„Matcha“ – Versionsunterschied
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'''Matcha''' (抹茶; auch maccha und macha) ist ein zu Pulver vermahlener [[Grüntee]], der in der japanischen [[Teezeremonie]] verwendet wird. Er ist zumeist teurer als anderen Teearten. |
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'''Matcha''' ([[Japanische Schrift|japanisch]]: {{lang|ja|抹茶}} [{{IPA|ma.tɕa|pron}}] für „gemahlener Tee“) ({{Audio|GT Matcha.ogg|Anhören}}) ist ein zu Pulver vermahlener [[Grüntee]], der in der [[Japanische Teezeremonie|japanischen Teezeremonie]] verwendet wird. [[Matcha#Qualitätsunterschiede|Frisch]] hat er eine intensive grüne Farbe und einen lieblich-süßlichen, in späteren Pflückungen leicht herben Geschmack. Der Tee enthält [[Catechine]] sowie [[Carotine]] und die [[Vitamine]] [[Vitamin A|A]], [[Vitamin B|B]], [[Vitamin C|C]] und [[Vitamin E|E]]. |
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Der für Matcha vorgesehene Grüntee wird von Teesträuchern geerntet, die in der Regel vier Wochen vor der Ernte beschattet werden. Dadurch entsteht ein delikates, dunkelgrünes Blatt. Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft, getrocknet und nach Entfernung aller groben Blattgefäße in Steinmühlen zu feinem Pulver gemahlen. |
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Pulvertee wurde wahrscheinlich in China währen der [[Song-Dynastie]] (960–1279) erfunden. Zu einem Ritual wurde es von der [[Chan]]-Buddhisten gemacht. Der Chan-Buddhismus erreichte durch den Mönch [[Eisai]] 1191 Japan und dieser brachte den Tee mit sich. Der Tee geriet in China in Vergessenheit, wurde aber vom japanischen Teemeister [[Sen no Rikyu]] in den Regeln für die Japanische [[Teezeremonie]] wiederentdeckt. Sen no Rikyu erklärte Matcha zum richtigen Weg Tee zu trinken. |
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Matcha gilt als eine besonders edle Teesorte und ist aufgrund der aufwändigen Herstellung und der damit verbundenen hohen japanischen Lohnkosten entsprechend teuer. Der Tee sollte gut verschlossen sowie kühl und trocken gelagert werden. |
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== Zubereitung == |
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Das Pulver wird in einer Matcha-Schale mit heißem Wasser übergossen und mit einem [[Bambusbesen]], ''Cha-sen'' genannt, schaumig geschlagen. Je höher und fester der Schaum, desto besser ist der Tee gelungen. Je nach Geschmack kann man den Tee mit einem höheren Wasseranteil milder und mit mehr Tee kräftiger anrichten. In der japanischen Teezeremonie gibt es neben der oben beschriebenen Zubereitung des dünnen Tees, ''usu-cha'' ({{lang|ja|薄茶}}), bei dem Matcha mit entsprechend viel Wasser aufgebrüht und gerührt wird, auch die Zubereitungsart ''koi-cha'' ({{lang|ja|濃茶}}). Bei diesem starken Tee wird viel Teepulver und wenig Wasser verwendet, und seine Konsistenz erinnert mehr an geschmolzene Schokolade. |
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Die Variante '''Matcha Latte''' ist ein Warmgetränk aus [[Milch]] und Matcha-Tee. |
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Die Zubereitungsart des Matcha wurde wahrscheinlich im 6. Jahrhundert in [[China]] entwickelt. Wie in der traditionellen ostasiatischen Medizin üblich wurden die Teeblätter als Heilpflanze getrocknet und zu einem feinen Pulver vermahlen. Diese Medizin wurde traditionell in buddhistischen Klöstern hergestellt und auch zum Großteil dort konsumiert. Aus dieser Tradition entwickelte sich ein erstes Teeritual der [[Zen]]- bzw. [[Chan]]-Buddhisten. Der Chan-Buddhismus erreichte durch den Mönch [[Eisai]], welcher auch erstmals Teesamen in größeren Mengen mit sich brachte, 1191 [[Japan]]. |
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Während Matcha in China in Vergessenheit geriet, wurde er in Japan im Rahmen des [[Buddhismus]] weitergepflegt. Unter dem großen japanischen Teemeister [[Sen no Rikyu]] entwickelte sich im 16. Jahrhundert die japanische Teezeremonie. Sen no Rikyu erklärte in seinen Gedichten zum [[Tee-Weg]], wie Matcha richtig zuzubereiten und zu trinken ist. |
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== Produktion == |
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Traditioneller Matcha wird in [[Japan]] produziert. Berühmte Anbaugebiete sind die [[Präfektur Fukuoka]], [[Uji (Kyōto)|Uji]] und [[Nishio]]; seit einiger Zeit wird er auch in südlicheren Regionen wie der Chiran-Region in [[Präfektur Kagoshima|Kagoshima]] auf [[Kyushu]] kultiviert und produziert. Mit zunehmender Popularität hat auch die Produktion von Matcha in [[China]], zum Beispiel in der Region um [[Hangzhou]], zugenommen. |
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Matcha wird aus voll beschatteten Blättern hergestellt. Das bedeutet, dass die Blätter vor der Ernte mit lichtundurchlässigen Netzen bedeckt werden, um die Qualität durch eine Verlängerung der Reifezeit zu steigern. Der Tee wird gedämpft, getrocknet und gebrochen, sodass sich Stängel und Blattadern vom Blattgewebe lösen und anschließend durch ein Luftzugverfahren voneinander getrennt werden. Für den Matcha findet nur das feine Blattgewebe Verwendung. Dieses Blattfleisch, von Ästchen und Stengelchen befreit, wird Tencha ({{lang|ja|碾茶}}) genannt,<ref>{{Internetquelle |url=https://isematcha.co.jp/tentya/ |titel={{lang|ja|碾茶(てん茶)とは何か?}} |titelerg={{deS|Was ist Tencha?}} |werk=isematcha.co.jp |hrsg={{lang|ja|伊勢抹茶株式会社|Ise Matcha Kabushiki Gaisha}} |sprache=ja |abruf=2025-05-12}}</ref> der dann auf Granitmühlen vermahlen wird, um eine feinstmögliche Körnung zu erreichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://dmatcha.jp/products/tencha |titel={{lang|ja|碾茶(てんちゃ)|Tencha}} |werk=dmatcha.jp |hrsg=d:matcha Kyoto – {{lang|ja|京都宇治和束産・碾茶(てんちゃ)}} |sprache=ja en |format=Video |abruf=2025-05-12}}</ref> Um rund 30 Gramm Matcha-Pulver zu produzieren, benötigen die traditionellen Granitsteinmühlen eine Stunde. |
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Inzwischen gibt es auch Matcha, der in Deutschland vermahlen wird. |
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== Weitere Verwendung == |
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[[Datei:GT Greentea-Icecream.jpg|mini|Grüntee-Eiscreme, garniert mit Waffelröllchen aus Grüntee-Teig]] |
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'''Matcha als Zutat''' |
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Als Zutat in unterschiedlichsten Speisen und Getränken ist Matcha seit langem fester Bestandteil der japanischen Küche. Klassische Beispiele sind der Einsatz von Matcha in Milchmisch- oder [[Fruchtsaft]]getränken, Joghurt, [[Eiscreme]] oder Schokolade. Matcha wird auch als Zutat für [[Sorbet]]s, [[Macarons]], Kekse oder [[Brownie (Gebäck)|Brownies]] verwendet. |
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'''Matcha & Blatt-Tees''' |
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Matcha wird auch verwendet, um Blatt-Tees zu veredeln. Traditionell macht man dies mit drei Teesorten: [[Sencha]], [[Kukicha]] und [[Genmaicha]]. |
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Beim ''Matcha-iri Sencha'' wird dem [[Sencha]] ein wenig Matcha beigefügt. Die Teeblätter erhalten ein leicht flauschiges Aussehen. In der Tasse ist die grüne Färbung dieses Tees intensiver als bei herkömmlichem Sencha. |
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''Matcha-iri Kukicha'' ist ein Stängeltee ([[Kukicha]]), vermengt mit etwas Matcha. Das Ergebnis ist ein dunkelgrüner, süßlicher Tee mit einem intensiven frischen Aroma. |
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[[Datei:Matcha Cappuccino.jpg|alternativtext=Matcha Cappuccino|mini|Matcha Cappuccino mit Matcha anstatt von Espresso]] |
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''Matcha-iri Genmaicha'' besteht aus geröstetem Reis ([[Genmaicha]]), Sencha und etwas Matcha-Tee. |
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'''Matcha in der Lebensmittelindustrie''' |
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Matcha wird vermehrt auch als Rohstoff in der Lebensmittelindustrie verwendet. In Japan, in den USA und auch in Deutschland werden industriell Matcha-Eiscreme, Matcha-Schokoladen und Matcha-Fertigmischungen produziert. |
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'''Matcha als Kaffeeersatz''' |
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Matcha wird auch vermehrt als Kaffeeersatz verwendet,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.instyle.de/lifestyle/selbsttest-kaffee-durch-matcha-ersetzen |titel=InStyle – Die neuesten Trends aus Mode, Beauty und Lifestyle |abruf=2023-05-21}}</ref> um Getränke wie [[Cappuccino]] oder [[Latte macchiato|Latte Macchiato]] herzustellen. Hierbei wird anstelle eines [[Espresso|Espressos]], Matchapulver mit etwas Wasser verwendet.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=GLÜCK Café Siegen |url=https://glueck-cafe.de/blog/rezept-matcha-cappuccino-und-latte/ |titel=Matcha (Grüner Tee) als Kaffeeersatz - unser Rezept für Matcha Cappuccino und Matcha Latte |werk=GLÜCK Café Siegen |datum=2023-02-07 |sprache=de-DE |abruf=2023-05-21}}</ref> Das Matchakonzentrat wird dann mit aufgeschäumter [[Milch]] oder [[Pflanzliche Milch|Milchersatz]] entsprechend zubereitet, und ggf. durch [[Latte Art]] verziert.<ref name=":0" /> |
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== Qualitätsunterschiede == |
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Matcha verliert durch Oxidation im Kontakt mit dem Luftsauerstoff schnell an Qualität und sollte daher möglichst rasch verzehrt werden. Durch Lagerung im Kühlschrank und luftdichte Verpackung verlängert sich die Lebensdauer des Tees. |
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Weitere Geschmacksunterschiede ergeben sich durch den Pflückzeitpunkt und die Verarbeitung. Wie auch beim Blatttee ist der Tee der früheren Pflückungen im Allgemeinen aromatischer, intensiver und weniger bitter im Geschmack. Durch unterschiedliche Trocknungsgrade entstehen weitere Geschmacksnuancen. |
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Die Bezeichnung Matcha ist kein geschützter Begriff und bedeutet so viel wie gemahlener Grüntee. |
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Aufgrund der wachsenden Popularität von Matcha bieten einige Händler sogenanntes Grünteepulver an. |
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Solche Grünteepulver werden aus dem kompletten Teeblatt vermahlen und können in Qualität, Geschmack und Farbe stark variieren. Auch hier ist die Qualität abhängig vom Pflückzeitpunkt und dem Grad der Beschattung (unterschieden wird zum Beispiel unbeschattetes Teepulver und halb beschattetes Teepulver). |
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Geschmacklich sind Grünteepulver meist herber und weniger vielschichtig als Matcha, durch den vereinfachten Herstellungsprozess sind diese Pulver jedoch weitaus günstiger und daher insbesondere zur Weiterverarbeitung in Matcha-Drinks, Matcha-Eis sowie zum Backen oder Kochen geeignet. Von einigen Anbietern wird er daher vereinfacht als „Koch-Matcha“, „Matcha for cooking“ oder „Einsteiger-Matcha“ ausgezeichnet. |
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Höherwertige Grünteepulver können auch pur wie ein Matcha zubereitet werden. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* {{YouTube|id=Q0GRCf5iThc|title=Eine japanische Teezeremonie in Kiel}} |
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* {{YouTube|id=5HdeR8DK5es|title=Die richtige Zubereitung von Matcha-Tee}} |
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* Jörg Römer: [https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/matcha-tee-der-schaumschlaeger-aus-japan-a-879543.html ''Trend-Getränk Matcha: Schaumschläger aus Japan.''] In: ''[[Der Spiegel (online)|Spiegel online]]'', 10. Februar 2013 |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=7843619-9}} |
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[[Kategorie:Japanische Teekultur]] |
Aktuelle Version vom 12. Mai 2025, 13:39 Uhr

Matcha (japanisch: 抹茶 [ ] für „gemahlener Tee“) ( ) ist ein zu Pulver vermahlener Grüntee, der in der japanischen Teezeremonie verwendet wird. Frisch hat er eine intensive grüne Farbe und einen lieblich-süßlichen, in späteren Pflückungen leicht herben Geschmack. Der Tee enthält Catechine sowie Carotine und die Vitamine A, B, C und E.
Der für Matcha vorgesehene Grüntee wird von Teesträuchern geerntet, die in der Regel vier Wochen vor der Ernte beschattet werden. Dadurch entsteht ein delikates, dunkelgrünes Blatt. Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft, getrocknet und nach Entfernung aller groben Blattgefäße in Steinmühlen zu feinem Pulver gemahlen.
Matcha gilt als eine besonders edle Teesorte und ist aufgrund der aufwändigen Herstellung und der damit verbundenen hohen japanischen Lohnkosten entsprechend teuer. Der Tee sollte gut verschlossen sowie kühl und trocken gelagert werden.
Zubereitung
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Das Pulver wird in einer Matcha-Schale mit heißem Wasser übergossen und mit einem Bambusbesen, Cha-sen genannt, schaumig geschlagen. Je höher und fester der Schaum, desto besser ist der Tee gelungen. Je nach Geschmack kann man den Tee mit einem höheren Wasseranteil milder und mit mehr Tee kräftiger anrichten. In der japanischen Teezeremonie gibt es neben der oben beschriebenen Zubereitung des dünnen Tees, usu-cha (薄茶), bei dem Matcha mit entsprechend viel Wasser aufgebrüht und gerührt wird, auch die Zubereitungsart koi-cha (濃茶). Bei diesem starken Tee wird viel Teepulver und wenig Wasser verwendet, und seine Konsistenz erinnert mehr an geschmolzene Schokolade.
Die Variante Matcha Latte ist ein Warmgetränk aus Milch und Matcha-Tee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zubereitungsart des Matcha wurde wahrscheinlich im 6. Jahrhundert in China entwickelt. Wie in der traditionellen ostasiatischen Medizin üblich wurden die Teeblätter als Heilpflanze getrocknet und zu einem feinen Pulver vermahlen. Diese Medizin wurde traditionell in buddhistischen Klöstern hergestellt und auch zum Großteil dort konsumiert. Aus dieser Tradition entwickelte sich ein erstes Teeritual der Zen- bzw. Chan-Buddhisten. Der Chan-Buddhismus erreichte durch den Mönch Eisai, welcher auch erstmals Teesamen in größeren Mengen mit sich brachte, 1191 Japan.
Während Matcha in China in Vergessenheit geriet, wurde er in Japan im Rahmen des Buddhismus weitergepflegt. Unter dem großen japanischen Teemeister Sen no Rikyu entwickelte sich im 16. Jahrhundert die japanische Teezeremonie. Sen no Rikyu erklärte in seinen Gedichten zum Tee-Weg, wie Matcha richtig zuzubereiten und zu trinken ist.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Traditioneller Matcha wird in Japan produziert. Berühmte Anbaugebiete sind die Präfektur Fukuoka, Uji und Nishio; seit einiger Zeit wird er auch in südlicheren Regionen wie der Chiran-Region in Kagoshima auf Kyushu kultiviert und produziert. Mit zunehmender Popularität hat auch die Produktion von Matcha in China, zum Beispiel in der Region um Hangzhou, zugenommen.
Matcha wird aus voll beschatteten Blättern hergestellt. Das bedeutet, dass die Blätter vor der Ernte mit lichtundurchlässigen Netzen bedeckt werden, um die Qualität durch eine Verlängerung der Reifezeit zu steigern. Der Tee wird gedämpft, getrocknet und gebrochen, sodass sich Stängel und Blattadern vom Blattgewebe lösen und anschließend durch ein Luftzugverfahren voneinander getrennt werden. Für den Matcha findet nur das feine Blattgewebe Verwendung. Dieses Blattfleisch, von Ästchen und Stengelchen befreit, wird Tencha (碾茶) genannt,[1] der dann auf Granitmühlen vermahlen wird, um eine feinstmögliche Körnung zu erreichen.[2] Um rund 30 Gramm Matcha-Pulver zu produzieren, benötigen die traditionellen Granitsteinmühlen eine Stunde.
Inzwischen gibt es auch Matcha, der in Deutschland vermahlen wird.
Weitere Verwendung
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Matcha als Zutat
Als Zutat in unterschiedlichsten Speisen und Getränken ist Matcha seit langem fester Bestandteil der japanischen Küche. Klassische Beispiele sind der Einsatz von Matcha in Milchmisch- oder Fruchtsaftgetränken, Joghurt, Eiscreme oder Schokolade. Matcha wird auch als Zutat für Sorbets, Macarons, Kekse oder Brownies verwendet.
Matcha & Blatt-Tees
Matcha wird auch verwendet, um Blatt-Tees zu veredeln. Traditionell macht man dies mit drei Teesorten: Sencha, Kukicha und Genmaicha.
Beim Matcha-iri Sencha wird dem Sencha ein wenig Matcha beigefügt. Die Teeblätter erhalten ein leicht flauschiges Aussehen. In der Tasse ist die grüne Färbung dieses Tees intensiver als bei herkömmlichem Sencha.
Matcha-iri Kukicha ist ein Stängeltee (Kukicha), vermengt mit etwas Matcha. Das Ergebnis ist ein dunkelgrüner, süßlicher Tee mit einem intensiven frischen Aroma.

Matcha-iri Genmaicha besteht aus geröstetem Reis (Genmaicha), Sencha und etwas Matcha-Tee.
Matcha in der Lebensmittelindustrie
Matcha wird vermehrt auch als Rohstoff in der Lebensmittelindustrie verwendet. In Japan, in den USA und auch in Deutschland werden industriell Matcha-Eiscreme, Matcha-Schokoladen und Matcha-Fertigmischungen produziert.
Matcha als Kaffeeersatz
Matcha wird auch vermehrt als Kaffeeersatz verwendet,[3] um Getränke wie Cappuccino oder Latte Macchiato herzustellen. Hierbei wird anstelle eines Espressos, Matchapulver mit etwas Wasser verwendet.[4] Das Matchakonzentrat wird dann mit aufgeschäumter Milch oder Milchersatz entsprechend zubereitet, und ggf. durch Latte Art verziert.[4]
Qualitätsunterschiede
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Matcha verliert durch Oxidation im Kontakt mit dem Luftsauerstoff schnell an Qualität und sollte daher möglichst rasch verzehrt werden. Durch Lagerung im Kühlschrank und luftdichte Verpackung verlängert sich die Lebensdauer des Tees.
Weitere Geschmacksunterschiede ergeben sich durch den Pflückzeitpunkt und die Verarbeitung. Wie auch beim Blatttee ist der Tee der früheren Pflückungen im Allgemeinen aromatischer, intensiver und weniger bitter im Geschmack. Durch unterschiedliche Trocknungsgrade entstehen weitere Geschmacksnuancen.
Die Bezeichnung Matcha ist kein geschützter Begriff und bedeutet so viel wie gemahlener Grüntee.
Aufgrund der wachsenden Popularität von Matcha bieten einige Händler sogenanntes Grünteepulver an. Solche Grünteepulver werden aus dem kompletten Teeblatt vermahlen und können in Qualität, Geschmack und Farbe stark variieren. Auch hier ist die Qualität abhängig vom Pflückzeitpunkt und dem Grad der Beschattung (unterschieden wird zum Beispiel unbeschattetes Teepulver und halb beschattetes Teepulver). Geschmacklich sind Grünteepulver meist herber und weniger vielschichtig als Matcha, durch den vereinfachten Herstellungsprozess sind diese Pulver jedoch weitaus günstiger und daher insbesondere zur Weiterverarbeitung in Matcha-Drinks, Matcha-Eis sowie zum Backen oder Kochen geeignet. Von einigen Anbietern wird er daher vereinfacht als „Koch-Matcha“, „Matcha for cooking“ oder „Einsteiger-Matcha“ ausgezeichnet. Höherwertige Grünteepulver können auch pur wie ein Matcha zubereitet werden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eine japanische Teezeremonie in Kiel auf YouTube
- Die richtige Zubereitung von Matcha-Tee auf YouTube
- Jörg Römer: Trend-Getränk Matcha: Schaumschläger aus Japan. In: Spiegel online, 10. Februar 2013
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 碾茶(てん茶)とは何か? deutsch Was ist Tencha? In: isematcha.co.jp. 伊勢抹茶株式会社 Ise Matcha Kabushiki Gaisha, abgerufen am 12. Mai 2025 (japanisch).
- ↑ 碾茶(てんちゃ) Tencha. (Video) In: dmatcha.jp. d:matcha Kyoto – 京都宇治和束産・碾茶(てんちゃ), abgerufen am 12. Mai 2025 (japanisch, englisch).
- ↑ InStyle – Die neuesten Trends aus Mode, Beauty und Lifestyle. Abgerufen am 21. Mai 2023.
- ↑ a b GLÜCK Café Siegen: Matcha (Grüner Tee) als Kaffeeersatz - unser Rezept für Matcha Cappuccino und Matcha Latte. In: GLÜCK Café Siegen. 7. Februar 2023, abgerufen am 21. Mai 2023 (deutsch).