„Kalchreuth“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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|Wappen = DEU Kalchreuth COA.svg |
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! Wappen |
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|Breitengrad = 49/33/31/N |
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! Karte |
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|Längengrad = 11/07/57/E |
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|- style="background: #ffffff;" align="center" |
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|Lageplan = Kalchreuth in ERH.svg |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen_fehlt.jpg|140px|Wappen fehlt]]<br /><small>[[Wikipedia:Wappen|Hilfe zu Wappen]]</small><!-- Optional: link auf Stadt-Wappenseite im Internet oder ähnliches anhängen. Wappen nur mit Genehmigung der Gemeinde einfügen, siehe Hinweise unter dem Link "Wikipedia:Wappen"! --> |
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|Bundesland = Bayern |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Karte_Eckental_in_Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Kalchreuth hervorgehoben]] |
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|Regierungsbezirk = Mittelfranken |
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|Landkreis = Erlangen-Höchstadt |
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|Höhe = 413 |
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|PLZ = 90562, 91077 |
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|Vorwahl = 0911 |
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|Gemeindeschlüssel = 09572137 |
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|LOCODE = DE KCR |
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|Gliederung = 6 [[Gemeindeteil]]e |
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|Adresse = Rathausstraße 1<br>90562 Kalchreuth |
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|Website = [https://www.kalchreuth.de/ www.kalchreuth.de] |
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|Bürgermeister = Otto Klaußner |
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|Bürgermeistertitel= [[Bürgermeister#Bayern|Erster Bürgermeister]] |
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|Partei = [[CSU]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/_Resources/Persistent/a/b/9/a/ab9a58e0b735f0c4c67ed45b907e6e2e19f7b2ba/Bekanntmachung%20des%20abschlie%C3%9Fenden%20Ergebnisses%20der%20Wahl%20des%20ersten%20B%C3%BCrgermeisters%20am%2025.02.2024.pdf|titel=Ergebnis und Informationen zur Bürgermeisterwahl 2024 |hrsg=Gemeinde Kalchreuth |datum=27.02.2024 |abruf=2023-10-24}}</ref> |
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[[Datei:Albrecht Dürer 105.jpg|mini|hochkant=1.4|{{center|1=[[Albrecht Dürer]], ''Tal von Kalckreuth'' (1494/95)}}]] |
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'''Kalchreuth''' ([[Ostfränkische Dialekte|fränkisch]]: ''Kolchraet''<ref>D. Fastnacht: ''Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis'', S. 166. Dort nach den Regeln des [[HONB]] folgendermaßen transkribiert: „kʰǫlχraetʰ“.</ref>) ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Mittelfranken|mittelfränkischen]] [[Landkreis Erlangen-Höchstadt]]. |
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== Geographie == |
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=== Geographische Lage === |
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Die Gemeinde liegt jeweils ca. zehn Kilometer nordöstlich von [[Nürnberg]] und südöstlich von [[Erlangen]] im Erlanger Oberland auf einem Höhenrücken des [[Sebalder Reichswald]]s.<ref name="BayernAtlas">{{Internetquelle |url=https://v.bayern.de/2CBd3 |titel=Topographische Karte 1:25.000 |titelerg= Darstellung mit [[Schummerung]] |werk=[[BayernAtlas]] |hrsg=[[Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern|LDBV]] |abruf=2023-08-09|kommentar=Entfernungsangaben entsprechen [[Luftlinie]]}}</ref> Der Ort wird wegen der zahlreichen [[Vogel-Kirsche|Kirschbäume]] auch das „Kirschendorf“ genannt. |
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Kalchreuth liegt auf einem langgestreckten Höhenzug des [[Schwarzer Jura|Schwarzen Jura]] (Lias), der einen Teil des [[Südwestdeutsches Stufenland|fränkischen Schichtstufenlandes]] bildet. Der [[Kalchreuther Forst]] westlich und südlich des Ortes ist ein beliebtes Ausflugsgebiet. |
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=== Nachbargemeinden === |
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Nachbargemeinden sind [[Uttenreuth]] (im Nordwesten), [[Dormitz]] (im Norden), [[Eckental]] (im Nordosten) und [[Heroldsberg]] (im Süden und Südosten). Weiter grenzen die gemeindefreien Gebiete [[Dormitzer Forst]] (im Norden und Westen) und [[Kalchreuther Forst]] (im Südwesten) an. |
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=== Gemeindegliederung === |
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Die Gemeinde hat sechs [[Gemeindeteil]]e (in Klammern ist der [[Siedlungstyp]] angegeben):<ref>{{BLO Ortsdatenbank|objekt=Gemeinde Kalchreuth |val=1391|zugriff=2019-09-27}}</ref><ref>{{BayernPortal Ortsteile|val=17441639605 |objekt=Gemeinde Kalchreuth |abruf=2021-11-29}}</ref> |
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* [[Gabermühle]] ([[Einöde]]) |
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* Kalchreuth ([[Pfarrdorf]]) |
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* [[Käswasser]] ([[Dorf]]) |
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* [[Minderleinsmühle]] (Einöde) |
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* [[Röckenhof]] (Dorf) |
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* [[Stettenberg (Kalchreuth)|Stettenberg]] (Einöde) |
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Bis 1900 gab es auf dem Gemeindegebiet den Gemeindeteil [[Wolfsfelden]]. |
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{{Anker|Gemarkungen}}Es gibt die [[Gemarkung]]en Kalchreuth und Röckenhof.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.ldbv.bayern.de/service/download/uebersichten.html|titel=Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis|hrsg=Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung|abruf=2022-05-07|datum=2022-02-17|archiv-url=https://web.archive.org/web/20210202235317/https://www.ldbv.bayern.de/service/download/uebersichten.html|archiv-datum=2021-02-02|offline=ja|archiv-bot=2022-11-24 11:22:03 InternetArchiveBot}}</ref> Die Gemarkung Kalchreuth hat eine Fläche von 9,480 km². Sie ist in 3098 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3060,19 m² haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://geoindex.io/gemarkungen/092803 |titel= Gemarkung Kalchreuth (092803) |werk=geoindex.io |hrsg=Geoindex Aktiengesellschaft |abruf=2024-10-16}}</ref> In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile [[Gabermühle]], [[Käswasser]], [[Minderleinsmühle]] und [[Stettenberg (Kalchreuth)|Stettenberg]].<ref>{{Internetquelle |url=https://v.bayern.de/7N8cm |titel=Webkarte |titelerg= [[Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem|ALKIS®]]-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen |werk=[[BayernAtlas]] |hrsg=[[Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern|LDBV]] |abruf=2024-10-16}}</ref> |
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=== Natur === |
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==== Klima ==== |
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Durch den [[Klimawandel]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/haeufige-fragen-klimawandel#klima |titel=Häufige Fragen zum Klimawandel |hrsg=Umweltbundesamt |abruf=2023-11-27}}</ref> sind auch in Kalchreuth die Temperaturen gestiegen. Im Sommer ist es oft unangenehm heiß, und im Winter sind ausgiebige [[Schnee]]fälle eher selten geworden. Der vieljährige Mittelwert der [[Niederschlag|Niederschläge]] von 1981 bis 2010 betrug 825 l/mm².<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/mittelwerte/nieder_9120_fest_html.html?view=nasPublication |titel=Niederschlag: vieljährige Mittelwerte 1991 - 2020 |hrsg=Deutscher Wetterdienst |abruf=2023-11-21}}</ref> Die mittlere Grundwasserbildung aus Niederschlag lag von 1971 bis 2000 zwischen 100 und 150 mm/a.<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?zoom=6&bgLayer=atkis&E=646201.87&N=5504026.89&lang=de&topic=plus&catalogNodes=11&layers=f4d75fac-3950-4f38-9b9c-3ca18705d3ef,KML%7C%7Chttps:%2F%2Fgeoportal.bayern.de%2Fba-backend%2Ffiles%2Ff_67b0bd80-8863-11ee-b026-d34f466801a6_3ac968d0-5ecd-4154-94c2-937b875ab2a5 |titel=Mittlere Grundwasserneubildung aus Niederschlag (1971-2000) |werk=BayernAtlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2023-11-21}}</ref> |
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==== Topografie ==== |
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===== Gelände ===== |
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Die Kalchreuther Höhe als Ausläufer der [[Frankenalb]] ist ein Hügel, welcher sich von Osten nach Westen hinzieht. Der höchste Punkt der Erhebung befindet sich im Ortsteil Käswasser mit 432 m. Sie fällt im Norden in das Tal der [[Schwabach (Rednitz)|Schwabach]] auf 300 m ab und im Süden in das Tal der [[Gründlach]] auf 330 m.<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?zoom=8&bgLayer=tk&E=655756.89&N=5491500.80&lang=de&topic=ba&catalogNodes=11 |titel=Topografische Karte von Kalchreuth |werk=BayernAtlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2023-10-24}}</ref> |
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===== Gewässer ===== |
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[[Datei:Duererquelle.gif|mini|{{center|Die Dürerquelle im Kehlgraben}}]] |
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Wie auf alten Postkarten zu sehen ist, stand auf dem Dorfplatz früher ein [[Brunnen|Ziehbrunnen]].<ref>{{Internetquelle|url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?zoom=14&bgLayer=historisch&E=654224.96&N=5491682.78&lang=de&topic=ba&catalogNodes=11&layers=KML%7C%7Chttps:%2F%2Fgeoportal.bayern.de%2Fba-backend%2Ffiles%2Ff_911faa60-8137-11ee-a904-eb898c7c3429_0f760a0f-6ec3-478f-b4b1-0f5cf2ec424c |titel=Dorfplatz von Kalchreuth auf historischer Karte |werk=BayernAtlas |hrsg=Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2023-10-24}}</ref> Trotz der Lage auf einem Hügel gibt es im Dorf auch einige Quellen. Sie waren früher die Voraussetzung für eine Besiedlung. Die Beschreibungen in einer Chronik<ref name= "Rehlen">{{Literatur |Autor=Gottlob Rehlen |Titel=Geschichte und Chronik von Kalchreuth |TitelErg=digitalisiertes Format |Ort=Kalchreuth |Seiten=3ff}}</ref> lassen vermuten, dass der Sperkhof ursprünglich am Spirkbrunnen gegründet worden war. Weitere Quellen waren der Käsbrunnen in [[Käswasser]] und die [[Dürerquelle]] in der Kehle. Durch sie soll [[Albrecht Dürer]] für seine Zeichnung ''Quelle im Wald mit Antonius und Paulus'' inspiriert worden sein. An einem Abschnitt der Schwabach, der zu Kalchreuth gehört, liegen die [[Gabermühle]] und die [[Minderleinsmühle]]. Der ''Kreuzweiher'' am Schöllenbacher Weg nahe der nördlichen Gemeindegrenze gelegen, war früher ein gut besuchtes Familienbad und existiert nur noch als Weiher. Er verfügte auch über einen hölzernen Sprungturm. Nach einem schweren Unfall wurde er abgerissen. |
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==== Boden ==== |
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Die Art und Qualität des Bodens sind durch die Zersetzung der Ablagerungen in der [[Unterjura|Liaszeit]] entstanden. Auf der Südseite der Kalchreuther Höhe ist der dunkle, kalkhaltige Ton zu einem schweren, fruchtbaren Ackerland mittlerer Güte verwittert.<ref Name="Erlanger Bausteinex">{{Literatur |Autor=Kurt Pilz |Titel=Kalchreuth und seine Pfarrkirche St. Andreas |Hrsg=Heimatverein Erlangen und Umgebung e. V. |Sammelwerk=21. Jahrgang |Band=2. Heft |Ort=Erlangen |Datum=1974 |Seiten=57}}</ref><ref>{{BibISBN|9783769668698|Seiten=167}} <!--Fastnacht--></ref><ref name="Statistik">{{Literatur |Autor=Gottlob Rehlen |Titel=Statistik von Kalchreuth |TitelErg=transkribierte Ausgabe |Ort=Kalchreuth |Datum=1843 |Seiten=11}}</ref> Auf der Nordseite besteht der Boden vorwiegend aus sandigem Lehm. Hier vermischte sich der Ton mit dem auf dieser Seite austretenden [[Rhätsandstein]]. Im Westen und Nordwesten grenzt der [[Sebalder Reichswald]] an das Gemeindegebiet. Dort tritt die Rhätsandsteinschicht voll zutage. Die abfließenden Bäche, wie der Teufelsgraben<ref name="Rehlen_S25">{{Literatur |Autor=Gottlob Rehlen |Titel=Statistik von Kalchreuth |TitelErg=transkribierte Ausgabe |Ort=Kalchreuth |Datum=1843 |Seiten=25}}</ref> und der Heide-Kehlgraben haben sich tief in das Gestein eingegraben und eine interessante Formation geschaffen.<ref name="Rehlen_S25"/> |
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==== Flora und Fauna ==== |
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Im Rahmen der Biotopkartierung Bayern wurden auf dem Gebiet der Gemeinde Kalchreuth u. a. geschützte [[Biotop]]e in der ''Teufels Badestube'', am Zusammenfluss von ''Teufelsgraben'' und ''Röstgraben'' und am ''Jungfernsitz'' ausgewiesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=tk&E=652372.92&N=5491786.82&zoom=10&layers=e0eddd10-007a-11e0-be74-0000779eba3a,e0281c10-007a-11e0-be74-0000779eba3a,e09cafd0-007a-11e0-be74-0000779eba3a,35511211-1d07-460d-be93-40ff74e9f329,e99c8bfb-dd42-495f-8950-929fba7f9941,43687c62-79d6-42ba-a1fb-0786474103e9,e05baf30-007a-11e0-be74-0000779eba3a,e0d3ec70-007a-11e0-be74-0000779eba3a,e0b8c350-007a-11e0-be74-0000779eba3a,6ffac3aa-95c5-4fa5-9455-e9eeddb0010d,4f978bf0-58b5-4fcc-a69a-a5bcc154561e&layers_visibility=false,false,false,false,false,false,false,false,false,false,true&catalogNodes=1102 |titel=Biotopkartierung (Flachland) |werk=BayernAtlas |hrsg= Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat |abruf=2023-12-02}}</ref> Rund um das Dorf wachsen verschiedene geschützte Pflanzen, wie z. B. das [[Breitblättriges Knabenkraut|Breitblättrige Knabenkraut]], die [[Waldhyazinthe]], das [[Rotes Waldvöglein|Rote Waldvögelein]] und die [[Akelei]]. Die untere [[Naturschutzbehörde]] unterstützt den Schutz der alten Kirschgärten und sehr erfolgreich die Anlage neuer Kirschgärten. |
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== Geschichte == |
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=== Ur- und Frühgeschichte === |
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Hinweise, wie die Geländeform des Gemeindegebietes entstand, finden sich in einer Tongrube zwischen Kalchreuth und Heroldsberg.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Bayern/Mittelfranken%2C%20Bezirk/Erlangen-H%C3%B6chstadt%2C%20Landkreis/Kalchreuth/Tongrube|titel=Mineralatlas Lexikon|abruf=2023-07-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.steinkern.de/fundorte/bayern/121-die-tongrube-kalchreuth-bei-nuernberg.html|titel=Die Tongrube Kalchreuth bei Nürnberg|abruf=2023-07-23}}</ref> Beim Abbau des Tones stieß man auf eine Schicht mit zahlreichen Versteinerungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.steinkern.de/fossilien-aller-zeitalter/jura/unterjura/1420-kalchreuth-pyritgrab.html|titel=Fossiliengrab aus der ehemaligen Tongrube Kalchreuth – 1988 gefunden und 2022 nachpräpariert |abruf=2023-07-23}}</ref> Die [[Ammoniten]] der Gattung [[Pleuroceras]] gelten als [[Leitfossil]] für die erdgeschichtlich Periode des Oberen [[Pliensbachium]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.academia.edu/45233821/Gastropoden_aus_dem_oberen_Pliensbachium_Lias_delta_Zone_des_Pleuroceras_spinatum_von_Kalchreuth_%C3%B6stlich_Erlangen|titel=Gastropoden aus dem oberen Pliensbachium (Lias delta), Zone des Pleuroceras spinatum) von Kalchreuth östlich Erlangen|abruf=2023-07-23}}</ref> Sie deuten darauf hin, dass das Gebiet vor ca. 180 Millionen Jahren von Wasser bedeckt war. Durch Ablagerungen von eingeschwemmtem Ton und Kalk entstanden mächtige Schichten. |
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Gegen Ende der [[Kreide (Geologie)|Kreide]] wurden infolge der [[Kontinentaldrift|Kontinentalverschiebungen]] diese Schichten nach oben gedrückt. Das Wasser floss ab, es entstand eine Anhöhe, welche [[Lias Epsilon|Lias]]-Insel<ref>{{Literatur |Autor=Bertold von Haller |Titel=700 Jahre Kalchreuth |Verlag=Ingrid Ott |Ort=Rödental |Datum=1998|ISBN=3-9805880-2-5 |Seiten=10f}}</ref> genannt wird. |
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[[Datei:Kalchreuth Sperkquelle 1843.tiff|mini|{{center|Die Sperkquelle (auch als Sperckquelle bezeichnet)}}]]Der Pfarrer und [[Geschichtsschreibung|Geschichtsschreiber]] Carl Gottlob Rehlen<ref>{{Internetquelle |url=https://db.ahnendaten.de/getperson.php?personID=I33405&tree=ahnen |titel=Carl Gottlob Rehlen |abruf=2023-09-19}}</ref> beschreibt in seiner ''Geschichte und Chronik von Kalchreuth''<ref>Carl Gottlob Rehlen: ''Geschichte und Chronik von Kalchreuth.'' Erstes Buch, S. 24. </ref> die Besiedlung des Gebietes durch den Volksstamm der [[Slawen]] im 8. Jahrhundert. Der erste Hinweis auf eine slawische Hofstatt in Kalchreuth<ref>Carl Gottlob Rehlen: ''Geschichte und Chronik von Kalchreuth.'' Erstes Buch, S. 29. </ref> berichtet über ein „Kunig-Gütlein“<ref>{{Internetquelle |url=http://awb.saw-leipzig.de/cgi/WBNetz/wbgui_py?sigle=AWB&lemid=AK01871|titel=Kunig|abruf=2023-09-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemid=G32734|titel=Gütlein|werk=Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/23 |abruf=2023-09-19}}</ref> im Jahre 1455. Die Bezeichnung deutet darauf hin, dass es sich um ein kleines Anwesen handelte, welches aus einem früheren Königshof entstand. Es war am Puschenbach<ref>Carl Gottlob Rehlen: ''Geschichte und Chronik von Kalchreuth.'' Erstes Buch, S. 29. </ref> angesiedelt, der an der Sperckquelle entspringt. In jedem Slawendorf gab es ein [[Gehöft]], welches nur dem König [[Lehnswesen|lehenspflichtig]] war und extra zwei [[Hufe]]n<ref>{{Internetquelle |url=https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Hufen|titel=Hufen|abruf=2023-09-19}}</ref> Landes für ihn bestellte.<ref>Carl Gottlob Rehlen: ''Geschichte und Chronik von Kalchreuth.'' Erstes Buch, S. 25.</ref> |
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Im Verlauf der [[Hochmittelalter|hochmittelalterlichen]] Rodungen wurde auch Kalchreuth neu besiedelt. Die späte Besiedlung ist nicht nur auf die schwere Arbeit des Rodens, sondern auch auf die Qualität des Bodens<ref>{{BibISBN|9783769668698|Seiten=25*}} <!--Fastnacht--></ref> zurückzuführen. Vielleicht war der Boden auch durch frühere Ansiedlungen belastet.<ref>{{BibISBN|9783769668698|Seiten=97}} <!--Fastnacht--></ref> |
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=== Mittelalter === |
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[[Datei:Albrecht D Ansicht des Dorfes Kalchreuth.jpg|mini|{{center|1=Albrecht Dürer, ''Ansicht von Kalchreuth'' (ca. 1511)}}]] |
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[[Datei:Kalchreuth Panorama Luftaufnahme (2020).jpg|mini|{{center|1=Panoramaluftaufnahme von Süden}}]] |
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Der Ort wurde 1298 als „Kalkrevt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von der Beschaffenheit des Untergrundes ([[Kalkstein|Kalk]]) und vom Ursprung als Rodungsinsel im [[Sebalder Reichswald]] (Reuth, [[Rodung]]) ab.<ref>W.-A. v. Reitzenstein: ''Lexikon fränkischer Ortsnamen'', S. 114.</ref> |
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Als erster zuverlässiger Beweis für die Existenz des Dorfes Kalchreuth gilt eine Urkunde vom 20. Dezember 1298. In ihr wird bestätigt, dass König [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht von Habsburg]] die Burggrafen [[Johann I. (Nürnberg)|Johann I.]], [[Friedrich IV. (Nürnberg)|Friedrich IV]]. und deren Schwester Agnes mit Kalchreuth belehnten. Im Jahre 1342 verkauften die beiden Burggrafen das Dorf „mit all seinen Gütern“ an Ulrich II. Haller. Damit begann eine lange Zeit einer engen Verbindung mit dem [[Haller von Hallerstein|Nürnberger Patriziergeschlecht Haller]], die erst im Jahre 1850 endete. Als [[Kondominium|Kondominat]] gehörte Kalchreuth zum [[Reichsstadt Nürnberg|Nürnberger Land]] und lag gleichzeitig im Gebiet des [[Albrecht Achilles|Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach]]. Durch diese problematische Lage wurde Kalchreuth in den Markgrafenkriegen stark in Mitleidenschaft gezogen. Im [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieg]] am 5. Juli 1449<ref name= "Rehlen"></ref> brannten die Truppen des Markgrafen Albrecht Kalchreuth ab.<ref>{{Literatur |Autor=Bertold von Haller |Titel=700 Jahre Kalchreuth |Verlag=Ingrid Ott |Ort=Rödental |Datum=1998|ISBN=3-9805880-2-5 |Seiten=31 f.}}</ref> Sie verschonten auch die Anwesen nicht, deren Lehensgeber der Markgraf selbst war. Im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweiten Markgrafenkrieg]] wurde Kalchreuth am „2. Juni 1552 wiederum gebrandschatzt und am 7. April 1553 geplündert“.<ref>{{Literatur |Autor=Bertold von Haller |Titel=700 Jahre Kalchreuth |Verlag=Ingrid Ott |Ort=Rödental |Datum=1998|ISBN=3-9805880-2-5 |Seiten=32}}</ref> |
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=== Neuzeit === |
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In der ersten Gemeindeordnung von 1527 wurden vier Dorfsmeister gewählt. Die Amtszeit dauerte zwei Jahre. Zur alljährlichen Gemeindeversammlung hatte jedermann zu erscheinen. Im Jahre 1560 wurde die ''Dorfsordnung'' erneuert. Durch den Kauf und Verkauf von Gütern hatten sich die Machtverhältnisse verändert. So stand nicht mehr der Schlossherr Jakob Haller von Hallerstein an erster Stelle, sondern [[Georg Friedrich I. (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach)|Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg-Kulmbach]].<ref>{{Literatur |Autor=Bertold von Haller |Titel=700 Jahre Kalchreuth |Verlag=Ingrid Ott |Ort=Rödental |Datum=1998|ISBN=3-9805880-2-5 |Seiten=33-34}}</ref> Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] hatten die Kalchreuther hinter den Nürnberger Mauern Schutz gesucht. Thomas Kracker, ein junger Mann, der Lesen und Schreiben konnte, hat in seinen Lebenserinnerungen die furchtbaren Umstände beschrieben, aber auch, wie es nach Kriegsende schnell wieder aufwärts ging.<ref>{{Literatur |Autor=Gottlob Rehlen |Titel=Geschichte und Chronik von Kalchreuth |TitelErg=digitalisiertes Format |Ort=Kalchreuth |Seiten=24, 26 |
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}}</ref> Die Jahre 1670 bis 1700 sind gekennzeichnet durch die Streitigkeiten zwischen den Kalchreuther [[Lehnswesen|Lehensherren]]. Neben der Familie [[Haller von Hallerstein|Haller]] waren dies der [[Fürstentum Bayreuth|Markgraf von Bayreuth]], vertreten durch den markgräflichen [[Vogt]] und [[Wildmeister]], der von Wallenrodtsche [[Vikar]] zu Schwabach und der Herr [[Imhoff (Patriziergeschlecht)|von Imhof]].<ref>{{Literatur |Autor=Gottlob Rehlen |Titel=Geschichte und Chronik von Kalchreuth |TitelErg=digitalisiertes Format |Ort=Kalchreuth |Seiten=30f}}</ref> Nachdem [[Alexander (Brandenburg-Ansbach-Bayreuth)|Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach]] im Jahre 1791 in einem Geheimvertrag seine Fürstentümer an [[Preußen]] abgetreten hatte, wurde die uralte ''Dorfsordnung'' aufgehoben und 1796 an deren Stelle das [[Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten|''Preußische Landrecht'']] gesetzt. Zugleich wurde auch der Pfarrer von seiner alten kirchlichen Behörde freigestellt und am 3. Juni 1795 der [[Superintendent|''Superintendentur'']] Bayersdorf unterstellt.<ref>{{Literatur |Autor=Gottlob Rehlen |Titel=Geschichte und Chronik von Kalchreuth |TitelErg=digitalisiertes Format |Ort=Kalchreuth |Seiten=53}}</ref> Im [[Friede von Tilsit|Frieden von Tilsit]] 1807 kam Kalchreuth mit dem preußischen Fürstentum [[Brandenburg-Bayreuth]] unter französische Verwaltung und mit dem [[Pariser Vertrag (1810)|Pariser Vertrag]] von 1810 zum [[Königreich Bayern]]. |
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Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem [[Justiz- und Kammeramt Erlangen]]. Im Rahmen des [[Erstes Gemeindeedikt|Ersten Gemeindeedikts]] (frühes 19. Jahrhundert) wurde der [[Steuerdistrikt]] Kalchreuth gebildet, zu dem [[Gabermühle]], [[Großgeschaidt]], [[Habernhofermühle]], [[Käswasser]], [[Kleingeschaidt]], [[Langenbruckermühle]], [[Minderleinsmühle]], [[Röckenhof]], [[Stettenberg (Kalchreuth)|Stettenberg]] und [[Wolfsfelden]] gehörten. Mit dem [[Zweites Gemeindeedikt|Zweiten Gemeindeedikt]] (1818) entstanden folgende [[Ruralgemeinde]]n: |
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* Großgeschaidt; |
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* Kalchreuth mit Gabermühle, Käswasser, Minderleinsmühle, Stettenberg und Wolfsfelden; |
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* Kleingeschaidt; |
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* Röckenhof; |
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* Habernhofermühle und Langenbruckermühle zur Ruralgemeinde [[Weiher (Uttenreuth)|Weiher]]. |
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Die Gemeinde Kalchreuth war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem [[Landgericht Erlangen]] zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem [[Rentamt Erlangen]] (1919 in das [[Finanzamt Erlangen]] umbenannt).<ref>{{Rezatkreis 1820|SEITE = 31}}</ref><ref name="OV 1818"/> Ab 1862 gehörte Kalchreuth zum [[Bezirksamt Erlangen]] (1939 in [[Landkreis Erlangen]] umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Erlangen (1879 in das [[Amtsgericht Erlangen]] umgewandelt). Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 9,470 km².<ref name="OV 1961" /> |
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=== Eingemeindungen === |
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Im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern]] wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde [[Röckenhof]] eingegliedert.<ref>{{BibISBN|3170032631 |Seiten = 712}} <!--Gemeindeverzeichnis--></ref> |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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'''Gemeinde Kalchreuth''' |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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|- style="background:#F2F2F2" |
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! style="text-align:left"|Jahr |
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! 1818 || 1840 || 1852 || 1861 || 1867 || 1871 || 1875 || 1880 || 1885 || 1890 || 1895 || 1900 || 1905 || 1910 || 1919 |
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|- |
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! style="text-align:left"|Einwohner |
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| 777 || 896 || 994 || 1033 || 1021 || 980 || 982 || 1005 || 957 || 885 || 882 || 823 || 847 || 873 || 884 |
|||
|- |
|||
! style="text-align:left"|Häuser<ref name="Häuser">Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als ''Feuerstellen'' bezeichnet, 1840 als ''Häuser'' und von 1871 bis 2017 als ''Wohngebäude.''</ref> |
|||
| 157 || 111 || || || || 133 || || || 137 || 142 || || 134 || || || |
|||
|- |
|||
! style="text-align:left"|Quelle |
|||
| <ref name="OV 1818">{{Ortsverzeichnis Rezatkreis 1818|SEITE = 46}} Für die Gemeinde Kalchreuth zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Gabermühle (S. 28), Käswasser (S. 45), Minderleinsmühle (S. 59), Stettenberg (S. 89) und Wolfsfelden (S. 105).</ref> || <ref name="OV 1846">{{Ortsverzeichnis Mittelfranken 1846|SEITE = 90|SEITE_BIS = 91}}</ref> || <ref name="HGV">{{Historisches Gemeindeverzeichnis 1953|SEITE = 170}}</ref> || <ref name="OV 1861">{{Topographisches Verzeichnis Bayern 1867|SPALTE = 1016}}</ref> || <ref>{{Ortsverzeichnis Bayern 1867|SEITE = 159}}</ref> || <ref name="OV 1875">{{Ortsverzeichnis Bayern 1875|SPALTE = 1181}}</ref> || <ref>{{Gemeindeverzeichnis Bayern 1879|SEITE = 62}}</ref> || <ref>{{Gemeindeverzeichnis Bayern 1882|SEITE = 179}}</ref> || <ref name="OV 1885">{{Ortsverzeichnis Bayern 1885|SPALTE = 1113}}</ref> || <ref>{{Gemeindeverzeichnis Bayern 1892|SEITE = 180}}</ref> || <ref name="HGV"/> || <ref name="OV 1900">{{Ortsverzeichnis Bayern 1900|SPALTE = 1179 |SPALTE_BIS = 1180}}</ref> || <ref name="HGV"/> || <ref>{{Gemeindeverzeichnis Bayern 1911|SEITE = 180}}</ref> || <ref name="HGV"/> |
|||
|- |
|||
| colspan=16 bgcolor=#fff | |
|||
|- style="background:#F2F2F2" |
|||
! style="text-align:left"|Jahr |
|||
! 1925 || 1933 || 1939 || 1946 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2008 || 2013 || 2017 |
|||
|- |
|||
! style="text-align:left"|Einwohner |
|||
| 929 || 1022 || 1081 || 1551 || 1564 || 1499 || 1619 || 2314 || 3058 || 2924 || 2964 |
|||
|- |
|- |
||
! style="text-align:left"|Häuser<ref name="Häuser"/> |
|||
! colspan="2" | Basisdaten |
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| 177 || || || || 216 || 207 || || 632 || || || 933 |
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|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Bayern]] |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Mittelfranken|Mittelfranken]] |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Erlangen-Höchstadt|Erlangen-Höchstadt]] |
|||
|- style="background: #ffffff;" valign="top" |
|||
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|49_34_N_11_08_E_type:city(3029)_region:DE-BY|49° 34' N, 11° 08' O}} |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Höhe]]: || 427 m ü. [[Normalnull|NN]] |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Fläche]]: || 10,84 [[Quadratkilometer|km²]] |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Einwohner]]: || 3.016 ''<small>(31. Dezember 2004)</small>'' |
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|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 278,2 Einwohner je km² |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Postleitzahl]]: || 90562 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0911 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || ERH |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindekennzahl]]: || 09 5 72 137 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| Adresse der <br />Gemeindeverwaltung: || Schulstraße 9<br />90562 Kalchreuth |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
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| Offizielle Website: || [http://www.kalchreuth.de/ www.kalchreuth.de] |
|||
|- |
|- |
||
! style="text-align:left"|Quelle |
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! colspan="2" | Politik |
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| <ref name="OV 1925">{{Ortsverzeichnis Bayern 1925|SPALTE = 1217}}</ref> || <ref name="HGV"/> || <ref name="HGV"/> || <ref name="HGV"/> || <ref name="OV 1950">{{Ortsverzeichnis Bayern 1950|SPALTE = 1050}}</ref> || <ref name="OV 1961">{{Ortsverzeichnis Bayern 1961|SPALTE = 772}}</ref> || <ref name="OV 1970">{{Ortsverzeichnis Bayern 1970|SEITE =173}}</ref> || <ref name="OV 1987">{{Ortsverzeichnis Bayern 1987|SEITE=335}}</ref> || <ref name="LStDV">{{Internetquelle |autor= [[LfStat]] |url= https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/statistik_kommunal/2018/09572137.pdf#page=6|titel= Kalchreuth: Amtliche Statistik |werk= statistik.bayern.de |seiten=6 und 12 |abruf=2019-11-04}}</ref> || <ref name="LStDV"/> || <ref name="LStDV"/> |
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|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Bürgermeister]]: || Erwin Nützel (CSU) |
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|} |
|} |
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Die Gemeinde '''Kalchreuth''' liegt ca. 10 Kilometer nordöstlich von [[Nürnberg]] und etwa 10 Kilometer südöstlich von [[Erlangen]] auf einem Höhenrücken des [[Sebalder Reichswald|Sebalder Reichswalds]]. Der Ort wird wegen der zahlreichen [[Kirsche (Pflanze)|Kirschbäume]] auch ''Kirschendorf'' genannt. |
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Die aussichtsreiche Lage und die Nähe zu Nürnberg machen den Ort besonders an Wochenenden und an Sommerabenden zu einem vielbesuchten Ausflugsziel mit Besuch in den zahlreichen Gaststätten. |
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== Ortsteile == |
|||
Kalchreuth, Röckenhof (seit der Gebietsreform 1978), Käswasser, Stettenberg, Minderleinsmühle, Gabermühle |
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'''Ort Kalchreuth''' |
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== Geographie == |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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Der Ort liegt auf einem langgestreckten Höhenzug des Schwarzen Jura ([[Lias]]), der einen Teil des fränkischen [[Schichtstufenland]]es bildet. Der Ortsname leitet sich von der Beschaffenheit des Untergrundes (Kalch=[[Kalkstein|Kalk]]) und vom Ursprung als Rodungsinsel im [[Sebalder Reichswald]] (Reuth=[[Rodung]]) ab. |
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|- style="background:#F2F2F2" |
|||
! style="text-align:left"|Jahr |
|||
! | {{0|00}}1818 || {{0|00}}1840 || {{0|00}}1861 || {{0|00}}1871 || {{0|00}}1885 || {{0|00}}1900 || {{0|00}}1925 || {{0|00}}1950 || {{0|00}}1961 || {{0|00}}1970 || {{0|00}}1987 || {{0|00}}2023 |
|||
|- |
|||
! style="text-align:left"|Einwohner |
|||
| 617 || 712 || 859 || 833 || 794 || 723 || 822 || 1358 || 1372 || 1367 || 1872 || 1859 |
|||
|- |
|||
! style="text-align:left"|Häuser<ref name="Häuser"/> |
|||
| 94 || 84 || || || 109 || 119 || 166 || 216 || 249 || || 509 || |
|||
|- |
|||
! style="text-align:left"|Quelle |
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| <ref name="OV 1818"/> || <ref name="OV 1846"/> || <ref name="OV 1861"/> || <ref name="OV 1875"/> || <ref name="OV 1885"/> || <ref name="OV 1900"/> || <ref name="OV 1925"/> || <ref name="OV 1950"/> || <ref name="OV 1961"/> || <ref name="OV 1970"/> || <ref name="OV 1987"/> || <ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/gemeindeportrait/zahlen-und-daten |titel= Zahlen und Daten |werk=kalchreuth.de |abruf=2023-08-09}}</ref> |
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|} |
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== Politik == |
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Der [[Kalchreuther Forst]] west- und südlich der Ortschaft ist ein beliebtes Ausflugsgebiet. |
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=== Gemeinderat === |
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[[Image:Albrecht Dürer 105.jpg|thumb|350px|right|[[Albrecht Dürer|Dürer]], ''Tal von Kalckreuth'' (1494/95)]] |
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Der Gemeinderat von Kalchreuth besteht aus 16 Mitgliedern und dem Ersten Bürgermeister. |
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<!-- == Wappen == --> |
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<!-- == Geschichte == --> |
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<!-- == Religionen == --> |
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<!-- == Politik == --> |
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<!-- == Wirtschaft == --> |
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Sitzverteilung im Gemeinderat:<ref>{{Internetquelle |url=https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_MF/Wahl-2020-03-15/09572137/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_109_Gemeinde_Gemeinde_Kalchreuth.html |titel=Gemeinderatswahl Gemeinde Kalchreuth |werk=osrz-akdb.de |abruf=2022-11-25 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordbayern.de/region/erlangen/freie-wahler-starkste-fraktion-im-gemeinderat-kalchreuth-1.3530469?rssPage=RXJsYW5nZW4 |titel=Freie Wähler stärkste Fraktion im Gemeinderat Kalchreuth |werk=nordbayern.de |datum=2014-03-20 |abruf=2022-11-25 |sprache=de}}</ref><ref>https://docplayer.org/47972369-Endgueltige-ergebnisse.html[https://docplayer.org/47972369-Endgueltige-ergebnisse.html], abgerufen am 5. März 2021</ref> |
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== Verkehr == |
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Kalchreuth ist Haltestelle der eingleisigen [[Gräfenbergbahn]] (R21). Vor der Generalsanierung der Strecke in den 90er Jahren gab es einen Bahnhof mit zweitem Gleis für Begegnungsverkehr. |
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{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" |
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<!-- === Ansässige Unternehmen === --> |
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|- bgcolor="#eeeeee" align="center" |
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<!-- == Öffentliche Einrichtungen == --> |
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| || width=90 | [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || width=90 | [[SPD Bayern|SPD]] || width=90 | [[Grüne Bayern|Grüne]] || width=90 | [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler]] || width=90 | Gesamt |
|||
<!-- === Staatliche Einrichtungen === --> |
|||
|- align="center" |
|||
<!-- === Bildungseinrichtungen === --> |
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| [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]] || 7 || 1 || 1 || 7 || 16 |
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<!-- === Ämter === --> |
|||
|- align="center" |
|||
<!-- === Freizeit- und Sportanlagen === --> |
|||
| [[Kommunalwahlen in Bayern 2014|2014]] || 6 || 2 || – || 8 || 16 |
|||
<!-- == Städtepartnerschaften == --> |
|||
|- align="center" |
|||
<!-- == Stadtgliederung == --> |
|||
| [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|2020]] || 5 || – || 4 || 7 || 16 |
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<!-- == Entwicklung des Stadtgebiets == --> |
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|} |
|||
<!-- === Eingemeindungen === --> |
|||
<!-- === Einwohnerentwicklung === --> |
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=== Bürgermeister === |
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Berufsmäßiger [[Bürgermeister#Bayern|Erster Bürgermeister]] ist seit 27. Februar 2024 Otto Klaußner (CSU).<ref>[https://www.statistik.bayern.de/mam/wahlen/kommunalwahlen/bgm/b_ob_l_zusammenfassung.xlsx Erste Bürgermeisterinnen und Bürgermeister/Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister/Landrätinnen und Landräte (Stand: 13.05.2025)], </ref><ref>[https://www.nn.de/erlangen/kalchreuth-hat-gewahlt-otto-klaussner-ist-der-neue-burgermeister-1.14081351 Kalchreuth hat gewählt: Otto Klaußner ist der neue Bürgermeister]. In: [[Nürnberger Nachrichten]] vom 25. Februar 2024, abgerufen am 15. März 2024</ref> Sein Vorgänger, Herbert Saft (parteilos), wurde erstmals 2008 zum Ersten Bürgermeister gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wochenklick.de/kalchreuth/c-lokales/herbert-saft-bleibt-buergermeister_a2043 |titel=KOMMUNALWAHLEN 2020 – SO WÄHLTE KALCHREUTH: Herbert Saft bleibt Bürgermeister |abruf=2020-04-09 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wochenklick.de/kalchreuth/c-lokales/herbert-saft-kuendigt-mitgliedschaft_a11482 |titel=Bürgermeister verlässt Wählergruppe|abruf=2022-03-19 |sprache=de}}</ref> Zum Jahresende 2023 legte er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder.<ref>[https://www.wochenklick.de/kalchreuth/c-lokales/otto-klausser-macht-das-rennen_a18663Otto Klaußer macht das Rennen]</ref> Vorgänger von Herbert Saft war Erwin Nützel (CSU). |
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=== Wappen und Flagge === |
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[[Datei:Bürgermeister Sulzer gratuliert Frau Lindstedt.jpg|mini|Bürgermeister Hans Sulzer gratuliert Ursula Lindstedt zur Annahme ihres Wappens für die Gemeinde Kalchreuth.]] |
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;Wappen |
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{{Wappenbeschreibung |
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|Kurzdarstellung= Wappen von Kalchreuth |
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|Blasonierung = [[Vierung (Heraldik)|Geviert]]; 1: In Rot ein schräg[[gestürzt]]er, schwarzgefüllter, silberner [[Sparren (Heraldik)|Sparren]]; 2: in Silber ein rot gekrönter und [[Bewehrung (Heraldik)|bewehrter]] schwarzer [[Löwe (Wappentier)|Löwe]]; 3: in Silber ein schwarzes [[Andreaskreuz]]; 4: in Rot eine silberne Kirschblüte mit grünen Kelchblättern. |
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|Quelle = {{HdBG GKZ}} |
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|Begründung = Im ersten Feld steht das Stammwappen der Freiherren [[Haller von Hallerstein]], die von 1342 bis 1850 in Kalchreuth ansässig waren und bis 1465 die Alleinherrschaft im Ort innehatten. Der Löwe im zweiten Feld ist die Wappenfigur der [[Burggrafschaft Nürnberg|Burggrafen von Nürnberg]], die Kalchreuth im Jahr 1298 erwarben. Das Andreaskreuz im dritten Feld weist auf die Pfarrkirche hin, die dem [[Andreas (Apostel)|Heiligen Andreas]] geweiht war. Die Kirschblüte im vierten Feld stellt die Lage der Gemeinde im bekannten fränkischen Kirschenanbaugebiet dar. |
|||
|Zusatz = Im Gemeindeblatt Kalchreuth vom 1. Juni 1980 wurden die Gemeindebürger um Anregungen für ein ansprechendes Gemeindewappen gebeten. Unter vielen Vorschlägen wählte der Bürgermeister Hans Sulzer gemeinsam mit dem Gemeinderat den Wappenvorschlag von Ursula Lindstedt aus. Am 10. Dezember 1981 wurde das Wappen für die Gemeinde Kalchreuth von der [[Regierung von Mittelfranken]] genehmigt. |
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}} |
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;Flagge |
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Die [[Gemeindeflagge]] ist rot-weiß.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kommunalflaggen.eu/index.php?title=Kalchreuth#Flagge |titel=Kalchreuth |werk=kommunalflaggen.eu |abruf=2020-07-09}}</ref> |
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=== Gemeindepartnerschaften === |
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* {{FRA|#}} Kalchreuth unterhält seit 1993 eine [[Gemeindepartnerschaft|Partnerschaft]] mit [[La Chapelle-des-Fougeretz]] in [[Frankreich]]. |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Bau- und Bodendenkmäler === |
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[[Image:Kalchreuth Schloss Church f sw keichwa.jpg|thumb|Ehem. Wasserschloß und Kirche (2005-04-17)]] |
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[[Datei:KalchreuthSchlossWest.jpg|mini|{{center|1=Westseite von Schloss und Kirche}}]] |
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Die Kirche und das benachbarte [[Haller (Familie)|Haller]]schloss (ein ehem. Wasserschloss) bilden ein bedeutsames Bau-Ensemble. |
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[[Datei:Kalchreuth Schlösschen 4924.jpg|mini|Schlösschen]] |
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[[Datei:Kalchreuther Kirche Altar.jpg|mini|hochkant=0.8|[[St. Andreas (Kalchreuth)|Sankt-Andreas-Kirche]], Hochaltar aus der Werkstatt von Dürers Lehrherrn [[Michael Wolgemut]]]] |
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{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmäler in Kalchreuth|Liste der Bodendenkmäler in Kalchreuth}} |
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Die [[St. Andreas (Kalchreuth)|Sankt-Andreas-Kirche]] und das benachbarte Hallerschloss (ein ehemaliges [[Wasserschloss (Architektur)|Wasserschloss]] der [[Patriziat (Nürnberg)|Nürnberger Patrizierfamilie]] [[Haller von Hallerstein]], das sie von 1395 bis 1850 besaß) bilden ein bedeutsames Bauensemble. In der Schloss-Gaststätte befand sich die [[Rudolf Schiestl|Rudolf-Schiestl-Gesellschaft]]. Die Gastwirtschaft im Schloss ist seit 2015 nicht mehr bewirtschaftet. |
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Weithin berühmt ist die im |
Weithin berühmt ist die im Wesentlichen spätmittelalterliche Ausstattung der 1471 im [[Gotik|gotischen Stil]] erbauten Kirche mit dem 1494 von der Familie Haller gestifteten Chor, in dem sich unter anderem der Schreinaltar aus der Werkstatt von [[Michael Wolgemut]], dem Lehrherrn [[Albrecht Dürer]]s, befindet. Ebenso berühmt ist das neun Meter hohe, aus Sandstein gemeißelte Sakramentshäuschen von [[Adam Kraft]]. Das älteste und bekannteste Kunstwerk sind die zwölf [[Apostel|Tonapostel]] über dem Chorgestühl, die es erhalten und vollzählig nur noch in Kalchreuth gibt. |
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Der erste Herrensitz in Kalchreuth wird umgangssprachlich als Hallerschloss bezeichnet. Wann und von wem er erbaut wurde, ist unbekannt. Der erste Hinweis befindet sich in einer Notiz über eine Vereinbarung zwischen Ulrich Haller und der Gemeinde im Jahre 1362.<ref Name="Fastnacht">{{BibISBN|9783769668698|Seiten=159-169}}<!--Fastnacht--></ref> 1533 erwarb Jobst IV. Haller zu Hallerstein den Herrensitz. 1850 ging der Besitz der Patrizierfamilie von Haller durch den Verkauf an den Schreinermeister Woelfel und seine Frau Sophie geb. Endres in Kalchreuth.<ref Name="Erlanger Bausteine">{{Literatur |Autor=Kurt Pilz |Titel=Kalchreuth und seine Pfarrkirche St. Andreas |Hrsg=Heimatverein Erlangen und Umgebung e. V. |Sammelwerk=21. Jahrgang |Band=2. Heft |Auflage= |Verlag= |Ort=Erlangen |Datum=1974 |ISBN= |Seiten=}}</ref> Damit ging eine fast 500-jährige [[Kirchenpatronat|Patronatsherrschaft]] zu Ende. |
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Als neuzeitliches Denkmal steht das holzverschalte Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz (es wird seit 2002 restauriert). |
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Der zweite Herrensitz, das sogenannte Wölckern-Schlösschen,<ref name="Herrensitze Nuernberger Land"> |
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== Vereine == |
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{{Literatur |Autor=Robert Giersch / Andreas Schlunk / Bertold von Haller |Titel=Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft |Verlag=Altnürnberger Landschaft |Datum=2006 |ISBN=9783000206771}}</ref> ist ein zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Nürnberger Bürger Matthäus Sauermann soll an dieser Stelle 1492<ref name ="Fastnacht"></ref> einen eigenen Sitz errichtet haben, der im Zweiten Markgrafenkrieg 1552/53 niedergebrannt wurde. Der Nürnberger Rat ließ 1684 ein Fachwerkobergeschoss aufsetzen, um eine Försterwohnung einzurichten. 1716 wurde das Haus an Georg Karl [[Imhoff (Patrizier)|Imhoff]] verkauft. Ernst Imhoff errichtete 1759 ein steinernes Obergeschoss mit Walmdach, profiliertem Traufgesims und Dachgauben in der bis heute erhaltenen Form. Imhoff verkaufte den Besitz 1763 an die Familie Wölckern. 1845 erwarb das Königreich Bayern den Sitz und richtete darin eine Forstdienststelle ein. Heute befindet sich in dem restaurierten Gebäude ein Hotel. |
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1. FC Kalchreuth, Schützenverein Grünwald |
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<!-- === Theater === --> |
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<!-- === Museen === --> |
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<!-- === Bauwerke === --> |
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<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --> |
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<!-- == Persönlichkeiten == --> |
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<!-- === Ehrenbürger === --> |
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<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === --> |
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<!-- == Sonstiges == --> |
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<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> |
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<!-- == Literatur == --> |
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== Besonderheiten == |
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=== Gaststätten === |
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In Kalchreuth gibt es zwölf Gaststätten (Gasthof Meisel, Zum roten Ochsen, Zum Schloss (Kalchreuth), Zum Schloss (Röckenhof), Zum Grünen Baum, Drei Linden, Sportheim, Kirschkaffee, Zur Linde, Reif, Sussner, Kreuzweiher) |
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Der dritte Herrensitz wurde zunächst als das „Neue Haus“ bezeichnet.<ref name="Herrensitze Nuernberger Land"></ref> Der Bau wurde 1592 durch Martin und Carl Haller begonnen, aber erst nach 1600 fertig gestellt. Er stand in der Weißgasse und war zweigädig. Wegen der ausladenden Wasserspeier wurde das Gebäude im Volksmund auch „Drachenschloss“ genannt.<ref>{{Literatur |Autor=Bertold von Haller |Titel=700 Jahre Kalchreuth|Auflage= |Verlag=Ingrid Ott |Ort=Rödental |Datum=1998|ISBN=3-9805880-2-5 }}</ref> Nachdem das Schloss seit 1761 als Bauernhaus genutzt worden war, ließ es der letzte Besitzer im Jahre 1937 abreißen. An seiner Stelle steht ein Gästehaus. |
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=== Kirchweih === |
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Die "Kärwa" findet immer am zweiten Wochenende im August statt. Kalchreuth lebt von der Tradition, dass jedes Jahr zu dieser Zeit die Rivalität zwischen den "Boum" (Burschen) vom Gasthof Meisel und den "Boum" vom Roten Ochsen entbrennt. Eine jahrhundertelange Tradition ist dabei das "Fässla eingraben". Dabei geht es darum, dass die "Boum" von der einen Seite, Fässer bei den "Boum" von der anderen Seite vergraben und am Kirchweih-Sonntag wird abgerechnet, welche Seite mehr Fässer von der anderen ausgegraben hat. Montags kommt es dann noch zum abschließenden "Betzen" austanzen. Der Gewinner erhält das Tier, muss jedoch sämtliche Burschen zum Essen einladen und macht daher Verlust. |
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In Röckenhof stand einst ein Herrensitz der Patrizierfamilie Starck. Ein Nürnberger Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert<ref name="Herrensitze Nuernberger Land"></ref> zeigt eine Anlage mit einem dreistöckigen Gebäude. Das Herrenhaus wurde 1856 abgebrochen und an seiner Stelle ein Wohn- und Gasthaus errichtet.<ref name="Erlanger Bausteine"></ref> |
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== Bekannte Leute, die in Kalchreuth gewohnt haben == |
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*Heinz Strehl (ehemaliger Stürmer und Rekordtorschütze des 1.FC Nürnberg in der Bundesliga) |
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=== Natur === |
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Südlich des Kalchreuther Gemeindeteiles [[Stettenberg (Kalchreuth)|Stettenberg]] befinden sich die in der [[Schwarzer Jura|Räth-Sandsteinformation]] liegende ''Stettenberger Schlucht'', westlich die [[Teufelsbadstube]] sowie die [[Dürerquelle]] und östlich des Gemeindeteils [[Röckenhof]] die [[Kübelsbachschlucht]]. |
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[[Datei:Stettenberger Schlucht 01.jpg|mini|Felsformation in der Stettenberger Schlucht, Januar 2014]] |
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[[Datei:Teufelsbadstube 04.jpg|mini|Teufelsbadstube]] |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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Die [[Kirchweih]] (''Kärwa'') findet immer am zweiten Wochenende im August statt. Jedes Jahr zu dieser Zeit entbrennt die Rivalität zwischen den „Maslas Boum“ (Burschen) vom Gasthof Meisel und den „Metzgersboum“ vom Roten Ochsen. Eine jahrhundertelange Tradition ist dabei das „Fässla ausgrom“. Dabei geht es darum, dass die „Boum“ von der einen Seite mehrere Fässchen bei den „Boum“ von der anderen Seite vergraben. Ziel ist es, ein oder mehrere Fässer der anderen Partei zu finden. Die Kirchweih „gewonnen“ hat die Mannschaft, welche mehr Fässer gefunden hat. Wird kein Fass gefunden, entscheidet die Anzahl der vergrabenen Fässer. Stichtag ist der Kirchweih-Sonntag, an dem die Fässer ausgegraben werden. |
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Am ersten Sonntag im Juli findet die „Kirschkerwa“ statt. Das Fest wurde 1974 vom [[Bund Naturschutz in Bayern|Bund Naturschutz]] als Teil des Kirschenprojekts zum Schutz der Streuobstwiesen ins Leben gerufen. Ab Mittag gibt es in den Kirschwiesen an der Erlanger Straße Informations- und Verkaufsstände rund um das Thema [[Sauerkirsche|Kirschen]] und Natur(schutz). Für Unterhaltung ist mit Kirschkernweitspucken, Musik und Aktionen wie der Schafschur gesorgt. |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Gewerbe === |
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Die Betriebe in Kalchreuth sind vorwiegend klein- und mittelständisch geprägt. Im Gewerbegebiet „An der Kaufleite“ sind Firmen ohne übermäßige Umweltbelastungen angesiedelt. |
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Die seit 1620 bestehende [[Minderleinsmühle]] im gleichnamigen Gemeindeteil stellt als Spezialbäckerei [[gluten]]freie und [[laktose]]freie Produkte für [[Zöliakie]]kranke her. |
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Der ''Kalchreuther Keller'' ist ein seit 1865 bestehender Biergarten, liegt in einem tief eingeschnittenen Tal und gilt als schattigster Biergarten Frankens.<ref>[[Martin Droschke]]: ''Frankens schattigster Biergarten.'' In: ''Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr.'' Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt ''18. Juli.''</ref> |
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=== Verkehr === |
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Kalchreuth hat eine Haltestelle an der eingleisigen [[Gräfenbergbahn]] (R21). Vor der Generalsanierung der Strecke in den 1990er Jahren gab es einen Bahnhof mit einem zweiten Gleis für den Begegnungsverkehr. |
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Die [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg|VGN]]-Regionalbuslinie 210 verbindet werktäglich Heroldsberg mit [[Erlangen]] und bedient zwei Haltestellen in Kalchreuth. |
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Die [[Liste der Staatsstraßen in Mittelfranken#St 2243|Staatsstraße 2243]] verläuft zur [[Liste der Staatsstraßen in Mittelfranken#St 2240|Staatsstraße 2240]] bei [[Weiher (Uttenreuth)|Weiher]] (4,5 km nordwestlich) bzw. nach [[Heroldsberg]] zur [[Bundesstraße 2]] (2,5 km südöstlich). Die [[Liste der Kreisstraßen im Landkreis Erlangen-Höchstadt#ERH 6|Kreisstraße ERH 6]]/[[Liste der Kreisstraßen in Nürnberg#N 3|N 3]] verläuft nach [[Neunhof (Nürnberg)|Neunhof]] (7 km südwestlich) bzw. nach [[Röckenhof]] (1,25 km nordöstlich). Die [[Liste der Kreisstraßen im Landkreis Erlangen-Höchstadt#ERH 10|Kreisstraße ERH 10]] verläuft über [[Käswasser]] (1 km östlich) nach [[Großgeschaidt]] zur B 2 (3 km östlich).<ref name="BayernAtlas"/> |
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Durch Kalchreuth verläuft der [[Fränkischer Marienweg|Fränkische Marienweg]]. |
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=== Freizeit === |
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==== Vereine ==== |
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Die Vereine in Kalchreuth<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/vereine-freizeit-tourismus/vereine/|titel=Vereine in Kalchreuth |abruf=2023-05-13 }}</ref> sind auf verschiedenen Gebieten aktiv. Neben dem Sport engagieren sich Bürger für Kinder und Jugend, Senioren, Gesang und Musik, Kultur und Politik. Die Feuerwehren der einzelnen Gemeindeteile kümmern sich um den Schutz der Bevölkerung. |
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Nachfolgend werden beispielhaft einige Vereine vorgestellt: |
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* Verein zur Pflege internationaler Beziehungen |
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Am 18. September 1993 wurde im Rathaus von [[La Chapelle-des-Fougeretz]] in [[Frankreich]] ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Ein Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den am 22. Januar 1963 abgeschlossenen [[Élysée-Vertrag]] auf kommunaler Ebene umzusetzen. |
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* kubaka e. V. |
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Der Bahnhof in Kalchreuth wurde im Jahre 1908 für die [[Bahnstrecke Nürnberg Nordost–Gräfenberg]] erbaut. Bis 1963 diente er als Bahnstation. Seit 1998 steht er unter [[Liste der Baudenkmäler in Kalchreuth|Denkmalschutz]]. Der 1999 gegründete Verein<ref>{{Internetquelle |url=https://kulturbahnhof-kalchreuth.de/der-bahnhof/|titel=kubaka e. V. |abruf=2023-05-12}}</ref> restaurierte das Gebäude und nutzt es seit 2007 als Veranstaltungsort. |
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Die Veranstaltungsreihe ''Jazz am Bahnhof'' wurde in den Jahren 2017, 2018 und 2019 von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien mit dem [[APPLAUS]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.initiative-musik.de/awards/applaus/|titel=APPLAUS|abruf=2023-05-12 }}</ref> |
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* 1. FC Kalchreuth e. V. |
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Der 1946 gegründete 1. FC Kalchreuth e. V.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fc-kalchreuth.de/|titel=1. FC Kalchreuth e. V.|abruf=2023-05-12 }}</ref> ist der mitgliederstärkste Verein in Kalchreuth. Im Jahr 2016 gelang der Fußballmannschaft der Aufstieg in die [[Bezirksliga]]. Zwischenzeitlich entwickelte er sich als ein Verein für den Breitensport mit 10 Abteilungen. Vor allem die Jugendarbeit wird durch [[Sponsoring|Sponsoren]] und die Gemeinde großzügig gefördert. |
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* Freiwillige Feuerwehr Kalchreuth |
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Neben den klassischen Aufgaben der Feuerwehr leisten einige Einsatzkräfte zusätzlich Dienst in der „First Responder“-Gruppe.<ref>{{Internetquelle |url=https://feuerwehr-kalchreuth.de/|titel=Feuerwehr|abruf=2023-05-12 }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://feuerwehr-kalchreuth.de/first-responder/|titel=First Responder Gruppe|abruf=2023-05-12 }}</ref> |
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==== Sport und Erholung ==== |
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Ein ausgedehntes Wanderwegenetz erschließt das Dorf, seine Gemeindeteile und die Umgebung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/vereine-freizeit-tourismus/wandern/|titel= Wanderwege|abruf=2023-05-29}}</ref> Die Themenwege sind auf Schautafeln an den vorgeschlagenen Startpunkten ausführlich beschrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/vereine-freizeit-tourismus/wandern/|titel=themenwege|abruf=2023-05-29}}</ref> Ein Historischer Rundweg durch das Dorf führt an Anwesen vorbei, an denen Informationstafeln mit den Hausnamen angebracht sind. Sie beschreiben in Stichpunkten die Geschichte des Gehöftes.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/vereine-freizeit-tourismus/wandern|titel=/historischer-rundweg|abruf=2023-05-29}}</ref> Es wurden vier [[Nordic Walking|Nordic-Walking]]-Wege mit unterschiedlichen Längen angelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/vereine-freizeit-tourismus/wandern|titel=/nordic-walking-park|abruf=2023-05-29}}</ref> Es gibt auch verschiedene Erlebnis- und Lehrpfade.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kalchreuth.de/vereine-freizeit-tourismus/|titel=erlebnis-und-lehrpfade|abruf=2023-05-29}}</ref> Der Bodenlehrpfad Kalchreuth ist der älteste in Bayern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wwa-n.bayern.de/grundwasser_boden/bodenschutz/lehrpfad_kalchreuth/index.htm|titel= - Wolfsfelden|abruf=2023-05-29}}</ref> Zu den überörtlichen Routen gehören der [[Jakobsweg]], der [[Fränkischer Marienweg|Fränkische Marienweg]], der Gräfenberg-Bahnweg und die markierten Wege des [[Fränkischer Albverein|Fränkischen Albvereins]]. |
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Am Ortsausgang an der Erlanger Straße und am östlichen Ortsrand des Gemeindeteiles Röckenhof ist jeweils ein Kinderspielplatz angelegt. Mit Hilfe der [[Städtebauförderung]] wurde am Ortsausgang in der Buchenbühler Straße ein Bewegungspark eingerichtet. |
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=== Medien === |
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In Kalchreuth erscheint wöchentlich seit 1992 das ''wochenblatt''. Es wird mittwochs kostenlos an alle Haushalte verteilt und berichtet redaktionell aus dem Gemeindeleben, von den Vereinen, Verbänden, Kirchen und kommunalen Einrichtungen. Die Auflage beträgt 17.000 Exemplare. Verbreitungsgebiet ist [[Eckental]], [[Heroldsberg]], Kalchreuth, [[Igensdorf]]. Der herausgebende NOVUM-Verlag befindet sich im Eckentaler Gemeindeteil [[Brand (Eckental)|Brand]]. |
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Das ''wochenblatt'' wird ergänzt durch das Online-Portal ''www.wochenklick.de''. |
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== Persönlichkeiten == |
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* [[Heinz Strehl]] (1938–1986), Fußballspieler |
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* [[Frank Kortan]] (* 1964), Maler, lebt und arbeitet in Kalchreuth |
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* [[Monika Ritter]] (* 1962), Bildhauerin und Grafikerin; lebt in Kalchreuth<ref>{{Internetquelle |url=https://monikaritter.de/ |titel=Monika Ritter |abruf=2023-05-12 }}</ref> |
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* [[Karl-Heinz Thiemann]] (* 1933), Opernsänger, lebt in Kalchreuth |
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<!--Relevanz nicht offensichtlich und nicht dargestellt* [[Volker Hahn (Künstler)|Volker Hahn]], Grafiker, Illustrator; lebt in Kalchreuth<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hahn-augenblicke.de/ |titel=Volker Hahn |abruf=2023-05-12}}</ref>--> |
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== Literatur == |
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* {{LexikonFranken |Stichwort=Kalchreut, Kalkreuth |Band=3 |Sp=52|SpBis=53}} |
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* {{BibISBN|9783769668698|Seiten=159–169}} <!--Fastnacht--> |
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* {{Gebessler Stadt und Landkreis Erlangen|SEITE = 127 |SEITE_BIS = 132}} |
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* {{Erlanger Stadtlexikon|LEMMA=Kalchreuth|AUTOR=BvH|SEITE=402f.}} |
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* {{Hönn Lexicon Topographicum|SEITE = 264}} |
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* Hans Kressel: ''Kleinod im Frankenland, die St.-Andreas-Kirche zu Kalchreuth.'' [Hrsg.: Evang.-Luth. Pfarramt Kalchreuth/Mfr.]. 3. Auflage, Kalchreuth/Erlangen: Evang.-Luth. Pfarramt Kalchreuth/Mfr., 1981. – 15 S., IDN: 870281100 |
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* {{BibISBN|3921603005|Seiten=145–149}} <!--Krug--> |
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* Ursula Lindstedt: ''Kalchreuth: Gedichte, Geschichte und Geschichten''. |
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* Otto Mitius: ''Mit Albrecht Dürer nach Heroldsberg und Kalchreuth.'' Erlangen: Junge & Sohn, 1924, 15 S., IDN: 356310353 |
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* {{BibISBN|9783406591310|Seiten=114}} <!-- Reitzenstein --> |
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* {{Stumpf Bayern 2. Teil 1853|STICHWORT = Kalkreuth |SEITE = 711}} |
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* Arbeitskreis „Heimat und Geschichte“: ''Kalchreuth, Bilder und Geschichten erzählen, wie's früher war.'' [Hrsg.: Gemeinde Kalchreuth]. Rödental. Ingrid Ott Verlag 2012 |
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* Bertold Frhr. von Haller [Konzeption]: ''Kalchreuth 700 Jahre 1298–1998.'' [Hrsg.: Gemeinde Kalchreuth]. Ingrid Ott Verlag, Rödental 1998, ISBN 3-9805880-2-5 |
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* Kurt Pilz: ''Kalchreuth und seine Pfarrkirche St. Andreas – Geschichte und Kunstwerke''. [Hrsg.: Heimatverein Erlangen und Umgebung e. V.]. 21. Jahrgang 2. Heft 1974 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* [http://www.kalchreuth.de/ Gemeinde Kalchreuth] |
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* [https://www.kalchreuth.de/ Website der Gemeinde Kalchreuth] |
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* [http://www.erlangen-evangelisch.de/Kalchreuth/ Evang.-Luth. Kirchengemeinde Kalchreuth] und Geschichte, Geschichten und Gedichte aus und über Kalchreuth |
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* {{Topographia Franconiae|Name=Kalchreuth |Gemeinde=Kalchreuth |Landkreis= Erlangen-Höchstadt|Regierungsbezirk=Mittelfranken |Bundesland=Bayern|Abruf=2019-09-27}} |
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* [http://www.landgasthof-meisel.de/ Landgasthof - Metzgerei Meisel] |
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* {{LStDV GKZ|09572137}} |
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* [http://www.roter-ochse-kalchreuth.de/ Zum Roten Ochsen] |
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* [http://www.schloss-gaststaette-kalchreuth.de/ Schloß-Gaststätte] |
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== Fußnoten == |
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[[Kategorie:Ort in Bayern]] |
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[[Kategorie:Erlangen-Höchstadt]] |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Erlangen-Höchstadt]] |
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[[pt:Kalchreuth]] |
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[[Kategorie:Gemeindegründung 1818]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1298]] |
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[[Kategorie:Kirchdorf (Siedlungstyp)]] |
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[[Kategorie:Kalchreuth| ]] |
Aktuelle Version vom 23. Mai 2025, 22:20 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 34′ N, 11° 8′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Erlangen-Höchstadt | |
Höhe: | 413 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,86 km2 | |
Einwohner: | 2996 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 276 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 90562, 91077 | |
Vorwahl: | 0911 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERH, HÖS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 72 137 | |
LOCODE: | DE KCR | |
Gemeindegliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 1 90562 Kalchreuth | |
Website: | www.kalchreuth.de | |
Erster Bürgermeister: | Otto Klaußner (CSU[2]) | |
Lage der Gemeinde Kalchreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt | ||
![]() |

Kalchreuth (fränkisch: Kolchraet[3]) ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt jeweils ca. zehn Kilometer nordöstlich von Nürnberg und südöstlich von Erlangen im Erlanger Oberland auf einem Höhenrücken des Sebalder Reichswalds.[4] Der Ort wird wegen der zahlreichen Kirschbäume auch das „Kirschendorf“ genannt. Kalchreuth liegt auf einem langgestreckten Höhenzug des Schwarzen Jura (Lias), der einen Teil des fränkischen Schichtstufenlandes bildet. Der Kalchreuther Forst westlich und südlich des Ortes ist ein beliebtes Ausflugsgebiet.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden sind Uttenreuth (im Nordwesten), Dormitz (im Norden), Eckental (im Nordosten) und Heroldsberg (im Süden und Südosten). Weiter grenzen die gemeindefreien Gebiete Dormitzer Forst (im Norden und Westen) und Kalchreuther Forst (im Südwesten) an.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[5][6]
- Gabermühle (Einöde)
- Kalchreuth (Pfarrdorf)
- Käswasser (Dorf)
- Minderleinsmühle (Einöde)
- Röckenhof (Dorf)
- Stettenberg (Einöde)
Bis 1900 gab es auf dem Gemeindegebiet den Gemeindeteil Wolfsfelden.
Es gibt die Gemarkungen Kalchreuth und Röckenhof.[7] Die Gemarkung Kalchreuth hat eine Fläche von 9,480 km². Sie ist in 3098 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3060,19 m² haben.[8] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Gabermühle, Käswasser, Minderleinsmühle und Stettenberg.[9]
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Klimawandel[10] sind auch in Kalchreuth die Temperaturen gestiegen. Im Sommer ist es oft unangenehm heiß, und im Winter sind ausgiebige Schneefälle eher selten geworden. Der vieljährige Mittelwert der Niederschläge von 1981 bis 2010 betrug 825 l/mm².[11] Die mittlere Grundwasserbildung aus Niederschlag lag von 1971 bis 2000 zwischen 100 und 150 mm/a.[12]
Topografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gelände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kalchreuther Höhe als Ausläufer der Frankenalb ist ein Hügel, welcher sich von Osten nach Westen hinzieht. Der höchste Punkt der Erhebung befindet sich im Ortsteil Käswasser mit 432 m. Sie fällt im Norden in das Tal der Schwabach auf 300 m ab und im Süden in das Tal der Gründlach auf 330 m.[13]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie auf alten Postkarten zu sehen ist, stand auf dem Dorfplatz früher ein Ziehbrunnen.[14] Trotz der Lage auf einem Hügel gibt es im Dorf auch einige Quellen. Sie waren früher die Voraussetzung für eine Besiedlung. Die Beschreibungen in einer Chronik[15] lassen vermuten, dass der Sperkhof ursprünglich am Spirkbrunnen gegründet worden war. Weitere Quellen waren der Käsbrunnen in Käswasser und die Dürerquelle in der Kehle. Durch sie soll Albrecht Dürer für seine Zeichnung Quelle im Wald mit Antonius und Paulus inspiriert worden sein. An einem Abschnitt der Schwabach, der zu Kalchreuth gehört, liegen die Gabermühle und die Minderleinsmühle. Der Kreuzweiher am Schöllenbacher Weg nahe der nördlichen Gemeindegrenze gelegen, war früher ein gut besuchtes Familienbad und existiert nur noch als Weiher. Er verfügte auch über einen hölzernen Sprungturm. Nach einem schweren Unfall wurde er abgerissen.
Boden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art und Qualität des Bodens sind durch die Zersetzung der Ablagerungen in der Liaszeit entstanden. Auf der Südseite der Kalchreuther Höhe ist der dunkle, kalkhaltige Ton zu einem schweren, fruchtbaren Ackerland mittlerer Güte verwittert.[16][17][18] Auf der Nordseite besteht der Boden vorwiegend aus sandigem Lehm. Hier vermischte sich der Ton mit dem auf dieser Seite austretenden Rhätsandstein. Im Westen und Nordwesten grenzt der Sebalder Reichswald an das Gemeindegebiet. Dort tritt die Rhätsandsteinschicht voll zutage. Die abfließenden Bäche, wie der Teufelsgraben[19] und der Heide-Kehlgraben haben sich tief in das Gestein eingegraben und eine interessante Formation geschaffen.[19]
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Biotopkartierung Bayern wurden auf dem Gebiet der Gemeinde Kalchreuth u. a. geschützte Biotope in der Teufels Badestube, am Zusammenfluss von Teufelsgraben und Röstgraben und am Jungfernsitz ausgewiesen.[20] Rund um das Dorf wachsen verschiedene geschützte Pflanzen, wie z. B. das Breitblättrige Knabenkraut, die Waldhyazinthe, das Rote Waldvögelein und die Akelei. Die untere Naturschutzbehörde unterstützt den Schutz der alten Kirschgärten und sehr erfolgreich die Anlage neuer Kirschgärten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ur- und Frühgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hinweise, wie die Geländeform des Gemeindegebietes entstand, finden sich in einer Tongrube zwischen Kalchreuth und Heroldsberg.[21][22] Beim Abbau des Tones stieß man auf eine Schicht mit zahlreichen Versteinerungen.[23] Die Ammoniten der Gattung Pleuroceras gelten als Leitfossil für die erdgeschichtlich Periode des Oberen Pliensbachiums.[24] Sie deuten darauf hin, dass das Gebiet vor ca. 180 Millionen Jahren von Wasser bedeckt war. Durch Ablagerungen von eingeschwemmtem Ton und Kalk entstanden mächtige Schichten. Gegen Ende der Kreide wurden infolge der Kontinentalverschiebungen diese Schichten nach oben gedrückt. Das Wasser floss ab, es entstand eine Anhöhe, welche Lias-Insel[25] genannt wird.

Der Pfarrer und Geschichtsschreiber Carl Gottlob Rehlen[26] beschreibt in seiner Geschichte und Chronik von Kalchreuth[27] die Besiedlung des Gebietes durch den Volksstamm der Slawen im 8. Jahrhundert. Der erste Hinweis auf eine slawische Hofstatt in Kalchreuth[28] berichtet über ein „Kunig-Gütlein“[29][30] im Jahre 1455. Die Bezeichnung deutet darauf hin, dass es sich um ein kleines Anwesen handelte, welches aus einem früheren Königshof entstand. Es war am Puschenbach[31] angesiedelt, der an der Sperckquelle entspringt. In jedem Slawendorf gab es ein Gehöft, welches nur dem König lehenspflichtig war und extra zwei Hufen[32] Landes für ihn bestellte.[33]
Im Verlauf der hochmittelalterlichen Rodungen wurde auch Kalchreuth neu besiedelt. Die späte Besiedlung ist nicht nur auf die schwere Arbeit des Rodens, sondern auch auf die Qualität des Bodens[34] zurückzuführen. Vielleicht war der Boden auch durch frühere Ansiedlungen belastet.[35]
Mittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1298 als „Kalkrevt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von der Beschaffenheit des Untergrundes (Kalk) und vom Ursprung als Rodungsinsel im Sebalder Reichswald (Reuth, Rodung) ab.[36] Als erster zuverlässiger Beweis für die Existenz des Dorfes Kalchreuth gilt eine Urkunde vom 20. Dezember 1298. In ihr wird bestätigt, dass König Albrecht von Habsburg die Burggrafen Johann I., Friedrich IV. und deren Schwester Agnes mit Kalchreuth belehnten. Im Jahre 1342 verkauften die beiden Burggrafen das Dorf „mit all seinen Gütern“ an Ulrich II. Haller. Damit begann eine lange Zeit einer engen Verbindung mit dem Nürnberger Patriziergeschlecht Haller, die erst im Jahre 1850 endete. Als Kondominat gehörte Kalchreuth zum Nürnberger Land und lag gleichzeitig im Gebiet des Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach. Durch diese problematische Lage wurde Kalchreuth in den Markgrafenkriegen stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Ersten Markgrafenkrieg am 5. Juli 1449[15] brannten die Truppen des Markgrafen Albrecht Kalchreuth ab.[37] Sie verschonten auch die Anwesen nicht, deren Lehensgeber der Markgraf selbst war. Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde Kalchreuth am „2. Juni 1552 wiederum gebrandschatzt und am 7. April 1553 geplündert“.[38]
Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der ersten Gemeindeordnung von 1527 wurden vier Dorfsmeister gewählt. Die Amtszeit dauerte zwei Jahre. Zur alljährlichen Gemeindeversammlung hatte jedermann zu erscheinen. Im Jahre 1560 wurde die Dorfsordnung erneuert. Durch den Kauf und Verkauf von Gütern hatten sich die Machtverhältnisse verändert. So stand nicht mehr der Schlossherr Jakob Haller von Hallerstein an erster Stelle, sondern Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg-Kulmbach.[39] Im Dreißigjährigen Krieg hatten die Kalchreuther hinter den Nürnberger Mauern Schutz gesucht. Thomas Kracker, ein junger Mann, der Lesen und Schreiben konnte, hat in seinen Lebenserinnerungen die furchtbaren Umstände beschrieben, aber auch, wie es nach Kriegsende schnell wieder aufwärts ging.[40] Die Jahre 1670 bis 1700 sind gekennzeichnet durch die Streitigkeiten zwischen den Kalchreuther Lehensherren. Neben der Familie Haller waren dies der Markgraf von Bayreuth, vertreten durch den markgräflichen Vogt und Wildmeister, der von Wallenrodtsche Vikar zu Schwabach und der Herr von Imhof.[41] Nachdem Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach im Jahre 1791 in einem Geheimvertrag seine Fürstentümer an Preußen abgetreten hatte, wurde die uralte Dorfsordnung aufgehoben und 1796 an deren Stelle das Preußische Landrecht gesetzt. Zugleich wurde auch der Pfarrer von seiner alten kirchlichen Behörde freigestellt und am 3. Juni 1795 der Superintendentur Bayersdorf unterstellt.[42] Im Frieden von Tilsit 1807 kam Kalchreuth mit dem preußischen Fürstentum Brandenburg-Bayreuth unter französische Verwaltung und mit dem Pariser Vertrag von 1810 zum Königreich Bayern.
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Ersten Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Kalchreuth gebildet, zu dem Gabermühle, Großgeschaidt, Habernhofermühle, Käswasser, Kleingeschaidt, Langenbruckermühle, Minderleinsmühle, Röckenhof, Stettenberg und Wolfsfelden gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstanden folgende Ruralgemeinden:
- Großgeschaidt;
- Kalchreuth mit Gabermühle, Käswasser, Minderleinsmühle, Stettenberg und Wolfsfelden;
- Kleingeschaidt;
- Röckenhof;
- Habernhofermühle und Langenbruckermühle zur Ruralgemeinde Weiher.
Die Gemeinde Kalchreuth war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in das Finanzamt Erlangen umbenannt).[43][44] Ab 1862 gehörte Kalchreuth zum Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 9,470 km².[45]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Röckenhof eingegliedert.[46]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Kalchreuth
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 777 | 896 | 994 | 1033 | 1021 | 980 | 982 | 1005 | 957 | 885 | 882 | 823 | 847 | 873 | 884 |
Häuser[47] | 157 | 111 | 133 | 137 | 142 | 134 | |||||||||
Quelle | [44] | [48] | [49] | [50] | [51] | [52] | [53] | [54] | [55] | [56] | [49] | [57] | [49] | [58] | [49] |
Jahr | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2008 | 2013 | 2017 | ||||
Einwohner | 929 | 1022 | 1081 | 1551 | 1564 | 1499 | 1619 | 2314 | 3058 | 2924 | 2964 | ||||
Häuser[47] | 177 | 216 | 207 | 632 | 933 | ||||||||||
Quelle | [59] | [49] | [49] | [49] | [60] | [45] | [61] | [62] | [63] | [63] | [63] |
Ort Kalchreuth
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 617 | 712 | 859 | 833 | 794 | 723 | 822 | 1358 | 1372 | 1367 | 1872 | 1859 |
Häuser[47] | 94 | 84 | 109 | 119 | 166 | 216 | 249 | 509 | ||||
Quelle | [44] | [48] | [50] | [52] | [55] | [57] | [59] | [60] | [45] | [61] | [62] | [64] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat von Kalchreuth besteht aus 16 Mitgliedern und dem Ersten Bürgermeister.
Sitzverteilung im Gemeinderat:[65][66][67]
CSU | SPD | Grüne | Freie Wähler | Gesamt | |
2008 | 7 | 1 | 1 | 7 | 16 |
2014 | 6 | 2 | – | 8 | 16 |
2020 | 5 | – | 4 | 7 | 16 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist seit 27. Februar 2024 Otto Klaußner (CSU).[68][69] Sein Vorgänger, Herbert Saft (parteilos), wurde erstmals 2008 zum Ersten Bürgermeister gewählt.[70][71] Zum Jahresende 2023 legte er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder.[72] Vorgänger von Herbert Saft war Erwin Nützel (CSU).
Wappen und Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wappen
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Blasonierung: „Geviert; 1: In Rot ein schräggestürzter, schwarzgefüllter, silberner Sparren; 2: in Silber ein rot gekrönter und bewehrter schwarzer Löwe; 3: in Silber ein schwarzes Andreaskreuz; 4: in Rot eine silberne Kirschblüte mit grünen Kelchblättern.“[73] |
Wappenbegründung: Im ersten Feld steht das Stammwappen der Freiherren Haller von Hallerstein, die von 1342 bis 1850 in Kalchreuth ansässig waren und bis 1465 die Alleinherrschaft im Ort innehatten. Der Löwe im zweiten Feld ist die Wappenfigur der Burggrafen von Nürnberg, die Kalchreuth im Jahr 1298 erwarben. Das Andreaskreuz im dritten Feld weist auf die Pfarrkirche hin, die dem Heiligen Andreas geweiht war. Die Kirschblüte im vierten Feld stellt die Lage der Gemeinde im bekannten fränkischen Kirschenanbaugebiet dar.
Im Gemeindeblatt Kalchreuth vom 1. Juni 1980 wurden die Gemeindebürger um Anregungen für ein ansprechendes Gemeindewappen gebeten. Unter vielen Vorschlägen wählte der Bürgermeister Hans Sulzer gemeinsam mit dem Gemeinderat den Wappenvorschlag von Ursula Lindstedt aus. Am 10. Dezember 1981 wurde das Wappen für die Gemeinde Kalchreuth von der Regierung von Mittelfranken genehmigt. |
- Flagge
Die Gemeindeflagge ist rot-weiß.[74]
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kalchreuth unterhält seit 1993 eine Partnerschaft mit La Chapelle-des-Fougeretz in Frankreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bau- und Bodendenkmäler
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Die Sankt-Andreas-Kirche und das benachbarte Hallerschloss (ein ehemaliges Wasserschloss der Nürnberger Patrizierfamilie Haller von Hallerstein, das sie von 1395 bis 1850 besaß) bilden ein bedeutsames Bauensemble. In der Schloss-Gaststätte befand sich die Rudolf-Schiestl-Gesellschaft. Die Gastwirtschaft im Schloss ist seit 2015 nicht mehr bewirtschaftet.
Weithin berühmt ist die im Wesentlichen spätmittelalterliche Ausstattung der 1471 im gotischen Stil erbauten Kirche mit dem 1494 von der Familie Haller gestifteten Chor, in dem sich unter anderem der Schreinaltar aus der Werkstatt von Michael Wolgemut, dem Lehrherrn Albrecht Dürers, befindet. Ebenso berühmt ist das neun Meter hohe, aus Sandstein gemeißelte Sakramentshäuschen von Adam Kraft. Das älteste und bekannteste Kunstwerk sind die zwölf Tonapostel über dem Chorgestühl, die es erhalten und vollzählig nur noch in Kalchreuth gibt.
Der erste Herrensitz in Kalchreuth wird umgangssprachlich als Hallerschloss bezeichnet. Wann und von wem er erbaut wurde, ist unbekannt. Der erste Hinweis befindet sich in einer Notiz über eine Vereinbarung zwischen Ulrich Haller und der Gemeinde im Jahre 1362.[75] 1533 erwarb Jobst IV. Haller zu Hallerstein den Herrensitz. 1850 ging der Besitz der Patrizierfamilie von Haller durch den Verkauf an den Schreinermeister Woelfel und seine Frau Sophie geb. Endres in Kalchreuth.[76] Damit ging eine fast 500-jährige Patronatsherrschaft zu Ende.
Der zweite Herrensitz, das sogenannte Wölckern-Schlösschen,[77] ist ein zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Nürnberger Bürger Matthäus Sauermann soll an dieser Stelle 1492[75] einen eigenen Sitz errichtet haben, der im Zweiten Markgrafenkrieg 1552/53 niedergebrannt wurde. Der Nürnberger Rat ließ 1684 ein Fachwerkobergeschoss aufsetzen, um eine Försterwohnung einzurichten. 1716 wurde das Haus an Georg Karl Imhoff verkauft. Ernst Imhoff errichtete 1759 ein steinernes Obergeschoss mit Walmdach, profiliertem Traufgesims und Dachgauben in der bis heute erhaltenen Form. Imhoff verkaufte den Besitz 1763 an die Familie Wölckern. 1845 erwarb das Königreich Bayern den Sitz und richtete darin eine Forstdienststelle ein. Heute befindet sich in dem restaurierten Gebäude ein Hotel.
Der dritte Herrensitz wurde zunächst als das „Neue Haus“ bezeichnet.[77] Der Bau wurde 1592 durch Martin und Carl Haller begonnen, aber erst nach 1600 fertig gestellt. Er stand in der Weißgasse und war zweigädig. Wegen der ausladenden Wasserspeier wurde das Gebäude im Volksmund auch „Drachenschloss“ genannt.[78] Nachdem das Schloss seit 1761 als Bauernhaus genutzt worden war, ließ es der letzte Besitzer im Jahre 1937 abreißen. An seiner Stelle steht ein Gästehaus.
In Röckenhof stand einst ein Herrensitz der Patrizierfamilie Starck. Ein Nürnberger Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert[77] zeigt eine Anlage mit einem dreistöckigen Gebäude. Das Herrenhaus wurde 1856 abgebrochen und an seiner Stelle ein Wohn- und Gasthaus errichtet.[76]
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südlich des Kalchreuther Gemeindeteiles Stettenberg befinden sich die in der Räth-Sandsteinformation liegende Stettenberger Schlucht, westlich die Teufelsbadstube sowie die Dürerquelle und östlich des Gemeindeteils Röckenhof die Kübelsbachschlucht.


Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirchweih (Kärwa) findet immer am zweiten Wochenende im August statt. Jedes Jahr zu dieser Zeit entbrennt die Rivalität zwischen den „Maslas Boum“ (Burschen) vom Gasthof Meisel und den „Metzgersboum“ vom Roten Ochsen. Eine jahrhundertelange Tradition ist dabei das „Fässla ausgrom“. Dabei geht es darum, dass die „Boum“ von der einen Seite mehrere Fässchen bei den „Boum“ von der anderen Seite vergraben. Ziel ist es, ein oder mehrere Fässer der anderen Partei zu finden. Die Kirchweih „gewonnen“ hat die Mannschaft, welche mehr Fässer gefunden hat. Wird kein Fass gefunden, entscheidet die Anzahl der vergrabenen Fässer. Stichtag ist der Kirchweih-Sonntag, an dem die Fässer ausgegraben werden.
Am ersten Sonntag im Juli findet die „Kirschkerwa“ statt. Das Fest wurde 1974 vom Bund Naturschutz als Teil des Kirschenprojekts zum Schutz der Streuobstwiesen ins Leben gerufen. Ab Mittag gibt es in den Kirschwiesen an der Erlanger Straße Informations- und Verkaufsstände rund um das Thema Kirschen und Natur(schutz). Für Unterhaltung ist mit Kirschkernweitspucken, Musik und Aktionen wie der Schafschur gesorgt.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gewerbe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Betriebe in Kalchreuth sind vorwiegend klein- und mittelständisch geprägt. Im Gewerbegebiet „An der Kaufleite“ sind Firmen ohne übermäßige Umweltbelastungen angesiedelt. Die seit 1620 bestehende Minderleinsmühle im gleichnamigen Gemeindeteil stellt als Spezialbäckerei glutenfreie und laktosefreie Produkte für Zöliakiekranke her.
Der Kalchreuther Keller ist ein seit 1865 bestehender Biergarten, liegt in einem tief eingeschnittenen Tal und gilt als schattigster Biergarten Frankens.[79]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kalchreuth hat eine Haltestelle an der eingleisigen Gräfenbergbahn (R21). Vor der Generalsanierung der Strecke in den 1990er Jahren gab es einen Bahnhof mit einem zweiten Gleis für den Begegnungsverkehr.
Die VGN-Regionalbuslinie 210 verbindet werktäglich Heroldsberg mit Erlangen und bedient zwei Haltestellen in Kalchreuth.
Die Staatsstraße 2243 verläuft zur Staatsstraße 2240 bei Weiher (4,5 km nordwestlich) bzw. nach Heroldsberg zur Bundesstraße 2 (2,5 km südöstlich). Die Kreisstraße ERH 6/N 3 verläuft nach Neunhof (7 km südwestlich) bzw. nach Röckenhof (1,25 km nordöstlich). Die Kreisstraße ERH 10 verläuft über Käswasser (1 km östlich) nach Großgeschaidt zur B 2 (3 km östlich).[4]
Durch Kalchreuth verläuft der Fränkische Marienweg.
Freizeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vereine in Kalchreuth[80] sind auf verschiedenen Gebieten aktiv. Neben dem Sport engagieren sich Bürger für Kinder und Jugend, Senioren, Gesang und Musik, Kultur und Politik. Die Feuerwehren der einzelnen Gemeindeteile kümmern sich um den Schutz der Bevölkerung. Nachfolgend werden beispielhaft einige Vereine vorgestellt:
- Verein zur Pflege internationaler Beziehungen
Am 18. September 1993 wurde im Rathaus von La Chapelle-des-Fougeretz in Frankreich ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Ein Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den am 22. Januar 1963 abgeschlossenen Élysée-Vertrag auf kommunaler Ebene umzusetzen.
- kubaka e. V.
Der Bahnhof in Kalchreuth wurde im Jahre 1908 für die Bahnstrecke Nürnberg Nordost–Gräfenberg erbaut. Bis 1963 diente er als Bahnstation. Seit 1998 steht er unter Denkmalschutz. Der 1999 gegründete Verein[81] restaurierte das Gebäude und nutzt es seit 2007 als Veranstaltungsort.
Die Veranstaltungsreihe Jazz am Bahnhof wurde in den Jahren 2017, 2018 und 2019 von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien mit dem APPLAUS ausgezeichnet.[82]
- 1. FC Kalchreuth e. V.
Der 1946 gegründete 1. FC Kalchreuth e. V.[83] ist der mitgliederstärkste Verein in Kalchreuth. Im Jahr 2016 gelang der Fußballmannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga. Zwischenzeitlich entwickelte er sich als ein Verein für den Breitensport mit 10 Abteilungen. Vor allem die Jugendarbeit wird durch Sponsoren und die Gemeinde großzügig gefördert.
- Freiwillige Feuerwehr Kalchreuth
Neben den klassischen Aufgaben der Feuerwehr leisten einige Einsatzkräfte zusätzlich Dienst in der „First Responder“-Gruppe.[84][85]
Sport und Erholung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein ausgedehntes Wanderwegenetz erschließt das Dorf, seine Gemeindeteile und die Umgebung.[86] Die Themenwege sind auf Schautafeln an den vorgeschlagenen Startpunkten ausführlich beschrieben.[87] Ein Historischer Rundweg durch das Dorf führt an Anwesen vorbei, an denen Informationstafeln mit den Hausnamen angebracht sind. Sie beschreiben in Stichpunkten die Geschichte des Gehöftes.[88] Es wurden vier Nordic-Walking-Wege mit unterschiedlichen Längen angelegt.[89] Es gibt auch verschiedene Erlebnis- und Lehrpfade.[90] Der Bodenlehrpfad Kalchreuth ist der älteste in Bayern.[91] Zu den überörtlichen Routen gehören der Jakobsweg, der Fränkische Marienweg, der Gräfenberg-Bahnweg und die markierten Wege des Fränkischen Albvereins.
Am Ortsausgang an der Erlanger Straße und am östlichen Ortsrand des Gemeindeteiles Röckenhof ist jeweils ein Kinderspielplatz angelegt. Mit Hilfe der Städtebauförderung wurde am Ortsausgang in der Buchenbühler Straße ein Bewegungspark eingerichtet.
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kalchreuth erscheint wöchentlich seit 1992 das wochenblatt. Es wird mittwochs kostenlos an alle Haushalte verteilt und berichtet redaktionell aus dem Gemeindeleben, von den Vereinen, Verbänden, Kirchen und kommunalen Einrichtungen. Die Auflage beträgt 17.000 Exemplare. Verbreitungsgebiet ist Eckental, Heroldsberg, Kalchreuth, Igensdorf. Der herausgebende NOVUM-Verlag befindet sich im Eckentaler Gemeindeteil Brand.
Das wochenblatt wird ergänzt durch das Online-Portal www.wochenklick.de.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Strehl (1938–1986), Fußballspieler
- Frank Kortan (* 1964), Maler, lebt und arbeitet in Kalchreuth
- Monika Ritter (* 1962), Bildhauerin und Grafikerin; lebt in Kalchreuth[92]
- Karl-Heinz Thiemann (* 1933), Opernsänger, lebt in Kalchreuth
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Kalchreut, Kalkreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 52–53 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 159–169.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 127–132.
- Bertold Frhr. von Haller: Kalchreuth. In: Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2, S. 402 f. (Gesamtausgabe online).
- Georg Paul Hönn: Kalchreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 264 (Digitalisat).
- Hans Kressel: Kleinod im Frankenland, die St.-Andreas-Kirche zu Kalchreuth. [Hrsg.: Evang.-Luth. Pfarramt Kalchreuth/Mfr.]. 3. Auflage, Kalchreuth/Erlangen: Evang.-Luth. Pfarramt Kalchreuth/Mfr., 1981. – 15 S., IDN: 870281100
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 145–149.
- Ursula Lindstedt: Kalchreuth: Gedichte, Geschichte und Geschichten.
- Otto Mitius: Mit Albrecht Dürer nach Heroldsberg und Kalchreuth. Erlangen: Junge & Sohn, 1924, 15 S., IDN: 356310353
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 114.
- Pleikard Joseph Stumpf: Kalkreuth. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 711 (Digitalisat).
- Arbeitskreis „Heimat und Geschichte“: Kalchreuth, Bilder und Geschichten erzählen, wie's früher war. [Hrsg.: Gemeinde Kalchreuth]. Rödental. Ingrid Ott Verlag 2012
- Bertold Frhr. von Haller [Konzeption]: Kalchreuth 700 Jahre 1298–1998. [Hrsg.: Gemeinde Kalchreuth]. Ingrid Ott Verlag, Rödental 1998, ISBN 3-9805880-2-5
- Kurt Pilz: Kalchreuth und seine Pfarrkirche St. Andreas – Geschichte und Kunstwerke. [Hrsg.: Heimatverein Erlangen und Umgebung e. V.]. 21. Jahrgang 2. Heft 1974
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde Kalchreuth
- Kalchreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 27. September 2019.
- Kalchreuth: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Ergebnis und Informationen zur Bürgermeisterwahl 2024. Gemeinde Kalchreuth, 27. Februar 2024, abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 166. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „kʰǫlχraetʰ“.
- ↑ a b Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Gemeinde Kalchreuth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. September 2019.
- ↑ Gemeinde Kalchreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemarkung Kalchreuth (092803). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Häufige Fragen zum Klimawandel. Umweltbundesamt, abgerufen am 27. November 2023.
- ↑ Niederschlag: vieljährige Mittelwerte 1991 - 2020. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Mittlere Grundwasserneubildung aus Niederschlag (1971-2000). In: BayernAtlas. Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Topografische Karte von Kalchreuth. In: BayernAtlas. Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ Dorfplatz von Kalchreuth auf historischer Karte. In: BayernAtlas. Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ a b Gottlob Rehlen: Geschichte und Chronik von Kalchreuth. digitalisiertes Format. Kalchreuth, S. 3 ff.
- ↑ Kurt Pilz: Kalchreuth und seine Pfarrkirche St. Andreas. In: Heimatverein Erlangen und Umgebung e. V. (Hrsg.): 21. Jahrgang. 2. Heft. Erlangen 1974, S. 57.
- ↑ Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 167.
- ↑ Gottlob Rehlen: Statistik von Kalchreuth. transkribierte Ausgabe. Kalchreuth 1843, S. 11.
- ↑ a b Gottlob Rehlen: Statistik von Kalchreuth. transkribierte Ausgabe. Kalchreuth 1843, S. 25.
- ↑ Biotopkartierung (Flachland). In: BayernAtlas. Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Mineralatlas Lexikon. Abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Die Tongrube Kalchreuth bei Nürnberg. Abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Fossiliengrab aus der ehemaligen Tongrube Kalchreuth – 1988 gefunden und 2022 nachpräpariert. Abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Gastropoden aus dem oberen Pliensbachium (Lias delta), Zone des Pleuroceras spinatum) von Kalchreuth östlich Erlangen. Abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Bertold von Haller: 700 Jahre Kalchreuth. Ingrid Ott, Rödental 1998, ISBN 3-9805880-2-5, S. 10 f.
- ↑ Carl Gottlob Rehlen. Abgerufen am 19. September 2023.
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- ↑ Kunig. Abgerufen am 19. September 2023.
- ↑ Gütlein. In: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/23. Abgerufen am 19. September 2023.
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- ↑ Hufen. Abgerufen am 19. September 2023.
- ↑ Carl Gottlob Rehlen: Geschichte und Chronik von Kalchreuth. Erstes Buch, S. 25.
- ↑ Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 25*.
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- ↑ W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 114.
- ↑ Bertold von Haller: 700 Jahre Kalchreuth. Ingrid Ott, Rödental 1998, ISBN 3-9805880-2-5, S. 31 f.
- ↑ Bertold von Haller: 700 Jahre Kalchreuth. Ingrid Ott, Rödental 1998, ISBN 3-9805880-2-5, S. 32.
- ↑ Bertold von Haller: 700 Jahre Kalchreuth. Ingrid Ott, Rödental 1998, ISBN 3-9805880-2-5, S. 33–34.
- ↑ Gottlob Rehlen: Geschichte und Chronik von Kalchreuth. digitalisiertes Format. Kalchreuth, S. 24, 26.
- ↑ Gottlob Rehlen: Geschichte und Chronik von Kalchreuth. digitalisiertes Format. Kalchreuth, S. 30 f.
- ↑ Gottlob Rehlen: Geschichte und Chronik von Kalchreuth. digitalisiertes Format. Kalchreuth, S. 53.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ a b c Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 46 (Digitalisat). Für die Gemeinde Kalchreuth zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Gabermühle (S. 28), Käswasser (S. 45), Minderleinsmühle (S. 59), Stettenberg (S. 89) und Wolfsfelden (S. 105).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 712 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ a b c Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und von 1871 bis 2017 als Wohngebäude.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 90–91 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 62 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1113 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1179–1180 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1050 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
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- ↑ https://docplayer.org/47972369-Endgueltige-ergebnisse.html[1], abgerufen am 5. März 2021
- ↑ Erste Bürgermeisterinnen und Bürgermeister/Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister/Landrätinnen und Landräte (Stand: 13.05.2025),
- ↑ Kalchreuth hat gewählt: Otto Klaußner ist der neue Bürgermeister. In: Nürnberger Nachrichten vom 25. Februar 2024, abgerufen am 15. März 2024
- ↑ KOMMUNALWAHLEN 2020 – SO WÄHLTE KALCHREUTH: Herbert Saft bleibt Bürgermeister. Abgerufen am 9. April 2020.
- ↑ Bürgermeister verlässt Wählergruppe. Abgerufen am 19. März 2022.
- ↑ Klaußer macht das Rennen
- ↑ Wappen von Kalchreuth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Kalchreuth. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 9. Juli 2020.
- ↑ a b Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 159–169.
- ↑ a b Kurt Pilz: Kalchreuth und seine Pfarrkirche St. Andreas. In: Heimatverein Erlangen und Umgebung e. V. (Hrsg.): 21. Jahrgang. 2. Heft. Erlangen 1974.
- ↑ a b c Robert Giersch / Andreas Schlunk / Bertold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Altnürnberger Landschaft, 2006, ISBN 978-3-00-020677-1.
- ↑ Bertold von Haller: 700 Jahre Kalchreuth. Ingrid Ott, Rödental 1998, ISBN 3-9805880-2-5.
- ↑ Martin Droschke: Frankens schattigster Biergarten. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 18. Juli.
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