 Johann Gehring
1946–1948 Josef Braxmair
Zeitraum Bürgermeister
1948–1952 Otto Kerle
1952–1960 Hermann Schallhammer
1960–1973 Dr. Paul Dreher
1973–2002 Eduard Geyer
Mai 2002–2008 Thomas Müller
Mai 2008–Mai 2020 Laurent Mies (FW)
seit Mai 2020 Klaus King

Gemeindepartnerschaften

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  • FrankreichFrankreich Es besteht seit 1970 eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Megève in Hochsavoyen. Es ist genau wie Oberstdorf ein Fremdenverkehrsdorf mit viel Ski- und Wandertourismus.[22]
  • Deutschland Deutsche Partnergemeinden von Oberstdorf sind die anderen Zipfelgemeinden der Bundesrepublik Deutschland, also die Gemeinden, die am weitesten nördlich, östlich und westlich liegen. Dabei handelt es sich um das schleswig-holsteinische List auf Sylt, um das sächsische Görlitz und um das nordrhein-westfälische Selfkant. Das erste Treffen aller Bürgermeister dieser Städtepartnerschaft am 9. und 10. Mai 1998 im Selfkant wurde von dem Journalisten Hartmut Urban initiiert und organisiert. Nach diesem Treffen wurde anlässlich der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 1999 in Wiesbaden der Zipfelbund geschlossen.
Wappen von Oberstdorf
Wappen von Oberstdorf
Blasonierung: „In Rot ein linkshin springendes, schwarz gezäumtes silbernes Ross.“[28]
Wappenbegründung: Das springende Pferd ist dem Wappen derer von Haimenhofen entlehnt, die im Mittelalter den Ort erworben hatten. Dort springt das Pferd nach rechts. Zugleich erinnert das Pferd im Wappen an die im Allgäu historisch verbreitete Pferdezucht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Seelenkapelle
Gedenkstätte für Kinder im Kurpark
„Wilde-Mändle“-Statue in Oberstdorf am Bahnhof

Bodendenkmäler

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Wilde-Mändles-Tanz

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Das Wilde Mändle ist eine Symbolfigur aus dem Wilde-Mändles-Tanz. Er wird alle fünf Jahre aufgeführt.[29][30]

Bekannt ist auch das Klausentreiben, ein Brauch am Nikolausabend jeden Jahres.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Fußgängerzone

2019 wurden rund 480.000 Gäste und über 2,6 Millionen Gästeübernachtungen in 1.200 aktiven Beherbergungsbetrieben mit 16.100 Gästebetten erfasst. Der Tourismus ist für Oberstdorf der wichtigste Wirtschaftsfaktor.[32] Dazu tragen 200 Kilometer Wanderwege in drei verschiedenen Höhenlagen, 76 Kilometer Loipen, 20 Skilifte an Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck sowie, durch die Vereinigung der Wintersport-Destinationen Oberstdorf und dem benachbarten Kleinwalsertal, 130 Kilometer alpine Abfahrtsstrecken bei. Etwa 75 Prozent des Gemeindegebietes stehen unter Landschafts- oder Naturschutz.

Oberstdorfer Skisprungschanzen am Schattenberg (WM-Skisprung Arena Oberstdorf)
Heini-Klopfer-Skiflugschanze

Dem Sport, speziell dem Wintersport, kommt in Oberstdorf eine besondere Bedeutung zu. Durch die Skiallianz Oberstdorf – Kleinwalsertal können über die verschiedenen Bergbahnen (Nebelhorn, Fellhorn/Kanzelwand, Söllereck, Walmendingerhorn und Ifen) insgesamt 130 Pistenkilometer erreicht werden. Zudem stehen 140 Kilometer präparierte Winterwanderwege sowie 75 Loipenkilometer zur Verfügung. Durch ein dort angesiedeltes Eissportzentrum mit Olympiastützpunkt und Sportinternat werden die Sportarten Curling, Eiskunstlauf, Skilanglauf und Skisprung gefördert. Der zweimalige deutsche Meister im Eiskunstlauf von 2001 und 2003 Silvio Smalun, die Weltmeisterin im Eiskunstlaufen von 2012 Carolina Kostner und die Curling-Europameister 2002 und 2004 um Skip Sebastian Stock trainieren dort.

Vierschanzentournee

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Alljährlich findet in Oberstdorf der Auftakt für die Vierschanzentournee im Skispringen statt. Den Wettbewerb gibt es seit 1953. Damals war Oberstdorf jedoch zweite Station nach Garmisch-Partenkirchen. Gesprungen wird am Schattenberg in der Audi Arena.

Internationale Skiflugwochen

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1950, 1951, 1952, 1955, 1958, 1961, 1964, 1967, 1970, 1976 und 1979 wurden in Oberstdorf Internationale Skiflugwochen veranstaltet.

Oberstdorf ist einer der wenigen Orte weltweit, die Wettbewerbe im Skifliegen ausrichten können. Ausgetragen werden die Wettkämpfe auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze. 1984, 1992, 1995, 1998, 2001, 2004, 2007, 2009, 2010 und im Februar 2011 sowie 2017 richtete Oberstdorf jeweils den Skiflug-Weltcup aus. 2018 war der Ort nach 1973, 1981, 1988, 1998 und 2008 bereits zum sechsten Mal Veranstaltungsort der Skiflug-Weltmeisterschaften.[33][34]

Nordische Ski-WM

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Oberstdorf war Austragungsort der Nordischen Skiweltmeisterschaften von 1987 und 2005. Bei der Bewerbung für die Austragung der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 unterlag man Seefeld in Tirol im dritten Wahlgang.[35][36][33]

Beim FIS-Kongress 2016 im mexikanischen Cancún erhielt Oberstdorf den Zuschlag für die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021.

Andere Sportarten

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  • Langlauf-Weltcup: 1986, 1996, 2004

2006, 2008, 2011, 2012, 2015, 2016, 2017, 2018 Etappenort der Tour de Ski

  • Curling
    • 1987 – Curling-Europameisterschaft
    • 1992 – Curling-Junioren-WM
    • 1994 – Curling-WM
    • 2000 – Curling-EM
  • Snowboard-Weltcup: 1998, 1999, 2001
  • Sonstige
    • 1999 – Short-Track EM
    • 2002 – Freestyle Weltcup auf der Buckelpiste
    • 2004 – Weltcup in der Nordischen Kombination
    • 2005 – Freestyle Weltcup auf der Buckelpiste (Fellhorn)
    • 2007 – Tour de Ski, Zwei Weltcups im Skispringen (als Ersatz für das geplante Skifliegen), Weltcup Nordische Kombination
    • 2008 – Weltmeisterschaft im Skifliegen

Bekannte Sportler aus Oberstdorf

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Der europäische Fernwanderweg E5 führt in Nord-Süd-Richtung durch Oberstdorf. Die erste Alpenüberquerung mit einem Mountainbike durch Andreas Heckmair startete hier und ist seitdem ein beliebter Einstieg für einen Transalp (siehe Heckmair-Route). Eine neuere Wegvariante ist die Joe-Route, die ebenfalls von Oberstdorf mit dem Mountainbike über die Alpen führt.

Klettersteige und Höhenwege

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Der Bahnhof Oberstdorf

Der Bahnhof Oberstdorf ist der Endpunkt der eingleisigen und nicht elektrifizierten Bahnstrecke aus Immenstadt. Er ist die südlichste Bahnstation Deutschlands und wurde von der Allianz pro Schiene als bester Kleinstadtbahnhof des Jahres 2006 ausgezeichnet. In unmittelbarer Nähe von Oberstdorf verläuft außerdem die Bundesstraße 19, die von Sonthofen weiter in nördlicher Richtung vierspurig ausgebaut ist. Über die B19 besteht auch die einzige Zufahrtsmöglichkeit mit dem Auto in das österreichische Nachbartal, das Kleinwalsertal. Die Innenstadt von Oberstdorf ist seit 1992 autofrei.

Oberstdorf verfügt über zwei Pendelbahnen, die Fellhornbahn (zwei Sektionen) und die dritte Sektion der Nebelhornbahn, die an den Startpunkt des Hindelanger Klettersteigs fährt, sowie drei Umlaufkabinenbahnen, die Nebelhornbahn (Sektionen eins und zwei), Fellhornbahn II und die Söllereckbahn (zwei Sektionen). Aufgrund seiner grenznahen Lage ist Oberstdorf Ausgangspunkt zu zahlreichen Zwei-Länder-Bergtouren zwischen Deutschland und Österreich.

In Oberstdorf endet der Iller-Radweg zwischen Ulm und dem Allgäu.

Oberstdorf ist Heilklimatischer Kurort seit 1937 und seit 2002 mit dem Zusatz Premium Class ausgezeichnet.[37] Es gibt zahlreiche Gesundheitsanbieter vor Ort. Die Adula-Klinik mit 150 Planbetten ist eine Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie; sie zeichnet sich durch die Weiterentwicklung des Bad Herrenalber Modell mit seiner therapeutischen Gemeinschaft aus.[38] Die Klinik Oberstdorf mit Orthopädikum Allgäu und Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung verfügt über 70 Planbetten und sichert die Grund- und Regelversorgung.[39]

Energieversorgung mit erneuerbaren Energien

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Krafthaus des Wasserkraftwerkes Faltenbach (Nähe Oybelestadion)

Mit den insgesamt 12 Wasserkraftanlagen,[40] insbesondere dem 2011 fertiggestellten Wasserkraftwerk Faltenbach, und einer Vielzahl von Photovoltaik-Solaranlagen, kann Oberstdorf etwa 50 Prozent[41][42] seines Elektroenergiebedarfes mit Erneuerbaren Energien decken.

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

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Die Gewinnung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Gemeindewerken Oberstdorf übernommen. Das Trinkwasser wird am Christlessee mit fünf Tiefbrunnen aus 8 bis 20 Metern Tiefe gewonnen und ohne weitere Aufbereitung an die Bevölkerung verteilt. Jährlich werden ca. 1 Mio. m³ Wasser in das 148 km lange Leitungsnetz abgegeben.[43] Hier sind acht Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von 4.300 m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen. Der größte von ihnen ist der Hochbehälter Burgstall mit 2.500 m³.[44] Die Gesamthärte liegt mit 9,25 °dH im Härtebereich „mittel“.[45] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,65 Euro je Kubikmeter.[46]

Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich des Abwasserverbands Obere Iller. Der Anschlussgrad von Oberstdorf lag 2019 bei 98,7 %.[47] Das Abwasser wird im Verbandsklärwerk im Immenstädter Ortsteil Thanners Welt-Icon gereinigt. Die Anlage hat eine Ausbaugröße von 150.000 Einwohnerwerten und behandelt jährlich 14 Mio. m³ Abwasser im Belebtschlammverfahren. Das zu 95 % gereinigte Wasser wird anschließen in die Iller eingeleitet.[48]

Der anfallende Klärschlamm wird über eine Dauer von 20 Tagen ausgefault. Das dabei entstehende Klärgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung in zwei Blockheizkraftwerken verwendet. So können inzwischen 65 % des Strom- und 95 % des Wärmebedarfs der Kläranlage selbst gedeckt werden.[49]

Persönlichkeiten

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Persönlichkeiten, die im Ort geboren wurden

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Johann Schraudolph (1855)

Persönlichkeiten, die in Verbindung zum Ort stehen

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Prinzregentendenkmal (1912) in Oberstdorf
Commons: Oberstdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberstdorf – Reiseführer
  • Markt Oberstdorf
  • Oberstdorfs Online-Führer für Einheimische und interessierte Kurgäste mit dem Schwerpunkt auf geschichtliche Hintergrundinformationen
  • Huimat. Online-Magazin mit Oberstdorfs Geschichte
  • Kultur und Tradition. In: oberstdorf.de (auch zur Geschichte)
  • Stichwort:Geschichte. In: oberstdorf.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2014; (ausführliche Chronologie).
  • Oberstdorf: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Einzelnachweise

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  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Zipfelbund (Oberstdorf, Sylt, Selfkant, Görlitz). In: zipfelbund.de. Abgerufen am 13. Juli 2019.
  3. Gemeinde Oberstdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
  4. Gemeinde Oberstdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  5. Kompass Wander-, Bike- und Skitourenkarte: Blatt 03 Oberstdorf, Kleinwalsertal (1:25.000). ISBN 978-3-85491-231-6 (Stand 2009)
  6. Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen Oberstdorf. World Meteorological Organization, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. April 2013; abgerufen am 4. Januar 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/worldweather.wmo.int
  7. Birgit Gehlen: Steinzeitliche Funde im östlichen Allgäu, in: Hansjörg Küster: Vom Werden einer Kulturlandschaft, Weinheim 1988, S. 195–209, hier: S. 199 f. (academia.edu)
  8. Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 130
  9. Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 255
  10. Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 268
  11. Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. III, 2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Neu herausgegeben von Andreas Kraus, C.H.Beck, München 2017, S. 265
  12. a b c Michael Mang: Die Grundlagen für den Tourismus gelegt. In: Allgäuer Anzeigenblatt. 16. Juli 2022, S. 44.
  13. Gabriele Hammermann: Art. Oberstdorf. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 458f.
  14. Eugen Thomma: Oberstdorf vor 50 Jahren – Heft 28 – 1945. In: Ortschönerungsvereins Oberstdorf (Hrsg.): Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde. 1. Juni 1996, S. 672–674.
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für Bayern 1952. München 1952, S. 500.
  16. a b Eugen Thomma: Oberstdorf vor 50 Jahren – Heft 30 – 1946. In: Ortschönerungsvereins Oberstdorf (Hrsg.): Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde. 1. Juni 1997, S. 778–782.
  17. Winfried Nerdinger: Architektur der Wunderkinder. Aufbruch und Verdrängung in Bayern 1945–1960. München 2005, ISBN 978-3-7025-0505-9, S. 155.
  18. a b Peter Weiß: 125 Jahre Verschönerungsverein Oberstdorf. Die ersten hundert Jahre. In: Ortschönerungsvereins Oberstdorf (Hrsg.): Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde. 1. April 1998, S. 860–862.
  19. Eugen Thomma: Kleine Chronik des Fremdenverkehrs in Oberstdorf. In: Blätter zur Oberstdorfer Heimatkunde. Halbjahresschrift des Verschönerungsvereins Oberstdorf. 1. April 1998, S. 869–889.
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für Bayern 1973. München 1973, S. 20.
  21. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 571.
  22. a b Oberstdorf. bavarikon, abgerufen am 26. Januar 2024.
  23. Karl Hofmann: Oberstdorf im Allgäu – Ein Führer durch Ort und Landschaft. 33. Auflage. Verlag Karl Hofmann, Oberstdorf 1989, S. 52
  24. Gemeindebrief der Evangelischen Christuskirchengemeinde Oberstdorf, Ausgabe 2008
  25. Kirchen und Kapellen. In: oberstdorf.de, abgerufen am 14. September 2019
  26. https://tramino.s3.amazonaws.com/s/markt-oberstdorf/1006225/mgr-bekanntmachung-ergebnis-1.pdf
  27. Oberstdorfer Bürgermeister. Ein Blick in die Vergangenheit. Eine Auflistung der Oberstdorfer Bürgermeister seit dem Jahr 1795. In: oberstdorf.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2015; abgerufen am 14. September 2019.
  28. Wappen von Oberstdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  29. Gebirgstrachten- und Heimatschutzverein Oberstdorf e. V. Wilde Mändle Tanz. In: trachtenverein-oberstdorf.de, abgerufen am 14. September 2019
  30. Wilde Mändle Tanz. In: oberstdorf.de, abgerufen am 14. September 2019
  31. Viehscheid – Das Ende des Alpsommers wird gefeiert. Abgerufen am 20. Januar 2021.
  32. Tourismus in Zahlen und Fakten - Unternehmensleitbild. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
  33. a b Riikka Rakic/FIS: Seven applications for 2018 and 2019 FIS World Championships. In: forum-nordicum.info, 4. Mai 2013 (englisch)
  34. Seefeld (AUT), Are (SWE), Oberstdorf (GER) and Park City (USA) win (Memento vom 20. November 2015 im Internet Archive). In: fis-ski.com, 5. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014 (englisch)
  35. (sid): Oberstdorf unterliegt Seefeld im Rennen um Ski-WM 2019. WM-Bewerbung. In: rp-online.de. 5. Juni 2014, abgerufen am 14. September 2019 (SID-Meldung).
  36. Auch Seefeld und Almaty bewerben sich um WM 2019. In: skispringen.com. 5. März 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 14. September 2019.
  37. Broschüre „Oberstdorf. Gesundheit & Wohlbefinden“. Abgerufen am 4. September 2022.
  38. Broschüre „Adula-Klinik“. Abgerufen am 4. September 2022.
  39. Broschüre „Klinik Oberstdorf“. Abgerufen am 4. September 2022.
  40. Broschüre „Wasserkraftwerk Faltenbach“. (PDF; 7,6 MB) Energie aus der Natur. Kraftwerk Faltenbach GmbH & Co KG, 19. September 2011, S. 16, abgerufen am 3. August 2015: „In Oberstdorf existieren derzeit 12 Wasserkraftanlagen, davon 3 Kleinst-, 7 Klein- und 2 Mittelanlagen.“
  41. Laurent O. Mies: Broschüre „Wasserkraftwerk Faltenbach“. (PDF; 7,6 MB) Energie aus der Natur. Kraftwerk Faltenbach GmbH & Co KG, 19. September 2011, S. 1, abgerufen am 3. August 2015: „Mit dem neuen Kraftwerk wird die Stromerzeugung vor Ort fast 50 Prozent des Verbrauchs in Oberstdorf abdecken können.“
  42. Energieerzeugung. Ökologische und ökonomische Stromerzeugung steht für die Energieversorgung Oberstdorf im Vordergrund. So wird ein Großteil des benötigten Stroms aus eigenen, erneuerbaren Energiequellen gewonnen. In: oberstdorf.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2015; abgerufen am 14. September 2019: „Durch die Stromerzeugung mit regenerativer Energie wie Wasserkraft und Photovoltaik werden in Oberstdorf ca. 50% des Strombedarfs gewonnen.“
  43. Oberstdorfer Wasser. Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  44. Übersicht der Hochbehälter. Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  45. Härtebereich Trinkwasser Oberstdorf. (PDF; 65 kB) Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  46. Wassergebühren. Gemeindewerke Oberstdorf, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  47. Markt Oberstdorf – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 24. August 2023.
  48. Die Kläranlage. Abwasserverband Obere Iller, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  49. Der Weg des Wassers. Abwasserverband Obere Iller, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  50. Weitblick und Bodenhaftung. Geburtstag – Pius Geiger sen. hatte Firma jahrzehntelang gesteuert. In: all-in.de. 11. September 2009, abgerufen am 28. Februar 2023 (Pius Geiger sen. zum 75. Geburtstag).
  51. Allgäuer Anzeigeblatt. 11. September 2009, S. 30: Bürgermedaille für Alfred Vogler