„Weihnachtsbaum“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt den geschmückten Nadelbaum. Zu umgangssprachlich anderer Bedeutung siehe [[Scheinsignalrakete]] und [[Fliegerbombe]], zum „Neuseeländischen Weihnachtsbaum“ siehe ''[[Metrosideros excelsa]]''.}} |
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[[Bild:Weihnachtsbaum.jpg|thumb|300px|Geschmückter Weihnachtsbaum, hier eine [[Nordmanntanne]] im [[Bundeskanzleramt (Deutschland)|Bundeskanzleramt]] [[2003]]]] |
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[[Datei:Weihnachtsbaum Römerberg.jpg|mini|Weihnachtsbaum auf dem [[Frankfurt am Main|Frankfurter]] [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]]]] |
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[[Datei:Tree1800.jpg|mini|Weihnachten um 1850, Illustration von [[Ludwig Richter]]]] |
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Ein '''Weihnachtsbaum''' oder '''Christbaum''' (vor allem im [[Oberdeutsche Dialekte|oberdeutschen Sprachraum]], im [[Rheinland]] häufig) oder '''[[Tannen]]baum''' ist ein geschmückter [[Koniferen|Nadelbaum]], der zur [[Weihnachten|Weihnachtszeit]] in einem Gebäude oder im Freien aufgestellt wird. Traditionelle Aufstellorte sind Kirchen und Wohnungen. Als [[Christbaumschmuck|Baumschmuck]] dienen meist [[Lichterkette (Beleuchtung)|Lichterketten]], [[Kerzen]], Christbaumkugeln, [[Lametta]], [[Engel]]s- oder andere Figuren. Dieser [[Weihnachtsbrauchtum im deutschen Sprachraum|Weihnachtsbrauch]] verbreitete sich im 19. Jahrhundert vom deutschsprachigen Raum aus über die ganze Welt. |
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== Geschichte == |
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Der '''Weihnachtsbaum''', auch '''Christbaum''' genannt, ist ein typischer [[Weihnachtsbrauch]], bei dem ein [[Baum]] in die Wohnung gestellt und geschmückt wird. |
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[[Datei:William-Adolphe Bouguereau (1825-1905) - Laurel Branch (1900).jpg|mini|hochkant|[[William-Adolphe Bouguereau]]: ''Lorbeerzweig'', 1900]] |
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Dass in vielen Kulturen im Winter nur immergrüne Pflanzen und keine anderen benutzt werden, gilt vielen Autoren als so bemerkenswert, dass daraus Schlüsse auf den Ursprung des Weihnachtsbaums gezogen werden. |
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Immergrüne Pflanzen verkörpern Lebenskraft, und darum wird oft angenommen, dass die Menschen in früheren Zeiten glaubten, sich Gesundheit ins Haus zu holen, indem sie ihr Zuhause mit Grünem schmückten. Die ''[[Encyclopædia Britannica|Encyclopedia Britannica]]'' führt die Verwendung des Schmucks durch immergrüne Bäume, Kränze und Girlanden als Sinnbild des ewigen Lebens unter den [[Altes Ägypten|alten Ägyptern]], Chinesen und [[Hebräer]]n an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.britannica.com/plant/Christmas-tree |titel=Christmas tree {{!}} Tradition & History |werk=[[Encyclopedia Britannica]] |datum=2018-12-06 |sprache=en |abruf=2018-12-17}}</ref> Die [[Römisches Reich|Römer]] bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit [[Lorbeer]]zweigen. Durch das Schmücken eines Baums zur Wintersonnenwende ehrte man im [[Mithras]]-Kult den Sonnengott. Auch in nördlichen Gegenden wurden im Winter schon früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren, gleichzeitig gab das Grün Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings. |
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== Nadelbäume == |
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=== Frühneuzeit und Neuzeit === |
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Hauptsächlich werden [[Tannen]] als Weihnachtsbaum genutzt, doch [[Fichten]] und andere [[Nadelbaum|Nadelbäume]] sind heute ebenfalls weit verbreitet. In [[Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]] wird überwiegend (rund 16 Millionen Stück jährlich) die [[Nordmanntanne]] als Weihnachtsbaum verwendet. Ihr Anbau findet überwiegend auf [[Landwirtschaft|landwirtschaftlichen]] Flächen im [[Sauerland]] sowie in [[Schleswig-Holstein]] und [[Dänemark]] statt, wobei Dänemark mit einem [[Import]] von mehr als 10 Millionen Stück Marktführer ist. |
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Im Christentum versinnbildlichte der Tannenbaum ursprünglich als „Paradiesbaum“ die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Dies wurde zuweilen am Tag von Adam und Eva im Heiligenkalender, dem 24. Dezember, in einem [[Mysterienspiel#Entwicklung seit dem Mittelalter|Mysterienspiel]] dargestellt. Dafür brauchte man einen Baum, der auch am 24. Dezember noch grün war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bistum-regensburg.de/fileadmin/user_upload/newsletter-archiv/nl-dezember-2013-thema2-christbaum.pdf |titel=Der Weihnachtsbaum: Was wirklich dahinter steckt |werk=bistum-regensburg.de |datum=2013-12 |seiten=1–2 |format=PDF; 280 kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210513102444/https://www.bistum-regensburg.de/fileadmin/user_upload/newsletter-archiv/nl-dezember-2013-thema2-christbaum.pdf |archiv-datum=2021-05-13 |abruf=2022-12-29}}</ref> Als der 24. Dezember zunehmend als „heiliger Abend“ vor Weihnachten wahrgenommen wurde, verselbstständigte sich dieser Paradiesbaum zum Christbaum. |
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<!-- Bitte die Originalzitate nicht verändern! --> |
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In anderen Ländern werden auch vielfach künstliche Christbäume aus Metall und/oder Kunststoff verwendet, die meist zusammenlegbar und wiederverwendbar sind. |
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1492 kaufte das Liebfrauenwerk zu [[Straßburg]] Tannen für die Kirchengemeinden der Stadt: „Item Koüfft 9 Tannen in die 9 Kirchspill, das gut jor darjnn zu empfohen, unnd darumb gebenn 2 [[Gulden]]“.<ref>Stadtarchiv Straßburg, Liebfrauenwerk Bestand 1 OND 85 f°92v, publiziert in ''Bulletin de la Cathédrale de Strasbourg'', XXVII, 2006, S. 95.</ref> Der Urkundentext nennt hier das neue Jahr als Anlass, wobei aber bis ins 16. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich der Jahresbeginn auf dem Weihnachtsfest lag.<ref>Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bände 21–22, S. 34 ([https://books.google.co.tz/books?id=M0NmAAAAMAAJ&q=weihnachtsstil&dq=weihnachtsstil&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiXtMeQkKffAhVPUxUIHVAWCU4Q6AEIVjAJ Digitalisat]).</ref> |
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Von 1521 datiert ein Eintrag in einem Rechnungsbuch der [[Humanistenbibliothek in Schlettstadt]]: „Item IIII schillinge dem foerster die meyen an sanct Thomas tag zu hieten.“ (Neuhochdeutsche Übersetzung: „Ebenso vier Schillinge dem Förster, damit er ab dem [[Thomastag|St.-Thomas-Tag]] die Bäume bewacht.“) Von den [[Schwarzhäupter]]n in Riga und Reval wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gegen Ende der Weihnachtszeit Tannenbäume auf den Markt getragen, geschmückt und zum Schluss verbrannt.<ref>F. A. Redlich: ''Ein neuer Beitrag zur Geschichte des Weihnachtsbaums.'' In: ''Niederdeutsche Zeitschrift für Volkskunde'' 13 (1935), S. 234–239.</ref> |
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== Baumschmuck == |
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Geschmückt wird der Weihnachtsbaum mit bunten Glaselementen (sog. [[Christbaumkugel]]n) verschiedener Formen (z.B. [[Weihnachtsgurke]]n oder Nikolausfiguren), [[Kerze]]n, [[Lametta]], Strohsternen, kleinen Figuren sowie Süßigkeiten und auf die Spitze wird meist ein [[Weihnachtsstern (Dekoration)|Stern]] (Stern von [[Betlehem]]) oder ein Engel gesetzt. Unter dem Baum wird häufig eine [[Weihnachtskrippe|Krippe]] aufgestellt und daneben die [[Weihnachtsgeschenke]] hingelegt. |
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Eine der ältesten schriftlichen Erwähnungen eines Weihnachtsbaums wird ins Jahr 1527 datiert. Zu lesen ist in einer Akte der Mainzer Herrscher von „die weiennacht baum“ im Hübnerwald in [[Stockstadt am Main]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/geschichte-vom-weiennacht-baum-art-2874708 |titel=Fingerzeig: In dem Dokument aus dem Jahr 1527 |werk=[[Main-Echo|main-netz.de]] |datum=2013-12-21 |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131224112240/http://www.main-netz.de/_/tools/diaview.html?_CMTREE=11890&_CMBILD=2373619&_CMPICS=2373619,2373620,2373621 |archiv-datum=2013-12-24 |abruf=2018-12-17 |kommentar=Bild des Dokuments}}</ref> |
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== Aufbau und Beseitigung == |
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Von 1539 gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im [[Straßburger Münster]] ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Die Zünfte und Vereine waren es schließlich, die ein immergrünes Bäumchen in die Zunfthäuser stellten. In einer Lohnabrechnung der Reichsstadt [[Gengenbach]] von 1576 wird erwähnt, dass der Förster „ime Strohbach“ einen „Wiehnachtsbaum uf die Ratsstuben“ gebracht habe.<ref>Lohnbuch der Stadt Gengenbach von 1576. Original im Stadtarchiv Gengenbach.</ref> |
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Der Weihnachtsbaum wird in der [[Advent]]szeit bzw. am [[Heiligabend|Heiligen Abend]] aufgestellt. Während er im evangelischen Raum traditonellerweise zum [[Epiphanias]]-Fest spätestens am [[6. Januar]] abgeschmückt und entfernt wurde, blieb er in katholischen Familien oft bis zum Fest der [[Darstellung des Herrn]] (Lichtmess, [[2. Februar]]), das das Ende der Weihnachtszeit bedeutete stehen; seit der Liturgiereform, die diese Zeit mit dem Fest der Taufe des Herrn, also am ersten Sonntag nach Epiphanias, enden lässt, wird auch ein langsamer Wandel des Brauches im katholischen Umfeld sichtbar. |
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[[Image:Christmas tree stand from Vienna.jpg|thumb|zerlegbarer Metall-Ständer aus [[Wien]]]] |
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===Weihnachtsbaumständer=== |
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Ein ''Christbaumständer'' oder ''Weihnachtsbaumständer'' dient zum [[Arretieren]] des Weihnachtsbaums in einer [[senkrecht]]en Position. Er besteht aus einer meist runden Form, ähnlich einem großen [[Blumentopf]], die mit [[Wasser]] gefüllt werden kann und einer Haltevorrichtung aus [[Metall]], die sich in der Form befindet. |
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Frühe Aufzeichnungen über den Christbaum als einen allgemein üblichen Brauch stammen aus dem Jahre 1605, wiederum aus dem [[Elsass]]: „Auff Weihenachten richtett man Dannenbäum zu Straszburg in den stuben auff daran hencket man roszen ausz vielfarbigem papier geschnitten, Aepfel, Oblaten, Zischgolt [dünne, geformte Flitterplättchen aus Metall], Zucker etc.“<ref>[[Alexander Tille]] in ''Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Literatur Elsaß-Lothringens'' VI. 1890, S. 68.</ref> |
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Das [[Arretieren]] wird durch unterschiedliche Verfahren erreicht. Manche Christbaumständer halten den [[Baum]] mittels [[Schrauben]], andere nutzen ein [[Drahtseil]] zum Festspannen. |
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Auch die nächste Nachricht über den Weihnachtsbaum stammt aus Straßburg. In einer zwischen 1642 und 1646 verfassten Schrift ereiferte sich der Prediger am Straßburger Münster [[Johann Conrad Dannhauer]] gegen den Brauch, in den Häusern Weihnachtsbäume aufzustellen: „Unter anderen Lappalien, damit man die alte Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Wort begehet, ist auch der Weihnachts- oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, denselben mit Puppen und Zucker behängt, und ihn hernach abschüttelt und abblühen (abräumen) lässt. Wo die Gewohnheit herkommt, weiß ich nicht; ist ein Kinderspiel.“ |
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Seit 1990 gibt es eine neuartige Weihnachtsbaumständer mit 4 Klauen und einem Seilzugsystem die die herkömmliche Art der Weihnachtsbaumständer mit 4 Schrauben am Markt abgelöst haben. |
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=== Popularisierung des Brauchs ab dem 18. Jahrhundert === |
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Der Baum wird über einen Fußhebel fixiert und ist daher besonders einfach aufzustellen. |
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[[Datei:Weihnachten im Wandsbeker Schloss mit M. Claudius und Klopstock.jpg|mini|Weihnachten im [[Wandsbeker Schloss]] um 1800, mit [[Matthias Claudius]] (3. v. r.) sowie [[Friedrich Gottlieb Klopstock]] (sitzend)]] |
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[[Datei:Victoria albert.jpg|mini|Abbildung aus ''The Illustrated Londons News'' (1848): [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Königin Victoria]] und [[Albert von Sachsen-Coburg und Gotha|Prinz Albert]] feiern Weihnachten mit ihren Kindern]] |
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[[Datei:MEZ 1876 12 13 8 Christbaum (1).png|mini|Ankündigung einer Christbaumfeier in [[Meran]] (1876)]] |
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Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts werden die Nachrichten über den Weihnachtsbaum dann häufiger.<ref>Hinweise auf frühere Verbreitungen, z. B. in Schlesien 1611, beruhen auf Fälschungen. Siehe Klaus Graf (19. Dezember 2024). ''Advent Nr. 19: Fake-Informationen über den Weihnachtsbaum''. [https://doi.org/10.58079/12ymm Archivalia], abgerufen am 23. Januar 2025</ref> [[Johann Heinrich Jung-Stilling]], 1740 im [[Siegerland]] geboren, scheint eine Erinnerung an seine Kindheit zu bringen, wenn er in seinem 1793 veröffentlichten [[Das Heimweh]] von dem hell erleuchtenden Lebensbaum mit vergoldeten Nüssen spricht, zu dem das Kind am Morgen des Christtages geführt wird. |
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In ausländischer Wahrnehmung konnte der Weihnachtsbaum als typisch deutsch und – noch enger gefasst – als typisch lutherisch gelten, gar auf [[Martin Luther]] selbst zurückgeschrieben werden.<ref>{{Literatur |Titel=The Christmas Tree |Sammelwerk=The Journal of Education |Band=Vol. 84 |Nummer=22 |Datum=1916-12-14 |Seiten=598–599 |Sprache=en-US |JSTOR=42807952}}</ref><ref>Mit eindeutigem Hinweis für die Wahrnehmung eines Franzosen siehe aus der Erzählliteratur Fontane, Theodor: ''Quitt.'' In: Theodor Fontane: ''Sämtliche Romane, Erzählungen, Gedichte, Nachgelassenes.'' WBG, Darmstadt 2002, Bd. 1, S. 411.</ref> |
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== Geschichte == |
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[[Bild:Tannenbaum.jpg|thumb|left|Weihnachtsbaum mit brennenden Kerzen]] Die Entwicklung des Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus [[Brauch|Bräuchen]] verschiedener [[Kultur]]en zusammen. In immergrünen Pflanzen steckt Lebenskraft und darum glaubte man, Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man sein Zuhause mit Grünem schmückte. Bereits die [[Römisches Reich|Römer]] bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit [[Lorbeer]]zweigen. Einen Baum zur Wintersonnenwende zu schmücken, ehrte auch im [[Mithras]]-Kult den Sonnengott. Auch in nördlichen Gegenden wurden im [[Winter]] schon früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren und das Grün gab Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings. |
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Von [[Johann Wolfgang von Goethe]] stammt eine der ersten Erwähnungen des Weihnachtsbaums in der deutschen Literatur. In dem Briefroman ''[[Die Leiden des jungen Werthers]]'' (1774) besucht der Protagonist am Sonntag vor Weihnachten die von ihm verehrte Lotte und spricht von den Zeiten, da einen die unerwartete Öffnung der Türe und die Erscheinung eines „aufgeputzten Baumes“ mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln in paradiesisches Entzücken versetzte. [[Friedrich Schiller]] hat in seinen Werken zwar keine Weihnachtsszene geschildert, aber er liebte das Fest unter dem Baum. 1789 schrieb er an [[Charlotte Buff|Charlotte Buff (Lotte)]], dass er zu Weihnachten nach Weimar komme, und meinte: „Ihr werdet mir hoffentlich einen grünen Baum im Zimmer aufrichten.“ Im Jahre 1805 wurde der Weihnachtsbaum einem großen Leserkreis dadurch bekannt, dass ihn [[Johann Peter Hebel]] in dem Lied ''Die Mutter am Christabend'' aus seinen ''Alemannischen Gedichten'' erwähnte. Am Vorweihnachtsabend 1815 stellte in Weimar [[Wilhelm Hoffmann (Buchhändler)|Wilhelm Hoffmann]] für arme Kinder den weltweit ersten öffentlichen geschmückten Weihnachtsbaum auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mdr.de/entdecke/weimar-weihnachtsbaum120.html |titel=Der Osten – Entdecke, wo du lebst: Weimar und der erste Weihnachtsbaum für alle. Ein Film von Kathrin Welzel |werk=[[Mitteldeutscher Rundfunk|mdr.de]] |datum=2015-12-01 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160103143612/http://www.mdr.de/entdecke/weimar-weihnachtsbaum120.html |archiv-datum=2016-01-03 |abruf=2019-08-21}}</ref> [[E. T. A. Hoffmann|E. T. A. Hoffmanns]] Märchen ''Nussknacker und Mausekönig'' aus dem Jahr 1816 ist das erste Berliner Literaturdenkmal, in dem der lichterglänzende, mit goldenen Äpfeln und Bonbons geschmückte Tannenbaum in der Mitte der Weihnachtsbescherung erscheint. |
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Schon im [[Mittelalter]] bestand vielerorts der Brauch, zu bestimmten öffentlichen Festlichkeiten ganze Bäume zu schmücken, wie zum Beispiel der [[Maibaum]] oder [[Richtbaum]]. Zu Weihnachten wurden in der Kirche [[Garten Eden|Paradies]]-Spiele aufgeführt, zu denen ein Paradiesbaum, der durchaus auch ein Laubbaum sein konnte, mit Äpfeln behängt wurde. Der [[Apfel]] diente dabei als Zeichen der verbotenen Frucht und erinnerte an den [[Sündenfall]] und an die Befreiung des Menschen von der [[Erbsünde]] durch [[Jesus Christus]]. Noch bis ins [[19. Jahrhundert]] schmückte man in Norddeutschland seinen Christbaum mit [[Adam und Eva]], inklusive der Schlange, aus Holz oder gebacken. |
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Fichtenbäumchen (Rottannen, Picea) blieben – im Gegensatz zu Weißtannen-Bäumchen (Abies) – in weiten Teilen Mitteleuropas im 18. und 19. Jahrhundert stets häufig. Daher bot sich für ärmere Schichten vorrangig die Fichte als Christbaum an. Trotzdem blieb dieser neue Brauch im Süden Deutschlands und in Österreich zunächst auf das begüterte städtische Bürgertum beschränkt. Die ärmere Stadtbevölkerung kam zuerst mit Zweigen und anfallendem Grün aus. Erst als ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermehrt Bäumchen von den Grundbesitzern zur Verfügung gestellt wurden, konnte ein größerer städtischer Bedarf gedeckt werden. |
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Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahre [[1419]]. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften. Erst über hundertzwanzig Jahre später, [[1539]], gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im [[Straßburger Münster]] ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Die [[Zunft|Zünfte]] und [[Verein]]e waren es schließlich, die ein immergrünes Bäumchen in die Zunfthäuser stellten. Die ersten Aufzeichnungen über den Christbaum als einen allgemein üblichen Gebrauch stammen aus dem Jahre [[1605]]. Wieder ist es ein Elsässer, der die entscheidenden Zeilen festgehalten hat. Er schreibt: „Auff Weihnachten richtet man Dannenbäume zu Straßburg in den Stuben auf. Daran henket man Roßen auß vielfarbigem Papier geschnitten, Aepfel, Oblaten, Zischgold und Zucker". [[1611]] schmückte Herzogin [[Dorothea Sybille von Schlesien]] den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen. |
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Obwohl die katholische Kirche lange Zeit der [[Weihnachtskrippe]] den größeren Symbolgehalt zugemessen hatte, übernahm sie mit der Zeit auch den Brauch, einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ist der Weihnachtsbaum auch in den katholischen Regionen Deutschlands und Österreichs bezeugt. Der erste nachweislich aufgestellte Weihnachtsbaum in Wien stammt 1814 von [[Fanny von Arnstein]], einer aus Berlin stammenden angesehenen jüdischen Gesellschaftsdame.<ref>Hilde Spiel: ''Fanny von Arnstein oder die Emanzipation. Ein Frauenleben an der Zeitenwende 1758–1818'' (= Fischer Taschenbuch 1992). S. Fischer, Frankfurt am Main, 1962, ISBN 3-596-22131-5, S. 434.</ref> Damals standen in gutbürgerlichen Wohnstuben von Wien aber wohl schon mehr Christbäume. In den Wäldern um Wien führte der neue Brauch des städtischen Bürgertums damals offensichtlich bereits zu Missständen: Schon im Oktober 1815 musste die niederösterreichische Landesregierung „das Abstämmeln und Ausgraben der Bäume zum Behuf der [[Fronleichnam]]sprozessionen, Kirchenfeste, Weihnachtsbäume und dergleichen“ ausdrücklich untersagen. Mit „dergleichen“ waren vielleicht die [[Nikolaustag|Nikolausbäumchen]] gemeint, die 1782 als „grüner Baum mit brennenden Kerzchen bestekket, auf welchem etwelche Pfunde candirtes Zuckerbacht ebenso glänzen wie der vom Reife candirte Kirschenbaum zur Winterszeit schimmert“ beschrieben wurden.<ref>{{austriaforum|Heimatlexikon/Christbaum_in_Österreich|Christbaum in Österreich}} abgerufen am 10. Dezember 2011.</ref> Bereits 1816, anderen Quellen zufolge 1823 in der [[Albertina (Wien)|Albertina]],<ref>{{Internetquelle |url=https://wiev1.orf.at/stories/238943 |titel=Wo Österreichs erster Christbaum erstrahlte |werk=[[Österreichischer Rundfunk|ORF.at]] |datum=2007-11-28 |abruf=2019-08-22}}</ref> wurde diese Tradition von [[Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg|Henriette von Nassau-Weilburg]], der Gattin [[Karl von Österreich-Teschen|Erzherzog Karls]], aufgegriffen<ref>{{ANNO|bbb|01|01|1881|4|Erzherzog Albrecht, der hohe Gast …}}<br />{{ANNO|bbb|08|01|1881|2|Berichtigung.}}</ref> und breitete sich von da an in allen Gesellschaftsschichten Österreichs aus. |
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Auch die nächste Nachricht über den Weihnachtsbaum stammt aus Straßburg und wird dem Theologen J. K. Dannhauser zugeschrieben. In dieser zwischen 1642 – 1646 verfassten Schrift ereifert sich der Genannte gegen den Brauch, in den Häusern Weihnachtsbäume aufzustellen. Er schreibt: „Unter anderen Lappalien, damit man die alte Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Wort begehet, ist auch der Weihnachts- oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, denselben mit Puppen und Zucker behängt, und ihn hernach abschüttelt und abblühen (abräumen) lässt. Wo die Gewohnheit herkommt, weiß ich nicht; ist ein Kinderspiel ...“. |
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Von ca. 1800 bis Mitte des 20. Jahrhunderts war der heimlich geschmückte Weihnachtsbaum, der am Heiligabend erstmals entzündet wurde, mit den Geschenken darunter, der Kern der deutschen Weihnacht.<ref name="RGG_Köhle-Hezinger">{{RGG|8|||Weihnachten |Christel Köhle-Hezinger}}</ref> |
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Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert werden die Nachrichten über den Weihnachtsbaum dann häufiger. Johann Heinrich Jung-Stilling, 1740 im Nassauischen geboren, scheint eine Erinnerung an seine Kindheit zu bringen, wenn er in seinem 1793 veröffentlichten „Heimweh“ von dem hell erleuchtenden Lebensbaum mit vergoldeten Nüssen, zu dem das Kind am Morgen des Christtages geführt wird, spricht. Das weitere Auftreten des Weihnachtsbaumes ist an den Namen Goethes geknüpft, der ihn auch in „Die Leiden des jungen Werther“ 1774 erstmals in die deutsche Literatur einführte: (Werther kommt am Sonntag vor Weihnachten zu Lotte und spricht von den Zeiten, da einen die unerwartete Öffnung der Türe und die Erscheinung eines „aufgeputzten Baumes“ mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln in paradiesisches Entzücken versetzte.) Schiller hat in seinen Werken zwar keine Weihnachtsszene geschildert, aber er liebte das Fest unter dem Baum. 1789 schrieb er an Lotte, dass er zu Weihnachten nach Weimar komme und meinte: „Ihr werdet mir hoffentlich einen grünen Baum im Zimmer aufrichten“. Im Jahre 1805 wurde der Weihnachtsbaum einem großen Leserkreis dadurch bekannt, dass ihn Hebbel in seinen „Allemannischen Gedichten“ in dem Lied „Die Mutter am Christabend“ erwähnte. E.T.A. Hoffmanns Märchen „Nussknacker und Mausekönig“ vom Jahre 1816 ist das erste Berliner Literaturdenkmal, in dem der lichterglänzende, mit goldenen Äpfeln und Bonbons geschmückte Tannenbaum in der Mitte der Weihnachtsbescherung erscheint. |
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Die ersten Christbaumkugeln wurden um 1830 geblasen. Der aus Bayern stammende [[Otto (Griechenland)|König Otto von Griechenland]] ließ 1833 zwei „königliche“ Weihnachtsbäume an öffentlichen Plätzen aufstellen, je einen in Nauplion und einen in Athen. Es bildeten sich Menschenaufläufe, welche die geschmückten Bäume bestaunen wollten. |
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Da Tannenbäume in Mitteleuropa selten waren, konnten sich diese zunächst nur die begüterten Schichten leisten und die Stadtbevölkerung musste mit Zweigen und anfallendem Grün auskommen. Erst als ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermehrt Tannen- und Fichtenwälder angelegt wurden, konnte der städtische Bedarf gedeckt werden. |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 137-033742, Kamerun, Weihnachten.jpg|mini|Weihnachten in [[Kamerun (deutsche Kolonie)|Kamerun]], 1900]] |
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Die Kirche, der große Waldgebiete gehörten, schritt gegen das Plündern des Waldes zur Weihnachtszeit ein und billigte diesen "[[heidnisch]]en" Brauch nicht. Mit der Zeit aber musste sie langsam ihren Widerstand gegen diesen Brauch aufgeben. Als die [[Reformator]]en den Christbaum zum Weihnachts[[symbol]] des 'rechtgläubigen' Protestanten erklärten und sich dadurch von der [[katholisch]]en Sitte des [[Krippe]]n-Aufstellens abgrenzten, trat der Christbaum seinen Siegeszug an. Gegen Ende des [[19. Jahrhundert]]s trat der Weihnachtsbaum auch in den katholischen Regionen Deutschlands und [[Österreich]] seinen Siegeszug an. Der erste Weihnachtsbaum in [[Wien]] wurde [[1816]] von [[Henriette von Nassau-Weilburg]], der Gattin [[Erzherzog Karl]]s, aufgestellt. |
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Nach Nordamerika gelangte der Christbaum durch deutsche Auswanderer und Matrosen. Alte US-Zeitungen berichten, [[Gustav Körner]] habe die typisch deutsche Sitte des beleuchteten und geschmückten Weihnachtsbaums in den Vereinigten Staaten eingeführt – und dies schon bald nach Ankunft im Bundesstaat [[Illinois]] zu seinem ersten Weihnachtsfest in den Vereinigten Staaten im Jahr 1833. Bereits 1832 stellte allerdings der aus [[Hessen]] stammende deutsch-amerikanische Schriftsteller und [[Harvard University|Harvard]]-Professor [[Karl Follen]] als erster einen Weihnachtsbaum in seinem Haus in [[Cambridge (Massachusetts)]] auf und führte so diesen Brauch in [[Neuengland]] ein.<ref name="Gewertz">{{Internetquelle |autor=Ken Gewertz |url=http://www.news.harvard.edu/gazette/1996/12.12/ProfessorBrough.html |titel=The Professor who brought the Christmas Tree to Newengland. 200th Anniversary of Charles Follen’s birth marked this year |werk=Harvard University Gazette |datum=1996-12-12 |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120622102104/http://www.news.harvard.edu/gazette/1996/12.12/ProfessorBrough.html |archiv-datum=2012-06-22 |abruf=2018-12-25}}</ref><ref name="Gewertz" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/wissen/zehn-dinge-die-sie-noch-nicht-wissen-ueber-weihnachten-1.358936-6 |titel=Zehn Dinge, die Sie noch nicht wissen über … – Weihnachten |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2008-12-23 |abruf=2018-12-25}}<br />{{Internetquelle |autor=Elke Bodderas |url=https://www.welt.de/wissenschaft/article1473354/Ein-Deutscher-brachte-den-Christbaum-in-die-USA.html |titel=Ein Deutscher brachte den Christbaum in die USA |werk=[[Die Welt|Welt Online]] |datum=2009-12-01 |abruf=2018-12-25}}</ref> In den Staaten wurden schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts Christbäume aus Eisen hergestellt. Diese Wunderwerke der Technik waren teilweise schon mit Gas beleuchtet: „Durch die hohlen Äste flutet das Gas und wo sonst Kerzen erstrahlen, zuckt aus schmaler Ritze die Gasflamme empor.“ |
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[[Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz|Königin Charlotte]] (geb. Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz) soll im Jahr 1800 den ersten bekannten Weihnachtsbaum in Großbritannien im Royal Lodge in Windsor aufgestellt haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.english-heritage.org.uk/learn/histories/christmas-greenery-history/ |titel=A Short History of Christmas Greenery |abruf=2023-11-12 |sprache=en}}</ref> [[Adelheid von Sachsen-Meiningen (1792–1849)|Königin Adelaide]] (geb. Adelheid von Sachsen-Meiningen) wird ebenfalls als Person genannt, welche die Tradition des Weihnachtsbaumes nach Großbritannien brachte.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/sued-thueringen/schmalkalden-meiningen/weihnachten-weihnachtsbaum-tradition-streit-coburg-100.html | titel=War eine Thüringerin die internationale Trendsetterin für den Weihnachtsbaum? | autor=Marlene Drexler | werk=MDR.de | datum=2024-12-25 | abruf=2024-12-25}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=https://www.meiningermuseen.de/pages/programm/ausstellungen/koenigin-adelheid.php | titel=Adelheid von Sachsen-Meiningen und der Weihnachtsbaum | werk=MeiningerMuseen.de | abruf=2024-12-25}}</ref> Popularität gewann der Weihnachtsbaum jedoch erst während der Regentschaft von [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Königin Viktoria]], als ''[[The Illustrated London News]]'' im Jahr 1848 ein Bild der Königsfamilie um ihren geschmückten Baum veröffentlichte. Auch die Niederlande, Russland, besonders Petersburg und Moskau, wo er allerdings nur in den höchsten Kreisen üblich war, und Italien verdanken ihren Weihnachtsbaum den Deutschen. 1837 führte [[Helene zu Mecklenburg-Schwerin|Herzogin Helene von Orléans]] den Weihnachtsbaum in die Tuilerien ein, später machte sich [[Eugénie de Montijo|Kaiserin Eugenie]] um seine Verbreitung verdient. Zwei Jahrzehnte später wurden in Paris bereits 35.000 Christbäume verkauft. |
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Es war ein friedvoller Eroberungszug, der den Christbaum im 19. Jahrhundert in die Welt trug. Er hat kaum 50 Jahre in Anspruch genommen, was eine Leistung darstellt, die auf dem Gebiete des Volksbrauches einzig dasteht. Folgende Marksteine dieser Entwicklung lassen sich heute noch erkennen: |
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=== 20. und 21. Jahrhundert === |
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Als sich die Königin Viktoria 1840 mit Albert von Sachsen Coburg vermählte, kam der Weihnachtsbaum nach London. Auch die Niederlande, Russland, besonders Petersburg und Moskau, wo er allerdings nur in den höchsten Kreisen üblich war, und Italien verdanken ihren Weihnachtsbaum den Deutschen. 1870 führte die Herzogin Helene von Orleans den Weihnachtsbaum in die Tuilerien ein, später machte sich die Kaiserin Eugenie um seine Verbreitung verdient. Zwei Jahrzehnte später wurden in Paris bereits 35.000 Christbäume verkauft, wenngleich manche Franzosen die immer stärkere Ausbreitung des Christbaumes in Frankreich beklagten, da sie darin eine Annäherung an das Deutschtum erblickten. In Nordamerika, wohin der Christbaum durch deutsche Auswanderer und Matrosen gelangt war, wurden schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts Christbäume aus Eisen hergestellt. Diese Wunderwerke der Technik waren teilweise schon mit Gas beleuchtet. („Durch die hohlen Äste flutet das Gas und wo sonst Kerzen erstrahlen, zuckt aus schmaler Ritze die Gasflamme empor“.) |
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Im Jahr 1912 wurde in New York der erste öffentliche Weihnachtsbaum aufgestellt, elektrische Lichter zur Beleuchtung anstelle von Kerzen verbreiteten sich seit 1920.<ref name="RGG_Köhle-Hezinger" /> |
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Historische Notizen zum Christbaumschmuck: |
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Seit 1982 wird auf dem [[Petersplatz]] in Rom der [[Weihnachtsbaum für den Vatikan]] aufgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Claudia Ehrenstein |url=https://www.welt.de/print-welt/article704503/Woher-kommt-eigentlich-der-Christbaum.html |titel=Woher kommt eigentlich der Christbaum? |werk=[[Die Welt|Welt.de]] |datum=2006-12-23 |abruf=2018-12-25}}</ref> |
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Um [[1830]] wurden die ersten [[Christbaumkugel]]n geblasen. Nach und nach wurde die Sitte der Stubenbegrünung auch beim gewöhnlichen Volk beliebt und diese holten Zweige und 'Dannenreisig' ins Haus. |
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In Österreich ist es Ende des 20. Jahrhunderts Tradition geworden, Christbäume an verschiedene Einrichtungen und Organisationen im Ausland als Geschenke zu überbringen. So steht seit dem EU-Beitritt ein österreichischer Nadelbaum in dem EU-Parlament in Brüssel. Auch Schneiden, Sonder-Straßentransport, Aufstellen und Beleuchten in einer Hauptstadt werden als Spektakel des städtischen Adventmarkts inszeniert, wie das Beispiel eines 30 Meter hohen, 140 Jahre alten Nadelbaums 2011 in Graz zeigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.holding-graz.at/?id=858 |titel=Treffpunkt Christbaum: Der Weihnachtsbaum am Hauptplatz kommt dieses Jahr von der Teichalm |werk=Holding-Graz.at |datum=2011-11 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120322024915/http://www.holding-graz.at/?id=858 |archiv-datum=2012-03-22 |abruf=2018-12-25}}<br />{{Internetquelle |url=http://www.graz.at/cms/beitrag/10183670/4282541/ |titel=Erleuchtung im Mittelpunkt – Grazer Christbaum feierliche „entzündet“ |werk=Graz.at |datum=2011-11-26 |offline=1 |archiv-url=https://archive.today/20120803165634/http://www.graz.at/cms/beitrag/10183670/4282541/ |archiv-datum=2012-08-03 |abruf=2018-12-25}}</ref> Desgleichen wird jedes Jahr mit Beginn des Weihnachtsmarktes ein Tannenbaum auf dem Hamburger Rathausmarkt aufgestellt, der ein Geschenk eines nordischen Staates an den Stadtstaat ist. |
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Der ''[[Lametta]]brauch'' wurde [[1878]] als Neuerung in [[Nürnberg]] entwickelt. Als Christbaumbehang symbolisiert Lametta der Tradition nach die Optik von glitzernden Eiszapfen. |
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Heute geht der Trend zum „Zweit- und Drittbaum“ in Gärten bzw. vor den Häusern.<ref name="RGG_Köhle-Hezinger" /> |
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==Höchster Weihnachtsbaum== |
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[[Bild:Weihnachtsbaum Dortmund.JPG|thumb|In [[Dortmund]] wird jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt der größte Weihnachtsbaum der Welt aufgebaut]][[Bild:General Grant tree.jpg|thumb|Der ''General Grant tree'', seit 1926 nationaler Weihnachtsbaum der USA]]Die Frage nach dem höchsten Weihnachtsbaum der Welt ist nicht eindeutig zu beantworten, weil es sehr auf die Definition ankommt: |
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===Natürliche Weihnachtsbäume=== |
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*Die größte als Weihnachtsbaum geschmückte [[Konifere]] war eine 1950 in Seattle aufgestellte [[Douglasie]] von 67,36 m Höhe (221 Fuß). |
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* Im Styx Forest in [[Tasmanien]] wurde am [[20. Dezember]] [[1999]] ein 80 m (262ft) hoher ''[[Eucalyptus regnans]]'' mit 3000 Lichtern geschmückt und als ''größter Weihnachtsbaum aller Zeiten'' bezeichnet. Die Aktion diente als Werbung für den Schutz bedrohter Urwälder. |
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* Der ''[[General Grant Tree]]'' im [[Sequoia National Park]] ist mit über 267 Fuß (81,38 m) der dritthöchste [[Riesenmammutbaum|Mammutbaum]] der Welt. Er wurde am [[28. April]] [[1926]] von [[US-Präsident|Präsident]] [[Calvin Coolidge]] zum ''Nation's Christmas Tree'' bestimmt. |
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===Künstliche Weihnachtsbäume=== |
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*In [[Lissabon]] und [[Warschau]] steht dieses Jahr ein Weihnachtsbaum aus [[Gerüste]]n mit 72 m Höhe. |
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* Auf dem [[Weihnachtsmarkt]] in [[Dortmund]] wird jedes Jahr ein 45 m hoher künstlicher Baum aufgebaut. An einem konisch zulaufenden Stahlgestell werden einzelne Tannenbäume befestigt, so dass hinterher ein sehr großer Weihnachtsbaum entsteht. Der Weihnachtsbaum wird durch eine eigene [[Sprinkleranlage]] geschützt. |
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* In der Brasilianischen Stadt [[Itu]] gibt es einen 84 m hohen Weihnachtsbaum aus Stahl. |
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* In [[Gubbio]] in der italienischen Region [[Umbrien]] wird seit den [[1980er]] Jahren am Hang des [[Monte Ingono]] jährlich ein 800 m hoher und 400 m breiter Weihnachtsbaum aus 450 farbigen Lichtern gebildet, der aus ca. 50 km Entfernung zu sehen ist. Das ''Guinnness Buch der Rekorde'' von 1991 verzeichnet ihn als ''größten Weihnachtsbaum der Welt'' |
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== Verwendete Baumarten == |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-T1117-0015, Stapeln von Weihnachtsbäumen.jpg|mini|Waldarbeiterinnen bereiten Weihnachtsbäume für den Versand vor ([[Hildburghausen]], 1978)]] |
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* Cullmann, Oscar: ''Die Entstehung des Weihnachtsfestes und die Herkunft des Weihnachtsbaumes''; Stuttgart: Quell-Verlag, 1994<sup>4</sup>; ISBN 3-79182326-4 ''(eine sehr solide und allgemeinverständliche Erklärung des Weihnachtsfestes, etwa die Hälfte des Buches ist dem Thema Christbaum gewidmet)'' |
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Hauptsächlich werden [[Tannen]] als Weihnachtsbaum genutzt, daneben [[Fichten]] und andere Nadelbäume wie die [[Waldkiefer|Kiefer]]. Der Marktanteil der [[Nordmann-Tanne]] betrug in Deutschland 2020 rund 80 Prozent,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.forstpraxis.de/weihnachtsbaumerzeuger-ziehen-jahresbilanz/ |titel=Weihnachtsbaumerzeuger ziehen Jahresbilanz |datum=2021-03-06 |abruf=2021-04-19}}</ref> etwa 85 Prozent der Nordmanntannen stammten aus Deutschland, 15 Prozent wurden importiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Aust |url=http://www.ksta.de/freizeit/-freizeit-baumart-der-ideale-weihnachtsbaum,15190120,25517540.html |titel=Oh Tannenbaum: Was ist der ideale Weihnachtsbaum? |werk=[[Kölner Stadt-Anzeiger]] |datum=2013-12-04 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131207232918/http://www.ksta.de/freizeit/-freizeit-baumart-der-ideale-weihnachtsbaum,15190120,25517540.html |archiv-datum=2013-12-07 |abruf=2023-04-25}}</ref> Die Anzahl der in Deutschland verkauften Bäume ist seit vielen Jahren stabil und liegt bei ca. 25 Millionen Weihnachtsbäumen pro Jahr.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/woher-kommen-unsere-weihnachtsbaeume |titel=Woher kommen unsere Weihnachtsbäume? |datum=2021-01-15 |abruf=2021-04-19}}</ref> Bis Ende der 1950er-Jahre hatten die Deutschen fast ausschließlich [[Gemeine Fichte|Rotfichten]] als Weihnachtsbaum in der Wohnung stehen. In den 1960er-Jahren bis in die Mitte der 1970er-Jahre bevorzugten sie die dichter wachsende [[Stech-Fichte|Blaufichte]], ab Anfang der 1980er-Jahre die Nordmanntanne. Dieser Baum wächst relativ gleichmäßig, hat weiche Nadeln und eine vergleichsweise hohe Nadelhaltbarkeit.<ref>{{Internetquelle |autor=Sten Köppe |url=http://www.i-gartenpflanzen.de/koniferen/nordmanntanne-abies-nordmanniana.html |titel=Nordmanntanne – Abies nordmanniana – Kaukasustanne |werk=gartenpflanzen.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140102191639/http://www.i-gartenpflanzen.de/koniferen/nordmanntanne-abies-nordmanniana.html |archiv-datum=2014-01-02 |abruf=2019-08-21}}<br />{{Internetquelle |autor=Simone Andrea Mayer |url=http://www.abendblatt.de/ratgeber/article112009854/Es-muss-nicht-immer-Nordmann-Tanne-sein.html |titel=Weihnachtsbaum-Kauf – Es muss nicht immer Nordmanntanne sein |werk=[[Hamburger Abendblatt]] |datum=2012-12-14 |abruf=2019-08-21}}</ref> Im Gegensatz zu Fichten und vielen anderen Tannenarten (z. B. [[Edel-Tanne|Nobilis]]) ist die Nordmanntanne jedoch nahezu geruchlos. Angebaut werden die Nordmanntannen vor allem auf [[landwirtschaft]]lichen Flächen im [[Sauerland]], in [[Schleswig-Holstein]] und [[Dänemark]]. |
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* Hubka, Christine: ''Der Christbaum ist im Paradies gewachsen: Adventkranz, Christbaumschmuck und Weihnachtskrippe erzählen ihre Geschichten''; Limburg-Kevelaer: Lahn-Verlag; Innsbruck-Wien: Tyrolia-Verlag; 2001; ISBN 3-7840-3231-1 (Lahn) bzw. ISBN 3-7022-2391-6 (Tyrolia) |
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== Anbau == |
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Der Werdegang vom [[Saatgut|Samenkorn]] bis zu einem Zwei-Meter-Weihnachtsbaum dauert, je nach Pflanzenart, zwischen acht und zwölf Jahren. Die Samen werden aus Zapfen älterer Bäume gewonnen. Die Samenkörner werden in Baumschulen zu Sämlingen gezogen, und diese werden nach drei bis vier Jahren an Forst- und Weihnachtsbaumbetriebe als Jungpflanzen verkauft. Die weiteren Form- und Wachstumsentwicklungen der Weihnachtsbäume hängen stark von der Bodenqualität, den klimatischen Verhältnissen und von den durchgeführten Pflegearbeiten ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.agrarheute.com/management/weihnachtsbaum-erzeugung-einsteigen-447439 |titel=In die Weihnachtsbaum-Erzeugung einsteigen |werk=agrarheute.com |datum=2019-12-06 |abruf=2021-04-19}}</ref> |
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Laut Aussage des [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamts]] werden Christbaumkulturen oft unter „intensivem Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Mineraldünger“ betrieben. Dies schade sowohl Böden, Gewässern als auch Ökosystemen. Ferner können dies „auch die menschliche Gesundheit belasten, wenn der mit Chemikalien behandelte Weihnachtsbaum mitten im Wohnzimmer steht“. Die Produktionsbedingungen in den Kulturen seien sehr unterschiedlich und oft für den Verbraucher intransparent.<ref>{{Internetquelle |autor=Laura Schoen |url=https://www.umweltbundesamt.de/themen/umweltfreundliche-weihnachtsbaeume |titel=Umweltfreundliche Weihnachtsbäume |werk=umweltbundesamt.de |datum=2019-12-17 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201026005851/https://www.umweltbundesamt.de/themen/umweltfreundliche-weihnachtsbaeume |archiv-datum=2020-10-26 |abruf=2022-05-25}}</ref> |
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Nachhaltig geführte und zertifizierte Plantagen können durch abwechslungsreiche Bepflanzung (unterschiedliches Alter, unterschiedliche Sorte/Herkunft) ein waldähnliches Klima herstellen, was den Einsatz von Herbiziden unnötig macht. Kleinere Betriebe regulieren den Begleitwuchs manuell oder setzen Schafe ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/nebennutzung/christbaeume/lwf_umweltfreundlicher_rasenmaeher/index_DE |titel=Öko-Rasenmäher in Christbaumkulturen |werk=waldwissen.net |datum=2011-02-09 |abruf=2019-12-22}}</ref> Gemäß [[Thomas Fartmann]] entstehe durch die mehrjährige Produktionsdauer ein neuartiges Ökosystem für gefährdete Brutvogelarten in den Weihnachtsbaumkulturen.<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Sonntag |url=https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2019/12/12/deutschlandfunknova_weihnachtsbaeume_20191212_7db03d88.mp3 |titel=Landschaftsökologe: Weihnachtsbaum-Plantagen sind ökologisch sinnvoll |titelerg=Gesprächspartner [[Thomas Fartmann]] |werk=[[Deutschlandfunk Nova]] |datum=2019-12-12 |format=mp3-Audio; 6,7 MB; 7:18 Minuten |abruf=2021-04-19 |kommentar=[https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/weihnachten-warum-weihnachtsbaum-plantagen-oekologisch-sinnvoll-sind html-Version]}}</ref> |
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== Wirtschaftliche Bedeutung == |
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[[Datei:Weihnachtsbaeume auf Paletten zum Versand.JPG|mini|Transportbereite Weihnachtsbäume auf Paletten]] |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F038543-0006A, Bonn, VW-Käfer mit Weihnachtsbaum.jpg|mini|Transport eines Weihnachtsbaums (1972)]] |
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67 Prozent der Deutschen stellten 2020 einen Weihnachtsbaum auf. Damit werden jedes Jahr in Deutschland rund 29 Millionen Weihnachtsbäume gekauft. Die Zahl stieg in der Vergangenheit von 24 Millionen (2000) auf 29,8 Millionen (2019).<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/372294/umfrage/absatz-von-weihnachtsbaeumen-in-deutschland/ |titel=Absatz von Weihnachtsbäumen in Deutschland |sprache=de |abruf=2022-01-14}}</ref> Der Großteil der Bäume stammt aus heimischem Anbau. So wurde im Jahr 2020 eine Fläche von 15.900 Hektar für die Weihnachtsbaumkulturen genutzt. Mit einem Anteil von 29 Prozent liegt damit ein großer Anteil in [[Nordrhein-Westfalen]]. Der überwiegende Teil (91 %) der importierten Weihnachtsbäume stammt mit 2 Millionen Stück aus Dänemark.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Weihnachten/weihnachten2021.html |titel=Fakten zum Fest |hrsg=Statistisches Bundesamt |werk=www.destatis.de |sprache=de |abruf=2022-01-14}}</ref> |
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Im Jahr 2006 wurden etwa 616 Millionen Euro für 28 Millionen Weihnachtsbäume ausgegeben, pro Baum also ca. 22 Euro.<ref>[[Deutschlandfunk]]: ''Tag für Tag''; Sendung vom 12. Dezember 2006.</ref> |
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In Österreich werden im Jahr rund 2,4 Millionen Weihnachtsbäume aufgestellt, wovon 85 Prozent aus heimischen Wäldern stammen. Von diesen kommt der Großteil aus [[Niederösterreich]], das auch den Wiener Markt beliefert. Die Importe aus Dänemark sind in den letzten Jahren rückläufig.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Heimische_Christbaeume_sind_am_beliebtesten_405390.ece |titel=Heimische Christbäume sind am beliebtesten |werk=oe24 |datum=2008-12-15 |abruf=2008-12-22}}</ref> In anderen Ländern werden auch vielfach künstliche Christbäume aus Metall oder Kunststoff verwendet, die meist zusammenlegbar und wiederverwendbar sind. |
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In der Schweiz werden im Jahr schätzungsweise 1,2 bis 1,4 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, wovon 45 bis 50 Prozent aus heimischem Anbau stammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schweizerbauer.ch/pflanzen/wald/schweizer-christbaeume-gewinnen-marktanteile/ |titel=Schweizer Christbäume gewinnen Marktanteile |werk=schweizerbauer.ch |datum=2021-12-11 |abruf=2021-12-11}}</ref> |
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== Aufstellen des Baumes == |
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=== Zeitraum === |
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Der Weihnachtsbaum wird vor dem [[Heiliger Abend|Heiligen Abend]] aufgestellt. Während er im evangelischen Raum traditionellerweise nach dem Fest der [[Erscheinung des Herrn]] am 6. Januar abgeschmückt wurde, bleibt er in katholischen Familien oft bis zum Fest der [[Darstellung des Herrn]] (Mariä Lichtmess, 2. Februar) stehen, mit dem früher die Weihnachtszeit endete (seit der [[Liturgiereform]] fällt dies allerdings mit dem [[Taufe Jesu|Fest der Taufe des Herrn]] zusammen, also dem auf den 6. Januar folgenden Sonntag). |
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Im nordamerikanischen Kulturkreis ist das Aufstellen des geschmückten Baums bereits im Advent oder sogar ab [[Thanksgiving]] üblich. Das Abschmücken findet bereits kurz nach dem 25.12. statt. Auch in Deutschland ist dieser Zeitraum zunehmend verbreitet, besonders wo Weihnachten nicht mehr vor christlichem, sondern lediglich traditionellem Hintergrund begangen wird. |
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=== Weihnachtsbaumständer === |
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{{Hauptartikel|Weihnachtsbaumständer}} |
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[[Datei:Christmas tree stand from Vienna.jpg|mini|links|hochkant|Zerlegbarer Metallständer]] |
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[[Datei:Christbaumständer.jpg|mini|hochkant|Gusseisenständer (ca. 1930)]] |
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[[Datei:Weihnachtsbaumstaender Jugendstil.jpg|mini|links|hochkant|[[Jugendstil]]ständer (um 1900)]] |
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[[Datei:Weihnachtsbaumständer.jpg|mini|hochkant|Moderner Ständer]] |
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Ein Christbaumständer dient zum [[Arretierung|Befestigen]] und Aufstellen des Weihnachtsbaums. Er besteht meist aus einer runden Form, ähnlich einem großen Blumentopf, die mit Wasser gefüllt werden kann, und einer Haltevorrichtung aus Metall, die sich in der Form befindet. Herkömmliche Christbaumständer halten den Baum mittels Schrauben, moderne nutzen Klemmfinger, die über ein durchlaufendes, mit einem Ratschensystem verbundenes Drahtseil in den Baumfuß gepresst werden, wobei ein Dorn in der Bodenfläche zur Stabilisierung dient. |
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Eine Zugabe von [[Glycerin]] in das Wasser des Weihnachtsbaumständers soll den Baum länger frisch und die Nadeln länger am Baum halten. |
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Vereinzelt finden sich noch die überwiegend aus der Zeit um 1900 stammenden Christbaumständer mit einem Aufzugsmechanismus, der für eine Drehbewegung des Baumes sorgt und zugleich eine [[Spieldose]] in Betrieb setzt, die ein oder mehrere Weihnachtslieder dazu abspielt. Diese seinerzeit recht kostspieligen Ständer wurden ab 1873 von der Firma J. C. Eckhardt in Stuttgart hergestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/kunst-und-krempel/schatzkammer/musikinstrumente/kunst-krempel-musikinstrumente-kurioses-sonstiges-christbaumstaender100.html |titel=Christbaumständer: Für strahlende Kinderaugen |werk=[[Bayerischer Rundfunk#Online-Angebot|BR.de]] |datum=2011-12-14 |abruf=2016-12-23}}</ref> Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es in manchen Regionen üblich, den Weihnachtsbaum, teilweise auch verkehrt herum, an der Zimmerdecke aufzuhängen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.historisches-franken.de/index08/Weihnachtsbaum2008.htm |titel=Hängende Weihnachtsbäume |werk=historisches-franken.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110807031504/http://www.historisches-franken.de/index08/Weihnachtsbaum2008.htm |archiv-datum=2011-08-07 |abruf=2019-08-21}}</ref> Im [[niederösterreich]]ischen [[Waldviertel]] findet man noch in den [[Stube]]n und Wohnräumen älterer Gebäude Haken an der Zimmerdecke zur Befestigung des Weihnachtsbaumes. |
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Die Geschichte des Weihnachtsbaumständers kann man im [[Christbaumständermuseum]] in Lienzingen entdecken. Dort werden rund 500 Exponate ausgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.muehlacker.de/stadt/bildung-freizeit/kulturelles-leben/christbaumstaendermuseum.php |titel=Christbaumständer Museum |werk=www.muehlacker.de |abruf=2019-12-09}}</ref> |
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=== Baumschmuck === |
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{{Hauptartikel|Christbaumschmuck}} |
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[[Datei:Weihnachtsbaum Kiefer.jpg|mini|hochkant|Heute nur noch selten zu sehen: eine Kiefer als Weihnachtsbaum mit Baumschmuck]] |
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Christbaumkugeln erinnern an die Früchte am „[[Baum der Erkenntnis]]“ im [[Paradies]], von denen [[Adam und Eva]] entgegen einem Gebot Gottes aßen {{Bibel|Gen|2|1–8}}. Der 24. Dezember war bis zur [[Liturgiereform]] durch das [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweite Vatikanische Konzil]] der liturgische Gedenktag Adam und Evas.<ref>{{Internetquelle |autor=Reinhard Brandhorst |url=https://www.evangelische-liturgie.de/EL_Gedenktage/Gedenktage_gleichbleibend/12-24AdamUndEva.html |titel=24. Dezember |werk=evangelische-liturgie.de |datum=2018 |abruf=2023-02-20}}</ref> Die [[Erbsünde]] wurde gemäß dem christlichen Glauben durch die Geburt [[Jesus Christus|Jesu Christi]], derer an Weihnachten gedacht wird, und seinen Kreuzestod wiedergutgemacht. Beim Paradiesspiel wurde wie in der biblischen Vorlage die Frucht (der Apfel) szenisch vom Baum gepflückt. Im Lauf der Entwicklung wurde der Behang des Weihnachtsbaumes vielfältiger, bunter und süßer.<ref>Manfred Becker-Huberti: ''Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr.'' Herder, Freiburg i.Br. 1998, Sonderausgabe 2001, S. 135.</ref> Ein Christbaum mit Adam und Eva und Schlange aus Holz oder Gebäck existiert in Norddeutschland weiterhin als [[Jöölboom]]. |
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Nach und nach wurde die Sitte der Stubenbegrünung auch beim gewöhnlichen Volk beliebt und diese holten Zweige und „Dannenreisig“ ins Haus. Der Lamettabrauch wurde 1878 als Neuerung in [[Nürnberg]] entwickelt. Als Christbaumbehang symbolisiert Lametta das Aussehen von glitzernden Eiszapfen. In einigen Regionen wird traditionell kein Lametta verwendet, beispielsweise in [[Oberfranken]]. |
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Heute wird der Weihnachtsbaum meist mit bunten Glaselementen (vor allem [[Christbaumschmuck|Christbaumkugeln]]), Nikolausfiguren, [[Lametta]], [[Strohstern]]en, kleinen Holzfiguren sowie Süßigkeiten geschmückt. Auf die Spitze setzt man normalerweise einen [[Weihnachtsstern (Symbol)|Stern]] (in Anlehnung an den [[Stern von Betlehem]]), einen Engel oder eine Glasspitze. Die einzelnen Äste des Baumes werden mit [[Kerze]]n geschmückt. Unter dem Baum werden oft die Krippe und daneben die [[Bescherung|Weihnachtsgeschenke]] aufgebaut. In vielen Familien sollten die Kinder den geschmückten Baum nicht vor der Bescherung sehen und wurden von den Eltern dazu angehalten, vor ihren eigenen Geschenken zuerst den Baum zu betrachten. |
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== Öffentliche Weihnachtsbäume == |
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[[Datei:General Grant tree.jpg|mini|hochkant|Der ''[[General Grant Tree]]'', seit 1926 nationaler Weihnachtsbaum der USA]] |
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[[Datei:Eichseler Weihnachtsbaum 2017.jpg|alt=Eichseler Weihnachtsbaum 2017|mini|Der „wahrscheinlich größte lebende Weihnachtsbaum 2017 in Deutschland“ in [[Eichsel|Rheinfelden-Eichsel]]]] |
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[[Datei:Weihnachtsmarkt Dortmund 2015.jpg|mini|Weihnachtsmarkt in Dortmund mit besonderem Weihnachtsbaum]] |
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=== Natürliche === |
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* Der größte als Weihnachtsbaum geschmückte [[Koniferen|Nadelbaum]] war eine 1950 in Seattle aufgestellte [[Douglasie]] von 67,4 m Höhe. |
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* Im Styx Forest in [[Tasmanien]] wurde am 20. Dezember 1999 ein 80 m hoher ''[[Riesen-Eukalyptus|Eucalyptus regnans]]'' geschmückt und als ''größter Weihnachtsbaum aller Zeiten'' bezeichnet. Die Aktion diente als Werbung für den Schutz bedrohter Urwälder. |
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* Der ''[[General Grant Tree]]'' im [[Sequoia National Park]], mit knapp 82 m der zweitgrößte [[Riesenmammutbaum]] der Welt, wurde am 28. April 1926 von [[US-Präsident|Präsident]] [[Calvin Coolidge]] zum ''Nation’s Christmas Tree'' bestimmt. |
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* Der mit 36 Metern höchste natürlich gewachsene Weihnachtsbaum Deutschlands des Jahres 2005 stand auf dem Gelände des [[Rheinisches Freilichtmuseum|Rheinischen Freilichtmuseums]] in Kommern in der Eifel. 2003 stand dort schon einmal der höchste natürlich gewachsene Weihnachtsbaum Deutschlands, er war 38 m hoch. |
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* Auf dem Petersplatz in der [[Vatikanstadt]] wurde im Jahr 2008 eine 120 Jahre alte [[Fichten|Fichte]] mit 33 Meter Höhe aus [[Gutenstein (Niederösterreich)|Gutenstein]] in Niederösterreich als Christbaum aufgestellt, der bis dahin höchste Baum auf dem Petersplatz.<ref>{{Internetquelle |url=http://noev1.orf.at/stories/328160 |titel=Christbaum aus NÖ wird an Papst übergeben |werk=orf.at |datum=2008-12-12 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141031153351/http://noev1.orf.at/stories/328160 |archiv-datum=2014-10-31 |abruf=2019-08-21}}</ref> |
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* In der Stadt [[Wermelskirchen]] steht ein 1870 gepflanzter Mammutbaum, der alljährlich zu einem der größten lebenden Weihnachtsbäume Europas geschmückt wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wermelskirchen.de/tourismus/ |titel=Impressionen aus Wermelskirchen |werk=Wermelskirchen.de |abruf=2013-12-07}}</ref> |
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* Das Dorf [[Eichsel]], Ortsteil von [[Rheinfelden (Baden)]], schmückte seinen Mammutbaum erstmals 2017 mit über 13.000 LED. Damit ist dieser mit 36,5 m Höhe vermessene Baum voraussichtlich der „höchste lebende Weihnachtsbaum Deutschlands 2017/2018“.<ref>{{Internetquelle |autor=Juliane Schlichter |url=https://www.suedkurier.de/region/hochrhein/rheinfelden/In-Rheinfelden-Eichsel-steht-der-hoechste-Weihnachtsbaum-Deutschlands;art372615,9527047 |titel=In Rheinfelden-Eichsel steht der höchste Weihnachtsbaum Deutschlands |werk=[[Südkurier]] |datum=2017-12-05 |abruf=2018-01-04}}</ref> |
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=== Künstliche === |
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* 2011 wurde der größte schwimmende Weihnachtsbaum der Welt in [[Rio de Janeiro]] aufgebaut. Mit 85 Meter Höhe und 3,3 Millionen Glühlampen schwimmt der 542 Tonnen schwere Stahlkoloss auf dem Rodrigo-de-Freitas-See. |
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* Im Jahr 2007 wurde in [[Bukarest]] ein Weihnachtsbaum mit 76 Metern Höhe errichtet. |
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* In [[Lissabon]] und [[Warschau]] stand 2005 jeweils ein Weihnachtsbaum aus Gerüsten mit 72 m Höhe. |
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* Auf dem [[Dortmunder Weihnachtsmarkt]] wird seit 1996 jedes Jahr ein 45 m hoher künstlicher Baum aufgebaut.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.weihnachtsmarkt-dortmund.de/weihnachtsbaum/ |titel=Weihnachtsmarkt Dortmund 2009: Größter Weihnachtsbaum |werk=weihnachtsmarkt-dortmund.de |datum=2009-12-24 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100111040057/http://www.weihnachtsmarkt-dortmund.de/weihnachtsbaum/ |archiv-datum=2010-01-11 |abruf=2019-08-21}}</ref> An einem konisch zulaufenden Stahlgestell werden 1700 Rotfichten<ref>{{Internetquelle |autor=Weihnachtsbaum- und Schnittgrünkulturen Schulte-Brinker |url=http://schulte-brinker.de/forstbetrieb/baeume.php |titel=Weihnachtsbäume |abruf=2013-11-22}}</ref> befestigt, so dass hinterher ein sehr großer Weihnachtsbaum entsteht. Der Weihnachtsbaum wird durch eine eigene [[Sprinkleranlage]] geschützt. Der Betreiber bezeichnet diesen Baum seit mehreren Jahren als „größten Weihnachtsbaum“. |
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* Seit 2007 gibt es mit einem nur 14 mm hohen, beleuchteten und voll geschmückten Kunstbaum auch das passende Gegenstück in Form des „kleinsten Weihnachtsbaums“ im [[Maßstäbe der Modelleisenbahn|Maßstab 1:220]], der im Schaufenster einer Kunstgalerie ebenfalls in der Dortmunder Innenstadt gezeigt wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Holger Späing |url=https://www.trainini.de/Weihnachtsbaum.html |titel=Kleinster Weihnachtsbaum der Welt |werk=trainini.de |datum=2019-04-07 |abruf=2019-08-22}}</ref> |
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* In der brasilianischen Stadt [[Itu (Brasilien)|Itu]] gibt es einen 84 m hohen Weihnachtsbaum aus Stahl. |
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* In [[Gubbio]] in der italienischen Region [[Umbrien]] wird seit den 1980er-Jahren am Hang des [[Monte Ingino]] jährlich ein 800 m hoher und 400 m breiter Weihnachtsbaum aus 450 farbigen Lichtern gebildet, der aus ca. 50 km Entfernung zu sehen ist. Das [[Guinness-Buch der Rekorde]] von 1991 verzeichnet ihn als „größten unnatürlichen Weihnachtsbaum der Welt“. |
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== Verwertung und Entsorgung genutzter Bäume == |
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[[Datei:Turru - the low tech mixmaster (8359356574).jpg|mini|Zu den einfachsten Bastelideen aus alten Weihnachtsbäumen zählt der [[Quirl (Küchengerät)|Astquirl]]]] |
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Ein Großteil der 29 Mio. Weihnachtsbäume in Deutschland wird in [[Müllverbrennung]]sanlagen verbrannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Melissa Faust |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/weihnachtsbaeume-reste-verkauf-101.html |titel=Reste der Stände: Was mit unverkauften Christbäumen passiert |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2021-12-21 |abruf=2021-12-26}}<br />{{Internetquelle |autor=Jennifer Buchholz |url=https://www.t-online.de/heim-garten/garten/id_87084770/tierfutter-oder-muellkippe-das-passiert-mit-alten-weihnachtsbaeumen.html |titel=Tierfutter oder Müllkippe? Hohe Bußgelder bei illegaler Weihnachtsbaum-Entsorgung |werk=[[T-online|t-online.de]] |datum=2022-01-06 |abruf=2022-01-08}}</ref> Die in Wien gesammelten Christbäume werden in einem [[Biomassekraftwerk]] zu Fernwärme verwertet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/sauberestadt/christbaumsammlung/index.html |titel=Christbaumsammelstellen in Wien: Kein Lametta wäre netter |hrsg=Magistrat der Stadt Wien |datum=2018-12-21 |abruf=2012-12-20}}</ref> Örtlich werden die Bäume auch im [[Osterfeuer]] verbrannt. |
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Darüber hinaus gibt es zahlreiche [[Zoo]]s, [[Wildpark]]s und Wildtiergehege, die gern gebrauchte Weihnachtsbäume annehmen.<ref>[https://www.fr.de/wissen/ausgedienter-weihnachtsbaum-schade-muell-11012304.html ''Ausgedienter Weihnachtsbaum: Zu schade für den Müll'' vom 16. Dezember 2019] [[Frankfurter Rundschau]], abgerufen am 16. Januar 2024</ref> |
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Wer seinen Baum selbst zu Hause oder im [[Garten]] nutzen möchte, oder weiter verarbeiten will, findet hierfür zahlreiche Hinweise im Internet (u. a. beim ''Verband Natürlicher Weihnachtsbaum''<ref>[https://natuerlicher-weihnachtsbaum.com/category/weihnachtsbaum-bauen-und-basteln/ ''Was tun mit dem Baum nach dem Fest?''] Verband Natürlicher Weihnachtsbaum, abgerufen am 16. Januar 2024</ref>). Wer allerdings [[Lebensmittel]] (wie [[Kräutersalz]]) oder Badezusätze aus einem Weihnachtsbaum herstellen möchte, sollte jedoch vorab darauf achten, dass der Baum nicht chemisch behandelt, sondern nachhaltig angebaut wurde und eins der folgenden Siegel trägt; [[Bio-Siegel]], [[Forest Stewardship Council|FSC]], [[Naturland]], [[Bioland]], [[Demeter]] oder [[Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes|PEFC]].<ref>[https://www.codecheck.info/news/Nachhaltig-durch-die-Weihnachtszeit-493406 ''Katrin Werner: Nachhaltig durch die Weihnachtszeit'' vom 18. Dezember 2023] [[CodeCheck]], abgerufen am 16. Januar 2024</ref> |
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== Brauchtum == |
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=== Ernte === |
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Teilweise ist es Brauch, einen Christbaum nach den [[Mondphase|Phasen des Mondes]] zu ernten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.weihnachtsbaum.at/ |titel=Christbäume aus Österreich |werk=weihnachtsbaum.at |datum=2019 |abruf=2019-12-22}}</ref> So soll der geschlagene Baum länger seine [[Blatt (Pflanze)#Nadelblatt|Nadeln]] behalten, wenn er am [[Vollmond]] zum Jahresende<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mz-web.de/bitterfeld/mondbaeume-sind-die-besten-in-krina-werden-christbaeume-um-den-letzten-vollmond-gefaellt-29262874 |titel=Mondbäume sind die Besten – In Krina werden Christbäume um den letzten Vollmond gefällt |werk=[[Mitteldeutsche Zeitung|mz-web.de]] |datum=2017-12-08 |abruf=2019-12-22}}</ref> oder wenige Tage davor geerntet wurde.<ref name="Deutsche Welle">{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/weihnachtsb%C3%A4ume-bei-vollmond-schlagen/a-1063243 |titel=Kultur: Weihnachtsbäume bei Vollmond schlagen? |werk=[[Deutsche Welle|dw.com]] |datum=2003-12-18 |abruf=2019-12-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/berge/rucksackradio/lametta-syndrom-o-tannenbaum100.html |titel=Ernstes und Skurriles rund um den alpinen Weihnachtsbaum: O Tannenbaum & Lametta-Syndrom |werk=[[Bayerischer Rundfunk|br.de]] |datum=2019-12-21 |abruf=2019-12-22}}</ref> Allerdings ist ein solcher Effekt nicht nachweisbar.<ref name="Deutsche Welle" /> |
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=== Christbaum-Versenken === |
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Eine Erweiterung erfuhr das Brauchtum mancherorts durch das Versenken von Christbäumen in Gewässern. So veranstaltet in Klagenfurt der Tauchclub seit den 1960er-Jahren<ref>{{Internetquelle |url=http://www.der-woerthersee.de/kaerntner-oster-und-weihnachtsbraeuche.htm |titel=Kärntner Oster- und Weihnachtsbräuche |werk=der-woerthersee.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171111154629/http://www.der-woerthersee.de/kaerntner-oster-und-weihnachtsbraeuche.htm |archiv-datum=2017-11-11 |abruf=2017-11-11}}</ref> ein Christbaum-Versenken im [[Wörthersee]]. Von Tauchern wird ein geschmückter Christbaum in die Tiefe gebracht. Dabei wird der im See Umgekommenen gedacht. Auch in anderen Seen, wie im [[Neufelder See]], wurde dieser Brauch übernommen.<ref>{{austriaforum|Heimatlexikon/Christbaumversenken|Christbaumversenken}} abgerufen am 14. Dezember 2011.<br />{{Internetquelle |url=https://burgenland.orf.at/v2/tv/stories/2512761/ |titel=Christbaumversenken im Neufeldersee |werk=ORF/Radio Burgenland |datum=2011-12-11 |abruf=2022-05-03}}</ref> |
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Am [[Bodensee]] ist es Brauch, sich für ein unfallfreies Jahr zu bedanken und die Tauchsaison zu beenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://vorarlberg.orf.at/stories/3238123/ |titel=Christbaum-Versenken der Wasserrettung |werk=vorarlberg.[[ORF.at]] |datum=2023-12-25 |sprache=de |abruf=2023-12-26}}</ref> |
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=== Lieder und literarische Werke === |
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Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Lichterbaum selbst Gegenstand von [[Weihnachtslied]]ern und -erzählungen, meist ohne Bezug auf die Geburt Christi: |
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;Lieder |
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* ''[[O Tannenbaum, du trägst ein’ grünen Zweig]]'' (aus Westfalen, 1812) |
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* ''[[O Tannenbaum]]'' (T.: [[August Zarnack]], 1820; [[Ernst Anschütz]], 1824) |
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* ''[[Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen]]'' (T.: [[Hermann Kletke]], 1841; M.: um 1830) |
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* ''[[Der Christbaum ist der schönste Baum]]'' (T.: Johannes Carl; M.: Georg Eisenbach, 1842) |
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;Literatur |
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* ''[[Der Tannenbaum]]'', Märchen von [[Hans Christian Andersen]] |
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* ''[[Die Legende vom Tannenbaum]]'', Gedicht von [[Marx Möller]] |
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* In der [[Science-Fiction]]-[[Kurzgeschichte]] ''Das Geheimnis der Titan-Droiden'' (2006) beschreibt der deutsche Autor [[Frank G. Gerigk]], wie ein Jugendlicher auf dem [[Saturn (Planet)|Saturnmond]] [[Titan (Mond)|Titan]] einen Weihnachtsbaum mit aus der Titanatmosphäre ausgeflockten „Schnee“-Kristallen herstellt. |
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== Andere Bedeutung == |
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Im Zweiten Weltkrieg [[Zielbeleuchtung|markierten]] vor den [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg|Luftangriffen alliierter Bomber]] spezielle [[Pathfinder Force|Pfadfinder-Flugzeuge]] das Zielgebiet mit weißen, roten und grünen [[Fliegerbombe#Leuchtbombe|Leuchtkörpern]]. Die Bevölkerung bezeichnete diese an Fallschirmen langsam niederschwebenden Leuchtbomben auch als ''Christbäume''. |
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== Brandgefahren == |
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Der nachlässige Umgang mit Weihnachtsbäumen führt immer wieder zu Zimmer- und Wohnungsbränden. Die häufigste Brandursache ist dabei das fehlende Beaufsichtigen der brennenden Kerzen.<ref>{{Literatur |Autor=[[Franz-Josef Sehr]] |Titel=Weihnachtsbaum ein Brandrisiko? |Verlag=Wiesbadener Tagblatt |Ort=Wiesbaden |Datum=2007-12-18 |ZDB=1128578-3}}</ref> |
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In der Adventszeit 2023 wurden rund 6000 zusätzliche durch Adventskränze oder Weihnachtsbäume verursachte Brände gemeldet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gdv.de/gdv/medien/medieninformationen/advent-weihnachten-braende-statistik-184282 |titel=Brennende Adventskränze und Tannenbäume verursachen Millionen-Schäden |sprache=de |abruf=2024-12-09}}</ref> |
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== Literatur == |
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* [[Bernd Brunner]]: ''Die Erfindung des Weihnachtsbaums.'' (= [[Insel-Bücherei]] 1347). Insel Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-458-19347-0. |
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* [[Oscar Cullmann]]: ''Die Entstehung des Weihnachtsfestes und die Herkunft des Weihnachtsbaumes.'' Quell Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7918-2326-4, S. 50–68. |
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* [[Anton Dörrer]]: ''Die ersten Christbäume in Österreich. Volkskundliche Studie.'' In: ''Der Alpenbote.'' Wagner, Innsbruck 1946 ([http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/titleinfo/1479870 Digitalisat]). |
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* Oswald Adolf Erich, [[Richard Beitl]], [[Klaus Beitl]]: ''Wörterbuch der deutschen Volkskunde.'' (= ''Kröners Taschenausgabe.'' Band 127). 3. Auflage. Kröner, Stuttgart 1974, ISBN 3-520-12703-2, S. 953–954. |
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* [[Guido Fuchs]]: ''Heiligabend – Riten, Räume, Requisiten.'' Pustet, Regensburg 2002, ISBN 978-3-7917-1809-5, S. 86–101. |
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* Barbara Grimm: ''Der Weihnachtsbaum. Eine unendliche Geschichte.'' Hrsg. vom Spessartmuseum Lohr a. Main, 2020. ISBN 978-3-00-067048-0. |
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* Christine Hubka: ''Der Christbaum ist im Paradies gewachsen. Adventskranz, Christbaumschmuck und Weihnachtskrippe erzählen ihre Geschichten.'' Lahn-Verlag, Limburg/Kevelaer 2001, ISBN 3-7840-3231-1 sowie Tyrolia-Verlag, Innsbruck/Wien 2001, ISBN 3-7022-2391-6. |
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* Andrea Jakob: ''Bäume leuchtend, Bäume blendend … Eine Geschichte des Weihnachtsbaumes in Thüringen.'' Meininger Museen, Meiningen 2007, ISBN 978-3-910114-11-1. |
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* [[Ernst Moriz Kronfeld]]: ''Der Weihnachtsbaum. Botanik und Geschichte des Weihnachtsgrüns; seine Beziehungen zu Volksglauben, Mythos, Kulturgeschichte, Sage, Sitte und Dichtung.'' Schulze, Oldenburg/Leipzig 1906. |
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* [[Otto Lauffer]]: ''Der Weihnachtsbaum in Glauben und Brauch.'' Berlin/Hamburg 1934, {{DNB|580520013}}. |
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* [[Alfred Läpple]]: ''Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums.'' Pattloch, Augsburg 1996, ISBN 3-629-00679-5, S. 42. |
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* [[Kurt Mantel]]: ''Geschichte des Weihnachtsbaumes und ähnlicher weihnachtlicher Formen. Eine kultur- und waldgeschichtliche Untersuchung.'' 2. Auflage. Schaper, Hannover 1977, ISBN 3-7944-0098-4. |
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* Camille Schneider: ''Der Weihnachtsbaum und seine Heimat das Elsass.'' Orient-Occident-Verlag, Stuttgart 1929, {{DNB|576075744}} (3. Auflage: Philosophisch-Anthroposophischer Verlag Goetheanum, Dornach 1977, ISBN 3-7235-0196-6). |
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* Carl Anders Skriver: ''Der Weihnachtsbaum – Geschichte und Sinndeutung.'' Starczewski, München 1966, {{DNB|458961779}}. |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary|Weihnachtsbaum}} |
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{{Commons|Christmas tree|Weihnachtsbaum}} |
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* {{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/geschichte/Wie-die-Tanne-zum-Weihnachtsbaum-wurde,weihnachtsbaum18.html |titel=Wie die Tanne zum Weihnachtsbaum wurde |werk=[[Norddeutscher Rundfunk|NDR.de]] |datum=2023-12-24 |abruf=2024-01-29 |abruf-verborgen=1}} |
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* {{Internetquelle |url=https://brauchtum.de/de/winter/weihnachten/unterseiten/weihnachten-und-der-immergruene-christbaum.html |titel=Weihnachten und der immergrüne Christbaum |werk=Brauchtum.de |abruf=2020-12-22 |abruf-verborgen=1}} |
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* {{Internetquelle |url=https://www.weihnachtszeit.net/weihnachtsbaum/ |titel=Weihnachtsbaum – Tradition zur Weihnachtszeit |werk=Weihnachtszeit.net |abruf=2020-12-22 |abruf-verborgen=1}} |
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* {{Internetquelle |url=https://www.meinetanne.de/weihnachtsbaum/weihnachtsbaum-geschichte/ |titel=Die Geschichte des Weihnachtsbaums – Ursprung und Brauch |werk=MeineTanne.de |abruf=2020-12-22 |abruf-verborgen=1}} |
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* {{Internetquelle |autor=Koni Häne |url=https://www.waldwissen.net/de/lernen-und-vermitteln/forstgeschichte/geschichte-des-weihnachtsbaumes |titel=Zur Geschichte des Weihnachtsbaumes |werk=Waldwissen.net |datum=2004-11-16 |abruf=2020-12-22 |abruf-verborgen=1}} |
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* {{Internetquelle |autor=Janina Mogendorf |url=https://www.katholisch.de/artikel/317-weihnachtsbaum |titel=Weihnachtsbaum – Die Geschichte einer besonderen Tanne |werk=[[Katholisch.de]] |datum=2015-01-06 |abruf=2020-12-22 |abruf-verborgen=1}} |
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* {{Internetquelle |autor=[[Manfred Becker-Huberti]] |url=https://de.zenit.org/articles/christbaume-katholisch-oder-nicht/ |titel=Christbäume, katholisch oder nicht? Religiöses Brauchtum erklärt |werk=[[Zenit (Nachrichtenagentur)|Zenit.org]] |datum=2012-12-21 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190821085929/https://de.zenit.org/articles/christbaume-katholisch-oder-nicht/ |archiv-datum=2019-08-21 |abruf=2020-12-22 |abruf-verborgen=1}} |
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* {{DNB-Portal|4065076-5|TEXT=Literatur zum|NAME=Weihnachtsbaum}} |
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== Einzelnachweise und Anmerkungen == |
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{{Wiktionary1|Weihnachtsbaum}} |
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<references responsive /> |
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{{commons|Christmas tree}} |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4065076-5|LCCN=sh85025322}} |
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[[Kategorie:Land- & Forstwirtschaft]] |
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[[Kategorie:Weihnachtsbaum| ]] |
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[[Kategorie:Floristik]] |
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[[Kategorie:Produkt von Baumschulen]] |
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[[cs:Vánoční stromek]] |
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[[da:Juletræ]] |
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[[en:Christmas tree]] |
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[[es:Árbol de Navidad]] |
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[[fi:Joulukuusi]] |
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[[fr:Sapin de Noël]] |
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[[id:Pohon Natal]] |
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[[ja:クリスマスツリー]] |
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[[nl:Kerstboom]] |
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[[nn:Juletre]] |
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[[no:Juletre]] |
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[[pl:Choinka]] |
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[[pt:Árvore de Natal]] |
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[[ro:Pom de Crăciun]] |
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[[sv:Julgran]] |
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[[zh:圣诞树]] |
Aktuelle Version vom 1. Februar 2025, 20:53 Uhr


Ein Weihnachtsbaum oder Christbaum (vor allem im oberdeutschen Sprachraum, im Rheinland häufig) oder Tannenbaum ist ein geschmückter Nadelbaum, der zur Weihnachtszeit in einem Gebäude oder im Freien aufgestellt wird. Traditionelle Aufstellorte sind Kirchen und Wohnungen. Als Baumschmuck dienen meist Lichterketten, Kerzen, Christbaumkugeln, Lametta, Engels- oder andere Figuren. Dieser Weihnachtsbrauch verbreitete sich im 19. Jahrhundert vom deutschsprachigen Raum aus über die ganze Welt.
Geschichte
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Dass in vielen Kulturen im Winter nur immergrüne Pflanzen und keine anderen benutzt werden, gilt vielen Autoren als so bemerkenswert, dass daraus Schlüsse auf den Ursprung des Weihnachtsbaums gezogen werden.
Immergrüne Pflanzen verkörpern Lebenskraft, und darum wird oft angenommen, dass die Menschen in früheren Zeiten glaubten, sich Gesundheit ins Haus zu holen, indem sie ihr Zuhause mit Grünem schmückten. Die Encyclopedia Britannica führt die Verwendung des Schmucks durch immergrüne Bäume, Kränze und Girlanden als Sinnbild des ewigen Lebens unter den alten Ägyptern, Chinesen und Hebräern an.[1] Die Römer bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit Lorbeerzweigen. Durch das Schmücken eines Baums zur Wintersonnenwende ehrte man im Mithras-Kult den Sonnengott. Auch in nördlichen Gegenden wurden im Winter schon früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren, gleichzeitig gab das Grün Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings.
Frühneuzeit und Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Christentum versinnbildlichte der Tannenbaum ursprünglich als „Paradiesbaum“ die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Dies wurde zuweilen am Tag von Adam und Eva im Heiligenkalender, dem 24. Dezember, in einem Mysterienspiel dargestellt. Dafür brauchte man einen Baum, der auch am 24. Dezember noch grün war.[2] Als der 24. Dezember zunehmend als „heiliger Abend“ vor Weihnachten wahrgenommen wurde, verselbstständigte sich dieser Paradiesbaum zum Christbaum.
1492 kaufte das Liebfrauenwerk zu Straßburg Tannen für die Kirchengemeinden der Stadt: „Item Koüfft 9 Tannen in die 9 Kirchspill, das gut jor darjnn zu empfohen, unnd darumb gebenn 2 Gulden“.[3] Der Urkundentext nennt hier das neue Jahr als Anlass, wobei aber bis ins 16. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich der Jahresbeginn auf dem Weihnachtsfest lag.[4]
Von 1521 datiert ein Eintrag in einem Rechnungsbuch der Humanistenbibliothek in Schlettstadt: „Item IIII schillinge dem foerster die meyen an sanct Thomas tag zu hieten.“ (Neuhochdeutsche Übersetzung: „Ebenso vier Schillinge dem Förster, damit er ab dem St.-Thomas-Tag die Bäume bewacht.“) Von den Schwarzhäuptern in Riga und Reval wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gegen Ende der Weihnachtszeit Tannenbäume auf den Markt getragen, geschmückt und zum Schluss verbrannt.[5]
Eine der ältesten schriftlichen Erwähnungen eines Weihnachtsbaums wird ins Jahr 1527 datiert. Zu lesen ist in einer Akte der Mainzer Herrscher von „die weiennacht baum“ im Hübnerwald in Stockstadt am Main.[6]
Von 1539 gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Die Zünfte und Vereine waren es schließlich, die ein immergrünes Bäumchen in die Zunfthäuser stellten. In einer Lohnabrechnung der Reichsstadt Gengenbach von 1576 wird erwähnt, dass der Förster „ime Strohbach“ einen „Wiehnachtsbaum uf die Ratsstuben“ gebracht habe.[7]
Frühe Aufzeichnungen über den Christbaum als einen allgemein üblichen Brauch stammen aus dem Jahre 1605, wiederum aus dem Elsass: „Auff Weihenachten richtett man Dannenbäum zu Straszburg in den stuben auff daran hencket man roszen ausz vielfarbigem papier geschnitten, Aepfel, Oblaten, Zischgolt [dünne, geformte Flitterplättchen aus Metall], Zucker etc.“[8]
Auch die nächste Nachricht über den Weihnachtsbaum stammt aus Straßburg. In einer zwischen 1642 und 1646 verfassten Schrift ereiferte sich der Prediger am Straßburger Münster Johann Conrad Dannhauer gegen den Brauch, in den Häusern Weihnachtsbäume aufzustellen: „Unter anderen Lappalien, damit man die alte Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Wort begehet, ist auch der Weihnachts- oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, denselben mit Puppen und Zucker behängt, und ihn hernach abschüttelt und abblühen (abräumen) lässt. Wo die Gewohnheit herkommt, weiß ich nicht; ist ein Kinderspiel.“
Popularisierung des Brauchs ab dem 18. Jahrhundert
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Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts werden die Nachrichten über den Weihnachtsbaum dann häufiger.[9] Johann Heinrich Jung-Stilling, 1740 im Siegerland geboren, scheint eine Erinnerung an seine Kindheit zu bringen, wenn er in seinem 1793 veröffentlichten Das Heimweh von dem hell erleuchtenden Lebensbaum mit vergoldeten Nüssen spricht, zu dem das Kind am Morgen des Christtages geführt wird.
In ausländischer Wahrnehmung konnte der Weihnachtsbaum als typisch deutsch und – noch enger gefasst – als typisch lutherisch gelten, gar auf Martin Luther selbst zurückgeschrieben werden.[10][11]
Von Johann Wolfgang von Goethe stammt eine der ersten Erwähnungen des Weihnachtsbaums in der deutschen Literatur. In dem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers (1774) besucht der Protagonist am Sonntag vor Weihnachten die von ihm verehrte Lotte und spricht von den Zeiten, da einen die unerwartete Öffnung der Türe und die Erscheinung eines „aufgeputzten Baumes“ mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln in paradiesisches Entzücken versetzte. Friedrich Schiller hat in seinen Werken zwar keine Weihnachtsszene geschildert, aber er liebte das Fest unter dem Baum. 1789 schrieb er an Charlotte Buff (Lotte), dass er zu Weihnachten nach Weimar komme, und meinte: „Ihr werdet mir hoffentlich einen grünen Baum im Zimmer aufrichten.“ Im Jahre 1805 wurde der Weihnachtsbaum einem großen Leserkreis dadurch bekannt, dass ihn Johann Peter Hebel in dem Lied Die Mutter am Christabend aus seinen Alemannischen Gedichten erwähnte. Am Vorweihnachtsabend 1815 stellte in Weimar Wilhelm Hoffmann für arme Kinder den weltweit ersten öffentlichen geschmückten Weihnachtsbaum auf.[12] E. T. A. Hoffmanns Märchen Nussknacker und Mausekönig aus dem Jahr 1816 ist das erste Berliner Literaturdenkmal, in dem der lichterglänzende, mit goldenen Äpfeln und Bonbons geschmückte Tannenbaum in der Mitte der Weihnachtsbescherung erscheint.
Fichtenbäumchen (Rottannen, Picea) blieben – im Gegensatz zu Weißtannen-Bäumchen (Abies) – in weiten Teilen Mitteleuropas im 18. und 19. Jahrhundert stets häufig. Daher bot sich für ärmere Schichten vorrangig die Fichte als Christbaum an. Trotzdem blieb dieser neue Brauch im Süden Deutschlands und in Österreich zunächst auf das begüterte städtische Bürgertum beschränkt. Die ärmere Stadtbevölkerung kam zuerst mit Zweigen und anfallendem Grün aus. Erst als ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermehrt Bäumchen von den Grundbesitzern zur Verfügung gestellt wurden, konnte ein größerer städtischer Bedarf gedeckt werden.
Obwohl die katholische Kirche lange Zeit der Weihnachtskrippe den größeren Symbolgehalt zugemessen hatte, übernahm sie mit der Zeit auch den Brauch, einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ist der Weihnachtsbaum auch in den katholischen Regionen Deutschlands und Österreichs bezeugt. Der erste nachweislich aufgestellte Weihnachtsbaum in Wien stammt 1814 von Fanny von Arnstein, einer aus Berlin stammenden angesehenen jüdischen Gesellschaftsdame.[13] Damals standen in gutbürgerlichen Wohnstuben von Wien aber wohl schon mehr Christbäume. In den Wäldern um Wien führte der neue Brauch des städtischen Bürgertums damals offensichtlich bereits zu Missständen: Schon im Oktober 1815 musste die niederösterreichische Landesregierung „das Abstämmeln und Ausgraben der Bäume zum Behuf der Fronleichnamsprozessionen, Kirchenfeste, Weihnachtsbäume und dergleichen“ ausdrücklich untersagen. Mit „dergleichen“ waren vielleicht die Nikolausbäumchen gemeint, die 1782 als „grüner Baum mit brennenden Kerzchen bestekket, auf welchem etwelche Pfunde candirtes Zuckerbacht ebenso glänzen wie der vom Reife candirte Kirschenbaum zur Winterszeit schimmert“ beschrieben wurden.[14] Bereits 1816, anderen Quellen zufolge 1823 in der Albertina,[15] wurde diese Tradition von Henriette von Nassau-Weilburg, der Gattin Erzherzog Karls, aufgegriffen[16] und breitete sich von da an in allen Gesellschaftsschichten Österreichs aus.
Von ca. 1800 bis Mitte des 20. Jahrhunderts war der heimlich geschmückte Weihnachtsbaum, der am Heiligabend erstmals entzündet wurde, mit den Geschenken darunter, der Kern der deutschen Weihnacht.[17]
Die ersten Christbaumkugeln wurden um 1830 geblasen. Der aus Bayern stammende König Otto von Griechenland ließ 1833 zwei „königliche“ Weihnachtsbäume an öffentlichen Plätzen aufstellen, je einen in Nauplion und einen in Athen. Es bildeten sich Menschenaufläufe, welche die geschmückten Bäume bestaunen wollten.

Nach Nordamerika gelangte der Christbaum durch deutsche Auswanderer und Matrosen. Alte US-Zeitungen berichten, Gustav Körner habe die typisch deutsche Sitte des beleuchteten und geschmückten Weihnachtsbaums in den Vereinigten Staaten eingeführt – und dies schon bald nach Ankunft im Bundesstaat Illinois zu seinem ersten Weihnachtsfest in den Vereinigten Staaten im Jahr 1833. Bereits 1832 stellte allerdings der aus Hessen stammende deutsch-amerikanische Schriftsteller und Harvard-Professor Karl Follen als erster einen Weihnachtsbaum in seinem Haus in Cambridge (Massachusetts) auf und führte so diesen Brauch in Neuengland ein.[18][18][19] In den Staaten wurden schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts Christbäume aus Eisen hergestellt. Diese Wunderwerke der Technik waren teilweise schon mit Gas beleuchtet: „Durch die hohlen Äste flutet das Gas und wo sonst Kerzen erstrahlen, zuckt aus schmaler Ritze die Gasflamme empor.“
Königin Charlotte (geb. Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz) soll im Jahr 1800 den ersten bekannten Weihnachtsbaum in Großbritannien im Royal Lodge in Windsor aufgestellt haben.[20] Königin Adelaide (geb. Adelheid von Sachsen-Meiningen) wird ebenfalls als Person genannt, welche die Tradition des Weihnachtsbaumes nach Großbritannien brachte.[21][22] Popularität gewann der Weihnachtsbaum jedoch erst während der Regentschaft von Königin Viktoria, als The Illustrated London News im Jahr 1848 ein Bild der Königsfamilie um ihren geschmückten Baum veröffentlichte. Auch die Niederlande, Russland, besonders Petersburg und Moskau, wo er allerdings nur in den höchsten Kreisen üblich war, und Italien verdanken ihren Weihnachtsbaum den Deutschen. 1837 führte Herzogin Helene von Orléans den Weihnachtsbaum in die Tuilerien ein, später machte sich Kaiserin Eugenie um seine Verbreitung verdient. Zwei Jahrzehnte später wurden in Paris bereits 35.000 Christbäume verkauft.
20. und 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1912 wurde in New York der erste öffentliche Weihnachtsbaum aufgestellt, elektrische Lichter zur Beleuchtung anstelle von Kerzen verbreiteten sich seit 1920.[17]
Seit 1982 wird auf dem Petersplatz in Rom der Weihnachtsbaum für den Vatikan aufgestellt.[23]
In Österreich ist es Ende des 20. Jahrhunderts Tradition geworden, Christbäume an verschiedene Einrichtungen und Organisationen im Ausland als Geschenke zu überbringen. So steht seit dem EU-Beitritt ein österreichischer Nadelbaum in dem EU-Parlament in Brüssel. Auch Schneiden, Sonder-Straßentransport, Aufstellen und Beleuchten in einer Hauptstadt werden als Spektakel des städtischen Adventmarkts inszeniert, wie das Beispiel eines 30 Meter hohen, 140 Jahre alten Nadelbaums 2011 in Graz zeigt.[24] Desgleichen wird jedes Jahr mit Beginn des Weihnachtsmarktes ein Tannenbaum auf dem Hamburger Rathausmarkt aufgestellt, der ein Geschenk eines nordischen Staates an den Stadtstaat ist.
Heute geht der Trend zum „Zweit- und Drittbaum“ in Gärten bzw. vor den Häusern.[17]
Verwendete Baumarten
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Hauptsächlich werden Tannen als Weihnachtsbaum genutzt, daneben Fichten und andere Nadelbäume wie die Kiefer. Der Marktanteil der Nordmann-Tanne betrug in Deutschland 2020 rund 80 Prozent,[25] etwa 85 Prozent der Nordmanntannen stammten aus Deutschland, 15 Prozent wurden importiert.[26] Die Anzahl der in Deutschland verkauften Bäume ist seit vielen Jahren stabil und liegt bei ca. 25 Millionen Weihnachtsbäumen pro Jahr.[27] Bis Ende der 1950er-Jahre hatten die Deutschen fast ausschließlich Rotfichten als Weihnachtsbaum in der Wohnung stehen. In den 1960er-Jahren bis in die Mitte der 1970er-Jahre bevorzugten sie die dichter wachsende Blaufichte, ab Anfang der 1980er-Jahre die Nordmanntanne. Dieser Baum wächst relativ gleichmäßig, hat weiche Nadeln und eine vergleichsweise hohe Nadelhaltbarkeit.[28] Im Gegensatz zu Fichten und vielen anderen Tannenarten (z. B. Nobilis) ist die Nordmanntanne jedoch nahezu geruchlos. Angebaut werden die Nordmanntannen vor allem auf landwirtschaftlichen Flächen im Sauerland, in Schleswig-Holstein und Dänemark.
Anbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Werdegang vom Samenkorn bis zu einem Zwei-Meter-Weihnachtsbaum dauert, je nach Pflanzenart, zwischen acht und zwölf Jahren. Die Samen werden aus Zapfen älterer Bäume gewonnen. Die Samenkörner werden in Baumschulen zu Sämlingen gezogen, und diese werden nach drei bis vier Jahren an Forst- und Weihnachtsbaumbetriebe als Jungpflanzen verkauft. Die weiteren Form- und Wachstumsentwicklungen der Weihnachtsbäume hängen stark von der Bodenqualität, den klimatischen Verhältnissen und von den durchgeführten Pflegearbeiten ab.[29]
Laut Aussage des Umweltbundesamts werden Christbaumkulturen oft unter „intensivem Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Mineraldünger“ betrieben. Dies schade sowohl Böden, Gewässern als auch Ökosystemen. Ferner können dies „auch die menschliche Gesundheit belasten, wenn der mit Chemikalien behandelte Weihnachtsbaum mitten im Wohnzimmer steht“. Die Produktionsbedingungen in den Kulturen seien sehr unterschiedlich und oft für den Verbraucher intransparent.[30]
Nachhaltig geführte und zertifizierte Plantagen können durch abwechslungsreiche Bepflanzung (unterschiedliches Alter, unterschiedliche Sorte/Herkunft) ein waldähnliches Klima herstellen, was den Einsatz von Herbiziden unnötig macht. Kleinere Betriebe regulieren den Begleitwuchs manuell oder setzen Schafe ein.[31] Gemäß Thomas Fartmann entstehe durch die mehrjährige Produktionsdauer ein neuartiges Ökosystem für gefährdete Brutvogelarten in den Weihnachtsbaumkulturen.[32]
Wirtschaftliche Bedeutung
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67 Prozent der Deutschen stellten 2020 einen Weihnachtsbaum auf. Damit werden jedes Jahr in Deutschland rund 29 Millionen Weihnachtsbäume gekauft. Die Zahl stieg in der Vergangenheit von 24 Millionen (2000) auf 29,8 Millionen (2019).[33] Der Großteil der Bäume stammt aus heimischem Anbau. So wurde im Jahr 2020 eine Fläche von 15.900 Hektar für die Weihnachtsbaumkulturen genutzt. Mit einem Anteil von 29 Prozent liegt damit ein großer Anteil in Nordrhein-Westfalen. Der überwiegende Teil (91 %) der importierten Weihnachtsbäume stammt mit 2 Millionen Stück aus Dänemark.[34]
Im Jahr 2006 wurden etwa 616 Millionen Euro für 28 Millionen Weihnachtsbäume ausgegeben, pro Baum also ca. 22 Euro.[35]
In Österreich werden im Jahr rund 2,4 Millionen Weihnachtsbäume aufgestellt, wovon 85 Prozent aus heimischen Wäldern stammen. Von diesen kommt der Großteil aus Niederösterreich, das auch den Wiener Markt beliefert. Die Importe aus Dänemark sind in den letzten Jahren rückläufig.[36] In anderen Ländern werden auch vielfach künstliche Christbäume aus Metall oder Kunststoff verwendet, die meist zusammenlegbar und wiederverwendbar sind.
In der Schweiz werden im Jahr schätzungsweise 1,2 bis 1,4 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, wovon 45 bis 50 Prozent aus heimischem Anbau stammen.[37]
Aufstellen des Baumes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weihnachtsbaum wird vor dem Heiligen Abend aufgestellt. Während er im evangelischen Raum traditionellerweise nach dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar abgeschmückt wurde, bleibt er in katholischen Familien oft bis zum Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess, 2. Februar) stehen, mit dem früher die Weihnachtszeit endete (seit der Liturgiereform fällt dies allerdings mit dem Fest der Taufe des Herrn zusammen, also dem auf den 6. Januar folgenden Sonntag).
Im nordamerikanischen Kulturkreis ist das Aufstellen des geschmückten Baums bereits im Advent oder sogar ab Thanksgiving üblich. Das Abschmücken findet bereits kurz nach dem 25.12. statt. Auch in Deutschland ist dieser Zeitraum zunehmend verbreitet, besonders wo Weihnachten nicht mehr vor christlichem, sondern lediglich traditionellem Hintergrund begangen wird.
Weihnachtsbaumständer
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Ein Christbaumständer dient zum Befestigen und Aufstellen des Weihnachtsbaums. Er besteht meist aus einer runden Form, ähnlich einem großen Blumentopf, die mit Wasser gefüllt werden kann, und einer Haltevorrichtung aus Metall, die sich in der Form befindet. Herkömmliche Christbaumständer halten den Baum mittels Schrauben, moderne nutzen Klemmfinger, die über ein durchlaufendes, mit einem Ratschensystem verbundenes Drahtseil in den Baumfuß gepresst werden, wobei ein Dorn in der Bodenfläche zur Stabilisierung dient.
Eine Zugabe von Glycerin in das Wasser des Weihnachtsbaumständers soll den Baum länger frisch und die Nadeln länger am Baum halten.
Vereinzelt finden sich noch die überwiegend aus der Zeit um 1900 stammenden Christbaumständer mit einem Aufzugsmechanismus, der für eine Drehbewegung des Baumes sorgt und zugleich eine Spieldose in Betrieb setzt, die ein oder mehrere Weihnachtslieder dazu abspielt. Diese seinerzeit recht kostspieligen Ständer wurden ab 1873 von der Firma J. C. Eckhardt in Stuttgart hergestellt.[38] Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es in manchen Regionen üblich, den Weihnachtsbaum, teilweise auch verkehrt herum, an der Zimmerdecke aufzuhängen.[39] Im niederösterreichischen Waldviertel findet man noch in den Stuben und Wohnräumen älterer Gebäude Haken an der Zimmerdecke zur Befestigung des Weihnachtsbaumes.
Die Geschichte des Weihnachtsbaumständers kann man im Christbaumständermuseum in Lienzingen entdecken. Dort werden rund 500 Exponate ausgestellt.[40]
Baumschmuck
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Christbaumkugeln erinnern an die Früchte am „Baum der Erkenntnis“ im Paradies, von denen Adam und Eva entgegen einem Gebot Gottes aßen (Gen 2,1–8 EU). Der 24. Dezember war bis zur Liturgiereform durch das Zweite Vatikanische Konzil der liturgische Gedenktag Adam und Evas.[41] Die Erbsünde wurde gemäß dem christlichen Glauben durch die Geburt Jesu Christi, derer an Weihnachten gedacht wird, und seinen Kreuzestod wiedergutgemacht. Beim Paradiesspiel wurde wie in der biblischen Vorlage die Frucht (der Apfel) szenisch vom Baum gepflückt. Im Lauf der Entwicklung wurde der Behang des Weihnachtsbaumes vielfältiger, bunter und süßer.[42] Ein Christbaum mit Adam und Eva und Schlange aus Holz oder Gebäck existiert in Norddeutschland weiterhin als Jöölboom.
Nach und nach wurde die Sitte der Stubenbegrünung auch beim gewöhnlichen Volk beliebt und diese holten Zweige und „Dannenreisig“ ins Haus. Der Lamettabrauch wurde 1878 als Neuerung in Nürnberg entwickelt. Als Christbaumbehang symbolisiert Lametta das Aussehen von glitzernden Eiszapfen. In einigen Regionen wird traditionell kein Lametta verwendet, beispielsweise in Oberfranken.
Heute wird der Weihnachtsbaum meist mit bunten Glaselementen (vor allem Christbaumkugeln), Nikolausfiguren, Lametta, Strohsternen, kleinen Holzfiguren sowie Süßigkeiten geschmückt. Auf die Spitze setzt man normalerweise einen Stern (in Anlehnung an den Stern von Betlehem), einen Engel oder eine Glasspitze. Die einzelnen Äste des Baumes werden mit Kerzen geschmückt. Unter dem Baum werden oft die Krippe und daneben die Weihnachtsgeschenke aufgebaut. In vielen Familien sollten die Kinder den geschmückten Baum nicht vor der Bescherung sehen und wurden von den Eltern dazu angehalten, vor ihren eigenen Geschenken zuerst den Baum zu betrachten.
Öffentliche Weihnachtsbäume
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Natürliche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der größte als Weihnachtsbaum geschmückte Nadelbaum war eine 1950 in Seattle aufgestellte Douglasie von 67,4 m Höhe.
- Im Styx Forest in Tasmanien wurde am 20. Dezember 1999 ein 80 m hoher Eucalyptus regnans geschmückt und als größter Weihnachtsbaum aller Zeiten bezeichnet. Die Aktion diente als Werbung für den Schutz bedrohter Urwälder.
- Der General Grant Tree im Sequoia National Park, mit knapp 82 m der zweitgrößte Riesenmammutbaum der Welt, wurde am 28. April 1926 von Präsident Calvin Coolidge zum Nation’s Christmas Tree bestimmt.
- Der mit 36 Metern höchste natürlich gewachsene Weihnachtsbaum Deutschlands des Jahres 2005 stand auf dem Gelände des Rheinischen Freilichtmuseums in Kommern in der Eifel. 2003 stand dort schon einmal der höchste natürlich gewachsene Weihnachtsbaum Deutschlands, er war 38 m hoch.
- Auf dem Petersplatz in der Vatikanstadt wurde im Jahr 2008 eine 120 Jahre alte Fichte mit 33 Meter Höhe aus Gutenstein in Niederösterreich als Christbaum aufgestellt, der bis dahin höchste Baum auf dem Petersplatz.[43]
- In der Stadt Wermelskirchen steht ein 1870 gepflanzter Mammutbaum, der alljährlich zu einem der größten lebenden Weihnachtsbäume Europas geschmückt wird.[44]
- Das Dorf Eichsel, Ortsteil von Rheinfelden (Baden), schmückte seinen Mammutbaum erstmals 2017 mit über 13.000 LED. Damit ist dieser mit 36,5 m Höhe vermessene Baum voraussichtlich der „höchste lebende Weihnachtsbaum Deutschlands 2017/2018“.[45]
Künstliche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2011 wurde der größte schwimmende Weihnachtsbaum der Welt in Rio de Janeiro aufgebaut. Mit 85 Meter Höhe und 3,3 Millionen Glühlampen schwimmt der 542 Tonnen schwere Stahlkoloss auf dem Rodrigo-de-Freitas-See.
- Im Jahr 2007 wurde in Bukarest ein Weihnachtsbaum mit 76 Metern Höhe errichtet.
- In Lissabon und Warschau stand 2005 jeweils ein Weihnachtsbaum aus Gerüsten mit 72 m Höhe.
- Auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt wird seit 1996 jedes Jahr ein 45 m hoher künstlicher Baum aufgebaut.[46] An einem konisch zulaufenden Stahlgestell werden 1700 Rotfichten[47] befestigt, so dass hinterher ein sehr großer Weihnachtsbaum entsteht. Der Weihnachtsbaum wird durch eine eigene Sprinkleranlage geschützt. Der Betreiber bezeichnet diesen Baum seit mehreren Jahren als „größten Weihnachtsbaum“.
- Seit 2007 gibt es mit einem nur 14 mm hohen, beleuchteten und voll geschmückten Kunstbaum auch das passende Gegenstück in Form des „kleinsten Weihnachtsbaums“ im Maßstab 1:220, der im Schaufenster einer Kunstgalerie ebenfalls in der Dortmunder Innenstadt gezeigt wird.[48]
- In der brasilianischen Stadt Itu gibt es einen 84 m hohen Weihnachtsbaum aus Stahl.
- In Gubbio in der italienischen Region Umbrien wird seit den 1980er-Jahren am Hang des Monte Ingino jährlich ein 800 m hoher und 400 m breiter Weihnachtsbaum aus 450 farbigen Lichtern gebildet, der aus ca. 50 km Entfernung zu sehen ist. Das Guinness-Buch der Rekorde von 1991 verzeichnet ihn als „größten unnatürlichen Weihnachtsbaum der Welt“.
Verwertung und Entsorgung genutzter Bäume
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Ein Großteil der 29 Mio. Weihnachtsbäume in Deutschland wird in Müllverbrennungsanlagen verbrannt.[49] Die in Wien gesammelten Christbäume werden in einem Biomassekraftwerk zu Fernwärme verwertet.[50] Örtlich werden die Bäume auch im Osterfeuer verbrannt.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Zoos, Wildparks und Wildtiergehege, die gern gebrauchte Weihnachtsbäume annehmen.[51]
Wer seinen Baum selbst zu Hause oder im Garten nutzen möchte, oder weiter verarbeiten will, findet hierfür zahlreiche Hinweise im Internet (u. a. beim Verband Natürlicher Weihnachtsbaum[52]). Wer allerdings Lebensmittel (wie Kräutersalz) oder Badezusätze aus einem Weihnachtsbaum herstellen möchte, sollte jedoch vorab darauf achten, dass der Baum nicht chemisch behandelt, sondern nachhaltig angebaut wurde und eins der folgenden Siegel trägt; Bio-Siegel, FSC, Naturland, Bioland, Demeter oder PEFC.[53]
Brauchtum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ernte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teilweise ist es Brauch, einen Christbaum nach den Phasen des Mondes zu ernten.[54] So soll der geschlagene Baum länger seine Nadeln behalten, wenn er am Vollmond zum Jahresende[55] oder wenige Tage davor geerntet wurde.[56][57] Allerdings ist ein solcher Effekt nicht nachweisbar.[56]
Christbaum-Versenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Erweiterung erfuhr das Brauchtum mancherorts durch das Versenken von Christbäumen in Gewässern. So veranstaltet in Klagenfurt der Tauchclub seit den 1960er-Jahren[58] ein Christbaum-Versenken im Wörthersee. Von Tauchern wird ein geschmückter Christbaum in die Tiefe gebracht. Dabei wird der im See Umgekommenen gedacht. Auch in anderen Seen, wie im Neufelder See, wurde dieser Brauch übernommen.[59]
Am Bodensee ist es Brauch, sich für ein unfallfreies Jahr zu bedanken und die Tauchsaison zu beenden.[60]
Lieder und literarische Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Lichterbaum selbst Gegenstand von Weihnachtsliedern und -erzählungen, meist ohne Bezug auf die Geburt Christi:
- Lieder
- O Tannenbaum, du trägst ein’ grünen Zweig (aus Westfalen, 1812)
- O Tannenbaum (T.: August Zarnack, 1820; Ernst Anschütz, 1824)
- Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen (T.: Hermann Kletke, 1841; M.: um 1830)
- Der Christbaum ist der schönste Baum (T.: Johannes Carl; M.: Georg Eisenbach, 1842)
- Literatur
- Der Tannenbaum, Märchen von Hans Christian Andersen
- Die Legende vom Tannenbaum, Gedicht von Marx Möller
- In der Science-Fiction-Kurzgeschichte Das Geheimnis der Titan-Droiden (2006) beschreibt der deutsche Autor Frank G. Gerigk, wie ein Jugendlicher auf dem Saturnmond Titan einen Weihnachtsbaum mit aus der Titanatmosphäre ausgeflockten „Schnee“-Kristallen herstellt.
Andere Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zweiten Weltkrieg markierten vor den Luftangriffen alliierter Bomber spezielle Pfadfinder-Flugzeuge das Zielgebiet mit weißen, roten und grünen Leuchtkörpern. Die Bevölkerung bezeichnete diese an Fallschirmen langsam niederschwebenden Leuchtbomben auch als Christbäume.
Brandgefahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der nachlässige Umgang mit Weihnachtsbäumen führt immer wieder zu Zimmer- und Wohnungsbränden. Die häufigste Brandursache ist dabei das fehlende Beaufsichtigen der brennenden Kerzen.[61]
In der Adventszeit 2023 wurden rund 6000 zusätzliche durch Adventskränze oder Weihnachtsbäume verursachte Brände gemeldet.[62]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd Brunner: Die Erfindung des Weihnachtsbaums. (= Insel-Bücherei 1347). Insel Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-458-19347-0.
- Oscar Cullmann: Die Entstehung des Weihnachtsfestes und die Herkunft des Weihnachtsbaumes. Quell Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7918-2326-4, S. 50–68.
- Anton Dörrer: Die ersten Christbäume in Österreich. Volkskundliche Studie. In: Der Alpenbote. Wagner, Innsbruck 1946 (Digitalisat).
- Oswald Adolf Erich, Richard Beitl, Klaus Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. (= Kröners Taschenausgabe. Band 127). 3. Auflage. Kröner, Stuttgart 1974, ISBN 3-520-12703-2, S. 953–954.
- Guido Fuchs: Heiligabend – Riten, Räume, Requisiten. Pustet, Regensburg 2002, ISBN 978-3-7917-1809-5, S. 86–101.
- Barbara Grimm: Der Weihnachtsbaum. Eine unendliche Geschichte. Hrsg. vom Spessartmuseum Lohr a. Main, 2020. ISBN 978-3-00-067048-0.
- Christine Hubka: Der Christbaum ist im Paradies gewachsen. Adventskranz, Christbaumschmuck und Weihnachtskrippe erzählen ihre Geschichten. Lahn-Verlag, Limburg/Kevelaer 2001, ISBN 3-7840-3231-1 sowie Tyrolia-Verlag, Innsbruck/Wien 2001, ISBN 3-7022-2391-6.
- Andrea Jakob: Bäume leuchtend, Bäume blendend … Eine Geschichte des Weihnachtsbaumes in Thüringen. Meininger Museen, Meiningen 2007, ISBN 978-3-910114-11-1.
- Ernst Moriz Kronfeld: Der Weihnachtsbaum. Botanik und Geschichte des Weihnachtsgrüns; seine Beziehungen zu Volksglauben, Mythos, Kulturgeschichte, Sage, Sitte und Dichtung. Schulze, Oldenburg/Leipzig 1906.
- Otto Lauffer: Der Weihnachtsbaum in Glauben und Brauch. Berlin/Hamburg 1934, DNB 580520013.
- Alfred Läpple: Kleines Lexikon des christlichen Brauchtums. Pattloch, Augsburg 1996, ISBN 3-629-00679-5, S. 42.
- Kurt Mantel: Geschichte des Weihnachtsbaumes und ähnlicher weihnachtlicher Formen. Eine kultur- und waldgeschichtliche Untersuchung. 2. Auflage. Schaper, Hannover 1977, ISBN 3-7944-0098-4.
- Camille Schneider: Der Weihnachtsbaum und seine Heimat das Elsass. Orient-Occident-Verlag, Stuttgart 1929, DNB 576075744 (3. Auflage: Philosophisch-Anthroposophischer Verlag Goetheanum, Dornach 1977, ISBN 3-7235-0196-6).
- Carl Anders Skriver: Der Weihnachtsbaum – Geschichte und Sinndeutung. Starczewski, München 1966, DNB 458961779.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wie die Tanne zum Weihnachtsbaum wurde. In: NDR.de. 24. Dezember 2023 .
- Weihnachten und der immergrüne Christbaum. In: Brauchtum.de.
- Weihnachtsbaum – Tradition zur Weihnachtszeit. In: Weihnachtszeit.net.
- Die Geschichte des Weihnachtsbaums – Ursprung und Brauch. In: MeineTanne.de.
- Koni Häne: Zur Geschichte des Weihnachtsbaumes. In: Waldwissen.net. 16. November 2004 .
- Janina Mogendorf: Weihnachtsbaum – Die Geschichte einer besonderen Tanne. In: Katholisch.de. 6. Januar 2015 .
- Manfred Becker-Huberti: Christbäume, katholisch oder nicht? Religiöses Brauchtum erklärt. In: Zenit.org. 21. Dezember 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. August 2019 .
- Literatur zum Weihnachtsbaum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christmas tree | Tradition & History. In: Encyclopedia Britannica. 6. Dezember 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ Der Weihnachtsbaum: Was wirklich dahinter steckt. (PDF; 280 kB) In: bistum-regensburg.de. Dezember 2013, S. 1–2, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. Mai 2021; abgerufen am 29. Dezember 2022.
- ↑ Stadtarchiv Straßburg, Liebfrauenwerk Bestand 1 OND 85 f°92v, publiziert in Bulletin de la Cathédrale de Strasbourg, XXVII, 2006, S. 95.
- ↑ Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bände 21–22, S. 34 (Digitalisat).
- ↑ F. A. Redlich: Ein neuer Beitrag zur Geschichte des Weihnachtsbaums. In: Niederdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 13 (1935), S. 234–239.
- ↑ Fingerzeig: In dem Dokument aus dem Jahr 1527. In: main-netz.de. 21. Dezember 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2013; abgerufen am 17. Dezember 2018 (Bild des Dokuments).
- ↑ Lohnbuch der Stadt Gengenbach von 1576. Original im Stadtarchiv Gengenbach.
- ↑ Alexander Tille in Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Literatur Elsaß-Lothringens VI. 1890, S. 68.
- ↑ Hinweise auf frühere Verbreitungen, z. B. in Schlesien 1611, beruhen auf Fälschungen. Siehe Klaus Graf (19. Dezember 2024). Advent Nr. 19: Fake-Informationen über den Weihnachtsbaum. Archivalia, abgerufen am 23. Januar 2025
- ↑ The Christmas Tree. In: The Journal of Education. Vol. 84, Nr. 22, 14. Dezember 1916, S. 598–599, JSTOR:42807952 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Mit eindeutigem Hinweis für die Wahrnehmung eines Franzosen siehe aus der Erzählliteratur Fontane, Theodor: Quitt. In: Theodor Fontane: Sämtliche Romane, Erzählungen, Gedichte, Nachgelassenes. WBG, Darmstadt 2002, Bd. 1, S. 411.
- ↑ Der Osten – Entdecke, wo du lebst: Weimar und der erste Weihnachtsbaum für alle. Ein Film von Kathrin Welzel. In: mdr.de. 1. Dezember 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2016; abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Hilde Spiel: Fanny von Arnstein oder die Emanzipation. Ein Frauenleben an der Zeitenwende 1758–1818 (= Fischer Taschenbuch 1992). S. Fischer, Frankfurt am Main, 1962, ISBN 3-596-22131-5, S. 434.
- ↑ Eintrag zu Christbaum in Österreich im Austria-Forum (im Heimatlexikon) abgerufen am 10. Dezember 2011.
- ↑ Wo Österreichs erster Christbaum erstrahlte. In: ORF.at. 28. November 2007, abgerufen am 22. August 2019.
- ↑ Erzherzog Albrecht, der hohe Gast …. In: Badener Bezirks-Blatt, 1. Jänner 1881, S. 4 (online bei ANNO).
Berichtigung.. In: Badener Bezirks-Blatt, 8. Jänner 1881, S. 2 (online bei ANNO). - ↑ a b c Christel Köhle-Hezinger: Weihnachten. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 8, Mohr-Siebeck, Tübingen 2005.
- ↑ a b Ken Gewertz: The Professor who brought the Christmas Tree to Newengland. 200th Anniversary of Charles Follen’s birth marked this year. In: Harvard University Gazette. 12. Dezember 1996, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2012; abgerufen am 25. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ Zehn Dinge, die Sie noch nicht wissen über … – Weihnachten. In: Süddeutsche Zeitung. 23. Dezember 2008, abgerufen am 25. Dezember 2018.
Elke Bodderas: Ein Deutscher brachte den Christbaum in die USA. In: Welt Online. 1. Dezember 2009, abgerufen am 25. Dezember 2018. - ↑ A Short History of Christmas Greenery. Abgerufen am 12. November 2023 (englisch).
- ↑ Marlene Drexler: War eine Thüringerin die internationale Trendsetterin für den Weihnachtsbaum? In: MDR.de. 25. Dezember 2024, abgerufen am 25. Dezember 2024.
- ↑ Adelheid von Sachsen-Meiningen und der Weihnachtsbaum. In: MeiningerMuseen.de. Abgerufen am 25. Dezember 2024.
- ↑ Claudia Ehrenstein: Woher kommt eigentlich der Christbaum? In: Welt.de. 23. Dezember 2006, abgerufen am 25. Dezember 2018.
- ↑ Treffpunkt Christbaum: Der Weihnachtsbaum am Hauptplatz kommt dieses Jahr von der Teichalm. In: Holding-Graz.at. November 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2012; abgerufen am 25. Dezember 2018.
Erleuchtung im Mittelpunkt – Grazer Christbaum feierliche „entzündet“. In: Graz.at. 26. November 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. August 2012; abgerufen am 25. Dezember 2018. - ↑ Weihnachtsbaumerzeuger ziehen Jahresbilanz. 6. März 2021, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Michael Aust: Oh Tannenbaum: Was ist der ideale Weihnachtsbaum? In: Kölner Stadt-Anzeiger. 4. Dezember 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2013; abgerufen am 25. April 2023.
- ↑ Woher kommen unsere Weihnachtsbäume? 15. Januar 2021, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Sten Köppe: Nordmanntanne – Abies nordmanniana – Kaukasustanne. In: gartenpflanzen.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2014; abgerufen am 21. August 2019.
Simone Andrea Mayer: Weihnachtsbaum-Kauf – Es muss nicht immer Nordmanntanne sein. In: Hamburger Abendblatt. 14. Dezember 2012, abgerufen am 21. August 2019. - ↑ In die Weihnachtsbaum-Erzeugung einsteigen. In: agrarheute.com. 6. Dezember 2019, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Laura Schoen: Umweltfreundliche Weihnachtsbäume. In: umweltbundesamt.de. 17. Dezember 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2020; abgerufen am 25. Mai 2022.
- ↑ Öko-Rasenmäher in Christbaumkulturen. In: waldwissen.net. 9. Februar 2011, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Sebastian Sonntag: Landschaftsökologe: Weihnachtsbaum-Plantagen sind ökologisch sinnvoll. (mp3-Audio; 6,7 MB; 7:18 Minuten) Gesprächspartner Thomas Fartmann. In: Deutschlandfunk Nova. 12. Dezember 2019, abgerufen am 19. April 2021 (html-Version).
- ↑ Absatz von Weihnachtsbäumen in Deutschland. Abgerufen am 14. Januar 2022.
- ↑ Fakten zum Fest. In: www.destatis.de. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 14. Januar 2022.
- ↑ Deutschlandfunk: Tag für Tag; Sendung vom 12. Dezember 2006.
- ↑ Heimische Christbäume sind am beliebtesten. In: oe24. 15. Dezember 2008, abgerufen am 22. Dezember 2008.
- ↑ Schweizer Christbäume gewinnen Marktanteile. In: schweizerbauer.ch. 11. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Christbaumständer: Für strahlende Kinderaugen. In: BR.de. 14. Dezember 2011, abgerufen am 23. Dezember 2016.
- ↑ Hängende Weihnachtsbäume. In: historisches-franken.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. August 2011; abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Christbaumständer Museum. In: www.muehlacker.de. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
- ↑ Reinhard Brandhorst: 24. Dezember. In: evangelische-liturgie.de. 2018, abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Manfred Becker-Huberti: Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. Herder, Freiburg i.Br. 1998, Sonderausgabe 2001, S. 135.
- ↑ Christbaum aus NÖ wird an Papst übergeben. In: orf.at. 12. Dezember 2008, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2014; abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Impressionen aus Wermelskirchen. In: Wermelskirchen.de. Abgerufen am 7. Dezember 2013.
- ↑ Juliane Schlichter: In Rheinfelden-Eichsel steht der höchste Weihnachtsbaum Deutschlands. In: Südkurier. 5. Dezember 2017, abgerufen am 4. Januar 2018.
- ↑ Weihnachtsmarkt Dortmund 2009: Größter Weihnachtsbaum. In: weihnachtsmarkt-dortmund.de. 24. Dezember 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2010; abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ Weihnachtsbaum- und Schnittgrünkulturen Schulte-Brinker: Weihnachtsbäume. Abgerufen am 22. November 2013.
- ↑ Holger Späing: Kleinster Weihnachtsbaum der Welt. In: trainini.de. 7. April 2019, abgerufen am 22. August 2019.
- ↑ Melissa Faust: Reste der Stände: Was mit unverkauften Christbäumen passiert. In: tagesschau.de. 21. Dezember 2021, abgerufen am 26. Dezember 2021.
Jennifer Buchholz: Tierfutter oder Müllkippe? Hohe Bußgelder bei illegaler Weihnachtsbaum-Entsorgung. In: t-online.de. 6. Januar 2022, abgerufen am 8. Januar 2022. - ↑ Christbaumsammelstellen in Wien: Kein Lametta wäre netter. Magistrat der Stadt Wien, 21. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2012.
- ↑ Ausgedienter Weihnachtsbaum: Zu schade für den Müll vom 16. Dezember 2019 Frankfurter Rundschau, abgerufen am 16. Januar 2024
- ↑ Was tun mit dem Baum nach dem Fest? Verband Natürlicher Weihnachtsbaum, abgerufen am 16. Januar 2024
- ↑ Katrin Werner: Nachhaltig durch die Weihnachtszeit vom 18. Dezember 2023 CodeCheck, abgerufen am 16. Januar 2024
- ↑ Christbäume aus Österreich. In: weihnachtsbaum.at. 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Mondbäume sind die Besten – In Krina werden Christbäume um den letzten Vollmond gefällt. In: mz-web.de. 8. Dezember 2017, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ a b Kultur: Weihnachtsbäume bei Vollmond schlagen? In: dw.com. 18. Dezember 2003, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Ernstes und Skurriles rund um den alpinen Weihnachtsbaum: O Tannenbaum & Lametta-Syndrom. In: br.de. 21. Dezember 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Kärntner Oster- und Weihnachtsbräuche. In: der-woerthersee.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2017; abgerufen am 11. November 2017.
- ↑ Eintrag zu Christbaumversenken im Austria-Forum (im Heimatlexikon) abgerufen am 14. Dezember 2011.
Christbaumversenken im Neufeldersee. In: ORF/Radio Burgenland. 11. Dezember 2011, abgerufen am 3. Mai 2022. - ↑ Christbaum-Versenken der Wasserrettung. In: vorarlberg.ORF.at. 25. Dezember 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023.
- ↑ Franz-Josef Sehr: Weihnachtsbaum ein Brandrisiko? Wiesbadener Tagblatt, 18. Dezember 2007, ZDB-ID 1128578-3.
- ↑ Brennende Adventskränze und Tannenbäume verursachen Millionen-Schäden. Abgerufen am 9. Dezember 2024.