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„SUSE S.A.“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Novell_SuSE.jpg|200px|right|Novell / SUSE auf dem LinuxTag 2004]]


{{Infobox Unternehmen
Die '''Suse Linux GmbH''' ist ein Softwareunternehmen, dessen Hauptprodukte Linuxdistributionen wie [[Suse Linux]] sowie der Support derselbigen sind. Es ist ein Tochterunternehmen von [[Novell]], USA.
| Name = SUSE S.A.
| Logo =
| Unternehmensform = [[Société Anonyme (Luxemburg)|Société Anonyme]]
| ISIN = LU2722255754
| Gründungsdatum = 1992<ref name="geschichte">[https://www.suse.com/de-de/company/history/ suse.com: Company History]</ref>
| Auflösungsdatum =
| Auflösungsgrund =
| Sitz = [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]
| Leitung = Dirk-Peter van Leeuwen (CEO)<ref name="Marke">{{Internetquelle |url=https://www.suse.com/news/SUSE-appoints-Dirk-Peter-van-Leeuwen-as-new-CEO/ |titel=SUSE S.A. appoints Dirk-Peter van Leeuwen as new CEO|zugriff=2023-03-22}}</ref>
| Umsatz = 658 Mio. $<ref>{{Internetquelle |url=https://links.imagerelay.com/cdn/3404/ql/2f8ea2e11b8c49ebb7e38250aabeecf7/SUSE-FY2022-Annual-Report.pdf|titel=2022 Annual Report | abruf=2025-05-08}}</ref>
| Mitarbeiterzahl = 2500 (2024)<ref>{{Internetquelle |url=https://fortune.com/2024/07/26/suse-software-ceo-championing-open-source-drives-innovation-purpose/ |titel=For this software CEO, championing open-source drives innovation |sprache=en |datum=2024-07-26 |abruf=2025-05-08}}</ref>
| Branche = [[Software]]
| Homepage = [https://www.suse.com/de-de/ www.suse.com]
| Stand = 2019
}}


[[Datei:Suse Linux GmbH.jpg|mini|Unternehmensgebäude SUSE in [[Nürnberg]] (2007)]]
== Firmengeschichte ==
[[Datei:Suse-nuernberg-2025.jpg|mini|alternativtext=Unternehmensgebäude SUSE in Nürnberg, 2025|Unternehmensgebäude SUSE in Nürnberg, 2025]]


[[Datei:Suse-systems-10-2000.jpg|mini|Messestand der SuSE Linux AG, Systems 2000]]
Im September [[1992]] gründeten Roland Dyroff, Burchard Steinbild, Hubert Mantel und Thomas Fehr die »Gesellschaft für Software- und Systementwicklung mbH«. Der Name '''S.u.S.E.''' stand dabei als Akronym für '''S'''ystem- '''u'''nd '''S'''oftware-'''E'''ntwicklung. Als Produkt wurde dabei eine Erweiterung der Linux-Distribution [[Slackware]] vertrieben.
[[Datei:Novell SuSE.jpg|mini|Novell / SUSE auf dem LinuxTag 2004]]


Die '''SUSE S.A.''' ist ein international tätiges Softwareunternehmen mit Hauptsitz in [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]], dessen Hauptprodukte die gleichnamige [[Linux-Distribution]] und der dazugehörige Kundendienst sind. Nach mehreren Umfirmierungen handelt es sich wieder um eine eigenständige [[Geschäftseinheit (Recht)|Geschäftseinheit]], die der schwedische Finanzinvestor [[EQT (Unternehmen)|EQT Partners]] von [[Micro Focus]] übernahm.<ref>{{Internetquelle |autor=iX |url=https://www.heise.de/ix/meldung/Linux-und-Open-Source-Spezialist-SUSE-wieder-eigenstaendig-4095741.html |titel=Linux- und Open-Source-Spezialist SUSE wieder eigenständig |werk= |hrsg=Heise Verlag |datum= |zugriff=2018-07-02 |sprache=de-DE}}</ref><ref name="EQT-Heise">{{Internetquelle |autor=heise online |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/SUSE-Uebernahme-durch-Investor-EQT-abgeschlossen-4338615.html |titel=SUSE-Übernahme durch Investor EQT abgeschlossen |zugriff=2019-03-18 |sprache=de}}</ref>
[[1997]] eröffnete S.u.S.E. ein Büro in [[Oakland (Kalifornien)|Oakland]], [[Kalifornien]], [[USA]], das sich allerdings aufgrund der damaligen dünnen Rücklagen (3 Mio. [[Dollar]]) nicht lange halten konnte.
[[1998]] zog der Hauptsitz von [[Fürth]] nach [[Nürnberg]] um, im Dezember [[1998]] wurde der Firmenname von ''S.u.S.E.'' in ''SuSE'' geändert. Vom [[25. November]] [[2002]] bis zum 9. Mai 2005 war Richard Seibt [[CEO]] von Suse und verließ nach einer Übergangszeit ohne Angabe von Gründen die Firma.
Im Laufe der folgenden Zeit eröffnete Suse dann insgesamt sechs nationale und vier internationale ([[USA]], [[Tschechien]], [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] und [[Italien]]) Niederlassungen.


== Unternehmensgeschichte ==
Am [[4. November]] [[2003]] gab [[Novell]] die Übernahme der ''SuSE LINUX AG'' zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt. Die Transaktion, durch die Novell wieder stärker auf dem Markt der Betriebssysteme Fuß fassen wollte, wurde am [[13. Januar]] [[2004]] abgeschlossen und ging einher mit der Umfirmierung der ''SuSE LINUX AG'' in die Gesellschaftsform ''SUSE Linux [[GmbH]]'' und ''SUSE Linux Products [[GmbH]]''. Bei der Übernahme wurden sowohl die Partner- als auch die Vertriebsorganisationen integriert.
Im September 1992 gründeten Roland Dyroff, Burchard Steinbild, Hubert Mantel und Thomas Fehr die „Gesellschaft für Software und Systementwicklung mbH“. Der Name '''S.u.S.E.''' stand dabei als Akronym für '''S'''oftware- '''u'''nd '''S'''ystem-'''E'''ntwicklung. Als erstes eigenes Linux-Produkt wurde dabei eine Erweiterung der Linux-Distribution [[Slackware]] vertrieben, die auf 40 Disketten ausgeliefert wurde. Das Unternehmen übersetzte die Distribution in einer Kooperation mit dem Slackware-Gründer [[Patrick Volkerding]] ins Deutsche. Der Kern der Distribution blieb jedoch Slackware, bis SuSE im Mai 1996 die erste eigene Distribution, basierend auf der [[Jurix]]-Distribution von Florian La Roche, veröffentlichte.<ref name="ix">{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/ix/artikel/Wandlungsfaehig-1667687.html |autor=André von Raison |hrsg=heise online |titel=20 Jahre deutsche Linux-Geschichte |werk=iX |sprache=de |datum=September 2012 |abruf=2021-03-09}}</ref>


1997 eröffnete S.u.S.E. ein Büro in [[Oakland]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tecchannel.de/a/suse-entlaesst-us-mitarbeiter,407430 |titel=SuSE entlässt US-Mitarbeiter |werk=tecchannel.de |sprache=de |abruf=2021-03-09}}</ref>
Im [[August]] [[2005]] wurde mit dem Launch des Open-Suse-Community-Projekts begonnen die Weiterentwicklung von Suse Linux für externe Benutzer und Entwickler zu öffnen. Novell schlug damit einen ähnlichen Weg wie [[Redhat]] mit dem [[Fedora Core|Fedora-Core]]-Projekt ein. Novells zukünftige Linux-Varianten werden dann mit Hilfe der Open-Suse-Community entwickelt.
1998 wurde der Hauptsitz von [[Fürth]] nach [[Nürnberg]] verlegt; im Dezember 1998 wurde der Unternehmensname (Firma) von ''S.u.S.E.'' in ''SuSE'' geändert.<ref name="ix"/> Im Laufe der folgenden Zeit eröffnete SuSE dann insgesamt sechs nationale und vier internationale (USA, Tschechien, Großbritannien und Italien<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pro-linux.de/news/1/1091/suse-gr%C3%BCndet-niederlassung-in-italien.html |hrsg=Pro-Linux |titel=SuSE gründet Niederlassung in Italien |sprache=de |abruf=2021-03-10}}</ref>) Niederlassungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ihk-nuernberg.de/de/IHK-Magazin-WiM/WiM-Archiv/WIM-Daten/2001-10/Berichte-und-Analysen/Der-Pinguin-fuehlt-sich-wohl-in-Mittelfranken.jsp |autor=Thomas Tjiang |hrsg=wIHK Nürnberg für Mittelfranken|titel=Der Pinguin fühlt sich wohl in Mittelfranken |werk=ihk-nuernberg.de |sprache=de |abruf=2021-03-10}}</ref>
Am 25. November 2002 wurde Richard Seibt Geschäftsführer von SuSE.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.linux-magazin.de/ausgaben/2003/06/windows-ist-vergangenheit/ |hrsg= |titel=Interview mit dem neuen SuSE-CEO Richard Seibt |werk=linux-magazin.de |sprache=de-DE |abruf=2021-03-09}}</ref>


== Produkte ==
=== Eigentumsgeschichte ===
Am 4. November 2003 gab [[Novell]] die Übernahme der ''SuSE LINUX AG'' zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt.<ref name="hb-2283396">{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/kaufpreis-210-millionen-dollar-novell-schluckt-suse-linux/2283396.html |titel=Novell schluckt Suse Linux |werk=[[Handelsblatt|handelsblatt.com]] |datum=2003-11-04 |zugriff=2015-02-16}}</ref> Im August 2005 wurde mit dem Launch des [[openSUSE]]-Community-Projekts begonnen, die Weiterentwicklung von SUSE Linux für externe Benutzer und Entwickler zu öffnen. Novell schlug damit einen ähnlichen Weg wie [[Red Hat]] mit dem [[Fedora (Linux-Distribution)|Fedora]]-Projekt ein. Novells zukünftige Linux-Varianten werden dann mit Hilfe der openSUSE-Community entwickelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pro-linux.de/news/1/8483/opensuse-kommt.html |hrsg=Pro-Linux |titel=OpenSUSE kommt |werk=pro-linux.de |sprache=de |abruf=2021-03-09 |datum=6. August 2005}}</ref> 2011 trat das Unternehmen dem [[Beirat]] der [[Document Foundation]] bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.golem.de/sonstiges/zustimmung/auswahl.html?from=https%3A%2F%2Fwww.golem.de%2F1106%2F84204.html |hrsg= |titel=Document Foundation besetzt Advisory Board |werk=golem.de |abruf=2021-03-17}}</ref>


Der Firmensitz von SUSE wurde nach der Übernahme durch Novell von Nürnberg nach [[Massachusetts]] in den USA verlagert. Im Zuge der Übernahme Novells durch die [[Attachmate]] Group im Jahr 2011 wurde der Firmensitz nach Nürnberg zurückverlegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.golem.de/1105/83155.html |titel=Neue Führungskräfte für Suse und Novell |werk=golem.de |datum=2. Mai 2011 |abruf=2021-03-09}}</ref>
Für Privatkunden und Entwickler ist die Suse-Linux-Version des openSUSE-Projekts gedacht, die entweder auf den Projektseiten heruntergeladen oder im Geschäft gekauft werden kann.


Die SUSE Linux GmbH war ein Tochterunternehmen von [[Novell]], das organisatorisch dem Novell-Hauptsitz in den USA zugeordnet war und nicht zur deutschen Novell GmbH. Der Grund dafür war, dass bei SUSE Linux mit Stand Dezember 2005 in Nürnberg unter anderem 250 Entwickler beschäftigt waren, die in die weltweite Produktentwicklung eingebunden waren, die von den USA aus gesteuert wurde. Die deutsche Novell GmbH war dagegen für den Vertrieb und die Vermarktung der Novell-Produkte, darunter auch SUSE-Linux-Produkte, in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig. Im Zuge der Übernahme von Novell durch Attachmate im Mai 2011 ist SUSE von Novell getrennt und als eigene [[Strategische Geschäftseinheit|Geschäftseinheit]] SUSE wieder [[Spin-off (Unternehmensfinanzierung)|ausgegründet]] worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Novell-Uebernahme-abgeschlosssen-1233835.html |titel=Novell-Übernahme abgeschlossen – heise open |werk=heise.de |datum=2011-04-28 |zugriff=2015-02-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Umfangreiche-Entlassungen-bei-Novell-und-Suse-1236225.html |titel=Umfangreiche Entlassungen bei Novell und Suse – heise open |werk=heise.de |datum=2011-05-03 |zugriff=2015-02-16}}</ref><ref name="Börsengang">Peter Köhler: [https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/neuemission-suse-aktien-kommen-mit-29-bis-34-euro-an-die-boerse/27161086.html?nlayer=Finanz-News_11251556 Suse-Aktien kommen mit 29 bis 34 Euro an die Börse] Artikel vom 5. Mai 2021 auf der Webseite ''handelsblatt.com''. Abgerufen am 6. Mai 2021.</ref>
Zu den Produkten für Geschäftskunden zählen die ''Server-Familien'' mit dem [[Suse Linux Enterprise Server]] (kurz SLES). Dieser wird derzeit in zwei Versionen gepflegt: Der ältere SLES 8 mit einem Linux 2.4 Kernel und der aktuelle SLES 9 mit einem 2.6 Kernel. Beide Varianten sind für mehrere Prozessorarchitekturen verfügbar, unter anderem Intel x86, AMD x86-64, IBM Power, IBM S/390 und zSeries, sowie Intel Itanium. Auf Basis der Enterprise-Server existieren weitere Business-Produkte, wie z. B. der Suse-Linux-Standard-Server 8 (kurz SLSS). Vom Suse-Linux-Enterprise-Server 9 sind Testversionen auf der Novell-Website verfügbar.

Nach der Übernahme von Attachmate durch Micro Focus International im Jahr 2014 blieb die SUSE LLC unter dem neuen Eigentümer weiterhin eigenständig.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Suse-und-Opensuse-Keine-Aenderungen-trotz-Uebernahme-von-Attachmate-2393229.html Heise News:Suse und Opensuse: Keine Änderungen trotz Übernahme von Attachmate] (abgerufen am 30. Juni 2015).</ref>

Im Juli 2018 wurde SUSE an die schwedische Investitionsgruppe [[EQT (Unternehmen)|EQT Partners AB]] für 2,5 Milliarden US-Dollar weiterverkauft.<ref name="EQT-Heise"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.datacenter-insider.de/suse-chefin-will-red-hat-das-fuerchten-lehren-a-983769/ |titel=Suse-Chefin will Red Hat das Fürchten lehren |werk=datacenter-insider.de |sprache=de |abruf=2021-03-09}}</ref> Formaler Eigentümer ist hierbei eine neu gegründete Gesellschaft „Marcel BidCo GmbH'''“''' mit Sitz in München, inzwischen wird die Nürnberger SUSE-Adresse als Geschäftsadresse angegeben.<ref>{{Literatur |Titel=Micro Focus Announces Sale Of SUSE Business For $2.535 Bln - Quick Facts |Sammelwerk=RTTNews |Online=https://www.rttnews.com/2910036/micro-focus-announces-sale-of-suse-business-for-2-535-bln-quick-facts.aspx |Abruf=2018-07-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.online-handelsregister.de/handelsregisterauszug/by/Muenchen/B/Blitz+18-679+GmbH/4222636 |titel=Handelsregisterauszug von Blitz 18-679 GmbH aus München (HRB 241711) |zugriff=2018-07-03 |sprache=de}}</ref>

Ende 2020 gab SUSE die Übernahme des [[Kubernetes]]-Spezialisten [[Rancher Labs]] bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.datacenter-insider.de/suse-chefin-will-red-hat-das-fuerchten-lehren-a-983769/ |titel=Suse-Chefin will Red Hat das Fürchten lehren |werk=datacenter-insider.de |sprache=de |abruf=2021-03-09}}</ref>

Im 2. Quartal 2021 gab SUSE die Absicht bekannt, in eine Aktiengesellschaft umzufirmieren und Anteile im Rahmen eines [[Initial Public Offering|IPO]] an die [[Frankfurter Börse]] zu bringen. Als Tag der Erstnotiz wurde der 19. Mai 2021 gewählt.<ref name="Börsengang" /> Der Erstausgabepreis der Aktie betrug 30 Euro.<ref>{{Internetquelle |autor=heise online |url=https://www.heise.de/news/SUSE-Boersengang-geglueckt-6049226.html |titel=SUSE: Börsengang geglückt |abruf=2021-05-19 |sprache=de}}</ref> Der Erlös aus dem Börsengang belief sich auf 1,12 Milliarden Euro. Auch nach dem IPO besitzt EQT noch rund drei Viertel der Anteile an SUSE, neue Großinvestoren beim Börsengang waren Capital Research Global Investors sowie GIC Private Limited.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/erster-handelstag-suse-ipo-boersengang-von-suse-durchwachsen-aktie-mittlerweile-fester-10144575 |titel=SUSE-IPO: Börsengang von SUSE durchwachsen – Aktie mittlerweile fester |werk=finanzen.net |sprache=de |abruf=2021-06-15}}</ref>

Ende Oktober 2021 hat SUSE das auf [[Containervirtualisierung|Container]]-Sicherheit spezialisierte Unternehmen NeuVector für 130 Millionen US-Dollar übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.suse.com/news/suse-acquires-neuvector/ |titel=SUSE Acquires NeuVector to Strengthen Container Security |werk=suse.com |sprache=en |abruf=2021-11-05}}</ref>

Der Aktienkurs des Unternehmens brach seit IPO um 71 % ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2023-07/59511752-suse-aktie-verliert-zweistellig-nach-massiven-gewinneinbruechen-156.htm |titel=SUSE Aktie verliert zweistellig nach massiven Gewinneinbrüchen |werk=[[Finanznachrichten.de]] |sprache=de |abruf=2023-08-17}}</ref> Im August 2023 gab EQT bekannt, Aktien von SUSE rückzukaufen und ein [[Delisting (Börse)|Delisting]] der Aktie einzuleiten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/boerse-inside/finanzinvestor-eqt-nimmt-softwarefirma-suse-von-der-boerse/29338532.html |autor=Peter Köhler |titel=Finanzinvestor : EQT nimmt Softwarefirma Suse von der Börse |werk=[[handelsblatt.com]] |sprache=de |abruf=2023-08-17}}</ref> Auf einer für den 13. November 2023 einberufenen [[Hauptversammlung#Außerordentliche_Hauptversammlung|außerordentlichen Hauptversammlung]]<ref>{{Internetquelle |url=https://ir.suse.com/download/companies/58206a/offer/EGM_Convening_Notice_SUSE_EGM_2023.pdf|titel=CONVENING NOTICE |werk=ir.suse.com |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref> genehmigt, wurde dies am gleichen Tag vollzogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.suse.com/news/SUSE-announces-delisting-from-Frankfurt-Stock-Exchange/ |titel=SUSE S.A. Announces Delisting from Frankfurt Stock Exchange |werk=suse.com |sprache=en |abruf=2024-01-14}}</ref>

== Produkte ==
Für Privatkunden und Entwickler ist die SUSE-Linux-Version des [[openSUSE]]-Projekts gedacht, die entweder von den Projektseiten frei heruntergeladen oder per [[BitTorrent|torrent]] bezogen werden kann.


Zu den Produkten für Geschäftskunden zählen die ''Server-Familien'' mit dem [[SUSE Linux Enterprise Server]] (kurz SLES). Die aktuelle Version SLES 15 SP6 nutzt die Kernel-Version 6.4.0. Alle Varianten sind für mehrere Prozessorarchitekturen verfügbar, unter anderem für Intels und AMDs aktuelle x86-64 ([[AMD64]]) wie auch alternde [[IA-32]] (''x86, x86-32''), für IBMs Power, S/390 und zSeries sowie für Intels mittlerweile eingestellte [[Itanium]].
In der Desktop-Familie ist der Nachfolger des Suse-Linux-Desktop der Novell Linux Desktop (Kurz NLD). Als Anwendung im [[Groupware]]-Segment gibt es den Suse-Linux-Openexchange-Server. Linux-Lösungen werden durch die die Suse Framework Solutions angeboten. Vom Novell/SUSE-[[Webserver]] kann man über die [[Netzwerkinstallation]] Suse Linux herunterladen. Es ist zu erwarten, dass mit der Zeit alle Suse-Enterprise-Produkte in Novell umbenannt werden.


In der Desktop-Familie ist der Nachfolger des SUSE Linux Desktop der Novell Linux Desktop (kurz NLD). Ab der im Sommer 2006 erschienenen Version 10 basieren Server und Desktop auf einer identischen [[Codebasis]], SUSE Linux Enterprise. Das spiegelt sich auch im Namen wider. Aus dem Novell Linux Desktop wird der [[SUSE Linux Enterprise Desktop]] („SLED“).
== Suse-Zertifikate ==


Als Anwendung im [[Groupware]]-Segment gab es den SUSE Linux [[Open-Xchange]] Server.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tecchannel.de/a/novell-streicht-suses-open-xchange-server,421060 |autor=Thomas Leichtenstern |datum=10.12.2004 |titel=Novell streicht SuSEs Open-XChange Server |werk=tecchannel.de |sprache=de |abruf=2021-05-20}}</ref> Linux-Lösungen wurden durch die SUSE Framework Solutions angeboten.
Suse bietet auf http://thecampus.de/Home/Certifications/Novell_und_Linux drei Zertifizierungen an, die sich auf die eigene Distribution konzentrieren:
* Certified Linux Professional (CLP)
* Certified Linux Engineer (CLE9) (ab Herbst 2005)
Diese Zertifikate sind Ergänzungen zum [[Linux Professional Institute|LPI]]. Novell hat jedoch angekündigt, diese Zertifikate ab [[2005]] durch Zertifikate der eigenen Systematik unter anderem Namen abzulösen.


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
<references />


{{Coordinate |NS=49/27/33/N |EW=11/4/56/E |type=landmark |region=DE-BY}}
* [http://www.novell.com/de-de/linux/suse/ Homepage von Suse]
{{Normdaten|TYP=k|GND=6124252-4|VIAF=314859642}}
* [http://liquidat.blogspot.com/2005/12/novell-and-wikipedia.html "Suse und Novell in der Wikipedia"] - Markus Pflugbeil antwortet auf verschiedene Fragen zum genauen Status und der Struktur der Suse Linux GmbH innerhalb von Novell


{{SORTIERUNG:SUSE Software Solutions Germany GmbH}}
[[Kategorie:Unternehmen (USA)]]
[[Kategorie:Softwarehersteller (Deutschland)]]
[[Kategorie:Linux-Unternehmen]]
[[Kategorie:Unternehmen (Nürnberg)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Nürnberg)]]
[[Kategorie:Softwarehersteller]]
[[Kategorie:Novell]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1992]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 20:48 Uhr

SUSE S.A.
Rechtsform Société Anonyme
ISIN LU2722255754
Gründung 1992[1]
Sitz Luxemburg
Leitung Dirk-Peter van Leeuwen (CEO)[2]
Mitarbeiterzahl 2500 (2024)[3]
Umsatz 658 Mio. $[4]
Branche Software
Website www.suse.com
Stand: 2019
Unternehmensgebäude SUSE in Nürnberg (2007)
Unternehmensgebäude SUSE in Nürnberg, 2025
Unternehmensgebäude SUSE in Nürnberg, 2025
Messestand der SuSE Linux AG, Systems 2000
Novell / SUSE auf dem LinuxTag 2004

Die SUSE S.A. ist ein international tätiges Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Luxemburg, dessen Hauptprodukte die gleichnamige Linux-Distribution und der dazugehörige Kundendienst sind. Nach mehreren Umfirmierungen handelt es sich wieder um eine eigenständige Geschäftseinheit, die der schwedische Finanzinvestor EQT Partners von Micro Focus übernahm.[5][6]

Unternehmensgeschichte

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Im September 1992 gründeten Roland Dyroff, Burchard Steinbild, Hubert Mantel und Thomas Fehr die „Gesellschaft für Software und Systementwicklung mbH“. Der Name S.u.S.E. stand dabei als Akronym für Software- und System-Entwicklung. Als erstes eigenes Linux-Produkt wurde dabei eine Erweiterung der Linux-Distribution Slackware vertrieben, die auf 40 Disketten ausgeliefert wurde. Das Unternehmen übersetzte die Distribution in einer Kooperation mit dem Slackware-Gründer Patrick Volkerding ins Deutsche. Der Kern der Distribution blieb jedoch Slackware, bis SuSE im Mai 1996 die erste eigene Distribution, basierend auf der Jurix-Distribution von Florian La Roche, veröffentlichte.[7]

1997 eröffnete S.u.S.E. ein Büro in Oakland.[8] 1998 wurde der Hauptsitz von Fürth nach Nürnberg verlegt; im Dezember 1998 wurde der Unternehmensname (Firma) von S.u.S.E. in SuSE geändert.[7] Im Laufe der folgenden Zeit eröffnete SuSE dann insgesamt sechs nationale und vier internationale (USA, Tschechien, Großbritannien und Italien[9]) Niederlassungen.[10] Am 25. November 2002 wurde Richard Seibt Geschäftsführer von SuSE.[11]

Eigentumsgeschichte

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Am 4. November 2003 gab Novell die Übernahme der SuSE LINUX AG zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt.[12] Im August 2005 wurde mit dem Launch des openSUSE-Community-Projekts begonnen, die Weiterentwicklung von SUSE Linux für externe Benutzer und Entwickler zu öffnen. Novell schlug damit einen ähnlichen Weg wie Red Hat mit dem Fedora-Projekt ein. Novells zukünftige Linux-Varianten werden dann mit Hilfe der openSUSE-Community entwickelt.[13] 2011 trat das Unternehmen dem Beirat der Document Foundation bei.[14]

Der Firmensitz von SUSE wurde nach der Übernahme durch Novell von Nürnberg nach Massachusetts in den USA verlagert. Im Zuge der Übernahme Novells durch die Attachmate Group im Jahr 2011 wurde der Firmensitz nach Nürnberg zurückverlegt.[15]

Die SUSE Linux GmbH war ein Tochterunternehmen von Novell, das organisatorisch dem Novell-Hauptsitz in den USA zugeordnet war und nicht zur deutschen Novell GmbH. Der Grund dafür war, dass bei SUSE Linux mit Stand Dezember 2005 in Nürnberg unter anderem 250 Entwickler beschäftigt waren, die in die weltweite Produktentwicklung eingebunden waren, die von den USA aus gesteuert wurde. Die deutsche Novell GmbH war dagegen für den Vertrieb und die Vermarktung der Novell-Produkte, darunter auch SUSE-Linux-Produkte, in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig. Im Zuge der Übernahme von Novell durch Attachmate im Mai 2011 ist SUSE von Novell getrennt und als eigene Geschäftseinheit SUSE wieder ausgegründet worden.[16][17][18]

Nach der Übernahme von Attachmate durch Micro Focus International im Jahr 2014 blieb die SUSE LLC unter dem neuen Eigentümer weiterhin eigenständig.[19]

Im Juli 2018 wurde SUSE an die schwedische Investitionsgruppe EQT Partners AB für 2,5 Milliarden US-Dollar weiterverkauft.[6][20] Formaler Eigentümer ist hierbei eine neu gegründete Gesellschaft „Marcel BidCo GmbH mit Sitz in München, inzwischen wird die Nürnberger SUSE-Adresse als Geschäftsadresse angegeben.[21][22]

Ende 2020 gab SUSE die Übernahme des Kubernetes-Spezialisten Rancher Labs bekannt.[23]

Im 2. Quartal 2021 gab SUSE die Absicht bekannt, in eine Aktiengesellschaft umzufirmieren und Anteile im Rahmen eines IPO an die Frankfurter Börse zu bringen. Als Tag der Erstnotiz wurde der 19. Mai 2021 gewählt.[18] Der Erstausgabepreis der Aktie betrug 30 Euro.[24] Der Erlös aus dem Börsengang belief sich auf 1,12 Milliarden Euro. Auch nach dem IPO besitzt EQT noch rund drei Viertel der Anteile an SUSE, neue Großinvestoren beim Börsengang waren Capital Research Global Investors sowie GIC Private Limited.[25]

Ende Oktober 2021 hat SUSE das auf Container-Sicherheit spezialisierte Unternehmen NeuVector für 130 Millionen US-Dollar übernommen.[26]

Der Aktienkurs des Unternehmens brach seit IPO um 71 % ein.[27] Im August 2023 gab EQT bekannt, Aktien von SUSE rückzukaufen und ein Delisting der Aktie einzuleiten.[28] Auf einer für den 13. November 2023 einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung[29] genehmigt, wurde dies am gleichen Tag vollzogen.[30]

Für Privatkunden und Entwickler ist die SUSE-Linux-Version des openSUSE-Projekts gedacht, die entweder von den Projektseiten frei heruntergeladen oder per torrent bezogen werden kann.

Zu den Produkten für Geschäftskunden zählen die Server-Familien mit dem SUSE Linux Enterprise Server (kurz SLES). Die aktuelle Version SLES 15 SP6 nutzt die Kernel-Version 6.4.0. Alle Varianten sind für mehrere Prozessorarchitekturen verfügbar, unter anderem für Intels und AMDs aktuelle x86-64 (AMD64) wie auch alternde IA-32 (x86, x86-32), für IBMs Power, S/390 und zSeries sowie für Intels mittlerweile eingestellte Itanium.

In der Desktop-Familie ist der Nachfolger des SUSE Linux Desktop der Novell Linux Desktop (kurz NLD). Ab der im Sommer 2006 erschienenen Version 10 basieren Server und Desktop auf einer identischen Codebasis, SUSE Linux Enterprise. Das spiegelt sich auch im Namen wider. Aus dem Novell Linux Desktop wird der SUSE Linux Enterprise Desktop („SLED“).

Als Anwendung im Groupware-Segment gab es den SUSE Linux Open-Xchange Server.[31] Linux-Lösungen wurden durch die SUSE Framework Solutions angeboten.

Einzelnachweise

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  1. suse.com: Company History
  2. SUSE S.A. appoints Dirk-Peter van Leeuwen as new CEO. Abgerufen am 22. März 2023.
  3. For this software CEO, championing open-source drives innovation. 26. Juli 2024, abgerufen am 8. Mai 2025 (englisch).
  4. 2022 Annual Report. Abgerufen am 8. Mai 2025.
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Koordinaten: 49° 27′ 33″ N, 11° 4′ 56″ O