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„Neustrelitz“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{| cellpadding="2" style="float:right; width:307px; background:#e3e3e3; margin-left:1em; border-spacing:1px;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = DEU Neustrelitz 1794 COA.svg
|- style="background: #ffffff; text-align: center;"
|Breitengrad = 53/21/53/N
| style="width: 135px;" | [[Bild:Wappen fehlt.jpg|130px|Wappen fehlt]]<br />[http://www.ngw.nl/int/dld/n/neustrel.htm Wappenabbildung<br />auf ngw.nl]
|Längengrad = 13/03/49/E
| style="width: 155px;" | [[bild:Ntzgeodb.png|140px|Lage von Neustrelitz in Deutschland]]
|Lageplan = Neustrelitz in MBS.svg
|Bundesland = Mecklenburg-Vorpommern
|Landkreis = Mecklenburgische Seenplatte
|Höhe = 73
|PLZ = 17235
|Vorwahl = 03981
|Gemeindeschlüssel = 13071110
|Gliederung = 13 [[Stadtteil]]e
|Straße = [[Marktplatz (Neustrelitz)|Markt]] 1
|Website = [https://www.neustrelitz.de/ www.neustrelitz.de]
|Bürgermeister = [[Andreas Grund]]
|Partei = [[Parteiloser|parteilos]]
}}

[[Datei:Marktplatz Neustrelitz.jpg|mini|hochkant=1.35|Quadratischer Marktplatz<br /> mit acht sternförmig abgehenden Straßen]]<!-- den markanten Grundriss zeigt auch das offizielle ''Stadtlogo'', vg. [http://www.neustrelitz.de/ Startseite der Onlinepräsenz von Neustrelitz]-->
[[Datei:Zierker See 2019.jpg|mini|hochkant=1.35|Ufer des Zierker Sees]]

'''Neustrelitz''' [{{IPA-Zeichen|nɔɪ̯ˈʃtʁeːlɪt͡s}}] ([[Niederdeutsche Sprache|plattdeutsch]]: Niegenstrelitz) ist eine [[Mittelstadt]] im [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]] im Land [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Die frühere [[Residenzstadt]] [[Liste der mecklenburgischen Herrscher#Linie Mecklenburg-Strelitz|mecklenburgischer Herzöge]] und einstige Landeshauptstadt von [[Mecklenburg-Strelitz]] ist heute eines der 18 [[Liste der Ober- und Mittelzentren in Mecklenburg-Vorpommern|Mittelzentren]] des Landes. Sie liegt 30&nbsp;km südlich des Oberzentrums Neubrandenburg. Durch die zentrale Lage im [[Mecklenburger Seenland]], an der [[Bundesstraße 96|B 96]] sowie [[Berliner Nordbahn]] und [[Bahnstrecke Neustrelitz–Warnemünde|Lloydbahn]], die schiffbare [[#Verbindung mit überregionalen Gewässern|Verbindung mit überregionalen Gewässern]], Kulturveranstaltungen wie die [[Festspiele im Schlossgarten]] und das [[Immergut Festival]] sowie die vielen [[Liste der Baudenkmale in Neustrelitz|Baudenkmale in der Stadt]] wurde Neustrelitz zu einem der bekannten [[Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern|Urlaubsziele in Mecklenburg-Vorpommern]]. Seit 2022 ist Neustrelitz „staatlich anerkannter Erholungsort“.<ref>{{Internetquelle |autor=Strelitzius |url=https://strelitzius.com/2022/01/18/antrag-bewilligt-neustrelitz-als-erholungsort-staatlich-anerkannt/ |titel=Antrag bewilligt: Neustrelitz als Erholungsort staatlich anerkannt |werk=Strelitzius Blog |datum=2022-01-18 |abruf=2022-01-20}}</ref>

Besondere Anziehungspunkte für Einheimische und Touristen sind der als [[Wasserwanderrastplatz]] ausgebaute [[#Stadthafen am Zierker See|Stadthafen am Zierker See]] und insbesondere für die Kinder der [[Tiergarten Neustrelitz]] mit rund 450 Tieren, darunter 40 vorwiegend heimische Tierarten.

Das [[Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum|Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum]] (DFD) – ein Institut des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) – betreibt im Stadtteil Strelitz-Alt am Rande der [[Kalkhorst (Waldgebiet)|Kalkhorst]] eine [[Bodenstation]], die Fernerkundungsdaten von Erdbeobachtungssatelliten empfängt und analysiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.raumfahrer.net/40-jahre-deutsches-fernerkundungsdatenzentrum-dfd/ |titel=40 Jahre Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) |werk=Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) |hrsg=Hrsg. [https://www.raumfahrer.net/author/raumfahrer-net-redaktion/ Raumfahrer.net] Redaktion |datum=2020-10-19 |abruf=2023-06-12}}</ref>

Das [[Gymnasium Carolinum (Neustrelitz)|Gymnasium Carolinum]] ist eine der größten [[Liste der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern|Schulen in Mecklenburg-Vorpommern]].

Im [[Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz]] befinden sich mehrere kulturelle Einrichtungen der Stadt, wie die Stadtbibliothek und das [[Karbe-Wagner-Archiv]]. Es beherbergt aber auch ein Museum mit Exponaten aus der Zeit zwischen 1733 und 1918, in der Neustrelitz Residenzstadt der Herzöge und Großherzöge von [[Mecklenburg-Strelitz]] war.

Im Sport sind insbesondere die Vereine [[TSG Neustrelitz]] (hauptsächlich Fußball) und [[PSV Neustrelitz]] (im Wesentlichen Volleyball) in der Region aber auch überregional bekannt.

== Residenzschloss, Stadtgründung und Stadt zwischen 1731 und 2019 ==
[[Datei:Neustrelitz Schloss 1860 Klassizismus.jpg|mini|hochkant=1.4| Neustrelitzer Schloss, Lithographie von 1843.]]

Neustrelitz wurde 1733 als [[Planstadt]] nahe der 1931 eingemeindeten Stadt [[Strelitz-Alt|Strelitz]] angelegt, nachdem das [[Strelitzer Wasserschloss]] des in [[Mecklenburg-Strelitz]] regierenden Herzogs, [[Adolf Friedrich III. (Mecklenburg)|Adolf Friedrich III.]], 1712 abgebrannt war und er und seine Ehefrau 1731 bereits das im nahen [[Glienecke (Mecklenburg)|Glienecke]] gelegene [[Schloss Neustrelitz|neue Residenzschloss]] bezogen hatten. Es folgte der Bau einer Siedlung für Hofstaat und Landesverwaltung nach den Plänen von Hofbaumeister [[Julius Löwe (Architekt)|Julius Löwe]]. Nach dem ''Aufruf des Herzogs zur Ansiedlung von Neubürgern vom 20. Mai 1733''<ref name="gründungsurkunde_neustrelitz" >''Gründungsurkunde der Stadt Neustrelitz vom 20. Mai 1733'' ([https://www.carolinum.de/wp-content/uploads/088_winter8283.pdf Digitalisat]) In: ''Carolinum'', Jg. 46, Nr. 88, S. 8–19, Göttingen 1982/83, Hrsg.: Altschülerschaft des [[Gymnasium Carolinum (Neustrelitz)|Gymnasiums Carolinum]].</ref>, der heute als Gründungsurkunde der Stadt gilt, wurde die Siedlung zu einer herzoglichen Residenzstadt erweitert.

[[Datei:Ntz Stadtplan 1837.jpg|mini|hochkant=1.35|Der erste Stadtplan von 1837 (ohne Bebauung der Hinterhöfe) {{Externes Bild |url=https://www.flickr.com/photos/190410602@N05/52964386728/ |text=Kernststadt 2016<br/>aus der Vogelperspektive<ref> {{Internetquelle |url=https://login.insecia.com/api/cms/media-manager/project/210/directory/44/file/4973/raw/Fortschreibung%20ISEK%202016%20neu.pdf |titel=Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Neustrelitz |titelerg=Fortschreibung vom Juli 2016 |hrsg=[https://www.neustrelitz.de/de/stadt-amp-verwaltung Stadt Neustrelitz] |datum=2016-07-20 |format=PDF |abruf=2023-06-10}}</ref><br>©️ [https://www.neustrelitz.de/de/stadt-amp-verwaltung Stadt Neustrelitz] / [https://www.wagner-planungsgesellschaft.de/ Wagner Planungsgesellschaft Rostock]}}]]
Die europaweit einzigartige Stadtanlage von Neustrelitz entspricht der einer [[Barock#Charakterisierung|barocken]] [[Idealstadt]]. Von einem quadratischen 120&nbsp;m&nbsp;×&nbsp;120&nbsp;m großen Platz im Stadtzentrum – dem [[Marktplatz (Neustrelitz)|Neustrelitzer Marktplatz]] – führen geradlinig vom gedachten Mittelpunkt eines [[Straßenfächer]]s ausgehend acht Straßen sternförmig in alle Himmelsrichtungen. 1866 wurde der Platz nach Plänen von [[Friedrich Wilhelm Buttel]] in der Mitte um ein Rondell erweitert. Die Neugestaltung fand 2003/04 statt. Das Rondell wurde gepflastert und 32 kleinblättrige Eschen wurden angepflanzt. Die Platzmitte belebt nun ein Wasserspiel mit 36 Fontänen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mecklenburgische-seenplatte.de/reiseziele/barocke-stadtanlage-neustrelitz |titel=Marktplatz Neustrelitz |werk=Website / Internetportal: [https://www.mecklenburgische-seenplatte.de/ Mecklenburgische Seenplatte – Urlaub im Land der 1000 Seen] |hrsg=Hrsg. [https://www.mecklenburgische-seenplatte.de/impressum Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte] |abruf=2023-06-11 |zitat=Die sternförmige spätbarocke Stadtanlage der Residenzstadt Neustrelitz ist europaweit einmalig - acht Straßen führen vom Marktplatz in alle Himmelsrichtungen}}</ref>

[[Datei:Schloss Neustrelitz (um 1900).jpg|mini|hochkant=1.35|Residenzschloss um 1910]]
Zwischen 1905 und 1909 wurden drei weitere Gebäudeteile an den Westflügel des Residenzschlosses angefügt und so ein geschlossener Hof geschaffen; die Grundfläche des Schlosses wurde durch den Erweiterungsbau nahezu verdoppelt.<ref name="kienitz_ntz_9">Gerlinde Kienitz: '' Neustrelitz. Die neue Residenzstadt.'' In: ''Neustrelitz 1733–1983.'' Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 9.</ref> In dieser Bauphase wurde auch der durch den Turm des [[Schloss Charlottenburg|Schlosses Charlottenburg]] inspirierte Schlossturm errichtet. Dieser war neben dem Schloss selbst, der Neustrelitzer Stadtkirche und dem Rathaus ein wichtiger baulicher Bezugspunkt der Stadt und eine weithin sichtbare [[Landmarke]].

Nach dem [[Novemberrevolution|Ende der Monarchie in Deutschland]] (1918) war das Schloss im neu konstituierten [[Mecklenburg-Strelitz#Freistaat Mecklenburg-Strelitz (1918–1933)|Freistaat Mecklenburg-Strelitz]] bis 1934 Sitz des [[Landtag des Freistaates Mecklenburg-Strelitz|Landtags]]. Weitere Räumlichkeiten des vormaligen Residenzschlosses wurden von März 1921 bis 1945 vom [[Mecklenburg-Strelitzsches Landesmuseum|Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum]], von 1921 bis 1933 von der [[Mecklenburg-Strelitzsche Landesbücherei]] sowie von 1925 bis 1934 vom [[Mecklenburg-Strelitzsches Hauptarchiv|Mecklenburg-Strelitzschen Hauptarchiv]] genutzt.

In der [[Zeit des Nationalsozialismus|Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland]] (1933–1945) wurden im Erweiterungsbau des Neustrelitzer Schlosses von 1934 bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] Sportlehrer und Sportlehrerinnen ausgebildet. Während des Krieges war dort außerdem ein [[Lazarett]] untergebracht.

[[Datei:Schloss Neustrelitz Ruine 1949.jpg|mini|hochkant=1.35|Ruinen des Neustrelitzer Schlosses (1949)]]
Am Ende des Zweiten Weltkriegs brannte das Neustrelitzer Schloss 1945 infolge von Brandstiftung aus; die Schlossruine wurde abgerissen und das Schloss auch nach der politischen Wende in Ostdeutschland (1990) nicht wieder aufgebaut. Erhalten blieben der [[#Schlosspark|Neustrelitzer Schlosspark]] und eine Reihe sehenswerter Gebäude im [[#Residenzviertel|Neustrelitzer Residenzviertel]].

[[Datei:Schloss Neustrelitz Schlossturm Winter Farbfoto um 1940.jpg|mini|hochkant=1.1|Schlossturms des Residenzschlosses in einem Winter um 1940]]
Im Oktober 2019 vereinbarten die Stadt Neustrelitz und das Land Mecklenburg-Vorpommern, den 51 Meter hohen zerstörten Schlossturm seinem früheren Äußeren entsprechend wieder aufzubauen, die denkmalgeschützten Kellerräume zu beräumen, begehbar zu machen und mit einer nutzbaren Betondecke zu überspannen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordkurier.de/neustrelitz/fast-fuenf-millionen-euro-fuer-neustrelitzer-schlossturm-und-unteres-schloss-in-mirow |titel=Fördermittel vom Bund: Fast fünf Millionen Euro für Neustrelitzer Schlossturm und Unteres Schloss in Mirow {{!}} Nordkurier.de |datum=2020-11-26 |sprache=de |abruf=2020-12-13}}</ref> Außerdem wurde das ehemalige Residenzschloss in die Liste: ''Orte der Demokratiegeschichte''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.demokratie-geschichte.de/karte/a-z.php |titel=Orte der Demokratiegeschichte |werk=Liste mit insgesamt 181 Einträgen|hrsg=AG Orte der Demokratiegeschichte des Weimarer Republik e.&nbsp;V. |abruf=2022-11-10 }}</ref> aufgenommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://demokratie-geschichte.de/karte/2322 |titel=Landtag Mecklenburg-Strelitz |sprache=en |abruf=2020-12-13}}</ref> Am Anfang des Jahres 2024 wurden die Kosten für den Bau des Turms auf etwa 9,5 Millionen Euro geschätzt. Der [[Bundesebene (Deutschland)|Bund]] und das Land [[Mecklenburg-Vorpommern]] hatten 6,5 Millionen Euro Fördergeld zugesagt. Die verbleibende Finanzierungslücke von mindestens 3 Millionen Euro war zu diesem Zeitpunktvon von der [[Kommune]], der Stadt Neustrelitz, als dem für die Errichtung des Bauwerks infragekommenden [[Bauherr]]en, noch nicht zu schließen. Auch seien nach Aussage des Neustrelitzer Bürgermeisters die zukünftigen Unterhaltskosten nicht gegenzufinanzieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Heiko Kreft| url=https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Schlossturm-Neustrelitz-eine-unendliche-Geschichte,dorfstadtkreis208.html |titel=Schlossturm Neustrelitz - eine unendliche Geschichte? |werk=[[ndr.de]] |hrsg=[https://www.ndr.de/service/impressum/index.html Norddeutscher Rundfunk – Anstalt des öffentlichen Rechts] |datum=2024-02-08 |abruf=2020-12-13}}</ref> Nach wie vor fehlte auch zu Beginn des Jahres 2025 der finale Aufstellungsbeschluss der Neustrelitzer Stadtvertretung zum Bau des Turms, sodass mit den Bauarbeiten bislang noch nicht begonnen werden konnte.<ref name="nordkurier_2025-01-29">{{Internetquelle |url=https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/erste-einblicke-ins-museumskonzept-so-soll-sich-der-schloss-turm-fuellen-3279721 |titel=Erste Einblicke ins Museumskonzept: So soll sich der Schloss-Turm füllen |werk=[[nordkurier.de]] |datum=2025-01-29 |abruf=2025-06-08}}</ref>

== Geographie ==
=== Lage ===
[[Naturraum|Naturräumlich]] ist Neustrelitz Teil des [[Neustrelitzer Kleinseenland]]es in der [[Mecklenburgische Seenplatte|Mecklenburgischen Seenplatte]]. Die Stadt liegt am [[Zierker See]], der über den [[Kammerkanal]] und den [[Woblitzsee]] mit der [[Obere Havel-Wasserstraße|Oberen Havel-Wasserstraße]] verbunden ist. Innerhalb oder nahe der Stadt liegen 29 größere und kleinere Seen, wie der an die Innenstadt grenzende Zierker See mit Stadthafen, [[Glambecker See]], [[Domjüchsee]], [[Großer Fürstenseer See]], Großer Prälanksee, [[Langer See (Weisdin)|Langer See]], Krebssee, [[Kluger See]] und [[Buttersee (Neustrelitz)|Buttersee]].

Das Mittelzentrum Neustrelitz ist vom nächsten Mittelzentrum, der Stadt [[Waren (Müritz)]], knapp 45&nbsp;km entfernt. Das nächste Oberzentrum von Neustrelitz aus ist die 28&nbsp;km entfernte Stadt [[Neubrandenburg]]. [[Unterzentrum|Grundzentren]] im Umkreis von 40&nbsp;km sind [[Wesenberg (Mecklenburg)|Wesenberg]], [[Penzlin]], [[Mirow]], [[Burg Stargard]], [[Rechlin]] und [[Feldberger Seenlandschaft]]. Die nächstgelegenen [[Agglomeration|Ballungsräume]] sind [[Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg|Berlin]] im Süden, [[Agglomeration Stettin|Stettin]] im Osten, die [[Regiopole]] [[Rostock]] im Nordwesten und [[Metropolregion Hamburg|Hamburg]] im Westen.<ref>[http://www.demografie-mv.de/cms2/Demografie_prod/Demografie/de/Handlungsfelder/Daseinsvorsorge_und_Infrastruktur/_Landesraumentwicklungsprogramm/index.jsp Landesraumentwicklungsprogramm MV 2015], abgerufen am 8. Juli 2015.</ref>

=== Stadtgliederung ===
Das Stadtgebiet von Neustrelitz umfasst eine Fläche von 13.815 ha und ist in sechs Stadtteile untergliedert:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/leben/stadtentwicklung_und_bau/lib/media.php?id=4973 |titel=Integriertes Stadtentwicklungskonzept – Stadt Neustrelitz |hrsg=Stadt Neustrelitz – Amt für Stadtplanung und Grundstücksentwicklung |datum=2016-07-20 |seiten=9 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201104093329/https://www.neustrelitz.de/leben/stadtentwicklung_und_bau/lib/media.php?id=4973 |archiv-datum=2020-11-04 |abruf=2021-04-30 |kommentar=Lage im Raum mit Übersicht der Stadtteile}}</ref>
* Innenstadt
* [[Kiefernheide (Neustrelitz)|Kiefernheide]]
* [[Strelitz-Alt]] (am 10. September 1931 eingemeindet)
* [[Zierke (Neustrelitz)|Zierke]] mit den [[Ortslage]]n ''Wiesenthal'' und ''[[Prälank]]'' (Ende des 19. Jh. eingemeindet), des Weiteren die Ortschaften und Wohnplätze Rudow, Tannenhof, Wiesenthal, Sophienhof, Kiebitzbruch<ref>[https://www.neustrelitz.de/de/artikel/158/stadt-und-ortsteile ''Zur Residenzstadt Neustrelitz gehören die Stadt- und Ortsteile: Innenstadt, Zierke mit Rudow, Tannenhof, Wiesenthal, Sophienhof, Kiebitzbruch, Kiefernheide, Strelitz-Alt, Fürstensee, Klein Trebbow mit Drewin, Groß Trebbow, Prälank-Dorf mit Prälank-Siedlung, Prälank-Kalkofen, Langhagen, Hohenlanke.''], Hrsg. Stadt Neustrelitz, 2023.</ref>
* [[Fürstensee (Neustrelitz)|Fürstensee]] (am 30. Januar 1992 eingemeindet),
* [[Klein Trebbow (Neustrelitz)|Klein Trebbow]] mit den Ortslagen ''Groß Trebbow'' und ''[[Drewin]]'' (am 30. Januar 1992 eingemeindet)

== Geschichte ==
: ''Zur Geschichte der bis 1931 und von 1945 bis 1946 selbstständigen Stadt [[Strelitz-Alt]] siehe dort.''

=== Name ===
Der Name ''Neustrelitz'' (in älteren Schriften auch: ''Neu-Strelitz'', ''N. Strelitz'' oder missverständlich einfach nur ''Strelitz'') wurde vom Namen der Mutterstadt [[Strelitz-Alt|Strelitz]] abgeleitet, welche erst 1931 eingemeindet wurde. Der Ortsname der Mutterstadt ''Strelitz'' geht auf [[Polabische Sprache|altslawisch]] ''strělci'' (Schützen) zurück und war möglicherweise die Bezeichnung einer Dienstsiedlung, wie es sie im Mittelalter in Ostmitteleuropa mehrfach gab. ''Strelitz'' bedeutet damit „Ort der Schützen“ bzw. „Ort, wo die Schützen wohnen“.<ref>''Deutsches Ortsnamenbuch.'' Hrsg. von Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S.&nbsp;448.</ref> Als ''Neuenstrelitz'' erscheint der Ort bereits am 20. März 1732 in einer Quittung, die der Hofgärtner und herzogliche Baumeister [[Julius Löwe (Architekt)|Julius Löwe]] einem Arbeiter ausstellte.<ref>Annalise Wagner: ''Aus dem alten Neustrelitz''. S. 7</ref> Seit dem Entstehen der sich entwickelnden neuen Residenz Neustrelitz wurde die alte Mutterstadt Strelitz zur besseren Unterscheidung umgangssprachlich immer häufiger als ''Alt-Strelitz'' bezeichnet, ohne dass es jedoch zu einer offiziellen Umbenennung gekommen wäre.<ref>Museum der Stadt Neustrelitz (Hrsg.): ''Neustrelitz. Eine Stadtgründung des 18. Jahrhunderts.'' 1978.</ref> Strelitz trägt seit 1994 offiziell den Stadtteilnamen ''[[Strelitz-Alt]]''.<ref>Verlagsbeilage: ''650 Jahre Strelitz-Alt.'' In: ''Nordkurier'', 1999</ref><ref>''Künftig heißt es Strelitz-Alt.'' In: Amtsblatt der Stadt Neustrelitz 94/03, 9. Februar 1994.</ref>

=== Vorgeschichte (1701–1733) ===
[[Datei:Ursprung Schloss Neustrelitz.jpg|mini|hochkant=1|Das „Fürstliche Haus“ in Glieneke – Ursprung der Stadt Neustrelitz (Ausschnitt aus einer Infotafel des Neustrelitzer Schlossverein e.&nbsp;V. zur Geschichte des Neustrelitzer Schlosses)]]

Im Ergebnis des [[Hamburger Vergleich (1701)|Hamburger Vergleichs]] (1701) erfolgte die [[Mecklenburgische Hauptlandesteilung#Dritte Mecklenburgische Hauptlandesteilung|Dritte Mecklenburgische Hauptlandesteilung]]. Es entstanden die mecklenburgischen (Teil-)Herzogtümer [[Mecklenburg-Schwerin]] und [[Mecklenburg-Strelitz]]. Der erste Regent des Landesteils Mecklenburg-Strelitz war [[Adolf Friedrich II. (Mecklenburg)|Herzog Adolf Friedrich II.]], der als nunmehr regierender Herzog von Mecklenburg-Strelitz eine standesgemäße Residenz und eine Hauptstadt für sein Herzogtum benötigte. Nachdem der Herzog seine ursprüngliche Absicht, [[Neubrandenburg]] zur Landeshauptstadt zu machen, nicht umsetzen konnte, wählte er [[Strelitz-Alt|Strelitz]] als Hauptresidenz. Zunächst wohnte er mit seiner ersten Gemahlin Herzogin Marie, geb. Prinzessin von [[Mecklenburg-Güstrow]] weiterhin im alten [[Strelitzer Wasserschloss]], das beide bereits vor der Dritten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung bewohnt hatten. Die Stadt Strelitz wurde zur Haupt- und Residenzstadt ausgebaut; es folgte die Ansiedlung von Hofbediensteten und Regierungsbehörden. Die Lage änderte sich erst, nachdem Adolf Friedrich II. am 12. Mai 1708 gestorben war und dessen Sohn [[Adolf Friedrich III. (Mecklenburg)|Adolf Friedrich III.]] regierender Herzog von Mecklenburg-Strelitz wurde. Zunächst wohnte dieser mit seiner Ehefrau [[Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Plön|Dorothea Sophie, geb. Prinzessin von Schleswig-Holstein-Plön]], weiterhin im Strelitzer Residenzschloss – bis in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1712 das Schloss und fast alle Nebengebäude niederbrannten. Das Schloss wurde nicht wieder aufgebaut. Adolf Friedrich III. fehlte das nötige Geld für den Wiederaufbau; zudem sollen die Strelitzer Bürger dem Herzog die [[Hand- und Spanndienste]] verweigert haben.<ref name="300_Jahre_MST_S307">Harald Witzke: „Strelitz“. In: Landkreis Mecklenburg-Strelitz (Hrsg.): ''Mecklenburg-Strelitz – Beiträge zur Geschichte einer Region''. 2. geänderte Auflage. Verlag Druckerei Steffen, [[Friedland in Mecklenburg]], ISBN 3-9807532-0-4, Seite 307 (Herausgegeben vom Landkreis Mecklenburg-Strelitz anläßlich des 300. Jahrestages der Gründung des [[Mecklenburg-Strelitz|Herzogtums Mecklenburg-Strelitz]] – zusammengesteĺlt und bearbeitet von Frank Erstling, Eberhard Schulze, Harald Witzke).</ref> Hinzu kam, dass dem Herzog und seiner Gattin der Standort des abgebrannten Schlosses im sumpfigen Gelände der feuchten und nebligen Strelitzer Niederung für einen zeitgemäßen Neubau im Stil des [[Barock]] ungeeignet schien. Da der Herzog am Ufer des [[Zierker See]]s im nahe gelegenen [[Glienecke (Mecklenburg)|Glienecke]] seit 1710/11 ein kleines Jagdhaus besaß, ließen Herzog und Herzogin das „neue fürstliche Haus“<ref name="300_Jahre_MST_S307" /> von 1726 bis 1731 zu einem hochherrschaftlichen barocken [[Residenzschloss]] um- und ausbauen und bezogen sodann ihr neues Domizil.<ref name="300_Jahre_MST_S307" /><ref>Gerlinde Kienitz: ''Neustrelitz 1733–1983.'' Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz 1983, S. 10.</ref>

=== Residenzstadt, Landeshauptstadt, Kreisfreie Stadt (1733–1933) ===
[[Datei:Gründungsaufruf Neustrelitz Frontseite.jpg|mini|Frontseite des Aufrufs von Herzog Adolf Friedrich III. an alle Bauwilligen zum Aufbau eines ''Neuen-Strelitz''<ref name="gründungsurkunde_neustrelitz" />]]

Da die Entwicklung von einer Siedlung für Hofbedienstete zu einer neuen Stadt dem regierenden Herzog [[Adolf Friedrich III. (Mecklenburg)|Adolf Friedrich III.]] und dessen Ehefrau [[Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Plön|Dorothea Sofie]] nicht zügig genug voranschritt, erließ er am 20. Mai 1733 einen Aufruf an alle, die gewillt waren, sich dort anzusiedeln, und gewährte jedem Bauwilligen einen kostenfreien Bauplatz, kostenloses Bauholz und Steuerfreiheit für zehn Jahre. Dieses Schriftstück wird heute als ''Gründungsurkunde der Stadt Neustrelitz''<ref name="gründungsurkunde_neustrelitz" /> angesehen, obwohl die ersten Wohngebäude schon Jahre zuvor entstanden waren. In der Folgezeit kamen viele [[Handwerk]]er in die Stadt, die selbst am Bau der Stadtkirche und weiterer Bauwerke mitwirkten. Zuvor war das erste Neustrelitzer Residenzschloss bereits von Neubürgern errichtet worden.

Noch um die Mitte des 18.&nbsp;Jahrhunderts gab man sich unentschlossen, ob Neustrelitz nur ein Stadtteil von Strelitz werden sollte oder eine eigene Stadt. Auf die Ursprungsidee eines neuen Stadtteils deutet hin, dass für Neustrelitz die sonst im Stadtgründungsakt übliche Übertragung von kommunalen Selbstbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechten an die neugegründete Stadt unterblieben war (bekannt als [[Stadtrecht]]). Damit blieb Neustrelitz auch weiterhin Teil des fürstlichen Grundbesitzes – des [[Verwaltungsgeschichte Mecklenburgs#Domanium|Domaniums]]. Es gab keine gewählten Volksvertreter, und die Bürger hatten auch sonst zunächst kaum Mitspracherechte. Folge davon war auch, dass Neustrelitz im politischen System des mecklenburgischen Staates bis zum Ende der Monarchie 1918 bedeutungslos blieb, während die benachbarte Mutterstadt Strelitz, die nahe gelegene Vorderstadt [[Neubrandenburg]] und alle anderen Landstädte des Strelitzschen Landesteils landtagsfähig waren und damit zumindest [[de jure/de facto|de jure]] an politischen Entscheidungen mitwirken konnten.

Der baufreudige Landesherr [[Adolf Friedrich IV. (Mecklenburg)|Herzog Adolf Friedrich IV.]] („Dörchläuchting“) ließ Neubrandenburg mit dem Baubeginn des [[Palais Neubrandenburg|Palais am Markt]] und dem Bau des [[Belvedere (Neubrandenburg)|Belvedere]] ab 1775 zur Sommer- und Nebenresidenz der Herzöge von [[Mecklenburg-Strelitz]] ausbauen. Unter der Regierung der Großherzöge [[Georg (Mecklenburg)|Georg]] (1816–1860) und [[Friedrich Wilhelm II. (Mecklenburg)|Friedrich Wilhelm II.]] (1860–1904) wurde das Stadtbild von Neustrelitz durch Hofbaumeister [[Friedrich Wilhelm Buttel]] zwischen 1821 und 1869 durch die Errichtung markanter Bauwerke in eigenständiger, anmutiger Formensprache geprägt, die sowohl Stilelemente des [[Klassizismus]] als auch der [[Neugotik|Neogotik]] aufweisen.

[[Datei:Palais Parkstrasse 9 Neustrelitz 3 2014 001.JPG|mini|[[Adolf Friedrich VI. (Mecklenburg)#Großherzogliches Parkhaus|Parkhaus]] – Palais des letzten Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, [[Adolf Friedrich VI. (Mecklenburg)|Adolf Friedrich&nbsp;VI.]]]]
Von 1913 bis 1916 entstand das [[Großherzogliches Parkhaus|Großherzogliche Parkhaus]] im neoklassizistischen Stil als privates Wohnhaus der Herzogsfamilie.
Es wurde vom letzten [[Herzog zu Mecklenburg|Großherzog]] des Landes [[Mecklenburg-Strelitz]], [[Adolf Friedrich VI. (Mecklenburg)|Adolf Friedrich VI.]], als neue Residenz in Auftrag gegeben und von 1915 bis zu seinem Tod 1918 von ihm bewohnt.<ref>[https://cdn.netletter.at/bbl-mv/media/download/2020.03.09/1583759134167249.pdf Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern (2020): Exposé Ehemaliges Großherzogliches Palais in Neustrelitz. (Abgerufen am 23. Oktober 2021)], S. 2, 7.</ref><ref name="nk-96-2">Nordkurier (14. Dezember 1996): Strelitzer Landesherr bewohnt sein neues Haus nur vier Jahre.</ref>

Nach dem Ende der Monarchie war Neustrelitz von 1919 bis 1933 Landeshauptstadt des gleichnamigen [[Mecklenburg-Strelitz#Freistaat Mecklenburg-Strelitz (1918–1933)|Freistaates Mecklenburg-Strelitz]]. Nach Eingemeindung der Stadt [[Strelitz-Alt|Strelitz]] (1931) war Neustrelitz bis 1946 [[kreisfreie Stadt]].<ref>[http://www.neustrelitz.de/stadtgeschichte-1246-4-243-379-383.html ''Aus der Geschichte von Strelitz und Neustrelitz''] In: Internetpräsentation der Stadt Neustrelitz. (21. Februar 2012).</ref>
<div style="clear:left;"></div>

=== Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) ===
Am 30.&nbsp;Januar 1933 begann mit der [[Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler]] die [[Zeit des Nationalsozialismus]], im Folgenden kurz als ''NS-Zeit'' bezeichnet.

Am 1. Januar 1934 wurden die nur eineinhalb Jahrzehnte selbstständigen Länder [[Mecklenburg-Strelitz]] und [[Mecklenburg-Schwerin]] zum [[Mecklenburg|Land Mecklenburg]] wiedervereinigt. Mit der Vereinigung verlor Neustrelitz die Funktion einer Landeshauptstadt. Die Aufgaben ehemaliger Landesbehörden wurden 1934 nach Schwerin verlagert und das Hauptarchiv des früheren Landes Mecklenburg-Strelitz dorthin überführt; bis heute bildet es im [[Landeshauptarchiv Schwerin]] einen eigenen Bestand. Die Kultureinrichtungen – das erst in den 1920er Jahren im Neustrelitzer Schloss eingerichtete [[Mecklenburg-Strelitzsches Landesmuseum]] und die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende [[Mecklenburg-Strelitzsche Landesbücherei]] – gerieten immer mehr ins Abseits.

Im Jahre 1934 öffnete im ehem. Residenzschloss mecklenburgischer Fürsten die „SA-Stammschule für Geländesport“. Diese wurde 1935 in eine „Führerschule des Berliner-Institutes für Leibungsübungen“ der damaligen „[[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]]“ umgewandelt. Von 1934 bis 1936 war die „[[Führerschule Neustrelitz]]“ eine zentrale Prüfungs- und Fortbildungsstätte für Sportlehrerinnen, Sportlehrer und Funktionäre im System der ''„nationalsozialistischen Leibeserziehung“''.<ref>Bernhard Sinn: „Die Funktion der Leibeserziehung im Nationalsozialismus“ (Bachelorarbeit von 2014, Leseprobe unter: https://www.grin.com/document/538709)</ref> Die Zielsetzung dieser Bildungseinrichtung wurde im Handbuch über den Preußischen Staat verdeutlicht: „Dem Berliner Hochschulinstitut ist die Führerschule in Neustrelitz unterstellt. Sie dient der Veranstaltung von zentralen Lehrgängen zur Einführung der Lehrer, Schulleiter und Schulaufsichtsbeamten in Sonderaufgaben der körperlichen Erziehung“ (Handbuch über den Preußischen Staat, 1938, S. 103).<ref>{{Internetquelle |autor=Katrin Bosch |url=https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=847875 |titel=Die Bedeutung und Funktion der Führerschule Neustrelitz im System der nationalsozialistischen Leibeserziehung |titelerg=Online-Monographie |werk=Dissertation 2008 |hrsg=[[Universität Duisburg]] |seiten=248 |abruf=2023-05-07}}</ref> Das ''„Konzept der nationalsozialistischen Leibeserziehung“''<ref>Bernhard Sinn: „Die Funktion der Leibeserziehung im Nationalsozialismus“. Bachelorarbeit an der [[Technische Universität Darmstadt]] (Institut für Sportwissenschaft) von 2014 ([https://www.grin.com/document/538709 Leseprobe])</ref>, das während der NS-Zeit dort umgesetzt werden sollte, prägte der Sportfunktionär und -wissenschaftler [[Carl Krümmel]]. Mit dem [[Zweiter Weltkrieg|Beginn des Zweiten Weltkrieges]] 1939 erfolgte an der „Führerschule Neustrelitz“ nur noch die Ausbildung von Sportlehrerinnen. Sowohl die Schule als auch das im Krieg eingerichtete [[Lazarett]] nutzten Räume im neuen Teil des Schlosses; im alten Schlossteil wurden 38 Räume weiterhin vom Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum für Ausstellungszwecke genutzt. Noch vor Kriegsende zerstörte ein Großbrand das [[Schloss Neustrelitz|Neustrelitzer Schloss]].<ref>{{Internetquelle |autor=Katrin Bosch |url=https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=847875 |titel=Die Bedeutung und Funktion der Führerschule Neustrelitz im System der nationalsozialistischen Leibeserziehung |titelerg=Online-Monographie → Abschnitt: „Abstract“ |werk=Dissertation 2008 |hrsg=[[Universität Duisburg]] |abruf=2023-05-07}}</ref><ref name="Foelsch_Residenzschloss_449ff">{{Literatur |Autor=Thorsten Foelesch |Titel=Das Residenzschloß zu Neustrelitz: Ein verschwundenes Schloß in Mecklenburg |Auflage= |Verlag=[[Foelsch & Fanselow Verlag]] |Ort=[[Groß Gottschow]] |Datum=2016 |ISBN=978-3-9816377-1-7 |Seiten=449 ff.}}</ref><ref name="führerschule_belegungsplan">Siehe den Belegungsplan bei Katrin Bosch: ''Die Bedeutung und Funktion der Führerschule Neustrelitz im System der nationalsozialistischen Leibeserziehung.'' Diss. Essen 2008 ([https://d-nb.info/990554287/34 Volltext]), S. 453</ref>

Seit 1935 war Neustrelitz wieder Garnisonsstadt für das ehemalige [[Infanterieregiment]] [[Dallgow-Döberitz|Döberitz]] (später ''Infanterieregiment 48''). Dafür wurden neue Kasernen am Ende der Penzliner Straße sowie ein neues Offizierskasino (später ''Haus der Werktätigen'') im Gelände der ''Schlosskoppel'' errichtet.

Die [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennungen]] in Neustrelitz fanden 1933 auf dem heutigen ''Buttelplatz'' statt.

Die [[Landesirrenanstalt Domjüch|Heil- und Pflegeanstalt Domjüch]] war während der Zeit des Nationalsozialismus in die [[NS-Krankenmorde]] involviert.<ref name="uni-rostock_Euthanasie">Kathleen Haak, Ekkehard Kumbier, Sabine C. Herpertz: ''Erinnern – Betrauern – Wachrütteln, Zum Gedenken an die Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“ in der Zeit des Nationalsozialismus.'' ([http://www.kpp.med.uni-rostock.de/docs/erinnern/Mahnmal20090118.pdf PDF]) In Website: [http://www.kpp.med.uni-rostock.de/?pg=history&pt=1 Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Rostock] → [http://www.kpp.med.uni-rostock.de/?pg=history&pt=1 Zur Geschichte Gehlsheims und der KPP].</ref><ref name="lichtblick_Eutanasiie">Ernst Klee: ''„Euthanasie“ in Mecklenburg und Pommern, „Betroffene Familien mußten alleine mit dem Schmerz fertig werden“, Die Heil- und Pflegeanstalt Gehlsheim im Dritten Reich''. ({{Webarchiv |url=http://www.lichtblick99.de/do-eutha.pdf |text=PDF |wayback=20131219005046}})</ref> Für die Opfer der [[Aktion T4]] gibt es kein Erinnerungszeichen.

Nichts in der Stadt erinnert mehr an die Lager für [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] und [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangene]] im Zweiten Weltkrieg. In [[Fürstensee (Neustrelitz)|Fürstensee]], heute ein Stadtteil von Neustrelitz, befand sich eine ''Lufthauptmunitionsanstalt'', in der einheimische Arbeiterinnen beschäftigt waren, und Häftlinge des [[KZ Ravensbrück]] arbeiten mussten.

[[Datei:Gedächnisstätte Altstrelitzer Synagoge.JPG|mini|Gedächtnisstätte für die Altstrelitzer Juden, zur Erinnerung an die [[Synagoge (Strelitz Alt)|Synagoge]] und die nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] deportierten Juden des Neustrelitzer Stadtteils]]

Mit der [[Machtergreifung]] der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] begann im [[NS-Staat]] die [[Holocaust#Judenverfolgung im Deutschen Reich 1933–1939|Verfolgung der Juden]] –&nbsp;in Alt- und Neustrelitz lebten zu dieser Zeit noch 50 Angehörige des [[Judentum]]s.<ref name="Sanders_Witzke" group="A">Harald Witzke: ''Daniel Sanders war der berühmteste Schüler.'' [[Nordkurier#Geschichte|Freie Erde]], Neustrelitz, 08/1988. ''Anmerkung'': Das Material zur Geschichte der [[Strelitz-Alt#Jüdische Gemeinde|Strelitzer Juden]] erarbeitete der wissenschaftliche Mitarbeiter des [[Karbe-Wagner-Archiv]]s Harald Witzke aus Anlass des 50-jährigen Gedenktages an die [[Novemberpogrome 1938]]. Aus redaktionellen Gründen erschien in der Zeitung nur eine gekürzte Fassung. Die vollständige Fassung ist im Karbe-Wagner-Archiv einzusehen (laut Mitteilung der Redaktion am Anfang des Artikels).</ref> Schon bald hingen an mehreren Geschäften in Altstrelitz Schilder mit der Aufschrift ''„Juden haben keinen Zutritt“'' oder ''„Deutsche kauft nicht beim Juden“''.<ref name="Augenzeugin">''Sprachlos vor Entsetzen dem Feuer zugesehen, Augenzeugen des Synagogen-Brandes erinnern sich.'' In: ''Nordkurier'', unter Bezug auf die Niederschrift der Zeitzeugin Ursula Kreienbring aus Strelitz-Alt.</ref> An den Wochenenden marschierten Marschkolonnen der [[Sturmabteilung|SA]] durch den Stadtteil und riefen wiederholt im Sprechchor ''„Deutschland erwache, Juden raus“''.<ref name="Augenzeugin" /> Der [[Geschichte des Antisemitismus bis 1945|Antisemitismus]] in Neustrelitz wie auch in ganz Deutschland nahm für die Juden existenzbedrohliche Formen an. Die Juden –&nbsp;wer im ''Deutschen Reich'' ab 1935 als „Jude“ galt, definierte die [[Reichsbürgergesetz#Erste Verordnung vom 14. November 1935|Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz]]&nbsp;– waren nach Inkrafttreten der [[Nürnberger Gesetze]] (1935) zunehmender [[Diskriminierung]] und nationalsozialistischem [[Terror]] ausgesetzt. In den Frühstunden des 10. November 1938 – während der von den Nationalsozialisten organisierten [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]]<ref name="Schoenberner_Fernschreiben">Gerhard Schoenberner: ''Der gelbe Fleck, Die Judenverfolgung in Europa 1933–1945.'' Textabdruck: Die „Reichskristallnacht“, geheimes Fernschreiben Nr. 234 404 der Berliner [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]]–Zentrale: „An alle Stapo-Stellen und Stapo-Leitstellen, An Leiter oder Stellvertreter“ (Berlin, 9. November 1935, 23.55 Uhr), 1998, ISBN 3-442-72248-9, S. 21.</ref>&nbsp;– wurde die [[Synagoge (Strelitz Alt)|Altstrelitzer Synagoge]] der [[Strelitz-Alt#Jüdische Gemeinde|Jüdischen Gemeinde]] in Brand gesetzt.<ref name="Giese_Synagoge" /><ref name="Witzke">Harald Witzke: ''Die Synagoge zu Strelitz'' In: ''Mecklenburg-Strelitzer Kalender 1999 – Ein Jahrbuch'', Hrsg.: Freundeskreis des [[Karbe-Wagner-Archiv]]s e.&nbsp;V. Neustrelitz, 1998.</ref> Der Zeitzeuge und Heimatforscher Klaus Giese berichtete über die Hintergründe:

{{Zitat
|Text=Allmählich sickerte die Wahrheit über die Brandstiftung durch. Danach waren drei jugendliche NS-Fanatiker von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Leitung Neustrelitz angefeuert worden, in ihrem Heimatort Strelitz mit Unterstützung der SA ein Exempel der ‚Volksempörung‘ zu statuieren.
|ref=<ref name="Giese_Synagoge">Klaus Giese: ''Mit der Synagoge verbrannte eine ganze Kultur.'' In: ''Nordkurier, Strelitz vor dem 650-jährigen Jubiläum.'' 44.</ref>}}

Am Vormittag, aber auch noch am nächsten Tag, wurden auf Veranlassung der [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] von der Neustrelitzer Polizei elf jüdische Frauen und acht Männer verhaftet, in das [[Altstrelitzer Gefängnis]] gebracht und vorübergehend in „[[Schutzhaft]]“ genommen.<ref name="Schoenberner_Fernschreiben" /><ref name="Wieking_Juden">Anett Wieking: ''Fast 30 Strelitzer Juden wurden verhaftet, Vor 60 Jahren wurden etwa 200 Mecklenburger in die Landesanstalt gebracht''. In: ''Nordkurier'', 1998. unter Bezug auf Unterlagen des {{Webarchiv |url=http://jgmv.de/Projekte/wanderausstellung/Wanderausstellung.htm |text=Vereins für Jüdische Geschichte und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern |wayback=20131019122637}}</ref><ref>[https://www.ns-archiv.de/verfolgung/pogrom/heydrich.php Fernschreiben] von [[Reinhard Heydrich]] zur Reichspogromnacht („Reichskristallnacht“) v. 10. November 1938 In: [http://www.ns-archiv.de/index.php NS-Archiv, Dokumente zum Nationalsozialismus] (19. März 2012)</ref> Daraufhin setzte eine Auswanderungswelle ein. Mit dem 15. Oktober 1941 begann die systematische [[Deportation]] deutscher Juden in den Osten.<ref>Wolf Gruner:'' Von der Kollektivausweisung zur Deportation.'', S. 57.</ref> Nur wer in [[Mischehe (Nationalsozialismus)|„Mischehe“]] lebte, blieb vorerst verschont.<ref>Wolfgang Benz (Hrsg.): ''Dimension des Völkermords.'' dtv München 1996, ISBN 3-486-54631-7, S. 52</ref> Ab 23. Oktober 1941 war allen Juden die [[Auswanderung]] aus Deutschland verwehrt.<ref>Grund war der Erlass [[Heinrich Himmler]]s vom 18. Oktober 1941, s. Gottwaldt/Schulle: ''Die Judendeportationen …,'' S. 61 f.</ref> Am 12. November 1942 wurden die letzten 20 bis 24 jüdischen Einwohner –&nbsp;darunter auch Großstadtflüchtlinge&nbsp;– von Sammelpunkten in Alt- und Neustrelitz abgeholt und mit einem Eisenbahntransport in das [[Ghetto Theresienstadt|KZ Theresienstadt]] gebracht.<ref name="Giese_Sprengung">Klaus Giese: ''Sprengung setzte den Schlußpunkt.'' In: ''Nordkurier, Strelitz vor dem 650jährigen Jubiläum (46)''.</ref> Hier und nach weiterer Deportation starben 86 % (36.848 Tote) der deportierten Deutschen.<ref>[[Miroslav Kárný]]: {{Webarchiv |url=http://www.terezinstudies.cz/deu/ITI/publ/TSD/TSD94de/Karny_germ |text=Deutsche Juden In Theresienstadt |wayback=20090713020721}}, In: ''Theresienstädter Studien und Dokumente.'' Hrsg. Sefer – Terezín Initiative Institute, Prag 1994. (s. Textauszug: [[Ghetto Theresienstadt#Theresienstadt und die „Endlösung der Judenfrage“|Theresienstadt und die „Endlösung der Judenfrage“]])</ref> Die Ruine der ''Altstrelitzer Synagoge'' wurde abgerissen.<ref name="Witzke" /> Nur der [[Jüdischer Friedhof (Strelitz Alt)|Jüdische Friedhof]] blieb erhalten. Der Schriftsteller [[Helmut Sakowski]] äußerte in einem Zeitungsartikel:

{{Zitat
|Text=In ganz Mecklenburg haben kaum mehr als 5 Juden den [[Holocaust]] überlebt. Sie sind nicht imstande alle Friedhöfe zu pflegen.
|ref=<ref>[[Helmut Sakowski]]: ''Neustrelitz und die Endlösung der Judenfrage.'' Zeitungsartikel.</ref>}}

Am 29. April 1945 besetzte die [[Rote Armee]] Neustrelitz. Durch Brandstiftung wurden in der Nacht 29./30. April 1945 das [[Schloss Neustrelitz]] teilweise, das Theater, ein Pavillon auf dem Schlossplatz, das Alte Palais und das Kollegiengebäude ganz zerstört. Im Stadtteil [[Strelitz-Alt]] wurde die Bausubstanz durch Kampfhandlungen und Brandstiftung zu etwa 85 % zerstört. Der alte Stadtkern der früheren Stadt Strelitz wurde ein Opfer der Flammen. Mit Inkrafttreten der [[Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht|bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht]] am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.

=== Sowjetische Besatzung (1945–1949) ===
Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde [[Deutschland 1945 bis 1949|Deutschland]] 1945 von den [[Alliierte#Hauptallierte II.WK|Alliierten]] in [[Besatzungszone]]n aufgeteilt; [[Mecklenburg#Nach 1945|Mecklenburg]] gehörte von 1945 bis 1949 zur [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] (SBZ), die von der [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|Sowjetischen Militäradministration in Deutschland]] (SMAD) regiert wurde. Die SMAD etablierte zunächst handlungsfähige Gemeindeverwaltungen. Strelitz wurde so in den Jahren von 1945 bis 1946 für wenige Monate nochmals selbstständige Stadt.

Am 1. April 1946 verlor Neustrelitz seine Kreisfreiheit und wurde Kreisstadt des neuen [[Kreis Neustrelitz |Landkreises Neustrelitz]].<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Blöß |Titel=Kommunale Strukturen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Umwälzungen |Verlag=BWV Berliner Wissenschaftsverlag |Ort=Berlin |Datum=2018 |ISBN=9783830537519 |Kapitel=Kap. 2.4 Der Umgang mit den überkommenen Kreisstrukturen in den anderen Territorien |Seiten=237 |Online=https://books.google.de/books?id=TrNcDwAAQBAJ&newbks=1&newbks_redir=0&lpg=PA237&dq=%221946%22%20%22Kreis%20Stargard%22%20%22Neustrelitz%22%20%22Neubrandenburg%22&hl=de&pg=PA237#v=onepage&q&f=false }}</ref>

Das vom sowjetischen [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] genutzte [[Altstrelitzer Gefängnis]] kam am 7. August 1947 wieder in (quasi) deutsche Hände und war bis zur Schließung 2001 [[Justizvollzugsanstalt]] (JVA).<ref name="Gefängnis">''[http://www.justiz-in-mv.de/jantz/Jugendanstalt/Chronik/ Chronik der JA Neustrelitz].'' In: [http://www.justiz-in-mv.de/jantz/ Offizielle Website der JA Neustrelitz] (30. März 2011).</ref>

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Truppen der [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland]] (GSSD) dauerhaft stationiert – insgesamt sollen es in Neustrelitz ca. 25.000 Personen gewesen sein. Neustrelitz war damit [[Garnison|Standort]] der ''16. Panzerdivision'' und Strelitz-Alt Standort des ''66. Garde Fla Raketenregiments''.

Nach der ergebnislosen [[Berliner Außenministerkonferenz]] (1954) über die [[Deutsche Frage]] erfolgte durch die Sowjetunion die ausdrückliche Anerkennung der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] als [[Souveränität|souveräner]] [[Staat]]. Vertraglich wurde dies am 20. September 1955 geregelt. Die sowjetischen Truppen wurden aber nicht abgezogen, sondern verblieben als „Schutztruppen“ auf dem [[Staatsgebiet]] der DDR.<ref>Siehe: ''Deutsche Demokratische Republik'' In: ''Lexikon der Deutschen Geschichte.'' Hrsg. Christian Zentner, Renningen 2005, S. 44.</ref>

Erst im [[Zwei-plus-Vier-Vertrag]] wurde am 12. September 1990 zwischen den beiden deutschen Staaten und den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges der Abzug der GSSD bis spätestens 1994 vereinbart. Im Jahre 1993 erfolgte der Abzug der sowjetischen Truppen aus Neustrelitz.

{{Externes Bild |url=https://www.flickr.com/photos/147936473@N02/30491388394/ |text=[[#Marktplatz|Marktplatz]] mit dem ''Sowjetischen Ehrenmal''<br>©️ [https://flickr.com/photos/147936473@N02 Herbert Wiele] ([[flickr]])}}
In der Mitte des [[#Marktplatz|Neustrelitzer Marktplatzes]] erinnerte bis 1995 das weithin sichtbare, von einem Soldatenstandbild gekrönte ''Sowjetische Ehrenmal'' an die im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gefallenen Sowjetsoldaten. Die Demontage erfolgte am 22. Mai 1995, nach Abzug der sowjetischen Truppen aus Neustrelitz (1993). Das knapp 3,5 Meter hohe und rund fünf Tonnen schwere Soldatenstandbild kam zunächst in das Depot des städtischen Bauhofes in Neustrelitz-Kiefernheide; die umgebenden Soldatengräber wurden in den 1852 angelegten ''Englischen Garten'' – einen irrtümlich auch als „Prinzengarten“<ref>[[Annalise Wagner]]: [https://www.carolinum.de/wp-content/uploads/088_winter8283.pdf ''Beiträge zur Chronik der Stadt Neustrelitz (1733–1983).''] (PDF; 23&nbsp;MB) Neustrelitz 1981/83. In: ''Carolinum'' (Zeitschrift) [https://www.carolinum.de/zeitschrift/46-jg-w1982heft-nr-88/ ''46. Jg.- Heft Nr. 88'']. Göttingen 1982/83, Hrsg.: Altschülerschaft des [[Gymnasium Carolinum (Neustrelitz)|Gymnasiums Carolinum]], S. 83 f.</ref> bezeichneten abgegrenzten Bereich des [[Schlosspark Neustrelitz|Neustrelitzer Schlossparks]] – nahe dem Theater umgebettet.<ref>Eb/H. Witzke: ''Großherzog Georg in Stein gehauen, Aus der Geschichte des Neustrelitzer Marktplatzes.'' In: ''Nordkurier.''</ref><ref>''Bildüberschrift: Abbruchfirma rückt Denkmal zu Leibe'' In: ''Sächsische Zeitung''. Bild: ''dpa.'' 50. Jahrgang, Nr. 118, 22. Mai 1995.</ref><ref>Bildüberschrift: ''Einsturz läßt in Neustrelitz Erde beben''. In: ''Nordkurier''. Bild: ''Foto Jung'', Neustrelitz.</ref><ref>André Gross: ''Stadtvertreter nahe dem Theater umgebettet. Schicksal des Sowjetmonuments.'' In: Nordkurier. Bild: ''Foto Jung.''</ref> Das Soldatenstandbild erlebt nun an anderer Stelle eine Renaissance. Es wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne der [[Rote Armee|Roten Armee]] an der [[Domjüchsee|Domjüch]] aufgestellt und dem ''Verein zur Erhaltung der Domjüch – ehemalige Landesirrenanstalt e.&nbsp;V.''<ref>[https://domjuechsee.eu/ Verein zum Erhalt der Domjüch – ehemalige Landesirrenanstalt e.&nbsp;V.] (Homepage des Vereins)</ref> von der Stadt Neustrelitz als Dauerleihgabe überlassen. Der restaurierungsbedürftige Soldat steht nun ohne Sockel, aber auf einem Fundament verankert, auf dem Vereinsgelände.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordkurier.de/neustrelitz/gruenes-licht-fuer-rotarmisten-3038266001.html |titel=Denkmal wird wieder aufgestellt – Grünes Licht für Rotatmisten |werk=Nordkurier-Online |datum=2020-01-30 |abruf=2020-11-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/leben/lib/media.php?id=5939 |titel=Sowjetsoldat hat seinen Platz gefunden |werk=Strelitzer Echo |hrsg=Pressestelle der Stadt Neustrelitz |datum=2020-10-17 |seiten=3 |format=PDF |abruf=2020-11-11}}</ref>

=== DDR-Zeit (1949–1990) ===
{{Externes Bild |url=https://www.flickr.com/photos/luett_matten/52832994414/in/dateposted-family/|text= Blick in die DDR-Zeit <br>[https://flickr.com/photos/190410602@N05 Martin Klein] ([[flickr]])}}

Das [[Schloss Neustrelitz|Neustrelitzer Residenzschloss]] der [[Liste der mecklenburgischen Herrscher#Linie Mecklenburg-Strelitz|Herzöge von Mecklenburg-Strelitz]] war in der Nacht 29./30. April 1945 durch einen Großbrand zerstört worden. Es blieben nur einige Umfassungsmauern übrig, die bis 1950 in mehreren Abschnitten gesprengt und abgetragen wurden. Einige noch vorhandene Keller dienten der Kreisverwaltung als Lager. Das Land Mecklenburg-Vorpommern beabsichtigt, diese einsturzgefährdeten Räume mit Sand zu verfüllen.<ref>[http://www.neustrelitz.de/leben/lib/media.php?id=5026 ''Noch keine Einigung zum Schlossberg.''] Strelitzer Echo 05/2018, 17. März 2018, S. 3.</ref>

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Landshagen und [[Prälank]] nach Neustrelitz eingemeindet. Bis in die 1970er Jahre hinein blieb Neustrelitz Sitz verschiedener Behörden des 1952 gebildeten [[Bezirk Neubrandenburg|Bezirkes Neubrandenburg]]. Von 1952 bis 1990 war Neustrelitz Kreisstadt des [[Kreis Neustrelitz|Kreises Neustrelitz]] im vorgenannten Bezirk. Am 17.&nbsp;Mai 1990 wurde aus dem [[Liste der Kreise der DDR|Kreis]] der [[Landkreis]] Neustrelitz.<ref>Durch ''[[Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR]] (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990'', im [[Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik|''Gesetzblatt der DDR'']] 1990, Teil I Nr. 28 vom 25. Mai 1990, S. 255ff., [https://ddrgbl.mkrst.net/data/DDR-GBl%201990%20I.pdf Digitalisat].</ref>

Mit der [[Großwohnsiedlung]] ''Kiefernheide'' wurden über 2650 Wohnungen zumeist in [[Plattenbau]]weise für rund 7000 Menschen geschaffen. Zudem entstand innerhalb der Stadt in nördlicher Richtung am Rande eines großen ehemaligen Kasernenkomplexes das Wohngebiet ''Dr.-Schwentner-Straße'' mit circa 630 Wohnungen. Seit Herbst 1989 sank die Einwohnerzahl der Stadt um rund 5000 Personen – das sind etwa 25 Prozent der Gesamteinwohnerzahl.

=== Nach der Wiedervereinigung ===
[[Datei:Glambecker Strasse 3.JPG|mini|Viele [[Liste der Baudenkmale in Neustrelitz|Baudenkmale der Stadt]] konnten durch [[Städtebauförderung]] und Engagement der Bürger saniert werden ([[Jugendstil]]fassade [[Glambecker Straße 3 (Neustrelitz)|Glambecker Straße 3]]).]]
[[Datei:Technikum Strelitz Vorderansicht.jpg|mini|Gebäude des ehemaligen [[Technikum Strelitz|Technikums]] in [[Strelitz-Alt]]]]

Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] am 3. Oktober 1990 wurden gemäß {{Art.|1|einigvtr|juris}} [[Einigungsvertrag]] die im [[Ländereinführungsgesetz]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gesetze-im-internet.de/einigvtr/BJNR208890990BJNE025000301.html |titel=Anlage II Kap II A II EinigVtr - Einzelnorm |abruf=2024-02-18}}</ref> vorgesehenen [[Neue Länder#Die fünf neuen Länder|fünf neuen Bundesländer]] gebildet. Neustrelitz kam zum [[Land (Deutschland)|Bundesland]] [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Bis 1994 war Neustrelitz [[Kreisstadt]] des [[Kreis Neustrelitz|Landkreises Neustrelitz]], der 1994 zum [[Landkreis Mecklenburg-Strelitz]] wurde. Seit der [[Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011]] gehört sie zum [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]] mit Sitz in der ehemaligen Bezirkshauptstadt [[Neubrandenburg]].

In der [[#Wirtschaft|Wirtschaftsstruktur von Neustrelitz]] gab es nach 1990 gravierende Veränderungen. Aber auch die [[Infrastruktur]] der Stadt war von Veränderungen betroffen. Einige Schulen, wie z.&nbsp;B. die VII.&nbsp;Oberschule „Jawaharlal Nehru“ und die „Schule der sowjetischen Garnison“, mussten wegen Schülerrückgangs geschlossen werden; die Gebäude wurden später abgerissen.

Im [[Technikum Strelitz|Altstrelitzer Technikum]] –&nbsp;offiziell ''Ingenieurschule für Bauwesen Neustrelitz'' genannt&nbsp;– wurden von 1875 bis 1991 [[Bauingenieurwesen|Bauingenieure]] ausgebildet. In der Folge der [[Hochschule Neubrandenburg|Fachhochschule Neubrandenburg]] angegliedert, erfolgte später von dort die Weiterverlegung zur [[Hochschule Wismar]]. Heute ist das denkmalgeschützte Gebäude Sitz der Stadtwerke Neustrelitz.

Das [[Altstrelitzer Gefängnis]] wurde 2001 in die [[Justizvollzugsanstalt Neustrelitz]] umgewandelt, in der Jugendliche und junge Erwachsene inhaftiert sind.

Seit 1991 werden im Rahmen der [[Städtebauförderung]] große Teile des [[Historischer Stadtkern|historischen Stadtkerns]] der nach dem Bau des [[Schloss Neustrelitz|Glieneker Schlosses]] sternförmig angelegten früheren Residenzstadt saniert. Restauriert wurden auch die [[Orangerie (Neustrelitz)|Orangerie]] und die [[Schlosskirche (Neustrelitz)|Schlosskirche]]. Das Wohnumfeld im Stadtteil Kiefernheide wird seit 1993 verbessert und durch einen [[Stadtumbau]] seit 2000 neu strukturiert. Gänzlich neue Wohnsiedlungen entstanden infolge von staatlich gefördertem Eigenheimbau nach 1990 unter anderem zwischen Schlangenallee und Wesenberger Chaussee (Wohngebiet Kalkhorst), auf den ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen der Woldegker Chaussee und Strelitz-Alt (Wohngebiet Woldegker Chaussee), in Zierke, am Heinrich-Schliemann-Weg und am Sandberg. Zwischen 1991 und 2019 förderten Land, Bund und Stadt die Restaurierung des Stadtzentrums mit insgesamt rund 111 Millionen Euro.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/leben/lib/media.php?id=5765 |titel=Bilanz der Innenstadtsanierung 2019 |werk=Strelitzer Echo – Jahrgang 29, Ausgabe 08 |hrsg=Pressestelle der Stadt Neustrelitz |datum=2020-06-13 |seiten=2 |abruf=2020-09-01}}</ref>

Der Tourismus hat nach 1990 deutlich zugenommen. Der [[#Stadthafen am Zierker See|Neustrelitzer Stadthafen]] bietet –&nbsp;nach dem Umbau des Hafens zum Wasserwanderrastplatz mit Hafenmeisterei&nbsp;– Liegeplätze für Boote, einen Reisemobilstellplatz, eine Anlegestelle für Ausflugsschiffe und gut ausgebaute Gastronomie direkt am Hafen oder in unmittelbarer Nähe am angrenzenden [[Zierker See]]. Auch das Bau- und Kulturerbe der Stadt lockt Besucher, vor allem der [[#Schlosspark|Schlosspark]] und die [[#Kultur, Sehenswürdigkeiten, Freizeit|historische Altstadt]].

Seit 2019 wird gemäß einer Vereinbarung mit dem Land [[Mecklenburg-Vorpommern]] das Schlossbergareal entwickelt.<ref name="nordkurier_25102019">{{Internetquelle |url=https://www.nordkurier.de/neustrelitz/neustrelitzer-bauen-schlossturm-wieder-auf-2537156010.html |titel=Stadtvertretung – Neustrelitzer bauen Schlossturm wieder auf |werk=Nordkurier-Online |datum=2019-10-25 |abruf=2019-11-02 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191028222339/https://www.nordkurier.de/neustrelitz/neustrelitzer-bauen-schlossturm-wieder-auf-2537156010.html |archiv-datum=2019-10-28 |offline=2025-07-19}}</ref><ref name="strelitzer_echo_09112019">{{Internetquelle |url=http://www.neustrelitz.de/leben/lib/media.php?id=5438 |titel=Grünes Licht für Schlossturm |werk=Strelitzer Echo – Ausgabe 22 |hrsg=Pressestelle der Stadt Neustrelitz |datum=2019-11-09 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191110181410/http://www.neustrelitz.de/leben/lib/media.php%3Fid%3D5438 |archiv-datum=2019-11-10 |abruf=2019-11-10 |archiv-bot=2024-03-30 23:53:50 InternetArchiveBot}}</ref>

Vom 11. bis 13. Oktober 2022 verlegte der [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] [[Frank-Walter Steinmeier]] im Rahmen seines Programms „Ortszeit“ seinen Amtssitz für drei Tage nach Neustrelitz. Am 13. Oktober 2022 wurde dabei auf dem Marktplatz der slowenische [[Staatspräsident (Slowenien)|Staatspräsident]] [[Borut Pahor]] mit militärischen Ehren empfangen.<ref>[https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/DE/Frank-Walter-Steinmeier/2022/10/221011-13-Ortszeit-Neustrelitz.html?nn=17501498], Bericht auf der Web-Seite des Bundespräsidenten</ref>

=== Randnotizen zur Stadtgeschichte ===
Im Jahre 1787 fand in Neustrelitz die erste [[Volkszählung]] statt: In 317 Häusern wohnten damals 2873 Menschen. Im Jahre 1732 wurde die erste Windmühle auf dem Sandberg und 1746 eine Windmühle „vor dem Zierker Tor“ gebaut. Im Jahre 1792 folgten zwei weitere auf dem Mühlenberg in Höhe der heutigen Mühlenstraße.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Annalise Wagner]] |url=https://www.carolinum.de/zeitschrift/25-jg-s1962heft-nr-35/ |titel=ln alten Neustrelitzer Zeitungen geblättert |werk=[[Carolinum (Zeitschrift)|Das Carolinum]] - Blätter für Kultur und Heimat 25. Jg. (1962), Nr. 35 |hrsg=[https://www.carolinum.de/ carolinum.de] |abruf=2024-01-15}}</ref>

== Bevölkerung ==
{| class="toptextcells" style="text-align:center"
|
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
|-
|-
|1875 || 8.525
! colspan="2" | Basisdaten
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Mecklenburg-Vorpommern]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Mecklenburg-Strelitz|Mecklenburg-Strelitz]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|53_22_N_13_4_E_type:city(22578)_region:DE-MV|53°&nbsp;22'&nbsp;N, 13°&nbsp;4'&nbsp;O}}
|- style="background: #ffffff;"
| [[Höhe]]: || 74 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Fläche]]: || 138,06 [[Quadratkilometer|km²]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Einwohner]]: || 22.453 ''<small>(31. Dezember 2004)</small>''
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 163 Einwohner/km²
|- style="background: #ffffff;"
| [[Postleitzahl]]: || 17235
|- style="background: #ffffff;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 03981
|- style="background: #ffffff;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || MST
|- style="background: #ffffff;"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 13 0 55 050
|- style="background: #ffffff;"
| Adresse der Stadtverwaltung: || Markt 1<br />17235 Neustrelitz
|- style="background: #ffffff;"
| [[Website]]: || [http://www.neustrelitz.de/ www.neustrelitz.de]
|- style="background: #ffffff;"
| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:stadtinformation@neustrelitz.de stadtinformation@neustrelitz.de]</small>
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bürgermeister]]: || Andreas Grund
|-
|-
|1880 || 9.407
! colspan="2" | Lage der Kreisstadt Neustrelitz im Landkreis Mecklenburg-Strelitz
|-
|- style="background: #ffffff;"
|1890 || 9.481
| align="center" colspan="2" | [[Bild:Neustrelitz_in_MST.png|300px]]
|-
|1925 || 12.260
|-
|1933 || 19.226
|-
|1939 || 23.807
|-
|1950 || 26.780
|-
|1971 || 27.806
|-
|1981 || 27.047
|}
|
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
|-
|1990 || 26.586
|-
|1995 || 24.471
|-
|2000 || 23.333
|-
|2005 || 22.271
|-
|2010 || 21.207
|-
|2015 || 20.504
|-
|2020 || 20.151
|}
|
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
|-
|2021 || 20.103
|-
|2022 || 20.340
|-
|2023 || 20.385
|}
|}
|}
<small>ab 1990: Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres<ref>[https://www.laiv-mv.de/Statistik/Ver%C3%B6ffentlichungen/Statistische-Berichte/A Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden]</ref></small>


== Politik ==
'''Neustrelitz''' ist die [[Kreisstadt]] des Landkreises [[Landkreis Mecklenburg-Strelitz|Mecklenburg-Strelitz]] in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).
=== Stadtvertretung ===
Die [[Gemeinderat (Deutschland)|Stadtvertretung]] von Neustrelitz besteht aus 29 Mitgliedern. Die [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 60,2 % zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://www.neustrelitz.de/lib/wcms/ajax/downloadMediaFile.php?project=210&file=9195&attach=true Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024]</ref>


{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"
==Geografie==
|-
Die Stadt inmitten der wald- und wasserreichen [[Mecklenburgische Seenplatte|Mecklenburgischen Seenplatte]] liegt am [[Zierker See]], der über den [[Kammerkanal]] und den [[Woblitzer See]] mit der [[Obere Havel-Wasserstraße|Oberen Havel-Wasserstraße]] verbunden ist. Innerhalb oder nahe der Stadt liegen mehrere kleine Seen (''Glambecker See, [[Zierker See]], Langer See, Krebssee und Domjüchsee'').
! Partei / Wählergruppe || Stimmenanteil<br />2019<ref>[https://robert-behrendt.de/neustrelitz/ergebnisse-der-kommunalwahl-neustrelitz-2019/ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019]</ref> || Sitze<br />2019 || || Stimmenanteil<br />2024 || Sitze<br />2024
|-
| style="text-align:left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 23,1 % || 7 || || 28,3 % || 8
|-
| style="text-align:left" | [[Alternative für Deutschland|AfD]] || 14,6 % || 4 || || 25,2 % || 7
|-
| style="text-align:left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 21,8 % || 7 || || 17,9 % || 5
|-
| style="text-align:left" | Parteiunabhängige Liste Strelitzer Bürgerinnen und Bürger (PuLS) || {{0}}4,4 % || 1 || || {{0}}8,4 % || 3
|-
| style="text-align:left" | [[Die Linke]] || 16,2 % || 5 || || {{0}}8,3 % || 3
|-
| style="text-align:left" | [[Bündnis 90/Die Grünen]] || {{0}}9,8 % || 3 || || {{0}}4,8 % || 1
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerberin Daniela Preuß || – || – || || {{0}}2,3 % || 1
|-
| style="text-align:left" | [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || {{0}}7,9 % || 2 || || {{0}}2,1 % || 1
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Guido Dörband || – || – || || {{0}}1,0 % || –
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Robert Behrendt || – || – || || {{0}}1,0 % || –
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Norbert Böhs || {{0}}0,8 % || – || || {{0}}0,6 % || –
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Nico Kosche || {{0}}0,8 % || – || || – || –
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Dirk Pagelow || {{0}}0,5 % || – || || – || –
|-
| style="text-align:left"| '''Insgesamt''' || '''100 %''' || '''29''' || || '''100 %''' || '''29'''
|}


=== Bürgermeister ===
Zu Neustrelitz gehören die Ortsteile Drewin, Fürstensee (am 22. April [[1992]] eingemeindet), Groß Trebbow, Klein Trebbow (am 22. April 1992 eingemeindet), Langhagen, Obs, Rudow, Strelitz Alt, Tannenhof und Zierke.
Neustrelitz hatte, wie viele andere mecklenburgische Städte, in der Frühzeit zeitgleich mehrere Bürgermeister, die jedoch wegen der bis zum Ende der Monarchie (1918) fehlenden Kommunalautonomie der Stadt (groß-)herzogliche Beamte und von den Landesherrn berufen waren. Zwischen 1933 und 1946 war die Amtsbezeichnung des Stadtoberhaupts ''Oberbürgermeister'', gewöhnlich wurden dessen Stellvertreter dann als ''Bürgermeister'' bezeichnet.
* vor 1756 Detloff Barnekow
* 1757–1798 Heinrich Friedrich Strübing
* 1759–1782 Johann Christoph Eggers
* um 1780 [[Johann Christian Wilhelm Verpoorten]]
* um 1794 Franz Bartholdi
* um 1805 Johann Friedrich Theodor Rahne
* 1812–1837 Johann Steinfeld
* 1837–1881 Eduard Fischer
* 1881–1891 Hermann Buttel
* 1892–1919 Ewald Wohlfahrt
* 1920–1933 [[Otto Heipertz]]
* 1933{{0}}{{0}}{{0}}{{0}}{{0}} Lüder (kommissarisch)
* 1933{{0}}{{0}}{{0}}{{0}}{{0}} [[Ernst Retzlaff]] (kommissarisch)
* 1933–1945 [[Fritz Heyden]], ''Oberbürgermeister''
* 1945{{0}}{{0}}{{0}}{{0}}{{0}} Paul Bruse, ''Oberbürgermeister'' (?)
* 1945{{0}}{{0}}{{0}}{{0}}{{0}} [[Alexander Graf Stenbock-Fermor]], ''Oberbürgermeister'' (?)
* 1945–1946 Rudolf Büttner, ''Oberbürgermeister''
* 1946–1949 Adolf Wagner
* 1950–1951 Fritz Dobath
* 1951–1952 Heinz Michael
* 1952–1954 Charlotte Hellwig
* 1955–1956 Marianne Hahn
* 1956–1957 Fritz Grduzak
* 1957–1960 Hermann Wichmann
* 1960–1967 Dieter Reinhardt
* 1967–1969 Peter Lössmann
* 1969–1978 Edith Böttcher
* 1978–1990 Dieter Franke
* 1990–1994 Georg Huschke
* 1994–2003 Rainer Günther
* 2003–{{0}}{{0}}{{0}}{{0}} [[Andreas Grund]]


Im Jahr 2003 wurde Andreas Grund (parteilos) für eine Amtszeit von neun Jahren zum Bürgermeister gewählt. 2012 wurde er mit 67,1 Prozent der gültigen Stimmen<ref>[https://www.neustrelitz.de/leben/lib/media.php?id=2303 ''Bürgermeister Andreas Grund wiedergewählt.''] In: ''Strelitzer Echo'', 5. Mai 2012, S. 3.</ref>, in der Stichwahl am 2. Mai 2021 mit 54,3 % in seinem Amt bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Butzki, Gemeindewahlleiter |url=https://login.insecia.com/api/v1/cms/media-manager/project/210/directory/0/file/7469/raw |titel=Öffentliche Bekanntmachung der Residenzstadt Neustrelitz zum endgültigen Ergebnis der Bürgermeisterwahl |hrsg=Stadt Neustrelitz |datum=2021-05-05 |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Seine Amtszeit beträgt seitdem sieben Jahre.<ref>{{Internetquelle |url=https://login.insecia.com/api/cms/media-manager/project/210/directory/44/file/1971/raw/Hauptsatzung.pdf |titel=Hauptsatzung der Residenzstadt Neustrelitz |titelerg=§ 8 |werk=login.insecia.com |abruf=2024-09-09}}</ref>
==Geschichte==
Die Stadt wurde 1733 gegründet als Residenz des (Teil-)Herzogtums [[Mecklenburg-Strelitz]] und war zunächst als Ortsteil der nur wenig südlich gelegenen altmecklenburgischen Landstadt [[Strelitz (Alt)|Strelitz]] gedacht, ab der Jahrhundertmitte entwickelte sie sich jedoch zur eingeschränkt selbständigen Residenzstadt. Sie blieb als Kommune im politischen System des alten Mecklenburg bis zum Ende der Monarchie [[1918]] bedeutungslos. Nach Eingemeindung von [[Strelitz (Alt)|Strelitz [Alt]]] [[1931]] war sie kurzzeitig kreisfrei; am [[29. April]] [[1945]] zog die [[Sowjetarmee]] in Neustrelitz ein und blieb bis zum Abzug der sowjetischen Truppen Garnison. Bei Kriegsende [[1945]] brannten sie das [[Schloss Neustrelitz|Residenzschloss]], das Theater, ein Pavillon, das alte Palais und das Kollegiengebäude unter ungeklärten Umständen ab.


=== Wappen ===
[[Bild:Schloss_Neustrelitz-v-Modell.jpg|thumb|left|200px|Modell des Residenzschlosses Neustrelitz (Stadtseite)]]
[[Datei:DEU Neustrelitz 1794 COA.svg|mini|hochkant=0.8|Neustrelitzer Wappen]]
[[Bild:Schloss_Neustrelitz-h-Modell.jpg|thumb|left|210px|Modell des Residenzschlosses Neustrelitz (Parkseite)]]
{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild =
|Größe =
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Neustrelitz
|Blasonierung = Gespalten; vorn in Rot ein aus einer silbernen Wolke am Spalt hervorgehender silberner rechter Frauenarm, bekleidet mit einem Puffärmel nebst Schleife, zwischen Daumen und Zeigefingerin einen diamantenbesetzten goldenen Ring haltend; hinten in Gold ein hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und mit silbernen Hörnern.
|Zusatz = Das Wappen wurde nach 1990 neu gezeichnet und unter der Nr. 216 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.
|Quelle = {{Literatur |Autor=Hans-Heinz Schütt |Hrsg=produktionsbüro TINUS; Schwerin |Titel=Auf Schild und Flagge – Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen |Ort= |Datum=2011 |ISBN=978-3-9814380-0-0 |Seiten=297/298}}
|ref = Wappenbuch
|Begründung = Das wohl 1794 vom regierenden Herzog von Mecklenburg-Strelitz zusammen mit dem ''Siegel des Magistrats in der Residenzstadt Neustrelitz'' verliehene Wappen vereint zwei Herrschaftszeichen. Mit dem ''[[Stargarder Arm]]'' soll auf die Zugehörigkeit der Stadt zur ehemaligen Herrschaft Stargard hingedeutet, mit dem [[Stier (Wappentier)|Stierkopf]] als kleines landesherrliches Symbol des mecklenburgischen Herrscherhauses auf den Landesherrn als Gründer der einstigen Residenzstadt verwiesen werden.
}}


{{Siehe auch|Stargarder Arm}}
Seit [[1952]] war Neustrelitz Kreisstadt und Verwaltungssitz eines namensgleichen Landkreises; nach der Verwaltungsreform von [[1994]] wiederum Kreisstadt des neugebildeten [[Landkreis_Mecklenburg-Strelitz|Landkreises Mecklenburg-Strelitz]], zu dem wesentliche Teile des einstigen mecklenburgischen Teilstaates gehören.


=== Dienstsiegel ===
Von 1951 bis 1975 war Neustrelitz Sitz der Bezirksredaktion der Tageszeitung [[Der Demokrat]], welcher 1975 nach Neubrandenburg verlagert wurde; 1990 wurde das Erscheinen der Zeitung eingestellt.
Das Dienstsiegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift „RESIDENZSTADT NEUSTRELITZ“.


=== Partnerstädte ===
Seit der Wende im Herbst 1989 hat die Bevölkerung um etwa 5000 Einwohner abgenommen, das sind etwa 20 Prozent der damaligen Einwohnerzahl.
* Die älteste Partnerbeziehung besteht seit 1963 mit der finnischen Stadt [[Rovaniemi]].
* Seit 1987 bestehen partnerschaftliche Beziehungen zu der polnischen Stadt [[Szczecinek]] (deutsch ''Neustettin'').
* Im Jahre 1988, noch vor dem [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Zusammenbruch der DDR]], wurde eine Städtepartnerschaft mit der Stadt [[Schwäbisch Hall]] in Baden-Württemberg geschlossen.
* Aus Anlass des Abzuges der [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland]] folgte 1993 ein Freundschaftsvertrag mit der russischen Stadt [[Tschaikowski (Stadt)|Tschaikowski]].<ref>[http://www.neustrelitz.de/partnerstaedte-3-5-1-2-7.html Partnerstädte auf www.neustrelitz.de]</ref>


== Sehenswürdigkeiten, Kultur und Freizeit ==
Ab 1990 wurden zahlreiche Neustrelitzer Betriebe geschlossen wie die Polyklinik, Elektroanlagenbau (EAB), Landtechnischer Anlagenbau (LTA), Maschinenfabrik Rogge oder sie wurden in der Grösse und Mitarbeiterzahl stark verkleinert wie das Bahnbetriebswerk von 1500 auf 70 Mitarbeiter. Einige Schulen mussten wegen Schülerrückgang geschlossen werden und wurden abgerissen wie die ehemalige Oberschule VII (Jahwaharlal-Nehru-Oberschule) und die Schule der sowjetischen Garnison.
=== Bauwerke ===
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmale in Neustrelitz}}


Der historische Stadtkern von Neustrelitz mit vielen [[Liste der Baudenkmale in Neustrelitz|Baudenkmalen]] ist weitgehend erhalten. Das frühere [[Schloss Neustrelitz|Neustrelitzer Residenzschloss]] fiel 1945 in Folge von Brandstiftung den Flammen zum Opfer. Die Ruine wurde anschließend abgerissen und das Schloss bisher nicht wieder aufgebaut. Dem Land [[Mecklenburg-Vorpommern]] gehören die [[Orangerie (Neustrelitz)]], das [[Landestheater Neustrelitz]], der [[Schlosspark Neustrelitz]] und mehrere andere [[Denkmalschutz|denkmalgeschützte]] Gebäude der Stadt.<ref>[https://www.nordkurier.de/neustrelitz/braucht-neustrelitz-sein-schloss-2431056901.html ''Braucht Neustrelitz sein Schloss?''] In: [[Nordkurier]], 24. Januar 2018 (s. Abschnitt: ''Stadtpräsident lässt Brodkorbs Argument nicht gelten'').</ref>
Das ehemalige Kino am Markt brannte 1996 ab.


==== Marktplatz ====
==Partnerstädte==
[[Datei:Stadtkirche Neustrelitz-IMG 2248.jpg|mini|hochkant|links|Stadtkirche Neustrelitz]]
*[[Schwäbisch Hall]] ([[Baden-Württemberg]])
[[Datei:Rathaus Neustrelitz.jpg|mini|Rathaus Neustrelitz]]
*[[Szczecinek]] ([[Polen]])
*[[Tschaikowski (Stadt)|Tschaikowski]] ([[Russland]])


Neustrelitz wurde als [[Planstadt]] im Stil des [[Barock]] mit dem [[Marktplatz (Neustrelitz)|Neustrelitzer Marktplatz]] als Zentrum nahe dem bereits zuvor erbauten Residenzschloss des regierenden Herzogs angelegt, von dem quadratischen Platz führen acht Straßen sternförmig in alle Himmelsrichtungen.
==Persönlichkeiten==
*[[Heinrich Schliemann]] ging hier zur Schule.
*[[Friedrich Wilhelm Buttel]]
*[[Hans-Jürgen Graf von Blumenthal]]
*[[Adolf Glaßbrenner]]
*[[Emil Kraepelin]] (1856-1926), wegweisender Psychiater
*[[Walter Gotsmann]], Maler
*[[Walter Karbe]] und [[Annalise Wagner]], Namensgeber des Karbe-Wagner-Archivs
*[[Carl August Görner]]
*[[Jürgen Heinrich]]
*[[Engelbert Humperdinck]]
*[[Harald Juhnke]] begann seine Karriere am Neustrelitzer Theater.
*[[Angelika Milster]]
*[[Jesco von Puttkamer (Publizist)]] (1919-1987) wurde in Neustrelitz geboren.
*[[Wilhelm Riefstahl]]
*[[Daniel Sanders]]
*[[Gerd Gombert]], Maler
*[[Helmut Sakowski]], Schriftsteller
*[[Andreas Dittmer]], dreifacher Olympiasieger im Kanurennsport
*[[Hans Kundt]], deutsch-bolivianischer General im 1.Weltkrieg und dem Chacokrieg, wurde 1869 in einer Offiziersfamilie geboren.
* [[Jacqueline Svilarov]], 13.11.75 in Neustrelitz geboren, Schauspielerin der Nina Beimer in der [[Lindenstrasse]]
*[[Rainer Ernst]], 31. Dezember 1961 in Neustrelitz geboren, Fussballer beim [[1. FC Kaiserslautern]] (1990/91)
*Carl Conrad [[Albert Wolff]] Bildhauer
*[[Konrad Hustaedt]]
*[[Roderich Hustaedt]]
*[[Bernhard Schwentner]]
*[[Bartolomeo Campagnoli]]
*[[Herbert Jobst]]
*[[Johann Karl Eggers]]
*[[Klaus Steilmann]]
*[[Rainer Ernst]]
*[[Georg Kruse]]
*[[Ann-Charlott Settgast]]
*[[Ibrahim Böhme]]
*[[Henri Fuchs]]
*[[Ludwig Elsbett]]
*[[Martin Gutzeit]]
*[[Martin Eckermann]]
*[[Lisa Jobst]]
*[[Bernhard Horwitz]]
*[[Jan Hax Halama]]
*[[Rocco Clein]]
*[[Martin Traugott Blumner]]
*[[Heinrich George]]
*[[Berta Unzelmann]]
*[[Stefan Schütz]]
*[[Alexander Graf Stenbock-Fermor]]
*[[Kurt Eggers]]
*[[Heinrich Gärtner]]
*[[August Klughardt]]
*[[Helge Rosvaenge]]
*[[Paul Pagel]]
*[[Peer Augustinski]]
*[[Franz Rademacher]]


Im Jahre 1866 wurde in der Mitte des Marktplatzes, ein von einem [[Rondell (Gartenkunst)|Rondell]] umgebenes Denkmal für [[Georg (Mecklenburg)|Großherzog Georg]] errichtet, der [[Mecklenburg-Strelitz]] von 1816 bis 1860 regiert hatte.
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Bild:Gymnasium_Carolinum.jpg|thumb|180px||rightframed|Gymnasium Carolinum am Glambecker See]]
*Barock angelegte Residenzstadt um quadratischem Marktplatz mit Stadtkirche und Rathaus, von dem strahlenförmig acht gerade Strassen wegführen; Schlosskirche, katholische Kirche, [[Gymnasium Carolinum]], Kirche am Stadtfriedhof
*Orangerie, darin Fresken, Plastiken und Modell des ehemaligen Schlosses
*[[Schlosspark|barocker Stadtpark]] mit ''Luisentempel'', [[Orangerie]] und verschiedenen Statuen und Büsten; zum Schloss gehörende Gebäude wie [[Reitstall]], ''Luisentempel'' mit Statue der Königin Luise und der ''Carolinenstift'' (anfangs ein [[Krankenhaus]], nach [[1945]] ''Erweiterte Oberschule EOS Clara Zetkin'').
*Tierpark innerhalb des Schlossparks
*Stadtmuseum
*[[Müritz-Nationalpark]], 318 km² groß
*Slawendorf am Rande des Zierker Sees
*Historischer Hafen
*Mahnmal für die Opfer des Faschismus (Säule mit Gedenktafel) am Hauptbahnhof
*Friedrich-Wolf-Theater, davor Friedrich-Wolf-Bronzeplastik
*sowjetischer Ehrenfriedhof beim Theater
*Gedenkstein in Altstrelitz am Alex für die von den Nazis zerstörte Synagoge
*Denkmal für den von den Nazis hingerichteten Neustrelitzer Pfarrer Dr. [[Bernhard Schwentner]] bei der katholischen Kirche
*ehemaliges ''Haus der Werktätigen'' ([[HDW]]) unweit des Theaters
*Satellitenbodenstation
*Bahnbetriebswerk
*Naturdenkmal [[Heilige Hallen]]


Das ''Großherzog-Georg-Denkmal'' wurde während der [[#DDR-Zeit (1949–1990)|DDR-Zeit]] im Jahr 1956 abgebaut und das Bronzestandbild des Großherzogs eingelagert; der Granitsockel wurde zerstört. In der Marktplatzmitte wurde nun das ''Sowjetische Ehrenmal'' und ein [[Soldatenfriedhof]] für im Krieg gefallene Sowjetsoldaten angelegt. Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]] und dem Abzug der [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland]] wurde das ''Sowjetische Ehrenmal'' im Mai 1995 abgerissen und die auf dem umgebenden Soldatenfriedhof bestatteten Soldaten der [[Rote Armee|Roten Armee]] in ein früher als „Englischer Garten“ bezeichnetes Areal des Neustrelitzer Schlossparks [[Umbettung|umgebettet]]. Erst 1989 konnte das Bronzestandbild Großherzog Georgs auf dem ehem. ''Paradeplatz'', dem heutigen Wilhelm-Buttel-Platz, auf einem neuen Sandsteinsockel wieder aufgestellt werden.
== Kultur ==
*das 1954 neugebaute Friedrich-Wolf-Theater, Deutsche Tanzkompanie (in der DDR: Folkloreensemble).
*Open Air [[Operette|Operettenaufführung]] im Rahmen der [http://www.schlossgartenfestspiele.de/default.aspx Schlossgartenfestspiele], 2005 [[Die lustige Witwe]]
*jährlich stattfindendes Rockfestival [http://www.immergutrocken.de "Immergut"]
*Stadtarchiv
*[[Bibliothek]]
*[[Kulturhaus]], seit einigen Jahren leerstehend


In den Jahren 2003 und 2004 wurden alle alten Bäume auf dem Neustrelitzer Marktplatz – trotz des Protestes vieler Neustrelitzer – gefällt, die Sträucher beseitigt und die Mitte des Marktplatzes nach einem vorangegangenen Architekturwettbewerb neu gestaltet. Die Marktmitte wurde durchgehend gepflastert, neue Bäume wurden gesetzt und Bänke aufgestellt. In der Mitte des Marktes erfreuen nun im Sommer [[Wasserspiel]]e die Kinder von Einwohnern und Besuchern der Stadt. Die neu gesetzten [[Eschen (Pflanzengattung)|Eschen]] kümmerten jedoch in den Jahren bis 2025 vor sich hin. Durch die Vergrößerung der [[Baumscheibe]]n, das Fällen kranker Bäumen und Neupflanzungen soll sich dieser Zustand ab Herbst 2025 ändern. Von der Vergrößerung der Baumscheiben verspricht sich die Stadtverwaltung bessere Wachstums-Bedingungen für die verbleibenden und neu gepflanzten Bäume.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/mindestens-sechs-weitere-eschen-auf-dem-markt-muessen-gefaellt-werden-3128084 |titel=Mindestens sechs weitere Eschen auf dem Markt müssen gefällt werden |werk=[[Nordkurier]] |datum=2024-12-03 |abruf=2025-05-28}}</ref>
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Neben dem Binnenhafen, der Landwirtschaft und der wachsenden Tourismusbranche sind in Neustrelitz Fabriken des Maschinen- und Anlagenbaus ansässig. Die Deutsche Bahn AG betreibt hier ein Bahnbetriebswerk.


Mit dem Bau des am Marktplatz gelegenen [[Rathaus Neustrelitz|Neustrelitzer Rathauses]] wurde 1841 begonnen. Die Pläne für den Bau erstellte der [[Mecklenburg-Strelitz]]er Landesbaumeister [[Friedrich Wilhelm Buttel]] – ein Schüler des Architekten [[Karl Friedrich Schinkel]] und des Bildhauers [[Johann Gottfried Schadow]]. Der Vorgängerbau war ein als [[Fachwerkhaus|Fachwerkbau]] errichtetes „Stadt- und Rathaus“ mit [[Mansarddach]] und einem Fachwerkturm.<ref>Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 41 f.</ref> Der Neubau ist ein zweigeschossiger massiver [[Putz (Bauteil)|Putzbau]] im Stil der [[Renaissance]] – ein Gegenstück zur gegenüberliegenden Stadtkirche, deren Turm ebenfalls Buttels Werk ist (1828–1831).<ref>Dieter Jürn: ''Friedrich Wilhelm Buttel. Künstler, Architekt, Landesbaumeister (1796–1869).'' Hrsg. Rat der Stadt Neustrelitz, 2. Ausgabe des Karbe–Wagner–Archivs Neustrelitz, Neustrelitz 1973, S. 16.</ref>
== Verkehr ==
*Neustrelitz bildet einen markanten Verkehrsknotenpunkt im südlichen Mecklenburg-Vorpommern.
*Bahnverbindungen bestehen nach [[Berlin]], [[Rostock]], [[Neubrandenburg]] und [[Mirow]]. Die Bahnstrecke nach [[Feldberger Seenlandschaft|Feldberg]] wurde im Mai [[2000]] stillgelegt.
*In Neustrelitz kreuzen sich die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 96|96]], [[Bundesstraße 192|192]] und [[Bundesstraße 198|198]] - es bestehen somit gute Verbindungen in die umliegenden Städte.
*Die [[Bundesautobahn 20|A 20]] (Rostock - [[Stettin]]) ist 36 km entfernt (Anschlussstelle ''Neubrandenburg''), die [[Bundesautobahn 19|A 19]] (Berlin - Rostock) 52 km (Anschlussstelle ''[[Röbel/Müritz]]'').


Die [[Stadtkirche Neustrelitz]] wurde nach Plänen des Hofarztes [[Johann Christian Wilhelm Verpoorten]] als rechteckige [[Saalkirche]] (20 × 37&nbsp;m) in [[Backstein]] mit umlaufenden [[Empore]]n errichtet. Zu den Emporen führen Treppenhäuser, die die Vorbauten aufnehmen. Ein nach allen Seiten [[Walmdach|abgewalmtes]], steil aufragendes Ziegeldach fasst den rechteckigen Bau zusammen. Die [[Grundsteinlegung]] erfolgte am 29. Juli 1768, die [[Weihe (Religion)|Weihe]] als „Stadtkirche“ am 5. November 1778.<ref>Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 44–46.</ref> 2015 wurde die Außensanierung der Stadtkirche nach zweijähriger Bauzeit abgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stadtkirche-neustrelitz.de/sanierung.php |titel=Die Sanierung |werk=Presseerklärung zum Abschluss der Bauarbeiten an der Stadtkirche Neustrelitz |hrsg=Stadtkirche Neustrelitz |abruf=2018-03-15l}}</ref>
==Bildung und Forschung==
*Die Ingenieurfachschule in Altstrelitz wurde nach 1990 geschlossen


==== Residenzviertel ====
==Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen==
[[Datei:Neustrelitzer Residenzschloss Postkarte koloriert um 1920.jpg|mini|Neustrelitzer Residenzschloss um 1913 (1945 zerstört)]]
*Kino und Disco im ehemaligen Kühlhaus
*Kino und Veranstaltungszentrum Kachelofenfabrik
*Antiquariat in der ehemaligen EOS mit etwa 25.000 Büchern hauptsächlich von DDR-Verlagen vor 1990
*Rudolf-Harbig-Stadion und Parkstadion


Das [[Schloss Neustrelitz|Neustrelitzer Residenzschloss]] war als fürstliches [[Schloss (Architektur)#Barock|Barockschloss]] für den regierenden mecklenburgischen Herzog [[Adolf Friedrich III. (Mecklenburg)|Adolf Friedrich III.]] zwischen 1726 und 1731 unter Leitung von [[Julius Löwe (Architekt)|Julius Löwe]] errichtet worden, nachdem dessen altes Wasserschloss in [[Strelitz-Alt|Strelitz]] 1712 abgebrannt war. In der folgenden Zeit wurde es mehrmals umgebaut.<ref name="kienitz_ntz" /> Entscheidend erweitert wurde es zwischen 1905 und 1909. Der weithin sichtbare neuerbaute Schlossturm, der den alten mit dem neu erbauten Teil des Schlosses verband, bestimmte danach maßgeblich die Silhouette des Schlosses.<ref name="kienitz_ntz_9" /> Nach 1918 wurde das einstige Residenzschloss mecklenburgischer Herzöge und Großherzöge Sitz des Landtags des [[Mecklenburg-Strelitz#Freistaat Mecklenburg-Strelitz (1918–1933)|Freistaates Mecklenburg-Strelitz]]. In den letzten Kriegstagen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde das Neustrelitzer Residenzschloss durch Feuer zerstört, die Ruine wurde 1949 gesprengt und bis 1950 komplett abgetragen. Nur die Kellergewölbe blieben erhalten.<ref name="kienitz_ntz">Gerlinde Kienitz: '' Neustrelitz. Die neue Residenzstadt.'' In: ''Neustrelitz 1733–1983.'' Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 12.</ref>
==Vereine und Organisationen==
*Fussballverein "TSG Neustrelitz"


Der Grundriss des einstigen Baus auf dem Schlossberg am Rande des Stadtzentrums wurden nach 1991 markiert. Die Stadt Neustrelitz und das Land Mecklenburg-Vorpommern vereinbarten 2019, das Schlossareal wieder zu entwickeln. Zunächst soll der am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörte, 51&nbsp;m hohe Schlossturm seinem früheren Äußeren entsprechend wieder aufgebaut werden. Nach Beräumung der noch erhaltenen, denkmalgeschützten Kellerräume des Schlosses sollen diese mit einer begehbaren Betondecke überspannt und begehbar gemacht werden.<ref name="nordkurier_25102019" /><ref name="strelitzer_echo_09112019" />
==Soziale, gemeinnützige, öffentliche und medizinische Einrichtungen==
*Katholisches Kinderheim
*Krankenhaus


Im ''Residenzviertel'' blieben verschiedene Gebäude erhalten und wurden inzwischen restauriert. Zu diesen gehören:
==Firmen, Betriebe und Unternehmen==


* Die [[Schlosskirche (Neustrelitz)|Schlosskirche]] wurde von 1855 bis 1859 von [[Friedrich Wilhelm Buttel]] als kreuzförmige und einschiffige [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] im Stil der [[Neugotik]] unter Verwendung von gelben Backsteinen errichtet.<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz">Faltblatt: ''Stadtrundgang – Neustrelitz erleben.'' Hrsg. Stadt Neustrelitz, Stand: 10/2010–30.</ref> Die Figuren der vier [[Evangelist (Neues Testament)|Evangelisten]] am Hauptportal ebenso wie die [[Fensterrose]] dazwischen schuf der Bildhauer [[Albert Wolff (Bildhauer)|Albert Wolff]].<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz" /> Im Innenraum der Kirche ist die Holzdecke sehenswert.<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz" /> Von der früheren Inneneinrichtung blieben nur Reste der [[Grüneberg (Orgelbauer)|Grüneberg-Orgel]] aus dem Jahr 1859 erhalten. Die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde gab 1982 die Schlosskirche als Andachtsstätte auf.<ref>Nach den Akten der Kirchgemeinde</ref> Nach grundlegender Sanierung 2001 bietet das Gebäude jetzt als ''Plastikgalerie Schlosskirche'' Raum für Ausstellungen figürlicher Bildhauerei.


* Das [[Georgsdenkmal]], gewidmet [[Georg (Mecklenburg)|Georg von Mecklenburg]] – von 1816 bis 1860 [[Großherzog von Mecklenburg]] im Landesteil [[Mecklenburg-Strelitz]] – stand bis 1956 auf dem Neustrelitzer Marktplatz. Nach zwischenzeitlicher Einlagerung in einer Scheune auf dem Grundstück des früheren herzöglichen Forstministeriums in [[Altstrelitz]] wurde es nach der politischen Wende in Ostdeutschland in der Mitte des früher als [[Exerzieren|Exerzierplatz]] für [[Appell (Militär)|Apelle]] des herzöglichen Militärs genutzten Friedrich-Wilhelm-Buttel-Platzes aufgestellt.
* {{Anker|Kavalierhaus}} Das [[Klassizismus|klassizistische]] ''Kavaliershaus'' wurde im Bereich des ehem. Schlosshofes, zwischen 1726 und 1731 von [[Julius Löwe (Architekt)|Julius Löwe]] erbaut und durch F.&nbsp;W.&nbsp;Buttel 1828 mit einem Obergeschoss versehen. 2012/13 wurde das Gebäude restauriert und für die Nutzung durch das Straßenbauamt Neustrelitz umgebaut.

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Schlosskirche (Neustrelitz) Front.jpg|Die Schlosskirche
Neustrelitz-georg.JPG|Das Georgsdenkmal vor der Schlosskirche
Kavaliershaus Neustrelitz 2014.jpg|Das Kavaliershaus
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* Die [[Orangerie (Neustrelitz)|Neustrelitzer Orangerie]] wurde 1755 als Winterquartier für tropische Pflanzen am Rande des Schlossparks errichtet.<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz" /> Friedrich Wilhelm Buttel baute den eingeschossigen Bau unterstützt von [[Christian Daniel Rauch]] und [[Karl Friedrich Schinkel]] von 1840 bis 1842 zu einem der schönsten Gartensalons Norddeutschlands um.<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz" /> Die drei großen Säle im Inneren wurden dabei beibehalten und in den Landesfarben Rot, Blau und Gelb gestaltet, wobei die Deckenmalereien und [[Arabeske]]n im [[römische Wandmalerei|pompejanischen Stil]] gehalten wurden.<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz" /> Rundbogennischen und Konsolen mit zahlreichen antiken Plastiken und Reliefs klassizistischer Bildhauer wie Christian Daniel Rauch und [[Bertel Thorvaldsen]] schaffen eine repräsentative Raumwirkung. Im Gartens der Orangerie wurde eine Kopie der Bronzeplastik ''Der betende Knabe'' (Original: Staatl. Museum Berlin) auf einer korinthischen Säule in der Mitte aufgestellt und der ''Kinderbrunnen'' von [[Albert Wolff (Bildhauer)|Albert Wolff]] vor der breiten Eingangsterrasse platziert.<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz" /> Die gut erhaltenen Innenräumen werden als Restaurant und für Veranstaltungen genutzt.
* Das ''[[Hobe (Adelsgeschlecht)|Hobe]]-Haus'' gegenüber dem Landestheater, auch „Weißes Herrenhaus“ genannt, wurde 1740 erbaut. Im Festsaal befindet sich das [[Standesamt]] der Stadt.
* Das ''Marienpalais'' an der Ecke Tiergartenstraße/Hertelstraße wurde zwischen 1850 und 1870 in zwei Bauetappen in den Formen der [[Berliner Bauakademie|Berliner Bauschule]] (Schinkel–Nachfolge) erbaut.<ref name="kienitz_marienpalais">Gerlinde Kienitz: ''Schlosspark Neustrelitz.'' Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 26/27 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)</ref><ref name="Wagner_S26">Otto Wagner (Hrsg.): ''Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung.'' Neustrelitz 1926, S. 26.</ref> 1874 war das Palais Wohnsitz von [[Marie von Hessen-Kassel (1796–1880)|Großherzogin-Witwe Marie]], der Witwe des 1860 verstorbenen [[Georg (Mecklenburg)|Großherzogs Georg]].<ref name="faltblatt_stadrundgang_ntz" /> Ab April 1950 beherbergte das ehem. Palais die ''Erweiterte Oberschule Clara Zetkin.'' Von 1997 bis 2009 leerstehend, wurde das Gebäude teilweise vom Landestheater genutzt. Nach der Teilung in mehrere Wohneinheiten dient das ehemalige Palais heute wieder als Wohnhaus.

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Neustrelitz Orangerie.jpg|Orangerie
Neustrelitz Hobe Haus 2011.jpg|''Hobe-Haus''
Neustrelitz Marienpalais 2011.jpg|''Marienpalais''
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* Das ''[[Landestheater Neustrelitz]]'' trug ab 1779 die Bezeichnung ''Mecklenburgisch-Strelitzsches Hoftheater'' und wurde nach dem Ende der Monarchie 1919 in ''Landestheater Neustrelitz'' umbenannt. Das heutige Gebäude wurde 1925–1928 errichtet, nachdem das frühere im Januar 1924 abgebrannt war.
* Das ''Carolinenpalais'' wurde 1850 nach einem Entwurf F. W. Buttels im [[Tudorstil]] erbaut und der Herzogin Caroline gewidmet.
* Der [[Marstall (Neustrelitz)|Marstall]] wurde 1846 nach einem Entwurf von [[Friedrich Wilhelm Buttel]] erbaut und bis um 1870 unter Baurat Richard vollendet.

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Landestheater Neustrelitz.JPG|''Landestheater Neustrelitz''
Carolinenpalais 3 2014 001.JPG|''Carolinenpalais''
Marstall Neustrelitz.JPG|Marstall
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==== Schlosspark ====
[[Datei:Schlosspark Neustrelitz.jpg|mini|Sicht auf die barocke Mittelachse]]

Der [[Schlosspark Neustrelitz|Neustrelitzer Schlosspark]], Bindeglied zwischen Schloss, Stadt und Landschaft, entstand 1731/32 nach Plänen von Julius Löwe.<ref>Gerlinde Kienitz: '' Neustrelitz. Die neue Residenzstadt.'' In: ''Neustrelitz 1733–1983.'' Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 3, 6.</ref> Später wurde der auf das Schloss ausgerichtete [[Barockgarten]] mehrfach umgestaltet und erweitert. Mit dem ''Hebetempel'' am Ende der erhaltenen barocken Sichtachse, dem auf einem Hügel errichteten ''Luisentempel'' im „Englischen Garten“ und einer Reihe von Kopien antiker und klassizistischer Bildwerke zeugt der Park vom Kunstgeschmack früherer Zeiten.<ref>Gerlinde Kienitz: ''Schlosspark Neustrelitz.'' Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 20 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung).</ref> Die historische Gartenanlage wurde zwischen 2011 und 2019 umfänglich saniert und rekonstruiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Lemke |url=https://www.nordkurier.de/neustrelitz/neustrelitzer-schlossgarten-zeigt-sich-in-voller-pracht-1536432408.html |titel=Nach Sankerungsmarathon – Neustrelitzer Schlossgarten wieder für Öffentlichkeit zugänglich |werk= [[Nordkurier]] |datum=2019-08-14 |abruf=2019-08-16}}</ref>
* Die Mittelachse des Parks findet ihre Fortsetzung in der Hauptallee des [[Tiergarten Neustrelitz|Tiergartens]].<ref>Gerlinde Kienitz: '' Neustrelitz. Die neue Residenzstadt.'' In: ''Neustrelitz 1733–1983.'' Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 7.</ref> Dieser wurde 1721 südöstlich des Schlosses angelegt. Früher erfolgte der Zugang vom Residenzviertel aus durch das ''Hirschtor''. Es wurde zwischen 1824/1825 von [[Friedrich Wilhelm Buttel|F. W. Buttel]] als [[Portal (Architektur)|Portal]] errichtet und 1826 durch zwei von [[Christian Daniel Rauch|C. D. Rauch]] als [[Pendant]]s ausgeführte Bronzehirsche ergänzt. Als Vorlage hatte Rauch [[Kupferstich]]e von [[Johann Elias Ridinger|J. E. Rieger]] verwendet. [[Ziselieren|Ziseliert]] wurden die Figuren in einer Pariser Werkstatt.<ref name="kinitz_schlosspark">Gerlinde Kienitz: ''Schlosspark Neustrelitz.'' Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 24 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)</ref>
* Der ''[[Hebetempel (Neustrelitz)|Hebetempel]]'' wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts als [[Point de vue]] im barocken Teil des Schlossparks auf dem Schnittpunkt von barocker Sichtachse und ''Tempelallee'' anstelle eines früheren Bauwerks errichtet. In der Mitte des Tempels wurde 1856 eine Kopie der 1796 von [[Antonio Canova]] geschaffenen [[Hebe (Mythologie)|Hebe]]–Statue aufgestellt.<ref name="kienitz_schlosspark_18">Gerlinde Kienitz: ''Neustrelitz. Die neue Residenzstadt.'' In: ''Neustrelitz 1733–1983.'' Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 18.</ref>
* Der ''[[Luisentempel (Neustrelitz)|Luisentempel]]'' wurde 1891 als Gedächtnishalle für die 1810 auf [[Schloss Hohenzieritz]] verstorbene [[Luise von Mecklenburg-Strelitz|Königin Luise]] von [[Preußen]] errichtet.<ref name="kienitz">Gerlinde Kienitz: ''Schlosspark Neustrelitz.'' Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 20 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)</ref><ref name="Wagner_S20">Otto Wagner (Hrsg.): ''Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung.'' Neustrelitz 1926, S. 20.</ref> Der klassizistische Tempel steht am Rande des Schlossparks auf einem um 1830 aufgeschütteten Hügel.<ref name="Wagner_S20" /> Als Baumaterial verwendete der Architekt [[Bernhard Sehring]] schlesischen [[Sandstein#Sandstein in der Architektur|Sandstein]].<ref name="kienitz" /> Im Inneren befindet sich eine Kopie der zweiten Fassung des 1827 von [[Christian Daniel Rauch]] geschaffenen Sarkophags mit der Grabststatue der Königin Luise. Nach einem vom Original dieser Fassung genommenen Gipsabdruck, fertigte Rauchs Schüler [[Albert Wolff (Bildhauer)|Albert Wolff]] 1891 die im ''Luisentempel'' befindliche Kopie aus [[Carrara-Marmor]] an.<ref name="kienitz" />

{{Anker|hirsch}}
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Neustrelitz Hirschportal 2015.jpg|''Hirschtor'' – histor. Zugang zum Tiergarten
Hebe-Tempel (Neustrelitz).jpg|''Hebetempel''
Neustrelitz Luisentempel 2009.jpg|''Luisentempel''
Neustrelitz Schlosspark 2015 (1).jpg|Marmorspringbrunnen auf der Hauptachse
</gallery>

==== Stadthafen am Zierker See ====
Unter Leitung des Mecklenburg-Strelitzschen Hofbaumeisters [[Friedrich Wilhelm Buttel]] wurde der Neustrelitzer Stadthafen (1840–1842) angelegt und der [[Kammerkanal]] (1840–1843) als [[Wasserstraße]] zwischen [[Zierker See]] und [[Obere Havel-Wasserstraße#Geschichte|Oberer Havel-Wasserstraße]] gebaut.<ref name="″hafen_und_kammerspeicher″">{{Literatur |Hrsg=Stadt Neustrelitz, Landkreis Mecklenburg-Strelitz, mit freundlicher Unterstützung der Stadtentwicklungsgesellschaft Neubrandenburg |Titel=Friedrich Wilhelm Buttel – Auf den Spuren des Landesbaumeisters von Mecklenburg-Strelitz |Verlag=Lieps Verlag |Ort=Neubrandenburg |Datum=2011-09-30 |Kommentar=Der »Kammerspeicher« ist unter der Überschrift „Rundgang durch Neustrelitz“ unter Pos. 8 gelistet.}}</ref>
Am Stadthafen wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts drei [[Getreidespeicher]] errichtet. Nach 1990 wurden die früheren Speichergebäude um- und ausgebaut und werden heute für Wohnzwecke als auch von der Gastronomie genutzt:
* im Kammerspeicher (''Am Stadthafen 5'') befindet sich heute das Hotel/Restaurant „Alter Speicher“ und das Café „BOHN APARTE“ mit eigener Kaffeerösterei<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alterkornspeicher.de/ |titel=Alter Kornspeicher Neustrelitz {{!}} Hotel-Restaurant-Rösterei |sprache=de-DE |abruf=2024-02-18}}</ref>
* im größten, am Hafenkai gelegenen Speichergebäude befinden sich heute im Erdgeschoss ein Restaurant, ein Cafė und die Hafengalerie; die Obergeschosse wurden zu [[Wohnungseigentum (Deutschland)|Eigentumswohnungen]] um- und ausgebaut.
* im an der Hafenzufahrt gelegene Speichergebäude befinden sich heute ausschließlich Eigentumswohnungen

Den ersten Getreidespeicher am Neustrelitzer Stadthafen ließ 1842 Getreidehändler Stüver aus [[Waren (Müritz)]] bauen,<ref group="A">Vielleicht der Kaufmann und zuletzt Gastwirt Georg Heinrich Wilhelm St-r-üver (sic!), geb. aus Goldingen bei Hannover (1798–1861), der 1831 in Waren den Bürgereid geleistet hatte und 1861 in Waren durch einen Unfall starb. In Neustrelitz scheint er niemals gewohnt zu haben. Er kommt weder im Neustrelitzer Bürgerbuch vor und auch nicht in der von Manfred Friedrich Wacker erarbeiteten genealogischen Sammlung ''Bürger und Einwohner der Residenzstadt Neustrelitz. Von den Anfängen der Stadt bis zum Jahre 1875 (incl.)''. Den Familiennamen Stüver gibt es auch in Waren nicht. -- Zu Waren vgl. Jürgen Kniesz (Bearb.): ''Waren.'' [Bürgerbücher aus Mecklenburg ; A2]. Franz Schubert, Göttingen 1995, ISBN 3-89364-252-8. S. 114.</ref> den zweiten 1846 Kaufmann Behn, der ebenfalls aus Waren (Müritz) stammte.<ref group="A">Wohl Wilhelm (Nicolaus) Behn (1808–1878) „aus dem Strelitzschen“, der 1836 als Kaufmann zwar in Waren Bürger geworden war, den vorgeschriebenen Bürgereid jedoch erst im Folgejahr abgelegt hatte. Selbst Kaufmannssohn aus Barth, hatte er 1836 in der Neustrelitzer Stadtgemeinde eine aus (Bad) Sülze stammende Kaufmannstochter geheiratet. Kinder des Paares waren in Neustrelitz nicht auszumachen, was auch hier dafür spricht, dass Behns Lebensmittelpunkt nicht in Neustrelitz lag. Behn starb 1878 als Kaufmann in Waren. Das Neustrelitzer Bürgerbuch nennt zeitnah (1834, 1848) weitere Namensträger BEHN, die auch Kaufleute gewesen sind, jedoch keinen Ortsbezug zu Waren zeigen. - Vgl. Jürgen Kniesz (Bearb.): ''Waren.'' [Bürgerbücher aus Mecklenburg ; A2]. Franz Schubert, Göttingen 1995, ISBN 3-89364-252-8. S. 123, 124 sowie Manfred Friedrich Wacker: ''Bürger und Einwohner der Residenzstadt Neustrelitz. Von den Anfängen der Stadt bis zum Jahre 1875 (incl.).'' Unveröffentl. Ms. Triepkendorf 2017, S. 95–96.</ref><ref name="hafenspeicher">E.B./Harald Witzke: ''Als der Zierker See noch doppelt so groß war.'' In: [[Nordkurier#Regionalteile|''Strelitzer Zeitung'']] – Reihe: ''Aus der Geschichte von Straßen und Plätzen''. 16. März 1996, S. 16.</ref> 1852/53 ließ die [[Hofkammer|Kammer]] von Mecklenburg-Strelitz als [[Bauherr]], von Friedrich Wilhelm Buttel den [[Alter Kornspeicher (Neustrelitz)|Kammerspeicher]] bauen. Der Kammerspeicher unterscheidet sich von den anderen Speichergebäuden am Stadthafen durch die Verwendung von hellgelben [[Backstein]] für das Außen[[mauerwerk]], dem von Buttel für diesen Verwendungszweck bevorzugten Baumaterial.<ref name="″hafen_und_kammerspeicher″" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Stadt Neustrelitz, Landkreis Mecklenburg-Strelitz, mit freundlicher Unterstützung der Stadtentwicklungsgesellschaft Neubrandenburg |Titel=Friedrich Wilhelm Buttel – Auf den Spuren des Landesbaumeisters von Mecklenburg-Strelitz |Verlag=Lieps Verlag |Ort=Neubrandenburg |Datum=2011-09-30 |Kommentar=Die »Schlosskirche« ist unter der Überschrift „Rundgang durch Neustrelitz“ unter Pos. 1 gelistet.}}</ref> Ein weiterer Speicher am Stadthafen wurde 1865 von den Getreidehändlern Reinke und Giese errichtet.<ref name="hafenspeicher" /> Der Stadthafen war vorwiegend ein [[Umschlagplatz]] für Holz und Getreide. Ein Gleisanschluss an die [[Berliner Nordbahn|Bahnstrecke Berlin–Stralsund]] verhalf dem Hafen Ende des 19. Jahrhunderts zu erneutem Aufschwung.

Der Hafen bietet nach dem Umbau zum [[Wasserwanderrastplatz]] 29 Liegeplätze für Boote, eine Hafenmeisterei mit Besucher-Infrastruktur und eine gut ausgerüstete Anlegestelle für Ausflugsschiffe. In Nachbarschaft des Hafens befindet sich ein Caravanstellplatz.

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Stadthafen Neustrelitz (4).jpg|[[Mole]] an der Hafeneinfahrt, im Hintergrund ehem. Speicher
Einfahrt zum Neustrelitzer Stadhafen.jpg|Hafeneinfahrt, im Hintergrund ehem. [[#Gesundheit|Carolinenstift]]
Kammerspeicher.jpg|ehem. »Kammerspeicher«, jetzt Hotel/Restaurant
Neustrelitz am Hafen.jpg|Am Stadthafen von Neustrelitz, im Vordergrund [[Hafenkapitän|Hafenmeisterei]]
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==== Uferbereich des Zierker Sees, zwischen Stadthafen und Weißer Brücke ====
* [[Chinesischer Pavillon (Neustrelitz)|Chinesischer Pavillon]] nahe der ''Weißen Brücke'' – Der 1821 aus Holz erbaute Pavillon wurde als ''großherzogliches Wäschespülhaus'' nach Plänen von [[Friedrich Wilhelm Buttel]] im [[Zierker See]] errichtet und ist auch heute noch vom Ufer über einen Steg zu erreichen. Der Pavillon steht nach Absenkung des Wasserspiegels durch den Bau des [[Kammerkanal]]s nicht mehr so weit wie früher im See. Er wird heute als Sommercafé genutzt.
* [[Waschhaus (Neustrelitz)|ehemaliges großherzogliches Waschhaus mit Speicher]] – Das 1821 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel an der Useriner Straße erbaute Haus wird heute als ''Familienzentrum Neustrelitz'' genutzt.
* Erlebniswelt ''Slawendorf'' am Zierker Seet<ref name="prokultur" /> – Auf dem als Familienfreizeit- und Erlebnisstätte genutzten, umzäumten Gelände befinden sich zahlreiche, unterschiedlich gestaltete Gebäude und Unterstände, die im slawischen Baustil errichtet wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://slawendorf-neustrelitz.de/ |titel=Das Slawendorf Neustrelitz stellt sich vor |abruf=2019-08-12}}</ref> Der bisherige Träger, die IPSE GmbH, wurde 2022 aufgelöst, der Betrieb aber in Trägerschaft der ''Prokultur [[Gemeinnützige GmbH|gGmbH]]''<ref name="prokultur">[https://www.prokultur-berlin.de/ueber-uns/ Prokultur-Berlin gGmbH/Über uns]</ref> mit Sitz in Berlin fortgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://login.insecia.com/api/cms/media-manager/project/210/directory/145/file/8257/raw/2022-05-21_07.pdf |titel=Slawendorf erwartet Gäste |werk=Strelitzer Echo |hrsg=Pressestelle der Stadt Neustrelitz |datum=2022-05-21 |seiten=9 |format=PDF |abruf=2022-08-05}}</ref>

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Chinesischer Pavillon Neustrelitz.jpg|Chinesischer Pavillon
Weiße Brücke (Neustrelitz).jpg|Weiße Brücke am Zierker See
Herzogliches Wäschehaus.jpg|ehem. Waschhaus – heute Familienzentrum
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==== Gebäudekomplex Tiergartenstraße/Ecke Töpferstraße ====
Zum Gebäudekomplex gehören das ehemalige großherzogliche ''Palais'' (Tiergartenstraße 5) und das 1865 nach einem Entwurf von [[Friedrich Wilhelm Buttel]] mit Gerichtssaal und Gefängnis erbaute ehem. Großherzogliche [[Landgericht]] (Töpferstraße 13 a).

Das Gebäude Tiergartenstraße 5 wurde im 18. Jahrhundert als Bürgerhaus erbaut, dann vom Herzog angekauft und zunächst als Militärverwaltungsgebäude genutzt.<ref name="kolbe">Anne Kolbe: [https://digibib.hs-nb.de/file/dbhsnb_derivate_0000000640/Diplomarbeit-Kolbe-2010.pdf Bestandserfassung eines denkmalgeschützten Gebäudekomplexes unter Verwendung des terrestrischen Laserscanners FARO Photon 120 und der dazugehörigen Software] Diplomarbeit, Hochschule Neubrandenburg, September 2010</ref> Später beherbergte es die großherzogliche Bibliothek mit Geheimen Archiv und den als „Georgium“ bekannten großherzoglichen Sammlungen (Münzen und Altertümer).

Zu [[Deutsche Demokratische Republik|DDR-Zeiten]] war das Gebäude Sitz einer Zweigstelle des [[Ministerium für Staatssicherheit|Ministeriums für Staatssicherheit]] (MfS). Das ursprünglich für das Großherzogliche [[Landgericht]] 1865 erbaute Gefängnis im Hof des Gebäudekomplexes wurde vom MfS als Untersuchungshaftanstalt genutzt und ist heute ein Erinnerungsort, auf den schwarze Stelen am Straßenrand der Tiergartenstraße hinweisen.

Im Jahre 2015 wurde das rekonstruierte Palais-Hauptgebäude des [[Landessozialgericht Mecklenburg-Vorpommern|Landessozialgerichts Mecklenburg-Vorpommern]] (LSG M–V) und der Zweigstelle Neustrelitz des [[Amtsgericht Waren (Müritz)|Amtsgerichtes (AG) Waren (Müritz)]]. Das LSG M–V war auf Grund der [[Gerichtsstrukturgesetz#Reformen|Gerichtsstrukturreform]] vom 2. März 2015 von Neubrandenburg hierher verlegt worden. Das Gebäude des ehem. Großherzoglichen [[Landgericht]]es an der Töpferstraße war vor der Gerichtsstrukturreform Sitz des daraufhin aufgelösten [[Amtsgericht Neustrelitz|Amtsgerichtes Neustrelitz]] und ist heute Nebengebäude des LSG M–V und der Zweigstelle des AG Waren (Müritz).

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Landessozialgericht MV Ntz.JPG|Hauptgebäude [[Landessozialgericht Mecklenburg-Vorpommern]]
Erinnerungsort U-Haftanstalt MfS Ntz.JPG|Schwarze Stelen vor der ehem. MfS-Unter&shy;suchungs&shy;haft&shy;anstalt
Ehem Landgericht Neustrelitz.JPG|Ehemaliges Amtsgericht Neustrelitz
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==== Sonstige Bauwerke ====
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Neustrelitz}}

* [[Jugendstil]]fassade [[Glambecker Straße 3 (Neustrelitz)|Glambecker Straße 3]]
* ehemalige [[Landesirrenanstalt Domjüch]] am [[Domjüchsee]]
* ehemalige [[Artillerie- und Infanteriekaserne Neustrelitz|''Alte Kaserne'']] mit Reithalle an der Strelitzer Straße, von 1846 und 1857 nach Plänen von [[Friedrich Wilhelm Buttel]], heute Einkaufszentrum ''Husarenmarkt''
* ehemalige Altstrelitzer Wasserturm, erbaut 1907 auf einer Anhöhe an der Fürstenberger Straße, Wahrzeichen des Ortsteils [[Strelitz-Alt]], 1997 restauriert, temporär für Besucher geöffnet

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Landesirrenanstalt Domjüch Hauptgebäude.JPG|Landesirrenanstalt Domjüch
Ntz Kaserne.jpg|Kaserne mit Reithalle
Neustrelitz Altstrelitzer Wasserturm 2010-04-07 210.jpg|Altstrelitzer Wasserturm
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* ehemalige ''Luisenstiftung'' an der Mühlenstraße, erster Kindergarten in Mecklenburg-Strelitz, jetzt Privathaus
* ehemalige Mädchenschule hinter der Stadtkirche von 1831
* ''[[Maria, Hilfe der Christen (Neustrelitz)|Katholische Kirche]]'', von 1875 nach Plänen des Landbaumeisters Carl Rahne, und Denkmal für den 1944 hingerichteten Neustrelitzer Pfarrer [[Bernhard Schwentner]] (1891–1944)
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Neustrelitz Luisenstiftung.jpg|''Luisenstiftung''
Mädchenschule.JPG|Mädchenschule
Ntz Kathol Ki.jpg|Katholische Kirche
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* {{Anker|CS}}Das als ''Carolinenstift'' bezeichnete ehem. Krankenhaus wurde 1855 nach Renovierung eines vorhandenen Gebäudes am Hafen mit acht bis zehn Betten eröffnet. Zuvor hatte Herzogin [[Caroline zu Mecklenburg]] das Gebäude gekauft.<ref>Vgl. Rajko Lippert: ''Die Gründungsjahre des Carolinenstifts in Neustrelitz''. In: Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz, Band 6, [[Thomas Helms Verlag]], Schwerin 2008. S. 74–80.</ref> Schon bald wurde ein Neubau mit 60 Betten notwendig. Nach weiterem Ausbau waren Mitte der 1930er Jahre 150 Betten verfügbar. Ab 1947 erfolgte die Aufteilung in eine Chirurgische und Innere Abteilung. Später wurde um Gynäkologie-Geburtshilfe und Kinderheilkunde erweitert. In den 1980er Jahren kam ein neues Bettenhaus mit einer Gesamtzahl von rund 160 dazu. Nach Neubau eines Krankenhauses an der Penzliner Straße wurde das denkmalgeschützte Gebäude saniert und wird nun als Wohngebäude genutzt; das Bettenhaus wurde abgerissen.
* ehemaliges Bankgebäude gegenüber der Orangerie, gebaut als Mecklenburg-Strelitzsche Hypothekenbank, zu DDR-Zeiten zeitweilig Zweigstelle der Staatsbank der DDR im Bezirk Neubrandenburg
* ehemaliger [[Wasserturm (Neustrelitz)|Wasserturm Neustrelitz]] von 1901 am Glambecker See, an der Friedrich-Wilhelm-Straße, 2001 als Wohnung und Büro ausgebaut

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Carolinenstift Neustrelitz Postkarte.jpg|''Carolinenstift''
Landeshypothekenbank Neustrelitz 3 2014 005.JPG|Ehem. Bankgebäude
Neustrelitzer Wasserturm 2011.jpg|ehem. [[Wasserturm (Neustrelitz)]]
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* ehemaliges [[Gymnasium|Lyzeum]] für Mädchen am Christian-Daniel-Rauch-Platz, jetzt evangelische Grundschule
* ehemaliges ''Haus der Werktätigen'' (HDW) unweit des Theaters, früher [[Offizierskasino]], jetzt zum Wohnhaus umgebaut und baulich verändert
* ehemaliges [[Bahnbetriebswerk]] mit fast original erhaltenem Ringlokschuppen
* großes Wandbild im Stil des [[Sozialistischer Realismus|Sozialistischen Realismus]] als Intarsienarbeit in der ehemaligen Kantine des Bahnbetriebswerks
* ehemaliges ''Schliemann-Gymnasium'' an der Glambecker Straße, erstes ''Gymnasium Carolinum'', erbaut 1803–1807 von [[Friedrich Wilhelm Dunckelberg]], jetzt Musikschule

=== Gedenkstätten, Kunst-Denkmäler und Gedenktafeln ===
{{Siehe auch|Liste der Denkmäler, Brunnen und Skulpturen in Neustrelitz}}
[[Datei:NeustrelitzStadtmodell 03.JPG|mini|Stadtmodell von Neustrelitz auf dem Marktplatz von 2010 ([[Wolfgang Friedrich (Bildhauer)|Wolfgang Friedrich]]), neben dem Denkmal für Hofbaumeister [[Julius Löwe (Architekt)|Julius Löwe]]]]
[[Datei:Edelstahlskulptur Strelitzie.jpg|mini|Edelstahlskulptur der Strelitzie – Wahrzeichen der Stadt Neustrelitz]]

* {{Anker|Sowjetischer Ehrenfriedhof}} ''Sowjetischer Ehrenfriedhof'' für im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gefallene Soldaten der [[Rote Armee|Roten Armee]] im früher als ''[[Schlosspark Neustrelitz#Englischer Garten|Englischer Garten]]'' bezeichneten Areal des [[Schlosspark Neustrelitz|Neustrelitzer Schlossparks]]
* [[Jüdischer Friedhof (Neustrelitz)|Jüdischer Friedhof]] in der Kernstadt von Neustrelitz beim Hauptbahnhof sowie [[Jüdischer Friedhof (Strelitz Alt)]] am Kalkhorstweg im Stadtteil Strelitz-Alt mit Gedenkstein an die Opfer der [[Holocaust|Shoa]]
* Friedhof aus der Zeit nach 1945 am Rande des Neubaugebietes Kiefernheide in der Nähe der Pestalozzistraße
* Neuer [[Friedhof Neustrelitz]], Parkfriedhof mit verschiedenen Erbbegräbnissen, Ehrengräbern und einer Friedhofskapelle von [[Friedrich Wilhelm Buttel|Buttel]]
* Mahnmal von 1949 an der Marienstraße für die [[Opfer des Faschismus]]
* Zwei Gedenksteine an der Katholischen Kirche für den katholischen Pfarrer [[Bernhard Schwentner]], der 1944 in [[Görden|Brandenburg-Görden]] ermordet wurde
* Gedenktafel von 1988 an der Schloßstraße 5 für den bürgerlichen [[Antifaschismus|Antifaschisten]] [[Hans-Jürgen Graf von Blumenthal]], der zum Widerstandskreis des [[Attentat vom 20. Juli 1944|Attentats vom 20. Juli 1944]] gehörte und in [[Berlin-Plötzensee]] ermordet wurde
* Gedenktafel von 1992 am ''Parkhaus'', einer Villa an der Parkstraße 3, für den militärisch widerständigen Generalleutnant [[Hans von Sponeck]], der 1944 ermordet wurde
* Gedenkstein von 1968 am ''Bahnhofsvorplatz'' für den jüdischen [[Kommunismus|Kommunisten]] [[Rudi Arndt (Widerstandskämpfer)|Rudi Arndt]], der 1940 im [[KZ Buchenwald]] ermordet wurde
* Gedenkstein von 1988 am Alexanderplatz im Stadtteil Strelitz-Alt an die beim [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom 1938]] von den [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] niedergebrannte [[Synagoge]]
* Gedenktafel am früheren Hotel Reichshof am Markt, letzter Aufenthalt [[Engelbert Humperdinck]]s vor seinem Tod
* 1818 hatte die britische [[Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz|Königin Charlotte]] ihrer herzoglichen Familie in Mecklenburg-Strelitz eine Strelitzienstaude zum Geschenk gemacht. Die auch als [[Paradiesvogelblume]] bekannte Pflanze, die in der [[Orangerie (Neustrelitz)|Orangerie am Schlossgarten]] ihren Platz fand, blühte dort erstmals 1822 als erste Pflanze ihrer Art in Deutschland. 1995 wurde die aus dem südlichen Afrika stammende farbenprächtige Blütenpflanze Stadtblume von Neustrelitz. Unterstützt vom Bürgerverein schuf der Künstler [[René Winter]] 2008 eine Edelstahlskulptur der Pflanze, die als Wahrzeichen der Stadt unweit des Schlossgartens in der Mitte des dort befindlichen Kreisverkehrs aufgestellt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/de/stadt-amp-verwaltung/auf-einen-blick/neustrelitz-und-die-strelitzie |titel=Neustrelitz und die Strelitzie |werk=Website auf [https://www.neustrelitz.de/de/home Webportal der Stadt Neustrelitz] |abruf=2025-01-02}}</ref>

=== Kunst und Kultur ===
==== Theater ====
[[Datei:Landestheater Neustrelitz.JPG|mini|''Landestheater Neustrelitz'']]

Das [[Landestheater Neustrelitz]] mit 400 Zuschauerplätzen im Großen Haus ist die Stammspielstätte der ''[[Theater und Orchester Neubrandenburg/Neustrelitz|Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz]]''. Neben Musiktheater- und Schauspielinszenierungen werden auch philharmonische Konzerte und Ballettabende präsentiert.

Während der Sommermonate bildete der benachbarte Schlossgarten die Kulisse für die [[Festspiele im Schlossgarten]]. Seit der Sanierung des Parks und mit der Spielzeit 2013 wird der erhöht liegende Platz vor dem einstigen [[Schloss Neustrelitz#Modelle und Ansichten vom Schloss|Kavaliershaus]] dazu genutzt.

Ein kleines, privat betriebenes Theater befindet sich am Hafen von Neustrelitz – das ''Inseltheater Helgoland''.

==== Deutsche Tanzkompanie ====
{{Externes Bild |url=https://www.ardmediathek.de/video/nordmagazin/luft-deutsche-tanzkompanie-setzt-elementezyklus-fort/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8xMWRkMzJlOS1hYzhlLTRjOGUtYmJhNy0wYWFkYjVlODQyOWM |text= Videozusammeschnitt aus dem Tanzpoem LUFT<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/Luft-Deutsche-Tanzkompanie-setzt-Elementezyklus-fort,nordmagazin127444.html |titel=Luft: Deutsche Tanzkompanie setzt Elementezyklus fort |format=Videoclip |titelerg= Dauer: 1 Min, Verfügbar: bis 16. Mârz 2027 |werk=[https://www.ndr.de/service/impressum Website des NDR/Nordmagazin ] |datum=2025-03-16 |abruf=2025-06-30}}</ref><br> ©️ [[Norddeutscher Rundfunk]]}}

Mit einem breiten Spektrum, das von klassischen bis modernem Tanztheater reicht, macht die [[Deutsche Tanzkompanie]] nicht nur regional, sondern auch bei Gastspielen deutschlandweit und im Ausland von sich reden. Darüber hinaus wirkt das 1991 als gemeinnützige Stiftung gegründete Ensemble in vielen Produktionen des Neustrelitzer Theaters mit und veranstaltet in Neustrelitz Tanzkurse für Kinder und Erwachsene. Der jüngsten Uraufführung „Luft“ im „Zyklus der Elemente“ folgt bereits im Juni 2025 die Doppel-Premiere „Momentum / Camille“, unter anderem mit eigenen Choreografien von Ensemblemitgliedern.<ref>{{Internetquelle |url= https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/rettung-der-tanzkompanie-ist-den-kommunen-mehrbelastung-wert-3560417 |titel=Rettung der Tanzkompanie ist den Kommunen Mehrbelastung wert |werk=[[Nordkurier]] |datum=2025-05-07 |abruf=2025-05-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://deutsche-tanzkompanie.de/ensemble/ |titel=Ensemble der Deutschen Tanzkompanie – Tänzer*innen |werk= [https://deutsche-tanzkompanie.de/impressum/ deutsche-tanzkompanie.de] (Impressum) |kommentar= abschließend mit Verweis auf das Repertoire des Ensembles |abruf=2025-06-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://deutsche-tanzkompanie.de/repertoire-luft/ |titel=Der Zyklus der Elemente „LUFT“ – ein Tanzpoem |werk=[https://deutsche-tanzkompanie.de/Website der Deutschen Tanzkompanie] |abruf=2025-06-30}}</ref>

==== Museen und Galerien ====
[[Datei:Neustrelitz 3 2014 Schlossstrasse 12 13.JPG|mini|''Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz'']]

Das [[Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz]] präsentiert seit dem 3. Oktober 2015 die Kultur und das historische Gedächtnis der Region unter dem Dach der [[Alte Post (Neustrelitz)|''Alten Post'']] in der Schloßstraße.<ref name="kulturquartier_ntz">[http://www.neustrelitz.de/ Offizielle Homepage der Stadt Neustrelitz] → {{Webarchiv |url=http://www.neustrelitz.de/genuss_und_kultur/kulturquartier |text=Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz |wayback=20150907164251 |archiv-bot=2024-03-30 23:53:50 InternetArchiveBot}}, abgerufen am 13. August 2015.</ref><ref name="echo_12092015_S4">{{Webarchiv |url=http://www.neustrelitz.de/leben/strelitzer_echo |text=Strelitzer Echo |wayback=20150909031006 |archiv-bot=2024-03-30 23:53:50 InternetArchiveBot}} – Ausgabe vom 12. September 2015: ''Schlüsselübergabe im Kulturquartier steht bevor.'' In: {{Webarchiv |url=http://www.neustrelitz.de/leben/strelitzer_echo |text=Strelitzer Echo |wayback=20150909031006 |archiv-bot=2024-03-30 23:53:50 InternetArchiveBot}} – Ausgabe vom 12. September 2015, S. 4</ref> In den Räumlichkeiten des sanierten Gebäudes befinden sich das Stadtmuseum, die heimatkundliche Sammlung des [[Karbe-Wagner-Archiv]]s, das Archiv des Landestheaters Neustrelitz und die Stadtbibliothek.<ref name="kulturquartier_ntz" /> Am 23. April 2016 wurde eine Dauerausstellung mit ca. 800 Exponaten zur Geschichte von [[Mecklenburg-Strelitz]] eröffnet.<ref name="echo_02042016_S3">{{Webarchiv |url=http://www.neustrelitz.de/leben/lib/media.php?id=4397 |text=''Ein Prunkpokal im Zeichen politischer Macht'' |wayback=20160421085826 |archiv-bot=2024-03-30 23:53:50 InternetArchiveBot}} In: {{Webarchiv |url=http://www.neustrelitz.de/leben/strelitzer_echo |text=Strelitzer Echo |wayback=20150909031006 |archiv-bot=2024-03-30 23:53:50 InternetArchiveBot}} – Ausgabe 06 vom 2. April 2016, S. 4</ref>

In den Räumen des Stadtmuseums werden unter anderem Gemälde, Abbildungen und Einrichtungsgegenstände des [[Schloss Neustrelitz|Neustrelitzer Schlosses]] gezeigt, die vor der Zerstörung 1945 gerettet werden konnten, Plastiken des Bildhauers [[Christian Daniel Rauch]] und im monatlichen Wechsel Expositionen von Künstlern und Fundstücken aus der Region.

Die Plastikgalerie in der [[Schlosskirche (Neustrelitz)|Schlosskirche]] zeigt von Mai bis Oktober in jährlich wechselnden Ausstellungen wertvolle Plastiken und Skulpturen.

==== Weitere Kultur- und Freizeitstätten ====
* Kino ''Movie Star''
* [[Alte Kachelofenfabrik Neustrelitz|Kulturzentrum Alte Kachelofenfabrik]]
* Frauenchor ''Freundschaft'', Konzertchor Neustrelitz, Männerchor ''Liedertafel 1846'' (2020 aufgelöst), Singakademie Neustrelitz von 1840
* [[Hans Fallada|Hans-Fallada]]-Klub
* Alternative Musik- und Kunst-Festivals und weitere Veranstaltungen in der ehem. [[Landesirrenanstalt Domjüch]]
* [[Tiergarten Neustrelitz]], etwa 48 Hektar großer Tiergarten der Stadt Neustrelitz mit rund 450 Tiere darunter 40 vorwiegend heimische Arten

=== Veranstaltungen ===
[[Datei:Immergut Bands-The Vaccines215.jpg|mini|''Immergut Festival'']]

* Meist am letzten Maiwochenende findet seit dem Jahr 2000 jährlich das [[Indie-Rock]]-Festival [[Immergut Festival]] in Neustrelitz statt.
* An der ehemaligen [[Landesirrenanstalt Domjüch]] gibt es mehrere Festivals und alternative Kulturveranstaltungen wie das ''Natürlich Irre Open-Air''.
* Im Rahmen der [[Festspiele im Schlossgarten]] werden seit 2001 jeden Sommer Freiluft-Operetten und Schauspielinszenierungen im/am Schlossgarten aufgeführt.
* [[Orangerie (Neustrelitz)|Orangerie]], Schlosskirche und [[Stadtkirche Neustrelitz]] sind häufig Spielorte der [[Festspiele Mecklenburg-Vorpommern]].
* Vom 20. bis 22. Juni 2014 war Neustrelitz Gastgeber des [[Mecklenburg-Vorpommern-Tag|MV-Tages]]. Unter dem Motto ''„Norddeutsch, natürlich, romantisch – das ist Mecklenburg-Vorpommern“'' präsentierten sich auf dem [[Landesfesttage in Deutschland|Landesfest]] verschiedenste Aussteller mit Attraktionen für Einheimische und Besucher.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mvtag2014.de/index.php?id=192 |text=Mecklenburg-Vorpommern-Tag 2014 in Neustrelitz |wayback=20140622051628}}</ref>
* Im September 2015 wurde im Stadtteil [[Strelitz-Alt]] das 666. Jahr der Stadtgründung gefeiert. Höhepunkt der Feierlichkeiten war das 20. Stadtteilfest unter dem Motto ''Strelitz leuchtet auf''.<ref>[http://www.neustrelitz.de/ Offizielle Homepage der Stadt Neustrelitz] → {{Webarchiv |url=http://www.neustrelitz.de/erleben/veranstaltungen/666-jahre-strelitz-leuchtet-auf |text=''666 Jahre: Strelitz leuchtet auf'' |wayback=20150426115452}}</ref>

=== Sport und Freizeit ===
[[Datei:Neustrelitz Glambecker See 2011.jpg|mini|Badeanstalt am Glambecker See]]

==== Stadien und Sportplätze ====
* [[Parkstadion Neustrelitz|Parkstadion]] ({{Coordinate|simple=y|type=landmark|name=Parkstadion Neustrelitz|NS=53.35185|EW=13.05629|region=DE-MV}}), ab 1997 saniert und nach und nach auf die heutige Kapazität von 7000 Zuschauern ausgebaut
* Rudolf-Harbig-Stadion ({{Coordinate|simple=y|type=landmark|name=Rudolf-Harbig-Stadion Neustrelitz|NS=53.35404|EW=13.05501|region=DE-MV}})
* Jahn-Sportpark Strelitz-Alt ({{Coordinate|simple=y|type=landmark|name=Jahn-Sportpark Neustrelitz|NS=53.32704|EW=13.09674|region=DE-MV}}), Eröffnung am 20. Mai 1956 im Rahmen des [[Nationales Aufbauwerk|Nationalen Aufbauwerks]]<ref>Chronik des ESV Lok Neustrelitz</ref>
* Ehemaliger Sportplatz Neustrelitz ({{Coordinate|simple=y|type=landmark|name=ehemaliger Sportplatz Neustrelitz|NS=53.3694|EW=13.0761|region=DE-MV}})

==== Fußballvereine ====
* Die [[TSG Neustrelitz]] spielte zwischenzeitlich in der zweitklassigen [[DDR-Liga]] und von [[Fußball-Regionalliga Nordost 2012/13|2012]] bis [[Fußball-Regionalliga Nordost 2017/18|2018]] in der [[Fußball-Regionalliga Nordost (2012)|Fußball-Regionalliga Nordost]] (4. Liga). In der Fußball-Regionalliga Nordost gewann TSG Neustrelitz [[Fußball-Regionalliga Nordost 2013/14|2014]] die Meisterschaft. In der [[Fußball-Oberliga Nordost 2023/24|Saison 2023/24]] spielt TSG Neustrelitz in der fünftklassigen [[Fußball-Oberliga Nordost|Oberliga Nordost]]. Für Heimspiele nutzte der Verein das Parkstadion.
* Weitere Fußballvereine sind die SpVgg Victoria Neustrelitz, der FC Neustrelitz 07 und der [[Strelitzer FC]].

==== Sonstige Sportvereine ====
* Der [[PSV Neustrelitz]] ist insbesondere im Volleyball erfolgreich ([[2. Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|2. Bundesliga Nord]])
* Tennisverein TC Neustrelitz
* Wassersportverein WSV Einheit Neustrelitz
* ESV Lok Neustrelitz mit der Abteilung Angeln
* DLRG-Strelitz mit Mitgliedschaft im Schwimmverband
* Fanfarenzug des Feuerwehrvereins Neustrelitz

==== Freibäder und kommunale Badestellen ====
* Städtische ''Badeanstalt'' am [[Glambecker See]] (kurz ''Glammi'' genannt) nahe dem Zentrum mit [[Wasserwacht]] vom DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte
* Badestelle am [[Großer Prälanksee|Großen Prälanksee]] in der Nähe des Wander- und Radweges um den [[Zierker See]].
* Badestelle am [[Großer Fürstenseer See]] im Ortsteil ''Fürstensee'', etwa 10&nbsp;km vom Stadtzentrum entfernt
* Badestelle in Stadtnähe am [[Langer See|Langen See]]
* Badestelle an der zurückgebauten [[Altstrelitzer Badeanstalt]] am [[Domjüchsee]]

== Infrastruktur ==
=== Allgemein ===
* [[Rathaus Neustrelitz]] im Stadtkern, Markt 1
* Standesamt im [[Prinzenpalais (Neustrelitz)|Prinzenpalais]], Hertelstraße 12
* Tourist- und Nationalparkinformation Neustrelitz, Strelitzer Straße 1
* Straßenbauamt Neustrelitz im [[Kavaliershaus (Neustrelitz)|Kavaliershaus]], Hertelstraße 8

=== Bildung ===
[[Datei:Gymnasium Carolinum.jpg|mini|Gymnasium ''Carolinum'' am [[Glambecker See]]]]

* Allgemeinbildendes und altsprachlichen [[Gymnasium Carolinum (Neustrelitz)|Gymnasium Carolinum]] von 1795 am Glambecker See.
* ''Regionalschule [[Jawaharlal Nehru]]'' (UNESCO-Schule)
* Integrierte ''Gesamtschule [[Walter Karbe]]''
* Grundschulen Kiefernheide, Sandberg, ''[[Daniel Sanders (Lexikograf)|Daniel Sanders]]'' und die Evangelische Grundschule
* Berufliche Schule
* Volkshochschule (VHS) Mecklenburgische Seenplatte
* Sonderpädagogisches Förderzentrum, die Schule für geistig Behinderte ''[[Tom Mutters]]''
* ''Musikschule Kon.centus''
* Polizeiaus- und -fortbildungszentrum Neustrelitz der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]] (BPOLAFZ NZ) mit ca. 250 Mitarbeitern und ständig ca. 300 Auszubildenden bzw. Seminarteilnehmern

=== Bibliotheken und Archive ===
Als Landeshauptstadt von Mecklenburg-Strelitz war Neustrelitz zugleich Sitz der [[Mecklenburg-Strelitzsche Landesbücherei|Mecklenburg-Strelitzschen Landesbücherei]], die mit dem [[Mecklenburg-Strelitzsches Hauptarchiv|Mecklenburg-Strelitzschen Hauptarchiv]] (Landesarchiv) und dem erst in den 1920er Jahren aus ehemals fürstlichen Sammlungen formierten [[Mecklenburg-Strelitzsches Landesmuseum|Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum]] eine Verwaltungseinheit bildete. Die ''Landesbücherei'' (Landesbibliothek) war an der Schwelle des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen fürstlichen Büchersammlungen formiert worden und fungierte lange als ''Mecklenburg-Strelitzsche Regierungsbibliothek'' sowie als Adressat für Büchergeschenke von Verlagen und Autoren. Nach 1918 verlor die Landesbibliothek zunehmend an Bedeutung. Die Bestandsergänzung stagnierte, und die Benutzerzahlen waren stark rückläufig. Nachdem das Landesarchiv bereits 1934 ins heutige [[Landeshauptarchiv Schwerin]] überführt worden und das ''Landesmuseum'' bereits 1945 beim Schlossbrand weitgehend untergegangen waren, wurde schließlich auch die ''Landesbücherei'' 1950 aufgelöst und ihre Bestände auf verschiedene andere wissenschaftliche Bibliotheken aufgeteilt. Die regionalkundliche Sammlung der Landesbibliothek verblieb dabei in der [[Neustrelitzer Stadtbibliothek]]. Erhaltene Restbestände (ca. 2000 Bestandseinheiten) bilden später den Grundstock der landeskundlichen Präsenzsammlung der Stadt- und Bezirksbibliothek Neubrandenburg (heute: [[Regionalbibliothek Neubrandenburg]]) und zogen mit ihr in die damalige Bezirksstadt [[Neubrandenburg]] um. Die Handschriftensammlung der ''Landesbücherei'' mit über 200 Exponaten gilt seit 1950 als verschollen.<ref>Inhaltliche Details zu jener Handschriftensammlung wurden bisher nicht bekannt. Verschiedene Sammlungsobjekte und Manuskripte, die in den letzten Jahren überraschend in den Beständen des Neustrelitzer Stadtarchivs aufgetaucht sind und inzwischen teilweise ediert wurden, deuten darauf hin, dass auch die Handschriftensammlung bei Auflösung der Landesbücherei im Ort verblieben und ins Neustrelitzer Stadtarchiv gelangt ist. Detailliertere Bestandsinformationen dazu liegen bisher jedoch (noch) nicht vor.</ref>

Die ''Neustrelitzer Stadtbibliothek'' umfasst heute einen Bestand von rund 40.000 Medien.

Das [[Karbe-Wagner-Archiv]] beherbergt eine heimatkundliche Sammlung über Geschichte, Kunst, Natur, Persönlichkeiten, Druck- und Literaturwesen der Region sowie die Nachlässe oder Nachlassteile einzelner Heimatforscher aus der Region Mecklenburg-Strelitz wie [[Walter Karbe]], [[Annalise Wagner]], [[Walter Gotsmann]], [[Hermann Schüßler]], [[Reinhard Barby]], [[Konrad Hustaedt]] und [[Friedrich Winkel]].

Neben dem [[Neustrelitzer Stadtarchiv]] befindet sich in Neustrelitz auch das [[Kreisarchiv Mecklenburg-Strelitz]].

=== Forschung ===
[[Datei:Satellitenantenne DLR.JPG|mini|Satellitenantenne des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] an der Kalkhorst]]

Das [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) unterhält in Neustrelitz Zweigstellen des in [[Oberpfaffenhofen]] ansässigen [[Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum|Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums]] sowie der Institute für Kommunikation und Navigation bzw. für Methodik der Fernerkundung. Am Standort Neustrelitz-Kalkhorst befand sich jahrzehntelang eine Satelliten-Bodenstation, die nach der Wende durch das DLR weitergenutzt und erweitert wurde. Annähernd 60 Wissenschaftler, Ingenieure und Angestellte sind am Neustrelitzer DLR-Standort beschäftigt, der an der Entwicklung des europäischen Satellitennavigationsprogramms [[Galileo (Satellitennavigation)|Galileo]] beteiligt ist.<ref>[http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10260 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Standort Neustrelitz], abgerufen am 28. Juli 2015</ref> Am Standort des DLR Neustrelitz ist ein [[DLR School Lab#Neustrelitz|DLR School Lab]] eingerichtet, das Schülern verschiedener Altersstufen Experimente und Wissen rund um die Erforschung des Weltraums vermittelt.<ref>[http://www.dlr.de/schoollab/desktopdefault.aspx/tabid-6256/ DLR School Lab Neustrelitz], abgerufen am 28. Juli 2015</ref>

[[Datei:20180707 xl P1010717-landeszentrum-fuer-erneuerbare-energien-mecklenburg-vorpommern--leea.jpg|mini| [[Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern|Leea MV]] am ''Kiefernwald 1'']]
Im [[Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern]] (Leea MV) wird die Forschung zur Anwendung [[Erneuerbare Energien|erneuerbarer Energien]] dargestellt; es gibt themenbezogene Schülerprogramme, Ausstellungen und entsprechende Veranstaltungen, ein Schülerlabor, eine XXL-Carrera-Bahn und im Außenbereich den Abenteuerspielplatz „Energie-Kraft-Werk“.<ref>[https://www.leea-mv.de/ ''Landeszentrum für erneuerbare Energien (LEEA)''] am Kiefernwald 1</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://mvzeitnah.wordpress.com/tag/landeszentrum-fuer-erneuerbare-energien-mecklenburg-vorpommern/ |titel=Archiv für das Schlagwort ‘Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern’ |titelerg=Ministerpräsident Sellering eröffnet Dauerausstellung „Ressourcenkammer Erde“ |hrsg=mvzeitnah.wordpress.com |datum=2016-01-20 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180715061418/https://mvzeitnah.wordpress.com/tag/landeszentrum-fuer-erneuerbare-energien-mecklenburg-vorpommern/ |archiv-datum=2018-07-15 |abruf=2018-07-15}}</ref><ref name="DBU-LEEA" /> Die Dauerausstellung ''Ressourcenkammer Erde'' behandelt die Themen „Müritz-Ötzi“, Wald, Wasser, Sonne, Erdwärme, Wind und [[Biomasse]].<ref name="DBU-LEEA">{{Internetquelle |url=https://www.dbu.de/OPAC/ab/DBU-Abschlussbericht-AZ-29796.pdf |titel=„Ressourcenkammer Erde“ / „Energie-Kraft-Werk“ |titelerg=Verstehen – Erleben – Mitmachen, Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea) |hrsg=www.dbu.de |datum=2016 |format=PDF |abruf=2018-05-15}}</ref>

=== Gesundheit ===
{{Externes Bild |url=https://www.drkmst.de/files/mst/bilder/haus/Krankenhaus.jpg |text=Neustrelitzer Krankenhaus<ref>{{Internetquelle |url=https://www.drkmst.de/krankenhaus |titel=Krankenhaus Neustrelitz |werk=Website der [https://www.drkmst.de/impressum DRK-Krankenhaus Mecklenburg-Strelitz gGmbH]| abruf=2025-10-07}}</ref><br> ©️ [https://www.drkmst.de/impressum DRK-Krankenhaus Mecklenburg-Strelitz gGmbH]}}

Das Neustrelitzer Krankenhaus, ein Grundversorger in Trägerschaft des [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]], steht am Rande der Stadt an der Penzliner Straße und umfasst die Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie-Geburtshilfe, Anästhesie, Intensivstation und [[Belegarzt|Belegabteilungen]] für Urologie sowie HNO. Der Neubau wurde im April 2010 mit 144 Betten eröffnet und ersetzt das [[#CS|Carolinenstift]]. Seit 2012 hält das Haus 164 Betten vor. In enger Nachbarschaft befinden sich seit 2003 eine Wachkomastation sowie seit 2011 ein Altenpflegeheim mit einem angegliederten [[Hospiz]], ebenfalls in Trägerschaft des DRK.

Neben dem Krankenhaus gibt es seit 1996 einen [[Luftrettung]]sstandort. Zunächst wurde durch den Bundeswehrhubschrauber ''SAR 93'', eine [[Bell UH-1]]D, die Versorgung gesichert, seit 2006 werden die Einsätze durch ''Christoph 48'', einen [[Airbus Helicopters H135|Eurocopter EC 135]] des [[ADAC]], geflogen.

=== Soziales ===
Die [[Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt]] hat in Neustrelitz ihren Sitz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/article205848197/Bundesrat-ebnet-Weg-fuer-Ehrenamts-Stiftung.html |titel=Bundesrat ebnet Weg für Ehrenamts-Stiftung |werk=welt.de |datum=2020-02-14 |abruf=2020-02-17}}</ref>

== Wirtschaft und Verkehr ==
=== Wirtschaft ===
Bis zur [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] (1990) gab es in Neustrelitz einen für das Be- und Entladen von Lastschiffen genutzten [[Binnenhafen]] am [[Zierker See]], der über eine [[Hafenbahn]] an das Schienennetz der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]] angeschlossen war. In der Stadt waren landwirtschaftliche Betriebe und Firmen des Maschinen- und Anlagenbaus ansässig. Großenteils ausrüstungstechnisch veraltete und [[Rentabilität|unrentable]] Betriebe und Einrichtungen wurden nach 1990 geschlossen, wie das ''Neustrelitzer Krankenhaus'', der ''Elektroanlagenbau Neustrelitz (EAB)'', der ''Kraftfahrzeuginstandsetzungsbetrieb Neustrelitz (KIB)'', die ''Neustrelitzer Eisengießerei'', die ''Bekleidungswerke Neustrelitz'', der ''Landtechnische Anlagenbau Neustrelitz (LTA)'', die ''Technische Gebäudeausrüstung Neustrelitz (TGA)''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.northdata.de/Technische+Geb%C3%A4udeausr%C3%BCstung+Neustrelitz+GmbH,+Neustrelitz/Amtsgericht+Neubrandenburg+HRB+115 |titel=TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG NEUSTRELITZ GmbH |werk=Analyse von Firmenveröffentlichungen |hrsg=Hrsg. [https://www.northdata.de/_about North Data] |abruf=2023-04-22 |kommentar=Handelsregisterbekanntmachung vom 21. August 2012 (Löschungen von Amts wegen, 16. August 2012): „Die Gesellschaft ist gemäß § 394 Absatz 1 FamFG wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht.“}}</ref> und die ''Maschinenfabrik Rogge''; andere wurden in Größe und Mitarbeiterzahl stark reduziert, wie das [[Bahnbetriebswerk Neustrelitz]], das von 1000 auf 70 Mitarbeiter schrumpfte. Nur die ''Ostmecklenburgische Bahnwerk GmbH'', die hier ein Instandhaltungswerk für Eisenbahnfahrzeuge betreibt, konnte ihre Tätigkeiten in reduzierter Form weiterführen. Des Weiteren siedelte sich die [[Deutsche Post AG|Deutsche Post AG DHL]] mit dem [[Paketzentrum (Deutsche Post DHL)|Paketzentrum 17]] hier an. Im Norden der Stadt hat die Firma [[IBC Solar]] einen 25&nbsp;Hektar großen [[Photovoltaikanlage Neustrelitz|Solarpark]] errichtet. In der Stadt sind auch einige größere [[Dienstleistungsunternehmen|Dienstleister]] angesiedelt, wie das Unternehmen ''KDW Neustrelitz''.<ref>[http://www.neustrelitz.de/beleben/unternehmen Unternehmen in Neustrelitz], abgerufen am 28. Juli 2015</ref> Auch das 2010 eröffnete [[DRK-Krankenhaus Neustrelitz]], die [[Neustrelitzer Stadtwerke]], die [[Neustrelitzer Wohnungsgesellschaft mbH]] (neuwo),<ref>{{Internetquelle |url=https://www.neuwo.de/unternehmen/ |titel=Unternehmen - Neustrelitzer Wohnungsgesellschaft mbH |sprache=de |abruf=2024-01-20}}</ref> sowie Behörden wie das [[Straßenverkehrsamt]], das [[Bundespolizeiakademie#Aufgaben|Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentrum]], das [[Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern]], die [[Justizvollzugsanstalt Neustrelitz|Jugendhaftanstalt Neustrelitz]] und die [[Arbeitsagentur]] sind wichtige [[Arbeitgeber]] in der Stadt.<ref>[http://www.neustrelitz.de/leben/verwaltung/behoerden Behörden in Neustrelitz], abgerufen am 28. Juli 2015</ref>

Eine zunehmende Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt spielt nach strukturellen Umwandlungen und Investitionen in die [[Infrastruktur]], wie in den [[#Stadthafen am Zierker See|Stadthafen am Zierker See]] und in den [[Schlosspark Neustrelitz|Neustrelitzer Schlosspark]], seit der politischen Wende im Osten Deutschlands auch der [[Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern]] für die Stadt Neustrelitz. Hier ansässige Dienstleistungsunternehmen der Gastronomie und des Handels aber auch Kultureinrichtungen, wie das [[Landestheater Neustrelitz]], können davon profitieren.<ref>[http://www.neustrelitz.de/erleben Tourismus/Urlaub in Neustrelitz], Informationsseite der Stadt, abgerufen am 28. Juli 2015</ref>

Namhafter Arbeitgeber in der Region ist das [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (siehe Abschnitt [[#Forschung|Forschung]]). Das Einkaufszentrum Husarenmarkt entstand nach 2009 in der ehemaligen [[Artillerie- und Infanteriekaserne Neustrelitz]].

=== Medien ===
Die zum [[Nordkurier]] gehörende ''Strelitzer Zeitung'' mit Sitz am [[Markt 7 (Neustrelitz)|Markt 7]], ist die Lokalzeitung der Stadt und erscheint als Tageszeitung. Dreiwöchentlich erscheint das amtliche Bekanntmachungsblatt ''Strelitzer Echo''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/de/stadt-amp-verwaltung/aktuelles/amtliches-bekanntmachungsblatt-strelitzer-echo |titel=Stadt Neustrelitz |sprache=de |abruf=2024-01-20}}</ref>

Der im Kabelfernsehen zu empfangene Regionalfernsehsender ''neu.eins'' berichtet regelmäßig unter anderem auch über Neustrelitz.

=== Verkehr ===
Neustrelitz bildet für den Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschifffahrtsverkehr einen wichtigen Knotenpunkt im südlichen Mecklenburg-Vorpommern.

==== Straßenverkehr ====
In Neustrelitz kreuzen sich die Bundesstraßen [[Bundesstraße 96|96]], [[Bundesstraße 193|193]] und [[Bundesstraße 198|198]].
Die [[Bundesautobahn 20]] ([[Rostock]]–[[Stettin]]) ist 36&nbsp;km entfernt (Anschlussstellen ''Neubrandenburg-Ost'' und ''Neubrandenburg-Nord''), die [[Bundesautobahn 19]] (Berlin–Rostock) 52&nbsp;km (Anschlussstelle ''[[Röbel/Müritz]]'').

Zudem halten seit Juni 2015 in Neustrelitz am Rudi-Arndt-Platz (ZOB) auch Busse des Fernbusunternehmens [[FlixBus DACH]], auf dem Weg von [[Greifswald]] nach [[Leipzig]] über [[Berlin]], wo Anschlussmöglichkeiten vom und ins [[Vogtland]] bestehen.

==== Schienenverkehr ====
[[Datei:BfNeustrelitzSüdEG.jpg|mini|Bahnhof Neustrelitz-Süd, einer von vier historischen Bahnhöfen im Stadtgebiet]]

[[Neustrelitz Hauptbahnhof]] ist ein regionaler Eisenbahnknoten, an dem zahlreiche Eisenbahnstrecken zusammentreffen. Im Einzelnen sind dies die [[Berliner Nordbahn]] ([[Berlin]]–Neustrelitz–[[Neubrandenburg]]–[[Stralsund]]), die [[Bahnstrecke Neustrelitz–Warnemünde|Bahnstrecke Neustrelitz–Rostock–Warnemünde]] ''(Lloydbahn)'', sowie die nur noch auf dem Abschnitt bis [[Mirow]] befahrene [[Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg]]. Die [[Bahnstrecke Neustrelitz–Feldberg]] wurde im Dezember 2000 stillgelegt. Seitdem verkehrt im Personenverkehr die Buslinie 619 parallel zur Strecke.

Durch den [[Integraler Taktfahrplan|Integralen Taktfahrplan]] bestehen in Neustrelitz stets zur vollen Stunde verschiedene Umsteigemöglichkeiten. Im Fernverkehr hält neben dem seit dem 10.&nbsp;Juni 2007 verkehrenden [[Intercity-Express|ICE]]-Zugpaar von [[Rostock Hauptbahnhof|Rostock]] nach [[München Hauptbahnhof|München]] (Linie&nbsp;28, teilweise weiter bis Innsbruck) auch seit 2014 ein [[EuroCity]]-Zugpaar zwischen Rostock Hbf und [[Praha hlavní nádraží|Prag]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.deutschebahn.com/de/presse/pi_regional/4694846/bbmv20131016.html |text=Pressemitteilung der Deutschen Bahn zur Verlängerung des EC-Zugpaars 178/179 nach Rostock-Warnemünde |wayback=20140304140702}}</ref>

Für den Güterverkehr existiert mit dem Südbahnhof ein separater [[Güterbahnhof]].

==== Öffentlicher Personennahverkehr ====
[[Datei:Neustrelitz ZOB.jpg|mini|Neustrelitz ZOB]]

Das örtliche Busunternehmen [[B.B.-Reisen]] bedient den Stadtverkehr Neustrelitz für die [[Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft]] (MVVG). Das [[Stadtbus]]netz erschließt auf vier Linien die inneren Stadtteile. Für die Verbindung mit dem Umland sorgen verschiedene regionale Buslinien der MVVG, die am [[Busbahnhof|Zentralen Omnibusbahnhof]] (ZOB) vor dem Hauptbahnhof zusammentreffen.

==== Verbindung mit überregionalen Gewässern ====
Über den [[Kammerkanal]] besteht eine schiffbare Verbindung mit überregionalen Gewässern. Der Kanal verbindet den [[Zierker See]], an dem die Stadt Neustrelitz liegt, mit dem [[Woblitzsee]]. Von diesem [[Havel#Obere Havel|Havelsee]], an dem die Stadt [[Wesenberg (Mecklenburg)|Wesenberg]] liegt, können Schiffe über die [[Obere Havel-Wasserstraße]] und die anschließenden Wasserstraßen bis zur [[Ostsee]], in die [[Müritz]] oder in die Berliner Gewässer gelangen. Der Woblitzsee, der Kammerkanal und der Zierker See bis Neustrelitz (km 94,4) sind Teilstrecken der Oberen Havel-Wasserstraße.

== Persönlichkeiten ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Neustrelitz}}


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
* Kfz-Zeichen: 01/1991 bis 05/1994 NZ (für Neustrelitz), danach MST (für Mecklenburg-Strelitz), seit 2014 MSE (Mecklenburgische Seenplatte); in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]: CT für Motorräder, CM für LKW, Busse und Traktoren, CL, CZ und später CIB bis CIZ für Pkw. NZ wird wieder vergeben.
*Am Rande von Neustrelitz - beim Kalkhorst - befindet sich seit Jahrzehnten eine Satelliten-Boden-Station. Sie wird heute vom [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] ([[DLR]]) genutzt.
* Seit 2008 trägt der [[ICE 2|ICE-2]]-Triebzug 237 der Deutschen Bahn den Namen ''Neustrelitz''.
*Der ''SAR 93'', eine [[Bell Helicopters|Bell]] UH-1D, ist außerdem für die [[Luftrettung]] in Neustrelitz stationiert. Der Standort wurde 1996 von Schwerin hierher verlegt.
* Das 1988 in der Wolgaster [[Peene-Werft]] gebaute Einsatzschiff ''BP 22'' der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]] trägt den Namen ''Neustrelitz''; im Jahr 2017 außer Dienst gestellt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundespolizei.de/DE/06Die-Bundespolizei/Ausstattung/Boote/boote_node.html |text=Einsatzschiffe, Kontroll- und Streifenboote der Bundespolizei |wayback=20120724140040}}</ref> Nach der Verschrottung in Dänemark wurde es aus dem Schiffsregister gelöscht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/ |titel=Aktuelle Nachrichten für Neustrelitz {{!}} nordkurier.de |sprache=de |abruf=2024-02-18}}</ref>
*Das sowjetische bronzene Ehrenmal im Zentrum des Marktplatzes wurde 1993 nach Abzug der sowjetischen Garnison entfernt und befindet sich jetzt in einem Lager -im Regiehof.

*Presse: einzige lokale Tageszeitung ''[[Nordkurier]]'' - ehemaliger Name ''Freie Erde''
== Siehe auch ==
*Kfz-Zeichen: MST, ab 1990 zunächst NZ, in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] CL, später auch CZ
* [[Liste der Ober- und Mittelzentren in Mecklenburg-Vorpommern]]

== Literatur ==
* [[Karl Albert von Kamptz]]: ''Versuch einer Topographie der Großherzoglichen Residenzstadt Neustrelitz.'' 1. Auflage: Neubrandenburg 1792. 2., vermehrte Auflage: Neustrelitz/Neubrandenburg 1833. Kommentierter Nachdruck in: ''Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz''. Bd. 6. [[Thomas Helms Verlag]], Schwerin 2008. S. 8–62.
* [[Carl August Endler]]: ''Die Geschichte der Landeshauptstadt Neustrelitz. 1733–1933.'' Rostock 1933. [Reprint-Nachdruck: Lenover, Neustrelitz 1995, ISBN 978-3-930164-09-7]
* Otto Wagner: ''Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung.'' Neustrelitz 1926. S. 31 f.
* {{Literatur
|Titel=Das Land Stargard
|Sammelwerk=Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz
|WerkErg=bearbeitet von [[Georg Krüger-Haye|Georg Krüger]], Oberkirchenrat zu Neustrelitz
|Band=I. Band
|Nummer=III. Abteilung: Die Amtsgerichtsbezirke Friedland (zweite Hälfte), Stargard und Neubrandenburg
|Verlag=Kommissionsverlag der Brünslowschen Verlagsbuchhandlung (E. Brückner)
|Ort=Neubrandenburg
|Datum=1929
|Kapitel=Amtsgerichtsbezirk Neustrelitz – Neustrelitz
|Seiten=31ff
|Kommentar=Im Auftrage des Ministeriums (Abteilung für Unterricht und Kunst)}}
* {{Literatur
|Autor=Friederike Drinkuth
|Titel=Männlicher als ihr Gemahl
|Verlag= Thomas Helm Verlag
|Ort=Schwerin
|Datum=2016
|ISBN=978-3-944033-00-6
|Kommentar=„Herzogin Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Gemahlin Adolph Friedrichs III. von Mecklenburg&nbsp;[-Strelitz], wahre Regentin und Stadtgründerin von Neustrelitz“}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}
* {{LBMV SWW|Neustrelitz}}
* {{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/ |titel=Internetportal der Stadt Neustrelitz |hrsg=Stadt Neustrelitz |abruf=2020-10-30}}
* {{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/leben/ortsrecht |titel=Ortsrecht der Stadt Neustrelitz |hrsg=Stadt Neustrelitz |abruf=2020-10-30}}
* {{Internetquelle |url=https://www.neustrelitz.de/de/stadt-amp-verwaltung/auf-einen-blick |titel=»Auf einen Blick« |titelerg=''Strelitzer Echo'' – Amtsblatt der Stadt Neustrelitz |abruf=2025-09-06}}
* {{Internetquelle |url=https://login.insecia.com/api/cms/media-manager/project/210/directory/44/file/4973/raw/Fortschreibung%20ISEK%202016%20neu.pdf |titel=Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Neustrelitz |titelerg=Fortschreibung vom Juli 2016 |hrsg=Stadt Neustrelitz |datum=2016-07-20 |format=PDF |abruf=2023-06-10}}


== Anmerkungen ==
*http://www.neustrelitz.de/
<references group="A" />
*http://www.neustrelitz-guide.de/
*http://www.slawendorf-neustrelitz.de/
*http://www.tsg-neustrelitz.de/


== Einzelnachweise ==
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Mecklenburg-Strelitz}}
<references responsive />
[[Kategorie: Ort in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]]


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|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
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[[Kategorie:Neustrelitz| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]]
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]]
[[Kategorie:Ehemalige Herzogsresidenz]]
[[Kategorie:Ehemalige kreisfreie Stadt in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[Kategorie:Stadt in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[Kategorie:Planstadt]]

Aktuelle Version vom 25. Oktober 2025, 15:50 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Neustrelitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Neustrelitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 22′ N, 13° 4′ OKoordinaten: 53° 22′ N, 13° 4′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Höhe: 73 m ü. NHN
Fläche: 139,89 km²
Einwohner: 20.191 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17235
Vorwahl: 03981
Kfz-Kennzeichen: MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 110
Stadtgliederung: 13 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
17235 Neustrelitz
Website: www.neustrelitz.de
Bürgermeister: Andreas Grund (parteilos)
Lage der Stadt Neustrelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
KarteBrandenburgLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Ludwigslust-ParchimBeggerowBorrentinHohenbollentinHohenmockerKentzlinKletzinLindenberg (Vorpommern)MeesigerNossendorfSarowSchönfeld (bei Demmin)SiedenbrünzowSommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)UtzedelVerchenWarrenzinDatzetalFriedlandGalenbeckBasedow (Mecklenburg)Basedow (Mecklenburg)FaulenrostGielowKummerow (am See)MalchinNeukalenAlt SchwerinFünfseenGöhren-LebbinMalchowNossentiner HütteSilz (Mecklenburg)WalowZislowMirowPriepertPeenehagenWesenberg (Mecklenburg)Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte)Blankensee (Mecklenburg)BlumenholzCarpinGodendorfGrünow (Mecklenburg)HohenzieritzKlein VielenKratzeburgMöllenbeck (bei Neustrelitz)Schloen-DratowSchloen-DratowUserinWokuhl-DabelowBeseritzBlankenhofBrunn (Mecklenburg)NeddeminNeuenkirchen (bei Neubrandenburg)NeverinSponholzStavenTrollenhagenWoggersinWulkenzinZirzowAnkershagenKucksseePenzlinMöllenhagenAltenhof (Mecklenburg)BollewickBuchholz (bei Röbel)BütowEldetalFinckenGotthunGroß KelleKieveLärzLeizenMelzPribornRechlinRöbel/MüritzSchwarz (Mecklenburg)SietowStuerSüdmüritzGrabowhöfeGroß PlastenHohen WangelinJabelKargowKlinkKlocksinMoltzowMoltzowTorgelow am SeeVollrathsruheBurg StargardBurg StargardCölpinGroß NemerowHolldorfLindetalPragsdorfBredenfeldeBriggowGrammentinGülzow (bei Stavenhagen)IvenackJürgenstorfKittendorfKnorrendorfMölln (Mecklenburg)RitzerowRosenowStavenhagenZetteminAltenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)AltentreptowBartow (Vorpommern)BreesenBurowGnevkowGolchenGrapzowGrischowGroß TeetzlebenGültzKriesowPripslebenRöckwitzSiedenbollentinTützpatzWerder (bei Altentreptow)Wildberg (Vorpommern)WoldeGroß MiltzowKublankNeetzkaSchönbeckSchönhausen (Mecklenburg)VoigtsdorfVoigtsdorfWoldegkDargunDemminFeldberger SeenlandschaftNeubrandenburgNeustrelitzWaren (Müritz)
Karte
Quadratischer Marktplatz
mit acht sternförmig abgehenden Straßen
Ufer des Zierker Sees

Neustrelitz [nɔɪ̯ˈʃtʁeːlɪt͡s] (plattdeutsch: Niegenstrelitz) ist eine Mittelstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Land Mecklenburg-Vorpommern. Die frühere Residenzstadt mecklenburgischer Herzöge und einstige Landeshauptstadt von Mecklenburg-Strelitz ist heute eines der 18 Mittelzentren des Landes. Sie liegt 30 km südlich des Oberzentrums Neubrandenburg. Durch die zentrale Lage im Mecklenburger Seenland, an der B 96 sowie Berliner Nordbahn und Lloydbahn, die schiffbare Verbindung mit überregionalen Gewässern, Kulturveranstaltungen wie die Festspiele im Schlossgarten und das Immergut Festival sowie die vielen Baudenkmale in der Stadt wurde Neustrelitz zu einem der bekannten Urlaubsziele in Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2022 ist Neustrelitz „staatlich anerkannter Erholungsort“.[2]

Besondere Anziehungspunkte für Einheimische und Touristen sind der als Wasserwanderrastplatz ausgebaute Stadthafen am Zierker See und insbesondere für die Kinder der Tiergarten Neustrelitz mit rund 450 Tieren, darunter 40 vorwiegend heimische Tierarten.

Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) – ein Institut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) – betreibt im Stadtteil Strelitz-Alt am Rande der Kalkhorst eine Bodenstation, die Fernerkundungsdaten von Erdbeobachtungssatelliten empfängt und analysiert.[3]

Das Gymnasium Carolinum ist eine der größten Schulen in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz befinden sich mehrere kulturelle Einrichtungen der Stadt, wie die Stadtbibliothek und das Karbe-Wagner-Archiv. Es beherbergt aber auch ein Museum mit Exponaten aus der Zeit zwischen 1733 und 1918, in der Neustrelitz Residenzstadt der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Strelitz war.

Im Sport sind insbesondere die Vereine TSG Neustrelitz (hauptsächlich Fußball) und PSV Neustrelitz (im Wesentlichen Volleyball) in der Region aber auch überregional bekannt.

Residenzschloss, Stadtgründung und Stadt zwischen 1731 und 2019

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Neustrelitzer Schloss, Lithographie von 1843.

Neustrelitz wurde 1733 als Planstadt nahe der 1931 eingemeindeten Stadt Strelitz angelegt, nachdem das Strelitzer Wasserschloss des in Mecklenburg-Strelitz regierenden Herzogs, Adolf Friedrich III., 1712 abgebrannt war und er und seine Ehefrau 1731 bereits das im nahen Glienecke gelegene neue Residenzschloss bezogen hatten. Es folgte der Bau einer Siedlung für Hofstaat und Landesverwaltung nach den Plänen von Hofbaumeister Julius Löwe. Nach dem Aufruf des Herzogs zur Ansiedlung von Neubürgern vom 20. Mai 1733[4], der heute als Gründungsurkunde der Stadt gilt, wurde die Siedlung zu einer herzoglichen Residenzstadt erweitert.

Der erste Stadtplan von 1837 (ohne Bebauung der Hinterhöfe)
Kernststadt 2016
aus der Vogelperspektive[5]
©️ Stadt Neustrelitz / Wagner Planungsgesellschaft Rostock
Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)

Die europaweit einzigartige Stadtanlage von Neustrelitz entspricht der einer barocken Idealstadt. Von einem quadratischen 120 m × 120 m großen Platz im Stadtzentrum – dem Neustrelitzer Marktplatz – führen geradlinig vom gedachten Mittelpunkt eines Straßenfächers ausgehend acht Straßen sternförmig in alle Himmelsrichtungen. 1866 wurde der Platz nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel in der Mitte um ein Rondell erweitert. Die Neugestaltung fand 2003/04 statt. Das Rondell wurde gepflastert und 32 kleinblättrige Eschen wurden angepflanzt. Die Platzmitte belebt nun ein Wasserspiel mit 36 Fontänen.[6]

Residenzschloss um 1910

Zwischen 1905 und 1909 wurden drei weitere Gebäudeteile an den Westflügel des Residenzschlosses angefügt und so ein geschlossener Hof geschaffen; die Grundfläche des Schlosses wurde durch den Erweiterungsbau nahezu verdoppelt.[7] In dieser Bauphase wurde auch der durch den Turm des Schlosses Charlottenburg inspirierte Schlossturm errichtet. Dieser war neben dem Schloss selbst, der Neustrelitzer Stadtkirche und dem Rathaus ein wichtiger baulicher Bezugspunkt der Stadt und eine weithin sichtbare Landmarke.

Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland (1918) war das Schloss im neu konstituierten Freistaat Mecklenburg-Strelitz bis 1934 Sitz des Landtags. Weitere Räumlichkeiten des vormaligen Residenzschlosses wurden von März 1921 bis 1945 vom Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum, von 1921 bis 1933 von der Mecklenburg-Strelitzsche Landesbücherei sowie von 1925 bis 1934 vom Mecklenburg-Strelitzschen Hauptarchiv genutzt.

In der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland (1933–1945) wurden im Erweiterungsbau des Neustrelitzer Schlosses von 1934 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Sportlehrer und Sportlehrerinnen ausgebildet. Während des Krieges war dort außerdem ein Lazarett untergebracht.

Ruinen des Neustrelitzer Schlosses (1949)

Am Ende des Zweiten Weltkriegs brannte das Neustrelitzer Schloss 1945 infolge von Brandstiftung aus; die Schlossruine wurde abgerissen und das Schloss auch nach der politischen Wende in Ostdeutschland (1990) nicht wieder aufgebaut. Erhalten blieben der Neustrelitzer Schlosspark und eine Reihe sehenswerter Gebäude im Neustrelitzer Residenzviertel.

Schlossturms des Residenzschlosses in einem Winter um 1940

Im Oktober 2019 vereinbarten die Stadt Neustrelitz und das Land Mecklenburg-Vorpommern, den 51 Meter hohen zerstörten Schlossturm seinem früheren Äußeren entsprechend wieder aufzubauen, die denkmalgeschützten Kellerräume zu beräumen, begehbar zu machen und mit einer nutzbaren Betondecke zu überspannen.[8] Außerdem wurde das ehemalige Residenzschloss in die Liste: Orte der Demokratiegeschichte[9] aufgenommen.[10] Am Anfang des Jahres 2024 wurden die Kosten für den Bau des Turms auf etwa 9,5 Millionen Euro geschätzt. Der Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern hatten 6,5 Millionen Euro Fördergeld zugesagt. Die verbleibende Finanzierungslücke von mindestens 3 Millionen Euro war zu diesem Zeitpunktvon von der Kommune, der Stadt Neustrelitz, als dem für die Errichtung des Bauwerks infragekommenden Bauherren, noch nicht zu schließen. Auch seien nach Aussage des Neustrelitzer Bürgermeisters die zukünftigen Unterhaltskosten nicht gegenzufinanzieren.[11] Nach wie vor fehlte auch zu Beginn des Jahres 2025 der finale Aufstellungsbeschluss der Neustrelitzer Stadtvertretung zum Bau des Turms, sodass mit den Bauarbeiten bislang noch nicht begonnen werden konnte.[12]

Naturräumlich ist Neustrelitz Teil des Neustrelitzer Kleinseenlandes in der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Stadt liegt am Zierker See, der über den Kammerkanal und den Woblitzsee mit der Oberen Havel-Wasserstraße verbunden ist. Innerhalb oder nahe der Stadt liegen 29 größere und kleinere Seen, wie der an die Innenstadt grenzende Zierker See mit Stadthafen, Glambecker See, Domjüchsee, Großer Fürstenseer See, Großer Prälanksee, Langer See, Krebssee, Kluger See und Buttersee.

Das Mittelzentrum Neustrelitz ist vom nächsten Mittelzentrum, der Stadt Waren (Müritz), knapp 45 km entfernt. Das nächste Oberzentrum von Neustrelitz aus ist die 28 km entfernte Stadt Neubrandenburg. Grundzentren im Umkreis von 40 km sind Wesenberg, Penzlin, Mirow, Burg Stargard, Rechlin und Feldberger Seenlandschaft. Die nächstgelegenen Ballungsräume sind Berlin im Süden, Stettin im Osten, die Regiopole Rostock im Nordwesten und Hamburg im Westen.[13]

Stadtgliederung

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Das Stadtgebiet von Neustrelitz umfasst eine Fläche von 13.815 ha und ist in sechs Stadtteile untergliedert:[14]

Zur Geschichte der bis 1931 und von 1945 bis 1946 selbstständigen Stadt Strelitz-Alt siehe dort.

Der Name Neustrelitz (in älteren Schriften auch: Neu-Strelitz, N. Strelitz oder missverständlich einfach nur Strelitz) wurde vom Namen der Mutterstadt Strelitz abgeleitet, welche erst 1931 eingemeindet wurde. Der Ortsname der Mutterstadt Strelitz geht auf altslawisch strělci (Schützen) zurück und war möglicherweise die Bezeichnung einer Dienstsiedlung, wie es sie im Mittelalter in Ostmitteleuropa mehrfach gab. Strelitz bedeutet damit „Ort der Schützen“ bzw. „Ort, wo die Schützen wohnen“.[16] Als Neuenstrelitz erscheint der Ort bereits am 20. März 1732 in einer Quittung, die der Hofgärtner und herzogliche Baumeister Julius Löwe einem Arbeiter ausstellte.[17] Seit dem Entstehen der sich entwickelnden neuen Residenz Neustrelitz wurde die alte Mutterstadt Strelitz zur besseren Unterscheidung umgangssprachlich immer häufiger als Alt-Strelitz bezeichnet, ohne dass es jedoch zu einer offiziellen Umbenennung gekommen wäre.[18] Strelitz trägt seit 1994 offiziell den Stadtteilnamen Strelitz-Alt.[19][20]

Vorgeschichte (1701–1733)

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Das „Fürstliche Haus“ in Glieneke – Ursprung der Stadt Neustrelitz (Ausschnitt aus einer Infotafel des Neustrelitzer Schlossverein e. V. zur Geschichte des Neustrelitzer Schlosses)

Im Ergebnis des Hamburger Vergleichs (1701) erfolgte die Dritte Mecklenburgische Hauptlandesteilung. Es entstanden die mecklenburgischen (Teil-)Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Der erste Regent des Landesteils Mecklenburg-Strelitz war Herzog Adolf Friedrich II., der als nunmehr regierender Herzog von Mecklenburg-Strelitz eine standesgemäße Residenz und eine Hauptstadt für sein Herzogtum benötigte. Nachdem der Herzog seine ursprüngliche Absicht, Neubrandenburg zur Landeshauptstadt zu machen, nicht umsetzen konnte, wählte er Strelitz als Hauptresidenz. Zunächst wohnte er mit seiner ersten Gemahlin Herzogin Marie, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Güstrow weiterhin im alten Strelitzer Wasserschloss, das beide bereits vor der Dritten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung bewohnt hatten. Die Stadt Strelitz wurde zur Haupt- und Residenzstadt ausgebaut; es folgte die Ansiedlung von Hofbediensteten und Regierungsbehörden. Die Lage änderte sich erst, nachdem Adolf Friedrich II. am 12. Mai 1708 gestorben war und dessen Sohn Adolf Friedrich III. regierender Herzog von Mecklenburg-Strelitz wurde. Zunächst wohnte dieser mit seiner Ehefrau Dorothea Sophie, geb. Prinzessin von Schleswig-Holstein-Plön, weiterhin im Strelitzer Residenzschloss – bis in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1712 das Schloss und fast alle Nebengebäude niederbrannten. Das Schloss wurde nicht wieder aufgebaut. Adolf Friedrich III. fehlte das nötige Geld für den Wiederaufbau; zudem sollen die Strelitzer Bürger dem Herzog die Hand- und Spanndienste verweigert haben.[21] Hinzu kam, dass dem Herzog und seiner Gattin der Standort des abgebrannten Schlosses im sumpfigen Gelände der feuchten und nebligen Strelitzer Niederung für einen zeitgemäßen Neubau im Stil des Barock ungeeignet schien. Da der Herzog am Ufer des Zierker Sees im nahe gelegenen Glienecke seit 1710/11 ein kleines Jagdhaus besaß, ließen Herzog und Herzogin das „neue fürstliche Haus“[21] von 1726 bis 1731 zu einem hochherrschaftlichen barocken Residenzschloss um- und ausbauen und bezogen sodann ihr neues Domizil.[21][22]

Residenzstadt, Landeshauptstadt, Kreisfreie Stadt (1733–1933)

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Frontseite des Aufrufs von Herzog Adolf Friedrich III. an alle Bauwilligen zum Aufbau eines Neuen-Strelitz[4]

Da die Entwicklung von einer Siedlung für Hofbedienstete zu einer neuen Stadt dem regierenden Herzog Adolf Friedrich III. und dessen Ehefrau Dorothea Sofie nicht zügig genug voranschritt, erließ er am 20. Mai 1733 einen Aufruf an alle, die gewillt waren, sich dort anzusiedeln, und gewährte jedem Bauwilligen einen kostenfreien Bauplatz, kostenloses Bauholz und Steuerfreiheit für zehn Jahre. Dieses Schriftstück wird heute als Gründungsurkunde der Stadt Neustrelitz[4] angesehen, obwohl die ersten Wohngebäude schon Jahre zuvor entstanden waren. In der Folgezeit kamen viele Handwerker in die Stadt, die selbst am Bau der Stadtkirche und weiterer Bauwerke mitwirkten. Zuvor war das erste Neustrelitzer Residenzschloss bereits von Neubürgern errichtet worden.

Noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts gab man sich unentschlossen, ob Neustrelitz nur ein Stadtteil von Strelitz werden sollte oder eine eigene Stadt. Auf die Ursprungsidee eines neuen Stadtteils deutet hin, dass für Neustrelitz die sonst im Stadtgründungsakt übliche Übertragung von kommunalen Selbstbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechten an die neugegründete Stadt unterblieben war (bekannt als Stadtrecht). Damit blieb Neustrelitz auch weiterhin Teil des fürstlichen Grundbesitzes – des Domaniums. Es gab keine gewählten Volksvertreter, und die Bürger hatten auch sonst zunächst kaum Mitspracherechte. Folge davon war auch, dass Neustrelitz im politischen System des mecklenburgischen Staates bis zum Ende der Monarchie 1918 bedeutungslos blieb, während die benachbarte Mutterstadt Strelitz, die nahe gelegene Vorderstadt Neubrandenburg und alle anderen Landstädte des Strelitzschen Landesteils landtagsfähig waren und damit zumindest de jure an politischen Entscheidungen mitwirken konnten.

Der baufreudige Landesherr Herzog Adolf Friedrich IV. („Dörchläuchting“) ließ Neubrandenburg mit dem Baubeginn des Palais am Markt und dem Bau des Belvedere ab 1775 zur Sommer- und Nebenresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz ausbauen. Unter der Regierung der Großherzöge Georg (1816–1860) und Friedrich Wilhelm II. (1860–1904) wurde das Stadtbild von Neustrelitz durch Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel zwischen 1821 und 1869 durch die Errichtung markanter Bauwerke in eigenständiger, anmutiger Formensprache geprägt, die sowohl Stilelemente des Klassizismus als auch der Neogotik aufweisen.

Parkhaus – Palais des letzten Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, Adolf Friedrich VI.

Von 1913 bis 1916 entstand das Großherzogliche Parkhaus im neoklassizistischen Stil als privates Wohnhaus der Herzogsfamilie. Es wurde vom letzten Großherzog des Landes Mecklenburg-Strelitz, Adolf Friedrich VI., als neue Residenz in Auftrag gegeben und von 1915 bis zu seinem Tod 1918 von ihm bewohnt.[23][24]

Nach dem Ende der Monarchie war Neustrelitz von 1919 bis 1933 Landeshauptstadt des gleichnamigen Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Nach Eingemeindung der Stadt Strelitz (1931) war Neustrelitz bis 1946 kreisfreie Stadt.[25]

Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)

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Am 30. Januar 1933 begann mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler die Zeit des Nationalsozialismus, im Folgenden kurz als NS-Zeit bezeichnet.

Am 1. Januar 1934 wurden die nur eineinhalb Jahrzehnte selbstständigen Länder Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin zum Land Mecklenburg wiedervereinigt. Mit der Vereinigung verlor Neustrelitz die Funktion einer Landeshauptstadt. Die Aufgaben ehemaliger Landesbehörden wurden 1934 nach Schwerin verlagert und das Hauptarchiv des früheren Landes Mecklenburg-Strelitz dorthin überführt; bis heute bildet es im Landeshauptarchiv Schwerin einen eigenen Bestand. Die Kultureinrichtungen – das erst in den 1920er Jahren im Neustrelitzer Schloss eingerichtete Mecklenburg-Strelitzsches Landesmuseum und die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Mecklenburg-Strelitzsche Landesbücherei – gerieten immer mehr ins Abseits.

Im Jahre 1934 öffnete im ehem. Residenzschloss mecklenburgischer Fürsten die „SA-Stammschule für Geländesport“. Diese wurde 1935 in eine „Führerschule des Berliner-Institutes für Leibungsübungen“ der damaligen „Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin“ umgewandelt. Von 1934 bis 1936 war die „Führerschule Neustrelitz“ eine zentrale Prüfungs- und Fortbildungsstätte für Sportlehrerinnen, Sportlehrer und Funktionäre im System der „nationalsozialistischen Leibeserziehung“.[26] Die Zielsetzung dieser Bildungseinrichtung wurde im Handbuch über den Preußischen Staat verdeutlicht: „Dem Berliner Hochschulinstitut ist die Führerschule in Neustrelitz unterstellt. Sie dient der Veranstaltung von zentralen Lehrgängen zur Einführung der Lehrer, Schulleiter und Schulaufsichtsbeamten in Sonderaufgaben der körperlichen Erziehung“ (Handbuch über den Preußischen Staat, 1938, S. 103).[27] Das „Konzept der nationalsozialistischen Leibeserziehung“[28], das während der NS-Zeit dort umgesetzt werden sollte, prägte der Sportfunktionär und -wissenschaftler Carl Krümmel. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 erfolgte an der „Führerschule Neustrelitz“ nur noch die Ausbildung von Sportlehrerinnen. Sowohl die Schule als auch das im Krieg eingerichtete Lazarett nutzten Räume im neuen Teil des Schlosses; im alten Schlossteil wurden 38 Räume weiterhin vom Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum für Ausstellungszwecke genutzt. Noch vor Kriegsende zerstörte ein Großbrand das Neustrelitzer Schloss.[29][30][31]

Seit 1935 war Neustrelitz wieder Garnisonsstadt für das ehemalige Infanterieregiment Döberitz (später Infanterieregiment 48). Dafür wurden neue Kasernen am Ende der Penzliner Straße sowie ein neues Offizierskasino (später Haus der Werktätigen) im Gelände der Schlosskoppel errichtet.

Die Bücherverbrennungen in Neustrelitz fanden 1933 auf dem heutigen Buttelplatz statt.

Die Heil- und Pflegeanstalt Domjüch war während der Zeit des Nationalsozialismus in die NS-Krankenmorde involviert.[32][33] Für die Opfer der Aktion T4 gibt es kein Erinnerungszeichen.

Nichts in der Stadt erinnert mehr an die Lager für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg. In Fürstensee, heute ein Stadtteil von Neustrelitz, befand sich eine Lufthauptmunitionsanstalt, in der einheimische Arbeiterinnen beschäftigt waren, und Häftlinge des KZ Ravensbrück arbeiten mussten.

Gedächtnisstätte für die Altstrelitzer Juden, zur Erinnerung an die Synagoge und die nach der Reichspogromnacht deportierten Juden des Neustrelitzer Stadtteils

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten begann im NS-Staat die Verfolgung der Juden – in Alt- und Neustrelitz lebten zu dieser Zeit noch 50 Angehörige des Judentums.[A 1] Schon bald hingen an mehreren Geschäften in Altstrelitz Schilder mit der Aufschrift „Juden haben keinen Zutritt“ oder „Deutsche kauft nicht beim Juden“.[34] An den Wochenenden marschierten Marschkolonnen der SA durch den Stadtteil und riefen wiederholt im Sprechchor „Deutschland erwache, Juden raus“.[34] Der Antisemitismus in Neustrelitz wie auch in ganz Deutschland nahm für die Juden existenzbedrohliche Formen an. Die Juden – wer im Deutschen Reich ab 1935 als „Jude“ galt, definierte die Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz – waren nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze (1935) zunehmender Diskriminierung und nationalsozialistischem Terror ausgesetzt. In den Frühstunden des 10. November 1938 – während der von den Nationalsozialisten organisierten Reichspogromnacht[35] – wurde die Altstrelitzer Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Brand gesetzt.[36][37] Der Zeitzeuge und Heimatforscher Klaus Giese berichtete über die Hintergründe:

„Allmählich sickerte die Wahrheit über die Brandstiftung durch. Danach waren drei jugendliche NS-Fanatiker von der NSDAP-Leitung Neustrelitz angefeuert worden, in ihrem Heimatort Strelitz mit Unterstützung der SA ein Exempel der ‚Volksempörung‘ zu statuieren.“[36]

Am Vormittag, aber auch noch am nächsten Tag, wurden auf Veranlassung der Gestapo von der Neustrelitzer Polizei elf jüdische Frauen und acht Männer verhaftet, in das Altstrelitzer Gefängnis gebracht und vorübergehend in „Schutzhaft“ genommen.[35][38][39] Daraufhin setzte eine Auswanderungswelle ein. Mit dem 15. Oktober 1941 begann die systematische Deportation deutscher Juden in den Osten.[40] Nur wer in „Mischehe“ lebte, blieb vorerst verschont.[41] Ab 23. Oktober 1941 war allen Juden die Auswanderung aus Deutschland verwehrt.[42] Am 12. November 1942 wurden die letzten 20 bis 24 jüdischen Einwohner – darunter auch Großstadtflüchtlinge – von Sammelpunkten in Alt- und Neustrelitz abgeholt und mit einem Eisenbahntransport in das KZ Theresienstadt gebracht.[43] Hier und nach weiterer Deportation starben 86 % (36.848 Tote) der deportierten Deutschen.[44] Die Ruine der Altstrelitzer Synagoge wurde abgerissen.[37] Nur der Jüdische Friedhof blieb erhalten. Der Schriftsteller Helmut Sakowski äußerte in einem Zeitungsartikel:

„In ganz Mecklenburg haben kaum mehr als 5 Juden den Holocaust überlebt. Sie sind nicht imstande alle Friedhöfe zu pflegen.“[45]

Am 29. April 1945 besetzte die Rote Armee Neustrelitz. Durch Brandstiftung wurden in der Nacht 29./30. April 1945 das Schloss Neustrelitz teilweise, das Theater, ein Pavillon auf dem Schlossplatz, das Alte Palais und das Kollegiengebäude ganz zerstört. Im Stadtteil Strelitz-Alt wurde die Bausubstanz durch Kampfhandlungen und Brandstiftung zu etwa 85 % zerstört. Der alte Stadtkern der früheren Stadt Strelitz wurde ein Opfer der Flammen. Mit Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.

Sowjetische Besatzung (1945–1949)

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Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland 1945 von den Alliierten in Besatzungszonen aufgeteilt; Mecklenburg gehörte von 1945 bis 1949 zur Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) regiert wurde. Die SMAD etablierte zunächst handlungsfähige Gemeindeverwaltungen. Strelitz wurde so in den Jahren von 1945 bis 1946 für wenige Monate nochmals selbstständige Stadt.

Am 1. April 1946 verlor Neustrelitz seine Kreisfreiheit und wurde Kreisstadt des neuen Landkreises Neustrelitz.[46]

Das vom sowjetischen NKWD genutzte Altstrelitzer Gefängnis kam am 7. August 1947 wieder in (quasi) deutsche Hände und war bis zur Schließung 2001 Justizvollzugsanstalt (JVA).[47]

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Truppen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) dauerhaft stationiert – insgesamt sollen es in Neustrelitz ca. 25.000 Personen gewesen sein. Neustrelitz war damit Standort der 16. Panzerdivision und Strelitz-Alt Standort des 66. Garde Fla Raketenregiments.

Nach der ergebnislosen Berliner Außenministerkonferenz (1954) über die Deutsche Frage erfolgte durch die Sowjetunion die ausdrückliche Anerkennung der DDR als souveräner Staat. Vertraglich wurde dies am 20. September 1955 geregelt. Die sowjetischen Truppen wurden aber nicht abgezogen, sondern verblieben als „Schutztruppen“ auf dem Staatsgebiet der DDR.[48]

Erst im Zwei-plus-Vier-Vertrag wurde am 12. September 1990 zwischen den beiden deutschen Staaten und den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges der Abzug der GSSD bis spätestens 1994 vereinbart. Im Jahre 1993 erfolgte der Abzug der sowjetischen Truppen aus Neustrelitz.

Marktplatz mit dem Sowjetischen Ehrenmal
©️ Herbert Wiele (flickr)
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In der Mitte des Neustrelitzer Marktplatzes erinnerte bis 1995 das weithin sichtbare, von einem Soldatenstandbild gekrönte Sowjetische Ehrenmal an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sowjetsoldaten. Die Demontage erfolgte am 22. Mai 1995, nach Abzug der sowjetischen Truppen aus Neustrelitz (1993). Das knapp 3,5 Meter hohe und rund fünf Tonnen schwere Soldatenstandbild kam zunächst in das Depot des städtischen Bauhofes in Neustrelitz-Kiefernheide; die umgebenden Soldatengräber wurden in den 1852 angelegten Englischen Garten – einen irrtümlich auch als „Prinzengarten“[49] bezeichneten abgegrenzten Bereich des Neustrelitzer Schlossparks – nahe dem Theater umgebettet.[50][51][52][53] Das Soldatenstandbild erlebt nun an anderer Stelle eine Renaissance. Es wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne der Roten Armee an der Domjüch aufgestellt und dem Verein zur Erhaltung der Domjüch – ehemalige Landesirrenanstalt e. V.[54] von der Stadt Neustrelitz als Dauerleihgabe überlassen. Der restaurierungsbedürftige Soldat steht nun ohne Sockel, aber auf einem Fundament verankert, auf dem Vereinsgelände.[55][56]

DDR-Zeit (1949–1990)

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Blick in die DDR-Zeit
Martin Klein (flickr)
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Das Neustrelitzer Residenzschloss der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz war in der Nacht 29./30. April 1945 durch einen Großbrand zerstört worden. Es blieben nur einige Umfassungsmauern übrig, die bis 1950 in mehreren Abschnitten gesprengt und abgetragen wurden. Einige noch vorhandene Keller dienten der Kreisverwaltung als Lager. Das Land Mecklenburg-Vorpommern beabsichtigt, diese einsturzgefährdeten Räume mit Sand zu verfüllen.[57]

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Landshagen und Prälank nach Neustrelitz eingemeindet. Bis in die 1970er Jahre hinein blieb Neustrelitz Sitz verschiedener Behörden des 1952 gebildeten Bezirkes Neubrandenburg. Von 1952 bis 1990 war Neustrelitz Kreisstadt des Kreises Neustrelitz im vorgenannten Bezirk. Am 17. Mai 1990 wurde aus dem Kreis der Landkreis Neustrelitz.[58]

Mit der Großwohnsiedlung Kiefernheide wurden über 2650 Wohnungen zumeist in Plattenbauweise für rund 7000 Menschen geschaffen. Zudem entstand innerhalb der Stadt in nördlicher Richtung am Rande eines großen ehemaligen Kasernenkomplexes das Wohngebiet Dr.-Schwentner-Straße mit circa 630 Wohnungen. Seit Herbst 1989 sank die Einwohnerzahl der Stadt um rund 5000 Personen – das sind etwa 25 Prozent der Gesamteinwohnerzahl.

Nach der Wiedervereinigung

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Viele Baudenkmale der Stadt konnten durch Städtebauförderung und Engagement der Bürger saniert werden (Jugendstilfassade Glambecker Straße 3).
Gebäude des ehemaligen Technikums in Strelitz-Alt

Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurden gemäß Art. 1 Einigungsvertrag die im Ländereinführungsgesetz[59] vorgesehenen fünf neuen Bundesländer gebildet. Neustrelitz kam zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Bis 1994 war Neustrelitz Kreisstadt des Landkreises Neustrelitz, der 1994 zum Landkreis Mecklenburg-Strelitz wurde. Seit der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 gehört sie zum Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit Sitz in der ehemaligen Bezirkshauptstadt Neubrandenburg.

In der Wirtschaftsstruktur von Neustrelitz gab es nach 1990 gravierende Veränderungen. Aber auch die Infrastruktur der Stadt war von Veränderungen betroffen. Einige Schulen, wie z. B. die VII. Oberschule „Jawaharlal Nehru“ und die „Schule der sowjetischen Garnison“, mussten wegen Schülerrückgangs geschlossen werden; die Gebäude wurden später abgerissen.

Im Altstrelitzer Technikum – offiziell Ingenieurschule für Bauwesen Neustrelitz genannt – wurden von 1875 bis 1991 Bauingenieure ausgebildet. In der Folge der Fachhochschule Neubrandenburg angegliedert, erfolgte später von dort die Weiterverlegung zur Hochschule Wismar. Heute ist das denkmalgeschützte Gebäude Sitz der Stadtwerke Neustrelitz.

Das Altstrelitzer Gefängnis wurde 2001 in die Justizvollzugsanstalt Neustrelitz umgewandelt, in der Jugendliche und junge Erwachsene inhaftiert sind.

Seit 1991 werden im Rahmen der Städtebauförderung große Teile des historischen Stadtkerns der nach dem Bau des Glieneker Schlosses sternförmig angelegten früheren Residenzstadt saniert. Restauriert wurden auch die Orangerie und die Schlosskirche. Das Wohnumfeld im Stadtteil Kiefernheide wird seit 1993 verbessert und durch einen Stadtumbau seit 2000 neu strukturiert. Gänzlich neue Wohnsiedlungen entstanden infolge von staatlich gefördertem Eigenheimbau nach 1990 unter anderem zwischen Schlangenallee und Wesenberger Chaussee (Wohngebiet Kalkhorst), auf den ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen der Woldegker Chaussee und Strelitz-Alt (Wohngebiet Woldegker Chaussee), in Zierke, am Heinrich-Schliemann-Weg und am Sandberg. Zwischen 1991 und 2019 förderten Land, Bund und Stadt die Restaurierung des Stadtzentrums mit insgesamt rund 111 Millionen Euro.[60]

Der Tourismus hat nach 1990 deutlich zugenommen. Der Neustrelitzer Stadthafen bietet – nach dem Umbau des Hafens zum Wasserwanderrastplatz mit Hafenmeisterei – Liegeplätze für Boote, einen Reisemobilstellplatz, eine Anlegestelle für Ausflugsschiffe und gut ausgebaute Gastronomie direkt am Hafen oder in unmittelbarer Nähe am angrenzenden Zierker See. Auch das Bau- und Kulturerbe der Stadt lockt Besucher, vor allem der Schlosspark und die historische Altstadt.

Seit 2019 wird gemäß einer Vereinbarung mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern das Schlossbergareal entwickelt.[61][62]

Vom 11. bis 13. Oktober 2022 verlegte der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen seines Programms „Ortszeit“ seinen Amtssitz für drei Tage nach Neustrelitz. Am 13. Oktober 2022 wurde dabei auf dem Marktplatz der slowenische Staatspräsident Borut Pahor mit militärischen Ehren empfangen.[63]

Randnotizen zur Stadtgeschichte

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Im Jahre 1787 fand in Neustrelitz die erste Volkszählung statt: In 317 Häusern wohnten damals 2873 Menschen. Im Jahre 1732 wurde die erste Windmühle auf dem Sandberg und 1746 eine Windmühle „vor dem Zierker Tor“ gebaut. Im Jahre 1792 folgten zwei weitere auf dem Mühlenberg in Höhe der heutigen Mühlenstraße.[64]

Jahr Einwohner
1875 8.525
1880 9.407
1890 9.481
1925 12.260
1933 19.226
1939 23.807
1950 26.780
1971 27.806
1981 27.047
Jahr Einwohner
1990 26.586
1995 24.471
2000 23.333
2005 22.271
2010 21.207
2015 20.504
2020 20.151
Jahr Einwohner
2021 20.103
2022 20.340
2023 20.385

ab 1990: Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[65]

Stadtvertretung

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Die Stadtvertretung von Neustrelitz besteht aus 29 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 60,2 % zu folgendem Ergebnis:[66]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[67]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
CDU 23,1 % 7 28,3 % 8
AfD 14,6 % 4 25,2 % 7
SPD 21,8 % 7 17,9 % 5
Parteiunabhängige Liste Strelitzer Bürgerinnen und Bürger (PuLS) 04,4 % 1 08,4 % 3
Die Linke 16,2 % 5 08,3 % 3
Bündnis 90/Die Grünen 09,8 % 3 04,8 % 1
Einzelbewerberin Daniela Preuß 02,3 % 1
FDP 07,9 % 2 02,1 % 1
Einzelbewerber Guido Dörband 01,0 %
Einzelbewerber Robert Behrendt 01,0 %
Einzelbewerber Norbert Böhs 00,8 % 00,6 %
Einzelbewerber Nico Kosche 00,8 %
Einzelbewerber Dirk Pagelow 00,5 %
Insgesamt 100 % 29 100 % 29

Neustrelitz hatte, wie viele andere mecklenburgische Städte, in der Frühzeit zeitgleich mehrere Bürgermeister, die jedoch wegen der bis zum Ende der Monarchie (1918) fehlenden Kommunalautonomie der Stadt (groß-)herzogliche Beamte und von den Landesherrn berufen waren. Zwischen 1933 und 1946 war die Amtsbezeichnung des Stadtoberhaupts Oberbürgermeister, gewöhnlich wurden dessen Stellvertreter dann als Bürgermeister bezeichnet.

  • vor 1756 Detloff Barnekow
  • 1757–1798 Heinrich Friedrich Strübing
  • 1759–1782 Johann Christoph Eggers
  • um 1780 Johann Christian Wilhelm Verpoorten
  • um 1794 Franz Bartholdi
  • um 1805 Johann Friedrich Theodor Rahne
  • 1812–1837 Johann Steinfeld
  • 1837–1881 Eduard Fischer
  • 1881–1891 Hermann Buttel
  • 1892–1919 Ewald Wohlfahrt
  • 1920–1933 Otto Heipertz
  • 193300000 Lüder (kommissarisch)
  • 193300000 Ernst Retzlaff (kommissarisch)
  • 1933–1945 Fritz Heyden, Oberbürgermeister
  • 194500000 Paul Bruse, Oberbürgermeister (?)
  • 194500000 Alexander Graf Stenbock-Fermor, Oberbürgermeister (?)
  • 1945–1946 Rudolf Büttner, Oberbürgermeister
  • 1946–1949 Adolf Wagner
  • 1950–1951 Fritz Dobath
  • 1951–1952 Heinz Michael
  • 1952–1954 Charlotte Hellwig
  • 1955–1956 Marianne Hahn
  • 1956–1957 Fritz Grduzak
  • 1957–1960 Hermann Wichmann
  • 1960–1967 Dieter Reinhardt
  • 1967–1969 Peter Lössmann
  • 1969–1978 Edith Böttcher
  • 1978–1990 Dieter Franke
  • 1990–1994 Georg Huschke
  • 1994–2003 Rainer Günther
  • 2003–0000 Andreas Grund

Im Jahr 2003 wurde Andreas Grund (parteilos) für eine Amtszeit von neun Jahren zum Bürgermeister gewählt. 2012 wurde er mit 67,1 Prozent der gültigen Stimmen[68], in der Stichwahl am 2. Mai 2021 mit 54,3 % in seinem Amt bestätigt.[69] Seine Amtszeit beträgt seitdem sieben Jahre.[70]

Neustrelitzer Wappen
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein aus einer silbernen Wolke am Spalt hervorgehender silberner rechter Frauenarm, bekleidet mit einem Puffärmel nebst Schleife, zwischen Daumen und Zeigefingerin einen diamantenbesetzten goldenen Ring haltend; hinten in Gold ein hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und mit silbernen Hörnern.“[71]
Wappenbegründung: Das wohl 1794 vom regierenden Herzog von Mecklenburg-Strelitz zusammen mit dem Siegel des Magistrats in der Residenzstadt Neustrelitz verliehene Wappen vereint zwei Herrschaftszeichen. Mit dem Stargarder Arm soll auf die Zugehörigkeit der Stadt zur ehemaligen Herrschaft Stargard hingedeutet, mit dem Stierkopf als kleines landesherrliches Symbol des mecklenburgischen Herrscherhauses auf den Landesherrn als Gründer der einstigen Residenzstadt verwiesen werden.

Das Wappen wurde nach 1990 neu gezeichnet und unter der Nr. 216 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Das Dienstsiegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift „RESIDENZSTADT NEUSTRELITZ“.

Sehenswürdigkeiten, Kultur und Freizeit

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Der historische Stadtkern von Neustrelitz mit vielen Baudenkmalen ist weitgehend erhalten. Das frühere Neustrelitzer Residenzschloss fiel 1945 in Folge von Brandstiftung den Flammen zum Opfer. Die Ruine wurde anschließend abgerissen und das Schloss bisher nicht wieder aufgebaut. Dem Land Mecklenburg-Vorpommern gehören die Orangerie (Neustrelitz), das Landestheater Neustrelitz, der Schlosspark Neustrelitz und mehrere andere denkmalgeschützte Gebäude der Stadt.[73]

Stadtkirche Neustrelitz
Rathaus Neustrelitz

Neustrelitz wurde als Planstadt im Stil des Barock mit dem Neustrelitzer Marktplatz als Zentrum nahe dem bereits zuvor erbauten Residenzschloss des regierenden Herzogs angelegt, von dem quadratischen Platz führen acht Straßen sternförmig in alle Himmelsrichtungen.

Im Jahre 1866 wurde in der Mitte des Marktplatzes, ein von einem Rondell umgebenes Denkmal für Großherzog Georg errichtet, der Mecklenburg-Strelitz von 1816 bis 1860 regiert hatte.

Das Großherzog-Georg-Denkmal wurde während der DDR-Zeit im Jahr 1956 abgebaut und das Bronzestandbild des Großherzogs eingelagert; der Granitsockel wurde zerstört. In der Marktplatzmitte wurde nun das Sowjetische Ehrenmal und ein Soldatenfriedhof für im Krieg gefallene Sowjetsoldaten angelegt. Nach der Deutschen Wiedervereinigung und dem Abzug der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland wurde das Sowjetische Ehrenmal im Mai 1995 abgerissen und die auf dem umgebenden Soldatenfriedhof bestatteten Soldaten der Roten Armee in ein früher als „Englischer Garten“ bezeichnetes Areal des Neustrelitzer Schlossparks umgebettet. Erst 1989 konnte das Bronzestandbild Großherzog Georgs auf dem ehem. Paradeplatz, dem heutigen Wilhelm-Buttel-Platz, auf einem neuen Sandsteinsockel wieder aufgestellt werden.

In den Jahren 2003 und 2004 wurden alle alten Bäume auf dem Neustrelitzer Marktplatz – trotz des Protestes vieler Neustrelitzer – gefällt, die Sträucher beseitigt und die Mitte des Marktplatzes nach einem vorangegangenen Architekturwettbewerb neu gestaltet. Die Marktmitte wurde durchgehend gepflastert, neue Bäume wurden gesetzt und Bänke aufgestellt. In der Mitte des Marktes erfreuen nun im Sommer Wasserspiele die Kinder von Einwohnern und Besuchern der Stadt. Die neu gesetzten Eschen kümmerten jedoch in den Jahren bis 2025 vor sich hin. Durch die Vergrößerung der Baumscheiben, das Fällen kranker Bäumen und Neupflanzungen soll sich dieser Zustand ab Herbst 2025 ändern. Von der Vergrößerung der Baumscheiben verspricht sich die Stadtverwaltung bessere Wachstums-Bedingungen für die verbleibenden und neu gepflanzten Bäume.[74]

Mit dem Bau des am Marktplatz gelegenen Neustrelitzer Rathauses wurde 1841 begonnen. Die Pläne für den Bau erstellte der Mecklenburg-Strelitzer Landesbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel – ein Schüler des Architekten Karl Friedrich Schinkel und des Bildhauers Johann Gottfried Schadow. Der Vorgängerbau war ein als Fachwerkbau errichtetes „Stadt- und Rathaus“ mit Mansarddach und einem Fachwerkturm.[75] Der Neubau ist ein zweigeschossiger massiver Putzbau im Stil der Renaissance – ein Gegenstück zur gegenüberliegenden Stadtkirche, deren Turm ebenfalls Buttels Werk ist (1828–1831).[76]

Die Stadtkirche Neustrelitz wurde nach Plänen des Hofarztes Johann Christian Wilhelm Verpoorten als rechteckige Saalkirche (20 × 37 m) in Backstein mit umlaufenden Emporen errichtet. Zu den Emporen führen Treppenhäuser, die die Vorbauten aufnehmen. Ein nach allen Seiten abgewalmtes, steil aufragendes Ziegeldach fasst den rechteckigen Bau zusammen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 29. Juli 1768, die Weihe als „Stadtkirche“ am 5. November 1778.[77] 2015 wurde die Außensanierung der Stadtkirche nach zweijähriger Bauzeit abgeschlossen.[78]

Residenzviertel

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Neustrelitzer Residenzschloss um 1913 (1945 zerstört)

Das Neustrelitzer Residenzschloss war als fürstliches Barockschloss für den regierenden mecklenburgischen Herzog Adolf Friedrich III. zwischen 1726 und 1731 unter Leitung von Julius Löwe errichtet worden, nachdem dessen altes Wasserschloss in Strelitz 1712 abgebrannt war. In der folgenden Zeit wurde es mehrmals umgebaut.[79] Entscheidend erweitert wurde es zwischen 1905 und 1909. Der weithin sichtbare neuerbaute Schlossturm, der den alten mit dem neu erbauten Teil des Schlosses verband, bestimmte danach maßgeblich die Silhouette des Schlosses.[7] Nach 1918 wurde das einstige Residenzschloss mecklenburgischer Herzöge und Großherzöge Sitz des Landtags des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges wurde das Neustrelitzer Residenzschloss durch Feuer zerstört, die Ruine wurde 1949 gesprengt und bis 1950 komplett abgetragen. Nur die Kellergewölbe blieben erhalten.[79]

Der Grundriss des einstigen Baus auf dem Schlossberg am Rande des Stadtzentrums wurden nach 1991 markiert. Die Stadt Neustrelitz und das Land Mecklenburg-Vorpommern vereinbarten 2019, das Schlossareal wieder zu entwickeln. Zunächst soll der am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörte, 51 m hohe Schlossturm seinem früheren Äußeren entsprechend wieder aufgebaut werden. Nach Beräumung der noch erhaltenen, denkmalgeschützten Kellerräume des Schlosses sollen diese mit einer begehbaren Betondecke überspannt und begehbar gemacht werden.[61][62]

Im Residenzviertel blieben verschiedene Gebäude erhalten und wurden inzwischen restauriert. Zu diesen gehören:

  • Die Schlosskirche wurde von 1855 bis 1859 von Friedrich Wilhelm Buttel als kreuzförmige und einschiffige Basilika im Stil der Neugotik unter Verwendung von gelben Backsteinen errichtet.[80] Die Figuren der vier Evangelisten am Hauptportal ebenso wie die Fensterrose dazwischen schuf der Bildhauer Albert Wolff.[80] Im Innenraum der Kirche ist die Holzdecke sehenswert.[80] Von der früheren Inneneinrichtung blieben nur Reste der Grüneberg-Orgel aus dem Jahr 1859 erhalten. Die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde gab 1982 die Schlosskirche als Andachtsstätte auf.[81] Nach grundlegender Sanierung 2001 bietet das Gebäude jetzt als Plastikgalerie Schlosskirche Raum für Ausstellungen figürlicher Bildhauerei.
  • Das Georgsdenkmal, gewidmet Georg von Mecklenburg – von 1816 bis 1860 Großherzog von Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Strelitz – stand bis 1956 auf dem Neustrelitzer Marktplatz. Nach zwischenzeitlicher Einlagerung in einer Scheune auf dem Grundstück des früheren herzöglichen Forstministeriums in Altstrelitz wurde es nach der politischen Wende in Ostdeutschland in der Mitte des früher als Exerzierplatz für Apelle des herzöglichen Militärs genutzten Friedrich-Wilhelm-Buttel-Platzes aufgestellt.
  • Das klassizistische Kavaliershaus wurde im Bereich des ehem. Schlosshofes, zwischen 1726 und 1731 von Julius Löwe erbaut und durch F. W. Buttel 1828 mit einem Obergeschoss versehen. 2012/13 wurde das Gebäude restauriert und für die Nutzung durch das Straßenbauamt Neustrelitz umgebaut.
  • Die Neustrelitzer Orangerie wurde 1755 als Winterquartier für tropische Pflanzen am Rande des Schlossparks errichtet.[80] Friedrich Wilhelm Buttel baute den eingeschossigen Bau unterstützt von Christian Daniel Rauch und Karl Friedrich Schinkel von 1840 bis 1842 zu einem der schönsten Gartensalons Norddeutschlands um.[80] Die drei großen Säle im Inneren wurden dabei beibehalten und in den Landesfarben Rot, Blau und Gelb gestaltet, wobei die Deckenmalereien und Arabesken im pompejanischen Stil gehalten wurden.[80] Rundbogennischen und Konsolen mit zahlreichen antiken Plastiken und Reliefs klassizistischer Bildhauer wie Christian Daniel Rauch und Bertel Thorvaldsen schaffen eine repräsentative Raumwirkung. Im Gartens der Orangerie wurde eine Kopie der Bronzeplastik Der betende Knabe (Original: Staatl. Museum Berlin) auf einer korinthischen Säule in der Mitte aufgestellt und der Kinderbrunnen von Albert Wolff vor der breiten Eingangsterrasse platziert.[80] Die gut erhaltenen Innenräumen werden als Restaurant und für Veranstaltungen genutzt.
  • Das Hobe-Haus gegenüber dem Landestheater, auch „Weißes Herrenhaus“ genannt, wurde 1740 erbaut. Im Festsaal befindet sich das Standesamt der Stadt.
  • Das Marienpalais an der Ecke Tiergartenstraße/Hertelstraße wurde zwischen 1850 und 1870 in zwei Bauetappen in den Formen der Berliner Bauschule (Schinkel–Nachfolge) erbaut.[82][83] 1874 war das Palais Wohnsitz von Großherzogin-Witwe Marie, der Witwe des 1860 verstorbenen Großherzogs Georg.[80] Ab April 1950 beherbergte das ehem. Palais die Erweiterte Oberschule Clara Zetkin. Von 1997 bis 2009 leerstehend, wurde das Gebäude teilweise vom Landestheater genutzt. Nach der Teilung in mehrere Wohneinheiten dient das ehemalige Palais heute wieder als Wohnhaus.
  • Das Landestheater Neustrelitz trug ab 1779 die Bezeichnung Mecklenburgisch-Strelitzsches Hoftheater und wurde nach dem Ende der Monarchie 1919 in Landestheater Neustrelitz umbenannt. Das heutige Gebäude wurde 1925–1928 errichtet, nachdem das frühere im Januar 1924 abgebrannt war.
  • Das Carolinenpalais wurde 1850 nach einem Entwurf F. W. Buttels im Tudorstil erbaut und der Herzogin Caroline gewidmet.
  • Der Marstall wurde 1846 nach einem Entwurf von Friedrich Wilhelm Buttel erbaut und bis um 1870 unter Baurat Richard vollendet.
Sicht auf die barocke Mittelachse

Der Neustrelitzer Schlosspark, Bindeglied zwischen Schloss, Stadt und Landschaft, entstand 1731/32 nach Plänen von Julius Löwe.[84] Später wurde der auf das Schloss ausgerichtete Barockgarten mehrfach umgestaltet und erweitert. Mit dem Hebetempel am Ende der erhaltenen barocken Sichtachse, dem auf einem Hügel errichteten Luisentempel im „Englischen Garten“ und einer Reihe von Kopien antiker und klassizistischer Bildwerke zeugt der Park vom Kunstgeschmack früherer Zeiten.[85] Die historische Gartenanlage wurde zwischen 2011 und 2019 umfänglich saniert und rekonstruiert.[86]

  • Die Mittelachse des Parks findet ihre Fortsetzung in der Hauptallee des Tiergartens.[87] Dieser wurde 1721 südöstlich des Schlosses angelegt. Früher erfolgte der Zugang vom Residenzviertel aus durch das Hirschtor. Es wurde zwischen 1824/1825 von F. W. Buttel als Portal errichtet und 1826 durch zwei von C. D. Rauch als Pendants ausgeführte Bronzehirsche ergänzt. Als Vorlage hatte Rauch Kupferstiche von J. E. Rieger verwendet. Ziseliert wurden die Figuren in einer Pariser Werkstatt.[88]
  • Der Hebetempel wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Point de vue im barocken Teil des Schlossparks auf dem Schnittpunkt von barocker Sichtachse und Tempelallee anstelle eines früheren Bauwerks errichtet. In der Mitte des Tempels wurde 1856 eine Kopie der 1796 von Antonio Canova geschaffenen Hebe–Statue aufgestellt.[89]
  • Der Luisentempel wurde 1891 als Gedächtnishalle für die 1810 auf Schloss Hohenzieritz verstorbene Königin Luise von Preußen errichtet.[90][91] Der klassizistische Tempel steht am Rande des Schlossparks auf einem um 1830 aufgeschütteten Hügel.[91] Als Baumaterial verwendete der Architekt Bernhard Sehring schlesischen Sandstein.[90] Im Inneren befindet sich eine Kopie der zweiten Fassung des 1827 von Christian Daniel Rauch geschaffenen Sarkophags mit der Grabststatue der Königin Luise. Nach einem vom Original dieser Fassung genommenen Gipsabdruck, fertigte Rauchs Schüler Albert Wolff 1891 die im Luisentempel befindliche Kopie aus Carrara-Marmor an.[90]

Stadthafen am Zierker See

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Unter Leitung des Mecklenburg-Strelitzschen Hofbaumeisters Friedrich Wilhelm Buttel wurde der Neustrelitzer Stadthafen (1840–1842) angelegt und der Kammerkanal (1840–1843) als Wasserstraße zwischen Zierker See und Oberer Havel-Wasserstraße gebaut.[92] Am Stadthafen wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts drei Getreidespeicher errichtet. Nach 1990 wurden die früheren Speichergebäude um- und ausgebaut und werden heute für Wohnzwecke als auch von der Gastronomie genutzt:

  • im Kammerspeicher (Am Stadthafen 5) befindet sich heute das Hotel/Restaurant „Alter Speicher“ und das Café „BOHN APARTE“ mit eigener Kaffeerösterei[93]
  • im größten, am Hafenkai gelegenen Speichergebäude befinden sich heute im Erdgeschoss ein Restaurant, ein Cafė und die Hafengalerie; die Obergeschosse wurden zu Eigentumswohnungen um- und ausgebaut.
  • im an der Hafenzufahrt gelegene Speichergebäude befinden sich heute ausschließlich Eigentumswohnungen

Den ersten Getreidespeicher am Neustrelitzer Stadthafen ließ 1842 Getreidehändler Stüver aus Waren (Müritz) bauen,[A 2] den zweiten 1846 Kaufmann Behn, der ebenfalls aus Waren (Müritz) stammte.[A 3][94] 1852/53 ließ die Kammer von Mecklenburg-Strelitz als Bauherr, von Friedrich Wilhelm Buttel den Kammerspeicher bauen. Der Kammerspeicher unterscheidet sich von den anderen Speichergebäuden am Stadthafen durch die Verwendung von hellgelben Backstein für das Außenmauerwerk, dem von Buttel für diesen Verwendungszweck bevorzugten Baumaterial.[92][95] Ein weiterer Speicher am Stadthafen wurde 1865 von den Getreidehändlern Reinke und Giese errichtet.[94] Der Stadthafen war vorwiegend ein Umschlagplatz für Holz und Getreide. Ein Gleisanschluss an die Bahnstrecke Berlin–Stralsund verhalf dem Hafen Ende des 19. Jahrhunderts zu erneutem Aufschwung.

Der Hafen bietet nach dem Umbau zum Wasserwanderrastplatz 29 Liegeplätze für Boote, eine Hafenmeisterei mit Besucher-Infrastruktur und eine gut ausgerüstete Anlegestelle für Ausflugsschiffe. In Nachbarschaft des Hafens befindet sich ein Caravanstellplatz.

Uferbereich des Zierker Sees, zwischen Stadthafen und Weißer Brücke

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  • Chinesischer Pavillon nahe der Weißen Brücke – Der 1821 aus Holz erbaute Pavillon wurde als großherzogliches Wäschespülhaus nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel im Zierker See errichtet und ist auch heute noch vom Ufer über einen Steg zu erreichen. Der Pavillon steht nach Absenkung des Wasserspiegels durch den Bau des Kammerkanals nicht mehr so weit wie früher im See. Er wird heute als Sommercafé genutzt.
  • ehemaliges großherzogliches Waschhaus mit Speicher – Das 1821 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel an der Useriner Straße erbaute Haus wird heute als Familienzentrum Neustrelitz genutzt.
  • Erlebniswelt Slawendorf am Zierker Seet[96] – Auf dem als Familienfreizeit- und Erlebnisstätte genutzten, umzäumten Gelände befinden sich zahlreiche, unterschiedlich gestaltete Gebäude und Unterstände, die im slawischen Baustil errichtet wurden.[97] Der bisherige Träger, die IPSE GmbH, wurde 2022 aufgelöst, der Betrieb aber in Trägerschaft der Prokultur gGmbH[96] mit Sitz in Berlin fortgeführt.[98]

Gebäudekomplex Tiergartenstraße/Ecke Töpferstraße

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Zum Gebäudekomplex gehören das ehemalige großherzogliche Palais (Tiergartenstraße 5) und das 1865 nach einem Entwurf von Friedrich Wilhelm Buttel mit Gerichtssaal und Gefängnis erbaute ehem. Großherzogliche Landgericht (Töpferstraße 13 a).

Das Gebäude Tiergartenstraße 5 wurde im 18. Jahrhundert als Bürgerhaus erbaut, dann vom Herzog angekauft und zunächst als Militärverwaltungsgebäude genutzt.[99] Später beherbergte es die großherzogliche Bibliothek mit Geheimen Archiv und den als „Georgium“ bekannten großherzoglichen Sammlungen (Münzen und Altertümer).

Zu DDR-Zeiten war das Gebäude Sitz einer Zweigstelle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Das ursprünglich für das Großherzogliche Landgericht 1865 erbaute Gefängnis im Hof des Gebäudekomplexes wurde vom MfS als Untersuchungshaftanstalt genutzt und ist heute ein Erinnerungsort, auf den schwarze Stelen am Straßenrand der Tiergartenstraße hinweisen.

Im Jahre 2015 wurde das rekonstruierte Palais-Hauptgebäude des Landessozialgerichts Mecklenburg-Vorpommern (LSG M–V) und der Zweigstelle Neustrelitz des Amtsgerichtes (AG) Waren (Müritz). Das LSG M–V war auf Grund der Gerichtsstrukturreform vom 2. März 2015 von Neubrandenburg hierher verlegt worden. Das Gebäude des ehem. Großherzoglichen Landgerichtes an der Töpferstraße war vor der Gerichtsstrukturreform Sitz des daraufhin aufgelösten Amtsgerichtes Neustrelitz und ist heute Nebengebäude des LSG M–V und der Zweigstelle des AG Waren (Müritz).

Sonstige Bauwerke

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  • ehemalige Luisenstiftung an der Mühlenstraße, erster Kindergarten in Mecklenburg-Strelitz, jetzt Privathaus
  • ehemalige Mädchenschule hinter der Stadtkirche von 1831
  • Katholische Kirche, von 1875 nach Plänen des Landbaumeisters Carl Rahne, und Denkmal für den 1944 hingerichteten Neustrelitzer Pfarrer Bernhard Schwentner (1891–1944)
  • Das als Carolinenstift bezeichnete ehem. Krankenhaus wurde 1855 nach Renovierung eines vorhandenen Gebäudes am Hafen mit acht bis zehn Betten eröffnet. Zuvor hatte Herzogin Caroline zu Mecklenburg das Gebäude gekauft.[100] Schon bald wurde ein Neubau mit 60 Betten notwendig. Nach weiterem Ausbau waren Mitte der 1930er Jahre 150 Betten verfügbar. Ab 1947 erfolgte die Aufteilung in eine Chirurgische und Innere Abteilung. Später wurde um Gynäkologie-Geburtshilfe und Kinderheilkunde erweitert. In den 1980er Jahren kam ein neues Bettenhaus mit einer Gesamtzahl von rund 160 dazu. Nach Neubau eines Krankenhauses an der Penzliner Straße wurde das denkmalgeschützte Gebäude saniert und wird nun als Wohngebäude genutzt; das Bettenhaus wurde abgerissen.
  • ehemaliges Bankgebäude gegenüber der Orangerie, gebaut als Mecklenburg-Strelitzsche Hypothekenbank, zu DDR-Zeiten zeitweilig Zweigstelle der Staatsbank der DDR im Bezirk Neubrandenburg
  • ehemaliger Wasserturm Neustrelitz von 1901 am Glambecker See, an der Friedrich-Wilhelm-Straße, 2001 als Wohnung und Büro ausgebaut
  • ehemaliges Lyzeum für Mädchen am Christian-Daniel-Rauch-Platz, jetzt evangelische Grundschule
  • ehemaliges Haus der Werktätigen (HDW) unweit des Theaters, früher Offizierskasino, jetzt zum Wohnhaus umgebaut und baulich verändert
  • ehemaliges Bahnbetriebswerk mit fast original erhaltenem Ringlokschuppen
  • großes Wandbild im Stil des Sozialistischen Realismus als Intarsienarbeit in der ehemaligen Kantine des Bahnbetriebswerks
  • ehemaliges Schliemann-Gymnasium an der Glambecker Straße, erstes Gymnasium Carolinum, erbaut 1803–1807 von Friedrich Wilhelm Dunckelberg, jetzt Musikschule

Gedenkstätten, Kunst-Denkmäler und Gedenktafeln

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Stadtmodell von Neustrelitz auf dem Marktplatz von 2010 (Wolfgang Friedrich), neben dem Denkmal für Hofbaumeister Julius Löwe
Edelstahlskulptur der Strelitzie – Wahrzeichen der Stadt Neustrelitz

Kunst und Kultur

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Landestheater Neustrelitz

Das Landestheater Neustrelitz mit 400 Zuschauerplätzen im Großen Haus ist die Stammspielstätte der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz. Neben Musiktheater- und Schauspielinszenierungen werden auch philharmonische Konzerte und Ballettabende präsentiert.

Während der Sommermonate bildete der benachbarte Schlossgarten die Kulisse für die Festspiele im Schlossgarten. Seit der Sanierung des Parks und mit der Spielzeit 2013 wird der erhöht liegende Platz vor dem einstigen Kavaliershaus dazu genutzt.

Ein kleines, privat betriebenes Theater befindet sich am Hafen von Neustrelitz – das Inseltheater Helgoland.

Deutsche Tanzkompanie

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Videozusammeschnitt aus dem Tanzpoem LUFT[102]
©️ Norddeutscher Rundfunk
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(Bitte Urheberrechte beachten)

Mit einem breiten Spektrum, das von klassischen bis modernem Tanztheater reicht, macht die Deutsche Tanzkompanie nicht nur regional, sondern auch bei Gastspielen deutschlandweit und im Ausland von sich reden. Darüber hinaus wirkt das 1991 als gemeinnützige Stiftung gegründete Ensemble in vielen Produktionen des Neustrelitzer Theaters mit und veranstaltet in Neustrelitz Tanzkurse für Kinder und Erwachsene. Der jüngsten Uraufführung „Luft“ im „Zyklus der Elemente“ folgt bereits im Juni 2025 die Doppel-Premiere „Momentum / Camille“, unter anderem mit eigenen Choreografien von Ensemblemitgliedern.[103][104][105]

Museen und Galerien

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Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz

Das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz präsentiert seit dem 3. Oktober 2015 die Kultur und das historische Gedächtnis der Region unter dem Dach der Alten Post in der Schloßstraße.[106][107] In den Räumlichkeiten des sanierten Gebäudes befinden sich das Stadtmuseum, die heimatkundliche Sammlung des Karbe-Wagner-Archivs, das Archiv des Landestheaters Neustrelitz und die Stadtbibliothek.[106] Am 23. April 2016 wurde eine Dauerausstellung mit ca. 800 Exponaten zur Geschichte von Mecklenburg-Strelitz eröffnet.[108]

In den Räumen des Stadtmuseums werden unter anderem Gemälde, Abbildungen und Einrichtungsgegenstände des Neustrelitzer Schlosses gezeigt, die vor der Zerstörung 1945 gerettet werden konnten, Plastiken des Bildhauers Christian Daniel Rauch und im monatlichen Wechsel Expositionen von Künstlern und Fundstücken aus der Region.

Die Plastikgalerie in der Schlosskirche zeigt von Mai bis Oktober in jährlich wechselnden Ausstellungen wertvolle Plastiken und Skulpturen.

Weitere Kultur- und Freizeitstätten

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Veranstaltungen

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Immergut Festival
  • Meist am letzten Maiwochenende findet seit dem Jahr 2000 jährlich das Indie-Rock-Festival Immergut Festival in Neustrelitz statt.
  • An der ehemaligen Landesirrenanstalt Domjüch gibt es mehrere Festivals und alternative Kulturveranstaltungen wie das Natürlich Irre Open-Air.
  • Im Rahmen der Festspiele im Schlossgarten werden seit 2001 jeden Sommer Freiluft-Operetten und Schauspielinszenierungen im/am Schlossgarten aufgeführt.
  • Orangerie, Schlosskirche und Stadtkirche Neustrelitz sind häufig Spielorte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
  • Vom 20. bis 22. Juni 2014 war Neustrelitz Gastgeber des MV-Tages. Unter dem Motto „Norddeutsch, natürlich, romantisch – das ist Mecklenburg-Vorpommern“ präsentierten sich auf dem Landesfest verschiedenste Aussteller mit Attraktionen für Einheimische und Besucher.[109]
  • Im September 2015 wurde im Stadtteil Strelitz-Alt das 666. Jahr der Stadtgründung gefeiert. Höhepunkt der Feierlichkeiten war das 20. Stadtteilfest unter dem Motto Strelitz leuchtet auf.[110]

Sport und Freizeit

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Badeanstalt am Glambecker See

Stadien und Sportplätze

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  • Parkstadion (Lage), ab 1997 saniert und nach und nach auf die heutige Kapazität von 7000 Zuschauern ausgebaut
  • Rudolf-Harbig-Stadion (Lage)
  • Jahn-Sportpark Strelitz-Alt (Lage), Eröffnung am 20. Mai 1956 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks[111]
  • Ehemaliger Sportplatz Neustrelitz (Lage)

Fußballvereine

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Sonstige Sportvereine

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  • Der PSV Neustrelitz ist insbesondere im Volleyball erfolgreich (2. Bundesliga Nord)
  • Tennisverein TC Neustrelitz
  • Wassersportverein WSV Einheit Neustrelitz
  • ESV Lok Neustrelitz mit der Abteilung Angeln
  • DLRG-Strelitz mit Mitgliedschaft im Schwimmverband
  • Fanfarenzug des Feuerwehrvereins Neustrelitz

Freibäder und kommunale Badestellen

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Gymnasium Carolinum am Glambecker See
  • Allgemeinbildendes und altsprachlichen Gymnasium Carolinum von 1795 am Glambecker See.
  • Regionalschule Jawaharlal Nehru (UNESCO-Schule)
  • Integrierte Gesamtschule Walter Karbe
  • Grundschulen Kiefernheide, Sandberg, Daniel Sanders und die Evangelische Grundschule
  • Berufliche Schule
  • Volkshochschule (VHS) Mecklenburgische Seenplatte
  • Sonderpädagogisches Förderzentrum, die Schule für geistig Behinderte Tom Mutters
  • Musikschule Kon.centus
  • Polizeiaus- und -fortbildungszentrum Neustrelitz der Bundespolizei (BPOLAFZ NZ) mit ca. 250 Mitarbeitern und ständig ca. 300 Auszubildenden bzw. Seminarteilnehmern

Bibliotheken und Archive

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Als Landeshauptstadt von Mecklenburg-Strelitz war Neustrelitz zugleich Sitz der Mecklenburg-Strelitzschen Landesbücherei, die mit dem Mecklenburg-Strelitzschen Hauptarchiv (Landesarchiv) und dem erst in den 1920er Jahren aus ehemals fürstlichen Sammlungen formierten Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum eine Verwaltungseinheit bildete. Die Landesbücherei (Landesbibliothek) war an der Schwelle des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen fürstlichen Büchersammlungen formiert worden und fungierte lange als Mecklenburg-Strelitzsche Regierungsbibliothek sowie als Adressat für Büchergeschenke von Verlagen und Autoren. Nach 1918 verlor die Landesbibliothek zunehmend an Bedeutung. Die Bestandsergänzung stagnierte, und die Benutzerzahlen waren stark rückläufig. Nachdem das Landesarchiv bereits 1934 ins heutige Landeshauptarchiv Schwerin überführt worden und das Landesmuseum bereits 1945 beim Schlossbrand weitgehend untergegangen waren, wurde schließlich auch die Landesbücherei 1950 aufgelöst und ihre Bestände auf verschiedene andere wissenschaftliche Bibliotheken aufgeteilt. Die regionalkundliche Sammlung der Landesbibliothek verblieb dabei in der Neustrelitzer Stadtbibliothek. Erhaltene Restbestände (ca. 2000 Bestandseinheiten) bilden später den Grundstock der landeskundlichen Präsenzsammlung der Stadt- und Bezirksbibliothek Neubrandenburg (heute: Regionalbibliothek Neubrandenburg) und zogen mit ihr in die damalige Bezirksstadt Neubrandenburg um. Die Handschriftensammlung der Landesbücherei mit über 200 Exponaten gilt seit 1950 als verschollen.[112]

Die Neustrelitzer Stadtbibliothek umfasst heute einen Bestand von rund 40.000 Medien.

Das Karbe-Wagner-Archiv beherbergt eine heimatkundliche Sammlung über Geschichte, Kunst, Natur, Persönlichkeiten, Druck- und Literaturwesen der Region sowie die Nachlässe oder Nachlassteile einzelner Heimatforscher aus der Region Mecklenburg-Strelitz wie Walter Karbe, Annalise Wagner, Walter Gotsmann, Hermann Schüßler, Reinhard Barby, Konrad Hustaedt und Friedrich Winkel.

Neben dem Neustrelitzer Stadtarchiv befindet sich in Neustrelitz auch das Kreisarchiv Mecklenburg-Strelitz.

Satellitenantenne des DLR an der Kalkhorst

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterhält in Neustrelitz Zweigstellen des in Oberpfaffenhofen ansässigen Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums sowie der Institute für Kommunikation und Navigation bzw. für Methodik der Fernerkundung. Am Standort Neustrelitz-Kalkhorst befand sich jahrzehntelang eine Satelliten-Bodenstation, die nach der Wende durch das DLR weitergenutzt und erweitert wurde. Annähernd 60 Wissenschaftler, Ingenieure und Angestellte sind am Neustrelitzer DLR-Standort beschäftigt, der an der Entwicklung des europäischen Satellitennavigationsprogramms Galileo beteiligt ist.[113] Am Standort des DLR Neustrelitz ist ein DLR School Lab eingerichtet, das Schülern verschiedener Altersstufen Experimente und Wissen rund um die Erforschung des Weltraums vermittelt.[114]

Leea MV am Kiefernwald 1

Im Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea MV) wird die Forschung zur Anwendung erneuerbarer Energien dargestellt; es gibt themenbezogene Schülerprogramme, Ausstellungen und entsprechende Veranstaltungen, ein Schülerlabor, eine XXL-Carrera-Bahn und im Außenbereich den Abenteuerspielplatz „Energie-Kraft-Werk“.[115][116][117] Die Dauerausstellung Ressourcenkammer Erde behandelt die Themen „Müritz-Ötzi“, Wald, Wasser, Sonne, Erdwärme, Wind und Biomasse.[117]

Das Neustrelitzer Krankenhaus, ein Grundversorger in Trägerschaft des DRK, steht am Rande der Stadt an der Penzliner Straße und umfasst die Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie-Geburtshilfe, Anästhesie, Intensivstation und Belegabteilungen für Urologie sowie HNO. Der Neubau wurde im April 2010 mit 144 Betten eröffnet und ersetzt das Carolinenstift. Seit 2012 hält das Haus 164 Betten vor. In enger Nachbarschaft befinden sich seit 2003 eine Wachkomastation sowie seit 2011 ein Altenpflegeheim mit einem angegliederten Hospiz, ebenfalls in Trägerschaft des DRK.

Neben dem Krankenhaus gibt es seit 1996 einen Luftrettungsstandort. Zunächst wurde durch den Bundeswehrhubschrauber SAR 93, eine Bell UH-1D, die Versorgung gesichert, seit 2006 werden die Einsätze durch Christoph 48, einen Eurocopter EC 135 des ADAC, geflogen.

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt hat in Neustrelitz ihren Sitz.[119]

Wirtschaft und Verkehr

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Bis zur deutschen Wiedervereinigung (1990) gab es in Neustrelitz einen für das Be- und Entladen von Lastschiffen genutzten Binnenhafen am Zierker See, der über eine Hafenbahn an das Schienennetz der Deutschen Reichsbahn angeschlossen war. In der Stadt waren landwirtschaftliche Betriebe und Firmen des Maschinen- und Anlagenbaus ansässig. Großenteils ausrüstungstechnisch veraltete und unrentable Betriebe und Einrichtungen wurden nach 1990 geschlossen, wie das Neustrelitzer Krankenhaus, der Elektroanlagenbau Neustrelitz (EAB), der Kraftfahrzeuginstandsetzungsbetrieb Neustrelitz (KIB), die Neustrelitzer Eisengießerei, die Bekleidungswerke Neustrelitz, der Landtechnische Anlagenbau Neustrelitz (LTA), die Technische Gebäudeausrüstung Neustrelitz (TGA)[120] und die Maschinenfabrik Rogge; andere wurden in Größe und Mitarbeiterzahl stark reduziert, wie das Bahnbetriebswerk Neustrelitz, das von 1000 auf 70 Mitarbeiter schrumpfte. Nur die Ostmecklenburgische Bahnwerk GmbH, die hier ein Instandhaltungswerk für Eisenbahnfahrzeuge betreibt, konnte ihre Tätigkeiten in reduzierter Form weiterführen. Des Weiteren siedelte sich die Deutsche Post AG DHL mit dem Paketzentrum 17 hier an. Im Norden der Stadt hat die Firma IBC Solar einen 25 Hektar großen Solarpark errichtet. In der Stadt sind auch einige größere Dienstleister angesiedelt, wie das Unternehmen KDW Neustrelitz.[121] Auch das 2010 eröffnete DRK-Krankenhaus Neustrelitz, die Neustrelitzer Stadtwerke, die Neustrelitzer Wohnungsgesellschaft mbH (neuwo),[122] sowie Behörden wie das Straßenverkehrsamt, das Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentrum, das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern, die Jugendhaftanstalt Neustrelitz und die Arbeitsagentur sind wichtige Arbeitgeber in der Stadt.[123]

Eine zunehmende Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt spielt nach strukturellen Umwandlungen und Investitionen in die Infrastruktur, wie in den Stadthafen am Zierker See und in den Neustrelitzer Schlosspark, seit der politischen Wende im Osten Deutschlands auch der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern für die Stadt Neustrelitz. Hier ansässige Dienstleistungsunternehmen der Gastronomie und des Handels aber auch Kultureinrichtungen, wie das Landestheater Neustrelitz, können davon profitieren.[124]

Namhafter Arbeitgeber in der Region ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (siehe Abschnitt Forschung). Das Einkaufszentrum Husarenmarkt entstand nach 2009 in der ehemaligen Artillerie- und Infanteriekaserne Neustrelitz.

Die zum Nordkurier gehörende Strelitzer Zeitung mit Sitz am Markt 7, ist die Lokalzeitung der Stadt und erscheint als Tageszeitung. Dreiwöchentlich erscheint das amtliche Bekanntmachungsblatt Strelitzer Echo.[125]

Der im Kabelfernsehen zu empfangene Regionalfernsehsender neu.eins berichtet regelmäßig unter anderem auch über Neustrelitz.

Neustrelitz bildet für den Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschifffahrtsverkehr einen wichtigen Knotenpunkt im südlichen Mecklenburg-Vorpommern.

Straßenverkehr

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In Neustrelitz kreuzen sich die Bundesstraßen 96, 193 und 198. Die Bundesautobahn 20 (RostockStettin) ist 36 km entfernt (Anschlussstellen Neubrandenburg-Ost und Neubrandenburg-Nord), die Bundesautobahn 19 (Berlin–Rostock) 52 km (Anschlussstelle Röbel/Müritz).

Zudem halten seit Juni 2015 in Neustrelitz am Rudi-Arndt-Platz (ZOB) auch Busse des Fernbusunternehmens FlixBus DACH, auf dem Weg von Greifswald nach Leipzig über Berlin, wo Anschlussmöglichkeiten vom und ins Vogtland bestehen.

Schienenverkehr

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Bahnhof Neustrelitz-Süd, einer von vier historischen Bahnhöfen im Stadtgebiet

Neustrelitz Hauptbahnhof ist ein regionaler Eisenbahnknoten, an dem zahlreiche Eisenbahnstrecken zusammentreffen. Im Einzelnen sind dies die Berliner Nordbahn (Berlin–Neustrelitz–NeubrandenburgStralsund), die Bahnstrecke Neustrelitz–Rostock–Warnemünde (Lloydbahn), sowie die nur noch auf dem Abschnitt bis Mirow befahrene Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg. Die Bahnstrecke Neustrelitz–Feldberg wurde im Dezember 2000 stillgelegt. Seitdem verkehrt im Personenverkehr die Buslinie 619 parallel zur Strecke.

Durch den Integralen Taktfahrplan bestehen in Neustrelitz stets zur vollen Stunde verschiedene Umsteigemöglichkeiten. Im Fernverkehr hält neben dem seit dem 10. Juni 2007 verkehrenden ICE-Zugpaar von Rostock nach München (Linie 28, teilweise weiter bis Innsbruck) auch seit 2014 ein EuroCity-Zugpaar zwischen Rostock Hbf und Prag.[126]

Für den Güterverkehr existiert mit dem Südbahnhof ein separater Güterbahnhof.

Öffentlicher Personennahverkehr

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Neustrelitz ZOB

Das örtliche Busunternehmen B.B.-Reisen bedient den Stadtverkehr Neustrelitz für die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft (MVVG). Das Stadtbusnetz erschließt auf vier Linien die inneren Stadtteile. Für die Verbindung mit dem Umland sorgen verschiedene regionale Buslinien der MVVG, die am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) vor dem Hauptbahnhof zusammentreffen.

Verbindung mit überregionalen Gewässern

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Über den Kammerkanal besteht eine schiffbare Verbindung mit überregionalen Gewässern. Der Kanal verbindet den Zierker See, an dem die Stadt Neustrelitz liegt, mit dem Woblitzsee. Von diesem Havelsee, an dem die Stadt Wesenberg liegt, können Schiffe über die Obere Havel-Wasserstraße und die anschließenden Wasserstraßen bis zur Ostsee, in die Müritz oder in die Berliner Gewässer gelangen. Der Woblitzsee, der Kammerkanal und der Zierker See bis Neustrelitz (km 94,4) sind Teilstrecken der Oberen Havel-Wasserstraße.

Persönlichkeiten

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  • Kfz-Zeichen: 01/1991 bis 05/1994 NZ (für Neustrelitz), danach MST (für Mecklenburg-Strelitz), seit 2014 MSE (Mecklenburgische Seenplatte); in der DDR: CT für Motorräder, CM für LKW, Busse und Traktoren, CL, CZ und später CIB bis CIZ für Pkw. NZ wird wieder vergeben.
  • Seit 2008 trägt der ICE-2-Triebzug 237 der Deutschen Bahn den Namen Neustrelitz.
  • Das 1988 in der Wolgaster Peene-Werft gebaute Einsatzschiff BP 22 der Bundespolizei trägt den Namen Neustrelitz; im Jahr 2017 außer Dienst gestellt.[127] Nach der Verschrottung in Dänemark wurde es aus dem Schiffsregister gelöscht.[128]
  • Karl Albert von Kamptz: Versuch einer Topographie der Großherzoglichen Residenzstadt Neustrelitz. 1. Auflage: Neubrandenburg 1792. 2., vermehrte Auflage: Neustrelitz/Neubrandenburg 1833. Kommentierter Nachdruck in: Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz. Bd. 6. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2008. S. 8–62.
  • Carl August Endler: Die Geschichte der Landeshauptstadt Neustrelitz. 1733–1933. Rostock 1933. [Reprint-Nachdruck: Lenover, Neustrelitz 1995, ISBN 978-3-930164-09-7]
  • Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 31 f.
  • Das Land Stargard. In: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. bearbeitet von Georg Krüger, Oberkirchenrat zu Neustrelitz. I. Band, III. Abteilung: Die Amtsgerichtsbezirke Friedland (zweite Hälfte), Stargard und Neubrandenburg. Kommissionsverlag der Brünslowschen Verlagsbuchhandlung (E. Brückner), Neubrandenburg 1929, Amtsgerichtsbezirk Neustrelitz – Neustrelitz, S. 31 ff. (Im Auftrage des Ministeriums (Abteilung für Unterricht und Kunst)).
  • Friederike Drinkuth: Männlicher als ihr Gemahl. Thomas Helm Verlag, Schwerin 2016, ISBN 978-3-944033-00-6 („Herzogin Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Gemahlin Adolph Friedrichs III. von Mecklenburg [-Strelitz], wahre Regentin und Stadtgründerin von Neustrelitz“).
Commons: Neustrelitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Neustrelitz – Reiseführer
  1. Harald Witzke: Daniel Sanders war der berühmteste Schüler. Freie Erde, Neustrelitz, 08/1988. Anmerkung: Das Material zur Geschichte der Strelitzer Juden erarbeitete der wissenschaftliche Mitarbeiter des Karbe-Wagner-Archivs Harald Witzke aus Anlass des 50-jährigen Gedenktages an die Novemberpogrome 1938. Aus redaktionellen Gründen erschien in der Zeitung nur eine gekürzte Fassung. Die vollständige Fassung ist im Karbe-Wagner-Archiv einzusehen (laut Mitteilung der Redaktion am Anfang des Artikels).
  2. Vielleicht der Kaufmann und zuletzt Gastwirt Georg Heinrich Wilhelm St-r-üver (sic!), geb. aus Goldingen bei Hannover (1798–1861), der 1831 in Waren den Bürgereid geleistet hatte und 1861 in Waren durch einen Unfall starb. In Neustrelitz scheint er niemals gewohnt zu haben. Er kommt weder im Neustrelitzer Bürgerbuch vor und auch nicht in der von Manfred Friedrich Wacker erarbeiteten genealogischen Sammlung Bürger und Einwohner der Residenzstadt Neustrelitz. Von den Anfängen der Stadt bis zum Jahre 1875 (incl.). Den Familiennamen Stüver gibt es auch in Waren nicht. -- Zu Waren vgl. Jürgen Kniesz (Bearb.): Waren. [Bürgerbücher aus Mecklenburg ; A2]. Franz Schubert, Göttingen 1995, ISBN 3-89364-252-8. S. 114.
  3. Wohl Wilhelm (Nicolaus) Behn (1808–1878) „aus dem Strelitzschen“, der 1836 als Kaufmann zwar in Waren Bürger geworden war, den vorgeschriebenen Bürgereid jedoch erst im Folgejahr abgelegt hatte. Selbst Kaufmannssohn aus Barth, hatte er 1836 in der Neustrelitzer Stadtgemeinde eine aus (Bad) Sülze stammende Kaufmannstochter geheiratet. Kinder des Paares waren in Neustrelitz nicht auszumachen, was auch hier dafür spricht, dass Behns Lebensmittelpunkt nicht in Neustrelitz lag. Behn starb 1878 als Kaufmann in Waren. Das Neustrelitzer Bürgerbuch nennt zeitnah (1834, 1848) weitere Namensträger BEHN, die auch Kaufleute gewesen sind, jedoch keinen Ortsbezug zu Waren zeigen. - Vgl. Jürgen Kniesz (Bearb.): Waren. [Bürgerbücher aus Mecklenburg ; A2]. Franz Schubert, Göttingen 1995, ISBN 3-89364-252-8. S. 123, 124 sowie Manfred Friedrich Wacker: Bürger und Einwohner der Residenzstadt Neustrelitz. Von den Anfängen der Stadt bis zum Jahre 1875 (incl.). Unveröffentl. Ms. Triepkendorf 2017, S. 95–96.

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise und Gemeinden 2024 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Strelitzius: Antrag bewilligt: Neustrelitz als Erholungsort staatlich anerkannt. In: Strelitzius Blog. 18. Januar 2022, abgerufen am 20. Januar 2022.
  3. 40 Jahre Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD). In: Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Hrsg. Raumfahrer.net Redaktion, 19. Oktober 2020, abgerufen am 12. Juni 2023.
  4. a b c Gründungsurkunde der Stadt Neustrelitz vom 20. Mai 1733 (Digitalisat) In: Carolinum, Jg. 46, Nr. 88, S. 8–19, Göttingen 1982/83, Hrsg.: Altschülerschaft des Gymnasiums Carolinum.
  5. Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Neustrelitz. (PDF) Fortschreibung vom Juli 2016. Stadt Neustrelitz, 20. Juli 2016, abgerufen am 10. Juni 2023.
  6. Marktplatz Neustrelitz. In: Website / Internetportal: Mecklenburgische Seenplatte – Urlaub im Land der 1000 Seen. Hrsg. Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte, abgerufen am 11. Juni 2023: „Die sternförmige spätbarocke Stadtanlage der Residenzstadt Neustrelitz ist europaweit einmalig - acht Straßen führen vom Marktplatz in alle Himmelsrichtungen“
  7. a b Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 9.
  8. Fördermittel vom Bund: Fast fünf Millionen Euro für Neustrelitzer Schlossturm und Unteres Schloss in Mirow | Nordkurier.de. 26. November 2020, abgerufen am 13. Dezember 2020.
  9. Orte der Demokratiegeschichte. In: Liste mit insgesamt 181 Einträgen. AG Orte der Demokratiegeschichte des Weimarer Republik e. V., abgerufen am 10. November 2022.
  10. Landtag Mecklenburg-Strelitz. Abgerufen am 13. Dezember 2020 (englisch).
  11. Heiko Kreft: Schlossturm Neustrelitz - eine unendliche Geschichte? In: ndr.de. Norddeutscher Rundfunk – Anstalt des öffentlichen Rechts, 8. Februar 2024, abgerufen am 13. Dezember 2020.
  12. Erste Einblicke ins Museumskonzept: So soll sich der Schloss-Turm füllen. In: nordkurier.de. 29. Januar 2025, abgerufen am 8. Juni 2025.
  13. Landesraumentwicklungsprogramm MV 2015, abgerufen am 8. Juli 2015.
  14. Integriertes Stadtentwicklungskonzept – Stadt Neustrelitz. (PDF) Stadt Neustrelitz – Amt für Stadtplanung und Grundstücksentwicklung, 20. Juli 2016, S. 9, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. November 2020; abgerufen am 30. April 2021 (Lage im Raum mit Übersicht der Stadtteile).
  15. Zur Residenzstadt Neustrelitz gehören die Stadt- und Ortsteile: Innenstadt, Zierke mit Rudow, Tannenhof, Wiesenthal, Sophienhof, Kiebitzbruch, Kiefernheide, Strelitz-Alt, Fürstensee, Klein Trebbow mit Drewin, Groß Trebbow, Prälank-Dorf mit Prälank-Siedlung, Prälank-Kalkofen, Langhagen, Hohenlanke., Hrsg. Stadt Neustrelitz, 2023.
  16. Deutsches Ortsnamenbuch. Hrsg. von Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S. 448.
  17. Annalise Wagner: Aus dem alten Neustrelitz. S. 7
  18. Museum der Stadt Neustrelitz (Hrsg.): Neustrelitz. Eine Stadtgründung des 18. Jahrhunderts. 1978.
  19. Verlagsbeilage: 650 Jahre Strelitz-Alt. In: Nordkurier, 1999
  20. Künftig heißt es Strelitz-Alt. In: Amtsblatt der Stadt Neustrelitz 94/03, 9. Februar 1994.
  21. a b c Harald Witzke: „Strelitz“. In: Landkreis Mecklenburg-Strelitz (Hrsg.): Mecklenburg-Strelitz – Beiträge zur Geschichte einer Region. 2. geänderte Auflage. Verlag Druckerei Steffen, Friedland in Mecklenburg, ISBN 3-9807532-0-4, Seite 307 (Herausgegeben vom Landkreis Mecklenburg-Strelitz anläßlich des 300. Jahrestages der Gründung des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz – zusammengesteĺlt und bearbeitet von Frank Erstling, Eberhard Schulze, Harald Witzke).
  22. Gerlinde Kienitz: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz 1983, S. 10.
  23. Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern (2020): Exposé Ehemaliges Großherzogliches Palais in Neustrelitz. (Abgerufen am 23. Oktober 2021), S. 2, 7.
  24. Nordkurier (14. Dezember 1996): Strelitzer Landesherr bewohnt sein neues Haus nur vier Jahre.
  25. Aus der Geschichte von Strelitz und Neustrelitz In: Internetpräsentation der Stadt Neustrelitz. (21. Februar 2012).
  26. Bernhard Sinn: „Die Funktion der Leibeserziehung im Nationalsozialismus“ (Bachelorarbeit von 2014, Leseprobe unter: https://www.grin.com/document/538709)
  27. Katrin Bosch: Die Bedeutung und Funktion der Führerschule Neustrelitz im System der nationalsozialistischen Leibeserziehung. Online-Monographie. In: Dissertation 2008. Universität Duisburg, S. 248, abgerufen am 7. Mai 2023.
  28. Bernhard Sinn: „Die Funktion der Leibeserziehung im Nationalsozialismus“. Bachelorarbeit an der Technische Universität Darmstadt (Institut für Sportwissenschaft) von 2014 (Leseprobe)
  29. Katrin Bosch: Die Bedeutung und Funktion der Führerschule Neustrelitz im System der nationalsozialistischen Leibeserziehung. Online-Monographie → Abschnitt: „Abstract“. In: Dissertation 2008. Universität Duisburg, abgerufen am 7. Mai 2023.
  30. Thorsten Foelesch: Das Residenzschloß zu Neustrelitz: Ein verschwundenes Schloß in Mecklenburg. Foelsch & Fanselow Verlag, Groß Gottschow 2016, ISBN 978-3-9816377-1-7, S. 449 ff.
  31. Siehe den Belegungsplan bei Katrin Bosch: Die Bedeutung und Funktion der Führerschule Neustrelitz im System der nationalsozialistischen Leibeserziehung. Diss. Essen 2008 (Volltext), S. 453
  32. Kathleen Haak, Ekkehard Kumbier, Sabine C. Herpertz: Erinnern – Betrauern – Wachrütteln, Zum Gedenken an die Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“ in der Zeit des Nationalsozialismus. (PDF) In Website: Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität RostockZur Geschichte Gehlsheims und der KPP.
  33. Ernst Klee: „Euthanasie“ in Mecklenburg und Pommern, „Betroffene Familien mußten alleine mit dem Schmerz fertig werden“, Die Heil- und Pflegeanstalt Gehlsheim im Dritten Reich. (PDF (Memento vom 19. Dezember 2013 im Internet Archive))
  34. a b Sprachlos vor Entsetzen dem Feuer zugesehen, Augenzeugen des Synagogen-Brandes erinnern sich. In: Nordkurier, unter Bezug auf die Niederschrift der Zeitzeugin Ursula Kreienbring aus Strelitz-Alt.
  35. a b Gerhard Schoenberner: Der gelbe Fleck, Die Judenverfolgung in Europa 1933–1945. Textabdruck: Die „Reichskristallnacht“, geheimes Fernschreiben Nr. 234 404 der Berliner Gestapo–Zentrale: „An alle Stapo-Stellen und Stapo-Leitstellen, An Leiter oder Stellvertreter“ (Berlin, 9. November 1935, 23.55 Uhr), 1998, ISBN 3-442-72248-9, S. 21.
  36. a b Klaus Giese: Mit der Synagoge verbrannte eine ganze Kultur. In: Nordkurier, Strelitz vor dem 650-jährigen Jubiläum. 44.
  37. a b Harald Witzke: Die Synagoge zu Strelitz In: Mecklenburg-Strelitzer Kalender 1999 – Ein Jahrbuch, Hrsg.: Freundeskreis des Karbe-Wagner-Archivs e. V. Neustrelitz, 1998.
  38. Anett Wieking: Fast 30 Strelitzer Juden wurden verhaftet, Vor 60 Jahren wurden etwa 200 Mecklenburger in die Landesanstalt gebracht. In: Nordkurier, 1998. unter Bezug auf Unterlagen des Vereins für Jüdische Geschichte und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)
  39. Fernschreiben von Reinhard Heydrich zur Reichspogromnacht („Reichskristallnacht“) v. 10. November 1938 In: NS-Archiv, Dokumente zum Nationalsozialismus (19. März 2012)
  40. Wolf Gruner: Von der Kollektivausweisung zur Deportation., S. 57.
  41. Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords. dtv München 1996, ISBN 3-486-54631-7, S. 52
  42. Grund war der Erlass Heinrich Himmlers vom 18. Oktober 1941, s. Gottwaldt/Schulle: Die Judendeportationen …, S. 61 f.
  43. Klaus Giese: Sprengung setzte den Schlußpunkt. In: Nordkurier, Strelitz vor dem 650jährigen Jubiläum (46).
  44. Miroslav Kárný: Deutsche Juden In Theresienstadt (Memento vom 13. Juli 2009 im Internet Archive), In: Theresienstädter Studien und Dokumente. Hrsg. Sefer – Terezín Initiative Institute, Prag 1994. (s. Textauszug: Theresienstadt und die „Endlösung der Judenfrage“)
  45. Helmut Sakowski: Neustrelitz und die Endlösung der Judenfrage. Zeitungsartikel.
  46. Wolfgang Blöß: Kommunale Strukturen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Umwälzungen. BWV Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3751-9, Kap. 2.4 Der Umgang mit den überkommenen Kreisstrukturen in den anderen Territorien, S. 237 (google.de).
  47. Chronik der JA Neustrelitz. In: Offizielle Website der JA Neustrelitz (30. März 2011).
  48. Siehe: Deutsche Demokratische Republik In: Lexikon der Deutschen Geschichte. Hrsg. Christian Zentner, Renningen 2005, S. 44.
  49. Annalise Wagner: Beiträge zur Chronik der Stadt Neustrelitz (1733–1983). (PDF; 23 MB) Neustrelitz 1981/83. In: Carolinum (Zeitschrift) 46. Jg.- Heft Nr. 88. Göttingen 1982/83, Hrsg.: Altschülerschaft des Gymnasiums Carolinum, S. 83 f.
  50. Eb/H. Witzke: Großherzog Georg in Stein gehauen, Aus der Geschichte des Neustrelitzer Marktplatzes. In: Nordkurier.
  51. Bildüberschrift: Abbruchfirma rückt Denkmal zu Leibe In: Sächsische Zeitung. Bild: dpa. 50. Jahrgang, Nr. 118, 22. Mai 1995.
  52. Bildüberschrift: Einsturz läßt in Neustrelitz Erde beben. In: Nordkurier. Bild: Foto Jung, Neustrelitz.
  53. André Gross: Stadtvertreter nahe dem Theater umgebettet. Schicksal des Sowjetmonuments. In: Nordkurier. Bild: Foto Jung.
  54. Verein zum Erhalt der Domjüch – ehemalige Landesirrenanstalt e. V. (Homepage des Vereins)
  55. Denkmal wird wieder aufgestellt – Grünes Licht für Rotatmisten. In: Nordkurier-Online. 30. Januar 2020, abgerufen am 22. November 2020.
  56. Sowjetsoldat hat seinen Platz gefunden. (PDF) In: Strelitzer Echo. Pressestelle der Stadt Neustrelitz, 17. Oktober 2020, S. 3, abgerufen am 11. November 2020.
  57. Noch keine Einigung zum Schlossberg. Strelitzer Echo 05/2018, 17. März 2018, S. 3.
  58. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Teil I Nr. 28 vom 25. Mai 1990, S. 255ff., Digitalisat.
  59. Anlage II Kap II A II EinigVtr - Einzelnorm. Abgerufen am 18. Februar 2024.
  60. Bilanz der Innenstadtsanierung 2019. In: Strelitzer Echo – Jahrgang 29, Ausgabe 08. Pressestelle der Stadt Neustrelitz, 13. Juni 2020, S. 2, abgerufen am 1. September 2020.
  61. a b Stadtvertretung – Neustrelitzer bauen Schlossturm wieder auf. In: Nordkurier-Online. 25. Oktober 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Oktober 2019; abgerufen am 2. November 2019.
  62. a b Grünes Licht für Schlossturm. In: Strelitzer Echo – Ausgabe 22. Pressestelle der Stadt Neustrelitz, 9. November 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. November 2019; abgerufen am 10. November 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustrelitz.de
  63. [1], Bericht auf der Web-Seite des Bundespräsidenten
  64. Annalise Wagner: ln alten Neustrelitzer Zeitungen geblättert. In: Das Carolinum - Blätter für Kultur und Heimat 25. Jg. (1962), Nr. 35. carolinum.de, abgerufen am 15. Januar 2024.
  65. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden
  66. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  67. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  68. Bürgermeister Andreas Grund wiedergewählt. In: Strelitzer Echo, 5. Mai 2012, S. 3.
  69. Christian Butzki, Gemeindewahlleiter: Öffentliche Bekanntmachung der Residenzstadt Neustrelitz zum endgültigen Ergebnis der Bürgermeisterwahl. Stadt Neustrelitz, 5. Mai 2021, abgerufen am 7. August 2022.
  70. Hauptsatzung der Residenzstadt Neustrelitz. § 8. In: login.insecia.com. Abgerufen am 9. September 2024.
  71. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge – Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 297/298.
  72. Partnerstädte auf www.neustrelitz.de
  73. Braucht Neustrelitz sein Schloss? In: Nordkurier, 24. Januar 2018 (s. Abschnitt: Stadtpräsident lässt Brodkorbs Argument nicht gelten).
  74. Mindestens sechs weitere Eschen auf dem Markt müssen gefällt werden. In: Nordkurier. 3. Dezember 2024, abgerufen am 28. Mai 2025.
  75. Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 41 f.
  76. Dieter Jürn: Friedrich Wilhelm Buttel. Künstler, Architekt, Landesbaumeister (1796–1869). Hrsg. Rat der Stadt Neustrelitz, 2. Ausgabe des Karbe–Wagner–Archivs Neustrelitz, Neustrelitz 1973, S. 16.
  77. Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 44–46.
  78. Die Sanierung. In: Presseerklärung zum Abschluss der Bauarbeiten an der Stadtkirche Neustrelitz. Stadtkirche Neustrelitz, abgerufen am 15. März 2018.
  79. a b Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 12.
  80. a b c d e f g h Faltblatt: Stadtrundgang – Neustrelitz erleben. Hrsg. Stadt Neustrelitz, Stand: 10/2010–30.
  81. Nach den Akten der Kirchgemeinde
  82. Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 26/27 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)
  83. Otto Wagner (Hrsg.): Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926, S. 26.
  84. Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 3, 6.
  85. Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 20 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung).
  86. Tobias Lemke: Nach Sankerungsmarathon – Neustrelitzer Schlossgarten wieder für Öffentlichkeit zugänglich. In: Nordkurier. 14. August 2019, abgerufen am 16. August 2019.
  87. Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 7.
  88. Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 24 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)
  89. Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 18.
  90. a b c Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 20 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)
  91. a b Otto Wagner (Hrsg.): Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926, S. 20.
  92. a b Stadt Neustrelitz, Landkreis Mecklenburg-Strelitz, mit freundlicher Unterstützung der Stadtentwicklungsgesellschaft Neubrandenburg (Hrsg.): Friedrich Wilhelm Buttel – Auf den Spuren des Landesbaumeisters von Mecklenburg-Strelitz. Lieps Verlag, Neubrandenburg 30. September 2011 (Der »Kammerspeicher« ist unter der Überschrift „Rundgang durch Neustrelitz“ unter Pos. 8 gelistet.).
  93. Alter Kornspeicher Neustrelitz | Hotel-Restaurant-Rösterei. Abgerufen am 18. Februar 2024 (deutsch).
  94. a b E.B./Harald Witzke: Als der Zierker See noch doppelt so groß war. In: Strelitzer Zeitung – Reihe: Aus der Geschichte von Straßen und Plätzen. 16. März 1996, S. 16.
  95. Stadt Neustrelitz, Landkreis Mecklenburg-Strelitz, mit freundlicher Unterstützung der Stadtentwicklungsgesellschaft Neubrandenburg (Hrsg.): Friedrich Wilhelm Buttel – Auf den Spuren des Landesbaumeisters von Mecklenburg-Strelitz. Lieps Verlag, Neubrandenburg 30. September 2011 (Die »Schlosskirche« ist unter der Überschrift „Rundgang durch Neustrelitz“ unter Pos. 1 gelistet.).
  96. a b Prokultur-Berlin gGmbH/Über uns
  97. Das Slawendorf Neustrelitz stellt sich vor. Abgerufen am 12. August 2019.
  98. Slawendorf erwartet Gäste. (PDF) In: Strelitzer Echo. Pressestelle der Stadt Neustrelitz, 21. Mai 2022, S. 9, abgerufen am 5. August 2022.
  99. Anne Kolbe: Bestandserfassung eines denkmalgeschützten Gebäudekomplexes unter Verwendung des terrestrischen Laserscanners FARO Photon 120 und der dazugehörigen Software Diplomarbeit, Hochschule Neubrandenburg, September 2010
  100. Vgl. Rajko Lippert: Die Gründungsjahre des Carolinenstifts in Neustrelitz. In: Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz, Band 6, Thomas Helms Verlag, Schwerin 2008. S. 74–80.
  101. Neustrelitz und die Strelitzie. In: Website auf Webportal der Stadt Neustrelitz. Abgerufen am 2. Januar 2025.
  102. Luft: Deutsche Tanzkompanie setzt Elementezyklus fort. (Videoclip) Dauer: 1 Min, Verfügbar: bis 16. Mârz 2027. In: Website des NDR/Nordmagazin . 16. März 2025, abgerufen am 30. Juni 2025.
  103. Rettung der Tanzkompanie ist den Kommunen Mehrbelastung wert. In: Nordkurier. 7. Mai 2025, abgerufen am 28. Mai 2025.
  104. Ensemble der Deutschen Tanzkompanie – Tänzer*innen. In: deutsche-tanzkompanie.de (Impressum). Abgerufen am 7. Juni 2025 (abschließend mit Verweis auf das Repertoire des Ensembles).
  105. Der Zyklus der Elemente „LUFT“ – ein Tanzpoem. In: der Deutschen Tanzkompanie. Abgerufen am 30. Juni 2025.
  106. a b Offizielle Homepage der Stadt NeustrelitzKulturquartier Mecklenburg-Strelitz (Memento des Originals vom 7. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustrelitz.de, abgerufen am 13. August 2015.
  107. Strelitzer Echo (Memento des Originals vom 9. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustrelitz.de – Ausgabe vom 12. September 2015: Schlüsselübergabe im Kulturquartier steht bevor. In: Strelitzer Echo (Memento des Originals vom 9. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustrelitz.de – Ausgabe vom 12. September 2015, S. 4
  108. Ein Prunkpokal im Zeichen politischer Macht (Memento des Originals vom 21. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustrelitz.de In: Strelitzer Echo (Memento des Originals vom 9. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustrelitz.de – Ausgabe 06 vom 2. April 2016, S. 4
  109. Mecklenburg-Vorpommern-Tag 2014 in Neustrelitz (Memento vom 22. Juni 2014 im Internet Archive)
  110. Offizielle Homepage der Stadt Neustrelitz666 Jahre: Strelitz leuchtet auf (Memento vom 26. April 2015 im Internet Archive)
  111. Chronik des ESV Lok Neustrelitz
  112. Inhaltliche Details zu jener Handschriftensammlung wurden bisher nicht bekannt. Verschiedene Sammlungsobjekte und Manuskripte, die in den letzten Jahren überraschend in den Beständen des Neustrelitzer Stadtarchivs aufgetaucht sind und inzwischen teilweise ediert wurden, deuten darauf hin, dass auch die Handschriftensammlung bei Auflösung der Landesbücherei im Ort verblieben und ins Neustrelitzer Stadtarchiv gelangt ist. Detailliertere Bestandsinformationen dazu liegen bisher jedoch (noch) nicht vor.
  113. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Standort Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
  114. DLR School Lab Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
  115. Landeszentrum für erneuerbare Energien (LEEA) am Kiefernwald 1
  116. Archiv für das Schlagwort ‘Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern’. Ministerpräsident Sellering eröffnet Dauerausstellung „Ressourcenkammer Erde“. mvzeitnah.wordpress.com, 20. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2018; abgerufen am 15. Juli 2018.
  117. a b „Ressourcenkammer Erde“ / „Energie-Kraft-Werk“. (PDF) Verstehen – Erleben – Mitmachen, Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea). www.dbu.de, 2016, abgerufen am 15. Mai 2018.
  118. Krankenhaus Neustrelitz. In: Website der DRK-Krankenhaus Mecklenburg-Strelitz gGmbH. Abgerufen am 7. Oktober 2025.
  119. Bundesrat ebnet Weg für Ehrenamts-Stiftung. In: welt.de. 14. Februar 2020, abgerufen am 17. Februar 2020.
  120. TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG NEUSTRELITZ GmbH. In: Analyse von Firmenveröffentlichungen. Hrsg. North Data, abgerufen am 22. April 2023 (Handelsregisterbekanntmachung vom 21. August 2012 (Löschungen von Amts wegen, 16. August 2012): „Die Gesellschaft ist gemäß § 394 Absatz 1 FamFG wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht.“).
  121. Unternehmen in Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
  122. Unternehmen - Neustrelitzer Wohnungsgesellschaft mbH. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  123. Behörden in Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
  124. Tourismus/Urlaub in Neustrelitz, Informationsseite der Stadt, abgerufen am 28. Juli 2015
  125. Stadt Neustrelitz. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  126. Pressemitteilung der Deutschen Bahn zur Verlängerung des EC-Zugpaars 178/179 nach Rostock-Warnemünde (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive)
  127. Einsatzschiffe, Kontroll- und Streifenboote der Bundespolizei (Memento vom 24. Juli 2012 im Internet Archive)
  128. Aktuelle Nachrichten für Neustrelitz | nordkurier.de. Abgerufen am 18. Februar 2024.