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„Obertauern“ – Versionsunterschied

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{{österreichbezogen}}
Obertauern ist ein [[Wintersport]]ort in den Bergen von [[Österreich]]. Es liegt in den [[Radstädter Tauern]] und ist ein beliebtes Tourismusziel.
{{Infobox Gemeindeteil in Österreich
|Name = Obertauern
|Kennzeichnung = [[Dorf]]
|Bundesland = Salzburg
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{{Infobox Gemeindeteil in Österreich
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|Name = Obertauern
|Kennzeichnung = [[Rotte (Siedlung)|Rotte]]
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|Gemeinde = [[Tweng]]
|Gemeindekennzahl = 50512
|Katastralgemeinde = Tweng
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|Höhe = 1730
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[[Datei:Obertauern austria snowmaking 6.jpg|mini|Obertauern von Norden, hinten Mitte Gamsleitenspitze]]
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[[Datei:Obertauern Panorama Piste.jpg|mini|Eine Schipiste bei Obertauern, Blick nach Süden zur Gamsleitenspitze]]
[[Datei:Gamsleitenspitze-edit.jpg|mini|Die Gamsleitenspitze von Westen]]

'''Obertauern''' ist ein [[Wintersport]]ort im [[österreich]]ischen Bundesland [[Land Salzburg|Salzburg]]. Der Ort in den [[Radstädter Tauern]] ist keine eigene Gemeinde, sondern verteilt sich auf die Gemeindegebiete von [[Untertauern]] und [[Tweng]]. Obertauern ist einer der meistbesuchten Wintersportorte Österreichs mit großem Pistenangebot für Skifahrer, Snowboarder und Langläufer.


== Geographie ==
== Geographie ==
Obertauern befindet sich im [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]] und liegt dort im Süd-Osten, in den Radstädter Tauern zwischen 1655 und 2501 Meter. Obertauern gehört zu den beiden Bezirken [[St. Johann im Pongau]] und [[Tamsweg]]. Obertauern teilt sich damit auf zwei Regionen auf: [[Pongau]] und [[Lungau]]. Weiters teilen sich [[Untertauern]] und [[Tweng]] als Gemeinden Obertauern.
Obertauern liegt im Südosten des Bundeslandes Salzburg in den Radstädter Tauern zwischen 1639 und 2526&nbsp;Meter Seehöhe. Der Ort liegt rund um die Passhöhe des [[Radstädter Tauernpass]]es, über den die [[Katschberg Straße]] (B99) führt.

Obertauern gehört zu den beiden Bezirken [[St. Johann im Pongau]] und [[Tamsweg]], somit teilt Obertauern sich auf zwei Regionen auf: [[Pongau]] und [[Lungau]]. Das Siedlungsgebiet von Obertauern verteilt sich auf die Gemeinden [[Untertauern]] (Pongau) und [[Tweng]] (Lungau). Die Gemeindegrenze verläuft auf der Passhöhe und damit mitten durch den Ort.

== Geschichte ==
;Kelten und Römer
Das Gebiet um Obertauern war vermutlich schon in der Zeit der [[Kelten]] (4.–1.&nbsp;Jahrhundert v.&nbsp;Chr.) besiedelt. Eine römische Staatsstraße führte ebenfalls über den Tauernpass (''in Alpe'') nach [[Juvavum]] (Salzburg). Auf dieser Straße wurden auch Wagengeleisespuren gefunden, die auf die [[Römisches Reich|Römer]] zurückzuführen sind. Funde von alten Meilensteinen zeugen von den Römern, die über die Tauernpasshöhe zogen. Dieser Ausbau der Straße geht wahrscheinlich auf Kaiser [[Claudius]] (41–54) zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Ekkehard Weber |url=https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_112_113_2_0245-0252.pdf |titel=Die neuen Meilensteine von Obertauern |werk=Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde in der Zoologisch-Botanischen Datenbank (Band&nbsp;112/113-2) |datum=1973 |seiten=245–252 |abruf=2024-08-05}}</ref>

;Mittelalter und Neuzeit
Die erste sichere Erwähnung der Radstädter Tauern erfolgte erst 1207, und 1224 erwähnte man schon eine kleine Kirche an der Tauernscharte. 1517 berichtete man von „zween Wirten am Tauern“, womit die heute noch bestehenden Häuser [[Tauernhaus Schaidberg|Schaidberg]] und [[Tauernhaus Wisenegg|Wisenegg]] gemeint waren. Der Ausbau der Straße für den Wagenverkehr erfolgte 1519. Unter Erzbischof [[Sigismund III. Christoph von Schrattenbach|Sigismund von Schrattenbach]] wurde 1764 die Poststation Untertauern eröffnet; die Postfahrten wurden auf zweimal wöchentlich, 1870 auf viermal wöchentlich und 1895 auf zweimal täglich erhöht. Vom 17.&nbsp;Jahrhundert bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde Silber und Kupfer abgebaut, die Seekarhütte (heute ein Hotel der Spitzenklasse) war die Unterkunft der Bergleute. 1902 wurden erste Skifahrer auf den Tauern erwähnt.

;20.&nbsp;Jahrhundert bis heute
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kamen 1920 die ersten Skiläufer zu Fuß nach Obertauern. Von 1925 bis 1927 fanden erstmals die Tauernrennen für Autos und Motorräder statt, die eine Vielzahl von Besuchern anlockten. Der „Geburtstag“ von Obertauern wird von den Ansässigen auf den 8.&nbsp;Dezember 1929 datiert, da an diesem Tag erstmals der fahrplanmäßige Winterverkehr über den Tauernpass aufgenommen wurde.

Die Straßen- und Lawinenverbauungen wurden ab 1950 ausgebaut (1954 Asphaltierung, 1955 Errichtung Römerbrücke<!-- was ist das?-->). Der Ausbau des Hoteldorfes Obertauern begann 1952.

1962 wurde „Obertauern“ der offizielle Ortsname.

Bekannt war um diese Zeit die „Schifahrende Volksschule“, bei der neben dem regulären vormittäglichen Stundenplan am Nachmittag Skifahren auf dem Lehrplan stand.

Im Jahre 1965 produzierten die [[Beatles]] einen Teil ihres Films [[Hi-Hi-Hilfe!|Help]] in Obertauern. Bei dieser Gelegenheit gaben sie im Rahmen einer Privatveranstaltung im Hotel Marietta ihr einziges Konzert in Österreich.<ref>[http://www.something-books.com/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=36 Beatles books & records discography]</ref>

Kurze Zeit bevor die Beatles kamen (im März), riss eine Lawine zwischen Untertauern und Obertauern einen Bus mit über 30 Insassen in die Tiefe. 14 skandinavische Jugendliche werden getötet.<ref>[https://www.sn.at/wiki/Schwedenungl%C3%BCck]</ref>

Am 28. März 2009 wurde hier ein Red Bull [[Snowkajak]] Race ausgetragen. In der Wintersaison 2013/14 wurden auf der [[Gnadenalm]] drei Folgen der Fernsehsendung ''[[ZDF-Fernsehgarten]]'' aufgezeichnet.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Geschichtliches ==
[[Datei:Kath Filialkirche hl Petrus in Banden.jpg|mini|Kath. Filialkirche hl. Petrus in Obertauern]]
=== Kelten und Römer ===
* [[Filialkirche Obertauern]]
* [[Tauernfriedhof]]: Auf der Passhöhe des Radstädter Tauern befindet sich ein [[Friedhof der Heimatlosen]]. Diese Bezeichnung stammt aus jener Zeit, als Leute den Tauernpass mit schlechter Ausrüstung zu Fuß, oftmals bei schlechtem Wetter, überqueren wollten und dabei ums Leben kamen. Diese Personen konnten meist nicht identifiziert werden und wurden sodann namenlos begraben. Heute ist es der Friedhof für die Einheimischen des entstandenen Skiorts Obertauern.
* [[Tauernhaus Wisenegg]]


== Wirtschaft ==
Obertauern hat eine sehr lang Geschichte, die bis in die Zeit der [[Kelten]] (4.-1. Jh. v. Chr.) zurückreicht. Die römische Staatsstraße führte ebenfalls über den Tauernpaß (in Alpe) nach [[Juvavum]] (Salzburg). Auf dieser Straße wurden auch Wagengeleisespuren gefunden, die auf die [[Römisches Reich|Römer]] zurückzuführen sind. Funde von alten Meilensteinen zeugen von den Römern die über die Tauernpasshöhe zogen. Dieser Ausbau der Straße geht wahrscheinlich auf [[Kaiser Claudius]] (41-54 nach Christus) zurück.


Da sich Obertauern schon zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts als Wintersportort zu entwickeln begann, hatte der Ausbau der entsprechenden sportlichen Einrichtungen besondere Bedeutung.
=== Entstehung des Ortes ===


1948 wurde die erste Aufstiegshilfe am Seekarhaus installiert; bis nach 1960 wurde die Piste gegen Freifahrten noch von den Skiläufern selbst getreten. Ab 1952 wurde eine Reihe von weiteren [[Seilbahn]]en und [[Schlepplift]]en installiert, so auch die ersten Tellerschlepplifte.
Die erste sichere Erwähnung der Radstädter Tauern erfolgte erst [[1207]]. [[1224]] erwähnte man schon eine kleine Kirche an der Tauernscharte. [[1517]] berichtet man von „zween Wirten am Tauern“ womit die Häuser Schaidberg und Wisenegg gemeint waren, welche heute noch Bestand haben. Der Ausbau der Straße für den Wagenverkehr erfolgte [[1519]]. [[1764]] wird unter Erzbischof Sigismund von Schrattenbach die Poststation Untertauern eröffnet und die Postfahrten auf zweimal wöchentlich, [[1870]] auf viermal wöchentlich und [[1895]] auf zweimal täglich erhöht. [[1902]] werden die ersten Skifahrer auf dem Tauern erwähnt.


1961 wurde eine Pendelseilbahn auf das [[Zehnerkar]] in Betrieb genommen. 1963 kam im Ort die erste motorisierte Pistenraupe Österreichs zum Einsatz. Ab 1967 erfolgte der Pistenbau mit Schubraupen. Dabei wurden einschneidende Geländeveränderungen vorgenommen, um die Abfahrten für die Pistengeräte und vor allem auch für breitere Touristenschichten leichter befahrbar zu machen. Durch Verbinden einiger Liftanlagen kam es 1969 zu einer Vorstufe der heutigen „Tauernrunde“.
=== Der Tourismusort Obertauern ===


1985 ging die erste Beschneiungsanlage in Betrieb, und in den folgenden Jahren wurden zahlreiche Schlepplifte durch Sesselbahnen ersetzt.
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], [[1920]], kommen die ersten Skiläufer zu Fuß nach Obertauern. Das Gepäck wird mit dem Pferdeschlitten befördert. Von [[1925]] bis [[1927]] finden erstmals die Tauernrennen für Autos und Motorräder statt, die eine Vielzahl von Besuchern anlockten. Der „Geburtstag“ von Obertauern wird von den Obertaurern am [[8. Dezember]] [[1929]] datiert, da an diesem Tage das erstemal der fahrplanmäßige Winterverkehr über den Tauernpass aufgenommen wurde. [[1948]] wird die erste Aufstiegshilfe am Seekarhaus installiert. [[1948]] – [[1960]] wurde die Piste von den Skiläufern getreten. Für eine Stunde Pistentreten gab es 3 Freifahrten. Die Straßen und Lawinenverbauungen wurden [[1950]] ausgebaut und die ersten Tellerschlepplifte wurden errichtet. Der Startschuss zum Ausbau des Hoteldorfes Obertauern erfolgte [[1952]]. Zwischen 1952 und [[1961]] wurden eine Reihe von modernen [[Seilbahn]]en und Schleppliften installiert.


Von 1991 bis 1998 gab es weitere Modernisierungen, so etwa den Bau einer Flutlichtanlage und die Einführung des [[Berührungsloser Skipass|berührungslosen Skipasssystems]].
=== Licht- und Wassergenossenschaft ===


Für die Liftanlagen ist die Liftgemeinschaft Obertauern (LGO) zuständig.
In den [[1950er]] Jahren führte noch keine elektrische Leitung nach Obertauern. Die Häuser waren wohl an ein kleines E-Werk der Landesbrandschaden-Versicherung angeschlossen. Wenn dieses jedoch ausfiel mussten eigene Dieselgeneratoren im Keller herhalten. Diese Generatoren waren sehr laut und liefen auch teilweise, zum Ärger der Gäste, in der Nacht. Nach langen Verhandlungen wurde dann am [[10. Juli]] [[1957]] die Lichtgenossenschaft Obertauern gegründet. Im Spätherbst [[1958]] konnte nach langem Bau die Anlage in Betrieb genommen werden. Ein ähnliches Problem stellte die Trinkwasserversorgung in Obertauern dar. So kam es am [[22. Juli]] [[1957]] dazu, dass eine Wasserwerksgenossenschaft gegründet wurde. Die Ausführung dieses Projektes nahm jedoch mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Erst am [[7. Juli]] [[1960]] konnte es fertiggestellt werden. Die Mitglieder beider Genossenschaften waren namhaften Hoteliers und Politiker aus Obertauern, Untertauern und Tweng. Diese Ereignisse stellten die Voraussetzung für den Ausbau des heutigen Wintersport- und Sommererholungsortes Obertauern dar.


=== Weitere Entwicklungen ===
== Strom und Wasser ==
In den 1950er Jahren führte noch keine elektrische Leitung nach Obertauern. Die Häuser waren an ein kleines, mit Dieselgeneratoren betriebenes Elektrizitätswerk der Landesbrandschaden-Versicherung angeschlossen. Zur Verbesserung der Verhältnisse wurde am 10.&nbsp;Juli 1957 die ''Lichtgenossenschaft Obertauern'' gegründet, die den Bau einer neuen, 1958 in Betrieb genommenen Anlage initiierte. Ähnliche Umstände gab es mit der Trinkwasserversorgung. Am 22.&nbsp;Juli 1957 wurde eine Wasserwerksgenossenschaft gegründet, die am 7.&nbsp;Juli 1960 eine neue Versorgungsanlage eröffnen konnte. Diese Verbesserungen der Infrastruktur wird als Voraussetzung für den Ausbau Obertauerns zum heutigen Tourismusgebiet gesehen.


== Telekommunikation ==
[[1961]] wurde die hochmoderne Pendelseilbahn auf das Zehnerkar in Betrieb genommen. [[1962]] wurde „Obertauern“ der offizielle Ortsname. Ein Jahr später kam die erste motorisierte Pistenraupe für Österreich in Obertauern zum Einsatz. Im Jahre [[1965]] produzierten die weltbekannten [[Beatles]] einen Teil des legendären Films „Help“ in Obertauern. Ab [[1967]] erfolgte der Pistenbau mit Schubraupen. Dabei wurden entsprechende Geländekorrekturen vorgenommen um die Abfahrten für die Pistengeräte befahrbar zu machen. Durch verbinden einiger Liftanlagen kommt es [[1969]] zu einer Vorstufe der heutigen Tauernrunde.
In Obertauern befindet sich ein [[Funkrelaisstation|Fernmelderelais]]. Da keine direkte Richtfunkverbindung zum Fernmeldeturm auf dem [[Roßbrand]] möglich ist, befindet sich auf der [[Plattenspitze (Schladminger Tauern)|Plattenspitze]] ein 38 Meter hoher Stahlturm mit einem Richtfunk-Umlenkspiegel.


== Tourismus ==
=== Die 80er Jahre bis heute ===
[[Datei:Obertauern - Gamsleiten 2.jpg|mini|Gamsleiten 2 – die steilste Piste in Obertauern]]
Mit 1.088.398 Übernachtungen in der Saison 2022/23,<ref>[https://www.salzburg.gv.at/statistik_/Documents/Publikationen%20Statistik/statistik-tourismus_2022-23.pdf ''Tourismus im Land Salzburg 2022/23.''] Land Salzburg (PDF 4 MB, S. 16)</ref> davon 95 % im Winter, und mit rund 9.000 Gästebetten ist Obertauern ein wichtiges Tourismusgebiet und liegt in der österreichischen Tourismusstatistik an sechster Stelle bei den Nächtigungen im Winterhalbjahr (Stand 2011).<ref>{{Webarchiv|url=http://www.statistik.at/dynamic/wcmsprod/idcplg?IdcService=GET_NATIVE_FILE&dID=121274&dDocName=064922 |wayback=20121114085633 |text=Statistik Austria - Tourismus in Österreich 2011 |archiv-bot=2019-05-04 18:17:43 InternetArchiveBot }} Tabellen 5, 22 und 30.</ref>


Das [[Skifahren]] ist die häufigste sportliche Aktivität in Obertauern, daneben ist auch [[Snowboard]]en beliebt. Das Skigebiet umfasst rund 100&nbsp;km präparierte Pisten und 26 Aufstiegshilfen, welche pro Stunde 48.000 bis 49.000 Personen befördern können. Die Pisten sind – wie auch andernorts üblich – mit Farben gekennzeichnet, die den Schwierigkeitsgrad angeben. Blau (61 %) für leichte Pistenverhältnisse, rot (35 %) für mittlere und schwarz (4 %) für schwierige Pistenabschnitte, wobei die Piste entlang der Sesselbahn Gamsleiten&nbsp;2 die zweitsteilste Piste in Österreich ist.
[[1985]] geht die erste Beschneiungsanlagen in Betrieb. [[1991]] – [[1998]] wurden ebenfalls eine Vielzahl von Modernisierungsarbeiten, wie zum Beispiel der Bau einer Flutlichtanlage oder die Einführung des [[berührungsloser Skipass|berührungslosen Skipasssystems]], durchgeführt. Im Februar [[2001]] startet der Deutsche [[Christian Flühr]] seinen [[Weltrekord]] und fährt 3 Tage lang insgesamt 103 Stunden ununterbrochen [[Ski]]. Die Gäste Obertauerns sind am Tag eingeladen den Weltrekordler zu begleiten.
Bis heute werden ständig Verbesserungen und Erneuerungen in Obertauern auf den Pisten, den Seilbahnen und den Hotels durchgeführt.


Eine Bergfahrt für Nicht-Skifahrer ist mit jeder [[Gondelbahn]] sowie mit der Edelweissbahn möglich. Talfahrten kann man nur mit der Zehnerkarbahn, der Plattenkarbahn und der Grünwaldkopfbahn durchführen. Letztere überwindet bei einer schrägen Länge von 992 Meter eine vertikale Höhe von 305 Meter und kann maximal 3.502 Personen pro Stunde befördern.<ref>Doppelmayr/Garaventa-Imagebroschüre 2012, S. 30/31.</ref> Für Tagesskifahrer gibt es 24.000&nbsp;m² Parkfläche in Pistennähe.
== Wintersport in Obertauern ==
=== Skifahren und Snowboarden ===


Da die Liftanlagen rund um den Ort angelegt sind, gibt es die Möglichkeit einer sogenannten Tauernrunde, die man sowohl gegen den (grüne Beschilderung) als auch mit dem (rote Beschilderung) [[Uhrzeigersinn]] befahren kann. Zum Überqueren der Katschbergstraße (B99) wurden Skibrücken errichtet. Die Tauernrunde kann an jedem Lift begonnen werden und endet bei der Ausgangsposition.
In Obertauern ist sicherlich das Ski fahren auf Platz 1 bei den sportlichen Aktivitäten. Neben den Skiern ist auch das [[Snowboard]]en eine beliebte Sportart. Als besonderes Highlight findet in der Wintersaison jeden Montag und Donnerstag von 19:30 Uhr – 22:00 Uhr das Nachtskilaufen bei Flutlicht statt. Die Lifte sind von jedem Hotel aus mit den Skiern erreichbar. Das Auto muss also den ganzen Aufenthalt über nicht in Betrieb genommen werden. Das Schigebiet umfasst 120 km präparierten Pisten und 27 Aufstiegshilfen, welche pro Stunde ca. 38 250 Personen befördern. Die Lifte sind 7 Tage die Woche von 9 bis 16 Uhr in Betrieb. Einige Liftanlagen sind länger eingeschaltet um Gäste zurück auf die Tauernpasshöhe zu bringen. Die Beförderung von Nicht-Skifahrern ist nur bei der Zehnerkarbahn und bei der Grünwaldkopfbahn möglich. Die Talstationen dieser beiden Bahnen verfügen jeweils über ein Restaurant. Tagesskifahrer haben die Möglichkeit ihre Autos auf den 24.000 m² Parkfläche abzustellen die in Pistennähe gelegen sind und leicht erreicht werden können. Für die Liftanlagen ist die Liftgemeinschaft Obertauern (LGO) zuständig.


Für Langläufer gibt es mehr als 26 km präparierte [[Langlauf]]loipen, ein Großteil davon befindet sich auf der Gnadenalm, wo es im Winter auch eine [[Rodeln|Rodelbahn]] gibt.
=== Die Tauernrunde ===


Obertauern gibt einen Skipass heraus, der seit der Saison 2012/13 auch für das 15&nbsp;km entfernte Skigebiet ''Großeck – Speiereck'' gilt. Darüber hinaus ist das Gebiet mit dem ''Lungo-Skipass'' (Skiregion ''Obertauern – Lungau – Katschberg'') und mit der ''Salzburg Super Ski Card'' (Salzburger Land) befahrbar, nicht aber mit dem Skipass des Verbundnetzes [[Ski amadé]].
Da die Liftanlagen rund um den Ort angelegt sind, gibt es die Möglichkeit einer Tauernrunde, die gegen und mit dem [[Uhrzeigersinn]] verläuft. Zum überqueren der [[Bundesstraße]] wurden großzügig ausgeführte Skibrücken errichtet. Die Tauernrunde kann an jedem Lift begonnen werden und endet bei der Ausgangsposition. Gute Beschilderung ermöglicht auch Pisten außerhalb der Tauernrunde zu befahren. Die Pisten sind mit Farben gekennzeichnet, die den Schwierigkeitsgrad angeben. Blau (59%) für leichte Pistenverhältnisse, rot (37%) für mittlere und schwarz (4%) für schwierige Pistenabschnitte.


Der Sommertourismus ist in Obertauern nachrangig. Der Ort ist zwar Ausgangspunkt für Wanderungen entlang des [[Zentralalpenweg]]s; die [[Oberhütte]] in Richtung Steiermark und die [[Südwiener Hütte]] in Richtung [[Flachauer Tal|Flachau]] sind in jeweils 2&nbsp;Stunden Gehzeit erreichbar. Weiters findet in Obertauern jährlich im August und im September ein Motorradtreffen statt. Dennoch haben etliche Hotels und Geschäfte in der Sommersaison geschlossen.
=== Langlaufen ===


Obertauern besitzt ein Sportzentrum für verschiedene Sportarten. Hier werden unter anderem zwei [[Tennis]]-Hallenplätze mit Schwingboden, drei [[Squash]]-Boxen, ein [[Badminton]]court, drei vollautomatische [[Kegeln|Kegelbahnen]], ein Kraft- und Fitnesscenter mit Cardiobereich, Mehrzweckhallen sowie drei [[Billard]]tische angeboten. Außerdem stehen auf 600&nbsp;m² ein Vitalcenter und eine [[sportmedizin]]ische Betreuung zur Verfügung. Früher trainierten zwischen den Ski-Weltcuprennen auch Olympiasieger [[Hermann Maier]] und Abfahrtsweltmeister [[Michael Walchhofer]] im Höhentrainingscenter in Obertauern. Zu den Besuchern zählt auch der ehemalige Weltcupläufer [[Heinz Schilchegger]].
Neben dem großzügigen Ski- und Snowboardangebot bietet Obertauern noch andere sportliche Aktivitäten. Besucher können die mehr als 18 km präparierten [[Langlauf]]loipen und Wanderwege benützen. Ob die Gnadenalmloipe oder die Loipe Taurach, Langläufer kommen voll auf ihre Kosten. Für konditionell topfite Läufer gibt es die Weltcuploipe auf der auch der [[Weltmeister]] [[Michael Botwinov]] trainiert.


== Fauna ==
== Olympia Stützpunkt Obertauern ==
In der Region um Obertauern findet man eine seltene Vogelart, das [[Blaukehlchen|Rotsternige Blaukehlchen]].
Obertauern besitzt einen offiziellen Olympiastützpunkt in dem auch Besucher diverse Sportarten ausüben können. Hier werden unter anderem 3-[[Squash]] Hallen, 3 vollautomatische [[Kegeln|Kegelbahnen]], 4 [[Billard]]tische, Kraft- und Fitnessräume und eine [[Mehrzweckhalle]] angeboten. Außerdem stehen ein [[Vitalcenter]] und [[Sportmedizin|sportmedizinische Betreuung]] zur Verfügung. Zwischen den Weltcuprennen trainiert auch [[Hermann Maier]] im Höhentrainingscenter in Obertauern. Zu den Besuchern kann auch der Obertauerer und erfolgreiche Weltcupfahrer [[Heinz Schilchegger]] gezählt werden.


== Friedhof der Namenlosen ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
Neben der Kirche befindet sich der [[Friedhof]] der Namenlosen. Dieser Name stammt aus der Zeit als Leute den Tauernpass bei schlechtem Wetter überquerten und dabei ums Leben kamen. Diese Personen konnten nicht identifiziert werden und wurden namenlos begraben. Jetzt ist es der Friedhof für die Einheimischen von dem endstandenen Skiort Obertauern.
{{Wikivoyage}}
<!-- Vor dem Einfügen bzw. Löschen von Weblinks bitte die Diskussionsseite beachten -->
* [http://www.obertauern.com/ www.obertauern.com - Offizielle Internetadresse des Tourismusverbands von Obertauern]
* [http://www.obertauern.com/fileadmin/web/flash/catalogue/pdf/ObertauernBuch_komplett.pdf 100 Jahre Wintersport Obertauern 1896 - 2003 (PDF; 7,9&nbsp;MB)] Fotos und Ansichtskarten


== Weblinks zu Obertauern ==
== Einzelnachweise ==
<references />
*[http://www.obertauern.com www.obertauern.com] - Offizielle Website des Tourismusverbands
*[http://www.gnadenalm.at Information für die Gnadenalm in Obertauern]
*[http://www.obertauern.at www.obertauern.at]


{{Normdaten|TYP=g|GND=4043000-5|VIAF=146703503}}
[[en:Obertauern]]


[[Kategorie:Ort im Land Salzburg]]
[[Kategorie:Wintersportgebiet im Land Salzburg]]
[[Kategorie:Geographie (Untertauern)]]
[[Kategorie:Tweng]]
[[Kategorie:Ort im Bezirk St. Johann im Pongau]]
[[Kategorie:Ort im Bezirk Tamsweg]]
[[Kategorie:Schladminger Tauern]]
[[Kategorie:Radstädter Tauern]]
[[Kategorie:Wasserscheide Drau – Enns]]
[[Kategorie:Ort im Einzugsgebiet Mur]]

Aktuelle Version vom 30. März 2025, 03:40 Uhr

Obertauern (Dorf)
Ortschaft
Obertauern (Österreich)
Obertauern (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk Sankt Johann im Pongau
Pol. Gemeinde Untertauern  (KG Untertauern)
Koordinaten 47° 14′ 53″ N, 13° 33′ 33″ OKoordinaten: 47° 14′ 53″ N, 13° 33′ 33″ Of1
Höhe 1664 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 192 (1. Jän. 2024)
Postleitzahl 5562 Obertauern
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 17662
Zählsprengel/ -bezirk Untertauern (50422 000)
Bild
Die Ortschaft Obertauern von Südosten
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
192
Obertauern (Rotte)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Tamsweg (TA), Salzburg
Gerichtsbezirk Tamsweg
Pol. Gemeinde Tweng  (KG Tweng)
Ortschaft Tweng
Koordinaten 47° 14′ 53″ N, 13° 33′ 33″ Of1
Höhe 1730 m ü. A.
Postleitzahl 5562 Obertauern
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Tweng (50512 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS

BW

Obertauern von Norden, hinten Mitte Gamsleitenspitze
Das Schigebiet von Obertauern von Süden mit der Seekarspitze
Eine Schipiste bei Obertauern, Blick nach Süden zur Gamsleitenspitze
Die Gamsleitenspitze von Westen

Obertauern ist ein Wintersportort im österreichischen Bundesland Salzburg. Der Ort in den Radstädter Tauern ist keine eigene Gemeinde, sondern verteilt sich auf die Gemeindegebiete von Untertauern und Tweng. Obertauern ist einer der meistbesuchten Wintersportorte Österreichs mit großem Pistenangebot für Skifahrer, Snowboarder und Langläufer.

Obertauern liegt im Südosten des Bundeslandes Salzburg in den Radstädter Tauern zwischen 1639 und 2526 Meter Seehöhe. Der Ort liegt rund um die Passhöhe des Radstädter Tauernpasses, über den die Katschberg Straße (B99) führt.

Obertauern gehört zu den beiden Bezirken St. Johann im Pongau und Tamsweg, somit teilt Obertauern sich auf zwei Regionen auf: Pongau und Lungau. Das Siedlungsgebiet von Obertauern verteilt sich auf die Gemeinden Untertauern (Pongau) und Tweng (Lungau). Die Gemeindegrenze verläuft auf der Passhöhe und damit mitten durch den Ort.

Kelten und Römer

Das Gebiet um Obertauern war vermutlich schon in der Zeit der Kelten (4.–1. Jahrhundert v. Chr.) besiedelt. Eine römische Staatsstraße führte ebenfalls über den Tauernpass (in Alpe) nach Juvavum (Salzburg). Auf dieser Straße wurden auch Wagengeleisespuren gefunden, die auf die Römer zurückzuführen sind. Funde von alten Meilensteinen zeugen von den Römern, die über die Tauernpasshöhe zogen. Dieser Ausbau der Straße geht wahrscheinlich auf Kaiser Claudius (41–54) zurück.[1]

Mittelalter und Neuzeit

Die erste sichere Erwähnung der Radstädter Tauern erfolgte erst 1207, und 1224 erwähnte man schon eine kleine Kirche an der Tauernscharte. 1517 berichtete man von „zween Wirten am Tauern“, womit die heute noch bestehenden Häuser Schaidberg und Wisenegg gemeint waren. Der Ausbau der Straße für den Wagenverkehr erfolgte 1519. Unter Erzbischof Sigismund von Schrattenbach wurde 1764 die Poststation Untertauern eröffnet; die Postfahrten wurden auf zweimal wöchentlich, 1870 auf viermal wöchentlich und 1895 auf zweimal täglich erhöht. Vom 17. Jahrhundert bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde Silber und Kupfer abgebaut, die Seekarhütte (heute ein Hotel der Spitzenklasse) war die Unterkunft der Bergleute. 1902 wurden erste Skifahrer auf den Tauern erwähnt.

20. Jahrhundert bis heute

Nach dem Ersten Weltkrieg kamen 1920 die ersten Skiläufer zu Fuß nach Obertauern. Von 1925 bis 1927 fanden erstmals die Tauernrennen für Autos und Motorräder statt, die eine Vielzahl von Besuchern anlockten. Der „Geburtstag“ von Obertauern wird von den Ansässigen auf den 8. Dezember 1929 datiert, da an diesem Tag erstmals der fahrplanmäßige Winterverkehr über den Tauernpass aufgenommen wurde.

Die Straßen- und Lawinenverbauungen wurden ab 1950 ausgebaut (1954 Asphaltierung, 1955 Errichtung Römerbrücke). Der Ausbau des Hoteldorfes Obertauern begann 1952.

1962 wurde „Obertauern“ der offizielle Ortsname.

Bekannt war um diese Zeit die „Schifahrende Volksschule“, bei der neben dem regulären vormittäglichen Stundenplan am Nachmittag Skifahren auf dem Lehrplan stand.

Im Jahre 1965 produzierten die Beatles einen Teil ihres Films Help in Obertauern. Bei dieser Gelegenheit gaben sie im Rahmen einer Privatveranstaltung im Hotel Marietta ihr einziges Konzert in Österreich.[2]

Kurze Zeit bevor die Beatles kamen (im März), riss eine Lawine zwischen Untertauern und Obertauern einen Bus mit über 30 Insassen in die Tiefe. 14 skandinavische Jugendliche werden getötet.[3]

Am 28. März 2009 wurde hier ein Red Bull Snowkajak Race ausgetragen. In der Wintersaison 2013/14 wurden auf der Gnadenalm drei Folgen der Fernsehsendung ZDF-Fernsehgarten aufgezeichnet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kath. Filialkirche hl. Petrus in Obertauern
  • Filialkirche Obertauern
  • Tauernfriedhof: Auf der Passhöhe des Radstädter Tauern befindet sich ein Friedhof der Heimatlosen. Diese Bezeichnung stammt aus jener Zeit, als Leute den Tauernpass mit schlechter Ausrüstung zu Fuß, oftmals bei schlechtem Wetter, überqueren wollten und dabei ums Leben kamen. Diese Personen konnten meist nicht identifiziert werden und wurden sodann namenlos begraben. Heute ist es der Friedhof für die Einheimischen des entstandenen Skiorts Obertauern.
  • Tauernhaus Wisenegg

Da sich Obertauern schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Wintersportort zu entwickeln begann, hatte der Ausbau der entsprechenden sportlichen Einrichtungen besondere Bedeutung.

1948 wurde die erste Aufstiegshilfe am Seekarhaus installiert; bis nach 1960 wurde die Piste gegen Freifahrten noch von den Skiläufern selbst getreten. Ab 1952 wurde eine Reihe von weiteren Seilbahnen und Schleppliften installiert, so auch die ersten Tellerschlepplifte.

1961 wurde eine Pendelseilbahn auf das Zehnerkar in Betrieb genommen. 1963 kam im Ort die erste motorisierte Pistenraupe Österreichs zum Einsatz. Ab 1967 erfolgte der Pistenbau mit Schubraupen. Dabei wurden einschneidende Geländeveränderungen vorgenommen, um die Abfahrten für die Pistengeräte und vor allem auch für breitere Touristenschichten leichter befahrbar zu machen. Durch Verbinden einiger Liftanlagen kam es 1969 zu einer Vorstufe der heutigen „Tauernrunde“.

1985 ging die erste Beschneiungsanlage in Betrieb, und in den folgenden Jahren wurden zahlreiche Schlepplifte durch Sesselbahnen ersetzt.

Von 1991 bis 1998 gab es weitere Modernisierungen, so etwa den Bau einer Flutlichtanlage und die Einführung des berührungslosen Skipasssystems.

Für die Liftanlagen ist die Liftgemeinschaft Obertauern (LGO) zuständig.

Strom und Wasser

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In den 1950er Jahren führte noch keine elektrische Leitung nach Obertauern. Die Häuser waren an ein kleines, mit Dieselgeneratoren betriebenes Elektrizitätswerk der Landesbrandschaden-Versicherung angeschlossen. Zur Verbesserung der Verhältnisse wurde am 10. Juli 1957 die Lichtgenossenschaft Obertauern gegründet, die den Bau einer neuen, 1958 in Betrieb genommenen Anlage initiierte. Ähnliche Umstände gab es mit der Trinkwasserversorgung. Am 22. Juli 1957 wurde eine Wasserwerksgenossenschaft gegründet, die am 7. Juli 1960 eine neue Versorgungsanlage eröffnen konnte. Diese Verbesserungen der Infrastruktur wird als Voraussetzung für den Ausbau Obertauerns zum heutigen Tourismusgebiet gesehen.

Telekommunikation

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In Obertauern befindet sich ein Fernmelderelais. Da keine direkte Richtfunkverbindung zum Fernmeldeturm auf dem Roßbrand möglich ist, befindet sich auf der Plattenspitze ein 38 Meter hoher Stahlturm mit einem Richtfunk-Umlenkspiegel.

Gamsleiten 2 – die steilste Piste in Obertauern

Mit 1.088.398 Übernachtungen in der Saison 2022/23,[4] davon 95 % im Winter, und mit rund 9.000 Gästebetten ist Obertauern ein wichtiges Tourismusgebiet und liegt in der österreichischen Tourismusstatistik an sechster Stelle bei den Nächtigungen im Winterhalbjahr (Stand 2011).[5]

Das Skifahren ist die häufigste sportliche Aktivität in Obertauern, daneben ist auch Snowboarden beliebt. Das Skigebiet umfasst rund 100 km präparierte Pisten und 26 Aufstiegshilfen, welche pro Stunde 48.000 bis 49.000 Personen befördern können. Die Pisten sind – wie auch andernorts üblich – mit Farben gekennzeichnet, die den Schwierigkeitsgrad angeben. Blau (61 %) für leichte Pistenverhältnisse, rot (35 %) für mittlere und schwarz (4 %) für schwierige Pistenabschnitte, wobei die Piste entlang der Sesselbahn Gamsleiten 2 die zweitsteilste Piste in Österreich ist.

Eine Bergfahrt für Nicht-Skifahrer ist mit jeder Gondelbahn sowie mit der Edelweissbahn möglich. Talfahrten kann man nur mit der Zehnerkarbahn, der Plattenkarbahn und der Grünwaldkopfbahn durchführen. Letztere überwindet bei einer schrägen Länge von 992 Meter eine vertikale Höhe von 305 Meter und kann maximal 3.502 Personen pro Stunde befördern.[6] Für Tagesskifahrer gibt es 24.000 m² Parkfläche in Pistennähe.

Da die Liftanlagen rund um den Ort angelegt sind, gibt es die Möglichkeit einer sogenannten Tauernrunde, die man sowohl gegen den (grüne Beschilderung) als auch mit dem (rote Beschilderung) Uhrzeigersinn befahren kann. Zum Überqueren der Katschbergstraße (B99) wurden Skibrücken errichtet. Die Tauernrunde kann an jedem Lift begonnen werden und endet bei der Ausgangsposition.

Für Langläufer gibt es mehr als 26 km präparierte Langlaufloipen, ein Großteil davon befindet sich auf der Gnadenalm, wo es im Winter auch eine Rodelbahn gibt.

Obertauern gibt einen Skipass heraus, der seit der Saison 2012/13 auch für das 15 km entfernte Skigebiet Großeck – Speiereck gilt. Darüber hinaus ist das Gebiet mit dem Lungo-Skipass (Skiregion Obertauern – Lungau – Katschberg) und mit der Salzburg Super Ski Card (Salzburger Land) befahrbar, nicht aber mit dem Skipass des Verbundnetzes Ski amadé.

Der Sommertourismus ist in Obertauern nachrangig. Der Ort ist zwar Ausgangspunkt für Wanderungen entlang des Zentralalpenwegs; die Oberhütte in Richtung Steiermark und die Südwiener Hütte in Richtung Flachau sind in jeweils 2 Stunden Gehzeit erreichbar. Weiters findet in Obertauern jährlich im August und im September ein Motorradtreffen statt. Dennoch haben etliche Hotels und Geschäfte in der Sommersaison geschlossen.

Obertauern besitzt ein Sportzentrum für verschiedene Sportarten. Hier werden unter anderem zwei Tennis-Hallenplätze mit Schwingboden, drei Squash-Boxen, ein Badmintoncourt, drei vollautomatische Kegelbahnen, ein Kraft- und Fitnesscenter mit Cardiobereich, Mehrzweckhallen sowie drei Billardtische angeboten. Außerdem stehen auf 600 m² ein Vitalcenter und eine sportmedizinische Betreuung zur Verfügung. Früher trainierten zwischen den Ski-Weltcuprennen auch Olympiasieger Hermann Maier und Abfahrtsweltmeister Michael Walchhofer im Höhentrainingscenter in Obertauern. Zu den Besuchern zählt auch der ehemalige Weltcupläufer Heinz Schilchegger.

In der Region um Obertauern findet man eine seltene Vogelart, das Rotsternige Blaukehlchen.

Commons: Obertauern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Obertauern – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Ekkehard Weber: Die neuen Meilensteine von Obertauern. In: Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde in der Zoologisch-Botanischen Datenbank (Band 112/113-2). 1973, S. 245–252, abgerufen am 5. August 2024.
  2. Beatles books & records discography
  3. [1]
  4. Tourismus im Land Salzburg 2022/23. Land Salzburg (PDF 4 MB, S. 16)
  5. Statistik Austria - Tourismus in Österreich 2011 (Memento des Originals vom 14. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.at Tabellen 5, 22 und 30.
  6. Doppelmayr/Garaventa-Imagebroschüre 2012, S. 30/31.