„Religion in Hamburg“ – Versionsunterschied
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K →Anglikaner und Alt-Katholiken: johannisbollwerk verlinkt; die heutige engl. kirche ist am zeughausmarkt, engl. planke ist der michel! |
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Die Einwohner der Stadt Hamburg sind mehrheitlich [[konfessionslos]].<ref>[https://fowid.de/meldung/deutschland-2-evangelischer-norden Deutschland: Der evangelische Norden], [[Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland|fowid]] vom 22. Februar 2018 (Zahlen aus Zensus 2011)</ref> Im Unterschied zu den Katholiken, die ihren Anteil an der Bevölkerung (vor allem durch Zuwanderung) gut halten können, verliert die evangelische Landeskirche in Hamburg kontinuierlich Kirchenmitglieder und Prozentanteile<ref>[https://fowid.de/meldung/hamburg-religionsgemeinschaften-1867-2017 Hamburg: Religionsgemeinschaften 1867-2017], fowid vom 12. Juni 2019 </ref>, dennoch ist mit fast 23 % der Einwohner der Gesamtbevölkerung (Stand 2021)<ref>[https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/Ber_Kirchenmitglieder_2021.pdf Kirchenmitgliederzahlen Stand 31.12.2021], [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD]], Oktober 2022 (pdf, Seite 7, Tabelle 3)</ref><ref name="KiStat">[https://fowid.de/meldung/kirchenmitglieder-bundeslaender-2001-2020 Kirchenmitglieder in den Bundesländern, 2001-2020], fowid vom 27. September 2021, abgerufen am 29. März 2024</ref> Hamburgs größte christliche [[Glaubensgemeinschaft]] die [[Evangelisch-lutherische Kirche]]. Durch seine Stellung als wichtige Hafenstadt ist Hamburg schon lange offen für andere [[Konfession]]en. Die ersten Aktivitäten von [[Methodistische und Wesleyanische Kirchen|Methodisten]] werden urkundlich 1817 belegt. In Hamburg entstand 1834 die erste deutsche [[Baptisten]]gemeinde. Die jüdische Gemeinde hat eine lange Tradition. Durch Immigration am Ende des 20. Jahrhunderts sind auch andere religiöse Traditionen, vor allem [[Muslim]]e, in Hamburg ansässig geworden. |
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[[Datei:PPN670031011 Ansicht der ehemaligen Hamburgischen Dom-Kirche, Der ersten Christlichen Kirche des Nordens (1806).jpg|mini|Ruine der [[Hamburger Dom (Alter Mariendom)|Hamburgischen Dom-Kirche]] 1806]] |
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===Übersicht=== |
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[[Hamburg]] ist eine traditionell [[Evangelisch-lutherische Kirche|evangelisch-lutherisch]] geprägte Stadt (34% der Bevölkerung (2002)). Durch seine Stellung als wichtige Hafenstadt war es aber schon lange offen für andere Konfessionen. So entstand hier zum Beispiel [[1834]] die erste deutsche [[Baptisten]]gemeinde. Hamburg ist Sitz eines [[Katholische Kirche|römisch-katholischen]] [[Erzbistum]]s. |
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== Konfessionsstatistik == |
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=== Mittelalter=== |
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Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 20 % der Einwohner der Stadt evangelisch, 8,3 % römisch-katholisch und 71,7 % waren [[konfessionsfrei]] oder gehörten einer sonstigen [[Religionsgemeinschaft]] an.<ref>[https://fowid.de/meldung/81-grossstaedte-kirchenmitglieder-ende-2023 Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID], abgerufen am 30. Juli 2024.</ref> Ende 2020 waren 23,6 % der Einwohner evangelisch, 9,4 % katholisch und 66,9 % gehörten entweder einer anderen oder keiner [[Glaubensgemeinschaft]] an. Die Zahl der Protestanten und Katholiken sank in den letzten Jahrzehnten.<ref name="KiStat" /><ref>[https://www.nordkirche.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Statistik/nordkirche-ueberblick-2019.pdf Die Nordkirche im Überblick Statistik 2019], abgerufen am 29. März 2024</ref><ref>{{Webarchiv | url=https://www.ekd.de/statistik/105157.html | wayback=20170402081957 | text=Laufende Statistiken - Kirchenmitgliederzahlen 2001–2015}}</ref><ref> [https://erzbistum-hamburg.de/Katholikenzahlen-Taufen-Firmungen-und-mehr-198 Kirchliche Statistik 2018], Erzbistum Hamburg, Katholikenzahlen Downloads 2005-2022, abgerufen am 29. März 2024.</ref> Bei der [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Volkszählung 2011]] gaben 29,8 % der Einwohner an, evangelisch zu sein, 9,8 % [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]] und 60,4 % machten keine oder andere Angaben.<ref name="Z2011">[https://ergebnisse2011.zensus2022.de/datenbank/online/statistic/1000A/table/1000A-1014/ Bevölkerung Kompakt, Religion, Hamburg], Zensus 2011 vom 9. Mai 2011, abgerufen am 29. März 2024</ref> |
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Die Stadt Hamburg gehörte anfangs zum [[Bistum Verden]]. Im Jahre [[834]] wurde [[Ansgar]], Leiter der Klosterschule in [[Corvey]], von Kaiser [[Ludwig der Fromme|Ludwig dem Frommen]] zum [[Erzbischof]] mit Sitz in Hamburg ernannt. [[845]] wurde der Erzbischofssitz von [[Bremen]] nach Hamburg verlegt. Danach erfolgte von Hamburg aus die Mission [[Norddeutschland]]s und ganz [[Nordeuropa]]s. Das Erzbistum Hamburg-Bremen umfasste im [[11. Jahrhundert]] ganz Norddeutschland, [[Dänemark]], [[Schweden]], [[Norwegen]], [[Finnland]], [[Island]] und [[Grönland]]. |
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== Christentum == |
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Die Stadt Hamburg gehörte anfangs zum [[Bistum Verden]]. Im Jahre 834 wurde [[Ansgar von Bremen|Ansgar]], Leiter der Klosterschule in [[Corvey]], von Kaiser [[Ludwig der Fromme|Ludwig dem Frommen]] zum [[Erzbischof]] mit Sitz in Hamburg ernannt. 845 wurde der Erzbischofssitz von Hamburg nach Bremen verlegt. Danach erfolgte von Bremen aus die Mission [[Norddeutschland]]s und ganz [[Nordeuropa]]s. Das [[Erzbistum Bremen]] umfasste im [[11. Jahrhundert]] ganz Norddeutschland, [[Dänemark]], [[Schweden]], [[Norwegen]], [[Finnland]], [[Island]] und [[Grönland]]. |
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=== Evangelische Kirche === |
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===Reformation=== |
==== Reformation ==== |
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[[Datei:Johannes-Aepius 01.jpg|mini|[[Johannes Aepinus]] Superintendent in Hamburg]] |
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Ab [[1522]] hielt die [[Reformation]] Einzug (erste evangelische Predigt). Seit [[1526]] war fast die gesamte Bürgerschaft, ab [[1528]] auch der Rat der Stadt vollständig vom [[Lutheraner|lutherischen]] Bekenntnis überzeugt und [[1529]] führt die [[Freie Reichsstadt]] Hamburg unter Mitwirkung von [[Johannes Bugenhagen]] eine neue [[Kirchenordnung]] ein. Diese gilt als Geburtsstunde der [[Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate| Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate]]. Sie war in den folgenden Jahrhunderten für das kirchliche Leben in Hamburg zuständig. Geleitet wurde die Kirche von einem [[Superintendent]]en, der bereits [[1532]] eingesetzt wurde. Die katholischen Klöster wurden aufgehoben und die Spitäler in evangelische Stiftungen umgewandelt. Nichtlutheraner konnten keine Bürgerrechte mehr erhalten. Auch das [[Reformierte Kirche|reformierte]] Bekenntnis wurde nicht geduldet. Daher gilt Hamburg bis heute als traditionell evangelisch-lutherisch geprägte Stadt. |
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Ab 1522 hielt die [[Reformation]] Einzug (erste evangelische Predigt durch [[Stephan Kempe]]). Seit 1526 war fast die gesamte Bürgerschaft, ab 1528 auch der Rat der Stadt vollständig vom [[Lutheraner|lutherischen]] Bekenntnis überzeugt und 1529 führt die [[Freie Reichsstadt]] Hamburg unter Mitwirkung von [[Johannes Bugenhagen]] eine neue [[Kirchenordnung]] ein. Diese gilt als Geburtsstunde der [[Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate|Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate]]. Sie war in den folgenden Jahrhunderten für das kirchliche Leben in Hamburg zuständig. Geleitet wurde die Kirche von einem [[Superintendent]]en, der bereits 1532 eingesetzt wurde. Die katholischen Klöster wurden aufgehoben und die Spitäler in evangelische Stiftungen umgewandelt. Nichtlutheraner konnten keine Bürgerrechte mehr erhalten. Auch das [[Reformierte Kirche|reformierte]] Bekenntnis wurde nicht geduldet. Daher gilt Hamburg bis heute als traditionell evangelisch-lutherisch geprägte Stadt. |
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Die Hamburger Stadtverfassung war auf das engste mit der Kirchenverfassung verbunden. So bildeten die Kichspiele der Hauptkirchen auch die Politische Gliederungen der Stadt und die Pastoren wirkten bei der Schulaufsicht mit. Der Dom unterstand weiter dem Domkapitel mit Bindung an das Bistum Bremen. Er nahm die Reformation 1531 an, und blieb bis zum [[Reichsdeputationshauptschluss]] exterritorial. Er gehörte nicht zur Hamburger Stadtkirche. |
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Die Hamburger Stadtverfassung war auf das engste mit der Kirchenverfassung verbunden. So bildeten die [[Kirchspiel|Kirchspiele]] der [[Hamburger Hauptkirchen|vier, später fünf Hauptkirchen]] auch die politische Gliederung der Stadt, und die Pastoren wirkten bei der Schulaufsicht mit. Der [[Hamburger Dom (Alter Mariendom)|Hamburger Dom]] unterstand weiter dem [[Domkapitel]] mit Bindung an das [[Erzstift und Herzogtum Bremen|Bistum Bremen]]. Er nahm die Reformation bis 1561 an und blieb bis zum [[Reichsdeputationshauptschluss]] exterritorial. Er gehörte nicht zur Hamburger Stadtkirche. |
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=== Neuzeit=== |
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Andere Konfessionen konnten ihre Gottesdienste nur im benachbarten [[Hamburg-Altona|Altona]] abhalten. Erst [[1785]] erlaubte der Rat der Stadt in privaten Bereichen auch nicht lutherische Gottesdienste zu halten. Doch konnte sich bereits seit dem [[17. Jahrhundert]] im Schutze des holländischen Gesandten eine kleine reformierte Gemeinde etablieren, die ab [[1710]] auch einen ständigen Geistlichen hatte. [[1744]] entstand eine französisch-reformierte Gemeinde. Eine vollständige Gleichstellung aller Konfessionen konnte jedoch erst im [[19. Jahrhundert]] erreicht werden. Damals entstand auch wieder eine [[katholisch]]e Gemeinde, die [[1811]] bzw. [[1824]] die kleine Michaeliskirche zur Nutzung erhielt. |
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[[Bild:Hamburg_St._Michaelis_01_KMJ.jpg|thumb|St. Michaelis]] |
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Die Verwaltung der [[Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate| Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate]] oblag bis [[1918]] dem Senat als Kollegium. Geistliche Leiter waren zunächst Superintendenten. Seit Ende [[16. Jahrhundert]] wurde das Amt nicht wieder besetzt und die Leitung der Kirche lag bei den Pastoren der Hauptkirchen, der rangälteste führte den den Titel "Senior". [[1923]] erhielt die Kirche eine neue Verfassung, welche die Kirchenverfassungen von [[1870]] und [[1896]] bzw. die Notverordnung von [[1919]] ablöste. An der Spitze der Hamburgischen Kirche stand fortan der von der Landessynode aus der Reihe der [[Hauptpastor]]en (die Pastoren der [[Hauptkirche|Hauptkirchen]] ([[St.-Petri-Kirche (Hamburg)|St. Petri]], [[St.-Nikolai-Kirche (Hamburg)|St. Nikolai]], [[St.-Katharinenkirche (Hamburg)|St. Katharinen]], [[St.-Jacobi-Kirche (Hamburg)|St. Jacobi]] und [[Hamburger Michaeliskirche|St. Michaelis]]) gewählte "Senior", der ab [[1933]] den Titel "[[Landesbischof]]" erhielt. Spätestens seit [[1938]], als die Stadt Hamburg durch das [[Groß-Hamburg-Gesetz]] erheblich vergrößert wurde, war das Kirchengebiet nicht mehr mit dem Staatsgebiet identisch. Doch dauerte es noch fast 40 Jahre, bis diese Situation wieder ausgeglichen wurde. Denn [[1977]] schloss sich die Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate mit anderen Landeskirchen auf dem Gebiet [[Schleswig-Holstein]]s zur [[Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche|Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche]] zusammen. Hier wurde Hamburg Sitz einer der drei [[Sprengel]] (Bischofsbezirke), der sich in die [[Kirchenkreis]]e Alt-Hamburg, Altona, Blankenese, Harburg, Niendorf und Stormarn gliedert und somit alle Kirchengemeinden der heutigen Stadt Hamburg umfasst, sofern es sich nicht um [[Freikirche]]n handelt. |
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==== Neuzeit ==== |
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Andere Konfessionen konnten ihre Gottesdienste lange Zeit nur im benachbarten [[Holstein-Pinneberg|holsteinischen]] [[Hamburg-Altona|Altona]] abhalten. Bereits 1601 gründete sich hier unter dem Schutz des Grafen [[Ernst (Schaumburg)|Ernst von Holstein-Schaumburg]] die noch heute bestehende [[Mennoniten]]gemeinde Altona. Ein Jahr später folgte die Reformierte Gemeinde.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.erk-hamburg.de/images/geschichtstafel.gif |wayback=20120131201126 |text=Evangelisch-Reformierte Gemeinde: Geschichtstafel, abgerufen am 3. März 202}}</ref> 1658 gestattete der dänische König [[Friedrich III. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich III.]] in seiner Eigenschaft als [[Herzogtum Holstein|holsteinischer Herzog]] auch den Bau einer katholischen Kirche, aus der die noch heute bestehende [[St. Joseph (Hamburg-St. Pauli)|St.-Josephs-Kirche]] hervorging. Die Straßennamen Kleine und [[Große Freiheit]] erinnern noch heute an die Handels- und Glaubensfreiheit in Altona. In Hamburg selber erlaubte der Rat der Stadt erst 1785, in privaten Bereichen auch nicht-lutherische Gottesdienste zu halten. Doch konnte sich bereits seit dem [[17. Jahrhundert]] im Schutze des holländischen Gesandten eine kleine reformierte Gemeinde etablieren, die ab 1710 auch einen ständigen Geistlichen hatte. 1744 entstand eine französisch-reformierte Gemeinde. |
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Der Anschluss an Frankreich 1811 brachte grundsätzlich die unbegrenzte Religionsfreiheit. Das Gewicht der Katholiken wurde gestärkt. Der Staat trat allen zugelassenen Glaubensgemeinschaften in betonter Neutralität gegenübertreten. Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz allerdings wieder abgeschafft.<ref>[[Helmut Stubbe da Luz]]: ''Säkularisierung? – Der Pariser Staat und Hamburgs Kirchen während der Herrschaft Napoleons (1811–1814).'' In: ''Säkularisierung – ein weltgeschichtlicher Prozess in Hamburg. Staat und Kirchen von Napoleon bis zum Reformationsjubiläum (2017).'' (= ''Hamburg, Europa und die Welt.'' Band 4). Hrsg. von Isa Lübbers, Martin Rößler, [[Joachim Stüben]]. Peter Lang GmbH, Frankfurt/M. 2017, ISBN 978-3-631-67547-2, S. 140–150.</ref> |
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== Andere christliche Konfessionen== |
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Die oben genannte reformierte Gemeinde Hamburg war [[1928]] Gründungsmitglied des [[Bund Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands|Bundes Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands]], einer losen Vereinigung selbständiger reformierter Gemeinden, die bis heute besteht. Sie gehört also nicht zu einer [[Landeskirche]]. |
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Eine vollständige Gleichstellung aller Konfessionen konnte jedoch erst im [[19. Jahrhundert]] erreicht werden. Damals entstand auch wieder eine [[römisch-katholisch|katholische]] Gemeinde, die 1811 bzw. 1824 die [[Kleiner Michel|kleine Michaeliskirche]] zur Nutzung erhielt. |
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Die im [[19. Jahrhundert]] zugezogenen [[Katholiken]] Hamburgs befanden sich in der Diaspora ([[Nordische Mission]]). |
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Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war der "kleine Michel" die katholische Kirche in Hamburg, 1893 wurde die Kirche [[Domkirche St. Marien zu Hamburg|St. Marien]] (jetzt [[Kathedrale|Domkirche]]) gweiht. Die Jurisdiktion dieses Gebiets wurde [[1841]] dem [[Bistum Osnabrück]] unterstellt. [[1868]] gehörte es zur Norddeutschen Mission und [[1930]] wurden diese Gebiete formell dem Bistum Osnabrück angegliedert, das seinerzeit zur [[Kirchenprovinz]] Köln gehörte. Im Zuge der [[Wiedervereinigung]] beider deutscher Staaten wurden auch die kirchlichen Sturkuren neu geordnet und [[1993]] das neue [[Erzbistum Hamburg]] eingerichtet, dessen Gebiet die Länder Hamburg und [[Schleswig-Holstein]], sowie den Landesteil [[Mecklenburg]] des Landes [[Mecklenburg-Vorpommern]] umfasst. Die faktische Errichtung erfolgte am [[7. Januar]] [[1995]]. Dem Erzbistum Hamburg wurden die Bistümer [[Bistum Osnabrück|Osnabrück]] und [[Bistum Hildesheim|Hildesheim]] als [[Suffraganbistum|Suffragane]] zugeordnet. Die Pfarrgemeinden der Stadt Hamburg gehören zu den [[Dekanat]]en Altona, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord und Wandsbek. |
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[[Datei:Hamburg St. Michaelis 01 KMJ.jpg|mini|Der „Kleine Michel“ von Osten mit dem Turm des „Großen Michel“]] |
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Durch seine Stellung als wichtige Hafenstadt war Hamburg aber schon lange auch offen für andere Konfessionen. So entstand hier [[1834]] die erste deutsche [[Baptisten]]gemeinde. Sie wurde von [[Johann Gerhard Oncken]] gegründet und war Keimzelle der meisten kontinentaleuropäischen Baptistenkirchen. Die Baptistengemeinden Hamburgs gehören heute, wie die beiden großen Kirchen und die reformierte Gemeinde Hamburg zur [[Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Deutschlands| Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen]] in Hamburg (ACKH). Weitere Mitglieder der ACKH sind: [[Evangelisch-methodistische Kirche]], Die [[Heilsarmee]], [[Mennoniten]]gemeinde zu Hamburg und Altona, [[Herrnhuter Brüdergemeine]], [[Griechische-Orthodoxe Kirche|Griechisch Orthodoxe Metropolie]] (Kirchengemeinde Heiliger Nikolaos), [[Griechisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien]] (Rum-orthodox), [[Syrische-Orthodoxe Kirche von Antiochien]], [[Serbische-Orthodoxe Kirche]] (St. Michael-Gemeinde), [[Rumänisch Orthodoxe Kirche]] (im Ausland), [[Ukrainische Katholische Kirche]], [[Altkatholische Kirche]], [[Koptische Orthodoxe Kirche]], Indonesisch Christliche Gemeinschaft e.v./Perkki KKI, Armenische Apostolische Orthodoxe Kirche, Englisch-Bischöfliche Gemeinde ([[Anglikanische Kirche]]), African Christian Council, Finnische Seemannskirche, Äthiopisch Orthodoxe Kirche, [[Russisch-Orthodoxe Kirche]] (Patriarchat Moskau zu Hamburg), Gemeinde des Hl. Johannes von Kronstadt. |
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Die Verwaltung der [[Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate|Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate]] oblag bis 1918 dem Senat als Kollegium. Geistliche Leiter waren zunächst Superintendenten. Seit Ende [[16. Jahrhundert]] wurde das Amt nicht wieder besetzt und die Leitung der Kirche lag bei den Pastoren der Hauptkirchen, der rangälteste führte den Titel „[[Senior (Kirche)|Senior]]“. 1923 erhielt die Kirche eine neue Verfassung, welche die Kirchenverfassungen von 1870 und 1896 bzw. die Notverordnung von 1919 ablöste. An der Spitze der Hamburgischen Kirche stand fortan der von der Landessynode aus der Reihe der [[Hauptpastor]]en (die Pastoren der [[Hamburger Hauptkirchen|Hauptkirchen]] [[Hauptkirche Sankt Petri (Hamburg)|St. Petri]], [[Ehemalige Hauptkirche St. Nikolai (Hamburg)|St. Nikolai]], [[Hauptkirche Sankt Katharinen (Hamburg)|St. Katharinen]], [[Hauptkirche Sankt Jacobi (Hamburg)|St. Jacobi]] und [[Hauptkirche Sankt Michaelis (Hamburg)|St. Michaelis]]) gewählte „Senior“, der ab 1933 den Titel „[[Landesbischof]]“ erhielt. Spätestens seit 1938, als die Stadt Hamburg durch das [[Groß-Hamburg-Gesetz]] erheblich vergrößert wurde, war das Kirchengebiet nicht mehr mit dem Staatsgebiet identisch. Doch dauerte es noch fast 40 Jahre, bis diese Situation wieder ausgeglichen wurde. Denn 1977 schloss sich die Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate mit anderen Landeskirchen auf dem Gebiet [[Schleswig-Holstein]]s zur [[Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche|Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche]] zusammen. Hier wurde Hamburg Sitz einer der drei [[Sprengel (evangelisch)|Sprengel]] (Bischofsbezirke), der sich in die [[Kirchenkreis]]e Alt-Hamburg, Altona, Blankenese, Harburg, Niendorf und Stormarn gliedert und somit alle protestantischen Kirchengemeinden der heutigen Stadt Hamburg umfasst, sofern es sich nicht um Gemeinden der [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche|Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche]], der [[Reformierte Kirche|Evangelisch-reformierten Kirche]] oder der evangelischen [[Freikirche]]n handelt. Neben den bereits genannten Kirchen bestehen in der [[Hamburg-Neustadt|Neustadt]] die evangelisch-lutherischen [[Hamburger Seemannskirchen|Seemannskirchen]] der nordischen Länder [[Dänemark]], [[Norwegen]], [[Schweden]] und [[Finnland]] sowie die [[Englische Kirche (Hamburg)|Englische Kirche]] am [[Zeughausmarkt]]. |
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* ''Siehe auch'': [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 2013]]. |
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Gaststatus haben folgende Kirchen, Freikirchen bzw. religiöse Gemeinschaften: Religiöse Gesellschaft der Freunde ([[Quäker]]), Russische Orthodoxe Kirche im Ausland, [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]] (KdÖR), Christus-Gemeinde im [[Mülheimer Verband]] Freikirchlich evangelischer Gemeinden, [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche]] (SELK), [[Freie Evangelische Gemeinden]] (Stiftung Elim), Neue Koreanische Gemeinde in Hamburg, Gemeinschaft der [[Siebenten-Tags-Adventisten]], Koreanische Evangelische Gemeinde e.V., [[Vineyard]] Christliche Gemeinde e.V. |
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Bereits 1953, 1981 und 1995 waren [[Liste der Deutschen Evangelischen Kirchentage und beteiligter Personen|evangelische Kirchentage]] in Hamburg zu Gast. |
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==== Evangelisch-reformierte Kirchen ==== |
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Darüber hinaus genießen die International Ministerial Council of Germany e.V (IMCOG), der Ökumenische Jugendrat Hamburg und weitere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter Hamburg Glory Chinese Curch, Comunidad Cristiana, Dänische Seemannskirche, Schwedische Seemannskirche, Norwegische Seemannskirche Beobachterstatus innerhalb der ACKH. |
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Im 16. Jahrhundert kamen die ersten reformierten Christen nach Hamburg. Es waren vor allem Flamen, Wallonen und Holländer, die aus den [[Republik der Sieben Vereinigten Provinzen|vereinigten Niederlanden]] vor der Schreckensherrschaft des [[Herzog von Alba|Herzogs von Alba]] flohen. Aus Frankreich kamen die sogenannten [[Hugenotten]] hinzu. Eine freie Religionsausübung war in den ersten Jahren im lutherischen Hamburg kaum möglich. Die erste reformierte Gemeinde musste daher im holsteinischen, damals noch zum [[Dänischer Gesamtstaat|dänischen Gesamtstaat]] gehörenden [[Hamburg-Altona|Altona]] gegründet werden, wo 1602 die Glaubensfreiheit eingeführt wurde. Gepredigt wurde damals sowohl in Deutsch, Holländisch und Französisch. Erst 1785, im Zeitalter der Aufklärung, bekamen die Reformierten auch im eigentlichen Hamburg das umfassende Recht der freien Religionsausübung. Die deutschen und französischen reformierten Gemeinden in Hamburg und Altona schlossen sich 1976 zur ''Evangelisch-Reformierten Kirche in Hamburg'' zusammen, welche dem [[Bund Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands]] angehört und in den Stadtteilen [[Hamburg-Altstadt|Altstadt]] und [[Hamburg-Altona-Altstadt|Altona-Altstadt]] über Kirchen und über eine zusätzliche Gottesdienststätte im der Kirche gehörenden Altenhof (einem Alten- und Pflegeheim) im [[Winterhuder Weg (Hamburg)|Winterhuder Weg]] in [[Hamburg-Barmbek-Süd|Barmbek-Süd]] verfügt. |
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Neben all den genannten Glaubengemeinschaften gibt es weitere der christlichen Tradition zugehörige Gruppierungen in Hamburg, so etwa die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]], die [[Neuapostolische Kirche]], die [[Christengemeinschaft]] und die Christliche Wissenschaft ([[Christian Science]]), Die Gemeinde in Hamburg e.v. |
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=== Katholische Kirche === |
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==Judentum== |
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[[Datei:Domkirche Sankt Marien Hamburg.jpg|mini|[[St. Marien-Dom (Hamburg)]]]] |
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Die letzten katholischen Geistlichen Hamburgs, die Domkapitularen, mussten ihre örtliche Tätigkeit am 15. August 1529 einstellen, als die Domkirche auf Senatsbeschluss wegen Unruhen geschlossen wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Lebrecht Dreves Dreves |Titel=Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona |Seiten=24 |Online=http://archive.org/details/geschichtederka01unkngoog |Abruf=2024-04-23}}</ref> |
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Ende des 16. Jahrhunderts erhielt der Florentiner Alexander della Roccha erstmals von Graf [[Adolf XI.]] die Genehmigung, in Altona einen katholischen Gottesdienst halten zu lassen. Dieser Messstandort sollte auch fortbestehen bis zur Erbauung der St.-Joseph-Kirche an selbigem Ort.<ref>{{Literatur |Autor=Lebrecht Dreves |Titel=Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona |Seiten=30 |Online=http://archive.org/details/geschichtederka01unkngoog |Abruf=2024-04-23}}</ref> Am 29. Juni 1623 kam es bei dieser Kapelle zu Altona zu einem Terroranschlag während der Messe, bei welchem bewaffnete Reiter drei Messbesucher töteten, 26 weitere verletzten und das Gebäude verwüsteten.<ref>{{Literatur |Autor=Lebrecht Dreves |Titel=Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona |Seiten=45+46 |Online=http://archive.org/details/geschichtederka01unkngoog |Abruf=2024-04-23}}</ref> |
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Im Verlauf des 17. Jahrhunderts wurde den [[Botschafter]]n des Kaisers des Heiligen Römischen Reich und der Könige von Frankreich in ihren [[Botschaft (Diplomatie)|Botschaften]] erlaubt, für sich und ihre Angehörigen Messen zelebrieren zu lassen. Diese aber ließen, ungeachtet der Missbilligung des Senats, die Hamburger Öffentlichkeit zu diesen Messen zu, wo unter der Verwaltung von Missionaren der [[Jesuiten]] die Seelsorge stattfand. Aufgrund der diplomatischen Illegalität dieser Missionstätigkeit ließ der Senat häufig, wenn der zuständige Botschafter außerhalb Hamburgs war, diese Botschaftskapellen schließen, wobei er deren stetige Wiedereröffnung bei Rückkehr derselben dulden musste. Diese Botschaftskapellen blieben den Katholiken so lange erhalten, bis sie den [[Kleiner Michel|kleinen Michel]] erhielten.<ref>{{Literatur |Autor=Lebrecht Dreves Dreves |Titel=Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona |Seiten=68 ff. |Online=http://archive.org/details/geschichtederka01unkngoog |Abruf=2024-04-23}}</ref> |
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Die im 19. Jahrhundert zugezogenen Katholiken befanden sich in der [[Diaspora]] ([[Apostolisches Vikariat des Nordens|Apostolisches Vikariat der Nordischen Missionen]]). Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war der „kleine Michel“ die katholische Kirche in Hamburg, 1893 wurde die Kirche [[St. Marien-Dom (Hamburg)|St. Marien]] (jetzt [[Kathedrale|Domkirche]]) geweiht. Die Jurisdiktion dieses Gebiets wurde 1841 dem [[Bistum Osnabrück]] unterstellt. 1868 gehörte es zur Norddeutschen Mission und 1930 wurden diese Gebiete formell dem Bistum Osnabrück angegliedert, das seinerzeit zur [[Kirchenprovinz]] Köln gehörte. Im Zuge der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] beider deutscher Staaten wurden auch die kirchlichen Strukturen neu geordnet und 1993 das neue [[Erzbistum Hamburg]] eingerichtet, dessen Gebiet die Länder Hamburg und [[Schleswig-Holstein]], sowie den Landesteil [[Mecklenburg]] des Landes [[Mecklenburg-Vorpommern]] umfasst. Die faktische Errichtung erfolgte am 7. Januar 1995. Dem Erzbistum Hamburg wurden die Bistümer [[Bistum Osnabrück|Osnabrück]] und [[Bistum Hildesheim|Hildesheim]] als [[Suffraganbistum|Suffragane]] zugeordnet. Die Pfarrgemeinden der Stadt Hamburg gehören zu den [[Dekanat]]en Altona, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord und Wandsbek. Nach den Ergebnissen der [[Volkszählung]] ''Zensus'' lebten am 9. Mai 2011 167.576 Katholiken in Hamburg.<ref name="Z2011">[https://ergebnisse2011.zensus2022.de/datenbank/online/statistic/1000A/table/1000A-1014/ Bevölkerung Kompakt, Religion, Hamburg], Zensus 2011 vom 9. Mai 2011, abgerufen am 29. März 2024</ref> Die ''Kirchliche Statistik'' des [[Erzbistum Hamburg|Erzbistums Hamburg]] und der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]] gibt diese Zahl zum 31. Dezember 2022 mit 163.756 Katholiken an (8,7 % der Gesamtbevölkerung in Hamburg).<ref>[https://erzbistum-hamburg.de/Bistumswebsite/pdf/Kirchliche_Statistik/Kirchliche_Statistik_2022.pdf Kirchliche Statistik 2022] (pdf, Seite 9), Erzbistum Hamburg, abgerufen am 29. März 2024</ref><ref>[https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Bevoelkerung%20und%20Katholiken%20BL/2022-Tab-Katholiken-Bevoelkerung-Bundeslaender.pdf Bevölkerung und Katholiken nach Bundesländern 2022] (PDF; 0,1 MB), Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 29. März 2024</ref> |
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=== Anglikaner und Alt-Katholiken === |
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Bereits 1612 wurde den [[Anglikanische Gemeinschaft|Anglikanern]] in Hamburg als erste nicht-lutherische Glaubensgemeinschaft das Recht auf freie Religionsausübung zugestanden. Von 1826 bis 1891 befand sich die englische-reformierte Kirche am [[Johannisbollwerk]]. Die anglikanische [[Englische Kirche (Hamburg)|St.-Thomas-a-Beckett-Kirche]] am [[Zeughausmarkt]] in der [[Hamburg-Neustadt|Neustadt]] wurde 1836/38 errichtet. |
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Darüber hinaus existiert eine Gemeinde der [[Altkatholische Kirche|Alt-katholischen Kirche]], die seit [[1931]] mit den Kirchen der Anglican Communion in voller Kirchengemeinschaft steht. Sie feiert ihre Gottesdienste in der Evangelischen Hauptkirche Altona, [[St. Trinitatis (Altona)|St. Trinitatis]]. |
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=== Apostolische Gemeinschaften === |
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[[Datei:Neuapostolische Kirche in Hamburg-Borgfelde.jpg|mini|Neuapostolische Kirche in [[Hamburg-Borgfelde]] (2006)]] |
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Aufgrund von Auffassungsverschiedenheiten bezüglich der Kirchenlehren kam es 1863 zu einem [[Schisma]] in der [[Katholisch-apostolische Gemeinden|Katholisch-Apostolischen Gemeinde]] zu Hamburg, in dessen Folge ein Großteil der Mitglieder dieser Gemeinde aus der Kirche [[Exkommunikation|exkommuniziert]] wurde. Sie schlossen sich der nachfolgenden Zeit zur [[Allgemeine christliche apostolische Mission|Allgemeinen Apostolischen Gemeinde]] zusammen, aus der sich dann (ab etwa 1878) die erste Gemeinde der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]] (NAK) entwickelte. Hamburg gilt seitdem als Ursprungsort der Neuapostolischen Kirche, deren älteste Gemeinde befindet sich seit 1863 in Hamburg-Borgfelde. Am 4. Mai 1925 wurde die Kirche vom Hamburger Senat [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaft des öffentlichen Rechts]] anerkannt.<ref>[http://www.nak-norddeutschland.de/fileadmin/user_upload/Portrait/KoerperschaftsrechteHamburg.pdf Hamburgisches Gesetz- und Verordnungsblatt] (Auszug) vom 7. Mai 1925</ref> |
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Heute gehören die Gemeinden der NAK in Hamburg organisatorisch zur [[Gebietskirche]] Norddeutschland. Im Bereich Hamburg existieren 37 Gemeinden (in 4 Bezirken), in denen sich etwa 11.000 Mitglieder zum neuapostolischen Glauben bekennen.<ref>[https://nak-nordost.de/db/227566/Meldungen/Jahresbericht-2020-veroeffentlicht ''Jahresbericht 2020 veröffentlicht''] (pdf, Einzelseiten S. 30) in [https://nak-nordost.de/downloads#35CBFDF4-CA08-11EC-BB96-E17BD4F25D02 Jahres- und Finanzberichte], [[Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland|NAK-Nordost]], abgerufen am 29. März 2024</ref> |
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<!-- evtl. ergänzen: Informationen zu Apostolischen Gemeinschaft und zur Reformiert-apostolische Gemeinde Hamburg --> |
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=== Freikirchen === |
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[[Datei:Concession des Hamburger Senates für die Baptistengemeinde (1858).jpg|mini|''Concession'' des Hamburger Senats (1858) für die Baptisten]] |
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==== Baptisten ==== |
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1834 entstand in Hamburg die erste deutsche [[Baptisten]]gemeinde. Sie wurde von [[Johann Gerhard Oncken]] gegründet und war Keimzelle der meisten kontinentaleuropäischen Baptistenkirchen. 1858 erhielt sie kraft einer ''Concession'' ihre offizielle Anerkennung durch den Hamburger Senat. Seit 1942 sind die deutschen Baptisten im [[Baptisten in Deutschland|Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland]] zusammengeschlossen.<ref>Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamburg I (Hrsg.): ''150 Jahre Oncken-Gemeinde.'' Hamburg 1984, S. 21–34.</ref><ref>[https://www.oncken-gemeinde.de/ueber-uns/ ''Wir über uns''], Oncken-Gemeinde, Hamburg, abgerufen am 29. März 2024</ref> |
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1880 nahm in Hamburg das [[Theologisches Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Predigerseminar der deutschen Baptisten]] seinen Lehrbetrieb auf. Zunächst war es in der im II. Weltkrieg zerstörten ''Missionskapelle'' an der Böhmkenstraße untergebracht. Von 1888 bis 1997 hatte die theologische Ausbildungsstätte in [[Hamburg-Horn]] ihren Standort. Danach erfolgte der Umzug nach [[Wustermark]]-Elstal. Heute arbeiten in Hamburg fünfzehn Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten). Mit der Freikirche verbunden sind auch eine Reihe diakonischer Werke und Einrichtungen, darunter das [[Albertinen-Diakoniewerk|Albertinen-Krankenhaus]] in Schnelsen und die [[Tabea (Diakoniewerk Hamburg)|Tabea-Diakonie]] in Blankenese. |
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==== Evangelisch-methodistische Kirche ==== |
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Das erste heute bekannte Dokument berichtet 1817 von [[Methodisten]], die mit englischen Kaufleuten nach Hamburg gekommen waren. |
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1828 erschien in Hamburg bei der Herold’schen Buchhandlung erstmals eine umfassende Darstellung des Methodismus in deutscher Sprache, eine Übersetzung des 2-bändigen Werks ''[[John Wesley (Prediger)|John Wesley]]´s Leben'' von Robert Southey. |
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==== Methodistische Kirchen in Hamburg ==== |
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''Siehe:'' [[Evangelisch-methodistische Kirche]] |
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==== Mennoniten ==== |
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Die ersten [[Mennoniten]] kamen 1575 als Flüchtlinge aus den damals katholischen südlichen [[Niederlande]]n nach Hamburg. 1601 erlaubte ihnen Graf [[Ernst (Schaumburg)|Ernst von Schauenburg]] die Gründung einer Gemeinde und den Bau einer Kirche in [[Hamburg-Altona|Altona]]. Bis ins Jahr 1795 wurde noch auf Holländisch gepredigt. Gemeindehaus der Hamburger Mennoniten ist seit 1915 die Mennonitenkirche an der Mennonitenstraße in Altona-Nord. |
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{{Siehe auch|Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona}} |
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==== Pfingstkirchen und Charismatische Bewegung ==== |
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Die Pfingstkirche ist als christliche Bewegung ein Teil der [[Pfingstbewegung]], welche um 1907 über den Hamburger Stadtmissionar [[Emil Meyer (Evangelist)|Emil Meyer]] nach [[Pfingstbewegung#Deutschland|Norddeutschland]] kam. Im [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]] (BFP) sind bundesweit derzeit mehr als 940 lokale Gemeinden zusammengeschlossen, von denen sich zahlreiche auch im Hamburger Stadtgebiet befinden.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bfp.de/de/gemeinden-des-bfp-uebersicht/suche/Hamburg/land/de|titel=Gemeinden des BFP, Übersicht (interaktive Karte)|werk=BFP|datum=|abruf=2024-03-29}}</ref> Die [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden#Die Elim-Gemeinden|Christengemeinde Elim]] in Hamburg ist die größte Gemeinde dieses Bundes. |
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{| class="wikitable" align="center" |
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! Gemeinden im [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden|BFP]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bfp.de/index.php?id=63 |text=''Gemeinden vor Ort → PLZ Adressliste → PLZ 2'' |wayback=20071010044301}}. In: ''bfp.de,'' Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden.</ref> |
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! Weitere Gemeinden |
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* [[Christengemeinde Elim]] (Barmbek) |
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* Christliche Gemeinde – CCOM (Bergedorf) |
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* Christengemeinde Arche Alstertal (Wellingsbüttel) |
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* Church of Pentecost |
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* Koreanische Freie Christengemeinde Hoffnung |
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* Persische Gemeinde Alpha und Omega Int. |
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* Pfingstgemeinde Hamburg |
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* Christus Centrum Harburg |
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* [[Anskar-Kirche]] (Mitte, West) |
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* [[Vineyard]]-Gemeinde (Altona, Bergedorf, Harburg) |
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* [[International Christian Fellowship|ICF Hamburg]] |
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* Freie Gemeinde Neugraben |
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* [[Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden|Christus-Gemeinde]] (Barmbek-Nord, Barmbek-Süd) |
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==== Jesus Freaks ==== |
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Die [[Jesus Freaks]], eine Freikirche der christlichen Jugendbewegung, haben ihren Geburtsort in Hamburg. |
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=== Interdenominationelles Christentum === |
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Die [[Deutsche Evangelische Allianz|Evangelische Allianz]] Hamburg ist eine Gemeinschaft von Christen aus Gemeinden und Werken in Hamburg und Umgebung. Vorsitzender der EAH ist Pastor Matthias C. Wolff. |
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''Gemeinsam für Hamburg'' (GfH), eine Initiative der ''Evangelischen Allianz Hamburg'', veranstaltete am 6. Oktober 2007 im [[Congress Center Hamburg|CCH]] erstmals einen ''[[Jesus-Tag]]'', eine Messe für christliche Gemeinden und Werke. |
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==== Kirchen in der ACKH ==== |
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In der ACKH ([[Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland|Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen]] in Hamburg) sind ein Großteil der Kirchen und Freikirchen zusammengeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ack-hamburg.de/mitgliedskirchen.html |titel=Mitgliedskirchen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg |werk=ack-hamburg.de |abruf=2022-06-11}}</ref> |
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'''Mitglieder''' der ACKH sind: |
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* African Christian Council |
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* [[Anglikanische Gemeinschaft|Anglikanische Kirche]] |
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* [[Armenisch-Apostolische Kirche|Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche]] |
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* [[Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche|Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland]] |
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* Die [[Heilsarmee]] |
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* [[Erzbistum Hamburg]] |
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* [[Evangelisch-methodistische Kirche]] |
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* Evangelisch-reformierte Kirche Hamburg |
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* Finnische Seemannsmission in Hamburg |
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* [[Orthodoxe Kirchen in Griechenland|Griechisch-Orthodoxe Metropolie]] Hl. Nikolaos Hamburg |
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* Katholische Pfarrgemeinde der [[Altkatholische Kirche|Alt-Katholiken]] Hamburg |
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* [[Herrnhuter Brüdergemeine]] |
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* Indonesische Christliche Gemeinschaft PERKI-KKI |
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* [[Koptische Kirche|Koptische Orthodoxe Kirche]] |
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* [[Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona]] |
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* [[Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche]] |
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* [[Rumänisch-Orthodoxe Kirche]] im Ausland |
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* [[Russisch-Orthodoxe Kirche]]ngemeinde Hl. Johannes v. Kronstadt e. V. Patriarchat von Moskau |
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* Schwedische Seemannskirche |
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* [[Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg]] |
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* [[Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien|Syrisch-Orthodoxe Kirche]] von [[Antiochien]] |
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* [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche|Ukrainisch-Katholische Kirche]] in Hamburg |
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* [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Verband Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden]] in Hamburg (Baptisten) |
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'''Gaststatus''' haben folgende Kirchen, Freikirchen bzw. religiöse Gemeinschaften: |
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* [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]] (CG Elim) |
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* [[Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland]] (Stiftung Elim) |
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* [[Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden|Freikirchlich Evangelische Gemeinden im Mülheimer Verband]] (Christusgemeinde) |
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* Gemeinschaft der [[Siebenten-Tags-Adventisten]] |
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* Koreanische Evangelische Gemeinde e. V. |
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* Religiöse Gesellschaft der Freunde ([[Quäker]]) |
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* [[Russische Orthodoxe Kirche im Ausland]] (Hl. Prokopius in Hamburg) |
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* [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche]] (SELK) |
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* [[Vineyard]] Christliche Gemeinde e. V. |
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Darüber hinaus genießt der Ökumenische Jugendrat Hamburg (ÖJR) '''Beobachterstatus''' innerhalb der ACKH. |
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[[Datei:Serbische Kirche Eilbek 01.jpg|alternativtext=|mini|Erzengel-Michael-Kirche in [[Hamburg-Eilbek]], serbisch-orthodox]] |
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''Siehe auch:'' [[Freikirche]] und [[Vereinigung Evangelischer Freikirchen]] (VEF) |
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=== Sonstige === |
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Neben all den genannten Glaubensgemeinschaften gibt es weitere der christlichen Tradition zugehörige Gruppierungen in Hamburg, so etwa |
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* die [[Apostolische Gemeinschaft (Freikirche)|Apostolische Gemeinschaft]], |
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* die [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], |
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* die Christliche Wissenschaft ([[Christian Science]]) und |
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* ''Die Gemeinde in Hamburg e. V.'' |
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[[Jehovas Zeugen]] sind mit 27 deutschsprachigen und 22 fremdsprachigen Gemeinden vertreten.<!-- |
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=== [[Mormonen]] === |
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''Siehe:'' [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] |
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== Judentum == |
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{{Hauptartikel|Geschichte der Juden in Hamburg}} |
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''Jüdisches Leben in Hamburg, Wandsbek und Altona'' |
''Jüdisches Leben in Hamburg, Wandsbek und Altona'' |
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[[Datei:Therbusch - Herz.jpg|mini|hochkant=0.8|Die [[Literarischer Salon|Salonnière]] [[Henriette Herz]], Gemälde von [[Anna Dorothea Therbusch]], 1778]] |
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Ursache der Emigration der portugiesischen [[Sephardim]] nach Hamburg war der wirtschaftliche und politische Niedergang [[Antwerpen]]s. Antwerpen wurde damals spanisch-katholisch und dies veranlasste die Anusim, zu den anderen großen Handelszentren überzusiedeln, wie z. B. nach London, Amsterdam und Hamburg. |
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Um das Jahr 1577 siedelten sich erstmals [[Sepharden|portugiesischen Juden]] an, die jedoch als Christen angesehen wurden und schlicht als die ''Portugiesen'' bezeichnet wurden. Darunter waren der Gewürzhändler Ferdinand Dias, der Kaufmann Emanuel Alvares, der Makler Adrian Gonzalves und der Zuckerimporteur Diego Gomes. Ein bekannter ''Portugiese'' war Rodrigo de Castro (1566–1628), Arzt und Philosoph aus [[Lissabon]], der ab 1594 in Hamburg lebte und auch verstarb. Er bekämpfte erfolgreich die Hamburger [[Pest]] von 1596 und gewann große Sympathien unter den Hamburgern, er durfte ausnahmsweise ein Haus in der Altstadt erwerben. Die bis auf den heutigen Tag in Hamburg ansässige Familie de Castro hat nicht nur bedeutende Ärzte hervorgebracht, Benedict de Castro, der Sohn von Rodrigo de Castro war ein gesuchter Leibarzt an den europäischen Fürstenhöfen. Der 1943 in [[KZ Theresienstadt|Theresienstadt]] umgekommene Alfonso de Castro war [[Tropenmedizin]]er, wie sein Sohn Hans, der [[Konzentrationslager Dachau|Dachau]] überlebte, während sein Sohn Alfonso (* 1932) in Hamburg bis 2000 praktizierender [[Zahnarzt]] war. [[Glikl bas Judah Leib]], die erste Frau Deutschlands, die eine Autobiografie schrieb, gehörte zur sephardischen Gemeinde Hamburgs. Die literarisch interessierte Rahel Namias de Castro (1793–1871), Tochter von Abraham Namias de Castro (1751–1818), der eine Tabakmanufaktur in Altona betrieb, stand in regem Briefkontakt mit [[Rahel Varnhagen]] und [[Bettina von Arnim]]. Und [[Henriette Herz]], Tochter des Hamburger Arztes Benjamin de Lemos (1711–1789), Dichter, Philosoph und ab 1760 Direktor des [[Jüdisches Krankenhaus Berlin|Jüdischen Krankenhauses Berlins]], begründete die Berliner [[Literarischer Salon|Salonkultur]]. Andere bekannte ''Portugiesen'' waren Boccario Rosales, Astronom; Joseph Frances, Dichter; Moses Gideon Abudiente, Grammatiker; Benjamin Mussafia (1606–1675), Philosoph, Philologe und Leibarzt von König [[Christian IV. (Dänemark und Norwegen)|Christian IV.]] von Dänemark. |
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Lediglich sieben jüdische Familien und zwei ledige jüdische Junggesellen wurden vom Hamburger Senat rechtmäßig als Juden und nicht nur als Portugiesen anerkannt. Im Jahre 1616 gab es bereits 116 portugiesische Juden in Hamburg. Der Rat der Stadt Hamburg widersetzte sich erfolgreich der Forderung, die ''Portugiesen'' zu vertreiben. Kurz darauf gibt es auch die erste jüdische Bank in Hamburg. Im Jahre 1619 wird die Bank von Hamburg gegründet. |
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[[Datei:Rolf-Liebermann-Studio.nnw.jpg|mini|Der ehemalige reformjüdische Tempel in der Oberstraße beherbergt heute das Rolf-Liebermann-Studio des NDR.]] |
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1612 wurde ein Zwei-Jahres-Vertrag zwischen der jüdischen Gemeinde und dem Senat geschlossen, d. h. es müssen mehr als nur sieben Familien dort gewesen sein. Gegen eine Zahlung von 1000 Mark jährlich wurde auch die Niederlassung gewährt. Zwar existierte damit eine Art Niederlassungsfreiheit, aber noch nicht die Freiheit der Religionsausübung. 1649 kommt die Verordnung, dass die Anusim als Einwohner fremder Nationen nicht zu beleidigen sind. Die Handelsfreiheit war ihnen gestattet, aber weder Beschneidung, noch Synagoge, noch ein jüdischer Friedhof waren erlaubt. Im Jahr 1663 zählte die sephardische Gemeinde, die einzig anerkannte jüdische Gemeinde in Hamburg, etwa 120 Familien, etwa 660 Menschen. Viele waren Diplomaten im auswärtigen Dienst: Daniel Abensur († 1711) war Konsul des Königs von Polen in Hamburg; Duarte Nunes da Costa alias Jacob Curiel († 1664) und Nuñez da Costa waren Konsul für den König von Portugal in Hamburg. [[Abraham Senior Teixeira|Diego (Abraham) Texeira]] († 1666) und sein Sohn Manuel (Isaac) Texeira, die Vermögensverwalter der Königin Christina von Schweden waren, hatten auch das gleiche Amt inne. Manuel war Resident der Königin Christina in Hamburg. [[Abraham Senior Teixeira]] unterstützte die Wirtschaft in Hamburg und schützte die Anusim vor den Pamphleten eines Lutheraners. Er verhalf den portugiesischen Juden auch dazu, 1649 als Gemeinde (Beth El) anerkannt zu werden. Teixeira wurde 1657 in den Vorstand der Gemeinde gewählt und war ihr größter Beitragszahler – 1658 zahlte er allein mehr als ein Fünftel der Gemeindebeiträge, 660 von 3106 Mark. Er machte auch mehrfach wertvolle Schenkungen an die Gemeinde und gab Geld zum Ankauf eines Grundstücks zur Errichtung einer Synagoge. Sein Sohn Isaac Teixeira stiftete die Kupferplatten, die zum Decken des Turms von [[Hauptkirche Sankt Michaelis (Hamburg)|St. Michaelis]], Hamburgs Wahrzeichen, dienten. [[Jacob Sasportas]] lehrte von 1666 bis 1672 an einer Talmudhochschule, die von Manuel Texeira gegründet worden ist. |
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Im 17. Jahrhundert ließen sich auch [[aschkenasisch]]e Juden in Hamburg nieder. 1648 flüchteten Juden aus Altona vor schwedischen Angriffen nach Hamburg, worauf sich die drei Gemeinden in Hamburg, Wandsbek und Altona zusammenschlossen. Die älteste Hamburger Synagoge wurde 1654 errichtet, sie bestand bis 1859 am Neuen Steinweg. 1712 wurde auf dem Grindel ein jüdischer Friedhof errichtet, der bis 1883 genutzt und 1937 aufgehoben wurde. Die endgültige [[Judenemanzipation|Emanzipation der Juden]] erfolgte im Jahre 1849. |
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Noch am 14. März 1935 wurde die „''Esnoga'' der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde Bet Jisrael zu Hamburg“, in [[Harvestehude]], Innocentiastraße 37, eingeweiht. Im Mai 1938, bei der 2. Konferenz des Weltbundes der sephardischen Gemeinden, brachte das Direktorium der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde den Antrag: „… wenn möglich die Mitglieder der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde Hamburgs in ihrer Gesamtheit zur Auswanderung zu bringen und in einer geeigneten Kolonie wieder anzusiedeln.“ Der Plan misslang, wie die vielen portugiesischen Namen in den Deportationslisten der Nationalsozialisten belegen. |
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[[Datei:Synagoge Hohe Weide Hamburg Ostseite.JPG|mini|Synagoge Hohe Weide]] |
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Von 1937 bis 1941 amtierte [[Joseph Carlebach]] als Oberrabbiner von Hamburg. Er wurde 1942 mit seiner Familie von den Nazis ermordet, zusammen mit 8.000 weiteren Hamburger Juden. In der [[Reichspogromnacht]] 1938 wurden auch Hamburger Synagogen zerstört. Zu den wenigen [[sephardisch]]en Juden, die nach der [[Holocaust|Shoa]] nach Hamburg zurückkehrten, gehörte der SPD-Politiker [[Herbert Pardo]]. |
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1945 wurde eine neue Jüdische Gemeinde in Hamburg gegründet, 1960 die [[Synagoge Hohe Weide]] eingeweiht. Heute gibt es in der Jüdischen Gemeinde Hamburg, wie an den meisten Orten in Deutschland, zahlreiche Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. 2004 wurde die Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg gegründet, sie zählte im Jahr 2005 etwa 100 Mitglieder. Seit August 2007 gibt es wieder eine Jüdische Schule in Hamburg. Seit Januar 2008 ist auch das konservative Judentum wieder in Hamburg vertreten. Die anfängliche Masorti Chavura entwickelte sich schnell weiter und ist seit März 2009 offiziell als Gemeinde registriert (Kehilat Beit Shira – Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg). |
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'''Siehe auch:''' |
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* [[Bezirk Hamburg-Eimsbüttel#Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg|Eimsbüttel und Grindel – Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg]] |
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* [[Joseph Carlebach]] |
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* [[Bornplatzsynagoge]] |
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* [[Großneumarkt]] |
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* [[Portugaleser]] |
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* [[Museum für Hamburgische Geschichte]] |
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== Islam == |
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[[Datei:Hh-moschee.jpg|mini|Centrum-Moschee in St. Georg]] |
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Die muslimischen Gemeinden Hamburgs sind aus den ersten Generationen von Gastarbeitern entstanden. Zielgruppen sind daher zumeist Ausländer mit ähnlichem kulturellen bzw. sprachlichem Hintergrund. Nach offiziellen Angaben gibt es in der Hansestadt 66 [[Moschee]]n.<ref>[https://www.welt.de/wams_print/article1329342/Allahs-Auftritt-in-Hamburg.html Allahs Auftritt in Hamburg], Welt am 4. November 2007.</ref> Aus der Publikation „Muslimisches Leben in Deutschland“ des BAMF ergibt sich für die Mitte des Jahres 2008 eine Anzahl von rund 142.000 Muslimen in Hamburg, für den 9. Mai 2011 kommt eine Berechnung auf Grundlage der Daten des Zensus zu den Migranten auf rund 141.000 Muslime (8,3 % der Bevölkerung)<ref>{{cite web |url=https://kartenseite.wordpress.com/2017/03/27/muslime-in-schleswig-holstein-und-hamburg-gemeinden/ |title=Kartenseite: Muslime in Schleswig-Holstein und Hamburg – Gemeinden |date=2017-03-27 |accessdate=2018-01-02}}</ref> und für das Jahre 2013 veröffentlichte die BASFI Hamburg die Zahl von etwa 130.000 Muslimen in der Freien und Hansestadt.<ref>{{cite web |url=https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/52950/imame-in-hamburger-moscheen-%e2%80%93-ein-dunkelfeld.pdf |title=Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Drucksache 21/4559 |date=2016-05-31 |accessdate=2018-01-02}}</ref> |
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[[Datei:FazleOmarMoschee.jpg|mini|links|[[Fazle-Omar-Moschee]], erste Moschee Hamburgs]] |
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=== Ahmadiyya Muslim Jamaat === |
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Die [[Ahmadiyya Muslim Jamaat]] schickte nach dem Zweiten Weltkrieg die ersten Missionare nach Hamburg. Im Jahre 1957 eröffnete die Gemeinde die [[Fazle-Omar-Moschee]] in der Wieckstraße. Sie ist die erste Moschee Hamburgs und zugleich auch die erste Moschee in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Außerdem hat die Gemeinde seit Mitte der 1990er die Bait-Ur-Rasheed-Moschee in der Pinneberger Straße. 2024 wurde sie nach mehrjährigem Umbau wiedereröffnet. Die ehemalige Fabrikhalle ist nun auch als Sakralbau erkennbar. Nach dem Umbau gehört die Bait-Ur-Rasheed-Moschee zu den größten Moscheen der Stadt. |
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[[Datei:Imam-Ali-Moschee Hamburg.jpg|mini|links|[[Imam-Ali-Moschee (Hamburg)|Imam-Ali-Moschee]]]] |
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=== Schiiten === |
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Ein wichtiger Ort iranischer kultureller und religiöser Aktivitäten in Hamburg ist das [[Islamisches Zentrum Hamburg|Islamische Zentrum]] mit der ''Imam-Ali-Moschee'' an der Außenalster ([[Hamburg-Uhlenhorst]]), die mit dem Segen und der Unterstützung der obersten Geistlichen in [[Ghom|Qom]]/Iran im Jahr 1961 errichtet worden ist. Sie wurde nach der [[Islamische Revolution|Islamischen Revolution]] vom [[Iran|iranischen Staat]] finanziell unterstützt. Als Geistliche werden hochrangige Theologen nach Hamburg entsandt; unter ihnen war von 1978 bis 1980 auch der spätere iranische Staatspräsident und [[Hodschatoleslam]] Seyyed [[Mohammad Chātami]]. |
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=== Schura Hamburg / Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland === |
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Seit 1999 besteht mit der [[Schura Hamburg|SCHURA – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e. V.]] ein Zusammenschluss von 40 [[Moscheegemeinde]]n und islamischen Vereinen in Hamburg. Mitglieder in der SCHURA sind Sunniten wie Schiiten aus verschiedenen Herkunftsländern wie Türken, Iraner, Deutsche, Araber, Bosnier, Albaner, Afghaner, Pakistaner, Indonesier, Kurden, Afrikaner u. a. |
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Eine starke Stellung unter den Muslimen türkischer Herkunft hat die [[Islamische Gemeinschaft Millî Görüş]] e. V. (IGMG), zu der u. a. das [[Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland]] und dessen [[Centrum-Moschee Hamburg]] im Stadtteil ''[[Hamburg-St. Georg|Sankt Georg]]'' gehört. |
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Allein in der Nähe des Steindamms lassen sich mehr als neun Moscheen finden. |
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Auf dem [[Friedhof Öjendorf]] wurden seit 1978 Grabanlagen für Bestattungen entsprechend den islamischen Riten angelegt. Die Bestattungsflächen sind nach Mekka ausgerichtet und es gibt spezielle Räume für rituelle Waschungen. |
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== Bahai == |
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''Siehe:'' [[Bahai]] |
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== Hinduismus == |
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Seit 1996 besteht in Hamburg ein [[Mandir]] (Hindutempel) in der Billstraße im Stadtteil Rothenburgsort, der in einem umgenutzten Lagergebäude errichtet wurde. Träger ist die „Afghanische Hindu Gemeinde e. V.“. Sie hat sich aus indischstämmigen [[Hindu]]s gebildet, die während der Herrschaft der [[Taliban]] [[Afghanistan]] verlassen mussten. |
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== Buddhismus == |
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Erste Buddhisten in Hamburg sind für das Jahr 1906 dokumentiert. Mehrere Bürger waren Mitglied der 1903 in Leipzig von dem Indologen [[Karl Seidenstücker]] gegründeten „Buddhistischen Gesellschaft für Deutschland“. Der Arzt [[Hans Much]], der sich unter anderem als Entdecker einer Tuberkel-Bazille und Entwickler der [[Spalt-Tablette]] einen Namen gemacht hatte, stand der Hamburger Ortsgruppe des „Bundes für buddhistisches Leben“ vor – einem Ableger der 1891 von dem [[Singhalesen]] [[Dharmapala]] in [[Kalkutta]] gegründeten „Mahābodhi-Gesellschaft“. |
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Zwei aktive Hamburger buddhistische Zirkel, „Buddhistischer Arbeitskreis Hamburg e. V.“ und „Deutscher Kreis zur Orientierung in der Wirklichkeit“, kamen während der NS-Zeit zum Erliegen und nahmen 1946 ihre Aktivitäten wieder auf. Im Jahre 1954 wurde die „Buddhistische Gesellschaft Hamburg e. V.“ aus diesen beiden Gruppen gegründet und als erste buddhistische Vereinigung in der Bundesrepublik Deutschland als gemeinnützig anerkannt. 1960 gründen Hamburger [[Buddhismus|Buddhisten]] mit dem „[[Haus der Stille]]“ in Roseburg (bei Mölln) die erste ländliche Begegnungsstätte Deutschlands. Das Seminarhaus wurde in den nächsten Jahrzehnten eine wichtige Anlaufstelle für Lehrer unterschiedlichster Zweige des Buddhismus, die hier ihr Debüt auf deutschem Boden gaben. Dies beeinflusste auch die buddhistische Landschaft im nahen Hamburg. |
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[[Zen]]-buddhistische Kreise entstanden hier ab Mitte der 1960er Jahre – zunächst inspiriert von japanischen Meistern wie [[Daisetz Teitaro Suzuki]] oder [[Taisen Deshimaru]] Roshi. Heute sind, neben weiteren anerkannten Zen-Gruppen, auch verwandte Traditionen mit koreanischem (Seon), vietnamesischem ([[Zen|Thiền]]) und chinesischen ([[Zen-Buddhismus in China|Chan]]) Hintergrund in Hamburg vertreten. |
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Interesse am tibetischen [[Buddhismus]] weckte unter anderem Geshe Gendün Lodrö. Er wurde 1967 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Hamburg entsandt und dort 1979 auf den ersten Hamburger Lehrstuhl für tibetische Kultur und Sprache berufen. Die Empfehlung kam vom [[Dalai Lama]] [[Tenzin Gyatso]], der 1977 die Schirmherrschaft des Tibetischen Zentrums e. V. in Hamburg übernahm. |
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Ins Jahr 1979 fallen große Hilfsaktionen der Wochenzeitung Die Zeit und dem Hilfskomitee Ein Schiff für [[Vietnam]] (später: [[Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte]] e. V.). Hunderte Vietnamesen, die als [[Boatpeople|Boat People]] gerettet wurden und nach Hamburg kamen, bildeten den Grundstein für die vietnamesische buddhistische Gemeinschaft. Heute hat die in der Pagode Bao Quang in Billbrook beheimatete Gemeinde ca. 4000 Anhänger. Als weitere ethnisch-asiatische Gemeinschaften sind unter anderem zu nennen: Der Thailändisch-Buddhistische Tempel Wat Buddhabharami im Stadtteil Tonndorf, der Thai-Buddhistische Verein Hamburg e. V. in Steilshoop/Ohlsdorf, sowie der Buddhistische Vihara Hamburg e. V., deren Mitglieder meist aus Sri Lanka stammen. |
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Am Numata-Zentrum der Hamburger Universität wird seit der Gründung 1914 zum Buddhismus geforscht und gelehrt. In Hamburg leben zwischen 15.000 und 20.000 praktizierende asiatisch- sowie deutschstämmige Buddhisten. Allein die Zahl der vietnamesischen Buddhisten liegt bei über 4.000, die Zahl der thailändischen Buddhisten (vorwiegend Frauen) wird auf 7.000 bis 8.000 geschätzt. Nach Berlin beheimatet Hamburg die zweitgrößte chinesische Community Deutschlands. Auch leben in Hamburg rund 2.750 Japaner. |
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Die ca. 60 buddhistischen Zentren und Gruppen unterschiedlicher Stilrichtungen verfolgen nicht nur ihre jeweils eigenen Aktivitäten, sondern arbeiten seit langer Zeit in verschiedenen Bereichen traditionsübergreifend eng zusammen – sei es bei den seit Jahrzehnten regelmäßig gemeinsam organisierten [[Vesakh]]-Feiern, im Rahmen der [[Deutsche Buddhistische Union|Deutschen Buddhistischen Union]] oder bei der Internationalen Gartenschau 2013 in [[Hamburg-Wilhelmsburg]]. Seit Mai 2017 ist ein maßgeblicher Teil der buddhistischen Organisationen in der Buddhistischen Religionsgemeinschaft Hamburg organisiert. Diese sieht sich als Ansprechpartnerin für Behörden, politische und gesellschaftliche Institutionen, sowie der Öffentlichkeit. Dabei nimmt sie eine traditionsübergreifende Position ein, die einem möglichst breiten Konsens aller Beteiligten entspricht. |
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== Freireligiöse Bewegung == |
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[[Datei:Hh-unitarier.jpg|mini|hochkant|Geschäftsstelle der Unitarier]] |
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=== Unitarier === |
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Die [[Unitarier – Religionsgemeinschaft freien Glaubens|Unitarier]] haben ihre Hauptgeschäftsstelle in Hamburg. |
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=== The Satanic Temple === |
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Als Ableger des US-amerikanischen [[The Satanic Temple|Satanic Temples]] hat auch der Satanic Temple Germany eine Gefolgschaft in Hamburg. Sie besitzt keinen eigenen Tempel und trifft sich stattdessen regelmäßig in diversen Lokalitäten der Hamburger [[Gothic (Kultur)|Gothic]]-Szene. |
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== Zoroastrismus == |
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Die älteste Organisation der [[Zoroastrier]] in Deutschland ist der 1987 in Hamburg gegründete Zarathustrische Verein e. V. ([[Persische Sprache|persisch]] Anjomane Zartoshtiane Hamburg). Eine der Absichten bei seiner Gründung war es, ein Sammelbecken für aus dem [[Iran]] stammende Zoroastrier zu schaffen; die Gesamtzahl der von diesem Verein erfassten bzw. angesprochenen Personen ist nicht exakt zu benennen; rund 300 Personen haben aber ein engeres Verhältnis zu diesem Verein. Grundsätzlich steht der Verein auch nicht-zoroastrischen Iranern als Sammelpunkt für „iranische Kultur“ offen, wobei die Orientierung an nicht-islamisch iranischer Kultur sich auch in der Zusammenarbeit mit dem Iran-Museum in Reinbek bei Hamburg zeigt. In geringem Ausmaß nutzen auch [[Parsen]] Angebote des Vereins. Sowohl die Leitung als auch die Ausrichtung des Vereins orientiert sich dabei am iranischen Zoroastrismus, d. h. man feiert Jamshedi Nowruz (21. März) als Neujahrsfest, während die Mehrheit der Parsen in Indien – durch Kalenderreformen und Misskalkulationen von Schaltjahren im Laufe der Geschichte – das Neujahrsfest erst im August bzw. September feiert. Ein weiteres zentrales Fest, das alljährlich vom Zarathustrischen Verein ausgerichtet wird, ist der Geburtstag Zarathustras. Auch andere zoroastrische Feste wie Tiragan oder Mehragan orientieren sich am iranischen Festkalender. Weitere Vereinsaktivitäten betreffen Vortragstätigkeiten, so u. a. in Hamburg, Düsseldorf, Köln und Berlin. Im Unterschied zum Iran hat der Zarathustrische Verein keinen fest angestellten Priester, der regelmäßig Rituale oder religiöse Versammlungen in einem „Kultraum“ durchführen könnte. Lediglich zu manchen Anlässen können zoroastrische Priester, entweder aus dem Iran oder aus Großbritannien bzw. Schweden, nach Hamburg eingeladen werden, um religiöse Feiern rituell durchzuführen.<ref>Manfred Hutter: ''Zoroastrismus in Deutschland.'' In: ''Handbuch der Religionen.'' 10. Ergänzungslieferung, hrsg. von Michael Klöcker und Udo Tworuschka. Olzog, München 2005, S. 3.</ref> |
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== Scientology == |
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[[Datei:Hamburg-090613-0183-DSC 8280-Scientology-Hamburg.jpg|mini|Gebäude von Scientology am [[Domplatz (Hamburg)|Domplatz]]]] |
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Hamburg hat – nach Aussage der [[Scientology]] Church – eine besondere Bedeutung für deutsche Scientologen. Ende der 1960er Jahre kamen die ersten Anhänger der ''Scientology Church'' nach Deutschland zurück, die ihre Ausbildung in fortgeschrittenen Scientology-Studien im damaligen Weltzentrum der Organisation in [[Saint Hill]], England, abgeschlossen hatten. Sie bezogen zunächst einige Büroräume in der Poststraße in der Hamburger Innenstadt. Bald mieteten sie ein Bürogebäude am Steindamm in [[Hamburg-St. Georg|St. Georg]]. |
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Im Jahre 1999 verlegte die Organisation ihren Hamburger Sitz in ein größeres Gebäude der Innenstadt, unweit des Rathauses und der Hauptkirche St. Petri. Das fünfstöckige Haus hat über 3000 Quadratmeter. Unter den zahlreichen Räumen des Gebäudes befinden sich allein dreißig, die für die spezielle, „[[Scientology#Auditing|Auditing]]“ genannte, zentrale Praxis der Gemeinschaft eingerichtet wurden. |
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Seit 2012 befindet sich auch eine unabhängige Scientology Mission in Hamburg. |
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== Religionszugehörigkeit 1880 und 2020 == |
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Von der Bevölkerung waren 1880:<ref>{{Meyers Online|8|38|spezialkapitel=Hamburg}}</ref> |
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* Evangelische 92,5 %, |
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* Katholische 2,7 %, |
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* Israeliten 3,5 %, |
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* 1,3 % Bekenner anderer Religionen oder ohne Religionsbekenntnis. |
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Nach der Statistik der EKD<ref>[https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/Ber_Kirchenmitglieder_2020.pdf ''Kirchenmitgliederzahlen Stand 31.12.2020.''] (PDF; 4,2 MB) Evangelische Kirche in Deutschland, November 2021, S. 7: Tabelle 3: Evangelische Kirchenmitglieder, Katholiken und Bevölkerung nach Bundesländern am 31. Dezember 2020 (Evangelische und Katholiken in % der Bevölkerung: 33,1 – Rundungsdifferenz, fließt in Andere ein).</ref> waren Ende 2020 |
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* 23,6 % der [[Hamburg]]er Bevölkerung evangelisch und |
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* 9,4 % katholisch. |
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* 66,9 % haben ein anderes oder kein religiöses Bekenntnis. |
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== Literatur == |
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* [[Wolfgang Grünberg]], Dennis L. Slabaugh, Ralf Meister-Karanikas (Hrsg.): ''Lexikon der Hamburger Religionsgemeinschaften. Religionsvielfalt in der Stadt von A – Z.'' 2. Auflage. Hamburg 1995, ISBN 3-926174-55-2. |
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* Hiltrud Wallenborn: ''Bekehrungseifer, Judenangst und Handelsinteresse. Amsterdam, Hamburg und London als Ziele sefardischer Migration im 17. Jahrhundert.'' Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11864-5 ([[Ortwin Pelc]]: [https://digital.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?pid=212394&custom_att_2=simple_viewer Rezension] in: ''[[Sehepunkte]].'' 4 [2004], Nr. 12). |
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* Helga Krohn: ''Die Juden in Hamburg. Die politische, soziale und kulturelle Entwicklung einer jüdischen Grossstadtgemeinde nach der Emanzipation 1848–1918'' (= ''Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden.'' Band 4). Hamburg 1974, {{DNB|740432648}} (Zugleich: Hamburg, Univ., Philos. Fak., Diss. 1969). |
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* ''Säkularisierung – ein weltgeschichtlicher Prozess in Hamburg. Staat und Kirchen von Napoleon bis zum Reformationsjubiläum (2017).'' (= ''Hamburg, Europa und die Welt.'' Band 4). Hrsg. von Isa Lübbers, Martin Rößler, [[Joachim Stüben]]. Peter Lang GmbH, Frankfurt/M. 2017, ISBN 978-3-631-67547-2. |
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== Weblinks == |
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'''Christentum''' |
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* [https://www.kirche-hamburg.de/ Evangelisch-Lutherische Kirche in Hamburg] |
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* [https://www.erzbistum-hamburg.de/ Erzbistum Hamburg (Römisch-Katholische Kirche)] |
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* {{Internetquelle |url=http://www.kelch-info.de/ |titel=Kreis für die Einheit des Leibes Christi in Hamburg (KELCH) |werk=kelch-info.de |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190706071953/http://www.kelch-info.de/ |archiv-datum=2019-07-06 |abruf=2022-06-11 |abruf-verborgen=1 |kommentar=<!-- letztes Memento -->}} |
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* [https://www.erk-hamburg.de/ Seite der Evangelisch-reformierten Kirche in Hamburg] |
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* [https://hamburg-orthodox.de/ Kirche des Hl. Johannes von Kronstadt zu Hamburg. Russisch-Orthodox Kirche] |
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* [https://www.erstekirche-cshh.de/ Erste Kirche Christi, Wissenschafter<!--sic-->, Hamburg] |
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'''Judentum''' |
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* [https://www.jghh.org/de/ Jüdische Gemeinde Hamburg] |
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* [https://www.beit-shira.org/jewish-community-hamburg-germany/ Kehilat Beit Shira] – Jüdische [[Konservatives Judentum|Masorti]] Gemeinde Hamburg<!-- trotz Deeplink keine eigentliche Homepage erkennbar, die mglw. nicht (mehr) existiert; viel Werbung; verbessern oder besser löschen --> |
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* [https://www.itvhh.org/ Israelitischer Tempelverband. Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg e. V. Hamburg 1817] |
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* {{Internetquelle |autor=[[Michael Studemund-Halévy]] |url=http://fhh1.hamburg.de/fhh/internetausstellungen/sefarden/einleitung.htm |titel=Hamburg – Das Jerusalem des Nordens |titelerg=Eine Ausstellung der Staatlichen Pressestelle der Freien und Hansestadt Hamburg |werk=hamburg.de |datum=2005 |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20050427183158/http://fhh1.hamburg.de:80/fhh/internetausstellungen/sefarden/einleitung.htm |archiv-datum=2005-04-27 |abruf=2022-06-11 |abruf-verborgen=1}} |
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* Simon Hollendung: [http://www.juden-in-hamburg.de/seite-2.html ''Die Geschichte der Sepharden im Hamburger Raum.''] In: ''juden-in-hamburg.de''<!-- abgerufen am 11. Juni 2022--> |
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'''Islam''' |
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* [https://schurahamburg.de/ Seite der Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e. V.] |
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* [https://www.alevi-hamburg.de/ Alevitische Gemeinde Hamburg e. V.] |
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'''Buddhismus''' |
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* Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg [https://brghamburg.de/ brghamburg.de] |
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* [https://www.buddhistchannel.tv/index.php?id=3,2803,0,0,1,0 Buddhist Channel: One hundred years of Buddhism in Hamburg] |
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* [https://www.bghh.de/ Buddhistische Gesellschaft Hamburg] |
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* [https://www.ryumon.de/ Soto-Zen in Hamburg] |
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'''Scientology''' |
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Um das Jahr 1577 siedelten sich erstmals portugiesische Juden in Hamburg an. Im 17. Jahrhundert ließen sich auch deutsche Juden in Hamburg nieder. 1648 flüchteten Juden aus Altona vor schwedischen Angriffen nach Hamburg, worauf sich die drei Gemeinden in Hamburg, Wandsbek und Altona zusammenschlossen. Die älteste Hamburger [[Synagoge]] wurde 1654 errichtet, sie bestand bis 1859 am Neuen Steinweg. 1712 wurde auf dem Grindel ein [[jüdischer Friedhof]] errichtet, der bis 1883 genutzt und 1937 aufgehoben wurde. Die endgültige [[Judenemanzipation|Emanzipation der Juden]] erfolgte im Jahre 1849. Von 1937-1941 amtierte [[Joseph Carlebach]] als Oberrabbiner von Hamburg. Er wurde 1942 mit seiner Familie von den Nazis ermordet, zusammen mit 8000 weiteren Hamburger Juden. In der [[Reichspogromnacht]] 1938 wurden sämtliche Hamburger Synagogen zerstört. 1945 wurde die Jüdische Gemeinde Hamburg neu gegründet, 1960 die Synagoge Hohe Weide eingeweiht. Heute gibt es in der Jüdischen Gemeinde Hamburg, wie an den meisten Orten in Deutschland, zahlreiche Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. |
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* [https://www.hamburg.de/ag-scientology/ ''Beobachtung und Beratung. Informationen über die Scientology Organisation''] bei der Behörde für Inneres und Sport, ehemalige Hamburger „Arbeitsgruppe Scientology“ |
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'''Andere''' |
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'''siehe auch:''': [[Grindel]] |
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* [https://hamburg.bahai.de/ Die Hamburger Baha’i-Gemeinde] |
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* [https://www.hamburg.de/branchenbuch/hamburg/10233099/n0/ Religiöse Gemeinschaften Hamburg] (Treffer im Branchenbuch Hamburg) |
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== Einzelnachweise == |
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==Weblinks== |
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<references /> |
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[http://rabbinat-hamburg.com/Geschichte.html Rabbinat Hamburg] |
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[[Kategorie:Religion (Hamburg)|!]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Religion in einer Stadt|Hamburg]] |
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[[Kategorie:Christentum in Deutschland]] |
Aktuelle Version vom 14. Mai 2025, 11:31 Uhr
Die Einwohner der Stadt Hamburg sind mehrheitlich konfessionslos.[1] Im Unterschied zu den Katholiken, die ihren Anteil an der Bevölkerung (vor allem durch Zuwanderung) gut halten können, verliert die evangelische Landeskirche in Hamburg kontinuierlich Kirchenmitglieder und Prozentanteile[2], dennoch ist mit fast 23 % der Einwohner der Gesamtbevölkerung (Stand 2021)[3][4] Hamburgs größte christliche Glaubensgemeinschaft die Evangelisch-lutherische Kirche. Durch seine Stellung als wichtige Hafenstadt ist Hamburg schon lange offen für andere Konfessionen. Die ersten Aktivitäten von Methodisten werden urkundlich 1817 belegt. In Hamburg entstand 1834 die erste deutsche Baptistengemeinde. Die jüdische Gemeinde hat eine lange Tradition. Durch Immigration am Ende des 20. Jahrhunderts sind auch andere religiöse Traditionen, vor allem Muslime, in Hamburg ansässig geworden.

Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 20 % der Einwohner der Stadt evangelisch, 8,3 % römisch-katholisch und 71,7 % waren konfessionsfrei oder gehörten einer sonstigen Religionsgemeinschaft an.[5] Ende 2020 waren 23,6 % der Einwohner evangelisch, 9,4 % katholisch und 66,9 % gehörten entweder einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an. Die Zahl der Protestanten und Katholiken sank in den letzten Jahrzehnten.[4][6][7][8] Bei der Volkszählung 2011 gaben 29,8 % der Einwohner an, evangelisch zu sein, 9,8 % römisch-katholisch und 60,4 % machten keine oder andere Angaben.[9]
Christentum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Hamburg gehörte anfangs zum Bistum Verden. Im Jahre 834 wurde Ansgar, Leiter der Klosterschule in Corvey, von Kaiser Ludwig dem Frommen zum Erzbischof mit Sitz in Hamburg ernannt. 845 wurde der Erzbischofssitz von Hamburg nach Bremen verlegt. Danach erfolgte von Bremen aus die Mission Norddeutschlands und ganz Nordeuropas. Das Erzbistum Bremen umfasste im 11. Jahrhundert ganz Norddeutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Island und Grönland.
Evangelische Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reformation
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Ab 1522 hielt die Reformation Einzug (erste evangelische Predigt durch Stephan Kempe). Seit 1526 war fast die gesamte Bürgerschaft, ab 1528 auch der Rat der Stadt vollständig vom lutherischen Bekenntnis überzeugt und 1529 führt die Freie Reichsstadt Hamburg unter Mitwirkung von Johannes Bugenhagen eine neue Kirchenordnung ein. Diese gilt als Geburtsstunde der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate. Sie war in den folgenden Jahrhunderten für das kirchliche Leben in Hamburg zuständig. Geleitet wurde die Kirche von einem Superintendenten, der bereits 1532 eingesetzt wurde. Die katholischen Klöster wurden aufgehoben und die Spitäler in evangelische Stiftungen umgewandelt. Nichtlutheraner konnten keine Bürgerrechte mehr erhalten. Auch das reformierte Bekenntnis wurde nicht geduldet. Daher gilt Hamburg bis heute als traditionell evangelisch-lutherisch geprägte Stadt.
Die Hamburger Stadtverfassung war auf das engste mit der Kirchenverfassung verbunden. So bildeten die Kirchspiele der vier, später fünf Hauptkirchen auch die politische Gliederung der Stadt, und die Pastoren wirkten bei der Schulaufsicht mit. Der Hamburger Dom unterstand weiter dem Domkapitel mit Bindung an das Bistum Bremen. Er nahm die Reformation bis 1561 an und blieb bis zum Reichsdeputationshauptschluss exterritorial. Er gehörte nicht zur Hamburger Stadtkirche.
Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Andere Konfessionen konnten ihre Gottesdienste lange Zeit nur im benachbarten holsteinischen Altona abhalten. Bereits 1601 gründete sich hier unter dem Schutz des Grafen Ernst von Holstein-Schaumburg die noch heute bestehende Mennonitengemeinde Altona. Ein Jahr später folgte die Reformierte Gemeinde.[10] 1658 gestattete der dänische König Friedrich III. in seiner Eigenschaft als holsteinischer Herzog auch den Bau einer katholischen Kirche, aus der die noch heute bestehende St.-Josephs-Kirche hervorging. Die Straßennamen Kleine und Große Freiheit erinnern noch heute an die Handels- und Glaubensfreiheit in Altona. In Hamburg selber erlaubte der Rat der Stadt erst 1785, in privaten Bereichen auch nicht-lutherische Gottesdienste zu halten. Doch konnte sich bereits seit dem 17. Jahrhundert im Schutze des holländischen Gesandten eine kleine reformierte Gemeinde etablieren, die ab 1710 auch einen ständigen Geistlichen hatte. 1744 entstand eine französisch-reformierte Gemeinde.
Der Anschluss an Frankreich 1811 brachte grundsätzlich die unbegrenzte Religionsfreiheit. Das Gewicht der Katholiken wurde gestärkt. Der Staat trat allen zugelassenen Glaubensgemeinschaften in betonter Neutralität gegenübertreten. Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz allerdings wieder abgeschafft.[11]
Eine vollständige Gleichstellung aller Konfessionen konnte jedoch erst im 19. Jahrhundert erreicht werden. Damals entstand auch wieder eine katholische Gemeinde, die 1811 bzw. 1824 die kleine Michaeliskirche zur Nutzung erhielt.

Die Verwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate oblag bis 1918 dem Senat als Kollegium. Geistliche Leiter waren zunächst Superintendenten. Seit Ende 16. Jahrhundert wurde das Amt nicht wieder besetzt und die Leitung der Kirche lag bei den Pastoren der Hauptkirchen, der rangälteste führte den Titel „Senior“. 1923 erhielt die Kirche eine neue Verfassung, welche die Kirchenverfassungen von 1870 und 1896 bzw. die Notverordnung von 1919 ablöste. An der Spitze der Hamburgischen Kirche stand fortan der von der Landessynode aus der Reihe der Hauptpastoren (die Pastoren der Hauptkirchen St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen, St. Jacobi und St. Michaelis) gewählte „Senior“, der ab 1933 den Titel „Landesbischof“ erhielt. Spätestens seit 1938, als die Stadt Hamburg durch das Groß-Hamburg-Gesetz erheblich vergrößert wurde, war das Kirchengebiet nicht mehr mit dem Staatsgebiet identisch. Doch dauerte es noch fast 40 Jahre, bis diese Situation wieder ausgeglichen wurde. Denn 1977 schloss sich die Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate mit anderen Landeskirchen auf dem Gebiet Schleswig-Holsteins zur Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zusammen. Hier wurde Hamburg Sitz einer der drei Sprengel (Bischofsbezirke), der sich in die Kirchenkreise Alt-Hamburg, Altona, Blankenese, Harburg, Niendorf und Stormarn gliedert und somit alle protestantischen Kirchengemeinden der heutigen Stadt Hamburg umfasst, sofern es sich nicht um Gemeinden der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Evangelisch-reformierten Kirche oder der evangelischen Freikirchen handelt. Neben den bereits genannten Kirchen bestehen in der Neustadt die evangelisch-lutherischen Seemannskirchen der nordischen Länder Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland sowie die Englische Kirche am Zeughausmarkt.
- Siehe auch: Deutscher Evangelischer Kirchentag 2013.
Bereits 1953, 1981 und 1995 waren evangelische Kirchentage in Hamburg zu Gast.
Evangelisch-reformierte Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 16. Jahrhundert kamen die ersten reformierten Christen nach Hamburg. Es waren vor allem Flamen, Wallonen und Holländer, die aus den vereinigten Niederlanden vor der Schreckensherrschaft des Herzogs von Alba flohen. Aus Frankreich kamen die sogenannten Hugenotten hinzu. Eine freie Religionsausübung war in den ersten Jahren im lutherischen Hamburg kaum möglich. Die erste reformierte Gemeinde musste daher im holsteinischen, damals noch zum dänischen Gesamtstaat gehörenden Altona gegründet werden, wo 1602 die Glaubensfreiheit eingeführt wurde. Gepredigt wurde damals sowohl in Deutsch, Holländisch und Französisch. Erst 1785, im Zeitalter der Aufklärung, bekamen die Reformierten auch im eigentlichen Hamburg das umfassende Recht der freien Religionsausübung. Die deutschen und französischen reformierten Gemeinden in Hamburg und Altona schlossen sich 1976 zur Evangelisch-Reformierten Kirche in Hamburg zusammen, welche dem Bund Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands angehört und in den Stadtteilen Altstadt und Altona-Altstadt über Kirchen und über eine zusätzliche Gottesdienststätte im der Kirche gehörenden Altenhof (einem Alten- und Pflegeheim) im Winterhuder Weg in Barmbek-Süd verfügt.
Katholische Kirche
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Die letzten katholischen Geistlichen Hamburgs, die Domkapitularen, mussten ihre örtliche Tätigkeit am 15. August 1529 einstellen, als die Domkirche auf Senatsbeschluss wegen Unruhen geschlossen wurde.[12]
Ende des 16. Jahrhunderts erhielt der Florentiner Alexander della Roccha erstmals von Graf Adolf XI. die Genehmigung, in Altona einen katholischen Gottesdienst halten zu lassen. Dieser Messstandort sollte auch fortbestehen bis zur Erbauung der St.-Joseph-Kirche an selbigem Ort.[13] Am 29. Juni 1623 kam es bei dieser Kapelle zu Altona zu einem Terroranschlag während der Messe, bei welchem bewaffnete Reiter drei Messbesucher töteten, 26 weitere verletzten und das Gebäude verwüsteten.[14]
Im Verlauf des 17. Jahrhunderts wurde den Botschaftern des Kaisers des Heiligen Römischen Reich und der Könige von Frankreich in ihren Botschaften erlaubt, für sich und ihre Angehörigen Messen zelebrieren zu lassen. Diese aber ließen, ungeachtet der Missbilligung des Senats, die Hamburger Öffentlichkeit zu diesen Messen zu, wo unter der Verwaltung von Missionaren der Jesuiten die Seelsorge stattfand. Aufgrund der diplomatischen Illegalität dieser Missionstätigkeit ließ der Senat häufig, wenn der zuständige Botschafter außerhalb Hamburgs war, diese Botschaftskapellen schließen, wobei er deren stetige Wiedereröffnung bei Rückkehr derselben dulden musste. Diese Botschaftskapellen blieben den Katholiken so lange erhalten, bis sie den kleinen Michel erhielten.[15]
Die im 19. Jahrhundert zugezogenen Katholiken befanden sich in der Diaspora (Apostolisches Vikariat der Nordischen Missionen). Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war der „kleine Michel“ die katholische Kirche in Hamburg, 1893 wurde die Kirche St. Marien (jetzt Domkirche) geweiht. Die Jurisdiktion dieses Gebiets wurde 1841 dem Bistum Osnabrück unterstellt. 1868 gehörte es zur Norddeutschen Mission und 1930 wurden diese Gebiete formell dem Bistum Osnabrück angegliedert, das seinerzeit zur Kirchenprovinz Köln gehörte. Im Zuge der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten wurden auch die kirchlichen Strukturen neu geordnet und 1993 das neue Erzbistum Hamburg eingerichtet, dessen Gebiet die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, sowie den Landesteil Mecklenburg des Landes Mecklenburg-Vorpommern umfasst. Die faktische Errichtung erfolgte am 7. Januar 1995. Dem Erzbistum Hamburg wurden die Bistümer Osnabrück und Hildesheim als Suffragane zugeordnet. Die Pfarrgemeinden der Stadt Hamburg gehören zu den Dekanaten Altona, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord und Wandsbek. Nach den Ergebnissen der Volkszählung Zensus lebten am 9. Mai 2011 167.576 Katholiken in Hamburg.[9] Die Kirchliche Statistik des Erzbistums Hamburg und der Deutschen Bischofskonferenz gibt diese Zahl zum 31. Dezember 2022 mit 163.756 Katholiken an (8,7 % der Gesamtbevölkerung in Hamburg).[16][17]
Anglikaner und Alt-Katholiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits 1612 wurde den Anglikanern in Hamburg als erste nicht-lutherische Glaubensgemeinschaft das Recht auf freie Religionsausübung zugestanden. Von 1826 bis 1891 befand sich die englische-reformierte Kirche am Johannisbollwerk. Die anglikanische St.-Thomas-a-Beckett-Kirche am Zeughausmarkt in der Neustadt wurde 1836/38 errichtet.
Darüber hinaus existiert eine Gemeinde der Alt-katholischen Kirche, die seit 1931 mit den Kirchen der Anglican Communion in voller Kirchengemeinschaft steht. Sie feiert ihre Gottesdienste in der Evangelischen Hauptkirche Altona, St. Trinitatis.
Apostolische Gemeinschaften
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Aufgrund von Auffassungsverschiedenheiten bezüglich der Kirchenlehren kam es 1863 zu einem Schisma in der Katholisch-Apostolischen Gemeinde zu Hamburg, in dessen Folge ein Großteil der Mitglieder dieser Gemeinde aus der Kirche exkommuniziert wurde. Sie schlossen sich der nachfolgenden Zeit zur Allgemeinen Apostolischen Gemeinde zusammen, aus der sich dann (ab etwa 1878) die erste Gemeinde der Neuapostolischen Kirche (NAK) entwickelte. Hamburg gilt seitdem als Ursprungsort der Neuapostolischen Kirche, deren älteste Gemeinde befindet sich seit 1863 in Hamburg-Borgfelde. Am 4. Mai 1925 wurde die Kirche vom Hamburger Senat Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.[18]
Heute gehören die Gemeinden der NAK in Hamburg organisatorisch zur Gebietskirche Norddeutschland. Im Bereich Hamburg existieren 37 Gemeinden (in 4 Bezirken), in denen sich etwa 11.000 Mitglieder zum neuapostolischen Glauben bekennen.[19]
Freikirchen
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Baptisten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1834 entstand in Hamburg die erste deutsche Baptistengemeinde. Sie wurde von Johann Gerhard Oncken gegründet und war Keimzelle der meisten kontinentaleuropäischen Baptistenkirchen. 1858 erhielt sie kraft einer Concession ihre offizielle Anerkennung durch den Hamburger Senat. Seit 1942 sind die deutschen Baptisten im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland zusammengeschlossen.[20][21]
1880 nahm in Hamburg das Predigerseminar der deutschen Baptisten seinen Lehrbetrieb auf. Zunächst war es in der im II. Weltkrieg zerstörten Missionskapelle an der Böhmkenstraße untergebracht. Von 1888 bis 1997 hatte die theologische Ausbildungsstätte in Hamburg-Horn ihren Standort. Danach erfolgte der Umzug nach Wustermark-Elstal. Heute arbeiten in Hamburg fünfzehn Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten). Mit der Freikirche verbunden sind auch eine Reihe diakonischer Werke und Einrichtungen, darunter das Albertinen-Krankenhaus in Schnelsen und die Tabea-Diakonie in Blankenese.
Evangelisch-methodistische Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste heute bekannte Dokument berichtet 1817 von Methodisten, die mit englischen Kaufleuten nach Hamburg gekommen waren.
1828 erschien in Hamburg bei der Herold’schen Buchhandlung erstmals eine umfassende Darstellung des Methodismus in deutscher Sprache, eine Übersetzung des 2-bändigen Werks John Wesley´s Leben von Robert Southey.
Mennoniten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Mennoniten kamen 1575 als Flüchtlinge aus den damals katholischen südlichen Niederlanden nach Hamburg. 1601 erlaubte ihnen Graf Ernst von Schauenburg die Gründung einer Gemeinde und den Bau einer Kirche in Altona. Bis ins Jahr 1795 wurde noch auf Holländisch gepredigt. Gemeindehaus der Hamburger Mennoniten ist seit 1915 die Mennonitenkirche an der Mennonitenstraße in Altona-Nord.
Pfingstkirchen und Charismatische Bewegung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pfingstkirche ist als christliche Bewegung ein Teil der Pfingstbewegung, welche um 1907 über den Hamburger Stadtmissionar Emil Meyer nach Norddeutschland kam. Im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) sind bundesweit derzeit mehr als 940 lokale Gemeinden zusammengeschlossen, von denen sich zahlreiche auch im Hamburger Stadtgebiet befinden.[22] Die Christengemeinde Elim in Hamburg ist die größte Gemeinde dieses Bundes.
Gemeinden im BFP[23] | Weitere Gemeinden |
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Jesus Freaks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jesus Freaks, eine Freikirche der christlichen Jugendbewegung, haben ihren Geburtsort in Hamburg.
Interdenominationelles Christentum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Evangelische Allianz Hamburg ist eine Gemeinschaft von Christen aus Gemeinden und Werken in Hamburg und Umgebung. Vorsitzender der EAH ist Pastor Matthias C. Wolff.
Gemeinsam für Hamburg (GfH), eine Initiative der Evangelischen Allianz Hamburg, veranstaltete am 6. Oktober 2007 im CCH erstmals einen Jesus-Tag, eine Messe für christliche Gemeinden und Werke.
Kirchen in der ACKH
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der ACKH (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg) sind ein Großteil der Kirchen und Freikirchen zusammengeschlossen.[24]
Mitglieder der ACKH sind:
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Gaststatus haben folgende Kirchen, Freikirchen bzw. religiöse Gemeinschaften:
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Darüber hinaus genießt der Ökumenische Jugendrat Hamburg (ÖJR) Beobachterstatus innerhalb der ACKH.

Siehe auch: Freikirche und Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)
Sonstige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben all den genannten Glaubensgemeinschaften gibt es weitere der christlichen Tradition zugehörige Gruppierungen in Hamburg, so etwa
- die Apostolische Gemeinschaft,
- die Christengemeinschaft,
- die Christliche Wissenschaft (Christian Science) und
- Die Gemeinde in Hamburg e. V.
Jehovas Zeugen sind mit 27 deutschsprachigen und 22 fremdsprachigen Gemeinden vertreten.
Judentum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jüdisches Leben in Hamburg, Wandsbek und Altona

Ursache der Emigration der portugiesischen Sephardim nach Hamburg war der wirtschaftliche und politische Niedergang Antwerpens. Antwerpen wurde damals spanisch-katholisch und dies veranlasste die Anusim, zu den anderen großen Handelszentren überzusiedeln, wie z. B. nach London, Amsterdam und Hamburg. Um das Jahr 1577 siedelten sich erstmals portugiesischen Juden an, die jedoch als Christen angesehen wurden und schlicht als die Portugiesen bezeichnet wurden. Darunter waren der Gewürzhändler Ferdinand Dias, der Kaufmann Emanuel Alvares, der Makler Adrian Gonzalves und der Zuckerimporteur Diego Gomes. Ein bekannter Portugiese war Rodrigo de Castro (1566–1628), Arzt und Philosoph aus Lissabon, der ab 1594 in Hamburg lebte und auch verstarb. Er bekämpfte erfolgreich die Hamburger Pest von 1596 und gewann große Sympathien unter den Hamburgern, er durfte ausnahmsweise ein Haus in der Altstadt erwerben. Die bis auf den heutigen Tag in Hamburg ansässige Familie de Castro hat nicht nur bedeutende Ärzte hervorgebracht, Benedict de Castro, der Sohn von Rodrigo de Castro war ein gesuchter Leibarzt an den europäischen Fürstenhöfen. Der 1943 in Theresienstadt umgekommene Alfonso de Castro war Tropenmediziner, wie sein Sohn Hans, der Dachau überlebte, während sein Sohn Alfonso (* 1932) in Hamburg bis 2000 praktizierender Zahnarzt war. Glikl bas Judah Leib, die erste Frau Deutschlands, die eine Autobiografie schrieb, gehörte zur sephardischen Gemeinde Hamburgs. Die literarisch interessierte Rahel Namias de Castro (1793–1871), Tochter von Abraham Namias de Castro (1751–1818), der eine Tabakmanufaktur in Altona betrieb, stand in regem Briefkontakt mit Rahel Varnhagen und Bettina von Arnim. Und Henriette Herz, Tochter des Hamburger Arztes Benjamin de Lemos (1711–1789), Dichter, Philosoph und ab 1760 Direktor des Jüdischen Krankenhauses Berlins, begründete die Berliner Salonkultur. Andere bekannte Portugiesen waren Boccario Rosales, Astronom; Joseph Frances, Dichter; Moses Gideon Abudiente, Grammatiker; Benjamin Mussafia (1606–1675), Philosoph, Philologe und Leibarzt von König Christian IV. von Dänemark.
Lediglich sieben jüdische Familien und zwei ledige jüdische Junggesellen wurden vom Hamburger Senat rechtmäßig als Juden und nicht nur als Portugiesen anerkannt. Im Jahre 1616 gab es bereits 116 portugiesische Juden in Hamburg. Der Rat der Stadt Hamburg widersetzte sich erfolgreich der Forderung, die Portugiesen zu vertreiben. Kurz darauf gibt es auch die erste jüdische Bank in Hamburg. Im Jahre 1619 wird die Bank von Hamburg gegründet.

1612 wurde ein Zwei-Jahres-Vertrag zwischen der jüdischen Gemeinde und dem Senat geschlossen, d. h. es müssen mehr als nur sieben Familien dort gewesen sein. Gegen eine Zahlung von 1000 Mark jährlich wurde auch die Niederlassung gewährt. Zwar existierte damit eine Art Niederlassungsfreiheit, aber noch nicht die Freiheit der Religionsausübung. 1649 kommt die Verordnung, dass die Anusim als Einwohner fremder Nationen nicht zu beleidigen sind. Die Handelsfreiheit war ihnen gestattet, aber weder Beschneidung, noch Synagoge, noch ein jüdischer Friedhof waren erlaubt. Im Jahr 1663 zählte die sephardische Gemeinde, die einzig anerkannte jüdische Gemeinde in Hamburg, etwa 120 Familien, etwa 660 Menschen. Viele waren Diplomaten im auswärtigen Dienst: Daniel Abensur († 1711) war Konsul des Königs von Polen in Hamburg; Duarte Nunes da Costa alias Jacob Curiel († 1664) und Nuñez da Costa waren Konsul für den König von Portugal in Hamburg. Diego (Abraham) Texeira († 1666) und sein Sohn Manuel (Isaac) Texeira, die Vermögensverwalter der Königin Christina von Schweden waren, hatten auch das gleiche Amt inne. Manuel war Resident der Königin Christina in Hamburg. Abraham Senior Teixeira unterstützte die Wirtschaft in Hamburg und schützte die Anusim vor den Pamphleten eines Lutheraners. Er verhalf den portugiesischen Juden auch dazu, 1649 als Gemeinde (Beth El) anerkannt zu werden. Teixeira wurde 1657 in den Vorstand der Gemeinde gewählt und war ihr größter Beitragszahler – 1658 zahlte er allein mehr als ein Fünftel der Gemeindebeiträge, 660 von 3106 Mark. Er machte auch mehrfach wertvolle Schenkungen an die Gemeinde und gab Geld zum Ankauf eines Grundstücks zur Errichtung einer Synagoge. Sein Sohn Isaac Teixeira stiftete die Kupferplatten, die zum Decken des Turms von St. Michaelis, Hamburgs Wahrzeichen, dienten. Jacob Sasportas lehrte von 1666 bis 1672 an einer Talmudhochschule, die von Manuel Texeira gegründet worden ist.
Im 17. Jahrhundert ließen sich auch aschkenasische Juden in Hamburg nieder. 1648 flüchteten Juden aus Altona vor schwedischen Angriffen nach Hamburg, worauf sich die drei Gemeinden in Hamburg, Wandsbek und Altona zusammenschlossen. Die älteste Hamburger Synagoge wurde 1654 errichtet, sie bestand bis 1859 am Neuen Steinweg. 1712 wurde auf dem Grindel ein jüdischer Friedhof errichtet, der bis 1883 genutzt und 1937 aufgehoben wurde. Die endgültige Emanzipation der Juden erfolgte im Jahre 1849.
Noch am 14. März 1935 wurde die „Esnoga der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde Bet Jisrael zu Hamburg“, in Harvestehude, Innocentiastraße 37, eingeweiht. Im Mai 1938, bei der 2. Konferenz des Weltbundes der sephardischen Gemeinden, brachte das Direktorium der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde den Antrag: „… wenn möglich die Mitglieder der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde Hamburgs in ihrer Gesamtheit zur Auswanderung zu bringen und in einer geeigneten Kolonie wieder anzusiedeln.“ Der Plan misslang, wie die vielen portugiesischen Namen in den Deportationslisten der Nationalsozialisten belegen.
Von 1937 bis 1941 amtierte Joseph Carlebach als Oberrabbiner von Hamburg. Er wurde 1942 mit seiner Familie von den Nazis ermordet, zusammen mit 8.000 weiteren Hamburger Juden. In der Reichspogromnacht 1938 wurden auch Hamburger Synagogen zerstört. Zu den wenigen sephardischen Juden, die nach der Shoa nach Hamburg zurückkehrten, gehörte der SPD-Politiker Herbert Pardo.
1945 wurde eine neue Jüdische Gemeinde in Hamburg gegründet, 1960 die Synagoge Hohe Weide eingeweiht. Heute gibt es in der Jüdischen Gemeinde Hamburg, wie an den meisten Orten in Deutschland, zahlreiche Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. 2004 wurde die Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg gegründet, sie zählte im Jahr 2005 etwa 100 Mitglieder. Seit August 2007 gibt es wieder eine Jüdische Schule in Hamburg. Seit Januar 2008 ist auch das konservative Judentum wieder in Hamburg vertreten. Die anfängliche Masorti Chavura entwickelte sich schnell weiter und ist seit März 2009 offiziell als Gemeinde registriert (Kehilat Beit Shira – Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg).
Siehe auch:
- Eimsbüttel und Grindel – Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg
- Joseph Carlebach
- Bornplatzsynagoge
- Großneumarkt
- Portugaleser
- Museum für Hamburgische Geschichte
Islam
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Die muslimischen Gemeinden Hamburgs sind aus den ersten Generationen von Gastarbeitern entstanden. Zielgruppen sind daher zumeist Ausländer mit ähnlichem kulturellen bzw. sprachlichem Hintergrund. Nach offiziellen Angaben gibt es in der Hansestadt 66 Moscheen.[25] Aus der Publikation „Muslimisches Leben in Deutschland“ des BAMF ergibt sich für die Mitte des Jahres 2008 eine Anzahl von rund 142.000 Muslimen in Hamburg, für den 9. Mai 2011 kommt eine Berechnung auf Grundlage der Daten des Zensus zu den Migranten auf rund 141.000 Muslime (8,3 % der Bevölkerung)[26] und für das Jahre 2013 veröffentlichte die BASFI Hamburg die Zahl von etwa 130.000 Muslimen in der Freien und Hansestadt.[27]

Ahmadiyya Muslim Jamaat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ahmadiyya Muslim Jamaat schickte nach dem Zweiten Weltkrieg die ersten Missionare nach Hamburg. Im Jahre 1957 eröffnete die Gemeinde die Fazle-Omar-Moschee in der Wieckstraße. Sie ist die erste Moschee Hamburgs und zugleich auch die erste Moschee in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Außerdem hat die Gemeinde seit Mitte der 1990er die Bait-Ur-Rasheed-Moschee in der Pinneberger Straße. 2024 wurde sie nach mehrjährigem Umbau wiedereröffnet. Die ehemalige Fabrikhalle ist nun auch als Sakralbau erkennbar. Nach dem Umbau gehört die Bait-Ur-Rasheed-Moschee zu den größten Moscheen der Stadt.

Schiiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein wichtiger Ort iranischer kultureller und religiöser Aktivitäten in Hamburg ist das Islamische Zentrum mit der Imam-Ali-Moschee an der Außenalster (Hamburg-Uhlenhorst), die mit dem Segen und der Unterstützung der obersten Geistlichen in Qom/Iran im Jahr 1961 errichtet worden ist. Sie wurde nach der Islamischen Revolution vom iranischen Staat finanziell unterstützt. Als Geistliche werden hochrangige Theologen nach Hamburg entsandt; unter ihnen war von 1978 bis 1980 auch der spätere iranische Staatspräsident und Hodschatoleslam Seyyed Mohammad Chātami.
Schura Hamburg / Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1999 besteht mit der SCHURA – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e. V. ein Zusammenschluss von 40 Moscheegemeinden und islamischen Vereinen in Hamburg. Mitglieder in der SCHURA sind Sunniten wie Schiiten aus verschiedenen Herkunftsländern wie Türken, Iraner, Deutsche, Araber, Bosnier, Albaner, Afghaner, Pakistaner, Indonesier, Kurden, Afrikaner u. a.
Eine starke Stellung unter den Muslimen türkischer Herkunft hat die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş e. V. (IGMG), zu der u. a. das Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland und dessen Centrum-Moschee Hamburg im Stadtteil Sankt Georg gehört.
Allein in der Nähe des Steindamms lassen sich mehr als neun Moscheen finden.
Auf dem Friedhof Öjendorf wurden seit 1978 Grabanlagen für Bestattungen entsprechend den islamischen Riten angelegt. Die Bestattungsflächen sind nach Mekka ausgerichtet und es gibt spezielle Räume für rituelle Waschungen.
Hinduismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1996 besteht in Hamburg ein Mandir (Hindutempel) in der Billstraße im Stadtteil Rothenburgsort, der in einem umgenutzten Lagergebäude errichtet wurde. Träger ist die „Afghanische Hindu Gemeinde e. V.“. Sie hat sich aus indischstämmigen Hindus gebildet, die während der Herrschaft der Taliban Afghanistan verlassen mussten.
Buddhismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Buddhisten in Hamburg sind für das Jahr 1906 dokumentiert. Mehrere Bürger waren Mitglied der 1903 in Leipzig von dem Indologen Karl Seidenstücker gegründeten „Buddhistischen Gesellschaft für Deutschland“. Der Arzt Hans Much, der sich unter anderem als Entdecker einer Tuberkel-Bazille und Entwickler der Spalt-Tablette einen Namen gemacht hatte, stand der Hamburger Ortsgruppe des „Bundes für buddhistisches Leben“ vor – einem Ableger der 1891 von dem Singhalesen Dharmapala in Kalkutta gegründeten „Mahābodhi-Gesellschaft“.
Zwei aktive Hamburger buddhistische Zirkel, „Buddhistischer Arbeitskreis Hamburg e. V.“ und „Deutscher Kreis zur Orientierung in der Wirklichkeit“, kamen während der NS-Zeit zum Erliegen und nahmen 1946 ihre Aktivitäten wieder auf. Im Jahre 1954 wurde die „Buddhistische Gesellschaft Hamburg e. V.“ aus diesen beiden Gruppen gegründet und als erste buddhistische Vereinigung in der Bundesrepublik Deutschland als gemeinnützig anerkannt. 1960 gründen Hamburger Buddhisten mit dem „Haus der Stille“ in Roseburg (bei Mölln) die erste ländliche Begegnungsstätte Deutschlands. Das Seminarhaus wurde in den nächsten Jahrzehnten eine wichtige Anlaufstelle für Lehrer unterschiedlichster Zweige des Buddhismus, die hier ihr Debüt auf deutschem Boden gaben. Dies beeinflusste auch die buddhistische Landschaft im nahen Hamburg.
Zen-buddhistische Kreise entstanden hier ab Mitte der 1960er Jahre – zunächst inspiriert von japanischen Meistern wie Daisetz Teitaro Suzuki oder Taisen Deshimaru Roshi. Heute sind, neben weiteren anerkannten Zen-Gruppen, auch verwandte Traditionen mit koreanischem (Seon), vietnamesischem (Thiền) und chinesischen (Chan) Hintergrund in Hamburg vertreten.
Interesse am tibetischen Buddhismus weckte unter anderem Geshe Gendün Lodrö. Er wurde 1967 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Hamburg entsandt und dort 1979 auf den ersten Hamburger Lehrstuhl für tibetische Kultur und Sprache berufen. Die Empfehlung kam vom Dalai Lama Tenzin Gyatso, der 1977 die Schirmherrschaft des Tibetischen Zentrums e. V. in Hamburg übernahm.
Ins Jahr 1979 fallen große Hilfsaktionen der Wochenzeitung Die Zeit und dem Hilfskomitee Ein Schiff für Vietnam (später: Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte e. V.). Hunderte Vietnamesen, die als Boat People gerettet wurden und nach Hamburg kamen, bildeten den Grundstein für die vietnamesische buddhistische Gemeinschaft. Heute hat die in der Pagode Bao Quang in Billbrook beheimatete Gemeinde ca. 4000 Anhänger. Als weitere ethnisch-asiatische Gemeinschaften sind unter anderem zu nennen: Der Thailändisch-Buddhistische Tempel Wat Buddhabharami im Stadtteil Tonndorf, der Thai-Buddhistische Verein Hamburg e. V. in Steilshoop/Ohlsdorf, sowie der Buddhistische Vihara Hamburg e. V., deren Mitglieder meist aus Sri Lanka stammen.
Am Numata-Zentrum der Hamburger Universität wird seit der Gründung 1914 zum Buddhismus geforscht und gelehrt. In Hamburg leben zwischen 15.000 und 20.000 praktizierende asiatisch- sowie deutschstämmige Buddhisten. Allein die Zahl der vietnamesischen Buddhisten liegt bei über 4.000, die Zahl der thailändischen Buddhisten (vorwiegend Frauen) wird auf 7.000 bis 8.000 geschätzt. Nach Berlin beheimatet Hamburg die zweitgrößte chinesische Community Deutschlands. Auch leben in Hamburg rund 2.750 Japaner. Die ca. 60 buddhistischen Zentren und Gruppen unterschiedlicher Stilrichtungen verfolgen nicht nur ihre jeweils eigenen Aktivitäten, sondern arbeiten seit langer Zeit in verschiedenen Bereichen traditionsübergreifend eng zusammen – sei es bei den seit Jahrzehnten regelmäßig gemeinsam organisierten Vesakh-Feiern, im Rahmen der Deutschen Buddhistischen Union oder bei der Internationalen Gartenschau 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg. Seit Mai 2017 ist ein maßgeblicher Teil der buddhistischen Organisationen in der Buddhistischen Religionsgemeinschaft Hamburg organisiert. Diese sieht sich als Ansprechpartnerin für Behörden, politische und gesellschaftliche Institutionen, sowie der Öffentlichkeit. Dabei nimmt sie eine traditionsübergreifende Position ein, die einem möglichst breiten Konsens aller Beteiligten entspricht.
Freireligiöse Bewegung
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Unitarier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Unitarier haben ihre Hauptgeschäftsstelle in Hamburg.
The Satanic Temple
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Ableger des US-amerikanischen Satanic Temples hat auch der Satanic Temple Germany eine Gefolgschaft in Hamburg. Sie besitzt keinen eigenen Tempel und trifft sich stattdessen regelmäßig in diversen Lokalitäten der Hamburger Gothic-Szene.
Zoroastrismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste Organisation der Zoroastrier in Deutschland ist der 1987 in Hamburg gegründete Zarathustrische Verein e. V. (persisch Anjomane Zartoshtiane Hamburg). Eine der Absichten bei seiner Gründung war es, ein Sammelbecken für aus dem Iran stammende Zoroastrier zu schaffen; die Gesamtzahl der von diesem Verein erfassten bzw. angesprochenen Personen ist nicht exakt zu benennen; rund 300 Personen haben aber ein engeres Verhältnis zu diesem Verein. Grundsätzlich steht der Verein auch nicht-zoroastrischen Iranern als Sammelpunkt für „iranische Kultur“ offen, wobei die Orientierung an nicht-islamisch iranischer Kultur sich auch in der Zusammenarbeit mit dem Iran-Museum in Reinbek bei Hamburg zeigt. In geringem Ausmaß nutzen auch Parsen Angebote des Vereins. Sowohl die Leitung als auch die Ausrichtung des Vereins orientiert sich dabei am iranischen Zoroastrismus, d. h. man feiert Jamshedi Nowruz (21. März) als Neujahrsfest, während die Mehrheit der Parsen in Indien – durch Kalenderreformen und Misskalkulationen von Schaltjahren im Laufe der Geschichte – das Neujahrsfest erst im August bzw. September feiert. Ein weiteres zentrales Fest, das alljährlich vom Zarathustrischen Verein ausgerichtet wird, ist der Geburtstag Zarathustras. Auch andere zoroastrische Feste wie Tiragan oder Mehragan orientieren sich am iranischen Festkalender. Weitere Vereinsaktivitäten betreffen Vortragstätigkeiten, so u. a. in Hamburg, Düsseldorf, Köln und Berlin. Im Unterschied zum Iran hat der Zarathustrische Verein keinen fest angestellten Priester, der regelmäßig Rituale oder religiöse Versammlungen in einem „Kultraum“ durchführen könnte. Lediglich zu manchen Anlässen können zoroastrische Priester, entweder aus dem Iran oder aus Großbritannien bzw. Schweden, nach Hamburg eingeladen werden, um religiöse Feiern rituell durchzuführen.[28]
Scientology
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Hamburg hat – nach Aussage der Scientology Church – eine besondere Bedeutung für deutsche Scientologen. Ende der 1960er Jahre kamen die ersten Anhänger der Scientology Church nach Deutschland zurück, die ihre Ausbildung in fortgeschrittenen Scientology-Studien im damaligen Weltzentrum der Organisation in Saint Hill, England, abgeschlossen hatten. Sie bezogen zunächst einige Büroräume in der Poststraße in der Hamburger Innenstadt. Bald mieteten sie ein Bürogebäude am Steindamm in St. Georg.
Im Jahre 1999 verlegte die Organisation ihren Hamburger Sitz in ein größeres Gebäude der Innenstadt, unweit des Rathauses und der Hauptkirche St. Petri. Das fünfstöckige Haus hat über 3000 Quadratmeter. Unter den zahlreichen Räumen des Gebäudes befinden sich allein dreißig, die für die spezielle, „Auditing“ genannte, zentrale Praxis der Gemeinschaft eingerichtet wurden.
Seit 2012 befindet sich auch eine unabhängige Scientology Mission in Hamburg.
Religionszugehörigkeit 1880 und 2020
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Bevölkerung waren 1880:[29]
- Evangelische 92,5 %,
- Katholische 2,7 %,
- Israeliten 3,5 %,
- 1,3 % Bekenner anderer Religionen oder ohne Religionsbekenntnis.
Nach der Statistik der EKD[30] waren Ende 2020
- 23,6 % der Hamburger Bevölkerung evangelisch und
- 9,4 % katholisch.
- 66,9 % haben ein anderes oder kein religiöses Bekenntnis.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Grünberg, Dennis L. Slabaugh, Ralf Meister-Karanikas (Hrsg.): Lexikon der Hamburger Religionsgemeinschaften. Religionsvielfalt in der Stadt von A – Z. 2. Auflage. Hamburg 1995, ISBN 3-926174-55-2.
- Hiltrud Wallenborn: Bekehrungseifer, Judenangst und Handelsinteresse. Amsterdam, Hamburg und London als Ziele sefardischer Migration im 17. Jahrhundert. Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11864-5 (Ortwin Pelc: Rezension in: Sehepunkte. 4 [2004], Nr. 12).
- Helga Krohn: Die Juden in Hamburg. Die politische, soziale und kulturelle Entwicklung einer jüdischen Grossstadtgemeinde nach der Emanzipation 1848–1918 (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden. Band 4). Hamburg 1974, DNB 740432648 (Zugleich: Hamburg, Univ., Philos. Fak., Diss. 1969).
- Säkularisierung – ein weltgeschichtlicher Prozess in Hamburg. Staat und Kirchen von Napoleon bis zum Reformationsjubiläum (2017). (= Hamburg, Europa und die Welt. Band 4). Hrsg. von Isa Lübbers, Martin Rößler, Joachim Stüben. Peter Lang GmbH, Frankfurt/M. 2017, ISBN 978-3-631-67547-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christentum
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Hamburg
- Erzbistum Hamburg (Römisch-Katholische Kirche)
- Kreis für die Einheit des Leibes Christi in Hamburg (KELCH). In: kelch-info.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2019 .
- Seite der Evangelisch-reformierten Kirche in Hamburg
- Kirche des Hl. Johannes von Kronstadt zu Hamburg. Russisch-Orthodox Kirche
- Erste Kirche Christi, Wissenschafter, Hamburg
Judentum
- Jüdische Gemeinde Hamburg
- Kehilat Beit Shira – Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg
- Israelitischer Tempelverband. Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg e. V. Hamburg 1817
- Michael Studemund-Halévy: Hamburg – Das Jerusalem des Nordens. Eine Ausstellung der Staatlichen Pressestelle der Freien und Hansestadt Hamburg. In: hamburg.de. 2005, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2005 .
- Simon Hollendung: Die Geschichte der Sepharden im Hamburger Raum. In: juden-in-hamburg.de
Islam
- Seite der Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e. V.
- Alevitische Gemeinde Hamburg e. V.
Buddhismus
- Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg brghamburg.de
- Buddhist Channel: One hundred years of Buddhism in Hamburg
- Buddhistische Gesellschaft Hamburg
- Soto-Zen in Hamburg
Scientology
- Beobachtung und Beratung. Informationen über die Scientology Organisation bei der Behörde für Inneres und Sport, ehemalige Hamburger „Arbeitsgruppe Scientology“
Andere
- Die Hamburger Baha’i-Gemeinde
- Religiöse Gemeinschaften Hamburg (Treffer im Branchenbuch Hamburg)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deutschland: Der evangelische Norden, fowid vom 22. Februar 2018 (Zahlen aus Zensus 2011)
- ↑ Hamburg: Religionsgemeinschaften 1867-2017, fowid vom 12. Juni 2019
- ↑ Kirchenmitgliederzahlen Stand 31.12.2021, EKD, Oktober 2022 (pdf, Seite 7, Tabelle 3)
- ↑ a b Kirchenmitglieder in den Bundesländern, 2001-2020, fowid vom 27. September 2021, abgerufen am 29. März 2024
- ↑ Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Die Nordkirche im Überblick Statistik 2019, abgerufen am 29. März 2024
- ↑ Laufende Statistiken - Kirchenmitgliederzahlen 2001–2015 ( vom 2. April 2017 im Internet Archive)
- ↑ Kirchliche Statistik 2018, Erzbistum Hamburg, Katholikenzahlen Downloads 2005-2022, abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ a b Bevölkerung Kompakt, Religion, Hamburg, Zensus 2011 vom 9. Mai 2011, abgerufen am 29. März 2024
- ↑ Evangelisch-Reformierte Gemeinde: Geschichtstafel, abgerufen am 3. März 202 ( vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Helmut Stubbe da Luz: Säkularisierung? – Der Pariser Staat und Hamburgs Kirchen während der Herrschaft Napoleons (1811–1814). In: Säkularisierung – ein weltgeschichtlicher Prozess in Hamburg. Staat und Kirchen von Napoleon bis zum Reformationsjubiläum (2017). (= Hamburg, Europa und die Welt. Band 4). Hrsg. von Isa Lübbers, Martin Rößler, Joachim Stüben. Peter Lang GmbH, Frankfurt/M. 2017, ISBN 978-3-631-67547-2, S. 140–150.
- ↑ Lebrecht Dreves Dreves: Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona. S. 24 (archive.org [abgerufen am 23. April 2024]).
- ↑ Lebrecht Dreves: Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona. S. 30 (archive.org [abgerufen am 23. April 2024]).
- ↑ Lebrecht Dreves: Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona. S. 45+46 (archive.org [abgerufen am 23. April 2024]).
- ↑ Lebrecht Dreves Dreves: Geschichte der katholischen Gemeinden zu Hamburg und Altona. S. 68 ff. (archive.org [abgerufen am 23. April 2024]).
- ↑ Kirchliche Statistik 2022 (pdf, Seite 9), Erzbistum Hamburg, abgerufen am 29. März 2024
- ↑ Bevölkerung und Katholiken nach Bundesländern 2022 (PDF; 0,1 MB), Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 29. März 2024
- ↑ Hamburgisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Auszug) vom 7. Mai 1925
- ↑ Jahresbericht 2020 veröffentlicht (pdf, Einzelseiten S. 30) in Jahres- und Finanzberichte, NAK-Nordost, abgerufen am 29. März 2024
- ↑ Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamburg I (Hrsg.): 150 Jahre Oncken-Gemeinde. Hamburg 1984, S. 21–34.
- ↑ Wir über uns, Oncken-Gemeinde, Hamburg, abgerufen am 29. März 2024
- ↑ Gemeinden des BFP, Übersicht (interaktive Karte). In: BFP. Abgerufen am 29. März 2024.
- ↑ Gemeinden vor Ort → PLZ Adressliste → PLZ 2 ( vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive). In: bfp.de, Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden.
- ↑ Mitgliedskirchen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg. In: ack-hamburg.de. Abgerufen am 11. Juni 2022.
- ↑ Allahs Auftritt in Hamburg, Welt am 4. November 2007.
- ↑ Kartenseite: Muslime in Schleswig-Holstein und Hamburg – Gemeinden. 27. März 2017, abgerufen am 2. Januar 2018.
- ↑ Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Drucksache 21/4559. 31. Mai 2016, abgerufen am 2. Januar 2018.
- ↑ Manfred Hutter: Zoroastrismus in Deutschland. In: Handbuch der Religionen. 10. Ergänzungslieferung, hrsg. von Michael Klöcker und Udo Tworuschka. Olzog, München 2005, S. 3.
- ↑ Hamburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 38.
- ↑ Kirchenmitgliederzahlen Stand 31.12.2020. (PDF; 4,2 MB) Evangelische Kirche in Deutschland, November 2021, S. 7: Tabelle 3: Evangelische Kirchenmitglieder, Katholiken und Bevölkerung nach Bundesländern am 31. Dezember 2020 (Evangelische und Katholiken in % der Bevölkerung: 33,1 – Rundungsdifferenz, fließt in Andere ein).