! align="center" | [[Bild:Wappen der Bergstadt Altenau.PNG]]
| Ortswappen = Wappen Altenau.svg
| align="center" | [[Bild:Altenau.png|140px]]
| Breitengrad = 51/48/13/N
| Längengrad = 10/26/50/E
| Bundesland = DE-NI
| Höhe = 513 <!-- Quelle: Google Maps Koordinaten -->
| Höhe-von = 420
| Höhe-bis = 570
| Höhe-Bezug = DE-NHN
| Fläche = 4.66
| Fläche-Quelle = <ref name="destatis2014" />
| Einwohner = 1621
| Einwohner-Stand-Datum = 2023-06-30
| Einwohner-Quelle = <ref name="Vorlage-132-2023-001">[https://www.clausthal-zellerfeld.de/clausthal-zellerfeld/startseite/ratsinfo/vorlage/niMLQTLsGlK8zIWc/aktuelle-einwohnerzahlen-fuer-den-bereich-der-berg-und-universitaetsstadt-clausthal-zellerfeld-korrektur/ ''Aktuelle Einwohnerzahlen für den Bereich der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld - Korrektur'']</ref>
| Eingemeindungsdatum = 2015-01-01
| Postleitzahl1 = 38707
| Postleitzahl2 = 38667 (Torfhaus)
| Vorwahl1 = 05320
| Vorwahl2 = 05328
| Poskarte = Deutschland Niedersachsen
| Bild = Bergstadt Altenau.jpg
| Bild-Beschreibung = Blick auf Altenau
}}
Die ehemals [[Freie Stadt|freie]] [[Bergstadt]] '''Altenau''' ({{Audio|Altenau.ogg|Aussprache}}) hat etwa 1600 Einwohner und ist ein Bestandteil der Ortschaft Bergstadt [[Altenau-Schulenberg im Oberharz]] innerhalb der Berg- und Universitätsstadt [[Clausthal-Zellerfeld]], welche im [[Landkreis Goslar]] in [[Niedersachsen]] liegt. Altenau ist ein staatlich anerkannter [[heilklimatischer Kurort]] im [[Oberharz]] und erhielt im Jahre 1617 [[Stadtrecht]]e. Von 1972 bis 2014 gehörte die Bergstadt Altenau der [[Samtgemeinde Oberharz]] an.
== Geografie ==
=== Lage ===
[[Datei:Mühlenberg Altenau.jpg|mini|Mühlenberg ]]
Die Bergstadt Altenau liegt zentral im Oberharz. Clausthal-Zellerfeld liegt westlich etwa zehn Kilometer, [[Goslar]] im Norden etwa 15 km und [[Osterode am Harz]] im Südwesten etwa 25 km entfernt. Östlich der Bergstadt befindet sich in zwölf Kilometern Entfernung der Gipfel des [[Brocken]]s, den man von einigen Stellen Altenaus aus sehen kann. In nördliche Richtung wird das breite Tal Altenaus durch den Verlauf des [[Schwarzenberg (Harz)|Schwarzenberges]] ({{Höhe|606|DE-NHN|link=true}}) entlang des Marktes bis zum Ortsausgang in Richtung Okertalsperre begrenzt. In östlicher Richtung wird der Ort im Bereiches der Kleinen Oker durch die Hänge des [[Mühlenberg (Altenau)|Mühlen]]- ({{Höhe|575|DE-NHN|link=true}}) und des Kunstberges ({{Höhe|585|DE-NHN|link=true}}) und von Westen her vom Rothenberg ({{Höhe|560.4|DE-NHN|link=true}}) und vom [[Glockenberg (Altenau)|Glockenberg]] ({{Höhe|512.5|DE-NHN|link=true}}) begrenzt. Südlich der Bergstadt erhebt sich der 927 Meter hohe [[Bruchberg]]. Altenau wird von Süd nach Nord von der [[Oker]] durchflossen. Weitere Bäche wie die [[Kleine Oker]], der [[Rotenbeek]], das [[Schneidwasser]], die [[Altenau (Oker, Altenau)|Altenau]] und der [[Gerlachsbach]] münden im Stadtgebiet in die Oker und verleihen Altenau ein [[Stadtbild]] mit zahlreichen Tälern und Hügelkuppen.
=== Geologie ===
[[Datei:Geologische Karte des Harzes (K Stedingk).pdf|mini|Geologische Karte des Harzes]]
Altenau liegt innerhalb der [[Sösemulde]]. Diese erstreckt sich von Osterode am Harz bis in Richtung Bad Harzburg. Im [[Devon (Geologie)|Devon]] war das Gebiet des heutigen Altenau vollständig mit Wasser bedeckt und wurde durch tektonische Bewegungen unter Wasser geprägt. [[Magma]] und metallhaltige Dämpfe drangen aus der Tiefe in obere Segmente ein, woraus sich [[Erzgang|Erzgänge]] erschlossen, die im Altenauer Raum südöstlich und nordwestlich verlaufen. Auch traten eisenhaltige hydrothermale Lösungen in die Segementsschichten ein, aus denen sich die späteren Roteisenlager entwickelten. Die auftretenden [[Erz]]e beinhalten neben [[Bleiglanz]] auch [[Silber]], [[Zinkblende]], [[Quarz]] und [[Kupferkies]].<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=29}}</ref> Weiterhin findet sich in der Umgebung Altenaus der selten auftretende [[Stranskiit]]. Erste Funde von [[Eisenerz]] im Gebiet rund um Altenau soll es schon im 9. Jahrhundert gegeben haben.<ref>{{Literatur |Autor=E. Schwarzenbartsche |Titel=Zentralblatt für Mineralogie: Petrographie, technische Mineralogie, Geochemie und Lagerstättenkunde |Band=2 |Datum=1970 |Seiten=720}}</ref>
=== Ortsgliederung ===
Zu Altenau gehört die etwa zehn Kilometer entfernte Siedlung [[Torfhaus]]. Diese liegt am höchsten Punkt der [[Bundesstraße 4|B 4]] auf etwa 800 m Höhe und besteht vorwiegend aus Fremdenverkehrsbetrieben. Torfhaus liegt im [[Nationalpark Harz]]. Außerdem gehören das [[Polstertaler Zechenhaus]], die [[Bastesiedlung]] und [[Gemkenthal]] zum Ortsgebiet.
=== Klima ===
[[Datei:Klima-D-ALTENAU AKKST .png|mini|Klimadiagramm für Altenau]]
Aufgrund seiner Höhenlage ist Altenau für niedersächsische Verhältnisse ein eher kühler Ort. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei +6,2 °C. Die Sonnenscheindauer beträgt im Jahresmittel 3,7 Stunden. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1252 mm, wovon ein für niedersächsische Verhältnisse nicht unerheblicher Teil als Schnee fällt.
== Geschichte ==
[[Datei:Merian Altenau.JPG|mini|Altenau, Stich von [[Caspar Merian]], 1654]]
[[Datei:Altenau blick 00.jpg|mini|Blick vom [[Dammgraben]] auf das Glockenbergviertel]]
=== Mittelalter bis 16. Jahrhundert ===
Altenau wurde erstmals 1227 im Zusammenhang mit dem [[Bergbau]] als ''Altenavium'' erwähnt.<ref>{{Zedler Online|s1|603|1183||Altenavium, Stadt auf dem Harz}}</ref> Das Gebiet um Altenau gehörte zum [[Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel|Fürstentum Braunschweig]] bis 1291 das [[Fürstentum Grubenhagen]] gegründet wurde, an dessen nördlicher Grenze das Gebiet von Altenau lag und durch das Schneidwasser begrenzt wurde. 1298 standen in der Umgebung des heutigen Altenaus am Schwarzen Wasser ''(hutte ton swuarten Worden)'' und im Tischlertal ''(hutte tor altena)'' je ein Verhüttungsbetrieb, die durch Burchard von Wildenstein an den Goslarer Burchard Erhaftig übergeben worden sind. 1310 stand die Hütte im Tischlertal und wurde von Albrecht Colven betrieben.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Rosenhainer |Titel=Die Geschichte des Unterharzer Hüttenwesen |Datum=1968 |Seiten=48}}</ref> Die Hütte am Schwarzen Wasser wechselte 1311<ref>{{Literatur |Autor=Franz Rosenhainer |Titel=Die Geschichte des Unterharzer Hüttenwesens: Von seinen Anfängen bis zur Gründung der Kommunionsverwaltung 1635 |Datum= |Seiten=73}}</ref> den Besitzer und ging an Hugo Grospesen,<ref>{{Literatur |Hrsg=Geschichts- und Heimatschutzverein Goslar e. V. |Titel=Beiträge zur Geschichte der Stadt Goslar |Datum=1968 |Seiten=73}}</ref> der die Hütte 1329 an Burchard von Gadenstedt übergab,<ref>{{Literatur |Autor=Franz Rosenhainer |Titel=Die Geschichte des Unterharzer Hüttenwesens |Datum= |Seiten=50}}</ref> der wiederum 1381 die Anlagen an den Rat der Stadt Goslar verkaufte. Dieser gab die Hütte am Schwarzen Wasser bei Altenau 1402 an die [[Wallmoden (Adelsgeschlecht)|Herren von Wallmoden]] zur Pacht.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Rosenhainer |Titel=Die Geschichte des Unterharzer Hüttenwesens |Datum= |Seiten=76}}</ref> 1411 ließ der Herzog zu Braunschweig ein Blockhaus ''Altenah'' errichten, das als Rückzugsort für Belagerungen der [[Harzburg]] dienen sollte.<ref name=":5">{{Literatur |Autor=Bernhard von Rohr |Titel=Geographische und historische Merckwürdigkeiten des Oberharzes |Verlag=Michael Blockberger |Ort=Frankfurt/Leipzig |Datum=1739 |Seiten=272}}</ref> Die Hütte am Schwarzen Wasser trat urkundlich 1455 und 1463 (Verkauf von der Stadt Goslar an Albrecht von der Helle) abermals in Erscheinung.<ref>{{Literatur |Titel=Harz Bergkalender <!--|Datum=1975-1982--> |Datum= |Seiten=55}}</ref> Weitere Verhüttungsbetriebe befanden sich im 16. Jahrhundert am Lilienwasser und am Kunstberg.<ref>{{Literatur |Titel=Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde |Datum=1885 |Seiten=32}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Calvör |Titel=Acta historico- chronologico- mechanica circa metalllurgiam |Datum= |Seiten=217}}</ref>
=== 1500–1800 ===
[[Datei:Altenau Rothenberger Straße, erste Siedlungszelle von 1520.jpg|mini|Erste Siedlungszelle in der Rothenberger Straße ]]
[[Datei:Altenau (Harz), Niedersachsen - Blick vom Schwarzenberg (Zeno Ansichtskarten).jpg|mini|Altenau alte Ansichtskarte]]
Im [[Spätmittelalter]] zunächst als Forstsiedlung<ref name=":14">{{Literatur |Autor=Friedrich Jäger |Titel=Entwicklung und Wandlung der Oberharzer Bergstädte: ein siedlungsgeographischer Vergleich |Datum=1972 |Seiten=62}}</ref> entstanden, gewann der Ort zu Zeiten des [[Oberharzer Bergbau]]s (insbesondere des Silberbergbaus) an Bedeutung. Die ersten Siedler erreichten um 1520<ref>{{Literatur |Autor=Carl Robert Hoffmann |Titel=Der belehrende Bergmann: ein faßliches Lese- und Bildungsbuch für Kinder und Erwachsene, Lehrer und Laien, besonders aber für Jünglinge, die sich von den Arbeiten, Festlichkeiten und Gebräuchen des Bergmanns, von der bergmännischen Verfassung und ihren Chargen, den fossilischen Lagerstätten etc. etc. einen deutlichen Begriff verschaffen wollen; mit einer kurzen Geschichte des Bergbaues und einem erklärenden Wörterbuche der gewöhnlichsten bergmännischen Ausdrücke |Verlag=Friese |Datum=1850 |Online=https://books.google.de/books?id=_ovoZWno5e8C&pg=PA171&dq=altenau+1520&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiF9Nbwqq7xAhXN8rsIHXB_DXIQ6AEwBHoECAMQAw#v=onepage&q=altenau%201520&f=false |Abruf=2021-06-23}}</ref> Altenau über einen alten [[Hohlweg]] aus Richtung des Sösetals.<ref name=":14" /> 1525 schlossen sich Altenauer Bürger zu einer [[Schützenverein|Schützengesellschaft]] zusammen. Eine Grube, die den Namen ''Altenau'' trug, wird 1532 erwähnt und war bis 1542 in Betrieb.<ref>{{Literatur |Titel=Braunschweigische Anzeige, offizielles Regierungs- und Anzeigenblatt |Hrsg=Braunschweigischer Geschichtsverein |Band=2 |Datum=1746 |Seiten=2415}}</ref><ref name=":102">{{Literatur |Autor=Henning Calvör |Titel=Historische Nachricht von den Unter- und gesamten Ober-Harzerischen Bergwerken |Verlag=Georg Olms Verlag |Datum=1765 |Seiten=157}}</ref> Die erste Siedlungszelle des zum [[Fürstentum Grubenhagen]] gehörenden Ortes lag an der Rothenberger Straße (Nr. 10–12) in der Nähe der damaligen Eisenhütte und eine zweite Siedlungszelle auf dem oberen Teil der Oberstraße, wo ab 1540 Bergbau auf den Gruben des [[Schatzkammer Gang|Schatzkammerganges]] betrieben wurde. Zunächst nur über schmale Fußwege miteinander verbunden, wuchsen die beiden Siedlungszellen über die Berg und Oberstraße zusammen. 1561 waren bereits die Gruben ''Schatzkammer, Güldene Schreibfeder'' und ''Rose'' in Betrieb. Zu dieser Zeit waren 20–30 Bergleute mit ihren Familien in den Gruben in Altenau beschäftigt.<ref>{{Literatur |Hrsg=Braunschweigischer Geschichtsverein |Titel=Braunschweigische Anzeige, offizielles Regierungs- und Anzeigenblatt |Band=2 |Datum=1746 |Seiten=2415}}</ref><ref name=":10">{{Literatur |Autor=Henning Calvör |Titel=Historische Nachricht von den Unter- und gesamten Ober-Harzerischen Bergwerken |Verlag=Georg Olms Verlag |Datum=1765 |Seiten=157}}</ref> Die erste [[Bergfreiheit]] erhielt der Bergort 1554, die aber erst 1636 für gültig erklärt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Wilfried Liessmann |Titel=Historischer Bergbau im Harz: Kurzführer |Datum=2010 |Seiten=380}}</ref> Die beiden Mahlmühlen, Ober- und Untermühlen werden 1568 erstmals genannt.<ref name=":27" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v1720034 |titel=NLA HA Hann. 84 Nr. 608 - Die Ober- und die Untermühl... - Arcinsys Detailseite |abruf=2023-08-28}}</ref> Um 1580 wurde Altenau als [[Flecken (Ort)|Bergflecken]] bestehend aus 20 Häusern mit ca. 120 Einwohnern<ref name=":22">{{Literatur |Hrsg=Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte |Titel=Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte |Band=21-23 |Verlag=Buchdruck W. Rihn |Datum=1916 |Seiten=167}}</ref> und Hüttenwerk genannt.<ref name=":0" /> Zwischen den beiden Siedlungen wurde 1588 auf einer Terrasse über der Okerschleife eine erste Kirche errichtet.
1594 erhielt Altenau, das damals 35 Häuser und 210 Einwohner<ref name=":24">{{Literatur |Titel=Allgemeiner Harz Bergkalender |Band=1983-1990 |Datum= |Seiten=46}}</ref> zählte, die [[Niedere Gerichtsbarkeit|Richtbarkeit]] samt [[Stadtbuch]] durch den [[Wolfgang (Braunschweig-Grubenhagen)|Herzog Wolfgang von Braunschweig-Grubenhagen]]. Erster [[Stadtrichter]] (Bürgermeister) war Simon Hensch.<ref name=":10" /> Zuvor unterstand der Ort den Oberförstern Barthold Gümpell und Zacharias Hennings<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Georg Marx |Titel=Geschichte des Fürstentums Grubenhagen |Band=2 |Nummer=2 |Datum=1863 |Seiten=235}}</ref> zu [[Osterode am Harz|Osterode]]. Das erste Pfarrhaus stammt von 1601 und ersetzt ein altes Zechenhaus, das um 1520 gebaut wurde. Eine bis dahin etwa 100 Jahre alte Mühle musste 1602 vom Gericht in Clausthal gepfändet und abgerissen werden, weil der Eigentümer, Hans von Hagen, das baufällige Gebäude aufgrund seiner Schulden nicht mehr unterhalten konnte.<ref>{{Literatur |Autor=Henning Calvör |Titel=Historische Nachricht von der Unter- und gesamten Ober-Harzischen Bergwerke: überhaupt, auch verschiedene zu den letztern gehörigen, insonderheit, ersten Aufkunft, deren Auflaß- und Wiederaufnehmungen, wie auch von der wieder aufgenommenen Ober-Harzischen Bergwerke Beschaffenheit seit den ersten Zeiten bis zum Schluß des Jahres 1760 : mit einem Anhang von andern besondern Nachrichten ..., unter ... Beziehung auf die ohnlängst herausgegebenen Acta Historico-Chronologico-Mechanica Circa Metallurgiam In Hercynia Superiori |Verlag=Fürstl. Waysenhausbuchhandlung |Datum=1765 |Online=https://books.google.de/books?id=LmBQAAAAcAAJ&pg=PA246&lpg=PA246&dq=Altenau+Christoph+Heinrich+Walther&source=bl&ots=u0V1ycqU0j&sig=ACfU3U3xp5Gsbw8uS1qNlkF3FEoUw3iG4A&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwilgtT5y5HyAhUi_7sIHcbxBEQQ6AEwEHoECAoQAg#v=onepage&q=Altenau%20Christoph%20Heinrich%20Walther&f=false |Abruf=2021-08-02}}</ref> 1603 zählt Altenau bereits 50 Häuser und 350 Bewohner.<ref name=":24" /> 1606 ist das erste Rathaus zusammen mit der [[Silberhütte Altenau|Silberhütte]] entstanden. Im selben Jahr gingen die Bergwerke an Christoph Sander d. J. über.<ref name=":0" /> Mit dem Tode Philipps II., des jüngsten Sohnes Philipps I., im Jahre 1596 starb die Linie Grubenhagen aus. Das Fürstentum Grubenhagen wurde daraufhin von Herzog Heinrich Julius aus Wolfenbüttel besetzt, womit Altenau nun im Gebiet von Braunschweig-Wolfenbüttel lag. Nachdem die Lüneburger Linie der Welfen gegen den Anschluss an Wolfenbüttel protestierten bekamen diese 1617 vor dem [[Reichskammergericht]] Recht. Herzog Friedrich Ulrich, musste das Grubenhagener Erbe an Christian den Älteren, Fürst von Lüneburg, übertragen. Am 30. Oktober 1617 wurde Altenau vom [[Christian (Braunschweig-Lüneburg)|Herzog Christian zu Braunschweig-Lüneburg]] zur Stadt erhoben.<ref name=":9">Leerstandskataster Markt 2 38707 Altenau, als PDF-Dokument</ref> 1618 wurden eine Vielzahl von Christoph Sander betriebenen Gruben an seine [[Gläubiger]] Pancratius Müller aus Astfeldt und Bernhard Fromknecht aus Goslar unterstellt und kamen somit unter die Aufsicht des Bergamtes Clausthals.<ref name=":13" /> 1620 zeigt ein Verzeichnis der Hausvorstände 56 Hauseigentümer und 14 Mieter auf.<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=23}}</ref> 1621 wurde eine Eisenhütte am Rothenberg eingerichtet, die Waffen und Eisenrohre herstellte.<ref name=":13" /> Im selben Jahr wurde erstmals eine Schützenordnung erlassen.<ref>{{Internetquelle |autor=Schützengesellschaft Altenau e V. von 1525 |url=https://www.sgaltenau-harz.de/Chronik.htm |titel=sgaltenau-harz - Chronik |abruf=2021-05-01 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210501212747/https://www.sgaltenau-harz.de/Chronik.htm |archiv-datum=2021-05-01 |offline=ja }}</ref>
[[Datei:Rothenberger Straße 12.jpg|mini|Ehemalige Mahlmühle in der Rothenberger Straße ]]
Mit der Vergabe des [[Stadtrecht]]s erhielt Altenau auch das [[Braurecht]]. Ein städtisches [[Brauhaus]] errichtete man 1622 unterhalb der Klippe. Als kommunale Einrichtung stand es unter der Leitung des Richters, dem Bürgermeister. Jeder Straßenzug erhielt einen separaten Brautag, an dem die Bürger beim städtischen [[Braumeister]] ihr Bier ([[Gose]] und [[Süßbier]]) brauen lassen konnten. Die Erlöse aus dem Verkauf des Bieres flossen in eine [[Akzise|Bierakzise]], die der Kirchengemeinde und der ab 1637 gegründeten [[Volksschule]] zugutekamen.<ref name=":12">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=25}}</ref> Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] erkaufte die Stadt Altenau teure [[Schutzbrief (Diplomatie)|Schutzbriefe]]. Allein im Jahr 1626 boten vier solcher Briefe der Bergstadt Schutz. Der Schutzbrief vom General [[Johann T’Serclaes von Tilly]] wurde Altenau am 30. März 1626 auf der [[Harzburg]] ausgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://kulturerbe.niedersachsen.de/piresolver?id=record_kuniweb_1360142,%20https://kulturerbe.niedersachsen.de/!objekt/record_kuniweb_1360142/1/log_kuniweb_1360142_0/ |titel=Dreißigjähriger Krieg. Schutzbrief des kaiserlichen General-Leutnants und Rates Johann Graf T’Serclaes von Tilly für die Bergstadt Altenau |abruf=2021-06-01}}</ref> Der Schutzbrief von [[Wildenstein (Adelsgeschlecht, Mittelfranken)|Hauptmann Wolf zu Wildenstein]] kostete der Bergstadt 336 Gulden und wurde ihr am 15. März 1626 verbrieft. Weitere Schutzbriefe erhielt die junge Bergstadt von [[Wallenstein|Generaloberst Wallenstein]] am 31. Mai 1626 und vom König [[Christian von Dänemark|Christian zu Dänemark]] am 11. Juni 1626.<ref>{{Literatur |Titel=Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten |Datum=}}</ref> In einem Zeitraum von 1620 bis 1630 kam aufgrund des Krieges der Bergbau zum Erliegen, so dass zur Finanzierung der Schutzbriefe in dieser Zeit am Rothenberg eine [[Ölmühle|Öl]]- und [[Mahlwerk|Mahlmühle]], sowie ein [[Bohrwerk|Bohr]]- und Schleifwerk errichtet wurden. Auch existierte in Altenau zu dem Zeitpunkt eine [[Münzstätte]] am Marktplatz, die von Herzog Christian betrieben wurde, um die private Gruben von Müller und Fromknecht aufkaufen zu können.<ref name=":13">{{Literatur |Autor=Heinrich Morich |Titel=Altenau einst blühende Bergstadt |Sammelwerk=Harz Bergkalender |Datum=1950 |Seiten=33-35}}</ref> Die Münzstätte bestand von April bis Juni 1621 und produzierte unter dem Münzmeister [[Claus Oppermann]]<ref>{{Internetquelle |url=https://mmlo.de/12001 |titel=Oppermann, Claus (1589–1626), Münzmeister – MMLO |abruf=2024-09-30}}</ref> insgesamt 4800 Reichstaler.<ref>{{Literatur |Autor=Ekkehard Henschke |Titel=Landesherrschaft und Bergbauwirtschaft: Zur Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte des Oberharzer Bergbaugebietes im 16. und 17. Jahrhundert |Sammelwerk=Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte |Band=23 |Verlag=Duncker und Humblot |Ort=Berlin |Datum=1974 |Seiten=291}}</ref> 1630 wurden die Gruben wieder in Betrieb genommen.<ref name=":13" />
Nach der Aufteilung des Fürstentums Grubenhagen kamen der Herzog August von Braunschweig und Wolfenbüttel, sein Statthalter Julius von [[Bülow (Adelsgeschlecht)|Bülow]], der Kanzler [[Goswin Merckelbach|Dr. Goswin von Merkelbach]] und der Landdrost Heinrich von [[Dannenberg (Adelsgeschlecht)|Dannenberg]] nach [[Clausthal]] um die Huldigung der Stadt einzuholen. Dem wohnten auch die Vertreter der Bergstadt Altenau bei, die ebenfalls den Huldigungseid leisteten, womit Altenau am 20. Mai 1636 durch den [[August II. (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Herzog August von Braunschweig und Wolfenbüttel]]<ref name=":9" /><ref>{{Literatur |Titel=Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit, mit vielen Abbildungen von Städten... der Lande Braunschweig und Hannover: 1845 |Verlag=Meinecke |Datum=1845 |Online=https://books.google.de/books?id=GPJSAAAAcAAJ&pg=PA73&dq=Altenau+1618&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&source=gb_mobile_search&sa=X&ved=2ahUKEwjp66PGsrCIAxVm1wIHHcnqC4sQ6AF6BAgLEAM#v=onepage&q=Altenau%201618&f=false |Abruf=2024-09-07}}</ref> den Titel einer [[Freie Stadt|freien]] [[Bergstadt]] erhielt, wodurch die Bürger von bestimmten Steuern befreit waren und zusätzliche Rechte erhielten. Ein Jahr später bestätigte am 12. September 1637 [[Friedrich IV. (Braunschweig-Lüneburg)|Herzog Friedrich]] die Stadtrechte.<ref name=":11" /> 1638 sind sämtliche Gruben in Besitz der Stadt gelangt. 1639 wurden die Gruben Sankt Michel am Bruchberg und die Grube Sankt Nikolaus unterhalb der Kirche [[Mutung|gemuthet]]. Den Bergbau stellte man in den Jahren 1645 bis 1647 ein, nahm jedoch Contributszahlungen für den Betrieb der Gruben vom Bergamt Clausthal für die entsprechenden Jahre entgegen, so dass Altenau von 1648 für vier Jahre lang Rückzahlungen leisten musste.<ref>{{Literatur |Autor=Henning Calvör |Titel=Historische Nachricht von der Unter-und gesamten Ober-Harzerischen Bergwerke |Datum=1765 |Seiten=163 - 164}}</ref> [[Christian Ludwig (Braunschweig-Lüneburg)|Herzog Christian zu Braunschweig-Lüneburg]] bestätigte die Rechte der Bergstadt am 7. Juni 1649 erneut.<ref name=":11">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=21}}</ref>
1651 bestand Altenau laut Stadtbuch am 28. Juni aus 74 Wohnhäusern<ref name=":12" /> und 500 Einwohner, die 173 Milchkühe und 15 Rinder hielten.<ref>{{Literatur |Titel=Altenauer Heimatfest vom 09. bis 12. September 2005 Festschrift |Datum=2005 |Seiten=13}}</ref> Ab 1652 erhob man eine Stollensteuer, um die Gewerke weiter betreiben zu können.<ref name=":13" /> Im Jahr 1656 hielten 82 Haushalte mit 664 Personen 198 Kühe und 90 Rinder.<ref name=":27">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=73}}</ref> 1669 baute man die heutige [[St. Nikolai (Altenau)|Sankt-Nikolai-Kirche]], nachdem der Vorgängerbau baufällig und zu klein geworden ist. 1670 muthete man die Grube ''Wilde Fluth,'' deren Verlauf von der Altenauer Hütte bis zur Grenze ans Zellerfelder Gebiet reicht.<ref>{{Literatur |Autor=Henning Calvör |Titel=Historische Nachricht von der Unter-und gesamten Ober-Harzerischen Bergwerke |Datum=1765 |Seiten=165}}</ref> Am 5. Juni 1671 bestätigte [[Johann Friedrich (Braunschweig-Calenberg)|Herzog Johann Friedrich zu Braunschweig-Calenberg]] die Stadtrechte Altenaus erneut.<ref name=":11" /> Seit 1673 steht das damalige [[Rathaus (Altenau)|Rathaus]] der Bergstadt am Marktplatz. Im Verlauf der Stadterweiterung im 17. Jahrhundert wurde das Tal bebaut. Die ersten Siedler hatten es aufgrund der Hochwassergefahr durch die dort fließende [[Oker]] vermieden, dort zu bauen. Vor der Bebauung war das Tal mit Geröll bedeckt.<ref>Voruntersuchung Altstadt Altenau, 1. Juli 2014, Seite 10–2</ref> Den Namen verdankt der Ort dem Bach „Alte Aue“ oder „Altenah“, der das am Lilierkopf anstehende Wasser aufnimmt und sich durch das Tischlertal fortsetzt. Etwas unterhalb des Parkplatzes im Tischlertal an der Landesstraße L 504 nimmt die Altenau das Wasser des Schneidwassers auf und durchfließt das Schultal, bis sie sich am Marktplatz mit der Oker vereinigt.
[[Datei:Hüttenteich bei Altenau (August 2019).jpg|mini|Hüttenteich ]]
In der Mitte des 17. Jahrhunderts standen im Tal die Häuser am Brauhaus, am Mühlenberg (wo namensgebend eine Mühle stand), am Markt, in der Breiten Straße, sowie eine geschlossene Häuserreihe vor dem Schwarzenberg, zwischen Schneidwasser und Oker.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Lars Michel, Samtgemeinde Oberharz |url=https://www.clausthal-zellerfeld.de/downloads/datei/OTAwMDAwMzMwOy07L3Vzci9sb2NhbC9odHRwZC92aHRkb2NzL2NsYXVzdGhhbC9jbGF1c3RoYWwtemVsbGVyZmVsZC9tZWRpZW4vZG9rdW1lbnRlL3ZvcnVudGVyc3VjaHVuZ19hbHRzdGFkdF9hbHRlbmF1LnBkZg%3D%3D |titel=Voruntersuchung Bergstadt Altenau zur städtebaulichen Eigenart und Gestalt sowie Erhaltungsmöglichkeiten der historischen Altstadt |datum=2014 |abruf=2020-03-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210123224631/https://www.clausthal-zellerfeld.de/downloads/datei/OTAwMDAwMzMwOy07L3Vzci9sb2NhbC9odHRwZC92aHRkb2NzL2NsYXVzdGhhbC9jbGF1c3RoYWwtemVsbGVyZmVsZC9tZWRpZW4vZG9rdW1lbnRlL3ZvcnVudGVyc3VjaHVuZ19hbHRzdGFkdF9hbHRlbmF1LnBkZg== |archiv-datum=2021-01-23 |offline=ja }}</ref> Herzog [[Ernst August (Hannover)|Ernst August von Hannover]] bestätigte am 26. Dezember 1680 Altenaus Rechte.<ref name=":11" /> 1686 wurde die Bebauung der Marktstraße abgeschlossen, es wurden keine neuen Bauplätze mehr in dieser Straße vergeben.<ref name=":4" /> Zu einem Streit zwischen den Bergstädten Sankt Andreasberg und Altenau kam es beim Schützenhof 1688 in Sankt Andreasberg. Es konnte zunächst nicht geklärt werden, welche der beiden Städte das Recht aufs Vorschießen hat. Der Streit musste beim Berghauptmann in [[Ditfurt]] gerichtlich geklärt werden, wobei Sankt Andreasberg mit Gründung vor 1500 als Gewinner hervorging, da Altenau erst nach 1500 gegründet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.wikisource.org/wiki/Ein_eitler_Streit_zwischen_zwei_Oberharzer_Bergst%C3%A4dten_Anno_1688 |titel=Ein eitler Streit zwischen zwei Oberharzer Bergstädten Anno 1688 – Wikisource |sprache=de |abruf=2024-08-07}}</ref> Ein Neubau der während des Dreißigjährigen Krieges stillgelegten Silberhütte erfolgte 1691. Von 1692 gehörte Altenau zu [[Kurhannover]].<ref name=":9" /> Im Jahr 1697 wurde der Schatzkammer Gang von Richter und Rat der Bergstadt Altenau auf Drängen des Berghauptmannes von Busche wieder aufgenommen. Busche drohte allenfalls mit der Entziehung der Bergfreiheiten, wenn nicht alsbald wieder Bergbau betrieben werde.<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Schnell |Titel=Der Altenauer Bergbaubezirk |Datum=1953}}</ref> Somit begann der wichtigste Abschnitt des Altenauer Bergbaus, der folglich aufblühte, so dass man bald 20 Gewerke in Betrieb nahm. Darunter die Gruben auf dem [[Schultaler Gangzug|Schultaler]], dem Kirchberger und dem [[Schatzkammer Gang|Schatzkammergang]]. Weitere Gruben befanden sich am Rand des Altenauer Bergbaubezirk auf dem [[Burgstätter Gangzug]] und dem [[Bockswieser Gangzug]]. Man findet in Altenau heute noch an vielen Stellen Zeugen des einstigen Bergbaus in alten Gruben und Schächten sowie [[Pinge]]n und [[Halde]]n. 1699 war die Bebauung der Breite Straße in ihrer heutigen Form fertig gestellt.<ref name=":4" /> Kurfürst [[Georg I. (Großbritannien)|Georg Ludwig]] erkannte am 9. Mai 1708 abermals die Stadtrechte an.<ref name=":11" /> Zur Versorgung der Altenauer Gruben und Hüttenanlagen entstand 1711 der [[Hüttenteich Altenau|Hüttenteich]] und 1714 der [[Kleiner Okerteich|Kleine Okerteich]]. Weiterhin versorgten 1750 insgesamt 14 Köhler die Hütten zu Altenau.<ref name=":16" />
Mit der Fertigstellung des [[Sperberhaier Damm]]es 1734 konnten mit dem Großen und Kleinen Gerlachsbach ergiebigere Gewässer östlich von Clausthal erschlossen werden. In den folgenden Jahrzehnten wurde der [[Dammgraben]], welcher das Wasser zu den Clausthaler Bergwerken umleitete, immer weiter in Richtung Osten verlängert: Die erste Verlängerung erfolgt 1736 bis zur Kleinen Oker, bis 1774 hatte man die Wiege des Dammgrabens erreicht. Dies hatte zur Folge, dass den ohnehin nicht so ergiebigen Bergwerken in Altenau deutlich weniger [[Aufschlagwasser]] zur Verfügung stand und dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Altenauer Bergbau ab den 1740er Jahren kontinuierlich abnahm. Daraus resultierten Abwanderungen aus Altenau, so dass die Einwohnerzahl ab 1740 von 1488 Einwohnern auf 1007 im Jahr 1780 abnahm.
Eine [[Abendschule|Pochknabenschule]] wurde 1768 auf Bestreben des Pastor Ritters gegründet. Im Dezember 1777 übernachtete [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] auf dem Weg zum Brocken in der Stadt. Mit der Grube ''Georg der Dritte'' schloss 1789 das letzte Bergwerk in Altenau.<ref name=":13" /> 1794 wurde eine Eisenhütte unterhalb der Silberhütte errichtet, was einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung für die Bergstadt bedeutete.
=== 1800–1950 ===
[[Datei:Wiese am Mühlenberg Altenau.jpg|mini|Wiese am Mühlenberg ]]
Während der [[Franzosenzeit|französischen Besatzung]] von 1806 bis 1813 gehörte die Bergstadt innerhalb des [[Departement des Harzes]] zum [[Königreich Westphalen]].<ref name=":9" /> 1813 zählt Altenau 1174 Einwohner und 165 Häuser.<ref name=":6">{{Literatur |Autor=Georg Hassel |Hrsg=Friedrich Vieweg |Titel=Statistisches Reporium über das Königreich Westphalen |Datum=1813 |Seiten=3}}</ref> Hüttenarbeiter Altenaus gründeten 1837 ein Hornistencorps. Eine Blaskapelle der Waldarbeiter stellten dagegen die 1847 gegründeten Janitscharen dar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heimatstube-altenau-schulenberg.de/geschichte.html |titel=Geschichte |werk=Heimatstube Altenau |abruf=2021-01-08 |sprache=de}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Axel Wellner |Titel=Altenau in alten Ansichten |Band=2 |Verlag=Europäische Bibliothek |Datum=1997 |Seiten=18}}</ref> Die Stadt entwickelte sich weiter, so dass in der Breiten Straße oberhalb des Rathauses 1841 eine neue Schule gebaut wurde. Der örtliche Maurermeister Beermann errichtete 1850 unterhalb der Eisenhütte eine Zementfabrik, ab 1863 wurde diese als Holzmehlfabrikationsstätte genutzt.<ref name=":15">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=72}}</ref> 1866 wurde der Ort [[Preußen]] zugehörig.<ref name=":9" /> Für das Jahr 1867 werden 2210 Einwohner gezählt, die in 575 Haushalten leben, die sich auf 188 Wohnhäuser verteilen. Pro Haus leben im Schnitt 10 Personen.<ref name=":23">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=65}}</ref> Aufgrund von Unrentabilität schloss 1871 die Eisenhütte und 1911 die Silberhütte. 1872 errichtete der Tischlermeister Mügge eine Kurbadeanstalt, die später zum Mehrzweckgebäude ''Altenauer Hof'' mit Hotelbetrieb, Rathaus, Kurverwaltung und Polizeistation wurde.<ref>{{Literatur |Titel=Giessener geographische Schriften |Auflage=25 |Datum=1972 |Seiten=125}}</ref> Die Auflösung der Pochknabenschule erfolgte 1877, als die Beschäftigung von Kindern in der Erzaufbereitung verboten wurde und die Kinder nun die Volksschule besuchen mussten.<ref name=":15" /> Ab 1885 war die Stadt Teil des [[Landkreis Zellerfeld|Landkreises Zellerfeld]]. Die meisten Bewohner Altenaus lebten hauptberuflich vom Bergbau, der Forstwirtschaft und dem Hüttenwesen. Sie hielten nebenbei aber auch bescheidene Vieh- und Milchwirtschaft, so dass praktisch jeder Haushalt in der Stadt drei bis vier Kühe, Schweine und Geflügel hielt. Geweidet wurde das Vieh auf städtischen Weiden im Umland von Altenau. Für 1886 sind 314 Kühe und 69 Pferde vermerkt, deren Zahl jedoch abnahm, so dass 19 Jahre später 239 Kühe und 89 Pferde gezählt wurden.<ref name=":16">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=74/75}}</ref> Auch setzte ein bescheidener Tourismus ein. Für 1895 werden 581 Haushalte genannt, die sich auf 216 Häuser verteilen.<ref name=":23" /> 1914 erhielt Altenau mit dem [[Bahnhof Altenau (Harz)|Bahnhof]] Anschluss an die [[Innerstetalbahn]]. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges befand sich in Altenau ein Offizierskriegsgefangenenlager sowie ein Flüchtlingsheim des Deutschen Roten Kreuzes.<ref name=":17" /> Ab den 1920er Jahren setzte man verstärkt auf den ganzjährigen Fremdenverkehr; Pensionen und Hotels entstanden mit dem passenden Angebot in der ganzen Stadt, die 1927 über 5761 Besucher zählen konnte, womit sich die Besucherzahlen gegenüber 1913 verdoppelt haben.<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=116}}</ref> Trotzdem blieb für viele Altenauer die wirtschaftliche Situation schlecht. Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 erhielt die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in Altenau 716 von insgesamt 1338 abgegebenen Stimmen. Auch bei den Kommunalwahlen im selben Jahr wurde die NSDAP mit acht Sitzen stärkste Kraft im [[Stadtrat]], was zur Folge hatte, dass der Stadtrat auf einer Sitzung am 27. April 1933 einstimmig die Umbenennung der Straßen ''Kleine Oker'' in ''[[Franz Seldte|Franz-Seldte]]-Straße'' und ''Breite Straße'' in ''Adolf-Hitler-Straße'' beschloss. Weiterhin wurde Hitler, wie vielerorts damals üblich, Ehrenbürger. Baulich betrachtet, wurden zwischen den beiden Kriegen 80 neue Gebäude errichtet.<ref name=":17">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum= |Seiten=126-128}}</ref> Für das Jahr 1938 konnte Altenau 125.729 Übernachtungen in rund 1100 Gästebetten vorweisen.<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=142}}</ref> Durch die Einberufung von Wehrpflichtigen sank ab 1939 die Einwohnerzahl Altenaus ab.<ref name=":25" /> Während des Zweiten Weltkrieges befand sich das Arbeitskommando 3302 „Am Grassstieg“, in dem ab 1942 zwischen 12 und 50 Zwangsarbeiter als Arbeitskräfte im Forstamt Altenau eingesetzt wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Peter-Michael Steinsiek |Hrsg=Niedersächsische Landesforsten |Titel=Zwangsarbeit in den staatlichen Forsten des heutigen Landes Niedersachsen 1939-1945 |Verlag=Husum |Datum=2017 |ISBN=978-3-89876-902-0 |Seiten=160}}</ref> Weitere Lager im Gebiet Altenaus befanden sich auf dem Gelände der ehemaligen Eisenhütte, auf Torfhaus, an der [[Okertalsperre|Oker-]] und [[Eckertalsperre]] und Unterschulenberg, wo die Häftlinge zum Bau der Talsperren eingesetzt wurden,<ref name=":17" /> wodurch die Einwohnerzahl wieder über 2000 steigt.<ref name=":26" /> Auch existierten ein Müttererholungslager (Hotel Waldgarten) sowie ein [[Nationalsozialistische Volkswohlfahrt|NSV]]-Jugendlager, in dem auch [[Loki Schmidt]] Teile ihrer Kindheit von 1944 bis zum Kriegsende verbrachte.<ref>{{Literatur |Hrsg=Archiv für Wohlfahrtspflege |Titel=Einrichtung des Wohlfahrts-und Gesundheitswesen |Verlag=Selbstverlag des Herausgebers |Ort=Berlin |Datum=1941 |Seiten=249,254}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Helmut Schmidt, Loki Schmidt |Titel=Kindheit und Jugend unter Hitler |Datum= |Seiten=1929}}</ref>
Am 29. März 1945 starben 10 Zivilisten bei einem alliierten Luftangriff auf die Bergstadt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volksbund.de/nc/niedersachsen/kriegsgraeberstaetten/liste-ns/detail/altenau-ev-luth-gemeindefriedhof.html |titel=Kriegsgräberstätte Altenau |werk=Volksbund |abruf=2020-10-26 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201029232405/https://www.volksbund.de/nc/niedersachsen/kriegsgraeberstaetten/liste-ns/detail/altenau-ev-luth-gemeindefriedhof.html |archiv-datum=2020-10-29 |offline=ja }}</ref> Am Freitag, den 13. April 1945 wurde Altenau von amerikanischen Truppen eingenommen. Dabei kam es zu kleineren Gefechten zwischen Deutschen und Alliierten.<ref name=":18">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum= |Seiten=131}}</ref>
Nach dem Krieg war die Stadt Zufluchtsort von über 800 Flüchtlingen sowie Heimatlosen und befand sich in der [[Britische Besatzungszone|britischen Besatzungszone]].<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum= |Seiten=135}}</ref> Anfang der 1950er Jahre wurden Wohngebäude an der Silberhütte und an der Rose gebaut, um die vielen Neubürger beherbergen zu können.<ref>Die Gebäude an der Silberhütte und auf der Rose sind mündlichen Überlieferungen nach zu diesem Zweck errichtet worden.</ref> Nach der Währungsreform begann sich der Fremdenverkehr wieder zu erholen. Insbesondere Werktätige und Schüler aus den Großstädten Hannover und Braunschweig kamen zur Erholung nach Altenau. Es entstanden das Panther Erholungsheim (ab 1950er Jahren VW Erholungsheim) am Hüttenteich, das Polizeiheim Hannover an der Schwefelquelle, das Polizeiheim Braunschweig im Schultal und das Tempoheim (ab den 1960er Jahren Hotel Sachsenross) in der Kleinen Oker. Weiterhin gab es das Kurheim der Stadt Hannover in der Großen Oker, das Schullandheim der Stadt Braunschweig in der Oberstraße und das Müttererholungsheim ''Annenhöh (heute AWO Kurklinik)''<ref>{{Literatur |Autor=Rolf Glaß |Titel=Altenau damals, Olle Fuch, Kindheitsjahre 2 |Datum=2025 |Seiten=98}}</ref>. Daher konnte 1948 schon 24.520 Übernachtungen und 1950 insgesamt 94.527 Übernachtungen gezählt werden konnten.<ref name=":19" />
[[Datei:Altenau Wohngebiet Kleine Oker.jpg|mini|Wohngebiet Kleine Oker ]]
Anfang der 1950er Jahre wurde der [[Landkreis Zellerfeld]] in das Förderprogramm für Kommunen im [[Zonenrandgebiet]] aufgenommenen. Durch das damit zur Verfügung stehende Geld begann man damit, die Stadt wieder touristisch aufzubauen. Park und Grünanlagen wurden neu errichtet und die Infrastruktur optimiert. Wesentlich dazu beigetragen hat der 1953 gegründete Verkehrsverein.<ref name=":19">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=145}}</ref> 1956 errichtete die Stadt in der Oberstraße das erste Feuerwehrhaus, das ein zu kleines Spritzenhaus auf dem Gelände der Brauerei ablöste.<ref name=":3" /> 1957 eröffnete die neue Schule in der Rothenberger Straße.<ref name=":18" /> Erste Beratungen für den Bau eines Ferienparks auf dem bis dahin unbebauten Glockenberg fanden am 4. Juni 1968 statt und sollten eine Antwort auf den steigenden Bedarf an [[Ferienwohnung]]en in der Stadt stellen. Altenau konnte zu diesem Zeitpunkt über 428.121 Übernachtungen aufgeteilt auf 3.000 Gästebetten verbuchen<ref name=":20">{{Literatur |Autor=Manfred Klaube |Titel=Altenau und Torfhaus im Oberharz |Datum=2011 |Seiten=149}}</ref> 1970–1972 ließ die Engelhardt-Gruppe aus Hannover für 100 Millionen DM den Ferienpark Glockenberg durch die Frankfurter Firma [[Philipp Holzmann]] errichten. Hierfür wurde eigens ein Wohnlager für rund 100 jugoslawische Bauarbeiter eingerichtet, das bis zum März 1972 bestand.<ref name=":20" /> Baubeginn war am 1. April 1970 bei 80 Zentimeter Schneelage und die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Oktober desselben Jahres. Der Ferienpark umfasst neun Hochhäuser mit bis zu 14 Stockwerken, in denen sich über 1200 Wohnungen und verschiedene Einzelhandelsgeschäfte befinden.<ref>{{Literatur |Titel=Manhattan im Harz |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=1972-05-01}}</ref> Neben den Hochhäusern errichtete man auch weitere Ringstraßen mit Wohngebäuden sowie ein [[Wellenbad]], eine [[Eissporthalle]] und einen [[Kindergarten]] auf dem Glockenberg. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung 1973 konnten schon etwa 900 der 1200 Appartements vermittelt werden. Die Übernachtungszahlen beliefen sich auf 558.000 Übernachtungen, verteilt auf 5400 Fremdenbetten. Pläne zur Errichtung einer Seilbahn mit Skigebiet vom Mühlenberg auf den [[Bruchberg]] wurden aus Gründen des Naturschutzes nicht umgesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Susanne Ude-Koellner |Titel=Auf gebahnten Wegen |Datum= |Seiten=234}}</ref> Am 10. Februar 1972 erhielt die Stadt vom [[Regierungsbezirk Hildesheim|Hildesheimer Regierungspräsidenten]] die Anerkennung zum [[Heilklimatischer Kurort|Heilklimatischen Kurort]].<ref name=":19" /> Im selben Jahr wurde Altenau Teil der [[Samtgemeinde Oberharz]]. 1976 verkehrte ein letzter Zug auf der [[Innerstetalbahn]], die Strecke wurde anschließend demontiert. 1979 nahm man das heutige [[Feuerwehrhaus]] in der Großen Oker in Betrieb, nachdem seit der Anschaffung einer [[Drehleiter]] der Platz im alten Feuerwehrhaus in der Oberstraße nicht mehr ausreichte. Bis in die 1980er Jahre entstand das Wohnviertel im Tal der Kleinen Oker, das von alten Kurvillen der 1920er Jahre, aber auch von modernen Gebäuden der 1970er und 1980er Jahre geprägt wird. Es erstreckt sich über die Straße Kleine Oker, den Bergmannsstieg und die Straße „Am Kunstberg“
[[Datei:Altenau Kristall-Saunatherme.jpg|mini|Kristall-Saunatherme Heißer Brocken auf dem Glockenberg in Altenau ]]
Heute ist Altenau durch den Tourismus bekannt, bedingt durch seine Lage inmitten des Harzes und seine Angebote an Freizeitmöglichkeiten, wie zahlreichen Wanderwegen, [[Loipe]]n und Seen, die im Sommer zum Schwimmen einladen. Der Fremdenverkehr begann mit der Fortführung der [[Bahnstrecke Langelsheim–Altenau (Oberharz)|Innerstetalbahn]] nach Altenau im Jahre 1913. Von 1914 bis 1970 stiegen die Zahlen der Kurgäste und der Übernachtungen beständig an; davon entfielen 30 Prozent auf Kurhäuser und 70 Prozent auf Privatvermieter. Seit Anfang der 1990er Jahre leidet die Region Westharz unter dem Rückgang der Touristenzahlen, der vielfältige Ursachen hat. 1994 wurde der Altenauer Hof abgerissen und anstelle dessen 1995 ein Kurgastzentrum errichtet.<ref>{{Literatur |Autor=Angelika Potthast |Titel=Kurgastzentrum in Altenau wird 25 Jahre alt |Verlag=Goslarsche Zeitung |Datum=2020-08-17}}</ref> Sehr hohe Kosten entstanden der Samtgemeinde Oberharz jedes Jahr durch den Betrieb des Gebäudekomplexes ''Aqua-Polaris'', bestehend aus Wellenschwimmbad und Eissporthalle, der in den 1970er Jahren erbaut und an die hohen Touristenzahlen der 1970er und 1980er Jahre angepasst war. Er wich im März 2007 dem Neubau der Thermen- und Saunalandschaft Kristall ''Heißer Brocken,'' der rund 8,6 Millionen Euro gekostet hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.goslarsche.de/Nachrichten/Heinz-Steinhart-ist-tot-Oberharzer-Schlaglichter-auf-eine-schillernde-Figur-556252.html |titel=Heinz Steinhart ist tot: Oberharzer Schlaglichter auf eine schillernde Figur |sprache=de |abruf=2025-03-16}}</ref> 2009 wurde die Grundschule Altenau geschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.goslarsche.de/home_artikel,-%C2%84Rabenschwarzer-Tag-fuer-Altenau%C2%93-Rat-beschliesst-Ende-der-Grundschule-_arid,342779.html |titel=Rabenschwarzer Tag für Altenau: Rat beschließt Ende der Grundschule |werk=[[Goslarsche Zeitung]] |hrsg=Goslarsche.de |datum=2009-05-13 |abruf=2020-12-15 |offline=ja }}</ref>
Am 1. Januar 2015 wurde die Samtgemeinde Oberharz sowie die ihr angehörenden Gemeinden Bergstadt Altenau, Bergstadt Clausthal-Zellerfeld, Bergstadt [[Wildemann]] und [[Schulenberg im Oberharz]] aufgrund eines [[Konsolidierung (Finanzwesen)|Konsolidierungsvertrages]] mit dem Land Niedersachsen aufgelöst und aus den bisher selbständigen Gemeinden die neue Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld gebildet.<ref name="Neubildung" /> Zuvor hatten sich in einer [[Bürgerbefragung]] 62 Prozent der abstimmenden Altenauer dagegen ausgesprochen; das Ergebnis war jedoch für den Rat – gemäß einer Klausel in der Satzung – nicht bindend.<ref name="Satzung" /> Seitdem bilden die bisherige Bergstadt Altenau und die bisherige Gemeinde Schulenberg im Oberharz die gemeinsame Ortschaft Bergstadt [[Altenau-Schulenberg im Oberharz]] mit einem Ortsrat.
=== Ereignisse ===
Im Mai 1584 ereignete sich im Bereich Altenaus und der Wolfswarte ein Waldbrand, der nur mit Hilfe auswärtiger Löschmannschaften gelöscht werden konnte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v3967597 |titel=NLA WO 2 Alt Nr. 8493 - Der große Waldbrand in Herz... - Arcinsys Detailseite |abruf=2023-02-18}}</ref> Ein heftiges Unwetter ereignete sich in der Nacht vom 4. August 1678 zum 5. August 1678, wobei mehrere Menschen und Tiere zu Tode kamen.<ref>{{Literatur |Autor=Caspar Schneider |Titel=Saxonia vetus et magna in parvo oder, Beschreibung des alten Sachsen Landes und darinn gelegener Fürstenthümer, Graf-und Herrschaften |Hrsg=Zimmermann und Gerlach |Datum=1727 |Seiten=166}}</ref>
Aufgrund der Lage Altenaus an der Oker besteht seit jeher [[Hochwasser]]gefahr. Ein erstes Hochwasser wurde am 18. Dezember 1729 verzeichnet, ein weiteres ereignete sich am 20. Dezember 1740.<ref name=":1">Voruntersuchung Altstadt Altenau, Seite 10 fort Folgende</ref> Ebenfalls 1740 brannten das Stuffpochwerk und ein Kohleschuppen der Silberhütte.<ref name=":3">{{Literatur |Titel=Festschrift 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Altenau |Datum= |Seiten=18}}</ref> Drei Gebäude in der Bergstraße fielen einem Brand am 3. November 1758 sowie 1771 drei Häuser an der Schützenklippe zu Opfer. 1776 brannten acht Häuser und 1778 ein Haus auf der Oberstraße.<ref name=":3" /> In den 1780er Jahren kam es im Harz zu einer [[Buchdrucker (Käfer)|Wurmtrocknis]], der viele Fichten zum Opfer fielen, darunter auch im Altenauer Bereich.<ref>{{Literatur |Autor=Johann Friedrich Gmelin |Titel=Abhandlung über die Wurmtroknis |Verlag=Verlag der Crusiussischen Buchhandlung |Ort=Leipzig |Datum=1787 |DOI=10.5962/bhl.title.151381}}</ref> Am 6. Juli 1794 zerstörte ein Feuer in der Breiten Straße 29 Gebäude. Im Verlauf des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] kam es in der Nacht vom 20. Oktober auf den 21. Oktober 1761 zu einem Raubüberfall einer französischen Patrouille auf das Altenauer Hüttenhaus.<ref>{{Literatur |Autor=G. C. Salz |Hrsg=G.H. Spiel |Titel=Die Beraubung des Altenauer Hüttenhauses in der Nacht vom 20. auf den 21. October 1761 |Sammelwerk=Neues vaterländisches Archiv oder Beiträge zur allgemeinen Kenntniß des Königreiches Hannover wie es war und ist. |Datum=1873 |Seiten=155}}</ref> Auch von 1807 bis 1899 wurde die Bergstadt von Brandkatastrophen nicht verschont. So brannten in Folge von Blitzschlag 1807 in der Straße „Am Schwarzenberg“ drei Häuser ab. 1810 ein Haus in der Bergstraße und eines an der Silberhütte, 1839 brannten zwei Häuser in der Marktstraße und 1884 vier Häuser auf der Oberstraße.<ref name=":3" />
Zu einer Kollision zweier Züge kam es am 18. September 1950 im Bahnhof Altenau. Dabei rollte ein Bauzug aus Richtung Clausthal-Zellerfeld kommend aufgrund defekter Bremsen bergab nach Altenau und stieß mit einem im Bahnhof stehenden Personenzug, der nur mit Dienstpersonal besetzt war, zusammen. Der Unfall forderte ein Todesopfer und mehrere Schwerverletzte.<ref>{{Literatur |Titel=Großer Bahnhof |Sammelwerk=Lebensmittel Zeitung |Band=73 |Nummer=8 |Datum=2021 |ISSN=0947-7527 |DOI=10.51202/0947-7527-2021-8-001-5 |Seiten=1–1}}</ref>
Am 25. Juni 1953 wurde Altenau von einem Hochwasser der Oker heimgesucht, welches das Waldschwimmbad Okerteich und weitere Gebäude beschädigte.<ref>{{Literatur |Titel=Wetterversicherungen-Auf Regen folgt Geld |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=1953}}</ref> 98 Millimeter Regen fielen innerhalb von zwei Stunden. Im Niederschlagsgebiet Altenaus insgesamt 6 Millionen m<sup>3</sup>.<ref>{{Literatur |Autor=Albert Humm |Titel=Altenau Hochwasser |Sammelwerk=Harz Bergkalender |Datum=1954 |Seiten=51}}</ref> 1970 löste sich eine Schneelawine am Rothenberg und begrub zwei Menschen unter sich.<ref>{{Literatur |Titel=75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Altenau |Ort= |Datum= |ISBN=}}</ref> 1974 bis 1976 kam es zu einer Reihe [[Brandstiftung]]en in Altenau. Dabei brannte auch das Sägewerk in der Rothenberger Straße.<ref>{{Literatur |Hrsg=Goslarsche Zeitung |Titel=1976- ein Jahr der großen Einsätze, Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Altenau |Datum=1977-01-17}}</ref> Bei der eintretenden Schneeschmelze am 22. Februar 2010 wurde die Innenstadt von Altenau überflutet und Gebäude durch das durchfließende Eis der Oker beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Aufgestaute Oker schiebt Schnee und Eismassen durch die Stadt Altenau |Verlag=Goslarsche Zeitung |Datum=2010-02-23}}</ref> Ein weiteres [[Hochwasser im Harz und Harzvorland (2017)|Hochwasser]] ereignete sich im Juli 2017, als das Schneidwasser im Bereich der Brücke zum Kräuterpark und die Oker im Bereich der Hüttenstraße über die Ufer traten. Es mussten ein Hotel und ein Wohngebäude evakuiert sowie die Holzbrücke zum Kräuterpark abgerissen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/hildesheim-ruestet-sich-wegen-dauerregens-fuer-moegliche-evakuierung-a-1159729.html |titel=Überschwemmungen in Bad Harzburg, Evakuierungen in Goslar |werk=Spiegel |datum=26.07.2017 |sprache=Deutsch |abruf=2024-05-28}}</ref>
=== Ortsname ===
Frühere [[Ortsname]]n von Altenau waren in den Jahren 1298 Altena, 1311 Altena, im 16. Jahrhundert altena, 1542 Altenau, 1587 Altenaw, 1677 Altenau und 1679 Altenauer Weg.<ref name="Ortsnamenforscher" /> Der Name Altenaus tritt 1298 auf, als der Ritter Burchard von Wildenstein dem Bürger Burchhard Ehrhaftig zu Goslar eine ''casam que Altena dicitur'' zum [[Lehnswesen|Lehen]] übergab.<ref name="Bode" /> Die Herkunft von ''Altena'' bezieht sich dabei im Stamm ''a'', [[althochdeutsch]] ''aha'', ''acha'', ''ach'' auf das Wort Wasser. Bereits im [[Gotische Sprache|Gotischen]] lautet es ''ahva'' und ist desselben Ursprungs die das lateinische ''aqua''. Der erste Teil des Namens Altenau verweist auf das gotische ''alan'', was aufwachsen bedeutet und wiederum mit dem lateinischen ''alere'' (großziehen) verwandt ist. Zusammengenommen bezeichnen die beiden Wortteile Altenaus daher einen Fluss, der durch Zuflüsse verstärkt wird. So wird dem Bach Altena, von der Wolfswarte kommend, durch die Kleine Altena, das Lilierwasser und andere Nebenbäche, beträchtliche Wassermengen zugeführt.<ref name="Gründung" />
=== Einwohnerentwicklung ===
{{Manueller Rahmen
| align = right
| width = 220
| link = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Altenau.svg]]
| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Altenau.svg|220px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Altenau - ab 1871.svg|220px]]
| caption = Einwohnerentwicklung von Altenau nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1688 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871
}}Die Geschlechter verteilen sich auf 808 männliche und 813 weibliche Bewohner (Stand 2023).
In Altenau gibt es rund 1100 Zweitwohnsitze.
{| class="toptextcells"
|
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
! Jahr || [[Einwohner]] || Quelle
|-
|-
|1540
! colspan="2" | Basisdaten
|45
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|<ref name=":7x">Berichte zur deutschen Landeskunde, Bände 51 – 52, S. 212, 1978</ref>
| 2011 || 1615|| <ref name="Anfrage08.09.2020">[https://www.clausthal-zellerfeld.sitzung-online.de/public/to020?TOLFDNR=1291&SILFDNR=19/ Wortprotokoll] der Sitzung des Ortsrates der Ortschaft Bergstadt Altenau-Schulenberg i.O. am 8. September 2020</ref>
'''Altenau''' ist eine ehemals freie [[Bergstadt]] und heute ein beliebter heilklimatischer Kurort des [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]]es mit rund 2.100 Einwohnern (2002).
<references group="einwohner">
Es liegt inmitten der Harzer Wälder. Im Mittelalter entstanden, gewann es zu
<ref group="einwohner" name="stadt">
Zeiten des Bergbaus (v.a des Silberbergbaus) an Bedeutung. Heute bekannt durch den Tourismus, den es vor allem wegen seiner idyllischen Lage inmitten des Harzes und seines Angebotes an Freizeitmöglichkeiten, wie unzähligen
¹ laut Versionsgeschichte der Stadt
Wanderwegen und Loipen, vielen Seen - die im Sommer zum Schwimmen einladen, dem Wellenschwimmbad und nicht zuletzt wegen der großen Eissporthalle hat.
</ref>
Wer sich gerne über die Geschichte Altenaus und des Harzes informieren möchte, findet viele Zeichen des einstigen Bergbaus, angefangen von alten Gruben und Schächten, Denkmälern, der Erzgebirgisschen Herkunft der Harzer und ihres Dialektes.
<ref group="einwohner" name="dez">
² jeweils zum 31. Dezember
</ref>
</references>
== Religion ==
[[Datei:AltenauHolzkirche.jpg|mini|[[St. Nikolai (Altenau)|St.-Nikolai-Kirche]]]]
Die evangelische Mehrheit der Bevölkerung ist in der Gemeinde St. Nikolai organisiert, deren Mittelpunkt die 1669 errichtete [[St. Nikolai (Altenau)|St.-Nikolai-Kirche]] im Zentrum Altenaus ist. Die Kirchengemeinde gehört heute zum [[Kirchenkreis Harzer Land]], zu ihr gehört auch die [[Sankt-Petrus-Kapelle|St.-Petrus-Kapelle]] in [[Schulenberg im Oberharz|Schulenberg]].
Auf dem Glockenberg befindet sich die katholische [[St. Oliver (Altenau)|St.-Oliver-Kirche]] aus dem Jahr 1979. Sie wurde im Juni 2025 [[Profanierung|profaniert]]. Heute gehörten Katholiken in Altenau zur Pfarrgemeinde [[St. Nikolaus (Clausthal-Zellerfeld)|St. Nikolaus in Clausthal-Zellerfeld]].
Zu Altenau gehört der Ortsteil [[Torfhaus]].
<!--
== Geographie ==
== Wappen ==
== Geschichte ==
== Religionen ==
== Politik ==
== Politik ==
=== Ortsrat (vor 2015 Stadtrat) ===
== Wirtschaft ==
Seit der Eingemeindung bildet der Ortsteil Altenau zusammen mit Schulenberg im Oberharz die Ortschaft Bergstadt [[Altenau-Schulenberg im Oberharz]] mit einem gemeinsamen [[Ortsrat]]. Dieser wurde am 26. April 2015 erstmals gewählt.
=== Verkehr ===
=== Ansässige Unternehmen ===
== Öffentliche Einrichtungen ==
=== Staatliche Einrichtungen ===
=== Bildungseinrichtungen ===
=== Ämter ===
=== Freizeit- und Sportanlagen ===
== Städtepartnerschaften ==
== Stadtgliederung ==
== Entwicklung des Stadtgebiets ==
=== Eingemeindungen ===
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Theater ===
=== Museen ===
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
== Sonstiges ==
=== Kulinarische Spezialitäten ===
== Literatur ==
-->
{{Siehe auch|Altenau-Schulenberg im Oberharz#Politik|titel1=Altenau-Schulenberg im Oberharz – Politik}}
== Geschichte ==
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
* [[1227]] Erste Erwähnung im Zusammenhang mit Bergbau
! style="width:150px"| [[Kommunalwahl]]
* [[1580]] Erste Erwähnung als Bergflecken
! style="width:80px"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
* [[1617]] Erhebung Altenaus zur Stadt
! style="width:80px"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
* [[1977]] Der letzte Eisenbahnzug verläßt den Bahnhof Altenau
|-
| [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016|11. September 2016]]
| 8<br />(72,67 %)
| 2<br />(21,76 %)
| 1<br />(3,89 %)
| –<br />(1,66 %)
| 11 Sitze
|- style="border-top:medium solid"
| [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2011|11. September 2011]]
| 6<br />(54,77 %)
| 5<br />(45,23 %) || – || – || 11 Sitze
|-
| [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2006|10. September 2006]]
| 7<br />(54,16 %)
| 6<br />(45,84 %) || – || – || 13 Sitze
|}
=== Ortsbürgermeister ===
[[Datei:Banner of Altenau Mining City.gif|mini|hochkant=0.5|Banner der ehemals freien Bergstadt Altenau]]
Der [[Ortsbürgermeister]] ist Alexander Ehrenberg (SPD).
;Ehemalige Bürgermeister
Bis 1853 Stadtrichter
{{Mehrspaltige Liste
|liste = * 1594 S. Hensch (Stadtrichter)<ref>Max, G. (1863). Geschichte des Fürstenthums Grubenhagen. Deutschland: Schmorl & Seefeld.</ref>
* 1618 C.Hensch (Stadtrichter)<ref>Honemann, R. L. (1754). Die Alterthümer des Harzes: Aus Zeugnissen bewährter Schriftsteller gröstentheils aber aus ungedruckten Urkunden zusammen getragen. Deutschland: Wendeborn.</ref>
* 1635 C.Hensch (Stadtrichter)<ref>Honemann, R. L. (1754). Die Alterthümer des Harzes: Aus Zeugnissen bewährter Schriftsteller gröstentheils aber aus ungedruckten Urkunden zusammen getragen. Deutschland: Wendeborn.</ref>
* 1688 Hindreich (Hintrich), Stadtrichter<ref>Honemann, R. L. (1754). Die Alterthümer des Harzes: aus Zeugnissen bewährter Schriftsteller, grösstentheils aber aus ungedruckten Urkunden zusammen getragen. Deutschland: Gedruckt bey J.H. Wendeborn.</ref>
* 1716 Stock (Stadtrichter)<ref>Torsten Schröpfer: Fundgrube: Wissenswertes über den Westharzer Bergbau und das Hüttenwesen. 1. Auflage. Pieper, Clausthal-Zellerfeld 2000, ISBN 3-923605-08-0.</ref>
* 1763 Sandhagen (Stadtrichter)<ref>Calvör, H. (1763). Acta historico-chronologico-mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori, oder, Historisch-chronologische Nachricht und theoretische und practische Beschreibung des Maschinenwesens: und der Hülfsmittel bey dem Bergbau auf dem Oberharze : darin insbesondere gehandelt wird von denen Maschinen und Hülfsmitteln, wodurch der Bergbau befördert wird : als von dem Markscheiden, Schacht- und Grubenbau von Bohren und Schiessen, von den Maschinen und Vorrichtungen, das gewonnene Erz zu Tage zu bringen, von den Maschinen wodurch das Erz su Sand gestossen wird, oder von Puchwerken und Pucharbeit, von den Maschinen in der Hütte, aus den Erzen Silber, Bley, Glötte und Kupfer zu schmelzen, und von der gesammten Hütten-Arbeit nach einander Münzmaschinen, das Silber fein zu brennen, und zu Geld zu vermünzen. Deutschland: Waysenhaus Buchhandlung.</ref>
* 1779 Calvör (Stadtrichter)<ref>Königl.-Grossbrittannischer und Churfürstl.-Braunschweig-Lüneburgscher Staatskalender: auf das ... Jahr Christi, worin das Staats-Verzeichniss der königlichen Regierungen und übrigen hohen Civil- und Militair-Bedienten in den deutschen Ländern nebst einem genealogischen Verzeichniss aller durchlauchtigsten hohen Häuser in Europa befindlich. 1779. (1779). (n.p.): (n.p.).</ref>
* 1782 Calvör (Stadtrichter)
* 1796 nicht besetzt
* 1801 Cramer von Clausbruch (Stadtrichter)<ref>Königl.-Grossbrittannischer und Churfürstl.-Braunschweig-Lüneburgscher Staatskalender: auf das ... Jahr Christi, worin das Staats-Verzeichniss der königlichen Regierungen und übrigen hohen Civil- und Militair-Bedienten in den deutschen Ländern nebst einem genealogischen Verzeichniss aller durchlauchtigsten hohen Häuser in Europa befindlich. 1801. (1801). (n.p.): (n.p.).</ref>
* 1851 Hunäus (Bergamts Assesor, Stadtrichter)<ref>Allgemeiner Harz-Berg-Calender für das Jahr 1851. Schweigersche Buchhandlung, Clausthal 1850, Seite 30.</ref>
* 1853 Quensell<ref>[https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v2194965 Bürgermeister Quensell in Altenau]</ref>
* 1856 Tolle<ref name=":8">{{Literatur |Autor=Karl Fieke |Hrsg=Françoise Lartillot/Rémy Colombat |Titel=Altenau im Harz und Umgebung in Poesie, Sage und Geschichte |Sammelwerk=Poésie et Histoire(s) en Europe aux XX e et XXI e siècles – Poesie und Geschichte(n) in Europa im 20. und im 21. Jahrhundert |Verlag=Peter Lang |Ort=Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt/M., New York, Oxford, Wien |Datum=2013 |ISBN=978-3-0343-1227-1 |Seiten=396-397 |DOI=10.3726/978-3-0352-0202-1/1}}</ref>
* 1878 Rössing<ref name=":8" />
* 1879 Jordan<ref name=":8" />
* 1890 Hodann<ref name=":8" />
* 1894 Aderhold<ref name=":8" />
* 1896 König<ref name=":8" />
* 1904 Schmidt<ref name=":8" />
* 1908 [[Johann Ernst Robert Engel]]<ref name=":8" />
* 1913 [[Johann Ernst Robert Engel|Engel]]<ref>{{Literatur |Titel=Beamtenverzeichnis |Sammelwerk=Allgemeiner Harz Berg Kalender 1913 |Verlag=Piepersche Buchdruckerei |Ort=Clausthal-Zellerfeld |Datum=1912 |Seiten=61}}</ref>
| Blasonierung = Im von [[Grün#Heraldik, Phaleristik und Vexillologie|Grün]] und [[Silber#Heraldik|Silber]] [[Spaltung (Heraldik)|gespaltenen]] [[Wappenschild|Schild]] drei [[Tingierung#Natürliche Farben|braune]] [[Bärentatze]]n (1 : 2 angeordnet); die vordere hält ein [[Schwarz#Heraldik|schwarzes]] [[Gemeine Figur#Landwirtschaft und Werkzeuge|Eisen]], die hintere einen ebensolchen [[Schlägel und Eisen|Schlägel]]; die obere Tatze umklammert eine schwarze [[Wolfsangel#Formen in der Heraldik|Wolfsangel]].
| Quelle = {{Literatur |Autor=Arnold Rabbow |Hrsg=Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten |Titel=Braunschweigisches Wappenbuch |TitelErg=Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gandersheim, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg |Verlag=Eckensberger & Co Verlag |Ort=Braunschweig |Datum=1977 |Seiten=48–49 |DNB=780686667}}
| ref="Wappen"
| Begründung = Obwohl Bären den Harz heutzutage nicht mehr bevölkern, sind noch drei Bärentatzen im Wappen der Bergstadt Altenau zu finden. Auf heraldischen Wegen kommen sie allerdings von ganz woanders her, nämlich aus der [[Grafschaft Hoya]]. Als die Grafen von Hoya 1582 ausstarben, beerbten die [[Welfen]] sie und fügten die Bärengliedmaßen in ihr mehrfeldriges Staatswappen ein. Wenn die Welfenherzöge ihren Städten Wappen verliehen, dann schenkten sie ihren getreuen Untertanen zuweilen Einzelstücke aus ihrem eigenen Wappen, beispielsweise den Altenauern, denen [[Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel|Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg-Celle]] am 30. Oktober 1617 ein grün-silbern gespaltenes Wappen übergab, das drei braune Bärentatzen enthielt – vielleicht wegen des hier naheliegenden Bezuges zum einstigen Vorkommen von Bären im Harz. Schlägel und Eisen waren zusammen die damaligen Werkzeuge des hier einst bedeutenden Silber- und Erzbergbaus. Die Wolfsangel versinnbildlicht als Forstsymbol den Waldreichtum und die Holzwirtschaft.
}}
[[Datei:Altenau Marktplatz.jpg|mini|Marktplatz ]]
[[Datei:Straße Am Schwarzenberg, Altenau.jpg|mini|Am Schwarzenberg ]]
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:AltenauKlippe.jpg|mini|Schützenklippe]]
[[Datei:Altenau Blick auf Schwarzenberg.jpg|mini|Aussicht von der Schützenklippe über die Altstadt ]]
[[Datei:Altenau Oberstraße Richtung Kirche.jpg|mini|Altenau Bergmannshäuser in der Oberstraße]]
Altenau ist heute ein heilklimatischer Kurort, der eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten bietet.
=== Bauwerke ===
Die Stadt wird von alten Bergmanns-Häusern geprägt, im Ort befindet sich eine Holzkirche, die im [[17. Jahrhundert]] erbaut wurde.
Siehe auch: [[Liste der Baudenkmale in Clausthal-Zellerfeld#Altenau]]
Typisch für die Region ist die Verwendung von Holz als Baumaterial. Die Häuser sind von alterher gut gegen die harten Winter angepasst und haben einen für den Harz typischen architektonische Stil.
Die Altstadt Altenaus wird von alten, holzverschalten Bergmannshäusern geprägt, die zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert errichtet wurden und aus der Zeit stammen, als Altenau eine freie Bergstadt war. Das Gebiet der Altstadt erstreckt sich von der ersten Siedlungszelle in der „Rothenberger Straße“, über die zweite Siedlungszelle, mit der am Hang des Glockenberges verlaufenden Berg- und Oberstraße. Beide Siedlungszellen entstanden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und verwuchsen bis Mitte des 17. Jahrhunderts miteinander. Über Verbindungswege, die sogenannten Brinke, gelangt man von der Oberstraße und der Bergstraße zu den im Tal an der Oker befindlichen Teilen der Altstadt mit den Straßenzügen Breite- und Marktstraße und den weiterhin zur Altstadt gehörenden Straßen „Am Schwarzenberg“ und „Am Mühlenberg“. Die Straßen im Tal wurden ab der Mitte des 17. Jahrhunderts bebaut, da es immer weniger Bauplätze auf den bisher bestehenden Straßen gab. Im Zentrum der Stadt verlaufen die Breite Straße, sowie die Marktstraße, die seit Ende des 17. Jahrhunderts als Haupt- und Geschäftsstraße fungieren und somit die [[Innenstadt]] innerhalb der Altstadt Altenaus darstellen. In der Breiten Straße stehen viele Häuser, die nach dem Stadtbrand 1794 neu errichtet werden mussten. Das Feuer zerstörte 29 Gebäude auf der Straße. Lediglich die Häuser auf Höhe der Brauerei (Haus Nummer 20, 24 und 26) und das Rathaus am Marktplatz sind verschont geblieben. Diese Häuser sind entsprechend älter. Am Marktplatz befinden sich die barocke [[Holzkirche]] [[St. Nikolai (Altenau)|St. Nikolai]] von 1669 und das ehemalige [[Rathaus (Altenau)|Rathaus]] von 1673, in dem sich heute ein Museum befindet. Die Häuser innerhalb der Altstadt sind [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäuser]], die zusätzlich mit einem Holzbeschlag verkleidet wurden, um die Balken und Gefache vor Witterung, insbesondere Nässe zu schützen. Südlich der Ortsmitte liegt die Schützenklippe, von der aus sich ein Panoramablick über den Ort bietet.
Außerdem wurde 2004 in Altenau der größte Kräuterpark Deutschlands eröffnet. Viele tausend Touristen jährlich besuchen den ganzjährig gut gepflegten botanischen Garten, der eine große Vielzahl an Varitäten zeigt.
=== Parks und Naherholung ===
Weitere Sehenswürdigkeiten erreicht man über die Wanderwege zu Fuß, u. A. über den [[Harzer-Hexen-Stieg]] den [[Dammgraben]] mit dem [[Sperberhaier Dammhaus|Dammhaus]] sowie dem [[Polsterberger Hubhaus]], des Weiteren das [[Kellwassertal]] an der Vorsperre zur [[Okertalsperre]] sowie Torfhaus.
[[Datei:Altenau Herzweg Station 2.jpg|mini|Altenau Herzweg]]
[[Datei:Würzel des Kräuterparks Altenau.jpg|mini|Würzel, die Maskottchen von Altenau ]]
[[Datei:03.1-Gewürzpagode, 18-05-2022.jpg|mini|Gewürzpagode des Kräuterpark ]]
[[Datei:Altenau Kurpark.jpg|mini|Kurpark ]]
2004 wurde in Altenau der größte [[Kräuterpark Altenau|Kräuterpark]] Deutschlands eröffnet. Viele tausend Touristen besuchen jährlich den ganzjährig gepflegten botanischen Garten, der eine Vielzahl an [[Varietät (Biologie)|Varietäten]] zeigt. Hinter dem Kurgastzentrum in der Hüttenstraße befindet sich der Kurpark, der als Veranstaltungsort und Ausgangspunkt für Wanderungen sowie Mountainbiketouren dient. Weitere Sehenswürdigkeiten erreicht man über Wanderwege zu Fuß. So gelangt man über den [[Harzer Hexenstieg]] zum [[Dammgraben]] mit dem [[Sperberhaier Dammhaus|Dammhaus]] sowie zum [[Polsterberger Hubhaus]]. Der Nationalpark Harz hat am Rand von Altenau einen 800 Meter langen Wildniserlebnispfad eingerichtet, auf dem Besucher die vorhandenen Lebensräume im Nationalpark Harz erleben können. Weitere Wanderwege führen zum [[Kellwassertal]] an der Vorsperre zur [[Okertalsperre]] oder zum Ahrendsberg. Vom Marktplatz aus führt der [[Goetheweg (Harz)|Goetheweg]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oberharz.de/info-service/aktuelles/artikel/eroeffnung-goetheweg-von-altenau-nach-torfhaus |titel=Offizielle Eröffnung des Goethewegs von Altenau nach Torfhaus |sprache=de |abruf=2021-09-02}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Volker Jung |Titel=Bergstadt weiht Goetheweg festlich ein |Sammelwerk=Goslarsche Zeitung |Datum=2021-08-30|Seiten=17}}</ref> nach Torfhaus und zum Brocken im Nationalpark Harz. Durch Altenau führen der [[Europäischer Fernwanderweg E6|Fernwanderweg E6]] und der [[Weser-Harz-Heide-Radfernweg]]. Der Herzwanderweg ist ein Themenwanderweg und wurde 2023 angelegt, er führt auf 12 Kilometer rund um Altenau und behandelt auf 17 Etappen verschiedene Aspekte zum Thema Herz<ref>{{Internetquelle |url=https://www.oberharz.de/sommer/wandern-im-harz/altenauer-herzweg |titel=Altenauer Herzweg |abruf=2023-08-07}}</ref>.
== Aktuelle Situation ==
=== Museen ===
Im Kurgastzentrum in Altenau finden regelmäßig Veranstaltungen wie Kongresse, Ausstellungen und Theateraufführungen statt. Die Heimatstube im Kellergeschoss des Kurgastzentrums bietet einen Einblick in die Geschichte des Oberharzes. Die dortige Ausstellung widmet sich besonders der Darstellung der Lebensumstände im Oberharz, die stark durch den Bergbau und die von ihm abhängigen Berufszweige – Hüttenwesen, Waldarbeit, Köhlerei und Fuhrwesen – geprägt waren. Weitere wichtige Schwerpunkte des [[Heimatmuseum]]s stellen die [[Bahnstrecke Langelsheim–Altenau (Oberharz)|Innerstetalbahn]] und die Lebenswerke der Künstler [[Karl Reinecke-Altenau]] und [[Henry Göhmann (Maler)|Henry Göhmann]] dar.
In den letzten Jahren leidet die gesamte Region unter dem Rückgang der Touristenzahlen, welches v.a. durch preiswerten Massentourismus in wettersichere südeuropäische Regionen, aber auch durch Uneinigkeiten und ungereimtheiten der zimmervermittelnden Agenturen ausgelöst ist. Das momentane System der Zimmervermittlung ist selbst großen Hotels und Pensionen im Ort zu teuer und v.a. aufwendig. Sehr hohe Kosten entstehen der Samtgemeinde Oberharz auch jedes Jahr durch die laufenden Kosten von Wellenschwimmbad und Eissporthalle, welche in der 70ern gebaut, angepasst an die hohen Touristenströme der 70er und 80er Jahre sind. Heutzutage kann von einer Auslastung kaum die Rede sein - die Schließung steht jährlich zur Debatte.
[[Datei:Goethehaus Altenau.jpg|mini|Ehemaliges Rathaus der Bergstadt Altenau]]
Außerregionale Werbung findet so gut wie nicht mehr statt - was sehr schade ist, da der Harz ein ideales Erholungsgeniet sowohl im Sommer, wie auch im Winter ist. Über 30 Seen und einige große Talsperren laden zum Schwimmen und Wandern ein. Im Winter sind die Loipen vorbildlich und weitläufig.
Das ehemalige [[Rathaus (Altenau)|Rathaus]] am Marktplatz wird seit 2023 als Goethehaus betrieben. Der Fachwerkbau war einst Hotel und Amtssitz der Verwaltung der Stadt. Zu den Räumlichkeiten gehören heute: Gäste- und Logierappartment, ein standesamtliches Trauzimmer, der Ratssaal mit Wintergarten, die „Alte Küche“ mit den drei Ausstellungen „Goethe im Harz“, „Historie des Amts- & Rathauses zu Altenau“, „Kapelles Handschriften-Cabinett“. Für die Dauerausstellung Goethe im Harz gibt es einen Audioguide sowie ganzjährig Gruppen- und Jugend-Literaturprogramme.
[[Datei:Holzschnitzerei Meier in Altenau.jpg|mini|Holzschnitzerei Meier]]
Die von dem Volkskünstler Richard Meier 1958 eingerichtete Holzschnitzerwerkstatt in der Hüttenstraße bietet harztypische und erzgebirgische Holzprodukte sowie mehrere Dioramen mit bewegten Figuren.
Die 1622 gegründete [[Altenauer Brauerei]] kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Dabei wird gezeigt, wie dort seit über 400 Jahren das Bier handwerklich hergestellt wird.
== Freizeit- und Sportanlagen ==
* Eissporthalle
* Wellenbad mit Wasserrutsche
* Rodelbahn
* Kegelbahn
* Tennisplätze
* Beachvolleyball
* Ski-Langlauf Loipen (temporär)
* Ausgeprägtes Netz an Wanderwegen
* Waldschwimmbad mit Cafe
== Verkehr ==
=== Vereine ===
In Altenau gibt es einige Vereine und Organisationen, die in verschiedenen Sparten vertreten sind. (Auszug)
Altenau liegt an der [[Bundesstraße 498]], die von [[Goslar]] nach [[Osterode am Harz|Osterode]] führt. Über eine Ca. 8 KM lange Landstraße erhält man bei Torfhaus Anschluss an die [[Bundesstraße 4|B 4]].
* Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde der Bergstadt Altenau-Schulenberg: Unterhaltung des Heimatmuseums
Busse des [[ÖPNV]] fahren nach Goslar und [[Sankt Andreasberg|St. Andreasberg]]. Zudem ist Altenau Endpunkt des Linienbusses nach [[Berlin]].
* Fußballverein FC Altenau
* Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr
* Harzklub Zweigverein Altenau: Wander und Naturpflege
* Harziger: Bildungsverein für Kommunalpolitik
* Heimatbund: Pflege Harzerischem Brauchtums
* Tennisclub
* Schützengesellschaft von 1525
* Skiclub Altenau 1898
* Verkehrsverein: Pflege und Verschönerung des Ortsbilds
=== Musik ===
Bis Ende der siebziger Jahre war der Bahnhof Altenau Endpunkt der [[Innerstetalbahn]]. Im Zuge der Bahnreform wurde diese Linie dann stillgelegt.
Der 1928 von Karl Reinecke-Altenau gegründete Heimatbund gibt regelmäßig Konzerte und veranstaltet Hüttenabende mit Jodelgesang und Peitschenknallerei.
Die evangelische Kirchengemeinde Sankt Nikolai verfügt seit 1996 mit den ''St.-Nikolai-Gospel-Singers'' über einen Gospelchor, der zu besonderen Anlässen singt.<ref>[https://st-nikolai-gospel-singers.wir-e.de/aktuelles St. Nikolai-Gospel-Singers], abgerufen am 28. Mai 2024</ref>
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* [[Walpurgisnacht]] im Kurgastzentrum (jährlich am 30. April)
* [[Datei:Lasershow Lichterfest Altenau.jpg|mini|Lasershow beim Lichterfest am Okerteich ]]Lichterfest am [[Kleiner Okerteich|Okerteich]] (jährlich im August)
* [[Osterfeuer]]
* Fackelwanderungen am Schwarzenberg
* Altenauer Heimatfest (alle fünf Jahre)
* Oktoberfest der Feuerwehr
* Hinterstraßenfest
* ''Gesamtharzer Jodlerwettstreit'' des Oberharzer Heimatbundes (fand bis 2019 in Clausthal-Zellerfeld statt)<ref name="Jodlerwettstreit" />
* Die Bergstadt ist eine der acht Orte, in denen das seit 2014 als [[Immaterielles Weltkulturerbe]] anerkannte Brauchtum des [[Finkenmanöver im Harz|Finkenmanövers im Harz]] noch gepflegt wird.
* Wintermarkt
=== Sport ===
[[Datei:Altenau-im-Harz-Panorama.jpg|mini|400px|Panorama vom Schwarzenberg aus über Altenau]]
[[Datei:Panorama-Altenau-Harz-Wolfswarte.jpg|mini|400px|Panorama Altenaus von der Wolfswarte aus ca. 4,5 km Entfernung]]
In Altenau findet jährlich der ''Altenauer Nordic Walking Cross'' statt. Teilnehmer ''walken'' dabei Strecken von 4,7 km bis 18,7 km rund um Altenau. Auch außerhalb der jährlich stattfindenden Veranstaltung ist das Nordic Walking auf diesen Strecken möglich.
Altenau liegt zudem direkt an der ''Volksbank-Arena Harz'', einem 1800 km und 62 Routen umfassenden Streckennetz für Geländetouren mit dem [[Mountainbike]]. Hier finden jährlich die Sportveranstaltungen Harzer Mountainbike Event, die größte norddeutsche MTB-Veranstaltung immer am 3. Mai-Wochenende, MTB Endurorennen (seit 2014), MTB Marathon (seit 2002) und der Kids-, Schüler- und Jugendcup (seit 2000) statt. Auf dem Gelände des ehemaligen Wellenbades befindet sich seit 2007 die zur ''Kristall Bäder AG'' aus [[Stein (Mittelfranken)|Stein]] gehörende Thermalsole- und Saunalandschaft „Heißer Brocken“ bestehend aus 5 Saunen (75 bis 100 °C) sowie einem Innen- und fünf Außenbecken (1,5 % bis 12 % Solegehalt). Der Kleine Okerteich dient als Waldbad.
In Altenau selbst existieren an Sportvereinen ein Schützenverein von 1525, ein Skiclub von 1898, ein Tennisclub, ein Fußballverein sowie ein Dartclub.<ref>Homepage der Stadt Clausthal-Zellerfeld/Vereine Altenau</ref> Auch hat Altenau einen [[Discgolf]] Parcours.
=== Wintersport ===
[[Datei:Ehemalige Skisprungschanze am Glockenberg in Altenau.jpg|mini|Ehemalige K50 Schanze am Glockenberg]]
1948 entstand im Schultal die große Schanze (K70) und 1965 die kleine K50 Schanze am Försterkopf, von der seit 1991 nur noch das Betongerüst steht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heimatstube-altenau-schulenberg.de/geschichte.html |titel=Geschichte |werk=Heimatstube |abruf=2020-10-26 |sprache=de}}</ref> Die [[Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1957|Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1957]] und [[Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1968|1968]] fanden in Altenau statt. Für die [[Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1996|Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1996]] war die Bergstadt Austragungsort der Skilanglauf Meisterschaften.
Im Winter finden sich in Altenau und Torfhaus zahlreiche Möglichkeiten für alpinen und nordischen Wintersport sowie eine Rodelbahn mit Lift.
Altenau war jahrzehntelang Austragungsort für [[Eishockey in Altenau|Eishockeymeisterschaften]] in der örtlichen Eissporthalle.
[[Datei:Altenau Geschäftsstraße.jpg|mini|Breite Straße mit Einzelhandel in Altenau]]
[[Datei:Altenau Supermarkt.jpg|mini|Supermarkt in Altenau ]]
Die 1622, als Kommunenbrauhaus, gegründete [[Altenauer Brauerei]] wurde von 1919 bis 2012 als ''Paul Kolberg KG'' geführt und 2012 nach Insolvenz von der ''[[Kloster Wöltingerode|Klostergutsbrauerei Wöltingerode GmbH]]'' übernommen. Deren Alleingesellschafter war die [[Klosterkammer Hannover]]. Das Unternehmen wurde 2021 verkauft und privatisiert. Die Altenauer Brauerei GmbH stellt somit wieder die letzte mittelständische Brauerei im Oberharz dar.
Der Hallenberger Media Verlag wurde 2010 gegründet und hat seinen Sitz in Altenau. Er publiziert Print und E-Books verschiedener Themen (Thriller und Romane, aber auch Schul und Sachbücher). Es werden Werke von Autoren wie: [[Ingo Blisse]], [[Horst Bosetzky]] oder [[Serena Murray]] vom Verlag veröffentlicht.
=== Tourismus ===
[[Datei:Altenau Hotel Alte Aue.jpg|mini|Hotellerie in Altenau ]]
Der Tourismus ist in Altenau, wie in vielen Orten im Harz, der Hauptwirtschaftszweig. 2019 zählte Altenau knapp 103.000 Gäste bei rund 415.000 Übernachtungen in 4300 Gästebetten.<ref>Berg und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, Wirtschaftspläne und Beteiligungsberichte für das Haushaltsjahr 2021. Seite 145 ''PDF Dokument''</ref> In der Bergstadt sind zahlreiche Beherbergungsternehmen wie Hotels, Pensionen, Campingplätze und Ferienwohnungen vorhanden. Weiterhin gibt es Restaurants, Dienstleistungsgeschäfte, Handwerker sowie mehrere Einzelhandelsgeschäfte.
=== Einzelhandel ===
Der vorhandene Einzelhandel befindet sich größtenteils im Bereich der Altstadt und erstreckt sich über die Breite-Straße, Schultal und Marktstraße. Er umfasst einen [[Supermarkt]], zwei Fleischereien, [[Bäckerei|Bäcker]], [[Kiosk]]e, Florist, Friseur und weitere auf den Tourismus ausgelegte Geschäfte wie Souvenir- und Andenkengeschäfte. Auf dem Glockenberg befindet sich kleinteiliger Einzelhandel mit Kiosk, Bäcker und Friseur.
=== Medizinische Versorgung ===
Als Kurort verfügt Altenau über eine [[Kur]]klinik, die durch die [[Arbeiterwohlfahrt|AWO]] betrieben wird und auf [[Mutter-Kind-Kur]]en spezialisiert ist. Eine allgemeinmedizinische Arztpraxis, eine [[Physiotherapie]], Heilpraktiker, sowie eine Apotheke sind in der Bergstadt vorhanden.[[Datei:Altenau Touristinformation.jpg|mini|Touristinformation Altenau ]]
=== Öffentliche Einrichtungen ===
An öffentlichen Einrichtungen sind die [[Touristinformation]], ein [[Kindergarten]], ein [[Jugendraum]] und der kommunale [[Bauhof]] vorhanden. Auch die 1975 gegründete [[Fremdenverkehrsamt|Kurbetriebsgesellschaft]] Oberharz, heute eine 100 %ige Tochter der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, hat ihren Hauptsitz in Altenau. Ziel und Zweck des Unternehmens ist die Unterhaltung und Stellung touristischer Infrastruktur innerhalb der Berg und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld sowie Sicherstellung des Kurortstatus Altenaus. Das [[Forstamt]] Clausthal ([[Niedersächsische Landesforsten]]) betreibt in Altenau eine [[Försterei]].
Für den [[Abwehrender Brandschutz|abwehrenden Brandschutz]] und die [[technische Hilfeleistung]] ist die Freiwillige Feuerwehr Altenau zu nennen. Gegründet wurde die Wehr 1901, die Jugendabteilung gilt mit Gründungsjahr 1949 als zweitälteste ihrer Art in Deutschland. Die Feuerwehr Altenau ist als [[Stützpunktfeuerwehr]] eingestuft und deshalb mit einem erweiterten [[Löschzug]], bestehend aus: [[ELW 1|Einsatzleitwagen]], [[Hilfeleistungstanklöschfahrzeug (Deutschland)|Tanklöschfahrzeug]], [[Drehleiter]], [[LF 10|Löschgruppenfahrzeug]] und [[Gerätewagen Logistik|Gerätewagen]] ausgestattet. Die 45 aktiven Mitglieder fahren pro Jahr in etwa 50 Einsätze.
Des Weiteren verfügt Altenau über eine Polizeistation, die innerhalb der [[Polizeiinspektion]] Goslar eine Außenstelle des Polizeikommissariats Clausthal-Zellerfeld darstellt.
=== Wasser- und Energieversorgung ===
Die [[Stadt- und Gemeindewerke|Stadtwerke]] Altenau versorgen die Stadt mit jährlich rund 130.000 m³<ref>{{Internetquelle |url=https://stadtwerke-altenau.de/2021/06/14/daten-und-fakten/ |titel=Daten und Fakten – Stadtwerke Altenau GmbH |sprache=de-DE |abruf=2023-11-29}}</ref> [[Trinkwasser]]. Hierfür werden im Bereich von Altenau 23,5 Kilometer Versorgungsleitungen, zwei Speicheranlagen und mehrere [[Druckerhöhungsanlage|Druckerhöhungsstationen]] betrieben. Im Bereich Torfhaus und der Bastesiedlung stehen drei [[Brunnen|Tiefenbrunnen]] mit Druckerhöhungsstation und Speicheranlagen zur Verfügung.<ref>{{Internetquelle |url=https://stadtwerke-altenau.de/2021/06/14/daten-und-fakten/ |titel=Daten und Fakten – Stadtwerke Altenau GmbH |sprache=de-DE |abruf=2021-11-27}}</ref> Erdgas und Strom werden durch die [[Harz Energie]] gestellt, die am nördlichen Stadtrand auch ein Umspannwerk betreiben.
=== Verkehr ===
Durch Altenau führt die [[Bundesstraße 498]], die von Goslar nach [[Osterode am Harz|Osterode]] führt und Teil der Deutschen [[Deutsche Ferienroute Alpen–Ostsee|Alpen - Ostsee Ferienroute]] ist. Vom Marktplatz in Altenau führt eine etwa acht Kilometer lange und bis zu neun Prozent steile Landstraße, die „Steile Wand Straße“ nach Torfhaus, von der man Anschluss an die [[Bundesstraße 4|B 4]] hat. Am Ortsausgang Richtung Okertalsperre zweigt von der B 498 die K 38 durch das Hellertal ab und führt in das neun Kilometer entfernte Clausthal-Zellerfeld.
[[Omnibus]]se der [[Harzbus|HarzBus]] fahren stündlich nach direkt nach [[Goslar]]<ref name="Bus" /> und [[Clausthal-Zellerfeld]] und von Altenau aus über [[Torfhaus]] nach [[Sankt Andreasberg]].
[[Datei:Bahnhof Altenau (Oberharz).jpg|mini|Ehemaliges Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhof Altenau ]]
Bis 1976 war der [[Bahnhof Altenau (Oberharz)|Bahnhof Altenau]] der Endbahnhof der [[Innerstetalbahn]], deren anderes Streckenende sich in [[Langelsheim]] befand. 1977 befuhr ein letzter Zug die Strecke. Aus Kostengründen wurde diese Strecke stillgelegt. Die Gleise wurden vollständig entfernt, die Trasse dient jetzt als Radweg und Langlauf-Loipe.
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
* [[August Breyel]], (1886–1952) ehemaliger Bürgermeister und Stadtdirektor und seit 1951 Ehrenbürger.<ref>{{Literatur |Hrsg=Homepage Clausthal-Zellerfeld |Titel=August Breyel und seine Bergstadt Altenau |Datum=}}</ref>
=== Söhne und Töchter des Ortes ===
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind. Alle Personen sind nach dem Geburtsjahr geordnet. -->
=== Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen ===
<!-- d.h. Personen, die hier gelebt und vor Ort oder von diesem Ort aus bedeutendes geleistet haben, ohne dort geboren zu sein. Alle Personen sind nach dem Geburtsjahr geordnet. -->
* [[Claus Oppermann]] (1589–1626), Münzmeister in Altenau
* [[Caspar Calvör]] (1650–1725), Theologe, wirkte als Stadtrichter in Altenau.<ref>{{Literatur |Titel=Königl.-Grossbrittannischer und Churfürstl.-Braunschweig-Lüneburgscher Staatskalender: auf das ... Jahr Christi, worin das Staats-Verzeichniss der königlichen Regierungen und übrigen hohen Civil- und Militair-Bedienten in den deutschen Ländern nebst einem genealogischen Verzeichniss aller durchlauchtigsten hohen Häuser in Europa befindlich. 1784 |Datum=1784 |Online={{Google Buch|BuchID=PH4AAAAAcAAJ|SeitenID=RA3-PA181-IA1|Hervorhebung="Casper Friedrich Calvör, Nichter. "|Linktext=Digitalisat}}|Abruf=2021-05-25}}</ref>
* [[Henning Calvör]] (1686–1766), Theologe, Lehrer und Gelehrter im Bereich der Bergbautechnik und Mechanik
* [[Georg August Beermann]] (1782–1865), Hüttenmeister der Silberhütte, Münzmeister in Clausthal
* [[Georg Schulze (Pfarrer)|Georg Schulze]] (1807–1866), Theologe, Germanist, Autor, Herausgeber und Dichter, er wirkte von 1842 bis 1863 als Pfarrer in Altenau
* [[Johann Georg Stünkel]], Hüttenschreiber an der [[Silberhütte Altenau|Silberhütte]]
* [[Johann Ernst Robert Engel]] (1857–1914), Bürgermeister und Abgeordneter des Provinziallandtages
Die Bergstadt Altenau liegt zentral im Oberharz. Clausthal-Zellerfeld liegt westlich etwa zehn Kilometer, Goslar im Norden etwa 15 km und Osterode am Harz im Südwesten etwa 25 km entfernt. Östlich der Bergstadt befindet sich in zwölf Kilometern Entfernung der Gipfel des Brockens, den man von einigen Stellen Altenaus aus sehen kann. In nördliche Richtung wird das breite Tal Altenaus durch den Verlauf des Schwarzenberges (606 m ü. NHN) entlang des Marktes bis zum Ortsausgang in Richtung Okertalsperre begrenzt. In östlicher Richtung wird der Ort im Bereiches der Kleinen Oker durch die Hänge des Mühlen- (575 m ü. NHN) und des Kunstberges (585 m ü. NHN) und von Westen her vom Rothenberg (560,4 m ü. NHN) und vom Glockenberg (512,5 m ü. NHN) begrenzt. Südlich der Bergstadt erhebt sich der 927 Meter hohe Bruchberg. Altenau wird von Süd nach Nord von der Oker durchflossen. Weitere Bäche wie die Kleine Oker, der Rotenbeek, das Schneidwasser, die Altenau und der Gerlachsbach münden im Stadtgebiet in die Oker und verleihen Altenau ein Stadtbild mit zahlreichen Tälern und Hügelkuppen.
Altenau liegt innerhalb der Sösemulde. Diese erstreckt sich von Osterode am Harz bis in Richtung Bad Harzburg. Im Devon war das Gebiet des heutigen Altenau vollständig mit Wasser bedeckt und wurde durch tektonische Bewegungen unter Wasser geprägt. Magma und metallhaltige Dämpfe drangen aus der Tiefe in obere Segmente ein, woraus sich Erzgänge erschlossen, die im Altenauer Raum südöstlich und nordwestlich verlaufen. Auch traten eisenhaltige hydrothermale Lösungen in die Segementsschichten ein, aus denen sich die späteren Roteisenlager entwickelten. Die auftretenden Erze beinhalten neben Bleiglanz auch Silber, Zinkblende, Quarz und Kupferkies.[3] Weiterhin findet sich in der Umgebung Altenaus der selten auftretende Stranskiit. Erste Funde von Eisenerz im Gebiet rund um Altenau soll es schon im 9. Jahrhundert gegeben haben.[4]
Zu Altenau gehört die etwa zehn Kilometer entfernte Siedlung Torfhaus. Diese liegt am höchsten Punkt der B 4 auf etwa 800 m Höhe und besteht vorwiegend aus Fremdenverkehrsbetrieben. Torfhaus liegt im Nationalpark Harz. Außerdem gehören das Polstertaler Zechenhaus, die Bastesiedlung und Gemkenthal zum Ortsgebiet.
Aufgrund seiner Höhenlage ist Altenau für niedersächsische Verhältnisse ein eher kühler Ort. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei +6,2 °C. Die Sonnenscheindauer beträgt im Jahresmittel 3,7 Stunden. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1252 mm, wovon ein für niedersächsische Verhältnisse nicht unerheblicher Teil als Schnee fällt.
Altenau wurde erstmals 1227 im Zusammenhang mit dem Bergbau als Altenavium erwähnt.[5] Das Gebiet um Altenau gehörte zum Fürstentum Braunschweig bis 1291 das Fürstentum Grubenhagen gegründet wurde, an dessen nördlicher Grenze das Gebiet von Altenau lag und durch das Schneidwasser begrenzt wurde. 1298 standen in der Umgebung des heutigen Altenaus am Schwarzen Wasser (hutte ton swuarten Worden) und im Tischlertal (hutte tor altena) je ein Verhüttungsbetrieb, die durch Burchard von Wildenstein an den Goslarer Burchard Erhaftig übergeben worden sind. 1310 stand die Hütte im Tischlertal und wurde von Albrecht Colven betrieben.[6] Die Hütte am Schwarzen Wasser wechselte 1311[7] den Besitzer und ging an Hugo Grospesen,[8] der die Hütte 1329 an Burchard von Gadenstedt übergab,[9] der wiederum 1381 die Anlagen an den Rat der Stadt Goslar verkaufte. Dieser gab die Hütte am Schwarzen Wasser bei Altenau 1402 an die Herren von Wallmoden zur Pacht.[10] 1411 ließ der Herzog zu Braunschweig ein Blockhaus Altenah errichten, das als Rückzugsort für Belagerungen der Harzburg dienen sollte.[11] Die Hütte am Schwarzen Wasser trat urkundlich 1455 und 1463 (Verkauf von der Stadt Goslar an Albrecht von der Helle) abermals in Erscheinung.[12] Weitere Verhüttungsbetriebe befanden sich im 16. Jahrhundert am Lilienwasser und am Kunstberg.[13][14]
Erste Siedlungszelle in der Rothenberger Straße Altenau alte Ansichtskarte
Im Spätmittelalter zunächst als Forstsiedlung[15] entstanden, gewann der Ort zu Zeiten des Oberharzer Bergbaus (insbesondere des Silberbergbaus) an Bedeutung. Die ersten Siedler erreichten um 1520[16] Altenau über einen alten Hohlweg aus Richtung des Sösetals.[15] 1525 schlossen sich Altenauer Bürger zu einer Schützengesellschaft zusammen. Eine Grube, die den Namen Altenau trug, wird 1532 erwähnt und war bis 1542 in Betrieb.[17][18] Die erste Siedlungszelle des zum Fürstentum Grubenhagen gehörenden Ortes lag an der Rothenberger Straße (Nr. 10–12) in der Nähe der damaligen Eisenhütte und eine zweite Siedlungszelle auf dem oberen Teil der Oberstraße, wo ab 1540 Bergbau auf den Gruben des Schatzkammerganges betrieben wurde. Zunächst nur über schmale Fußwege miteinander verbunden, wuchsen die beiden Siedlungszellen über die Berg und Oberstraße zusammen. 1561 waren bereits die Gruben Schatzkammer, Güldene Schreibfeder und Rose in Betrieb. Zu dieser Zeit waren 20–30 Bergleute mit ihren Familien in den Gruben in Altenau beschäftigt.[19][20] Die erste Bergfreiheit erhielt der Bergort 1554, die aber erst 1636 für gültig erklärt wurde.[21] Die beiden Mahlmühlen, Ober- und Untermühlen werden 1568 erstmals genannt.[22][23] Um 1580 wurde Altenau als Bergflecken bestehend aus 20 Häusern mit ca. 120 Einwohnern[24] und Hüttenwerk genannt.[25] Zwischen den beiden Siedlungen wurde 1588 auf einer Terrasse über der Okerschleife eine erste Kirche errichtet.
1594 erhielt Altenau, das damals 35 Häuser und 210 Einwohner[26] zählte, die Richtbarkeit samt Stadtbuch durch den Herzog Wolfgang von Braunschweig-Grubenhagen. Erster Stadtrichter (Bürgermeister) war Simon Hensch.[20] Zuvor unterstand der Ort den Oberförstern Barthold Gümpell und Zacharias Hennings[25] zu Osterode. Das erste Pfarrhaus stammt von 1601 und ersetzt ein altes Zechenhaus, das um 1520 gebaut wurde. Eine bis dahin etwa 100 Jahre alte Mühle musste 1602 vom Gericht in Clausthal gepfändet und abgerissen werden, weil der Eigentümer, Hans von Hagen, das baufällige Gebäude aufgrund seiner Schulden nicht mehr unterhalten konnte.[27] 1603 zählt Altenau bereits 50 Häuser und 350 Bewohner.[26] 1606 ist das erste Rathaus zusammen mit der Silberhütte entstanden. Im selben Jahr gingen die Bergwerke an Christoph Sander d. J. über.[25] Mit dem Tode Philipps II., des jüngsten Sohnes Philipps I., im Jahre 1596 starb die Linie Grubenhagen aus. Das Fürstentum Grubenhagen wurde daraufhin von Herzog Heinrich Julius aus Wolfenbüttel besetzt, womit Altenau nun im Gebiet von Braunschweig-Wolfenbüttel lag. Nachdem die Lüneburger Linie der Welfen gegen den Anschluss an Wolfenbüttel protestierten bekamen diese 1617 vor dem Reichskammergericht Recht. Herzog Friedrich Ulrich, musste das Grubenhagener Erbe an Christian den Älteren, Fürst von Lüneburg, übertragen. Am 30. Oktober 1617 wurde Altenau vom Herzog Christian zu Braunschweig-Lüneburg zur Stadt erhoben.[28] 1618 wurden eine Vielzahl von Christoph Sander betriebenen Gruben an seine Gläubiger Pancratius Müller aus Astfeldt und Bernhard Fromknecht aus Goslar unterstellt und kamen somit unter die Aufsicht des Bergamtes Clausthals.[29] 1620 zeigt ein Verzeichnis der Hausvorstände 56 Hauseigentümer und 14 Mieter auf.[30] 1621 wurde eine Eisenhütte am Rothenberg eingerichtet, die Waffen und Eisenrohre herstellte.[29] Im selben Jahr wurde erstmals eine Schützenordnung erlassen.[31]
Ehemalige Mahlmühle in der Rothenberger Straße
Mit der Vergabe des Stadtrechts erhielt Altenau auch das Braurecht. Ein städtisches Brauhaus errichtete man 1622 unterhalb der Klippe. Als kommunale Einrichtung stand es unter der Leitung des Richters, dem Bürgermeister. Jeder Straßenzug erhielt einen separaten Brautag, an dem die Bürger beim städtischen Braumeister ihr Bier (Gose und Süßbier) brauen lassen konnten. Die Erlöse aus dem Verkauf des Bieres flossen in eine Bierakzise, die der Kirchengemeinde und der ab 1637 gegründeten Volksschule zugutekamen.[32] Während des Dreißigjährigen Krieges erkaufte die Stadt Altenau teure Schutzbriefe. Allein im Jahr 1626 boten vier solcher Briefe der Bergstadt Schutz. Der Schutzbrief vom General Johann T’Serclaes von Tilly wurde Altenau am 30. März 1626 auf der Harzburg ausgestellt.[33] Der Schutzbrief von Hauptmann Wolf zu Wildenstein kostete der Bergstadt 336 Gulden und wurde ihr am 15. März 1626 verbrieft. Weitere Schutzbriefe erhielt die junge Bergstadt von Generaloberst Wallenstein am 31. Mai 1626 und vom König Christian zu Dänemark am 11. Juni 1626.[34] In einem Zeitraum von 1620 bis 1630 kam aufgrund des Krieges der Bergbau zum Erliegen, so dass zur Finanzierung der Schutzbriefe in dieser Zeit am Rothenberg eine Öl- und Mahlmühle, sowie ein Bohr- und Schleifwerk errichtet wurden. Auch existierte in Altenau zu dem Zeitpunkt eine Münzstätte am Marktplatz, die von Herzog Christian betrieben wurde, um die private Gruben von Müller und Fromknecht aufkaufen zu können.[29] Die Münzstätte bestand von April bis Juni 1621 und produzierte unter dem Münzmeister Claus Oppermann[35] insgesamt 4800 Reichstaler.[36] 1630 wurden die Gruben wieder in Betrieb genommen.[29]
Nach der Aufteilung des Fürstentums Grubenhagen kamen der Herzog August von Braunschweig und Wolfenbüttel, sein Statthalter Julius von Bülow, der Kanzler Dr. Goswin von Merkelbach und der Landdrost Heinrich von Dannenberg nach Clausthal um die Huldigung der Stadt einzuholen. Dem wohnten auch die Vertreter der Bergstadt Altenau bei, die ebenfalls den Huldigungseid leisteten, womit Altenau am 20. Mai 1636 durch den Herzog August von Braunschweig und Wolfenbüttel[28][37] den Titel einer freienBergstadt erhielt, wodurch die Bürger von bestimmten Steuern befreit waren und zusätzliche Rechte erhielten. Ein Jahr später bestätigte am 12. September 1637 Herzog Friedrich die Stadtrechte.[38] 1638 sind sämtliche Gruben in Besitz der Stadt gelangt. 1639 wurden die Gruben Sankt Michel am Bruchberg und die Grube Sankt Nikolaus unterhalb der Kirche gemuthet. Den Bergbau stellte man in den Jahren 1645 bis 1647 ein, nahm jedoch Contributszahlungen für den Betrieb der Gruben vom Bergamt Clausthal für die entsprechenden Jahre entgegen, so dass Altenau von 1648 für vier Jahre lang Rückzahlungen leisten musste.[39]Herzog Christian zu Braunschweig-Lüneburg bestätigte die Rechte der Bergstadt am 7. Juni 1649 erneut.[38]
1651 bestand Altenau laut Stadtbuch am 28. Juni aus 74 Wohnhäusern[32] und 500 Einwohner, die 173 Milchkühe und 15 Rinder hielten.[40] Ab 1652 erhob man eine Stollensteuer, um die Gewerke weiter betreiben zu können.[29] Im Jahr 1656 hielten 82 Haushalte mit 664 Personen 198 Kühe und 90 Rinder.[22] 1669 baute man die heutige Sankt-Nikolai-Kirche, nachdem der Vorgängerbau baufällig und zu klein geworden ist. 1670 muthete man die Grube Wilde Fluth, deren Verlauf von der Altenauer Hütte bis zur Grenze ans Zellerfelder Gebiet reicht.[41] Am 5. Juni 1671 bestätigte Herzog Johann Friedrich zu Braunschweig-Calenberg die Stadtrechte Altenaus erneut.[38] Seit 1673 steht das damalige Rathaus der Bergstadt am Marktplatz. Im Verlauf der Stadterweiterung im 17. Jahrhundert wurde das Tal bebaut. Die ersten Siedler hatten es aufgrund der Hochwassergefahr durch die dort fließende Oker vermieden, dort zu bauen. Vor der Bebauung war das Tal mit Geröll bedeckt.[42] Den Namen verdankt der Ort dem Bach „Alte Aue“ oder „Altenah“, der das am Lilierkopf anstehende Wasser aufnimmt und sich durch das Tischlertal fortsetzt. Etwas unterhalb des Parkplatzes im Tischlertal an der Landesstraße L 504 nimmt die Altenau das Wasser des Schneidwassers auf und durchfließt das Schultal, bis sie sich am Marktplatz mit der Oker vereinigt.
Hüttenteich
In der Mitte des 17. Jahrhunderts standen im Tal die Häuser am Brauhaus, am Mühlenberg (wo namensgebend eine Mühle stand), am Markt, in der Breiten Straße, sowie eine geschlossene Häuserreihe vor dem Schwarzenberg, zwischen Schneidwasser und Oker.[43] Herzog Ernst August von Hannover bestätigte am 26. Dezember 1680 Altenaus Rechte.[38] 1686 wurde die Bebauung der Marktstraße abgeschlossen, es wurden keine neuen Bauplätze mehr in dieser Straße vergeben.[44] Zu einem Streit zwischen den Bergstädten Sankt Andreasberg und Altenau kam es beim Schützenhof 1688 in Sankt Andreasberg. Es konnte zunächst nicht geklärt werden, welche der beiden Städte das Recht aufs Vorschießen hat. Der Streit musste beim Berghauptmann in Ditfurt gerichtlich geklärt werden, wobei Sankt Andreasberg mit Gründung vor 1500 als Gewinner hervorging, da Altenau erst nach 1500 gegründet wurde.[45] Ein Neubau der während des Dreißigjährigen Krieges stillgelegten Silberhütte erfolgte 1691. Von 1692 gehörte Altenau zu Kurhannover.[28] Im Jahr 1697 wurde der Schatzkammer Gang von Richter und Rat der Bergstadt Altenau auf Drängen des Berghauptmannes von Busche wieder aufgenommen. Busche drohte allenfalls mit der Entziehung der Bergfreiheiten, wenn nicht alsbald wieder Bergbau betrieben werde.[46] Somit begann der wichtigste Abschnitt des Altenauer Bergbaus, der folglich aufblühte, so dass man bald 20 Gewerke in Betrieb nahm. Darunter die Gruben auf dem Schultaler, dem Kirchberger und dem Schatzkammergang. Weitere Gruben befanden sich am Rand des Altenauer Bergbaubezirk auf dem Burgstätter Gangzug und dem Bockswieser Gangzug. Man findet in Altenau heute noch an vielen Stellen Zeugen des einstigen Bergbaus in alten Gruben und Schächten sowie Pingen und Halden. 1699 war die Bebauung der Breite Straße in ihrer heutigen Form fertig gestellt.[44] Kurfürst Georg Ludwig erkannte am 9. Mai 1708 abermals die Stadtrechte an.[38] Zur Versorgung der Altenauer Gruben und Hüttenanlagen entstand 1711 der Hüttenteich und 1714 der Kleine Okerteich. Weiterhin versorgten 1750 insgesamt 14 Köhler die Hütten zu Altenau.[47]
Mit der Fertigstellung des Sperberhaier Dammes 1734 konnten mit dem Großen und Kleinen Gerlachsbach ergiebigere Gewässer östlich von Clausthal erschlossen werden. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Dammgraben, welcher das Wasser zu den Clausthaler Bergwerken umleitete, immer weiter in Richtung Osten verlängert: Die erste Verlängerung erfolgt 1736 bis zur Kleinen Oker, bis 1774 hatte man die Wiege des Dammgrabens erreicht. Dies hatte zur Folge, dass den ohnehin nicht so ergiebigen Bergwerken in Altenau deutlich weniger Aufschlagwasser zur Verfügung stand und dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Altenauer Bergbau ab den 1740er Jahren kontinuierlich abnahm. Daraus resultierten Abwanderungen aus Altenau, so dass die Einwohnerzahl ab 1740 von 1488 Einwohnern auf 1007 im Jahr 1780 abnahm.
Eine Pochknabenschule wurde 1768 auf Bestreben des Pastor Ritters gegründet. Im Dezember 1777 übernachtete Goethe auf dem Weg zum Brocken in der Stadt. Mit der Grube Georg der Dritte schloss 1789 das letzte Bergwerk in Altenau.[29] 1794 wurde eine Eisenhütte unterhalb der Silberhütte errichtet, was einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung für die Bergstadt bedeutete.
Während der französischen Besatzung von 1806 bis 1813 gehörte die Bergstadt innerhalb des Departement des Harzes zum Königreich Westphalen.[28] 1813 zählt Altenau 1174 Einwohner und 165 Häuser.[48] Hüttenarbeiter Altenaus gründeten 1837 ein Hornistencorps. Eine Blaskapelle der Waldarbeiter stellten dagegen die 1847 gegründeten Janitscharen dar.[49][50] Die Stadt entwickelte sich weiter, so dass in der Breiten Straße oberhalb des Rathauses 1841 eine neue Schule gebaut wurde. Der örtliche Maurermeister Beermann errichtete 1850 unterhalb der Eisenhütte eine Zementfabrik, ab 1863 wurde diese als Holzmehlfabrikationsstätte genutzt.[51] 1866 wurde der Ort Preußen zugehörig.[28] Für das Jahr 1867 werden 2210 Einwohner gezählt, die in 575 Haushalten leben, die sich auf 188 Wohnhäuser verteilen. Pro Haus leben im Schnitt 10 Personen.[52] Aufgrund von Unrentabilität schloss 1871 die Eisenhütte und 1911 die Silberhütte. 1872 errichtete der Tischlermeister Mügge eine Kurbadeanstalt, die später zum Mehrzweckgebäude Altenauer Hof mit Hotelbetrieb, Rathaus, Kurverwaltung und Polizeistation wurde.[53] Die Auflösung der Pochknabenschule erfolgte 1877, als die Beschäftigung von Kindern in der Erzaufbereitung verboten wurde und die Kinder nun die Volksschule besuchen mussten.[51] Ab 1885 war die Stadt Teil des Landkreises Zellerfeld. Die meisten Bewohner Altenaus lebten hauptberuflich vom Bergbau, der Forstwirtschaft und dem Hüttenwesen. Sie hielten nebenbei aber auch bescheidene Vieh- und Milchwirtschaft, so dass praktisch jeder Haushalt in der Stadt drei bis vier Kühe, Schweine und Geflügel hielt. Geweidet wurde das Vieh auf städtischen Weiden im Umland von Altenau. Für 1886 sind 314 Kühe und 69 Pferde vermerkt, deren Zahl jedoch abnahm, so dass 19 Jahre später 239 Kühe und 89 Pferde gezählt wurden.[47] Auch setzte ein bescheidener Tourismus ein. Für 1895 werden 581 Haushalte genannt, die sich auf 216 Häuser verteilen.[52] 1914 erhielt Altenau mit dem Bahnhof Anschluss an die Innerstetalbahn. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges befand sich in Altenau ein Offizierskriegsgefangenenlager sowie ein Flüchtlingsheim des Deutschen Roten Kreuzes.[54] Ab den 1920er Jahren setzte man verstärkt auf den ganzjährigen Fremdenverkehr; Pensionen und Hotels entstanden mit dem passenden Angebot in der ganzen Stadt, die 1927 über 5761 Besucher zählen konnte, womit sich die Besucherzahlen gegenüber 1913 verdoppelt haben.[55] Trotzdem blieb für viele Altenauer die wirtschaftliche Situation schlecht. Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 erhielt die NSDAP in Altenau 716 von insgesamt 1338 abgegebenen Stimmen. Auch bei den Kommunalwahlen im selben Jahr wurde die NSDAP mit acht Sitzen stärkste Kraft im Stadtrat, was zur Folge hatte, dass der Stadtrat auf einer Sitzung am 27. April 1933 einstimmig die Umbenennung der Straßen Kleine Oker in Franz-Seldte-Straße und Breite Straße in Adolf-Hitler-Straße beschloss. Weiterhin wurde Hitler, wie vielerorts damals üblich, Ehrenbürger. Baulich betrachtet, wurden zwischen den beiden Kriegen 80 neue Gebäude errichtet.[54] Für das Jahr 1938 konnte Altenau 125.729 Übernachtungen in rund 1100 Gästebetten vorweisen.[56] Durch die Einberufung von Wehrpflichtigen sank ab 1939 die Einwohnerzahl Altenaus ab.[57] Während des Zweiten Weltkrieges befand sich das Arbeitskommando 3302 „Am Grassstieg“, in dem ab 1942 zwischen 12 und 50 Zwangsarbeiter als Arbeitskräfte im Forstamt Altenau eingesetzt wurden.[58] Weitere Lager im Gebiet Altenaus befanden sich auf dem Gelände der ehemaligen Eisenhütte, auf Torfhaus, an der Oker- und Eckertalsperre und Unterschulenberg, wo die Häftlinge zum Bau der Talsperren eingesetzt wurden,[54] wodurch die Einwohnerzahl wieder über 2000 steigt.[59] Auch existierten ein Müttererholungslager (Hotel Waldgarten) sowie ein NSV-Jugendlager, in dem auch Loki Schmidt Teile ihrer Kindheit von 1944 bis zum Kriegsende verbrachte.[60][61]
Am 29. März 1945 starben 10 Zivilisten bei einem alliierten Luftangriff auf die Bergstadt.[62] Am Freitag, den 13. April 1945 wurde Altenau von amerikanischen Truppen eingenommen. Dabei kam es zu kleineren Gefechten zwischen Deutschen und Alliierten.[63]
Nach dem Krieg war die Stadt Zufluchtsort von über 800 Flüchtlingen sowie Heimatlosen und befand sich in der britischen Besatzungszone.[64] Anfang der 1950er Jahre wurden Wohngebäude an der Silberhütte und an der Rose gebaut, um die vielen Neubürger beherbergen zu können.[65] Nach der Währungsreform begann sich der Fremdenverkehr wieder zu erholen. Insbesondere Werktätige und Schüler aus den Großstädten Hannover und Braunschweig kamen zur Erholung nach Altenau. Es entstanden das Panther Erholungsheim (ab 1950er Jahren VW Erholungsheim) am Hüttenteich, das Polizeiheim Hannover an der Schwefelquelle, das Polizeiheim Braunschweig im Schultal und das Tempoheim (ab den 1960er Jahren Hotel Sachsenross) in der Kleinen Oker. Weiterhin gab es das Kurheim der Stadt Hannover in der Großen Oker, das Schullandheim der Stadt Braunschweig in der Oberstraße und das Müttererholungsheim Annenhöh (heute AWO Kurklinik)[66]. Daher konnte 1948 schon 24.520 Übernachtungen und 1950 insgesamt 94.527 Übernachtungen gezählt werden konnten.[67]
Anfang der 1950er Jahre wurde der Landkreis Zellerfeld in das Förderprogramm für Kommunen im Zonenrandgebiet aufgenommenen. Durch das damit zur Verfügung stehende Geld begann man damit, die Stadt wieder touristisch aufzubauen. Park und Grünanlagen wurden neu errichtet und die Infrastruktur optimiert. Wesentlich dazu beigetragen hat der 1953 gegründete Verkehrsverein.[67] 1956 errichtete die Stadt in der Oberstraße das erste Feuerwehrhaus, das ein zu kleines Spritzenhaus auf dem Gelände der Brauerei ablöste.[68] 1957 eröffnete die neue Schule in der Rothenberger Straße.[63] Erste Beratungen für den Bau eines Ferienparks auf dem bis dahin unbebauten Glockenberg fanden am 4. Juni 1968 statt und sollten eine Antwort auf den steigenden Bedarf an Ferienwohnungen in der Stadt stellen. Altenau konnte zu diesem Zeitpunkt über 428.121 Übernachtungen aufgeteilt auf 3.000 Gästebetten verbuchen[69] 1970–1972 ließ die Engelhardt-Gruppe aus Hannover für 100 Millionen DM den Ferienpark Glockenberg durch die Frankfurter Firma Philipp Holzmann errichten. Hierfür wurde eigens ein Wohnlager für rund 100 jugoslawische Bauarbeiter eingerichtet, das bis zum März 1972 bestand.[69] Baubeginn war am 1. April 1970 bei 80 Zentimeter Schneelage und die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Oktober desselben Jahres. Der Ferienpark umfasst neun Hochhäuser mit bis zu 14 Stockwerken, in denen sich über 1200 Wohnungen und verschiedene Einzelhandelsgeschäfte befinden.[70] Neben den Hochhäusern errichtete man auch weitere Ringstraßen mit Wohngebäuden sowie ein Wellenbad, eine Eissporthalle und einen Kindergarten auf dem Glockenberg. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung 1973 konnten schon etwa 900 der 1200 Appartements vermittelt werden. Die Übernachtungszahlen beliefen sich auf 558.000 Übernachtungen, verteilt auf 5400 Fremdenbetten. Pläne zur Errichtung einer Seilbahn mit Skigebiet vom Mühlenberg auf den Bruchberg wurden aus Gründen des Naturschutzes nicht umgesetzt.[71] Am 10. Februar 1972 erhielt die Stadt vom Hildesheimer Regierungspräsidenten die Anerkennung zum Heilklimatischen Kurort.[67] Im selben Jahr wurde Altenau Teil der Samtgemeinde Oberharz. 1976 verkehrte ein letzter Zug auf der Innerstetalbahn, die Strecke wurde anschließend demontiert. 1979 nahm man das heutige Feuerwehrhaus in der Großen Oker in Betrieb, nachdem seit der Anschaffung einer Drehleiter der Platz im alten Feuerwehrhaus in der Oberstraße nicht mehr ausreichte. Bis in die 1980er Jahre entstand das Wohnviertel im Tal der Kleinen Oker, das von alten Kurvillen der 1920er Jahre, aber auch von modernen Gebäuden der 1970er und 1980er Jahre geprägt wird. Es erstreckt sich über die Straße Kleine Oker, den Bergmannsstieg und die Straße „Am Kunstberg“
Kristall-Saunatherme Heißer Brocken auf dem Glockenberg in Altenau
Heute ist Altenau durch den Tourismus bekannt, bedingt durch seine Lage inmitten des Harzes und seine Angebote an Freizeitmöglichkeiten, wie zahlreichen Wanderwegen, Loipen und Seen, die im Sommer zum Schwimmen einladen. Der Fremdenverkehr begann mit der Fortführung der Innerstetalbahn nach Altenau im Jahre 1913. Von 1914 bis 1970 stiegen die Zahlen der Kurgäste und der Übernachtungen beständig an; davon entfielen 30 Prozent auf Kurhäuser und 70 Prozent auf Privatvermieter. Seit Anfang der 1990er Jahre leidet die Region Westharz unter dem Rückgang der Touristenzahlen, der vielfältige Ursachen hat. 1994 wurde der Altenauer Hof abgerissen und anstelle dessen 1995 ein Kurgastzentrum errichtet.[72] Sehr hohe Kosten entstanden der Samtgemeinde Oberharz jedes Jahr durch den Betrieb des Gebäudekomplexes Aqua-Polaris, bestehend aus Wellenschwimmbad und Eissporthalle, der in den 1970er Jahren erbaut und an die hohen Touristenzahlen der 1970er und 1980er Jahre angepasst war. Er wich im März 2007 dem Neubau der Thermen- und Saunalandschaft Kristall Heißer Brocken, der rund 8,6 Millionen Euro gekostet hat.[73] 2009 wurde die Grundschule Altenau geschlossen.[74]
Am 1. Januar 2015 wurde die Samtgemeinde Oberharz sowie die ihr angehörenden Gemeinden Bergstadt Altenau, Bergstadt Clausthal-Zellerfeld, Bergstadt Wildemann und Schulenberg im Oberharz aufgrund eines Konsolidierungsvertrages mit dem Land Niedersachsen aufgelöst und aus den bisher selbständigen Gemeinden die neue Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld gebildet.[75] Zuvor hatten sich in einer Bürgerbefragung 62 Prozent der abstimmenden Altenauer dagegen ausgesprochen; das Ergebnis war jedoch für den Rat – gemäß einer Klausel in der Satzung – nicht bindend.[76] Seitdem bilden die bisherige Bergstadt Altenau und die bisherige Gemeinde Schulenberg im Oberharz die gemeinsame Ortschaft Bergstadt Altenau-Schulenberg im Oberharz mit einem Ortsrat.
Im Mai 1584 ereignete sich im Bereich Altenaus und der Wolfswarte ein Waldbrand, der nur mit Hilfe auswärtiger Löschmannschaften gelöscht werden konnte.[77] Ein heftiges Unwetter ereignete sich in der Nacht vom 4. August 1678 zum 5. August 1678, wobei mehrere Menschen und Tiere zu Tode kamen.[78]
Aufgrund der Lage Altenaus an der Oker besteht seit jeher Hochwassergefahr. Ein erstes Hochwasser wurde am 18. Dezember 1729 verzeichnet, ein weiteres ereignete sich am 20. Dezember 1740.[79] Ebenfalls 1740 brannten das Stuffpochwerk und ein Kohleschuppen der Silberhütte.[68] Drei Gebäude in der Bergstraße fielen einem Brand am 3. November 1758 sowie 1771 drei Häuser an der Schützenklippe zu Opfer. 1776 brannten acht Häuser und 1778 ein Haus auf der Oberstraße.[68] In den 1780er Jahren kam es im Harz zu einer Wurmtrocknis, der viele Fichten zum Opfer fielen, darunter auch im Altenauer Bereich.[80] Am 6. Juli 1794 zerstörte ein Feuer in der Breiten Straße 29 Gebäude. Im Verlauf des Siebenjährigen Krieges kam es in der Nacht vom 20. Oktober auf den 21. Oktober 1761 zu einem Raubüberfall einer französischen Patrouille auf das Altenauer Hüttenhaus.[81] Auch von 1807 bis 1899 wurde die Bergstadt von Brandkatastrophen nicht verschont. So brannten in Folge von Blitzschlag 1807 in der Straße „Am Schwarzenberg“ drei Häuser ab. 1810 ein Haus in der Bergstraße und eines an der Silberhütte, 1839 brannten zwei Häuser in der Marktstraße und 1884 vier Häuser auf der Oberstraße.[68]
Zu einer Kollision zweier Züge kam es am 18. September 1950 im Bahnhof Altenau. Dabei rollte ein Bauzug aus Richtung Clausthal-Zellerfeld kommend aufgrund defekter Bremsen bergab nach Altenau und stieß mit einem im Bahnhof stehenden Personenzug, der nur mit Dienstpersonal besetzt war, zusammen. Der Unfall forderte ein Todesopfer und mehrere Schwerverletzte.[82]
Am 25. Juni 1953 wurde Altenau von einem Hochwasser der Oker heimgesucht, welches das Waldschwimmbad Okerteich und weitere Gebäude beschädigte.[83] 98 Millimeter Regen fielen innerhalb von zwei Stunden. Im Niederschlagsgebiet Altenaus insgesamt 6 Millionen m3.[84] 1970 löste sich eine Schneelawine am Rothenberg und begrub zwei Menschen unter sich.[85] 1974 bis 1976 kam es zu einer Reihe Brandstiftungen in Altenau. Dabei brannte auch das Sägewerk in der Rothenberger Straße.[86] Bei der eintretenden Schneeschmelze am 22. Februar 2010 wurde die Innenstadt von Altenau überflutet und Gebäude durch das durchfließende Eis der Oker beschädigt.[87] Ein weiteres Hochwasser ereignete sich im Juli 2017, als das Schneidwasser im Bereich der Brücke zum Kräuterpark und die Oker im Bereich der Hüttenstraße über die Ufer traten. Es mussten ein Hotel und ein Wohngebäude evakuiert sowie die Holzbrücke zum Kräuterpark abgerissen werden.[88]
Frühere Ortsnamen von Altenau waren in den Jahren 1298 Altena, 1311 Altena, im 16. Jahrhundert altena, 1542 Altenau, 1587 Altenaw, 1677 Altenau und 1679 Altenauer Weg.[89] Der Name Altenaus tritt 1298 auf, als der Ritter Burchard von Wildenstein dem Bürger Burchhard Ehrhaftig zu Goslar eine casam que Altena dicitur zum Lehen übergab.[90] Die Herkunft von Altena bezieht sich dabei im Stamm a, althochdeutschaha, acha, ach auf das Wort Wasser. Bereits im Gotischen lautet es ahva und ist desselben Ursprungs die das lateinische aqua. Der erste Teil des Namens Altenau verweist auf das gotische alan, was aufwachsen bedeutet und wiederum mit dem lateinischen alere (großziehen) verwandt ist. Zusammengenommen bezeichnen die beiden Wortteile Altenaus daher einen Fluss, der durch Zuflüsse verstärkt wird. So wird dem Bach Altena, von der Wolfswarte kommend, durch die Kleine Altena, das Lilierwasser und andere Nebenbäche, beträchtliche Wassermengen zugeführt.[91]
Die evangelische Mehrheit der Bevölkerung ist in der Gemeinde St. Nikolai organisiert, deren Mittelpunkt die 1669 errichtete St.-Nikolai-Kirche im Zentrum Altenaus ist. Die Kirchengemeinde gehört heute zum Kirchenkreis Harzer Land, zu ihr gehört auch die St.-Petrus-Kapelle in Schulenberg.
Seit der Eingemeindung bildet der Ortsteil Altenau zusammen mit Schulenberg im Oberharz die Ortschaft Bergstadt Altenau-Schulenberg im Oberharz mit einem gemeinsamen Ortsrat. Dieser wurde am 26. April 2015 erstmals gewählt.
Wappenbegründung: Obwohl Bären den Harz heutzutage nicht mehr bevölkern, sind noch drei Bärentatzen im Wappen der Bergstadt Altenau zu finden. Auf heraldischen Wegen kommen sie allerdings von ganz woanders her, nämlich aus der Grafschaft Hoya. Als die Grafen von Hoya 1582 ausstarben, beerbten die Welfen sie und fügten die Bärengliedmaßen in ihr mehrfeldriges Staatswappen ein. Wenn die Welfenherzöge ihren Städten Wappen verliehen, dann schenkten sie ihren getreuen Untertanen zuweilen Einzelstücke aus ihrem eigenen Wappen, beispielsweise den Altenauern, denen Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg-Celle am 30. Oktober 1617 ein grün-silbern gespaltenes Wappen übergab, das drei braune Bärentatzen enthielt – vielleicht wegen des hier naheliegenden Bezuges zum einstigen Vorkommen von Bären im Harz. Schlägel und Eisen waren zusammen die damaligen Werkzeuge des hier einst bedeutenden Silber- und Erzbergbaus. Die Wolfsangel versinnbildlicht als Forstsymbol den Waldreichtum und die Holzwirtschaft.
Die Altstadt Altenaus wird von alten, holzverschalten Bergmannshäusern geprägt, die zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert errichtet wurden und aus der Zeit stammen, als Altenau eine freie Bergstadt war. Das Gebiet der Altstadt erstreckt sich von der ersten Siedlungszelle in der „Rothenberger Straße“, über die zweite Siedlungszelle, mit der am Hang des Glockenberges verlaufenden Berg- und Oberstraße. Beide Siedlungszellen entstanden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und verwuchsen bis Mitte des 17. Jahrhunderts miteinander. Über Verbindungswege, die sogenannten Brinke, gelangt man von der Oberstraße und der Bergstraße zu den im Tal an der Oker befindlichen Teilen der Altstadt mit den Straßenzügen Breite- und Marktstraße und den weiterhin zur Altstadt gehörenden Straßen „Am Schwarzenberg“ und „Am Mühlenberg“. Die Straßen im Tal wurden ab der Mitte des 17. Jahrhunderts bebaut, da es immer weniger Bauplätze auf den bisher bestehenden Straßen gab. Im Zentrum der Stadt verlaufen die Breite Straße, sowie die Marktstraße, die seit Ende des 17. Jahrhunderts als Haupt- und Geschäftsstraße fungieren und somit die Innenstadt innerhalb der Altstadt Altenaus darstellen. In der Breiten Straße stehen viele Häuser, die nach dem Stadtbrand 1794 neu errichtet werden mussten. Das Feuer zerstörte 29 Gebäude auf der Straße. Lediglich die Häuser auf Höhe der Brauerei (Haus Nummer 20, 24 und 26) und das Rathaus am Marktplatz sind verschont geblieben. Diese Häuser sind entsprechend älter. Am Marktplatz befinden sich die barocke HolzkircheSt. Nikolai von 1669 und das ehemalige Rathaus von 1673, in dem sich heute ein Museum befindet. Die Häuser innerhalb der Altstadt sind Fachwerkhäuser, die zusätzlich mit einem Holzbeschlag verkleidet wurden, um die Balken und Gefache vor Witterung, insbesondere Nässe zu schützen. Südlich der Ortsmitte liegt die Schützenklippe, von der aus sich ein Panoramablick über den Ort bietet.
Altenau HerzwegWürzel, die Maskottchen von Altenau Gewürzpagode des Kräuterpark Kurpark
2004 wurde in Altenau der größte Kräuterpark Deutschlands eröffnet. Viele tausend Touristen besuchen jährlich den ganzjährig gepflegten botanischen Garten, der eine Vielzahl an Varietäten zeigt. Hinter dem Kurgastzentrum in der Hüttenstraße befindet sich der Kurpark, der als Veranstaltungsort und Ausgangspunkt für Wanderungen sowie Mountainbiketouren dient. Weitere Sehenswürdigkeiten erreicht man über Wanderwege zu Fuß. So gelangt man über den Harzer Hexenstieg zum Dammgraben mit dem Dammhaus sowie zum Polsterberger Hubhaus. Der Nationalpark Harz hat am Rand von Altenau einen 800 Meter langen Wildniserlebnispfad eingerichtet, auf dem Besucher die vorhandenen Lebensräume im Nationalpark Harz erleben können. Weitere Wanderwege führen zum Kellwassertal an der Vorsperre zur Okertalsperre oder zum Ahrendsberg. Vom Marktplatz aus führt der Goetheweg[126][127] nach Torfhaus und zum Brocken im Nationalpark Harz. Durch Altenau führen der Fernwanderweg E6 und der Weser-Harz-Heide-Radfernweg. Der Herzwanderweg ist ein Themenwanderweg und wurde 2023 angelegt, er führt auf 12 Kilometer rund um Altenau und behandelt auf 17 Etappen verschiedene Aspekte zum Thema Herz[128].
Im Kurgastzentrum in Altenau finden regelmäßig Veranstaltungen wie Kongresse, Ausstellungen und Theateraufführungen statt. Die Heimatstube im Kellergeschoss des Kurgastzentrums bietet einen Einblick in die Geschichte des Oberharzes. Die dortige Ausstellung widmet sich besonders der Darstellung der Lebensumstände im Oberharz, die stark durch den Bergbau und die von ihm abhängigen Berufszweige – Hüttenwesen, Waldarbeit, Köhlerei und Fuhrwesen – geprägt waren. Weitere wichtige Schwerpunkte des Heimatmuseums stellen die Innerstetalbahn und die Lebenswerke der Künstler Karl Reinecke-Altenau und Henry Göhmann dar.
Ehemaliges Rathaus der Bergstadt Altenau
Das ehemalige Rathaus am Marktplatz wird seit 2023 als Goethehaus betrieben. Der Fachwerkbau war einst Hotel und Amtssitz der Verwaltung der Stadt. Zu den Räumlichkeiten gehören heute: Gäste- und Logierappartment, ein standesamtliches Trauzimmer, der Ratssaal mit Wintergarten, die „Alte Küche“ mit den drei Ausstellungen „Goethe im Harz“, „Historie des Amts- & Rathauses zu Altenau“, „Kapelles Handschriften-Cabinett“. Für die Dauerausstellung Goethe im Harz gibt es einen Audioguide sowie ganzjährig Gruppen- und Jugend-Literaturprogramme.
Holzschnitzerei Meier
Die von dem Volkskünstler Richard Meier 1958 eingerichtete Holzschnitzerwerkstatt in der Hüttenstraße bietet harztypische und erzgebirgische Holzprodukte sowie mehrere Dioramen mit bewegten Figuren.
Die 1622 gegründete Altenauer Brauerei kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Dabei wird gezeigt, wie dort seit über 400 Jahren das Bier handwerklich hergestellt wird.
Der 1928 von Karl Reinecke-Altenau gegründete Heimatbund gibt regelmäßig Konzerte und veranstaltet Hüttenabende mit Jodelgesang und Peitschenknallerei.
Die evangelische Kirchengemeinde Sankt Nikolai verfügt seit 1996 mit den St.-Nikolai-Gospel-Singers über einen Gospelchor, der zu besonderen Anlässen singt.[129]
Panorama vom Schwarzenberg aus über AltenauPanorama Altenaus von der Wolfswarte aus ca. 4,5 km Entfernung
In Altenau findet jährlich der Altenauer Nordic Walking Cross statt. Teilnehmer walken dabei Strecken von 4,7 km bis 18,7 km rund um Altenau. Auch außerhalb der jährlich stattfindenden Veranstaltung ist das Nordic Walking auf diesen Strecken möglich.
Altenau liegt zudem direkt an der Volksbank-Arena Harz, einem 1800 km und 62 Routen umfassenden Streckennetz für Geländetouren mit dem Mountainbike. Hier finden jährlich die Sportveranstaltungen Harzer Mountainbike Event, die größte norddeutsche MTB-Veranstaltung immer am 3. Mai-Wochenende, MTB Endurorennen (seit 2014), MTB Marathon (seit 2002) und der Kids-, Schüler- und Jugendcup (seit 2000) statt. Auf dem Gelände des ehemaligen Wellenbades befindet sich seit 2007 die zur Kristall Bäder AG aus Stein gehörende Thermalsole- und Saunalandschaft „Heißer Brocken“ bestehend aus 5 Saunen (75 bis 100 °C) sowie einem Innen- und fünf Außenbecken (1,5 % bis 12 % Solegehalt). Der Kleine Okerteich dient als Waldbad.
In Altenau selbst existieren an Sportvereinen ein Schützenverein von 1525, ein Skiclub von 1898, ein Tennisclub, ein Fußballverein sowie ein Dartclub.[131] Auch hat Altenau einen Discgolf Parcours.
Altenauer BrauereiBreite Straße mit Einzelhandel in AltenauSupermarkt in Altenau
Die 1622, als Kommunenbrauhaus, gegründete Altenauer Brauerei wurde von 1919 bis 2012 als Paul Kolberg KG geführt und 2012 nach Insolvenz von der Klostergutsbrauerei Wöltingerode GmbH übernommen. Deren Alleingesellschafter war die Klosterkammer Hannover. Das Unternehmen wurde 2021 verkauft und privatisiert. Die Altenauer Brauerei GmbH stellt somit wieder die letzte mittelständische Brauerei im Oberharz dar.
Der Hallenberger Media Verlag wurde 2010 gegründet und hat seinen Sitz in Altenau. Er publiziert Print und E-Books verschiedener Themen (Thriller und Romane, aber auch Schul und Sachbücher). Es werden Werke von Autoren wie: Ingo Blisse, Horst Bosetzky oder Serena Murray vom Verlag veröffentlicht.
Der Tourismus ist in Altenau, wie in vielen Orten im Harz, der Hauptwirtschaftszweig. 2019 zählte Altenau knapp 103.000 Gäste bei rund 415.000 Übernachtungen in 4300 Gästebetten.[133] In der Bergstadt sind zahlreiche Beherbergungsternehmen wie Hotels, Pensionen, Campingplätze und Ferienwohnungen vorhanden. Weiterhin gibt es Restaurants, Dienstleistungsgeschäfte, Handwerker sowie mehrere Einzelhandelsgeschäfte.
Der vorhandene Einzelhandel befindet sich größtenteils im Bereich der Altstadt und erstreckt sich über die Breite-Straße, Schultal und Marktstraße. Er umfasst einen Supermarkt, zwei Fleischereien, Bäcker, Kioske, Florist, Friseur und weitere auf den Tourismus ausgelegte Geschäfte wie Souvenir- und Andenkengeschäfte. Auf dem Glockenberg befindet sich kleinteiliger Einzelhandel mit Kiosk, Bäcker und Friseur.
Als Kurort verfügt Altenau über eine Kurklinik, die durch die AWO betrieben wird und auf Mutter-Kind-Kuren spezialisiert ist. Eine allgemeinmedizinische Arztpraxis, eine Physiotherapie, Heilpraktiker, sowie eine Apotheke sind in der Bergstadt vorhanden.
An öffentlichen Einrichtungen sind die Touristinformation, ein Kindergarten, ein Jugendraum und der kommunale Bauhof vorhanden. Auch die 1975 gegründete Kurbetriebsgesellschaft Oberharz, heute eine 100 %ige Tochter der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, hat ihren Hauptsitz in Altenau. Ziel und Zweck des Unternehmens ist die Unterhaltung und Stellung touristischer Infrastruktur innerhalb der Berg und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld sowie Sicherstellung des Kurortstatus Altenaus. Das Forstamt Clausthal (Niedersächsische Landesforsten) betreibt in Altenau eine Försterei.
Des Weiteren verfügt Altenau über eine Polizeistation, die innerhalb der Polizeiinspektion Goslar eine Außenstelle des Polizeikommissariats Clausthal-Zellerfeld darstellt.
Die Stadtwerke Altenau versorgen die Stadt mit jährlich rund 130.000 m³[134]Trinkwasser. Hierfür werden im Bereich von Altenau 23,5 Kilometer Versorgungsleitungen, zwei Speicheranlagen und mehrere Druckerhöhungsstationen betrieben. Im Bereich Torfhaus und der Bastesiedlung stehen drei Tiefenbrunnen mit Druckerhöhungsstation und Speicheranlagen zur Verfügung.[135] Erdgas und Strom werden durch die Harz Energie gestellt, die am nördlichen Stadtrand auch ein Umspannwerk betreiben.
Durch Altenau führt die Bundesstraße 498, die von Goslar nach Osterode führt und Teil der Deutschen Alpen - Ostsee Ferienroute ist. Vom Marktplatz in Altenau führt eine etwa acht Kilometer lange und bis zu neun Prozent steile Landstraße, die „Steile Wand Straße“ nach Torfhaus, von der man Anschluss an die B 4 hat. Am Ortsausgang Richtung Okertalsperre zweigt von der B 498 die K 38 durch das Hellertal ab und führt in das neun Kilometer entfernte Clausthal-Zellerfeld.
Ehemaliges Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhof Altenau
Bis 1976 war der Bahnhof Altenau der Endbahnhof der Innerstetalbahn, deren anderes Streckenende sich in Langelsheim befand. 1977 befuhr ein letzter Zug die Strecke. Aus Kostengründen wurde diese Strecke stillgelegt. Die Gleise wurden vollständig entfernt, die Trasse dient jetzt als Radweg und Langlauf-Loipe.
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↑Calvör, H. (1763). Acta historico-chronologico-mechanica circa metallurgiam in Hercynia superiori, oder, Historisch-chronologische Nachricht und theoretische und practische Beschreibung des Maschinenwesens: und der Hülfsmittel bey dem Bergbau auf dem Oberharze : darin insbesondere gehandelt wird von denen Maschinen und Hülfsmitteln, wodurch der Bergbau befördert wird : als von dem Markscheiden, Schacht- und Grubenbau von Bohren und Schiessen, von den Maschinen und Vorrichtungen, das gewonnene Erz zu Tage zu bringen, von den Maschinen wodurch das Erz su Sand gestossen wird, oder von Puchwerken und Pucharbeit, von den Maschinen in der Hütte, aus den Erzen Silber, Bley, Glötte und Kupfer zu schmelzen, und von der gesammten Hütten-Arbeit nach einander Münzmaschinen, das Silber fein zu brennen, und zu Geld zu vermünzen. Deutschland: Waysenhaus Buchhandlung.
↑Königl.-Grossbrittannischer und Churfürstl.-Braunschweig-Lüneburgscher Staatskalender: auf das ... Jahr Christi, worin das Staats-Verzeichniss der königlichen Regierungen und übrigen hohen Civil- und Militair-Bedienten in den deutschen Ländern nebst einem genealogischen Verzeichniss aller durchlauchtigsten hohen Häuser in Europa befindlich. 1779. (1779). (n.p.): (n.p.).
↑Königl.-Grossbrittannischer und Churfürstl.-Braunschweig-Lüneburgscher Staatskalender: auf das ... Jahr Christi, worin das Staats-Verzeichniss der königlichen Regierungen und übrigen hohen Civil- und Militair-Bedienten in den deutschen Ländern nebst einem genealogischen Verzeichniss aller durchlauchtigsten hohen Häuser in Europa befindlich. 1801. (1801). (n.p.): (n.p.).
↑ abcdefghKarl Fieke: Altenau im Harz und Umgebung in Poesie, Sage und Geschichte. In: Françoise Lartillot/Rémy Colombat (Hrsg.): Poésie et Histoire(s) en Europe aux XX e et XXI e siècles – Poesie und Geschichte(n) in Europa im 20. und im 21. Jahrhundert. Peter Lang, Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt/M., New York, Oxford, Wien 2013, ISBN 978-3-0343-1227-1, S.396–397, doi:10.3726/978-3-0352-0202-1/1.
↑Arnold Rabbow: Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gandersheim, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Eckensberger & Co Verlag, Braunschweig 1977, DNB780686667, S.48–49.
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Regionalverband Großraum Braunschweig (Hrsg.): Linienbus fährt wieder durch das Okertal. (Digitalisat [abgerufen am 9. August 2018]).
↑Homepage Clausthal-Zellerfeld (Hrsg.): August Breyel und seine Bergstadt Altenau.
↑Königl.-Grossbrittannischer und Churfürstl.-Braunschweig-Lüneburgscher Staatskalender: auf das ... Jahr Christi, worin das Staats-Verzeichniss der königlichen Regierungen und übrigen hohen Civil- und Militair-Bedienten in den deutschen Ländern nebst einem genealogischen Verzeichniss aller durchlauchtigsten hohen Häuser in Europa befindlich. 1784. 1784 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. Mai 2021]).
↑Rolf Glaß: Kindheitsjahre in Altenau, Erinnerungen 1950er/1960er Jahre. 2023, S.98.