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„Friedrich Dürrenmatt“ – Versionsunterschied

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'''Friedrich Dürrenmatt''' (* [[5. Januar]] [[1921]] in [[Konolfingen]]; † [[14. Dezember]] [[1990]] in [[Neuenburg (Stadt)|Neuchâtel]]) war ein [[Schweiz]]er [[Schriftsteller]], [[Dramatik]]er und expressionistischer Maler.
<!-- Diesen Artikel bitte nicht als „schweizbezogen“ markieren, da Dürrenmatt für den gesamten deutschen Sprachraum gleichermaßen relevant ist. Zu der Frage gab es eine ausführliche Diskussion, und es wird bei anderen Schweizer Schriftstellern ebenso gehandhabt. Wo und wann wurde diese Diskussion von wem geführt? Bei welchen anderen Schweizer Schriftstellern wird das ebenso gehandhabt? Wer hat das wann und wo bestimmt?-->


[[Datei:Friedrich duerrenmatt 19890427.jpg|mini|Friedrich Dürrenmatt, 1989]]
== Lebenslauf ==
Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar [[1921]] in [[Konolfingen]], einem Schweizer Dorf im Kanton Bern, geboren. Sein Großvater war der konservative Politiker [[Ulrich Dürrenmatt]], und sein Vater Reinhold Dürrenmatt war [[protestantisch]]er Pfarrer des Dorfes. Drei Jahre später kam seine Schwester Vroni zur Welt. [[1935]] zog die Familie nach [[Bern]] um. Vermutlich waren wirtschaftliche Gründe der Anlass dafür. Die [[Weltwirtschaftskrise]] machte sich zu diesem Zeitpunkt auch in der Schweiz bemerkbar und das mittelständische Bürgertum wurde ärmer. Friedrich Dürrenmatt besuchte zunächst das Berner Freie Gymnasium, dann das Humboldtianum an dem er 1941 die Maturitätsprüfung (Reifeprüfung/Abitur) ablegte. Er war kein besonders guter Schüler (Gesamtnote: 'knapp ausreichend') und bezeichnete seine Schulzeit selber als die "übelste Zeit" seines Lebens. Die Schule wechselte er, weil ihm die Art des Unterrichts nicht gefiel, weil er schlechte Noten hatte und weil er durch sein Verhalten bei den Lehrern aneckte.


'''Friedrich Reinhold<!-- Rüedi, S.&nbsp;57 --> Dürrenmatt''' (* [[5. Januar]] [[1921]] in [[Stalden im Emmental]]; † [[14. Dezember]] [[1990]] in [[Neuenburg NE|Neuenburg]]; [[Bürgerort|heimatberechtigt]] in [[Guggisberg]]) war ein [[Schweizer Schriftsteller]], [[Dramatiker]] und [[Maler]]. Sein Lebenswerk umfasst Erzählungen, Essays, Romane, Hörspiele, Theaterstücke, Gemälde, Zeichnungen und Karikaturen. Bekannt wurde er vor allem mit den Kriminalromanen ''[[Der Richter und sein Henker]]'', ''[[Der Verdacht (Dürrenmatt)|Der Verdacht]]'' und ''[[Das Versprechen (Dürrenmatt)|Das Versprechen]]'', mit den Theaterstücken ''[[Der Besuch der alten Dame]]'', ''[[Die Physiker]]'' und ''[[Der Meteor]]'' erlangte er Weltruhm. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern und Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Sein bildnerisches Werk wird in einer [[Dauerausstellung]] im Museum [[Centre Dürrenmatt|Centre Dürrenmatt Neuchâtel]] präsentiert.
Noch in [[Konolfingen]] begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte später manches seiner eigenen Werke, verfasste Skizzen, zum Teil ganze [[Bühnenbild]]er. Seine Bilder wurden [[1976]] und [[1985]] in Neuchâtel, [[1978]] auch in [[Zürich]] ausgestellt. Trotz dieser Erfolge begann er im Jahr [[1941]] [[Philosophie]], Naturwissenschaften und [[Germanistik]] zu studieren, zunächst in Zürich, aber schon nach einem Semester in Bern. Dort wohnte er bei seinen Eltern an der Laubeggstrasse in einer [[Mansarde]] und stattete diese mit grossen Wandbildern aus, die später übertüncht und erst anfangs der [[1990]]er entdeckt, freigelegt und dann restauriert wurden (siehe [[Dürrenmatt-Mansarde]]). Er hatte es mit dem Studium nicht besonders eilig und entschied sich wohl schon [[1943]], nicht die akademische, sondern die schriftstellerische Laufbahn einzuschlagen. Sein erstes veröffentlichtes Stück entstand 1945/46: [[Es steht geschrieben]]. [[1947]] fand dessen [[Uraufführung]] statt. 1946 heiratete er die Schauspielerin Lotti Geissler und beide zogen nach [[Ligerz]] am [[Bieler See]]. Dort entstand 1950 der Kriminalroman ''Der Richter und sein Henker'' (der im engeren Sinn eigenlich gar kein Kriminalroman ist) mit offenem Bezug auf angrenzende Lokalitäten (u. a. Lamboing). - Dieses Werk gehört heutzutage zur Standard-Lektüre an deutschsprachlichen Schulen.<br>
Die ersten Jahre bis [[1952]] als freier Schriftsteller waren finanziell schwierig für Dürrenmatt und seine bald fünfköpfige Familie. Dann besserte sich die finanzielle Situation, besonders aufgrund von Aufträgen deutscher [[Rundfunkanstalt]]en, weswegen einige [[Hörspiel]]e entstanden. Außerdem wurde zu dieser Zeit der [[Verlag der Arche]] zu seinem Stammverlag. Des weiteren begann er [[Detektivroman]]e zu schreiben, die zum Teil als Fortsetzungsgeschichten im Schweizer [[Beobachter (Zeitschrift)|Beobachter]] veröffentlicht wurden. Die Dürrenmatts bezogen 1952 ihren dauerhaften Wohnsitz in Neuchâtel.


== Leben ==
[[1950]] entstand sein Theaterstück [[Die Ehe des Herrn Mississippi]], mit dem er seinen ersten grossen Erfolg auf den bundesdeutschen Bühnen verzeichnen konnte. Weltweiten Erfolg erzielte er mit seiner Komödie [[Der Besuch der alten Dame]]. [[Die Physiker]], er bezeichnete dieses Werk ebenfalls als Komödie, wurde das erfolgreichste Theaterstück in der Theatersaison 1962/63 und 1982/83. Dürrenmatt erhielt etliche Preise für sein Schaffen, das neben Theaterstücken, Detektivromanen, Erzählungen und Hörspielen auch Essays und Vorträge umfasst. Da wäre zum Beispiel 1959 der [[Mannheimer Schillerpreis]], 1960 der [[Grosse Preis der Schweizerischen Schillerstiftung]] und 1977 die [[Buber-Rosenzweig-Medaille]] in Frankfurt. 1969 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Temple University in Philadelphia verliehen und er erhielt Ehrenpromotionen in Jerusalem und Nizza. In den sechziger Jahren stand Dürrenmatt mit seinen Theaterwerken auf dem Höhepunkt seines Öffentlichkeitserfolges.
=== Kindheit und Jugend ===
Friedrich Dürrenmatt kam 1921 in [[Stalden im Emmental]] zur Welt, das 1933 in der politischen Gemeinde [[Konolfingen]] aufging. Er war das erste Kind von Reinhold (1881–1965) und Hulda Dürrenmatt (1886–1975), geborene Zimmermann. Sein Vater war [[Evangelisch-reformierte Kirchen der Schweiz|reformierter Pfarrer]] des Dorfes, sein Großvater [[Ulrich Dürrenmatt]] war Politiker und Dichter. Seine Mutter, Tochter eines Bauern, war Hausfrau. Sein Großvater gab die Bauernhäuser indes in Pacht und amtete ausschließlich als [[Gemeindepräsident]] von [[Wattenwil]].<ref>Ulrich Weber: [https://www.diogenes.ch/dam/jcr:0076bb36-0acc-477a-86f9-98d02afb8df2/978-3-257-07100-9.pdf ''Friedrich Dürrenmatt. Eine Biographie.''] Kindheit und Studium. Der Weg zur Schriftstellerei (1921–1946), S. 31–32.</ref> 1924 wurde seine Schwester Verena („Vroni“; † 2018) geboren. Rückblickend sagte Dürrenmatt über seine Zeit in Stalden: „Man ist im Dorf schon als Pfarrerssohn isoliert. […] Wenn der Pfarrerssohn einen Streich macht, ist das viel schlimmer, als wenn der Metzgersohn einen Streich macht.“<ref>[[Heinz Ludwig Arnold]]: ''Annäherung an Friedrich Dürrenmatt''. In: ders.: ''Querfahrt mit Dürrenmatt. Aufsätze und Vorträge''. Diogenes, Zürich 1998, ISBN 3-257-23007-9, S. 17–33, Zitat S. 19.</ref> Im Oktober 1935 zog die Familie nach [[Bern]] um, wo der Vater Pfarrer am [[Diakonissenhaus]] wurde. Die [[Weltwirtschaftskrise]] machte sich zu diesem Zeitpunkt auch in der Schweiz bemerkbar und das mittelständische Bürgertum wurde ärmer.


Friedrich Dürrenmatt besuchte zunächst (bis 1937) das [[Freies Gymnasium Bern|Freie Gymnasium Bern]], später das Humboldtianum, an dem er 1941 die [[Matura]] ablegte.<ref>Peter Rüedi: ''Dürrenmatt oder Die Ahnung vom Ganzen.'' Biographie. Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-06797-2, S. 117, 119f.: „Im Frühjahr 1937 flog F. D. aus dem ‚Frygymer‘ […] Nach dem Rausschmiss aus dem Freien Gymnasium brachten ihn die besorgten Eltern im Frühjahr 1937 am ‚Humboldtianum‘ unter, einer Privatschule [, die] fixe Klassen durch sogenannte ‚Leistungsklassen‘ ersetzte“.</ref> Er war kein besonders guter Schüler (Gesamtnote: „knapp ausreichend“) und bezeichnete seine Schulzeit selbst als die „übelste Zeit“ seines Lebens. Die Schule wechselte er, weil ihm die Art des Unterrichts nicht gefiel, weil er schlechte Noten hatte und weil er durch sein Verhalten bei den Lehrern aneckte. Von Mai bis September 1941 war Dürrenmatt zunächst aktives, danach passives Mitglied einer [[Frontenbewegung|Fröntler-Vereinigung]] und machte sich für die Aufnahme von extremen [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] stark. In seinen Erinnerungen erwähnte er, dass er dies nur tat, um sich von seinem Vater abzugrenzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/story/duerrenmatts-flirt-mit-den-nazis-349685871160 |titel=Dürrenmatts Flirt mit den Nazis |werk=[[20 Minuten]] |datum=2007-06-15 |abruf=2021-01-05}}</ref> Wiederholt spielen in seinen Werken auch religiöse Motive wie Schuld, Verzeihen und Verantwortung eine Rolle.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Die Tagespost]] |url=https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/literatur/beruhigende-loesungen-hatte-duerrenmatt-nicht;art4882,214670 |titel=Beruhigende Lösungen hatte Dürrenmatt nicht. Zum 100. Geburtstag Friedrich Dürrenmatts |datum=2021-01-01 |sprache=de-DE |abruf=2021-02-22}}</ref>
Dürrenmatt widmete sich teilweise sogar hauptberuflich auch der praktischen Theaterarbeit, erst an Basler Bühnen, nach einem [[Herzinfarkt]] im Oktober 1969 in der Neuen Schauspiel AG in Zürich, schliesslich in [[Düsseldorf]]. Dort fanden auch zwei seiner Uraufführungen statt, [[Porträt eines Planeten]] und [[Titus Andronicus]]. Er inszenierte mehrere spektakuläre Wiederaufführungen seiner eigenen Stücke, zum Beispiel [[Der Meteor]] (1964/65) 1978 in Wien.


=== Erste zeichnerische Werke ===
Besonders in den Achtziger Jahren folgte wieder eine Auszeichnung nach der anderen, z.B der [[Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur]], der [[Georg-Büchner-Preis]] und der [[Prix Alexei Tolstoi]] der [[Association internationale des Ecrivains de Romans Policiers]].
Noch in Konolfingen begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte später manche seiner eigenen Werke, fertigte Skizzen und zum Teil ganze [[Bühnenbild]]er an. Seine Bilder wurden 1976 und 1985 in Neuenburg, 1978 in [[Zürich]] ausgestellt.


=== Studium in Philosophie und Naturwissenschaften ===
Dürrenmatt nahm als gesellschaftskritischer Autor in Essays, Vorträgen und Festreden Stellung zur internationalen Politik. Er reiste viel, zum Beispiel 1969 in die USA, 1974 nach [[Israel]] und 1990 nach [[Polen]] und [[Auschwitz]]. Es entstanden die [[Sätze aus Amerika]] (1970) und der Pressetext [[Ich stelle mich hinter Israel]] (1973). 1990 hielt er zwei Reden auf [[Václav Havel]] und [[Michail Gorbatschow]], die unter dem Titel [[Kants Hoffnung]] erschienen.
Eigentlich wollte er eine Ausbildung zum Kunstmaler machen, studierte aber dann ab 1941 [[Philosophie]], [[Naturwissenschaft]]en und [[Germanistik]] an der [[Universität Bern]], dazwischen 1942/43 an der [[Universität Zürich]]. In Bern wohnte er bei seinen Eltern in einer [[Mansarde]], die er mit großen Wandbildern ausstattete, die später übertüncht und erst Anfang der neunziger Jahre entdeckt, freigelegt und restauriert wurden (siehe [[Dürrenmatt-Mansarde]]). Als angehender Student schrieb Dürrenmatt 1941 an seinen Vater:


{{Zitat
Für die 29-bändige Werkausgabe, die [[1980]] im Arche Verlag (gebunden) und im Diogenes Verlag (als Taschenbuch) herausgegeben worden ist, stellte Dürrenmatt von den meisten seiner Werke Neufassungen her. Dürrenmatt empfand seine schriftstellerischen Werke nie als abgeschlossen. Er verstand sein „dramaturgisches Denken beim Schreiben... als einen Versuch, immer endgültigere Gestalten zu finden...“. Spätestens seit [[1964]], aber vor allem während der Vorbereitung zur umfassenden Werkausgabe [[1980]], setzte sich Dürrenmatt intensiv mit seiner eigenen Arbeitsweise, seinen von ihm erschaffenen, in ihm lebenden Figuren und Orten auseinander. Diese Beschäftigung mündete in dem 9-teiligen Prosa-Werk „Geschichte meiner Schriftstellerei“ bzw. „Stoffe“, das in zwei Bänden, „Labyrinth. Stoffe I-III“ 1981 und „Turmbau. Stoffe IV-IX“ [[1990]] veröffentlicht worden ist. Aus Typoskripten wird unter dem Titel „Gedankenfuge“ [[1992]] eine Fortsetzung der „Stoffe“ posthum veröffentlicht.
|Text=Es handelt sich nicht darum zu entscheiden, ob ich ein ausübender Künstler werde oder nicht, denn da wird nicht entschieden, sondern das wird man aus Notwendigkeit. [...] Das Problem liegt ja bei mir ganz anders. Soll ich malen oder schreiben. Es drängt mich zu beidem.
|Quelle=
|ref=<ref name="cdn.ch">https://www.cdn.ch/cdn/de/home/friedrich-duerrenmatt/maler-und-zeichner.html</ref>}}


Durch den Beginn seines Studiums in Bern änderten sich Dürrenmatts soziale Kontakte: „War ich vorher ein Einzelgänger gewesen, wurde ich geselliger. Ich verkehrte mit anderen Studenten, doch auch mit Bekannten aus der Gymnasialzeit, mit Freunden, mit denen ich in einer kleinen Kellerkneipe in der Altstadt und nachher oft noch in meinem ausgemalten Mansardenzimmer diskutierte.“<ref>Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 165</ref> 1942 lernte er die Walliser Kunststudentin Christiane Zufferey (1920–2011) kennen, die an der Kunstgewerbeschule Zürich studierte und seine erste Freundin wurde. Im Sommer 1944 absolvierte er seinen [[Hilfsdienst (Schweizer Armee)]] in [[Interlaken]]. 1946 beendete er die Beziehung zu Christiane Zufferey, die zur Fortsetzung ihres Studiums als Malerin nach [[Paris]] ging. Im selben Jahr beendete er auch sein Studium, ohne seine geplante Dissertation zu Søren Kierkegaard auch nur anzufangen, entschlossen, Schriftsteller zu werden.
„Aber die Stoffe sind die Resultate meines Denkens, die Spiegel, in denen, je nach ihrem Schliff, mein Denken und damit auch mein Leben reflektiert werden.“ (F. D.: ''Labyrinth''. Diogenes, Zürich 1981. S. 11.)


=== Erste Ehe mit Lotti Geissler ===
Im Jahr 1983 starb seine Frau Lotti. Dürrenmatt heiratete 1984 die Schauspielerin, Filmemacherin, Journalistin und Ferrari-Fahrerin [[Charlotte Kerr]]. Zusammen brachten sie den Film ''Porträt eines Planeten'' und das Theaterstück ''Rollenspiele'' heraus. Am 14. Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in [[Neuchâtel]].<br>
Am 12. Oktober 1946 heiratete er die Schauspielerin Lotti Geissler (1919–1983).<ref>Rüedi, S. 273.</ref> Die kirchliche Trauung erfolgte durch seinen Vater Reinhold. Zunächst wohnte das Paar in [[Basel]], wo 1947 der Sohn Peter geboren wurde. 1948 übersiedelte die Familie in die Gemeinde Ligerz am [[Bielersee]], wo sie zunächst im Haus der Schwiegermutter im Ortsteil [[Schernelz]], ab 1949 im Weiler Festi wohnte.
Charlotte Kerr hat ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Friedrich Dürrenmatt zu einem Buch verarbeitet. Es trägt den Titel: ''Die Frau im roten Mantel''


=== Der Richter und sein Henker ===
== Dürrenmatts Dramentheorie ==
Aus Geldnot schrieb Dürrenmatt für ein Honorar von 1000 [[Schweizer Franken|Franken]] 1950 für den [[Beobachter (Zeitschrift)|Schweizerische Beobachter]] den [[Kriminalroman]] ''[[Der Richter und sein Henker]]'',<ref>Heinz Ludwig Arnold: ''Annäherung an Friedrich Dürrenmatt''. In: ders.: ''Querfahrt mit Dürrenmatt. Aufsätze und Vorträge''. Diogenes, Zürich 1998, S. 17–33, hier S. 21.</ref> mit offenem Bezug auf angrenzende Lokalitäten wie [[Lamboing]]. In dessen Verfilmung im Jahr 1975 tauchte er als „Friedrich“ auf.
Ähnlich wie [[Bertolt Brecht]] (1898-1956), dessen Theorien zum [[episches Theater|epischen Theater]] Dürrenmatt studierte, wollte er beim Zuschauer Distanz zum Geschehen auf der Bühne erzeugen. Der Zuschauer soll nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten inne haben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden.


=== Erste Theateraufführungen ===
Dazu bevorzugte Dürrenmatt das [[Stilmittel]] der [[Verfremdung]], d.&nbsp;h. allgemein Anerkanntes wird hinterfragt, die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen bloßgelegt und dadurch das Publikum zum eigenständigen Denken angeregt und erzogen. Ebenso charakteristisch sind tragisch-groteske Elemente, also eine Verbindungen von scheinbar Unvereinbarem. Im Gegensatz zu Brecht präsentierte Dürrenmatt aber keine [[Weltanschauung]] (bei Brecht: [[Marxismus]]).
[[Max Frisch]] hatte vom Theaterverleger [[Kurt Reiss (Verleger)|Kurt Reiss]] das Manuskript von Dürrenmatts erstem [[Bühnenwerk]] ''[[Es steht geschrieben]]'' erhalten und nach der Lektüre mit einem Brief den Kontakt zu Dürrenmatt eröffnet. Die an das [[Täuferreich von Münster]] anknüpfende [[Komödie]] wurde im April 1947 am [[Schauspielhaus Zürich]] [[Uraufführung|uraufgeführt]] und verursachte einen [[Theaterskandal]]. Nachdem es nicht den erhofften Anklang gefunden hatte, zog der Autor es im folgenden Jahr wieder zurück. 1948 folgte sein zweites Stück, ''[[Der Blinde (Drama)|Der Blinde]]''; auch dieses Drama fand kaum Beachtung. 1949 kam sein drittes Stück, die Komödie ''[[Romulus der Große]]'', auf die Bühne, anstelle des nicht zu Ende geschriebenen und vom Autor vernichteten Werks ''Der Turmbau zu Babel''.


=== Aufträge für Hörspiele ===
Dürrenmatt schuf so seinen eigenen Typus der [[Tragikomödie]], einer Mischform aus Tragödie und Komödie, seiner Meinung nach ''„die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen".
Die ersten Jahre als freier Schriftsteller waren wirtschaftlich schwierig für Dürrenmatt und seine bald fünfköpfige Familie – 1949 war Tochter Barbara, 1951 Tochter Ruth hinzugekommen. Dann besserte sich die finanzielle Situation allmählich, besonders aufgrund von [[Hörspiel]]-Aufträgen deutscher [[Rundfunkveranstalter|Rundfunkanstalten]]: „Die westdeutschen Rundfunkanstalten waren damals unsere Mäzene. Die Intendanten und Dramaturgen benahmen sich auch so. Ohne sie war es unmöglich, sich als Schriftsteller durchs Leben zu schlagen“, resümierte Dürrenmatt.<ref>Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 62</ref> Außerdem wurde zu dieser Zeit der [[Arche Verlag]] zu seinem Stammverlag. Seine beiden Krimis (''Der Richter und sein Henker'' und ''[[Der Verdacht (Dürrenmatt)|Der Verdacht]]'') wurden ab 1950 zuerst als [[Fortsetzungsgeschichte]]n im ''[[Der Schweizerische Beobachter|Schweizerischen Beobachter]]'' veröffentlicht.


=== Fester Wohnsitz oberhalb von Neuenburg ===
== Zitate ==
1952 kaufte Dürrenmatt ein Haus im kleinen, romantischen Tal Vallon de l'Ermitage am Pertuis du Sault oberhalb von Neuenburg. Hier, im französischsprachigen Teil der Schweiz, fand die Familie Dürrenmatt ihren festen Wohnsitz. 1965 liess er eine zweite Villa bauen, die er zuerst als Arbeitsort und später auch als Wohnraum nutzte. Von diesem Standort aus, mit Sicht auf den [[Neuenburgersee]] und die [[Schweizer Alpen]], schrieb Dürrenmatt seine international erfolgreichen Romane und Theaterstücke, malte und zeichnete bis zu seinem Tod im Jahr 1990.<ref>[https://www.cdn.ch/cdn/de/home/friedrich-duerrenmatt/duerrenmatt-in-neuenburg.html cdn.ch]</ref>
* "Die Welt ist eine Tankstelle, an der das Rauchen nicht verboten ist."
* "Wer das Scheitern nicht wagt, soll die Hände von der Kunst lassen."
* "Vaterland nennt sich der Staat immer dann, wenn er sich anschickt, auf Menschenmord auszugehen."
* "Niemand köpft leichter als jene, die keine Köpfe haben."
* "Kultur mache ich selber."


=== Welterfolge mit Theaterstücken ===
{{Wikiquote1|Friedrich Dürrenmatt}}
[[Datei:Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt - Com L12-0059-8021.jpg|mini|[[Max Frisch]], Friedrich Dürrenmatt und seine Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler in der [[Kronenhalle]] in Zürich, Foto: [[Jack Metzger (Fotograf)|Jack Metzger]], [[Comet Photo]], [[Bildarchiv der ETH-Bibliothek|Bildarchiv der ETH]] Zürich, 1963]]
1950 entstand die Komödie ''[[Die Ehe des Herrn Mississippi (Komödie)|Die Ehe des Herrn Mississippi]]'', mit der Dürrenmatt 1952 seinen ersten grossen Erfolg auf den bundesdeutschen Bühnen verzeichnen konnte, nachdem sie von den Schweizer Bühnen zuvor abgelehnt worden war.


[[Datei:DUERRENMATT BANK.jpg|mini|hochkant|Dürrenmatt-Bank oberhalb von [[Vulpera]]]]
== Werke ==
==== Der Besuch der alten Dame ====
''Anmerkung: Viele seiner Romane und Erzählungen wurden auch als [[Hörspiel]] vertont. Von beinahe allen Werken existieren unterschiedliche Fassungen.''
Weltweiten Ruhm erzielte Dürrenmatt 1956 mit seiner Tragikomödie ''[[Der Besuch der alten Dame]]''. Uraufgeführt wurde das Stück mit [[Therese Giehse]] in der Hauptrolle am [[Schauspielhaus Zürich]], Regie führte [[Oskar Wälterlin]]. Der überragende Erfolg dieses Werks begründete Dürrenmatts finanzielle Unabhängigkeit. So konnte er 1957 eine Bedienstete anstellen, die junge Erika Willener, die den Haushalt führte und die Kinder betreute. Dies erlaubte Lotti Dürrenmatt, ihren Mann auf seinen Reisen zu begleiten.<ref>{{Internetquelle |autor=Beat Kuhn |url=https://www.bernerzeitung.ch/haushaelterin-von-duerrenmatt-erika-willener-aus-biel-erinnert-sich-852311839774 |titel=Besuch bei der alten Dame – Diese Bielerin hat bei den Dürrenmatts den Haushalt geführt |werk=Bieler Tagblatt |datum=2023-12-23 |sprache=de |abruf=2023-12-23}}</ref>
* [[1945]] -- Der Alte
* [[1947]] –- [[Es steht geschrieben]]. Ein Drama. -- UA: 19. April, Schauspielhaus Zürich, Regie: Kurz Horwitz
* [[1947]] -- [[Der Blinde]]. Ein Drama. -- UA: 10. Januar, Stadttheater Basel, Regie: Ernst Ginsberg
* [[1949]] -- [[Romulus der Grosse]]. Eine Komödie. -- UA: 25. April, Stadttheater Basel, Regie: Ernst Ginsberg)
* [[1950]] -- [[Der Richter und sein Henker]] -- Kriminalroman, erscheint zwischen 15. Dezember 1950 und 31. März 1951 in acht Folgen in der Zeitschrift ''Der Schweizerische Beobachter''
* [[1951]] -- [[Der Verdacht]] -- Kriminalroman, erscheint zwischen 15. September 1951 und 29. Februar 1952 als Kriminalroman in der Zeitschrift ''Der Schweizerische Beobachter''
* [[1952]] -- [[Die Ehe des Herrn Mississippi]] -- UA: 26. März, Münchner Kammerspiele, Regie: Hans Schweikart
* [[1953]] -- [[Ein Engel kommt nach Babylon]] -- UA: 22. Dezember, Münchner Kammerspiele, Regie: Hans Schweikart
* [[1954]] -- [[Herkules und der Stall des Augias]] -- Hörspiel, Produktion: Nordwestdeutscher Rundfunk
* [[1955]] -- [[Grieche sucht Griechin]]. Eine Prosakomödie -- 1966 Drehbuch für die Verfilmung, Regie: Rolf Thiele, mit Heinz Rühmann.
* [[1956]] -- [[Der Besuch der alten Dame]]. Eine tragische Komödie -- UA: 29. Januar, Schauspielhaus Zürich, Regie: Oskar Wälterlin. 1982 Drehbuch für den TV-Film, Erstsendung: 28. November 1982, Regie: Max Peter Ammann, mit Maria Schell.
* [[1955]]-[[1957]]. -- [[Die Panne]] -- 1955 Fassung als Hörspiel: Erstsendung 17. Januar 1956, Bayrischer Rundfunk. 1956 Fassung als Erzählung. 1957 Fassung als Fernsehspiel. 1979 Fassung als Komödie.
* [[1958]] -- [[Es geschah am hellichten Tag]] -- Treatment zum Film, Drehbuch von Regisseur Ladislao Vajda, mit Heinz Rühmann.
* [[1958]] -- [[Das Versprechen]]. Requiem auf den Kriminalroman -- Weiterentwicklung des Drehbuches zum Film [[Es geschah am hellichten Tag]], erscheint zwischen 2. und 28. August 1985 in der ''Neuen Zürcher Zeitung''
* [[1959]] -- [[Frank der Fünfte]]. Oper einer Privatbank. (2. Fassung mit Untertitel: Komödie. 3. Fassung mit Untertitel: Komödie einer Privatbank.) -- UA: 19. März, Schauspielhaus Zürich. Musik: Paul Burkhard. Regie: Oskar Wälterlin.
* [[1962]] -- [[Die Physiker]]. Eine Komödie in 2 Akten. -- UA: 20. Februar, Schauspielhaus Zürich. Regie: Kurt Horwitz.
* [[1966]] -- [[Der Meteor]]. Eine Komödie in 2 Akten. -- UA: 20. Januar, Schauspielhaus Zürich. Regie: Leopold Lindtberg.
* [[1967]] -- [[Die Wiedertäufer]]. Eine Komödie in zwei Teilen. -- UA: 16. März 1967, Schauspielhaus Zürich. Regie: Werner Düggelin.
* [[1969]] -- [[Play Strindberg]]. Totentanz nach August Strindberg. -- UA: 8. Februar, Basler Komödie. Regie: F. Dürrenmatt/Erich Holliger.
* [[1970]] -- [[Sätze aus Amerika]]
* [[1971]] -- [[Der Sturz]]. Erzählung.
* [[1972]] ff. -- [[Der Mitmacher]]. Komödie. -- UA der Komödie: 8. März 1973, Schauspielhaus Zürich, Regie: Andrzej Wajda. 1976 erscheint [[Der Mitmacher]]. Ein Komplex. Text der Komödie. Dramaturgie. Erfahrungen. Berichte. Erzählungen.
* [[1981]] -- [[Labyrinth]]. Stoffe I-III. Der Winterkrieg in Tibet. Mondfinsternis. Der Rebell.
* [[1983]] -- [[Achterloo]]. Eine Komödie. -- UA: 6. Oktober, Schauspielhaus Zürich, Regie: Gerd Heinz.
* [[1985]] -- [[Minotaurus]]. Ballade.
* [[1985]] -- [[Justiz (Roman)|Justiz]]. Roman. -- 1993 verfilmt, Regie: Hans W. Geissendörfer, mit Maximilian Schell.
* [[1986]] -- [[Der Auftrag]] oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter. Novelle in 24 Sätzen.
* [[1986]] -- [[Rollenspiele]]. [[Charlotte Kerr]]: Protokoll einer fiktiven Inszenierung. [F. D.:] Assoziationen mir einem dicken Filzstift. Zwischenwort. Achterloo III.
* [[1988]] -- [[Achterloo IV]]. Komödie. -- UA: 17. Juni, Rokokotheater des Schlosses Schwetzingen anlässlich der Schwetzinger Festspiele, Regie: F. D., mit [[Helmut Lohner]], [[Charlotte Kerr]].
* [[1989]] -- [[Durcheinandertal]]. Roman.
* [[1990]] -- [[Turmbau]]. Stoffe IV-IX. Begegnungen. Querfahrt. Die Brücke. Das Haus. Vinter. Das Hirn.


1957 und 1959 verbrachte Dürrenmatt einen Kuraufenthalt im [[Hotel Waldhaus Vulpera|Grandhotel Waldhaus]] in [[Vulpera]]. Hier versuchte ein Kurarzt das für den an Diabetes erkrankten Dürrenmatt geeignete Insulin zu finden.<ref>Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 31</ref>
==Postum==
* [[1991]] -- Midas oder Die Schwarze Leinwand
* [[1991]] -- Kants Hoffnung. Zwei politische Reden. Zwei Gedichte.
* [[1992]] -- Gedankenfuge -- Texte aus dem Nachlass, für eine geplante Fortsetzung der Stoffe
* [[1993]] -- Das Mögliche ist ungeheuer. Ausgewählte Gedichte.
* [[1994]] -- Skizzenbuch. Engel, Teufel und so weiter. -- Hrsg.: Charlotte Kerr, Ted Scapa
* [[1995]] -- Der Pensionierte. Fragment eines Kriminalromans. -- Text der Fassung letzter Hand. Faximile des Manuskrips und des Typoskripts mit handschriftlichen Änderungen.
* [[1996]] -- Gespräche 1961-1990 in vier Bänden. -- Hrsg.: Heinz Ludwig Arnold
* [[2001]] -- Das Nashorn schreibt der Tigerin. Bild-Geschichten. -- Hrsg.: Charlotte Kerr


Dieser besondere Ort und eine Sitzbank, von der er auf das Hotel Waldhaus hinunterschauen konnte, wirkten inspirierend auf ihn: "Auf diesen sich ständig wiederholenden Spaziergängen, bei denen ich mehr lief als ging, fielen mir 'Die Physiker' und 'Der Meteor' ein, wobei ich nicht zu sagen wüsste, welcher der beiden Stoffe mir zuerst einfiel (...)."<ref>Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 32</ref>
==== Die Physiker ====
Auf den Misserfolg mit der „musikalischen Komödie“ ''[[Frank der Fünfte]]'' (1960) folgte 1962 der zweite Welterfolg mit ''[[Die Physiker]]'', uraufgeführt am Schauspielhaus Zürich. In der weiblichen Hauptrolle spielte wiederum Therese Giehse, Regie führte [[Kurt Horwitz]].
==== Der Meteor ====
Das zum Theaterstück umgearbeitete Hörspiel ''[[Herkules und der Stall des Augias]]'' (1963) kam beim Publikum wiederum nicht an. Mit ''[[Der Meteor]]'', seinem persönlichsten Stück, konnte er 1966 den dritten und letzten Welterfolg als Dramatiker feiern. Die Hauptrolle des Wolfgang Schwitter hatte er für [[Leonard Steckel]] geschrieben, Regie führte am Schauspielhaus Zürich [[Leopold Lindtberg]], der 1966 als Direktor des Hauses fungierte. Das Bühnenbild hatte, wie schon das für ''Der Besuch der alten Dame'' und ''Die Physiker'', [[Teo Otto]] realisiert.


==== Theaterfotografien Uraufführung ''Der Meteor'', Schauspielhaus Zürich ====
Alle Bilder, Probe und Aufführung: [[Comet Photo]], [[Bildarchiv der ETH-Bibliothek|Bildarchiv der ETH]] Zürich, 1966 und 1967
<gallery widths="240px" heights="180px" perrow="3">
ETH-BIB-Proben zu "Der Meteor" von Friedrich Dürrenmatt am Schauspielhaus Zürich-Com L15-0005-0104.tif|Friedrich Dürrenmatt im Zuschauerraum, Foto: Jack Metzger
ETH-BIB-Proben zu "Der Meteor" von Friedrich Dürrenmatt am Schauspielhaus Zürich-Com L15-0005-0927.tif|[[Leopold Lindtberg]] im Gespräch mit Friedrich Dürrenmatt, Foto: Ders.
ETH-BIB-"Meteor" von Dürrenmatt-Com L15-0005-0729a.tif|Proben, v. l. im Vordergrund: Friedrich Dürrenmatt, Leopold Lindtberg und [[Leonard Steckel]], rechts: [[Peter Brogle]], Foto: Ders.
ETH-BIB-"Meteor" von Friedrich Dürrenmatt-Com LC0222-003.tif|[[Wolfgang Reichmann]] als Professor Schlatter, Chirurg, und Friedrich Dürrenmatt
ETH-BIB-"Meteor" von Friedrich Dürrenmatt-Com LC0222-001.tif|links: Peter Brogle als Hugo Nyffenschwander, Kunstmaler, rechts: Leonard Steckel in der Hauptrolle des Wolfgang Schwitter
ETH-BIB-"Meteor" von Friedrich Dürrenmatt-Com LC0222-002.tif|Leonard Steckel
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In den 1960ern stand Dürrenmatt mit seinen Theaterwerken auf dem Höhepunkt seines Öffentlichkeitserfolges. Zu großem Ruhm verhalf Dürrenmatt zudem sein Drehbuch zu dem [[Heinz Rühmann|Heinz-Rühmann]]-Film ''[[Es geschah am hellichten Tag]]'' (1958), nach dessen Vorbild er auch seinen Roman ''[[Das Versprechen (Dürrenmatt)|Das Versprechen]]'' schrieb. Der Film gilt noch heutzutage als einer der größten deutschen Kriminalfilme.

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CDN le bureau de Friedrich Dürrenmatt dans sa seconde villa.jpg|Das Büro in der zweiten Villa, an der Wand: ''Die Heilsarmee'', seines Freundes [[Willy Guggenheim|Varlin]], 1964
Ionescu - Dürrenmatt - ETH-Bibliothek Com L15-0380-404A.tif|Dürrenmatt 1966 in seinem Arbeitszimmer in Neuchâtel im Gespräch mit Eugène Ionesco, Foto: Jack Metzger, [[Comet Photo]], [[Bildarchiv der ETH-Bibliothek|Bildarchiv der ETH]], Zürich
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Ab 1967 widmete er sich auch der praktischen Theaterarbeit, erst an Basler Bühnen, nach einem [[Herzinfarkt]] im Oktober 1969 in der Neuen Schauspiel AG in Zürich, schließlich in [[Düsseldorf]]. Dort fanden zwei seiner Uraufführungen statt, ''[[Porträt eines Planeten]]'' und ''[[Titus Andronicus]]''. Er inszenierte mehrere spektakuläre Wiederaufführungen seiner eigenen Stücke, so 1978 in Wien ''Der Meteor'' (1964/1965).

=== Politische Standpunkte ===
[[Datei:Friedrich Dürrenmatt, Selbstportrait ohne Spiegel.jpg|mini|links|hochkant|''Selbstportrait ohne Spiegel'', Sammlung Centre Dürrenmatt Neuchâtel, 1978]]
Dürrenmatt nahm als gesellschaftskritischer Autor in Essays, Vorträgen und Festreden Stellung zur internationalen Politik, etwa mit ''Sätze aus Amerika'' (1970), dem Pressetext ''Ich stelle mich hinter Israel'' (1973) und einem Vortrag<ref name="Einstein">{{Internetquelle |autor=Friedrich Dürrenmatt |url=http://www.alex-hartmann.net/duerrenmatt/Einstein.html |titel=Albert Einstein: Ein Vortrag |datum=1979 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20090513021329/http://www.alex-hartmann.net/duerrenmatt/Einstein.html |archiv-datum=2009-05-13 |abruf=2021-01-05 |kommentar=wiedergegeben auf alex-hartmann.net}}</ref> zum 100. Geburtstag von [[Albert Einstein]] an der [[ETH Zürich]] (1979). Im Februar 1987 nahm er an der von [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Michail Gorbatschow]] einberufenen Friedenskonferenz in [[Moskau]] teil und hielt eine Rede, die später unter dem Titel "Kants Hoffnung" erschien.<ref>Beitrag von Christoph Siegrist über Friedrich Dürrenmatt in ''Killy Literaturlexikon.'' Digitale Bibliothek Band 9, 1999.</ref><ref>''Kants Hoffnung.'' Zwei politische Reden. Zwei Gedichte aus dem Nachlass. Mit einem Essay von [[Walter Jens]]. Diogenes, Zürich 1991, ISBN 3-257-01890-8.</ref> 1990 hielt er eine Rede zu [[Václav Havel]] (unter dem Titel: "Die Schweiz – ein Gefängnis").<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/audio/srf-2-kultur-extra/duerrenmatts-rede-die-schweiz-ein-gefaengnis?uuid=790cc83e-40fc-47ce-b333-37237c025fce |titel=Dürrenmatts Rede: «Die Schweiz - ein Gefängnis» |werk=Kultur-Extra / Radio SRF |datum=2010-12-10 |abruf=2023-02-01}}</ref> Auf Grund seiner Stellungnahmen wurde Dürrenmatt fünfzig Jahre lang von der [[Polizei (Schweiz)|schweizerischen Bundespolizei]] ausspioniert, was er in seiner Rede auf Havel auch thematisierte.<ref name="Havel">{{Internetquelle |url=https://www.swissinfo.ch/eng/swiss-secret-service-spied-on-duerrenmatt/46681496 |titel=Swiss secret service spied on Dürrenmatt |abruf=2021-06-09}}</ref>

Dürrenmatt hinterfragte die damalige Welt, die sich am Rande der Implosion befand. Er verarbeitete diese Themen kritisch und interpretierte sie neu. Und vor allem schuf er Gemälde, Zeichnungen und Karikaturen. Albrecht Dürer, Hieronymus Bosch, Pieter Bruegel, Giovanni Battista Piranesi, Francisco de Goya und sein Freund Varlin waren Inspirationsquellen für den Maler Dürrenmatt. Er legte die Themen aus Mythologie und Religion neu aus. Er verkaufte seine Bilder nicht und stellte sie nur selten aus. Er sagte:

{{Zitat
|Text=Meine Zeichnungen sind nicht Nebenarbeiten zu meinen literarischen Werken, sondern die gezeichneten und gemalten Schlachtfelder, auf denen sich meine schriftstellerischen Kämpfe, Abenteuer, Experimente und Niederlagen abspielen.
|Quelle=
|ref=<ref name="cdn.ch">https://www.cdn.ch/cdn/de/home/friedrich-duerrenmatt/maler-und-zeichner.html</ref>}}

=== Zweite Ehe mit Charlotte Kerr ===
Am 16. Januar 1983 starb seine Frau Lotti. Dürrenmatt befand sich in einer persönlichen und beruflichen Krise. Einige Monate später willigte er ein, in einem Dokumentarfilm der Regisseurin [[Charlotte Kerr]] mitzuwirken. Diese berufliche Begegnung war Liebe auf den ersten Blick. Das Paar heiratete im folgenden Jahr. So erlebte Dürrenmatt im Alter von 64 Jahren einen neuen künstlerischen Aufschwung und setzte sein monumentales Werk ''Stoffe'' fort, mit dem er 20 Jahre zuvor begonnen hatte. Diese ''Stoffe'' bilden eine Autobiografie, die Erinnerungen, Fiktionen und philosophische Überlegungen vermischt. Es entstand ein literarisches Mosaik, das in keine Schublade passt. Im Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in [[Neuenburg NE|Neuenburg]] im Alter von 69 Jahren an [[Herzinsuffizienz|Herzversagen]].<ref>{{Internetquelle |autor=Petri Liukkonen |url=http://www.kirjasto.sci.fi/fdurren.htm |titel=Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) |werk=Authors’ Calendar |datum=2008 |sprache=en |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20150223120107/http://www.kirjasto.sci.fi:80/fdurren.htm |archiv-datum=2015-02-23 |abruf=2021-01-05}}</ref> Charlotte Kerr hat ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in ihrem Buch ''Die Frau im roten Mantel'' verarbeitet.

=== Das Gesamtwerk ===
Für die 29-bändige [[Gesamtausgabe|Werkausgabe]], die 1980 im Arche Verlag als gebundene Ausgabe und im [[Diogenes Verlag]] als Taschenbuch erschien, hatte Dürrenmatt von den meisten seiner Werke Neufassungen hergestellt. In dieser Zeit setzte er sich intensiv mit seiner eigenen Arbeitsweise und seinen von ihm erschaffenen Figuren und Orten auseinander, mündend in den beiden Bänden ''Labyrinth. Stoffe I–III'' (1981) und ''Turmbau. Stoffe IV–IX'' (1990). Aus [[Typoskript]]en wurde 1992 [[postum]] unter dem Titel ''Gedankenfuge'' eine Fortsetzung der ''Stoffe'' veröffentlicht. 2021 wurden die ''Stoffe'' in einer fünfbändigen Edition neu herausgegeben, die auch online frei verfügbar ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://fd-stoffe-online.ch/ |titel=Friedrich Dürrenmatt, Das Stoffe-Projekt |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>
{{Zitat
|Text=Aber die Stoffe sind die Resultate meines Denkens, die Spiegel, in denen, je nach ihrem Schliff, mein Denken und damit auch mein Leben reflektiert werden.
|ref=<ref>Zitiert aus: ''Labyrinth.'' Zürich 1981, S. 11.</ref>}}

=== Initiant und geistiger Vater des Schweizerischen Literaturarchivs ===
Friedrich Dürrenmatt vermachte durch einen Erbvertrag seinen literarischen Nachlass der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die im Gegenzug 1991 das [[Schweizerisches Literaturarchiv|Schweizerische Literaturarchiv]] (SLA) als Abteilung der [[Schweizerische Nationalbibliothek|Schweizerischen Nationalbibliothek]] in Bern geschaffen hat.

== Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel ==
{{Hauptartikel|Centre Dürrenmatt}}
Im Jahr 2000 wurde das [[Centre Dürrenmatt]] Neuchâtel eröffnet, ein Museum der Schweizerischen Nationalbibliothek, das vom Architekten [[Mario Botta]] entworfen wurde und dem Studium, der Erhaltung und der Vermittlung des bildnerischen Werks von Friedrich Dürrenmatt im Dialog mit seinem literarischen Werk gewidmet ist.

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Le Centre Dürrenmatt Neuchâtel.jpg|Das Bauwerk von [[Mario Botta]]
CDN exposition permanente grande salle.jpg|Dauerausstellung
Centre Dürrenmatt Neuchâtel - Bibliothèque de Friedrich Dürrenmatt.jpg|Bibliothek
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== Auszeichnungen und Ehrungen ==
[[Datei:Train durrenmatt.jpg|mini|hochkant|SBB ICN Intercity Neigezug RABDe 500 009-6 mit Taufname Friedrich Dürrenmatt]]
=== Auszeichnungen ===
* 1948: [[Welti-Preis|Preis der Welti-Stiftung]] für das Drama für ''Es steht geschrieben''
* 1952: Deutscher Kritikerpreis für ''Der Richter und sein Henker''
* 1954: [[Literaturpreis der Stadt Bern]] für die Komödie ''Ein Engel kommt nach Babylon''
* 1957: [[Hörspielpreis der Kriegsblinden]] für ''Die Panne''
* 1958: [[Prix Italia]] für das Hörspiel ''Abendstunde im Spätherbst''
* 1959: Preis der New Yorker Kritiker für ''Der Besuch der alten Dame''
* 1959: Preis zur Förderung des Bernischen Schrifttums für den Roman ''Das Versprechen''
* 1959: [[Schillerpreis der Stadt Mannheim]]
* 1960: [[Grosser Schillerpreis|Großer Schillerpreis]]
* 1968: [[Grillparzer-Preis]] der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
* 1969: [[Grosser Literaturpreis des Kantons Bern|Großer Literaturpreis des Kantons Bern]]
* 1972: Theaterpreis der Stadt Basel
* 1973: Großer Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung
* 1976: Welsh Arts Council International Writer’s Prize
* 1979: Großer Literaturpreis der Stadt Bern
* 1981: [[Weinpreis für Literatur]] der edition text + kritik, Göttingen<ref>[https://books.google.de/books?id=m6WeDwAAQBAJ&pg=PA1620&lpg=PA1620&dq=%22Weinpreis+für+literatur%22+arnold&source=bl&ots=3ErdSkB_PH&sig=ACfU3U3MBf-F6Q-ufR2bBbNtWodikfRLZA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjIzoGP6aXvAhUkyoUKHXYZAUAQ6AEwBXoECAcQAw#v=onepage&q=%22Weinpreis%20für%20literatur%22%20arnold&f=false Weinpreis für Literatur]</ref>
* 1983: [[Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur]]
* 1984: Kyoto-Preis für Künste und Philosophie
* 1984: [[Carl-Zuckmayer-Medaille]] des Landes Rheinland-Pfalz
* 1985: [[Jean-Paul-Preis]] (Bayerischer Literaturpreis)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.km.bayern.de/kunst-und-kultur/literatur/preise.html |titel=Literaturpreise des Freitstaates Bayern: Träger des Jean-Paul-Preises |werk=[[Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst|km.bayern.de]] |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20141002104541/http://www.km.bayern.de/kunst-und-kultur/literatur/preise.html |archiv-datum=2014-10-02 |abruf=2021-01-05}}</ref>
* 1986: [[Gottfried-Keller-Preis]] für sein schriftstellerisches Gesamtwerk
* 1986: Premio Letterario Internationale Mondello (für die italienische Übersetzung des Romans Justiz)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.premiomondello.it/it/storia-premio/albo-oro-vincitori-9 |titel=Il Premio Letterario Internazionale Mondello: L’Albo d’Oro dei vincitori |werk=premiomondello.it |sprache=it |abruf=2021-01-05}}</ref>
* 1986: [[Georg-Büchner-Preis]] der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
* 1986: Ehrenpreis des Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg
* 1987: Internationaler Preis für Humor und Satire in der Literatur »Hitar Petar«, Bulgarien
* 1988: Prix Alexei Tolstoï der Association internationale des Ecrivains de Romans Policiers
* 1989: [[Ernst-Robert-Curtius-Preis]] für Essayistik

=== Ehrungen ===
* 1965: Ehrendoktor der [[University of Manchester]]
* 1969: Ehrendoktor der [[Temple University]], Philadelphia.
* 1972: Mitglied des Instituto y Academia Internacional de Autores, Panama
* 1974: Ehrenmitgliedschaft der [[Ben-Gurion-Universität des Negev|Ben-Gurion-Universität]], Beerschewa Israel
* 1977: [[Buber-Rosenzweig-Medaille]] des deutschen Koordinationsrats der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit
* 1977: Ehrendoktor der [[Université de Nice]]
* 1977: Ehrendoktor der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]]
* 1981: Ehrendoktor der [[Universität Neuchâtel]]
* 1983: Ehrendoktor (für Theologie) der [[Universität Zürich]]
* 1987: Ehrung am Festival Européen des Ecrivains in Strasbourg

=== Postume Ehrungen ===
* Mit dem Einverständnis seiner Witwe wurde Dürrenmatt in die [[Lord Jim Loge]] aufgenommen.
* Im September 2000 wurde in seinem Wohnhaus das [[Centre Dürrenmatt]] eröffnet, wo seither Ausstellungen und Veranstaltungen zu seinem Schaffen stattfinden.
* Am 26. Juli 2000 wurde der [[Asteroid]] [[(14041) Dürrenmatt]] nach ihm benannt.
* In der Schweiz erschien am 4. März 2021 eine Sonderbriefmarke ''100 Jahre Dürrenmatt''.

== Dürrenmatts Dramentheorie <!-- (Modell [[Robert Falcon Scott|Scott]])--> ==
Ähnlich wie [[Bertolt Brecht]] (1898–1956), dessen Theorien zum [[Episches Theater|epischen Theater]] Dürrenmatt studierte und neben dem er als „originellster Theoretiker“ angesehen wird,<ref>Christoph Siegrist: ''Nationalliterarische Aspekte bei Schweizer Autoren.'' In: ''Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.'' Hg. v. Rolf Grimminger. München/Wien 1986, ISBN 3-423-04352-0, Bd. 10, S. 665.</ref> wollte er beim Zuschauer Distanz zum Geschehen auf der Bühne erzeugen. Der Zuschauer soll nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten innehaben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden.

Dazu bevorzugte Dürrenmatt das [[Rhetorische Figur|Stilmittel]] der [[V-Effekt|Verfremdung]], wodurch allgemein Anerkanntes hinterfragt und die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen offenbart werden. Ebenso charakteristisch sind tragisch-groteske Elemente, also eine Verbindung von scheinbar Unvereinbarem. Im Gegensatz zu Brecht präsentierte Dürrenmatt aber keine [[Weltanschauung]] (bei Brecht: [[Marxismus]]).

Dürrenmatt schuf so seinen eigenen Typus der [[Tragikomödie]], einer Mischform aus [[Tragödie]] und [[Komödie]], seiner Meinung nach „die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen“. Denn die Tragödie setzt, wie Dürrenmatt in seinem Text ''[[Theaterprobleme]]'' von 1955 sagt, „Schuld, Not, Maß, Übersicht, Verantwortung“ voraus, um ihr Ziel, die Läuterung des Einzelnen, zu erreichen. In der Unübersichtlichkeit der modernen Welt, so Dürrenmatt, werde Schuld verwischt und abgeschoben, der [[Moderne]] komme nur die [[Groteske]] bei.<ref>Friedrich Dürrenmatt: ''Theaterprobleme.'' Theater-Schriften und Reden. Verlag der Arche, Zürich 1966, S. 122–123.</ref> In Bezug auf sein Drama "Die Physiker" prägte er das Zitat "Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat".

Von [[Marcel Reich-Ranicki]] werden drei Werke Dürrenmatts hervorgehoben,<ref>Marcel Reich-Ranicki, Thomas Anz (Hrsg.): ''Meine Geschichte der deutschen Literatur Vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014, S. 411.</ref> welche seine Epoche für spätere Generationen greifbar mache: „seine tragische Komödie von der Käuflichkeit des Menschen und von der korrumpierenden Wirkung des Wohlstands“ (''[[Der Besuch der alten Dame]],'' 1956), „die Parabel von der Bedrohung der Menschheit durch die Zivilisation“ (''[[Die Physiker]],'' 1962) „und schließlich die von der deutschen Kritik gänzlich unterschätzte Parabel von der Schuld des Individuums“ (''[[Die Panne]],'' 1956).
<!--Modell Scott einbinden? [http://www.wcurrlin.de/kulturepochen/eigenmaterial/friedrich_duerrenmatt_physiker.htm] [kgg.german.or.kr/kr/kzg/kzgtxt/102-06.pdf] [http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=d%C3%BCrrenmatt+modell+scott&aq=2&aqi=g2&aql=&oq=d%C3%BCrrenmatt+mode&gs_rfai=&fp=b1260c14b9c14870] -->

== Literarisches Werk ==
Anmerkung: Viele seiner Romane und Erzählungen wurden auch als [[Hörspiel]] bearbeitet. Von beinahe allen Werken existieren unterschiedliche Fassungen.

=== Werkausgabe ===
Von 1980 bis 1986 ist das dramatische Werk in 17 und das Prosawerk in 12 Einzelbänden erschienen, herausgegeben von [[Daniel Keel]] in Zusammenarbeit mit dem Autor, gleichzeitig als [[Deckenband|Hardcover]] im [[Arche Verlag]] und als [[Taschenbuch]] im [[Diogenes Verlag]]. Band 30 mit Zeugnissen über Friedrich Dürrenmatt ist hier unter [[#Literatur|Literatur]] angeführt. 1988 erschien, ebenfalls im Diogenes Verlag, eine mit dieser Ausgabe inhaltsgleiche ''Werkausgabe in 7 Bänden'' (inkl. 64-seitigem Begleitheft) in den Ausstattungsvarianten Ganzleinen-Hardcover ISBN 3-257-01771-5 sowie als in Leder gebundene, auf 333 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe.

1998 veröffentlichte der Diogenes Verlag die auf 37 Bände erweiterte Taschenbuch-Neuausgabe:
* ''Das dramatische Werk in 18 Bänden in Kassette.'' ISBN 3-257-23040-0.
* ''Das Prosawerk in 19 Bänden in Kassette.'' ISBN 3-257-23078-8.
* ''Registerband.'' Mit einer Chronik zu Leben und Werk, einem Werkverzeichnis, Inhaltsübersicht und einem alphabetischen Gesamtwerkregister, ISBN 3-257-23079-6.

=== Prosa ===
[[Datei:Friedrich Durrenmatt, Das Versprechen 1958.jpg|mini|hochkant|Umschlag der Buchgemeinschaftsausgabe von 1965 von ''[[Das Versprechen (Dürrenmatt)|Das Versprechen]]'']]

* ''Der Alte.'' Erzählung. Erschienen 1945 in der Tageszeitung ''[[Der Bund]].'' In: ''Aus den Papieren eines Wärters. Frühe Prosa.'' Diogenes, Zürich 1980 (=&nbsp;WA 18).
* ''[[Der Richter und sein Henker]].'' Kriminalroman. Erschienen zwischen 15. Dezember 1950 und 31. März 1951 in acht Folgen im ''[[Der Schweizerische Beobachter|Beobachter]]''. Benziger, Einsiedeln 1952 (Verfilmt 1975).
* ''[[Der Verdacht (Dürrenmatt)|Der Verdacht]].'' Kriminalroman. Erschienen zwischen 15. September 1951 und 29. Februar 1952 als Kriminalroman im ''Beobachter''. Benziger, Einsiedeln 1953.
* ''Die Stadt. Prosa I–IV.'' Arche, Zürich 1952. (Enthält neun zwischen 1942 und 1946 entstandene Erzählungen, darunter ''[[Der Tunnel (Dürrenmatt)|Der Tunnel]].'')
* ''[[Grieche sucht Griechin (Roman)|Grieche sucht Griechin]]. Eine Prosakomödie.'' Arche, Zürich 1955 ([[Grieche sucht Griechin (Film)|verfilmt]] 1966)
* ''[[Die Panne]]. Eine noch mögliche Geschichte.'' Arche, Zürich 1956.
* ''[[Das Versprechen (Dürrenmatt)|Das Versprechen]]. Requiem auf den Kriminalroman.'' Arche, Zürich 1958; Weiterentwicklung 2. und 28. August 1985 in der ''[[Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]]''.
* ''Die Heimat im Plakat. Ein Buch für Schweizer Kinder.'' Diogenes, Zürich 1963.
* ''Sätze aus Amerika.'' Arche, Zürich 1970.
* ''[[Der Sturz]].'' Erzählung. Arche, Zürich 1971.
* ''Zusammenhänge. Ein Essay über Israel. Eine Konzeption.'' Arche, Zürich 1976.
* ''Friedrich Dürrenmatt Lesebuch.'' Arche, Zürich 1978.
* ''[[Mister X macht Ferien]]''. Fragment. Diogenes, Zürich 1978
* ''Stoffe.'' Diogenes, Zürich 1981 (darin: ''[[Mondfinsternis (Dürrenmatt)|Mondfinsternis]]''); vom Autor revidierte Neuausgabe: ''Labyrinth. Stoffe I–III.'' Ebd. 1990.
* ''[[Minotaurus (Dürrenmatt)|Minotaurus]]. Eine Ballade.'' Mit Zeichnungen des Autors. Diogenes, Zürich 1985.
* ''[[Justiz (Dürrenmatt)|Justiz]].'' Roman. Diogenes, Zürich 1985 ([[Justiz (Film)|verfilmt]] 1993).
* ''[[Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter]]. Novelle in 24 Sätzen.'' Diogenes, Zürich 1986.
* ''[[Durcheinandertal]].'' Roman. Diogenes, Zürich 1989.
* ''Turmbau. Stoffe IV–IX.'' Diogenes, Zürich 1990.

=== Hörspiele ===
* 1950: ''[[Der Prozeß um des Esels Schatten]].'' Produktion: [[Schweizer Radio DRS|Radio Bern]], Erstsendung: 5. April 1951
* 1951: ''[[Romulus der Große]].'' Produktion: [[Bayerischer Rundfunk]], 29. Juni 1951 – Regie: [[Walter Ohm]]
* 1952: ''Der Prozeß um des Esels Schatten.'' Produktion: [[Südwestfunk]], 13. Februar 1952 – Regie: [[Karl Peter Biltz]]
* 1952: ''[[Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen]].'' Produktion: Bayerischer Rundfunk, 28. Juli 1952 – Regie: Walter Ohm (UA der Bühnenfassung: [[Münchner Kammerspiele]], 25. Juli 1952 – Regie: [[Hans Schweikart]])
* 1952: ''[[Stranitzky und der Nationalheld]].'' Produktion: [[Nordwestdeutscher Rundfunk]], 6. November 1952 – Regie: [[Fritz Schröder-Jahn]]
* 1952: ''Stranitzky und der Nationalheld.'' Produktion: [[Süddeutscher Rundfunk]], 9. November 1952 – Regie: [[Paul Land]]
* 1953: ''Der Prozeß um des Esels Schatten.'' Produktion: [[Österreichischer Rundfunk|ORF Kärnten]], 30. Januar 1953 – Regie: [[Gustav Bartelmus]]
* 1953: ''Stranitzky und der Nationalheld.'' Produktion: Bayerischer Rundfunk, 12. Januar 1954 – Regie: Walter Ohm
* 1954: ''Stranitzky und der Nationalheld.'' Produktion: ORF Wien, 29. April 1954 – Regie: [[Erich Neuberg]]
* 1954: ''[[Ein Engel kommt nach Babylon]].'' Produktion: Nordwestdeutscher Rundfunk, 10. Juni 1954 – Regie: [[Raoul Wolfgang Schnell]]
* 1954: ''[[Herkules und der Stall des Augias|Herkules und der Augiasstall]].'' Produktion: Nordwestdeutscher Rundfunk, 2. Dezember 1954 – Regie: [[Gert Westphal]] UA der Bühnenfassung: [[Schauspielhaus Zürich]], 20. März 1963
* 1954: ''Herkules und der Augiasstall.'' Produktion: Süddeutscher Rundfunk, 8. Dezember 1954 – Regie: [[Otto Kurth]]
* 1954: ''[[Das Unternehmen der Wega]].'' Produktion: BR, NWDR und SDR, 18. Januar 1955 – Regie: Walter Ohm
* 1955: ''Das Unternehmen der Wega.'' Produktion: Nordwestdeutscher Rundfunk, 20. Januar 1955 – Regie: [[Kurt Reiss (Regisseur)|Kurt Reiss]]
* 1955: ''Das Unternehmen der Wega.'' Produktion: Südwestfunk, 19. Juli 1955 – Regie: [[Ludwig Cremer]]
* 1955: ''Herkules und der Stall des Augias.'' Produktion: ORF Wien 29. August 1955 – Regie: [[Werner Riemerschmid]]
* 1955: ''Das Unternehmen Wega.'' Produktion: ORF Tirol, 13. September 1955 – Regie: [[Hermann Brix]]
* 1956: ''[[Die Panne]].'' Produktion: Bayerischer Rundfunk, Süddeutscher Rundfunk, 17. Januar 1956 – Regie: Walter Ohm
* 1956: ''Die Panne.'' Produktion: [[Norddeutscher Rundfunk]], 19. Mai 1956 – Regie: [[Gustav Burmester (Regisseur)|Gustav Burmester]] (Auszeichnung: [[Hörspielpreis der Kriegsblinden]] 1957)
* 1956: ''Herkules und der Stall des Augias'' – Produktion: Bayerischer Rundfunk, 26. Juni 1956 – Regie: Walter Ohm
* 1956: ''Romulus der Große.'' Produktion: Süddeutscher Rundfunk, 27. Juni 1956 – Regie: [[Franz Peter Wirth]]
* 1956: ''Die Panne.'' Produktion: ORF Tirol, 19. Dezember 1956 – Regie: Hermann Brix
* 1957: ''[[Abendstunde im Spätherbst]].'' Produktion: Norddeutscher Rundfunk vom 7. Mai 1957 – Regie: Gustav Burmester
* 1957: ''Abendstunde im Spätherbst.'' Produktion: Süddeutscher Rundfunk und Norddeutscher Rundfunk, 20. Mai 1957 – Regie: [[Walter Knaus]]
* 1957: ''[[Der Besuch der alten Dame]].'' Produktion: Bayerischer Rundfunk, 4. Juni 1957 – Regie: Walter Ohm
* 1957: ''Abendstunde im Spätherbst.'' Produktion: ORF Wien, 20. November 1957 – Regie: [[Ernst Schönwiese]]
* 1958: ''Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen.'' Produktion: [[Sender Freies Berlin]], 26. Februar 1959 – Regie: [[Rolf von Goth]]
* 1958: ''Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen.'' Produktion: ORF Tirol, 9. Dezember 1959 – Regie: Hermann Brix
* 1959: ''Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen.'' Produktion: Norddeutscher Rundfunk, 6. Februar 1959 – Regie: Fritz Schröder-Jahn
* 1959: ''Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen.'' Produktion: [[Hessischer Rundfunk]], 8. Januar 1960 – Regie: [[Theodor Steiner]]
* 1960: ''Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen.'' Produktion: Süddeutscher Rundfunk, 20. Juli 1960 – Regie: Walter Knaus
* 1960: ''[[Der Doppelgänger (Dürrenmatt)|Der Doppelgänger]].'' Produktion: Bayerischer Rundfunk und Norddeutscher Rundfunk, 21. Dezember 1960 – Musik: [[Siegfried Franz]], Regie: Gustav Burmester.
* 1962: ''Der Prozeß um des Esels Schatten.'' Produktion: Süddeutscher Rundfunk, 1. April 1962 – Regie: Otto Kurth
* 1962: ''Die Panne.'' Regie: [[Hans Knötzsch]] ([[Rundfunk der DDR]])
* 1964: ''Der Prozeß um des Esels Schatten.'' Produktion: Bayerischer Rundfunk, [[Saarländischer Rundfunk]], 8. Dezember 1964 – Regie: Otto Kurth
* 1967: ''Der Prozeß um des Esels Schatten.'' Produktion: Rundfunk der DDR, 29. Mai 1967 – Regie: [[Edgar Kaufmann (Regisseur)|Edgar Kaufmann]]
* 1967: ''Romulus der Große.'' Produktion: Bayerischer Rundfunk, 12. März 1968 – Regie: [[Paul Pörtner]]
* 1969: ''Friedrich Dürrenmatt gibt eine Einleitung zu seinem Hörspiel „Die Panne“.'' Produktion: [[Westdeutscher Rundfunk Köln]], 23. Oktober 1969
* 1970: ''Romulus der Große.'' Produktion: ORF Oberösterreich, 24. Juli 1970 – Regie: [[Ferry Bauer]]
* 1971: ''Der Doppelgänger.'' Produktion: ORF Vorarlberg, 19. März 1971 – Regie: [[Klaus Gmeiner]].
* 1974: ''Der Mitmacher.'' Produktion: [[Österreichischer Rundfunk]], [[Schweizer Radio DRS]] und Bayerischer Rundfunk, 11. Januar 1974 – Regie: [[Hans Hausmann (Regisseur)|Hans Hausmann]]
* 1974: ''Der Prozeß um des Esels Schatten.'' Produktion: Schweizer Radio DRS Tag und Monat nicht angegeben 1974 – Regie: [[Klaus W. Leonhard]]
* 1977: ''Die Frist.'' Produktion: [[Deutschlandfunk]], 19. November 1977 (Aufzeichnung der Uraufführung im Schauspielhaus Zürich in einer Inszenierung von [[Kazimierz Dejmek]])
* 1996: ''Das Versprechen.'' Kriminalroman als szenische Lesung, inszeniert von [[Walter Baumgartner (Hörspielregisseur)|Walter Baumgartner]], Radio DRS, jetzt SRF<ref>Kritikaster: [https://www.kritikatur.de/Walter_Baumgartner/Das_Versprechen ''Das Versprechen. Walter Baumgartner. Hörspiel.''] Abgerufen am 14. Oktober 2023.</ref>
* 1997: ''[[Der Pensionierte]].'' Produktion: Südwestfunk und [[Mitteldeutscher Rundfunk]], 21. Dezember 1997 – Regie: [[Urs Widmer (Schriftsteller)|Urs Widmer]]
* 2004: ''Minotaurus. Eine Ballade.'' Produktion: [[Deutschlandradio]], 26. September 2004 – Regie: [[Beate Andres]] (Auszeichnung: [[Prix Marulić]] 2005)

=== Theaterstücke ===
* 1947: ''[[Es steht geschrieben]].'' Eine Komödie. – UA: 19. April, [[Schauspielhaus Zürich]], Regie: [[Kurt Horwitz]].
* 1948: ''[[Der Blinde (Drama)|Der Blinde]].'' Ein Drama. – UA: 10. Januar, [[Theater Basel|Stadttheater Basel]], Regie: [[Ernst Ginsberg]].
* 1949: ''[[Romulus der Große]].'' Eine Komödie. – UA: 25. April, Stadttheater Basel, Regie: Ernst Ginsberg.
[[Datei:Szene aus "Die Ehe des Herrn Mississippi" von F. Dürrenmatt am Stadttheater Bern 1954.jpg|mini|Szene aus ''[[Die Ehe des Herrn Mississippi (Komödie)|Die Ehe des Herrn Mississippi]]'', [[Bühnen Bern|Stadttheater Bern]],<br />Foto: [[Fred Erismann]], 1954]]
* 1952: ''[[Die Ehe des Herrn Mississippi (Komödie)|Die Ehe des Herrn Mississippi]].'' UA: 26. März, [[Münchner Kammerspiele]], Regie: [[Hans Schweikart]].
* 1953: ''[[Ein Engel kommt nach Babylon]].'' UA: 22. Dezember, Münchner Kammerspiele, Regie: Hans Schweikart.
* 1956: ''[[Der Besuch der alten Dame]]. Eine tragische Komödie.'' UA: 29. Januar, Schauspielhaus Zürich, Regie: [[Oskar Wälterlin]].
** 1971: ''Der Besuch der alten Dame.'' Oper, Musik von [[Gottfried von Einem]], UA: 1971 in Wien.
** 1982: ''Der Besuch der alten Dame.'' Drehbuch für den TV-Film, Erstsendung: 28. November 1982, Regie: [[Max Peter Ammann]], mit [[Maria Schell]].
* 1956: ''[[Abendstunde im Spätherbst]].'' Utopische Komödie in einem Akt zur Phänomenologie des Schriftstellers – UA: 19. November 1959, [[Renaissance-Theater (Berlin)|Berliner Renaissancetheater]].
* 1957: ''[[Die Panne]]'' – Fernsehspiel. 1979 Fassung als Komödie.
* 1958: ''[[Es geschah am hellichten Tag]].'' Treatment zum Film, Drehbuch von Regisseur [[Ladislao Vajda]], mit [[Heinz Rühmann]], [[Gert Fröbe]], [[Michel Simon]].
[[Datei:ETH-BIB-Friedrich Dürrenmatt, "Frank der Fünfte", Premiere, mit Therese Giehse, Maria Becker, Peter Schifferlin-Com M43-0107.tif|mini|Premierenfeier zu ''[[Frank der Fünfte]]'', [[Therese Giehse]], Friedrich Dürrenmatt, [[Maria Becker]], im Hintergrund: [[Peter Schifferli]], Foto: [[Comet Photo]], [[Bildarchiv der ETH-Bibliothek|ETH-Bibliothek]], 19. März 1959]]
* 1959: ''[[Frank der Fünfte]].'' Oper einer Privatbank. (2. Fassung mit Untertitel: Komödie. 3. Fassung mit Untertitel: Komödie einer Privatbank.) UA: 19. März, Schauspielhaus Zürich. Musik: [[Paul Burkhard (Komponist)|Paul Burkhard]]. Regie: Oskar Wälterlin.
* 1962: ''[[Die Physiker]].'' Eine Komödie in 2 Akten. UA: 20. Februar, Schauspielhaus Zürich. Regie: [[Kurt Horwitz]]. 1964 [[Die Physiker (Film)|verfilmt]] von [[Fritz Umgelter]].
* 1963: ''[[Herkules und der Stall des Augias]].'' UA: 20. März, Schauspielhaus Zürich, Regie: [[Leonard Steckel]].
* 1966: ''[[Der Meteor]].'' Eine Komödie in 2 Akten. UA: 20. Januar, Schauspielhaus Zürich. Regie: [[Leopold Lindtberg]].
* 1967: ''[[Die Wiedertäufer (Dürrenmatt)|Die Wiedertäufer]].'' Eine Komödie in zwei Teilen (Umarbeitung des Erstlingsdramas ''Es steht geschrieben''). UA: 16. März 1967, Schauspielhaus Zürich. Regie: [[Werner Düggelin]].
* 1968: ''[[König Johann]] nach Shakespeare.'' UA: 18. September, Stadttheater Basel. Regie: Werner Düggelin.
* 1969: ''[[Play Strindberg]].'' Totentanz nach August Strindberg. UA: 8. Februar, Basler Komödie. Regie: F. Dürrenmatt/[[Erich Holliger]].
* 1970: ''[[Porträt eines Planeten]].'' UA: 10. November, Schauspielhaus Düsseldorf, Regie: [[Erwin Axer]].
* 1970: ''[[Titus Andronicus]]. Eine Komödie nach Shakespeare.'' UA: 12. Dezember, Schauspielhaus Düsseldorf, Regie: [[Karl-Heinz Stroux]].
* 1972: ''[[Der Mitmacher]].'' Komödie. UA: 8. März 1973, Schauspielhaus Zürich, Regie: [[Andrzej Wajda]].
* 1975: ''[[Die Frist]].'' Eine Komödie. Neufassung 1980.
* 1980: ''[[Dichterdämmerung]].'' Eine Komödie. UA: 4. April 1987, Theater Maskerade, Bottrop (stark veränderte Theaterfassung von [[Abendstunde im Spätherbst]]).
* 1983: ''[[Achterloo]].'' Eine Komödie. UA: 6. Oktober, Schauspielhaus Zürich, Regie: [[Gerd Heinz]].
* 1986: ''[[Rollenspiele (Theaterstück)|Rollenspiele]].'' [[Charlotte Kerr]]: ''Protokoll einer fiktiven Inszenierung.'' [F. D.:] ''Assoziationen mit einem dicken Filzstift.'' ''Zwischenwort.'' ''Achterloo III.''
* 1988: ''[[Achterloo IV]].'' Komödie. UA: 17. Juni, Rokokotheater des Schlosses Schwetzingen anlässlich der [[Schwetzinger Festspiele]], Regie: F. D., mit [[Helmuth Lohner]], Charlotte Kerr.

=== Postum erschienen ===
* ''[[Midas oder Die schwarze Leinwand]].'' Diogenes, Zürich 1991, ISBN 3-257-01885-1.
* ''Kants Hoffnung.'' Zwei politische Reden. Zwei Gedichte aus dem Nachlass. Mit einem Essay von [[Walter Jens]]. Diogenes, Zürich 1991, ISBN 3-257-01890-8.
* ''Gedankenfuge.'' Essays, Erzählungen und Fragmente aus dem Nachlass. Diogenes, Zürich 1992, ISBN 3-257-01888-6.
* ''Das Mögliche ist ungeheuer.'' Ausgewählte Gedichte. Diogenes, Zürich 1993, ISBN 3-257-01946-7.
* ''Skizzenbuch. Engel, Teufel und so weiter.'' Hrsg. v. Charlotte Kerr u. [[Ted Scapa]]. Benteli, Wabern 1994, ISBN 3-7165-0939-6.
* ''[[Der Pensionierte]]. Fragment eines Kriminalromans.'' Diogenes, Zürich 1995, ISBN 3-257-06063-7.
* ''Gespräche 1961–1990 in vier Bänden.'' Hrsg. v. [[Heinz Ludwig Arnold]]. Diogenes, Zürich 1996, ISBN 3-257-06111-0.
* ''Briefwechsel.'' (Mit [[Max Frisch]]). Hrsg. v. [[Peter Rüedi]]. Diogenes, Zürich 1998, ISBN 3-257-06174-9.
* ''Das Nashorn schreibt der Tigerin.'' Bild-Geschichten. Hrsg. v. Charlotte Kerr. Erker, St. Gallen 2001, ISBN 3-905546-51-5.
* ''[[Der Schachspieler (Dürrenmatt)|Der Schachspieler]].'' Ein Fragment. Ill. v. [[Hannes Binder]]. Officina Ludi, Großhansdorf 2007, ISBN 978-3-00-022105-7.
* ''Das Stoffe-Projekt.'' Textgenetische Edition in fünf Bänden, aus dem Nachlass hrsg. v. Ulrich Weber und Rudolf Probst. Diogenes, Zürich 2021, ISBN 978-3-257-07101-6. ([https://fd-stoffe-online.ch/ online])

== Bildnerisches Werk ==
Dürrenmatts malerisches Werk blieb der breiten Öffentlichkeit lange Zeit unbekannt. In seinen „dramaturgischen“ Bildern interpretiert Dürrenmatt oft Motive aus der Mythologie oder der Religion neu.

=== Galerie ===
Alle Bilder: Sammlung [[Centre Dürrenmatt]] Neuchâtel
<gallery widths="220" heights="180" class="center">
Friedrich Dürrenmatt, Lima.jpg|''Lima'', 1984
Friedrich Dürrenmatt, Labyrinth II Der verängstigte Minotaurus.jpg|''Der verängstigte Minotaurus'', 1974
Friedrich Dürrenmatt, Die Physiker I, 1962.jpg|''Die Physiker I'', 1962
</gallery>
<gallery widths="150" heights="210" class="center">
Friedrich Dürrenmatt, Prometheus, Menschen formend.jpg|''Prometheus, Menschen formend'', 1988
Friedrich Dürrenmatt, Turmbau I.jpg|''Tour de Babel I'', 1952
Friedrich Dürrenmatt, Die Physiker II (Weltraumpsalm).jpg|''Die Physiker II (Weltraumpsalm)'', 1973
Friedrich Dürrenmatt, Letzte Generalversammlung der Eidgenössischen Bankanstalt.jpg|''Letzte Generalversammlung der Eidgenössischen Bankanstalt'', 1966
Friedrich Dürrenmatt, Porträt eines Psychiaters (Dr. Otto Riggenbach), 1962.jpg|''Porträt eines Psychiaters (Dr. Otto Riggenbach)'', 1962
</gallery>

=== Ausstellungen ===
==== Zu Lebzeiten ====
[[Datei:Friedrich Dürrenmatt, Zorniger Schweizer Atombombe werfend I.jpg|mini|''Zorniger Schweizer Atombombe werfend I'', Kugelschreiber auf Papier, 20,9 × 14,4 cm, Sammlung Centre Dürrenmatt Neuchâtel]]
* 1976: ''Bilder der Sammlung von Hans Liechti'', Förderer und Freund, Galerie Bernard, Hôtel du Rocher, Neuenburg.
* 1978: ''Zeichnungen und Gemälde'', Galerie [[Daniel Keel]], Zürich.
* 1985: ''Illustration zur Ballade Minotaurus III'', [[Musée d’Art et d’Histoire de Neuchâtel]].
==== Posthum ====
* 1994: ''Friedrich Dürrenmatt – Portrait eines Universums. Das zeichnerische und malerische Werk.'' [[Kunsthaus Zürich]], Bührlesaal, 18. März bis 3. Juli 1994.
* 1998: ''Friedrich Dürrenmatt. Fotografien.'' Eine Fotoausstellung des Schweizerischen Literaturarchivs Bern. [[Literaturhaus München]], 6. April bis 1. Juni 1998.
* 2015: ''Friedrich Dürrenmatt, dramaturgischer Zeichner.'' Kabinettausstellung im Musée d'Art et d'Histoire de Neuchâtel, 9. Juni bis 6. September 2015.
* 2016: ''«Ionesco – Dürrenmatt. Malerei und Theater».'' Centre Dürrenmatt Neuchâtel, 12. Juni – 11. September 2016.<ref>[https://www.cdn.ch/cdn/de/home/visiter/ausstellungen/alle-ausstellungen/ausstellungen-2016/-ionesco---duerrenmatt--malerei-und-theater-.html ''«Ionesco – Dürrenmatt. Malerei und Theater». 12. Juni – 11. September 2016.''] In: ''Centre Dürrenmatt Neuchâtel''. Abgerufen am 26. April 2025</ref>
* ab 2000: Dauerausstellung im Museum Centre Dürrenmatt, Neuenburg.
* 2020: ''Dürrenmatt als Zeichner und Maler.'' [[Schloss Spiez]], 4. Juli bis 25. Oktober 2020.
* 2020: ''Kosmos Dürrenmatt'', Prosawerk «Stoffe» und Theaterarbeit am Schauspielhaus Zürich, [[Strauhof]] Zürich, 22. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021.<ref>Strauhof Zürich: [https://strauhof.ch/ausstellungen/kosmos-duerrenmatt/ ''Kosmos Dürrenmatt.''] Abgerufen am 17. September 2023.</ref>
* 2020/2021: ''Planet Dürrenmatt. „Friedrich Dürrenmatt: Karikaturen – Caricatures“.'' [[Kurpfälzisches Museum]] Heidelberg, 18. Dezember 2020 bis 7. Februar 2021.
* 2020/2021: ''Friedrich Dürrenmatt – Werke in internationalen Übersetzungen.'' [[Stadtbücherei Heidelberg]], 13. Oktober 2020 bis 24. Februar 2021.
* 2021: ''Konolfingen zur Zeit Dürrenmatts.'' Dorfmuseum Konolfingen, 7. März bis 20. Juni und 5. September bis 21. November 2021.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Madeleine Betschart, [[Pierre Bühler]], Julia Röthinger (Hrsg.): ''Wege und Umwege mit Friedrich Dürrenmatt – Das bildnerische und literarische Werk im Dialog.'' Bd. 1–3. Centre Dürrenmatt Neuchâtel/Steidl/Diogenes, Französisch/Deutsch, 2021–2022.
* Brock-Sulzer, Elisabeth (1986): ''Friedrich Dürrenmatt. Stationen seines Werkes.'' Zürich, Diogenes.
* Goertz, Heinrich (2003): ''Friedrich Dürrenmatt.'' rororo-Monographien. Rowohlt, Reinbek.
* [[Elisabeth Brock-Sulzer]]: ''Friedrich Dürrenmatt. Stationen seines Werkes.'' Arche, Zürich 1960; Diogenes, Zürich 1986, ISBN 3-257-21388-3.
* Philipp Burkard: ''Dürrenmatts „Stoffe“. Zur literarischen Transformation der Erkenntnistheorien Kants und Vaihingers im Spätwerk.'' Francke, Tübingen 2004, ISBN 3-7720-8010-3.
* Knopf, Jan (1980): ''Friedrich Dürrenmatt. Autorenbücher.'' München, Beck.
* Michael Fischer: ''Rauchen in der Pulverfabrik. Friedrich Dürrenmatts politisches Denken im Kalten Krieg.'' Chronos, Zürich 2021, ISBN 978-3-0340-1638-4.
* [[Heinrich Goertz]]: ''Friedrich Dürrenmatt.'' Rowohlt, Reinbek 1987 (12. Auflage, 2011), ISBN 3-499-50380-8 (Rowohlts Monographien 380).
* [[Gunter E. Grimm]]: ''Friedrich Dürrenmatt.'' Tectum, Marburg 2013, ISBN 978-3-8288-3118-6 (= ''Literatur Kompakt.'' Bd. 5).
* [[Daniel Keel]] (Hrsg.): ''Über Friedrich Dürrenmatt. Essays, Zeugnisse und Rezensionen von Gottfried Benn bis Saul Bellow.'' Diogenes, Zürich 1980; 6. erw. A. ebd. 1998, ISBN 3-257-20861-8.
* [[Gerhard P. Knapp]]: ''Friedrich Dürrenmatt.'' Metzler, Stuttgart 1980; 2. überarb. A. ebd. 1993, ISBN 3-476-12196-8 (Sammlung Metzler 196).
* [[Jan Knopf]]: ''Friedrich Dürrenmatt.'' Beck, München 1976; 4. neubearb. A. ebd. 1988, ISBN 3-406-33158-0 (Beck’sche Reihe 611).
* {{Theaterlexikon|Friedrich Dürrenmatt|1|502|504|Autor=[[Brigitte Marschall]]}}
* Thomas Markus Meier: ''Dürrenmatt und der Zufall.'' Grünewald, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-7867-2929-7.
* [[Anna von Planta]] u. a. (Hrsg.): ''Dürrenmatt. Sein Leben in Bildern.'' Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-06766-8.
* [[Oliver Prange]] (Hrsg.): ''Du 862 – Friedrich Dürrenmatt: Denker – Maler – Weltautor.'' Du Kulturmedien, Zürich 2015, ISBN 978-3-905931-58-7.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.du-magazin.com/kiosk/detail/862 |titel=Friedrich Dürrenmatt. Denker – Maler – Weltautor |hrsg=[[Du (Zeitschrift)|Du]] |datum=2015-12 |abruf=2015-12-12}}</ref>
* [[Peter Rüedi]]: ''Dürrenmatt oder Die Ahnung vom Ganzen.''<ref>{{Internetquelle |autor=[[Jürgen Seul]] |url=http://www.glanzundelend.de/Artikel/abc/d/d%C3%BCrrenmatt.htm |titel=Das Universum Dürrenmatt |hrsg=Glanz&Elend |abruf=2015-10-11}}</ref> Biografie. Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-06797-2.
* Lutz Tantow: ''Friedrich Dürrenmatt. Moralist und Komödiant.'' Heyne, München 1992, ISBN 3-453-05335-4.
* [[Ulrich Weber (Literaturwissenschaftler)|Ulrich Weber]]: ''Friedrich Dürrenmatt. Eine Biographie.'' Diogenes, Zürich 2020, ISBN 978-3-257-07100-9.
* Ulrich Weber, Andreas Mauz, Martin Stingelin (Hrsg.): ''Dürrenmatt-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung.'' Metzler, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-476-02435-0.
* Ulrich Weber: ''Friedrich Dürrenmatt, oder, Von der Lust, die Welt nochmals zu erdenken.'' Haupt, Bern 2006, ISBN 3-258-07114-4.
* {{HLS|11759|Friedrich Dürrenmatt|Autor= Ulrich Weber}}
* Philippe Wellnitz: ''Le théâtre de Friedrich Dürrenmatt. De la satire au grotesque.'' Presses Universitaires de Strasbourg, Strassburg 1999, ISBN 2-86820-007-9.

== Filme (Auswahl) ==
* ''Friedrich Dürrenmatt – Im Labyrinth.'' Dokumentarfilm, Schweiz, 2015, 52:30 Min., Buch und Regie: [[Sabine Gisiger]], Produktion: Das Kollektiv, [[SRG SSR]], [[Schweizer Radio und Fernsehen|SRF]], [[Radio Télévision Suisse|RTS]], [[Radiotelevisione Svizzera|RSI]], [[arte]], Reihe: [[Sternstunde Kunst]], Kinopremiere: 26. Januar 2015 bei den [[Solothurner Filmtage]]n, Erstsendung: 1. Februar 2015 bei SRF, [https://www.srf.ch/sendungen/sternstunde-kunst/friedrich-duerrenmatt-im-labyrinth Inhaltsangabe] von SRF.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=Aohp_LRD-rU |titel=Dürrenmatt – Eine Liebesgeschichte (Trailer) |werk=[[YouTube]] |hrsg=[[Zurich Film Festival]] |datum=2015-09-14 |abruf=2015-10-11}}</ref>
* ''[[Marcel Reich-Ranicki]] über Friedrich Dürrenmatt.'' Gespräch, Deutschland, 2001, 45:12 Min., Regie: Thomas M. Lindner, Moderation: [[Peter Voß (Journalist)|Peter Voß]], Produktion: [[SWR]], Reihe: [[lauter schwierige Patienten]], [https://programm.ard.de/TV/Programm/Jetzt-im-TV/?sendung=284877629789086 Inhaltsangabe] von [[ARD]].
* ''Portrait eines Planeten – Friedrich Dürrenmatt.'' Dokumentarfilm, BR Deutschland, 1984, 241 Min., Produktion: Kerr-Sokal Film, [[Süddeutscher Rundfunk]], Erstsendung: 26. Dezember 1984 beim [[Süddeutscher Rundfunk|SDR]], Neu-Edition: 2006, 194 Min., Buch und Regie: [[Charlotte Kerr]], Vertrieb: [[Diogenes Verlag]], ISBN 3-257-95140-X, [https://lbib.de/Portraet-eines-Planeten-Friedrich-Duerrenmatt-50419 Inhaltsangabe] von ''lehrerbibliothek.de''.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikiquote}}
* http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/faecher/deutsch/autoren/duerrenmatt/
{{Commonscat|audio=1|video=1}}
* http://www.alex-hartmann.net/duerrenmatt/bio.html
* {{Helveticat-GND|gnd=118527908}}
* http://www.cdn.ch/ Centre Dürrenmatt in Neuchâtel
* {{DNB-Portal|118527908}}
* http://mitglied.lycos.de/duerrenmatt/
* {{DDB|Person|118527908}}
* http://www.spieker.ch/duerrenmatt/
* [https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?id=165042 Nachlass Friedrich Dürrenmatt] in der Datenbank HelveticArchives bzw. als [https://ead.nb.admin.ch/html/fd.html Online-Inventar] (EAD) des [https://www.nb.admin.ch/snl/de/home/ueber-uns/sla.html Schweizerischen Literaturarchivs]
* http://www.derweg.org/personen/literatur/fduerenmatt.html
* {{Webarchiv |url=http://www.ub.fu-berlin.de/service_neu/internetquellen/fachinformation/germanistik/autoren/autord/duerren.html |text=Kommentierte Linksammlung der Universitätsbibliothek der FU Berlin |wayback=20131011163901}} (Ulrich Goerdten)
* http://www.duerrenmatt.net
* {{ADS|59956}}
* [http://www.ub.fu-berlin.de/internetquellen/fachinformation/germanistik/autoren/multi_cde/duerren.html www.ub.fu-berlin.de/] - kommentierte Linksammlung
* {{IMDb|nm0246959}}
* http://www.hoerdat.de/ - Radiohörspieldatenbank
* {{SIKART |4004739 |Dürrenmatt, Friedrich |Autor=Katrin Künzi}}
* [https://swisscovery.slsp.ch/discovery/search?query=any,contains,Friedrich%20D%C3%BCrrenmatt&tab=41SLSP_NETWORK&search_scope=DN_and_CI&vid=41SLSP_NETWORK:VU1_UNION&offset=0 Friedrich Dürrenmatt] in Swisscovery, dem schweizerischen Suchportal der wissenschaftlichen Bibliotheken
* [http://www.mediathek.at/trefferliste/searchword/czoyMToiRnJpZWRyaWNoIETDvHJyZW5tYXR0Ijs=/ Archivaufnahmen von und mit Friedrich Dürrenmatt] im Onlinearchiv der [[Österreichische Mediathek|Österreichischen Mediathek]] (Lesungen, Porträts, Theaterstücke, Radiobeiträge)
* Patrick Vallon: [https://blog.nationalmuseum.ch/2021/08/friedrich-durrenmatt-die-wahl-des-odysseus/ ''Die Wahl des Odysseus''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 6. August 2021
* [https://www.cdn.ch/ ''Centre Dürrenmatt Neuchâtel'']
* [https://www.diogenes.ch/leser/autoren/a-z/d/duerrenmatt_friedrich/biographie Friedrich Dürrenmatt] auf der Website des [[Diogenes Verlag]]s
* [https://www.viceversaletteratura.ch/author/10569 ''Friedrich Dürrenmatt''], Biografie und Bibliografie auf [[Viceversa Literatur]]
* [[Julia Röthinger]]: [https://www.deutsche-biographie.de/ppn118527908.html Friedrich Dürrenmatt], in: [[NDB-online]].
''' Beiträge von und mit Friedrich Dürrenmatt bei [[Schweizer Radio und Fernsehen|SRF]] (Auswahl)'''
* [https://www.srf.ch/play/tv/antenne/video/der-meteor?urn=urn:srf:video:6f84cbd1-fc6c-4d99-b3a1-f84c626d6c26 ''Uraufführung Theaterstück "Der Meteor" von Friedrich Dürrenmatt im Schauspielhaus / Kritiker-Reaktionen.''] In: ''Schweizer Radio und Fernsehen SRF'', ANTENNE, 21. Januar 1968.
* [https://www.srf.ch/play/tv/das-monatsmagazin-/video/friedrich-duerrenmatt?urn=urn:srf:video:f9fffcc9-4d93-4e55-8292-e35fd383674c ''Der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt als Maler, ein Überblick über das bildnerische Werk.''] In: ''Schweizer Radio und Fernsehen SRF'', Das Monatsmagazin, 19. Oktober 1978.


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Literatur (20. Jh.)|Durrenmatt, Friedrich]]
<references responsive />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)|Durrenmatt, Friedrich]]
[[Kategorie:Drama|Durrenmatt, Friedrich]]
[[Kategorie:Roman, Epik|Durrenmatt, Friedrich]]
[[Kategorie:Hörspiel|Durrenmatt, Friedrich]]
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[[Kategorie:Reformierter|Durrenmatt, Friedrich]]
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{{Personendaten
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Aktuelle Version vom 25. Juni 2025, 13:24 Uhr

Friedrich Dürrenmatt, 1989

Friedrich Reinhold Dürrenmatt (* 5. Januar 1921 in Stalden im Emmental; † 14. Dezember 1990 in Neuenburg; heimatberechtigt in Guggisberg) war ein Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler. Sein Lebenswerk umfasst Erzählungen, Essays, Romane, Hörspiele, Theaterstücke, Gemälde, Zeichnungen und Karikaturen. Bekannt wurde er vor allem mit den Kriminalromanen Der Richter und sein Henker, Der Verdacht und Das Versprechen, mit den Theaterstücken Der Besuch der alten Dame, Die Physiker und Der Meteor erlangte er Weltruhm. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern und Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Sein bildnerisches Werk wird in einer Dauerausstellung im Museum Centre Dürrenmatt Neuchâtel präsentiert.

Kindheit und Jugend

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Friedrich Dürrenmatt kam 1921 in Stalden im Emmental zur Welt, das 1933 in der politischen Gemeinde Konolfingen aufging. Er war das erste Kind von Reinhold (1881–1965) und Hulda Dürrenmatt (1886–1975), geborene Zimmermann. Sein Vater war reformierter Pfarrer des Dorfes, sein Großvater Ulrich Dürrenmatt war Politiker und Dichter. Seine Mutter, Tochter eines Bauern, war Hausfrau. Sein Großvater gab die Bauernhäuser indes in Pacht und amtete ausschließlich als Gemeindepräsident von Wattenwil.[1] 1924 wurde seine Schwester Verena („Vroni“; † 2018) geboren. Rückblickend sagte Dürrenmatt über seine Zeit in Stalden: „Man ist im Dorf schon als Pfarrerssohn isoliert. […] Wenn der Pfarrerssohn einen Streich macht, ist das viel schlimmer, als wenn der Metzgersohn einen Streich macht.“[2] Im Oktober 1935 zog die Familie nach Bern um, wo der Vater Pfarrer am Diakonissenhaus wurde. Die Weltwirtschaftskrise machte sich zu diesem Zeitpunkt auch in der Schweiz bemerkbar und das mittelständische Bürgertum wurde ärmer.

Friedrich Dürrenmatt besuchte zunächst (bis 1937) das Freie Gymnasium Bern, später das Humboldtianum, an dem er 1941 die Matura ablegte.[3] Er war kein besonders guter Schüler (Gesamtnote: „knapp ausreichend“) und bezeichnete seine Schulzeit selbst als die „übelste Zeit“ seines Lebens. Die Schule wechselte er, weil ihm die Art des Unterrichts nicht gefiel, weil er schlechte Noten hatte und weil er durch sein Verhalten bei den Lehrern aneckte. Von Mai bis September 1941 war Dürrenmatt zunächst aktives, danach passives Mitglied einer Fröntler-Vereinigung und machte sich für die Aufnahme von extremen Nationalsozialisten stark. In seinen Erinnerungen erwähnte er, dass er dies nur tat, um sich von seinem Vater abzugrenzen.[4] Wiederholt spielen in seinen Werken auch religiöse Motive wie Schuld, Verzeihen und Verantwortung eine Rolle.[5]

Erste zeichnerische Werke

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Noch in Konolfingen begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte später manche seiner eigenen Werke, fertigte Skizzen und zum Teil ganze Bühnenbilder an. Seine Bilder wurden 1976 und 1985 in Neuenburg, 1978 in Zürich ausgestellt.

Studium in Philosophie und Naturwissenschaften

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Eigentlich wollte er eine Ausbildung zum Kunstmaler machen, studierte aber dann ab 1941 Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik an der Universität Bern, dazwischen 1942/43 an der Universität Zürich. In Bern wohnte er bei seinen Eltern in einer Mansarde, die er mit großen Wandbildern ausstattete, die später übertüncht und erst Anfang der neunziger Jahre entdeckt, freigelegt und restauriert wurden (siehe Dürrenmatt-Mansarde). Als angehender Student schrieb Dürrenmatt 1941 an seinen Vater:

„Es handelt sich nicht darum zu entscheiden, ob ich ein ausübender Künstler werde oder nicht, denn da wird nicht entschieden, sondern das wird man aus Notwendigkeit. [...] Das Problem liegt ja bei mir ganz anders. Soll ich malen oder schreiben. Es drängt mich zu beidem.“[6]

Durch den Beginn seines Studiums in Bern änderten sich Dürrenmatts soziale Kontakte: „War ich vorher ein Einzelgänger gewesen, wurde ich geselliger. Ich verkehrte mit anderen Studenten, doch auch mit Bekannten aus der Gymnasialzeit, mit Freunden, mit denen ich in einer kleinen Kellerkneipe in der Altstadt und nachher oft noch in meinem ausgemalten Mansardenzimmer diskutierte.“[7] 1942 lernte er die Walliser Kunststudentin Christiane Zufferey (1920–2011) kennen, die an der Kunstgewerbeschule Zürich studierte und seine erste Freundin wurde. Im Sommer 1944 absolvierte er seinen Hilfsdienst (Schweizer Armee) in Interlaken. 1946 beendete er die Beziehung zu Christiane Zufferey, die zur Fortsetzung ihres Studiums als Malerin nach Paris ging. Im selben Jahr beendete er auch sein Studium, ohne seine geplante Dissertation zu Søren Kierkegaard auch nur anzufangen, entschlossen, Schriftsteller zu werden.

Erste Ehe mit Lotti Geissler

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Am 12. Oktober 1946 heiratete er die Schauspielerin Lotti Geissler (1919–1983).[8] Die kirchliche Trauung erfolgte durch seinen Vater Reinhold. Zunächst wohnte das Paar in Basel, wo 1947 der Sohn Peter geboren wurde. 1948 übersiedelte die Familie in die Gemeinde Ligerz am Bielersee, wo sie zunächst im Haus der Schwiegermutter im Ortsteil Schernelz, ab 1949 im Weiler Festi wohnte.

Der Richter und sein Henker

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Aus Geldnot schrieb Dürrenmatt für ein Honorar von 1000 Franken 1950 für den Schweizerische Beobachter den Kriminalroman Der Richter und sein Henker,[9] mit offenem Bezug auf angrenzende Lokalitäten wie Lamboing. In dessen Verfilmung im Jahr 1975 tauchte er als „Friedrich“ auf.

Erste Theateraufführungen

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Max Frisch hatte vom Theaterverleger Kurt Reiss das Manuskript von Dürrenmatts erstem Bühnenwerk Es steht geschrieben erhalten und nach der Lektüre mit einem Brief den Kontakt zu Dürrenmatt eröffnet. Die an das Täuferreich von Münster anknüpfende Komödie wurde im April 1947 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt und verursachte einen Theaterskandal. Nachdem es nicht den erhofften Anklang gefunden hatte, zog der Autor es im folgenden Jahr wieder zurück. 1948 folgte sein zweites Stück, Der Blinde; auch dieses Drama fand kaum Beachtung. 1949 kam sein drittes Stück, die Komödie Romulus der Große, auf die Bühne, anstelle des nicht zu Ende geschriebenen und vom Autor vernichteten Werks Der Turmbau zu Babel.

Aufträge für Hörspiele

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Die ersten Jahre als freier Schriftsteller waren wirtschaftlich schwierig für Dürrenmatt und seine bald fünfköpfige Familie – 1949 war Tochter Barbara, 1951 Tochter Ruth hinzugekommen. Dann besserte sich die finanzielle Situation allmählich, besonders aufgrund von Hörspiel-Aufträgen deutscher Rundfunkanstalten: „Die westdeutschen Rundfunkanstalten waren damals unsere Mäzene. Die Intendanten und Dramaturgen benahmen sich auch so. Ohne sie war es unmöglich, sich als Schriftsteller durchs Leben zu schlagen“, resümierte Dürrenmatt.[10] Außerdem wurde zu dieser Zeit der Arche Verlag zu seinem Stammverlag. Seine beiden Krimis (Der Richter und sein Henker und Der Verdacht) wurden ab 1950 zuerst als Fortsetzungsgeschichten im Schweizerischen Beobachter veröffentlicht.

Fester Wohnsitz oberhalb von Neuenburg

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1952 kaufte Dürrenmatt ein Haus im kleinen, romantischen Tal Vallon de l'Ermitage am Pertuis du Sault oberhalb von Neuenburg. Hier, im französischsprachigen Teil der Schweiz, fand die Familie Dürrenmatt ihren festen Wohnsitz. 1965 liess er eine zweite Villa bauen, die er zuerst als Arbeitsort und später auch als Wohnraum nutzte. Von diesem Standort aus, mit Sicht auf den Neuenburgersee und die Schweizer Alpen, schrieb Dürrenmatt seine international erfolgreichen Romane und Theaterstücke, malte und zeichnete bis zu seinem Tod im Jahr 1990.[11]

Welterfolge mit Theaterstücken

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Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt und seine Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler in der Kronenhalle in Zürich, Foto: Jack Metzger, Comet Photo, Bildarchiv der ETH Zürich, 1963

1950 entstand die Komödie Die Ehe des Herrn Mississippi, mit der Dürrenmatt 1952 seinen ersten grossen Erfolg auf den bundesdeutschen Bühnen verzeichnen konnte, nachdem sie von den Schweizer Bühnen zuvor abgelehnt worden war.

Dürrenmatt-Bank oberhalb von Vulpera

Der Besuch der alten Dame

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Weltweiten Ruhm erzielte Dürrenmatt 1956 mit seiner Tragikomödie Der Besuch der alten Dame. Uraufgeführt wurde das Stück mit Therese Giehse in der Hauptrolle am Schauspielhaus Zürich, Regie führte Oskar Wälterlin. Der überragende Erfolg dieses Werks begründete Dürrenmatts finanzielle Unabhängigkeit. So konnte er 1957 eine Bedienstete anstellen, die junge Erika Willener, die den Haushalt führte und die Kinder betreute. Dies erlaubte Lotti Dürrenmatt, ihren Mann auf seinen Reisen zu begleiten.[12]

1957 und 1959 verbrachte Dürrenmatt einen Kuraufenthalt im Grandhotel Waldhaus in Vulpera. Hier versuchte ein Kurarzt das für den an Diabetes erkrankten Dürrenmatt geeignete Insulin zu finden.[13]

Dieser besondere Ort und eine Sitzbank, von der er auf das Hotel Waldhaus hinunterschauen konnte, wirkten inspirierend auf ihn: "Auf diesen sich ständig wiederholenden Spaziergängen, bei denen ich mehr lief als ging, fielen mir 'Die Physiker' und 'Der Meteor' ein, wobei ich nicht zu sagen wüsste, welcher der beiden Stoffe mir zuerst einfiel (...)."[14]

Auf den Misserfolg mit der „musikalischen Komödie“ Frank der Fünfte (1960) folgte 1962 der zweite Welterfolg mit Die Physiker, uraufgeführt am Schauspielhaus Zürich. In der weiblichen Hauptrolle spielte wiederum Therese Giehse, Regie führte Kurt Horwitz.

Das zum Theaterstück umgearbeitete Hörspiel Herkules und der Stall des Augias (1963) kam beim Publikum wiederum nicht an. Mit Der Meteor, seinem persönlichsten Stück, konnte er 1966 den dritten und letzten Welterfolg als Dramatiker feiern. Die Hauptrolle des Wolfgang Schwitter hatte er für Leonard Steckel geschrieben, Regie führte am Schauspielhaus Zürich Leopold Lindtberg, der 1966 als Direktor des Hauses fungierte. Das Bühnenbild hatte, wie schon das für Der Besuch der alten Dame und Die Physiker, Teo Otto realisiert.

Theaterfotografien Uraufführung Der Meteor, Schauspielhaus Zürich

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Alle Bilder, Probe und Aufführung: Comet Photo, Bildarchiv der ETH Zürich, 1966 und 1967

In den 1960ern stand Dürrenmatt mit seinen Theaterwerken auf dem Höhepunkt seines Öffentlichkeitserfolges. Zu großem Ruhm verhalf Dürrenmatt zudem sein Drehbuch zu dem Heinz-Rühmann-Film Es geschah am hellichten Tag (1958), nach dessen Vorbild er auch seinen Roman Das Versprechen schrieb. Der Film gilt noch heutzutage als einer der größten deutschen Kriminalfilme.

Ab 1967 widmete er sich auch der praktischen Theaterarbeit, erst an Basler Bühnen, nach einem Herzinfarkt im Oktober 1969 in der Neuen Schauspiel AG in Zürich, schließlich in Düsseldorf. Dort fanden zwei seiner Uraufführungen statt, Porträt eines Planeten und Titus Andronicus. Er inszenierte mehrere spektakuläre Wiederaufführungen seiner eigenen Stücke, so 1978 in Wien Der Meteor (1964/1965).

Politische Standpunkte

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Selbstportrait ohne Spiegel, Sammlung Centre Dürrenmatt Neuchâtel, 1978

Dürrenmatt nahm als gesellschaftskritischer Autor in Essays, Vorträgen und Festreden Stellung zur internationalen Politik, etwa mit Sätze aus Amerika (1970), dem Pressetext Ich stelle mich hinter Israel (1973) und einem Vortrag[15] zum 100. Geburtstag von Albert Einstein an der ETH Zürich (1979). Im Februar 1987 nahm er an der von Michail Gorbatschow einberufenen Friedenskonferenz in Moskau teil und hielt eine Rede, die später unter dem Titel "Kants Hoffnung" erschien.[16][17] 1990 hielt er eine Rede zu Václav Havel (unter dem Titel: "Die Schweiz – ein Gefängnis").[18] Auf Grund seiner Stellungnahmen wurde Dürrenmatt fünfzig Jahre lang von der schweizerischen Bundespolizei ausspioniert, was er in seiner Rede auf Havel auch thematisierte.[19]

Dürrenmatt hinterfragte die damalige Welt, die sich am Rande der Implosion befand. Er verarbeitete diese Themen kritisch und interpretierte sie neu. Und vor allem schuf er Gemälde, Zeichnungen und Karikaturen. Albrecht Dürer, Hieronymus Bosch, Pieter Bruegel, Giovanni Battista Piranesi, Francisco de Goya und sein Freund Varlin waren Inspirationsquellen für den Maler Dürrenmatt. Er legte die Themen aus Mythologie und Religion neu aus. Er verkaufte seine Bilder nicht und stellte sie nur selten aus. Er sagte:

„Meine Zeichnungen sind nicht Nebenarbeiten zu meinen literarischen Werken, sondern die gezeichneten und gemalten Schlachtfelder, auf denen sich meine schriftstellerischen Kämpfe, Abenteuer, Experimente und Niederlagen abspielen.“[6]

Zweite Ehe mit Charlotte Kerr

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Am 16. Januar 1983 starb seine Frau Lotti. Dürrenmatt befand sich in einer persönlichen und beruflichen Krise. Einige Monate später willigte er ein, in einem Dokumentarfilm der Regisseurin Charlotte Kerr mitzuwirken. Diese berufliche Begegnung war Liebe auf den ersten Blick. Das Paar heiratete im folgenden Jahr. So erlebte Dürrenmatt im Alter von 64 Jahren einen neuen künstlerischen Aufschwung und setzte sein monumentales Werk Stoffe fort, mit dem er 20 Jahre zuvor begonnen hatte. Diese Stoffe bilden eine Autobiografie, die Erinnerungen, Fiktionen und philosophische Überlegungen vermischt. Es entstand ein literarisches Mosaik, das in keine Schublade passt. Im Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in Neuenburg im Alter von 69 Jahren an Herzversagen.[20] Charlotte Kerr hat ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in ihrem Buch Die Frau im roten Mantel verarbeitet.

Für die 29-bändige Werkausgabe, die 1980 im Arche Verlag als gebundene Ausgabe und im Diogenes Verlag als Taschenbuch erschien, hatte Dürrenmatt von den meisten seiner Werke Neufassungen hergestellt. In dieser Zeit setzte er sich intensiv mit seiner eigenen Arbeitsweise und seinen von ihm erschaffenen Figuren und Orten auseinander, mündend in den beiden Bänden Labyrinth. Stoffe I–III (1981) und Turmbau. Stoffe IV–IX (1990). Aus Typoskripten wurde 1992 postum unter dem Titel Gedankenfuge eine Fortsetzung der Stoffe veröffentlicht. 2021 wurden die Stoffe in einer fünfbändigen Edition neu herausgegeben, die auch online frei verfügbar ist.[21]

„Aber die Stoffe sind die Resultate meines Denkens, die Spiegel, in denen, je nach ihrem Schliff, mein Denken und damit auch mein Leben reflektiert werden.“[22]

Initiant und geistiger Vater des Schweizerischen Literaturarchivs

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Friedrich Dürrenmatt vermachte durch einen Erbvertrag seinen literarischen Nachlass der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die im Gegenzug 1991 das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) als Abteilung der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern geschaffen hat.

Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel

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Im Jahr 2000 wurde das Centre Dürrenmatt Neuchâtel eröffnet, ein Museum der Schweizerischen Nationalbibliothek, das vom Architekten Mario Botta entworfen wurde und dem Studium, der Erhaltung und der Vermittlung des bildnerischen Werks von Friedrich Dürrenmatt im Dialog mit seinem literarischen Werk gewidmet ist.

Auszeichnungen und Ehrungen

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SBB ICN Intercity Neigezug RABDe 500 009-6 mit Taufname Friedrich Dürrenmatt

Postume Ehrungen

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  • Mit dem Einverständnis seiner Witwe wurde Dürrenmatt in die Lord Jim Loge aufgenommen.
  • Im September 2000 wurde in seinem Wohnhaus das Centre Dürrenmatt eröffnet, wo seither Ausstellungen und Veranstaltungen zu seinem Schaffen stattfinden.
  • Am 26. Juli 2000 wurde der Asteroid (14041) Dürrenmatt nach ihm benannt.
  • In der Schweiz erschien am 4. März 2021 eine Sonderbriefmarke 100 Jahre Dürrenmatt.

Dürrenmatts Dramentheorie

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Ähnlich wie Bertolt Brecht (1898–1956), dessen Theorien zum epischen Theater Dürrenmatt studierte und neben dem er als „originellster Theoretiker“ angesehen wird,[26] wollte er beim Zuschauer Distanz zum Geschehen auf der Bühne erzeugen. Der Zuschauer soll nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten innehaben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden.

Dazu bevorzugte Dürrenmatt das Stilmittel der Verfremdung, wodurch allgemein Anerkanntes hinterfragt und die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen offenbart werden. Ebenso charakteristisch sind tragisch-groteske Elemente, also eine Verbindung von scheinbar Unvereinbarem. Im Gegensatz zu Brecht präsentierte Dürrenmatt aber keine Weltanschauung (bei Brecht: Marxismus).

Dürrenmatt schuf so seinen eigenen Typus der Tragikomödie, einer Mischform aus Tragödie und Komödie, seiner Meinung nach „die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen“. Denn die Tragödie setzt, wie Dürrenmatt in seinem Text Theaterprobleme von 1955 sagt, „Schuld, Not, Maß, Übersicht, Verantwortung“ voraus, um ihr Ziel, die Läuterung des Einzelnen, zu erreichen. In der Unübersichtlichkeit der modernen Welt, so Dürrenmatt, werde Schuld verwischt und abgeschoben, der Moderne komme nur die Groteske bei.[27] In Bezug auf sein Drama "Die Physiker" prägte er das Zitat "Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat".

Von Marcel Reich-Ranicki werden drei Werke Dürrenmatts hervorgehoben,[28] welche seine Epoche für spätere Generationen greifbar mache: „seine tragische Komödie von der Käuflichkeit des Menschen und von der korrumpierenden Wirkung des Wohlstands“ (Der Besuch der alten Dame, 1956), „die Parabel von der Bedrohung der Menschheit durch die Zivilisation“ (Die Physiker, 1962) „und schließlich die von der deutschen Kritik gänzlich unterschätzte Parabel von der Schuld des Individuums“ (Die Panne, 1956).

Literarisches Werk

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Anmerkung: Viele seiner Romane und Erzählungen wurden auch als Hörspiel bearbeitet. Von beinahe allen Werken existieren unterschiedliche Fassungen.

Von 1980 bis 1986 ist das dramatische Werk in 17 und das Prosawerk in 12 Einzelbänden erschienen, herausgegeben von Daniel Keel in Zusammenarbeit mit dem Autor, gleichzeitig als Hardcover im Arche Verlag und als Taschenbuch im Diogenes Verlag. Band 30 mit Zeugnissen über Friedrich Dürrenmatt ist hier unter Literatur angeführt. 1988 erschien, ebenfalls im Diogenes Verlag, eine mit dieser Ausgabe inhaltsgleiche Werkausgabe in 7 Bänden (inkl. 64-seitigem Begleitheft) in den Ausstattungsvarianten Ganzleinen-Hardcover ISBN 3-257-01771-5 sowie als in Leder gebundene, auf 333 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe.

1998 veröffentlichte der Diogenes Verlag die auf 37 Bände erweiterte Taschenbuch-Neuausgabe:

  • Das dramatische Werk in 18 Bänden in Kassette. ISBN 3-257-23040-0.
  • Das Prosawerk in 19 Bänden in Kassette. ISBN 3-257-23078-8.
  • Registerband. Mit einer Chronik zu Leben und Werk, einem Werkverzeichnis, Inhaltsübersicht und einem alphabetischen Gesamtwerkregister, ISBN 3-257-23079-6.
Umschlag der Buchgemeinschaftsausgabe von 1965 von Das Versprechen
  • Der Alte. Erzählung. Erschienen 1945 in der Tageszeitung Der Bund. In: Aus den Papieren eines Wärters. Frühe Prosa. Diogenes, Zürich 1980 (= WA 18).
  • Der Richter und sein Henker. Kriminalroman. Erschienen zwischen 15. Dezember 1950 und 31. März 1951 in acht Folgen im Beobachter. Benziger, Einsiedeln 1952 (Verfilmt 1975).
  • Der Verdacht. Kriminalroman. Erschienen zwischen 15. September 1951 und 29. Februar 1952 als Kriminalroman im Beobachter. Benziger, Einsiedeln 1953.
  • Die Stadt. Prosa I–IV. Arche, Zürich 1952. (Enthält neun zwischen 1942 und 1946 entstandene Erzählungen, darunter Der Tunnel.)
  • Grieche sucht Griechin. Eine Prosakomödie. Arche, Zürich 1955 (verfilmt 1966)
  • Die Panne. Eine noch mögliche Geschichte. Arche, Zürich 1956.
  • Das Versprechen. Requiem auf den Kriminalroman. Arche, Zürich 1958; Weiterentwicklung 2. und 28. August 1985 in der Neuen Zürcher Zeitung.
  • Die Heimat im Plakat. Ein Buch für Schweizer Kinder. Diogenes, Zürich 1963.
  • Sätze aus Amerika. Arche, Zürich 1970.
  • Der Sturz. Erzählung. Arche, Zürich 1971.
  • Zusammenhänge. Ein Essay über Israel. Eine Konzeption. Arche, Zürich 1976.
  • Friedrich Dürrenmatt Lesebuch. Arche, Zürich 1978.
  • Mister X macht Ferien. Fragment. Diogenes, Zürich 1978
  • Stoffe. Diogenes, Zürich 1981 (darin: Mondfinsternis); vom Autor revidierte Neuausgabe: Labyrinth. Stoffe I–III. Ebd. 1990.
  • Minotaurus. Eine Ballade. Mit Zeichnungen des Autors. Diogenes, Zürich 1985.
  • Justiz. Roman. Diogenes, Zürich 1985 (verfilmt 1993).
  • Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter. Novelle in 24 Sätzen. Diogenes, Zürich 1986.
  • Durcheinandertal. Roman. Diogenes, Zürich 1989.
  • Turmbau. Stoffe IV–IX. Diogenes, Zürich 1990.
Szene aus Die Ehe des Herrn Mississippi, Stadttheater Bern,
Foto: Fred Erismann, 1954
Premierenfeier zu Frank der Fünfte, Therese Giehse, Friedrich Dürrenmatt, Maria Becker, im Hintergrund: Peter Schifferli, Foto: Comet Photo, ETH-Bibliothek, 19. März 1959

Postum erschienen

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Bildnerisches Werk

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Dürrenmatts malerisches Werk blieb der breiten Öffentlichkeit lange Zeit unbekannt. In seinen „dramaturgischen“ Bildern interpretiert Dürrenmatt oft Motive aus der Mythologie oder der Religion neu.

Alle Bilder: Sammlung Centre Dürrenmatt Neuchâtel

Zorniger Schweizer Atombombe werfend I, Kugelschreiber auf Papier, 20,9 × 14,4 cm, Sammlung Centre Dürrenmatt Neuchâtel
  • 1994: Friedrich Dürrenmatt – Portrait eines Universums. Das zeichnerische und malerische Werk. Kunsthaus Zürich, Bührlesaal, 18. März bis 3. Juli 1994.
  • 1998: Friedrich Dürrenmatt. Fotografien. Eine Fotoausstellung des Schweizerischen Literaturarchivs Bern. Literaturhaus München, 6. April bis 1. Juni 1998.
  • 2015: Friedrich Dürrenmatt, dramaturgischer Zeichner. Kabinettausstellung im Musée d'Art et d'Histoire de Neuchâtel, 9. Juni bis 6. September 2015.
  • 2016: «Ionesco – Dürrenmatt. Malerei und Theater». Centre Dürrenmatt Neuchâtel, 12. Juni – 11. September 2016.[30]
  • ab 2000: Dauerausstellung im Museum Centre Dürrenmatt, Neuenburg.
  • 2020: Dürrenmatt als Zeichner und Maler. Schloss Spiez, 4. Juli bis 25. Oktober 2020.
  • 2020: Kosmos Dürrenmatt, Prosawerk «Stoffe» und Theaterarbeit am Schauspielhaus Zürich, Strauhof Zürich, 22. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021.[31]
  • 2020/2021: Planet Dürrenmatt. „Friedrich Dürrenmatt: Karikaturen – Caricatures“. Kurpfälzisches Museum Heidelberg, 18. Dezember 2020 bis 7. Februar 2021.
  • 2020/2021: Friedrich Dürrenmatt – Werke in internationalen Übersetzungen. Stadtbücherei Heidelberg, 13. Oktober 2020 bis 24. Februar 2021.
  • 2021: Konolfingen zur Zeit Dürrenmatts. Dorfmuseum Konolfingen, 7. März bis 20. Juni und 5. September bis 21. November 2021.

Filme (Auswahl)

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Commons: Friedrich Dürrenmatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Beiträge von und mit Friedrich Dürrenmatt bei SRF (Auswahl)

Einzelnachweise

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  1. Ulrich Weber: Friedrich Dürrenmatt. Eine Biographie. Kindheit und Studium. Der Weg zur Schriftstellerei (1921–1946), S. 31–32.
  2. Heinz Ludwig Arnold: Annäherung an Friedrich Dürrenmatt. In: ders.: Querfahrt mit Dürrenmatt. Aufsätze und Vorträge. Diogenes, Zürich 1998, ISBN 3-257-23007-9, S. 17–33, Zitat S. 19.
  3. Peter Rüedi: Dürrenmatt oder Die Ahnung vom Ganzen. Biographie. Diogenes, Zürich 2011, ISBN 978-3-257-06797-2, S. 117, 119f.: „Im Frühjahr 1937 flog F. D. aus dem ‚Frygymer‘ […] Nach dem Rausschmiss aus dem Freien Gymnasium brachten ihn die besorgten Eltern im Frühjahr 1937 am ‚Humboldtianum‘ unter, einer Privatschule [, die] fixe Klassen durch sogenannte ‚Leistungsklassen‘ ersetzte“.
  4. Dürrenmatts Flirt mit den Nazis. In: 20 Minuten. 15. Juni 2007, abgerufen am 5. Januar 2021.
  5. Die Tagespost: Beruhigende Lösungen hatte Dürrenmatt nicht. Zum 100. Geburtstag Friedrich Dürrenmatts. 1. Januar 2021, abgerufen am 22. Februar 2021 (deutsch).
  6. a b https://www.cdn.ch/cdn/de/home/friedrich-duerrenmatt/maler-und-zeichner.html
  7. Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 165
  8. Rüedi, S. 273.
  9. Heinz Ludwig Arnold: Annäherung an Friedrich Dürrenmatt. In: ders.: Querfahrt mit Dürrenmatt. Aufsätze und Vorträge. Diogenes, Zürich 1998, S. 17–33, hier S. 21.
  10. Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 62
  11. cdn.ch
  12. Beat Kuhn: Besuch bei der alten Dame – Diese Bielerin hat bei den Dürrenmatts den Haushalt geführt. In: Bieler Tagblatt. 23. Dezember 2023, abgerufen am 23. Dezember 2023.
  13. Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 31
  14. Friedrich Dürrenmatt: Turmbau: Stoffe IV-IX, Querfahrt; Diogenes Verlag, Zürich 1990, S. 32
  15. Friedrich Dürrenmatt: Albert Einstein: Ein Vortrag. 1979, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Mai 2009; abgerufen am 5. Januar 2021 (wiedergegeben auf alex-hartmann.net).
  16. Beitrag von Christoph Siegrist über Friedrich Dürrenmatt in Killy Literaturlexikon. Digitale Bibliothek Band 9, 1999.
  17. Kants Hoffnung. Zwei politische Reden. Zwei Gedichte aus dem Nachlass. Mit einem Essay von Walter Jens. Diogenes, Zürich 1991, ISBN 3-257-01890-8.
  18. Dürrenmatts Rede: «Die Schweiz - ein Gefängnis». In: Kultur-Extra / Radio SRF. 10. Dezember 2010, abgerufen am 1. Februar 2023.
  19. Swiss secret service spied on Dürrenmatt. Abgerufen am 9. Juni 2021.
  20. Petri Liukkonen: Friedrich Dürrenmatt (1921–1990). In: Authors’ Calendar. 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2015; abgerufen am 5. Januar 2021 (englisch).
  21. Friedrich Dürrenmatt, Das Stoffe-Projekt. Abgerufen am 29. September 2021.
  22. Zitiert aus: Labyrinth. Zürich 1981, S. 11.
  23. Weinpreis für Literatur
  24. Literaturpreise des Freitstaates Bayern: Träger des Jean-Paul-Preises. In: km.bayern.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2014; abgerufen am 5. Januar 2021.
  25. Il Premio Letterario Internazionale Mondello: L’Albo d’Oro dei vincitori. In: premiomondello.it. Abgerufen am 5. Januar 2021 (italienisch).
  26. Christoph Siegrist: Nationalliterarische Aspekte bei Schweizer Autoren. In: Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Hg. v. Rolf Grimminger. München/Wien 1986, ISBN 3-423-04352-0, Bd. 10, S. 665.
  27. Friedrich Dürrenmatt: Theaterprobleme. Theater-Schriften und Reden. Verlag der Arche, Zürich 1966, S. 122–123.
  28. Marcel Reich-Ranicki, Thomas Anz (Hrsg.): Meine Geschichte der deutschen Literatur Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014, S. 411.
  29. Kritikaster: Das Versprechen. Walter Baumgartner. Hörspiel. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
  30. «Ionesco – Dürrenmatt. Malerei und Theater». 12. Juni – 11. September 2016. In: Centre Dürrenmatt Neuchâtel. Abgerufen am 26. April 2025
  31. Strauhof Zürich: Kosmos Dürrenmatt. Abgerufen am 17. September 2023.
  32. Friedrich Dürrenmatt. Denker – Maler – Weltautor. Du, Dezember 2015, abgerufen am 12. Dezember 2015.
  33. Jürgen Seul: Das Universum Dürrenmatt. Glanz&Elend, abgerufen am 11. Oktober 2015.
  34. Dürrenmatt – Eine Liebesgeschichte (Trailer). In: YouTube. Zurich Film Festival, 14. September 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015.