Zum Inhalt springen

„Theudebald (Alamanne)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Änderung Kategorie
 
(46 dazwischenliegende Versionen von 31 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Theudebald''' auch Theutbald (* ?; † [[746]]?) war ein [[Alamannen|alamannischer]] [[Herzog]] von [[709]] bis [[744]]. Er war Sohn des [[Gotfrid]] und Bruder des [[Lantfrid]].
'''Theudebald''' auch Theutbald (* ?; † 746?) war ein [[Alamannen|alamannischer]] [[Herzog]] von 709 bis 746. Er war Sohn des [[Gotfrid]] und Bruder des [[Lantfrid]].


Nach Herzog Gotfrids Tod [[709]] übernahm Theudebald zusammen mit seinem Bruder Lantfrid das Amt des alamannischen Herzogs. Beide Brüder standen in ihrem Amt den fränkischen [[Hausmeier]]n in erbitterter Feindschaft gegenüber.
Nach Herzog Gotfrids Tod 709 übernahm Theudebald zusammen mit seinem Bruder Lantfrid das Amt des alamannischen Herzogs. Beide Brüder standen in ihrem Amt den fränkischen [[Hausmeier]]n in erbitterter Feindschaft gegenüber.


Klosterbischof [[Pirminius]] gründete [[724]] unter dem Schutz des Hausmeiers [[Karl Martell]] das [[Kloster Reichenau]] inmitten des alamannischen Herzogtums, was von Lantfrid und Theudebald als Provokation aufgefasst wurde. Theudebald vertrieb [[727]] den [[Abt]] Pirmin, ''ob odium Karoli'' (aus Hass gegen Karl) und [[732]] den Nachfolger Abt [[Heddo]] aus dem Kloster Reichenau.
Klosterbischof [[Pirminius|Pirmin]] gründete 724 unter dem Schutz des Hausmeiers [[Karl Martell]] das [[Kloster Reichenau]] inmitten des alamannischen Herzogtums, was von Lantfrid und Theudebald als Provokation aufgefasst wurde. Theudebald vertrieb 727 den [[Abt]] Pirmin ''ob odium Karoli'' (aus Hass gegen Karl)<ref>Hermann von Reichenau, ''Chronicon'', a. 727.</ref> und 732 den Nachfolger Abt [[Heddo]] aus dem Kloster Reichenau.


[[730]] führte Karl Martell einen Feldzug gegen die Herzöge Theudebald und Lantfrid. Lantfrid verstarb noch im selben Jahr und Theudebald übernahm daraufhin das alleinige Herzogenamt.
730 führte Karl Martell einen Feldzug gegen die Herzöge Theudebald und Lantfrid. Lantfrid starb noch im selben Jahr und Theudebald übernahm daraufhin das alleinige Herzogenamt.


[[742]] erhob sich Theudebald zusammen mit den [[Basken|Vaskonen]], [[Bajuwaren]] und [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] im [[Elsass]] gegen die Hausmeier [[Karlmann (Karolinger)|Karlmann]] und [[Pippin der Jüngere|Pippin III.]] [[743]] erlitten Theudebald und der Bajuwarenherzog [[Odilo von Bayern|Odilo]] eine Niederlage am [[Lech]] gegen beide Hausmeier. Nach einem erneuten Aufstand gegen Pippin im Jahre [[744]] wurde Herzog Theudebald von Pippin besiegt und aus Amt und Würde geworfen.
742 erhob sich Theudebald zusammen mit den [[Basken|Vaskonen]], [[Bajuwaren]] und [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] im [[Elsass]] gegen die Hausmeier [[Karlmann (Hausmeier)|Karlmann]] und [[Pippin der Jüngere|Pippin III.]] 743 erlitten Theudebald und der Bajuwarenherzog [[Odilo von Bayern|Odilo]] eine [[Schlacht bei Epfach|Niederlage]] am [[Lech]] gegen beide Hausmeier. Karlmann schlug im Jahre 746 einen Aufstand in Alemannien nieder und setzte sich dort als Herrscher durch.<ref>Dieter Geuenich: ''Geschichte der Alemannen.'' 2., überarbeitete Auflage. Stuttgart 2005, S. 107f.</ref>


== Quellen ==
== Quellen ==
* [[Hermann von Reichenau]]: ''Chronicon.'' In: [[Rudolf Buchner (Historiker)|Rudolf Buchner]], [[Werner Trillmich]] (Hrsg.): ''Quellen des 9. und 10. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches.'' (Freiherr vom Stein - Gedächtnisausgabe 11), Darmstadt 1961, S. 615–707.

* [[Hermann der Lahme]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Dieter Geuenich]]: ''Geschichte der Alemannen.'' 2., überarbeitete Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018227-7.
* {{RGA|35|114|116|Theudebald (alem. Hz.)|Dieter Geuenich}}


== Anmerkungen ==
* Dieter Geuenich: ''Geschichte der Alemannen''. Kohlhammer, Stuttgart 2004 ISBN 3170182277 / ISBN 3170120956
<references />


{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Gotfrid]]|NACHFOLGER=-|AMT=[[Alamannen|Herzog von Alamannien]]|ZEIT=709–746}}
== Weblinks ==


{{Navigationsleiste Alamannische Herrscher}}
*[http://www.mittelalter-genealogie.de/alamannen_herzoege/theutbald_herzog_der_alamannen_nach_746.html Mittelalter-Genealogie: Theutbald]


{{Normdaten|TYP=p|GND=138302227|VIAF=88340745}}

[[Kategorie:Herzog (Alamannen)]]
[[Kategorie:Geboren im 7. oder 8. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 8. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Alamanne]]
[[Kategorie:Bajuware]]
[[Kategorie:Alamannen]]
[[Kategorie:Herrscher (8. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Familienmitglied der Agilolfinger]]
[[Kategorie:Alamannien]]
[[Kategorie:Baiern (Agilolfinger)]]


{{Personendaten
<!-- Bitte nicht loeschen!
|NAME=Theudebald
Zur Erklaerung siehe [[Wikipedia:Personendaten]]-->

{{Personendaten|
NAME=Theudebald
|ALTERNATIVNAMEN=Theutbald
|ALTERNATIVNAMEN=Theutbald
|KURZBESCHREIBUNG=[[Alamannen|Alamannischer]] [[Herzog]] von [[709]] bis [[744]]
|KURZBESCHREIBUNG=alamannischer Herzog (709–744)
|GEBURTSDATUM=
|GEBURTSDATUM=7. Jahrhundert oder 8. Jahrhundert
|GEBURTSORT=
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=[[746]]
|STERBEDATUM=8. Jahrhundert
|STERBEORT=
|STERBEORT=
}}
}}

[[als:Theudebald (Alamanne)]]

Aktuelle Version vom 23. November 2023, 22:34 Uhr

Theudebald auch Theutbald (* ?; † 746?) war ein alamannischer Herzog von 709 bis 746. Er war Sohn des Gotfrid und Bruder des Lantfrid.

Nach Herzog Gotfrids Tod 709 übernahm Theudebald zusammen mit seinem Bruder Lantfrid das Amt des alamannischen Herzogs. Beide Brüder standen in ihrem Amt den fränkischen Hausmeiern in erbitterter Feindschaft gegenüber.

Klosterbischof Pirmin gründete 724 unter dem Schutz des Hausmeiers Karl Martell das Kloster Reichenau inmitten des alamannischen Herzogtums, was von Lantfrid und Theudebald als Provokation aufgefasst wurde. Theudebald vertrieb 727 den Abt Pirmin ob odium Karoli (aus Hass gegen Karl)[1] und 732 den Nachfolger Abt Heddo aus dem Kloster Reichenau.

730 führte Karl Martell einen Feldzug gegen die Herzöge Theudebald und Lantfrid. Lantfrid starb noch im selben Jahr und Theudebald übernahm daraufhin das alleinige Herzogenamt.

742 erhob sich Theudebald zusammen mit den Vaskonen, Bajuwaren und Sachsen im Elsass gegen die Hausmeier Karlmann und Pippin III. 743 erlitten Theudebald und der Bajuwarenherzog Odilo eine Niederlage am Lech gegen beide Hausmeier. Karlmann schlug im Jahre 746 einen Aufstand in Alemannien nieder und setzte sich dort als Herrscher durch.[2]

  1. Hermann von Reichenau, Chronicon, a. 727.
  2. Dieter Geuenich: Geschichte der Alemannen. 2., überarbeitete Auflage. Stuttgart 2005, S. 107f.
VorgängerAmtNachfolger
GotfridHerzog von Alamannien
709–746