„Reichsbahndirektion“ – Versionsunterschied
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#WEITERLEITUNG [[Eisenbahndirektion]] |
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'''Reichsbahndirektionen''' (RBD bzw. Rbd) waren regionale Verwaltungseinheiten der 1920 gegründeten [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] (bis 1945/1949), [[Deutsche Reichsbahngesellschaft|Deutschen Reichsbahngesellschaft]] bzw. der [[Deutsche Reichsbahn in der DDR|Deutschen Reichsbahn der DDR]] (bis 1994). Sie wurden gebildet aus den Direktionen der Vorgängerbahngesellschaften und fungierten als Mittelbehörden in der Reichsbahnstruktur. |
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== Aufgaben == |
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Der Präsident einer RBD fasste die gesamten Reichsbahngeschäfte in seinem Bezirk zusammen und leitete sie voll verantwortlich; das waren vor allem die Betriebs- und Verkehrsabwicklung und alle fachlichen Aufgaben, die nicht dem Ministerium, einer Oberbetriebsleitung (später Generalbetriebsleitung), einem Zentralamt oder besonderen „Geschäftsführenden Direktionen“ vorbehalten waren. Bei letzteren wurden bestimmte Geschäfte mehrerer RBDen nur von einer geführt. Das traf in erster Linie auf das Werkstättenwesen zu (vor allem Reichsbahnausbesserungswerke, die als Ämter zählten), d.h. diese geschäftsführenden Direktionen leiteten und überwachten die Tätigkeit aller Werkstätten bei den Ausbesserungswerken ihres Gruppenbezirks, während die übrigen örtlichen RBDen mit der Verwaltung der Werkstätten nichts zu tun hatten. |
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Jede RBD war in der Regel in fünf Fachabteilungen aufgegliedert, die den Eisenbahnabteilungen des Reichsverkehrsministeriums bzw. der Deutschen Reichsbahngesellschaft entsprachen. |
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Nachfolgeinstitutionen der 1949 gegründeten [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] waren die Bundesbahndirektionen. Die Deutsche Reichsbahn der DDR führte die Bezeichnung Reichsbahndirektion bis zu Ihrem Aufgehen in der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn AG]] 1994 weiter. |
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Einzelne kleinere Reichsbahndirektionen wurden schon in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts größeren Direktionen zugeordnet, bzw. auf mehrere Direktionen aufgeteilt. |
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Die einzelnen Direktionen erhielten Kennbuchstaben, mit denen auch die Bahnhofskürzel der jeweiligen Direktion begannen. |
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== [[Deutschland]] == |
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Die Deutsche Reichsbahn (ohne Gruppenverwaltung Bayern) war 1927 gegliedert in 24 Reichsbahndirektionen: |
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*'''A''' [[Reichsbahndirektion Hamburg|Reichsbahndirektion Altona]] (später Hamburg) |
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*'''B''' [[Reichsbahndirektion Berlin]] |
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*[[Reichsbahndirektion Breslau]] |
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*'''D''' [[Reichsbahndirektion Dresden]] |
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*[[Reichsbahndirektion Elberfeld]] (später Wuppertal) |
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*'''U''' [[Reichsbahndirektion Erfurt]] |
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*'''E''' [[Reichsbahndirektion Essen/Ruhr]] |
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*'''F''' [[Reichsbahndirektion Frankfurt/Main]] |
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*'''L''' [[Reichsbahndirektion Halle]]/Saale |
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*'''H''' [[Reichsbahndirektion Hannover]] |
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*'''R''' [[Reichsbahndirektion Karlsruhe]] |
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*[[Reichsbahndirektion Kassel]] |
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*'''K''' [[Reichsbahndirektion Köln]] |
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*[[Reichsbahndirektion Königsberg]] (Pr.) |
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* [[Reichsbahndirektion Magdeburg]] (aufgelöst 1. Oktober 1931, an RBD Halle/Saale, Berlin, Altona und Hannover) |
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*[[Reichsbahndirektion Mainz]] |
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*[[Reichsbahndirektion Münster]] (Westf.) |
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*[[Reichsbahndirektion Oldenburg]] (aufgehoben 1. Januar 1935, an RBD Münster und Hannover) |
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*[[Reichsbahndirektion Oppeln]] |
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*[[Reichsbahndirektion Osten]] (in Frankfurt/Oder) |
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*'''W''' [[Reichsbahndirektion Schwerin]] |
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*[[Reichsbahndirektion Stettin]] |
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*'''T''' [[Reichsbahndirektion Stuttgart]] |
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*'''S''' [[Reichsbahndirektion Trier]] (ab 1935 RBD Saarbrücken) |
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=== [[Bayern]] === |
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Die [[Gruppenverwaltung Bayern]] (aufgehoben mit dem Jahresende 1933) der Deutschen Reichsbahn umfasste die |
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*[[Reichsbahndirektion Augsburg]] |
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*[[Reichsbahndirektion Ludwigshafen/Rhein]] (aufgehoben 1. April 1937, an RBDen Mainz und Saarbrücken) |
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*'''M''' [[Reichsbahndirektion München]] |
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*'''N''' [[Reichsbahndirektion Nürnberg]] |
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*[[Reichsbahndirektion Regensburg]] |
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*[[Reichsbahndirektion Würzburg]] (aufgehoben 01.01.1931, an RBD Nürnberg) |
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== [[Österreich]] == |
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Nach dem [[Anschluss (Österreich)|Anschluss]] Österreichs 1938 an das Deutsche Reich wurden auch auf dem Gebiet der BBÖ Reichsbahndirektionen eingerichtet: |
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*[[Reichsbahndirektion Linz]] |
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*[[Reichsbahndirektion Villach]] |
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*[[Reichsbahndirektion Wien]] |
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== [[Großdeutsches Reich]] == |
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Die Eisenbahnlinien des [[Sudetenland]]es wurden den benachbarten Eisenbahndirektionen Breslau, Dresden und Regensburg zugeordnet. Nach der Eingliederung der früheren reichsdeutschen und polnischen Gebiete in das Deutsche Reich wurden [[1939]] zwei neue Reichsbahndirektionen eingerichtet: |
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*[[Reichsbahndirektion Danzig]] für den Reichsgau [[Danzig-Westpreußen]] |
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*[[Reichsbahndirektion Posen]] für den Reichsgau [[Wartheland]] |
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== [[Sowjetische Besatzungszone]] / [[DDR]] == |
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Die [[Deutsche Reichsbahn der DDR]] richtete als Ersatz für weggefallene Direktionen in den Ostgebieten und der [[Deutschland|BRD]] einige neue ein, wobei die Bahnhofskürzel und damit auch die Kennbuchstaben erhalten wurden. |
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* Reichsbahndirektion Berlin |
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* Reichsbahndirektion Cottbus (ab 1.10.1945 für [[Reichsbahndirektion Osten|Osten]]) |
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* Reichsbahndirektion Dresden |
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* Reichsbahndirektion Erfurt |
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* Reichsbahndirektion Greifswald (ab 10.10.1945 für [[Reichsbahndirektion Stettin|Stettin]]) |
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* Reichsbahndirektion Halle |
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*'''H''' Reichsbahndirektion Magdeburg (ab 18.8.1945 für [[Reichsbahndirektion Hannover|Hannover]]) |
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* Reichsbahndirektion Schwerin |
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* Reichsbahndirektion Wittenberge (vom 15.8. bis 30.9.1945 als Ersatz für [[Reichsbahndirektion Hamburg|Hamburg]]) |
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Jede Reichsbahndirektion wurde von einem Präsidenten geleitet, der dem [[Ministerium für Verkehr]] unterstand. Der Reichsbahndirektion waren ein Reichsbahnamt, örtliche Dienstellen der Hauptdienstzweige Maschinenwirtschaft, Wagenwirtschaft, Bahnanlagen, Sicherungs- und Fernmeledewesen und Dienststellen mit speziellen Aufgaben des [[Bezirk (DDR) | Bezirks]] nachgeordnet. Die Reichsbahndirektion war entsprechend den Hauptdienstzweigen in Verwaltungen, denen ein Verwaltungsleiter vorstand, und in Funktionalabteilungen (z.B. Planung, [[Kader]] und Ausbildung, Hauptbuchhaltung und Statistik) gegliedert. Die Abgrenzung der Reichsbahndirektionen voneinander berücksichtigte das Streckennetz und die Territorialstruktur der DDR. |
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== Literatur == |
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Hansjürgen Wenzel: ''Kriegsende und Eisenbahnorganisation'', in: ''Eisenbahn-Kurier'' 5/95, S. 44-49. |
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[[Kategorie:Schienenverkehr (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Historische Behörde]] |
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[[Kategorie:Deutsche Geschichte (20. Jh.)]] |
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Aktuelle Version vom 5. Juli 2023, 14:40 Uhr
Weiterleitung nach:
- Wikidata: Reichsbahndirektion (Q63947580)