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„Wissenschaftsprogramm der Europäischen Weltraumorganisation“ – Versionsunterschied

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Die '''westeuropäische [[Raumfahrt]]''' (nachfolgend europäische Raumfahrt genannt) begann erst recht spät, obwohl [[Deutschland]] vor dem [[2. Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] neben Russland die führende Nation auf dem Gebiet der Raketenforschung war.
Das '''Wissenschaftsprogramm der [[Europäische Weltraumorganisation|Europäischen Weltraumorganisation]]''' ({{lang-en|European Space Agency Science Programme}}), früher europäische Raumfahrt genannt, begann erst recht spät, obwohl [[Deutschland]] vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vor der [[Sowjetunion]] die führende Nation auf dem Gebiet der Raketenforschung war.


== Geschichte ==
Heute wird die europäische Raumfahrt vor allem von der europäischen Raumfahrtbehörde [[ESA]] koordiniert, in der sich 13 Staaten zusammengeschlossen haben.<br>
Es gab und gibt zahlreiche nationale Raketenprogramme. Satellitenraketen wurden in Europa nur von zwei Ländern entwickelt: [[Frankreich]] (mehrere erfolgreiche Starts der Rakete [[Diamant (Rakete)|Diamant]] zwischen 1965 und 1975) und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] (ein erfolgreicher Start der [[Black Arrow (Rakete)|Black Arrow]] 1971). Daneben entwickelten Frankreich und Großbritannien, und in geringerem Maße auch [[Italien]] und [[Spanien]], [[Höhenforschungsrakete]]n. Zwischen 1957 und 1964 starteten die [[Hermann-Oberth-Gesellschaft]] e.&nbsp;V. und die [[Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft]] mbH einige selbstentwickelte Raketen mit Gipfelhöhen von bis zu 150 Kilometern im Wattengebiet von [[Cuxhaven]]. Die [[Bundesrepublik Deutschland]] dagegen sparte sich eine eigene Trägerrakete und setzte mit dem deutsch-amerikanischen Sonnensondenprojekt [[Helios (Sonde)|Helios]] 1974 und 1976 zusammen mit den [[Vereinigte Staaten|USA]] einen neuen Meilenstein in der Raumfahrt. Die erste europäische Raumsonde war [[Giotto (Sonde)|Giotto]], welche 1985 zur Erforschung des Kometen Halley gestartet wurde. Der erste europäische Wettersatellit [[Meteosat|Meteosat-1]] wurde 1977 gestartet.
Die Raumfahrt Europas gilt dank der [[Ariane 4]] und der [[Ariane 5]] als wirtschaftlich erfolgreich, wozu auch der nahe am [[Äquator]] befindliche [[Raumflughafen]] in [[Korou]] beiträgt, der preiswerte Starts ermöglicht. Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs mussten viele ambitionierte Projekte ([[Raumflugzeug]]e) im Laufe der Zeit eingestellt werden.<br>
Zur Zeit ist Europa am Aufbau der [[Internationalen Raumstation]] beteiligt und betreibt eine Reihe von [[Satellit|Forschungssatelliten]] zur Erforschung des Sonnensystems.


== Gegenwart ==
Weitere Projekte, zur Hälfte finanziert durch die [[Europäische Union|EU]], sind das globale Navigationssystem [[Galileo (Satellitennavigation)|Galileo]], die globalen Beobachtungssatelliten [[GMES]] und ein globales Telekommunikationssystem. Diese drei Projekte haben zivile und militärische Aspekte.
Heute wird die europäische Raumfahrt vor allem von der [[Europäische Weltraumorganisation|Europäischen Weltraumorganisation]] koordiniert, in der sich 22 Staaten zusammengeschlossen haben. Hinzu kommen 13 weitere Staaten mit Assoziierungs- oder Kooperationsstatus. Die Raumfahrt Europas war dank der [[Ariane&nbsp;4]] und der [[Ariane&nbsp;5]] wirtschaftlich erfolgreich, wozu auch der nahe am [[Äquator]] befindliche [[Centre Spatial Guyanais|Weltraumbahnhof in Kourou]] beitrug. Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs mussten viele ambitionierte Projekte (z.&nbsp;B. [[Raumflugzeug]]e) vor allem aus finanziellen Gründen im Laufe der Zeit eingestellt werden. Zurzeit ist Europa an der [[Internationale Raumstation|Internationalen Raumstation]] beteiligt und betreibt eine Reihe von [[Satellit (Raumfahrt)|Forschungssatelliten]] zur Erforschung des Sonnensystems. Die Ariane-Raketen sind hingegen international kaum noch konkurrenzfähig; der Markt wird von der wiederverwendbaren US-Rakete [[Falcon&nbsp;9]] dominiert.<ref>''[https://www.ft.com/content/24cca993-b249-45a5-8c42-b39c0ec30c5b Europe’s Arianespace struggles for relevance in SpaceX era].'' Financial Times, 4. November 2020.</ref>


== Siehe auch ==
Die Europäische Union (EU) arbeitet zusammen mit der ESA an der Erstellung eines "Europäischen Raumfahrtprogrammes". Die EU bekommt darin eine wichtige Rolle zugewiesen. Zum einen soll sie nach dem Verfassungsentwurf des Brüsseler Verfassungskonvents eine eigenständige Kompetenz im Bereich Weltraum erhalten. Zum anderen ist die Zusammenarbeit zwischen der ESA und der EG durch ein von beiden Seiten Ende 2003 unterzeichnetes Rahmenabkommen auf eine formelle Basis gestellt worden.
* [[Weltraumprogramm der Europäischen Union]]


== Weblinks ==
*''Siehe auch:'' [[Raumfahrtbüro der Europäischen Union]]
* [http://fuseurop.univ-perp.fr/subor_e.htm Europas Höhenforschungsraketen] (englisch)

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Europäische Raumfahrt|*]]

Aktuelle Version vom 8. November 2023, 16:48 Uhr

Das Wissenschaftsprogramm der Europäischen Weltraumorganisation (englisch European Space Agency Science Programme), früher europäische Raumfahrt genannt, begann erst recht spät, obwohl Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg vor der Sowjetunion die führende Nation auf dem Gebiet der Raketenforschung war.

Es gab und gibt zahlreiche nationale Raketenprogramme. Satellitenraketen wurden in Europa nur von zwei Ländern entwickelt: Frankreich (mehrere erfolgreiche Starts der Rakete Diamant zwischen 1965 und 1975) und Großbritannien (ein erfolgreicher Start der Black Arrow 1971). Daneben entwickelten Frankreich und Großbritannien, und in geringerem Maße auch Italien und Spanien, Höhenforschungsraketen. Zwischen 1957 und 1964 starteten die Hermann-Oberth-Gesellschaft e. V. und die Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH einige selbstentwickelte Raketen mit Gipfelhöhen von bis zu 150 Kilometern im Wattengebiet von Cuxhaven. Die Bundesrepublik Deutschland dagegen sparte sich eine eigene Trägerrakete und setzte mit dem deutsch-amerikanischen Sonnensondenprojekt Helios 1974 und 1976 zusammen mit den USA einen neuen Meilenstein in der Raumfahrt. Die erste europäische Raumsonde war Giotto, welche 1985 zur Erforschung des Kometen Halley gestartet wurde. Der erste europäische Wettersatellit Meteosat-1 wurde 1977 gestartet.

Heute wird die europäische Raumfahrt vor allem von der Europäischen Weltraumorganisation koordiniert, in der sich 22 Staaten zusammengeschlossen haben. Hinzu kommen 13 weitere Staaten mit Assoziierungs- oder Kooperationsstatus. Die Raumfahrt Europas war dank der Ariane 4 und der Ariane 5 wirtschaftlich erfolgreich, wozu auch der nahe am Äquator befindliche Weltraumbahnhof in Kourou beitrug. Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs mussten viele ambitionierte Projekte (z. B. Raumflugzeuge) vor allem aus finanziellen Gründen im Laufe der Zeit eingestellt werden. Zurzeit ist Europa an der Internationalen Raumstation beteiligt und betreibt eine Reihe von Forschungssatelliten zur Erforschung des Sonnensystems. Die Ariane-Raketen sind hingegen international kaum noch konkurrenzfähig; der Markt wird von der wiederverwendbaren US-Rakete Falcon 9 dominiert.[1]

Einzelnachweise

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  1. Europe’s Arianespace struggles for relevance in SpaceX era. Financial Times, 4. November 2020.