„Feuerwehr“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K Hauptartikel |
K Änderungen von Julian12436303019o1 (Diskussion) auf die letzte Version von Bertramz zurückgesetzt Markierung: Zurücksetzung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{| border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" rules="all" class="hintergrundfarbe1 rahmenfarbe1" style="float:right; clear:right; margin:1em 0 1em 1em; border-style:solid; border-width:1px; border-collapse:collapse; empty-cells:show;" |
|||
<div |
|||
! colspan="2" class="hintergrundfarbe5"| Feuerwehr |
|||
style="position:relative;float:right;background:White;margin-left:1em;line-height:1.3em;border: 1px solid Grey;padding:0.3em;min-width:200px;width:16em;overflow:visible;"> |
|||
|- |
|||
[[Bild:Feuerwehr-Flughafen-Muenchen.jpg|center|thumb|Flughafenfeuerwehr München: Flugfeldlöschfahrzeug]] |
|||
| colspan="2" | [[Datei:Fire inside an abandoned convent in Massueville, Quebec, Canada.jpg|rahmenlos|zentriert]] <div style="font-size:85%;margin:auto;text-align:center;">Feuerwehr im Einsatz</div> |
|||
[[Bild:Feuermelder.jpg|center|thumb|Feuermelder]] |
|||
|- |
|||
| colspan="2" | internationale '''Notrufnummer''' |
|||
|- |
|||
|[[Datei:Flag of Europe.svg|25px]] '''[[Euronotruf]]''' |
|||
|'''112''' |
|||
|- |
|||
| colspan="2" | nationale '''[[Notruf]]nummern<br />zur Feuerwehr''' |
|||
|- |
|||
|{{BEL|#}} [[Belgien]] |
|||
|112 oder 100 |
|||
|- |
|||
|{{BRA|#}} [[Brasilien]] |
|||
|193 |
|||
|- |
|||
|{{CHL|#}} [[Chile]] |
|||
|132 |
|||
|- |
|||
|{{DEU|Feuerwehr in Deutschland|Deutschland}} |
|||
|112 |
|||
|- |
|||
|{{FRA|Feuerwehr in Frankreich|Frankreich}} |
|||
|18 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{GRC|Feuerwehr in Griechenland|Griechenland}} |
|||
|199 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{ISR|Feuerwehr in Israel|Israel}} |
|||
|102 |
|||
|- |
|||
|{{ITA|Feuerwehr in Italien|Italien}} |
|||
|115 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{ITA|Feuerwehr in Südtirol|''Italien:'' Trentino-Südtirol}} |
|||
|112 |
|||
|- |
|||
|{{LIE|#}} [[Feuerwehr in Liechtenstein|Liechtenstein]] |
|||
|118 |
|||
|- |
|||
|{{LUX|#}} [[Corps grand-ducal d'incendie et de secours|Luxemburg]] |
|||
|112 |
|||
|- |
|||
|{{AUT|Feuerwehr in Österreich|Österreich}} |
|||
|122 |
|||
|- |
|||
|{{POL|#}} [[Feuerwehr in Polen|Polen]] |
|||
|112 oder 998 |
|||
|- |
|||
|{{CHE|Feuerwehr in der Schweiz|Schweiz}} |
|||
|118 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{SVK|#}} [[Feuerwehr in der Slowakei|Slowakei]] |
|||
|150 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{ESP|#}} [[Spanien]] |
|||
|080 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{CZE|Feuerwehr in Tschechien|Tschechien}} |
|||
|150 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{HUN|Feuerwehr in Ungarn|Ungarn}} |
|||
|105 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{GBR|#}} [[Feuerwehr in Großbritannien|Vereinigtes Königreich]] |
|||
|999 oder 112 |
|||
|- |
|||
|{{USA|Feuerwehr in den Vereinigten Staaten|USA}} |
|||
|911 |
|||
|- |
|||
|colspan="2"|<small>Diese Tabelle ist nur eine Übersicht einiger Länder.<br />Weitere findet man im Artikel '''[[Notruf]]'''.</small> |
|||
|} |
|||
Die '''Feuerwehr''' ist entweder eine [[Berufsfeuerwehr|berufsmäßige]] oder [[Freiwillige Feuerwehr|freiwillige]] Organisation, die in der Regel von der betreffenden [[Gemeinde]] unterhalten wird, mit der Aufgabe, bei [[Brand|Bränden]], [[Unfall|Unfällen]], [[Überschwemmung]]en und ähnlichen Ereignissen [[Hilfe]] zu leisten, d. h. Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten sowie die Umwelt zu schützen, zu löschen und zu bergen, wobei der [[Menschenrettung]] Priorität zukommt.<ref>Vgl. § 3 Abs. 1 und § 7 Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) NRW</ref> |
|||
== Notrufnummern == |
|||
Da in den letzten Jahrzehnten die Zahl der Brände stark zurückgegangen ist, übernimmt die Feuerwehr zunehmend Aufgaben, die über die traditionelle Brandbekämpfung hinausgehen. Die Art der neu übernommenen Aufgaben und die Strukturen der Feuerwehren sind regional sehr unterschiedlich. So kann auch die Verhinderung von Umweltschäden Auslöser für einen Feuerwehreinsatz sein. Aber auch bei Verkehrsunfällen steht die Feuerwehr zur Verfügung und leistet Hilfe. Hier werden zum Beispiel Personen aus Autowracks befreit oder auslaufende Betriebsstoffe abgestreut, sodass sich diese nicht auf der Straße oder in das Grundwasser bzw. Kanalisation verteilen können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.im.nrw/themen/gefahrenabwehr/feuerwehr |titel=Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen |werk=www.im.nrw |hrsg=Land NRW |datum= |abruf=2020-01-05}}</ref> |
|||
;[[Feuerwehr in Deutschland]] |
|||
:'''112''' |
|||
;[[Feuerwehr in Österreich]] |
|||
:'''122''' |
|||
;[[Feuerwehr in der Schweiz]] |
|||
:'''118''' |
|||
;[[Feuerwehr in Südtirol]] |
|||
:'''115''' |
|||
== |
== Verständigung == |
||
Üblicherweise hat jeder Staat eine einheitliche [[Notruf]]nummer, mit der die Feuerwehr telefonisch verständigt werden kann. |
|||
In der Europäischen Union wurde zusätzlich im Jahr 1991 der gemeinsame [[Euronotruf|Euronotruf 112]], eine einheitliche Notrufnummer für Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei, beschlossen, der sich im Rahmen der damals die EU umfassenden Staaten in der Regel durchgesetzt hat. In der Zwischenzeit wurde diese Notrufnummer auch in den neuen Mitgliedsländern eingeführt. Seit Dezember 2008 ist in jedem Mitgliedsland der EU die Feuerwehr auch unter 112 erreichbar.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://europa.eu/youreurope/citizens/travel/security-and-emergencies/emergency/index_de.htm#inline-nav-1 |titel=112: Einheitliche europäische Notrufnummer |titelerg=Notfälle |hrsg=Eurpäische Union – Generaldirektion Kommunikation |werk=europa.eu |datum=2024-12-05 |abruf=2025-01-10 |sprache=de }}</ref> Auch weitere Staaten außerhalb der EU, wie die Schweiz und Norwegen, haben sich dem Euronotruf angeschlossen. Zudem gilt in den meisten Staaten auch die alte Notrufnummer weiterhin. Welche Organisation oder Behörde den Euronotruf entgegennimmt, ist länderspezifisch geregelt. Auch inwieweit der Euronotruf bereits die alte Notrufnummer ersetzt hat oder ob dieser vor allem für fremdsprachige Benachrichtigungen zur Verfügung steht, unterscheidet sich von Land zu Land. |
|||
;Öffentliche Feuerwehr |
|||
:[[Freiwillige Feuerwehr]] / [[Jugendfeuerwehr]] |
|||
:[[Berufsfeuerwehr]] |
|||
:[[Pflichtfeuerwehr]] |
|||
;Nicht-öffentliche Feuerwehr |
|||
:[[Werkfeuerwehr]] |
|||
:[[Betriebsfeuerwehr]] |
|||
== Organisationsformen == |
|||
[[Bild:Verkehrsunfall1.jpg|center|thumb|Verkehrsunfall mit 2 PKWs und auslaufenden Betriebsmitteln]] |
|||
Eine Feuerwehr kann: |
|||
* eine technische bzw. organisatorische Einrichtung der [[Gemeinde|Kommune]] sein, |
|||
* eine betriebliche Einrichtung ([[Werkfeuerwehr|Werk-]] und [[Betriebsfeuerwehr]]) sein, |
|||
* ein privates Unternehmen sein, das im Auftrag der Kommune oder des Betriebes die Aufgaben einer Feuerwehr wahrnimmt (beispielsweise [[Falck A/S|Falck]] in [[Feuerwehr in Dänemark|Dänemark]]), |
|||
* eine Truppengattung des [[Militär]]s sein oder, wie in Deutschland, zivil aufgestellt und ausschließlich für das Militär zuständig sein ([[Bundeswehrfeuerwehr]]). |
|||
Falls eine Freiwillige Feuerwehr in einer Gemeinde nicht zustande kommen sollte, kann in Deutschland auch eine in der Geschichte häufiger vorkommende [[Pflichtfeuerwehr]] eingeführt werden. Je nach Bevölkerungsstruktur und -dichte sind auch die Strukturen der Feuerwehrorganisationen unterschiedlich. Während in Deutschland, in Österreich oder in Südtirol die [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehren]] flächenmäßig den größten Teil des Brandschutzes abdecken, setzen andere Länder auf Stützpunktfeuerwehren mit [[Berufsfeuerwehr|hauptamtlichem Personal]]. Die Schweiz kennt in vielen Gemeinden die [[Pflichtfeuerwehr|allgemeine Feuerwehrpflicht]] für Männer und Frauen. In den meisten Ländern existiert auch ein Brand- oder [[Katastrophenschutz]] aufgrund vorhandener militärischer Strukturen. Zugleich gibt es Länder, in denen mehrere dieser Strukturen vermischt oder parallel existieren. |
|||
== Zahlen == |
|||
== Geschichte == |
|||
;Gesamtanzahl Feuerwehren |
|||
[[Datei:Dampfspritze Gainfarn.jpg|mini|hochkant|Dampfspritze von 1910]] |
|||
:Deutschland 25.513 |
|||
[[Datei:Fire station Geyerbad, Germany (2019).jpg|mini|Spritzenhäusle in [[Geyerbad]] bei [[Obernheim]] (2019) {{Coordinate|NS=48.179555|EW= 8.877231|type=landmark|region=DE|text=ICON2|dim=2000|name=Spritzenhäusle}}]] |
|||
:Österreich 4.876 |
|||
{{Hauptartikel|Geschichte der Feuerwehr|Feuerwehren im Römischen Reich}} |
|||
:Schweiz |
|||
Bereits im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] gab es organisierte Feuerlöscheinheiten. |
|||
:Südtirol 305 |
|||
;Gesamtanzahl Aktive |
|||
Im [[Römisches Reich|Römischen Reich]] entstanden Millionenstädte wie [[Rom]]. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr dicht aneinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet. Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Im Jahr 21 v. Chr. wurde eine erste Feuerlöschtruppe mit 600 [[Sklave]]n gegründet. |
|||
:Deutschland 1.383.730 |
|||
:Österreich 247.227 |
|||
Schon im [[Mittelalter]] waren die Gemeinden verpflichtet, den [[Brandschutz]] aufzubauen. Für Feuermeldungen waren zunächst [[Türmer]] und [[Nachtwächter]] zuständig (Ruf: „Feurio!“<ref>{{Literatur |Autor=[[Jacob Grimm]] |Hrsg= |Titel=Über das Feuergeschrei |Sammelwerk=Kleinere Schriften |Band=5 |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Berlin |Datum=1871 |ISBN= |Seiten=393–397 |Online=https://books.google.de/books?id=OohTAAAAcAAJ&dq=feurio&hl=de&pg=PA393#v=onepage&q&f=false}}</ref>). Zuerst wurden die [[Innung]]en und [[Zunft|Zünfte]] verpflichtet, im Notfall einzugreifen. Da sehr viele Gebäude Fachwerkbauten aus Holz waren und oft innerhalb der Stadtmauern auf engstem Raum errichtet wurden, kam es sehr oft zu Großbränden, bei denen ganze Stadtviertel abbrannten. Es wurden auch erstmals ''Feuerknechte'' in den Feuerlöschverordnungen verankert, sodass von den ersten Berufsfeuerwehren gesprochen werden kann, wie die [[Berufsfeuerwehr Wien]], als deren Gründungsjahr 1686 angenommen wird. |
|||
:Schweiz |
|||
:Südtirol 12.500 |
|||
Die feuerwehrtechnische Ausrüstung war in der vorindustriellen Zeit auf einfache Hilfsmittel wie Eimer, Leitern oder Einreißhaken beschränkt. Im 17. Jahrhundert wurde der [[Feuerwehrschlauch|Schlauch]] erfunden, der zuerst aus genähtem [[Leder]] angefertigt wurde; später wurde das Leder vernietet. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden noch Handpumpen, sogenannte [[Feuerspritze]]n, verwendet, die von Pferden oder der Löschmannschaft an die Einsatzstelle gezogen wurden.<ref>{{Literatur |Autor= [[Franz-Josef Sehr]] |Titel=Das Feuerlöschwesen in Obertiefenbach aus früherer Zeit |Sammelwerk=Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 1994 |Verlag=Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg |Ort=Limburg-Weilburg |Datum=1993 |Seiten=151-153}}</ref> |
|||
(''Stand 2001'') |
|||
</div> |
|||
In den [[Vereinigte Staaten|USA]] wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten privatwirtschaftlich organisierten Berufsfeuerwehren gegründet. Teilweise wurden nur Häuser gelöscht, welche die Plakette eines solchen Unternehmens trugen. |
|||
Die '''Feuerwehr''' ist eine [[Hilfsorganisation]] deren primäre Aufgabe die [[Brandbekämpfung]] ist. Im Laufe der Zeit wurden der Feuerwehr jedoch immer mehr Aufgaben übertragen, vor allem im Bereich der [[Technische Hilfeleistung|Technischen Hilfeleistung]]. |
|||
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte im deutschsprachigen und darüber hinaus im gesamten Donauraum die Entwicklung eines flächendeckenden Feuerlöschsystems auf freiwilliger Basis ein.<ref>Ausführlich: Blazek, Matthias: ''Unter dem Hakenkreuz: Die deutschen Feuerwehren 1933–1945.'' ibidem, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-89821-997-6, S. 9 f.</ref> Mehrere Feuerwehren beanspruchen den Titel der ältesten Freiwilligen Feuerwehr in Deutschland für sich. Bis auf wenige Unterbrechungen, etwa die [[Feuerschutzpolizei]] während der Zeit des [[Nationalsozialismus]], stellt seither das System der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]] neben der Pflicht-, Berufs- und Werkfeuerwehr den Hauptanteil zur Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes Deutschlands. |
|||
Die Mitglieder einer aktiven Feuerwehr werden als Feuerwehrkameraden oder einfach als Kameraden bezeichnet. Diese Bezeichnung hat keinen politischen gewollten Klang. Sie entstand einfach aus der Geschichte der Feuerwehr und der teilweise militärähnlichen Struktur der Feuerwehren in der Vergangenheit. |
|||
Sie drückt auch das starke Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Kameraden aus. |
|||
Mit Einsetzen der [[Industrialisierung]] zum Anfang des 20. Jahrhunderts erhöhte sich die Technikvorhaltung der Feuerwehren bedeutend. Mit [[Verbrennungsmotor|verbrennungsmotorgetriebenen Fahrzeugen]] war nun ein Ausrüsten aller Feuerwehren mit leistungsfähigen Fahrzeugen und [[Feuerlöschpumpe]]n möglich. |
|||
In einigen Städten übernimmt die Feuerwehr auch den Bereich des [[Rettungsdienst]]es. |
|||
== Aufgaben == |
== Aufgaben == |
||
[[Datei:Feuerwehreinsatzübung.JPG|mini|Rettung von Verletzten bei einer Einsatzübung]] |
|||
[[Datei:Intragna Hydrant.jpg|mini|hochkant|Löschhydrant in der Schweiz]] |
|||
[[Datei:Straßenmarkierung Feuerwehr Berlin Alexander Hauk.JPG|mini|Straßenmarkierung in Berlin]] |
|||
[[Datei:Peter Stehlik 2010.08.22 005b.jpg|mini|In einigen Ländern gehört der Rettungsdienst zu den Aufgaben der Feuerwehr. Hier ein Rettungswagen der [[Feuerwehr Frankfurt am Main]]]] |
|||
Die Aufgaben der Feuerwehr werden in den Gesetzen jedes Staates geregelt. International weit verbreitet ist die Zusammenfassung der Aufgaben mit den Schlagworten „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“. |
|||
Da in der deutschen Sprache der Begriff ''Bergen'' im Genfer Abkommen zum Schutze der Opfer des Krieges so definiert wird, dass unter ''Bergen'' auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer Gefahrenlage im Sinne von „Retten“ verstanden wird,<ref>Anmerkung in der ÖNORM F 1000</ref> werden damit oftmals die beiden Begriffe ''Retten'' und ''Bergen'' gleichwertig eingesetzt. Für den Feuerwehrbereich im deutschsprachigen Raum gilt dagegen, dass sich das Retten nur auf lebendige Lebewesen bezieht. Geregelt ist dies beispielsweise in den beiden Normen [[DIN]] 14011 (für Deutschland) und [[ÖNORM]] F 1000 (für Österreich), in denen die Begriffe im Feuerwehrwesen definiert sind. |
|||
Die Aufgaben der Feuerwehren werden in den [[Legislative|Gesetzgebungen]] der jeweiligen [[Staat]]en geregelt. International sind ihre Aufgaben in den vier Worten: "Retten", "Löschen", "Bergen" und "Schützen" enthalten. |
|||
=== Retten === |
=== Retten === |
||
Das [[Menschenrettung|Retten]] ist die Abwendung einer Lebens[[gefahr]] von Menschen durch Sofortmaßnahmen ([[Erste Hilfe]]), die der Erhaltung oder Wiederherstellung von [[Atmung]], [[Blutkreislauf|Kreislauf]] oder Herztätigkeit dienen. Aber auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer [[Notstand|Zwangslage]] durch technische Rettungsmaßnahmen gehört zum Retten. Tätigkeitsfelder hierfür sind Brände, Überschwemmungen oder Verkehrsunfälle. Historisch bildete sich der Rettungsdienst oft aus den Feuerwehren heraus, wie in [[Geschichte des Sanitätswesens bei den österreichischen Feuerwehren|Österreich-Ungarn]]. Während er sich einerseits in vielen Ländern von der Feuerwehr gelöst hat und in anderen Organisationen aufging, bzw. sich selbstständig entwickelt hat, verblieb er z. B. in Teilen von Deutschland und in Teilen der USA innerhalb der Feuerwehr. In den meisten deutschen Städten mit [[Berufsfeuerwehr]]en oder Freiwilligen Feuerwehren mit hauptamtlichen Kräften übernehmen diese auch ganz oder teilweise die Aufgaben des [[Rettungsdienst]]es, während in ländlichen Gebieten überwiegend die Hilfsorganisationen die rettungsdienstliche Versorgung sicherstellen. Kann bei einem Rettungsdiensteinsatz die Hilfsfrist nicht eingehalten werden, können auch Einheiten der Feuerwehr als [[Helfer vor Ort|First Responder]] alarmiert werden, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Mancherorts werden hierzu in den Feuerwehren organisierte Einheiten gebildet, die oft durch rettungsdienstlich oder medizinisch ausgebildetes Personal sowie entsprechend ausgestattete Fahrzeuge verfügen und ein wesentliches Bindeglied in der [[Rettungskette]] darstellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rettungswesen.info/download/A%202.1_44.pdf |titel=Erst-Helfer-Systeme – Empfehlung des Ausschusses „Rettungswesen“ |werk=Handbuch des Rettungswesens, Ergänzung 5/2002 auf www.rettungsdienst.info |datum=2002-09-11 |format=PDF; 42 kB |abruf=2023-06-27}}</ref> |
|||
Die wichtigste Aufgabe der Feuerwehren besteht in der Abwendung von Gefahren für [[Menschen]] und [[Tiere]], sei es durch [[Feuer]], [[Überschwemmung]]en oder [[Verkehrsunfall|Verkehrsunfällen]]. |
|||
=== Löschen === |
=== Löschen === |
||
Das [[Brandbekämpfung|Löschen]] ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr. Bei diesem so genannten abwehrenden [[Brandschutz]] werden unterschiedlichste [[Brand|Brände]] mit Hilfe spezieller [[Feuerwehrausrüstung|Ausrüstung]] bekämpft. |
|||
Im Laufe der Zeit ist jedoch die Anzahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen. Aufgrund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehr nehmen die [[Technische Hilfeleistung|technischen Hilfeleistungen]] stark zu – die Feuerwehr entwickelt sich zur Hilfeleistungsorganisation. |
|||
Die Feuerwehr ist im abwehrenden Brandschutz sowie im vorbeugenden Brandschutz tätig. Zum '''abwehrenden Brandschutz''' gehört die [[Brandbekämpfung|Bekämpfung]] unterschiedlichster [[Brand|Brände]] mit Hilfe ihrer [[Technik|technischen]] Ausrüstung ([[Löscheinsatz]]). In [[Feuerwehreinheiten|Löschzügen]] organisiert, werden die einzelnen Löschgruppen je nach Schadenslage eingesetzt. Weil sich die Feuerwehren in den letzten Jahren auch mehr dem vorbeugenden Brandschutz widmen, sind die eigentlichen Einsätze zur Brandbekämpfung insgesamt eher rückläufig. |
|||
=== Bergen === |
=== Bergen === |
||
Die Feuerwehr kann das [[Bergung (Technische Hilfe)|Bergen]] von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren übernehmen. |
|||
Die Feuerwehr ist weiterhin für das Bergen von Sachgütern zum Beispiel bei [[Hochwasser]], technische Hilfeleistungen wie das Auspumpen von Kellern, Hilfe bei Verkehrsunfällen und Unwettern verantwortlich. |
|||
=== Schützen === |
=== Schützen === |
||
[[Datei:Feuerwehrflugdienst Niedersachsen, Cessna 206H Stationair.jpg|mini|Die [[Cessna 206]]H Stationair des [[Feuerwehr-Flugdienst|Feuerwehrflugdienstes Niedersachsen]] zur Waldbrandbeobachtung und Koordination aus der Luft]] |
|||
Vorbeugende Maßnahmen (das Schützen) beinhalten im Wesentlichen Elemente des vorbeugenden Brandschutzes. Diese dienen der Vermeidung von Entstehungsbränden z. B. durch [[Brandsicherheitswache]]n bei öffentlichen Veranstaltungen oder konsequenter [[Brandschutzerziehung]] in der Bevölkerung, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und [[Notfall|richtiges Verhalten in Notsituationen]] aufzuzeigen. |
|||
Besonders in Industrienationen wird dem Betriebsbrandschutz immer mehr Augenmerk geschenkt, sei es durch eigene betriebliche oder durch öffentliche Feuerwehren. |
|||
Zum '''vorbeugenden Brandschutz''' gehört die Brandschutzerziehung in [[Kindergarten|Kindergärten]] und [[Grundschule]]n, die Bereitstellung von [[Brandsicherheitswache]]n bei öffentlichen Veranstaltungen und die Kontrolle von [[Hydrant]]en und Löscheinrichtungen. Der vorbeugende Brandschutz ist eine wichtige Einrichtung, um Brände im Vorfeld zu vermeiden, und der [[Bevölkerung]] schon im Kindesalter Gefahren sowie das richtige Verhalten in Notsituationen aufzuzeigen. Aber auch dem Betriebsbrandschutz wird immer mehr Augenmerk geschenkt, sei es durch eigene betriebliche oder auch durch die öffentliche Feuerwehr. |
|||
Darüber hinaus wird die Feuerwehr im Rahmen behördlicher [[Baugenehmigung]]sverfahren größerer Bauvorhaben hinzugezogen und um Stellungnahme gebeten. Weiterhin arbeitet die Feuerwehr in verschiedenen Fachgebieten bei der Erstellung von [[Standard]]s mit. |
|||
Außerdem betreibt die Feuerwehr aktiven [[Umweltschutz]] mit der Eindämmung von [[Öl]]unfällen, Beseitigung von Ölspuren auf Straßen und der Eindämmung [[Chemie|chemischer]], [[Biologie|biologischer]] und [[Radioaktivität|atomarer]] Gefahren (''siehe'' [[Gefahrgut]]). |
|||
Außerdem betreibt die Feuerwehr aktiven [[Umweltschutz]], etwa durch die Eindämmung bei [[Öle|Ölunfällen]], Binden von [[Ölspur]]en oder Kfz-Flüssigkeiten auf Straßen als [[Gefahrenabwehr]], Aufnahme von Kfz-Flüssigkeiten als [[Amtshilfe]] und [[ABC-Schutz|Schutz]] vor chemischen, biologischen sowie atomaren Gefahren. |
|||
Auch bei der Erstellung von [[Alarmplan|Alarmplänen]] oder bei verschiedenen Genehmigungsverfahren wird die Feuerwehr herangezogen. Auch bei der Erstellung von [[Standard]]s in verschiedenen Fachgebieten kann die Feuerwehr ihre Erfahrung und Verbesserungsvorschläge einbringen. |
|||
== |
== Spezialgebiete == |
||
In manchen Ländern hat die Feuerwehr im Rahmen der Grundaufgaben auch noch spezielle Aufgaben zu bewältigen. Unterschiedlich sind diese Aufgabengebiete auch insofern zu bewerten, ob die Spezialeinheiten für die Bevölkerung, bzw. deren Opfer insgesamt tätig werden sollen oder nur zur Unterstützung oder dem Schutz der eigenen Mannschaft. |
|||
Zu Spezialeinheiten zählen: |
|||
Zur Erfüllung ihrer oben genannten Aufgaben verfügt die Feuerwehr über eine Vielzahl von [[Feuerwehrausrüstung|technischem Gerät]], dies umfasst sowohl die [[Feuerwehrfahrzeuge]], als auch deren Beladung und die [[Persönliche_Ausrüstung_eines_Feuerwehrmannes|persönliche Ausrüstung]] eines jeden Feuerwehrmannes, welche in der [[Feuerwache]] untergebracht sind. Darüber hinaus kommen bei der Feuerwehr auch [[BOS-Funk|Funksysteme]] und Technik zur [[Alarmierung]] der Feuerwehrangehörigen zum Einsatz. Für die Ausbildung der Feuerwehreinheiten wird ebenfalls viel Technik benötigt. |
|||
=== Höhenrettung === |
|||
{{Hauptartikel|Höhenrettung}} |
|||
Zum Aufgabenfeld der Feuerwehr gehört die Rettung aus Höhen und Tiefen. Die Arbeiten werden stets im Seil verrichtet und zeichnen sich durch stets mehrfache (redundante) Auslegung von Sicherungs- und Rettungssystemen aus. |
|||
Typische Einsätze für Höhenretter sind [[Herzinfarkt]]e oder [[Schlaganfall|Schlaganfälle]] von Kranführern, [[Suizidversuch]]e, Rettungseinsätze an [[Hochhaus|Hochhäusern]] oder [[Unfall|Kletterunfälle]], Personen in Schächten oder Silos und Personen, die in große Tiefe abgestürzt sind, sowie Personenunfälle bei Antennenarbeiten auf Türmen und anderen erhöhten Standorten. |
|||
== Geschichte == |
|||
=== Vorzeit === |
|||
=== Dekontamination === |
|||
In der [[Vorzeit]] konnten [[Brand|Brände]] keinen all zu großen Schaden anrichten da [[Mensch|menschliche]] [[Siedlung]]en sehr klein waren und weit auseinander lagen. Die einfachen Hütten waren meist schnell wieder aufgebaut. |
|||
{{Hauptartikel|Dekontamination}} |
|||
Unter Dekontamination versteht man das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen ''(Kontaminationen)'' von Personen, Objekten oder ungeschützten Flächen. Dieser Aufgabenbereich gehört damit zum [[ABC-Schutz]]. Die Gefährdungen können dabei [[Kontamination (Radioaktivität)|radioaktiver]], [[Biologie|biologischer]] oder [[Chemie|chemischer]] Natur sein. Die Feuerwehrleute tragen hierbei einen [[Chemikalienschutzanzug]], der sie vor äußeren Einflüssen schützt. Dafür ist ein besonderes Training erforderlich und aufgrund der hohen Belastung kann eine Person nur etwa 20 bis maximal 25 Minuten im Einsatz sein, begrenzt durch den Atemluftvorrat im Atemschutzgerät. Nach Einsätzen mit Chemikalienschutzanzug im Bereich der Kontamination müssen die Anzüge und ihre Träger speziell dekontaminiert werden. |
|||
=== |
=== Feuerspringer === |
||
{{Hauptartikel|Feuerspringer}} |
|||
Feuerspringer sind Schnelleinsatz- und Vorauseinheiten der Feuerwehr, die bei Wald- und Flurbränden mit Fallschirmen über dem Brandgebiet abspringen und mit primitivsten Mitteln die Brandbekämpfung einleiten. Die [[Vereinigte Staaten|USA]] haben als Teil des [[United States Forest Service]] (USFS) und des [[Bureau of Land Management]] (BLM) mit den [[Smokejumper]]n eine solche Einheit. Neben den USA verfügen auch [[Russland]], mit den [[Awialessoochrana]], sowie [[Kanada]], mit den ''Parattack crews''<ref>{{Internetquelle |url=https://smokejumper.ca/about/bc-wildfire-service/ |titel=The Canadian Smokejumper |werk=smokejumper.ca |hrsg=British Columbia Wildfire Service |format= |sprache=en-US |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20221210011603/https://smokejumper.ca/about/bc-wildfire-service/ |archiv-datum=2022-12-10 |abruf=2024-02-02}}</ref> des ''British Columbia Wildfire Service'', über Feuerspringereinheiten. Solche Einheiten können auch zur Bildung einer Feuerschneise sowie zur Menschenrettung an unerreichbaren Stellen beitragen. |
|||
=== Katastrophenschutzhelfer === |
|||
Die Gründe für eine weitere Entwicklung des Feuerwehrwesens liegen in |
|||
{{Hauptartikel|Katastrophenschutz}} |
|||
der zunehmenden [[Verstädterung]] und den Fortschritten der damaligen [[Bauarchitektur]]. Im [[Römisches Reich|Römischen Reich]] entstanden Millionenstädte wie [[Rom]]. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr eng beieinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet. |
|||
Katastrophenschutzhelfer sind eine freiwillige Einheit der Feuerwehr die bei Hochwasser, Sturmschäden sowie bei Massenanfall von Verletzten informiert werden. Katastrophenschutzhelfer sind eine gezielt universal einsetzbare Einheit in Krisen. |
|||
== Personal == |
|||
Obwohl [[Brandstiftung]] hart bestraft wurde, kam sie sehr häufig vor. Es gab keine [[Feuerversicherung]], aber bei den großen Bränden leistete der Staat Unterstützung für die geschädigten Bürger. |
|||
[[Datei:2009-09-26 Unimog Fahrtraining in Horstwalde (cropped).jpg|mini|Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr sind je nach Basisfahrzeug auch [[Geländegängigkeit|geländegängig]], was spezielles Training der Fahrer erfordert; hier ein [[Allradantrieb|allradangetriebener]] [[Unimog]] im Jahr 2009]] |
|||
=== Ausbildung und Dienst === |
|||
{{Hauptartikel|Feuerwehrausbildung}} |
|||
Die Ausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau (siehe auch: [[Dienstgrade der Feuerwehr]]) richtet sich nach der Struktur der Feuerwehr im jeweiligen Staat. Je nach diesen Gegebenheiten erfolgt die Ausbildung eher zentral in Feuerwehrschulen oder dezentraler in den einzelnen Feuerwehren vor Ort oder auf Zwischenebenen wie Kreis oder Bezirk. Für höhere Funktionen im Feuerwehrwesen bestehen in manchen Ländern, wie in [[Tschechien]] oder an der [[Universität für Weiterbildung Krems|Donau-Universität]] in Österreich<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.donau-uni.ac.at/de/studium/brandschutz.html |titel=Studium Brandschutz |titelerg=Website |hrsg=Universität für Weiterbildung Krems |werk=www.donau-uni.ac.at |datum= |abruf=2024-10-10 |sprache=de |format= }}</ref> Studienmöglichkeiten an Universität oder Fachhochschulen. |
|||
Es unterscheiden sich auch die Ausbildungswege für die Berufsfeuerwehren und Freiwillige Feuerwehren. Berufsfeuerwehren führen ihre Ausbildung sehr oft während der üblichen Bereitschaftszeit aus, ergänzt durch einzelne fachspezifische Kurse. Bei den Freiwilligen Feuerwehren hingegen muss darauf Rücksicht genommen werden, dass die Feuerwehrmitglieder einem zivilen Beruf nachgehen und die Ausbildungen daher möglichst in den Tagesrandzeiten oder in anderen Freizeitblöcken absolviert werden. |
|||
Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Allein der (angeblich) von Kaiser[[Nero]] gelegte Brand im ([[Juli]] [[64]] n. Chr.) wütete ungefähr zehn Tage und zerstörte drei von 14 Regionen der Stadt völlig. Sieben weitere verwüstete er bis auf ein paar Ruinen. |
|||
Ein weiteres Kriterium der Ausbildungsarten stellen die verschiedenen Zertifizierungen und Qualitätsmanagements dar. Dies ist notwendig, um den einzelnen Feuerwehrmitgliedern für gleiche Tätigkeiten oder Funktionen auch eine gleiche Ausbildung angedeihen zu lassen. |
|||
Nach dem verheerenden Neroschen Brand wurden [[Bauvorschrift]]en erlassen, um die Feuergefahr zu vermindern. Die Straßen wurden breiter, es wurden mehr Plätze angelegt und die Stockwerkzahl der Häuser wurde beschränkt |
|||
In Zeiten knapper finanzieller Ressourcen ist die Ausbildung möglichst effektiv organisiert. Im Bereich der Freiwilligen Feuerwehren werden die breit gestreuten Ausbildungen (Grundausbildungen) an die Standorte der jeweiligen Feuerwehr verschoben, da in diesem Bereich auch die Ausbilder auf [[Ehrenamt|freiwilliger Basis]] und daher kostengünstig arbeiten. Anders ist es bei Spezialausbildungen, bei der man auf spezielle Einrichtungen zurückgreifen muss, die meist nur in zentralen Ausbildungseinrichtungen wie in Feuerwehrschulen oder Stützpunktfeuerwehren vorzufinden sind. |
|||
Im Jahr [[21 v. Chr.]] wurde eine erste Feuerwehr mit 600 [[Sklave]]n gegründet. Zur Zeit des Kaisers [[Augustus]] folgte dann ein Feuerlösch-Corps, das aus 7 [[Kohorte]]n zu je 420 - 600 Mann bestand. Jede Kohorte war für zwei Stadtteile in Rom zuständig. |
|||
Zum Schutz des Personals gibt es vereinzelt einen Fachberater [[Seelsorge]] (auch Feuerwehr-Seelsorger genannt).<ref>{{Internetquelle |autor=Hanjo von Wietersheim |url=http://www.feuerwehrseelsorge.de/vorst.htm |titel=Feuerwehrseelsorge |titelerg=Dasein für die, die anderen helfen. |hrsg= |werk=www.feuerwehrseelsorge.de |datum=2003-07-15 |abruf=2024-07-23 |sprache= |format= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210620043217/http://www.feuerwehrseelsorge.de/vorst.htm |archiv-datum=2021-06-20 |offline=ja }}</ref> Dieser unterstützt die Rettungskräfte mit Gesprächen und hilft ihnen so, schwierige Situationen und Eindrücke zu verarbeiten. Ähnliche Systeme gibt es in Deutschland flächendeckend auch für Betroffene (z. B. die [[Notfallseelsorge]] oder die [[Psychosoziale Notfallversorgung]] (PSNV)). |
|||
Die Römer kannten noch keine Schläuche, obwohl sie Meister der [[Löschwasserversorgung|Wasserförderung]] waren. Statt dessen gehörten zur Ausrüstung: Spritzen, Eimer, Leitern, Stangen, Decken, Körbe, Schwämme, Besen, Lappendecken (mit Wasser getränkt zum Schutz der Nachbarhäuser), Einreißhaken, Sägen und Hämmer. In den Feuerlöschkohorten gab es Wasserträger, Spritzenleute, Leute mit Löschdecken und für die Beleuchtung Zuständige am Einsatzort. |
|||
=== |
=== Jugendarbeit === |
||
{{Hauptartikel|Jugendarbeit in der Feuerwehr}} |
|||
[[Datei:jugendfeuerwehr.jpg|mini|[[Jugendfeuerwehr]] bei einer Übung]] |
|||
In vielen Ländern gibt es Abteilungen der Feuerwehr, die sich speziell um die Anwerbung von [[Jugend|jungen Menschen]] kümmern. |
|||
In manchen Ländern – etwa Deutschland – wird angesichts der zurückgehenden Zahl von Einsatzkräften bei Freiwilligen Feuerwehren versucht, mit Werbe- und Imagekampagnen neue Mitglieder zu gewinnen. Durch Jugendarbeit in den [[Jugendfeuerwehr]]en wird versucht, Kinder und Jugendliche für den Einsatz in der Feuerwehr zu begeistern, sodass sie bei entsprechendem Alter und Qualifikation im Feuerwehrdienst mit eingesetzt werden können. In vielen Gemeinden werden [[Jugendarbeit in der Feuerwehr#Kinderfeuerwehr|Kinderfeuerwehr]]en angeboten. |
|||
Im [[Mittelalter]] erlebte der Brandschutz einen großen Rückschritt. [[Feuer]] galt als eine Strafe [[Gott]]es, in die nicht eingegriffen werden durfte. So versuchte man, das Feuer mit Altartüchern zurückzudrängen und die Häuser mit Weihwasser zu besprengen. Eigentlicher Brandschutz galt vielfach als [[Gotteslästerung]]. In der Regel wurde nicht gelöscht, sondern die Bewohner flüchteten vor dem Feuer. |
|||
Beispiele: |
|||
So brannte zum Beispiel [[Lübeck]] allein im [[12. Jahrhundert]] mehrfach ab. [[Straßburg]] brannte im [[14. Jahrhundert]] achtmal nieder. Neben Feuern aus Unachtsamkeit und Brandschatzungen in Kriegen kam es häufig zu [[Brandstiftung]]en durch Banden von Mordbrennern. Erst ab dem Ende [[14. Jahrhundert]] brannte es weniger, da ab diesem Zeitpunkt solider gebaut wurde und mehr Steine für die Bauten verwendet wurden. |
|||
:[[Jugendfeuerwehr]] für Deutschland oder [[Feuerwehrjugend]] für Österreich. |
|||
=== Feuerwehrsport === |
|||
Im [[13. Jahrhundert|13.]] - [[14. Jahrhundert]] griffen die ersten Feuerlöschverordnungen. Diese enthielten zum Beispiel, dass abends ab einer bestimmten Zeit alle Feuer ausgemacht werden mussten. Dies wurde vom Nachtwächter kontrolliert. So wurde unter anderem geregelt, dass Wein- und Wasserträger bei Feuer sofort mit ihren Eimern [[Wasser]] zur Brandstelle bringen mussten. Es wurden Nachtwachen eingerichtet, die Feuer in der Stadt zu melden hatten. |
|||
{{Hauptartikel|Feuerwehrsport}} |
|||
[[Datei:FwOl1993Loeschangriff01.jpg|mini|X. Internationale Feuerwehrsportwettkämpfe des CTIF 1993 in Berlin, Disziplin Löschangriff FF – Sieger: Mannschaft [[Freiwillige Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach|FF Beselich-Obertiefenbach]]]] |
|||
Der Feuerwehrsport ist eine Sportart, die aus vielen Bereichen der Feuerwehrarbeit heraus entstanden ist. |
|||
Körperliche [[Fitness]] und [[Sport]] bilden nach wie vor eine der entscheidenden Grundlagen zur Gewährleistung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute. Bei der zum großen Teil [[ehrenamt]]lichen Arbeit in den Freiwilligen Feuerwehren ist es unabdingbar, psychischen und physischen Belastungen gewachsen zu sein, die nur allzu oft an der Grenze dessen liegen, wozu jeder einzelne im Stande ist. |
|||
Vermehrt wurden Wasserschöpfstellen durch [[Pumpwerk]]e ständig mit Wasser versorgt und es entstanden nach und nach [[Wasserwerk]]e. |
|||
Die Festigung der Gesundheit, die Entwicklung der notwendigen Eigenschaften sowie die Vervollkommnung der Fertigkeiten der Kameraden werden am wirksamsten durch die Vereinigung der Einsatztätigkeit mit besonderen sportlichen Übungen und den verschiedensten Sportarten auf der Basis einer allseitigen sportlichen Ausbildung gewährleistet. Die zur ständigen Verbesserung der körperlichen Fitness am ehesten geeignete Sportart ist neben Ausdauer und Schnellkraft der angewandte Feuerwehrsport. |
|||
Als Ausrüstung standen nur Ledereimer, Wasserfässer, Feuerhaken und Dachkrücken zur Verfügung. Ab dem [[14. Jahrhundert]] gab es einfache Spritzen, die zunächst mit Eimern gespeist wurden. Im [[17. Jahrhundert]] wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder war; später wurde das Leder vernietet. Mitte des [[18. Jahrhundert]] sind [[Hanf]]schläuche nachgewiesen, die aber erst 100 Jahre später zuverlässig eingesetzt werden konnten, nachdem sie eine Gummi-Einlage erhalten hatten. |
|||
Der Feuerwehrsport bildet einen Komplex spezieller Übungen, die nach ihrem Charakter und nach der Bewegungsstruktur weitestgehend der Tätigkeit der Feuerwehrleute beim Einsatz entsprechen. |
|||
=== Gründung von Feuerwehren === |
|||
== Schutzpatron == |
|||
In den [[USA]] wurden bereits im späten [[17. Jahrhundert]] die ersten Feuerwehren ins Leben gerufen, doch in [[Europa]] wurden die ersten [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehren]] nicht vor Mitte des [[19. Jahrhundert]] gegründet. |
|||
[[Datei:Weingarten Feuerwehr.jpg|mini|St. Florian auf Feuerwehrhaus]] |
|||
In vielen Ländern gilt der [[Florian von Lorch|Heilige Florian]] als Schutzpatron der Feuerwehr, der bei Dürre, Brandgefahr und Unfruchtbarkeit der Felder angerufen wird. Ursache ist das Attribut Wassereimer (Attribut des [[Märtyrer|Martyriums]] des römischen Soldaten, des [[Ertränken]]s in der [[Enns (Fluss)|Enns]]), mit dem der Heilige mit Helm immer dargestellt wird. Deshalb werden Feuerwehrleute im deutschsprachigen Raum auch als ''Floriani-'' oder ''Floriansjünger'' bezeichnet. In manchen Ländern wie Deutschland oder Österreich tragen auch manche Feuerwehreinrichtungen oder Fahrzeuge den taktischen Namen, der sich dann auch auf den [[Funkrufname]]n ausweitet. |
|||
In ländlichen Regionen wird am [[Gedenktag]] des Heiligen, am 4. Mai, eine ''Florians-'' oder ''Florianimesse'' abgehalten, an der die Feuerwehrleute des Ortes in [[Ausgehuniform]] teilnehmen. Durch Veranstaltungen wie dem ''[[Tag der offenen Tür]]'' wird die Feuerwehr der Öffentlichkeit präsentiert. |
|||
Durch die sich entwickelnde [[Industrialisierung]] Ende des [[18. Jahrhundert]]s in [[Europa]] stieg die Gefahr durch [[Großbrand|Großbrände]] in den Industrieanlagen erheblich. Auch durch die Verschärfung der [[Soziale Frage|Sozialen Frage]] stieg die Brandgefahr, da durch die beschränkten Platzverhältnisse in den Wohnungen der [[Arbeiter]] die Brandgefahr durch Öfen und Feuerstellen erheblich stieg. |
|||
In der Schweiz ist die [[Agatha von Catania|heilige Agatha]] die Schutzpatronin der Feuerwehren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagblatt.ch/thema/agatha-von-catania |titel=Agatha von Catania |werk=Tagblatt |datum=2023-02-04 |sprache=de |abruf=2024-11-28}}</ref> Da die [[Barbara von Nikomedien|heilige Barbara]], als eine der [[Vierzehn Nothelfer|14 Nothelfer]], eine Helferin gegen Feuersgefahr ist, gilt sie unter anderem auch als Schutzpatronin der Feuerwehrleute, neben einigen anderen Berufen. Sie wird z. B. im Sprengdienst der Österreichischen Feuerwehr verehrt.<ref>{{Internetquelle |autor=Koloszar |url=https://www.bfkdo-wiener-neustadt.at/organisation/sonderdienste/30-sprengdienst |titel=BFKDO Wiener Neustadt |titelerg=Sonderdienste – Sprengdienst |werk=www.bfkdo-wiener-neustadt.at |abruf=2016-12-15}}</ref> |
|||
== Ausrüstung == |
|||
Durch die beginnende Politikverdrossenheit Mitte des [[19. Jahrhundert]]s (''[[Biedermeier]]'') und die sich bildenden [[Turnerverein]]e entstanden auch um die [[1850er]] die ersten Freiwilligen Feuerwehren. Diese nannten sich meist "Freiwillige Rettungsschar". Die Ausrüstungen dieser Scharen waren meist selbst bezahlt und bestanden aus nicht viel mehr als einer Uniform, Mützen und ein paar Stiefeln. |
|||
[[Datei:Löschzug.jpg|mini|Löschzug vor einem Feuerwehrhaus in Deutschland]] |
|||
[[Datei:Feuerloeschboot BS.jpg|mini|links|[[Feuerlöschboot]] auf dem [[Rhein]] in [[Basel]]]] |
|||
{{Hauptartikel|Feuerwehrausrüstung}} |
|||
Um die ihr übertragenen Aufgaben erfüllen zu können, verfügt die Feuerwehr in der Neuzeit über eine Vielzahl von [[Feuerwehrausrüstung|technischem Gerät]]. Dies umfasst neben den [[Feuerwehrfahrzeug]]en auch deren Beladung und die persönliche [[Ausrüstung von Feuerwehrangehörigen|Ausrüstung eines jeden Feuerwehrangehörigen]], die in einem [[Feuerwehrhaus]] untergebracht sind. Diese Ausrüstung dient dazu, vor Gefahren des Feuerwehrdienstes bei Ausbildung, Übung und Einsatz zu schützen. In den meisten Ländern besteht diese aus einem Feuerwehrschutzanzug, einem Schutzhelm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen. |
|||
Anfang der [[1870er]] bildeten sich in den Betrieben und Firmen freiwillige Fabrikfeuerwehren, die meist von den Fabrikbesitzern unterstützt und finanziert wurden. |
|||
Darüber hinaus kommen bei der Feuerwehr auch Kommunikationssysteme, wie [[BOS-Funk]]systeme, analog oder digital, sowie Technik zur [[Alarmierungssysteme der Feuerwehr|Alarmierung der Feuerwehrangehörigen]] zum Einsatz. |
|||
In den folgenden Jahren bildeten freiwillige Feuerwehren, die meist aus den bereits bestehenden Rettungsscharen und den Fabrikfeuerwehren fusionierten. |
|||
In vielen Ländern gehören auch [[Rettungshund]]e zur Feuerwehr. Sie werden hauptsächlich im Katastrophenhilfsdienst nach [[Erdbeben]] oder anderen [[Katastrophe]]n, aber auch bei der Suche nach vermissten Personen eingesetzt. |
|||
Bis zum Ende der [[1920er]] Jahre gab es ein ähnlich vielfältiges Feuerwehrleben wie es dies heutzutage gibt. |
|||
In vielen Ländern ist die Feuerwehr auch für den [[Rettungsdienst]] zuständig und hält somit entsprechende Fahrzeuge und Geräte vor, wie in Deutschland, wo diese Aufgabe überwiegend im Bereich von [[Berufsfeuerwehr]]en wahrgenommen wird. |
|||
In den Jahren [[1933]] bis [[1945]] während des [[Nationalsozialismus]] wurden die Feuerwehren von der politischen Führung häufig instrumentalisiert und zu feuerwehrfremden Zwecken eingesetzt. |
|||
== Finanzierung == |
|||
Durch die Teilung Europas und die unterschiedlichen politischen Systeme bildeten sich in den Jahren zwischen [[1945]] und [[1990]] auch unterschiedliche Organisationsformen innerhalb der Feuerwehren heraus. Die Feuerwehren im so genannten [[Ostblock]] wurden auch wieder politisch instrumentalisiert. |
|||
Aufgrund des fehlenden flächendeckenden Schutzes bzw. der Kosten von Berufsfeuerwehren wird in Ländern ohne freiwillige Systeme zunehmend versucht, solche zu etablieren. So gibt es in [[Griechenland]] von der [[ESEPA]] veranstaltete Sommercamps mit Einsatzkräften von Freiwilligen Feuerwehren aus anderen Ländern, die bei der Bekämpfung von [[Waldbrand|Waldbränden]] helfen. |
|||
Aber auch in Gebieten mit einem hohen Anteil von Freiwilligen Feuerwehren wird der finanzielle Anteil, der durch die Bevölkerung beispielsweise in Form von Spenden oder Erlösen aus Festveranstaltungen aufgebracht wird, im Verhältnis zu den Ausgaben, die die öffentliche Hand tätigt, häufig zunehmend höher. |
|||
''Hauptartikel'': |
|||
:für '''Deutschland''' [[Feuerwehr in Deutschland#Geschichte|Geschichte der Feuerwehr in Deutschland]] |
|||
:für '''Österreich''' [[Feuerwehr in Österreich#Geschichte|Geschichte der Feuerwehr in Österreich]] |
|||
== Feuerwehrleute in Europa == |
|||
==Sonstiges== |
|||
Die nachfolgende Statistik zeigt die Anzahl und die Anteile der aktiven erwachsenen Feuerwehrangehörigen in einigen wesentlichen europäischen Staaten auf. |
|||
{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:right" |
|||
!Land |
|||
!Einwohner |
|||
!Gesamtanzahl<br />Feuerwehrangehörige |
|||
!Verhältnis von<br />Feuerwehr­angehörigen<br />zu Einwohnern |
|||
!Freiwillige<br />Feuerwehr­angehörige |
|||
!Berufs­feuerwehr­angehörige |
|||
!Teilzeit­feuerwehr­angehörige |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{DNK}} ||5.786.000||6.984 |
|||
|0,12 %||ca. 1.200<ref name="TV-SYD">{{Internetquelle |autor=Peter Elgaard |url=https://www.tvsyd.dk/fantastiske-faellesskaber/frivillige-brandvaern-en-tysk-tradition-i-sonderjylland |titel=Frivillige brandværn – en tysk tradition i Sønderjylland |hrsg=TV SYD |datum=2018-03-05 |abruf=2022-04-13}}</ref>||1.386||4.416 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{DEU}} ||83.020.000||1.042.600 |
|||
|1,26 %||994.042||48.558||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{FIN}} ||5.474.000||19.267 |
|||
|0,35 %||11.615||3.846||3.806 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{FRA}} ||66.628.000||255.050 |
|||
|0,38 %||198.800||56.250||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{GRC}} ||10.788.000||15.927 |
|||
|0,15 %||2.178||13.749||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{ITA}} ||61.000.000||48.930 |
|||
|0,08 %||20.060||28.870||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{AUT}} ||8.859.000||255.865 |
|||
|2,89 %||255.865||2.568||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{POL}} ||38.411.000||676.193 |
|||
|1,76 %||645.842||30.351||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{RUS}} ||146.781.000||1.227.600 |
|||
|0,84 %||956.600||271.000||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{CHE}} ||8.500.000||81.295 |
|||
|0,96 %||80.110||1.185||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{CZE}} ||10.650.000||80.112 |
|||
|0,75 %||67.149||12.963||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{GBR}} ||64.903.000||60.500 |
|||
|0,09 %||1.400||40.100||19.000 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{NLD}} ||17.282.000||24.003 |
|||
|0,14 %||19.646||4.357||0 |
|||
|- |
|||
|style="text-align:left"| {{BEL}} ||10.667.000||17.749 |
|||
|0,17 %||12.230||5.519||0 |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Stand: 2019<ref name="CTIF-WFS">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019 |werk=www.ctif.org |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |format=PDF |abruf=2021-08-11}}</ref> |
|||
=== Ausbildung === |
|||
== Akzeptanz in der Bevölkerung == |
|||
Für den Feuerwehrdienst sind zahlreiche Ausbildungen notwendig. Deshalb müssen Lehrgänge und Übungen regelmäßig von Feuerwehrleuten besucht werden. Beispielsweise muß jeder [[Atemschutzgerät|Atemschutzgeräteträger]] mindestens einmal im Jahr, eine Übungsstrecke durchlaufen. |
|||
Durch die hohe Durchdringung aller Bevölkerungsschichten mit Feuerwehrmitgliedern liegen diese im Vertrauen, das ihnen die Bevölkerung entgegenbringt, immer an Spitzenplätzen gegenüber anderen Berufsgruppen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nim.org/presse/artikel/feuerwehrleuten-sanitaetern-und-pflegeberufen-schenken-die-deutschen-vertrauen |titel=Feuerwehrleuten, Sanitätern und Pflegeberufen schenken die Deutschen Vertrauen |titelerg=Ergebnisse der Studie „Trust in Professions 2018“ des GfK Vereins |werk=www.nim.org |hrsg=Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V. – Gründer der GfK |datum=2018-03-21 |abruf=2024-03-23}}</ref> So führt die Zeitschrift [[Reader’s Digest]] alljährlich eine der größten Studien europaweit durch: die ''Readers Digest European Trusted Brands''. So wählten im März 2019 von 7.037 Lesern in Deutschland die Feuerwehrleute als Berufsstand mit dem höchsten Vertrauenswert von 93 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://readersdigest-verlag.com/de/presse/item/vertrauen-feuerwehr |titel=Feuerwehrleute genießen höchstes Vertrauen |werk=readersdigest-verlag.com |hrsg=[[Reader’s Digest]] Deutschland, Verlag Das Beste GmbH, Stuttgart |datum=2019-05 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210307115201/https://readersdigest-verlag.com/de/presse/item/vertrauen-feuerwehr |archiv-datum=2021-03-07 |abruf=2020-03-06}}</ref> |
|||
Weitere Lehrgänge für: |
|||
*[[Maschinist]]enlehrgang |
|||
*[[Truppmann]]- /[[Truppführer]]lehrgang |
|||
*[[Gruppenführer (Feuerwehr)|Gruppenführer]]lehrgang |
|||
*Bedienung von Hubrettungsfahrzeugen (z.B. [[Drehleiter]]) |
|||
*Hinweise bei Einsätzen mit [[Gefahrgut|gefährliche Stoffen und Gütern]] |
|||
Seit Jahren stehen Feuerwehrleute im Ranking weltweit an der Spitze. In vielen Regionen der Welt verlassen sich die Menschen besonders auf die Feuerwehr und bringen ihr am meisten Vertrauen entgegen. In 11 von 20 untersuchten Ländern rangieren Feuerwehrleute nicht nur vor allen anderen Berufen im Ranking, sondern sie dürfen sich auch noch über besonders hohe Vertrauenswerte von meist 90 Prozent und mehr freuen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nim.org/compact/fokusthemen/berufe-vertrauensbonus |titel=Berufe mit Vertrauensbonus |werk=www.nim.org |hrsg=Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V., Nürnberg |datum=2018-03 |abruf=2021-08-19}}</ref> |
|||
==== Jugendarbeit ==== |
|||
== Siehe auch == |
|||
Um möglichen Nachwuchsproblemen entgegen zu wirken, bemüht sich die Feuerwehr seit einigen Jahrzehnten sehr stark um die [[Jugend]]. Für sie gibt es [[Jugendfeuerwehr]]en. |
|||
{{Portal|Feuerwehr|suffix=Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Feuerwehr}} |
|||
* [[Portal:Feuerwehr/Themenliste|Themenliste Feuerwehr]] |
|||
* [[CTIF]] |
|||
* [[Feuerwehr in Deutschland]], [[DIN 14675]], [[Brandmeldeanlage]], [[Brandmelder]], [[Feuerspritze]] |
|||
* [[Feuerwehr in Österreich]] |
|||
* [[Liste der Abkürzungen bei der Feuerwehr]] |
|||
* [[Liste von Feuerwehrmuseen]] |
|||
* [[Conrad-Dietrich-Magirus-Preis|Feuerwehr-„Oscar“]] |
|||
== Literatur == |
|||
* Klaus Fischer: ''Die Fahrzeuge der Feuerwehr.'' EDITION XXL, München 2004, ISBN 3-89736-325-9. |
|||
* Klaus Fischer: ''Das große Feuerwehr-Typenbuch.'' GeraMond Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7654-7791-1. |
|||
In der Öffentlichkeit ist die Feuerwehr besonders durch ihre [[Kameradschaft]] in [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehren]] sowie in [[Berufsfeuerwehr]]en bekannt. Da Feuerwehrleute sich im Einsatz aufeinander verlassen können und unter Umständen einander ihr Leben anvertrauen, ist eine ausgeprägte Kameradschaft wichtig. |
|||
* Hans G. Kernmayr: ''Der Goldene Helm – Werden, Wachsen und Wirken der Feuerwehren.'' 2. Aufl., 1998 (1. Aufl. Verlag Pohl & Co., München 1956). |
|||
Gerade in kleinen Orten ist die Feuerwehr ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. Der Prozentsatz, den die Feuerwehrkameraden an der Ortsbevölkerung stellt ist in diesen Orten wesentlich höher als in städtischen Gebieten. Sehr häufig waren auch schon die Väter oder Großväter der Kameraden bei der Feuerwehr (''siehe auch'' [[Tradition]]). |
|||
* Wolf-Dieter Prendke, Hermann Schröder: ''Lexikon der Feuerwehr''. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-015767-1. |
|||
* [[Rainer Crummenerl]]: ''Feuerwehr.'' Was ist was, Bd. 114, München 2002, ISBN 3-7886-1501-X. |
|||
==== Kameradschaftsabende ==== |
|||
* Hamilton: ''Handbuch für den Feuerwehrmann.'' Boorberg, Stuttgart 2004, ISBN 3-415-03176-4. |
|||
* Sissy Morgenroth, Stefanie Schindler: ''Feuerwehralltag: Eine soziologische Untersuchung zur Lebensführung von Feuerwehrmännern im 24-Stunden-Wachalltag (Arbeit und Leben im Umbruch).'' Rainer Hampp Verlag, Augsburg 2012, ISBN 978-3-86618-689-7. |
|||
Bei regelmäßigen ''Kameradschaftsabenden'' trifft sich die Mannschaft außerdienstlich, um ihre Kameradschaft zu pflegen. In der Regel gehen die Feuerwehrmänner gemeinsam Essen oder Trinken, es gibt jedoch auch Grillabende oder andere gemeinsame Aktionen. An größeren Festen ([[Weihnachten]], [[Ostern]], [[Neujahr]], etc.) finden vermehrt Kameradschaftsabende statt. |
|||
* [https://www.ffb.kit.edu/411.php/ ''Internationale Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF – Tagungsbände ab 1993''] auf der Website der Forschungsstelle für Brandschutztechnik am [[Karlsruher Institut für Technologie]] |
|||
=== Schutzpatron === |
|||
Der Schutzheilige der Feuerwehren in den südlicheren deutschsprachigen Gebieten ist der [[St. Florian|Heilige Florian]]. Zu seinen Ehren finden oft Florianifeiern im Mai statt. Er ist auch der Schutzheilige in den [[Niederlande]]n. In den nördlicheren, deutschsprachigen Gebieten ist die [[Heilige Agatha]] die Schutzpatronin der Feuerwehren. Die Feiertage für sie sind oft im Februar angesetzt. |
|||
In einigen Regionen werden auch [[Fahrzeugweihe]]n beziehungsweise Fahrzeugsegnungen durchgeführt. |
|||
=== Probleme der Feuerwehr === |
|||
Vielerorts wird die Feuerwehr von der Bevölkerung als nur eine reine Notwendigkeit angesehen, die zwar solange nichts passiert, nichts kosten soll, aber wenn es notwendig ist, schnell und professionell vor Ort sein muss. Wie auf allen Ebenen kämpft auch die Feuerwehr oftmals mit finanziellen Problemen. Aber vor allem [[Freiwillige Feuerwehr]]en kämpfen in der heutigen Arbeitswelt mit den Arbeitgebern, da die Kameraden häufig nicht zu notwendigen Einsätzen ihren Arbeitsplatz verlassen dürfen. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
<!-- Weblinks einzelner Länder nur auf die Feuerwehrseiten der Länder eintragen – alle anderen die nicht international sind, werden ausnahmslos gelöscht --> |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
{{Commonscat|Firefighting|Feuerwehr}} |
|||
* {{DNB-Portal|4017013-5}} |
|||
* {{HLS|7788|Autor=[[Anne-Marie Dubler]]}} |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
*[http://www.ctif.org/ Internationaler Feuerwehrverband] |
|||
<references responsive/> |
|||
*[http://www.dfv.org/ Deutscher Feuerwehrverband] |
|||
*[http://www.oebfv.or.at/ Österreichischer Bundesfeuerwehrverband] |
|||
*[http://www.swissfire.ch/ Schweizerischer Feuerwehrverband] |
|||
*http://www.feuerwehr.ch/ - private Homepage in der Schweiz |
|||
*http://www.feuerwehr.de/ - private Homepage in Deutschland |
|||
*http://www.fireworld.at/ - private Homepage in Österreich |
|||
*http://www.feuerwehr.net/ - private internationale Seite |
|||
*http://www.sondereinsatz.com/ - private Seite mit Infos |
|||
*http://www.einsatzleitung.info/ - private Seite zum Thema Einsatzleitung in der FW |
|||
''Siehe auch:'' [[THW]], [[Feuerwehr in Deutschland]], [[Feuerwehr in Österreich]], [[Portal Feuerwehr]] , [[Themenliste Feuerwehr]] |
|||
{{Navigationsleiste Feuerwehr in Europa}} |
|||
[[en:Firefighter]] |
|||
{{Normdaten|TYP=s|GND=4017013-5|LCCN=sh85048470}} |
|||
[[fr:sapeur-pompier]] |
|||
[[nl:Brandweer]] |
|||
[[Kategorie:Feuerwehr| ]] |
|||
{{msg:Kandidat}} |
Aktuelle Version vom 3. Juni 2025, 08:26 Uhr
Feuerwehr | |
---|---|
![]() Feuerwehr im Einsatz
| |
internationale Notrufnummer | |
![]() |
112 |
nationale Notrufnummern zur Feuerwehr | |
![]() |
112 oder 100 |
![]() |
193 |
![]() |
132 |
![]() |
112 |
![]() |
18 oder 112 |
![]() |
199 oder 112 |
![]() |
102 |
![]() |
115 oder 112 |
![]() |
112 |
![]() |
118 |
![]() |
112 |
![]() |
122 |
![]() |
112 oder 998 |
![]() |
118 oder 112 |
![]() |
150 oder 112 |
![]() |
080 oder 112 |
![]() |
150 oder 112 |
![]() |
105 oder 112 |
![]() |
999 oder 112 |
![]() |
911 |
Diese Tabelle ist nur eine Übersicht einiger Länder. Weitere findet man im Artikel Notruf. |
Die Feuerwehr ist entweder eine berufsmäßige oder freiwillige Organisation, die in der Regel von der betreffenden Gemeinde unterhalten wird, mit der Aufgabe, bei Bränden, Unfällen, Überschwemmungen und ähnlichen Ereignissen Hilfe zu leisten, d. h. Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten sowie die Umwelt zu schützen, zu löschen und zu bergen, wobei der Menschenrettung Priorität zukommt.[1]
Da in den letzten Jahrzehnten die Zahl der Brände stark zurückgegangen ist, übernimmt die Feuerwehr zunehmend Aufgaben, die über die traditionelle Brandbekämpfung hinausgehen. Die Art der neu übernommenen Aufgaben und die Strukturen der Feuerwehren sind regional sehr unterschiedlich. So kann auch die Verhinderung von Umweltschäden Auslöser für einen Feuerwehreinsatz sein. Aber auch bei Verkehrsunfällen steht die Feuerwehr zur Verfügung und leistet Hilfe. Hier werden zum Beispiel Personen aus Autowracks befreit oder auslaufende Betriebsstoffe abgestreut, sodass sich diese nicht auf der Straße oder in das Grundwasser bzw. Kanalisation verteilen können.[2]
Verständigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Üblicherweise hat jeder Staat eine einheitliche Notrufnummer, mit der die Feuerwehr telefonisch verständigt werden kann.
In der Europäischen Union wurde zusätzlich im Jahr 1991 der gemeinsame Euronotruf 112, eine einheitliche Notrufnummer für Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei, beschlossen, der sich im Rahmen der damals die EU umfassenden Staaten in der Regel durchgesetzt hat. In der Zwischenzeit wurde diese Notrufnummer auch in den neuen Mitgliedsländern eingeführt. Seit Dezember 2008 ist in jedem Mitgliedsland der EU die Feuerwehr auch unter 112 erreichbar.[3] Auch weitere Staaten außerhalb der EU, wie die Schweiz und Norwegen, haben sich dem Euronotruf angeschlossen. Zudem gilt in den meisten Staaten auch die alte Notrufnummer weiterhin. Welche Organisation oder Behörde den Euronotruf entgegennimmt, ist länderspezifisch geregelt. Auch inwieweit der Euronotruf bereits die alte Notrufnummer ersetzt hat oder ob dieser vor allem für fremdsprachige Benachrichtigungen zur Verfügung steht, unterscheidet sich von Land zu Land.
Organisationsformen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Feuerwehr kann:
- eine technische bzw. organisatorische Einrichtung der Kommune sein,
- eine betriebliche Einrichtung (Werk- und Betriebsfeuerwehr) sein,
- ein privates Unternehmen sein, das im Auftrag der Kommune oder des Betriebes die Aufgaben einer Feuerwehr wahrnimmt (beispielsweise Falck in Dänemark),
- eine Truppengattung des Militärs sein oder, wie in Deutschland, zivil aufgestellt und ausschließlich für das Militär zuständig sein (Bundeswehrfeuerwehr).
Falls eine Freiwillige Feuerwehr in einer Gemeinde nicht zustande kommen sollte, kann in Deutschland auch eine in der Geschichte häufiger vorkommende Pflichtfeuerwehr eingeführt werden. Je nach Bevölkerungsstruktur und -dichte sind auch die Strukturen der Feuerwehrorganisationen unterschiedlich. Während in Deutschland, in Österreich oder in Südtirol die Freiwilligen Feuerwehren flächenmäßig den größten Teil des Brandschutzes abdecken, setzen andere Länder auf Stützpunktfeuerwehren mit hauptamtlichem Personal. Die Schweiz kennt in vielen Gemeinden die allgemeine Feuerwehrpflicht für Männer und Frauen. In den meisten Ländern existiert auch ein Brand- oder Katastrophenschutz aufgrund vorhandener militärischer Strukturen. Zugleich gibt es Länder, in denen mehrere dieser Strukturen vermischt oder parallel existieren.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Bereits im Alten Ägypten gab es organisierte Feuerlöscheinheiten.
Im Römischen Reich entstanden Millionenstädte wie Rom. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr dicht aneinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet. Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Im Jahr 21 v. Chr. wurde eine erste Feuerlöschtruppe mit 600 Sklaven gegründet.
Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. Für Feuermeldungen waren zunächst Türmer und Nachtwächter zuständig (Ruf: „Feurio!“[4]). Zuerst wurden die Innungen und Zünfte verpflichtet, im Notfall einzugreifen. Da sehr viele Gebäude Fachwerkbauten aus Holz waren und oft innerhalb der Stadtmauern auf engstem Raum errichtet wurden, kam es sehr oft zu Großbränden, bei denen ganze Stadtviertel abbrannten. Es wurden auch erstmals Feuerknechte in den Feuerlöschverordnungen verankert, sodass von den ersten Berufsfeuerwehren gesprochen werden kann, wie die Berufsfeuerwehr Wien, als deren Gründungsjahr 1686 angenommen wird.
Die feuerwehrtechnische Ausrüstung war in der vorindustriellen Zeit auf einfache Hilfsmittel wie Eimer, Leitern oder Einreißhaken beschränkt. Im 17. Jahrhundert wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder angefertigt wurde; später wurde das Leder vernietet. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden noch Handpumpen, sogenannte Feuerspritzen, verwendet, die von Pferden oder der Löschmannschaft an die Einsatzstelle gezogen wurden.[5]
In den USA wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten privatwirtschaftlich organisierten Berufsfeuerwehren gegründet. Teilweise wurden nur Häuser gelöscht, welche die Plakette eines solchen Unternehmens trugen.
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte im deutschsprachigen und darüber hinaus im gesamten Donauraum die Entwicklung eines flächendeckenden Feuerlöschsystems auf freiwilliger Basis ein.[6] Mehrere Feuerwehren beanspruchen den Titel der ältesten Freiwilligen Feuerwehr in Deutschland für sich. Bis auf wenige Unterbrechungen, etwa die Feuerschutzpolizei während der Zeit des Nationalsozialismus, stellt seither das System der Freiwilligen Feuerwehr neben der Pflicht-, Berufs- und Werkfeuerwehr den Hauptanteil zur Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes Deutschlands.
Mit Einsetzen der Industrialisierung zum Anfang des 20. Jahrhunderts erhöhte sich die Technikvorhaltung der Feuerwehren bedeutend. Mit verbrennungsmotorgetriebenen Fahrzeugen war nun ein Ausrüsten aller Feuerwehren mit leistungsfähigen Fahrzeugen und Feuerlöschpumpen möglich.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufgaben der Feuerwehr werden in den Gesetzen jedes Staates geregelt. International weit verbreitet ist die Zusammenfassung der Aufgaben mit den Schlagworten „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“.
Da in der deutschen Sprache der Begriff Bergen im Genfer Abkommen zum Schutze der Opfer des Krieges so definiert wird, dass unter Bergen auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer Gefahrenlage im Sinne von „Retten“ verstanden wird,[7] werden damit oftmals die beiden Begriffe Retten und Bergen gleichwertig eingesetzt. Für den Feuerwehrbereich im deutschsprachigen Raum gilt dagegen, dass sich das Retten nur auf lebendige Lebewesen bezieht. Geregelt ist dies beispielsweise in den beiden Normen DIN 14011 (für Deutschland) und ÖNORM F 1000 (für Österreich), in denen die Begriffe im Feuerwehrwesen definiert sind.
Retten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Retten ist die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen durch Sofortmaßnahmen (Erste Hilfe), die der Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit dienen. Aber auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer Zwangslage durch technische Rettungsmaßnahmen gehört zum Retten. Tätigkeitsfelder hierfür sind Brände, Überschwemmungen oder Verkehrsunfälle. Historisch bildete sich der Rettungsdienst oft aus den Feuerwehren heraus, wie in Österreich-Ungarn. Während er sich einerseits in vielen Ländern von der Feuerwehr gelöst hat und in anderen Organisationen aufging, bzw. sich selbstständig entwickelt hat, verblieb er z. B. in Teilen von Deutschland und in Teilen der USA innerhalb der Feuerwehr. In den meisten deutschen Städten mit Berufsfeuerwehren oder Freiwilligen Feuerwehren mit hauptamtlichen Kräften übernehmen diese auch ganz oder teilweise die Aufgaben des Rettungsdienstes, während in ländlichen Gebieten überwiegend die Hilfsorganisationen die rettungsdienstliche Versorgung sicherstellen. Kann bei einem Rettungsdiensteinsatz die Hilfsfrist nicht eingehalten werden, können auch Einheiten der Feuerwehr als First Responder alarmiert werden, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Mancherorts werden hierzu in den Feuerwehren organisierte Einheiten gebildet, die oft durch rettungsdienstlich oder medizinisch ausgebildetes Personal sowie entsprechend ausgestattete Fahrzeuge verfügen und ein wesentliches Bindeglied in der Rettungskette darstellen.[8]
Löschen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Löschen ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr. Bei diesem so genannten abwehrenden Brandschutz werden unterschiedlichste Brände mit Hilfe spezieller Ausrüstung bekämpft.
Im Laufe der Zeit ist jedoch die Anzahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen. Aufgrund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehr nehmen die technischen Hilfeleistungen stark zu – die Feuerwehr entwickelt sich zur Hilfeleistungsorganisation.
Bergen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Feuerwehr kann das Bergen von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren übernehmen.
Schützen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vorbeugende Maßnahmen (das Schützen) beinhalten im Wesentlichen Elemente des vorbeugenden Brandschutzes. Diese dienen der Vermeidung von Entstehungsbränden z. B. durch Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltungen oder konsequenter Brandschutzerziehung in der Bevölkerung, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und richtiges Verhalten in Notsituationen aufzuzeigen.
Besonders in Industrienationen wird dem Betriebsbrandschutz immer mehr Augenmerk geschenkt, sei es durch eigene betriebliche oder durch öffentliche Feuerwehren.
Darüber hinaus wird die Feuerwehr im Rahmen behördlicher Baugenehmigungsverfahren größerer Bauvorhaben hinzugezogen und um Stellungnahme gebeten. Weiterhin arbeitet die Feuerwehr in verschiedenen Fachgebieten bei der Erstellung von Standards mit.
Außerdem betreibt die Feuerwehr aktiven Umweltschutz, etwa durch die Eindämmung bei Ölunfällen, Binden von Ölspuren oder Kfz-Flüssigkeiten auf Straßen als Gefahrenabwehr, Aufnahme von Kfz-Flüssigkeiten als Amtshilfe und Schutz vor chemischen, biologischen sowie atomaren Gefahren.
Spezialgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In manchen Ländern hat die Feuerwehr im Rahmen der Grundaufgaben auch noch spezielle Aufgaben zu bewältigen. Unterschiedlich sind diese Aufgabengebiete auch insofern zu bewerten, ob die Spezialeinheiten für die Bevölkerung, bzw. deren Opfer insgesamt tätig werden sollen oder nur zur Unterstützung oder dem Schutz der eigenen Mannschaft.
Zu Spezialeinheiten zählen:
Höhenrettung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Aufgabenfeld der Feuerwehr gehört die Rettung aus Höhen und Tiefen. Die Arbeiten werden stets im Seil verrichtet und zeichnen sich durch stets mehrfache (redundante) Auslegung von Sicherungs- und Rettungssystemen aus.
Typische Einsätze für Höhenretter sind Herzinfarkte oder Schlaganfälle von Kranführern, Suizidversuche, Rettungseinsätze an Hochhäusern oder Kletterunfälle, Personen in Schächten oder Silos und Personen, die in große Tiefe abgestürzt sind, sowie Personenunfälle bei Antennenarbeiten auf Türmen und anderen erhöhten Standorten.
Dekontamination
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter Dekontamination versteht man das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen (Kontaminationen) von Personen, Objekten oder ungeschützten Flächen. Dieser Aufgabenbereich gehört damit zum ABC-Schutz. Die Gefährdungen können dabei radioaktiver, biologischer oder chemischer Natur sein. Die Feuerwehrleute tragen hierbei einen Chemikalienschutzanzug, der sie vor äußeren Einflüssen schützt. Dafür ist ein besonderes Training erforderlich und aufgrund der hohen Belastung kann eine Person nur etwa 20 bis maximal 25 Minuten im Einsatz sein, begrenzt durch den Atemluftvorrat im Atemschutzgerät. Nach Einsätzen mit Chemikalienschutzanzug im Bereich der Kontamination müssen die Anzüge und ihre Träger speziell dekontaminiert werden.
Feuerspringer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Feuerspringer sind Schnelleinsatz- und Vorauseinheiten der Feuerwehr, die bei Wald- und Flurbränden mit Fallschirmen über dem Brandgebiet abspringen und mit primitivsten Mitteln die Brandbekämpfung einleiten. Die USA haben als Teil des United States Forest Service (USFS) und des Bureau of Land Management (BLM) mit den Smokejumpern eine solche Einheit. Neben den USA verfügen auch Russland, mit den Awialessoochrana, sowie Kanada, mit den Parattack crews[9] des British Columbia Wildfire Service, über Feuerspringereinheiten. Solche Einheiten können auch zur Bildung einer Feuerschneise sowie zur Menschenrettung an unerreichbaren Stellen beitragen.
Katastrophenschutzhelfer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Katastrophenschutzhelfer sind eine freiwillige Einheit der Feuerwehr die bei Hochwasser, Sturmschäden sowie bei Massenanfall von Verletzten informiert werden. Katastrophenschutzhelfer sind eine gezielt universal einsetzbare Einheit in Krisen.
Personal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ausbildung und Dienst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau (siehe auch: Dienstgrade der Feuerwehr) richtet sich nach der Struktur der Feuerwehr im jeweiligen Staat. Je nach diesen Gegebenheiten erfolgt die Ausbildung eher zentral in Feuerwehrschulen oder dezentraler in den einzelnen Feuerwehren vor Ort oder auf Zwischenebenen wie Kreis oder Bezirk. Für höhere Funktionen im Feuerwehrwesen bestehen in manchen Ländern, wie in Tschechien oder an der Donau-Universität in Österreich[10] Studienmöglichkeiten an Universität oder Fachhochschulen.
Es unterscheiden sich auch die Ausbildungswege für die Berufsfeuerwehren und Freiwillige Feuerwehren. Berufsfeuerwehren führen ihre Ausbildung sehr oft während der üblichen Bereitschaftszeit aus, ergänzt durch einzelne fachspezifische Kurse. Bei den Freiwilligen Feuerwehren hingegen muss darauf Rücksicht genommen werden, dass die Feuerwehrmitglieder einem zivilen Beruf nachgehen und die Ausbildungen daher möglichst in den Tagesrandzeiten oder in anderen Freizeitblöcken absolviert werden.
Ein weiteres Kriterium der Ausbildungsarten stellen die verschiedenen Zertifizierungen und Qualitätsmanagements dar. Dies ist notwendig, um den einzelnen Feuerwehrmitgliedern für gleiche Tätigkeiten oder Funktionen auch eine gleiche Ausbildung angedeihen zu lassen.
In Zeiten knapper finanzieller Ressourcen ist die Ausbildung möglichst effektiv organisiert. Im Bereich der Freiwilligen Feuerwehren werden die breit gestreuten Ausbildungen (Grundausbildungen) an die Standorte der jeweiligen Feuerwehr verschoben, da in diesem Bereich auch die Ausbilder auf freiwilliger Basis und daher kostengünstig arbeiten. Anders ist es bei Spezialausbildungen, bei der man auf spezielle Einrichtungen zurückgreifen muss, die meist nur in zentralen Ausbildungseinrichtungen wie in Feuerwehrschulen oder Stützpunktfeuerwehren vorzufinden sind.
Zum Schutz des Personals gibt es vereinzelt einen Fachberater Seelsorge (auch Feuerwehr-Seelsorger genannt).[11] Dieser unterstützt die Rettungskräfte mit Gesprächen und hilft ihnen so, schwierige Situationen und Eindrücke zu verarbeiten. Ähnliche Systeme gibt es in Deutschland flächendeckend auch für Betroffene (z. B. die Notfallseelsorge oder die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)).
Jugendarbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In vielen Ländern gibt es Abteilungen der Feuerwehr, die sich speziell um die Anwerbung von jungen Menschen kümmern.
In manchen Ländern – etwa Deutschland – wird angesichts der zurückgehenden Zahl von Einsatzkräften bei Freiwilligen Feuerwehren versucht, mit Werbe- und Imagekampagnen neue Mitglieder zu gewinnen. Durch Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren wird versucht, Kinder und Jugendliche für den Einsatz in der Feuerwehr zu begeistern, sodass sie bei entsprechendem Alter und Qualifikation im Feuerwehrdienst mit eingesetzt werden können. In vielen Gemeinden werden Kinderfeuerwehren angeboten.
Beispiele:
- Jugendfeuerwehr für Deutschland oder Feuerwehrjugend für Österreich.
Feuerwehrsport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Feuerwehrsport ist eine Sportart, die aus vielen Bereichen der Feuerwehrarbeit heraus entstanden ist.
Körperliche Fitness und Sport bilden nach wie vor eine der entscheidenden Grundlagen zur Gewährleistung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute. Bei der zum großen Teil ehrenamtlichen Arbeit in den Freiwilligen Feuerwehren ist es unabdingbar, psychischen und physischen Belastungen gewachsen zu sein, die nur allzu oft an der Grenze dessen liegen, wozu jeder einzelne im Stande ist.
Die Festigung der Gesundheit, die Entwicklung der notwendigen Eigenschaften sowie die Vervollkommnung der Fertigkeiten der Kameraden werden am wirksamsten durch die Vereinigung der Einsatztätigkeit mit besonderen sportlichen Übungen und den verschiedensten Sportarten auf der Basis einer allseitigen sportlichen Ausbildung gewährleistet. Die zur ständigen Verbesserung der körperlichen Fitness am ehesten geeignete Sportart ist neben Ausdauer und Schnellkraft der angewandte Feuerwehrsport.
Der Feuerwehrsport bildet einen Komplex spezieller Übungen, die nach ihrem Charakter und nach der Bewegungsstruktur weitestgehend der Tätigkeit der Feuerwehrleute beim Einsatz entsprechen.
Schutzpatron
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In vielen Ländern gilt der Heilige Florian als Schutzpatron der Feuerwehr, der bei Dürre, Brandgefahr und Unfruchtbarkeit der Felder angerufen wird. Ursache ist das Attribut Wassereimer (Attribut des Martyriums des römischen Soldaten, des Ertränkens in der Enns), mit dem der Heilige mit Helm immer dargestellt wird. Deshalb werden Feuerwehrleute im deutschsprachigen Raum auch als Floriani- oder Floriansjünger bezeichnet. In manchen Ländern wie Deutschland oder Österreich tragen auch manche Feuerwehreinrichtungen oder Fahrzeuge den taktischen Namen, der sich dann auch auf den Funkrufnamen ausweitet.
In ländlichen Regionen wird am Gedenktag des Heiligen, am 4. Mai, eine Florians- oder Florianimesse abgehalten, an der die Feuerwehrleute des Ortes in Ausgehuniform teilnehmen. Durch Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür wird die Feuerwehr der Öffentlichkeit präsentiert.
In der Schweiz ist die heilige Agatha die Schutzpatronin der Feuerwehren.[12] Da die heilige Barbara, als eine der 14 Nothelfer, eine Helferin gegen Feuersgefahr ist, gilt sie unter anderem auch als Schutzpatronin der Feuerwehrleute, neben einigen anderen Berufen. Sie wird z. B. im Sprengdienst der Österreichischen Feuerwehr verehrt.[13]
Ausrüstung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die ihr übertragenen Aufgaben erfüllen zu können, verfügt die Feuerwehr in der Neuzeit über eine Vielzahl von technischem Gerät. Dies umfasst neben den Feuerwehrfahrzeugen auch deren Beladung und die persönliche Ausrüstung eines jeden Feuerwehrangehörigen, die in einem Feuerwehrhaus untergebracht sind. Diese Ausrüstung dient dazu, vor Gefahren des Feuerwehrdienstes bei Ausbildung, Übung und Einsatz zu schützen. In den meisten Ländern besteht diese aus einem Feuerwehrschutzanzug, einem Schutzhelm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen.
Darüber hinaus kommen bei der Feuerwehr auch Kommunikationssysteme, wie BOS-Funksysteme, analog oder digital, sowie Technik zur Alarmierung der Feuerwehrangehörigen zum Einsatz.
In vielen Ländern gehören auch Rettungshunde zur Feuerwehr. Sie werden hauptsächlich im Katastrophenhilfsdienst nach Erdbeben oder anderen Katastrophen, aber auch bei der Suche nach vermissten Personen eingesetzt.
In vielen Ländern ist die Feuerwehr auch für den Rettungsdienst zuständig und hält somit entsprechende Fahrzeuge und Geräte vor, wie in Deutschland, wo diese Aufgabe überwiegend im Bereich von Berufsfeuerwehren wahrgenommen wird.
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund des fehlenden flächendeckenden Schutzes bzw. der Kosten von Berufsfeuerwehren wird in Ländern ohne freiwillige Systeme zunehmend versucht, solche zu etablieren. So gibt es in Griechenland von der ESEPA veranstaltete Sommercamps mit Einsatzkräften von Freiwilligen Feuerwehren aus anderen Ländern, die bei der Bekämpfung von Waldbränden helfen.
Aber auch in Gebieten mit einem hohen Anteil von Freiwilligen Feuerwehren wird der finanzielle Anteil, der durch die Bevölkerung beispielsweise in Form von Spenden oder Erlösen aus Festveranstaltungen aufgebracht wird, im Verhältnis zu den Ausgaben, die die öffentliche Hand tätigt, häufig zunehmend höher.
Feuerwehrleute in Europa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nachfolgende Statistik zeigt die Anzahl und die Anteile der aktiven erwachsenen Feuerwehrangehörigen in einigen wesentlichen europäischen Staaten auf.
Land | Einwohner | Gesamtanzahl Feuerwehrangehörige |
Verhältnis von Feuerwehrangehörigen zu Einwohnern |
Freiwillige Feuerwehrangehörige |
Berufsfeuerwehrangehörige | Teilzeitfeuerwehrangehörige |
---|---|---|---|---|---|---|
![]() |
5.786.000 | 6.984 | 0,12 % | ca. 1.200[14] | 1.386 | 4.416 |
![]() |
83.020.000 | 1.042.600 | 1,26 % | 994.042 | 48.558 | 0 |
![]() |
5.474.000 | 19.267 | 0,35 % | 11.615 | 3.846 | 3.806 |
![]() |
66.628.000 | 255.050 | 0,38 % | 198.800 | 56.250 | 0 |
![]() |
10.788.000 | 15.927 | 0,15 % | 2.178 | 13.749 | 0 |
![]() |
61.000.000 | 48.930 | 0,08 % | 20.060 | 28.870 | 0 |
![]() |
8.859.000 | 255.865 | 2,89 % | 255.865 | 2.568 | 0 |
![]() |
38.411.000 | 676.193 | 1,76 % | 645.842 | 30.351 | 0 |
![]() |
146.781.000 | 1.227.600 | 0,84 % | 956.600 | 271.000 | 0 |
![]() |
8.500.000 | 81.295 | 0,96 % | 80.110 | 1.185 | 0 |
![]() |
10.650.000 | 80.112 | 0,75 % | 67.149 | 12.963 | 0 |
![]() |
64.903.000 | 60.500 | 0,09 % | 1.400 | 40.100 | 19.000 |
![]() |
17.282.000 | 24.003 | 0,14 % | 19.646 | 4.357 | 0 |
![]() |
10.667.000 | 17.749 | 0,17 % | 12.230 | 5.519 | 0 |
Stand: 2019[15]
Akzeptanz in der Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die hohe Durchdringung aller Bevölkerungsschichten mit Feuerwehrmitgliedern liegen diese im Vertrauen, das ihnen die Bevölkerung entgegenbringt, immer an Spitzenplätzen gegenüber anderen Berufsgruppen.[16] So führt die Zeitschrift Reader’s Digest alljährlich eine der größten Studien europaweit durch: die Readers Digest European Trusted Brands. So wählten im März 2019 von 7.037 Lesern in Deutschland die Feuerwehrleute als Berufsstand mit dem höchsten Vertrauenswert von 93 Prozent.[17]
Seit Jahren stehen Feuerwehrleute im Ranking weltweit an der Spitze. In vielen Regionen der Welt verlassen sich die Menschen besonders auf die Feuerwehr und bringen ihr am meisten Vertrauen entgegen. In 11 von 20 untersuchten Ländern rangieren Feuerwehrleute nicht nur vor allen anderen Berufen im Ranking, sondern sie dürfen sich auch noch über besonders hohe Vertrauenswerte von meist 90 Prozent und mehr freuen.[18]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Themenliste Feuerwehr
- CTIF
- Feuerwehr in Deutschland, DIN 14675, Brandmeldeanlage, Brandmelder, Feuerspritze
- Feuerwehr in Österreich
- Liste der Abkürzungen bei der Feuerwehr
- Liste von Feuerwehrmuseen
- Feuerwehr-„Oscar“
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Fischer: Die Fahrzeuge der Feuerwehr. EDITION XXL, München 2004, ISBN 3-89736-325-9.
- Klaus Fischer: Das große Feuerwehr-Typenbuch. GeraMond Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7654-7791-1.
- Hans G. Kernmayr: Der Goldene Helm – Werden, Wachsen und Wirken der Feuerwehren. 2. Aufl., 1998 (1. Aufl. Verlag Pohl & Co., München 1956).
- Wolf-Dieter Prendke, Hermann Schröder: Lexikon der Feuerwehr. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-015767-1.
- Rainer Crummenerl: Feuerwehr. Was ist was, Bd. 114, München 2002, ISBN 3-7886-1501-X.
- Hamilton: Handbuch für den Feuerwehrmann. Boorberg, Stuttgart 2004, ISBN 3-415-03176-4.
- Sissy Morgenroth, Stefanie Schindler: Feuerwehralltag: Eine soziologische Untersuchung zur Lebensführung von Feuerwehrmännern im 24-Stunden-Wachalltag (Arbeit und Leben im Umbruch). Rainer Hampp Verlag, Augsburg 2012, ISBN 978-3-86618-689-7.
- Internationale Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF – Tagungsbände ab 1993 auf der Website der Forschungsstelle für Brandschutztechnik am Karlsruher Institut für Technologie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Feuerwehr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anne-Marie Dubler: Feuerwehr. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. § 3 Abs. 1 und § 7 Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) NRW
- ↑ Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen. In: www.im.nrw. Land NRW, abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ 112: Einheitliche europäische Notrufnummer. Notfälle. In: europa.eu. Eurpäische Union – Generaldirektion Kommunikation, 5. Dezember 2024, abgerufen am 10. Januar 2025.
- ↑ Jacob Grimm: Über das Feuergeschrei. In: Kleinere Schriften. Band 5. Berlin 1871, S. 393–397 (google.de).
- ↑ Franz-Josef Sehr: Das Feuerlöschwesen in Obertiefenbach aus früherer Zeit. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 1994. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 1993, S. 151–153.
- ↑ Ausführlich: Blazek, Matthias: Unter dem Hakenkreuz: Die deutschen Feuerwehren 1933–1945. ibidem, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-89821-997-6, S. 9 f.
- ↑ Anmerkung in der ÖNORM F 1000
- ↑ Erst-Helfer-Systeme – Empfehlung des Ausschusses „Rettungswesen“. (PDF; 42 kB) In: Handbuch des Rettungswesens, Ergänzung 5/2002 auf www.rettungsdienst.info. 11. September 2002, abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ The Canadian Smokejumper. In: smokejumper.ca. British Columbia Wildfire Service, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Dezember 2022; abgerufen am 2. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Studium Brandschutz. Website. In: www.donau-uni.ac.at. Universität für Weiterbildung Krems, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Hanjo von Wietersheim: Feuerwehrseelsorge. Dasein für die, die anderen helfen. In: www.feuerwehrseelsorge.de. 15. Juli 2003, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2021; abgerufen am 23. Juli 2024.
- ↑ Agatha von Catania. In: Tagblatt. 4. Februar 2023, abgerufen am 28. November 2024.
- ↑ Koloszar: BFKDO Wiener Neustadt. Sonderdienste – Sprengdienst. In: www.bfkdo-wiener-neustadt.at. Abgerufen am 15. Dezember 2016.
- ↑ Peter Elgaard: Frivillige brandværn – en tysk tradition i Sønderjylland. TV SYD, 5. März 2018, abgerufen am 13. April 2022.
- ↑ Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019. In: www.ctif.org. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 11. August 2021.
- ↑ Feuerwehrleuten, Sanitätern und Pflegeberufen schenken die Deutschen Vertrauen. Ergebnisse der Studie „Trust in Professions 2018“ des GfK Vereins. In: www.nim.org. Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V. – Gründer der GfK, 21. März 2018, abgerufen am 23. März 2024.
- ↑ Feuerwehrleute genießen höchstes Vertrauen. In: readersdigest-verlag.com. Reader’s Digest Deutschland, Verlag Das Beste GmbH, Stuttgart, Mai 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2021; abgerufen am 6. März 2020.
- ↑ Berufe mit Vertrauensbonus. In: www.nim.org. Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V., Nürnberg, März 2018, abgerufen am 19. August 2021.