„Molybdändisulfid“ – Versionsunterschied
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Das '''Molybdändisulfid''', auch genannt Molybdänsulfid oder Molybdän(IV)sulfid, mit der Formel MoS<sub>2</sub>, ist ein schwarzes kristallenes [[Sulfide|Sulfid]] des chemischen Elements [[Molybdän]]. Es ist im Wasser und in verdünnten Säuren unlöslich. Der Schmelzpunkt liegt bei 1185 °C, an der Luft kommt es jedoch schon ab 315 °C zur Oxidation, was den Einsatzbereich an der Luft auf den Temperaturbereich von -185 °C bis +350 °C begrenzt. Unter Ausschluss von Sauerstoff ist die Anwendung bis 1100 °C möglich. |
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==Chemische Struktur== |
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Die Struktur des Molybdändisulfids ist [[graphit]]artig, d.h. eine Schichtung von Molybdän- und zwischenliegenden Schwefelatomen ähnlich einem Sandwich. Aufgrund der raumparallelen Anordnung sind die Schichten leicht gegeneinander verschiebbar, was zu einem schmierenden Effekt führt. |
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==Anwendungsgebiete== |
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Fein pulverisiertes MoS<sub>2</sub> mit Teilchengrößen zwischen 1-100 µm ist ein allgemeines technisches trockenes Schmiermittel. Es wurde in den [[1940er]] Jahren zuerst von der Firma [[Dow Corning]] unter dem Handelsnamen „''Molykote''“ vermarktet, der auch heute noch synonym für MoS<sub>2</sub> steht. |
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*Es wird häufig verschiedenen Schmierölen beigemengt, was zu einer Verbesserung der Gleitfähigkeit sorgt. Dies führt neben einer längeren Lebensdauer von Maschinenbauteilen auch zur Schadensvorbeugung bei plötzlichen totalen Ölverlusten. Dabei kann die Schmierwirkung aufgrund der Haftwirkung des Öls eine Zeitlang aufrecht erhalten werden, was z.B. bei Flugzeugtriebwerken und sonstigen lange nachlaufenden Triebwerken/Turbinen wichtig ist. |
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*Ebenso finden mit MoS<sub>2</sub> angereicherte Fette Verwendung an Bauteilen, welche z.B. schwer zugänglich sind und so die Wartungsintervalle sehr groß sind (wartungsfreie Verbindungen, Gelenkkonstruktionen, etc.) |
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*Es wird auch als schmierender Zusatz in speziellen Kunststoffen verwendet, vornehmlich bei Nylon und Teflon. |
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*Während des Vietnam Krieges wurde das Molybdändisulfid, bekannt als "trockene Rutsche", von den Soldaten zum Schmieren der Waffen verwendet, was laut offizieller Dienstvorschrift nicht vorgesehen war, jedoch zu verbesserten ballistischen Eigenschaften führte. |
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*Am Oak Ridge National Laboratory wurden selbstschmierende zusammengesetzte Schichten für Hochtemperaturanwendungen entwickelt. Dabei wird durch Kondensation des chemischen Dampfes von Molybdändisulfid und Titannitrid eine Schmierschicht auf der Bauteiloberfläche erzeugt. |
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[[Kategorie:Chemische Verbindung]] |
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[[Kategorie:Schmierstoff]] |
Aktuelle Version vom 15. Juni 2007, 11:12 Uhr
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