„The Prodigy“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Band |
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'''The Prodigy''' ist eine [[England|englische]] [[Band (Musik)|Band]] der elektronischen Musikrichtungen [[Big Beat]] und [[Breakcore]]. |
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|Name = The Prodigy |
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|Logo = The Prodigy - Logo 2009.svg |
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|Bild = Prodigy.Switzerland.2007.jpg |
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|Bildbeschreibung = The Prodigy 2007 |
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|Gründung = 1990 |
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|Auflösung = |
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|Neugründung = |
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|Herkunft = [[Braintree (Essex)|Braintree]], [[Vereinigtes Königreich]] |
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|Genre = [[Big Beat]], [[Electropunk]], [[Breakbeat]], [[Hardcore (Breakbeat)|Hardcore]], [[Nu-Skool Breaks|Breaks]], [[Rave#Rave als Bezeichnung für ein Musikgenre|Rave]], [[Techno]] |
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|Website = [https://theprodigy.com/ theprodigy.com] |
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|Gründer1a = [[Liam Howlett]] |
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|Gründer1b = [[Keyboard]], [[Musikprogrammierung]] |
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|Gründer2a = [[Keith Flint]] † <small>(1990–2019)</small> |
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|Gründer2b = [[Tanz]], [[Gesang]] |
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|Gründer3a = [[Leeroy Thornhill]] <small>(1990–2000)</small> |
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|Gründer3b = [[Keyboard]], [[Tanz]] |
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|Gründer4a = Sharky <small>(1990–1991)</small> |
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|Gründer4b = [[Tanz]], [[Gesang]] |
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|Besetzung1a = Liam Howlett |
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|Besetzung1b = [[Synthesizer]], [[Musikprogrammierung]] |
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|Besetzung2a = Keith Palmer alias Maxim Reality <small>(seit 1990)</small> |
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|Besetzung2b = [[Gesang]], [[MC (Hip-Hop)|MC]] |
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'''The Prodigy''' ({{enS|Das Wunder, Wunderkind}}) ist eine [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Band (Musik)|Band]], die Anfang der 1990er-Jahre [[Breakbeat]]s in der [[Elektronische Tanzmusik|Elektronischen Tanzmusik]] populär machte. Die Band orientierte sich in der Anfangsphase an [[Acid House]] und [[Techno]] der frühen 1990er und entwickelte später ihren eigenen Stil, der neue Stile wie [[Hardcore (Breakbeat)|Hardcore]] und [[Jungle]] einbezog. Etwa ab 1996 prägten The Prodigy aktuelle Sounds wie [[Big Beat]] und [[Trip-Hop]], wobei sie Elemente des [[Alternative Rock]] und des [[Punk (Musik)|Punk-Rock]] mit einbauten. |
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Gründer Liam Howlett benannte das Musikprojekt nach seinem Synthesizer, einem [[Moog-Synthesizer|Moog Prodigy]]<ref>{{Cite web |
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== Biographie == |
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| url = http://www.imdb.com/name/nm1126193/bio |
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| title = Liam Howlett – Biografie (in englischer Sprache) |
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| work = imdb.com |
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| accessdate = 2011-01-16 |
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}}</ref>, noch bevor andere Mitglieder der Band beitraten. |
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== Mitglieder == |
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[[Datei:Liam Howlett.jpg|mini|Liam Howlett (2008)]] |
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[[Datei:Keith in 2009.jpg|mini|hochkant|Keith Flint (2009)]] |
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[[Datei:Maxim Reality, German tour, 2009.jpg|mini|Maxim Reality (2009)]] |
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=== Liam Howlett === |
=== Liam Howlett === |
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{{Hauptartikel|Liam Howlett}} |
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Musikalischer Kopf der Band ist Liam Howlett (* 21. August 1971) aus [[Braintree (Essex)|Braintree]] in [[Essex]], England. Neben der Hintergrundarbeit als Autor (Musik und Text) und Musikproduzent ist er seit Beginn als DJ und Keyboarder tätig. |
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=== Keith Flint === |
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Die musikalische Kraft der Band ist Liam Howlett (* [[21. August]] [[1971]]) aus Braintree in [[Essex]], England. Sein [[Musik|musikalisches]] Interesse begann während der Grundschule, als er von seinem Vater gegen seinen Willen zum [[Klavier]]unterricht geschickt wurde. |
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{{Hauptartikel|Keith Flint}} |
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Keith Charles Flint (* [[17. September]] [[1969]] in [[Redbridge (London)|Redbridge]], [[London]];<ref>[http://theprodigy.info/members/keith.shtml ''Prodigy Members >> Keith Flint''] In: ''theprodigy.info''.</ref> † 4. März [[2019]] in [[Great Dunmow]], Essex<ref>Ben Beaumont-Thomas: [https://www.theguardian.com/music/2019/mar/04/prodigy-singer-keith-flint-dies-aged-49 ''Keith Flint: Prodigy vocalist dies aged 49.''] In: ''theguardian.com''. 4. März 2019 (englisch).</ref>) stieg im Jahr 1990 in Howletts Projekt ein.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.netglimse.com/celebs/pages/keith_flint/index.shtml |text=''Keith Flint Detailed Biography.'' |wayback=20141205230308}} In: ''netglimse.com''.</ref> Nachdem er ursprünglich nur als Tänzer aufgetreten war, übernahm er 1996 in der Hit-Single ''[[Firestarter (Lied)|Firestarter]]'' erstmals die Rolle des Sängers. 2003 veröffentlichte Flint ein Solo-Album namens ''Device #1'' bei [[Vivendi|Universal]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.intro.de/kuenstler/interviews/23013855 |text=Interview mit Flint. |archive-is=20120802073857}} In: ''intro.de''.</ref> Am 4. März 2019 verstarb er im Alter von 49 Jahren.<ref>[https://www.focus.de/kultur/musik/im-alter-von-49-jahren-keith-flint-frontmann-von-the-prodigy-ist-tot_id_10403120.html ''Er wurde 49 Jahre alt: Keith Flint, Frontmann von The Prodigy, ist tot''], [[focus.de]], 4. März 2019</ref> |
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=== Maxim === |
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Auf der weiterführenden Schule kam er mit der [[Hip Hop|Hip-Hop]]-Kultur in Kontakt. Zu seinen Favoriten gehörten [[Grandmaster Flash]] und [[The Furious Five]]. Howlett wollte seine eigenen musikalischen Vorstellungen in eigenen Songs umsetzen und kaufte sich einen [[Moog-Synthesizer|Moog Prodigy]]-[[Synthesizer]]. Von diesem Gerät leitet sich auch der Name der späteren Band ab. |
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Keith „Maxim“ Palmer (* [[26. Juli]] [[1967]] in [[Peterborough]]) ist der [[MC (Hip-Hop)|MC]] von The Prodigy. Im Jahre 1990 wurde Palmer von seinem Freund Ziggy, der Rave-Acts in Essex organisierte, Liam Howlett vorgestellt, der anfangs Palmers Stil kritisierte, da er für Howletts Geschmack zu sehr auf Reggae basiere. Nachdem Palmer bei einigen Prodigy-Auftritten als MC teilgenommen hatte, trat er der Band als festes Mitglied bei.<ref>{{Internetquelle |url=http://theprodigy.info/members/maxim.shtml |titel=Palmer-Biografie auf TheProdigy.info |abruf=2014-12-29}}</ref> |
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== Bandgeschichte == |
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In der selben Zeit gewann er als [[Disc-Jockey|DJ]] einen Mix-Wettbewerb bei Capitol Music. Wenig später wurde er von einer Hip-Hop-Band namens „Cut To Kill“ als zweiter DJ aufgenommen und hatte so seine ersten vereinzelten Auftritte. Nach seinem [[Abitur]] bekam er einen Job bei einem [[London]]er Magazin, dem „Metropolitan“. Er freundete sich schnell mit dem Besitzer an und erhielt von ihm £4000 für die Produktion seines ersten Albums. Da er aber als weißer DJ von den anderen Bandmitgliedern nicht als vollwertig akzeptiert wurde, platzte die Produktion: die anderen unterzeichneten – mit Hilfe eines von Liam geschriebenen Liedes – hinter seinem Rücken einen Vertrag mit einer Plattenfirma. Er trennte sich von der Band. |
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=== Gründung und erste Veröffentlichungen (1990–1991) === |
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Auf einer der vielen Partys, auf denen Howlett als DJ auflegte, wurde er von dem Tänzer [[Leeroy Thornhill]] (* 8. Oktober 1969) und dessen Freund Keith Flint angesprochen. Die beiden waren begeistert von Howletts Musik und fragten ihn nach einem [[Mixtape]]. |
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Howlett machte ihnen eine Kassette mit einem DJ-Mix auf der einen und selbst produzierten Tracks auf der anderen Seite. Flint rümpfte nach eigenen Angaben erst die Nase darüber, dass der DJ ihnen seine eigenen Tracks unterjubeln wollte. Doch als sich Flint die [[B-Seite]] anhörte, war er begeistert. Es sei gewesen wie „ein Weihnachtsgeschenk, das man sich gar nicht gewünscht hat“. Daraufhin wollte er sofort mit Howlett eine Band zusammenstellen. Mit der Unterstützung von Thornhill und einer Tänzerin namens Sharky wurde The Prodigy gegründet. |
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[[Datei:Prodigy-maxim.jpg|mini|hochkant|links|MC Maxim Reality]] |
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Kurze Zeit später buchten sie ihren ersten Auftritt im Labyrinth in London, bei dem sie Keith Palmer alias [[Maxim Reality]] (* 26. Juli 1967) kennenlernten. Da sie noch einen MC brauchten, wurde er ins Team aufgenommen. In den folgenden Monaten zogen die fünf von Ort zu Ort, um sich und ihre Musik bekannter zu machen. Die Anzahl der Besucher variierte von nur fünf bis zu 12.000. |
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Weihnachten 1990 überraschte Howlett die anderen mit einem Plattenvertrag mit [[XL Recordings]], auf den alle bis auf Sharky mit Begeisterung reagierten. Sharky verließ daraufhin die Band, da die Termine für sie zu viel geworden waren. |
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Inzwischen dominierte in [[England]] der [[Acid House]]. Die [[Rave]]-Kultur, die sich daraus entwickelte, steckte auch Liam an. |
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Im Februar 1991 gab Howlett die erste Prodigy-Veröffentlichung mit Namen ''What Evil Lurks'' heraus. Sie enthielt vier Breakbeat-Tracks, die noch aus Howletts Cut-to-Kill-Zeit stammten, unter anderem das Stück ''What Evil Lurks'', das Howlett als Demotape an XL-Recordings geschickt hatte, um sich für den Plattenvertrag zu bewerben. |
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=== Die Band findet sich === |
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Howletts eigentliche Karriere startete er als [[Disc-Jockey|DJ]] auf Partys. Dort wurde er auch von dem zwei Meter großen Tänzer [[Leeroy Thornhill]] ([[:en:Leeroy Thornhill|engl.]]) und dessen Freund [[Keith Flint]] ([[:en:Keith Flint|engl.]]) angesprochen. Die beiden waren begeistert von Liams Musik und fragten ihn nach einem Tape. |
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Liam machte ihnen eine Kassette mit einem DJ-Mix auf der einen und selbst produzierten Tracks auf der anderen Seite. Flint rümpfte nach eigenen Angaben erst die Nase darüber, dass der DJ ihnen seine eigenen Tracks unterjubeln wollte. Es sei gewesen wie „ein Weihnachtsgeschenk, das man sich gar nicht gewünscht hat“. Doch als sich Flint die B-Seite anhörte, war er begeistert und wollte sofort mit Liam eine Band zusammenstellen. Mit der Unterstützung von Thornhill und einer Tänzerin namens Sharky wurde „The Prodigy“ gegründet. |
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=== Experience (1992–1993) === |
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Kurze Zeit später buchten sie ihren ersten Auftritt im „Labyrinth“ in London, an dem sie Keith Palmer alias [[Maxim Reality]] ([[:en:Maxim Reality|engl.]]) kennen lernten. Da sie noch einen [[MC (Hip Hop)|MC]] brauchten, wurde er ins Team aufgenommen. In den folgenden Monaten zogen die vier von Ort zu Ort, um sich und ihre Musik bekannter zu machen. Die Anzahl Besucher variierten von nur fünf Besuchern bis zu 12.000. |
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Ein halbes Jahr später entstand die Erfolgssingle ''[[Charly (The-Prodigy-Lied)|Charly]]'', die Melodien aus dem britischen Kinderfernsehprogramm enthielt und – gegen den Willen von Liam Howlett – dem [[Happy Hardcore]] zugeordnet wird.<ref name="DieWelt03-2009">Harald Peters: [https://www.welt.de/kultur/article3309960/Wehe-einer-redet-bei-Prodigy-von-Happy-Hardcore.html ''„Invaders Must Die“ – Wehe, einer redet bei Prodigy von Happy Hardcore.''] In: ''Die Welt.'' 4. März 2009.</ref> Howlett merkte, dass vor allem die härtere Version, der ''Alley Cat Mix'', das Publikum ansprach. Im Dezember 1991 veröffentlichten sie ihre dritte Single ''Everybody in the Place'' und im November 1992 kam das Album ''Experience''. Unter dem Pseudonym Earthbound (so heißt sein Tonstudio) veröffentlichte Howlett die Single ''One Love'', mit der er eine neue Ära für Prodigy einleitete. |
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=== Music for the Jilted Generation (1994–1995) === |
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=== Plattenvertrag === |
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[[Datei:TheProdigyLOGO.jpg|mini|Erstes Logo der Band]] |
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Die eingeschlagene Richtung wurde von einer breiten Hörerschaft begeistert aufgenommen, wodurch sich für Liam die Möglichkeit ergab, für die Aufnahmen zu ''Music for the Jilted Generation'' neue kreative Freiheiten auszuschöpfen und mit vielfältigen Stilmitteln zu experimentieren. Das Album enthielt viele harte Breakbeats, Jazz-Funk-Grooves, elektrische Gitarren, einen ungewohnt harten Dance-Track (''[[No Good (Start the Dance)]]'') und mit dem Titel ''Poison'' eine Rückkehr zum Hip-Hop, wobei erstmals Palmers Gesang verwendet wurde. Dies erweiterte die musikalischen Möglichkeiten der Band noch um ein Weiteres. |
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Das Album stieg in die britischen Album-Charts auf Platz eins ein und wurde über 1.000.000 Mal verkauft. Aufgrund dieses Erfolgs folgten Auftritte in der ganzen Welt und The Prodigy gewannen 1995 einen MTV Music Award als „Bester Dance Act“. |
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Weihnachten 1990 überraschte Liam die anderen mit einem Plattenvertrag mit XL-RECORDINGS, auf den alle, bis auf Sharky, mit Begeisterung reagierten. Sharky verließ daraufhin die Band, da die Termine für sie zu viel geworden waren. |
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1995 tourte die Band von Festival zu Festival, wobei sie in Glastonbury laut Veranstalter die „größte Show auf Erden“ hatten. |
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Im Februar 1991 gab Liam das erste Prodigy-Release mit Namen „What Evil Lurks“ heraus. Er enthielt vier Breakbeat Tracks, die noch aus Howletts „Cut To Kill“-Zeit stammten. Mit unter anderen den Track „What Evil Lurks“ den Liam als Demotape an XL-RECORDINGS schickte, um sich für einen Plattenvertrag zu bewerben. Danach probierten sie, an ihrer Live-Show zu arbeiten. Die Probe kam aber wegen der fehlenden Atmosphäre nicht zu Stande, und es heißt, dass „The Prodigy“ seither nie wieder geprobt haben. |
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=== The Fat of the Land (1996–1998) === |
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Ein halbes Jahr später entstand ihre Erfolgssingle „Charly“. Howlett merkte, dass vor allem die härtere Version, der „Alley Cat Mix“, das Publikum ansprach. Im Dezember [[1991]] veröffentlichten sie ihre dritte Single „Everybody In The Place“ und im November 1992 kam das Album „Experience“. |
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[[Datei:The Prodigy Logo2.svg|mini|Logo der Band zu Zeiten von „The Fat of the Land“]] |
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Im April 1996 kam die Single ''[[Firestarter (Lied)|Firestarter]]'', ein [[Big Beat|Big-Beat]]-Track, mit Keith Flint als Sänger heraus. Der Rhythmus wurde dieses Mal allerdings von einem externen Produzenten programmiert. Als das Video zum ersten Mal in der Musiksendung ''[[Top of the Pops]]'' gezeigt wurde, musste der Sender BBC einem Ansturm von Beschwerdebriefen entrüsteter Eltern standhalten, die sich über den „schändlichen“, „spöttischen“ und „provozierenden“ Text und die Verhaltensweise Flints beschwerten und sich fragten, warum das Video überhaupt am frühen Abend gezeigt werden dürfe. |
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Die Single verkaufte sich in weniger als sechs Wochen über 750.000 Mal. Mit der Single ''Breathe'' bestätigte die Gruppe im November 1996 ihren Erfolg und schaffte damit den endgültigen Durchbruch. Bis heute ist es die erfolgreichste Single-Auskopplung der Band. Erst am 30. Juni 1997 veröffentlichte ''The Prodigy'' ihr drittes Album ''[[The Fat of the Land]]'', mit dem sie bereits in der Veröffentlichungswoche in 23 Ländern den ersten Platz der Charts belegten. In Großbritannien verkauften sie in dieser Woche mehr Alben als der Rest der Top 100 zusammen und achtmal so viele Alben wie die damalige Nummer 2, [[Radiohead]]s ''[[OK Computer]]''.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Christoph Koch (Autor)|Christoph Koch]] |url=http://www.intro.de/kuenstler/interviews/23013855 |titel=Und die Sache mit der neuen Droge. Keith Flint |werk=[[Intro (Zeitschrift)|Intro]] |datum=2003-06-20 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20171025132743/http://www.intro.de/popmusik/keith-flint |archiv-datum=2017-10-25 |abruf=2019-03-05}}</ref> |
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Da die „Rave“-Szene mehrfach totgesagt wurde, wollte Howlett einiges ändern. Unter dem Pseudonym „Earthbound“ (so heißt Liam's Tonstudio) veröffentlichte Liam ihre neue Single „One Love“, mit der er eine neue Ära für Prodigy begann. |
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Das Album erreichte schließlich in 27 Ländern Platz 1 der Charts und erhielt weltweit Mehrfach-Platin-Auszeichnungen. Es war das meistverkaufte Album im Jahr 1998. Im Mai begann eine große Welttournee über fünf Kontinente, welche bis zum Sommer 1999 andauerte. Unter anderem traten sie im September 1997 vor 250.000 Menschen auf dem roten Platz in Moskau auf, wo mit Hilfe des Musiksenders MTV ein Konzert aufgezeichnet wurde. Im Jahre 1998 verschlug es die Band in den Inselstaat [[Bahrain]], wo sie nach eigenen Angaben das beste Konzert ihrer Bandgeschichte gaben. |
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Das Stück war eine Mischung von „House“ und deutschem „Techno“ mit wenigen [[Beats per minute|BPM]]. „The Prodigy“ wussten nicht, wie die Öffentlichkeit auf diesen Titel reagieren würde. |
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Ende 1997 sorgte die Auskopplung ''[[Smack My Bitch Up]]'' (Regie [[Jonas Åkerlund]]) für Furore: Das Video wurde in den USA und England sowie in anderen Staaten verboten, da es Drogen-, Sex- und Gewalt-Exzesse visualisierte. Howlett ließ aufgrund der vielen Proteste danach verlauten, dass es kein viertes Album mehr geben werde. In den folgenden fünf Jahren veröffentlichten The Prodigy keine weiteren Tracks. |
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=== Neues Album === |
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=== The Dirtchamber Session (1999) === |
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Da die Leute aber mit breiter Mehrheit sehr angetan von dem neuen Sound waren, hatte Liam nun die Möglichkeit, auf dem neuen Album „Music for the Jilted Generation“ sehr viel zu experimentieren, was er dann auch tat: die CD enthielt viele harte Breakbeats, Jazz-Funk Grooves, mechanische Gitarren, einen einfach nur harten Dance-Track („No Good Start The Dance“) und mit dem Lied „Poison“ eine Rückkehr zum Hip-Hop, wobei auch gleichzeitig zum ersten Mal Maxims Gesang verwendet wurde. Dies erweiterte die musikalischen Möglichkeiten der Band noch um ein Weiteres. |
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Dieses „Tribut-Album“ produzierte Howlett ursprünglich für eine Sendung des britischen [[BBC Radio 1]] namens ''Breezeblock'', bei der verschiedene „Stars“ des Musikgeschäfts einen Mix aus ihren persönlichen Lieblingsliedern 50 Minuten lang live auflegten. Er vermischte [[Sampling (Musik)|Samples]] aus 50 verschiedenen Songs (von [[The Chemical Brothers]] bis zu den [[Beatles]]). Weil Howlett und den Zuhörern dieser Mix so gut gefiel, veröffentlichte er ein aus lizenzrechtlichen Gründen leicht geändertes Set<ref>Info auf ''[http://www.theprodigy.info/discography/official/Dirtchamber/index.shtml www.theprodigy.info]''</ref> 1999 auf einer CD unter dem Namen ''[[The Dirtchamber Sessions Volume One|The Dirtchamber Sessions Vol. 1]]''. |
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=== Solokarrieren (2000–2004) === |
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Das Album schoss in den britischen Charts von Null auf Eins und wurde über 1.000.000 Mal verkauft. Aufgrund dieses Erfolgs folgten Auftritte in der ganzen Welt und sie gewannen den MTV Award als „Bester Dance Act“. |
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Im Jahre 2001 starteten Palmer und Thornhill eigene Solokarrieren und veröffentlichten jeweils eine eigene Single. Thornhill gab im April 2001 das Ausscheiden aus der 4er-Konstellation bekannt und widmete sich nun unter dem Alias-Namen „Flightcrank“ endgültig seiner Solo-Performance. |
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Auch Keith Flint versuchte sich an einem eigenen Projekt, aber obwohl schon ein Album mit dem Titel ''Device #1'' produziert worden war, zerschlug sich das Projekt vor der offiziellen Veröffentlichung.<ref>Christoph Koch: ''[http://www.christoph-koch.net/2003/06/24/keith-flint-der-prodigyfrontmann-und-die-sache-mit-der-neuen-droge/ Keith Flint – der Prodigyfrontmann und die Sache mit der neuen Droge]''. In: ''Intro''. 6, 2003.</ref> |
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1995 tourte die selbsternannte „größte Rock 'n' Roll Band der Welt“ von Festival zu Festival, wobei sie in Glastonbury die „größte Show auf Erden“ (so die Veranstalter) hatten. |
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Im Anschluss trat die Band 2002 zu dritt bei mehreren Festivals in Europa auf und präsentierte etwa zur gleichen Zeit ihren neuen Song ''Baby's Got a Temper''. |
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=== The Fat Of The Land === |
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=== Always Outnumbered, Never Outgunned (2004–2005) === |
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Im April 1996 kam die lang ersehnte Single „Firestarter“, ein [[Big Beat|Big-Beat]] Track, mit Keith Flint als Sänger heraus. Der Rhythmus wurde dieses mal allerdings von einem externen Produzenten programmiert. |
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[[Datei:Prodigy-logo-3.svg|mini|The Prodigys Logo ab 2004]] |
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Als das Video zum ersten Mal in der Musikshow „[[Top of the Pops]]“ gezeigt wurde, musste der Sender BBC einem Ansturm von Beschwerdebriefen entrüsteter Eltern standhalten, die sich über den „schändlichen“, „spöttischen“ und „provozierenden“ Text und die Verhaltensweise Flints beschwerten und sich fragten, warum das Video überhaupt am frühen Abend gezeigt werden darf. |
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2004 erschien das vierte Album von The Prodigy mit dem Titel ''[[Always Outnumbered, Never Outgunned]]''. Nach den überwiegend negativen Kritiken für ''Baby's Got a Temper'' lag eine Richtungsänderung nahe. Zur gleichen Zeit befand sich die Band, besonders Liam Howlett, in einer Schaffenskrise. Palmer und Flint wirkten bei der Produktion des Albums nicht mehr mit, jedoch Gastmusiker wie [[Kool Keith]], [[Liam Gallagher]] ([[Oasis]]) und [[Princess Superstar]]. Maxim und Keith Flint blieben dennoch ein fester Bestandteil der Live-Auftritte. Obwohl das Album gute Verkaufszahlen erzielen konnte, überzeugte es nur wenige Kritiker. |
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=== Zwischenzeitliche Veröffentlichungen (2005–2007) === |
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Da das Lied so vieler Kritik ausgesetzt war, verkaufte es sich in weniger als 6 Wochen über 750.000 Mal. Mit der Single "Breathe" legte die Gruppe im November 1996 noch einen drauf und schafften damit den entgültigen Durchbruch. Bis heute ist es die erfolgreichste Singleauskopplung der Band. Erst am 30. Juni 1997 veröffentlichte "The Prodigy" ihr drittes Album „The Fat Of The Land“ mit 10 Titeln, dass in 27 Ländern auf Platz 1 der Charts landete und für das sie wiederum weltweit Mehrfach-Platin bekamen. Das Album war das meistverkaufte Album im Jahr 1997. Im Mai begann dannn eine Mammutwelttournee über 5 Kontinente, welche bis zum Sommer 1999 andauern sollte. Unter anderem traten sie im September 1997 vor 250.000 begeisterten Russen auf dem roten Platz in Moskau auf, wo mit Hilfe vom Musiksender MTV ein beeindruckendes Konzert aufgezeichnet wurde. Im Jahre 1998 verschlug es die Band in den Scheich-Staat Beirut, wo nach Angaben der Band ihr bestes Konzert ihrer Bandgeschichte gaben. |
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2004 erschien das [[Remixalbum]] ''Always Outsiders, Never Outdone'', das von einigen der besten Bootlegger Großbritanniens produziert wurde und ausschließlich Remix-Versionen von ''[[Always Outnumbered, Never Outgunned]]'' enthält. Das Remixalbum wurde nicht offiziell von The Prodigy veröffentlicht, sondern wurde über eine Website im MP3-Format als Download angeboten.<ref>{{Webarchiv |url=http://prodigy.musicremixed.org/ |text=''Always outsiders, never outdone.'' |wayback=20110723214846}} auf: ''prodigy.musicremixed.org''</ref> |
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Ende 1997 sorgte die Auskopplung „Smack My Bitch Up“ (Regie [[Jonas Åkerlund]]) für Furore: das Video wurde in den USA und England sowie in anderen Staaten verboten, da es Drogen-, Sex- und Gewalt-Exzesse visualisierte. Mastermind "Liam Howlett" ließ aufgrund der vielen Proteste danach verlauten, dass es kein viertes Album mehr geben werde. Es folgte eine 7 Jahre lange Durststrecke ohne aufbrausende Musik von "The Prodigy". |
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Nachdem The Prodigy Ende 2004 und 2005 wieder auf Tour gingen, erschien im September 2005 ein Album mit dem Titel ''Their Law - The Singles 1990–2005''. Darauf befinden sich die größten Hits der Band, von ''[[Out of Space]]'' über ''[[No Good (Start the Dance)]]'' bis hin zu ''[[Firestarter (Lied)|Firestarter]]'' und ''Girls''. Dem Album liegt auch eine limitierte Bonus-CD bei, die Remixe, seltene Stücke und Live-Versionen enthält. |
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=== The Dirtchamber Session === |
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Anfang 2006 erschien ein Mix-Album von Liam Howlett als Teil 23 der ''[[Back to Mine|Back-to-Mine]]''-Serie, bei der verschiedene Künstler ihre Lieblingslieder als Zusammenstellung preisgeben. |
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Dieses „Tribut Album“ produzierte Liam ursprünglich für eine britische Radiosendung namens „Breezeblock“, bei der verschiederne „Stars“ des Musikgeschäfts einen Mix aus ihren persönlichen Lieblingsliedern 50 Minuten lang live auflegten. Liam vermischte [[Sample]]s aus 50 verschiedenen Songs (von [[The Chemical Brothers]] bis zu den [[Beatles]]). Weil Liam und den Zuhörern dieser Mix so gut gefiel, veröffentlichte er ihn auf einer CD unter dem Namen „The Dirtchamber Session Vol. 1“. Angeblich plant Liam eine Fortsetzung für das Jahr 2005. |
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2007 wurde das Stück ''Shadow'' als Titelmusik des [[Xbox 360|Xbox-360]]-Rennspiels ''[[Project Gotham Racing]]'' 4 veröffentlicht. Auf dem Soundtrack des japanischen [[Anime]]-Films ''Vexille'' erschien eine reduzierte Version des Lieds unter dem Namen ''The Shadow''. Eine weitere Version namens ''The Shadow of the Devil'', wurde für den Horrorfilm ''Reverb'' verwendet. |
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=== Trennungs-Gerüchte === |
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Des Weiteren steuerten The Prodigy Musik zu den Soundtracks der Videospiele ''[[Wipeout 2097]]'', ''[[Tomb Raider: Legend]]'', ''[[Forza Motorsport 2]]'', ''[[Project Gotham Racing|Project Gotham Racing 3]]'', ''[[Enter the Matrix]]'' und ''[[Need for Speed]]'' bei. Ebenso finden sich einige Lieder im 2010 erschienenen Kinofilm ''[[Kick-Ass (Film)|Kick-Ass]]'' wieder. |
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2000 war schließlich das Jahr, in welchem alle Fans endlich ein neues Album-Release erhofften. An Stelle dieses Albums brachten Maxim und Leeroy ihre eigene Solo-Karriere ins Rollen und veröffentlichten jeweils eine eigene Single. |
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=== Invaders Must Die (2007–2010) === |
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Die Singles waren der erste Hinweis auf eine mögliche bevorstehende Trennung der Band; Leeroy gab im April 2001 das Ausscheiden aus der 4er-Konstellation bekannt, wünschte den anderen alles Gute und widmete sich nun unter dem Alias-Namen „Flightcrank“ endgültig seiner Solo-Performance. |
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[[Datei:The Prodigy - Logo 2009.svg|mini|Logo der Band zum Erscheinen von Invaders Must Die, 2009]] |
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Das Album ''[[Invaders Must Die]]'' sollte ursprünglich bereits 2007 erscheinen, wurde aber erst zum 20. Februar 2009 über den Verleger [[Universal Music]] in Deutschland veröffentlicht. Musikkritiker reagierten zum größten Teil positiv auf das neue Album, insbesondere englischsprachige Publikationen.<ref>vgl. {{Webarchiv |url=http://drownedinsound.com/releases/13958/reviews/4136230 |text=drownedinsound |wayback=20090228052355 |archiv-bot=2023-01-21 00:34:38 InternetArchiveBot}} oder [http://www.clashmusic.com/reviews/the-prodigy-invaders-must-die clashmusic]</ref> Auch im deutschsprachigen Raum fielen die Urteile überwiegend gut aus,<ref>vgl. {{Webarchiv |url=http://www.motor.de/motormeinung/motor.de/the_prodigy_invaders_must_die.html |text=motor.de |wayback=20090429053209}}, [http://www.sftlive.de/aid,676959,CD-Kritik-The-Prodigy-Invaders-Must-Die.cfm SFTLive]{{Toter Link |url=http://www.sftlive.de/aid,676959,CD-Kritik-The-Prodigy-Invaders-Must-Die.cfm |date=2018-12}} oder [http://www.dark-news.de/the-prodigy-invaders-must-die-review-und-kritik/6928 Dark News]</ref> nur vereinzelt gab es kritischere Stimmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.computerbild.de/artikel/Musikkritik-House-Techno-Invaders-Must-Die-4036412.html |titel=The Prodigy „Invaders Must Die“ |werk=[[Computer Bild]] |datum=2009-02-20 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20140201205239/http://www.computerbild.de/artikel/Musikkritik-House-Techno-Invaders-Must-Die-4036412.html |archiv-datum=2014-02-01 |abruf=2018-03-23}}</ref><ref>Alexander Cordas: [http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/p/prodigy/invaders_must_die/index.htm ''Bubblegum-Breakbeat meets Elektropunk-Gedödel.''] In: ''laut.de''.</ref> |
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Insgesamt wurden aus dem Album vier Singles ausgekoppelt. Als erste Single des Albums fungierte in Großbritannien der Titel ''Omen'', während im deutschsprachigen Raum die leicht veränderte Bonus-Track-Version ''O'' veröffentlicht wurde. Danach folgten ''Warrior's Dance'' und ''Take Me To The Hospital'', zuletzt das Titelstück ''Invaders Must Die''. |
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Das ganze Prozedere tat Liams Tatendrang keinen Abbruch: 2002 trat die Band zu dritt bei mehreren Festivals in Europa auf und präsentierte etwa zur gleichen Zeit ihren neuen Song „Baby's Got A Temper“. |
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=== The Day Is My Enemy (ab 2010) === |
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Im August 2004 erschien ihr neues Album „Always Outnumbered, Never Outgunned“, bei dem nun auch Maxim und Flint nicht mehr von der Partie waren, dafür aber Gäste wie Kool Keith, Liam Gallagher und Princess Superstar. Jedoch blieben Maxim und Keith Flint ein fester Bestandteil der Live-Shows. |
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Am 24. Juli 2010 wurde das Live-Album ''World's On Fire'' im [[Milton Keynes Bowl]] aufgenommen, welches am 20. Mai 2011 als CD, DVD und Blu-Ray veröffentlicht wurde. Die Aufnahmen zeigen den Auftritt der Band auf ihrem eigenen Festival, welches den Namen ''Warrior's Dance Festival'' trug. |
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Über die Internetseite von The Prodigy konnte man sich für 3€ bzw. 2 englische Pfund einen Song herunterladen, den man sich selber zusammenstellen konnte, wobei man die Wahl zwischen 3 verschiedenen Formaten (OGG, PCM/WAV, 5.1 DTS) hatte. |
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Im November 2010 verkündete Liam Howlett, dass die Band nach ihrer US-Tour mit [[Linkin Park]] anfangen würde, an einem neuen Album zu arbeiten.<ref>{{Internetquelle |autor=Liam Howlett |url=http://theprodigy.com/latest-news/37-homepage-section/423-the-prodigy-announce-us-tour-with-linkin-park |titel=The Prodigy announce US Tour with Linkin Park |werk=The Prodigy Webseite |datum=2010 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20130723145929/http://theprodigy.com/latest-news/37-homepage-section/423-the-prodigy-announce-us-tour-with-linkin-park |archiv-datum=2013-07-23 |abruf=2018-03-23}}</ref> |
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Nachdem The Prodigy Ende 2004 und 2005 endlich wieder auf Tour gehen, erscheint im September 2005 das längst überfällige „Best of“- Album mit dem Titel "Their Law- The Singles 1990–2005". Darauf befinden sich die größten Hits der Band, von „Out of Space“ über „No Good“ bis hin zu „Firestarter“ und „Girls“. Dem Album liegt auch eine Limited Bonus CD dabei mit Remixen, seltenen Stücken und Live Versionen. Für 2006 kündet die Band bereits ein neues Album an. |
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2011 produzierte Liam Howlett einen Remix für [[South Central (Band)|South Central]] von dem Lied ''The Day I Die''. Anfang 2012 gewann The Prodigy das Event ''Mixmag's Greatest Dance Act Of All Time Revealed'', das von dem britischen Magazin Mixmag veranstaltet wurde.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mixmag.net/words/news/mixmags-greatest-dance-act-revealed|text= |wayback=20120121011412}}</ref> |
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== Diskographie == |
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Am 3. Dezember 2012 veröffentlichte die Band zum 15-jährigen Jubiläum eine Expanded-Edition ihres 1997 erschienenen Albums ''The Fat of the Land'', das einige neue Remixe von Künstlern wie [[Noisia]] enthält.<ref>{{Internetquelle |url=http://theprodigy.com/latest-news/611-smack-my-bitch-up-breathe-remix |titel=Smack My Bitch Up & Breathe remix |werk=The Prodigy Website |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20130516003811/http://theprodigy.com/latest-news/611-smack-my-bitch-up-breathe-remix |archiv-datum=2013-05-16 |abruf=2018-03-23}}</ref> |
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=== Alben === |
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Ende Dezember 2014 kündigte The Prodigy die erste Single ihres neuen Albums an, welche am 12. Januar 2015 unter dem Namen ''Nasty'' erschien.<ref>http://soulgurusounds.com/prodigy-nasty-videopremiere-neues-studioalbum-im-maerz/</ref> Das sechste Studioalbum ''The Day Is My Enemy'', das unter dem Arbeitstitel ''How To Steal A Jetfighter'' entstand, wurde am 27. März 2015 veröffentlicht.<ref>{{Webarchiv |url=http://theprodigy.com/the-day-is-my-enemy-album-announcement/|text= |wayback=20150209014717}}</ref> Der Albumtitel ist eine Anlehnung an den Songtext von ''All Through the Night'' von [[Cole Porter]]: "The day is my enemy, the night my friend".<ref>{{Webarchiv |url=http://www.metrolyrics.com/all-through-the-night-lyrics-cole-porter.html |text=Archivierte Kopie |wayback=20181227181552 |archiv-bot=2023-01-21 00:34:38 InternetArchiveBot}}</ref> |
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'''XL-Recordings:''' |
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== Diskografie == |
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{{Eingebundene Diskografie|The Prodigy/Diskografie|Überschrift=Studioalben}} |
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| [[4. Oktober]] [[1992]]: || ''Experience'' |
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| [[14. Juli]] [[1994]]: || ''Music For The Jilted Generation'' |
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| [[30. Juni]] [[1997]]: || ''The Fat Of The Land'' |
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| [[22. Februar]] [[1999]]: || ''Dirtchamber Sessions Volume 1'' |
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| [[19. Juni]] [[2001]]: || ''Experience Expanded'' |
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| [[23. August]] [[2004]]: || ''Always Outnumbered, Never Outgunned'' |
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| [[14. Oktober]] [[2005]]: || ''Their Law – The Singles 1990–2005'' |
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| [[2006]]: || ''Neues Album angekündigt (Titel nicht bekannt) |
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== Auszeichnungen == |
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=== Singles (CDs oder Vinyl) === |
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* [[MTV Europe Music Awards 1994|1994]]: [[MTV Europe Music Awards|MTV Europe Music Award]] in der Kategorie ''Bester Dance-Künstler'' |
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* [[MTV Europe Music Awards 1996|1996]]: [[MTV Europe Music Awards|MTV Europe Music Award]] in der Kategorie ''Bester Dance-Künstler'' |
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* 1997: Q Music Award in der Kategorie ''Bester Live-Act'' |
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* [[MTV Europe Music Awards 1997|1997]]: [[MTV Europe Music Awards|MTV Europe Music Award]] in den Kategorien ''Bester Dance-Künstler'', ''Beste Alternative-Band'' und ''Best Video'' für ''Breathe'' |
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* 1997: [[BRIT Awards|BRIT Award]] in der Kategorie ''Best British Dance Act'' |
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* [[MTV Europe Music Awards 1998|1998]]: [[MTV Europe Music Awards|MTV Europe Music Award]] in der Kategorie ''Bester Dance-Künstler'' |
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* 1998: [[BRIT Awards|BRIT Award]] in der Kategorie ''Best British Dance Act'' |
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* [[MTV Video Music Awards 1998|1998]]: [[MTV Video Music Awards|MTV Video Music Award]] in den Kategorien ''Best Dance Video'' und ''[[Breakthrough Video]]'' für ''[[Smack My Bitch Up]]'' |
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* 2005: Q Music Award in der Kategorie ''Innovation In Sound'' |
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* 2006: [[Kerrang! Awards|Kerrang! Award]] in der Kategorie ''Spirit Of Independence'' |
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* 2012: AIM Independent Music Award in der Kategorie ''Beste Live-Band'' |
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Außerdem wurde die Band für folgende Auszeichnungen nominiert: |
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'''XL-Recordings:''' |
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* 1997: [[MTV Europe Music Awards|MTV Europe Music Award]] in der Kategorie ''Beste Band'' |
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* 1997: [[MTV Video Music Awards|MTV Video Music Award]] in der Kategorie ''Best Dance Video'' für ''Breathe'' |
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* 1998: [[Grammy Awards 1998|Grammy Award]] in der Kategorie ''Alternative Music'' für ''The Fat Of The Land'' |
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* 1998: [[BRIT Awards|BRIT Award]] in der Kategorie ''Best British Group'' |
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* 1998: [[BRIT Awards|BRIT Award]] in der Kategorie ''Best British Album'' für ''[[The Fat Of The Land]]'' |
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* 1998: [[MTV Video Music Awards|MTV Video Music Award]] in den Kategorien ''Best Direction'' und ''Best Editing'' für ''[[Smack My Bitch Up]]'' |
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* 2004: [[MTV Europe Music Awards 2004|MTV Europe Music Award]] in der Kategorie ''Best Alternative Act'' |
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* 2005 [[Grammy Awards 2005|Grammy Award]] in der Kategorie ''Best Electronic/Dance Album'' für ''[[Always Outnumbered, Never Outgunned]]'' |
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* 2009: Q Music Award in der Kategorie ''Bester Live-Act'' |
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* 2009: [[Kerrang! Awards|Kerrang! Award]] in der Kategorie ''Beste Live-Band'' |
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* 2009: UK Music Video Award in den Kategorien ''Best Editing In A Video'' für ''Omen'', ''Best Live Music Coverage'' für ''Invaders Must Die'' und ''Best Dance Video'' und ''Best Animation In A Video'' für ''Warrior’s Dance'' |
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* 2009: [[MTV Europe Music Awards|MTV Europe Music Award]] in der Kategorie ''Best Alternative'' |
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* 2011: Q Music Award in der Kategorie ''Greatest Act Of The Last 25 Years'' |
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== Literatur == |
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* Martin Roach: ''The Prodigy – Wie alles begann...''. Hannibal Verlag. Höfen 2010, ISBN 978-3-85445-332-1. |
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* Stuart Coles: ''Prodigy – An illustrated biography''.Omnibus Press. London 1997, ISBN 0-7119-6718-0. |
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| [[Februar]] [[1991]]: || ''What Evil Lurks'' |
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* Jay Strongman: ''Rave: the culture that isn’t.'' |
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* Jay Strongman: ''Titel=Rave On: the ’99 edit.'' |
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| [[12. August]] [[1991]]: || ''Charly'' |
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| [[Dezember]] [[1991]]: || ''Everybody In The Place'' |
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| [[7. September]] [[1992]]: || ''Fire/Jericho'' |
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| [[9. November]] [[1992]]: || ''Out Of Space'' |
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| [[29. März]] [[1993]]: || ''Wind It Up (Rewound)'' |
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| [[4. Oktober]] [[1993]]: || ''One Love'' |
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| [[16. Mai]] [[1994]]: || ''No Good (Start The Dance)'' |
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| [[August]] [[1994]]: || ''Voodoo People'' |
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| [[6. März]] [[1995]]: || ''Poison'' |
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| [[9. April]] [[1996]]: || ''Firestarter'' |
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| [[11. November]] [[1996]]: || ''Breathe'' |
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| [[10. November]] [[1997]]: || ''Smack My Bitch Up'' |
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| [[1. Juni]] [[2002]]: || ''Baby's Got A Temper'' |
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| [[30. August]] [[2004]]: || ''Girls'' |
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| [[1. November]] [[2004]]: || ''Hotride'' |
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| [[11. April]] [[2005]]: || ''Spitfire'' |
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| [[7. Oktober]] [[2005]]: || ''Out of Space (AudioBullys Mix)/ Voodoo People (Pendulum Remix)'' |
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== Weblinks == |
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* [https://theprodigy.com/ Offizielle Website] (englisch) |
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* {{laut.de}} |
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== Einzelnachweise == |
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* unknown author, A discription of rave (Village Voice, 1993) |
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<references /> |
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* Stuart Coles, Prodigy – An illustrated biography (London, 1997) |
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* Jay Strongman, Rave culture '99 (Dischord, 1999) |
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== Weblinks == |
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* [http://www.theprodigy.com/ TheProdigy.com] – Offizielle Prodigy-Webpräsenz |
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* [http://www.xl-recordings.com/ XL-RECORDINGS.com] – Plattenlabel |
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* [http://www.laut.de/wortlaut/artists/p/prodigy/ Laut.de] – Biografie und Diskografie |
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Aktuelle Version vom 9. Januar 2025, 01:55 Uhr
The Prodigy | |
---|---|
![]() The Prodigy 2007 | |
Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Braintree, Vereinigtes Königreich |
Genre(s) | Big Beat, Electropunk, Breakbeat, Hardcore, Breaks, Rave, Techno |
Gründung | 1990 |
Website | theprodigy.com |
Gründungsmitglieder | |
Liam Howlett | |
Keith Flint † (1990–2019) | |
Leeroy Thornhill (1990–2000) | |
Sharky (1990–1991) | |
Aktuelle Besetzung | |
Liam Howlett | |
Keith Palmer alias Maxim Reality (seit 1990) |
The Prodigy (englisch Das Wunder, Wunderkind) ist eine britische Band, die Anfang der 1990er-Jahre Breakbeats in der Elektronischen Tanzmusik populär machte. Die Band orientierte sich in der Anfangsphase an Acid House und Techno der frühen 1990er und entwickelte später ihren eigenen Stil, der neue Stile wie Hardcore und Jungle einbezog. Etwa ab 1996 prägten The Prodigy aktuelle Sounds wie Big Beat und Trip-Hop, wobei sie Elemente des Alternative Rock und des Punk-Rock mit einbauten.
Gründer Liam Howlett benannte das Musikprojekt nach seinem Synthesizer, einem Moog Prodigy[1], noch bevor andere Mitglieder der Band beitraten.
Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Liam Howlett
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Musikalischer Kopf der Band ist Liam Howlett (* 21. August 1971) aus Braintree in Essex, England. Neben der Hintergrundarbeit als Autor (Musik und Text) und Musikproduzent ist er seit Beginn als DJ und Keyboarder tätig.
Keith Flint
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Keith Charles Flint (* 17. September 1969 in Redbridge, London;[2] † 4. März 2019 in Great Dunmow, Essex[3]) stieg im Jahr 1990 in Howletts Projekt ein.[4] Nachdem er ursprünglich nur als Tänzer aufgetreten war, übernahm er 1996 in der Hit-Single Firestarter erstmals die Rolle des Sängers. 2003 veröffentlichte Flint ein Solo-Album namens Device #1 bei Universal.[5] Am 4. März 2019 verstarb er im Alter von 49 Jahren.[6]
Maxim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Keith „Maxim“ Palmer (* 26. Juli 1967 in Peterborough) ist der MC von The Prodigy. Im Jahre 1990 wurde Palmer von seinem Freund Ziggy, der Rave-Acts in Essex organisierte, Liam Howlett vorgestellt, der anfangs Palmers Stil kritisierte, da er für Howletts Geschmack zu sehr auf Reggae basiere. Nachdem Palmer bei einigen Prodigy-Auftritten als MC teilgenommen hatte, trat er der Band als festes Mitglied bei.[7]
Bandgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gründung und erste Veröffentlichungen (1990–1991)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf einer der vielen Partys, auf denen Howlett als DJ auflegte, wurde er von dem Tänzer Leeroy Thornhill (* 8. Oktober 1969) und dessen Freund Keith Flint angesprochen. Die beiden waren begeistert von Howletts Musik und fragten ihn nach einem Mixtape. Howlett machte ihnen eine Kassette mit einem DJ-Mix auf der einen und selbst produzierten Tracks auf der anderen Seite. Flint rümpfte nach eigenen Angaben erst die Nase darüber, dass der DJ ihnen seine eigenen Tracks unterjubeln wollte. Doch als sich Flint die B-Seite anhörte, war er begeistert. Es sei gewesen wie „ein Weihnachtsgeschenk, das man sich gar nicht gewünscht hat“. Daraufhin wollte er sofort mit Howlett eine Band zusammenstellen. Mit der Unterstützung von Thornhill und einer Tänzerin namens Sharky wurde The Prodigy gegründet.

Kurze Zeit später buchten sie ihren ersten Auftritt im Labyrinth in London, bei dem sie Keith Palmer alias Maxim Reality (* 26. Juli 1967) kennenlernten. Da sie noch einen MC brauchten, wurde er ins Team aufgenommen. In den folgenden Monaten zogen die fünf von Ort zu Ort, um sich und ihre Musik bekannter zu machen. Die Anzahl der Besucher variierte von nur fünf bis zu 12.000.
Weihnachten 1990 überraschte Howlett die anderen mit einem Plattenvertrag mit XL Recordings, auf den alle bis auf Sharky mit Begeisterung reagierten. Sharky verließ daraufhin die Band, da die Termine für sie zu viel geworden waren.
Im Februar 1991 gab Howlett die erste Prodigy-Veröffentlichung mit Namen What Evil Lurks heraus. Sie enthielt vier Breakbeat-Tracks, die noch aus Howletts Cut-to-Kill-Zeit stammten, unter anderem das Stück What Evil Lurks, das Howlett als Demotape an XL-Recordings geschickt hatte, um sich für den Plattenvertrag zu bewerben.
Experience (1992–1993)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein halbes Jahr später entstand die Erfolgssingle Charly, die Melodien aus dem britischen Kinderfernsehprogramm enthielt und – gegen den Willen von Liam Howlett – dem Happy Hardcore zugeordnet wird.[8] Howlett merkte, dass vor allem die härtere Version, der Alley Cat Mix, das Publikum ansprach. Im Dezember 1991 veröffentlichten sie ihre dritte Single Everybody in the Place und im November 1992 kam das Album Experience. Unter dem Pseudonym Earthbound (so heißt sein Tonstudio) veröffentlichte Howlett die Single One Love, mit der er eine neue Ära für Prodigy einleitete.
Music for the Jilted Generation (1994–1995)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die eingeschlagene Richtung wurde von einer breiten Hörerschaft begeistert aufgenommen, wodurch sich für Liam die Möglichkeit ergab, für die Aufnahmen zu Music for the Jilted Generation neue kreative Freiheiten auszuschöpfen und mit vielfältigen Stilmitteln zu experimentieren. Das Album enthielt viele harte Breakbeats, Jazz-Funk-Grooves, elektrische Gitarren, einen ungewohnt harten Dance-Track (No Good (Start the Dance)) und mit dem Titel Poison eine Rückkehr zum Hip-Hop, wobei erstmals Palmers Gesang verwendet wurde. Dies erweiterte die musikalischen Möglichkeiten der Band noch um ein Weiteres.
Das Album stieg in die britischen Album-Charts auf Platz eins ein und wurde über 1.000.000 Mal verkauft. Aufgrund dieses Erfolgs folgten Auftritte in der ganzen Welt und The Prodigy gewannen 1995 einen MTV Music Award als „Bester Dance Act“.
1995 tourte die Band von Festival zu Festival, wobei sie in Glastonbury laut Veranstalter die „größte Show auf Erden“ hatten.
The Fat of the Land (1996–1998)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im April 1996 kam die Single Firestarter, ein Big-Beat-Track, mit Keith Flint als Sänger heraus. Der Rhythmus wurde dieses Mal allerdings von einem externen Produzenten programmiert. Als das Video zum ersten Mal in der Musiksendung Top of the Pops gezeigt wurde, musste der Sender BBC einem Ansturm von Beschwerdebriefen entrüsteter Eltern standhalten, die sich über den „schändlichen“, „spöttischen“ und „provozierenden“ Text und die Verhaltensweise Flints beschwerten und sich fragten, warum das Video überhaupt am frühen Abend gezeigt werden dürfe.
Die Single verkaufte sich in weniger als sechs Wochen über 750.000 Mal. Mit der Single Breathe bestätigte die Gruppe im November 1996 ihren Erfolg und schaffte damit den endgültigen Durchbruch. Bis heute ist es die erfolgreichste Single-Auskopplung der Band. Erst am 30. Juni 1997 veröffentlichte The Prodigy ihr drittes Album The Fat of the Land, mit dem sie bereits in der Veröffentlichungswoche in 23 Ländern den ersten Platz der Charts belegten. In Großbritannien verkauften sie in dieser Woche mehr Alben als der Rest der Top 100 zusammen und achtmal so viele Alben wie die damalige Nummer 2, Radioheads OK Computer.[9] Das Album erreichte schließlich in 27 Ländern Platz 1 der Charts und erhielt weltweit Mehrfach-Platin-Auszeichnungen. Es war das meistverkaufte Album im Jahr 1998. Im Mai begann eine große Welttournee über fünf Kontinente, welche bis zum Sommer 1999 andauerte. Unter anderem traten sie im September 1997 vor 250.000 Menschen auf dem roten Platz in Moskau auf, wo mit Hilfe des Musiksenders MTV ein Konzert aufgezeichnet wurde. Im Jahre 1998 verschlug es die Band in den Inselstaat Bahrain, wo sie nach eigenen Angaben das beste Konzert ihrer Bandgeschichte gaben.
Ende 1997 sorgte die Auskopplung Smack My Bitch Up (Regie Jonas Åkerlund) für Furore: Das Video wurde in den USA und England sowie in anderen Staaten verboten, da es Drogen-, Sex- und Gewalt-Exzesse visualisierte. Howlett ließ aufgrund der vielen Proteste danach verlauten, dass es kein viertes Album mehr geben werde. In den folgenden fünf Jahren veröffentlichten The Prodigy keine weiteren Tracks.
The Dirtchamber Session (1999)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieses „Tribut-Album“ produzierte Howlett ursprünglich für eine Sendung des britischen BBC Radio 1 namens Breezeblock, bei der verschiedene „Stars“ des Musikgeschäfts einen Mix aus ihren persönlichen Lieblingsliedern 50 Minuten lang live auflegten. Er vermischte Samples aus 50 verschiedenen Songs (von The Chemical Brothers bis zu den Beatles). Weil Howlett und den Zuhörern dieser Mix so gut gefiel, veröffentlichte er ein aus lizenzrechtlichen Gründen leicht geändertes Set[10] 1999 auf einer CD unter dem Namen The Dirtchamber Sessions Vol. 1.
Solokarrieren (2000–2004)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 2001 starteten Palmer und Thornhill eigene Solokarrieren und veröffentlichten jeweils eine eigene Single. Thornhill gab im April 2001 das Ausscheiden aus der 4er-Konstellation bekannt und widmete sich nun unter dem Alias-Namen „Flightcrank“ endgültig seiner Solo-Performance.
Auch Keith Flint versuchte sich an einem eigenen Projekt, aber obwohl schon ein Album mit dem Titel Device #1 produziert worden war, zerschlug sich das Projekt vor der offiziellen Veröffentlichung.[11]
Im Anschluss trat die Band 2002 zu dritt bei mehreren Festivals in Europa auf und präsentierte etwa zur gleichen Zeit ihren neuen Song Baby's Got a Temper.
Always Outnumbered, Never Outgunned (2004–2005)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
2004 erschien das vierte Album von The Prodigy mit dem Titel Always Outnumbered, Never Outgunned. Nach den überwiegend negativen Kritiken für Baby's Got a Temper lag eine Richtungsänderung nahe. Zur gleichen Zeit befand sich die Band, besonders Liam Howlett, in einer Schaffenskrise. Palmer und Flint wirkten bei der Produktion des Albums nicht mehr mit, jedoch Gastmusiker wie Kool Keith, Liam Gallagher (Oasis) und Princess Superstar. Maxim und Keith Flint blieben dennoch ein fester Bestandteil der Live-Auftritte. Obwohl das Album gute Verkaufszahlen erzielen konnte, überzeugte es nur wenige Kritiker.
Zwischenzeitliche Veröffentlichungen (2005–2007)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2004 erschien das Remixalbum Always Outsiders, Never Outdone, das von einigen der besten Bootlegger Großbritanniens produziert wurde und ausschließlich Remix-Versionen von Always Outnumbered, Never Outgunned enthält. Das Remixalbum wurde nicht offiziell von The Prodigy veröffentlicht, sondern wurde über eine Website im MP3-Format als Download angeboten.[12]
Nachdem The Prodigy Ende 2004 und 2005 wieder auf Tour gingen, erschien im September 2005 ein Album mit dem Titel Their Law - The Singles 1990–2005. Darauf befinden sich die größten Hits der Band, von Out of Space über No Good (Start the Dance) bis hin zu Firestarter und Girls. Dem Album liegt auch eine limitierte Bonus-CD bei, die Remixe, seltene Stücke und Live-Versionen enthält.
Anfang 2006 erschien ein Mix-Album von Liam Howlett als Teil 23 der Back-to-Mine-Serie, bei der verschiedene Künstler ihre Lieblingslieder als Zusammenstellung preisgeben.
2007 wurde das Stück Shadow als Titelmusik des Xbox-360-Rennspiels Project Gotham Racing 4 veröffentlicht. Auf dem Soundtrack des japanischen Anime-Films Vexille erschien eine reduzierte Version des Lieds unter dem Namen The Shadow. Eine weitere Version namens The Shadow of the Devil, wurde für den Horrorfilm Reverb verwendet.
Des Weiteren steuerten The Prodigy Musik zu den Soundtracks der Videospiele Wipeout 2097, Tomb Raider: Legend, Forza Motorsport 2, Project Gotham Racing 3, Enter the Matrix und Need for Speed bei. Ebenso finden sich einige Lieder im 2010 erschienenen Kinofilm Kick-Ass wieder.
Invaders Must Die (2007–2010)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Album Invaders Must Die sollte ursprünglich bereits 2007 erscheinen, wurde aber erst zum 20. Februar 2009 über den Verleger Universal Music in Deutschland veröffentlicht. Musikkritiker reagierten zum größten Teil positiv auf das neue Album, insbesondere englischsprachige Publikationen.[13] Auch im deutschsprachigen Raum fielen die Urteile überwiegend gut aus,[14] nur vereinzelt gab es kritischere Stimmen.[15][16]
Insgesamt wurden aus dem Album vier Singles ausgekoppelt. Als erste Single des Albums fungierte in Großbritannien der Titel Omen, während im deutschsprachigen Raum die leicht veränderte Bonus-Track-Version O veröffentlicht wurde. Danach folgten Warrior's Dance und Take Me To The Hospital, zuletzt das Titelstück Invaders Must Die.
The Day Is My Enemy (ab 2010)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 24. Juli 2010 wurde das Live-Album World's On Fire im Milton Keynes Bowl aufgenommen, welches am 20. Mai 2011 als CD, DVD und Blu-Ray veröffentlicht wurde. Die Aufnahmen zeigen den Auftritt der Band auf ihrem eigenen Festival, welches den Namen Warrior's Dance Festival trug.
Im November 2010 verkündete Liam Howlett, dass die Band nach ihrer US-Tour mit Linkin Park anfangen würde, an einem neuen Album zu arbeiten.[17]
2011 produzierte Liam Howlett einen Remix für South Central von dem Lied The Day I Die. Anfang 2012 gewann The Prodigy das Event Mixmag's Greatest Dance Act Of All Time Revealed, das von dem britischen Magazin Mixmag veranstaltet wurde.[18]
Am 3. Dezember 2012 veröffentlichte die Band zum 15-jährigen Jubiläum eine Expanded-Edition ihres 1997 erschienenen Albums The Fat of the Land, das einige neue Remixe von Künstlern wie Noisia enthält.[19]
Ende Dezember 2014 kündigte The Prodigy die erste Single ihres neuen Albums an, welche am 12. Januar 2015 unter dem Namen Nasty erschien.[20] Das sechste Studioalbum The Day Is My Enemy, das unter dem Arbeitstitel How To Steal A Jetfighter entstand, wurde am 27. März 2015 veröffentlicht.[21] Der Albumtitel ist eine Anlehnung an den Songtext von All Through the Night von Cole Porter: "The day is my enemy, the night my friend".[22]
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Studioalben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() |
![]() |
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![]() | |||
1992 | Experience | DE75 (9 Wo.)DE |
— | — | UK12 ![]() (52 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 28. September 1992
|
1994 | Music for the Jilted Generation | DE11 (24 Wo.)DE |
AT7 (26 Wo.)AT |
CH9 (13 Wo.)CH |
UK1 ![]() ×2 (150 Wo.)UK |
US198 (2 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 4. Juli 1994
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1997 | The Fat of the Land | DE1 ![]() (36 Wo.)DE |
AT1 ![]() (16 Wo.)AT |
CH1 ![]() (19 Wo.)CH |
UK1 ![]() ×5 (77 Wo.)UK |
US1 ![]() ×2 (57 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 30. Juni 1997
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2004 | Always Outnumbered, Never Outgunned | DE6 (7 Wo.)DE |
AT8 (6 Wo.)AT |
CH3 (8 Wo.)CH |
UK1 ![]() (9 Wo.)UK |
US62 (2 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 11. August 2004
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2009 | Invaders Must Die | DE3 ![]() (24 Wo.)DE |
AT5 ![]() (18 Wo.)AT |
CH1 ![]() (28 Wo.)CH |
UK1 ![]() ×2 (52 Wo.)UK |
US58 (4 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 18. Februar 2009
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2015 | The Day Is My Enemy | DE6 (9 Wo.)DE |
AT10 (6 Wo.)AT |
CH3 (10 Wo.)CH |
UK1 ![]() (19 Wo.)UK |
US127 (1 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 27. März 2015
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2018 | No Tourists | DE6 (6 Wo.)DE |
AT15 (3 Wo.)AT |
CH8 (5 Wo.)CH |
UK1 ![]() (7 Wo.)UK |
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Erstveröffentlichung: 2. November 2018
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Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1994: MTV Europe Music Award in der Kategorie Bester Dance-Künstler
- 1996: MTV Europe Music Award in der Kategorie Bester Dance-Künstler
- 1997: Q Music Award in der Kategorie Bester Live-Act
- 1997: MTV Europe Music Award in den Kategorien Bester Dance-Künstler, Beste Alternative-Band und Best Video für Breathe
- 1997: BRIT Award in der Kategorie Best British Dance Act
- 1998: MTV Europe Music Award in der Kategorie Bester Dance-Künstler
- 1998: BRIT Award in der Kategorie Best British Dance Act
- 1998: MTV Video Music Award in den Kategorien Best Dance Video und Breakthrough Video für Smack My Bitch Up
- 2005: Q Music Award in der Kategorie Innovation In Sound
- 2006: Kerrang! Award in der Kategorie Spirit Of Independence
- 2012: AIM Independent Music Award in der Kategorie Beste Live-Band
Außerdem wurde die Band für folgende Auszeichnungen nominiert:
- 1997: MTV Europe Music Award in der Kategorie Beste Band
- 1997: MTV Video Music Award in der Kategorie Best Dance Video für Breathe
- 1998: Grammy Award in der Kategorie Alternative Music für The Fat Of The Land
- 1998: BRIT Award in der Kategorie Best British Group
- 1998: BRIT Award in der Kategorie Best British Album für The Fat Of The Land
- 1998: MTV Video Music Award in den Kategorien Best Direction und Best Editing für Smack My Bitch Up
- 2004: MTV Europe Music Award in der Kategorie Best Alternative Act
- 2005 Grammy Award in der Kategorie Best Electronic/Dance Album für Always Outnumbered, Never Outgunned
- 2009: Q Music Award in der Kategorie Bester Live-Act
- 2009: Kerrang! Award in der Kategorie Beste Live-Band
- 2009: UK Music Video Award in den Kategorien Best Editing In A Video für Omen, Best Live Music Coverage für Invaders Must Die und Best Dance Video und Best Animation In A Video für Warrior’s Dance
- 2009: MTV Europe Music Award in der Kategorie Best Alternative
- 2011: Q Music Award in der Kategorie Greatest Act Of The Last 25 Years
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Roach: The Prodigy – Wie alles begann.... Hannibal Verlag. Höfen 2010, ISBN 978-3-85445-332-1.
- Stuart Coles: Prodigy – An illustrated biography.Omnibus Press. London 1997, ISBN 0-7119-6718-0.
- Jay Strongman: Rave: the culture that isn’t.
- Jay Strongman: Titel=Rave On: the ’99 edit.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (englisch)
- The Prodigy bei laut.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Liam Howlett – Biografie (in englischer Sprache). In: imdb.com. Abgerufen am 16. Januar 2011.
- ↑ Prodigy Members >> Keith Flint In: theprodigy.info.
- ↑ Ben Beaumont-Thomas: Keith Flint: Prodigy vocalist dies aged 49. In: theguardian.com. 4. März 2019 (englisch).
- ↑ Keith Flint Detailed Biography. ( vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive) In: netglimse.com.
- ↑ Interview mit Flint. ( vom 2. August 2012 im Webarchiv archive.today) In: intro.de.
- ↑ Er wurde 49 Jahre alt: Keith Flint, Frontmann von The Prodigy, ist tot, focus.de, 4. März 2019
- ↑ Palmer-Biografie auf TheProdigy.info. Abgerufen am 29. Dezember 2014.
- ↑ Harald Peters: „Invaders Must Die“ – Wehe, einer redet bei Prodigy von Happy Hardcore. In: Die Welt. 4. März 2009.
- ↑ Christoph Koch: Und die Sache mit der neuen Droge. Keith Flint. In: Intro. 20. Juni 2003, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2017; abgerufen am 5. März 2019.
- ↑ Info auf www.theprodigy.info
- ↑ Christoph Koch: Keith Flint – der Prodigyfrontmann und die Sache mit der neuen Droge. In: Intro. 6, 2003.
- ↑ Always outsiders, never outdone. ( vom 23. Juli 2011 im Internet Archive) auf: prodigy.musicremixed.org
- ↑ vgl. drownedinsound ( des vom 28. Februar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. oder clashmusic
- ↑ vgl. motor.de ( vom 29. April 2009 im Internet Archive), SFTLive (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven) oder Dark News
- ↑ The Prodigy „Invaders Must Die“. In: Computer Bild. 20. Februar 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Februar 2014; abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ Alexander Cordas: Bubblegum-Breakbeat meets Elektropunk-Gedödel. In: laut.de.
- ↑ Liam Howlett: The Prodigy announce US Tour with Linkin Park. In: The Prodigy Webseite. 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2013; abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ mixmag.net ( vom 21. Januar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Smack My Bitch Up & Breathe remix. In: The Prodigy Website. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Mai 2013; abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ http://soulgurusounds.com/prodigy-nasty-videopremiere-neues-studioalbum-im-maerz/
- ↑ theprodigy.com ( vom 9. Februar 2015 im Internet Archive)
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 27. Dezember 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.