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„Georg I. (Sachsen-Meiningen)“ – Versionsunterschied

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'''Herzog Georg I.''' ''Friedrich Karl'' '''von Sachsen-Meiningen''' (* [[4. Februar]] [[1761]] in [[Frankfurt am Main]]; † [[24. Dezember]] [[1803]] in [[Meiningen]]) regierte von 1782 bis 1803 das [[Herzogtum Sachsen-Meiningen]]. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Meininger Herzogshauses und regierte das Land nach dem Vorbild seiner Mutter im Sinne des [[Aufklärung|aufgeklärten]] [[Absolutismus]]. Georg machte sich als Förderer von Schulwesen, Landwirtschaft und Forstwesen verdient. Sich selbst bezeichnete er als „der erste Diener des Staates“.
[[Bild:Georg_I.jpg|thumb|Georg I. Herzog von Sachsen-Meiningen]]

'''Georg I. Herzog von Sachsen-Meiningen''' (* [[4. Februar]] [[1761]] in [[Frankfurt am Main]]; † [[24. Dezember]] [[1803]] in [[Meiningen]]) regierte von 1782 bis 1803 das Herzogtum Sachsen-Meiningen.
[[Datei:GeorgIsamei.JPG|miniatur|Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen]]


== Leben ==
== Leben ==
Seine Eltern waren Herzog [[Anton Ulrich (Sachsen-Meiningen)|Anton Ulrich]] von Sachsen-Meiningen (1687–1763) und Prinzessin [[Charlotte Amalie von Hessen-Philippsthal]] (1730–1801). Damit entstammte Georg I. dem [[Haus Sachsen-Meiningen]]. Sein [[Prinzenerzieher]] war der Meininger Theologe und Geologe [[Johann Ludwig Heim (Geologe)|Johann Ludwig Heim]], sowie der Mitinstruktor [[Johann Georg Otto]], die ihn und seinen Bruder auch 1775 zum Studium an die [[Universität Straßburg]] begleiteten. Er stand bis 1779 unter der Regentschaft seiner Mutter, und bis zum frühen Tod seines älteren Bruders [[Karl (Sachsen-Meiningen)|Karl Wilhelm]] 1782 regierte er gemeinsam mit diesem, da es in Sachsen-Meiningen keine Primogeniturordnung gab. Im Jahre 1789 berief er den Komponisten [[Johann Friedrich Anton Fleischmann|J.F.A. Fleischmann]] als „Cabinets-Secretaire“ in seinen Dienst.


Am 27. November 1782 heiratete er in Langenburg Prinzessin [[Louise Eleonore zu Hohenlohe-Langenburg]] und ließ im selben Jahr in Meiningen den von ihm maßgeblich mitkonzipierten [[Englischer Garten (Meiningen)|Englischen Garten]] anlegen. Er begann mit seinem Bruder den Umbau Meiningens zu einer repräsentativen Residenzstadt und gestaltete den Ort [[Bad Liebenstein]] und das [[Schloss Altenstein]] mit seinem Park maßgeblich um.
Georg I. Herzog von [[Sachsen-Meiningen]] regierte von 1782 bis 1803. Seine Eltern waren [[Anton Ulrich (Sachsen-Meiningen)|Herzog Anton Ulrich
von Sachsen-Meiningen]] (1687-1763) und [[Hessen-Philippsthal|Charlotte Amalie von Hessen-Philippsthal]] (1730-1801)
1782 heiratete er [[Hohenlohe-Langenburg|Louise Eleonore von Hohenlohe-Langenburg]] († 1837).


Mit der Gründung der [[Forstakademie Dreißigacker]] 1800 auf [[Schloss Dreißigacker]] wurde der Grundstein für den bedeutenden Aufschwung der Forstwirtschaft des Herzogtums gelegt.
'''Kinder''':
* Adelheid (* [[13. August]] [[1792]] in Meiningen); verheiratet: [[1818]] mit William Heinrich von Großbritannien und Herzog von Clarence, ab 1830 als [[Wilhelm IV. (Vereinigtes Königreich)|Wilhelm IV.]] König von Großbritannien († [[1837]]) († [[2. Dezember]] [[1849]] in London)<br / >
* Ida (*25. Juni 1794 in Meiningen); verheiratet: 1816 mit Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach (1792-1862)
* Bernhard (* [[17. Dezember]] [[1800]] in Meiningen); verheiratet: [[1825]] mit [[Marie von Hessen-Kassel]] († 1888); regierte als [[Bernhard II. (Sachsen-Meiningen)|Bernhard II.]] Erich Freund Herzog von Sachsen-Meiningen: 1821-1866; († 3. Dezember [[1882]] in Meiningen)


Auf großen Pomp anlässlich der Geburt seines Sohnes Bernhard verzichtete er und sorgte mit dem Ersparten für die Grundsteinlegung eines Schulgebäudes, das 1821 unter der Regierung seiner Frau als [[Gymnasium Bernhardinum]] eröffnet werden konnte. Ebenso gründete er eine [[Armenschule]] mit einer angeschlossenen Arbeitseinrichtung und kostenloser medizinischer Versorgung. Schon bei Regierungsantritt hatte er die herzogliche Bibliothek und die Kunstsammlungen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Georg sorgte auch für eine Reform des Kirchenwesens, unter anderem hob er die Buße bei unehelicher Mutterschaft auf.
== Literatur ==


Wie sein Bruder war er zeitlebens bei schwächlicher Gesundheit und starb im Alter von 42 Jahren an einem „Brustfieber“. Als Regent für seinen unmündigen Sohn fungierte seine Witwe Louise Eleonore.
* [[Bechstein]], Johann Matthäus und Joh. von Vierling: ''Lebensgeschichte Herzog Georg's des Unvergeßlichen'' [In:] ''Herzoglich S. Coburg-Meiningisches jährliches gemeinütziges Taschenbuch, ...'' Meiningen 1803
* Hertel, L.: ''Meiningische Geschichte von 1680 bis zur Gegenwart.'' [In:] ''Schriften des Vereins für Sachsen-Meiningische Geschichte und Landeskunde''. 47. Heft. Hildburghausen 1904.
* Müller, Herta: ''Georg I. Herzog von Sachsen Meiningen.'' [In:] D. Ignasiak (Hg.): ''Herrscher und Mäzene. Thüringer Fürsten und Hermenefred bis Georg II.'' Rudolstadt 1994.
* Andrea Jakob: "Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen : Ein Präzedenzfall für den aufgeklärten Absolutismus", Meininger Museen, ISBN 3910114067


Georg war Mitglied der [[Freimaurerloge]] ''[[Charlotte zu den drei Nelken]]''
== Weblinks ==
* [http://www.meiningermuseen.de/georg1.html Biografische Angaben zu ''Georg I.'']
* [http://www.deutsche-schutzgebiete.de/herzogtum_sachsen-meiningen.htm ''Herzogtum Sachsen-Meiningen 1681 - 1918'']


== Nachkommen ==
Aus seiner Ehe hatte Georg folgende Kinder:
* [[Adelheid von Sachsen-Meiningen (1792–1849)|Adelheid]] (1792–1849) ⚭ 1818 den nachmaligen König [[Wilhelm IV. (Vereinigtes Königreich)|Wilhelm IV. König von Großbritannien]]
* [[Ida von Sachsen-Meiningen|Ida]] (1794–1852) ⚭ 1816 Herzog [[Karl Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach]]
* [[Bernhard II. (Sachsen-Meiningen)|Bernhard II. Erich Freund]] (1800–1882), Herzog von Sachsen-Meiningen ⚭ 1825 Prinzessin [[Marie von Hessen-Kassel (1804–1888)]].

== Literatur ==
* [[Johann Matthäus Bechstein]], Joh. von Vierling: ''Lebensgeschichte Herzog Georg’s des Unvergeßlichen.'' In: ''Herzoglich S. Coburg-Meiningisches jährliches gemeinnütziges Taschenbuch, '' Meiningen 1803.
* Ludwig Hertel: ''Meiningische Geschichte von 1680 bis zur Gegenwart'' (= ''Schriften des Vereins für Sachsen-Meiningische Geschichte und Landeskunde.'' Heft 47, {{ZDB|513329-4}} = ''Neue Landeskunde des Herzogtums Sachsen-Meiningen.'' Heft 10). Gadow & Sohn, Hildburghausen 1904, [https://collections.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/HisBest_derivate_00004639/ThG-001_1904_047_0001.tif Digitalisat].
* Herta Müller: ''Georg I. Herzog von Sachsen Meiningen.'' In: [[Detlef Ignasiak]] (Hrsg.): ''Herrscher und Mäzene. Thüringer Fürsten und Hermenefred bis Georg II.'' Rudolstadt 1994.
* Andrea Jakob: ''Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen: Ein Präzedenzfall für den aufgeklärten Absolutismus.'' Meininger Museen, ISBN 3-910114-06-7.

== Weblinks ==
{{Commonscat|George I, Duke of Saxe-Meiningen|Georg I. (Sachsen-Meiningen)}}
* [[Meininger Museen]]: {{Internetquelle | url=https://www.meiningermuseen.de/pages/posts/georg-i-153.php | titel=Georg I. Herzog von Sachsen-Meiningen | titelerg=Biografische Angaben | abruf=2021-02-18}}
* [[Deutsches Historisches Museum]]: {{Webarchiv | url=http://www.dhm.de/lemo/objekte/karten/D1871/thueringen.html | wayback=20090624033839 | text=Herzogtum Sachsen-Meiningen: Großes Staatswappen}}


{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Karl (Sachsen-Meiningen)|Karl Wilhelm August]]|NACHFOLGER=[[Bernhard II. (Sachsen-Meiningen)|Bernhard II.]]|AMT=[[Herzogtum Sachsen-Meiningen#Liste der Herzöge von Sachsen-Meiningen|Herzog von Sachsen-Meiningen]]|ZEIT=1782–1803}}


{{Navigationsleiste Herzöge von Sachsen-Meiningen}}
{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Carl Wilhelm (Sachsen-Meiningen)|Carl Wilhelm]]|NACHFOLGER=[[Bernhard II. (Sachsen-Meiningen)|Bernhard II.]]|AMT=[[Sachsen-Meiningen#Regierende Herzöge|Herzog von Sachsen-Meiningen]]|ZEIT=[[1782]]-[[1803]]}}


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[[nl:George I van Saksen-Meiningen]]
[[Kategorie:Mann|Sachsen-Meiningen, Georg I. von]]
[[Kategorie:Deutscher|Sachsen-Meiningen, Georg I. von]]
[[Kategorie:Herzog (Sachsen-Meiningen)|Sachsen-Meiningen, Georg I. von]]
[[Kategorie:Geboren 1761|Sachsen-Meiningen, Georg I. von]]
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<!-- Bitte nicht loeschen!
[[Kategorie:Herzog (Sachsen-Meiningen)]]
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[[Kategorie:Freimaurer (18. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Gestorben 1803]]
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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2024, 09:03 Uhr

Herzog Georg I. Friedrich Karl von Sachsen-Meiningen (* 4. Februar 1761 in Frankfurt am Main; † 24. Dezember 1803 in Meiningen) regierte von 1782 bis 1803 das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Meininger Herzogshauses und regierte das Land nach dem Vorbild seiner Mutter im Sinne des aufgeklärten Absolutismus. Georg machte sich als Förderer von Schulwesen, Landwirtschaft und Forstwesen verdient. Sich selbst bezeichnete er als „der erste Diener des Staates“.

Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen

Seine Eltern waren Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen (1687–1763) und Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen-Philippsthal (1730–1801). Damit entstammte Georg I. dem Haus Sachsen-Meiningen. Sein Prinzenerzieher war der Meininger Theologe und Geologe Johann Ludwig Heim, sowie der Mitinstruktor Johann Georg Otto, die ihn und seinen Bruder auch 1775 zum Studium an die Universität Straßburg begleiteten. Er stand bis 1779 unter der Regentschaft seiner Mutter, und bis zum frühen Tod seines älteren Bruders Karl Wilhelm 1782 regierte er gemeinsam mit diesem, da es in Sachsen-Meiningen keine Primogeniturordnung gab. Im Jahre 1789 berief er den Komponisten J.F.A. Fleischmann als „Cabinets-Secretaire“ in seinen Dienst.

Am 27. November 1782 heiratete er in Langenburg Prinzessin Louise Eleonore zu Hohenlohe-Langenburg und ließ im selben Jahr in Meiningen den von ihm maßgeblich mitkonzipierten Englischen Garten anlegen. Er begann mit seinem Bruder den Umbau Meiningens zu einer repräsentativen Residenzstadt und gestaltete den Ort Bad Liebenstein und das Schloss Altenstein mit seinem Park maßgeblich um.

Mit der Gründung der Forstakademie Dreißigacker 1800 auf Schloss Dreißigacker wurde der Grundstein für den bedeutenden Aufschwung der Forstwirtschaft des Herzogtums gelegt.

Auf großen Pomp anlässlich der Geburt seines Sohnes Bernhard verzichtete er und sorgte mit dem Ersparten für die Grundsteinlegung eines Schulgebäudes, das 1821 unter der Regierung seiner Frau als Gymnasium Bernhardinum eröffnet werden konnte. Ebenso gründete er eine Armenschule mit einer angeschlossenen Arbeitseinrichtung und kostenloser medizinischer Versorgung. Schon bei Regierungsantritt hatte er die herzogliche Bibliothek und die Kunstsammlungen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Georg sorgte auch für eine Reform des Kirchenwesens, unter anderem hob er die Buße bei unehelicher Mutterschaft auf.

Wie sein Bruder war er zeitlebens bei schwächlicher Gesundheit und starb im Alter von 42 Jahren an einem „Brustfieber“. Als Regent für seinen unmündigen Sohn fungierte seine Witwe Louise Eleonore.

Georg war Mitglied der Freimaurerloge Charlotte zu den drei Nelken

Aus seiner Ehe hatte Georg folgende Kinder:

  • Johann Matthäus Bechstein, Joh. von Vierling: Lebensgeschichte Herzog Georg’s des Unvergeßlichen. In: Herzoglich S. Coburg-Meiningisches jährliches gemeinnütziges Taschenbuch, … Meiningen 1803.
  • Ludwig Hertel: Meiningische Geschichte von 1680 bis zur Gegenwart (= Schriften des Vereins für Sachsen-Meiningische Geschichte und Landeskunde. Heft 47, ZDB-ID 513329-4 = Neue Landeskunde des Herzogtums Sachsen-Meiningen. Heft 10). Gadow & Sohn, Hildburghausen 1904, Digitalisat.
  • Herta Müller: Georg I. Herzog von Sachsen Meiningen. In: Detlef Ignasiak (Hrsg.): Herrscher und Mäzene. Thüringer Fürsten und Hermenefred bis Georg II. Rudolstadt 1994.
  • Andrea Jakob: Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen: Ein Präzedenzfall für den aufgeklärten Absolutismus. Meininger Museen, ISBN 3-910114-06-7.
Commons: Georg I. (Sachsen-Meiningen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Karl Wilhelm AugustHerzog von Sachsen-Meiningen
1782–1803
Bernhard II.