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„Kreiszahl“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Pi-CM.svg|rahmenlos|hochkant=0.8|rechts|Kreiszahl]]
Die '''Kreiszahl''' <math>\pi</math> (pi) ist eine [[mathematische Konstanten|mathematische Konstante]]; ihr Wert beträgt näherungsweise
Die '''Kreiszahl''' <math>\pi</math>, auch bezeichnet als '''[[Ludolph van Ceulen|Ludolphsche]]''' (andere Schreibweise '''Ludolfsche''') '''Zahl'''<ref>H.-D. Ebbinghaus, H. Hermes, F. Hirzebruch, M. Koecher, K. Mainzer, A. Prestel, R. Remmert: ''Zahlen''. Springer, 2013, ISBN 978-3-642-96783-2, S. 102.</ref> oder '''[[#Archimedes von Syrakus|Archimedes]]-Konstante''',<ref>Jörg Neunhäuserer: 4.6 Die Archimedes-Konstante π in: ''Schöne Sätze der Mathematik''. Springer, 3. Auflage 2022, ISBN 978-3-662-65829-1, S. 70.</ref> ist eine [[Reelle Zahl|reelle]] [[mathematische Konstante]].


Die Bezeichnung <math>\pi</math> (gelesen ‚pi‘) als Anfangsbuchstabe des [[Griechisches Alphabet|griechischen]] Worts {{lang|el|περίμετρος}}&nbsp;– ''{{lang|la|perímetros}}'', „Umfang“ oder {{lang|el|περιφέρεια}}&nbsp;– zu [[Lateinische Sprache|lateinisch]] ''{{lang|la|peripheria}}'', „Randbereich“ nimmt Bezug darauf, dass die Kreiszahl das [[Quotient|Verhältnis]] der Länge einer [[Kreis]]linie (des [[Umfang (Geometrie)|Umfangs]] eines Kreises) zu der seines [[Durchmesser]]s angibt.<ref group="A">Dieses Verhältnis ist für alle Kreise gleich, unabhängig von deren Größe.</ref> Die Zahl <math>\pi</math> hat in allen [[Stellenwertsystem]]en [[unendlich viele]], nicht-periodisch auftretende Nachkommastellen&nbsp;– ihre [[Dezimaldarstellung]] bis zur 50.&nbsp;[[Nachkommastelle]] lautet:
:<math>\pi \approx 3{,}14159.
:<math>\pi = 3{,}14159 \, 26535 \, 89793 \, 23846 \, 26433 \, 83279 \, 50288 \, 41971 \, 69399 \, 37510 \, \dots</math>
</math><!---Hier nicht mehr Stellen einfügen, weiter unten sind 100 angegeben--->
Wo keine besonders große Genauigkeit erforderlich ist, wird gerne mit dem Näherungswert 3,14 für <math>\pi</math> gerechnet.


Die Zahl <math>\pi</math> hat eine Reihe besonderer Eigenschaften, insbesondere ist sie [[Transzendente Zahl|transzendent]] und somit auch [[Irrationale Zahl|irrational]], das heißt, sie kann nicht als Verhältnis zweier [[Ganze Zahl|ganzer Zahlen]] ausgedrückt werden.<ref group="A">Daher ist es nicht möglich, <math>\pi</math> durch die Angabe eines einfachen Musters der Nachkommastellen geschlossen anzugeben. Es ist lediglich eine zunehmend bessere Annäherung durch Berechnung weiterer Nachkommastellen möglich. Seit dem 14.&nbsp;März 2024 sind 105 [[Billion]]en Nachkommastellen der Kreiszahl bekannt.</ref> Die enorme Bedeutung der Zahl <math>\pi</math> liegt darin begründet, dass sie in vielen ganz unterschiedlichen [[Teilgebiete der Mathematik|mathematischen Teilgebieten und Theorien]] auftritt: neben der [[Geometrie]] etwa in der [[Analysis]] (insbesondere in der [[Funktionentheorie]]), der [[Kombinatorik]], der [[Topologie (Mathematik)|Topologie]], der [[Zahlentheorie]] und der [[Wahrscheinlichkeitstheorie]] sowie in der [[Physik]].
Sie beschreibt in der [[Geometrie|Geometrie]] das Verhältnis des [[Umfang]]s eines [[Kreis (Geometrie)|Kreis]]es zu seinem [[Durchmesser]]. Dieses Verhältnis ist unabhängig von der Größe des Kreises. Die Kreiszahl wird mit dem kleinen [[Griechisches Alphabet|griechischen Buchstaben]] [[pi]] (<math>\pi</math>) bezeichnet, dem Anfangsbuchstaben des [[Griechische Sprache|griechischen Wortes]] ''perifereia'' (Randbereich). Sie wird auch ''[[Archimedes]]-Konstante'' oder ''Ludolphsche Zahl'' (nach [[Ludolph van Ceulen]]) genannt.


== Geschichte ==
[[Bild:buchstabepi.png|thumb|right]]
Die Erforschung der Kreiszahl und Kreisberechnungen haben eine sehr lange mathematische Tradition.
[[Image:Pi-Seattle.jpg|thumb|right]]
So hat der griechische Mathematiker [[Archimedes]] um das Jahr 250 v. Chr. Pi mit Hilfe von 96-seitigen [[Polygon]]en einen Wert zwischen 223/71 und 22/7 zugewiesen und damit die Kreiszahl auf zwei Nachkommastellen genau berechnet. Später haben die beiden chinesischen Mathematiker [[Liu Hui]] und [[Zu Chongzhi]] im Zeitraum 300 bis 500 auf Basis von Polygonen mit bis zu 12.288 Seiten Pi mit dem
[[Kreiszahl#Näherungsbrüche der Kreiszahl|Näherungsbruch]] 355/113 auf 6 genaue Nachkommastellen bestimmt. In den westlichen Kulturen allerdings wurden über die Berechnungen des Archimedes hinaus lange Zeit keine weiteren Fortschritte erzielt.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=51ff., 164ff.}}</ref>


Ab dem 16. Jahrhundert wurden in Europa die Forschungen zur Kreiszahl erneut aufgenommen, wobei sich seit dieser Zeit ein gewisser Wettlauf hinsichtlich der Berechnungsgenauigkeit einstellte. Geometrische Verfahren, die auf der Annäherung des Kreises durch Vielecke basierten, wurden zunehmend durch Methoden der [[Analysis]] ersetzt, vornehmlich Berechnungen über [[Reihe (Mathematik)|unendliche Reihen]], die seit Begründung einer rigorosen [[Trigonometrie]] zur Verfügung standen. Für heutige Berechnungen ist die Anwendung des [[Chudnovsky-Algorithmus]] gängige Praxis.
== Mathematische Grunddaten ==
[[Bild:Kreis.png|thumb|Kreis mit eingezeichnetem Mittelpunkt (M), Radius (r) und Durchmesser (d)]]
=== Definition ===
Es existieren mehrere gleichwertige Definitionen für die Kreiszahl <math>\pi</math>. Gebräuchlich ist etwa die Festlegung als
* das Verhältnis des [[Umfang]]s eines [[Kreis (Geometrie)|Kreis]]es zu seinem [[Durchmesser]],
* die [[Fläche]] eines Kreises mit dem [[Radius]] 1,
* das Doppelte der kleinsten positiven Nullstelle des [[Kosinus]] (nach [[Edmund Landau]]).


Im Zeitraum 1761 bis 1768 konnte [[Johann Heinrich Lambert]] den [[Beweis (Mathematik)|mathematischen Beweis]] erbringen,<ref name="Lambert" /> dass <math>\pi</math> eine irrationale Zahl ist. Dieses Ergebnis wurde 1882 von [[Ferdinand von Lindemann]] durch den Beweis, dass <math>\pi</math> eine [[transzendente Zahl]] ist, verschärft. Damit grenzt sich die Kreiszahl auch von jenen irrationalen Zahlen ab, die als Lösungen einfacher [[Gleichung]]en „sichtbar“ werden. Damit sind Gleichungen gemeint, die nur aus ganzen Zahlen und einer endlichen Abfolge der vier Grundrechenarten aufgebaut sind (triviale Beispiele wie <math>1=1</math> ausgenommen): Beispielsweise ist <math>\sqrt{2}</math> zwar irrational, aber nicht transzendent, da sie Lösung der Gleichung <math>x^2- 2 = 0</math> ist. Allerdings bleiben viele Fragen weiterhin offen. Es wird zum Beispiel vermutet, dass <math>\pi</math> eine [[normale Zahl]] ist, ihre Dezimalentwicklung also einem [[Pseudozufall|pseudozufälligen]] Verhalten unterworfen ist.
=== Irrationalität & Transzendenz ===

[[Bild:Lambert 3.jpg|thumb|left|200px|Johann Heinrich Lambert, 1728–1777]]
=== Herkunft der Bezeichnung ===
Die Zahl <math>\pi</math> ist keine [[rationale Zahl]]. Das heißt, sie kann nicht als Verhältnis zweier [[ganze Zahlen|ganzer Zahlen]], also als [[Bruchrechnung|Bruch]] geschrieben werden. Dies wurde [[1761]] (oder [[1767]]) von [[Johann Heinrich Lambert]] bewiesen. Tatsächlich ist die Zahl sogar [[transzendente Zahl|transzendent]]. Dies bedeutet, dass es kein [[Polynom]] mit rationalen Koeffizienten gibt, dessen Nullstelle <math>\pi</math> ist. Als Konsequenz ergibt sich daraus, dass es unmöglich ist, <math>\pi</math> nur mit ganzen Zahlen oder Brüchen und Wurzeln auszudrücken. Die Transzendenz von <math>\pi</math> wurde von [[Ferdinand von Lindemann]] [[1882]] bewiesen. Eine Folge davon ist unter anderem, dass die [[Quadratur des Kreises]] nicht möglich ist.
Die Bezeichnung [[Pi (Buchstabe)|Pi]] (<math>\pi</math>) wurde erstmals von [[William Oughtred]] in seiner 1647 veröffentlichten Schrift ''Theorematum in libris Archimedis de Sphæra & Cylyndro Declaratio'' verwendet. Darin drückte er<ref>{{Internetquelle |autor=Guilelmo [William] Oughtred |url=https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10594178_00003.html?zoom=0.7000000000000002 |titel=Theorematum in libris Archimedis de Sphæra & Cylyndro Declaratio |titelerg=Rerum quarundam denotationes |werk=BSB Bayerische StaatsBibliothek digital |hrsg=Oughtred, William, Verlag: Lichfield, Oxoniae |datum=1663 |seiten=3 |sprache=la |abruf=2019-08-21}}</ref> mit <math>\tfrac{\pi}{\delta}</math> das Verhältnis von halbem Kreisumfang ''(semiperipheria)'' zu Halbmesser ''(semidiameter)'' aus, d.&nbsp;h.&nbsp;<math>\tfrac{\pi}{\delta} = 3{,}1415\ldots</math><ref>William Oughtred: ''Theorematum in libris Archimedis de Sphæra & Cylyndro Declaratio.'' 1663. In: ''Clavis Mathematicae.'' Lichfield, Oxford 1667, S.&nbsp;201–214, hier S.&nbsp;203.</ref> Dieselben Bezeichnungen benutzte um 1664 auch der englische Mathematiker [[Isaac Barrow]]. Im Jahr 1697 nahm [[David Gregory (Mathematiker)|David Gregory]] <math>\tfrac{\pi}{\rho}</math> für das Verhältnis von Umfang zu Radius.<ref>Vgl. David Eugene Smith: ''[https://archive.org/details/historyofmathema031897mbp/page/312/mode/2up History of Mathematics].'' Band 2. Dover, New York 1953, S.&nbsp;312 (The Symbol <math>\pi</math>). Abgerufen am 24. Oktober 2023 (englisch).</ref>

59 Jahre später als Oughtred, nämlich im Jahr 1706, setzte der walisische Mathematiker [[William Jones (Mathematiker)|William Jones]] in seiner ''Synopsis Palmariorum Matheseos'' als Erster den griechischen Kleinbuchstaben <math>\pi</math> ein, um das ''Verhältnis von Umfang zu Durchmesser'' auszudrücken.<ref name="Jones">{{Internetquelle |autor=William Jones |url=https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN584116586?tify={%22pages%22:&#91;255&#93;,%22panX%22:0.537,%22panY%22:0.728,%22view%22:%22%22,%22zoom%22:0.566} |titel=Synopsis Palmariorum Matheseos |titelerg=Palmariorum Matheseos, S.&nbsp;243, siehe Seitenmitte: „<math>\tfrac{1}{2}</math> Periphery [<math>\pi</math>]“ mit Angabe des Verhältnisses von halbem Umfang zu Radius bzw. Umfang zu Durchmesser auf 100 Nachkommastellen genau |werk=Göttinger Digitalisierungszentrum |hrsg=J. Matthews, London |datum=1706 |sprache=en |abruf=2019-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=William Jones |url=https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN584116586?tify={%22pages%22:&#91;277&#93;,%22panX%22:0.52,%22panY%22:0.899,%22view%22:%22scan%22,%22zoom%22:0.625} |titel=Synopsis Palmariorum Matheseos |titelerg=Palmariorum Matheseos, S.&nbsp;263, siehe unten: „3.14159, &''c.'' = <math>\pi</math> […] Whence in the ''Circle,'' any one of these three, [area] ''a,'' [circumference] ''c,'' [diameter] ''d,'' being given, the other two are found, as, ''d'' = ''c'' ÷ <math>\pi</math> = (''a'' ÷ 1/4 <math>\pi</math>)<sup>1/2</sup>, ''c'' = ''d'' × ''<math>\pi</math>'' = (''a'' × 4<math>\pi</math>)<sup>1/2</sup>, ''a'' = 1/4 <math>\pi</math>&nbsp;×&nbsp;''d''<sup>2</sup> = ''c''<sup>2</sup> ÷ 4<math>\pi</math>.“ |werk=Göttinger Digitalisierungszentrum |hrsg=J. Matthews, London |datum=1706 |sprache=en |abruf=2019-08-19}}</ref> Erst im 18.&nbsp;Jahrhundert wurde <math>\pi</math> durch [[Leonhard Euler]] populär. Er verwendete 1737 erstmals <math>\pi</math> für die Kreiszahl, nachdem er zuvor <math>p</math> verwendet hatte. Seitdem ist aufgrund der Bedeutung Eulers diese Bezeichnung allgemein üblich.

== Definition ==
Es existieren mehrere gleichwertige Ansätze, die Kreiszahl&nbsp;<math>\pi</math> zu definieren. Dass die erste und die zweite Definition dieselbe Zahl definieren, bewies bereits [[Archimedes]] von Syrakus (vergleiche [[Kreis#Kreisfläche|Kreisfläche]]):
* Die erste (klassische!) Definition in der [[Geometrie]] (siehe Bild) beruht auf der [[Proportionalität]] von [[Umfang (Geometrie)|Umfang]] und [[Durchmesser]] eines [[Kreis (Geometrie)|Kreises]]. Entsprechend lässt sich die Kreiszahl definieren als das Verhältnis von Umfang <math>U</math> zum Durchmesser <math>d</math> des Kreises. Die Kreiszahl entspricht demnach dem [[Quotient]]en und Proportionalitätsfaktor <math>\pi = \tfrac{U}{d}</math>.<ref name="Arndt">{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=8}}</ref>
* Der zweite geometrische Ansatz (siehe Bild) fußt auf dem Vergleich des [[Flächeninhalt]]s <math>A</math> eines Kreises mit dem Flächeninhalt des [[Quadrat]]s über seinem ''[[Kreis]]radius'' (auch: ''[[Halbmesser]]'') <math>r</math>, also seinem halben [[Durchmesser]]. Aus Gründen der [[Ähnlichkeit (Geometrie)|Ähnlichkeit]] sind diese beiden Flächeninhalte ebenfalls [[Proportionalität|proportional]]. Entsprechend lässt sich die Kreiszahl <math>\pi</math> definieren als der Quotient bzw. der Proportionalitätsfaktor <math>\pi = \tfrac{A}{r^2}</math>. Man fasst diese zweite Definition in den Merksatz, dass sich eine Kreisfläche zur umgebenden Quadratfläche wie <math>\pi : 4</math> verhält.<ref>{{Literatur |Autor=Jean-Paul Delahaye, Übersetzer Manfred Stern |Titel=<math>\pi</math> – Die Story |Verlag=Springer |Ort=Basel |Datum=1999 |ISBN=3-7643-6056-9 |Seiten=16}}</ref>
<gallery mode="packed" heights="101">
Pi-unrolled-720.gif|Ein Kreis mit dem Durchmesser <math>1</math> hat den Umfang <math>\pi</math>.
</gallery>
<gallery mode="packed" heights="180">
01 Kreis.svg|Erster geometrischer Ansatz: &nbsp;<math>\pi = \tfrac{U}{d}</math>
01 Pi-Definition mittels Flächeninhalt.svg|Zweiter geometrischer Ansatz:&nbsp;<math>\pi = \tfrac{A_{\mathrm {Kreis}}}{A_{\mathrm {Quadrat}}}</math>
01 Pi-Definition cos(x).svg|<math>\pi</math> ist das Doppelte der kleinsten positiven Nullstelle der Kosinusfunktion.
</gallery>

* In der [[Analysis]] geht man (nach [[Edmund Landau]]) oft so vor, zunächst die [[Reellwertige Funktion#Reelle Funktion|reelle]] [[Sinus und Kosinus#Analytische Definition|Kosinusfunktion]] <math>\cos(x)</math> über ihre [[Taylorreihe]] zu definieren und dann die Kreiszahl als das Doppelte der [[Größtes und kleinstes Element|kleinsten]] [[Positive Zahl|positiven]] [[Nullstelle]] des Kosinus festzulegen.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=10, 203}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Otto Forster]] |Titel=Analysis 1. Differential- und Integralrechnung einer Veränderlichen |Auflage=12. |Verlag=Springer Spektrum |Ort=Wiesbaden |Datum=2016 |ISBN=978-3-658-11544-9 |Seiten=150–151}}</ref>
* Weitere analytische Ansätze gehen auf [[John Wallis]] und [[Leonhard Euler]] zurück.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=11}}</ref>

Dass die erste und die zweite Definition dieselbe Zahl definieren, bewies bereits [[Archimedes]] von Syrakus, vergleiche [[Kreis#Kreisfläche|Kreisfläche]]. Der Umfang eines Kreises verhält sich also zu seinem Durchmesser genauso wie die Fläche des Kreises zum Quadrat des Radius, sprich <math>U : d = A : r^2</math>.<ref name="Arndt" /> Das jeweilige Verhältnis –&nbsp;der Proportionalitätsfaktor&nbsp;– ist in beiden Fällen die Kreiszahl&nbsp;<math>\pi</math>.

== Eigenschaften ==
=== Irrationalität und Transzendenz ===
[[Datei:01 Kreiszahl.svg|400x400px|mini|Die Kreiszahl <math>\pi</math> ist transzendent und hat deshalb unendlich viele Nachkommastellen. In der Zahlenfolge sind bislang keine vorhersagbaren Muster erkennbar.]]

Die Zahl <math>\pi</math> ist eine [[irrationale Zahl]], also eine [[Reelle Zahl|reelle]], aber keine [[rationale Zahl]]. Das bedeutet, dass sie nicht als Verhältnis zweier [[Ganze Zahl|ganzer Zahlen]] <math>p, q \in \mathbb{Z}</math>, also nicht als [[Bruchrechnung|Bruch]] <math>\tfrac{p}{q}</math>, dargestellt werden kann. Das wurde 1761 bis 1768 von [[Johann Heinrich Lambert]] bewiesen.<ref name="Lambert" /><ref name="books-fKhEAAAAcAAJ-156">{{Literatur |Autor=Johann Heinrich Lambert |Titel=Beyträge zum Gebrauche der Mathematik und deren Anwendung |TitelErg=Kapitel V. Für die Erforscher |Verlag=Buchhandlung der Realschule |Ort=Berlin |Datum=1770 |Seiten=156 |Online=https://books.google.de/books?id=fKhEAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA156#v=onepage&q&f=false}}</ref><ref group="A">Einen [[b:Formelsammlung Mathematik: Irrationalität und Transzendenz#Die Kreiszahl π ist irrational|einfachen Irrationalitätsbeweis]] lieferte im Jahre 1947 der Zahlentheoretiker [[Ivan Niven]]. ({{Literatur |Autor=Ivan Niven |Titel=A simple proof that π is irrational |Sammelwerk=Bulletin of the American Mathematical Society |Band=53 |Datum=1947 |Seiten=509 |Online=[https://mathscinet.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=RT&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Niven&s5=Irrational&s6=&s7=&s8=All&sort=Newest&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=5&mx-pid=21013 MR0021013]}})</ref>

Tatsächlich ist die Zahl <math>\pi</math> sogar [[Transzendente Zahl|transzendent]], was bedeutet, dass es kein vom [[Nullpolynom]] verschiedenes [[Polynom]] mit rationalen Koeffizienten gibt, das <math>\pi</math> zur [[Nullstelle]] hat. So ist auch jede Zahl, die durch algebraische Operationen wie Addition und Multiplikation mit sich selbst und mit ganzen Zahlen aus <math>\pi</math> erzeugt wird, wiederum transzendent. Das wurde erstmals von [[Ferdinand von Lindemann]] 1882 bewiesen.

Als Konsequenz ergibt sich daraus, dass es unmöglich ist, <math>\pi</math> nur mit ganzen Zahlen oder Brüchen und Wurzeln auszudrücken, und dass die exakte [[Quadratur des Kreises]] mit [[Konstruktion mit Zirkel und Lineal|Zirkel und Lineal]] nicht möglich ist.

Bei der Kreiszahl <math>\pi</math> handelt es sich jedoch um eine [[algebraische Periode]], was unmittelbar aus deren geometrischer Natur als Fläche des Einheitskreises hervorgeht.<ref>{{Internetquelle |autor=Eric W. Weisstein |url=https://mathworld.wolfram.com/AlgebraicPeriod.html |titel=Algebraic Period |sprache=en |abruf=2024-10-02}}</ref>


=== Die ersten 100 Nachkommastellen ===
=== Die ersten 100 Nachkommastellen ===
Da <math>\pi</math> eine [[irrationale Zahl]] ist, lässt sich ihre Darstellung in keinem [[Stellenwertsystem]] vollständig angeben: Die Darstellung ist stets [[Unendlichkeit|unendlich]] lang und nicht [[Periodizität (Mathematik)|periodisch]].
Wegen der Transzendenz von <math>\pi</math> lässt sich die [[mathematische Konstanten|mathematische Konstante]] in einem [[Stellenwertsystem]] nur angenähert ausdrücken. Die ersten 100 Nachkommastellen sind
Bei den ersten 100 [[Nachkommastelle]]n in der Dezimalbruchentwicklung<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Alfeld |url=http://www.math.utah.edu/~pa/math/pi.html |titel=pi to 10,000 digits |hrsg=Department of Mathematics, University of Utah |datum=1996-08-16 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230418052858/http://www.math.utah.edu/~pa/math/pi.html |archiv-datum=2023-04-18 |abruf=2024-07-26}} Aufstellung der ersten 10 Millionen Stellen auf [http://3pi.org/PI/Pibel/pibel_10mio.pdf ''pibel.de''.] (PDF; 6,6&nbsp;MB).</ref>


: <math>\pi = 3{,}14159\; 26535\; 89793\; 238 46\; 26433\; 83279\; 50288\; 41971\; 69 399\; 37510\; 58209\; 74944\; 59230\; 78164\; 06286\; 20899\; 86280\; 34825\; 34211\; 70679\ldots</math>({{OEIS|A000796}})
<!----
Der folgende Wert ist *nicht* Pi auf 100 Nachkommastellen *gerundet*, sondern
es handelt sich um die ersten 100 Stellen der Dezimalentwicklung, d. h. die
100. Nachkommastelle ist eine 9. Korrekt gerundet wären die letzten zwei
Ziffern 80 statt 79.
---->
: <math>\pi</math> &asymp; 3,141 592 653 589 793 238 462 643 383 279 502 884 197 169 399 375 105 820 974 944 592 307 816 406 286 208 998 628 034 825 342 117 067 9


ist keine Regelmäßigkeit ersichtlich. Auch weitere Nachkommastellen genügen statistischen Tests auf Zufälligkeit (siehe auch [[#Normalität|Frage der Normalität]]).<ref>{{Internetquelle |autor=Shu-Ju Tu, Ephraim Fischbach |url=https://news.uns.purdue.edu/html4ever/2005/050426.Fischbach.pi.html |titel=Pi seems a good random number generator – but not always the best |hrsg=Purdue University |datum=2005-04-26 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190819155546/https://news.uns.purdue.edu/html4ever/2005/050426.Fischbach.pi.html |archiv-datum=2019-08-19 |abruf=2024-07-26}}</ref>
Die letzte Ziffer wurde dabei abgerundet.


=== Darstellung zu anderen Zahlenbasen ===
=== Kettenbruchentwicklung ===
Im [[Dualsystem|Binärsystem]] ausgedrückt ist (siehe [[OEIS]]-Folge [[OEIS:A004601]])
Eine andere Möglichkeit, reelle Zahlen darzustellen, ist die [[Kettenbruch]]entwicklung. Da <math>\pi</math> transzendent ist, ist auch diese Darstellung unendlich lang.


: <math>\pi = 11{,}0010\; 0100\; 0011\; 1111\; 0110\; 1010\; 1000\; 1000\; 1000\; 0101\; 1010\; 0011\; 0000\; 1000\; 1101\; 0011\; 0001\; 0011\; 0001\; 1001\; 1000\; 1010\; 0010\; 1110\dots</math>.
Im Gegensatz zur [[Eulersche Zahl|Eulerschen Zahl]] ''e'' konnten aber bislang bei der Kettenbruchdarstellung von <math>\pi</math> keinerlei Regelmäßigkeiten festgestellt werden.


{| class="wikitable left mw-collapsible mw-collapsed font-size: 105.3%;"
Die gleiche Genauigkeit wie bei den 200 Nachkommastellen erhält man mit 194 Teilnennern:
|style="text-align:left; font-size: 95%;"| '''Basen 3 bis 16 und 60'''&nbsp;&nbsp;
|-
|
Die Darstellung zur Basis 3 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A004602]])
: <math>\pi = 10{,}0102\; 1101\; 2222\; 0102\; 1100\; 2111\; 1102\; 2122\; 2220\; 1112\; 0121\; 2121\; 2001\; 2110\; 0100\; 1012\; 2202\; 2212\; 0120\; 1211\; 1210\; 1210\; 1120\; 0220\dots</math>.


Die Darstellung zur Basis 4 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A004603]])
<math>\pi</math> = [3; 7, 15, 1, 292, 1, 1, 1, 2, 1, 3, 1, 14, 2, 1, 1, 2, 2, 2, 2, 1, 84, 2, 1, 1, 15, 3, 13, 1, 4, 2, 6, 6, 99, 1, 2, 2, 6, 3, 5, 1, 1, 6, 8, 1, 7, 1, 2, 3, 7, 1, 2, 1, 1, 12, 1, 1, 1, 3, 1, 1, 8, 1, 1, 2, 1, 6, 1, 1, 5, 2, 2, 3, 1, 2, 4, 4, 16, 1, 161, 45, 1, 22, 1, 2, 2, 1, 4, 1, 2, 24, 1, 2, 1, 3, 1, 2, 1, 1, 10, 2, 5, 4, 1, 2, 2, 8, 1, 5, 2, 2, 26, 1, 4, 1, 1, 8, 2, 42, 2, 1, 7, 3, 3, 1, 1, 7, 2, 4, 9, 7, 2, 3, 1, 57, 1, 18, 1, 9, 19, 1, 2, 18, 1, 3, 7, 30, 1, 1, 1, 3, 3, 3, 1, 2, 8, 1, 1, 2, 1, 15, 1, 2, 13, 1, 2, 1, 4, 1, 12, 1, 1, 3, 3, 28, 1, 10, 3, 2, 20, 1, 1, 1, 1, 4, 1, 1, 1, 5, 3, 2, 1, 6, 1, 4, ...]
: <math>\pi = 3{,}0210\; 0333\; 1222\; 2020\; 2011\; 2203\; 0020\; 3103\; 0103\; 0121\; 2022\; 0232\; 0003\; 1300\; 1303\; 1010\; 2210\; 0021\; 0320\; 0202\; 0221\; 2133\; 0301\; 3100\dots</math>.


Die Darstellung zur Basis 5 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A004604]])
=== Sphärische Geometrie ===
: <math>\pi = 3{,}0323\; 2214\; 3033\; 4324\; 1124\; 1224\; 0414\; 0231\; 4211\; 1430\; 2031\; 0022\; 0034\; 4413\; 2211\; 0104\; 0332\; 1344\; 0043\; 2444\; 0144\; 1042\; 3341\; 3301\dots</math>.
In der [[Sphärische Geometrie|Kugelgeometrie]] ist der Begriff Kreiszahl nicht gebräuchlich, da
das Verhältnis von Umfang zu Durchmesser in diesem Fall nicht mehr für alle Kreise gleich ist, sondern
von deren Größe abhängig ist. Für Kreise mit einem sehr viel kleineren Durchmesser als dem der Kugel, auf deren Oberfläche er „gezeichnet“ wird (Kreis mit 1 m Durchmesser auf der Erdoberfläche), ist diese Abweichung zur normalen [[Euklidische Geometrie|euklidischen Geometrie]] vernachlässigbar klein, für Kreise mit großen Durchmessern muss die Abweichung berücksichtigt werden.


Die Darstellung zur Basis 6 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A004605]])
== Geschichte der Zahl <math>\pi</math> – von Schätzungen zur Rekordjagd ==
: <math>\pi = 3{,}0503\; 3005\; 1415\; 1241\; 0523\; 4414\; 0531\; 2532\; 1102\; 3012\; 1444\; 2004\; 1152\; 5255\; 3314\; 2033\; 3131\; 1355\; 3513\; 1233\; 4553\; 3410\; 0151\; 5434\dots</math>.
Kaum eine andere Zahl hat die Menschen in ihrer Geschichte mehr beschäftigt und fasziniert als die Kreiszahl <math>\pi</math>. Schon vor den Griechen suchten die Völker nach dieser geheimnisvollen Zahl, und obschon die Schätzungen immer genauer wurden, gelang es erstmals dem [[Griechenland|griechischen]] [[Mathematik]]er [[Archimedes]] um [[250 v. Chr.]], diese Zahl mathematisch zu bändigen. In der weiteren Geschichte wurden die Versuche zur größtmöglichen Annäherung an <math>\pi</math> phasenweise zu einer regelrechten Rekordjagd, die zuweilen skurrile und auch aufopfernde Züge annahm.


Die Darstellung zur Basis 7 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A004606]])
=== Die alltägliche Praxis drängt zu ersten Schätzungen ===
: <math>\pi = 3{,}0663\; 6514\; 3203\; 6134\; 1102\; 6340\; 2244\; 6522\; 2664\; 3520\; 6502\; 4015\; 5443\; 2154\; 2643\; 1025\; 1611\; 5456\; 5220\; 0026\; 2243\; 6103\; 3014\; 4323\dots</math>.
Aus praktischen Erwägungen heraus versuchten die Menschen schon in sehr früher Zeit, dem Phänomen Kreis näher zu kommen. Sollten Räder beschlagen werden, war es wichtig zu wissen, welchen Umfang der Beschlag haben musste. Sollte eine Säule mit einem Kranz geschmückt werden, war der Umfang des Kranzes zu bestimmen. Sollte ein Fass mit Wein gefüllt werden, interessierten sich unsere Vorfahren für das nötige Volumen. Oder es sollte, wie die [[Bibel]] im ersten Buch der Könige, Kapitel 7, Vers 23 berichtet, ein rundes Becken umspannt werden: ''Hierauf fertigte er ein kreisrundes Becken an, das von einem Rand bis zum anderen 10 Ellen maß ..., eine Schnur von 30 Ellen umspannte es.'' Somit wird in der Bibel der Wert für <math>\pi</math> mit 3 angegeben. Diesen Wert nutzte man auch im alten [[China]], selbst wenn eine einfache Messung durch ein Maßband zeigt, dass <math>\pi</math> in Wirklichkeit noch etwas größer ist als 3.


Die Darstellung zur Basis 8 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A004607]])
<small>[[Bild:Cellarius ptolemaic system.jpg|thumb|210px|right|Ptolemäus, Geozentrisches Weltbild]]</small>
: <math>\pi = 3{,}1103\; 7552\; 4210\; 2643\; 0215\; 1423\; 0630\; 5056\; 0067\; 0163\; 2112\; 2011\; 1602\; 1051\; 4763\; 0720\; 0202\; 7372\; 4616\; 6116\; 3310\; 4505\; 1202\; 0746\dots</math>.


Die Darstellung zur Basis 9 hat die Gestalt (siehe [[OEIS]]-Folge [[OEIS:A004608]])
Genauer waren die Angaben in [[Ägypten]]. Das älteste bekannte Rechenbuch der Welt, das [[Rechenbuch des Ahmes]] (auch ''Papyrus Rhind,'' 17. Jahrhundert v. Chr.), nennt den Wert (16/9)<sup>2</sup> = 3,1604... In [[Indien]] benutzte man in den Sulbasutras, den Schnurregeln zur Konstruktion von Altären, den Wert (26/15)<sup>2</sup> = 3,0044... für <math>\pi</math>. In dem astronomischen Werk des [[Ptolemäus]], dem [[Almagest]] (ca. 100 n.Chr.), finden sich dann bereits Tabellen von Winkelfunktionen, für welche genauere Werte der Zahl <math>\pi</math> bekannt gewesen sein müssen. Ptolemäus benutzte den Bruch 377/120 = 3,14167...; die Grundlage für diese Berechnung schuf rund 350 Jahre zuvor Archimedes.
: <math>\pi = 3{,}1241\; 8812\; 4074\; 4278\; 8645\; 1777\; 6173\; 1035\; 8285\; 1654\; 5353\; 4626\; 5230\; 1126\; 3214\; 5028\; 3864\; 0343\; 5416\; 3303\; 0867\; 8132\; 7871\; 5885\dots</math>.


Die Darstellung zur Basis 10 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A000796]])
=== Archimedes von Syrakus ===
: <math>\pi = 3{,}1415\; 9265\; 3589\; 7932\; 3846\; 2643\; 3832\; 7950\; 2884\; 1971\; 6939\; 9375\; 1058\; 2097\; 4944\; 5923\; 0781\; 6406\; 2862\; 0899\; 8628\; 0348\; 2534\; 2117\dots</math>.
Für Archimedes und noch für viele Mathematiker nach ihm war unklar, ob die Berechnung von <math>\pi</math> nicht doch irgendwann zum Abschluss käme, ob <math>\pi</math> also eine rationale Zahl sei, was die jahrhundertelange Jagd auf die Zahl verständlich werden lässt. Lange dachte man, es sei nur die richtige Methode zur Berechnung noch nicht gefunden.


Für die Darstellung zur Basis 11 bis 16 werden die Ziffern 10 bis 15 kodiert als:&nbsp; Ziffer 10: <math>{\color{red}a}</math>, Ziffer 11: <math>{\color{green}b}</math>, Ziffer 12: <math>{\color{maroon}c}</math>, Ziffer 13: <math>{\color{magenta}d}</math>, Ziffer 14: <math>{\color{indigo}e}</math> und Ziffer 15: <math>{\color{teal}f}</math>
==== Die Möndchen des Hippokrates aus Chios ====
Erst [[1761]]/[[1767]] konnte [[Johann Heinrich Lambert]] die Irrationalität von <math>\pi</math> beweisen, auch wenn die Mathematiker dies schon lange vermutet hatten. Zwar war den griechischen [[Philosoph]]en seit dem [[Satz des Pythagoras]] mit der [[Irrationale Zahlen|Irrationalität]] von <math>\sqrt{2}</math> die Existenz derartiger Zahlen bekannt, dennoch hatte Archimedes keinen Grund, bei einem Kreis von vornherein eine rationale Darstellbarkeit der [[Flächenberechnung]] auszuschließen.


Die Darstellung zur Basis 11 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A068436]])<br />
<small>[[Bild:Moendchen.png|thumb|210px|Die Summe der grauen „[[Möndchen des Hippokrates|Möndchen]]“ entspricht der Fläche des rechtwinkligen Dreiecks]]</small>
: <math>\pi = 3{,}1615\; 0702\; 865{\color{red}a}\; 4852\; 3521\; 5259\; 7775\; 2941\; 8386\; 6884\; 8853\; 163{\color{red}a}\; 1{\color{red}a}54\; 2130\; 0465\; 8065\; 2273\; 5053\; 3715\; 2717\; 81{\color{red}a}6\; 5637\; 1578\; 1334\dots</math>.
Denn es gibt durchaus allseitig krummlinig begrenzte Flächen, die sogar von Kreisteilen eingeschlossen sind, die sich als rationale Zahl darstellen lassen. Bereits vor Archimedes konnte mittels der so genannten ''[[Möndchen des Hippokrates|Möndchen]],'' die dem griechischen Mathematiker [[Hippokrates von Chios]] (um 450 v. Chr.) zugeschrieben werden, gezeigt werden, dass die Flächen dieser Kreisteile rational ausgedrückt werden können. Mit Hilfe des ''erweiterten Pythagoreischen Lehrsatzes'' fanden schon die antiken Mathematiker heraus, dass die Summe zweier über den Segmenten der Katheten errichteter Kreisteile identisch mit der Fläche des zugehörigen rechtwinkligen [[Dreieck]]s ist.


Die Darstellung zur Basis 12 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A068437]])<br />
Die Teildreiecke, die durch die Höhe des Dreiecks gebildet werden sind flächengleich mit den zugehörigen Möndchen über den Katheten, da die Hypotenusenabschnitte <math>p</math> und <math>q</math> im gleichen Verhältnis stehen wie die Radiusquadrate über den Katheten.
: <math>\pi = 3{,}1848\; 0949\; 3{\color{green}b}91\; 8664\; 573{\color{red}a}\; 6211\; {\color{green}b}{\color{green}b}15\; 1551\; {\color{red}a}057\; 2929\; 0{\color{red}a}78\; 09{\color{red}a}4\; 9274\; 2140\; {\color{red}a}60{\color{red}a}\; 5525\; 6{\color{red}a}06\; 61{\color{red}a}0\; 3753\; {\color{red}a}3{\color{red}a}{\color{red}a}\; 5480\; 5646\; 8801\; 8 1{\color{red}a}3\dots</math>.


Die Darstellung zur Basis 13 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A068438]])<br />
==== Umbeschreibung und Einbeschreibung bis zu 96 Ecken ====
: <math>\pi = 3{,}1{\color{red}a}{\color{maroon}c}1\; 0490\; 52{\color{red}a}2\; {\color{maroon}c}773\; 69{\color{maroon}c}0\; {\color{green}b}{\color{green}b}89\; {\color{maroon}c}{\color{maroon}c}98\; 8327\; 8298\; 358{\color{green}b}\; 3701\; 6030\; 6133\; {\color{maroon}c}{\color{red}a}5{\color{red}a}\; {\color{maroon}c}{\color{green}b}{\color{red}a}5\; 7614\; {\color{green}b}65{\color{green}b}\; 4100\; 20{\color{maroon}c}2\; 2{\color{green}b}4{\color{maroon}c}\; 7145\; 7{\color{red}a}95\; 5{\color{red}a}5\dots</math>.
Häufig versuchten die Forscher, sich mit Vielecken dem Kreis anzunähern und auf diese Weise Näherungen für <math>\pi</math> zu gewinnen – so auch [[Archimedes]]. Archimedes von Syrakus (um [[280er v. Chr.|287 v. Chr.]] bis [[212 v. Chr.]]) war ein antiker griechischer Mathematiker, [[Physiker]] und [[Ingenieur]]. Er bewies, dass der Umfang eines Kreises sich zu seinem Durchmesser genauso verhält wie die Fläche des Kreises zum Quadrat des Radius. Mit umbeschriebenen und einbeschriebenen Vielecken bis hin zum 96-Eck berechnete er obere und untere Schranken für den Kreisumfang. Er kam zu der für die damalige Zeit äußerst bedeutsamen Abschätzung, dass das gesuchte Verhältnis etwas kleiner als 3 + 10/70 sein müsse, jedoch größer als 3 + 10/71:
:<math> 3{,}1408450 \dots = 3 + \frac{10}{71} <\pi< 3 + \frac{10}{70} = 3{,}1428571 \dots </math>.
Archimedes kam über den Bruch <math>\frac{211875}{67441}</math> zu der Annäherung 3,141635.


Die Darstellung zur Basis 14 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A068439]])<br />
Die Bezeichnung „<math>\pi</math>“ stammt nicht von Archimedes, sondern wurde erst [[1706]] von dem englischen Mathematiker [[William Jones]] in seinem Werk ''A New Introduction to Mathematics'' für Archimedes' Konstante eingeführt; für den Kreisumfang war sie allerdings schon einige Zeit zuvor gebräuchlich. Zum standardisierten endgültigen Durchbruch gelangte der griechische Buchstabe als Bezeichnung der Kreiszahl dann mit seiner Adaption durch [[Leonhard Euler]] im Jahr [[1734]].
: <math>\pi = 3{,}1{\color{magenta}d}{\color{red}a}7\; 5{\color{maroon}c}{\color{magenta}d}{\color{red}a}\; 8137\; 5427\; {\color{red}a}40{\color{red}a}\; {\color{green}b}{\color{maroon}c}{\color{green}b}1\; {\color{green}b}{\color{magenta}d}47\; 549{\color{maroon}c}\; 89{\color{green}b}{\color{maroon}c}\; {\color{green}b}686\; 1{\color{magenta}d}33\; 27{\color{maroon}c}7\; 40{\color{maroon}c}{\color{red}a}\; {\color{green}b}809\; {\color{red}a}52{\color{magenta}d}\; 0{\color{magenta}d}{\color{magenta}d}5\; 1718\; 7450\; 4{\color{red}a}54\; 81{\color{maroon}c}{\color{maroon}c}\; 9154\; 90{\color{green}b}{\color{green}b}\; 5\dots</math>.


Die Darstellung zur Basis 15 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A068440]])<br />
=== Genauer und genauer – von Zu Chongzhi über Ludolph van Ceulen zu John Machin ===
: <math>\pi = 3{,}21{\color{maroon}c}{\color{magenta}d}\; 1{\color{magenta}d}{\color{maroon}c}4\; 6{\color{maroon}c}2{\color{green}b}\; 7{\color{indigo}e}50\; 8484\; 773{\color{indigo}e}\; 0691\; 9{\color{magenta}d}1{\color{indigo}e}\; 5096\; 3{\color{magenta}d}{\color{green}b}7\; 9{\color{maroon}c}69\; 739{\color{indigo}e}\; {\color{red}a}373\; 1{\color{indigo}e}79\; {\color{maroon}c}{\color{magenta}d}{\color{indigo}e}1\; 0{\color{red}a}8{\color{indigo}e}\; {\color{magenta}d}4{\color{maroon}c}6\; 30{\color{red}a}8\; 3{\color{green}b}9{\color{green}b}\; 5{\color{magenta}d}{\color{red}a}4\; 64{\color{red}a}9\; 152\dots</math>
Wie in manchen anderen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen gab es auch in der Mathematik in den westlichen Kulturen eine sehr lange Zeit der Stagnation nach Ende der Antike und während des Mittelalters. Fortschritte in der Annäherung an <math>\pi</math> erzielten in dieser Zeit vor allem [[China|chinesische]] und [[Perser (Volk)|persische]] Wissenschaftler. Im dritten Jahrhundert bestimmte [[Liu Hui]] – ähnlich wie Archimedes – die Schranken 3,1410 und 3,1427. Um [[480]] berechnete der chinesische Mathematiker und Astronom [[Zu Chongzhi]] ([[430]]–[[501]]) für die Kreiszahl 3,1415926 &lt; <math>\pi</math> &lt; 3,1415927, also im Grunde die ersten 7 Dezimalstellen exakt. Er kannte auch den fast genauso guten Näherungsbruch 355/113 (das ist der dritte Näherungsbruch der Kettenbruchentwicklung von <math>\pi</math>), der in Europa erst im 16. Jahrhundert gefunden wurde. Der persische Wissenschaftler [[Jamshid Masud Al-Kashi]] kalkulierte [[1424]] bereits auf 16 Stellen genau.

{| border="0" align="right"
Die Darstellung zur Basis 16 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge [[OEIS:A062964]])<br />
|<small>[[Bild:John Wallis.jpg|right|thumb|210px|John Wallis, 1616–1703]]</small>
: <math>\pi = 3{,}243{\color{teal}f}\; 6{\color{red}a}88\; 85{\color{red}a}3\; 08{\color{magenta}d}3\; 1319\; 8{\color{red}a}2{\color{indigo}e}\; 0370\; 7344\; {\color{red}a}409\; 3822\; 299{\color{teal}f}\; 31{\color{magenta}d}0\; 082{\color{indigo}e}\; {\color{teal}f}{\color{red}a}98\; {\color{indigo}e}{\color{maroon}c}4{\color{indigo}e}\; 6{\color{maroon}c}89\; 4528\; 21{\color{indigo}e}6\; 38{\color{magenta}d}0\; 1377\; {\color{green}b}{\color{indigo}e}54\; 66{\color{maroon}c}{\color{teal}f}\; 34{\color{indigo}e}9\dots</math>.

Bezüglich Gestalt zur Basis 60 siehe OEIS-Folge [[OEIS:A060707]].
|}

=== Kettenbruchentwicklungen ===
Eine alternative Möglichkeit, reelle Zahlen darzustellen, ist die [[Kettenbruch]]entwicklung. Da <math>\pi</math> irrational ist, ist diese Darstellung unendlich lang, und, da es keine [[quadratisch irrationale Zahl]] ist, ist sie nicht [[Kettenbruch#Periodische Kettenbrüche|periodisch]].
Der [[Kettenbruch|''reguläre'' Kettenbruch]]<ref group="A">Hier sind alle Teilzähler gleich 1.</ref> der Kreiszahl beginnt so:
: <math>\pi = 3+\frac{1}{7+\frac{1}{15+\frac{1}{1+\frac{1}{292+\frac{1}{1+\frac{1}{1+\ddots}}}}}}</math>

Eine mit der regulären Kettenbruchentwicklung verwandte Entwicklung von <math>\pi</math> ist diejenige als [[negativ-regelmäßiger Kettenbruch]]<ref group="A">Hier sind alle Teilzähler gleich −1.</ref> ({{OEIS|A280135}}):
: <math>\pi = 4 - {\frac{1}{2-\frac{1}{2-\frac{1}{2-\frac{1}{2-\frac{1}{2-\frac{1}{2-\frac{1}{17-\frac{1}{294-\ddots}}}}}}}}}</math>

Anders als bei der [[Eulersche Zahl|Eulerschen Zahl]] <math>e</math> konnten bislang (2000) bei der regulären Kettenbruchdarstellung von <math>\pi</math> keine Muster oder Gesetzmäßigkeiten festgestellt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=194}}</ref>

Jedoch gibt es ''nicht-reguläre'' Kettenbruchdarstellungen von <math>\pi</math>, bei denen einfache Gesetzmäßigkeiten erkennbar sind:<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=33, 220}}</ref>
: <math>
\pi = 3+\frac{1^2}{\scriptstyle 6+\frac{3^2}{6+\frac{5^2}{6+\frac{7^2}{6+\frac{9^2}{6+\frac{11^2}{6+\ddots}}}}}}
=\frac{4}{1+\frac{1^2}{2+\frac{3^2}{2+\frac{5^2}{2+\frac{7^2}{2+\frac{9^2} {2+\ddots}}}}}}
=\frac{4}{\scriptstyle1+\frac{1^2}{3+\frac{2^2}{5+\frac{3^2}{7+\frac{4^2}{9+\frac{5^2}{11+\ddots}}}}}}
</math>

=== Näherungsbrüche der Kreiszahl ===
Aus ihrer regulären Kettenbruchdarstellung ergeben sich als [[Kettenbruch#Näherungsbrüche sind beste Näherungen|beste Näherungsbrüche]] der Kreiszahl (Zähler-{{OEIS|A002485}} bzw. Nenner-{{OEIS|A002486}}) die folgenden:<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=51–54}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Karl Strubecker]] |Titel=Einführung in die höhere Mathematik. Band 1: Grundlagen |Verlag=[[R. Oldenbourg Verlag]] |Ort=München |Datum=1956 |Seiten=87}}</ref>

{| class="wikitable float-left"
|-
! Nähe-<br />rung !! Kettenbruch !! Näherungs-<br />bruch
! style="line-height:75%" | Dezimaldarstellung<br /><br /><small>(erste abweichende Ziffer<br> in rot)</small>
! style="line-height:75%" | Absoluter Fehler<br /><br /><small>mittels Umfangsberechnung<br />eines Kreises mit<br />1000&nbsp;km Durchmesser</small>
|-
|-
| <math>\frac{m_0}{n_0}</math> || <math>[3]</math> || <math>\frac{3}{1}</math> || <math>3{,}{\color{red}0}</math> || −141,59&nbsp;km
|<small>[[Bild:Euler.jpg|thumb|right|210px|Leonhard Euler, 1707–1783]]</small>
|-
|-
| <math>\frac{m_1}{n_1}</math> || <math>[3; 7]</math> || <math>\frac{22}{7}</math> || <math>3{,}14{\color{red}2\ldots}</math> || +1,26&nbsp;km
|-
| <math>\frac{m_2}{n_2}</math> || <math>[3; 7, 15]</math> || <math>\frac{333}{106}</math> || <math>3{,}1415{\color{red}0\ldots}</math> || −83,22&nbsp;m
|-
|| {{Anker|_355113}}<math>\frac{m_3}{n_3}</math> || <math>[3; 7, 15, 1]</math> || <math>\frac{355}{113}</math> || <math>3{,}14159\,2{\color{red}9\ldots}</math> || +26,68&nbsp;cm<br /><small>(relativer Fehler +0,2668&nbsp;[[Parts per million|ppm]])</small>
|-
| <math>\frac{m_4}{n_4}</math> || <math>[3; 7, 15, 1, 292]</math> || <math>\frac{103993}{33102}</math> || <math>3{,}14159\,2653{\color{red}0\ldots}</math> || −0,58&nbsp;mm
|-
| <math>\frac{m_5}{n_5}</math> || <math>[3; 7, 15, 1, 292, 1]</math> || <math>\frac{104348}{33215}</math> || <math>3{,}14159\,2653{\color{red}9\ldots}</math> || +0,33&nbsp;mm
|-
|colspan="5"| <math>\vdots</math>
|-
| <math>\frac{m_{10}}{n_{10}}</math> || <math>[3; 7, 15, 1, 292, 1, 1, 1, 2, 1, 3]</math> || <math>\frac{4272943}{1360120}</math> || <math>3{,}14159\,26535\,89{\color{red}3\ldots}</math> || −0,4&nbsp;µm<br />(Wellenlänge blauen [[Licht]]s)
|-
|colspan="5"| <math>\vdots</math>
|-
| <math>\frac{m_{20}}{n_{20}}</math> || <math>[3; 7, 15, 1, 292, 1, 1, 1, 2, 1,</math><br /><math>\;\; 3, 1, 14, 2, 1, 1, 2, 2, 2, 2, 1]</math> || <math>\frac{21053343141}{6701487259}</math> || <math>3{,}14159\,26535\,89793</math><br /><math>\;\;\, 23846\,2{\color{red}3\ldots}</math> || −2,6&#8239;·&#8239;10<sup>−16</sup>&nbsp;m<br />(kleiner als ein [[Proton]])
|}
|}
Im [[16. Jahrhundert]] erwachte dann auch in [[Europa]] die Mathematik wieder aus ihrem langen Schlaf. [[1596]] gelang es [[Ludolph van Ceulen]], die ersten 35 Dezimalstellen von <math>\pi</math> zu berechnen. Angeblich opferte er 30 Jahre seines Lebens für diese Berechnung. Er war so stolz auf diese Leistung, dass er das Ergebnis auf seinem Grabstein verewigen ließ. Van Ceulen steuerte allerdings noch keine neuen Gedanken zur Berechnung bei. Er rechnete einfach nach der Methode des Archimedes weiter, aber während Archimedes beim 96-Eck aufhörte, führte Ludolph diese bis zum eingeschriebenen 2<sup>62</sup>-Eck fort. Der Name ''Ludolphsche Zahl'' erinnert an seine Leistung.


[[Datei:PiApproximationLambert1792.jpg|mini|rechts|248px|Lambert publizierte einige Näherungs&shy;brüche der Kreiszahl und sagte voraus, dass ein exakter Bruch, wenn er denn existiere, sehr „groß“ sein (also aus großem Zähler und Nenner bestehen) müsse.<ref name="books-fKhEAAAAcAAJ-156" />]]
Der englische Mathematiker [[John Wallis]] entwickelte [[1655]] das nach ihm benannte [[Wallissches Produkt|''Wallissche Produkt'']]:


{{Absatz|links}}
:<math> \frac{2}{1} \cdot \frac{2}{3} \cdot \frac{4}{3} \cdot \frac{4}{5} \cdot \frac{6}{5} \cdot \frac{6}{7} \cdot \frac{8}{7} \cdot \frac{8}{9} \cdot \dots = \frac{\pi}{2} </math>.


Der absolute Fehler in der Praxis wird dabei schnell vernachlässigbar: Mit der 20.&nbsp;Näherung <math>\tfrac{m_{20}}{n_{20}}</math> stimmen 21&nbsp;[[Nachkommastelle]]n mit denen der Kreiszahl <math>\pi</math> überein. Mit diesem Näherungsbruch wäre erst der Umfang eines Kreises von etwa 3,8 [[Billiarde]]n Kilometer Durchmesser (das entspricht der Entfernung zum [[Polarstern]]) um einen Millimeter falsch (nämlich zu kurz) berechnet.
Allmählich wurden die Rechnungen komplizierter, [[Gottfried Wilhelm Leibniz|Leibniz]] steuerte [[1682]] folgende [[Reihe (Mathematik)|Reihendarstellung]] bei:


Der exakte Wert des [[Irrationalitätsmaß]]es von <math>\pi</math>, also wie gut sich die Kreiszahl von rationalen Zahlen approximieren lässt, ist jedoch bis jetzt nicht bekannt.<ref>{{Literatur |Autor=Doron Zeilberger, Wadim Zudilin |Titel=The irrationality measure of π is at most 7.103205334137… |Sammelwerk=Moscow Journal of Combinatorics and Number Theory |Band=9 |Nummer=4 |Datum=2020-11-05 |ISSN=2640-7361 |DOI=10.2140/moscow.2020.9.407 |Seiten=407–419 |Online=https://msp.org/cnt/2020/9-4/p06.xhtml |Abruf=2024-10-02 |Kommentar=(kostenpflichtig)}}</ref>
:<math> \sum_{n=0}^{\infty} \frac{(-1)^n}{2n+1} = 1 - \frac{1}{3} + \frac{1}{5} - \dots = \frac{\pi}{4} </math>.
Siehe: [[Kreiszahlberechnung nach Leibniz]].


==== Praktische Anwendung ====
Diese war indischen Mathematikern bereits im [[15. Jahrhundert]] bekannt, Leibniz entdeckte sie für die europäische Mathematik neu und bewies die Konvergenz dieser unendlichen Summe. Die obige Reihe ist auch ein Spezialfall (&theta; = 1) der [[Reihenentwicklung]] des [[Arcustangens]], die der [[Schottland|schottische]] Mathematiker [[James Gregory]] in den [[1670er]]n fand:
* [[Forth (Programmiersprache)#Beispiel π|Beispiel]] in der [[Forth (Programmiersprache)|Programmiersprache Forth]]


=== Sphärische Geometrie ===
:<math> \arctan \theta = \theta - \frac{\theta^3}{3} + \frac{\theta^5}{5} - \frac{\theta^7}{7} + \cdots </math>.
{{Hauptartikel |Sphärische Geometrie}}


In der Kugelgeometrie ist der Begriff Kreiszahl ungebräuchlich, da für Kreise auf einer Kugeloberfläche das Verhältnis von Umfang zu Durchmesser (stets ein Kreisbogen, siehe [[Sphärische Geometrie#Gerade|Rolle der Geraden]]) von deren Größe abhängig und kleiner als <math>\pi</math> ist (Für einen Großkreis ist das Verhältnis genau <math>2</math>, nur für infinitesimale kleine Kreise beträgt der Wert <math>\pi</math>). Für einen Kreis mit einem sehr viel kleineren Durchmesser als dem der Kugel, auf deren Oberfläche er „gezeichnet“ wird, ist die Krümmung der Kugelfläche gegenüber der [[Euklidische Geometrie|euklidischen]] Kreisebene meist vernachlässigbar klein (So beträgt für einen Kreis mit 1&nbsp;m Durchmesser auf der kugeligen Erdoberfläche der Fehler etwa <math>10^{-15}</math>), bei größeren Kreisen und/oder hoher Präzisionsanforderung muss sie berücksichtigt werden.
Sie war Grundlage vieler Approximationen von <math>\pi</math> in der folgenden Zeit. John Machin berechnete mit seiner Formel von [[1706]] die ersten 100 Stellen von <math>\pi</math>. Seine Gleichung


=== Normalität ===
:<math> 4 \arctan \left(\frac{1}{5} \right) - \arctan \left(\frac{1}{239} \right) = \frac{\pi}{4}</math>
Es ist noch ungeklärt, ob <math>\pi</math> eine [[normale Zahl]] ist, das heißt, ob ihre binäre (oder jede andere [[Stellenwertsystem|n-äre]]) Zahlendarstellung jede mögliche endliche Binär- bzw. sonstige Zifferngruppe gleichermaßen enthält&nbsp;– so wie es die Statistik erwarten ließe, wenn man eine Zahl vollkommen nach dem [[Zufall]] erzeugte. Umgekehrt wäre es beispielsweise auch denkbar, dass irgendwann nur noch zwei Ziffern in unregelmäßiger Folge auftreten.<ref name="books-RNb95MU9fUUC-211">[[Jean-Paul Delahaye|Delahaye]]: ''<math>\pi</math> – Die Story.'' 1999, S.&nbsp;211, {{Google Buch |BuchID=RNb95MU9fUUC |Seite=211}}.</ref>


Wenn <math>\pi</math> eine normale Zahl ist, dann enthält ihre (nur theoretisch mögliche) vollständige Stellenwertdarstellung alle nur denkbaren Muster, zum Beispiel sämtliche bisher und zukünftig geschriebenen Bücher in codierter Binärform (analog zum [[Infinite-Monkey-Theorem]]).
lässt sich zusammen mit der [[Taylorreihe|taylorschen Reihenentwicklung]] der [[Arcustangens]]-Funktion für schnelle Berechnungen verwenden. Diese Formel lässt sich ableiten, indem man sie in Polarkoordinaten der [[komplexe Zahl|komplexen Zahlen]] schreibt, beginnend mit
:<math> (5+i)^{4} \cdot (-239 + i) = -114244-114244 i </math>.


Bailey und Crandal zeigten im Jahr 2000 mit der [[Bailey-Borwein-Plouffe-Formel]], dass die Normalität von <math>\pi</math> zur Basis 2 auf eine [[Vermutung (Mathematik)|Vermutung]] der [[Chaosforschung|Chaostheorie]] reduziert werden kann.<ref group="A">Für weitere Details siehe die {{Webarchiv |url=http://crd.lbl.gov/~dhbailey/ |text=Webseite von Bailey |wayback=20060424051137}}.</ref>
Leonhard Euler führte in seiner im Jahre [[1748]] erschienenen ''Introductio in Analysin Infinitorum'' im ersten Bande <math>\pi</math> bereits auf 148 Stellen genau an.


Physiker der [[Purdue University|Purdue-Universität]] haben im Jahre 2005 die ersten 100 Millionen Dezimalstellen von <math>\pi</math> auf ihre Zufälligkeit hin untersucht und mit kommerziellen [[Zufallszahlengenerator]]en verglichen. Der Forscher Ephraim Fischbach und sein Mitarbeiter Shu-Ju Tu konnten dabei keinerlei verborgene Muster in der Zahl <math>\pi</math> entdecken. Demnach sei nach Ansicht Fischbachs die Zahl <math>\pi</math> tatsächlich eine gute Quelle für Zufälligkeit. Allerdings schnitten einige Zufallszahlengeneratoren noch besser als <math>\pi</math> ab.
[[Johann Heinrich Lambert]] publizierte [[1770]] einen Kettenbruch, der heute meist in der Form
:<math>\frac{4}{\pi}=1+\frac{1^2}{3+\frac{2^2}{5+\frac{3^2}{7+\frac{4^2}{9+\frac{5^2}{11+\frac{6^2}{\cdots}}}}}}</math>
geschrieben wird. Pro Schritt ergeben sich etwa 0,76555 Dezimalstellen, was im Vergleich mit anderen Kettenbrüchen mit Bildungsgesetz hoch ist, sodass sich dieser Kettenbruch besonders gut zur Berechnung von <math>\pi</math> eignet.


==== Feynman-Punkt ====
[[Handwerker]] benutzten in Zeiten vor [[Rechenschieber]] und [[Taschenrechner]] die Näherung 22/7 = 3,142857... und berechneten damit vieles im Kopf. Der Fehler gegenüber <math>\pi</math> beträgt etwa 0,04 %. Für alltägliche praktische Situationen war das völlig ausreichend.
Die auffälligste und bekannteste „Unzufälligkeit“ in den ersten 1000 Dezimalstellen ist der [[Feynman-Punkt]], eine Folge von sechs Neunen ab der 762.&nbsp;Stelle. Das wirkt deshalb erstaunlich, weil es unter den ersten 1000 Dezimalstellen nur fünf genaue Dreifachfolgen und überhaupt keine genauen Vier- oder Fünffachfolgen gibt. Die zweite Sechsfachfolge beginnt an der 193034.&nbsp;Dezimalstelle und besteht wieder aus Neunen.
Eine andere oft genutzte Näherung war der Bruch 355/113 = 3,1415929..., immerhin auf sieben Stellen genau. Allen diesen [[rationale Zahl|rationalen]] Näherungswerten für <math>\pi</math> ist gemeinsam, dass sie ''partiellen'' Auswertungen der [[Kettenbruch#Anwendungen|Kettenbruchentwicklung]] von <math>\pi</math> entsprechen, z. B. 22/7 =[3;7], 355/113 = [3;7,15,1].


== Entwicklung von Berechnungsverfahren ==
Keine der bislang entwickelten Formeln konnte zur effizienten Berechnung von Näherungswerten an <math>\pi</math> dienen, auch die erstaunliche Entdeckung des Inders [[Srinivasa Ramanujan]] aus dem Jahr [[1914]], basierend auf Untersuchungen von [[Elliptische Funktion|elliptischen Funktionen]] und [[Modulfunktion]]en, war dazu noch nicht geeignet:
Die Notwendigkeit, den Umfang eines Kreises aus seinem Durchmesser zu ermitteln oder umgekehrt, stellt sich im ganz praktischen Alltag: Man braucht solche Berechnungen zum Beschlagen eines [[Rad]]es, zum Einzäunen runder Gehege, zum Berechnen der Fläche eines runden Feldes oder des Rauminhalts eines [[zylindrisch]]en Getreidespeichers. Daher suchten [[Buchhalter]] und Wissenschaftler, vor allem [[Mathematiker]] und [[Astronom]]en, seit der Antike nach immer genaueren Näherungswerten für die Kreiszahl. Wesentliche Beiträge lieferten etwa ägyptische, babylonische und griechische Wissenschaftler, im Mittelalter vor allem chinesische und persische Wissenschaftler, in der Neuzeit französische, englische, schottische, deutsche und schweizerische Wissenschaftler. In der jüngeren Geschichte gerieten die Bestrebungen zur größtmöglichen Annäherung an <math>\pi</math> phasenweise zu einer regelrechten Rekordjagd, die zuweilen skurrile und auch aufopfernde Züge annahm.


=== Erste Näherungen ===
: <math>\frac{\sqrt{8}}{9801} \cdot\sum_{n=0}^{\infty} \frac{(4n)! \cdot (1103+26390\,n)}{(n!)^{4} \cdot 396^{4n}} = \frac{1}{\pi}</math>.
[[Datei:01 Pi-Näherung 24 durch 25.svg|rahmenlos|hochkant=1|rechts|Annäherung an Kreisfläche]]
Die [[Babylonier]] benutzten ca. 1900–1600 v.&nbsp;Chr. die wahrscheinlich älteste <math>\pi</math>-Näherung. Hervor geht dies aus einer 1936 ausgegrabenen Tontafel. Der darin ersichtliche Ansatz –&nbsp;umgerechnet aus dem verwendeten [[Sexagesimalsystem|Zahlensystem zur Basis 60]]&nbsp;– war:


''Der Umfang eines einbeschriebenen Sechsecks <math>(3d)</math> ist <math>\tfrac{24}{25}=0{,}96</math>-mal so groß wie der Umfang des umschreibenden Kreises.''<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |TitelErg=Babylon |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=160–161}}</ref>
'''Weitere Berechnungsformeln:'''


Mit Berücksichtigung des Zahlensystems zur Basis 60 gilt im [[Einheitskreis]] <math>r=1</math>:<ref name="Stern">{{Literatur |Autor=Jean-Paul Delahaye, Manfred Stern (Übersetzer) |Titel=<math>\pi</math> – Die Story |TitelErg=Die Geschichte der Zahl <math>\pi</math> zur Zeit der Geometrie. Die Babylonier |Verlag=Springer |Ort=Basel |Datum=1999 |ISBN=3-7643-6056-9 |Seiten=64–65}}</ref>
:<math>\frac{1}{1^2} + \frac{1}{2^2} + \frac{1}{3^2} + \frac{1}{4^2} + ... = \frac{\pi^2}{6}</math> (Euler)
: <math>\pi \approx \frac{3}{\frac{57}{60}+\frac{36}{3600}} = 3+\frac{1}{8} = 3{,}125 = \pi - 0{,}0165\ldots</math>


Oder einfach nur <math>3</math>,<ref name="Stern" /> solange dessen Abweichung von gut <math>4{,}5 \ %</math> nicht ins Gewicht fiel.
:<math>\frac{1}{2\cdot3\cdot4} - \frac{1}{4\cdot5\cdot6} + \frac{1}{6\cdot7\cdot8} - + ... = \frac{\pi - 3}{4}</math>


[[Datei:01 Annäherung an Kreisfläche.svg|rahmenlos|hochkant=1|rechts|Annäherung an Kreisfläche]]
== Moderne Näherungsrechnung und Bestimmung ==
Das älteste bekannte Rechenbuch der Welt, der [[Altes Ägypten|altägyptische]] [[Papyrus Rhind]] aus der Mitte des 16.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr., nennt den Wert<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |TitelErg=Ägypten |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=161}}</ref>
: <math>\left(\frac{16}{9}\right)^2 = 3{,}16049\ldots = \pi + 0{,}0189\ldots</math>
was vom tatsächlichen Wert nur um rund <math>0{,}60 \ %</math> abweicht. Dieser Wert wurde gefunden (siehe Bild), als die Annäherung des [[Flächeninhalt]]s eines [[Kreis#Zeit der Ägypter und Babylonier|Kreises]] über ein unregelmäßiges [[Achteck]] zu einem [[Quadrat]] (rot) mit nahezu gleichem Flächeninhalt führte. Bei einem Kreis mit Durchmesser <math>d = 2</math> ist der Flächeninhalt dieses Quadrats
: <math>\left(\frac{8}{9} \cdot 2\right)^2 = \frac{256}{81} = 3{,}16049\ldots = \pi + 0{,}0189\ldots</math>


Der Wert <math>3</math> findet sich auch in der [[Bibel|biblischen]] Beschreibung des Wasserbeckens,<ref>Jeremia: [https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/BB/1KI.7/1.-Könige-7:23 ''Bibel, 1. Buch der Könige, Kapitel 7, Vers 23: Das Wasserbecken aus Bronze.''] Deutsche Bibelgesellschaft, abgerufen am 28.&nbsp;Januar 2022.</ref> das für den [[Jerusalemer Tempel#Der Salomonische Tempel|Jerusalemer Tempel]] geschaffen wurde:
=== [[Bailey-Borwein-Plouffe-Formel]] ===
[[Datei:01 Pi-Näherung 13 durch 15.svg|rahmenlos|hochkant=1|rechts]]
[[1996]] entdeckte [[David H. Bailey]], zusammen mit [[Peter Borwein]] und [[Simon Plouffe]],
{{Zitat
eine neue Reihendarstellung für <math>\pi</math>:
|Text=Dann machte er das Meer. Es wurde aus Bronze gegossen und maß 10&nbsp;Ellen von einem Rand zum anderen; es war völlig rund und 5&nbsp;Ellen hoch. Eine Schnur von 30&nbsp;Ellen konnte es rings umspannen.
|Autor=[[Jeremia]]
|Quelle=''[[Bibel]], [[1. Buch der Könige]], Kapitel 7 Ausstattung des Tempels, Vers 23, [[Salomo|König Salomo]], [[Ḥīrām]] aus Tyrus formte das [[Ehernes Meer|Meer]], ein Wasserbecken aus Bronze.''
|ref=<ref>Jeremia: [https://www.bibleserver.com/EU/1.Könige7%2C23 ''Bibel, 1. Buch der Könige, Ausstattung des Tempels, Kapitel 7, Vers 23''], ERF Bibleserver, abgerufen am 28.&nbsp;Januar 2022.</ref>}}
Die [[Indien|Inder]] nahmen um 800 v. Chr. für die Kreiszahl den Wert aus der [[Baudhayana]]-[[Sulbasutra]]. Die Sulbasutras (Schnurregeln) enthalten alle eine Methode zur [[Quadratur des Kreises]].
Bei einem Kreis (siehe Bild) mit Durchmesser <math>d = 2</math> ist der Flächeninhalt des Quadrats (rot)<ref>{{Internetquelle |autor=J. J. O’Connor, E. F. Robertson |url=https://mathshistory.st-andrews.ac.uk/HistTopics/Indian_sulbasutras/ |titel=The Indian Sulbasutras |hrsg=Mac Tutor |datum=2000-11 |abruf=2023-10-28}}</ref>
:<math>\left(\frac{13}{15}\cdot 2\right)^2 = \frac{676}{225} = 3{,}00\overline{4} = \pi - 0{,}1371\ldots</math>
{{Absatz}}
=== Archimedes von Syrakus ===
<div style="float:right;">[[Datei:Archimedes by Giuseppe Nogari2.png|mini|hochkant=0.7|Archimedes<br />Giuseppe Nogari (1699–1766)]] </div>
<div style="float:right;">[[Datei:Lune of Hippocrates.svg|mini|hochkant=1|Die Flächensumme der ''Möndchen des Hippokrates'' (dunkelgrau) entspricht der Fläche des rechtwinkligen Dreiecks.]]</div>
In der Zeit des [[Griechenland|griechischen]] [[Mathematik]]ers [[Archimedes]] (3. Jahrhundert v. Chr.) war es noch nicht möglich festzustellen, ob <math>\pi</math> eine rationale oder irrationale Zahl ist. Zwar war den griechischen [[Philosoph]]en mit der [[Irrationale Zahl|Irrationalität]] von [[Quadratwurzel aus 2|<math>\sqrt2</math>]] die Existenz derartiger Zahlen bekannt,<ref>''[http://fmwww.bc.edu/gross/MT007/NumSqrt2.html Ideas in Mathematics: The Grammar of Numbers – Text: The irrationality of the square root of 2.]''</ref> dennoch gab es keinen Grund, bei einem Kreis von vornherein eine rationale Darstellbarkeit der [[Planimetrie|Flächenberechnung]] auszuschließen. Denn es gibt durchaus allseitig krummlinig begrenzte Flächen, die sich als rationale Zahl darstellen lassen, sogar von Kreisteilen eingeschlossene wie die ''[[Möndchen des Hippokrates]].'' Dies galt als Beispiel für eine rationale Darstellbarkeit von Kreisausschnitten, weshalb es lange für möglich gehalten wurde, dass auch die Kreiszahl selbst rational ist.


==== Annäherung durch Vielecke ====
: <math>\pi = \sum_{k=0}^{\infty}\frac{1}{16^k}\left(\frac{4}{8k+1} - \frac{2}{8k+4} - \frac{1}{8k+5} - \frac{1}{8k+6}\right)</math>
Archimedes gelang es um 250 v.&nbsp;Chr. in seinem Werk ''[[Die Kreismessung]]'', die Kreiszahl mathematisch einzugrenzen, d.&nbsp;h., eine Ober- und Unterschranke anzugeben. Hierzu näherte er sich wie auch andere Mathematiker mit [[Regelmäßiges Polygon|regelmäßigen Vielecken]] dem Kreis an, um Näherungswerte für <math>\pi</math> zu gewinnen. Mit umbeschriebenen und einbeschriebenen Vielecken, beginnend bei Sechsecken, durch wiederholtes Verdoppeln der Eckenzahl bis zu 96-Ecken, berechnete er obere und untere Schranken für den Kreisumfang.<ref>Jörg Arndt, Christoph Haenel: ''Pi: Algorithmen, Computer, Arithmetik.'' Springer-Verlag, 1998, S.&nbsp;117&nbsp;f., [https://books.google.de/books?id=nNOyBgAAQBAJ&pg=PA117 eingeschränkte Vorschau] in der Google-Buchsuche.</ref> Er kam zu der Abschätzung, dass das gesuchte Verhältnis etwas kleiner als <math>3 + \tfrac{10}{70}</math> sein müsse, jedoch größer als {{nowrap|<math>3 + \tfrac{10}{71}</math>:}}
<div style="float:right;">[[Datei:Archimedes pi.svg|mini|hochkant=1.7|Annäherung an einen Kreis durch Um- und Einbeschreiben von Fünfecken, Sechsecken und Achtecken]]</div>
<div style="float:right;">[[Datei:01 96-Eck.svg|rahmenlos|rechts|hochkant=1|96-Eck]]</div>

: <math>3{,}1408450 \approx 3 + \frac{10}{71} <\pi< 3 + \frac{10}{70} \approx 3{,}1428571</math>
Laut [[Heron von Alexandria|Heron]] besaß Archimedes eine noch genauere Abschätzung, die aber falsch überliefert ist:
: <math>3 + \frac{9552}{67441} < \pi < 3 + \frac{10835}{62351}\quad(3{,}1416349<\pi<3{,}1737743)</math>
[[Wilbur Richard Knorr|Wilbur Knorr]] korrigierte zu:<ref>Wilbur R. Knorr: ''Archimedes and the Measurement of the Circle: A New Interpretation.'' Arch. Hist. Exact Sci. 15, 1976, S.&nbsp;115–140.</ref>
: <math>3 + \frac{8915}{62991} < \pi < 3 + \frac{9552}{67441}\quad(3{,}1415281<\pi<3{,}1416349)</math>

In den westlichen Kulturen stellten diese Berechnungen von Archimedes über eine sehr lange Zeit – wie in manchen anderen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen auch – den Status quo in Bezug auf die Genauigkeit der Kenntnis von <math>\pi</math> dar. Erst im 16. Jahrhundert erwachte das Interesse wieder.
==== Näherung für den praktischen Alltag ====
[[Handwerk]]er benutzten in dieser Zeit – und bis vor [[Rechenschieber]] und [[Taschenrechner]] – die Näherung [[Archimedes]]
:<math>\frac{22}{7} = 3{,}142857\ldots = \pi + 0{,}0012\ldots</math>

und errechneten damit vieles im Kopf. Der Fehler gegenüber <math>\pi</math> beträgt etwa <math>0{,}04 \ %</math>. In den meisten Fällen liegt das innerhalb der möglichen Fertigungsgenauigkeit und ist damit völlig ausreichend. Die Näherung ist anders formuliert Teil der oben beschriebenen Abschätzung <math>3 + \tfrac{10}{70}</math>.

=== 3.&nbsp;bis 15.&nbsp;Jahrhundert ===
Fortschritte in der Annäherung an <math>\pi</math> erzielten in der Zeit des 3.&nbsp;bis 15.&nbsp;Jahrhunderts vor allem [[Kaiserreich China|chinesische]] und [[Perser (Volk)|persische]] Wissenschaftler.

Im dritten Jahrhundert bestimmte [[Liu Hui]] aus dem 192-Eck die Schranken <math>3{,}141024</math> und <math>3{,}142704</math> sowie später aus dem 3072-Eck den Näherungswert <math>3{,}1416</math>.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=171}}</ref>

Um 480 berechnete der chinesische Mathematiker und Astronom [[Zu Chongzhi]] (429–500) für die Kreiszahl {{nowrap|<math>3{,}1415926<\pi<3{,}1415927</math>}}. „Dieses Intervall war mit seinen 7 genauen Nachkommastellen 800 Jahre lang Weltrekord. Von ihm stammt auch der fast genauso gute Näherungsbruch“<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |TitelErg=China |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=172–173}}</ref>
:<math>\begin{align}
\frac{355}{113} &= 3{,}1415929\ldots = \pi + 0{,}000000266\ldots\\
&= 3 + \frac{1}{7 + \frac{1}{15 + \frac{1}{1}}} = [3;7,15,1]\\
\end{align}</math>
Immerhin sind sechs [[Nachkommastelle]]n gleich mit denen in <math>\pi</math>. Es ist der dritte Näherungsbruch der Kettenbruchentwicklung von <math>\pi</math> (siehe hierzu auch Abschnitt [[#Kettenbruchentwicklungen|Kettenbruchentwicklungen]]), der in Europa erst im 16.&nbsp;Jahrhundert gefunden wurde ([[Adriaan Metius]], deshalb auch Metius-Wert genannt).

Der indische Mathematiker und Astronom [[Aryabhata]] beschreibt 499 in seinem Werk ''Aryabhatiya'' seine Formel bezüglich Verhältnis des Kreisumfangs zum Durchmesser:
: Freie Übersetzung:
{{Zitat
|Text=Addiere 4 zu 100, multipliziere die Summe mit 8 und addiere 62.000. Das Ergebnis ist ungefähr der Umfang eines Kreises mit einem Durchmesser von 20.000.
|Sprache=en
|Autor=Aryabhata
|Quelle=Mac Tutor
|ref=<ref>{{Internetquelle |autor=Aryabhata |url=https://mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Aryabhata_I/ |titel=Aryabhata the Elder |hrsg=Mac Tutor |datum=2000-11 |seiten=1 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-07-20}}</ref>}}
: <math>\frac{62832}{20000} = 3{,}1416 = \pi + 0{,}00000734\ldots</math>.
Das Ergebnis liegt nur um rund <math>0{,}00023 \ %</math> zu hoch.

Um 650 entdeckte der Hindu [[Brahmagupta]], dass von den regelmäßigen Vielecken mit 12, 24, 48 und 96 Ecken mit einem Durchmesser <math>d = 10</math> die Umfänge folgende (gerundete) Werte aufweisen: <math>\sqrt{965},\;\sqrt{981},\;\sqrt{986}</math> und <math>\sqrt{987}.</math> Er folgerte daraus, dass durch fortgesetzter Verdoppelung der Seitenzahlen, der Wert des Umfangs nach <math>\sqrt{1000}</math> (richtig ist allerdings <math>\sqrt{986{,}96\ldots}</math>) streben könnte. Deshalb „erfand“ er den Wert:<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel |Titel=PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik |TitelErg=Indien |Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-540-66258-8 |Seiten=173}}</ref>
:<math>\frac{\sqrt{1000}}{10} = \sqrt{10} = 3{,}16227\ldots = \pi + 0{,}0206\ldots</math>.

[[Datei:01 Pi-Näherung Zhao Youqin-16384-Eck.svg|mini|hochkant=1.4|Zhao Youqins Algorithmus zur Berechnung von <math>\pi</math>, nach dem Quadrat die 2. Iteration zum 16-Eck, darin ist <math>a</math> die Seitenlänge, <math>e</math> die Länge des Kreisabschnitts und <math>d=r-e</math>.]]

Im 14.&nbsp;Jahrhundert berechnete [[Zhao Youqin]] die Kreiszahl über ein 16384-Eck und erhielt für den Kreisumfang den Wert <math>3{,}141592\ldots</math>, das heißt, sechs Nachkommastellen gleichen denen von <math>\pi</math>.<ref name="O'Connor">{{Internetquelle |autor=J. J. O’Connor, E. F. Robertson |url=https://mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Zhao_Youqin/ |titel=Zhao Youqin |hrsg=Mac Tutor |datum=2009-07 |abruf=2023-10-28}}</ref> Das nebenstehende Bild zeigt prinzipiell Zhao Youqins Algorithmus zur Berechnung von <math>\pi.</math> Die Ausgangsfigur ist ein von einem Kreis einbeschriebenes Quadrat. Um die Seitenlänge <math>a</math> eines 16384-Ecks zu bestimmen, musste Zhao Youqin, beginnend beim Quadrat, zwölf <math>(4\cdot 2^{12} = 16384)</math> [[Mittelpunktswinkel]] <math>\mu</math> halbieren ([[Iteration]]en).<ref name="O'Connor" /> Die Vermutung liegt nahe, dass Zhao Youqin bei der Berechnung den [[Kreisabschnitt]] und den [[Satz des Pythagoras]] nutzte. Die trigonometrischen Tabellen für [[Sinus und Kosinus]] wurden erst etwa 100 Jahre später von [[Georg von Peuerbach]] und [[Regiomontanus]] erstellt.<ref>{{Literatur |Autor=Josef Laub |Titel=Lehrbuch der Mathematik für die Oberstufe der allgemeinbildenden höheren Schulen |Band=2 |Auflage=2. |Verlag=Hölder-Pichler-Tempsky |Ort=Wien |Datum=1977 |ISBN=3-209-00159-6 |Seiten=207}}</ref> Aufgrund dessen lässt sich heute die von Zhao Youqin gefundene <math>\pi</math>-Näherung <math>3{,}141592</math> einfach überprüfen. Zuerst ist die Seitenlänge <math>a</math> des 16384-Ecks zu bestimmen, anschließend wird der [[Regelmäßiges Polygon#Umfang und Flächeninhalt|Flächeninhalt]] des 16384-Eck ermittelt und mit dem Flächeninhalt <math>A</math> des Kreises mit Radius <math>r\; = 1\; (\widehat{=}\;\pi)</math> verglichen.
:<math>\begin{align}
a_{16384} & = 2\cdot\sin{\frac{\mu}{2}} = 2\cdot\sin\left({\frac{\frac{360^\circ}{16384}}{2}}\right) = 0{,}000383495194\ldots \\
A_{16384} & = \frac{n\ \!a^2}{4}\cdot\cot\frac{\pi}{n} = \frac{16384\cdot 0{,}000383495194^2}{4}\cdot\cot\frac{180^\circ}{16384} \\[0.7ex]
& = 3{,}141592{\color{red}566}\ldots
\end{align}
</math>
Die Nachrechnung zeigt ebenfalls: 6 Nachkommastellen sind gleich denen von <math>\pi.</math>

Im Jahr 1424 erbrachte [[Dschamschid Masʿud al-Kaschi]] (al-Kaschi) mit seinem abgeschlossenen Werk „Abhandlung über den Kreis“ eine beachtenswerte Leistung. Darin zeigt er u.&nbsp;a. eine Berechnung des Kreisumfangs <math>2\pi</math>. Sein Ansatz war ein regelmäßiges Vieleck mit einem Umkreisradius <math>r = 60</math> und die Seitenlänge kleiner als <math>\tfrac{8}{60^4}</math>. So kam er auf das regelmäßige Vieleck mit <math>3\cdot2^{28}</math> gleich <math>805306368</math> Seiten. Im [[Sexagesimalsystem]] ausgedrückt ist dies ein 1,2,8,16,12,48-Eck.<ref name="Schreiber">Christoph J. Scriba, Peter Schreiber: ''5000 Jahre Geometrie.'' 3.&nbsp;Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2009, ISBN 978-3-642-02361-3, S.&nbsp;172.</ref> Al-Kaschi führte die Berechnungen mit dem Sexagesimalsystem (zur Basis 60) durch sowie erstmalig in der islamischen Mathematik mit Dezimalbrüchen.<ref name="Schreiber" /> Der Zeitaufwand dafür muss – aus heutiger Sicht – extrem hoch gewesen sein, die dafür erforderlichen trigonometrischen Tabellen für Sinus und Kosinus von Georg von Peuerbach (1423–1461) und Regiomontanus erstellt, standen – wie bereits weiter oben erwähnt – noch nicht zur Verfügung.

Mit den heute vorhandenen Mitteln ist es einfach, zuerst die Seitenlänge <math>a_{\mathrm{Vieleck}}</math> und dann den doppelten Flächeninhalt <math>2\cdot A_{\mathrm{Vieleck}}</math> des Vielecks zu bestimmen. Abschließend wird der doppelte Flächeninhalt des Vielecks mit dem Kreisumfang des [[Einheitskreis]]es <math>r\; = 1\; (\widehat{=}\;2\pi)</math>
verglichen.
: <math>\begin{align}a_{\mathrm{Vieleck}}\;
&= 2\cdot\sin{\frac{\mu}{2}} = 2\cdot\sin\left({\frac{\frac{360^\circ}{3\cdot2^{28}}}{2}}\right) = 7{,}80222\,97560\,91518\,279\cdot 10^{-9}\ldots\\
2\cdot A_{\mathrm{Vieleck}}
&= \frac{n\ \!a^2}{2}\cdot\cot\frac{\pi}{n} = \frac{3\cdot2^{28}\cdot\left(7{,}80222\,97560\,91518\,279\cdot 10^{-9}\right)^2}{2}\cdot\cot\frac{180^\circ}{3\cdot2^{28}}\\[0.7ex]
&= 6{,}28318\,53071\,79586\,4{\color{red}13}\ldots.
\end{align}</math>

Das Nachrechnen mit 18 Dezimalstellen der berechneten Seitenlänge <math>a_{\mathrm{Vieleck}}</math> liefert sogar 16 Nachkommastellen gleich denen von <math>2\pi.</math> Der überlieferte Näherungswert <math>6{,}28318\,53071\,79586\,{\color{red}5}</math> (15 gleiche Nachkommastellen) konnte erst 1596 von [[Ludolph van Ceulen]] (im Folgenden beschrieben) deutlich verbessert werden.<ref name="Schreiber" />

=== 16.&nbsp;bis 19.&nbsp;Jahrhundert ===
==== Allgemeiner Verlauf ====
[[Datei:John Wallis.jpeg|mini|hochkant|[[John Wallis]]]]
[[Datei:William Jones, the Mathematician.jpg|mini|hochkant|William Jones bezeichnete 1706, wie zuvor William Oughtred 1647, die Kreiszahl mit {{nowrap|<math>\pi</math>}}]]
[[Datei:Leonhard Euler.jpg|mini|hochkant|[[Leonhard Euler]] (Pastell von Emanuel Handmann, 1753)]]

In [[Europa]] gelang es [[Ludolph van Ceulen]] 1596, die ersten 35&nbsp;Dezimalstellen von <math>\pi</math> zu berechnen. Angeblich opferte er 30&nbsp;Jahre seines Lebens<ref>[http://www.math.uu.nl/wiskonst/ruziesceulen/biovc.html ''De ruzies van van Ceulen – Biografieën – Ludolph van Ceulen (1504–1610)''.] Biographie van Ceulens.</ref> für diese Berechnung. Van Ceulen steuerte allerdings noch keine neuen Gedanken zur Berechnung bei. Er rechnete einfach nach der Methode des Archimedes weiter, aber während Archimedes beim 96-Eck aufhörte, setzte Ludolph die Rechnungen bis zum einbeschriebenen {{nowrap|<math>2^{62}</math>-Eck}} fort.

Der französische Mathematiker [[François Viète]] variierte 1593 die Archimedische [[Exhaustionsmethode]], indem er den Flächeninhalt eines Kreises durch eine Folge einbeschriebener {{nowrap|<math>2^n</math>-Ecke}} annäherte. Daraus leitete er als Erster eine [[Vietas Produktdarstellung der Kreiszahl Pi|geschlossene Formel für <math>\pi</math> in Form eines unendlichen Produktes]] ab:
: <math>\frac2{\pi} = \frac{\sqrt2}2 \cdot \frac{\sqrt{2+\sqrt2}}2 \cdot \frac{\sqrt{2+\sqrt{2+\sqrt2}}}2 \cdot \dots</math>

: <math>\frac{\pi}2 = \frac21 \cdot \frac23 \cdot \frac43 \cdot \frac45 \cdot \frac65 \cdot \frac67 \cdot \frac87 \cdot \frac89 \cdot \dots</math>

Der englische Mathematiker [[John Wallis]], der 1655 das nach ihm benannte ''[[Wallissches Produkt|wallissche Produkt]]'' entwickelte, zeigte im gleichen Jahr die Viète-Reihe [[William Brouncker, 2. Viscount Brouncker|Lord Brouncker]], dem ersten Präsidenten der „[[Royal Society]]“, der die Gleichung als [[Kettenbruch]] wie folgt darstellte:

: <math>\frac4{\pi}=1+\frac{1^2}{2+\textstyle \frac{ 3^2}{2+\textstyle \frac{5^2}{2+\textstyle \frac{7^2}{2+\textstyle \frac{9^2}{\;\,\ddots}}}}}</math>

[[Gottfried Wilhelm Leibniz]] steuerte 1682 folgende [[Reihe (Mathematik)|Reihendarstellung]] bei:

: <math>\frac{\pi}{4} = \sum_{n=0}^{\infty} \frac{(-1)^n}{2n+1} = \frac{1}{1} - \frac{1}{3} + \frac{1}{5} - \frac{1}{7} + \frac{1}{9} \mp \dotsb</math>
Siehe auch ''[[Leibniz-Reihe|Kreiszahlberechnung nach Leibniz]].''

Diese war indischen Mathematikern bereits im 15.&nbsp;Jahrhundert bekannt. Leibniz entdeckte sie für die europäische Mathematik neu und bewies die Konvergenz dieser unendlichen Summe. Die obige Reihe ist wegen <math>\arctan 1 = \tfrac{\pi}4</math> auch ein Spezialfall {{nowrap|(<math>\theta = 1</math>)}} der [[Reihenentwicklung]] des [[Arkustangens und Arkuskotangens|Arkustangens]], die der indische Mathematiker [[Madhava (Mathematiker)|Madhava]] um ca. 1400 fand und auf die der [[Schottland|schottische]] Mathematiker [[James Gregory (Mathematiker)|James Gregory]] in den 1670er Jahren zurückkam:

: <math>\arctan \theta = \frac{\theta^1}{1} - \frac{\theta^3}{3} + \frac{\theta^5}{5} - \frac{\theta^7}{7} \pm \dotsb</math>

Sie war in der Folgezeit Grundlage vieler Approximationen von <math>\pi</math>, die alle [[Konvergenzgeschwindigkeit|lineare Konvergenzgeschwindigkeit]] haben.

Im Jahr 1706 beschrieb William Jones in seinem Werk ''Synopsis palmariorum matheseos'' die von ihm entwickelte Reihe, mit der er 100&nbsp;Nachkommastellen von {{nowrap|<math>\pi</math>}} bestimmte.

:„Let <math>\,\alpha = 2\sqrt{3}</math>. &emsp;[&#8239;…&#8239;]&emsp; Then {{nowrap|<math>\pi = \alpha - \frac{1}{3}\frac{3\alpha}{9} + \frac{1}{5}\frac{\alpha}{9} - \frac{1}{7}\frac{3\alpha}{9^2} + \frac{1}{9}\frac{\alpha}{9^2} - \frac{1}{11}\frac{3\alpha}{9^3} + \frac{1}{13}\frac{\alpha}{9^3}</math>,&nbsp;&c.“<ref name="Jones" />}}

was auf der Reihenentwicklung von <math>\arctan \tfrac{1}{\sqrt{3}} = 30^\circ</math> beruht und aus der sich <math>\ \pi = 6 \arctan \tfrac{1}{\sqrt{3}} = \tfrac{6}{\sqrt{3}} \sum_{k=0}^{\infty} \tfrac{(-1)^k}{(2k+1)3^k} = 2\sqrt{3} \ \sum_{k=0}^{\infty} \tfrac{1}{(4k+1)9^k} - \tfrac{3}{(4k+3)9^{k+1}}\ </math> ergibt.

Im selben Jahr 1706 berechnete [[John Machin]] mit seiner Formel
: <math>\frac{\pi}{4} = 4\arctan\frac{1}{5} - \arctan\frac{1}{239}</math>
gleichfalls die ersten 100&nbsp;Dezimalstellen von {{nowrap|<math>\pi</math>.}} Die Formel ist über das [[Formelsammlung Trigonometrie #Additionstheoreme für Arkusfunktionen|Additionstheorem des Arkustangens]] zu gewinnen – oder gleichwertig durch Betrachtung der [[Komplexe Zahl|komplexen Zahl]], bestehend aus Potenzen ganzzahliger, so genannter [[Gaußsche Zahl|Gaußscher Zahlen]], mit ganzzahligen Exponenten<ref group="A">Eine Schreibung, die daran erinnert, dass der Arkustangens letztlich ein komplexer [[Logarithmus]] ist.</ref>
: <math>(5 + \mathrm{i})^{4} \cdot (239 - \mathrm{i}) = 114244 + 114244 \; \mathrm{i} = (1 + \mathrm{i}) \cdot 114244</math>
und dem Argumentwert; {{nowrap|<math>\arg(1 + \mathrm{i}) = \tfrac{\pi}{4}</math>.}}

Im Laufe der Zeit wurden viele Formeln dieser Art gefunden.<ref group="A">Es gibt unendlich viele davon. Sie werden Formeln vom Machin′schen Typ ([[:en:Machin-like formula]] und [[:fr:Formule de Machin]]) genannt und beruhen auf dem Additionstheorem des Arkustangens {{nowrap|<math>\arctan\tfrac{a_1 b_2 + a_2 b_1}{b_1 b_2 - a_1 a_2} = \arctan \tfrac{a_1}{b_1} + \arctan \tfrac{a_2}{b_2}</math>,}} bei dem ''ein'' Winkel mit rationalem Tangenswert <math>\tfrac{a_1 b_2 + a_2 b_1}{b_1 b_2 - a_1 a_2}</math> in ''viele'' Winkel mit rationalem Tangenswert <math>\tfrac{a_i}{b_i}</math> aufgespalten wird – mit dem Ziel, möglichst kleine Winkel mit möglichst großen (ganzzahligen) Vielfachheiten zu kombinieren.<br />Zwei Gruppen sind besonders intensiv untersucht worden: die eine mit allen Zählern <math>a_i = 1</math> und durchaus mehr als zwei Termen Arkustangens, die andere mit genau zwei Termen und zugelassenen {{nowrap|<math>a_i>1</math>}} wie z.&thinsp;B. <math>\tfrac{\pi}{4} = 5 \arctan\tfrac{1}{7} + 2 \arctan\tfrac{3}{79}.</math></ref> Eine Formel mit sehr guter Konvergenz der [[Taylorreihe|taylorschen Reihen]] stammt von [[Carl Størmer]] (1896):
: <math>\frac{\pi}{4} = 44\,\arctan\frac1{57} + 7\,\arctan\frac1{239} - 12\,\arctan\frac1{682} + 24\,\arctan\frac1{12943}</math>,
welche gleichbedeutend damit ist, dass Real- und Imaginärteil der Gaußschen Zahl
: <math>(57+\mathrm i)^{44} \cdot (239+\mathrm i)^7 \cdot (682-\mathrm i)^{12} \cdot (12943+\mathrm i)^{24} = (1+\mathrm i) \cdot n</math> mit <math>n\in\Z</math>
gleich sind.<ref group="A">Dabei ist <math>n = 2{,}84438\dotso \cdot 10^{226}</math>.</ref>

[[Leonhard Euler]] führte in seiner im Jahre 1748 erschienenen ''[[Introductio in analysin infinitorum]]'' im ersten Bande <math>\pi</math> bereits auf 148&nbsp;Stellen genau an. Von Euler entdeckte Formeln (siehe auch ''[[Riemannsche ζ-Funktion]]''):

: <math>\zeta(2) = \frac1{1^2}+\frac1{2^2}+\frac1{3^2}+\frac1{4^2}+\dotsb = \frac{\pi^2}6 \quad \leftrightarrow \quad \sum_{n=1}^\infin \frac{1}{n^2} = \sum_{n=1}^\infin n^{(-2)} = \frac{\pi^2}{6} </math>
:
: <math>\zeta(4) = \frac{\pi^4}{90}, \quad \zeta(6) = \frac{\pi^6}{945}, \quad \dotsc</math>
: <math>\frac{\pi^2}8 = \frac1{1^2}+\frac1{3^2}+\frac1{5^2}+\frac1{7^2}+\frac1{9^2}+\dotsb</math>
: <math>\frac{\pi - 3}{4} = \frac{1}{2\cdot3\cdot4} - \frac{1}{4\cdot5\cdot6} + \frac{1}{6\cdot7\cdot8} \mp \dotsb </math>

==== Irrationalität ====
[[Datei:JHLambert.jpg|mini|hochkant|Johann Heinrich Lambert]]

[[Johann Heinrich Lambert]] bewies 1761/1768 die Irrationalität der Kreiszahl.<ref name="Lambert">{{Literatur |Autor=Miklós Laczkovich |Titel=On Lambert’s Proof of the Irrationality of π |Sammelwerk=The American Mathematical Monthly |Band=104 |Nummer=5 |Datum=1997-05 |Seiten=439–443 |DOI=10.2307/2974737 |Sprache=en}}</ref> Damit stand erstmalig fest, dass eine exakte oder abschließende Berechnung nicht möglich ist.

1770 publizierte Lambert einen Kettenbruch, der heute meist in der Form

: <math>\frac{4}{\pi}=1+\frac{1^2}{3+\textstyle \frac{2^2}{5+\textstyle \frac{3^2}{7+\textstyle \frac{4^2}{9+\textstyle \frac{5^2} {11+\textstyle \frac{6^2}{\;\,\ddots}}}}}}</math>

geschrieben wird. Bei der Berechnung der Kreiszahl liefert er pro Schritt im Mittel etwa 0,765551 Dezimalstellen, im Vergleich zu anderen Kettenbrüchen relativ viel.

=== Numerische Verfahren ab dem 20.&nbsp;Jahrhundert ===
==== Neue Algorithmen ====
Im 20. Jahrhundert wurden Iterationsverfahren entwickelt, die eine deutlich effizientere Berechnung „neuer“ Nachkommastellen von <math>\pi</math> gestatten.

1914 fand der indische Mathematiker [[Srinivasa Ramanujan]] bei Untersuchungen von [[Elliptische Funktion|elliptischen Funktionen]] und [[Modulform|Modulfunktionen]] die folgende Formel:

: <math>\frac{1}{\pi} = \frac{\sqrt{8}}{9801} \cdot\sum_{k=0}^{\infty} \frac{(4 k)! \cdot (1103+26390 k)}{(k!)^{4} \cdot 396^{4 k}}</math>

Die ersten Iterationen dieses Verfahrens liefern folgende Ergebnisse:

{| class="wikitable"
!Iterationen !! ergibt Ausdruck (<math>\pi\approx...</math>) !! entspricht dezimal <small>(erste abweichende Ziffern in rot)</small>
|-
| <math>n=0</math> || <math>\sqrt{2} \cdot \frac{9801}{4412}</math> || <math>3{,}14159\,2{\color{red}7\ldots}</math>
|-
| <math>n=0 \ldots 1</math> || <math>\sqrt{2} \cdot \frac{251\;06137\;31736}{113\;01732\;53125}</math> || <math>3{,}14159\,26535\,89793\,{\color{red}8\ldots}</math>
|-
| <math>n=0 \ldots 2</math> || <math>\sqrt{2} \cdot \frac{22\;86635\;17236\;79402\;41408}{10\;29347\;47739\;07866\;09545}</math> || <math>3{,}14159\,26535\,89793\,23846\,264{\color{red}9\ldots}</math>
|-
| <math>n=0 \ldots 3</math> || <math>\sqrt{2} \cdot \frac{17\;25276\;53289\;78109\;81556\;47891\;53792}{\ \ 7\;76647\;30622\;54307\;01179\;33472\;01855}</math> || <math>3{,}14159\,26535\,89793\,23846\,26433\,83279\,5{\color{red}5\ldots}</math>
|}

Es wird also die Quadratwurzel aus 2 mit immer „längeren“ Näherungsbrüchen multipliziert. Pro Iteration liefert dieses Verfahren etwa 8 weitere korrekte Nachkommastellen.

Diese hocheffizienten Verfahren kamen erst ab 2010 zum Einsatz.

* <math>\frac{4}{\pi} =\sum_{k=0}^\infty \frac{(-1)^n (21460k+1123) \cdot (4k)!}{882^{2k+1} (4^k k!)^4}</math>

==== Chudnovsky-Algorithmus ====
{{Hauptartikel|Chudnovsky-Algorithmus}}

Der 1988 veröffentlichte Chudnovsky-Algorithmus wurde in allen aktuellen Rekordberechnungen eingesetzt. Er wurde aus dem Ramanujan-Ansatz entwickelt, arbeitet jedoch etwa 50 Prozent schneller, und basiert auf der Konvergenz einer [[Verallgemeinerte hypergeometrische Funktion|verallgemeinerten hypergeometrischen Reihe]]:

:<math>\frac{1}{\pi} = \frac{12}{\sqrt{640320^{3}}} \sum^\infty_{k=0} \frac{(6k)! \cdot (545140134\,k + 13591409)}{(3k)!\cdot(k!)^3 \cdot (-640320)^{3k}}</math>

Eine technische Implementation beider Iterationsverfahren (Ramanujan und Chudnovsky) bietet die Software [[y-cruncher]].

=== BBP-Reihen ===
{{Hauptartikel|Bailey-Borwein-Plouffe-Formel}}

1995 entdeckte [[Simon Plouffe]] zusammen mit [[Peter Borwein]] und [[David Harold Bailey]] eine neuartige [[Reihe (Mathematik)|Reihendarstellung]] für <math>\pi</math>:

: <math>\pi = \sum_{k=0}^{\infty}\dfrac1{16^k}\left(\dfrac4{8k\!+\!1} - \dfrac2{8k\!+\!4} - \dfrac1{8k\!+\!5} - \dfrac1{8k\!+\!6}\right)</math>

Diese Reihe (auch Bailey-Borwein-Plouffe-Formel genannt) ermöglicht es, die <math>n</math>-te Stelle einer binären, hexadezimalen oder beliebigen Darstellung zu einer Zweierpotenz-Basis von <math>\pi</math> zu berechnen, ohne dass zuvor die <math>n-1</math> vorherigen Ziffernstellen berechnet werden müssen.

Später wurden für <math>\pi</math> weitere BBP-Reihen gefunden:
: <math>\begin{align}
\pi &= \frac12\sum_{k=0}^{\infty}\frac1{16^k}\left(\frac8{8k\!+\!2} + \frac4{8k\!+\!3} + \frac4{8k\!+\!4} - \frac1{8k\!+\!7}\right)
\\ &= \frac14\sum_{k=0}^{\infty}\frac1{16^k}\left(\frac8{8k\!+\!1} + \frac8{8k\!+\!2} + \frac4{8k\!+\!3} - \frac2{8k\!+\!5} - \frac2{8k\!+\!6} - \frac1{8k\!+\!7}\right)
\\ &= \;\;\sum_{k=0}^{\infty}\frac{(-1)^k}{4^k}\left(\frac2{4k\!+\!1} + \frac2{4k\!+\!2} + \frac1{4k\!+\!3}\right)
\end{align}</math>

=== Tröpfelalgorithmus ===
{{Hauptartikel|Tröpfelalgorithmus}}

Eng verwandt mit den Verfahren zur Ziffernextraktion sind Tröpfelalgorithmen, bei denen die Ziffern eine nach der anderen berechnet werden. Den ersten solchen Algorithmus zur Berechnung von <math>\pi</math> fand [[Stanley Rabinowitz]].<ref>Stanley Rabinowitz, Stan Wagon: ''A Spigot Algorithm for the Digits of Pi.'' In: ''American Mathematical Monthly'', 1995, Vol. 102, Nr. 3, S.&nbsp;195–203, {{Webarchiv |url=http://www.mathpropress.com/stan/bibliography/spigot.pdf |text=mathpropress.com |format=PDF; 250&nbsp;kB |wayback=20130228180951}}.</ref> Seitdem sind weitere Tröpfelalgorithmen zur Berechnung von <math>\pi</math> gefunden worden.

=== Methode von Gauß, Brent und Salamin ===
Die Berechnung der Bogenlänge einer [[Lemniskate]] über [[Elliptisches Integral|elliptische Integrale]] und deren Approximation über das [[Arithmetisch-geometrisches Mittel|Arithmetisch-geometrische Mittel]] <math>M(a,b)</math> nach [[Carl Friedrich Gauß|Gauß]] liefert das schnell konvergierende [[Arithmetisch-geometrisches Mittel#Verfahren von Salamin und Brent|Verfahren von Salamin und Brent]] zur numerischen Berechnung.<ref>{{Internetquelle |autor=Markus Steinborn |url=https://www.tu-ilmenau.de/fileadmin/media/num/neundorf/Dokumente/Pi_und_e/Steinborn1.pdf#page=5&zoom=auto,-13,517 |titel=DerSalamin/Brent Algorithmus (AGM), Seminarausarbeitung |titelerg=3 Elliptische Integrale |hrsg=Technische Universität Ilmenau |datum=2004 |seiten=5 |format=PDF |abruf=2020-05-16}}</ref> Grundlage hierfür ist die folgende zuerst von Gauß vermutete Darstellung von <math>\pi</math>:
: <math> \frac{1}{\pi} = \mathrm{M}(1, \sqrt{2}) \int_0^1 \frac{2\ \!\mathrm{d}x}{\sqrt{1-x^4}}</math>
Letzteres Integral ist auch als [[lemniskatische Konstante]] bekannt. Es gilt dann
: <math> \pi = \frac{4 \ \! \mathrm{M}\Big(1, \frac{1}{\sqrt{2}}\Big)^2}{1 - \sum_{j=1}^\infty 2^{j+1} c_j^2}</math>,
wobei sich das arithmetisch-geometrische Mittel über die [[Iteration]]
: <math> a_n = \frac{a_{n-1} + b_{n-1}}{2}, \qquad b_n = \sqrt{a_{n-1} b_{n-1}}</math>
mit zwei initialen Argumenten <math>a_0, b_0 > 0</math> berechnet und <math> c_n^2 = a_n^2 - b_n^2</math> gesetzt wird.<ref>Eugene Salamin: ''Computation of <math>\pi</math> Using Arithmetic-Geometric Mean''. In: ''Mathematics of Computation'', 1976, Vol 30(135), S. 565–567.</ref>
{| class="wikitable"
|+ Startwerte und Rekursionsformel sowie die ersten Folgenglieder (a<sub>n</sub>, b<sub>n</sub>, t<sub>n</sub> nur gerundet angegeben)
! <math>n</math> || <math>a_n</math> || <math>b_n</math> || <math>p_n</math> || <math>t_n</math> || style="text-align:center" | <math>\pi_n \;</math>&nbsp; <small>(falsche Ziffern in rot)</small>

|- style="background:#F6F7FF; font-size:90%"
|<math>\ \ 0</math> || <math>1</math> || style="font-size:85%" | <math>\sqrt{\tfrac12}</math> || <math>\ \ 1</math> || <math>\tfrac{1}{4}</math> || <math>\tfrac{3}{2} + \sqrt{2}</math>
|- style="background:#F6F7FF; font-size:90%"
|<math>n\!+\!1</math>|| <math>\tfrac{1}{2}(a_n+b_n)</math> || <math>\sqrt{a_nb_n}</math> || <math>2\ \!p_n</math> || <math>t_n-p_n(a_{n+1}\!-\!a_n)^2</math> || <math>\tfrac{(a_n\,+\,b_n)^2}{4t_n}</math>
|- style="background:#F9FAF9"
|<math>\ \ 0</math> || <math>1</math> || <math>0{,}7071067811\ldots</math>|| <math>\ \ 1</math> || <math>0{,}25</math> || <math>{\color{red}2{,}91421\;3562\ldots}</math>
|-
|<math>\ \ 1</math> || <math>0{,}8535533905\ldots</math> || <math>0{,}8408964152\ldots</math> ||<math>\ \ 2 </math> || <math>0{,}2285533905\ldots</math> || <math>3{,}14{\color{red}0\ldots}</math>
|-
|<math>\ \ 2</math> || <math>0{,}8472249029\ldots</math> || <math>0{,}8472012667\ldots</math> ||<math>\ \ 4 </math> || <math>0{,}2284732910\ldots</math> ||<math>3{,}14159\;26{\color{red}4\ldots}</math>
|-
|<math>\ \ 3</math> || <math>0{,}8472130848\ldots</math> || <math>0{,}8472130847\ldots</math> ||<math>\ \ 8 </math> || <math>0{,}2284732910\ldots</math> || <math>3{,}14159\;26535\;89793\;238{\color{red}2\ldots}</math>
|-
|<math>\ \ 4</math> || <math>0{,}8472130848\ldots</math> || <math>0{,}8472130847\ldots</math> ||<math>16 </math> || <math>0{,}2284732910\ldots</math> || <math>3{,}14159\;26535\;89793\;23846</math><br /><math>\;\;\,26433\;83279\;50288\;41971\;{\color{red}1\ldots}</math>
|-
|<math>\ \ 5</math> || <math>0{,}8472130848\ldots</math> || <math>0{,}8472130848\ldots</math> ||<math>32 </math> || <math>0{,}2284732910\ldots</math> || <math>3{,}14159\;26535\;89793\;23846\;26433\;83279\;</math><br /><math>\;\;\, 50288\;41971\;69399\;37510\;58209\;74944</math><br /><math>\;\;\, 59230\;78164\;06286\;20899\;862{\color{red}5\ldots}</math>
|}

=== Konvergenzen ===

{| class="wikitable"
|+ Konvergenz der Verfahren
! Verfahren !! Terme/<br>10<sup>4</sup>&#8239;Stellen !! Stellen/<br>Term
|-
| <math>6 \arctan \tfrac{1}{\sqrt{3}}</math> || <math>\,\,20959</math> ||<math>\;\;\,0{,}4771</math>
|-
| <math>16\arctan\tfrac{1}{5} - 4\arctan\tfrac{1}{239}</math>||<math>\;\;\,\,9256</math> ||<math>\;\;\,1{,}0804</math>
|-
| <math> 176\,\arctan\tfrac1{57} + 28\,\arctan\tfrac1{239} - 48\,\arctan\tfrac1{682} + 96\,\arctan\tfrac1{12943}</math> ||<math>\;\;\,\,7930</math> ||<math>\;\;\,1{,}2610</math>
|-
| <math> 48 \arctan \tfrac{1}{49} + 128 \arctan \tfrac{1}{57} - 20 \arctan \tfrac{1}{239} + 48 \arctan \tfrac{1}{110443}</math> ||<math>\;\;\,\,8900</math> ||<math>\;\;\,1{,}1237</math>
|-
| Srinivasa Ramanujan ||<math>\;\;\,\,1253</math> ||<math>\;\;\,7{,}9825</math>
|-
| <math>\frac{4}{\pi} =\sum_{k=0}^\infty \frac{(-1)^k (21460k+1123) \cdot (4k)!}{882^{2k+1} (4^k k!)^4}</math> ||<math>\;\;\,\,1698</math> ||<math>\;\;\,5{,}8909</math>
|-
| Chudnovsky-Algorithmus ||<math>\quad \;705</math> ||<math>\ 14{,}1816</math>
|-
| Gauß, Brent und Salamin || colspan="2" align="center" | quadratisch
|}


== Nichtnumerische Berechnungsverfahren ==
Diese Summenformel erlaubt es auf einfache Weise, die <math>n</math>-te Stelle einer binären oder hexadezimalen Darstellung von <math>\pi</math> zu berechnen, ohne dass zuvor die <math>n-1</math> vorherigen Ziffernstellen berechnet werden müssen. Baileys Website [http://www.nersc.gov/~dhbailey/] enthält eine Herleitung des Verfahrens und auch [[Implementierung]]en in verschiedenen [[Programmiersprache]]n.


=== Berechnung mittels Flächenformel ===
=== Berechnung mittels Flächenformel ===
[[Bild:KreisQuadrat.png|right|In ein Quadrat eingeschriebener Kreis für die Berechnung mittels Flächenformel]]
[[Datei:Quadratur des Kreises.svg|mini|In ein Quadrat einbeschriebener Kreis für die Berechnung mittels Flächenformel]]


Diese Berechnung nutzt den Zusammenhang aus, dass <math>\pi</math> in der Flächenformel des Kreises enthalten ist, dagegen nicht in der Flächenformel des umschreibenden Quadrats.
Diese Berechnung nutzt den Zusammenhang aus, dass <math>\pi</math> in der Flächenformel des Kreises enthalten ist, dagegen nicht in der Flächenformel des umschreibenden Quadrats.
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Für das Verhältnis der Flächeninhalte eines Kreises und seines umschreibenden Quadrats ergibt sich also
Für das Verhältnis der Flächeninhalte eines Kreises und seines umschreibenden Quadrats ergibt sich also
: <math>\frac{A_K}{A_Q} = \frac{\pi r^2}{(2r)^2} = \frac{\pi}{4}</math>.
: <math>\frac{A_K}{A_Q} = \frac{\pi r^2}{(2r)^2} = \frac{\pi}{4}</math>.
Damit lässt sich <math>\pi</math> als das Vierfache dieses Verhältnisses schreiben: <math>\pi=4\,\frac{A_K}{A_Q}</math>.
Damit lässt sich <math>\pi</math> als das Vierfache dieses Verhältnisses schreiben:
: <math>\pi=4\,\frac{A_K}{A_Q}</math>.


==== Programm ====
==== Programm ====
[[Datei:Pi gitterpunkte2.svg|mini|hochkant=1.5|Viertelkreis, mit Flächenraster 10×10 angenähert, innerhalb 79 Punkte (rot), außerhalb 21 Punkte (blau)]]

Als Beispiel ist ein [[Algorithmus]] angegeben, in dem die Flächenformel demonstriert wird, mit der <math>\pi</math> näherungsweise berechnet werden kann.
Als Beispiel ist ein [[Algorithmus]] angegeben, in dem die Flächenformel demonstriert wird, mit der <math>\pi</math> näherungsweise berechnet werden kann.


Man legt dazu über das Quadrat ein Gitter und berechnet für jeden einzelnen Gitterpunkt, ob er auch im Kreis liegt. Das Verhältnis der Gitterpunkte innerhalb des Kreises zu den Gitterpunkten innerhalb des Quadrats wird mit 4 multipliziert. Die Genauigkeit der damit gewonnenen Näherung von <math>\pi</math> hängt von der Gitterweite ab und wird mittels <math>r</math> kontrolliert. Mit <math>r = 10</math> erhält man z.&nbsp;B.&nbsp;3,16 und mit <math>r = 100</math> bereits 3,1428. Für das Ergebnis 3,14159 ist allerdings schon <math>r = 10000</math> zu setzen, was sich durch den zweidimensionalen Lösungsansatz auf die Zahl der notwendigen Rechenvorgänge in quadratischer Form niederschlägt.
[[Bild:Viertelkreis.png|thumb|Viertelkreis, mit Flächenraster 10x10 angenähert]]
Man legt dazu über das Quadrat ein Gitter und berechnet für jeden einzelnen Gitterpunkt, ob er auch im Kreis liegt. Das Verhältnis der Gitterpunkte innerhalb des Kreises zu den Gitterpunkten innerhalb des Quadrats wird mit 4 multipliziert. Die Genauigkeit der damit gewonnenen Näherung von <math>\pi</math> hängt von der Gitterweite ab und wird mittels <math>r</math> kontrolliert. Mit <math>r = 10</math> erhält man z. B. 3,17 und mit <math>r = 100</math> bereits 3,1417. Für das Ergebnis 3,14159 ist allerdings schon <math>r = 10000</math> zu setzen, was sich durch den zweidimensionalen Lösungsansatz auf die Zahl der notwendigen Rechenvorgänge in quadratischer Form niederschlägt.


<syntaxhighlight lang="delphi">
r = 10000
// Ergibt für r = 10: 3.1_6 (genauer Wert 3.1_415926535...)
kreistreffer = 0
// Ergibt für x = 1000: 3.141_676 (genauer Wert 3.141_5926535...)
quadrattreffer = (2 * r + 1) ^ 2
// Ergibt für x = 100000: 3.1415926_932 (genauer Wert 3.1415926_535...)
for y = -r to r
for x = -r to r
if x ^ 2 + y ^ 2 <= r ^ 2 then
kreistreffer = kreistreffer + 1
ausgabe 4 * kreistreffer / quadrattreffer { 3.141549 }


function approximiere_pi(r)
''Anmerkung: Das obige Programm ist nicht für die schnellstmögliche Ausführung auf einem realen Computersystem optimiert, sondern aus Gründen der Verständlichkeit so klar wie möglich formuliert worden. Weiterhin ist die Kreisfläche insofern unpräzise bestimmt, als nicht die Koordinaten der Mitte für die jeweiligen Flächeneinheiten benutzt werden, sondern der Flächenrand. Durch die Betrachtung eines Vollkreises, dessen Fläche für die erste und letzte Zeile gegen Null geht, ist die Abweichung für großes <math>r</math> marginal.''
quadrat := r^2
innerhalb := 0
for x := 0 to r-1 do
for y := 0 to r-1 do
if (x+0.5)^2 + (y+0.5)^2 <= quadrat then
innerhalb++
return 4.0 * innerhalb / quadrat
</syntaxhighlight>


==== Alternatives Programm ====
Die Konstante Pi ist für den Alltagsgebrauch in Computerprogrammen typischerweise bereits vorberechnet vorhanden. In der [[C (Programmiersprache)|Programmiersprache C]] definiert die Include-Datei ''math.h'' standardkonform das Macro ''M_PI.'' Der zugehörige Wert ist dabei mit etwas mehr Stellen angegeben als ihn die leistungsfähigsten Datentypen dieser Computersprache aufnehmen können.
[[Datei:Pi streifen inkscape.svg|mini|Kreisflächen-Integration]]
|&nbsp;|
Dieses Programm [[Integralrechnung|summiert]] die Fläche des Kreises aus im Verhältnis zum Radius sehr schmalen Streifen. Es verwendet die Gleichungen<br /><math>y = \pm \sqrt{r^2 - x^2}</math> und <math>\pi = \frac{A_K}{r^2}</math> sowie <math>\pi = \int_{-1}^1 2\sqrt{1-x^2}\,\mathrm dx</math>.
<syntaxhighlight lang="delphi">
// Ergibt für n = 100: 3.14_0417031779046 (genauer Wert 3.14_15926535...)
// Ergibt für n = 1000000: 3.14159265_2413558 (genauer Wert 3.14159265_35...)

n := 1000000 // halbe Anzahl der Streifen
s := 0 // Summe der Flächeninhalte

for x := -1 to +1 step 1/n:
// Flächeninhalt des Streifens an der Stelle x hinzuaddieren.
// Die Höhe des Streifens wird exakt in der Mitte des Streifens gemessen.
s += sqrt(1 - x*x)

// Die 2 steht für die obere plus die untere Hälfte, die 1/n ist die Breite des Streifens.
pi := s * 2 / n
</syntaxhighlight>

Die x-Koordinaten der untersuchten Fläche gehen von <math>-1</math> bis <math>+1</math>.
Da Kreise rund sind und dieser Kreis sein Zentrum auf den Koordinaten <math>0, 0</math> hat, liegen die y-Koordinaten ebenfalls im Bereich von <math>-1</math> bis <math>+1</math>.
Das Programm teilt die zu untersuchende Fläche in 2 Millionen schmale Streifen auf.
Jeder dieser Streifen hat dieselbe Breite, nämlich <math>1/n</math>.
Die Oberkante eines jeden Streifens ist jedoch unterschiedlich und ergibt sich aus der obigen Formel zu <math>\sqrt{1-x^2}</math>, im Code wird das als <code>sqrt(1 - x*x)</code> geschrieben.
Die Höhe eines jeden Streifens geht von der Oberkante bis zur Unterkante. Da die beiden Kanten bei Kreisen gleich weit von der Mittellinie entfernt sind, ist die Höhe genau das Doppelte der Kantenlänge, daher die 2 im Code.

Nach dem Durchlaufen der for-Schleife befindet sich in der Variablen s der Flächeninhalt des Kreises mit Radius 1.
Um aus dieser Zahl den Wert von Pi zu ermitteln, muss diese Zahl gemäß der Formel <math>A = \pi \cdot r^2</math> noch durch <math>r^2</math> geteilt werden.
In diesem Beispiel ist <math>r = 1</math>, daher ist das im Programmcode weggelassen.

Viermal genauer (da die Steifen besser zentriert sind) und doppelt so schnell (nun sind linke und rechte Hälfte auch noch identisch und brauchen nur einmal berechnet zu werden), aber nicht mehr der Grafik „Kreisflächen-Integration“ entsprechend, rechnet:
<syntaxhighlight lang="delphi">
// Ergibt für n = 100: 3.141_9368579 (genauer Wert 3.141_5926535...)
// Ergibt für n = 1000000: 3.141592653_934 (genauer Wert 3.141592653_589...)

n := 1000000 // halbe Anzahl der Streifen
s := 0 // Summe der Flächeninhalte

for x := 0.5/n to +1 step 1/n:
// Flächeninhalt des Streifens an der Stelle x hinzuaddieren.
// Die Höhe des Streifens wird exakt in der Mitte des Streifens gemessen.
s += sqrt(1 - x*x)

// Die 4 steht für die anderen drei Quadranten, die 1/n ist die Breite des Streifens.
pi := s * 4 / n
</syntaxhighlight>


=== Statistische Bestimmung ===
=== Statistische Bestimmung ===
==== Berechnung mit einem Monte-Carlo-Algorithmus ====
[[Datei:Pi monte carlo all.svg|mini|hochkant=1.5|Viertelkreis, dessen Fläche durch die Monte-Carlo-Methode angenähert wird]]


Eine Methode zur Bestimmung von <math>\pi</math> ist die [[Statistik|statistische Methode]]. Für die Berechnung lässt man zufällige Punkte auf ein Quadrat „regnen“ und berechnet, ob sie innerhalb oder außerhalb eines einbeschriebenen Kreises liegen. Der Anteil der innen liegenden Punkte ist approximiert <math>\tfrac{\pi}{4}</math>.
[[Bild:pi_statistisch.png|thumb|Viertelkreis, dessen Fläche durch die Monte-Carlo-Methode angenähert wird.]]
Eine sehr interessante Methode zur Bestimmung von <math>\pi</math> ist die [[Statistik|statistische Methode]]. Für die Berechnung lässt man zufällige Punkte auf ein Quadrat „regnen“ und berechnet, ob sie innerhalb oder außerhalb eines eingeschriebenen Kreises liegen. Der Anteil der innen liegenden Punkte ist gleich <math>\pi/4</math>.


Diese Methode ist ein [[Monte-Carlo-Algorithmus]]; die Genauigkeit der nach einer festen Schrittzahl erreichten Näherung von <math>\pi</math> lässt sich daher nur mit einer gewissen [[Irrtumswahrscheinlichkeit]] angeben. Durch das [[Gesetz der großen Zahl]] steigt jedoch ''im Mittel'' die Genauigkeit mit der Schrittzahl.
Diese Methode ist ein [[Monte-Carlo-Algorithmus]]; die Genauigkeit der nach einer festen Schrittzahl erreichten Näherung von <math>\pi</math> lässt sich daher nur mit einer [[Fehler 1. Art|Irrtumswahrscheinlichkeit]] angeben. Durch das [[Gesetz der großen Zahlen]] steigt jedoch ''im Mittel'' die Genauigkeit mit der Schrittzahl.


Der [[Algorithmus]] für diese Bestimmung ist:
Der folgende Algorithmus ist in der Programmiersprache [[Java (Programmiersprache)|Java]] geschrieben:


<syntaxhighlight lang="delphi">
public static double berechne_pi(int tropfenzahl) {
// Ergibt für tropfenzahl = 100: 3._32 (genauer Wert 3._1415926535...)
double pi = 0;
// Ergibt für tropfenzahl = 1000000: 3.141_104 (genauer Wert 3.141_5926535...)
int innerhalb = 0;
// Ergibt für tropfenzahl = 10000000000: 3.1415_884288 (genauer Wert 3.1415_926535...)
int gesamt = tropfenzahl;

function approximiere_pi(tropfenzahl)
while (tropfenzahl > 0) { // generiere Tropfen und addiere je nach Zugehörigkeit
innerhalb := 0 // zählt die Tropfen innerhalb des Kreises
double dotx = 2 * Math.random() - 1;
for i := 1 to tropfenzahl do // so oft wiederholen, wie es Tropfen gibt
double doty = 2 * Math.random() - 1;
x := random(0.0 ..< 1.0) // zufälligen Tropfen im Quadrat [0,0] bis (1,1) erzeugen
if (dotx*dotx + doty*doty <= 1) {
y := random(0.0 ..< 1.0)
// Punkt liegt innerhalb des Kreises
if x^2 + y^2 <= 1.0 then // wenn der Tropfen innerhalb des Kreises liegt …
innerhalb++;
innerhalb++ // Zähler erhöhen
return 4.0 * innerhalb / tropfenzahl
} else {
</syntaxhighlight>
// Punkt liegt außerhalb des Kreises

}
Die <code>4.0</code> im Code ergibt sich daraus, dass in der Tröpfchensimulation nur die Anzahl für einen Viertelkreis berechnet wurde.
Um daraus die (hochgerechnete) Anzahl für einen ganzen Kreis zu bekommen, muss die berechnete Anzahl noch mit 4 multipliziert werden.
tropfenzahl--;
Da die Zahl Pi das Verhältnis zwischen der Kreisfläche und dem Quadrat des Radius ist, muss die so erhaltene Zahl noch durch das Quadrat des Radius geteilt werden. Der Radius ist in diesem Fall 1, daher kann das Teilen weggelassen werden.
}
pi = 4*(double)innerhalb/gesamt;
return pi;
}


==== Buffonsches Nadelproblem ====
==== Buffonsches Nadelproblem ====
{{Hauptartikel|Buffonsches Nadelproblem}}
[[Datei:Streicholz-Pi.jpg|miniatur|Grüne Punkte beschreiben einen Schnittpunkt der Stäbchen mit der Linie. Mit <math>l=d</math> ist das Ergebnis <math>17:11=1{,}\overline{54}</math> ca. <math>\tfrac{\pi }{2}</math>]]


Eine weitere auf Wahrscheinlichkeiten beruhende und ungewöhnliche Methode stammt von [[Georges-Louis Leclerc de Buffon]] (1707–1788), der sie im Alter von 20 Jahren erfand. Buffon warf Stöcke über die Schulter auf einen gekachelten Fußboden. Anschließend zählte er, wie oft sie die Fugen trafen. Eine praktikablere Variante beschrieb Jakow I. Perelman im Buch „Unterhaltsame Geometrie“. Man nehme eine kurze, ca. 2 cm lange Nadel – oder einen anderen Metallstift mit ähnlicher Länge und Durchmesser, am besten ohne Spitze – und zeichne auf ein Blatt Papier eine Reihe dünner paralleler Striche, die um die doppelte Länge der Nadel voneinander entfernt sind. Dann lässt man die Nadel sehr häufig (mehrere hundert- oder tausendmal) aus einer beliebigen Höhe auf das Blatt fallen und notiert, ob die Nadel eine Linie schneidet oder nicht. Das Berühren eines Striches durch ein Nadelende zählt dabei als Schnittpunkt. Die Division der Gesamtzahl der Nadelwürfe durch die Zahl der Fälle, in denen die Nadel eine Linie geschnitten hat, ergibt im Ergebnis eine Näherung von <math>\pi</math>. Die Nadel kann dabei auch gebogen oder mehrfach geknickt sein, wobei in diesem Fall auch mehr als ein Schnittpunkt pro Wurf möglich ist und entsprechend gezählt werden muss. In der Mitte des [[19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] kam der Schweizer Astronom Johann Rudolf Wolf durch 5.000 Nadelwürfe auf einen Wert von <math>\pi=3{,}159</math>.
Eine weitere auf Wahrscheinlichkeiten beruhende und ungewöhnliche Methode ist das Buffonsche Nadelproblem, von [[Georges-Louis Leclerc de Buffon]] (1733 vorgetragen, 1777 veröffentlicht). Buffon warf Stöcke über die Schulter auf einen gekachelten Fußboden. Anschließend zählte er, wie oft sie die Fugen trafen. Eine praktikablere Variante beschrieb [[Jakow Perelman]] im Buch ''Unterhaltsame Geometrie.'' Man nehme eine ca. 2&nbsp;cm lange Nadel –&nbsp;oder einen anderen Metallstift mit ähnlicher Länge und Durchmesser, am besten ohne Spitze&nbsp;– und zeichne auf ein Blatt Papier eine Reihe dünner paralleler Striche, die um die doppelte Länge der Nadel voneinander entfernt sind. Dann lässt man die Nadel sehr häufig (mehrere hundert- oder tausendmal) aus einer beliebigen, aber konstanten Höhe auf das Blatt fallen und notiert, ob die Nadel eine Linie schneidet oder nicht. Es kommt nicht darauf an, wie man das Berühren eines Striches durch ein Nadelende zählt. Die Division der Gesamtzahl <math>N</math> der Nadelwürfe durch die Zahl <math>P</math> der Fälle, in denen die Nadel eine Linie geschnitten hat, nähert sich (stochastisch) mit zunehmender Zahl der Würfe an die Formel
: <math>\frac{N}{P} = \frac{\pi }{2} \frac{d}{\ell}</math>
an, wobei <math>\ell</math> die Länge der Nadeln und <math>d</math> den Abstand der Linien auf dem Papier bezeichnet. Daraus ergibt sich leicht eine Näherung für {{nowrap|<math>\pi</math>.<ref>Ehrhard Behrends, Peter Gritzmann, [[Günter M. Ziegler]]: ''<math>\pi</math> und Co., Kaleidoskop der Mathematik.'' Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-77888-2, S.&nbsp;157.</ref>}}
Die Nadel kann dabei auch gebogen oder mehrfach geknickt sein, wobei in diesem Fall auch mehr als ein Schnittpunkt pro Wurf möglich ist und entsprechend mehrfach gezählt werden muss. In der Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts kam der Schweizer Astronom [[Rudolf Wolf (Astronom)|Rudolf Wolf]] durch 5000&nbsp;Nadelwürfe auf einen Wert von <math>\pi = 3{,}1596 \pm 0{,}0518</math>.<ref>Rudolf Wolf: ''Handbuch der Astronomie, ihrer Geschichte und Litteratur.<!-- sic -->'' F. Schulthess, Zürich 1890, Band 1, S. 128. ([https://www.e-rara.ch/zut/content/zoom/3614628 Digitalisat])</ref> Das Verfahren hat als analoges Verfahren (schneidet die Nadel die Linie?) ein Genauigkeitsproblem durch Ablesefehler.


== Rekorde der Berechnung von π ==
== Formeln, Anwendungen, offene Fragen ==
{| class="wikitable"
|-
! durchgeführt von || Jahr ||style="text-align:center"| Dezimalstellen || Methode / Hilfsmittel ||style="text-align:center"| Rechenzeit
|-
|[[Linus Tech Tips|Linus Media Group]] / [[Kioxia|KIOXIA]]<ref>{{Internetquelle |autor=Business Wire |url=https://www.businesswire.com/news/home/20250516480142/en/KIOXIA-and-Linus-Media-Group-Set-World-Record-for-Pi-Calculation |titel=KIOXIA and Linus Media Group Set World Record for Pi Calculation |werk=Business Wire |datum=2025-05-16 |sprache=en |abruf=2025-05-17}}</ref>
|2025
| style="text-align: right;" |300.000.000.000.000
| rowspan="10" |''Berechnung:''<br />[[Y-cruncher]] Software<br />{{nowrap|(Chudnovsky-Formel)}}<br />&nbsp;<br />''Verifikation:''<br />[[Bailey-Borwein-Plouffe-Formel|Plouffes]] und [[Bellard-Formel|Bellards Formel]]
| style="text-align: center;" |226&nbsp;d
|-
|Jordan Ranous / StorageReview<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Yee |url=http://numberworld.org/y-cruncher/news/2024.html#2024_6_28 |titel=Pi Record Smashed at 202 Trillion Digits |werk=numberworld.org/ |datum=2024-06-28 |sprache=en |abruf=2024-07-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Jordan Ranous |url=https://www.storagereview.com/news/storagereview-lab-breaks-pi-calculation-world-record-with-over-202-trillion-digits |titel=StorageReview Lab Breaks Pi Calculation World Record with Over 202 Trillion Digits |werk=StorageReview |hrsg=Flying Pig Ventures, LLC Cincinnati, Ohio |datum=2024-06-28 |sprache=en |abruf=2024-07-05}}</ref> || 2024
| style="text-align:right" | 202.112.290.000.000
| style="text-align:center" | 104&nbsp;d
|-
|Jordan Ranous / StorageReview<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander J. Yee |url=http://numberworld.org/y-cruncher/news/2024.html#2024_3_13 |titel=Limping to a new Pi Record of 105 Trillion Digits |werk=numberworld.org/ |datum=2024-03-14 |sprache=en |abruf=2024-03-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Jordan Ranous |url=https://www.storagereview.com/review/breaking-records-storagereviews-105-trillion-digit-pi-calculation |titel=105 Trillion Pi Digits: The Journey to a New Pi Calculation Record |werk=StorageReview |hrsg=Flying Pig Ventures, LLC |datum=2024-03-13 |sprache=en |abruf=2024-03-14}}</ref> || 2024
|style="text-align:right"| 105.000.000.000.000
|style="text-align:center"| {{0}}75&nbsp;d
|-
|Google LLC<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Yee |url=http://numberworld.org/y-cruncher/news/2022.html#2022_6_8 |titel=News (2022) |werk=numberworld.org/ |datum=2022-06-08 |sprache=en |abruf=2022-06-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Emma Haruka Iwao |url=https://cloud.google.com/blog/products/compute/calculating-100-trillion-digits-of-pi-on-google-cloud |titel=Calculating 100 trillion digits of pi on Google Cloud {{!}} Google Cloud Blog |werk=Cloud-Computing-Dienste {{!}} Google Cloud |hrsg=Google LLC |datum=2022-06-08 |sprache=en |abruf=2022-06-09}}</ref>
|| 2022
|style="text-align:right"| 100.000.000.000.000
|style="text-align:center"| 157&nbsp;d
|-
|[[Fachhochschule Graubünden|FH Graubünden]]<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander J. Yee |url=http://www.numberworld.org/digits/Pi/ |titel=Pi |werk=numberworld.org/ |datum=2021-08-19 |sprache=en |abruf=2021-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fhgr.ch/fachgebiete/angewandte-zukunftstechnologien/davis-zentrum/pi-challenge/ |titel=Pi-Challenge - Weltrekordversuch der FH Graubünden |hrsg=Fachhochschule Graubünden |sprache=de |abruf=2021-08-20}}</ref> || 2021
|style="text-align:right"| 62.831.853.071.796
|style="text-align:center"| 108&nbsp;d
|-
| Timothy Mullican<ref>{{Internetquelle |autor=Timothy Mullican |url=https://blog.timothymullican.com/calculating-pi-my-attempt-breaking-pi-record |titel=Calculating Pi: My attempt at breaking the Pi World Record |werk=Bits and Bytes {{!}} the ramblings of a sysadmin / cyber security professional |hrsg=Timothy Mullican |datum=2019-06-26 |sprache=en |abruf=2020-01-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Yee |url=http://www.numberworld.org/y-cruncher/records.html |titel=Records set by y-cruncher |werk=numberworld.org |datum=2020-01-30 |sprache=en |abruf=2020-01-31}}</ref> || 2020
|style="text-align:right"| 50.000.000.000.000
|style="text-align:center"| 303&nbsp;d
|-
| Emma Haruka Iwao / [[Google LLC]]<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander J. Yee |url=http://www.numberworld.org/y-cruncher/records.html |titel=Records set by y-cruncher |werk=numberworld.org |datum=2019-03-14 |sprache=en |abruf=2019-03-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Jens Minor |url=https://www.googlewatchblog.de/2019/03/neuer-weltrekord-google-cloud/ |titel=Neuer Weltrekord: Google Cloud berechnet die Kreiszahl Pi auf 31,4 Billionen Stellen & macht sie frei zugänglich |werk=GoogleWatchBlog |datum=2019-03-14 |abruf=2019-03-14}}</ref> ||2019
|style="text-align:right"| 31.415.926.535.897
|style="text-align:center"| 121&nbsp;d
|-
| Peter Trüb<ref name="numberworld.org" /><ref>Peter Trüb: {{Internetquelle |url=https://www.nzz.ch/wissenschaft/video-serie-nerdzz-der-wahrscheinlich-laengste-rekord-der-welt-ld.152445 |titel=Der Schweizer, der 22,4 Billionen Dezimalstellen von Pi berechnet hat |werk=NZZ.ch |abruf=2017-03-21}}</ref> / DECTRIS<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dectris.com/successstories.html#success_pi |titel=Home -> Success Stories – DECTRIS |werk=dectris.com |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161206063444/https://www.dectris.com/successstories.html#success_pi |archiv-datum=2016-12-06 |abruf=2016-12-06}}</ref> || 2016
|style="text-align:right"| 22.459.157.718.361
|style="text-align:center"| 105&nbsp;d
|-
| Sandon Van Ness (Houkouonchi)<ref name="numberworld.org">{{Internetquelle |url=http://numberworld.org/digits/Pi/ |titel=Pi |werk=numberworld.org |datum=2019-03-15 |abruf=2019-08-12}}</ref><ref>Houkouonchi: [https://3.141592653589793238462643383279502884197169399375105820974944592.eu/pi-wissen/pi-nachkommastellen-rekorde/ ''13.3 Trillion Digits of Pi.''] Auf: ''π-wissen.eu.'' 8.&nbsp;Oktober 2014.</ref> || 2014
|style="text-align:right"| 13.300.000.000.000
|style="text-align:center"| 208&nbsp;d
|-
| Shigeru Kondo, Alexander Yee<ref>Alexander J. Yee, Shigeru Kondo: [http://www.numberworld.org/misc_runs/pi-12t/ ''12.1 Trillion Digits of Pi.''] Auf: ''numberworld.org.'' 6.&nbsp;Februar 2014.</ref> || 2013
|style="text-align:right"| 12.100.000.000.050
|style="text-align:center"| {{0}}82&nbsp;d
|}


{| class="wikitable left mw-collapsible mw-collapsed" style="min-width:450px"
=== Formeln, die <math>\pi</math> enthalten ===
|+ frühere Berechnungen&emsp;
|-
! durchgeführt von || Jahr ||style="text-align:center"| Dezimalstellen || Methode / Hilfsmittel ||Rechenzeit
|-
|Shigeru Kondo, Alexander Yee<ref>Alexander J. Yee, Shigeru Kondo: [http://www.numberworld.org/misc_runs/pi-10t/details.html ''Round 2… 10 Trillion Digits of Pi.''] Auf: ''numberworld.org.'' 22.&nbsp;Oktober 2011.</ref>
|2011
| style="text-align: right;" |10.000.000.000.050
| rowspan="2" |''Berechnung:''<br />[[Y-cruncher]] Software<br />{{nowrap|(Chudnovsky-Formel)}}<br />&nbsp;<br />''Verifikation:''<br />[[Bailey-Borwein-Plouffe-Formel|Plouffes]] und [[Bellard-Formel|Bellards Formel]]
| style="text-align: center;" |191&nbsp;d
|-
|Shigeru Kondo, Alexander Yee<ref name="SPON-710336">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/neuer-rekord-tueftler-und-student-berechnen-pi-auf-fuenf-billionen-ziffern-a-710336.html |titel=Neuer Rekord: Tüftler und Student berechnen Pi auf fünf Billionen Ziffern |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2010-08-05 |abruf=2015-01-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Jih-Hing Yee |url=http://www.numberworld.org/misc_runs/pi-5t/details.html |titel=5 Trillion Digits of Pi - New World Record |hrsg=numberworld |abruf=2020-03-19}}</ref>
|2010
| style="text-align: right;" |5.000.000.000.000
| style="text-align: center;" |{{0}}90&nbsp;d
|-
| [[Fabrice Bellard]]<ref>{{Internetquelle |autor=Fabrice Bellard |url=https://bellard.org/pi/pi2700e9/tpi.html |titel=TachusPI |hrsg=bellard |sprache=en |abruf=2020-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Fabrice Bellard |url=https://bellard.org/pi/pi2700e9/pipcrecord.pdf |titel=Computation of 2700 billion decimal digits of Pi using a Desktop Computer |hrsg=bellard |datum=2010-02-11 |format=PDF |sprache=en |abruf=2020-03-19}}</ref> || 2010 ||style="text-align:right"| 2.699.999.990.000 || style="max-width:0;"| ''Berechnung:'' TachusPi Software (Chudnovsky-Formel),<br />''Verifikation:'' Bellards Formel
|style="text-align:center"| 131&nbsp;d
|-
| Daisuke Takahashi || 2009 ||style="text-align:right"| 2.576.980.370.000 || ''Berechnung:'' Gauß-Legendre-Algorithmus ||
|-
| Yasumasa Kanada<ref>{{Internetquelle |autor=Yasumasa Kanada |url=http://www.super-computing.org/pi_current.html |titel=Current publisized world record of pi calculation is as in the followings |werk=Kanada Laboratory home page |datum=2005-10-20 |sprache=en |abruf=2010-05-01}}</ref> || 2002 ||style="text-align:right"| 1.241.100.000.000 ||
{|
|style="vertical-align:top;"| ''Berechnung:''
| <math>\begin{align}
\pi &=\ \ 48 \arctan \tfrac{1}{49} \\
& + 128 \arctan \tfrac{1}{57} \\
& \ \ - 20 \arctan \tfrac{1}{239} \\
& \ \ + 48 \arctan \tfrac{1}{110443}
\end{align}</math>
|-
|style="vertical-align:top;"|''Verifikation:''
|<math>\begin{align}
\pi &= 176 \arctan \tfrac{1}{57} \\
&\ \ + 28 \arctan \tfrac{1}{239} \\
&\ \ - 48 \arctan \tfrac{1}{682} \\
&\ \ + 96 \arctan \tfrac{1}{12943}
\end{align}</math>
|}
|style="text-align:center"| {{0}}25&nbsp;d
|-
| rowspan="2" | {{nowrap|Yasumasa Kanada, Daisuke Takahashi}} || 1999 ||style="text-align:right"| 206.158.430.000 || Gauss–Legendre/Gauss–Euler/<br>Brent–Salamin-Algorithmus<ref>konvergiert quadratisch, aber kaum parallelisierbar, speicherintensiv und nicht checkpoint-fähig</ref> ||
|-
| 1997 ||style="text-align:right"| 51.539.600.000 || ||
|-
| [[David Chudnovsky|David]] und [[Gregory Chudnovsky]] || 1989 ||style="text-align:right"| 1.011.196.691 || ||
|-
| Yasumasa Kanada, Yoshiaki Tamura,<br />Yoshinobu Kubo || 1987 ||style="text-align:right"| 134.217.700 || ||
|-
| Yasumasa Kanada, Sayaka Yoshino,<br />Yoshiaki Tamura || 1982 ||style="text-align:right"| 16.777.206 || [[HITAC M-280H]]
|style="text-align:center"| <&#8239;30&nbsp;h{{0|00<}}
|-
| rowspan="2" | Yoshiaki Tamura, Yasumasa Kanada || 1982 ||style="text-align:right"| 8.388.576 || HITAC M-280H
|style="text-align:center"| {{0|00}}6:52&nbsp;h
|-
| 1982 ||style="text-align:right"| 4.194.288 || HITAC M-280H
|style="text-align:center"| {{0|00}}2:21&nbsp;h
|-
| [[Yoshiaki Tamura]]|| 1982 ||style="text-align:right"| 2.097.144 || [[MELCOM 900II]]
|style="text-align:center"| {{0|00}}7:14&nbsp;h
|-
| Jean Guilloud || 1981 ||style="text-align:right"| 2.000.050 || ||
|-
| [[Kazunori Miyoshi]], [[Yasumasa Kanada]] || 1981 ||style="text-align:right"| 2.000.036 || [[FACOM M-200]]
|style="text-align:center"| 137:18&nbsp;h
|-
| Jean Guilloud, Martin Boyer || 1973 ||style="text-align:right"| 1.001.250 || [[CDC 7600]]
|style="text-align:center"| {{0}}23:18&nbsp;h
|-
| Jean Guilloud, M. Dichampt || 1967 ||style="text-align:right"| 500.000 || [[CDC 6600]]
|style="text-align:center"| {{0}}28:10&nbsp;h
|-
| Jean Guilloud, J. Filliatre || 1966 ||style="text-align:right"| 250.000 || [[IBM 7030]]
|style="text-align:center"| {{0}}41:55&nbsp;h
|-
| [[Daniel Shanks]], John W. Wrench<ref name="MoC16">[https://www.ams.org/journals/mcom/1962-16-077/S0025-5718-1962-0136051-9/S0025-5718-1962-0136051-9.pdf ''Calculation of <math>\pi</math> to 100,000 Decimals''.] (PDF) In: ''Mathematics of Computation'', 1962, Band&nbsp;16, S.&nbsp;76–99 (englisch); abgerufen am 29. November 2018.</ref> || 1961 ||style="text-align:right"| 100.265 || Transistoren-Computer [[IBM 700/7000 series|IBM 7090]]
|style="text-align:center"| {{0|00}}8:43&nbsp;h
|-
| Jean Guilloud || 1959 ||style="text-align:right"| 16.167 || [[IBM 704]]
|style="text-align:center"| {{0|00}}4:18&nbsp;h
|-
| George E. Felton || 1958 ||style="text-align:right"| 10.021 || Pegasus
|style="text-align:center"| {{0}}33&nbsp;h{{0|:00}}
|-
| F. Genuys<ref name="MoC16" /> || 1958 ||style="text-align:right"| 10.000 ||Magnetkernspeicher-Rechner [[IBM 704]],<br />per Machin-Formel
|style="text-align:center"| {{0}}10&nbsp;h{{0|:00}}
|-
| [[George E. Felton]]|| 1957 ||style="text-align:right"| 7.480 || Pegasus
|style="text-align:center"| {{0}}33&nbsp;h{{0|:00}}
|-
| S.C. Nicholson, J. Jeenel<ref>Jean-Paul Delahaye: ''π — Die Story:'' Von handschriftlichen Rechnungen bis zum Zeitalter der Computer, Springer-Verlag 05.10.2013, S. 109. ({{Google Buch |BuchID=F3GcBgAAQBAJ |Seite=109}})</ref><ref>{{Internetquelle |autor=S.C. Nicholson, J. Jeenel |url=https://www.ams.org/journals/mcom/1955-09-052/S0025-5718-1955-0075672-5/home.html |titel=Some comments on a NORC computation of π |hrsg=American Mathematical Society |datum=1955 |abruf=2021-09-12}} [https://www.ams.org/journals/mcom/1955-09-052/S0025-5718-1955-0075672-5/S0025-5718-1955-0075672-5.pdf S.&nbsp;162–164 ams.org] (PDF)</ref> || 1954 ||style="text-align:right"| 3.093 || [[Naval Ordnance Research Calculator]]
|style="text-align:center"| {{0|00}}0:13&nbsp;h
|-
| G. Reitwiesner<ref name="MoC16" />|| 1949 ||style="text-align:right"| 2.037 ||Röhren-Rechner [[ENIAC]]
|style="text-align:center"| {{0}}70&nbsp;h{{0|:00}}
|-
| Levi B. Smith, [[John Wrench|John W. Wrench]] || 1949 ||style="text-align:right"| 1.120 || mechanische Rechenmaschine ||
|-
| [[William Shanks]] || 1853 ||style="text-align:right"| (527) || style="max-width:0;"| ''Reihenentwicklung:''<br /><math>\pi = 16 \arctan \tfrac{1}{5} - 4 \arctan \tfrac{1}{239}</math>.<br />Berechnung der ersten 707 Dezimalstellen von <math>\pi</math> von Hand.<br />Im Jahr 1945 stellte [[John Wrench|John W. Wrench]] fest, dass die letzten 180 Stellen falsch waren. ||
|-
| [[Jurij Vega]] || 1794 ||style="text-align:right"| 126 || ||
|-
| John Machin|| 1706 ||style="text-align:right"| 100 || ''Reihenentwicklung:''<br /><math>\pi = 16 \arctan\tfrac{1}{5} - 4 \arctan\tfrac{1}{239}</math> ||
|-
| William Jones<ref name="Jones" />|| 1706 ||style="text-align:right"| 100 || ''Reihenentwicklung:''


<math>\pi = 6\,\arctan \tfrac{1}{\sqrt{3}} </math><br>
Obwohl das Problem der [[Quadratur des Kreises]] ein geometrisches ist, spielt <math>\pi</math> auch in anderen Bereichen der Mathematik und Physik eine wichtige Rolle.
<math>
\begin{align}
\,\,\;= 2\,\sqrt{3}\;\Bigl( 1 & - \tfrac{1}{3}\tfrac{3}{9} + \tfrac{1}{5}\tfrac{1}{9}\\
& - \tfrac{1}{7}\tfrac{3}{9^2} + \tfrac{1}{9}\tfrac{1}{9^2}\\
& - \tfrac{1}{11}\tfrac{3}{9^3} + \tfrac{1}{13}\tfrac{1}{9^3}\mp\ldots\Bigr)
\end{align}
</math>
|
|-
| rowspan="2" | [[Ludolph van Ceulen]] || 1610 ||style="text-align:right"| 35 || 2<sup>62</sup>-Eck ||
|-
| 1596 ||style="text-align:right"| 20 || ||
|-
| [[Dschamschid Masʿud al-Kaschi]] || ca.&#8239;1424 ||style="text-align:right"| 15 || 3&#8239;·&#8239;2<sup>28</sup>-Eck ||
|-
| [[Zu Chongzhi]] || ca.&#8239;{{0}}480 || style="text-align:right"| 6 || 3&#8239;·&#8239;2<sup>12</sup>-Eck||
|-
| [[Liu Hui]] || nach&nbsp;263 ||style="text-align:right"| 5 || 3072-Eck ||
|-
| [[Archimedes]] || style="max-width:0;"| ca.&#8239;{{0}}250<br />v.&#8239;Chr. ||style="text-align:right"| 2 || 96-Eck ||
|}


== Geometrische Konstruktionen ==
==== [[Formel]]n der Geometrie ====
Aufgrund der Transzendenz von <math>\pi</math> ist es nicht möglich, durch eine [[Konstruktion mit Zirkel und Lineal]] eine Strecke mit der exakten Länge von <math>\pi</math> Längeneinheiten zu erstellen. Es existieren jedoch sowohl eine Reihe von Zirkel-und-Lineal-Konstruktionen, die sehr gute Näherungen liefern, als auch Konstruktionen, die dank eines weiteren Hilfsmittels – zusätzlich zu Zirkel und Lineal – eine exakte Konstruktion ermöglichen. Als ein solches weiteres Hilfsmittel kommen dabei insbesondere als [[Quadratrix|Quadratrizes]] bezeichnete Kurven zum Einsatz, die z.&nbsp;B.&nbsp;mit Hilfe einer sogenannten [[Dynamische Geometrie|Dynamische-Geometrie-Software (DGS)]] erzeugt und als Ausdruck u.&nbsp;a.&nbsp;auf Papier Verwendung finden. Zudem gibt es einige spezielle mechanische Zeichengeräte und eventuell eigens angefertigte [[Kurvenlineal]]e, mit denen sich solche Kurven zeichnen lassen.
In der [[Geometrie]] treten die Eigenschaften von <math>\pi</math> als Kreiszahl unmittelbar hervor.
* [[Umfang]] eines Kreises mit Radius <math>r</math>: <math>U = 2 \pi r</math>
* [[Fläche]] eines Kreises mit Radius <math>r</math>: <math>A = \pi r^2</math>
* [[Volumen]] einer [[Kugel]] mit Radius <math>r</math>: <math>V = \frac{4}{3} \pi r^3</math>
* [[Oberfläche]] einer Kugel mit Radius <math>r</math>: <math>A_O = 4 \pi r^2</math>
* [[Volumen]] eines Zylinders mit Radius <math>r</math> und Höhe <math>a</math>: <math>V = r^2 \pi a</math>
* [[Volumen]] eines durch die Rotation der Funktion <math>f(x)</math> um die <math>x</math>-Achse definierten beliebigen Drehkörpers mit den Grenzen <math>a</math> und <math>b</math>: <math>V = \pi \int_a^b f(x)^2 \mathrm{d}x</math>
* [[Minkowski-Schranke]] der [[Geometrie der Zahlen]]: <math>\frac{n!}{n^n}\left(\frac{4}{\pi}\right)^{r_2}\sqrt{|\mathrm{disc}\,K|}</math>


Ohne direkten praktischen Nutzen, doch geometrisch anschaulich, lässt sich <math>\pi</math> als Flächeninhalt eines angepassten [[Sierpinski-Teppich]]es konstruieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Ed Pegg |url=https://community.wolfram.com/groups/-/m/t/822984 |titel=Squeezing Pi from a Menger Sponge |werk=Wolfram Alpha |abruf=2023-03-06 |kommentar=In dem Beitrag geht es darum, wie sich ein Menger-Schwamm konstruieren lässt, dessen Volumen ein Vierdrittel von Pi beträgt; das Prinzip ist jedoch das gleiche.}}</ref>
==== Formeln der [[Analysis]] ====
[[Bild:Joseph Fourier.jpg|thumb|210px|right|<small>[[Jean Baptiste Joseph Fourier]], [[1768]]–[[1830]]</small>]]
<math>\pi</math> spielt daneben in vielen mathematischen Zusammenhängen eine Rolle, zum Beispiel bei
* [[unendliche Reihe|unendlichen Reihen]]: <math>\sum_{n=1}^{\infty} \frac{1}{n^2} = \frac{\pi^2}{6} </math> ([[Leonhard Euler|Euler]], s. auch [[Riemannsche ζ-Funktion#Spezielle Werte|Riemannsche ζ-Funktion]])
* der [[Normalverteilung|Gaußschen Glockenkurve]]: <math>\int_{-\infty}^{\infty} e^{-x^2} \mathrm{d}x = \sqrt\pi</math>
* der [[Stirling-Formel]] als Näherung der [[Fakultät (Mathematik)|Fakultät]] für große <math>n</math>: <math>n! \approx \sqrt{2 \pi n} \left(\frac{n}{e}\right)^n</math>
* der [[Fourier-Transformation]]: <math>\mathcal{F}f(\omega)= \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int_{-\infty}^\infty f(t) e^{-i \omega t} \,\mathrm{d} t</math>
* der [[Eulersche Identität|Eulerschen Identität]]: <math>e^{i \pi} = -1</math>


=== Näherungskonstruktionen ===
Die Eulersche Identität als Kombination von <math>\pi</math> mit der ebenfalls irrationalen Eulerschen Zahl <math>e</math> und der [[Imaginäre Einheit|imaginären Einheit]] <math>i</math> wird als eine der ''schönsten mathematischen Formeln'' angesehen.
Zur geometrischen Konstruktion der Zahl <math>\pi</math> gibt es die [[Näherungskonstruktion von Kochański]] aus dem Jahr 1685, mit der man einen Näherungswert der Kreiszahl mit einem Fehler von weniger als 0,002&nbsp;Prozent bestimmen kann.<ref>Dieter Grillmayer: ''2. Die Näherungskonstruktion von Kochanski; Im Reich der Geometrie''. Teil I: ''Ebene Geometrie''. [[Books on Demand]], 2009, S. 49 ({{Google Buch |BuchID=1AiuBgAAQBAJ |Seite=49}})</ref> Dabei handelt es sich um eine Näherung des halben [[Kreisumfang]]s, mit dessen Hilfe die – exakt nicht mögliche – [[Quadratur des Kreises#Konstruktion von Kochański|Quadratur des Kreises]] dargestellt werden kann.


[[Datei:01-Kreiszahl nach Specht.svg|mini|hochkant=2|Kreiszahl π, Annäherungskonstruktion nach C. G. Specht, 1828.<br />Der Flächeninhalt des ergänzten Dreiecks <math>AEM</math> (hellblau) ist nahezu gleich dem des Kreises.]]
==== Formeln der [[Physik]] ====
In der Physik spielt <math>\pi</math> neben
* der Kreisbewegung: <math>\omega = 2 \pi f </math> (Winkelgeschwindigkeit gleich <math>2 \pi</math> mal Umlauffrequenz)
vor allem bei [[Welle (Physik)|Welle]]n eine Rolle, da dort <math>\pi</math> über die Sinus- und Kosinusfunktion eingeht. Somit also zum Beispiel
* in der [[Quantenmechanik]]: <math>\Delta x \Delta p \ge \frac{h}{4 \pi}</math> ([[Heisenbergsche Unschärferelation]]).


143 Jahre später, nämlich 1828, veröffentlichte C. G. Specht seine ''Zweite Annäherungs-Construction des Kreis-Umfanges'' im ''Journal für die reine und angewandte Mathematik.'' Für die Annäherung fand er den Wert<ref name="Specht">{{Literatur |Autor=C. G. Specht |Hrsg=A. L. Crelle |Titel=40. Zweite Annäherungs-Construction des Kreis-Umfanges |Sammelwerk=Journal für die reine und angewandte Mathematik |Band=3 |Verlag=G. Reimer |Ort=Berlin |Datum=1828 |Seiten=405–406 |Kommentar=digitalisiert vom SUB, Göttinger Digitalisierungszentrum |Online=[https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN243919689_0003?tify={%22pages%22:%5B417%5D,%22view%22:%22scan%22} Digitalisat]}} Abgerufen am 11.&nbsp;Oktober 2020.</ref>
=== Anwendungen, Nutzen heutiger Berechnungen ===
: <math>5 \cdot \sqrt{\frac{439}{278}} = 6{,}28318528 \ldots</math>
Die Näherungswerte und -verfahren zur Kreiszahl waren lange Zeit insbesondere für die angewandten [[Wissenschaft]]en wie etwa im Ingenieurbau sehr wertvoll; die neueren Näherungswerte hingegen haben bereits so viele Stellen, dass ein praktischer Nutzen kaum noch gegeben ist. Es genügen beispielsweise zur Berechnung des Kreisumfangs auf einen Millimeter Genauigkeit
* bei einem Radius von 30 Metern vier Dezimalstellen von <math>\pi</math>,
* beim Erdradius zehn Dezimalstellen,
* bei einem Radius mit dem Abstand Erde-Sonne 15 Dezimalstellen.
Bereits mit 100 Dezimalstellen sind auf einen Millimeter genaue Berechnungen für Kreisumfänge möglich, deren Radius die menschliche Vorstellungskraft nahezu sprengt – der derzeitige Näherungsrekord liegt bei 1,241 [[Billion|Billionen]] Stellen.


Halbiert man diesen Wert, ergibt sich eine Dezimalzahl, bei der sieben Nachkommastellen mit denen der Kreiszahl <math>\pi</math> übereinstimmen:
Wie viele Stellen sind denn erforderlich, um den größten in unserem Universum vorstellbaren realen Kreis mit der größten vorstellbaren Genauigkeit zu berechnen? Das Licht vom Urknall, in Form der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung, erreicht uns aus einer Entfernung, die sich als das Produkt des Weltalters (ca 13*10^9 Jahre) mit der Lichtgeschwindigkeit (ca 300000000 m/s oder 9,46*10^15 m/a) ergibt, also rund 1,3*10^26 m. Der Kreis mit diesem Radius hat also einen Umfang von etwa 8,17*10^26 m. Die kleinste physikalisch sinnvolle Längeneinheit ist die Planck-Länge, ca 1*10^-35 m. Der Kreis besteht also aus 8,17*10^61 Planck-Längen. Um ihn aus dem gegebenen Radius (vorausgesetzt, dieser wäre auf eine Planck-Länge genau bekannt) mit der Genauigkeit von einer Planck-Länge zu berechnen, würden also schon 62 Dezimalstellen von Pi ausreichen.


: <math>3{,}14159\,26{\color{red}401\ldots}\;\approx\pi</math>


Bei einem Kreis mit Radius <math>r=1</math> ist dieser Wert auch gleich dem Flächeninhalt des Dreiecks <math>AEM</math>, mit anderen Worten, der Flächeninhalt des Dreiecks ist nahezu gleich dem des Kreises.
Einziger heute erkennbarer praktischer Nutzen dieser aufwändigen Rechnungen liegt in der Möglichkeit, die Computer-Hardware zu testen, da bereits kleine Rechenfehler zu vielen falschen Stellen von <math>\pi</math> führen würden. Der mathematischen Theorie verhelfen die Berechnungen auf dem Gebiet der Zufallsstatistik zu neuen Erkenntnissen, wie im folgenden Abschnitt beschrieben wird.


Beachtenswert ist, erst im Jahr 1914, d.&nbsp;h. 86&nbsp;Jahre später, verbesserte [[Srinivasa Ramanujan]] – in seiner zweiten [[Quadratur des Kreises#Konstruktionen von Srinivasa Ramanujan|Quadratur des Kreises]] – die Genauigkeit des nahezu flächengleichen Quadrats um ''eine'' auf acht gemeinsame Nachkommastellen mit der Kreiszahl <math>\pi</math>.
Die Zahl <math>\pi</math> spielt in verschiedenen Zweigen der [[Mathematik]] eine wichtige Rolle – nicht nur innerhalb der Geometrie, sondern auch in der [[Algebra]], [[Analysis]], [[Trigonometrische Funktion]] und [[Zahlentheorie]].


Eine zeichnerische Darstellung wird in dem oben angeführten Journal nicht erfasst; hierzu die Anmerkung des Herausgebers:
=== Offene Fragen ===
{{Zitat
Die zur Zeit drängendste mathematische Frage bezüglich <math>\pi</math> ist, ob sie eine [[normale Zahl]] ist, d. h. ob sie zum Beispiel in einer binären (oder jeder anderen [[Stellenwertsystem|n-ären]]) Zahlendarstellung jede mögliche Binär- bzw. sonstige Zifferngruppe gleichermaßen enthält – so wie dies die Statistik erwarten ließe, wenn man eine Zahl vollkommen nach dem [[Zufall]] erzeugen würde. (Beispielsweise findet sich die dem Wort „wiki“ im [[ASCII]]-Code entsprechende Bitfolge 10111010010101101001 ab der 889.356.628. Stelle der [[Dualsystem|Binärdarstellung]] von <math>\pi</math>.)
|Text=Es wird dem Leser leicht sein, die Figur nach der Beschreibung zu entwerfen.
|Autor=A. L. Crelle (HRSG.)
|Quelle=40. Zweite Annäherungs-Construction des Kreis-Umfanges (Von Herrn ''C. G. Specht'' zu Berlin)
|ref=<ref name="Specht" />}}


Die nachfolgende Beschreibung der nebenstehenden Konstruktion ist eine Anlehnung an das Original der Konstruktionsbeschreibung.<ref name="Specht" />
In letzter Konsequenz würde dies beispielsweise bedeuten, dass die Kreiszahl alle bisher und zukünftig geschriebenen Bücher irgendwo in codierter Binär-Form enthalten muss.


Zeichne zuerst den [[Einheitskreis]] um den Punkt <math>A</math> und dann ab <math>A</math> eine gerade Linie; dabei ergibt sich <math>a</math>. Anschließend wird in <math>A</math> eine [[Orthogonalität|Senkrechte]] zur Geraden errichtet; sie erzeugt <math>M</math>. Es folgen auf der Geraden ab <math>a</math> hintereinander vier Halbkreise mit dem Radius <math>\overline{Aa}</math> jeweils um den sich neu ergebenden Schnittpunkt, dabei entstehen die Punkte <math>m, p, q</math> und <math>B</math>. Nach der Dreiteilung der Strecken <math>\overline{mp}</math> in <math>n</math> und <math>o</math> sowie <math>\overline{qB}</math> in <math>r</math> und <math>s</math>, wird nun der Punkt <math>M</math> mit <math>m</math> verbunden. Die dabei entstandene Strecke <math>\overline{Mm}</math> auf die Senkrechte ab <math>A</math> abgetragen ergibt <math>R</math>. Verbinde auch den Punkt <math>R</math> mit <math>r</math> und übertrage die neue Strecke <math>\overline{Rr}</math> ab <math>A</math> auf die Senkrechte; es ergibt sich <math>C</math>. Es geht weiter mit den Verbindungen der Punkte <math>C</math> mit <math>o</math> sowie <math>C</math> mit <math>B</math>. Beim Übertragen der Strecke <math>\overline{AB}</math> auf die Strecke <math>\overline{Co}</math> ab <math>C</math> ergibt sich <math>c</math>. Abschließend zeichne ab <math>c</math> eine Parallele zur Strecke <math>\overline{AB}</math>, die <math>\overline{CB}</math> in <math>d</math> schneidet. Die somit entstandene Strecke <math>\overline{Cd}</math> entspricht annähernd dem Wert <math>2\pi</math>.
Bailey und Crandal zeigten im Jahr [[2000]], dass die Existenz der oben angegebenen [[Bailey-Borwein-Plouffe-Formel]] und ähnlicher Ableitungen belegt, dass die Normalität von <math>\pi</math> zur Basis 2 (wie auch die von verschiedenen anderen Konstanten) auf eine bestehende Vermutung der [[Chaostheorie]] reduziert werden kann.
Für weitere Details dazu siehe die [http://crd.lbl.gov/~dhbailey/ Webseite von Bailey].


Die Annäherung an die Kreiszahl <math>\pi = \tfrac{U}{d}</math> kann z.&nbsp;B. auf folgende Art und Weise verdeutlicht werden:
Physiker der [[Purdue Universität]] haben im Jahre [[2005]] die ersten 100 Millionen Dezimalstellen von <math>\pi</math> auf ihre Zufälligkeit hin untersucht und mit kommerziellen [[Zufallszahlengenerator]]en verglichen.
Der Forscher Ephraim Fischbach und sein Mitarbeiter Shu-Ju Tu konnten dabei keinerlei verborgene Muster in der Zahl <math>\pi</math> entdecken. Demnach sei nach Ansicht Fischbachs die Zahl <math>\pi</math> tatsächlich eine gute Quelle für Zufälligkeit. Allerdings schnitten einige Zufallszahlengeneratoren sogar noch besser als <math>\pi</math> ab.


Wäre der Durchmesser <math>d</math> eines Kreises <math>200\;\mathrm{km}</math>, würde sein angenäherter Umfang <math>U = d \pi</math> nur um ca.&nbsp;<math>2{,}7\;\mathrm{mm}</math> kürzer als sein theoretischer Wert sein.
== Anhang für Liebhaber der Zahl <math>\pi</math> ==


=== Rekorde, Film und Kuriositäten ===
=== Mithilfe der Quadratrix des Hippias ===
[[Datei:01-Kreiszahl-Pi-Quadratrix.svg|mini|hochkant=2|Kreiszahl <math>\pi</math> als exakte Konstruktion mithilfe der Quadratrix <math>(a = 1)</math>]]
* Der derzeitige Rekord der Berechnung von <math>\pi</math> wird durch [[Yasumasa Kanada]] auf einem HITACHI-[[Supercomputer]] mit 1.241.100.000.000 (1,2 Billionen) Stellen gehalten
* Der aktuelle Rekord im [[Auswendiglernen]] von <math>\pi</math>-Nachkommastellen liegt bei 83.431, aufgestellt am [[2. Juli]] [[2005]] vom Japaner Akira Haraguchi. Akira Haraguchi übertrifft damit den im Jahre 1995 von seinem Landsmann Hiroyuki Goto aufgestellten Rekord von 42.195
* Den deutschen Rekord im auswendig Wiedergeben der Zahl <math>\pi</math> hat Meike Duch am [[28. September]] [[2004]] auf 5555 Nachkommastellen erhöht
* Die erste Million Ziffern von <math>\pi</math> und ihres [[Kehrwert]]s&nbsp;<math>1/\pi</math> sind als Datei beim [[Projekt Gutenberg]] oder unter [http://3.141592653589793238462643383279502884197169399375105820974944592.com/ http://3.141592653589793238462643383279502884197169399375105820974944592.com/]erhältlich
* Freunde der Zahl <math>\pi</math> gedenken einmal am [[14. März]] der Kreiszahl mit dem ''<math>\pi</math>-Tag.'' Der Grund für die Wahl dieses Tages liegt in der amerikanischen Datumsnotation 3/14. Zum anderen wird ein ''<math>\pi</math>-Annäherungstag'' am [[22. Juli]] gefeiert, mit dem die Annäherung von Archimedes an 22/7 geehrt werden soll
* Aus ''Sternstunden der modernen Mathematik'' von Keith Devlin: ''Ein weiteres Beispiel, in dem <math>\pi</math> überraschend eine Rolle spielt, ist das folgende: Wenn man ein Streichholz auf ein Brett wirft, das durch parallele, jeweils eine Streichholzlänge voneinander entfernte Linien unterteilt ist, dann beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass das Streichholz so fällt, dass es eine Linie schneidet, genau <math>2/\pi</math>.'' Dabei handelt es sich um eine Variante des weiter oben beschriebenen Nadelwurfversuchs
* [[1981]] wurde [[Carl Sagan]]s Buch ''Contact'' veröffentlicht. Das Buch beschreibt das [[SETI]]-Programm zur Suche nach außerirdischer Intelligenz und damit verbundene philosophische Betrachtungen. Es endet mit der fiktiven Beantwortung der Frage, ob das [[Universum]] zufällig entstanden ist oder planvoll geschaffen wurde. Die Zahl <math>\pi</math> spielt für die spannende und im Rahmen der Handlung folgerichtige Antwort die zentrale Rolle
* [[1998]] veröffentlichte Darren Aronovsky (Requiem for a Dream) den [[Pi - Der Film|Film „Pi“]], in dem ein mathematisches Genie (Sean Gullette als „Maximilian Cohen“) die Weltformel aus <math>\pi</math> herausfiltern möchte[[Bild:Indiana state seal.png|right|Wappen Indianas]]
* Im Jahre [[1897]] gab es im [[USA|US]]-[[Bundesstaat]] [[Indiana]] einen [[Gesetzentwurf]], mit dem die Zahl <math>\pi</math> per [[Gesetz]] als 3,2 definiert werden sollte. Der Hobbymathematiker Edwin J. Goodwin war sicher, die Quadratur des Kreises gefunden zu haben. Er schlug der Regierung den Handel vor, auf alle [[Tantiemen]] aus der Anwendung seiner Entdeckung in der mathematischen Aus- und Weiterbildung zu verzichten, wenn seine Entdeckung zum Gesetz erhoben würde. Erst nach der Aufklärung durch einen „gestandenen“ Mathematiker, der von dem Gesetzesvorhaben zufällig in der Zeitung las, vertagte die zweite Kammer des [[Parlament]]s den vom [[Repräsentantenhaus]] bereits beschlossenen Entwurf auf unbestimmte Zeit
* Das [[Guinness-Buch der Rekorde]] kennt die obige Geschichte etwas anders: ''Der ungenaueste Wert von <math>\pi</math>. Im Jahre [[1897]] verabschiedete die Generalversammlung von [[Indiana]] ein Gesetz (Bill Nr. 246), nach dem der Wert von <math>\pi</math> de jure vier ist''
* [[1853]] publizierte [[William Shanks]] seine Berechnung der ersten 707 Dezimalstellen von <math>\pi</math>, alle per Hand berechnet. 92 Jahre später, im Jahre [[1945]], wurde entdeckt, dass die letzten 180 Stellen falsch waren. (Siehe auch die Tabelle unten, die etwas andere Jahreszahlen angibt)
* Die Nummerierung der Versionen des Textsatzprogramms [[TeX]] von [[Donald Ervin Knuth|Donald Knuth]] nähert sich <math>\pi</math> an. Die aktuelle Version aus dem Jahr [[2002]] trägt die Nummer 3.141592 <!-- http://www.tug.org/tex-archive/systems/knuth/tex/tex.web -->
* Wissenschaftler senden mit [[Radioteleskop]]en die Kreiszahl ins [[Weltall]]. Sie sind der Meinung, dass andere Zivilisationen diese Zahl kennen müssen, wenn sie das Signal auffangen können
* Der aktuelle Rekord im Pi-Vorlesen liegt bei 108.000 Nachkommastellen in 30 Stunden. Der Weltrekordversuch begann am 3. Juni 2005 um 18:00 Uhr und wurde am 05. Juni 2005 pünktlich um 0:00 Uhr erfolgreich beendet. Über 360 freiwillige Leser lasen jeweils 300 Nachkommastellen. Aufgestellt und organisiert wurde der Weltrekord von Lisa Grieb und Svenja Häuser vom [[Mathematikum]] in [[Gießen]]
* Auf dem Album 'Aerial' von [[Kate Bush]] ist ein Lied der Zahl Pi gewidmet.
* An der 1,142,905,318,634 Nachkommastelle von Pi findet man laut Yasumasa Kanada wieder die Folge 314159265358.


Die nebenstehende Darstellung zeigt die Kreiszahl <math>\pi</math> als Strecke, erstellt mit Hilfe der [[Quadratrix des Hippias]].
=== Merkregeln ===
Immer wieder haben lange Zahlenfolgen zu einfachen [[Merkspruch|Merksätzen]] geführt, bei denen die Anzahl der Buchstaben jedes Wortes jeweils eine Stelle der Zahl anzeigt:


Es beginnt mit einer Geraden ab dem Punkt <math>A</math> und einer Senkrechten auf diese Gerade durch <math>A</math>. Anschließend wird der Halbkreis mit dem Radius <math>\overline{AB} = 1</math> um <math>A</math> gezogen; dabei ergeben sich die Schnittpunkte <math>B, D</math> und <math>E</math>. Nun konstruiert man das Quadrat <math>ABCD</math> mit der Seitenlänge <math>a = 1</math>. Es folgt die Festlegung der Quadratrix, ohne „Lücke“<ref>{{Internetquelle |autor=Horst Hischer |url=http://horst.hischer.de/publikationen/zeitschr-beitraege/1994-MathSchule-MU_Gesch/1994-Math-Gesch-Teil2.pdf#5 |titel=Mathematik in der Schule. Geschichte der Mathematik … |titelerg=(2). Lösung klassischer Probleme |werk=''(5) Probleme der Trisectrix'' |datum=1994 |seiten=283–284 |format=PDF |abruf=2022-07-21}}</ref> auf der [[Kartesisches Koordinatensystem|<math>x</math>-Achse]]. Hierfür wird der Bezug der Kurve nicht auf die <math>x</math>-Achse, sondern auf die <math>y</math>-Achse gewählt. Die Quadratrix (rot) verläuft somit durch <math>D</math> und <math>E</math>. Für diese Lage der Quadratrix (<math>a=1</math>) gilt die kartesische Gleichung:<ref name="Underwood">Dudley Underwood: ''The Trisectors''. Cambridge University Press 1994, ISBN 0-88385-514-3, S. 6–8 ({{Google Buch |BuchID=tp3kHvbMjqUC |Seite=6 |Linktext=Auszug (Google) |KeinText=ja}})</ref><ref name="MactTutor1">{{MacTutor|id=Quadratrix|title=Quadratrix of Hippias|page=cur}}</ref>
Der im Deutschen sicherlich bekannteste Merksatz ist folgender:
:<math> x=y \cdot \cot \left(\frac{\pi}{2a} \cdot y \right)</math>
:''Wie, o dies <math>\pi</math>. Macht ernstlich so vielen viele Müh,''<br />''Lernt immerhin, Jünglinge, leichte Verselein, wie so zum Beispiel dies dürfte zu merken sein!''


Die Quadratrix schneidet nach dem [[Satz des Dinostratos]] die Seite <math>\overline{AB}</math> ihres zugehörigen Quadrates im Punkt <math>F</math> und generiert damit auf der Geraden, nun als [[Zahlengerade]] genutzt, den Wert <math>\tfrac{2}{\pi}</math>. Das Errichten der Senkrechten auf die Strecke <math>\overline{AB}</math> ab <math>\tfrac{2}{\pi}</math> bis zum Halbkreis ergibt den Schnittpunkt <math>G</math>. Nach der Verlängerung der Strecke <math>\overline{BC}</math> über <math>C</math> hinaus und dem Zeichnen einer geraden Linie ab <math>A</math> durch <math>G</math> bis zur Verlängerung ergibt sich der Schnittpunkt <math>H</math>. Eine Möglichkeit u.&nbsp;a.&nbsp;ist nun, die Länge der Strecke <math>\overline{AH}</math> mit Hilfe des Strahlensatzes zu bestimmen. In der Zeichnung ist ersichtlich, dass <math>\tfrac{2}{\pi}</math> der Strecke <math>\overline{AF}</math> entspricht. Infolgedessen sind nach dem [[Strahlensatz#Formulierung der Strahlensätze|ersten Strahlensatz]] die Verhältnisse der Abschnitte
Ausführlich bis auf 31 Stellen:
: <math>|AF| : |AB| = |AG| : |AH|</math>,
:''Nie, o Gott, o guter, verliehst Du meinem Hirne die Kraft, mächtige Zahlreih'n dauernd verkettet bis in die späteste Zeit getreu zu merken; drum hab' ich Ludolfen mir zu Lettern umgeprägt.''
umgeformt und die entsprechenden Werte eingesetzt ergibt sich
: <math>|AH| = \frac{\frac{1}{1}}{\frac{2}{\pi}}\cdot 1 = \frac{\pi}{2}</math>.


Nun wird der Kreisbogen mit dem Radius <math>\overline{AH}</math> um <math>A</math> bis auf die Zahlengerade gezogen; es entsteht der Schnittpunkt <math>\tfrac{\pi}{2}</math>. Der abschließende [[Thaleskreis]] über <math>\tfrac{\pi}{2}</math> ab dem Punkt <math>A</math> ergibt somit exakt die Kreiszahl <math>\pi</math>.
Kürzer ist:
:''Gib O Gott, O Vater Fähigkeit zu lernen!''


=== Mithilfe der archimedischen Spirale ===
Oder:
Eine sehr einfache Konstruktion der Kreiszahl <math>\pi</math> zeigt das folgende Bild, erzeugt mithilfe der [[Archimedische Spirale|archimedischen Spirale]]. Wird als [[Archimedische Spirale#„Windungsabstand“|Windungsabstand]] (mit <math>a=2</math>) <math> a\cdot \tfrac{\pi}{2}</math> gewählt, so schneidet der Graph der Spirale die <math>y</math>-Achse in <math>B</math> und liefert somit bereits nach einer Vierteldrehung <math> \overline{OB}=\pi.</math><ref>{{Literatur |Autor=Claudi Alsina, Roger B. Nelsen |Titel=Charming Proofs: A Journey Into Elegant Mathematics |Verlag=MAA |Ort= |Datum=2010 |ISBN=978-0-88385-348-1 |Seiten=145–146 |Fundstelle=Theorem 9.5. The Archimedean spiral squares circles. |Online=https://books.google.de/books?id=mIT5-BN_L0oC&pg=PA145#v=onepage&q&f=false}}</ref> Der auf die <math>y</math>-Achse projizierte Halbkreis mit Radius <math>r = 1</math> sowie die Strecke <math>\overline{OC}=\pi</math> (grüne Linien) dienen lediglich der Verdeutlichung des Ergebnisses.
:''Ist's doch, o Isaak, schwierig zu wissen wofür sie steht!''
<gallery mode="packed" heights="300">
01 Kreiszahl-Archimedische Spirale.svg|Kreiszahl <math>\pi</math> mithilfe der archimedischen Spirale
01 Kreiszahl-Sinusfunktion.svg|Kreiszahl <math>\pi</math> mithilfe der Sinuslinie
</gallery>


=== Mithilfe der Sinuslinie ===
Ein englisches Gedicht mit 12 Nachkommastellen ist:
Die Konstruktion der Kreiszahl <math>\pi</math> mithilfe des [[Funktionsgraph|Graphen]] der [[Sinus und Kosinus|Sinusfunktion]] <math>f(x)=\mathrm{sin}(x)</math>, auch als Sinuslinie bezeichnet, ist eine der einfachsten ihrer Art. Sie durchläuft zuerst den Punkt <math>O</math> und liefert schließlich beim zweiten Überqueren der Zahlengerade (Winkel <math>\alpha = 180^\circ</math>) die Kreiszahl <math>\pi</math> als Länge, d.&nbsp;h. den halben Umfang des [[Einheitskreis]]es.


== Experimentelle Konstruktion ==
:''See I have a rhyme assisting''
[[Datei:01-Pi-Konstruktion-Wasserhöhe.svg|mini|hochkant=1.4|Kreiszahl <math>\pi</math> als experimentelle Konstruktion]]
:''My feeble brain, its tasks ofttimes resisting.''


Die folgende Methode nutzt die in der Kreisfläche „versteckte“ Kreiszahl <math>\pi</math>, um mit Hilfe experimenteller Physik den Wert von <math>\pi</math> als messbare Größe darzustellen.<ref>'' [[v:Konstruktion von pi/Schwimmbadmethode/Beispiel|Konstruktion von π – Schwimmbadmethode]]'' ([[Wikiversity]])</ref>
Viele Stellen hinter dem Komma verbirgt diese englische Folge:
:''Now I, even I, would celebrate. In rhymes unapt, the great''
:''Immortal Syracusan, rivaled nevermore, who in his wondrous lore, passed on before, left men his guidance, how to circles mensurate.''


Ein [[Zylinder (Geometrie)|Zylinder]] mit dem Radius <math>r = 1</math> und der Gefäßhöhe <math>h_{GZ} \approx 1{,}5</math> wird bis auf die Höhe <math>h_Z = 1</math> mit Wasser gefüllt. Die so bestimmte Wassermenge wird nun vom Zylinder in einen [[Quader]] umgefüllt, der eine quadratische Grundfläche mit Seitenlänge <math>a = 1</math> und eine Gefäßhöhe von <math>h_{GQ}\approx 4</math> aufweist.
Der folgende französische Merkspruch ehrt ebenfalls Archimedes:
:''Que j'aime à faire connaître un nombre utile aux sages! Immortel Archimède, artiste, ingénieur,''
:''Qui de ton jugement peut priser la valeur? Pour moi ton problème eut de pareils avantages.''


Wassermenge im Zylinder <math>V_Z</math> in Volumeneinheiten [VE]:
Weitere Möglichkeiten sind:
: <math>V_Z = r^2 \pi h_Z = 1^3 \cdot \pi = 3{,}141\dotso \,\mathrm{[VE]}</math><ref>Arnfried Kemnitz: ''Gerade Kreiszylinder''; Mathematik zum Studienbeginn: Grundlagenwissen für alle technischen, mathematisch-naturwissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge, Springer-Verlag, 2010, S. 155 ff. ({{Google Buch |BuchID=nSuoAONBwBQC |Seite=156}}).</ref>
:''How I wish I could enumerate PI easily ...''
:''How I want a drink, alcoholic of course, after the heavy lectures involving quantum mechanics. All of thy geometry, Herr Planck, is fairly hard.''
:''May I have a large container of coffee? – Thank You!''


Wasserstand im Quader <math>h_\text{Q}</math> in Längeneinheiten [LE]:
Besonders lang ist:
: <math>V_Q = a^2 h_Q = 1^2 h_Q = V_Z</math>, daraus <math>h_Q</math><ref>Arnfried Kemnitz: ''Parallelepiped und Würfel''; Mathematik zum Studienbeginn: Grundlagenwissen für alle technischen, mathematisch-naturwissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge, Springer-Verlag, 2010, S. 153–154 ({{Google Buch |BuchID=nSuoAONBwBQC |Seite=154}}).</ref>
:[http://users.aol.com/s6sj7gt/mikerav.htm ''Poe, E.: Near a Raven'']
: <math>h_Q = \frac{1^3 \pi}{1^2} = \pi = 3{,}141\dotso \,\mathrm{[LE]}</math>
:Ein Gedicht von Mike Keith, das er 1995 in Anlehnung an [[Edgar Allan Poe]]s ''[[Der Rabe (Poe)|The Raven]]'' geschrieben hat. Mit Hilfe des Gedichtes kann man sich <math>\pi</math> auf 740 Stellen genau merken.


Das Ergebnis zeigt: Eine Wassermenge, die in einem Zylinder mit dem Radius <math>r = 1</math> den Wasserstand <math>1\;\mathrm{[LE]}</math> hat, liefert – umgefüllt in den Quader <math>(a = 1)</math> – den Wasserstand <math>\pi \,\mathrm{[LE]}</math>.
=== Auf der Jagd nach <math>\pi</math> – Tabelle ===

{| border="1" cellpadding="3" cellspacing="0" style="width:650px"
== Formeln und Anwendungen ==
|-
=== Formeln, die π enthalten ===
| '''Mathematiker''' || '''Jahr'''
[[Datei:Carl Friedrich Gauss.jpg|mini|hochkant|[[Carl Friedrich Gauß]]]]
| style="text-align:right" | '''Dezimalstellen'''
[[Datei:Joseph Fourier.jpg|mini|hochkant|[[Jean Baptiste Joseph Fourier]]]]
==== Formeln der Geometrie ====
In der [[Geometrie]] treten die Eigenschaften von <math>\pi</math> als Kreiszahl unmittelbar hervor.
* Umfang eines Kreises mit Radius <math>r</math>: <math>U = 2 \pi r</math>
* Fläche eines Kreises mit Radius <math>r</math>: <math>A = \pi r^2</math>
* [[Volumen]] einer [[Kugel]] mit Radius <math>r</math>: <math>V = \frac{4}{3} \pi r^3</math>
* [[Flächeninhalt|Oberfläche]] einer Kugel mit Radius <math>r</math>: <math>A_O = 4 \pi r^2</math>
* n-dimensionale Volumen einer [[Sphäre (Mathematik)|n-Sphäre]] mit Radius <math>r</math>: <math>V_n = \frac{\pi^{\tfrac{n}{2}}}{\Gamma\big({\tfrac{n}{2}\!+\!1}\big)} r^n</math>
* n−1-dimensionale Hülle einer n-Sphäre mit Radius <math>r</math>: <math>A_n = \frac{2 \pi^{\tfrac{n}{2}}}{\Gamma\big(\tfrac{n}{2}\big)} r^{n-1}</math>
* Volumen eines [[Zylinder (Geometrie)|Zylinders]] mit Radius <math>r</math> und Höhe <math>a</math>: <math>V = r^2 \pi a</math>
* Volumen eines durch die Rotation des Graphen <math>y=f(x)</math> um die <math>x</math>-Achse definierten [[Rotationskörper]]s mit den Grenzen <math>a</math> und {{nowrap|<math>b</math>:}} <math>V = \pi \int_a^b \!\!f(x)^2 \mathrm{d}x</math>

==== Formeln der Analysis ====
Im Bereich der [[Analysis]] spielt <math>\pi</math> ebenfalls in vielen Zusammenhängen eine Rolle, zum Beispiel bei
* der Integraldarstellung <math>\pi = \int_{-\infty}^\infty \frac{\mathrm{d} x}{1 + x^2} = 2\cdot \int_{-1}^1 \frac{\mathrm{d} x}{1 + x^2}</math>, die [[Karl Weierstraß]] 1841 nutzte, um <math>\pi</math> zu definieren,<ref>{{Literatur |Hrsg=Guido Walz |Titel=Weierstraß-Definition von <math>\pi</math> |Sammelwerk=Lexikon der Mathematik |Auflage=1. |Verlag=Spektrum Akademischer Verlag |Ort=Mannheim/Heidelberg |Datum=2000 |ISBN=3-8274-0439-8}}</ref>
* der [[Reihe (Mathematik)|unendlichen Reihe]]: <math>\sum_{n=1}^{\infty} \frac{1}{n^2} = \frac{\pi^2}{6}</math> ([[Leonhard Euler|Euler]], siehe [[Basler Problem]] und auch [[Riemannsche ζ-Funktion#Spezielle Funktionswerte|Riemannsche Zetafunktion]]),
* der [[gauß]]schen [[Normalverteilung]]: <math>\int_{-\infty}^{\infty} \!\! e^{-x^2} \mathrm{d}x = \sqrt\pi</math> oder in anderer Darstellung: <math>\int_{\mathbb{R}^2} \!\! e^{-|x|^2} \mathrm{d}x = \pi</math>,
* der [[Stirling-Formel]] als Näherung der [[Fakultät (Mathematik)|Fakultät]] für große <math>n</math>: <math>\;\;n! \approx \sqrt{2 \pi n} \left(\frac{n}{e}\right)^{\!n}</math>,
* der [[Fourier-Transformation]]: <math>F(\omega) = \mathcal{F}\{f\}(\omega)= \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int_{-\infty}^\infty f(t) e^{-\mathrm{i} \omega t} \,\mathrm{d} t</math>.
* den Formeln der Funktionentheorie: Wie für alle Teilgebiete der Analysis ist auch für die [[Funktionentheorie]] (und darüber hinaus für die gesamte [[komplexe Analysis]]) die Kreiszahl von grundlegender Bedeutung. Als herausragende Beispiele sind hier
** die [[Eulersche Identität|Euler-Identität]] <math>e^{\mathrm{i} \pi} + 1 = 0</math><ref group="A">Die ''Euler-Identität'' wird als Kombination der Kreiszahl <math>\pi</math>, der ebenfalls transzendenten [[Eulersche Zahl|eulerschen Zahl]] <math>e</math>, der [[Komplexe Zahl|imaginären Einheit]] <math>\mathrm{i}</math> und der beiden algebraischen [[Neutrales Element|Basisgrößen]] <math>0</math> und <math>1</math> als eine der „schönsten mathematischen Formeln“ angesehen.</ref> zu nennen sowie
** die [[Cauchysche Integralformel|Integralformel von Cauchy]] <math>f(z) = \frac{1}{2\pi \mathrm{i}} \oint_{\gamma} \frac{f(\zeta)}{\zeta - z}\mathrm{d}\zeta</math>.<ref>E. Freitag: ''Funktionentheorie 1.'' Springer Verlag, ISBN 3-540-31764-3, S.&nbsp;87.</ref><ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Behnke, Friedrich Sommer |Titel=Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veränderlichen |Reihe=Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen |BandReihe=77 |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin / Heidelberg / New York |Datum=1965 |Seiten=120 ff.}}</ref>

Darüber hinaus wird die Bedeutung der Kreiszahl ebenfalls augenfällig in den Formeln zur [[Partialbruchzerlegung]] der [[komplexwertig]]en [[Trigonometrische Funktion|trigonometrischen Funktionen]], die im Zusammenhang mit dem [[Satz von Mittag-Leffler]] stehen. Hier sind vor allem

* die [[Tangens und Kotangens#Reihenentwicklung|Partialbruchzerlegung des Kotangens]]:<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Behnke, Friedrich Sommer |Titel=Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veränderlichen |Reihe=Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen |BandReihe=77 |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin / Heidelberg / New York |Datum=1965 |Seiten=245–246}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Konrad Knopp]] |Titel=Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen |Reihe=Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften |BandReihe=2 |Auflage=5., berichtigte |Verlag=Springer Verlag |Ort=Berlin (u.&nbsp;a.) |Datum=1964 |ISBN=3-540-03138-3 |Seiten=212–213}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Konrad Knopp |Titel=Funktionentheorie II. Anwendungen und Weiterführung der allgemeinen Theorie |Reihe=Sammlung Göschen |BandReihe=703 |Auflage=11. |Verlag=de Gruyter |Ort=Berlin |Datum=1965 |Seiten=41–43}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Herbert Meschkowski]] |Titel=Unendliche Reihen |Auflage=2., verbesserte und erweiterte |Verlag=BI Wissenschaftsverlag |Ort=Mannheim u.&nbsp;a. |Datum=1982 |ISBN=3-411-01613-2 |Seiten=150 ff.}}</ref>
:: <math>
\begin{align}
\pi \,\cot \pi z &= \sum_{n={-\infty}}^{+ \infty} \frac{1}{z+n} \\
&= \frac{1}{z} + \sum_{n=1}^\infty \left( \frac{1}{z-n} + \frac{1}{z+n} \right) \\
&= \frac{1}{z} + 2z \cdot \sum_{n=1}^\infty \frac{1}{z^2-n^2} \\
&= z \cdot \sum_{n={-\infty}}^{+ \infty} \frac{1}{z^2-n^2} \quad (z \in {\Complex \setminus \Z}) \\
\end{align}
</math>

zu erwähnen sowie die daraus – neben weiteren! – zu gewinnenden

* Partialbruchzerlegungen zu [[Sinus und Kosinus]]:
:: <math>
\begin{align}

\Big( \frac{\pi}{\sin\pi z} \Big)^2 &= \sum_{n={-\infty}}^{+ \infty} \frac{1}{(z-n)^2} \quad (z \in {\Complex \setminus \Z}) \\

\Big( \frac{\pi}{\cos\pi z} \Big)^2 &= \sum_{n={-\infty}}^{+ \infty} \frac{1}{\Big(z- \tfrac{2n-1}{2} \Big)^{\!2}} \quad \left(z \in \Complex \setminus \left\{ \frac{2n-1}{2} \colon n \in \Z \right\} \right) \\

\end{align}
</math>

Die obige Partialbruchreihe zum Sinus liefert dann durch [[Substitution (Mathematik)|Einsetzen]] von <math>z=\frac{1}{2}</math> die bekannte [[Reihe (Mathematik)|Reihendarstellung]]<ref>{{Literatur |Autor=[[Klaus Jänich]] |Titel=Einführung in die Funktionentheorie |Auflage=2. |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin (u.&nbsp;a.) |Datum=1980 |ISBN=3-540-10032-6 |Seiten=140}}</ref>

:: <math>
\frac{{\pi}^2}{8} = 1 + \frac {1}{9} + \frac {1}{25} + \frac {1}{49}+ \cdots = \sum_{n=1}^{\infty} \frac{1}{(2n-1)^{2}}</math>,
die ihrerseits direkt zu der '''eulerschen Reihendarstellung'''

:: <math>
\frac{{\pi}^2}{6} = 1 + \frac {1}{4} + \frac {1}{9} + \frac {1}{16}+ \cdots = \sum_{n=1}^{\infty} \frac{1}{n^2}
</math>

führt, siehe [[Basler Problem]].

Neben diesen von den Partialbruchreihen herrührenden π-Formeln kennt die Funktionentheorie noch eine große Anzahl weiterer davon, die statt der Darstellung mit unendlichen Reihen eine Darstellung mittels [[Unendliches Produkt|unendlicher Produkte]] aufweisen. Viele von ihnen gehen auf das Werk von Leonhard Euler zurück ([[#Produktformeln von Leonhard Euler|s.&nbsp;u.]]).

==== Formeln der Zahlentheorie ====
* Die [[relative Häufigkeit]], dass zwei zufällig gewählte [[natürliche Zahl]]en, die unterhalb einer Schranke <math>M</math> liegen, [[Teilerfremdheit|teilerfremd]] sind, [[Grenzwert (Folge)|strebt]] mit <math>M \rightarrow \infty</math> gegen {{nowrap|<math>\frac{6}{\pi^2}</math>}} (Satz von [[Ernesto Cesàro]], 1881<ref>[[Peter Bundschuh]]: ''Einführung in die Zahlentheorie.'' 6. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-76490-8, [http://books.google.de/books?id=XIdbpGLvY34C&pg=PA19 S.&nbsp;19&nbsp;f.], [http://books.google.de/books?id=XIdbpGLvY34C&pg=PA51 S.&nbsp;51&nbsp;f.]</ref>).
* Nimmt man eine ganze Zahl z, deren Dezimaldarstellung aus <math>n</math> Fünfen besteht, und berechnet das <math>10^{n+2}</math>-Fache des [[Sinus und Cosinus|Sinus]] des z-ten Teils eines [[Grad (Winkel)|Grades]], dann strebt das Resultat mit wachsendem <math>n</math> gegen ''π'':<ref>{{Internetquelle |autor=M. Bischoff |url=https://www.spektrum.de/kolumne/pi-ist-ueberall-die-geheimnisvollen-fuenfen-und-die-taylorreihe/2057220 |titel=Pi ist überall – Teil 3.14159: Die geheimnisvollen Fünfen |hrsg=Spektrum.de |datum=2022-09-23 |abruf=2022-10-20}}</ref>

:<math>
\lim_{n\to\infty}\,10^{n+2}
\sin\!\Big(\frac{\;1^\circ}{\underbrace{55\dots5}_{n-\text{mal}}}\Big)
=\lim_{n\to\infty}\,10^{n+2}
\sin\!\Bigg(\frac{\tfrac{\pi}{180}\,\mathrm{rad}}{\big\lfloor \tfrac{5}{9}\cdot 10^n \big\rfloor}\Bigg)
=\pi.
</math>
: Dabei ist <math>\lfloor \cdot \rfloor</math> die [[Gaußklammer]]. Dies entspricht letztlich der Konvergenz <math>\lim_{x\to\infty}x\cdot\sin\tfrac{\pi}{x}=\lim_{x\to\infty}x\cdot\tfrac{\pi}{x}=\pi</math>.

==== Formeln der Physik ====
In der [[Physik]] spielt <math>\pi</math> neben
* der Kreisbewegung: <math>\omega = 2 \pi f</math> ([[Winkelgeschwindigkeit]] gleich <math>2 \pi</math> mal Umlauffrequenz)
vor allem bei [[Welle]]n eine Rolle, da dort <math>\pi</math> über die [[Sinus und Kosinus|Sinus- und Kosinusfunktion]] eingeht; somit also zum Beispiel
* in der [[Quantenmechanik]]: <math>\Delta x \Delta p \ge \frac{h}{4 \pi}</math> ([[Heisenbergsche Unschärferelation]]),
außerdem
* in der Berechnung der [[Knicken|Knicklast]] <math>F_K=\frac{\pi^2EI}{s^2}</math>,
* bei der Reibung von Partikeln in Flüssigkeiten ([[Gesetz von Stokes]]) <math>F_R=6 \pi \, \eta \, r \, v</math>
* sowie beim [[Coulombsches Gesetz|Coulombschen Gesetz]] der [[Elektrostatik]] und [[Biot-Savart-Gesetz]] der [[Magnetostatik]].

==== Produktformeln von Leonhard Euler ====
* Wird die [[Folge (Mathematik)|Folge]] der [[Primzahl]]en mit <math>\bigl(p_k \bigr)_{k \in \N} = \bigl(2,3,5, \dots \bigr)</math> bezeichnet, so gilt:<ref>{{Literatur |Autor=Leonhard Euler |Titel=Einleitung in die Analysis des Unendlichen |Verlag=Springer Verlag |Ort=Berlin / Heidelberg / New York |Datum=1983 |ISBN=3-540-12218-4 |Seiten=230 ff. |Kommentar=Erster Teil der Introductio in Analysin Infinitorum – Reprint der Ausgabe Berlin 1885}}</ref>
::{| class="wikitable"
! colspan="4"| unendliches Produkt !!colspan="2"| endliche Approximation (3 Faktoren) !!colspan="2"| Abweichung von <math>\tfrac{{\pi}^2}{6}</math>, <math>\tfrac{{\pi}^4}{90}</math>,<math>\tfrac{{\pi}^6}{945}</math>, <math>\tfrac{{\pi}^8}{9450}</math>
|-
|-
|style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\frac{{\pi}^2}{6}</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \zeta(2)</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \frac{{\pi}^{2}}{2 \cdot 3}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>= \prod_{k=1}^{\infty} { \frac{{p_k}^2}{{p_k}^2 - 1} } </math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\textstyle {}^>_{\approx}\frac{2^2}{2^2 - 1} \cdot \frac{3^2}{3^2 - 1} \cdot \frac{5^2}{5^2 - 1} =\frac{4}{3} \cdot \frac{9}{8} \cdot \frac{25}{24}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\textstyle =: a_2</math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>1 - \tfrac{\sqrt[2]{6 \cdot a_2}}\pi</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\approx 2{,}54 \cdot 10^{-2}</math>
| Ägypten, Rechenbuch des Ahmes ([[Papyrus (Schreibmaterial)|Papyrus]] Rhind)
| 17. Jahrhundert v. Chr. || style="text-align:right" | 1
|-
|-
|style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\frac{{\pi}^4}{90}</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \zeta(4)</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \frac{{\pi}^{4}}{2 \cdot 3^2 \cdot 5}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>= \prod_{k=1}^{\infty} { \frac{{p_k}^4}{{p_k}^4 - 1} } </math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\textstyle {}^>_{\approx}\frac{2^4}{2^4 - 1} \cdot \frac{3^4}{3^4 - 1} \cdot \frac{5^4}{5^4 - 1} =\frac{16}{15} \cdot \frac{81}{80} \cdot \frac{625}{624}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\textstyle =: a_4</math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>1 - \tfrac{\sqrt[4]{90 \cdot a_4}}\pi</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\approx 1{,}37 \cdot 10^{-4}</math>
| [[Archimedes]] || ca. 250 v. Chr. || style="text-align:right" | 3
|-
|-
|style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\frac{{\pi}^6}{945}</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \zeta(6)</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \frac{{\pi}^{6}}{3^3 \cdot 5 \cdot 7}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>= \prod_{k=1}^{\infty} { \frac{{p_k}^6}{{p_k}^6 - 1} } </math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\textstyle {}^>_{\approx}\frac{2^6}{2^6 - 1} \cdot \frac{3^6}{3^6 - 1} \cdot \frac{5^6}{5^6 - 1} =\frac{64}{63} \cdot \frac{729}{728} \cdot \frac{15625}{15624}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\textstyle =: a_6</math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>1 - \tfrac{\sqrt[6]{945 \cdot a_6}}\pi</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\approx 1{,}56 \cdot 10^{-6}</math>
| [[Zu Chongzhi]] || ca. 480 || style="text-align:right" | 7
|-
|-
|style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\frac{{\pi}^8}{9450}</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \zeta(8)</math> ||style="border-style: solid none solid none;"| <math>= \frac{{\pi}^{8}}{2 \cdot 3^3 \cdot 5^2 \cdot 7}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>= \prod_{k=1}^{\infty} { \frac{{p_k}^8}{{p_k}^8 - 1} } </math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>\textstyle {}^>_{\approx}\frac{2^8}{2^8 - 1} \cdot \frac{3^8}{3^8 - 1} \cdot \frac{5^8}{5^8 - 1} =\frac{256}{255} \cdot \frac{6561}{6560} \cdot \frac{390625}{390624}</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\textstyle =: a_8</math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| <math>1 - \tfrac{\sqrt[8]{9450 \cdot a_8}}\pi</math> ||style="border-style: solid solid solid none;"| <math>\approx 2{,}25\cdot 10^{-8}</math>
| [[Jamshid Masud Al-Kashi]] || ca. 1424
| style="text-align:right" | 16
|-
|-
|style="border-style: solid none solid solid;"| ||style="border-style: solid none solid none; text-align:right"| <math>\vdots</math> &nbsp; ||style="border-style: solid none solid none;"| ||style="border-style: solid solid solid none;"| ||style="border-style: solid none solid solid;"| ||style="border-style: solid solid solid none; text-align:right"| <math>\vdots</math> ||style="border-style: solid none solid solid;"| ||style="border-style: solid solid solid none; text-align:right"| <math>\ddots</math>
| [[Ludolph van Ceulen]] || 1596 || style="text-align:right" | 35
|-
| [[Jurij Vega]] || 1794 || style="text-align:right" | 136
|-
| [[William Shanks]] || 1874 || style="text-align:right" | 527
|-
| Levi B. Smith, John W. Wrench || 1949
| style="text-align:right" | 1.120
|-
| Daniel Shanks, John W. Wrench || 1961
| style="text-align:right" | 100.265
|-
| [[Yasumasa Kanada]], Sayaka Yoshino, Yoshiaki Tamura
| 1982
| style="text-align:right" | 16.777.206
|-
| Yasumasa Kanada, Yoshiaki Tamura, Yoshinobu Kubo
| 1987
| style="text-align:right" | 134.217.700
|-
| Chudnovskys || 1989
| style="text-align:right" | 1.011.196.691
|-
| Yasumasa Kanada, Daisuke Takahashi || 1997
| style="text-align:right" | 51.539.600.000
|-
| Yasumasa Kanada, Daisuke Takahashi || 1999
| style="text-align:right" | 206.158.430.000
|-
| Yasumasa Kanada (nicht bestätigt)|| 2002
| style="text-align:right" | 1.241.100.000.000
|}
|}
: Siehe dazu auch die Artikel über die [[Zeta-Funktion]] <math>\zeta</math> und insbesondere den [[Spezielle Werte der Riemannschen Zeta-Funktion#Eigenschaften|Abschnitt ''Funktionswerte für gerade natürliche Zahlen'']].


* Auf Euler gehen auch die folgenden Produktformeln zurück, welche die Kreiszahl mit der [[Komplexe Zahl|komplexen]] [[Gammafunktion]] und dem komplexen [[Sinus und Kosinus]] verbinden:<ref>{{Literatur |Autor=[[Konrad Knopp]] |Titel=Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen |Reihe=Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften |BandReihe=2 |Auflage=5., berichtigte |Verlag=Springer Verlag |Ort=Berlin (u.&nbsp;a.) |Datum=1964 |ISBN=3-540-03138-3 |Seiten=397–398, 454}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Eberhard Freitag, Rolf Busam |Titel=Funktionentheorie 1 |Reihe=Springer-Lehrbuch |Auflage=3., neu bearbeitet und erweiterte |Verlag=Springer Verlag |Ort=Berlin (u.&nbsp;a.) |Datum=2000 |ISBN=3-540-67641-4 |Seiten=200–201}}</ref>
''Siehe auch:'' [[Liste der Mathematiker]], [[Wurzel 2]]
: Die erste der drei folgenden Formeln bezeichnet man auch als [[Gammafunktion#Grundlegende Funktionalgleichungen|eulerschen Ergänzungssatz]]. Bei den beiden anschließenden Produktformeln für Sinus und Kosinus handelt es sich um absolut konvergente Produkte. Beide Produktformeln ergeben sich aus dem Ergänzungssatz, wobei die Produktformel des Kosinus ihrerseits wegen <math>\cos(z) = \tfrac{\sin (2z)}{2 \sin (z)}</math> eine direkte Anwendung der Produktformel des Sinus ist.


:: <math>
== Quellen und Literatur ==
\begin{align}
* David Blatner: ''Pi, Magie einer Zahl.'' Rowohlt Taschenbuch Verlag 2001. ISBN 3-499-61176-7
\Gamma(z) \cdot \Gamma(1-z) &= \frac{\pi}{\sin \pi z} \quad (z \in \Complex \setminus \Z) \\
* Jean-Paul Delahaye: ''<math>\pi</math> – Die Story.'' Birkhäuser Verlag 1999. ISBN 3-7643-6056-9

* Jörg Arndt & Christoph Haenel: ''Pi – Algorithmen, Computer, Arithmetik'' (mit CD-ROM). Springer Verlag 1998, 2000 (2. Auflage). ISBN 3-540-66258-8
\sin \pi z &= \pi z \prod_{k=1}^\infty \left( 1 - \frac{z^2}{k^2} \right) \quad (z \in \Complex ) \\
* Jonathan M. Borwein & Peter B. Borwein: ''Pi and the AGM.'' Wiley Interscience, 1998, ISBN 047131515X.

* Keith Devlin, ''Sternstunden der modernen Mathematik.'' DTV, München 1992. ISBN 3423330163
\cos \pi z &= \prod_{k=1}^\infty \left( 1 - \frac{4z^2}{(2k-1)^2} \right) \quad (z \in \Complex) \\
* Paul Karlson: ''Vom Zauber der Zahlen. Eine unterhaltsame Mathematik für jedermann.'' (8., völlig neu überarb. Aufl.). Verlag Ullstein, Berlin 1965.

* [[Egmont Colerus]]: ''Vom Einmaleins zum Integral. Mathematik für Jedermann.'' Rowohlt, 1982 ISBN 3-49916-692-5
\end{align}
* Heinrich Tietze: ''Mathematische Probleme. Gelöste und ungelöste mathematische Probleme aus alter und neuer Zeit. Vierzehn Vorlesungen für Laien und Freunde der Mathematik.'' Verlag C. H. Beck, München 1990 ISBN 3-40602-535-8
</math>
* Jakow I. Perelman: ''Unterhaltsame Geometrie.'' Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1962

: Die Produktformel des Sinus führt dann mit <math>z = \mathrm i</math> zu dieser interessanten Beziehung ({{OEIS|A156648}}):<ref>{{Literatur |Autor=[[Konrad Knopp]] |Titel=Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen |Reihe=Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften |BandReihe=2 |Auflage=5., berichtigte |Verlag=Springer Verlag |Ort=Berlin (u.&nbsp;a.) |Datum=1964 |ISBN=3-540-03138-3 |Seiten=454}}</ref>
:: <math>
\begin{align}
\prod_{k=1}^\infty \left( 1 + \frac{1}{k^2} \right) &=\frac{e^{\pi} - e^{-\pi}}{2 \pi} &= \frac{\sinh \pi }{\pi} &\approx 3{,}6760779103749 \\
\end{align}
</math>

== Rezeption ==
=== Kuriositäten ===
[[Datei:Matheon2.jpg|mini|Pi-Boden[[mosaik]] am Eingang des Mathematikgebäudes der [[Technische Universität Berlin|TU&nbsp;Berlin]]]]
Im Jahr 1897 sollte im [[Vereinigte Staaten|US]]-[[Gliedstaat|Bundesstaat]] [[Indiana]] mit dem [[Indiana Pi Bill]] die Kreiszahl gesetzlich auf einen der von Hobbymathematiker Edwin J.&nbsp;Goodwin gefundenen Werte festgelegt werden, der sich auf übernatürliche Eingebungen berief. Aus seinen Arbeiten lassen sich unterschiedliche Werte für die Kreiszahl ableiten, unter anderem 4 oder {{Bruch|16|5}}. Nachdem er eine gebührenfreie Nutzung seiner Entdeckungen anbot, verabschiedete das [[Repräsentantenhaus]] diesen Gesetzentwurf einstimmig. Als Clarence A. Waldo, Mathematikprofessor der [[Purdue University]], davon zufällig bei einem Besuch des Parlaments erfuhr und Einspruch erhob, vertagte die zweite Kammer des [[Parlament]]s den Entwurf auf unbestimmte Zeit.<ref>Petr Beckmann: ''History of Pi''. St. Martin’s Press, 1974, ISBN 978-0-88029-418-8, S.&nbsp;174–177 (englisch).</ref>

=== Film ===
In der Science-Fiction-Serie ''[[Raumschiff Enterprise]]'' bemächtigt sich in Folge&nbsp;43, ''[[Der Wolf im Schafspelz (Raumschiff Enterprise)|Der Wolf im Schafspelz]]'' (orig. Titel ''Wolf in the Fold''), ein fremdes Wesen des Bordcomputers. Der 1.&nbsp;Offizier Spock befiehlt darauf dem Computer, die Zahl&nbsp;Pi bis auf die letzte Nachkommastelle zu berechnen. Durch diese Aufgabe wird der Computer so überfordert, dass das Wesen den Computer wieder verlässt.<ref>{{Internetquelle |url=https://memory-alpha.fandom.com/wiki/Wolf_in_the_Fold_(episode) |titel=Wolf in the Fold (episode), siehe Act Four |hrsg=Fandom |abruf=2023-11-19}}</ref>

[[Darren Aronofsky]] führte 1998 die Regie in dem Science-Fiction Thriller'' [[Pi (Film)|Pi]]''. Er handelt von dem mathematischen Genie ''Maximilian Cohen'', gespielt von [[Sean Gullette]]. Cohen ist überzeugt, dass mithilfe einer allgemein gültigen Weltformel die Zukunft berechenbar ist. Er ist sich sicher im Steigen und Fallen der Aktienkurse ein immer wiederkehrendes Muster zu erkennen, das sich auch in der unendlich langen Zahl Pi wieder findet. Aktienkurse wären somit vorhersehbar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.filmstarts.de/kritiken/13351.html |titel=Pi |hrsg=Filmstarts |abruf=2023-11-19}}</ref>

In der [[Filmkomödie]] ''[[Nachts im Museum 2]]'' (2009) geht es in der fiktiven Handlung u.&nbsp;a. darum, dass aus dem [[American Museum of Natural History|Naturhistorischen Museum in New York]] die ägyptischen Exponate – menschliche Gestalten – in die Archive des [[Smithsonian Institution|Smithsonian]] Museums in [[Washington, D.C.]] ausgelagert wurden. Aufgrund der Übersiedlung können die Gestalten nur noch durch Eingabe eines Codes in die goldene Tafel des [[Pharao]]s Ahkmenrah zum Leben erweckt werden. Der nach Ahkmenrahs Tod geänderte Code wird von kleinen Wackelkopf-[[Albert Einstein|Einsteins]]<ref>{{Internetquelle |url=https://natm.fandom.com/wiki/Albert_Einstein_bobbleheads |titel=Albert Einstein bobbleheads |hrsg=Fandom |abruf=2023-11-20}}</ref> als Pi erkannt. Einer von ihnen verrät den Code dem irrtümlich zum Leben erweckten Pharao Kahmunrah, der ältere böse Bruder Ahkmenrahs. Kahmunrah gibt Pi in die goldene Tafel ein und öffnet so das Tor zur Unterwelt...<ref>{{Internetquelle |url=https://natm.fandom.com/wiki/Night_at_the_Museum:_Battle_of_the_Smithsonian |titel=Night at the Museum: Battle of the Smithsonian, siehe Plot |hrsg=Fandom |abruf=2023-11-19}}</ref>

=== Musik ===
Wie die beiden folgenden Beispiele zeigen, findet Pi auch in der Musik Beachtung.

Die britische Sängerin [[Kate Bush]] hat ein Lied der Zahl&nbsp;Pi gewidmet.<ref>{{Internetquelle |url=https://genius.com/Kate-bush-pi-lyrics |titel=π (Pi) |abruf=2025-02-12 |autor=Kate Bush |datum=2005-11-07 |sprache=en |kommentar=Text des Lieds}}</ref> Es ist das zweite Lied im 2005 erschienenen Doppelalbum ''[[Aerial (Album)|Aerial]]''.<ref>{{Internetquelle |autor=Kate Bush |url=https://www.youtube.com/watch?v=8phCv78JvWw |titel=Pi (2. Lied) |hrsg=YouTube |abruf=2023-11-19}}</ref>

Die progressive [[Deathcore]]-Band [[After the Burial]] hat auf ihrem Debütalbum ''Forging a Future Self'' das Lied ''Pi (The Mercury God of Infinity)'' veröffentlicht. Es besteht aus einem Akustikgitarrensolo, auf das ein [[Breakdown (Musik)|Breakdown]] folgt, dessen Rhythmus an die ersten 110 [[Dezimalstelle]]n der Kreiszahl angelehnt ist.<ref group="A">Das Lied auf YouTube mit Erklärung des Rhythmus in der Videobeschreibung, verfasst von einem der Gitarristen. {{YouTube |id=v2ZLV-aYvB8}}.</ref>

=== Kultur ===
[[Datei:U1 Karlsplatz Kunst Factoid Pi.jpg|mini|[[Pi (Kunstprojekt)|Pi]] in der Wiener [[Opernpassage]]. Die Zahl steht in der Mitte der Spiegelwand.]]
Die im November 2006 eröffnete Medieninstallation [[Pi (Kunstprojekt)|Pi]] in der Wiener [[Opernpassage]] widmet sich unter anderem der Kreiszahl.

Eine bemerkenswerte künstlerische Darstellung der Zahl Pi ist in [[Wien]] zu sehen. Die im November 2006 eröffnete Medieninstallation [[Pi (Kunstprojekt)|Pi]] von [[Ken Lum]] erreicht man beispielsweise bei einem Spaziergang ab dem [[Wiener Naschmarkt|Naschmarkt]], weiter in Richtung Karlsplatz und schließlich abwärts in die denkmalgeschützte Fußgängerunterführung unter der Ringstraße, sprich [[Opernpassage]]. Zu sehen ist Pi mit 478 Nachkommastellen in der Nähe der U-Bahn-Station-Karlsplatz.<ref>{{Internetquelle |autor=Ken Lum |url=https://www.koer.or.at/projekte/pi/ |titel=Kunstprojekt Pi |hrsg=Kunst im öffentlichen Raum |abruf=2023-11-21}}</ref>

Freunde der Zahl Pi feiern am 14.&nbsp;März (in US-amerikanischer [[Datumsformat|Notation]] 3/14) den [[Pi-Tag]] und am 22.&nbsp;Juli (in US-amerikanischer Notation 7/22) den [[Pi Approximation Day]]. Hierzu gibt es eine Resolution (H. Res.224) vom Repräsentantenhaus der USA aus dem Jahr 2009.<ref>[https://www.gpo.gov/fdsys/pkg/BILLS-111hres224eh/pdf/BILLS-111hres224eh.pdf Offizieller Beschluss] des [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten]] (PDF)</ref>

=== Literatur ===
Im Roman ''[[Der Zauberberg]]'' von [[Thomas Mann]] schildert der Erzähler im Kapitel ''Der große Stumpfsinn'' auf mitleidig-belächelnde Weise, wie die Nebenfigur des Staatsanwalts Paravant den „verzweifelten Bruch“ Pi zu enträtseln versucht. Paravant glaubt, dass die „planende Vorsehung“ ihn dazu bestimmt habe, „das transzendente Ziel in den Bereich irdisch genauer Erfüllung zu reißen“. Er bemüht sich, in seiner Umgebung eine „humane Empfindlichkeit zu wecken für die Schande der Verunreinigung des Menschengeistes durch die heillose Irrationalität dieses mystischen Verhältnisses“, und fragt sich, „ob nicht die Menschheit sich die Lösung des Problems seit Archimedes’ Tagen viel zu schwer gemacht habe, und ob diese Lösung nicht in Wahrheit die kindlich einfachste sei.“ In diesem Zusammenhang erwähnt der Erzähler den historischen [[Zacharias Dase]], der Pi bis auf zweihundert Stellen nach dem Komma berechnet hat.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Mann |Hrsg=Gutenberg eBook |Titel=Der große Stumpfsinn, suche „Verhältniszahl pi“ |TitelErg=Der Zauberberg |Band=2 |Verlag=S. Fischer |Ort=Berlin |Datum=1924 |Kapitel=Siebentes Kapitel |Sprache=de |Online=https://www.gutenberg.org/cache/epub/65662/pg65662-images.html |Abruf=2023-11-18}}</ref>

Das Buch [[Contact (Roman)|Contact]] von [[Carl Sagan]], veröffentlicht 1981, beschreibt das [[Search for Extraterrestrial Intelligence|SETI]]-Programm zur Suche nach außerirdischer Intelligenz und damit verbundene philosophische Betrachtungen. Es endet mit der fiktiven Beantwortung der Frage, ob das [[Universum]] zufällig entstanden ist oder planvoll geschaffen wurde. Die Zahl Pi spielt für die im Rahmen der Handlung folgerichtige Antwort die zentrale Rolle.

=== Pi-Sport ===
{{Hauptartikel|Pi-Sport}}
Das Auswendiglernen der Zahl Pi ist die beliebteste Möglichkeit, das Merken langer Zahlen unter Beweis zu stellen. Für das Memorieren werden spezielle [[Mnemotechnik]]en angewandt. Die Technik unterscheidet sich dabei nach den Vorlieben und Begabungen des Gedächtniskünstlers sowie der Menge der zu memorierenden Nachkommastellen. Für das Merken der ersten Ziffern von Pi gibt es [[Pi-Sport#Merkregeln|Merkregeln]]. Daraus ist ein regelrechter Sport geworden, wie z.&nbsp;B. Pi mit tausenden von Ziffern in einem Team vorzulesen oder sie als Einzelperson aufzuzählen.

Der aktuelle Rekord im Pi-Vorlesen liegt bei 108.000 Nachkommastellen in 30&nbsp;Stunden. Der Weltrekordversuch begann am 3.&nbsp;Juni 2005 um 18:00&nbsp;Uhr und wurde am 5.&nbsp;Juni 2005 um 0:00&nbsp;Uhr erfolgreich beendet. Über 360 Leser lasen jeweils 300 Nachkommastellen. Organisiert wurde der Weltrekord vom [[Mathematikum]] in [[Gießen]].<ref>{{Internetquelle |autor=Britta Mersch |url=https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/108-000-stellen-nach-dem-komma-mathefans-schaffen-weltrekord-im-pi-vorlesen-a-359263.html |titel=Mathefans schaffen Weltrekord im Pi-Vorlesen |hrsg=Spiegel Panorama |datum=2005-06-06 |abruf=2023-10-25}}</ref>

Im Pi-Aufzählen lag der inoffizielle Weltrekord im Oktober 2006 bei 100.000 Stellen, aufgestellt von Akira Haraguchi. Der Japaner brach damit seinen ebenfalls noch inoffiziellen alten Rekord von 83.431 Nachkommastellen. Der Inder Suresh Kumar Sharma ist offizieller Weltrekordhalter mit bestätigten 70.030 Nachkommastellen, die er am 21.&nbsp;Oktober 2015 fehlerfrei in einer Zeit von 17&nbsp;Stunden 14&nbsp;min aufsagte.<ref name="pwrl">{{Internetquelle |url=https://www.pi-world-ranking-list.com/?page=lists&category=pi |titel=Pi World Ranking List |werk=pi-world-ranking-list.com |abruf=2024-07-26}}</ref> Den deutschen Rekord hält seit dem 15.&nbsp;März 2024 die Frankfurter Gedächtniskünstlerin Susanne Hippauf mit 18.026 fehlerfrei aufgezählten Nachkommastellen.<ref name="pwrl" /> Sie brauchte dafür 3&nbsp;Stunden und 5&nbsp;Minuten.<ref name="pwrl" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/pi-wettbewerb-gedaechtniskuenstleritn-susanne-hippauf-stellt-neuen-nationalen-rekord-auf-a-40ba3dda-154c-4284-a1ab-5271e2642c7e |titel=18.026 Nachkommastellen. Gedächtniskünstlerin stellt neuen Rekord bei Pi-Wettbewerb auf |werk=Spiegel.de |datum=2024-03-17 |abruf=2024-07-26}}</ref>

=== Alternative Kreiszahl τ ===
Der amerikanische Mathematiker [[Robert Palais]]<ref group="A">[https://zbmath.org/authors/palais.bob S. „Palais, Bob“ in der Datenbank ''zbMATH Open'' !]</ref> schlug 2001 in einer Ausgabe des Mathematik-Magazins ''[[The Mathematical Intelligencer]]'' vor, für {{nowrap|<math>\pi</math>,}} statt wie bisher den Quotienten aus Umfang und ''Durchmesser'' eines Kreises, in Zukunft den Quotienten aus Umfang und ''Radius'' (entsprechend {{nowrap|<math>2\pi</math>)}} als grundlegende Konstante zu verwenden.<ref>Bob Palais: ''π is wrong!'' In: ''The Mathematical Intelligencer.'' Band 23, Nr. 3, 2001, Springer-Verlag, New York, S.&nbsp;7–8. [http://www.math.utah.edu/%7Epalais/pi.pdf math.utah.edu] (PDF; 144&nbsp;kB).</ref> Seine Argumentation beruht darauf, dass in vielen mathematischen Formeln der Faktor <math>2</math> vor der Kreiszahl auftauche. Als weiteres Argument führt er an, dass die neue Konstante im [[Bogenmaß]] einen Vollwinkel darstelle, statt wie <math>\pi</math> einen halben Winkel, und so weniger willkürlich wirke. Die neu normierte Kreiszahl,<ref>{{Internetquelle |autor=Ulrich Pontes |url=https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,771007,00.html#ref=nldt |titel=Revolution gegen die Kreiszahl: Physiker will Pi abschaffen |werk=Spiegel online |datum=2011-06-28 |abruf=2011-06-29}}</ref> für deren Notation Michael Hartl und Peter Harremoës<ref group="A">[https://zbmath.org/authors/harremoes.peter S. „Harremoës, Peter“ in der Datenbank'' zbMATH Open'' !]</ref> den griechischen Buchstaben <math>\tau</math> (Tau) vorschlugen,<ref>[https://tauday.com/ Tauday / The Tau Manifesto], abgerufen am 16.&nbsp;April 2011. Bob Palais selbst schlug zunächst ein doppeltes π vor, siehe [http://www.math.utah.edu/~palais/pi.html Homepage von Bob Palais an der University of Utah,], abgerufen am 15.&nbsp;April 2011.</ref> würde diese Formeln verkürzen. Nach dieser Konvention gilt dann:
:<math>
\begin{align}
\tau = 2\pi & = 6{,}2831853 \ldots \\
\pi = \, \tfrac{\tau}{2} \, & = 3{,}1415926 \ldots
\end{align}
</math>({{OEIS|A019692}})

== Anmerkungen ==
<references group="A" />

== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor=Jörg Arndt, Christoph Haenel
|Titel=Π [Pi]
|TitelErg=Algorithmen, Computer, Arithmetik
|Auflage=2., neu bearbeitete und erweiterte
|Verlag=Springer Verlag
|Ort=Berlin
|Datum=2000
|ISBN=3-540-66258-8
|Kommentar=mit [[CD-ROM]], 1. Auflage. 1998 – ohne CD-ROM, ISBN 3-540-63419-3}}
* {{Literatur
|Autor=[[Heinrich Behnke]], [[Friedrich Sommer (Mathematiker)|Friedrich Sommer]]
|Titel=Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veränderlichen
|Reihe=Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen
|BandReihe=77
|Verlag=Springer-Verlag
|Ort=Berlin / Heidelberg / New York
|Datum=1965}}
* {{Literatur
|Autor=Petr Beckmann
|Titel=A History of π
|Verlag=St. Martin’s Press
|Ort=New York City
|Datum=1976
|ISBN=0-312-38185-9
|Sprache=en}}
* {{Literatur
|Hrsg=Ehrhard Behrends
|Titel=Π [Pi] und Co
|TitelErg=Kaleidoskop der Mathematik
|Verlag=Springer
|Ort=Berlin / Heidelberg
|Datum=2008
|ISBN=978-3-540-77888-2}}
* {{Literatur
|Autor=David Blatner
|Titel=Π [Pi]
|TitelErg=Magie einer Zahl
|Sammelwerk=rororo Sachbuch
|Reihe=rororo
|NummerReihe=61176
|Verlag=Rowohlt
|Ort=Reinbek bei Hamburg
|Datum=2001
|ISBN=3-499-61176-7
|Originaltitel=The Joy of Π [pi]
|Übersetzer=Hainer Kober}}
* {{Literatur
|Autor=[[Jonathan Borwein]], [[Peter Borwein]]
|Titel=Pi and the AGM
|TitelErg=A Study in Analytic Number Theory and Computational Complexity
|Sammelwerk=Canadian Mathematical Society Series of Monographs and Advan
|Auflage=2.
|Verlag=Wiley
|Ort=New York NY
|Datum=1998
|ISBN=0-471-31515-X
|Sprache=en}}
* {{Literatur
|Autor=[[Egmont Colerus]]
|Titel=Vom Einmaleins zum Integral
|TitelErg=Mathematik für Jedermann
|Reihe=rororo-Sachbuch
|NummerReihe=6692
|Verlag=Rowohlt
|Ort=Reinbek bei Hamburg
|Datum=1974
|ISBN=3-499-16692-5}}
* {{Literatur
|Autor=[[Jean-Paul Delahaye]]
|Titel=Π [Pi]
|TitelErg=Die Story
|Verlag=Birkhäuser
|Ort=Basel
|Datum=1999
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* {{Literatur
|Autor=[[Keith Devlin]]
|Titel=Sternstunden der modernen Mathematik
|TitelErg=berühmte Probleme und neue Lösungen
|Reihe=dtv-Taschenbuch 4591
|Auflage=2.
|Verlag=Deutscher Taschenbuch Verlag
|Ort=München
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|Originaltitel=Mathematics
|Übersetzer=Doris Gerstner}}
* {{Literatur
|Autor=Leonhard Euler
|Titel=Einleitung in die Analysis des Unendlichen
|Verlag=Springer Verlag
|Ort=Berlin / Heidelberg / New York
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|Kommentar=Erster Teil der Introductio in Analysin Infinitorum – Reprint der Ausgabe Berlin 1885}}
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|Autor=[[Eberhard Freitag]], Rolf Busam
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|Autor=[[Klaus Jänich]]
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|Autor=[[Max Koecher]]
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|Autor=Karel Markowski
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|Autor=[[Jakow Issidorowitsch Perelman|Jakow Perelman]]
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|Autor=Jürgen Petigk
|Titel=Dreieckige Kreise oder wie man Π [Pi] mit einer Nadel bestimmen kann
|TitelErg=Mathematische Rätsel, Training fürs Gehirn
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* {{Literatur
|Autor=Karl Helmut Schmidt
|Titel=Π [Pi]
|TitelErg=Geschichte und Algorithmen einer Zahl
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* {{Literatur
|Autor=[[Karl Strubecker]]
|Titel=Einführung in die höhere Mathematik. Band 1: Grundlagen
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|Autor=[[Heinrich Tietze]]
|Titel=Mathematische Probleme
|TitelErg=Gelöste und ungelöste mathematische Probleme aus alter und neuer Zeit. Vierzehn Vorlesungen für Laien und Freunde der Mathematik
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|Kommentar=Sonderausgabe in einem Band, 1990 auch als dtv-Taschenbuch 4398 / 4399, ISBN 3-423-04398-9 – Band 1 und ISBN 3-423-04399-7 – Band 1}}
* {{Literatur
|Autor=Fridtjof Toenniessen
|Titel=Das Geheimnis der transzendenten Zahlen. Eine etwas andere Einführung in die Mathematik
|Auflage=2.
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|Ort=Berlin
|Datum=2019
|ISBN=978-3-662-58325-8
|DOI=10.1007/978-3-662-58326-5}}
* Claudi Alsina, Roger B. Nelsen: ''Charming Proofs: A Journey Into Elegant Mathematics''. MAA 2010, ISBN 978-0-88385-348-1, S. 145–146 ({{Google Buch |BuchID=mIT5-BN_L0oC |Seite=145 |Linktext=Auszug (Google) |KeinText=ja}})


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Pi|audio=1|video=1}}
* [http://www.super-computing.org/ Webseite Yasumasa Kanadas (englisch)] 4 Milliarden Stellen sind auf einem FTP-Server verfügbar und ein Programm mit dem bis zu 32 Millionen Stellen berechnet werden können (multi-platform)
{{Wiktionary}}
* [http://www-history.mcs.st-andrews.ac.uk/history/HistTopics/Pi_through_the_ages.html Geschichte der Zahl <math>\pi</math>]
* [[b:Formelsammlung Mathematik: Irrationalität und Transzendenz#Die Kreiszahl π ist irrational|Beweis der Irrationalität von <math>\pi</math>]] in der [[b:Formelsammlung Mathematik|''Formelsammlung Mathematik'']]
* [http://pi314.at/ Freunde der Zahl <math>\pi</math>]
* [[b:Beweisarchiv: Algebra: Körper: Transzendenz von e und π|Beweis der Transzendenz von <math>e</math> und <math>\pi</math>]] im [[b:Beweisarchiv|''Beweisarchiv.'']]
* [http://www.angio.net/pi/piquery The <math>\pi</math>-Search Page] – Ziffernfolgen innerhalb von <math>\pi</math> suchen (200 Mio. Stellen, sehr schnell)
* {{MathWorld|title=Pi Formulas|urlname=PiFormulas}}
* [http://www.pisearch.de.vu Search <math>\pi</math>] – <math>\pi</math> durchsuchen, Stellen ausgeben lassen (3,2 Mrd. Stellen, langsame Suche)
* Werner Scholz: [http://magnet.atp.tuwien.ac.at/scholz/projects/fba/fba.html ''Die Geschichte der Approximationen der Zahl''.] TU Wien, 3. November 2001.
* [http://www.anderegg-web.ch/phil/archimedes.htm Archimedes und die Ermittlung der Kreiszahl]
* [http://www.anderegg-web.ch/phil/archimedes.htm ''Archimedes und die Ermittlung der Kreiszahl''.]
* [http://www.pi-world-ranking-list.com/ Weltrangliste der <math>\pi</math>-Auswendiglerner]
* ''[https://www.angio.net/pi/piquery The <math>\pi</math>-Search Page.]'' Ziffernfolgen innerhalb von <math>\pi</math> suchen.
* [http://www.pibel.de Auf dieser Website steht die Zahl Pi auf bis zu 10 Millionen Kommastellen zum Download bereit]
* [https://www.pibel.de/ ''Pibel.de''.] Auf dieser Website steht die Zahl Pi auf bis zu 10 Millionen Kommastellen zum Download bereit.
{{Exzellent}}
* ''[http://www.pi-world-ranking-list.com/ Aktuelle Weltrangliste der <math>\pi</math>-Auswendiglerner.]'' Englisch.
* {{Webarchiv |url=http://storage.pberndt.com/scripts/pi.html |wayback=20151103174330 |text=''Monte-Carlo-Methode zur Approximation von π''.}}
* [https://www.geogebra.org/m/kwty4hsz ''Approximation von π durch Gitterpunkte''] und [https://www.geogebra.org/m/bxfa364u ''Approximation von π durch Rechtecke und Trapeze''] (interaktive Illustrationen)
* [[Don Zagier]]: [https://www.math.uni-freiburg.de/information/archiv/gauss.html ''Zahlentheorie und die Kreiszahl Pi''.] Gaußvorlesung 2003 in Freiburg (Podcast).

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

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[[uk:Число пі]]
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Aktuelle Version vom 24. Juni 2025, 17:29 Uhr

Kreiszahl
Kreiszahl

Die Kreiszahl , auch bezeichnet als Ludolphsche (andere Schreibweise Ludolfsche) Zahl[1] oder Archimedes-Konstante,[2] ist eine reelle mathematische Konstante.

Die Bezeichnung (gelesen ‚pi‘) als Anfangsbuchstabe des griechischen Worts περίμετρος – perímetros, „Umfang“ oder περιφέρεια – zu lateinisch peripheria, „Randbereich“ nimmt Bezug darauf, dass die Kreiszahl das Verhältnis der Länge einer Kreislinie (des Umfangs eines Kreises) zu der seines Durchmessers angibt.[A 1] Die Zahl hat in allen Stellenwertsystemen unendlich viele, nicht-periodisch auftretende Nachkommastellen – ihre Dezimaldarstellung bis zur 50. Nachkommastelle lautet:

Wo keine besonders große Genauigkeit erforderlich ist, wird gerne mit dem Näherungswert 3,14 für gerechnet.

Die Zahl hat eine Reihe besonderer Eigenschaften, insbesondere ist sie transzendent und somit auch irrational, das heißt, sie kann nicht als Verhältnis zweier ganzer Zahlen ausgedrückt werden.[A 2] Die enorme Bedeutung der Zahl liegt darin begründet, dass sie in vielen ganz unterschiedlichen mathematischen Teilgebieten und Theorien auftritt: neben der Geometrie etwa in der Analysis (insbesondere in der Funktionentheorie), der Kombinatorik, der Topologie, der Zahlentheorie und der Wahrscheinlichkeitstheorie sowie in der Physik.

Die Erforschung der Kreiszahl und Kreisberechnungen haben eine sehr lange mathematische Tradition. So hat der griechische Mathematiker Archimedes um das Jahr 250 v. Chr. Pi mit Hilfe von 96-seitigen Polygonen einen Wert zwischen 223/71 und 22/7 zugewiesen und damit die Kreiszahl auf zwei Nachkommastellen genau berechnet. Später haben die beiden chinesischen Mathematiker Liu Hui und Zu Chongzhi im Zeitraum 300 bis 500 auf Basis von Polygonen mit bis zu 12.288 Seiten Pi mit dem Näherungsbruch 355/113 auf 6 genaue Nachkommastellen bestimmt. In den westlichen Kulturen allerdings wurden über die Berechnungen des Archimedes hinaus lange Zeit keine weiteren Fortschritte erzielt.[3]

Ab dem 16. Jahrhundert wurden in Europa die Forschungen zur Kreiszahl erneut aufgenommen, wobei sich seit dieser Zeit ein gewisser Wettlauf hinsichtlich der Berechnungsgenauigkeit einstellte. Geometrische Verfahren, die auf der Annäherung des Kreises durch Vielecke basierten, wurden zunehmend durch Methoden der Analysis ersetzt, vornehmlich Berechnungen über unendliche Reihen, die seit Begründung einer rigorosen Trigonometrie zur Verfügung standen. Für heutige Berechnungen ist die Anwendung des Chudnovsky-Algorithmus gängige Praxis.

Im Zeitraum 1761 bis 1768 konnte Johann Heinrich Lambert den mathematischen Beweis erbringen,[4] dass eine irrationale Zahl ist. Dieses Ergebnis wurde 1882 von Ferdinand von Lindemann durch den Beweis, dass eine transzendente Zahl ist, verschärft. Damit grenzt sich die Kreiszahl auch von jenen irrationalen Zahlen ab, die als Lösungen einfacher Gleichungen „sichtbar“ werden. Damit sind Gleichungen gemeint, die nur aus ganzen Zahlen und einer endlichen Abfolge der vier Grundrechenarten aufgebaut sind (triviale Beispiele wie ausgenommen): Beispielsweise ist zwar irrational, aber nicht transzendent, da sie Lösung der Gleichung ist. Allerdings bleiben viele Fragen weiterhin offen. Es wird zum Beispiel vermutet, dass eine normale Zahl ist, ihre Dezimalentwicklung also einem pseudozufälligen Verhalten unterworfen ist.

Herkunft der Bezeichnung

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Die Bezeichnung Pi () wurde erstmals von William Oughtred in seiner 1647 veröffentlichten Schrift Theorematum in libris Archimedis de Sphæra & Cylyndro Declaratio verwendet. Darin drückte er[5] mit das Verhältnis von halbem Kreisumfang (semiperipheria) zu Halbmesser (semidiameter) aus, d. h. [6] Dieselben Bezeichnungen benutzte um 1664 auch der englische Mathematiker Isaac Barrow. Im Jahr 1697 nahm David Gregory für das Verhältnis von Umfang zu Radius.[7]

59 Jahre später als Oughtred, nämlich im Jahr 1706, setzte der walisische Mathematiker William Jones in seiner Synopsis Palmariorum Matheseos als Erster den griechischen Kleinbuchstaben ein, um das Verhältnis von Umfang zu Durchmesser auszudrücken.[8][9] Erst im 18. Jahrhundert wurde durch Leonhard Euler populär. Er verwendete 1737 erstmals für die Kreiszahl, nachdem er zuvor verwendet hatte. Seitdem ist aufgrund der Bedeutung Eulers diese Bezeichnung allgemein üblich.

Es existieren mehrere gleichwertige Ansätze, die Kreiszahl  zu definieren. Dass die erste und die zweite Definition dieselbe Zahl definieren, bewies bereits Archimedes von Syrakus (vergleiche Kreisfläche):

  • Die erste (klassische!) Definition in der Geometrie (siehe Bild) beruht auf der Proportionalität von Umfang und Durchmesser eines Kreises. Entsprechend lässt sich die Kreiszahl definieren als das Verhältnis von Umfang zum Durchmesser des Kreises. Die Kreiszahl entspricht demnach dem Quotienten und Proportionalitätsfaktor .[10]
  • Der zweite geometrische Ansatz (siehe Bild) fußt auf dem Vergleich des Flächeninhalts eines Kreises mit dem Flächeninhalt des Quadrats über seinem Kreisradius (auch: Halbmesser) , also seinem halben Durchmesser. Aus Gründen der Ähnlichkeit sind diese beiden Flächeninhalte ebenfalls proportional. Entsprechend lässt sich die Kreiszahl definieren als der Quotient bzw. der Proportionalitätsfaktor . Man fasst diese zweite Definition in den Merksatz, dass sich eine Kreisfläche zur umgebenden Quadratfläche wie verhält.[11]

Dass die erste und die zweite Definition dieselbe Zahl definieren, bewies bereits Archimedes von Syrakus, vergleiche Kreisfläche. Der Umfang eines Kreises verhält sich also zu seinem Durchmesser genauso wie die Fläche des Kreises zum Quadrat des Radius, sprich .[10] Das jeweilige Verhältnis – der Proportionalitätsfaktor – ist in beiden Fällen die Kreiszahl .

Irrationalität und Transzendenz

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Die Kreiszahl ist transzendent und hat deshalb unendlich viele Nachkommastellen. In der Zahlenfolge sind bislang keine vorhersagbaren Muster erkennbar.

Die Zahl ist eine irrationale Zahl, also eine reelle, aber keine rationale Zahl. Das bedeutet, dass sie nicht als Verhältnis zweier ganzer Zahlen , also nicht als Bruch , dargestellt werden kann. Das wurde 1761 bis 1768 von Johann Heinrich Lambert bewiesen.[4][15][A 3]

Tatsächlich ist die Zahl sogar transzendent, was bedeutet, dass es kein vom Nullpolynom verschiedenes Polynom mit rationalen Koeffizienten gibt, das zur Nullstelle hat. So ist auch jede Zahl, die durch algebraische Operationen wie Addition und Multiplikation mit sich selbst und mit ganzen Zahlen aus erzeugt wird, wiederum transzendent. Das wurde erstmals von Ferdinand von Lindemann 1882 bewiesen.

Als Konsequenz ergibt sich daraus, dass es unmöglich ist, nur mit ganzen Zahlen oder Brüchen und Wurzeln auszudrücken, und dass die exakte Quadratur des Kreises mit Zirkel und Lineal nicht möglich ist.

Bei der Kreiszahl handelt es sich jedoch um eine algebraische Periode, was unmittelbar aus deren geometrischer Natur als Fläche des Einheitskreises hervorgeht.[16]

Die ersten 100 Nachkommastellen

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Da eine irrationale Zahl ist, lässt sich ihre Darstellung in keinem Stellenwertsystem vollständig angeben: Die Darstellung ist stets unendlich lang und nicht periodisch. Bei den ersten 100 Nachkommastellen in der Dezimalbruchentwicklung[17]

(Folge A000796 in OEIS)

ist keine Regelmäßigkeit ersichtlich. Auch weitere Nachkommastellen genügen statistischen Tests auf Zufälligkeit (siehe auch Frage der Normalität).[18]

Darstellung zu anderen Zahlenbasen

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Im Binärsystem ausgedrückt ist (siehe OEIS-Folge OEIS:A004601)

.
Basen 3 bis 16 und 60  

Die Darstellung zur Basis 3 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A004602)

.

Die Darstellung zur Basis 4 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A004603)

.

Die Darstellung zur Basis 5 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A004604)

.

Die Darstellung zur Basis 6 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A004605)

.

Die Darstellung zur Basis 7 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A004606)

.

Die Darstellung zur Basis 8 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A004607)

.

Die Darstellung zur Basis 9 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A004608)

.

Die Darstellung zur Basis 10 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A000796)

.

Für die Darstellung zur Basis 11 bis 16 werden die Ziffern 10 bis 15 kodiert als:  Ziffer 10: , Ziffer 11: , Ziffer 12: , Ziffer 13: , Ziffer 14: und Ziffer 15:

Die Darstellung zur Basis 11 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A068436)

.

Die Darstellung zur Basis 12 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A068437)

.

Die Darstellung zur Basis 13 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A068438)

.

Die Darstellung zur Basis 14 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A068439)

.

Die Darstellung zur Basis 15 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A068440)

Die Darstellung zur Basis 16 hat die Gestalt (siehe OEIS-Folge OEIS:A062964)

.

Bezüglich Gestalt zur Basis 60 siehe OEIS-Folge OEIS:A060707.

Kettenbruchentwicklungen

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Eine alternative Möglichkeit, reelle Zahlen darzustellen, ist die Kettenbruchentwicklung. Da irrational ist, ist diese Darstellung unendlich lang, und, da es keine quadratisch irrationale Zahl ist, ist sie nicht periodisch. Der reguläre Kettenbruch[A 4] der Kreiszahl beginnt so:

Eine mit der regulären Kettenbruchentwicklung verwandte Entwicklung von ist diejenige als negativ-regelmäßiger Kettenbruch[A 5] (Folge A280135 in OEIS):

Anders als bei der Eulerschen Zahl konnten bislang (2000) bei der regulären Kettenbruchdarstellung von keine Muster oder Gesetzmäßigkeiten festgestellt werden.[19]

Jedoch gibt es nicht-reguläre Kettenbruchdarstellungen von , bei denen einfache Gesetzmäßigkeiten erkennbar sind:[20]

Näherungsbrüche der Kreiszahl

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Aus ihrer regulären Kettenbruchdarstellung ergeben sich als beste Näherungsbrüche der Kreiszahl (Zähler-Folge A002485 in OEIS bzw. Nenner-Folge A002486 in OEIS) die folgenden:[21][22]

Nähe-
rung
Kettenbruch Näherungs-
bruch
Dezimaldarstellung

(erste abweichende Ziffer
in rot)
Absoluter Fehler

mittels Umfangsberechnung
eines Kreises mit
1000 km Durchmesser
−141,59 km
+1,26 km
−83,22 m
+26,68 cm
(relativer Fehler +0,2668 ppm)
−0,58 mm
+0,33 mm
−0,4 µm
(Wellenlänge blauen Lichts)


−2,6 · 10−16 m
(kleiner als ein Proton)
Lambert publizierte einige Näherungs­brüche der Kreiszahl und sagte voraus, dass ein exakter Bruch, wenn er denn existiere, sehr „groß“ sein (also aus großem Zähler und Nenner bestehen) müsse.[15]

Der absolute Fehler in der Praxis wird dabei schnell vernachlässigbar: Mit der 20. Näherung stimmen 21 Nachkommastellen mit denen der Kreiszahl überein. Mit diesem Näherungsbruch wäre erst der Umfang eines Kreises von etwa 3,8 Billiarden Kilometer Durchmesser (das entspricht der Entfernung zum Polarstern) um einen Millimeter falsch (nämlich zu kurz) berechnet.

Der exakte Wert des Irrationalitätsmaßes von , also wie gut sich die Kreiszahl von rationalen Zahlen approximieren lässt, ist jedoch bis jetzt nicht bekannt.[23]

Praktische Anwendung

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Sphärische Geometrie

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In der Kugelgeometrie ist der Begriff Kreiszahl ungebräuchlich, da für Kreise auf einer Kugeloberfläche das Verhältnis von Umfang zu Durchmesser (stets ein Kreisbogen, siehe Rolle der Geraden) von deren Größe abhängig und kleiner als ist (Für einen Großkreis ist das Verhältnis genau , nur für infinitesimale kleine Kreise beträgt der Wert ). Für einen Kreis mit einem sehr viel kleineren Durchmesser als dem der Kugel, auf deren Oberfläche er „gezeichnet“ wird, ist die Krümmung der Kugelfläche gegenüber der euklidischen Kreisebene meist vernachlässigbar klein (So beträgt für einen Kreis mit 1 m Durchmesser auf der kugeligen Erdoberfläche der Fehler etwa ), bei größeren Kreisen und/oder hoher Präzisionsanforderung muss sie berücksichtigt werden.

Es ist noch ungeklärt, ob eine normale Zahl ist, das heißt, ob ihre binäre (oder jede andere n-äre) Zahlendarstellung jede mögliche endliche Binär- bzw. sonstige Zifferngruppe gleichermaßen enthält – so wie es die Statistik erwarten ließe, wenn man eine Zahl vollkommen nach dem Zufall erzeugte. Umgekehrt wäre es beispielsweise auch denkbar, dass irgendwann nur noch zwei Ziffern in unregelmäßiger Folge auftreten.[24]

Wenn eine normale Zahl ist, dann enthält ihre (nur theoretisch mögliche) vollständige Stellenwertdarstellung alle nur denkbaren Muster, zum Beispiel sämtliche bisher und zukünftig geschriebenen Bücher in codierter Binärform (analog zum Infinite-Monkey-Theorem).

Bailey und Crandal zeigten im Jahr 2000 mit der Bailey-Borwein-Plouffe-Formel, dass die Normalität von zur Basis 2 auf eine Vermutung der Chaostheorie reduziert werden kann.[A 6]

Physiker der Purdue-Universität haben im Jahre 2005 die ersten 100 Millionen Dezimalstellen von auf ihre Zufälligkeit hin untersucht und mit kommerziellen Zufallszahlengeneratoren verglichen. Der Forscher Ephraim Fischbach und sein Mitarbeiter Shu-Ju Tu konnten dabei keinerlei verborgene Muster in der Zahl entdecken. Demnach sei nach Ansicht Fischbachs die Zahl tatsächlich eine gute Quelle für Zufälligkeit. Allerdings schnitten einige Zufallszahlengeneratoren noch besser als ab.

Die auffälligste und bekannteste „Unzufälligkeit“ in den ersten 1000 Dezimalstellen ist der Feynman-Punkt, eine Folge von sechs Neunen ab der 762. Stelle. Das wirkt deshalb erstaunlich, weil es unter den ersten 1000 Dezimalstellen nur fünf genaue Dreifachfolgen und überhaupt keine genauen Vier- oder Fünffachfolgen gibt. Die zweite Sechsfachfolge beginnt an der 193034. Dezimalstelle und besteht wieder aus Neunen.

Entwicklung von Berechnungsverfahren

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Die Notwendigkeit, den Umfang eines Kreises aus seinem Durchmesser zu ermitteln oder umgekehrt, stellt sich im ganz praktischen Alltag: Man braucht solche Berechnungen zum Beschlagen eines Rades, zum Einzäunen runder Gehege, zum Berechnen der Fläche eines runden Feldes oder des Rauminhalts eines zylindrischen Getreidespeichers. Daher suchten Buchhalter und Wissenschaftler, vor allem Mathematiker und Astronomen, seit der Antike nach immer genaueren Näherungswerten für die Kreiszahl. Wesentliche Beiträge lieferten etwa ägyptische, babylonische und griechische Wissenschaftler, im Mittelalter vor allem chinesische und persische Wissenschaftler, in der Neuzeit französische, englische, schottische, deutsche und schweizerische Wissenschaftler. In der jüngeren Geschichte gerieten die Bestrebungen zur größtmöglichen Annäherung an phasenweise zu einer regelrechten Rekordjagd, die zuweilen skurrile und auch aufopfernde Züge annahm.

Erste Näherungen

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Annäherung an Kreisfläche
Annäherung an Kreisfläche

Die Babylonier benutzten ca. 1900–1600 v. Chr. die wahrscheinlich älteste -Näherung. Hervor geht dies aus einer 1936 ausgegrabenen Tontafel. Der darin ersichtliche Ansatz – umgerechnet aus dem verwendeten Zahlensystem zur Basis 60 – war:

Der Umfang eines einbeschriebenen Sechsecks ist -mal so groß wie der Umfang des umschreibenden Kreises.[25]

Mit Berücksichtigung des Zahlensystems zur Basis 60 gilt im Einheitskreis :[26]

Oder einfach nur ,[26] solange dessen Abweichung von gut nicht ins Gewicht fiel.

Annäherung an Kreisfläche
Annäherung an Kreisfläche

Das älteste bekannte Rechenbuch der Welt, der altägyptische Papyrus Rhind aus der Mitte des 16. Jahrhunderts v. Chr., nennt den Wert[27]

was vom tatsächlichen Wert nur um rund abweicht. Dieser Wert wurde gefunden (siehe Bild), als die Annäherung des Flächeninhalts eines Kreises über ein unregelmäßiges Achteck zu einem Quadrat (rot) mit nahezu gleichem Flächeninhalt führte. Bei einem Kreis mit Durchmesser ist der Flächeninhalt dieses Quadrats

Der Wert findet sich auch in der biblischen Beschreibung des Wasserbeckens,[28] das für den Jerusalemer Tempel geschaffen wurde:

„Dann machte er das Meer. Es wurde aus Bronze gegossen und maß 10 Ellen von einem Rand zum anderen; es war völlig rund und 5 Ellen hoch. Eine Schnur von 30 Ellen konnte es rings umspannen.“

Jeremia: Bibel, 1. Buch der Könige, Kapitel 7 Ausstattung des Tempels, Vers 23, König Salomo, Ḥīrām aus Tyrus formte das Meer, ein Wasserbecken aus Bronze.[29]

Die Inder nahmen um 800 v. Chr. für die Kreiszahl den Wert aus der Baudhayana-Sulbasutra. Die Sulbasutras (Schnurregeln) enthalten alle eine Methode zur Quadratur des Kreises. Bei einem Kreis (siehe Bild) mit Durchmesser ist der Flächeninhalt des Quadrats (rot)[30]

Archimedes von Syrakus

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Archimedes
Giuseppe Nogari (1699–1766)
Die Flächensumme der Möndchen des Hippokrates (dunkelgrau) entspricht der Fläche des rechtwinkligen Dreiecks.

In der Zeit des griechischen Mathematikers Archimedes (3. Jahrhundert v. Chr.) war es noch nicht möglich festzustellen, ob eine rationale oder irrationale Zahl ist. Zwar war den griechischen Philosophen mit der Irrationalität von die Existenz derartiger Zahlen bekannt,[31] dennoch gab es keinen Grund, bei einem Kreis von vornherein eine rationale Darstellbarkeit der Flächenberechnung auszuschließen. Denn es gibt durchaus allseitig krummlinig begrenzte Flächen, die sich als rationale Zahl darstellen lassen, sogar von Kreisteilen eingeschlossene wie die Möndchen des Hippokrates. Dies galt als Beispiel für eine rationale Darstellbarkeit von Kreisausschnitten, weshalb es lange für möglich gehalten wurde, dass auch die Kreiszahl selbst rational ist.

Annäherung durch Vielecke

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Archimedes gelang es um 250 v. Chr. in seinem Werk Die Kreismessung, die Kreiszahl mathematisch einzugrenzen, d. h., eine Ober- und Unterschranke anzugeben. Hierzu näherte er sich wie auch andere Mathematiker mit regelmäßigen Vielecken dem Kreis an, um Näherungswerte für zu gewinnen. Mit umbeschriebenen und einbeschriebenen Vielecken, beginnend bei Sechsecken, durch wiederholtes Verdoppeln der Eckenzahl bis zu 96-Ecken, berechnete er obere und untere Schranken für den Kreisumfang.[32] Er kam zu der Abschätzung, dass das gesuchte Verhältnis etwas kleiner als sein müsse, jedoch größer als :

Annäherung an einen Kreis durch Um- und Einbeschreiben von Fünfecken, Sechsecken und Achtecken
96-Eck
96-Eck

Laut Heron besaß Archimedes eine noch genauere Abschätzung, die aber falsch überliefert ist:

Wilbur Knorr korrigierte zu:[33]

In den westlichen Kulturen stellten diese Berechnungen von Archimedes über eine sehr lange Zeit – wie in manchen anderen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen auch – den Status quo in Bezug auf die Genauigkeit der Kenntnis von dar. Erst im 16. Jahrhundert erwachte das Interesse wieder.

Näherung für den praktischen Alltag

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Handwerker benutzten in dieser Zeit – und bis vor Rechenschieber und Taschenrechner – die Näherung Archimedes

und errechneten damit vieles im Kopf. Der Fehler gegenüber beträgt etwa . In den meisten Fällen liegt das innerhalb der möglichen Fertigungsgenauigkeit und ist damit völlig ausreichend. Die Näherung ist anders formuliert Teil der oben beschriebenen Abschätzung .

3. bis 15. Jahrhundert

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Fortschritte in der Annäherung an erzielten in der Zeit des 3. bis 15. Jahrhunderts vor allem chinesische und persische Wissenschaftler.

Im dritten Jahrhundert bestimmte Liu Hui aus dem 192-Eck die Schranken und sowie später aus dem 3072-Eck den Näherungswert .[34]

Um 480 berechnete der chinesische Mathematiker und Astronom Zu Chongzhi (429–500) für die Kreiszahl . „Dieses Intervall war mit seinen 7 genauen Nachkommastellen 800 Jahre lang Weltrekord. Von ihm stammt auch der fast genauso gute Näherungsbruch“[35]

Immerhin sind sechs Nachkommastellen gleich mit denen in . Es ist der dritte Näherungsbruch der Kettenbruchentwicklung von (siehe hierzu auch Abschnitt Kettenbruchentwicklungen), der in Europa erst im 16. Jahrhundert gefunden wurde (Adriaan Metius, deshalb auch Metius-Wert genannt).

Der indische Mathematiker und Astronom Aryabhata beschreibt 499 in seinem Werk Aryabhatiya seine Formel bezüglich Verhältnis des Kreisumfangs zum Durchmesser:

Freie Übersetzung:

“Addiere 4 zu 100, multipliziere die Summe mit 8 und addiere 62.000. Das Ergebnis ist ungefähr der Umfang eines Kreises mit einem Durchmesser von 20.000.”

Aryabhata: Mac Tutor[36]
.

Das Ergebnis liegt nur um rund zu hoch.

Um 650 entdeckte der Hindu Brahmagupta, dass von den regelmäßigen Vielecken mit 12, 24, 48 und 96 Ecken mit einem Durchmesser die Umfänge folgende (gerundete) Werte aufweisen: und Er folgerte daraus, dass durch fortgesetzter Verdoppelung der Seitenzahlen, der Wert des Umfangs nach (richtig ist allerdings ) streben könnte. Deshalb „erfand“ er den Wert:[37]

.
Zhao Youqins Algorithmus zur Berechnung von , nach dem Quadrat die 2. Iteration zum 16-Eck, darin ist die Seitenlänge, die Länge des Kreisabschnitts und .

Im 14. Jahrhundert berechnete Zhao Youqin die Kreiszahl über ein 16384-Eck und erhielt für den Kreisumfang den Wert , das heißt, sechs Nachkommastellen gleichen denen von .[38] Das nebenstehende Bild zeigt prinzipiell Zhao Youqins Algorithmus zur Berechnung von Die Ausgangsfigur ist ein von einem Kreis einbeschriebenes Quadrat. Um die Seitenlänge eines 16384-Ecks zu bestimmen, musste Zhao Youqin, beginnend beim Quadrat, zwölf Mittelpunktswinkel halbieren (Iterationen).[38] Die Vermutung liegt nahe, dass Zhao Youqin bei der Berechnung den Kreisabschnitt und den Satz des Pythagoras nutzte. Die trigonometrischen Tabellen für Sinus und Kosinus wurden erst etwa 100 Jahre später von Georg von Peuerbach und Regiomontanus erstellt.[39] Aufgrund dessen lässt sich heute die von Zhao Youqin gefundene -Näherung einfach überprüfen. Zuerst ist die Seitenlänge des 16384-Ecks zu bestimmen, anschließend wird der Flächeninhalt des 16384-Eck ermittelt und mit dem Flächeninhalt des Kreises mit Radius verglichen.

Die Nachrechnung zeigt ebenfalls: 6 Nachkommastellen sind gleich denen von

Im Jahr 1424 erbrachte Dschamschid Masʿud al-Kaschi (al-Kaschi) mit seinem abgeschlossenen Werk „Abhandlung über den Kreis“ eine beachtenswerte Leistung. Darin zeigt er u. a. eine Berechnung des Kreisumfangs . Sein Ansatz war ein regelmäßiges Vieleck mit einem Umkreisradius und die Seitenlänge kleiner als . So kam er auf das regelmäßige Vieleck mit gleich Seiten. Im Sexagesimalsystem ausgedrückt ist dies ein 1,2,8,16,12,48-Eck.[40] Al-Kaschi führte die Berechnungen mit dem Sexagesimalsystem (zur Basis 60) durch sowie erstmalig in der islamischen Mathematik mit Dezimalbrüchen.[40] Der Zeitaufwand dafür muss – aus heutiger Sicht – extrem hoch gewesen sein, die dafür erforderlichen trigonometrischen Tabellen für Sinus und Kosinus von Georg von Peuerbach (1423–1461) und Regiomontanus erstellt, standen – wie bereits weiter oben erwähnt – noch nicht zur Verfügung.

Mit den heute vorhandenen Mitteln ist es einfach, zuerst die Seitenlänge und dann den doppelten Flächeninhalt des Vielecks zu bestimmen. Abschließend wird der doppelte Flächeninhalt des Vielecks mit dem Kreisumfang des Einheitskreises verglichen.

Das Nachrechnen mit 18 Dezimalstellen der berechneten Seitenlänge liefert sogar 16 Nachkommastellen gleich denen von Der überlieferte Näherungswert (15 gleiche Nachkommastellen) konnte erst 1596 von Ludolph van Ceulen (im Folgenden beschrieben) deutlich verbessert werden.[40]

16. bis 19. Jahrhundert

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Allgemeiner Verlauf

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John Wallis
William Jones bezeichnete 1706, wie zuvor William Oughtred 1647, die Kreiszahl mit
Leonhard Euler (Pastell von Emanuel Handmann, 1753)

In Europa gelang es Ludolph van Ceulen 1596, die ersten 35 Dezimalstellen von zu berechnen. Angeblich opferte er 30 Jahre seines Lebens[41] für diese Berechnung. Van Ceulen steuerte allerdings noch keine neuen Gedanken zur Berechnung bei. Er rechnete einfach nach der Methode des Archimedes weiter, aber während Archimedes beim 96-Eck aufhörte, setzte Ludolph die Rechnungen bis zum einbeschriebenen -Eck fort.

Der französische Mathematiker François Viète variierte 1593 die Archimedische Exhaustionsmethode, indem er den Flächeninhalt eines Kreises durch eine Folge einbeschriebener -Ecke annäherte. Daraus leitete er als Erster eine geschlossene Formel für in Form eines unendlichen Produktes ab:

Der englische Mathematiker John Wallis, der 1655 das nach ihm benannte wallissche Produkt entwickelte, zeigte im gleichen Jahr die Viète-Reihe Lord Brouncker, dem ersten Präsidenten der „Royal Society“, der die Gleichung als Kettenbruch wie folgt darstellte:

Gottfried Wilhelm Leibniz steuerte 1682 folgende Reihendarstellung bei:

Siehe auch Kreiszahlberechnung nach Leibniz.

Diese war indischen Mathematikern bereits im 15. Jahrhundert bekannt. Leibniz entdeckte sie für die europäische Mathematik neu und bewies die Konvergenz dieser unendlichen Summe. Die obige Reihe ist wegen auch ein Spezialfall () der Reihenentwicklung des Arkustangens, die der indische Mathematiker Madhava um ca. 1400 fand und auf die der schottische Mathematiker James Gregory in den 1670er Jahren zurückkam:

Sie war in der Folgezeit Grundlage vieler Approximationen von , die alle lineare Konvergenzgeschwindigkeit haben.

Im Jahr 1706 beschrieb William Jones in seinem Werk Synopsis palmariorum matheseos die von ihm entwickelte Reihe, mit der er 100 Nachkommastellen von bestimmte.

„Let .  [ … ]  Then , &c.“[8]

was auf der Reihenentwicklung von beruht und aus der sich ergibt.

Im selben Jahr 1706 berechnete John Machin mit seiner Formel

gleichfalls die ersten 100 Dezimalstellen von . Die Formel ist über das Additionstheorem des Arkustangens zu gewinnen – oder gleichwertig durch Betrachtung der komplexen Zahl, bestehend aus Potenzen ganzzahliger, so genannter Gaußscher Zahlen, mit ganzzahligen Exponenten[A 7]

und dem Argumentwert; .

Im Laufe der Zeit wurden viele Formeln dieser Art gefunden.[A 8] Eine Formel mit sehr guter Konvergenz der taylorschen Reihen stammt von Carl Størmer (1896):

,

welche gleichbedeutend damit ist, dass Real- und Imaginärteil der Gaußschen Zahl

mit

gleich sind.[A 9]

Leonhard Euler führte in seiner im Jahre 1748 erschienenen Introductio in analysin infinitorum im ersten Bande bereits auf 148 Stellen genau an. Von Euler entdeckte Formeln (siehe auch Riemannsche ζ-Funktion):

Irrationalität

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Johann Heinrich Lambert

Johann Heinrich Lambert bewies 1761/1768 die Irrationalität der Kreiszahl.[4] Damit stand erstmalig fest, dass eine exakte oder abschließende Berechnung nicht möglich ist.

1770 publizierte Lambert einen Kettenbruch, der heute meist in der Form

geschrieben wird. Bei der Berechnung der Kreiszahl liefert er pro Schritt im Mittel etwa 0,765551 Dezimalstellen, im Vergleich zu anderen Kettenbrüchen relativ viel.

Numerische Verfahren ab dem 20. Jahrhundert

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Neue Algorithmen

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Im 20. Jahrhundert wurden Iterationsverfahren entwickelt, die eine deutlich effizientere Berechnung „neuer“ Nachkommastellen von gestatten.

1914 fand der indische Mathematiker Srinivasa Ramanujan bei Untersuchungen von elliptischen Funktionen und Modulfunktionen die folgende Formel:

Die ersten Iterationen dieses Verfahrens liefern folgende Ergebnisse:

Iterationen ergibt Ausdruck () entspricht dezimal (erste abweichende Ziffern in rot)

Es wird also die Quadratwurzel aus 2 mit immer „längeren“ Näherungsbrüchen multipliziert. Pro Iteration liefert dieses Verfahren etwa 8 weitere korrekte Nachkommastellen.

Diese hocheffizienten Verfahren kamen erst ab 2010 zum Einsatz.

Chudnovsky-Algorithmus

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Der 1988 veröffentlichte Chudnovsky-Algorithmus wurde in allen aktuellen Rekordberechnungen eingesetzt. Er wurde aus dem Ramanujan-Ansatz entwickelt, arbeitet jedoch etwa 50 Prozent schneller, und basiert auf der Konvergenz einer verallgemeinerten hypergeometrischen Reihe:

Eine technische Implementation beider Iterationsverfahren (Ramanujan und Chudnovsky) bietet die Software y-cruncher.

1995 entdeckte Simon Plouffe zusammen mit Peter Borwein und David Harold Bailey eine neuartige Reihendarstellung für :

Diese Reihe (auch Bailey-Borwein-Plouffe-Formel genannt) ermöglicht es, die -te Stelle einer binären, hexadezimalen oder beliebigen Darstellung zu einer Zweierpotenz-Basis von zu berechnen, ohne dass zuvor die vorherigen Ziffernstellen berechnet werden müssen.

Später wurden für weitere BBP-Reihen gefunden:

Tröpfelalgorithmus

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Eng verwandt mit den Verfahren zur Ziffernextraktion sind Tröpfelalgorithmen, bei denen die Ziffern eine nach der anderen berechnet werden. Den ersten solchen Algorithmus zur Berechnung von fand Stanley Rabinowitz.[42] Seitdem sind weitere Tröpfelalgorithmen zur Berechnung von gefunden worden.

Methode von Gauß, Brent und Salamin

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Die Berechnung der Bogenlänge einer Lemniskate über elliptische Integrale und deren Approximation über das Arithmetisch-geometrische Mittel nach Gauß liefert das schnell konvergierende Verfahren von Salamin und Brent zur numerischen Berechnung.[43] Grundlage hierfür ist die folgende zuerst von Gauß vermutete Darstellung von :

Letzteres Integral ist auch als lemniskatische Konstante bekannt. Es gilt dann

,

wobei sich das arithmetisch-geometrische Mittel über die Iteration

mit zwei initialen Argumenten berechnet und gesetzt wird.[44]

Startwerte und Rekursionsformel sowie die ersten Folgenglieder (an, bn, tn nur gerundet angegeben)
  (falsche Ziffern in rot)



Konvergenz der Verfahren
Verfahren Terme/
104 Stellen
Stellen/
Term
Srinivasa Ramanujan
Chudnovsky-Algorithmus
Gauß, Brent und Salamin quadratisch

Nichtnumerische Berechnungsverfahren

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Berechnung mittels Flächenformel

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In ein Quadrat einbeschriebener Kreis für die Berechnung mittels Flächenformel

Diese Berechnung nutzt den Zusammenhang aus, dass in der Flächenformel des Kreises enthalten ist, dagegen nicht in der Flächenformel des umschreibenden Quadrats.

Die Formel für den Flächeninhalt des Kreises mit Radius lautet

,

der Flächeninhalt des Quadrates mit Seitenlänge errechnet sich als

.

Für das Verhältnis der Flächeninhalte eines Kreises und seines umschreibenden Quadrats ergibt sich also

.

Damit lässt sich als das Vierfache dieses Verhältnisses schreiben:

.
Viertelkreis, mit Flächenraster 10×10 angenähert, innerhalb 79 Punkte (rot), außerhalb 21 Punkte (blau)

Als Beispiel ist ein Algorithmus angegeben, in dem die Flächenformel demonstriert wird, mit der näherungsweise berechnet werden kann.

Man legt dazu über das Quadrat ein Gitter und berechnet für jeden einzelnen Gitterpunkt, ob er auch im Kreis liegt. Das Verhältnis der Gitterpunkte innerhalb des Kreises zu den Gitterpunkten innerhalb des Quadrats wird mit 4 multipliziert. Die Genauigkeit der damit gewonnenen Näherung von hängt von der Gitterweite ab und wird mittels kontrolliert. Mit erhält man z. B. 3,16 und mit bereits 3,1428. Für das Ergebnis 3,14159 ist allerdings schon zu setzen, was sich durch den zweidimensionalen Lösungsansatz auf die Zahl der notwendigen Rechenvorgänge in quadratischer Form niederschlägt.

// Ergibt für r = 10: 3.1_6 (genauer Wert 3.1_415926535...)
// Ergibt für x = 1000: 3.141_676 (genauer Wert 3.141_5926535...)
// Ergibt für x = 100000: 3.1415926_932 (genauer Wert 3.1415926_535...)

function approximiere_pi(r)
    quadrat   := r^2
    innerhalb := 0
    for x := 0 to r-1 do
        for y := 0 to r-1 do
            if (x+0.5)^2 + (y+0.5)^2 <= quadrat then
                innerhalb++
    return 4.0 * innerhalb / quadrat

Alternatives Programm

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Kreisflächen-Integration

| | Dieses Programm summiert die Fläche des Kreises aus im Verhältnis zum Radius sehr schmalen Streifen. Es verwendet die Gleichungen
und sowie .

// Ergibt für n =     100: 3.14_0417031779046 (genauer Wert 3.14_15926535...)
// Ergibt für n = 1000000: 3.14159265_2413558 (genauer Wert 3.14159265_35...)

n := 1000000 // halbe Anzahl der Streifen
s := 0       // Summe der Flächeninhalte

for x := -1 to +1 step 1/n:
    // Flächeninhalt des Streifens an der Stelle x hinzuaddieren.
    // Die Höhe des Streifens wird exakt in der Mitte des Streifens gemessen.
    s += sqrt(1 - x*x)

// Die 2 steht für die obere plus die untere Hälfte, die 1/n ist die Breite des Streifens.
pi := s * 2 / n

Die x-Koordinaten der untersuchten Fläche gehen von bis . Da Kreise rund sind und dieser Kreis sein Zentrum auf den Koordinaten hat, liegen die y-Koordinaten ebenfalls im Bereich von bis . Das Programm teilt die zu untersuchende Fläche in 2 Millionen schmale Streifen auf. Jeder dieser Streifen hat dieselbe Breite, nämlich . Die Oberkante eines jeden Streifens ist jedoch unterschiedlich und ergibt sich aus der obigen Formel zu , im Code wird das als sqrt(1 - x*x) geschrieben. Die Höhe eines jeden Streifens geht von der Oberkante bis zur Unterkante. Da die beiden Kanten bei Kreisen gleich weit von der Mittellinie entfernt sind, ist die Höhe genau das Doppelte der Kantenlänge, daher die 2 im Code.

Nach dem Durchlaufen der for-Schleife befindet sich in der Variablen s der Flächeninhalt des Kreises mit Radius 1. Um aus dieser Zahl den Wert von Pi zu ermitteln, muss diese Zahl gemäß der Formel noch durch geteilt werden. In diesem Beispiel ist , daher ist das im Programmcode weggelassen.

Viermal genauer (da die Steifen besser zentriert sind) und doppelt so schnell (nun sind linke und rechte Hälfte auch noch identisch und brauchen nur einmal berechnet zu werden), aber nicht mehr der Grafik „Kreisflächen-Integration“ entsprechend, rechnet:

// Ergibt für n =     100: 3.141_9368579   (genauer Wert 3.141_5926535...)
// Ergibt für n = 1000000: 3.141592653_934 (genauer Wert 3.141592653_589...)

n := 1000000 // halbe Anzahl der Streifen
s := 0       // Summe der Flächeninhalte

for x := 0.5/n to +1 step 1/n:
    // Flächeninhalt des Streifens an der Stelle x hinzuaddieren.
    // Die Höhe des Streifens wird exakt in der Mitte des Streifens gemessen.
    s += sqrt(1 - x*x)

// Die 4 steht für die anderen drei Quadranten, die 1/n ist die Breite des Streifens.
pi := s * 4 / n

Statistische Bestimmung

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Berechnung mit einem Monte-Carlo-Algorithmus

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Viertelkreis, dessen Fläche durch die Monte-Carlo-Methode angenähert wird

Eine Methode zur Bestimmung von ist die statistische Methode. Für die Berechnung lässt man zufällige Punkte auf ein Quadrat „regnen“ und berechnet, ob sie innerhalb oder außerhalb eines einbeschriebenen Kreises liegen. Der Anteil der innen liegenden Punkte ist approximiert .

Diese Methode ist ein Monte-Carlo-Algorithmus; die Genauigkeit der nach einer festen Schrittzahl erreichten Näherung von lässt sich daher nur mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit angeben. Durch das Gesetz der großen Zahlen steigt jedoch im Mittel die Genauigkeit mit der Schrittzahl.

Der Algorithmus für diese Bestimmung ist:

// Ergibt für tropfenzahl =         100: 3._32         (genauer Wert 3._1415926535...)
// Ergibt für tropfenzahl =     1000000: 3.141_104     (genauer Wert 3.141_5926535...)
// Ergibt für tropfenzahl = 10000000000: 3.1415_884288 (genauer Wert 3.1415_926535...)

function approximiere_pi(tropfenzahl)
    innerhalb := 0                    // zählt die Tropfen innerhalb des Kreises
    for i := 1 to tropfenzahl do      // so oft wiederholen, wie es Tropfen gibt
        x := random(0.0 ..< 1.0)      // zufälligen Tropfen im Quadrat [0,0] bis (1,1) erzeugen
        y := random(0.0 ..< 1.0)
        if x^2 + y^2 <= 1.0 then      // wenn der Tropfen innerhalb des Kreises liegt …
            innerhalb++               // Zähler erhöhen
    return 4.0 * innerhalb / tropfenzahl

Die 4.0 im Code ergibt sich daraus, dass in der Tröpfchensimulation nur die Anzahl für einen Viertelkreis berechnet wurde. Um daraus die (hochgerechnete) Anzahl für einen ganzen Kreis zu bekommen, muss die berechnete Anzahl noch mit 4 multipliziert werden. Da die Zahl Pi das Verhältnis zwischen der Kreisfläche und dem Quadrat des Radius ist, muss die so erhaltene Zahl noch durch das Quadrat des Radius geteilt werden. Der Radius ist in diesem Fall 1, daher kann das Teilen weggelassen werden.

Buffonsches Nadelproblem

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Grüne Punkte beschreiben einen Schnittpunkt der Stäbchen mit der Linie. Mit ist das Ergebnis ca.

Eine weitere auf Wahrscheinlichkeiten beruhende und ungewöhnliche Methode ist das Buffonsche Nadelproblem, von Georges-Louis Leclerc de Buffon (1733 vorgetragen, 1777 veröffentlicht). Buffon warf Stöcke über die Schulter auf einen gekachelten Fußboden. Anschließend zählte er, wie oft sie die Fugen trafen. Eine praktikablere Variante beschrieb Jakow Perelman im Buch Unterhaltsame Geometrie. Man nehme eine ca. 2 cm lange Nadel – oder einen anderen Metallstift mit ähnlicher Länge und Durchmesser, am besten ohne Spitze – und zeichne auf ein Blatt Papier eine Reihe dünner paralleler Striche, die um die doppelte Länge der Nadel voneinander entfernt sind. Dann lässt man die Nadel sehr häufig (mehrere hundert- oder tausendmal) aus einer beliebigen, aber konstanten Höhe auf das Blatt fallen und notiert, ob die Nadel eine Linie schneidet oder nicht. Es kommt nicht darauf an, wie man das Berühren eines Striches durch ein Nadelende zählt. Die Division der Gesamtzahl der Nadelwürfe durch die Zahl der Fälle, in denen die Nadel eine Linie geschnitten hat, nähert sich (stochastisch) mit zunehmender Zahl der Würfe an die Formel

an, wobei die Länge der Nadeln und den Abstand der Linien auf dem Papier bezeichnet. Daraus ergibt sich leicht eine Näherung für .[45] Die Nadel kann dabei auch gebogen oder mehrfach geknickt sein, wobei in diesem Fall auch mehr als ein Schnittpunkt pro Wurf möglich ist und entsprechend mehrfach gezählt werden muss. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam der Schweizer Astronom Rudolf Wolf durch 5000 Nadelwürfe auf einen Wert von .[46] Das Verfahren hat als analoges Verfahren (schneidet die Nadel die Linie?) ein Genauigkeitsproblem durch Ablesefehler.

Rekorde der Berechnung von π

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durchgeführt von Jahr Dezimalstellen Methode / Hilfsmittel Rechenzeit
Linus Media Group / KIOXIA[47] 2025 300.000.000.000.000 Berechnung:
Y-cruncher Software
(Chudnovsky-Formel)
 
Verifikation:
Plouffes und Bellards Formel
226 d
Jordan Ranous / StorageReview[48][49] 2024 202.112.290.000.000 104 d
Jordan Ranous / StorageReview[50][51] 2024 105.000.000.000.000 075 d
Google LLC[52][53] 2022 100.000.000.000.000 157 d
FH Graubünden[54][55] 2021 62.831.853.071.796 108 d
Timothy Mullican[56][57] 2020 50.000.000.000.000 303 d
Emma Haruka Iwao / Google LLC[58][59] 2019 31.415.926.535.897 121 d
Peter Trüb[60][61] / DECTRIS[62] 2016 22.459.157.718.361 105 d
Sandon Van Ness (Houkouonchi)[60][63] 2014 13.300.000.000.000 208 d
Shigeru Kondo, Alexander Yee[64] 2013 12.100.000.000.050 082 d
frühere Berechnungen 
durchgeführt von Jahr Dezimalstellen Methode / Hilfsmittel Rechenzeit
Shigeru Kondo, Alexander Yee[65] 2011 10.000.000.000.050 Berechnung:
Y-cruncher Software
(Chudnovsky-Formel)
 
Verifikation:
Plouffes und Bellards Formel
191 d
Shigeru Kondo, Alexander Yee[66][67] 2010 5.000.000.000.000 090 d
Fabrice Bellard[68][69] 2010 2.699.999.990.000 Berechnung: TachusPi Software (Chudnovsky-Formel),
Verifikation: Bellards Formel
131 d
Daisuke Takahashi 2009 2.576.980.370.000 Berechnung: Gauß-Legendre-Algorithmus
Yasumasa Kanada[70] 2002 1.241.100.000.000
Berechnung:
Verifikation:
025 d
Yasumasa Kanada, Daisuke Takahashi 1999 206.158.430.000 Gauss–Legendre/Gauss–Euler/
Brent–Salamin-Algorithmus[71]
1997 51.539.600.000
David und Gregory Chudnovsky 1989 1.011.196.691
Yasumasa Kanada, Yoshiaki Tamura,
Yoshinobu Kubo
1987 134.217.700
Yasumasa Kanada, Sayaka Yoshino,
Yoshiaki Tamura
1982 16.777.206 HITAC M-280H < 30 h00<
Yoshiaki Tamura, Yasumasa Kanada 1982 8.388.576 HITAC M-280H 006:52 h
1982 4.194.288 HITAC M-280H 002:21 h
Yoshiaki Tamura 1982 2.097.144 MELCOM 900II 007:14 h
Jean Guilloud 1981 2.000.050
Kazunori Miyoshi, Yasumasa Kanada 1981 2.000.036 FACOM M-200 137:18 h
Jean Guilloud, Martin Boyer 1973 1.001.250 CDC 7600 023:18 h
Jean Guilloud, M. Dichampt 1967 500.000 CDC 6600 028:10 h
Jean Guilloud, J. Filliatre 1966 250.000 IBM 7030 041:55 h
Daniel Shanks, John W. Wrench[72] 1961 100.265 Transistoren-Computer IBM 7090 008:43 h
Jean Guilloud 1959 16.167 IBM 704 004:18 h
George E. Felton 1958 10.021 Pegasus 033 h:00
F. Genuys[72] 1958 10.000 Magnetkernspeicher-Rechner IBM 704,
per Machin-Formel
010 h:00
George E. Felton 1957 7.480 Pegasus 033 h:00
S.C. Nicholson, J. Jeenel[73][74] 1954 3.093 Naval Ordnance Research Calculator 000:13 h
G. Reitwiesner[72] 1949 2.037 Röhren-Rechner ENIAC 070 h:00
Levi B. Smith, John W. Wrench 1949 1.120 mechanische Rechenmaschine
William Shanks 1853 (527) Reihenentwicklung:
.
Berechnung der ersten 707 Dezimalstellen von von Hand.
Im Jahr 1945 stellte John W. Wrench fest, dass die letzten 180 Stellen falsch waren.
Jurij Vega 1794 126
John Machin 1706 100 Reihenentwicklung:
William Jones[8] 1706 100 Reihenentwicklung:


Ludolph van Ceulen 1610 35 262-Eck
1596 20
Dschamschid Masʿud al-Kaschi ca. 1424 15 3 · 228-Eck
Zu Chongzhi ca. 0480 6 3 · 212-Eck
Liu Hui nach 263 5 3072-Eck
Archimedes ca. 0250
v. Chr.
2 96-Eck

Geometrische Konstruktionen

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Aufgrund der Transzendenz von ist es nicht möglich, durch eine Konstruktion mit Zirkel und Lineal eine Strecke mit der exakten Länge von Längeneinheiten zu erstellen. Es existieren jedoch sowohl eine Reihe von Zirkel-und-Lineal-Konstruktionen, die sehr gute Näherungen liefern, als auch Konstruktionen, die dank eines weiteren Hilfsmittels – zusätzlich zu Zirkel und Lineal – eine exakte Konstruktion ermöglichen. Als ein solches weiteres Hilfsmittel kommen dabei insbesondere als Quadratrizes bezeichnete Kurven zum Einsatz, die z. B. mit Hilfe einer sogenannten Dynamische-Geometrie-Software (DGS) erzeugt und als Ausdruck u. a. auf Papier Verwendung finden. Zudem gibt es einige spezielle mechanische Zeichengeräte und eventuell eigens angefertigte Kurvenlineale, mit denen sich solche Kurven zeichnen lassen.

Ohne direkten praktischen Nutzen, doch geometrisch anschaulich, lässt sich als Flächeninhalt eines angepassten Sierpinski-Teppiches konstruieren.[75]

Näherungskonstruktionen

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Zur geometrischen Konstruktion der Zahl gibt es die Näherungskonstruktion von Kochański aus dem Jahr 1685, mit der man einen Näherungswert der Kreiszahl mit einem Fehler von weniger als 0,002 Prozent bestimmen kann.[76] Dabei handelt es sich um eine Näherung des halben Kreisumfangs, mit dessen Hilfe die – exakt nicht mögliche – Quadratur des Kreises dargestellt werden kann.

Kreiszahl π, Annäherungskonstruktion nach C. G. Specht, 1828.
Der Flächeninhalt des ergänzten Dreiecks (hellblau) ist nahezu gleich dem des Kreises.

143 Jahre später, nämlich 1828, veröffentlichte C. G. Specht seine Zweite Annäherungs-Construction des Kreis-Umfanges im Journal für die reine und angewandte Mathematik. Für die Annäherung fand er den Wert[77]

Halbiert man diesen Wert, ergibt sich eine Dezimalzahl, bei der sieben Nachkommastellen mit denen der Kreiszahl übereinstimmen:

Bei einem Kreis mit Radius ist dieser Wert auch gleich dem Flächeninhalt des Dreiecks , mit anderen Worten, der Flächeninhalt des Dreiecks ist nahezu gleich dem des Kreises.

Beachtenswert ist, erst im Jahr 1914, d. h. 86 Jahre später, verbesserte Srinivasa Ramanujan – in seiner zweiten Quadratur des Kreises – die Genauigkeit des nahezu flächengleichen Quadrats um eine auf acht gemeinsame Nachkommastellen mit der Kreiszahl .

Eine zeichnerische Darstellung wird in dem oben angeführten Journal nicht erfasst; hierzu die Anmerkung des Herausgebers:

„Es wird dem Leser leicht sein, die Figur nach der Beschreibung zu entwerfen.“

A. L. Crelle (HRSG.): 40. Zweite Annäherungs-Construction des Kreis-Umfanges (Von Herrn C. G. Specht zu Berlin)[77]

Die nachfolgende Beschreibung der nebenstehenden Konstruktion ist eine Anlehnung an das Original der Konstruktionsbeschreibung.[77]

Zeichne zuerst den Einheitskreis um den Punkt und dann ab eine gerade Linie; dabei ergibt sich . Anschließend wird in eine Senkrechte zur Geraden errichtet; sie erzeugt . Es folgen auf der Geraden ab hintereinander vier Halbkreise mit dem Radius jeweils um den sich neu ergebenden Schnittpunkt, dabei entstehen die Punkte und . Nach der Dreiteilung der Strecken in und sowie in und , wird nun der Punkt mit verbunden. Die dabei entstandene Strecke auf die Senkrechte ab abgetragen ergibt . Verbinde auch den Punkt mit und übertrage die neue Strecke ab auf die Senkrechte; es ergibt sich . Es geht weiter mit den Verbindungen der Punkte mit sowie mit . Beim Übertragen der Strecke auf die Strecke ab ergibt sich . Abschließend zeichne ab eine Parallele zur Strecke , die in schneidet. Die somit entstandene Strecke entspricht annähernd dem Wert .

Die Annäherung an die Kreiszahl kann z. B. auf folgende Art und Weise verdeutlicht werden:

Wäre der Durchmesser eines Kreises , würde sein angenäherter Umfang nur um ca.  kürzer als sein theoretischer Wert sein.

Mithilfe der Quadratrix des Hippias

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Kreiszahl als exakte Konstruktion mithilfe der Quadratrix

Die nebenstehende Darstellung zeigt die Kreiszahl als Strecke, erstellt mit Hilfe der Quadratrix des Hippias.

Es beginnt mit einer Geraden ab dem Punkt und einer Senkrechten auf diese Gerade durch . Anschließend wird der Halbkreis mit dem Radius um gezogen; dabei ergeben sich die Schnittpunkte und . Nun konstruiert man das Quadrat mit der Seitenlänge . Es folgt die Festlegung der Quadratrix, ohne „Lücke“[78] auf der -Achse. Hierfür wird der Bezug der Kurve nicht auf die -Achse, sondern auf die -Achse gewählt. Die Quadratrix (rot) verläuft somit durch und . Für diese Lage der Quadratrix () gilt die kartesische Gleichung:[79][80]

Die Quadratrix schneidet nach dem Satz des Dinostratos die Seite ihres zugehörigen Quadrates im Punkt und generiert damit auf der Geraden, nun als Zahlengerade genutzt, den Wert . Das Errichten der Senkrechten auf die Strecke ab bis zum Halbkreis ergibt den Schnittpunkt . Nach der Verlängerung der Strecke über hinaus und dem Zeichnen einer geraden Linie ab durch bis zur Verlängerung ergibt sich der Schnittpunkt . Eine Möglichkeit u. a. ist nun, die Länge der Strecke mit Hilfe des Strahlensatzes zu bestimmen. In der Zeichnung ist ersichtlich, dass der Strecke entspricht. Infolgedessen sind nach dem ersten Strahlensatz die Verhältnisse der Abschnitte

,

umgeformt und die entsprechenden Werte eingesetzt ergibt sich

.

Nun wird der Kreisbogen mit dem Radius um bis auf die Zahlengerade gezogen; es entsteht der Schnittpunkt . Der abschließende Thaleskreis über ab dem Punkt ergibt somit exakt die Kreiszahl .

Mithilfe der archimedischen Spirale

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Eine sehr einfache Konstruktion der Kreiszahl zeigt das folgende Bild, erzeugt mithilfe der archimedischen Spirale. Wird als Windungsabstand (mit ) gewählt, so schneidet der Graph der Spirale die -Achse in und liefert somit bereits nach einer Vierteldrehung [81] Der auf die -Achse projizierte Halbkreis mit Radius sowie die Strecke (grüne Linien) dienen lediglich der Verdeutlichung des Ergebnisses.

Mithilfe der Sinuslinie

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Die Konstruktion der Kreiszahl mithilfe des Graphen der Sinusfunktion , auch als Sinuslinie bezeichnet, ist eine der einfachsten ihrer Art. Sie durchläuft zuerst den Punkt und liefert schließlich beim zweiten Überqueren der Zahlengerade (Winkel ) die Kreiszahl als Länge, d. h. den halben Umfang des Einheitskreises.

Experimentelle Konstruktion

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Kreiszahl als experimentelle Konstruktion

Die folgende Methode nutzt die in der Kreisfläche „versteckte“ Kreiszahl , um mit Hilfe experimenteller Physik den Wert von als messbare Größe darzustellen.[82]

Ein Zylinder mit dem Radius und der Gefäßhöhe wird bis auf die Höhe mit Wasser gefüllt. Die so bestimmte Wassermenge wird nun vom Zylinder in einen Quader umgefüllt, der eine quadratische Grundfläche mit Seitenlänge und eine Gefäßhöhe von aufweist.

Wassermenge im Zylinder in Volumeneinheiten [VE]:

[83]

Wasserstand im Quader in Längeneinheiten [LE]:

, daraus [84]

Das Ergebnis zeigt: Eine Wassermenge, die in einem Zylinder mit dem Radius den Wasserstand hat, liefert – umgefüllt in den Quader – den Wasserstand .

Formeln und Anwendungen

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Formeln, die π enthalten

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Carl Friedrich Gauß
Jean Baptiste Joseph Fourier

Formeln der Geometrie

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In der Geometrie treten die Eigenschaften von als Kreiszahl unmittelbar hervor.

  • Umfang eines Kreises mit Radius :
  • Fläche eines Kreises mit Radius :
  • Volumen einer Kugel mit Radius :
  • Oberfläche einer Kugel mit Radius :
  • n-dimensionale Volumen einer n-Sphäre mit Radius :
  • n−1-dimensionale Hülle einer n-Sphäre mit Radius :
  • Volumen eines Zylinders mit Radius und Höhe :
  • Volumen eines durch die Rotation des Graphen um die -Achse definierten Rotationskörpers mit den Grenzen und :

Formeln der Analysis

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Im Bereich der Analysis spielt ebenfalls in vielen Zusammenhängen eine Rolle, zum Beispiel bei

  • der Integraldarstellung , die Karl Weierstraß 1841 nutzte, um zu definieren,[85]
  • der unendlichen Reihe: (Euler, siehe Basler Problem und auch Riemannsche Zetafunktion),
  • der gaußschen Normalverteilung: oder in anderer Darstellung: ,
  • der Stirling-Formel als Näherung der Fakultät für große : ,
  • der Fourier-Transformation: .
  • den Formeln der Funktionentheorie: Wie für alle Teilgebiete der Analysis ist auch für die Funktionentheorie (und darüber hinaus für die gesamte komplexe Analysis) die Kreiszahl von grundlegender Bedeutung. Als herausragende Beispiele sind hier
    • die Euler-Identität [A 10] zu nennen sowie
    • die Integralformel von Cauchy .[86][87]

Darüber hinaus wird die Bedeutung der Kreiszahl ebenfalls augenfällig in den Formeln zur Partialbruchzerlegung der komplexwertigen trigonometrischen Funktionen, die im Zusammenhang mit dem Satz von Mittag-Leffler stehen. Hier sind vor allem

zu erwähnen sowie die daraus – neben weiteren! – zu gewinnenden

Die obige Partialbruchreihe zum Sinus liefert dann durch Einsetzen von die bekannte Reihendarstellung[92]

,

die ihrerseits direkt zu der eulerschen Reihendarstellung

führt, siehe Basler Problem.

Neben diesen von den Partialbruchreihen herrührenden π-Formeln kennt die Funktionentheorie noch eine große Anzahl weiterer davon, die statt der Darstellung mit unendlichen Reihen eine Darstellung mittels unendlicher Produkte aufweisen. Viele von ihnen gehen auf das Werk von Leonhard Euler zurück (s. u.).

Formeln der Zahlentheorie

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  • Die relative Häufigkeit, dass zwei zufällig gewählte natürliche Zahlen, die unterhalb einer Schranke liegen, teilerfremd sind, strebt mit gegen (Satz von Ernesto Cesàro, 1881[93]).
  • Nimmt man eine ganze Zahl z, deren Dezimaldarstellung aus Fünfen besteht, und berechnet das -Fache des Sinus des z-ten Teils eines Grades, dann strebt das Resultat mit wachsendem gegen π:[94]
Dabei ist die Gaußklammer. Dies entspricht letztlich der Konvergenz .

Formeln der Physik

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In der Physik spielt neben

  • der Kreisbewegung: (Winkelgeschwindigkeit gleich mal Umlauffrequenz)

vor allem bei Wellen eine Rolle, da dort über die Sinus- und Kosinusfunktion eingeht; somit also zum Beispiel

außerdem

Produktformeln von Leonhard Euler

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  • Wird die Folge der Primzahlen mit bezeichnet, so gilt:[95]
unendliches Produkt endliche Approximation (3 Faktoren) Abweichung von , ,,
 
Siehe dazu auch die Artikel über die Zeta-Funktion und insbesondere den Abschnitt Funktionswerte für gerade natürliche Zahlen.
Die erste der drei folgenden Formeln bezeichnet man auch als eulerschen Ergänzungssatz. Bei den beiden anschließenden Produktformeln für Sinus und Kosinus handelt es sich um absolut konvergente Produkte. Beide Produktformeln ergeben sich aus dem Ergänzungssatz, wobei die Produktformel des Kosinus ihrerseits wegen eine direkte Anwendung der Produktformel des Sinus ist.
Die Produktformel des Sinus führt dann mit zu dieser interessanten Beziehung (Folge A156648 in OEIS):[98]
Pi-Bodenmosaik am Eingang des Mathematikgebäudes der TU Berlin

Im Jahr 1897 sollte im US-Bundesstaat Indiana mit dem Indiana Pi Bill die Kreiszahl gesetzlich auf einen der von Hobbymathematiker Edwin J. Goodwin gefundenen Werte festgelegt werden, der sich auf übernatürliche Eingebungen berief. Aus seinen Arbeiten lassen sich unterschiedliche Werte für die Kreiszahl ableiten, unter anderem 4 oder 165. Nachdem er eine gebührenfreie Nutzung seiner Entdeckungen anbot, verabschiedete das Repräsentantenhaus diesen Gesetzentwurf einstimmig. Als Clarence A. Waldo, Mathematikprofessor der Purdue University, davon zufällig bei einem Besuch des Parlaments erfuhr und Einspruch erhob, vertagte die zweite Kammer des Parlaments den Entwurf auf unbestimmte Zeit.[99]

In der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise bemächtigt sich in Folge 43, Der Wolf im Schafspelz (orig. Titel Wolf in the Fold), ein fremdes Wesen des Bordcomputers. Der 1. Offizier Spock befiehlt darauf dem Computer, die Zahl Pi bis auf die letzte Nachkommastelle zu berechnen. Durch diese Aufgabe wird der Computer so überfordert, dass das Wesen den Computer wieder verlässt.[100]

Darren Aronofsky führte 1998 die Regie in dem Science-Fiction Thriller Pi. Er handelt von dem mathematischen Genie Maximilian Cohen, gespielt von Sean Gullette. Cohen ist überzeugt, dass mithilfe einer allgemein gültigen Weltformel die Zukunft berechenbar ist. Er ist sich sicher im Steigen und Fallen der Aktienkurse ein immer wiederkehrendes Muster zu erkennen, das sich auch in der unendlich langen Zahl Pi wieder findet. Aktienkurse wären somit vorhersehbar.[101]

In der Filmkomödie Nachts im Museum 2 (2009) geht es in der fiktiven Handlung u. a. darum, dass aus dem Naturhistorischen Museum in New York die ägyptischen Exponate – menschliche Gestalten – in die Archive des Smithsonian Museums in Washington, D.C. ausgelagert wurden. Aufgrund der Übersiedlung können die Gestalten nur noch durch Eingabe eines Codes in die goldene Tafel des Pharaos Ahkmenrah zum Leben erweckt werden. Der nach Ahkmenrahs Tod geänderte Code wird von kleinen Wackelkopf-Einsteins[102] als Pi erkannt. Einer von ihnen verrät den Code dem irrtümlich zum Leben erweckten Pharao Kahmunrah, der ältere böse Bruder Ahkmenrahs. Kahmunrah gibt Pi in die goldene Tafel ein und öffnet so das Tor zur Unterwelt...[103]

Wie die beiden folgenden Beispiele zeigen, findet Pi auch in der Musik Beachtung.

Die britische Sängerin Kate Bush hat ein Lied der Zahl Pi gewidmet.[104] Es ist das zweite Lied im 2005 erschienenen Doppelalbum Aerial.[105]

Die progressive Deathcore-Band After the Burial hat auf ihrem Debütalbum Forging a Future Self das Lied Pi (The Mercury God of Infinity) veröffentlicht. Es besteht aus einem Akustikgitarrensolo, auf das ein Breakdown folgt, dessen Rhythmus an die ersten 110 Dezimalstellen der Kreiszahl angelehnt ist.[A 11]

Pi in der Wiener Opernpassage. Die Zahl steht in der Mitte der Spiegelwand.

Die im November 2006 eröffnete Medieninstallation Pi in der Wiener Opernpassage widmet sich unter anderem der Kreiszahl.

Eine bemerkenswerte künstlerische Darstellung der Zahl Pi ist in Wien zu sehen. Die im November 2006 eröffnete Medieninstallation Pi von Ken Lum erreicht man beispielsweise bei einem Spaziergang ab dem Naschmarkt, weiter in Richtung Karlsplatz und schließlich abwärts in die denkmalgeschützte Fußgängerunterführung unter der Ringstraße, sprich Opernpassage. Zu sehen ist Pi mit 478 Nachkommastellen in der Nähe der U-Bahn-Station-Karlsplatz.[106]

Freunde der Zahl Pi feiern am 14. März (in US-amerikanischer Notation 3/14) den Pi-Tag und am 22. Juli (in US-amerikanischer Notation 7/22) den Pi Approximation Day. Hierzu gibt es eine Resolution (H. Res.224) vom Repräsentantenhaus der USA aus dem Jahr 2009.[107]

Im Roman Der Zauberberg von Thomas Mann schildert der Erzähler im Kapitel Der große Stumpfsinn auf mitleidig-belächelnde Weise, wie die Nebenfigur des Staatsanwalts Paravant den „verzweifelten Bruch“ Pi zu enträtseln versucht. Paravant glaubt, dass die „planende Vorsehung“ ihn dazu bestimmt habe, „das transzendente Ziel in den Bereich irdisch genauer Erfüllung zu reißen“. Er bemüht sich, in seiner Umgebung eine „humane Empfindlichkeit zu wecken für die Schande der Verunreinigung des Menschengeistes durch die heillose Irrationalität dieses mystischen Verhältnisses“, und fragt sich, „ob nicht die Menschheit sich die Lösung des Problems seit Archimedes’ Tagen viel zu schwer gemacht habe, und ob diese Lösung nicht in Wahrheit die kindlich einfachste sei.“ In diesem Zusammenhang erwähnt der Erzähler den historischen Zacharias Dase, der Pi bis auf zweihundert Stellen nach dem Komma berechnet hat.[108]

Das Buch Contact von Carl Sagan, veröffentlicht 1981, beschreibt das SETI-Programm zur Suche nach außerirdischer Intelligenz und damit verbundene philosophische Betrachtungen. Es endet mit der fiktiven Beantwortung der Frage, ob das Universum zufällig entstanden ist oder planvoll geschaffen wurde. Die Zahl Pi spielt für die im Rahmen der Handlung folgerichtige Antwort die zentrale Rolle.

Das Auswendiglernen der Zahl Pi ist die beliebteste Möglichkeit, das Merken langer Zahlen unter Beweis zu stellen. Für das Memorieren werden spezielle Mnemotechniken angewandt. Die Technik unterscheidet sich dabei nach den Vorlieben und Begabungen des Gedächtniskünstlers sowie der Menge der zu memorierenden Nachkommastellen. Für das Merken der ersten Ziffern von Pi gibt es Merkregeln. Daraus ist ein regelrechter Sport geworden, wie z. B. Pi mit tausenden von Ziffern in einem Team vorzulesen oder sie als Einzelperson aufzuzählen.

Der aktuelle Rekord im Pi-Vorlesen liegt bei 108.000 Nachkommastellen in 30 Stunden. Der Weltrekordversuch begann am 3. Juni 2005 um 18:00 Uhr und wurde am 5. Juni 2005 um 0:00 Uhr erfolgreich beendet. Über 360 Leser lasen jeweils 300 Nachkommastellen. Organisiert wurde der Weltrekord vom Mathematikum in Gießen.[109]

Im Pi-Aufzählen lag der inoffizielle Weltrekord im Oktober 2006 bei 100.000 Stellen, aufgestellt von Akira Haraguchi. Der Japaner brach damit seinen ebenfalls noch inoffiziellen alten Rekord von 83.431 Nachkommastellen. Der Inder Suresh Kumar Sharma ist offizieller Weltrekordhalter mit bestätigten 70.030 Nachkommastellen, die er am 21. Oktober 2015 fehlerfrei in einer Zeit von 17 Stunden 14 min aufsagte.[110] Den deutschen Rekord hält seit dem 15. März 2024 die Frankfurter Gedächtniskünstlerin Susanne Hippauf mit 18.026 fehlerfrei aufgezählten Nachkommastellen.[110] Sie brauchte dafür 3 Stunden und 5 Minuten.[110][111]

Alternative Kreiszahl τ

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Der amerikanische Mathematiker Robert Palais[A 12] schlug 2001 in einer Ausgabe des Mathematik-Magazins The Mathematical Intelligencer vor, für , statt wie bisher den Quotienten aus Umfang und Durchmesser eines Kreises, in Zukunft den Quotienten aus Umfang und Radius (entsprechend ) als grundlegende Konstante zu verwenden.[112] Seine Argumentation beruht darauf, dass in vielen mathematischen Formeln der Faktor vor der Kreiszahl auftauche. Als weiteres Argument führt er an, dass die neue Konstante im Bogenmaß einen Vollwinkel darstelle, statt wie einen halben Winkel, und so weniger willkürlich wirke. Die neu normierte Kreiszahl,[113] für deren Notation Michael Hartl und Peter Harremoës[A 13] den griechischen Buchstaben (Tau) vorschlugen,[114] würde diese Formeln verkürzen. Nach dieser Konvention gilt dann:

(Folge A019692 in OEIS)
  1. Dieses Verhältnis ist für alle Kreise gleich, unabhängig von deren Größe.
  2. Daher ist es nicht möglich, durch die Angabe eines einfachen Musters der Nachkommastellen geschlossen anzugeben. Es ist lediglich eine zunehmend bessere Annäherung durch Berechnung weiterer Nachkommastellen möglich. Seit dem 14. März 2024 sind 105 Billionen Nachkommastellen der Kreiszahl bekannt.
  3. Einen einfachen Irrationalitätsbeweis lieferte im Jahre 1947 der Zahlentheoretiker Ivan Niven. (Ivan Niven: A simple proof that π is irrational. In: Bulletin of the American Mathematical Society. Band 53, 1947, S. 509 (MR0021013).)
  4. Hier sind alle Teilzähler gleich 1.
  5. Hier sind alle Teilzähler gleich −1.
  6. Für weitere Details siehe die Webseite von Bailey (Memento vom 24. April 2006 im Internet Archive).
  7. Eine Schreibung, die daran erinnert, dass der Arkustangens letztlich ein komplexer Logarithmus ist.
  8. Es gibt unendlich viele davon. Sie werden Formeln vom Machin′schen Typ (en:Machin-like formula und fr:Formule de Machin) genannt und beruhen auf dem Additionstheorem des Arkustangens , bei dem ein Winkel mit rationalem Tangenswert in viele Winkel mit rationalem Tangenswert aufgespalten wird – mit dem Ziel, möglichst kleine Winkel mit möglichst großen (ganzzahligen) Vielfachheiten zu kombinieren.
    Zwei Gruppen sind besonders intensiv untersucht worden: die eine mit allen Zählern und durchaus mehr als zwei Termen Arkustangens, die andere mit genau zwei Termen und zugelassenen wie z. B.
  9. Dabei ist .
  10. Die Euler-Identität wird als Kombination der Kreiszahl , der ebenfalls transzendenten eulerschen Zahl , der imaginären Einheit und der beiden algebraischen Basisgrößen und als eine der „schönsten mathematischen Formeln“ angesehen.
  11. Das Lied auf YouTube mit Erklärung des Rhythmus in der Videobeschreibung, verfasst von einem der Gitarristen. Video auf YouTube.
  12. S. „Palais, Bob“ in der Datenbank zbMATH Open !
  13. S. „Harremoës, Peter“ in der Datenbank zbMATH Open !
  • Jörg Arndt, Christoph Haenel: Π [Pi]. Algorithmen, Computer, Arithmetik. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-540-66258-8 (mit CD-ROM, 1. Auflage. 1998 – ohne CD-ROM, ISBN 3-540-63419-3).
  • Heinrich Behnke, Friedrich Sommer: Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veränderlichen (= Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen. Band 77). Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1965.
  • Petr Beckmann: A History of π. St. Martin’s Press, New York City 1976, ISBN 0-312-38185-9 (englisch).
  • Ehrhard Behrends (Hrsg.): Π [Pi] und Co. Kaleidoskop der Mathematik. Springer, Berlin / Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-77888-2.
  • David Blatner: Π [Pi]. Magie einer Zahl. In: rororo Sachbuch (= rororo. Nr. 61176). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2001, ISBN 3-499-61176-7 (Originaltitel: The Joy of Π [pi]. Übersetzt von Hainer Kober).
  • Jonathan Borwein, Peter Borwein: Pi and the AGM. A Study in Analytic Number Theory and Computational Complexity. In: Canadian Mathematical Society Series of Monographs and Advan. 2. Auflage. Wiley, New York NY 1998, ISBN 0-471-31515-X (englisch).
  • Egmont Colerus: Vom Einmaleins zum Integral. Mathematik für Jedermann (= rororo-Sachbuch. Nr. 6692). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1974, ISBN 3-499-16692-5.
  • Jean-Paul Delahaye: Π [Pi]. Die Story. Birkhäuser, Basel 1999, ISBN 3-7643-6056-9.
  • Keith Devlin: Sternstunden der modernen Mathematik. berühmte Probleme und neue Lösungen (= dtv-Taschenbuch 4591). 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1992, ISBN 3-423-04591-4 (Originaltitel: Mathematics. Übersetzt von Doris Gerstner, Lizenz des Birkhäuser-Verlags, Basel).
  • Leonhard Euler: Einleitung in die Analysis des Unendlichen. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1983, ISBN 3-540-12218-4 (Erster Teil der Introductio in Analysin Infinitorum – Reprint der Ausgabe Berlin 1885).
  • Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1 (= Springer-Lehrbuch). 3., neu bearbeitet und erweiterte Auflage. Springer Verlag, Berlin (u. a.) 2000, ISBN 3-540-67641-4.
  • Klaus Jänich: Einführung in die Funktionentheorie. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin (u. a.) 1980, ISBN 3-540-10032-6.
  • Paul Karlson: Vom Zauber der Zahlen. Eine unterhaltsame Mathematik für jedermann. In: Das moderne Sachbuch. 8., überarbeitete Auflage. Band 41. Ullstein, Berlin 1965 (ohne ISBN, früherer Titel: Du und der Zauber der Zahlen).
  • Max Koecher: Klassische elementare Analysis. Birkhäuser Verlag, Basel, Boston 1987, ISBN 3-7643-1824-4.
  • Konrad Knopp: Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen (= Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften. Band 2). 5., berichtigte Auflage. Springer Verlag, Berlin (u. a.) 1964, ISBN 3-540-03138-3.
  • Konrad Knopp: Funktionentheorie II. Anwendungen und Weiterführung der allgemeinen Theorie (= Sammlung Göschen. Band 703). 11. Auflage. de Gruyter, Berlin 1965.
  • Karel Markowski: Die Berechnung der Zahl Π [(Pi)] aus Sinus- und Tangens-Intervallen. 1. Auflage. Trigon, Potsdam 2007, ISBN 978-3-9810752-1-2.
  • Herbert Meschkowski: Unendliche Reihen. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. BI Wissenschaftsverlag, Mannheim (u. a.) 1982, ISBN 3-411-01613-2.
  • Jakow Perelman: Unterhaltsame Geometrie. Volk und Wissen, Berlin 1962.
  • Jürgen Petigk: Dreieckige Kreise oder wie man Π [Pi] mit einer Nadel bestimmen kann. Mathematische Rätsel, Training fürs Gehirn. Komet, Köln 2007, ISBN 978-3-89836-694-6 (1998 als Mathematik in der Freizeit bei Aulis-Verlag Deubner, Köln erschienen, ISBN 3-7614-1997-X).
  • Karl Helmut Schmidt: Π [Pi]. Geschichte und Algorithmen einer Zahl. Books on Demand GmbH, Norderstedt, ISBN 3-8311-0809-9 ([2001]).
  • Karl Strubecker: Einführung in die höhere Mathematik. Band 1: Grundlagen. R. Oldenbourg Verlag, München 1956.
  • Heinrich Tietze: Mathematische Probleme. Gelöste und ungelöste mathematische Probleme aus alter und neuer Zeit. Vierzehn Vorlesungen für Laien und Freunde der Mathematik. C. H. Beck, München 1990, ISBN 3-406-02535-8 (Sonderausgabe in einem Band, 1990 auch als dtv-Taschenbuch 4398 / 4399, ISBN 3-423-04398-9 – Band 1 und ISBN 3-423-04399-7 – Band 1).
  • Fridtjof Toenniessen: Das Geheimnis der transzendenten Zahlen. Eine etwas andere Einführung in die Mathematik. 2. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-662-58325-8, doi:10.1007/978-3-662-58326-5.
  • Claudi Alsina, Roger B. Nelsen: Charming Proofs: A Journey Into Elegant Mathematics. MAA 2010, ISBN 978-0-88385-348-1, S. 145–146 (Auszug (Google))
Commons: Pi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kreiszahl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. H.-D. Ebbinghaus, H. Hermes, F. Hirzebruch, M. Koecher, K. Mainzer, A. Prestel, R. Remmert: Zahlen. Springer, 2013, ISBN 978-3-642-96783-2, S. 102.
  2. Jörg Neunhäuserer: 4.6 Die Archimedes-Konstante π in: Schöne Sätze der Mathematik. Springer, 3. Auflage 2022, ISBN 978-3-662-65829-1, S. 70.
  3. Jörg Arndt, Christoph Haenel: PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66258-8, S. 51 ff., 164 ff.
  4. a b c Miklós Laczkovich: On Lambert’s Proof of the Irrationality of π. In: The American Mathematical Monthly. Band 104, Nr. 5, Mai 1997, S. 439–443, doi:10.2307/2974737 (englisch).
  5. Guilelmo [William] Oughtred: Theorematum in libris Archimedis de Sphæra & Cylyndro Declaratio. Rerum quarundam denotationes. In: BSB Bayerische StaatsBibliothek digital. Oughtred, William, Verlag: Lichfield, Oxoniae, 1663, S. 3, abgerufen am 21. August 2019 (Latein).
  6. William Oughtred: Theorematum in libris Archimedis de Sphæra & Cylyndro Declaratio. 1663. In: Clavis Mathematicae. Lichfield, Oxford 1667, S. 201–214, hier S. 203.
  7. Vgl. David Eugene Smith: History of Mathematics. Band 2. Dover, New York 1953, S. 312 (The Symbol ). Abgerufen am 24. Oktober 2023 (englisch).
  8. a b c William Jones: Synopsis Palmariorum Matheseos. Palmariorum Matheseos, S. 243, siehe Seitenmitte: „ Periphery []“ mit Angabe des Verhältnisses von halbem Umfang zu Radius bzw. Umfang zu Durchmesser auf 100 Nachkommastellen genau. In: Göttinger Digitalisierungszentrum. J. Matthews, London, 1706, abgerufen am 19. August 2019 (englisch).
  9. William Jones: Synopsis Palmariorum Matheseos. Palmariorum Matheseos, S. 263, siehe unten: „3.14159, &c. = […] Whence in the Circle, any one of these three, [area] a, [circumference] c, [diameter] d, being given, the other two are found, as, d = c ÷ = (a ÷ 1/4 )1/2, c = d × = (a × 4)1/2, a = 1/4  × d2 = c2 ÷ 4.“ In: Göttinger Digitalisierungszentrum. J. Matthews, London, 1706, abgerufen am 19. August 2019 (englisch).
  10. a b Jörg Arndt, Christoph Haenel: PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66258-8, S. 8.
  11. Jean-Paul Delahaye, Übersetzer Manfred Stern: – Die Story. Springer, Basel 1999, ISBN 3-7643-6056-9, S. 16.
  12. Jörg Arndt, Christoph Haenel: PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66258-8, S. 10, 203.
  13. Otto Forster: Analysis 1. Differential- und Integralrechnung einer Veränderlichen. 12. Auflage. Springer Spektrum, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-11544-9, S. 150–151.
  14. Jörg Arndt, Christoph Haenel: PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66258-8, S. 11.
  15. a b Johann Heinrich Lambert: Beyträge zum Gebrauche der Mathematik und deren Anwendung. Kapitel V. Für die Erforscher. Buchhandlung der Realschule, Berlin 1770, S. 156 (google.de).
  16. Eric W. Weisstein: Algebraic Period. Abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch).
  17. Peter Alfeld: pi to 10,000 digits. Department of Mathematics, University of Utah, 16. August 1996, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. April 2023; abgerufen am 26. Juli 2024. Aufstellung der ersten 10 Millionen Stellen auf pibel.de. (PDF; 6,6 MB).
  18. Shu-Ju Tu, Ephraim Fischbach: Pi seems a good random number generator – but not always the best. Purdue University, 26. April 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. August 2019; abgerufen am 26. Juli 2024.
  19. Jörg Arndt, Christoph Haenel: PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66258-8, S. 194.
  20. Jörg Arndt, Christoph Haenel: PI: Algorithmen, Computer, Arithmetik. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66258-8, S. 33, 220.
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