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„Reinhard Mey“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt den Liedermacher. Zum Rechtswissenschaftler und Philosophen siehe [[Reinhard May]].}}
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[[Datei:Reinhard-Mey-Jahrhunderthalle-Frankfurt-02.jpg|mini|Reinhard Mey, 2014]]
'''Reinhard Friedrich Michael Mey''' (* [[21. Dezember]] [[1942]] in [[Berlin]]), in Frankreich bekannt als ''Frédérik Mey'', ist einer der erfolgreichsten zeitgenössischen deutschen [[Liedermacher]].

'''Reinhard Friedrich Michael Mey''' (* [[21. Dezember]] [[1942]] in [[Berlin]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Musiker]]. Er ist deutsch- und [[Französische Sprache|französisch]]sprachiger [[Chanson]]sänger, Texter und Komponist. Seit Ende der 1960er Jahre gilt er als einer der populärsten Vertreter der deutschen [[Liedermacher]]-Szene. Reinhard Mey war vor allem in den 1970er Jahren mit Titeln wie ''[[Der Mörder ist immer der Gärtner]]'', ''[[Gute Nacht, Freunde]]'', ''[[Wie vor Jahr und Tag (Lied)|Wie vor Jahr und Tag]]'' und ''[[Über den Wolken]]'' erfolgreich. Seine [[Pseudonym]]e sind ''Frédérik Mey'' (in Frankreich), ''Alfons Yondraschek'' und ''Rainer May''.


== Leben ==
== Leben ==
Reinhard Mey wird am 21. Dezember 1942 im Berliner Stadtteil Schulzendorf (Heiligensee) geboren. Er ist das zweite Kind von Rechtsanwalt Gerhard Mey und der Lehrerin Hertha Mey (geb. Koch).


=== Herkunft und Ausbildung ===
Mit 12 Jahren hat Reinhard Mey seine erste Klavierstunde, mit 14 wird ihm von seiner Tante seine erste Gitarre geliehen, kurz darauf folgt seine zweite, die er für 40 Mark ersteht. Er bringt sich selber das Trompetenspielen bei.
Reinhard Mey wurde im Berliner [[Bezirk Wilmersdorf]] als zweites Kind des Rechtsanwalts Gerhard Mey und der Lehrerin Hertha Mey, geborene Koch, geboren. Sein Vater weckte sein Interesse an fremden Kulturen und Sprachen.<ref name="Zeit_2020_14">[[Manuel J. Hartung]] und Jeannette Otto: [https://www.zeit.de/2020/14/reinhard-mey-liedermacher-bwl-studium-eltern-bildung ''Warum haben Sie BWL studiert, Reinhard Mey? – „Um meine Eltern zu beruhigen“'']. In: ''[[Die Zeit]]'', Nr.&nbsp;14/2020 vom 26. März 2020, S.&nbsp;39</ref> Er besuchte das [[Französisches Gymnasium Berlin|Französische Gymnasium]] in Berlin, an dem er 1963 das französische [[Baccalauréat]] und das deutsche [[Abitur]] absolvierte. Die 12. Klasse musste er wegen schlechter Noten in Deutsch, Mathematik und Physik wiederholen.<ref name="Zeit_2020_14" /> Zu Meys Klassenkameraden im Französischen Gymnasium zählten der spätere Liedermacher [[Ulrich Roski]] und die Politologin [[Gesine Schwan]].<ref name="tagesspiegel2008-10">{{cite web | url=http://www.tagesspiegel.de/zeitung/reinhard-mey-gesine-schwan-liess-mich-abschreiben/1350068.html | title=Gesine Schwan ließ mich abschreiben | accessdate=2015-04-08 | last=Mühling | first=Jens | date=2008-10-19 | work=[[Der Tagesspiegel]]}}</ref> Als Austauschschüler wohnte er mehrmals bei einem französischen Paar, das mit seinen Eltern befreundet war.<ref name="Zeit_2020_14" />


Mey absolvierte eine Ausbildung zum [[Industriekaufmann]] bei der [[Schering AG]] Berlin. Ein darauf begonnenes Studium der [[Betriebswirtschaftslehre]] an der [[TU Berlin]], das seine Eltern „beschwichtigen“ sollte,<ref name="Zeit_2020_14" /> brach er nach sechs Semestern ab, um Liedermacher zu werden. Meys eigentlicher Berufswunsch war Pilot.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reinhard-mey.de/wp-content/uploads/2023/01/Tochter-und-Vater.pdf |titel=Tochter und Vater |abruf=2025-03-03}}</ref>
Bereits während der Schulzeit sammelt er mit Freunden Erfahrungen auf der Bühne mit der Aufführung von [[Skiffle]]-Musik in der Band „Rotten Radish Skiffle Guys“ ([[englische Sprache|engl.]] für ''Verrottete-Radieschen-Skiffle-Männer'') (gegr. [[1957]]). Im Jahr [[1961]] bildet sich die Gruppe „Les Trois Affamés“ ([[französische Sprache|franz.]] für ''Die drei Hungernden'') mit [[Schobert und Black|Wolfgang 'Schobert' Scholz]]. Meys erster Chanson, ''Ich wollte wie Orpheus singen'', kommt [[1964]] raus. [[1965]] bekommt Mey die Möglichkeit, auf einem Liedermacherfestival auf der [[Burg Waldeck]], einer dafür umfunktionierten Burgruine im Hunsrück, seine Lieder vorzutragen. [[1967]] startet er für Deutschland beim [[Knokke-Festival]] in Belgien. Dies führt zu seinem ersten französischen Plattenvertrag.


=== Karriere ===
[[1963]] erlangt Mey am Französischen Gymnasium das deutsche [[Abitur]] sowie das französische Äquivalent Baccalauréat und beginnt danach eine [[Industriekaufmann]]slehre bei der [[Schering AG]] Berlin. Ein darauf begonnenes [[BWL]]-[[Studium]] an der [[TH Berlin]] bricht er nach sechs Semestern ab, um sich ganz der Liedermacherei zu widmen.


==== Frühe Jahre und Anfänge ====
1967 heiratet er die Französin Christine, von der er sich 1976 scheiden läßt.
Im Jahre 1955 bekam Mey im Alter von zwölf Jahren seine erste Klavierstunde, mit vierzehn erhielt er eine erste Gitarre (als [[Leihgabe]] seiner Tante), kurz darauf kaufte er sich für 40 Mark eine eigene Gitarre. Er brachte sich selbst das [[Trompete]]spielen bei. Bereits während der Schulzeit sammelte er mit Freunden Erfahrungen auf der Bühne mit der Aufführung von [[Skiffle]]-Musik in der 1957 gegründeten Band ''Rotten Radish Skiffle Guys'', der er das gleichnamige Lied in seinem 2010 erschienenen Album ''Mairegen'' widmete. Im Jahr 1961 bildete sich die Gruppe ''Les Trois Affamés'' (‚Die drei Hungrigen‘) mit seinem Schulkameraden [[Wolfgang Schulz (Liedermacher)|Wolfgang „Schobert“ Schulz]] und Christian Pechner. Meys erstes Chanson ''Ich wollte wie Orpheus singen'' erschien 1964. Im selben Jahr bekam er die Möglichkeit, auf dem [[Burg-Waldeck-Festivals|Festival Chanson Folklore International]] auf der [[Burg Waldeck (Hunsrück)|Burg Waldeck]] seine Lieder vorzutragen. Dort lernte er auch 1966 den gleichaltrigen [[Hannes Wader]] kennen.<ref name="Zeit2008">{{Internetquelle |autor=Susanne Gaschke |url=https://www.zeit.de/2008/18/Mey-Wader |titel=Gesang mit Gesinnung |werk=[[Die Zeit]] |datum=2008-04-24 |abruf=2022-07-04}}</ref>


==== Erste Plattenverträge und Durchbruch ====
Mey lebt heute in [[Berlin]]-[[Berlin-Frohnau|Frohnau]] in zweiter Ehe (seit [[1977]]) mit seiner Frau Hella Hennies (* in Hannover) und hat mit ihr drei Kinder: Frederik <!--Julius Ikarus-->(* [[1977]]), Maximilian (* [[20. November]] [[1982]]) und Victoria-Luise (* [[19. November]] [[1985]]).
Im Jahr 1967 startete er für Deutschland beim [[Songfestival von Knokke|Knokke-Festival]] in [[Belgien]]. Dies führte zu seinem ersten französischen Plattenvertrag. Im selben Jahr tourte Reinhard Mey zeitweise zusammen mit Hannes Wader durch Deutschland und spielte mit ihm in Clubs und auf Theaterbühnen. Da das [[Repertoire]] beider Musiker zu diesem Zeitpunkt jeweils noch zu klein für ein abendfüllendes Konzert war, traten sie mit einem gemeinsamen Programm ihrer deutschen und französischen Stücke auf. Nach einem besonders erfolgreichen Auftritt im [[Auditorium Maximum (Universität Hamburg)|Audimax der Universität Hamburg]] entschied sich Mey allerdings gegen eine Fortführung der gemeinsamen Auftritte.<ref name="Zeit2008" />


Ebenfalls 1967 bekam er einen Plattenvertrag in Deutschland bei [[Intercord]]. Anfangs, so der ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'', „schien es freilich, als würde die Karriere des Liedermachers im kommerziellen Abseits enden. Denn der Beamtensohn […] tingelte […] durch Studenten-Pinten, Keller-Kneipen und Provinz-Turnhallen – ohne nennenswerte Resonanz. […] Das deutsche Show-Business nahm jahrelang kaum Notiz von ihm oder spottete bestenfalls: ‚Der Mey ist ein Spinner‘.“<ref name="Spiegel1971-43">{{Der Spiegel |ID=44916503 |Titel=Schöneres Gestern |Jahr=1971 |Nr=43 |Seiten=190}}</ref> Nachdem er durch gelegentliche Funk- und Fernseh-Engagements zu bescheidener Popularität gelangt war,<ref name="Spiegel1971-43" /> brachten ihm erst 1971 die Doppel-LP ''[[Reinhard Mey live]]'' (bis Oktober 1971 250.000 verkaufte Exemplare)<ref name="Spiegel1971-43" /> sowie das Lied ''[[Der Mörder ist immer der Gärtner]]'' den Durchbruch zu einem Massenpublikum.
== Werk ==
=== Fakten ===
Mey hat bis [[2005]] 23 deutsche Studioalben herausgebracht, das erste [[1967]] mit ''Ich wollte wie [[Orpheus]] singen'', das letzte im [[Mai 2004]] mit ''Nanga Parbat''. Die erste [[goldene Schallplatte]] gibt es für ''Ich bin aus jenem Holze'' ([[1971]]). Seinen größten Erfolg veröffentlichte er mit ''Mein achtel Lorbeerblatt'' [[1972]]; sein bekanntester Song dürfte ''Über den Wolken'' ([[1974]]) sein.


Seinen größten Erfolg veröffentlichte er mit der [[Schallplatte|LP]] ''[[Mein achtel Lorbeerblatt]]'' (1972), das den inzwischen zu einem [[Evergreen]] gewordenen Titel ''[[Gute Nacht, Freunde]]'' enthält. Ein weiterer Erfolgstitel gelang ihm mit ''[[Über den Wolken]]'' aus dem Jahr 1974, das zunächst als [[B-Seite]] der Single ''[[Mann aus Alemannia]]'' herausgebracht wurde. Dieser Titel erreichte 2005 bei der Wahl der [[Unsere Besten#Unsere Besten – Jahrhunderthits|100 besten Lieder des Jahrhunderts]] (vom [[ZDF]] im Rahmen der Fernsehreihe ''[[Unsere Besten]]'' veranstaltet) den 4.&nbsp;Platz.
Zu den Studioaufnahmen veröffentlichte Mey zwölf deutsche Live-Platten, die sich in den letzten Jahren durch einen beträchtlichen Teil an einleitenden Sprechbeiträgen auszeichnen. Zu diesen beiden Plattentypen gesellen sich eine große Anzahl von [[Sampler]]n und [[Single (Musik)|Single]]s.


Von Meys Auftritten mit anderen Kollegen ist das Konzert anlässlich [[Hannes Wader]]s 60. Geburtstag im Juni 2002 zu nennen. Gemeinsam mit [[Konstantin Wecker]] sangen sie knapp 30 Lieder, und zwar entweder solistisch oder mehrstimmig. Das aus dem Konzertmitschnitt entstandene Doppelalbum ''[[Mey, Wader, Wecker – das Konzert]]'' erschien 2003. Im selben Jahr wurde davon eine limitierte Ausgabe herausgegeben mit zusätzlichen Titeln, die bei der Demonstration gegen den [[Irakkrieg]] am 15. Februar 2003 mitgeschnitten worden waren. Sie enthält zusätzlich Weckers aktualisierte Version seines Hits ''Willy'' unter dem Namen ''Willy 5'', Meys ''Frieden'' sowie Waders Friedenshymne ''[[Es ist an der Zeit (Lied)|Es ist an der Zeit]]''.
Mey kann einen beachtlichen Erfolg in [[Frankreich]] und den [[Niederlande]]n vorweisen. Es gibt in [[Französische Sprache|französischer Sprache]] sieben ''Frédérik Mey''-[[Langspielplatte|LPs]] und zwei Live-LPs, zuletzt erschien nach 23-jähriger Pause die CD ''Frédérik Mey, Vol. 7 - douce france'' (2005). Auf [[Niederländische Sprache|niederländisch]] erschien [[1975]] ''Als de dag van toen'', seine einzige [[Platin-Schallplatte|Doppel-Platin-Platte]]; [[1976]] ''Er zijn dagen ...'' Der Versuch, in [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] Fuß zu fassen, schlug fehl.


Die Veröffentlichung des biografischen Buches ''Über den Wolken'' ließ Mey gerichtlich untersagen. Kurz darauf, im August 2005, gab er ein eigenes Buch mit dem Titel ''Was ich noch zu sagen hätte'' (Autor: [[Bernd Schroeder]]) heraus.
=== Liedinhalte ===
Meys politische Position ist moderat [[linksliberal]]. Insbesondere für Freiheit und Gewaltlosigkeit setzt er sich ein, auch jenseits seiner Lieder (z.B. auf einer Demonstration Anfang [[2003]] gegen den bevorstehenden Irakkrieg).


Zahlreiche von Meys Alben entstanden in langjähriger Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten [[Manfred Leuchter]], der dabei auch als [[Arrangeur]] der Stücke wirkt und jeweils passende Musiker auswählt.<ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Rother |url=https://www.aachener-zeitung.de/kultur/neues-album-von-reinhard-mey-manfred-leuchter-hat-es-wieder-produziert/3524616.html |titel=Neues Album von Reinhard Mey: Manfred Leuchter hat es wieder produziert |hrsg=www.aachener-zeitung.de |datum=2016-05-06 |sprache=de |abruf=2024-06-06}}</ref> Teilweise musiziert er selbst mit, so bei ''[[Das Haus an der Ampel]]'' und ''[[Nach Haus]]''.
Meys Lieder zeichnen sich durch hohe sprachliche Ausdruckskraft und eingängige [[Melodie]]n aus. Stark vom französischen [[Chanson]] beeinflusst, sind Meys politische Stücke aber in den Anfängen eher dünn gesät und nehmen in der Anzahl erst Richtung Gegenwart soweit zu, dass auf den meisten neueren CDs mindestens ein Lied auftaucht, das politische Zustände kritisiert. Im Wesentlichen dominieren aber Alltagsthemen die Liedtextinhalte. Viele Lieder sind auch satirisch-humorvoll geschrieben und zeugen somit von Meys außerordentlicher sprachlicher Vielseitigkeit.


==== Fernsehaktivitäten ====
Mey ist seit Jahren überzeugter Vegetarier, daneben setzt er sich bei [[People_for_the_Ethical_Treatment_of_Animals|PETA]] aktiv für den Tierschutz ein. Auch mehrere seiner Lieder setzen sich kritisch mit dem Thema Tierschutz auseinander (''Die Würde des Schweins ist unantastbar'', ''Hasengebet'', ''Tierpolizei'', ''Erbarme dich'').
Mey moderierte wiederholt Fernsehsendungen (beispielsweise die Reinhard-Mey-Show 1972<ref name="Zeit2008" />) und trat in [[TV-Film]]en als [[Schauspieler|Gastdarsteller]] auf (2002 unter der Regie von [[Jan Josef Liefers]] in der Liebeskomödie ''Die Frauenversteher – Männer unter sich'' als Flugzeugmechaniker und 2005 in ''Küss mich, Hexe'' als ''Weißer Magier'' (Regie: [[Diethard Küster]])).<ref>Meys Auftritte in Filmen: Siehe [[#Weblinks|Imdb-Link]]</ref>


Vom Juni 1973 bis Dezember 1974 moderierte Mey sechs Ausgaben der Sendung ''Chansonnade'' für das [[Schweizer Fernsehen]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.srf.ch/medien/wp-content/uploads/chronik/upload/23.%20Juni%201973-Erstmals%20_Chansonnade_%20mit%20Reinhard%20Mey_1.pdf |text=23. Juni 1973: Erstmals «Chansonnade» mit Reinhard Mey |wayback=20180515043540}}</ref>
== Sonstiges ==
Reinhard Mey erwarb alle für Privatpersonen zugelassenen Fluglizenzen; er gründete sogar eine kleine Fluggesellschaft, die sich aber nicht lang hielt.


Im Jahr 1979 gestaltete er mit [[Salvatore Adamo]] eine musikalische Gemeinschaftssendung ''(Zwei Herren im Dreiviertelfrack)'', 1980 ''Der dicke Lange und der kleine Dünne'' mit [[Mort Shuman]] sowie 1981 ''Manche mögen’s leis'' mit [[Heidelinde Weis]] und produzierte 1982 beim [[ZDF]] die eigene Show ''Ich hab’ Dich lieb''. Zusammen mit Rut von Wuthenau ([[Rut Speer]]) drehte er für das ZDF seinen persönlichen Heimatfilm ''Reinhard Mey und sein Dorf in Berlin'', der im Juni 1989 ausgestrahlt wurde. Weiterhin moderierte Mey 1980, [[Frank Elstner]] nachfolgend, drei Folgen der [[ARD]]-Unterhaltungssendung ''[[Die Montagsmaler]]'', bis [[Sigi Harreis]] im Januar 1981 die Moderation übernahm. Bei den ''Montagsmalern'' hatte er insgesamt sechs Auftritte als prominenter Mitrater (1978) oder im Showteil (1977–1986).
Einmal wurde Mey bei einem Auftritt beim Anfassen des Mikrofons von einem Stromschlag getroffen, der infolge einer fehlerhaften Verkabelung entstanden war. Dies führte zu einer längeren Pause von der Bühne und zu großen Einnahmeausfällen.


Von 1987 bis 1996 moderierte Mey das Musikfestival ''[[Songs an einem Sommerabend]]''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.holger-saarmann.de/news.htm |titel=Holger Saarmann – News |abruf=2022-07-04}}</ref> In diesem Rahmen bot er auch eigene Lieder dar. Da er nicht gewillt war, darauf zu verzichten, das Lied ''Sei wachsam'' mit dem darin enthaltenen Text „Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: / Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!“ zu singen, beendete er seine Moderationstätigkeit und seine Teilnahme für mehrere Jahre. Von [[Songs an einem Sommerabend (Album, 2004)|2004]] bis [[Songs an einem Sommerabend (Album, 2014)|2014]] nahm Reinhard Mey wieder regelmäßig am Festival teil.
In seinen heißesten, erfolgreichen Jahren war Reinhard Mey mit der schnellsten Limousine unterwegs, die es damals zu kaufen gab, einem [[Mercedes W116|Mercedes 450 SEL 6.9]] mit 286 PS. Als er 60 Jahre alt wurde, kaufte er sich (nicht zum ersten Mal) einen [[Porsche]].


2024 sang er mit [[Helene Fischer]] im Duett das Lied ''Wir''.
Zu seinem 60. Geburtstag interpretierten verschiedene deutsche Künstler seine Lieder in einem Doppelalbum neu (''Hommage an Reinhard Mey'').


==== Tourneen ====
Mey reist grundsätzlich mit einem [[Brandmelder]], einer [[Brandschutzhaube]] und einer [[Rohrzange]] (ein Geschenk von Johannes B. Kerner), mit der er in Hotels den [[Wassersparer]] aus der [[Dusche]] entfernt.
Bislang spielte Reinhard Mey über 1300 Konzerte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jumboverlag.de/programm/produkte/auswahl/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321 |titel=JUMBO Neue Medien & Verlag – Programm – Reinhard Mey |sprache=de |abruf=2022-10-25}}</ref> Seine Tourneen führten ihn durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und durch Frankreich, Belgien und die Niederlande. In Frankreich gab Reinhard Mey unter seinem französischen Künstlernamen zwei dreiwöchige Gastspiele (1976 im [[Palais des congrès de Paris|Palais des Congrès, Paris]]<ref name="offizielle biographie">{{cite web |title=Reinhard Mey – Biografie |publisher=reinhard-mey.de |url=https://www.reinhard-mey.de/biografie/biografie |accessdate=2023-12-02}}</ref> und 1979 in der Pariser Music-Hall [[Bobino]]). Meist sind die Tourneen nach dem vorangehenden Studio-Album benannt, während die Livealben, die die Tourneen dokumentieren, eigenständige Namen tragen.


Die Organisation der Tourneen leitete von 1970 bis 2005 Peter Graumann, der am 29. Oktober 2005 verstarb. Diesem engen Weggefährten widmete Mey 1992 ein eigenes Lied ''(Peter)''. Nach dem Tod von Graumann übernahm Gazale Aydin die Tourneeleitung.<ref>{{Internetquelle |autor=Sigrid Blomen-Radermacher |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/viersen/schwalmtalerin-rasale-aydin-organisiert-tourneen-fuer-reinhard-mey_aid-53439137 |titel=Schwalmtalerin hat einen prominenten Chef: Kein Reinhard-Mey-Konzert ohne Rasale Aydin |datum=2020-09-18 |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref>
Die Organisation der Tourneen leitete von 1965 bis 2005 Peter Graumann, der am [[29. Oktober]] 2005 verstarb.


Im Jahr 1989 erhielt er nach langjährigen Anfragen bei den Verantwortlichen der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] endlich die Möglichkeit, „einmal in [[Dresden]] [zu] singen“. Er bekam eine Einladung in [[Gunther Emmerlich]]s ''[[Showkolade]]''. Das Konzert fand am 11. November 1989 statt. Durch den zwischenzeitlichen [[Mauerfall]] und den damit einhergehenden aufkeimenden Freiheitsgedanken durfte er sowohl ''Über den Wolken'' als auch ''Gute Nacht, Freunde'' vortragen, die beide den bis zum 8. November 1989 untersagten Freiheitsgedanken in sich tragen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.sz-online.de/nachrichten/die-froheste-botschaft-seit-2000-jahren-2014905.html |text=''Die froheste Botschaft seit 2000 Jahren''. |wayback=20171201031244}} sz-online.de</ref>
Unter seinem Pseudonym '''Alfons Yondrascheck''' schrieb er für das Duo [[Inga & Wolf]] ''Gute Nacht, Freunde'', mit dem er am [[Eurovision Song Contest 1972]] teilnehmen wollte. Im deutschen Vorentscheid am [[19. Februar]] [[1972]] belegte das Lied aber nur den vierten Platz. [[1973]] sang er das Lied der [[ARD-Fernsehlotterie]] ''Aber deine Ruhe findest du nicht mehr''.


[[Datei:Chansonnier Reinhard Mey (Kiel 48.590).jpg|mini|hochkant|Reinhard Mey, 1971 in [[Kiel]]]]
Eines seiner frühesten Pseudonyme ist '''Rainer May''', unter dem er [[1965]] u. a. das Stück ''Geh und fang den Wind'' herausbrachte, eine deutschsprachige Interpretation des [[Donovan]]-Hits ''„Catch The Wind“''.


* 1971: erste große Tournee (Deutschland)
Mey zählt zu den Verfechtern einer [[Radioquote]]. Er ist Mitglied im [[Verein Deutsche Sprache]] (VDS) und Schirmherr des VDS-nahen Deutschen Musik-Exportbüros.
* 1972: 142-Städte-Tournee (Deutschland, [[Österreich]] und [[Schweiz]])
* 1974: 30-Städte-Tournee ([[Frankreich]])
* 1976: 40-Städte-Tournee (Frankreich, [[Belgien]] und [[Niederlande]])
* 1976: Dreiwöchiges Ensuite-Gastspiel im Palais des Congrès, [[Paris]]<ref name="offizielle biographie" />
* 1977: 30-Städte-Tournee (Frankreich)
* 1977: 72-Städte-Tournee (Deutschland, Österreich und Schweiz)
* 1979: Dreiwöchiges Gastspiel in der Pariser Music-Hall „Bobino“
* 1980: 56-Städte-Tournee (Deutschland, Österreich und Schweiz)
* 1983: 60-tägige Tournee (Deutschland, Österreich und Schweiz)
* 1986: große Tournee (Deutschland, Österreich und die Schweiz)
* 1988: 55-Städte-Tournee (Deutschland)
* 1989: 14-tägige Tournee (Österreich)
* 1990/1991: Farben-Tournee. 55 Städte in Deutschland, elf Tage durch Österreich
* 1992/1993: Alles-geht-Tournee. 60 Tage durch Deutschland, 14 Tage durch Österreich und die Schweiz
* 1994/1995: Immer-weiter-Tournee. 60 Tage durch Deutschland, 19 Tage durch Österreich und die Schweiz
* 1996/1997: Leuchtfeuer-Tournee. 61 Tage durch Deutschland, 17 Städte in Österreich und der Schweiz
* 1998/1999: Flaschenpost-Tournee. 60 Städte in Deutschland, 27 Städte in Österreich und der Schweiz
* 2000: Einhandsegler-Tournee. 60 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz
* 2002: Rüm-Hart-Tournee. 60 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz
* 2005/2006: Nanga-Parbat-Tournee. 60 Tage durch Deutschland und die Schweiz, elf Tage durch Österreich
* 2008: Bunter-Hund-Tournee. 60 Tage durch Deutschland, Österreich und die Schweiz
* 2011: Mairegen-Tournee. 62 Tage durch Deutschland und die Schweiz
* 2014: „dann mach’s gut“-Tournee. 60 Tage durch Deutschland
* 2017/2018: Mr.-Lee-Tournee. 30 Tage durch Deutschland, zehn Tage durch Österreich
* 2022: Das-Haus-an-der-Ampel-Tournee. 16 Tage durch Deutschland und Österreich


=== Pseudonyme ===
== Auszeichnungen und Ehrungen ==
Meys [[Pseudonym]] ''Frédérik Mey'' leitet er von der französischen Version seines Zweitnamens Friedrich ab. Er wählte es aus phonetischen Gründen, da nach seiner Ansicht der dem deutschen ''Reinhard'' entsprechende französische Vorname ''Renaud'' eine ungünstige französische Aussprache nach sich gezogen hätte. ''Renaud'' klingt wie ''[[Renault]]'' und als voller Name ''Renaud Mey'' ähnlich wie ''[[Renommee|renommée]]''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.reinhard-mey.de/start/blog/faq |titel=FAQ {{!}} Reinhard Mey {{!}} Liedermacher |datum=2012-01-11 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120111050332/http://www.reinhard-mey.de/start/blog/faq |archiv-datum=2012-01-11 |abruf=2022-07-04}}</ref>


Ein weiteres Pseudonym war ''Alfons Yondraschek'', unter dem er für das Duo [[Inga & Wolf]] das Lied ''[[Gute Nacht, Freunde]]'' schrieb. Diese sollten damit am [[Eurovision Song Contest 1972]] teilnehmen. In der deutschen Vorentscheidung im Februar 1972 belegte das Lied den vierten Platz. Den Namen hatte Mey bereits im Lied ''Ankomme Freitag, den 13.'' auf dem [[Ankomme Freitag, den 13.|gleichnamigen Album]] verwendet, worin er beteuert, „ganz bestimmt nicht Alfons Yondraschek“ zu sein. Dieser wird zudem in Meys Werk noch einmal genannt: In ''Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern'' wird ''Alfons Yondraschek'' als [[Autor]] des gleichnamigen Theaterstücks angegeben.
* [[1968]] Prix International de la Chanson française (als erster ausländischer Sänger)
* [[1983]] Verdienstkreuz am Bande des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]
* [[1992]] [[Deutscher Schallplattenpreis]]
* [[1992]] [[ECHO]] für das Lebenswerk
* [[1994]] [[Deutscher Kleinkunstpreis]]
* [[1999]] Ausgeschlagene Nominierung des ECHO in der Kategorie ''Schlager/Volksmusik''
* [[1999]] [[SWF-Liederpreis]]
* [[2000]] Botschafter der [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger|Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger]]
* [[2001]] Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland


Eines der frühesten Pseudonyme ist ''Rainer May'', unter dem er 1965 unter anderem das Stück ''Geh und fang den Wind'' herausbrachte, eine deutschsprachige Interpretation des [[Donovan (Musiker)|Donovan]]-Hits ''Catch the Wind'' (deutscher Text: [[Joe Menke]]). Dieses Pseudonym entstand ungewollt – der Produzent hatte den Namen falsch notiert.
== Diskographie (Auswahl)==
===[[Deutschland|Deutsche]] Alben===
====Studioalben====


=== Privates ===
*[[1967]] - ''Ich wollte wie Orpheus singen''
Mey heiratete 1967 die Französin Christine;<ref name="offizielle biographie" /><ref>Mey besingt Christine namentlich im gleichnamigen Lied sowie im Lied ''Ankomme Freitag, den 13.''</ref> die Ehe wurde 1976 geschieden. Seit 1977 ist er mit Hella Mey verheiratet und lebt in [[Berlin-Frohnau]]. Aus dieser Beziehung stammen die Söhne Frederik (*&nbsp;1976) und Maximilian (1982–2014)<ref name="offizielle biographie" /> sowie die Tochter Victoria-Luise Mey (*&nbsp;1985),<ref>[https://www.emma.de/artikel/reinhard-mey-meine-tochter-muss-immer-wachsam-sein-337689 Informationen zur Tochter Victoria-Luise], abgerufen am 1. Februar 2023.</ref> die auf den Alben ''[[Lieder von Freunden]]'',<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reinhard-mey.de/blog/zu-lieder-von-freunden/ |titel=Zu „Lieder von Freunden“ – Reinhard Mey |sprache=de |abruf=2024-01-31}}</ref> ''[[Mr.&nbsp;Lee]]'' und ''[[Das Haus an der Ampel]]'' Duette mit Mey singt und bei der Tournee 2017/2018 als Fotografin agierte. Auf dem Album ''Lieder von Freunden'' findet sich außerdem eine Aufnahme des englischen Volkslieds ''Die zwölf Weihnachtstage'', das er zusammen mit all seinen Kindern singt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reinhard-mey.de/blog/zu-lieder-von-freunden/ |titel=Zu „Lieder von Freunden“ – Reinhard Mey |sprache=de |abruf=2024-01-31}}</ref>
*[[1968]] - ''Ankomme Freitag, den 13.''
*[[1970]] - ''Aus meinem Tagebuch''
*[[1971]] - ''Ich bin aus jenem Holze''
*[[1972]] - ''Mein achtel Lorbeerblatt''
*[[1974]] - ''Wie vor Jahr und Tag''
*[[1975]] - ''Ikarus''
*[[1977]] - ''Menschenjunges''
*[[1979]] - ''Keine ruhige Minute''
*[[1980]] - ''Jahreszeiten''
*[[1981]] - ''Freundliche Gesichter''
*[[1983]] - ''Die Zwölfte''
*[[1985]] - ''Hergestellt in Berlin''
*[[1986]] - ''Alleingang''
*[[1988]] - ''Balladen''
*[[1990]] - ''Farben''
*[[1992]] - ''Alles geht''
*[[1994]] - ''Immer weiter''
*[[1996]] - ''Leuchtfeuer''
*[[1998]] - ''Flaschenpost''
*[[2000]] - ''Einhandsegler''
*[[2002]] - ''Rüm Hart, Klaar Kiming''
*[[2004]] - ''Nanga Parbat''


Meys Sohn Frederik arbeitet als Pilot.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=279rSsESftk |titel=Nr. 4 – Reinhard Mey – Durch die BRILLE gefragt |sprache=de |abruf=2023-07-01}}</ref> Sein Sohn Maximilian starb im Mai 2014 nach einem etwa fünf Jahre andauernden [[Wachkoma]], das aus einer verschleppten [[Lungenentzündung]] und [[Herzrhythmusstörung]]en resultierte.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,647259,00.html ''Liedermacher. Sohn von Reinhard Mey liegt im Wachkoma''.] In: ''[[Spiegel Online]]'', 6. September 2009</ref><ref name="Focus">[http://www.focus.de/kultur/musik/nach-jahren-im-wachkoma-der-sohn-von-reinhard-mey-ist-gestorben_id_3859427.html ''Reinhard Mey trauert: Sohn stirbt mit 32 Jahren''.] In: ''[[Focus Online]]'', 20. Mai 2014; abgerufen am 20. Mai 2014.</ref> Er wurde 32 Jahre alt.<ref name="Focus" />
====Singles====
*[[1965]] - ''Geh' und fang' den Wind'' (Debütsingle)
*[[1966]] - ''Fred Kasulzke''
*[[1966]] - ''Die drei Musketiere''
*[[1968]] - ''Ich Hab' Nur Dich Gekannt''<!-- jahr geschätzt -->
*[[1972]] - ''Der Mörder ist immer der Gärtner / Längst geschlossen sind die Läden''<!-- jahr geschätzt -->
*[[1973]] - ''Annabelle, ach Annabelle / Bevor ich mit den Wölfen heule''<!-- jahr geschätzt -->
*[[1974]] - ''Mann aus Alemannia / Über den Wolken''<!-- jahr geschätzt -->
*[[1975]] - ''Hab Erdöl im Garten''<!-- jahr geschätzt -->
*[[1981]] - ''Rundfunkwerbung-Blues''<!-- jahr geschätzt -->
*[[1986]] - ''Frohe Weihnacht'' <!-- jahr geschätzt -->
*[[1986]] - ''Nein, meine Söhne geb' ich nicht'' <!-- jahr geschätzt -->
*[[1990]] - ''Alle Soldaten woll'n nach Haus<nowiki>'</nowiki>'' <!-- jahr geschätzt -->
*[[1992]] - ''Das Etikett'' (Promo-Single)<!-- jahr geschätzt -->
*[[1994]] - ''51er Kapitän''
*[[1996]] - ''Lilienthals Traum''<!-- jahr geschätzt -->
*[[1998]] - ''Die 12 Weihnachtstage'' (Adaption des englischen Weihnachtslieds "The Twelve Days Of Christmas")
*[[2000]] - ''Einhandsegler''<!-- jahr geschätzt -->
*[[2000]] - ''Ich bring' Dich durch die Nacht'' (Promo-Single)<!-- jahr geschätzt -->


====Live-Alben====
== Erfolge ==
Mey hatte großen Erfolg in [[Frankreich]] und den [[Niederlande]]n. Es gibt in [[Französische Sprache|französischer Sprache]] sieben ''Frédérik-Mey''-Alben und zwei Live-LPs; zuletzt erschien nach 23-jähriger Pause die CD ''Frédérik Mey, Vol.&nbsp;7 – douce france'' (2005). Es erschienen Texte von Mey in französischen Schulbüchern. Auf [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] erschien 1975 ''Als de dag van toen'' (‚Wie vor Jahr und Tag‘)&nbsp;– seine einzige [[Platin-Schallplatte|Doppel-Platin-Platte]] überhaupt&nbsp;– und 1976 ''Er zijn dagen&nbsp;…'' (‚Es gibt Tage&nbsp;…‘). Der Versuch, 1970 mit der LP ''One Vote for Tomorrow'' in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] Fuß zu fassen, schlug fehl.


Zwischen 1967 und 2020 hat Mey 29 deutsche Studioalben herausgebracht, das erste ''[[Ich wollte wie Orpheus singen]]'' 1967, das bisher letzte ''[[Nach Haus]]'' 2024. Von 1986 bis 2004 veröffentlichte Reinhard Mey seine Studioalben im Zweijahresrhythmus, seitdem in größeren Abständen, jeweils im Mai.
*[[1971]] - ''Reinhard Mey live''
*[[1974]] - ''20.00 Uhr''
*[[1978]] - ''Unterwegs''
*[[1981]] - ''Tournee''
*[[1984]] - ''Live '84''
*[[1987]] - ''Die grosse Tournee '86''
*[[1991]] - ''Mit Lust und Liebe''
*[[1995]] - ''Zwischen Zürich und zu Haus''
*[[1997]] - ''Lebenszeichen''
*[[1999]] - ''Lampenfieber''
*[[2002]] - ''Solo - Die Einhandsegler Tournee''
*[[2003]] - ''Klaar Kiming''


Außerhalb dieses Rhythmus erschien 2015 unter dem Titel ''[[Lieder von Freunden]]'' ein Album mit Titeln von [[Ulrich Roski]], [[Pete Seeger]], [[Rio Reiser]], [[Franz Josef Degenhardt]], [[Heinz Rudolf Kunze]], [[Klaus Hoffmann (Liedermacher)|Klaus Hoffmann]], [[Gerhard Gundermann]], [[The Magnetic Fields]], [[Colin Wilkie]], [[Johann Sebastian Bach]], [[Selma Meerbaum-Eisinger]], [[I Muvrini]], [[Manfred Maurenbrecher]], [[Ludwig Hirsch]] und [[Boris Vian]].<ref name="LiederVonFreunden">{{Webarchiv |url=http://www.reinhard-mey.de/start/alben/cd/lieder-von-freunden |text=Reinhard Mey: ''Lieder von Freunden'' |wayback=20160416212923}}, abgerufen am 16. April 2016</ref> Anders als bei seinen Studioalben erarbeitete er die Aufnahmen nicht in einem relativ kurzen Zeitraum, sondern sie entstanden über viele Jahre hinweg.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.schlagerblume.de/platten/reinhard-meys-neues-album-lieder-von-freunden-15969 |text=Reinhard Meys neues Album ''Lieder von Freunden'', |wayback=20160416173111}} abgerufen am 16. April 2016</ref>
====DVDs====


{{Zitat
*[[2003]] - ''Klaar Kiming''
|Text=,Wir alle haben irgendwo in der Erinnerung, oder gerade im Ohr, so ein Lied, wo es dich packt, dass du nicht weißt, wie dir geschieht‘, wie ich mal versucht habe, es zu beschreiben. Ich habe viele solcher Lieder aus der Feder sehr naher oder ferner Kollegen, die mir doch alle über ihre Musik gleich vertraut sind. Manche begleiten mich schon mein ganzes Leben, manche entdecke ich vielleicht erst jetzt, aber von nun an werden auch die zu Weggefährten für immer. Lieder, die ich für mich singe, einfach weil sie mir Freude machen, weil sie mich trösten oder bewegen und manchmal, wenn nach einem Studiotag noch ein bisschen Zeit ist und die Kollegen Lust haben, oder Besuch kommt, den ich&nbsp;– wie meine Tochter&nbsp;– zum Mitsingen überreden kann, dann nehme ich schon mal eins davon auf, einfach so. Über die Jahre ist daraus über ein gutes Dutzend Aufnahmen entstanden aus der spontanen Lust am Musizieren, am Experimentieren, aus dem Wunsch, nach einem Tag voller Musik im Studio, nicht ohne eine letzte Zugabe auseinander zu gehen. Ich nenne sie die Lieder von Freunden.
|Autor=Reinhard Mey
|Quelle=über das Album ''Lieder von Freunden''&#8239;
|ref=<ref name="LiederVonFreunden" />}}


Zu den Studioaufnahmen veröffentlichte Mey 18 deutsche [[Livealbum|Livealben]], das erste erschien 1971 bei Intercord unter dem Titel ''Reinhard Mey live''. Aufgenommen wurde es in Berlin im Dezember 1970. Von den 25 Liedern auf dem Doppelalbum sind bis auf zwei alle von ihm getextet und komponiert. Seit Anfang der 1990er Jahre zeichnen sich die Livealben durch einen beträchtlichen Teil an einleitenden Sprechbeiträgen aus. Außer diesen beiden Plattentypen gibt es eine große Anzahl von [[Kompilation (Musik)|Samplern]], [[Single (Musik)|Singles]] und zwei [[DVD]]s, von denen die erste in wesentlichen Teilen Filmmaterial enthält, das anlässlich des 60.&nbsp;Geburtstags 2002 produziert wurde.
==== [[Compilation|Sampler]] ====


Vier Mal erreichte Mey Platz eins der deutschen Albumcharts: 1972 mit ''[[Mein achtel Lorbeerblatt]]'', 2007 mit ''[[Bunter Hund]]'', 2013 mit ''[[dann mach’s gut]]'' und 2024 mit ''[[Nach Haus]]''.<ref>{{Internetquelle |autor=DerWesten- derwesten.de |url=https://www.waz.de/kultur/musik/article7952677/reinhard-mey-landet-mit-neuem-album-auf-platz-eins.html |titel=Reinhard Mey landet mit neuem Album auf Platz eins |werk=Westdeutsche Allgemeine Zeitung |hrsg=Funke Mediengruppe |datum=2013-05-14 |abruf=2022-07-04 |sprache=de}}</ref> Die erste [[Goldene Schallplatte]] bekam Mey für ''[[Ich bin aus jenem Holze]]'' (1971). Mey schrieb und komponierte mehr als 500 Songs. (Stand: 2024)
*[[1973]] - ''Alles was ich habe''
*[[1977]] - ''Starportrait''
*[[1981]] - ''Ein Dankeschön all meinen Freunden''
*[[1982]] - ''Starportrait 2, Welch ein Geschenk ist ein Lied''
*[[1987]] - ''Die großen Erfolge''
*[[1989]] - ''Mein Apfelbäumchen''
*[[1990]] - ''Die Story (6-CD-Ausgabe Bertelsmann Buchclub)''
*[[1993]] - ''Ich liebe dich''
*[[1997]] - ''Du bist ein Riese ...''
*[[2000]] - ''Peter und der Wolf / Tierballaden''
*[[2003]] - ''Über den Wolken - Lieder aus 4 Jahrzehnten''
*[[2005]] - ''Frei!''


== Liedinhalte ==
==== Mit anderen Künstlern ====
{{Siehe auch|Liste der Lieder von Reinhard Mey}}


Meys meist leise Lieder zeichnen sich durch oft umfangreiche Texte und eingängige [[Melodie]]n aus. Sie sind stark vom französischen [[Chanson]] beeinflusst; manche seiner Lieder zeigen außerdem in Melodiebau und Instrumentarium den Einfluss der [[Country-Musik]]. Im Gegensatz zum französischen Chanson behandelten Meys Lieder anfangs eher selten politische Themen (s.&nbsp;''[[In Tyrannis]]''). Vor allem seit den 1990er Jahren finden sich zunehmend auch politisch Stellung beziehende, gesellschafts- und zeitkritische, oft von einer [[Pazifismus|pazifistischen]] Haltung geprägte Stücke auf seinen Alben ''(Die Waffen nieder'', ''Sei wachsam'', ''Heimatlos'', ''Das Narrenschiff'', ''Frieden'', ''Nein, meine Söhne geb’ ich nicht'', ''Kai'', ''Verschollen)''. Mit dem Lied ''Die Kinder von Izieu'', das die [[Kinder von Izieu|Deportation von 44 jüdischen Kindern]] aus Frankreich beschreibt, bezog er dezidiert Stellung gegen ein Vergessen der nationalsozialistischen Verbrechen. Dabei vertritt Mey eine moderat [[Politische Linke|linke]] politische Position. In seinen Liedern setzt er sich besonders für die Werte [[Freiheit]] und [[Gewaltlosigkeit]] bzw. [[Frieden]] ein und engagiert sich auch dahingehend (beispielsweise im [[Bundestagswahlkampf 2002]] für den [[Omnibus für direkte Demokratie]] oder auf einer Großdemonstration Anfang 2003 in Berlin gegen den bevorstehenden [[Irakkrieg]]).
*[[1986]] - ''Ein Loch in der Kanne'' (Live mit [[Rainhard Fendrich]])
*[[1996]] - ''Liebe, Schnaps & Tod'' (mit [[Hannes Wader]] und [[Klaus Hoffmann]])
*[[1999]] - ''Einfach abhaun, einfach gehn'' (Maxi-CD, mit [[Ina Deter]])
*[[2003]] - ''Mey Wader Wecker - Das Konzert'' (Doppel-CD, Live mit [[Hannes Wader]] und [[Konstantin Wecker]])


Reinhard Mey behandelt in seinen Liedern im Wesentlichen aus dem Leben gegriffene Themen. In den 1960er und 1970er Jahren waren das unter anderem Liebeslieder ''(Und für mein Mädchen'', ''Herbstgewitter über Dächern'', ''Wie vor Jahr und Tag'', ''Sommermorgen)'', Lieder über das Fliegen ''(Über den Wolken'', ''Ikarus'', ''Lilienthals Traum)'', über den Tod ''(Schade, dass du gehen musst'', ''Die Zeit des Gauklers ist vorbei'', ''Wie ein Baum, den man fällt'', ''Mein Testament)'', [[Satire|satirische]] Betrachtungen von gesellschaftlichen Gegebenheiten und den Widrigkeiten des Alltags ''(Diplomatenjagd'', ''Annabelle'', ''Ein Antrag auf Erteilung eines Antragformulars'', ''Die heiße Schlacht am kalten Buffet)'' oder seines eigenen Lebens ''(Trilogie auf Frau Pohl'', ''Ankomme Freitag, den 13.'', ''Die Homestory)''. Gelegentlich gelingt es ihm dabei, die deutsche Sprache zu prägen ''([[Der Mörder ist immer der Gärtner]])''. Immer wieder benutzt Mey die Form der spöttischen Demaskierung, um sich zum Beispiel über die Unzuverlässigkeit von Handwerkern ''(Ich bin Klempner von Beruf)'', die Auswüchse des modernen Regietheaters ''(Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern)'' oder über heuchlerische Politiker ''(Was kann schöner sein auf Erden, als Politiker zu werden)'' lustig zu machen. Durch die Geburt seiner Kinder ergab sich ab 1977 ein neuer Schwerpunkt: Kinder und Familie ''(Du hast mir schon Fragen gestellt'', ''Keine ruhige Minute'', ''Menschenjunges)''. Dieses Thema dominierte bis in die frühen 1990er Jahre. Des Weiteren übte Mey in verschiedenen Liedern noch über die Schulzeit seiner eigenen Kinder hinaus Kritik am deutschen Schulsystem ''(Zeugnistag'', ''Faust in der Hand)''.<ref>Livetournee: Klaar kimming, Rüm Hart</ref>
===Internationale Alben===


Mey ist [[Vegetarismus|Vegetarier]] und engagierte sich bei der Organisation [[People for the Ethical Treatment of Animals|PETA]] aktiv für den [[Tierschutz]]. Seit 1992 setzten sich einige seiner Lieder mit dem Thema Tierschutz auseinander ''(Die Würde des Schweins ist unantastbar'', ''Hasengebet'', ''Tierpolizei'', ''Erbarme dich'', ''Hundgebet'', ''Miserere mei)''. Diese und andere Tierlieder aus verschiedenen Jahrzehnten veröffentlichte er 2006 gesammelt auf dem Sampler ''Frei!''. Auf dem 2013 erschienenen Album ''[[dann mach’s gut]]'' widmet er sich diesem Thema unter dem Titel ''Gute Kühe kommen in den Himmel''.
====[[Großbritannien und Nordirland|Englisches]] Album====


== Verbreitung von Liedtexten im Internet ==
*[[1970]] - ''One Vote for tomorrow''
Die meisten Liedtexte finden sich auf der offiziellen Reinhard-Mey-Seite.<ref>Texte auf der Seite [https://www.reinhard-mey.de/texte-fuer-alle/ Reinhard Mey]</ref>
Es fehlen dort aber nach wie vor die Texte von frühen Liedern wie ''Bauer, ich bitt’ euch'', ''Das Canapé'', ''Drei Lilien'', ''Mädchen in den Schänken'' und anderen (Stand: März 2025). Bei diesen Liedern ist die Musik von Mey, der Text aber von anderen Autoren. Diese Texte fehlen ebenfalls im offiziellen Liedtextbuch ''Alle meine Lieder'', das 1985 erschien (erweiterte Neuauflage erschien am 2. Dezember 2016: ''Alle Lieder – Toutes les chansons''), sie sind aber mit Noten im offiziellen Liederbuch ''Von Anfang an''<ref>''Von Anfang an''. Voggenreiter Verlag, 1977</ref> enthalten. Inzwischen stellt Reinhard Mey viele Noten seiner Lieder mit Gitarrenbegleitungen kostenlos ins Internet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reinhard-mey.de/noten/ |titel=alle Reinhard-Mey-Noten (inklusive Akkorde, Tabulatoren und Begleitmuster) |abruf=2024-04-04}}</ref>


== Diskografie ==
====[[Frankreich|Französische]] Alben====
{{Eingebundene Diskografie|Reinhard Mey/Diskografie|Überschrift=Studioalben|Liste der Lieder von Reinhard Mey}}


== Rezeption ==
=====Studioalben=====
Meys Lieder wurden von der deutschsprachigen Musikkritik und Presse zunächst größtenteils positiv aufgenommen und überwiegend als angenehmer Kontrast zur seichten [[Schlager]]musik mit ihren niveauarmen Texten gesehen (um 1970). So nannte ihn beispielsweise die ''[[Neue Zürcher Zeitung]]'' einen „seltenen Glücksfall im Showbusiness“, mit „jungenhafter Frische, unbekümmerter Spontaneität und Direktheit im Kontakt mit dem Publikum“. Andere sahen in ihm „die unerkannte Stimme des aufgeschlossenen jungen Mittelstandes“.<ref name="Die Welt, 22.10.2005">{{Literatur |Autor=Richard David Precht |Titel=Klassensprecher der Rebellen |Sammelwerk=[[Die Welt]] |Datum=2005-10-21 |Online=https://www.welt.de/print-welt/article172455/Klassensprecher-der-Rebellen.html |Abruf=2022-07-04}}</ref>


Mit wachsendem Erfolg häuften sich Anfang der 1970er Jahre jedoch auch negative Kritiken, vor allem von linker Seite, die ihm mangelndes politisches Engagement („Rückzugslyriker“),<ref name="Die Welt, 22.10.2005" /><ref name="Zeit_2020_14" /> Ängstlichkeit und einen Hang zur [[Idylle]] („[[Heino]] fürs Dritte Programm“)<ref name="SZ-21.12.2012">{{Internetquelle |autor=Hilmar Klute |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/reinhard-mey-wird-70-poet-des-alltaeglichen-1.1556369 |titel=Poet des Alltäglichen |sprache=de |abruf=2022-07-04}}</ref> vorwarfen. So bezeichnete [[Volker Rebell]] in der ''[[Frankfurter Rundschau]]'' Meys musikalische Gestaltung als „nicht unterscheidbar von der kleinkarierten Schlagermusik […] von der Essenz her der gleiche Kohl, die gleichen beschränkten Variationen über ein Standardsortiment musikalischer Muster“. [[Barry Graves]] nannte den Sänger in der ''[[Die Welt|Welt]]'' einen „nichtssagenden Schnurrenerzähler“, einen „Fluchthelfer der Umweltverdrossenen“ und einen „[[Heintje]] für geistig Höhergestellte“. Einen Höhepunkt erreichte diese Kritik Mitte der 1970er Jahre, als Mey in dem Lied ''Annabelle'' Erscheinungsformen und Auswüchse der Studenten- und [[68er-Bewegung]] aufs Korn nahm.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/annabelle-ach-annabelle |titel=Annabelle, ach Annabelle {{!}} Reinhard Mey {{!}} Liedermacher |datum=2012-02-07 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120207202126/http://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/annabelle-ach-annabelle |archiv-datum=2012-02-07 |abruf=2022-07-04}}</ref> [[Thomas Rothschild]] schrieb in dem Buch ''Liedermacher:'' „Mit dieser Karikatur einer linken Studentin […] entpuppte sich Reinhard Mey endgültig als einer, der seinen kleinbürgerlichen Zuhörern, die sich ihre [[Liste geflügelter Worte/H#Heile Welt|heile Welt]] nicht rauben lassen wollen, nach dem Mund singt. […] Was offenbar sogar Moderatoren für Humor halten, ist bösartige Lächerlichmachung einer Minderheit. Von der Annabelle, die nie lacht, zum Russen mit dem Messer zwischen den Zähnen ist es nur ein Schritt. Mey betreibt mit Annabelle Hexenjagd in Chanson-Form.“
*[[1968]] - ''Frédérik Mey, Vol. 1''
*[[1972]] - ''Frédérik Mey, Vol. 2''
*[[1974]] - ''Frédérik Mey, Vol. 3''
*[[1976]] - ''Frédérik Mey, Vol. 4''
*[[1979]] - ''Frédérik Mey, Vol. 5''
*[[1982]] - ''Frédérik Mey, Vol. 6''
*[[2005]] - ''Frédérik Mey, Vol. 7 - douce france''


In späteren Jahren wurde Mey nicht mehr derart scharf wegen seiner Liedinhalte kritisiert&nbsp;–&nbsp;mit wenigen Ausnahmen, z.&#8239;B. ''[[die Tageszeitung]]'': „Säuselbarde“<ref name="SZ-21.12.2012" />; siehe dazu aber auch 2014 das „Entschuldigungsschreiben an einen Poeten“ des Chefreporters [[Peter Unfried]] in der „taz am Wochenende“<ref>{{Literatur |Autor=PETER UNFRIED |Titel=DIE EINE FRAGE: Das Glück und dein Name |Sammelwerk=[[Die Tageszeitung]] |Datum=2014-11-15 |ISSN=0931-9085 |Seiten=04 |Online=https://taz.de/Das-Glueck-und-dein-Name/!266775/ |Abruf=2024-08-07}}</ref>. Man sah in Mey eher den „Klassensprecher der müden Rebellen“, einen „unverkennbaren Meister der dezenten Gefühlsambivalenz“, dessen poetischste Lieder ein „wehmütiges Tasten am Jenseitsrand“ sind.<ref name="Die Welt, 22.10.2005" /> Die ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' würdigte ihn zu seinem 70.&nbsp;Geburtstag als „Poet des Alltäglichen“ und „großen Humanisten, Spötter und Tröster“, dessen Lieder die „Chronik unseres bürgerlichen Lebens in berührend langmütigen, wunderbar sentimentalen und angemessen moralischen Balladen“ besungen haben.<ref name="SZ-21.12.2012" />
=====Live-Alben=====


In [[Frankreich]] gab es keine vergleichbare negative Kritik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/ploetzlich-franzose-11324815.html |titel=Plötzlich Franzose |datum=2012-05-14 |abruf=2013-02-18}}</ref>
*[[1976]] - ''Recital Frédérik Mey à l'Olympia''
*[[1979]] - ''Bobino''


Mey selbst reagierte 1972 in Form des Chansons ''Mein achtel Lorbeerblatt''. Der Refrain lautet: „Und ich bedenk’, was ein jeder zu sagen hat / Und schweig’ fein still / Und setz’ mich auf mein achtel Lorbeerblatt / Und mache, was ich will.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/mein-achtel-lorbeerblatt |titel=Mein achtel Lorbeerblatt {{!}} Reinhard Mey {{!}} Liedermacher |datum=2012-09-05 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120905045434/https://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/mein-achtel-lorbeerblatt |archiv-datum=2012-09-05 |abruf=2022-07-04}}</ref> Rückblickend formulierte Mey mit Blick auf seine damaligen Kritiker: „Wenn man 1971 eine goldene Schallplatte bekam, war eben klar, dass man nur ein kommerzielles Schwein sein konnte.“<ref name="Zeit2008" />
====[[Niederlande|Niederländische]] Alben====


Für das Lied ''Annabelle'', das ihm nach eigenem Bekunden „jede Menge Ärger, aber auch jede Menge Spaß“ eingebracht hat, schrieb er 1998, 26 Jahre später, mit ''Der Biker'' eine Art Entschuldigungssong, in dem er seine Wertschätzung für Annabelle zum Ausdruck bringt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reinhard-mey.de/download/RM_Flaschenpost/Der_Biker_1998.pdf |titel=Der Biker |format=PDF |abruf=2022-07-04}}</ref>
*[[1975]] - ''Als de dag van toen''

*[[1976]] - ''Er zijn dagen ...''
== Trivia ==

=== Fliegerei als Hobby<!-- Nicht(!) Hobbyfliegerei --> ===
Mey erwarb 1973 auf dem [[Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel]]<ref name="tagesspiegel2008-10" /> die [[Privatpilotenlizenz]] für Motorflugzeuge (PPL A), die er drei Jahre später um die [[Instrumentenflugberechtigung]] erweiterte. Im Jahre 1982 erwarb er die Privatpilotenlizenz für [[Hubschrauber]] mit Kolben- und Turbinentriebwerken (PPL&nbsp;H).<ref name="offizielle biographie" /><ref name="MeyundSchroederS.130">{{Literatur |Autor=Reinhard Mey, [[Bernd Schroeder]] |Titel=Was ich noch zu sagen hätte |Auflage= |Verlag=Kiepenheuer & Witsch |Ort=Köln |Datum=2005 |ISBN=3-462-03622-X |Seiten=130 ff.}}</ref> Als [[Flugschüler|Schüler]] von Weltmeister [[Manfred Strößenreuther]] erhielt er 1984 schließlich die Berechtigung zum [[Kunstflug]] mit Motorflugzeugen.<ref name="offizielle biographie" /> Mit einem Freund kaufte er eine zweimotorige [[Cessna 340]], mit der sie Charterflüge durchführten, bis das Geschäft aufgrund der [[Ölkrise]] nicht mehr rentabel war.<ref name="MeyundSchroederS.24">{{Literatur |Autor=Reinhard Mey, [[Bernd Schroeder]] |Titel=Was ich noch zu sagen hätte |Datum= |Seiten=124 ff.}}</ref> Nachdem er 1996 zunächst sämtliche Fluglizenzen hatte verfallen lassen, war er seit 2004 wieder im Besitz einer Pilotenlizenz, die er derweil altersbedingt wieder abgegeben hat.<ref name="offizielle biographie" /><ref name="MeyundSchroederS.130" />

Meys Leidenschaft zur Fliegerei spiegelt sich auch in den Texten seiner Lieder wider: Ein Beispiel dafür ist der Titel ''[[Über den Wolken]]'', der von der Sehnsucht nach der Freiheit des Fliegens handelt. ''All die sturmfesten Himmelhunde'' beschäftigt sich mit den frühen [[Flugpionier]]en; [[Otto Lilienthal]] bekam mit ''Lilienthals Traum'' gar ein eigenes Lied. Das Lied ''Golf November'' ist eine [[Hommage]] an den [[Rettungshubschrauber]] ''[[Christoph&nbsp;4]]'' und seine Besatzung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.johanniter.de/juh/lv-ndsbr/ |titel=Johanniter Landesverband Niedersachsen/Bremen in Hannover |sprache=de-DE |abruf=2023-07-01}}</ref>

=== Kampen (Sylt) ===
Reinhard Mey besitzt ein Haus in [[Kampen (Sylt)|Kampen]]. Sein enger Bezug zur [[Nordsee]] und zur Insel [[Sylt]] spiegelt sich in einigen seiner Lieder wider. Weiterhin ergeben der Albumname ''Rüm Hart'' und der [[DVD]]-Titel ''Klaar Kiming'' einen [[Sölring|nordfriesischen]] Sinnspruch (''Rüm Hart, klaar Kiming'' – ‚Weites Herz, klarer Horizont‘).

Auf Sylt sorgte er im Jahr 2002 für erhitzte Diskussionen, als er in einem offenen Brief an die Gemeindeverwaltung von Kampen in satirisch-ironischer Art den Einsatz lärmender Rasenmäher durch Nachbarn&nbsp;– die er mit „Garten[[nazi]]s“ betitelte&nbsp;– als allgegenwärtige [[Ruhestörung]] anprangerte. Der Vorfall wurde bundesweit vom Boulevard-Journalismus aufgegriffen und von [[Stefan Raab]] in ''[[TV total]]'' mit dem Lied ''Garten-Nazis'' besungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Friederike Reußner |url=https://www.shz.de/lokales/sylt/artikel/ich-bin-so-gerne-auf-sylt-die-schoensten-songs-ueber-die-insel-41449324 |titel=„Ich bin so gerne auf Sylt“: Die schönsten Songs über die Insel {{!}} SHZ |datum=2022-05-13 |sprache=de |abruf=2022-12-23}}</ref> Mey selbst verarbeitete das Ereignis in einer Umdichtung seines 1996 erschienenen Liedes ''Irgendein Depp bohrt irgendwo immer'': Auf Meys darauffolgendem Live-Album ''Klaar Kiming'' und der wenig später herausgebrachten gleichnamigen Doppel-DVD erschien ''Irgendein Depp mäht irgendwo immer''.

=== „Bootschafter“ der DGzRS ===
Im Jahr 2000 engagierte er sich als „Bootschafter“ für die [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger]] (DGzRS). Der jährlich wechselnde Bootschafter stellt sich für eine Amtsperiode [[ehrenamt]]lich für Werbemaßnahmen der im Wesentlichen aus Spendengeldern finanzierten DGzRS zur Verfügung.<ref>[https://www.seenotretter.de/?id=125 Bootschafter], www.seenotretter.de</ref>

== Sonstiges ==
* 1973 sang Mey in der [[ARD-Fernsehlotterie]] das Lied ''Aber deine Ruhe findest du trotz alledem nicht mehr''.
* Mey lieh 1974 in der Synchronisation des Zeichentrickfilms ''[[Robin Hood (1973)|Robin Hood]]'' dem Hahn Alan A’Dale seine Stimme. Er sang 1978 im Zeichentrickfilm ''[[Lucky Luke – Sein größter Trick]]'' den Titelsong auf Deutsch.
* Seit 1976 eröffnet und schließt eine Adaption von ''Gute Nacht, Freunde'' jeden Abend die Nachrichtensendung ''[[Met het Oog op Morgen]]'' im niederländischen [[NPO Radio 1|Radio&nbsp;1]].
* [[Rio Reiser]] ernennt Reinhard Mey in der Originalversion seines Liedes ''[[König von Deutschland (Rio-Reiser-Lied)|König von Deutschland]]'' (1986) zu des „Königs Barden“.
* Die Band [[Pur]] vertonte 1992 den bis dahin unveröffentlichten Reinhard-Mey-Text ''Der Mann am Fenster'' als Geschenk zu dessen 50. Geburtstag.
* 1997 war Reinhard Mey zu Gast in der ZDF-Show ''[[Wetten, dass..?]]'' und spielte zusammen mit den [[Berliner Philharmoniker]]n das Lied ''Lilienthals Traum'' aus dem Album ''Leuchtfeuer''.
* Sein ''Rundfunkwerbungsblues'' von 1984, der die viele Radiowerbung anprangert, wurde 1998 zum ''Fernsehwerbungsblues'' umgeschrieben.
* 1998 trat Mey in der TV-Sendung ''[[Geld oder Liebe]]'' auf und präsentierte sein Lied ''Viertel vor sieben'' aus dem Album ''Flaschenpost'' vor einem Millionenpublikum. Die Verkaufszahlen des Albums stiegen daraufhin deutlich an. Seitdem stieg jedes Mey-Album wieder in die Top 10 der Albumcharts ein. Eine von [[Jürgen von der Lippe]] gesungene Version des Lieds erschien 2002 auf dem Album ''Hommage an Reinhard Mey''.
* 1999 wurde die Live-3-CD-Box ''Lampenfieber'' veröffentlicht, ein Mitschnitt der ''Flaschenpost''-Tour 1998/99. Darauf sind u.&nbsp;a. die bis dahin unveröffentlichten Songs ''Ich bin'' und ''Fernsehwerbungsblues'' zu hören, die es auf den Konzerten als Zugabe gab.
* 2002, zu seinem 60. Geburtstag, interpretierten verschiedene deutsche Künstler seine Lieder auf dem Doppelalbum ''Hommage an Reinhard Mey''.
* Das Lied ''[[Nanga Parbat (Album)|Nanga Parbat]]'' aus dem Jahr 2004 widmete Mey [[Reinhold Messner]], dessen Bruder [[Günther Messner|Günther]] bei der Besteigung des gleichnamigen Berges 1970 starb.
* Aufgrund des Schicksals seines Sohnes, der damals im Wachkoma lag, verzichtete Mey für sein 2010 erschienenes Album ''Mairegen'' auf jegliche Werbung. In den deutschen Albumcharts stieg es dennoch auf Platz 2 ein und hielt sich weitere fünf Wochen in den Top&nbsp;10.
* Mey betätigt sich als Juror beim Förderpreis der Henner-Krogh-Stiftung, die Sylter Musiker fördert. Ein von Mey gestifteter Sonderpreis ist für die jeweils beste deutschsprachige Eigenkomposition ausgeschrieben.
* Es existieren verschiedene Instrumental-Alben, auf denen Meys Lieder ohne Gesang dargeboten werden, beispielsweise von Mey selbst (1978 – ''M(e)y Instrumentals'') oder vom Gitarristen [[Jens Kommnick]] (2011 – ''Kommnick spielt Mey'').
* Im Lied ''Danke, liebe gute Fee'' (2007) findet sich eine Anspielung auf [[Loriot]]s Sketch ''[[Der Lottogewinner]]'', die Mey nach eigener Aussage mit freundlicher Genehmigung des Autors anbrachte.<ref>{{Internetquelle |autor=Reinhard Mey |url=https://www.reinhard-mey.de/wp-content/uploads/2021/02/Reinhard-Mey-Textsammlung-14.Auflage.pdf |titel=Liedtexte |werk=PDF mit allen Liedtexten des Künstlers sowie einigen Anmerkungen |format=PDF |sprache=de |abruf=2021-10-13}}</ref>
* 2012 erschien das Album ''Ich bin'' von [[Heinz Rudolf Kunze]] mit einem Duett-Titel mit Reinhard Mey.<ref>{{Internetquelle |url=https://werkzeug.heinzrudolfkunze.de/musik/alben/ichbin.html |titel=Heinz Rudolf Kunzes Album „Ich bin Heinz Rudolf Kunze“ |abruf=2022-07-04}}</ref>
* Neben anderem sozialen Engagement gibt er regelmäßige Benefizkonzerte für die [[Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe|Kinderkrebshilfe]], [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger|DGzRS]], [[Hamburg Leuchtfeuer]], [[Dunkelziffer (Verein)|Dunkelziffer&nbsp;e.&#8239;V.]] sowie [[Friedensdorf International]]. Zu Gunsten des Friedensdorfes entstand 2020 mit mehreren Künstlern [[Nein, meine Söhne geb’ ich nicht#Coverversionen|eine Neuaufnahme]] des von 1986 stammenden Liedes ''[[Nein, meine Söhne geb’ ich nicht]]''.
* Zu seinen guten Freunden zählte [[Karl Dall]] († 2020), dem er 1985 in seinem Lied ''Ich grüße …'' die Textzeile „meinen Freund Karl Dall“ widmete.
* Ein weiterer guter Freund ist [[Klaus Hoffmann (Liedermacher)|Klaus Hoffmann]], für den er 2011 das Lied ''Bruder Klaus'' schrieb.
* Er ist Erstunterzeichner des [[Emma (Zeitschrift)#Krieg in der Ukraine|in der Zeitschrift ''Emma'' veröffentlichten Offenen Briefs]] an Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] vom 29. April 2022<ref>''Offener Brief an Kanzler Olaf Scholz'', [https://www.emma.de/artikel/offener-brief-bundeskanzler-scholz-339463 Online auf www.emma.de], zuletzt abgerufen am 30. April 2022.</ref> und der im Februar 2023 von [[Sahra Wagenknecht]] und [[Alice Schwarzer]] initiierten Petition ''[[Manifest für Frieden]]''.<ref>{{Internetquelle |autor=Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht |url=https://www.change.org/p/manifest-f%C3%BCr-frieden |titel=Petition, Manifest für Frieden |werk=change.org |hrsg=Change.org, San Francisco |datum=2023-02 |sprache=de |abruf=2023-02-12}}</ref> Beide Petitionen sprechen sich im Kontext des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022 |Russischen Überfalls auf die Ukraine 2022]] für Diplomatie, Verhandlungen und humanitäre Hilfe und gegen weiter „eskalierende Waffenlieferungen“ an die Ukraine aus.

== Auszeichnungen und Ehrungen ==
* 1968: Prix International de la Chanson française (als erster ausländischer Sänger)
* 1971: [[Goldene Europa]]
* 1972: [[Grand Prix du Disque]]
* 1973: Goldene Europa
* 1983: Verdienstkreuz am Bande des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]
* 1987: [[Verdienstorden des Landes Berlin]]
* 1992: [[Deutscher Schallplattenpreis]]
* 1992: [[ECHO Pop]] für das Lebenswerk
* 1994: [[Deutscher Kleinkunstpreis]]
* 1994: Goldene Europa
* 1996: [[Liederbestenliste]]
* 1999: Liederbestenliste
* 2000: „Bootschafter“ der [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger|Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger]]
* 2001: Verdienstkreuz 1. Klasse des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mz.de/kultur/bundesverdienstkreuz-auszeichnung-fur-reinhard-mey-und-thomas-langhoff-2931767 |titel=Bundesverdienstkreuz: Auszeichnung für Reinhard Mey und Thomas Langhoff |sprache=de |abruf=2022-07-04}}</ref>
* 2002: Goldene Europa für das Lebenswerk
* 2011: [[Deutscher Musikautorenpreis]] in der Kategorie Text/Liedermacher

== Buchveröffentlichungen ==
* ''Ich wollte wie Orpheus singen. Lyrik.'' 1967 ff.
* ''Peter'', Kurzgeschichte in der Anthologie ''Freundschaften'' von [[Marie-Luise Marjan]] (Hrsg.), Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-05141-3.
* mit [[Bernd Schroeder]]: ''Was ich noch zu sagen hätte.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 978-3-462-03622-0.
* ''Von Anfang an. Songbuch mit seinen wichtigsten Liedern (1969–1985). Mit Tabulaturen, Zupftechniken für Gitarre, Noten und kompletten Texten.'' Voggenreiter, Bonn 2005, ISBN 978-3-8024-0049-0.
* ''Bunter Hund'', Songbook: ''Sommer ’52. Der Fischer und der Boss. Wotan und Wolf. Bunter Hund. Drei Kisten Kindheit. Drei Jahre und ein Tag. Ich bin verliebt in meine Sekretärin. Danke, liebe gute Fee. Ich brauche einen Sommelier. Friedrichstraße. Große Schwester. Kai. Schraders Filmpalast.'' Maikäfer-Musik, Berlin 2007, ISBN 978-3-925482-26-7.
* ''Alle Lieder – Toutes les chansons'', 13., erweiterte Auflage. Edition Reinhard Mey, Berlin 2013, ISBN 978-3-925482-28-1 (deutsch, französisch).
* ''Bis heute''. Songbook, 73 Lieder. Voggenreiter, Bonn 2014, ISBN 978-3-8024-1000-0 (Texte und Noten).
* ''Ich wollte wie Orpheus singen. Lieder und Chansons''. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Oliver Kobold. Reclam, Ditzingen 2022, ISBN 978-3-15-014324-7.

== Literatur ==
* ''Mey, Reinhard (Friedrich).'' In: Walter Habel (Hrsg.): ''[[Wer ist wer?]] Das deutsche Who’s who.'' 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 836.
* Julia Klöck: ''Von Zwischentönen zur Autotherapie. Zeitgenössische [[Ballade]]n am Beispiel von [[Franz Josef Degenhardt]], Reinhard Mey und [[Hannes Wader]]'', [[Magisterarbeit]] an der [[Universität Konstanz]], 1997, {{DNB|1079280499}}, {{URN|nbn:de:bsz:352-opus-1666}}.
* Marc Sygalski: ''Das „politische Lied“ in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1989 am Beispiel von [[Franz Josef Degenhardt]], [[Hannes Wader]] und Reinhard Mey.'' (= ''eScripta. Göttinger Schriftenreihe für studentische Germanistik'', Bd.&nbsp;1. eScripta, Göttingen 2011, {{DNB|1013004485}}, [[Magisterarbeit]] an der [[Universität Göttingen]], Seminar für Deutsche Philologie, 2011, [http://www.escripta.de/wp-content/uploads/Marc_Sygalski_Das_politische_Lied1.pdf escripta.de] (PDF; 1&nbsp;MB; 177 Seiten), {{ISSN|2192-0559}}).
* Michael Schneider: ''Meylensteine. Reinhard Mey und seine Lieder.'' Zürich : rüffer&rub, 2022, ISBN 978-3-906304-93-9
* Oliver Kobold: ''Reinhard Mey. 100 Seiten'', Ditzingen : Reclam, 2022, ISBN 978-3-15-020676-8

== Dokumentarfilme ==
* ''„höchstpersönlich“ – Reinhard Mey''. Film von Heike Vossler. Ausstrahlung 1994 in der [[ARD]]
* ''[[Deutschland, deine Künstler]]'' – Reinhard Mey. Dokumentation von [[Dagmar Wittmers]]. Ausstrahlung am 16. Juli 2008 in der ARD


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|130320870|TEXT=Literatur, Musikaufnahmen und Kompositionen von}}
* [https://www.reinhard-mey.de/ reinhard-mey.de]
* {{IMDb|nm1102011}}
* [https://web.archive.org/web/20130827090608/https://einachtellorbeerblatt.wordpress.com/2013/05/04/herbstgewitter-spezial-reinhard-mey-im-interview/ ''Herbstgewitter spezial: Reinhard Mey im Interview.''] – Interview mit Reinhard Mey beim Liedermacher- und Kleinstmagazin ''Ein Achtel Lorbeerblatt'' (archivierte Version, Audio, 95&nbsp;min)
* [https://www.youtube.com/watch?v=279rSsESftk ''Nr.&nbsp;4 – Reinhard Mey – Durch die BRILLE gefragt''] – Podcast von [[Heinz Rudolf Kunze]]
* Hans Jürgen Finger: [https://www.swr.de/swr4/musik/biografie-reinhard-mey-lieder-zwischen-schlager-und-chanson-100.html ''Reinhard Mey und "Über den Wolken" - Lieder zwischen Schlager und Chanson'']. SWR4, 21. Dezember 2022 (Artikel und Audio-Reportage, 45:59 min)
* Yasemin Ergin: [https://www.ndr.de/kultur/musik/Reinhard-Mey-Deutschlands-beliebtester-Liedermacher-wird-80,reinhardmey134.html ''Reinhard Mey: Deutschlands beliebtester Liedermacher ist 80'']. NDR, 22. Dezember 2022
* {{laut.de}}
* [https://www.reinhard-mey.de/noten/ Noten für alle] Diverse Titel von Reinhard Mey als PDF (Edition Reinhard Mey)

== Einzelnachweise ==
<references responsive />


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*[http://www.reinhard-mey.de Offizielle Reinhard-Mey-Webseite]
*[http://www.reinhardmey.at Österreichische Reinhard Mey Fan-Homepage]
*[http://www.laut.de/wortlaut/artists/m/mey_reinhard Reinhard Mey - www.laut.de]
*[http://private.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/paschke/bio.html Ausführliche Biographie]


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Aktuelle Version vom 27. Juli 2025, 13:37 Uhr

Reinhard Mey, 2014

Reinhard Friedrich Michael Mey (* 21. Dezember 1942 in Berlin) ist ein deutscher Musiker. Er ist deutsch- und französischsprachiger Chansonsänger, Texter und Komponist. Seit Ende der 1960er Jahre gilt er als einer der populärsten Vertreter der deutschen Liedermacher-Szene. Reinhard Mey war vor allem in den 1970er Jahren mit Titeln wie Der Mörder ist immer der Gärtner, Gute Nacht, Freunde, Wie vor Jahr und Tag und Über den Wolken erfolgreich. Seine Pseudonyme sind Frédérik Mey (in Frankreich), Alfons Yondraschek und Rainer May.

Herkunft und Ausbildung

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Reinhard Mey wurde im Berliner Bezirk Wilmersdorf als zweites Kind des Rechtsanwalts Gerhard Mey und der Lehrerin Hertha Mey, geborene Koch, geboren. Sein Vater weckte sein Interesse an fremden Kulturen und Sprachen.[1] Er besuchte das Französische Gymnasium in Berlin, an dem er 1963 das französische Baccalauréat und das deutsche Abitur absolvierte. Die 12. Klasse musste er wegen schlechter Noten in Deutsch, Mathematik und Physik wiederholen.[1] Zu Meys Klassenkameraden im Französischen Gymnasium zählten der spätere Liedermacher Ulrich Roski und die Politologin Gesine Schwan.[2] Als Austauschschüler wohnte er mehrmals bei einem französischen Paar, das mit seinen Eltern befreundet war.[1]

Mey absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Schering AG Berlin. Ein darauf begonnenes Studium der Betriebswirtschaftslehre an der TU Berlin, das seine Eltern „beschwichtigen“ sollte,[1] brach er nach sechs Semestern ab, um Liedermacher zu werden. Meys eigentlicher Berufswunsch war Pilot.[3]

Frühe Jahre und Anfänge

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Im Jahre 1955 bekam Mey im Alter von zwölf Jahren seine erste Klavierstunde, mit vierzehn erhielt er eine erste Gitarre (als Leihgabe seiner Tante), kurz darauf kaufte er sich für 40 Mark eine eigene Gitarre. Er brachte sich selbst das Trompetespielen bei. Bereits während der Schulzeit sammelte er mit Freunden Erfahrungen auf der Bühne mit der Aufführung von Skiffle-Musik in der 1957 gegründeten Band Rotten Radish Skiffle Guys, der er das gleichnamige Lied in seinem 2010 erschienenen Album Mairegen widmete. Im Jahr 1961 bildete sich die Gruppe Les Trois Affamés (‚Die drei Hungrigen‘) mit seinem Schulkameraden Wolfgang „Schobert“ Schulz und Christian Pechner. Meys erstes Chanson Ich wollte wie Orpheus singen erschien 1964. Im selben Jahr bekam er die Möglichkeit, auf dem Festival Chanson Folklore International auf der Burg Waldeck seine Lieder vorzutragen. Dort lernte er auch 1966 den gleichaltrigen Hannes Wader kennen.[4]

Erste Plattenverträge und Durchbruch

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Im Jahr 1967 startete er für Deutschland beim Knokke-Festival in Belgien. Dies führte zu seinem ersten französischen Plattenvertrag. Im selben Jahr tourte Reinhard Mey zeitweise zusammen mit Hannes Wader durch Deutschland und spielte mit ihm in Clubs und auf Theaterbühnen. Da das Repertoire beider Musiker zu diesem Zeitpunkt jeweils noch zu klein für ein abendfüllendes Konzert war, traten sie mit einem gemeinsamen Programm ihrer deutschen und französischen Stücke auf. Nach einem besonders erfolgreichen Auftritt im Audimax der Universität Hamburg entschied sich Mey allerdings gegen eine Fortführung der gemeinsamen Auftritte.[4]

Ebenfalls 1967 bekam er einen Plattenvertrag in Deutschland bei Intercord. Anfangs, so der Spiegel, „schien es freilich, als würde die Karriere des Liedermachers im kommerziellen Abseits enden. Denn der Beamtensohn […] tingelte […] durch Studenten-Pinten, Keller-Kneipen und Provinz-Turnhallen – ohne nennenswerte Resonanz. […] Das deutsche Show-Business nahm jahrelang kaum Notiz von ihm oder spottete bestenfalls: ‚Der Mey ist ein Spinner‘.“[5] Nachdem er durch gelegentliche Funk- und Fernseh-Engagements zu bescheidener Popularität gelangt war,[5] brachten ihm erst 1971 die Doppel-LP Reinhard Mey live (bis Oktober 1971 250.000 verkaufte Exemplare)[5] sowie das Lied Der Mörder ist immer der Gärtner den Durchbruch zu einem Massenpublikum.

Seinen größten Erfolg veröffentlichte er mit der LP Mein achtel Lorbeerblatt (1972), das den inzwischen zu einem Evergreen gewordenen Titel Gute Nacht, Freunde enthält. Ein weiterer Erfolgstitel gelang ihm mit Über den Wolken aus dem Jahr 1974, das zunächst als B-Seite der Single Mann aus Alemannia herausgebracht wurde. Dieser Titel erreichte 2005 bei der Wahl der 100 besten Lieder des Jahrhunderts (vom ZDF im Rahmen der Fernsehreihe Unsere Besten veranstaltet) den 4. Platz.

Von Meys Auftritten mit anderen Kollegen ist das Konzert anlässlich Hannes Waders 60. Geburtstag im Juni 2002 zu nennen. Gemeinsam mit Konstantin Wecker sangen sie knapp 30 Lieder, und zwar entweder solistisch oder mehrstimmig. Das aus dem Konzertmitschnitt entstandene Doppelalbum Mey, Wader, Wecker – das Konzert erschien 2003. Im selben Jahr wurde davon eine limitierte Ausgabe herausgegeben mit zusätzlichen Titeln, die bei der Demonstration gegen den Irakkrieg am 15. Februar 2003 mitgeschnitten worden waren. Sie enthält zusätzlich Weckers aktualisierte Version seines Hits Willy unter dem Namen Willy 5, Meys Frieden sowie Waders Friedenshymne Es ist an der Zeit.

Die Veröffentlichung des biografischen Buches Über den Wolken ließ Mey gerichtlich untersagen. Kurz darauf, im August 2005, gab er ein eigenes Buch mit dem Titel Was ich noch zu sagen hätte (Autor: Bernd Schroeder) heraus.

Zahlreiche von Meys Alben entstanden in langjähriger Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten Manfred Leuchter, der dabei auch als Arrangeur der Stücke wirkt und jeweils passende Musiker auswählt.[6] Teilweise musiziert er selbst mit, so bei Das Haus an der Ampel und Nach Haus.

Fernsehaktivitäten

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Mey moderierte wiederholt Fernsehsendungen (beispielsweise die Reinhard-Mey-Show 1972[4]) und trat in TV-Filmen als Gastdarsteller auf (2002 unter der Regie von Jan Josef Liefers in der Liebeskomödie Die Frauenversteher – Männer unter sich als Flugzeugmechaniker und 2005 in Küss mich, Hexe als Weißer Magier (Regie: Diethard Küster)).[7]

Vom Juni 1973 bis Dezember 1974 moderierte Mey sechs Ausgaben der Sendung Chansonnade für das Schweizer Fernsehen.[8]

Im Jahr 1979 gestaltete er mit Salvatore Adamo eine musikalische Gemeinschaftssendung (Zwei Herren im Dreiviertelfrack), 1980 Der dicke Lange und der kleine Dünne mit Mort Shuman sowie 1981 Manche mögen’s leis mit Heidelinde Weis und produzierte 1982 beim ZDF die eigene Show Ich hab’ Dich lieb. Zusammen mit Rut von Wuthenau (Rut Speer) drehte er für das ZDF seinen persönlichen Heimatfilm Reinhard Mey und sein Dorf in Berlin, der im Juni 1989 ausgestrahlt wurde. Weiterhin moderierte Mey 1980, Frank Elstner nachfolgend, drei Folgen der ARD-Unterhaltungssendung Die Montagsmaler, bis Sigi Harreis im Januar 1981 die Moderation übernahm. Bei den Montagsmalern hatte er insgesamt sechs Auftritte als prominenter Mitrater (1978) oder im Showteil (1977–1986).

Von 1987 bis 1996 moderierte Mey das Musikfestival Songs an einem Sommerabend.[9] In diesem Rahmen bot er auch eigene Lieder dar. Da er nicht gewillt war, darauf zu verzichten, das Lied Sei wachsam mit dem darin enthaltenen Text „Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: / Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!“ zu singen, beendete er seine Moderationstätigkeit und seine Teilnahme für mehrere Jahre. Von 2004 bis 2014 nahm Reinhard Mey wieder regelmäßig am Festival teil.

2024 sang er mit Helene Fischer im Duett das Lied Wir.

Bislang spielte Reinhard Mey über 1300 Konzerte.[10] Seine Tourneen führten ihn durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und durch Frankreich, Belgien und die Niederlande. In Frankreich gab Reinhard Mey unter seinem französischen Künstlernamen zwei dreiwöchige Gastspiele (1976 im Palais des Congrès, Paris[11] und 1979 in der Pariser Music-Hall Bobino). Meist sind die Tourneen nach dem vorangehenden Studio-Album benannt, während die Livealben, die die Tourneen dokumentieren, eigenständige Namen tragen.

Die Organisation der Tourneen leitete von 1970 bis 2005 Peter Graumann, der am 29. Oktober 2005 verstarb. Diesem engen Weggefährten widmete Mey 1992 ein eigenes Lied (Peter). Nach dem Tod von Graumann übernahm Gazale Aydin die Tourneeleitung.[12]

Im Jahr 1989 erhielt er nach langjährigen Anfragen bei den Verantwortlichen der DDR endlich die Möglichkeit, „einmal in Dresden [zu] singen“. Er bekam eine Einladung in Gunther Emmerlichs Showkolade. Das Konzert fand am 11. November 1989 statt. Durch den zwischenzeitlichen Mauerfall und den damit einhergehenden aufkeimenden Freiheitsgedanken durfte er sowohl Über den Wolken als auch Gute Nacht, Freunde vortragen, die beide den bis zum 8. November 1989 untersagten Freiheitsgedanken in sich tragen.[13]

Reinhard Mey, 1971 in Kiel
  • 1971: erste große Tournee (Deutschland)
  • 1972: 142-Städte-Tournee (Deutschland, Österreich und Schweiz)
  • 1974: 30-Städte-Tournee (Frankreich)
  • 1976: 40-Städte-Tournee (Frankreich, Belgien und Niederlande)
  • 1976: Dreiwöchiges Ensuite-Gastspiel im Palais des Congrès, Paris[11]
  • 1977: 30-Städte-Tournee (Frankreich)
  • 1977: 72-Städte-Tournee (Deutschland, Österreich und Schweiz)
  • 1979: Dreiwöchiges Gastspiel in der Pariser Music-Hall „Bobino“
  • 1980: 56-Städte-Tournee (Deutschland, Österreich und Schweiz)
  • 1983: 60-tägige Tournee (Deutschland, Österreich und Schweiz)
  • 1986: große Tournee (Deutschland, Österreich und die Schweiz)
  • 1988: 55-Städte-Tournee (Deutschland)
  • 1989: 14-tägige Tournee (Österreich)
  • 1990/1991: Farben-Tournee. 55 Städte in Deutschland, elf Tage durch Österreich
  • 1992/1993: Alles-geht-Tournee. 60 Tage durch Deutschland, 14 Tage durch Österreich und die Schweiz
  • 1994/1995: Immer-weiter-Tournee. 60 Tage durch Deutschland, 19 Tage durch Österreich und die Schweiz
  • 1996/1997: Leuchtfeuer-Tournee. 61 Tage durch Deutschland, 17 Städte in Österreich und der Schweiz
  • 1998/1999: Flaschenpost-Tournee. 60 Städte in Deutschland, 27 Städte in Österreich und der Schweiz
  • 2000: Einhandsegler-Tournee. 60 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • 2002: Rüm-Hart-Tournee. 60 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • 2005/2006: Nanga-Parbat-Tournee. 60 Tage durch Deutschland und die Schweiz, elf Tage durch Österreich
  • 2008: Bunter-Hund-Tournee. 60 Tage durch Deutschland, Österreich und die Schweiz
  • 2011: Mairegen-Tournee. 62 Tage durch Deutschland und die Schweiz
  • 2014: „dann mach’s gut“-Tournee. 60 Tage durch Deutschland
  • 2017/2018: Mr.-Lee-Tournee. 30 Tage durch Deutschland, zehn Tage durch Österreich
  • 2022: Das-Haus-an-der-Ampel-Tournee. 16 Tage durch Deutschland und Österreich

Meys Pseudonym Frédérik Mey leitet er von der französischen Version seines Zweitnamens Friedrich ab. Er wählte es aus phonetischen Gründen, da nach seiner Ansicht der dem deutschen Reinhard entsprechende französische Vorname Renaud eine ungünstige französische Aussprache nach sich gezogen hätte. Renaud klingt wie Renault und als voller Name Renaud Mey ähnlich wie renommée.[14]

Ein weiteres Pseudonym war Alfons Yondraschek, unter dem er für das Duo Inga & Wolf das Lied Gute Nacht, Freunde schrieb. Diese sollten damit am Eurovision Song Contest 1972 teilnehmen. In der deutschen Vorentscheidung im Februar 1972 belegte das Lied den vierten Platz. Den Namen hatte Mey bereits im Lied Ankomme Freitag, den 13. auf dem gleichnamigen Album verwendet, worin er beteuert, „ganz bestimmt nicht Alfons Yondraschek“ zu sein. Dieser wird zudem in Meys Werk noch einmal genannt: In Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern wird Alfons Yondraschek als Autor des gleichnamigen Theaterstücks angegeben.

Eines der frühesten Pseudonyme ist Rainer May, unter dem er 1965 unter anderem das Stück Geh und fang den Wind herausbrachte, eine deutschsprachige Interpretation des Donovan-Hits Catch the Wind (deutscher Text: Joe Menke). Dieses Pseudonym entstand ungewollt – der Produzent hatte den Namen falsch notiert.

Mey heiratete 1967 die Französin Christine;[11][15] die Ehe wurde 1976 geschieden. Seit 1977 ist er mit Hella Mey verheiratet und lebt in Berlin-Frohnau. Aus dieser Beziehung stammen die Söhne Frederik (* 1976) und Maximilian (1982–2014)[11] sowie die Tochter Victoria-Luise Mey (* 1985),[16] die auf den Alben Lieder von Freunden,[17] Mr. Lee und Das Haus an der Ampel Duette mit Mey singt und bei der Tournee 2017/2018 als Fotografin agierte. Auf dem Album Lieder von Freunden findet sich außerdem eine Aufnahme des englischen Volkslieds Die zwölf Weihnachtstage, das er zusammen mit all seinen Kindern singt.[18]

Meys Sohn Frederik arbeitet als Pilot.[19] Sein Sohn Maximilian starb im Mai 2014 nach einem etwa fünf Jahre andauernden Wachkoma, das aus einer verschleppten Lungenentzündung und Herzrhythmusstörungen resultierte.[20][21] Er wurde 32 Jahre alt.[21]

Mey hatte großen Erfolg in Frankreich und den Niederlanden. Es gibt in französischer Sprache sieben Frédérik-Mey-Alben und zwei Live-LPs; zuletzt erschien nach 23-jähriger Pause die CD Frédérik Mey, Vol. 7 – douce france (2005). Es erschienen Texte von Mey in französischen Schulbüchern. Auf Niederländisch erschien 1975 Als de dag van toen (‚Wie vor Jahr und Tag‘) – seine einzige Doppel-Platin-Platte überhaupt – und 1976 Er zijn dagen … (‚Es gibt Tage …‘). Der Versuch, 1970 mit der LP One Vote for Tomorrow in Großbritannien Fuß zu fassen, schlug fehl.

Zwischen 1967 und 2020 hat Mey 29 deutsche Studioalben herausgebracht, das erste Ich wollte wie Orpheus singen 1967, das bisher letzte Nach Haus 2024. Von 1986 bis 2004 veröffentlichte Reinhard Mey seine Studioalben im Zweijahresrhythmus, seitdem in größeren Abständen, jeweils im Mai.

Außerhalb dieses Rhythmus erschien 2015 unter dem Titel Lieder von Freunden ein Album mit Titeln von Ulrich Roski, Pete Seeger, Rio Reiser, Franz Josef Degenhardt, Heinz Rudolf Kunze, Klaus Hoffmann, Gerhard Gundermann, The Magnetic Fields, Colin Wilkie, Johann Sebastian Bach, Selma Meerbaum-Eisinger, I Muvrini, Manfred Maurenbrecher, Ludwig Hirsch und Boris Vian.[22] Anders als bei seinen Studioalben erarbeitete er die Aufnahmen nicht in einem relativ kurzen Zeitraum, sondern sie entstanden über viele Jahre hinweg.[23]

„,Wir alle haben irgendwo in der Erinnerung, oder gerade im Ohr, so ein Lied, wo es dich packt, dass du nicht weißt, wie dir geschieht‘, wie ich mal versucht habe, es zu beschreiben. Ich habe viele solcher Lieder aus der Feder sehr naher oder ferner Kollegen, die mir doch alle über ihre Musik gleich vertraut sind. Manche begleiten mich schon mein ganzes Leben, manche entdecke ich vielleicht erst jetzt, aber von nun an werden auch die zu Weggefährten für immer. Lieder, die ich für mich singe, einfach weil sie mir Freude machen, weil sie mich trösten oder bewegen und manchmal, wenn nach einem Studiotag noch ein bisschen Zeit ist und die Kollegen Lust haben, oder Besuch kommt, den ich – wie meine Tochter – zum Mitsingen überreden kann, dann nehme ich schon mal eins davon auf, einfach so. Über die Jahre ist daraus über ein gutes Dutzend Aufnahmen entstanden aus der spontanen Lust am Musizieren, am Experimentieren, aus dem Wunsch, nach einem Tag voller Musik im Studio, nicht ohne eine letzte Zugabe auseinander zu gehen. Ich nenne sie die Lieder von Freunden.“

Reinhard Mey: über das Album Lieder von Freunden[22]

Zu den Studioaufnahmen veröffentlichte Mey 18 deutsche Livealben, das erste erschien 1971 bei Intercord unter dem Titel Reinhard Mey live. Aufgenommen wurde es in Berlin im Dezember 1970. Von den 25 Liedern auf dem Doppelalbum sind bis auf zwei alle von ihm getextet und komponiert. Seit Anfang der 1990er Jahre zeichnen sich die Livealben durch einen beträchtlichen Teil an einleitenden Sprechbeiträgen aus. Außer diesen beiden Plattentypen gibt es eine große Anzahl von Samplern, Singles und zwei DVDs, von denen die erste in wesentlichen Teilen Filmmaterial enthält, das anlässlich des 60. Geburtstags 2002 produziert wurde.

Vier Mal erreichte Mey Platz eins der deutschen Albumcharts: 1972 mit Mein achtel Lorbeerblatt, 2007 mit Bunter Hund, 2013 mit dann mach’s gut und 2024 mit Nach Haus.[24] Die erste Goldene Schallplatte bekam Mey für Ich bin aus jenem Holze (1971). Mey schrieb und komponierte mehr als 500 Songs. (Stand: 2024)

Meys meist leise Lieder zeichnen sich durch oft umfangreiche Texte und eingängige Melodien aus. Sie sind stark vom französischen Chanson beeinflusst; manche seiner Lieder zeigen außerdem in Melodiebau und Instrumentarium den Einfluss der Country-Musik. Im Gegensatz zum französischen Chanson behandelten Meys Lieder anfangs eher selten politische Themen (s. In Tyrannis). Vor allem seit den 1990er Jahren finden sich zunehmend auch politisch Stellung beziehende, gesellschafts- und zeitkritische, oft von einer pazifistischen Haltung geprägte Stücke auf seinen Alben (Die Waffen nieder, Sei wachsam, Heimatlos, Das Narrenschiff, Frieden, Nein, meine Söhne geb’ ich nicht, Kai, Verschollen). Mit dem Lied Die Kinder von Izieu, das die Deportation von 44 jüdischen Kindern aus Frankreich beschreibt, bezog er dezidiert Stellung gegen ein Vergessen der nationalsozialistischen Verbrechen. Dabei vertritt Mey eine moderat linke politische Position. In seinen Liedern setzt er sich besonders für die Werte Freiheit und Gewaltlosigkeit bzw. Frieden ein und engagiert sich auch dahingehend (beispielsweise im Bundestagswahlkampf 2002 für den Omnibus für direkte Demokratie oder auf einer Großdemonstration Anfang 2003 in Berlin gegen den bevorstehenden Irakkrieg).

Reinhard Mey behandelt in seinen Liedern im Wesentlichen aus dem Leben gegriffene Themen. In den 1960er und 1970er Jahren waren das unter anderem Liebeslieder (Und für mein Mädchen, Herbstgewitter über Dächern, Wie vor Jahr und Tag, Sommermorgen), Lieder über das Fliegen (Über den Wolken, Ikarus, Lilienthals Traum), über den Tod (Schade, dass du gehen musst, Die Zeit des Gauklers ist vorbei, Wie ein Baum, den man fällt, Mein Testament), satirische Betrachtungen von gesellschaftlichen Gegebenheiten und den Widrigkeiten des Alltags (Diplomatenjagd, Annabelle, Ein Antrag auf Erteilung eines Antragformulars, Die heiße Schlacht am kalten Buffet) oder seines eigenen Lebens (Trilogie auf Frau Pohl, Ankomme Freitag, den 13., Die Homestory). Gelegentlich gelingt es ihm dabei, die deutsche Sprache zu prägen (Der Mörder ist immer der Gärtner). Immer wieder benutzt Mey die Form der spöttischen Demaskierung, um sich zum Beispiel über die Unzuverlässigkeit von Handwerkern (Ich bin Klempner von Beruf), die Auswüchse des modernen Regietheaters (Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern) oder über heuchlerische Politiker (Was kann schöner sein auf Erden, als Politiker zu werden) lustig zu machen. Durch die Geburt seiner Kinder ergab sich ab 1977 ein neuer Schwerpunkt: Kinder und Familie (Du hast mir schon Fragen gestellt, Keine ruhige Minute, Menschenjunges). Dieses Thema dominierte bis in die frühen 1990er Jahre. Des Weiteren übte Mey in verschiedenen Liedern noch über die Schulzeit seiner eigenen Kinder hinaus Kritik am deutschen Schulsystem (Zeugnistag, Faust in der Hand).[25]

Mey ist Vegetarier und engagierte sich bei der Organisation PETA aktiv für den Tierschutz. Seit 1992 setzten sich einige seiner Lieder mit dem Thema Tierschutz auseinander (Die Würde des Schweins ist unantastbar, Hasengebet, Tierpolizei, Erbarme dich, Hundgebet, Miserere mei). Diese und andere Tierlieder aus verschiedenen Jahrzehnten veröffentlichte er 2006 gesammelt auf dem Sampler Frei!. Auf dem 2013 erschienenen Album dann mach’s gut widmet er sich diesem Thema unter dem Titel Gute Kühe kommen in den Himmel.

Verbreitung von Liedtexten im Internet

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Die meisten Liedtexte finden sich auf der offiziellen Reinhard-Mey-Seite.[26] Es fehlen dort aber nach wie vor die Texte von frühen Liedern wie Bauer, ich bitt’ euch, Das Canapé, Drei Lilien, Mädchen in den Schänken und anderen (Stand: März 2025). Bei diesen Liedern ist die Musik von Mey, der Text aber von anderen Autoren. Diese Texte fehlen ebenfalls im offiziellen Liedtextbuch Alle meine Lieder, das 1985 erschien (erweiterte Neuauflage erschien am 2. Dezember 2016: Alle Lieder – Toutes les chansons), sie sind aber mit Noten im offiziellen Liederbuch Von Anfang an[27] enthalten. Inzwischen stellt Reinhard Mey viele Noten seiner Lieder mit Gitarrenbegleitungen kostenlos ins Internet.[28]

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne QuellenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1967 Ich wollte wie Orpheus singen
Erstveröffentlichung: 1967
1969 Ankomme Freitag, den 13.
Erstveröffentlichung: 1969
1970 Aus meinem Tagebuch DE
Gold
Gold
[29]DE
Erstveröffentlichung: 1970
Verkäufe: + 250.000[29]
1971 Ich bin aus jenem Holze DE8
Gold
Gold
[29]
(4 Mt.)DE
Erstveröffentlichung: 1971
Verkäufe: + 250.000[29]
1972 Mein achtel Lorbeerblatt DE1
Gold
Gold
[29]
(3 Mt.)DE
Erstveröffentlichung: 1972
Verkäufe: + 250.000[29]
1974 Wie vor Jahr und Tag DE16
Gold
Gold
[29]
(2 Mt.)DE
AT8
(4 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 1974
Verkäufe: + 250.000[29]
1975 Ikarus DE26
(2 Mt.)DE
Erstveröffentlichung: 1975
1977 Menschenjunges DE24
(2 Mt.)DE
AT16
(2 Mt.)AT
Erstveröffentlichung: 1977
1979 Keine ruhige Minute DE16
(21 Wo.)DE
AT20
(1 Mt.)AT
Erstveröffentlichung: 1979
1980 Jahreszeiten DE12
(32 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1980
1981 Freundliche Gesichter DE36
(8 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1981
1983 Die Zwölfte DE34
(9 Wo.)DE
AT17
(½ Mt.)AT
Erstveröffentlichung: 1983
1985 Hergestellt in Berlin DE21
(16 Wo.)DE
AT28
(½ Mt.)AT
Erstveröffentlichung: 1. April 1985
1986 Alleingang DE27
(12 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1. Juli 1986
1988 Balladen DE27
(13 Wo.)DE
AT16
(5 Mt.)AT
Erstveröffentlichung: 1. Januar 1988
1990 Farben DE27
(25 Wo.)DE
AT30
(2 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 1. April 1990
1992 Alles geht! DE28
(17 Wo.)DE
AT26
(12 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 1. März 1992
1994 Immer weiter DE21
(12 Wo.)DE
AT31
(4 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 1. Mai 1994
1996 Leuchtfeuer DE26
(22 Wo.)DE
AT26
(14 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 9. Mai 1996
1998 Flaschenpost DE7
(32 Wo.)DE
AT32
(11 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 15. Mai 1998
2000 Einhandsegler DE7
Gold
Gold

(27 Wo.)DE
AT22
(6 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 5. Mai 2000
Verkäufe: + 150.000
2002 Rüm Hart DE4
(21 Wo.)DE
AT14
(9 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 3. Mai 2002
2004 Nanga Parbat DE2
Gold
Gold

(17 Wo.)DE
AT12
(14 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 1. Mai 2004
Verkäufe: + 100.000
2007 Bunter Hund DE1
Gold
Gold

(19 Wo.)DE
AT8
(8 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 4. Mai 2007
Verkäufe: + 100.000
2010 Mairegen DE2
Gold
Gold

(24 Wo.)DE
AT2
(16 Wo.)AT
CH66
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. Mai 2010
Verkäufe: + 100.000
2013 dann mach’s gut DE1
Platin
Platin

(26 Wo.)DE
AT1
(15 Wo.)AT
CH28
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 3. Mai 2013
Verkäufe: + 200.000
2016 Mr. Lee DE3
Gold
Gold

(18 Wo.)DE
AT4
(19 Wo.)AT
CH23
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 6. Mai 2016
Verkäufe: + 100.000
2020 Das Haus an der Ampel DE2
(30 Wo.)DE
AT2
(9 Wo.)AT
CH5
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 29. Mai 2020
2024 Nach Haus DE1
(11 Wo.)DE
AT2
(8 Wo.)AT
CH3
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 3. Mai 2024

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Meys Lieder wurden von der deutschsprachigen Musikkritik und Presse zunächst größtenteils positiv aufgenommen und überwiegend als angenehmer Kontrast zur seichten Schlagermusik mit ihren niveauarmen Texten gesehen (um 1970). So nannte ihn beispielsweise die Neue Zürcher Zeitung einen „seltenen Glücksfall im Showbusiness“, mit „jungenhafter Frische, unbekümmerter Spontaneität und Direktheit im Kontakt mit dem Publikum“. Andere sahen in ihm „die unerkannte Stimme des aufgeschlossenen jungen Mittelstandes“.[30]

Mit wachsendem Erfolg häuften sich Anfang der 1970er Jahre jedoch auch negative Kritiken, vor allem von linker Seite, die ihm mangelndes politisches Engagement („Rückzugslyriker“),[30][1] Ängstlichkeit und einen Hang zur Idylle („Heino fürs Dritte Programm“)[31] vorwarfen. So bezeichnete Volker Rebell in der Frankfurter Rundschau Meys musikalische Gestaltung als „nicht unterscheidbar von der kleinkarierten Schlagermusik […] von der Essenz her der gleiche Kohl, die gleichen beschränkten Variationen über ein Standardsortiment musikalischer Muster“. Barry Graves nannte den Sänger in der Welt einen „nichtssagenden Schnurrenerzähler“, einen „Fluchthelfer der Umweltverdrossenen“ und einen „Heintje für geistig Höhergestellte“. Einen Höhepunkt erreichte diese Kritik Mitte der 1970er Jahre, als Mey in dem Lied Annabelle Erscheinungsformen und Auswüchse der Studenten- und 68er-Bewegung aufs Korn nahm.[32] Thomas Rothschild schrieb in dem Buch Liedermacher: „Mit dieser Karikatur einer linken Studentin […] entpuppte sich Reinhard Mey endgültig als einer, der seinen kleinbürgerlichen Zuhörern, die sich ihre heile Welt nicht rauben lassen wollen, nach dem Mund singt. […] Was offenbar sogar Moderatoren für Humor halten, ist bösartige Lächerlichmachung einer Minderheit. Von der Annabelle, die nie lacht, zum Russen mit dem Messer zwischen den Zähnen ist es nur ein Schritt. Mey betreibt mit Annabelle Hexenjagd in Chanson-Form.“

In späteren Jahren wurde Mey nicht mehr derart scharf wegen seiner Liedinhalte kritisiert – mit wenigen Ausnahmen, z. B. die Tageszeitung: „Säuselbarde“[31]; siehe dazu aber auch 2014 das „Entschuldigungsschreiben an einen Poeten“ des Chefreporters Peter Unfried in der „taz am Wochenende“[33]. Man sah in Mey eher den „Klassensprecher der müden Rebellen“, einen „unverkennbaren Meister der dezenten Gefühlsambivalenz“, dessen poetischste Lieder ein „wehmütiges Tasten am Jenseitsrand“ sind.[30] Die Süddeutsche Zeitung würdigte ihn zu seinem 70. Geburtstag als „Poet des Alltäglichen“ und „großen Humanisten, Spötter und Tröster“, dessen Lieder die „Chronik unseres bürgerlichen Lebens in berührend langmütigen, wunderbar sentimentalen und angemessen moralischen Balladen“ besungen haben.[31]

In Frankreich gab es keine vergleichbare negative Kritik.[34]

Mey selbst reagierte 1972 in Form des Chansons Mein achtel Lorbeerblatt. Der Refrain lautet: „Und ich bedenk’, was ein jeder zu sagen hat / Und schweig’ fein still / Und setz’ mich auf mein achtel Lorbeerblatt / Und mache, was ich will.“[35] Rückblickend formulierte Mey mit Blick auf seine damaligen Kritiker: „Wenn man 1971 eine goldene Schallplatte bekam, war eben klar, dass man nur ein kommerzielles Schwein sein konnte.“[4]

Für das Lied Annabelle, das ihm nach eigenem Bekunden „jede Menge Ärger, aber auch jede Menge Spaß“ eingebracht hat, schrieb er 1998, 26 Jahre später, mit Der Biker eine Art Entschuldigungssong, in dem er seine Wertschätzung für Annabelle zum Ausdruck bringt.[36]

Fliegerei als Hobby

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Mey erwarb 1973 auf dem Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel[2] die Privatpilotenlizenz für Motorflugzeuge (PPL A), die er drei Jahre später um die Instrumentenflugberechtigung erweiterte. Im Jahre 1982 erwarb er die Privatpilotenlizenz für Hubschrauber mit Kolben- und Turbinentriebwerken (PPL H).[11][37] Als Schüler von Weltmeister Manfred Strößenreuther erhielt er 1984 schließlich die Berechtigung zum Kunstflug mit Motorflugzeugen.[11] Mit einem Freund kaufte er eine zweimotorige Cessna 340, mit der sie Charterflüge durchführten, bis das Geschäft aufgrund der Ölkrise nicht mehr rentabel war.[38] Nachdem er 1996 zunächst sämtliche Fluglizenzen hatte verfallen lassen, war er seit 2004 wieder im Besitz einer Pilotenlizenz, die er derweil altersbedingt wieder abgegeben hat.[11][37]

Meys Leidenschaft zur Fliegerei spiegelt sich auch in den Texten seiner Lieder wider: Ein Beispiel dafür ist der Titel Über den Wolken, der von der Sehnsucht nach der Freiheit des Fliegens handelt. All die sturmfesten Himmelhunde beschäftigt sich mit den frühen Flugpionieren; Otto Lilienthal bekam mit Lilienthals Traum gar ein eigenes Lied. Das Lied Golf November ist eine Hommage an den Rettungshubschrauber Christoph 4 und seine Besatzung.[39]

Reinhard Mey besitzt ein Haus in Kampen. Sein enger Bezug zur Nordsee und zur Insel Sylt spiegelt sich in einigen seiner Lieder wider. Weiterhin ergeben der Albumname Rüm Hart und der DVD-Titel Klaar Kiming einen nordfriesischen Sinnspruch (Rüm Hart, klaar Kiming – ‚Weites Herz, klarer Horizont‘).

Auf Sylt sorgte er im Jahr 2002 für erhitzte Diskussionen, als er in einem offenen Brief an die Gemeindeverwaltung von Kampen in satirisch-ironischer Art den Einsatz lärmender Rasenmäher durch Nachbarn – die er mit „Gartennazis“ betitelte – als allgegenwärtige Ruhestörung anprangerte. Der Vorfall wurde bundesweit vom Boulevard-Journalismus aufgegriffen und von Stefan Raab in TV total mit dem Lied Garten-Nazis besungen.[40] Mey selbst verarbeitete das Ereignis in einer Umdichtung seines 1996 erschienenen Liedes Irgendein Depp bohrt irgendwo immer: Auf Meys darauffolgendem Live-Album Klaar Kiming und der wenig später herausgebrachten gleichnamigen Doppel-DVD erschien Irgendein Depp mäht irgendwo immer.

„Bootschafter“ der DGzRS

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Im Jahr 2000 engagierte er sich als „Bootschafter“ für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Der jährlich wechselnde Bootschafter stellt sich für eine Amtsperiode ehrenamtlich für Werbemaßnahmen der im Wesentlichen aus Spendengeldern finanzierten DGzRS zur Verfügung.[41]

  • 1973 sang Mey in der ARD-Fernsehlotterie das Lied Aber deine Ruhe findest du trotz alledem nicht mehr.
  • Mey lieh 1974 in der Synchronisation des Zeichentrickfilms Robin Hood dem Hahn Alan A’Dale seine Stimme. Er sang 1978 im Zeichentrickfilm Lucky Luke – Sein größter Trick den Titelsong auf Deutsch.
  • Seit 1976 eröffnet und schließt eine Adaption von Gute Nacht, Freunde jeden Abend die Nachrichtensendung Met het Oog op Morgen im niederländischen Radio 1.
  • Rio Reiser ernennt Reinhard Mey in der Originalversion seines Liedes König von Deutschland (1986) zu des „Königs Barden“.
  • Die Band Pur vertonte 1992 den bis dahin unveröffentlichten Reinhard-Mey-Text Der Mann am Fenster als Geschenk zu dessen 50. Geburtstag.
  • 1997 war Reinhard Mey zu Gast in der ZDF-Show Wetten, dass..? und spielte zusammen mit den Berliner Philharmonikern das Lied Lilienthals Traum aus dem Album Leuchtfeuer.
  • Sein Rundfunkwerbungsblues von 1984, der die viele Radiowerbung anprangert, wurde 1998 zum Fernsehwerbungsblues umgeschrieben.
  • 1998 trat Mey in der TV-Sendung Geld oder Liebe auf und präsentierte sein Lied Viertel vor sieben aus dem Album Flaschenpost vor einem Millionenpublikum. Die Verkaufszahlen des Albums stiegen daraufhin deutlich an. Seitdem stieg jedes Mey-Album wieder in die Top 10 der Albumcharts ein. Eine von Jürgen von der Lippe gesungene Version des Lieds erschien 2002 auf dem Album Hommage an Reinhard Mey.
  • 1999 wurde die Live-3-CD-Box Lampenfieber veröffentlicht, ein Mitschnitt der Flaschenpost-Tour 1998/99. Darauf sind u. a. die bis dahin unveröffentlichten Songs Ich bin und Fernsehwerbungsblues zu hören, die es auf den Konzerten als Zugabe gab.
  • 2002, zu seinem 60. Geburtstag, interpretierten verschiedene deutsche Künstler seine Lieder auf dem Doppelalbum Hommage an Reinhard Mey.
  • Das Lied Nanga Parbat aus dem Jahr 2004 widmete Mey Reinhold Messner, dessen Bruder Günther bei der Besteigung des gleichnamigen Berges 1970 starb.
  • Aufgrund des Schicksals seines Sohnes, der damals im Wachkoma lag, verzichtete Mey für sein 2010 erschienenes Album Mairegen auf jegliche Werbung. In den deutschen Albumcharts stieg es dennoch auf Platz 2 ein und hielt sich weitere fünf Wochen in den Top 10.
  • Mey betätigt sich als Juror beim Förderpreis der Henner-Krogh-Stiftung, die Sylter Musiker fördert. Ein von Mey gestifteter Sonderpreis ist für die jeweils beste deutschsprachige Eigenkomposition ausgeschrieben.
  • Es existieren verschiedene Instrumental-Alben, auf denen Meys Lieder ohne Gesang dargeboten werden, beispielsweise von Mey selbst (1978 – M(e)y Instrumentals) oder vom Gitarristen Jens Kommnick (2011 – Kommnick spielt Mey).
  • Im Lied Danke, liebe gute Fee (2007) findet sich eine Anspielung auf Loriots Sketch Der Lottogewinner, die Mey nach eigener Aussage mit freundlicher Genehmigung des Autors anbrachte.[42]
  • 2012 erschien das Album Ich bin von Heinz Rudolf Kunze mit einem Duett-Titel mit Reinhard Mey.[43]
  • Neben anderem sozialen Engagement gibt er regelmäßige Benefizkonzerte für die Kinderkrebshilfe, DGzRS, Hamburg Leuchtfeuer, Dunkelziffer e. V. sowie Friedensdorf International. Zu Gunsten des Friedensdorfes entstand 2020 mit mehreren Künstlern eine Neuaufnahme des von 1986 stammenden Liedes Nein, meine Söhne geb’ ich nicht.
  • Zu seinen guten Freunden zählte Karl Dall († 2020), dem er 1985 in seinem Lied Ich grüße … die Textzeile „meinen Freund Karl Dall“ widmete.
  • Ein weiterer guter Freund ist Klaus Hoffmann, für den er 2011 das Lied Bruder Klaus schrieb.
  • Er ist Erstunterzeichner des in der Zeitschrift Emma veröffentlichten Offenen Briefs an Bundeskanzler Olaf Scholz vom 29. April 2022[44] und der im Februar 2023 von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Petition Manifest für Frieden.[45] Beide Petitionen sprechen sich im Kontext des Russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 für Diplomatie, Verhandlungen und humanitäre Hilfe und gegen weiter „eskalierende Waffenlieferungen“ an die Ukraine aus.

Auszeichnungen und Ehrungen

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Buchveröffentlichungen

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  • Ich wollte wie Orpheus singen. Lyrik. 1967 ff.
  • Peter, Kurzgeschichte in der Anthologie Freundschaften von Marie-Luise Marjan (Hrsg.), Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-05141-3.
  • mit Bernd Schroeder: Was ich noch zu sagen hätte. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 978-3-462-03622-0.
  • Von Anfang an. Songbuch mit seinen wichtigsten Liedern (1969–1985). Mit Tabulaturen, Zupftechniken für Gitarre, Noten und kompletten Texten. Voggenreiter, Bonn 2005, ISBN 978-3-8024-0049-0.
  • Bunter Hund, Songbook: Sommer ’52. Der Fischer und der Boss. Wotan und Wolf. Bunter Hund. Drei Kisten Kindheit. Drei Jahre und ein Tag. Ich bin verliebt in meine Sekretärin. Danke, liebe gute Fee. Ich brauche einen Sommelier. Friedrichstraße. Große Schwester. Kai. Schraders Filmpalast. Maikäfer-Musik, Berlin 2007, ISBN 978-3-925482-26-7.
  • Alle Lieder – Toutes les chansons, 13., erweiterte Auflage. Edition Reinhard Mey, Berlin 2013, ISBN 978-3-925482-28-1 (deutsch, französisch).
  • Bis heute. Songbook, 73 Lieder. Voggenreiter, Bonn 2014, ISBN 978-3-8024-1000-0 (Texte und Noten).
  • Ich wollte wie Orpheus singen. Lieder und Chansons. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Oliver Kobold. Reclam, Ditzingen 2022, ISBN 978-3-15-014324-7.

Dokumentarfilme

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Commons: Reinhard Mey – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Manuel J. Hartung und Jeannette Otto: Warum haben Sie BWL studiert, Reinhard Mey? – „Um meine Eltern zu beruhigen“. In: Die Zeit, Nr. 14/2020 vom 26. März 2020, S. 39
  2. a b Jens Mühling: Gesine Schwan ließ mich abschreiben. In: Der Tagesspiegel. 19. Oktober 2008, abgerufen am 8. April 2015.
  3. Tochter und Vater. Abgerufen am 3. März 2025.
  4. a b c d Susanne Gaschke: Gesang mit Gesinnung. In: Die Zeit. 24. April 2008, abgerufen am 4. Juli 2022.
  5. a b c Schöneres Gestern. In: Der Spiegel. Nr. 43, 1971, S. 190 (online).
  6. Sabine Rother: Neues Album von Reinhard Mey: Manfred Leuchter hat es wieder produziert. www.aachener-zeitung.de, 6. Mai 2016, abgerufen am 6. Juni 2024.
  7. Meys Auftritte in Filmen: Siehe Imdb-Link
  8. 23. Juni 1973: Erstmals «Chansonnade» mit Reinhard Mey (Memento vom 15. Mai 2018 im Internet Archive)
  9. Holger Saarmann – News. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  10. JUMBO Neue Medien & Verlag – Programm – Reinhard Mey. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  11. a b c d e f g Reinhard Mey – Biografie. reinhard-mey.de, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  12. Sigrid Blomen-Radermacher: Schwalmtalerin hat einen prominenten Chef: Kein Reinhard-Mey-Konzert ohne Rasale Aydin. 18. September 2020, abgerufen am 25. August 2022.
  13. Die froheste Botschaft seit 2000 Jahren. (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive) sz-online.de
  14. FAQ | Reinhard Mey | Liedermacher. 11. Januar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2012; abgerufen am 4. Juli 2022.
  15. Mey besingt Christine namentlich im gleichnamigen Lied sowie im Lied Ankomme Freitag, den 13.
  16. Informationen zur Tochter Victoria-Luise, abgerufen am 1. Februar 2023.
  17. Zu „Lieder von Freunden“ – Reinhard Mey. Abgerufen am 31. Januar 2024.
  18. Zu „Lieder von Freunden“ – Reinhard Mey. Abgerufen am 31. Januar 2024.
  19. Nr. 4 – Reinhard Mey – Durch die BRILLE gefragt. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  20. Liedermacher. Sohn von Reinhard Mey liegt im Wachkoma. In: Spiegel Online, 6. September 2009
  21. a b Reinhard Mey trauert: Sohn stirbt mit 32 Jahren. In: Focus Online, 20. Mai 2014; abgerufen am 20. Mai 2014.
  22. a b Reinhard Mey: Lieder von Freunden (Memento vom 16. April 2016 im Internet Archive), abgerufen am 16. April 2016
  23. Reinhard Meys neues Album Lieder von Freunden, (Memento vom 16. April 2016 im Internet Archive) abgerufen am 16. April 2016
  24. DerWesten- derwesten.de: Reinhard Mey landet mit neuem Album auf Platz eins. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 14. Mai 2013, abgerufen am 4. Juli 2022.
  25. Livetournee: Klaar kimming, Rüm Hart
  26. Texte auf der Seite Reinhard Mey
  27. Von Anfang an. Voggenreiter Verlag, 1977
  28. alle Reinhard-Mey-Noten (inklusive Akkorde, Tabulatoren und Begleitmuster). Abgerufen am 4. April 2024.
  29. a b c d e f g h Günter Ehnert: Hit Bilanz – Deutsche Chart LP’s 1962–1986. Hrsg.: Taurus Press. 1. Auflage. Verlag populärer Musik-Literatur, Hamburg 1994, ISBN 3-922542-29-8, S. 295.
  30. a b c Richard David Precht: Klassensprecher der Rebellen. In: Die Welt. 21. Oktober 2005 (welt.de [abgerufen am 4. Juli 2022]).
  31. a b c Hilmar Klute: Poet des Alltäglichen. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  32. Annabelle, ach Annabelle | Reinhard Mey | Liedermacher. 7. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2012; abgerufen am 4. Juli 2022.
  33. PETER UNFRIED: DIE EINE FRAGE: Das Glück und dein Name. In: Die Tageszeitung. 15. November 2014, ISSN 0931-9085, S. 04 (taz.de [abgerufen am 7. August 2024]).
  34. Plötzlich Franzose. 14. Mai 2012, abgerufen am 18. Februar 2013.
  35. Mein achtel Lorbeerblatt | Reinhard Mey | Liedermacher. 5. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2012; abgerufen am 4. Juli 2022.
  36. Der Biker. (PDF) Abgerufen am 4. Juli 2022.
  37. a b Reinhard Mey, Bernd Schroeder: Was ich noch zu sagen hätte. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03622-X, S. 130 ff.
  38. Reinhard Mey, Bernd Schroeder: Was ich noch zu sagen hätte. S. 124 ff.
  39. Johanniter Landesverband Niedersachsen/Bremen in Hannover. Abgerufen am 1. Juli 2023 (deutsch).
  40. Friederike Reußner: „Ich bin so gerne auf Sylt“: Die schönsten Songs über die Insel | SHZ. 13. Mai 2022, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  41. Bootschafter, www.seenotretter.de
  42. Reinhard Mey: Liedtexte. (PDF) In: PDF mit allen Liedtexten des Künstlers sowie einigen Anmerkungen. Abgerufen am 13. Oktober 2021.
  43. Heinz Rudolf Kunzes Album „Ich bin Heinz Rudolf Kunze“. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  44. Offener Brief an Kanzler Olaf Scholz, Online auf www.emma.de, zuletzt abgerufen am 30. April 2022.
  45. Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht: Petition, Manifest für Frieden. In: change.org. Change.org, San Francisco, Februar 2023, abgerufen am 12. Februar 2023.
  46. Bundesverdienstkreuz: Auszeichnung für Reinhard Mey und Thomas Langhoff. Abgerufen am 4. Juli 2022.