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„Antonio José de Sucre“ – Versionsunterschied

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'''Antonio José de Sucre''' (* [[3. Februar]] [[1795]] in [[Cumaná]], [[Neugranada]] (heute [[Venezuela]]); † [[4. Juni]] [[1830]], ermordet im "Wald von Berrucos", [[Großkolumbien]] (heute [[Kolumbien]]) war ein südamerikanischer [[Freiheitskämpfer]] und engster Vertrauter [[Simón Bolívar]]s.
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'''Antonio José de Sucre y Alcalá''' (* [[3. Februar]] [[1795]] in [[Cumaná]], [[Vizekönigreich Neugranada|Neugranada]]; heute [[Venezuela]]; † [[4. Juni]] [[1830]], ermordet im ''Wald von Berruecos'' bei [[Pasto]], [[Großkolumbien]]; heute [[Kolumbien]]) war ein [[südamerika]]nischer [[Freiheitskämpfer]] und erfolgreicher [[General]] unter [[Simón Bolívar]].
[[Bild:Profilansicht Antonio José de Sucre.jpg|thumb|Antonio José de Sucre]]


== Leben ==
Antonio José war der Sohn von Don Vincente de Sucre y Urbaneja und Doña Maria Manuela de Alcalá. Seine Mutter stirbt, als Sucre 7 Jahre alt ist. Im Alter von dreizehn Jahren beginnt er in [[Caracas]] eine militärische Ausbildung, steigt schnell auf und beteiligt sich bereits früh an der südamerikanichen Unabhängigkeitsbewegung unter [[Francisco de Miranda]].
[[Datei:Hw-sucre.jpg|mini|hochkant|links|Profilansicht aus [[Hans Ferdinand Helmolt]]s ''Weltgeschichte'']]
Er wird schon [[1813]] zum [[Oberstleutnant]] befördert und zum Adjutant des Generals Santiago Mariño. Sucre befehligt mehrere Schlachten und schlägt die spanischen Truppen unter deren Befehlshaber [[Eusebio Antoñanzas|Antoñanzas]] im August [[1813]].
[[Datei:Sucre kopf.jpg|mini|hochkant|Antonio José Sucre, Detail aus der 1 [[Ecuadorianischer Sucre|Sucre]]-Münze Ecuadors]]
[[Datei:Tarija Mariscal Sucre.jpg|mini|Reiterstatue im Zentrum [[Tarija]]s]]


Antonio José war der Sohn der wohlhabenden<ref name=":0" /> Eltern Don Vincente Sucre y Urbaneja und Doña Maria Manuela de Alcalá. Seine Mutter starb, als er sieben Jahre alt war. Mit dreizehn Jahren begann er in [[Caracas]] eine militärische Ausbildung, stieg schnell auf und beteiligte sich bereits früh an der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung unter [[Francisco de Miranda]]. Sucre, bereits 1813 zum [[Oberstleutnant]] befördert, wurde [[Adjutant]] von General [[Santiago Mariño]]. Er befehligte mehrere Schlachten und schlug die spanischen Truppen unter deren Befehlshaber [[Eusebio Antoñanzas|Antoñanzas]] im August 1813. Im Jahr 1817<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Christine Pic-Gillard |Titel=Bolivar |Sammelwerk=Collection Biographies et mythes historiques |Verlag=Ellipses Éditions |Ort=Paris |Datum=2020 |ISBN=978-2-340-03956-8 |Seiten=365}}</ref> wurde er zum Colonel befördert. Im Alter von 24<ref name=":0" /> Jahren wurde er [[Brigadegeneral]].
Antonio José de Sucre wird später der engste Vertraute von Simón Bolívar und leitet mehrere wichtige Schlachten in den südamerikanischen Unabhängigkeitskriegen. [[1822]] wird er von Bolívar in die Region [[Quito]], heute [[Ecuador]], entsandt und besiegt dort die spanischen Truppen in der [[Schlacht von Pichincha]]. Zusammen mit Bolívar kämpft Sucre von [[1823]] bis [[1825]] in Peru. 1824 gewinnt er gegen die spanischen Truppen in der [[Schlacht von Junín]]. Die wohl wichtigste dürfte die [[Schlacht von Ayacucho]] ([[Perú]]) am [[9. Dezember]] [[1824]] gewesen sein, die Sucre in Abwesenheit Bolívars schlägt und die die Unabhängigkeitsbestrebungen der ehemaligen Vizekönigreiche [[Neugranada]] und [[Perú]] (heute die Staaten [[Panama]], [[Kolumbien]], [[Venezuela]], [[Ecuador]], [[Perú]] und [[Bolivien]]) zum Abschluss bringt.
Sucre bekommt hierfür von Bolívar den Titel ''Gran [[Marschall|Mariscal]] de Ayacucho'' verliehen.


Antonio José Sucre wurde später der engste Vertraute von Simón Bolívar und leitete mehrere wichtige Schlachten in den [[Südamerikanische Unabhängigkeitskriege|südamerikanischen Unabhängigkeitskriegen]]. 1822 wurde er von Bolívar in die Region [[Quito]], heute [[Ecuador]], entsandt;<ref name=":0" /> dort besiegte er die spanischen Truppen in der [[Schlacht am Pichincha]]. Zusammen mit Bolívar kämpfte Sucre von 1823 bis 1825 im [[Vizekönigreich Peru]]. 1824 gewann er gegen spanische Truppen die [[Schlacht von Junín]]. Seine wohl wichtigste Schlacht dürfte die [[Schlacht bei Ayacucho|bei Ayacucho]] am 9. Dezember 1824 gewesen sein, die Sucre in Abwesenheit von Bolívar schlug und welche die Unabhängigkeitsbestrebungen der ehemaligen Vizekönigreiche [[Vizekönigreich Neugranada|Neugranada]] und [[Vizekönigreich Peru|Peru]] zum Abschluss brachte. Sucre bekam dafür von Bolívar den Titel ''Gran [[Marschall|Mariscal]] de Ayacucho'' verliehen.
[[Bild:Sucre_kopf.jpg|thumb|140px|Antonio José de Sucre]]


[[1826]] wird Sucre zum Präsidenten der neugegründeten Nation [[Bolivien]] gewählt. Er bildet eine Regierung unter Führung von Simón Bolívar, der eine neue Verfassung entwirft. [[1828]] muss Sucre, aufgrund des starken Widerstandes des bolivianischen Volkes gegen seine Politik zurücktreten.
1826<ref name=":0" /> wurde Sucre zum Präsidenten des neu gegründeten Staats [[Bolivien]] gewählt. Er bildete eine Regierung unter Führung von Simón Bolívar, der eine neue Verfassung entwarf. 1828<ref name=":0" /> musste Sucre aufgrund des starken Widerstands des bolivianischen Volkes gegen seine Politik zurücktreten.


[[1830]] wird Sucre zum Präsidenten des Kongresses gewählt, der in [[Bogotá]] mit dem Ziel zusammentrat, die Einheit [[Groß-Kolumbien]]s zu sichern, doch der Kongress scheiterte. Auf dem Weg nach [[Quito]] wird Sucre am [[4. Juni]] 1830, vermutlich von politischen Gegnern, ermordet. Seine Ermordung steht wohl im Zusammenhang mit der Nachfolge Bolívars, da Sucre sein designierter Nachfolger war.
1830 wurde er zum Präsidenten des Kongresses gewählt, der in [[Bogotá]] mit dem Ziel zusammentrat, die Einheit Großkolumbiens zu sichern. Doch der Kongress scheiterte und auf dem Weg nach Quito wurde Sucre am 4. Juni 1830, vermutlich von politischen Gegnern, ermordet. Sucres Ermordung stand wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Nachfolge Bolívars; denn er war sein designierter Nachfolger.


== Ehrungen ==
Nach ihm sind die [[Sucre|nominelle Hauptstadt Boliviens]], ein [[Sucre (Venezuela)|Bundesstaat Venezuelas]], ein [[Sucre (Kolumbien)|Departement Kolumbiens]], ein Stadtviertel (''Mariscal Sucre''), der Flughafen und die westliche Umfahrungsstraße von [[Quito]] sowie die ehemalige [[Sucre (Währung)|Währung Ecuadors]] benannt. Außerdem tragen zahlreiche Museen, Straßen und Plätze in ganz Lateinamerika seinen Namen.
Nach ihm wurden die [[Sucre|nominelle Hauptstadt Boliviens]], ein [[Sucre (Bundesstaat)|Bundesstaat Venezuelas]], eine [[Departamento de Sucre|Verwaltungseinheit Kolumbiens]], ein Stadtviertel ''(Mariscal Sucre)'', der Flughafen und die westliche Umgehungsstraße von Quito sowie die [[Ecuadorianischer Sucre|ehemalige Währung Ecuadors]] benannt. Außerdem tragen zahlreiche Museen, Straßen und Plätze in ganz [[Lateinamerika]] seinen Namen.


''Siehe auch:'' [[Geschichte Ecuadors]]
{{Siehe auch|Geschichte Ecuadors}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Ecuadorianer|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Mann|Sucre, Antonio José de]]
{{Commons|Antonio José de Sucre}}
* {{IAI|398875871}}
[[Kategorie:Militärperson (Venezuela)|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Militärperson (Kolumbien)|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Militärperson (Panama)|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Militärperson (Ecuador)|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Militärperson (Peru)|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Militärperson (Bolivien)|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Geboren 1795|Sucre, Antonio José de]]
[[Kategorie:Gestorben 1830|Sucre, Antonio José de]]


== Einzelnachweise ==
<!-- Bitte nicht loeschen! Zur Erklaerung siehe [[Wikipedia:Personendaten]]-->
<references />
{{Personendaten|

NAME=de Sucre, Antonio José
{{Folgenleiste
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|KURZBESCHREIBUNG=Südamerikanischer [[Freiheitsheld]]
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[[Kategorie:Militärperson (Bolivien)]]
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[[Kategorie:Freimaurer (Venezuela)]]
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[[Kategorie:Antonio José de Sucre| ]]

{{Personendaten
|NAME=Sucre, Antonio José de
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Aktuelle Version vom 27. August 2021, 00:22 Uhr

Antonio José Sucre

Antonio José de Sucre y Alcalá (* 3. Februar 1795 in Cumaná, Neugranada; heute Venezuela; † 4. Juni 1830, ermordet im Wald von Berruecos bei Pasto, Großkolumbien; heute Kolumbien) war ein südamerikanischer Freiheitskämpfer und erfolgreicher General unter Simón Bolívar.

Profilansicht aus Hans Ferdinand Helmolts Weltgeschichte
Antonio José Sucre, Detail aus der 1 Sucre-Münze Ecuadors
Reiterstatue im Zentrum Tarijas

Antonio José war der Sohn der wohlhabenden[1] Eltern Don Vincente Sucre y Urbaneja und Doña Maria Manuela de Alcalá. Seine Mutter starb, als er sieben Jahre alt war. Mit dreizehn Jahren begann er in Caracas eine militärische Ausbildung, stieg schnell auf und beteiligte sich bereits früh an der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung unter Francisco de Miranda. Sucre, bereits 1813 zum Oberstleutnant befördert, wurde Adjutant von General Santiago Mariño. Er befehligte mehrere Schlachten und schlug die spanischen Truppen unter deren Befehlshaber Antoñanzas im August 1813. Im Jahr 1817[1] wurde er zum Colonel befördert. Im Alter von 24[1] Jahren wurde er Brigadegeneral.

Antonio José Sucre wurde später der engste Vertraute von Simón Bolívar und leitete mehrere wichtige Schlachten in den südamerikanischen Unabhängigkeitskriegen. 1822 wurde er von Bolívar in die Region Quito, heute Ecuador, entsandt;[1] dort besiegte er die spanischen Truppen in der Schlacht am Pichincha. Zusammen mit Bolívar kämpfte Sucre von 1823 bis 1825 im Vizekönigreich Peru. 1824 gewann er gegen spanische Truppen die Schlacht von Junín. Seine wohl wichtigste Schlacht dürfte die bei Ayacucho am 9. Dezember 1824 gewesen sein, die Sucre in Abwesenheit von Bolívar schlug und welche die Unabhängigkeitsbestrebungen der ehemaligen Vizekönigreiche Neugranada und Peru zum Abschluss brachte. Sucre bekam dafür von Bolívar den Titel Gran Mariscal de Ayacucho verliehen.

1826[1] wurde Sucre zum Präsidenten des neu gegründeten Staats Bolivien gewählt. Er bildete eine Regierung unter Führung von Simón Bolívar, der eine neue Verfassung entwarf. 1828[1] musste Sucre aufgrund des starken Widerstands des bolivianischen Volkes gegen seine Politik zurücktreten.

1830 wurde er zum Präsidenten des Kongresses gewählt, der in Bogotá mit dem Ziel zusammentrat, die Einheit Großkolumbiens zu sichern. Doch der Kongress scheiterte und auf dem Weg nach Quito wurde Sucre am 4. Juni 1830, vermutlich von politischen Gegnern, ermordet. Sucres Ermordung stand wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Nachfolge Bolívars; denn er war sein designierter Nachfolger.

Nach ihm wurden die nominelle Hauptstadt Boliviens, ein Bundesstaat Venezuelas, eine Verwaltungseinheit Kolumbiens, ein Stadtviertel (Mariscal Sucre), der Flughafen und die westliche Umgehungsstraße von Quito sowie die ehemalige Währung Ecuadors benannt. Außerdem tragen zahlreiche Museen, Straßen und Plätze in ganz Lateinamerika seinen Namen.

Commons: Antonio José de Sucre – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Christine Pic-Gillard: Bolivar. In: Collection Biographies et mythes historiques. Ellipses Éditions, Paris 2020, ISBN 978-2-340-03956-8, S. 365.
VorgängerAmtNachfolger
Simón BolívarPräsident von Bolivien
29. Dezember 1825–18. April 1828
José María Pérez de Urdininea