„Speiseeis“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Ice Cream dessert 02.jpg|mini|Eisbecher mit Kugeln aus Schokoladeneis, Sahne, Eierlikör und Waffel]] |
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[[Image:Ice Cream dessert 02.jpg|thumb|Eisbecher mit Schokoladeneis und [[Eierlikör]]]] |
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'''Speiseeis''', in der [[Schweiz]] und [[Luxemburg]] die<ref>{{Literatur |Titel=Duden. Die deutsche Rechtschreibung |Hrsg=Dudenredaktion |Auflage=28 |Verlag=Dudenverlag |Ort=Berlin |Datum=2020 |ISBN=978-3-411-04018-6 |Seiten=513}}</ref> '''Glace''' [{{IPA|ˈɡlasə}}] (aus dem [[Französische Sprache|Franz.]]), veraltet ''Gefrorenes'',<ref>Johann Nepomuk Niggl: ''Die deutsche Küche.'' Verlag der Franz’schen Buch- und Kunsthandlung, München 1870, S. 373, [https://books.google.de/books?id=NFZTAAAAcAAJ&pg=PA373#v=onepage&q&f=false Digitalisat] von [[Google Bücher]]<!-- Das Buch ist nicht _eingeschränkt_, sondern vollständig lesbar! Unvollständige Google-Buch-Formatvorlage. -->.</ref> ist eine Zubereitung aus verschiedenen Zutaten, die durch einen Gefrierprozess in einen festen oder pastenförmigen Zustand gebracht wird.<ref>{{Literatur |Titel=Leitsätze 2016 – Deutsches Lebensmittelbuch: Erarbeitet und beschlossen von der Deutschen Lebensmittelbuchkommission beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft |Verlag=Behr’s Verlag DE |Datum=2016 |ISBN=978-3-95468-446-5 |Online=https://books.google.de/books?id=L6qyDAAAQBAJ&pg=PA469&dq=speiseeis+leits%C3%A4tze&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjnt5uXvsTkAhVQzaQKHYVGD74Q6AEINjAB#v=onepage&q=speiseeis%20leits%C3%A4tze&f=true}}</ref> Aus Speiseeis werden [[Eisspeise]]n hergestellt. |
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'''Speiseeis''' oder '''Glacé''' ist eine [[Süßspeise]] aus Flüssigkeiten wie Wasser, [[Milch]] und [[Sahne]], [[Zucker]], möglicherweise [[Hühnerei|Eigelb]] und vielfältigen geschmacksgebenden Zutaten wie [[Obst|Früchten]], [[Vanille]], [[Kakao]] und anderen, die, meist unter Aufschlagen oder Rühren zu einer Creme, gefroren wird. |
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Die Zutaten eines Speiseeises sind vorwiegend Flüssigkeiten wie [[Wasser]], [[Milch]], [[Schlagsahne|Sahne]], gelegentlich auch Lager[[butter]] und eventuell [[Hühnerei|Eigelb]], verrührt mit [[Zucker]] und verschiedenen geschmacksgebenden Zusätzen wie [[Obst|Fruchtmus]], [[Vanille (Gewürz)|Vanille]] oder [[Schokolade]]. Um diese [[Emulsion]] besser zu einer Creme verbinden zu können, fügt man heute häufig natürliche [[Verdickungsmittel]] wie [[Stärkesirup]],<ref>Gerd Graefe: ''Die Verwendung von Stärkesirup und Dextrose für Speiseeis''. In: ''Die Stärke'' / ''Starch'', 4, 1952, S. 41–46, [[doi:10.1002/star.19520040303]].</ref> [[Pektin]] oder [[Johannisbrotkernmehl]] hinzu.<ref name="S.A._Andersen">Svend Aage Andersen, Robert Hansen: [https://books.google.de/books?id=bo-1BgAAQBAJ&pg=PA569#v=onepage&q=Johannisbrotkernmehl ''Herstellung von Eiskrem''.] In: S.A. Andersen et al. (Hrsg.): ''Der gekühlte Raum, der Transport gekühlter Lebensmittel und die Eiserzeugung.'' (= ''Handbuch der Kältetechnik'', 11.) Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 1962, S. 569–610, siehe S. 573 hier: {{Google Buch|BuchID=bo-1BgAAQBAJ|Seite=573}}, {{DOI|10.1007/978-3-662-11442-1_11}}.</ref> Durch Schlagen bzw. Rühren bei gleichzeitiger Kühlung der Grundmasse und der [[Lebensmittelzusatzstoff]]e entsteht eine Creme mit kleinen Eiskristallen. |
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==Herstellung== |
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== Geschichte == |
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Zur Herstellung von Speiseeis werden zuerst die Zutaten (der Zucker meist flüssig als [[Läuterzucker]], Früchte püriert und Sahne geschlagen) vermischt, dann wird die Masse unter häufigem Rühren gefroren, wodurch einerseits feine Luftbläschen in die Masse gelangen und andererseits die Bildung größerer Eiskristalle verhindert wird. Einen cremigen Schmelz hat Speiseeis nur, wenn die Kristalle so klein sind, dass sie im Mund nicht fühlbar sind und sich sofort auflösen. Generell gilt: Je höher der [[Fett]]gehalt und je schneller die Rührgeschwindigkeit, desto feiner das Speiseeis. |
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=== Anfänge === |
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[[Datei:Eisverkäufer-1.jpg|mini|Eisverkäufer in Rom, um 1820]] |
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Das erste Speiseeis gab es vermutlich im antiken China. Die chinesischen Herrscher ließen große Eislager anlegen. Das dem [[Sorbet]] ähnelnde Speiseeis war aber auch in der europäischen Antike bekannt. Der griechische Dichter [[Simonides von Keos]] beschreibt es als Gletscherschnee mit Zutaten wie Früchten, [[Honig]] oder [[Rosenwasser]]. Belegt ist auch [[Alexander der Große|Alexander des Großen]] und [[Hippokrates von Kos|Hippokrates]]’ Vorliebe für Wassereis. Letzterer verschrieb seinen Patienten das damalige Speiseeis sogar als Schmerzmittel.<ref>Claudia Kracht: [http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/trinken/milch/speiseeis.jsp ''Speiseeis – Kugelige Köstlichkeit''.] In: ''[[Planet Wissen]]'', 26. September 2017.</ref> Die römischen Kaiser ließen sich von Schnellläufern Schnee und Eis von den Apenninen zur Eisherstellung bringen. |
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Mit dem Untergang des Römischen Reiches ging das Wissen über die Zubereitung eisgekühlter Speisen und Getränke dort verloren. Die Kreuzfahrer brachten das Rezept für [[Sorbet|Scherbet]], ursprünglich eine Mischung aus Fruchtsirup und Schnee, nach Europa. Die Zubereitung derart gekühlter Getränke soll im arabischen Raum von China übernommen worden sein. Im 11. Jahrhundert war die Verwendung von Eis in den Haushalten der Oberschicht dort weit verbreitet. Im Sommer wurde Eis in Stangenform oder als „Schnee“ von Straßenverkäufern angeboten.<ref name="döbler">[[Hannsferdinand Döbler]]: ''Kultur- und Sittengeschichte der Welt. Kochkünste und Tafelfreuden''. Verlagsgruppe Bertelsmann, München 1972, S. 352.</ref> |
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Traditionell wird Speiseeis in einer Metallschüssel gefroren, die sich in einem Behälter mit einer Mischung aus zerstoßenem Wassereis und [[Natriumchlorid|Kochsalz]], der sogenannten [[Kältemischung]] befindet. Durch die unter -10 °C kalte Mischung wird die Eismasse gefroren und kann zugleich gerührt werden. Heute gibt es auch elektrisch betriebene [[Eismaschine]]n für den Haushalt, die diese Aufgabe übernehmen. |
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Ende des 13. Jahrhunderts beschrieb [[Marco Polo]] (1254–1324) die Herstellung einer [[Kältemischung]] aus Schnee oder Wasser und [[Nitrate#Salpeter|Salpeter]], die er in China kennengelernt hatte. Speiseeis aus Wasser und Fruchtsaft oder -püree ([[Granita]]) wurde zu einer italienischen Spezialität, die angeblich im 16. Jahrhundert von [[Caterina de’ Medici|Katharina von Medici]] (1519–1589) nach Paris mitgebracht wurde. Für diese Theorie gibt es jedoch keine schriftlichen Belege. Ein deutschsprachiges Kochbuch von [[Anna Wecker]] mit dem Titel ''Ein köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen'', das 1597 erschien, enthielt bereits ein Rezept für eisgekühlten Milchrahm, also eine Vorstufe von Milcheis.<ref name="haus">{{Webarchiv |url=http://hdg.de/index.php?id=305 |text=''Eiskalte Leidenschaft: Speiseeis.'' (Zur Geschichte der Eiscreme.) |wayback=20071218072649}}. In: ''[[Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland]]''.</ref> |
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Bei der heute überwiegenden industriellen Produktion wird grundsätzlich ähnlich verfahren – es werden jedoch häufig noch Hilfsstoffe wie [[Bindemittel]], [[Emulgator]]en, [[Stabilisator (Chemie)|Stabilisatoren]] sowie [[Aroma]]- und [[Lebensmittelfarbe|Farbstoffe]] zugesetzt. |
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=== Neuzeit === |
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Eine spektakuläre Methode der Eisherstellung stammt aus der [[Molekulargastronomie]]: Wird der Eismasse unter leichtem Umrühren etwa ein Drittel ihres Volumens an flüssigem [[Stickstoff]] hinzugefügt, beginnt der Stickstoff zu kochen während die Eismasse gefriert. Nach etwa einer Minute ist das Eis fertig. Durch das schlagartige Einfrieren können sich keine großen, störenden Eiskristalle bilden. |
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[[Datei:Strawberry ice cream.jpg|mini|links|Eisbecher mit Erdbeeren und Schlagsahne]] |
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[[Datei:Eisverkaeufer vom Rad im Englischen Garten.jpg|mini|Eisfahrrad im [[Englischer Garten (München)|Englischen Garten]] von München (2013)]] |
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[[Datei:Gazelle three wheel Nederland Den Haag 2009 04 23a.jpg|mini|[[Dreirad#Motordreirad|Motordreirad]] als Verkaufswagen von Speiseeis in [[Den Haag]] (2009)]] |
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[[Datei:Italian ice cream.jpg|mini|links|Italienische Eiscreme]] |
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[[Datei:Draufsicht Eisboutique.JPG|mini|[[Draufsicht]] einer [[Eisdiele]] in einem [[Einkaufszentrum]] (2009)]] |
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Rezepte für Eis aus Zucker, Salz, Schnee, Zitronensaft und verschiedenen Früchten oder auch mit [[Schokolade]] oder [[Zimt]] enthält auch eine italienische Schrift, geschrieben um 1692. 1775 erschien in Neapel das erste Buch, das ausschließlich über die Kunst der Eisbereitung handelt, unter dem Titel ''De’ sorbetti'' von Filippo Baldini.<ref>Alberto Capatti, [[Massimo Montanari]]: ''Italian Cuisine: A Cultural History''. Columbia University Press, New York 1999, ISBN 978-0-231-12232-0, S. 110 f., {{Google Buch |BuchID=C5axRXlLOlAC |Seite=111 |Hervorhebung=Filippo Baldini}}. – Anzunehmen ist, dass Speisesalz (mit Schnee) nur von außen als [[Kältemischung]] und nicht als Ingredienz verwendet wird.</ref> |
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Das erste französische Café, das auch Speiseeis anbot, eröffnete 1686 in Paris der Italiener [[Procopio Cutò|Francesco Procopio di Cultelli]], ein Koch [[Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]]: das [[Café Procope]]. Um 1700 wurde Speiseeis auch in anderen europäischen Kaffeehäusern bekannt. Im 18. Jahrhundert wurde Speiseeis in Frankreich dann auch auf der Straße verkauft. Am ''Boulevard des Italiens'' eröffnete ein Neapolitaner das erste richtige [[Eisdiele|Eiscafé]].<ref name="döbler" /> Die erste bekannte ''Gelateria'' in den späteren USA gab es 1770 in New York.<ref name="cooking">[http://whatscookingamerica.net/History/IceCream/IceCreamHistory.htm ''Legends and Myths of Ices and Ice Cream History''.] In: ''whatscookingamerica.net'', mit umfangreicher Literaturliste; abgerufen am 2. April 2018.</ref> In Hamburg eröffnete 1799 die vermutlich erste deutsche Eisdiele im [[Alsterpavillon]].<ref name="haus" /> |
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== Geschichte == |
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In den USA spielten die ersten Präsidenten eine wichtige Rolle bei der Popularisierung der Eiscreme: [[George Washington]] soll in den 1780er Jahren eine [[Eismaschine]] für seinen Privathaushalt gekauft haben. Er führte auch das Servieren von Eiscreme bei nachmittäglichen Empfängen ein. [[Thomas Jefferson]] lernte Speiseeis als Staatssekretär in Frankreich kennen und ließ nach 1800 Eis bei offiziellen Staatsbanketten im Weißen Haus servieren. Die Ehefrau des vierten Präsidenten [[James Madison]] übernahm diese Mode und führte die [[Eisbombe]] ''(bombe glacée)'' ein.<ref name="cooking" /> |
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1843 erfand [[Nancy Johnson (Erfinderin)|Nancy Johnson]] die erste patentierte Eismaschine, die mit einer Handkurbel betrieben wurde und die Eisherstellung stark vereinfachte. Mehr Haushalte als zuvor stellten nun selbst Eis her. Die erste Fabrik für Speiseeis wurde am 15. Juni 1851 in Seven Valleys, Pennsylvania, vom Milchhändler Jacob Fussell aus [[Baltimore]] gegründet.<ref name="cooking" /> Bis zur Erfindung der [[Kältemaschine]] durch [[Carl von Linde]] 1876 war man allerdings auf [[Stangeneis]] aus dem Winter, das in [[Eiskeller]]n bis zum Sommer aufbewahrt wurde, und Kochsalz für die Kältemischung angewiesen. Lindes Kältemaschine brachte dann die technische Verfügbarkeit von Kälte und verhalf dem Speiseeis zum Durchbruch als Massenware. Die englische Köchin und Erfinderin [[Agnes Marshall]] ließ 1885 eine effizientere Maschine für die Herstellung von Speiseeis im Haushalt sowie eine Eiskühltruhe patentieren. Sie veröffentlichte außerdem mehrere Bücher und Artikel über die Eisherstellung und gilt als Pionierin des Gefrierens durch [[Flüssigstickstoff]].<ref>John S. Deith: [https://books.google.de/books?id=lpOqTUucwhUC&pg=PA106&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=3#v=onepage&q&f=false ''Mrs Agnes B. Marshall (1855–1905)''.] In: Harlan Walker (Hrsg.): ''Cooks and Other People. Proceedings of the Oxford Symposium on Food and Cookery, 1995.'' Prospect Books, Totnes 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 106–110.</ref><ref>Robin Weir: [https://books.google.de/books?id=lpOqTUucwhUC&pg=PA283&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=3#v=onepage&q&f=false ''Mrs A. B. Marshall, Ice-Creammonger Extraordinary''.] In: Harlan Walker (Hrsg.): ''Cooks and Other People. Proceedings of the Oxford Symposium on Food and Cookery, 1995.'' Prospect Books, Totnes 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 283–289.</ref> 1899 erfand [[August Gaulin]] das Verfahren der [[Milch#Homogenisierung|Homogenisierung]] für Milchprodukte, durch das die Qualität der Eiscreme verbessert wurde.<ref name="cooking" /> |
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Wann die [[Eistüte|Eiswaffel]] erfunden wurde, ist unklar, möglicherweise schon vor dem 19. Jahrhundert. Agnes Marshall veröffentlichte 1888 ein Rezept für eine Eiswaffel,<ref>Robin Weir: ''Mrs. A. B. Marshall, Ice-Creammonger Extraordinary.'' 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 284–285.</ref> die allerdings zum Servieren auf einem Teller gedacht war, nicht als Behälter für den Straßenverkauf.<ref>Laura Weiss: ''Ice Cream. A Global History.'' Reaktion Books, London 2011, ISBN 978-1-86189-792-3, [https://de.scribd.com/document/91060816/Ice-Cream-A-Global-History-by-Laura-B-Weiss-SNEAK-PEEK S. 75.]</ref> Das [[Museum of Modern Art]] hat in seiner Sammlung ein (nachgearbeitetes) Eishörnchen von Italo Marchioni, datiert auf 1896.<ref>[http://www.moma.org/collection/object.php?object_id=90103 ''Italo Marchioni • Ice Cream Cone • 1896 • Rolled Waffle''.] In: ''[[Museum of Modern Art]] (MoMA)'', The Collection, Dept. Architecture and Design, abgerufen am 1. April 2018.</ref> Das erste bekannte Patent für ein Gerät, das [[Waffel]]n mechanisch in Hörnchenform brachte und das Rollen von Hand unnötig machte, erhielt Antonio Valvona 1902 in [[Manchester]].<ref name="cooking" /> |
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In Österreich werden als ''Eiswaffel'' mit Zitronencreme gefüllte spatelförmige Waffeln der typischen Größe 150 × 25 × 5 mm bezeichnet, die als Dekoration in eine Eisbecherportion gesteckt werden. Auch [[Hohlhippe]]n, ähnlich lange, mittelbraun gebackene, süße Teigröhrchen werden eingesteckt. Nicht essbar sind aufspannbare Schirmchen aus Holzstäbchen und Papier und ähnlicher Dekor. Eishörnchen werden in Österreich Stanitzel oder [[Bundesdeutsches Hochdeutsch|germanisiert]] ''Eistüten'' genannt, die es kegelig gewickelt – dunkler, süßer und knuspriger – auch als ''Cornetto''-Tiefkühltruheneis in Alu-Papier gewickelt mit Kartondeckel gibt oder aber als formgepresste Waffel entweder kegelig mit kugeliger Verbreiterung oben oder nur halb so hoch als kegelstumpfförmiger ''Becher'', der auf der waagrechten Vitrinenplatte selbst abgestellt werden kann. |
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Das Eis zum Mitnehmen geht in Europa offenbar auf italienische Immigranten in Großbritannien zurück, die dort in den Großstädten ab etwa 1870 auf den Straßen Eiscreme an kleinen fahrbaren Ständen verkauften. Sie wurden bald „Hokey-pokey men“ genannt, was auf den italienischen Satz „Gelati, ecco un poco“ („hier ein bisschen Eis“) zurückgehen soll.<ref>Angelo Morelli: {{Webarchiv |url=http://www.edmundforte.co.uk/141633.html |text=''The History of Ice Cream. Hokey pokey and all that.'' |wayback=20070630052909}}. In: ''edmundforte.co.uk''.</ref> Sie verkauften das Eis in Pappbechern und Papphörnchen sowie so genannte ''Penny licks'', eine Eiskugel für einen Penny in einem kleinen Glasbehälter, der von den Käufern wieder zurückgegeben wurde.<ref>Robin Weir: [https://books.google.de/books?id=FrWgDRkS90EC&pg=PA295&dq=Penny+licks#v=onepage&q=Penny%20licks&f=false ''Penny Licks and Hokey Pokey, Ice Cream before the Cone''.] In: Harlan Walker (Hrsg.): ''Oxford Symposium on Food and Cookery 1991. Public Eating. Proceedings'', Prospect Books, London 1992, ISBN 0-907325-47-5, S. 295–300.<br />Solomon Katz (Hrsg.), ''Ice cream''. In: ''The Encyclopedia of Food and Culture''. Gale Group, 2002, ISBN 978-0-684-80566-5.</ref> |
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Das erste ''Eis am Stiel'' (Schweiz: ''Glacestengel'' bzw. ''Glacestängeli''; Österreich: ''Eislutscher''<ref>{{ANNO|nwg|05|06|1937|36|Der Eislutscher|HERVORHEBUNG=Oer kislutscksr}}</ref>) wurde 1923 vom US-amerikanischen Limonadenhersteller Frank Epperson patentiert. Erfunden hatte er es nach eigenen Angaben aber bereits zufällig im Jahr 1905, als er ein Glas [[Limonade]] mit Löffel versehentlich im Freien stehen ließ – die Limonade gefror über Nacht zu [[Wassereis (Lebensmittel)|Wassereis]]. Epperson nannte sein Eis ''Eppsicle Ice pop'', daraus wurde später der Name ''Popsicle'', heute in den USA ein geschützter Markenname für ein bestimmtes Wassereis.<ref>[http://web.mit.edu/invent/iow/epperson.html ''Frank Epperson. The Popsicle™''.] In: ''[[Massachusetts Institute of Technology]]'' / ''Lemelson-MIT Program'', abgerufen am 1. April 2018.</ref> Am 9. Oktober 1923 meldete sein Landsmann Harry Burt die Herstellung von am Stiel gefrorenem Vanille-Eis mit Schokoladenüberzug als Patent an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/09-10-1923-harry-burt-erhaelt-ein-patent-auf-sein-eis-am-stiel-dlf-a304b336-100.html |titel=100 Jahre Eis am Stiel |titelerg=Mobil schlecken mit sauberen Händen |werk=Kalenderblatt (Rundfunksendung auf [[Deutschlandfunk|DLF]]) |autor=[[Irene Meichsner]] |datum=2023-10-09 |zugriff=2023-10-09}} (Nicht als Text-, sondern nur als Audio-Version verfügbar; Name des Erfinders ist jedoch in der Intro erwähnt.)</ref><ref>[http://www1.wdr.de/stichtag/stichtag5794~_mon-062008_tag-21062008.html ''21. Juni 2008 – Vor 85 Jahren: Eis am Stiel wird patentiert''.] [[WDR 2]], ''Stichtag'', 21. Juni 2008.</ref> |
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In den 1920er Jahren öffneten in Deutschland die ersten italienischen [[Eisdiele]]n. Dies war die erste größere Welle einer durch Ausländer betriebenen Gastronomie (siehe auch [[Gelatiere]]). Die industrielle Herstellung von Speiseeis begann in Deutschland Mitte der 1930er Jahre mit den Firmen [[Langnese-Speiseeis|Langnese]] (1935) und [[Theo Schöller|Schöller]] (1937).<ref name="haus" /> |
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1934 erfand der Grieche Tom Carvel in den USA das [[Softeis]], erst mit einer aus dem Konditoreiwesen adaptierten Rezeptur und einer speziellen Maschine gelang ihm der Durchbruch mit der Carvel-Eisdielenkette. |
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Dass die spätere britische Premierministerin [[Margaret Thatcher]] Mitglied des Entwicklungsteams aus Chemikern und Lebensmitteltechnikern war, welches das Softeis erfunden haben soll, wie auf zahlreichen Webseiten behauptet, ist ein Mythos.<ref>Claire Phipps: [https://www.theguardian.com/politics/reality-check/2013/apr/17/margaret-thatcher-team-mr-whippy ''Was Margaret Thatcher really part of team that invented Mr Whippy?''] In: ''[[The Guardian]]'', 17. April 2013.</ref> |
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Seit den 2010er Jahren erreicht man mit Methoden der [[Molekularküche]] das Schockfrieren von frischen Zutaten zu Eis.<ref name="fastcodesign.com">John Brownlee: [http://www.fastcodesign.com/3018058/wanted/these-futuristic-popsicles-belong-in-a-museum-not-a-freezer ''These Futuristic Popsicles Belong In A Museum, Not A Freezer''.] In: ''Co.Design'', 14. Oktober 2013.</ref><ref name="wired.com">Joseph Flaherty: [http://www.wired.com/2013/10/see-the-nominee-for-the-nummiest-nobel-prize ''You’ll Need a Ph.D. to Fully Appreciate These Popsicles''.] In: ''[[wired.com]]'', 24. Oktober 2013.</ref> In den letzten Jahren wurden in Eisdielen vermehrt außergewöhnliche Kreationen angeboten, auch mit sauer-salzig-herben Geschmacksnuancen bis zu skurrilen Extravaganzen wie beispielsweise Münchner Weißwursteis mit Senfeis und Biereis.<ref>Martin Herceg: [http://fudder.de/wie-schmeckt-eigentlich-weisswurst-eis-5-antworten-vom-verrueckten-eismacher-aus-muenchen--118178943.html ''Wie schmeckt eigentlich Weißwurst-Eis? 5 Antworten vom „verrückten Eismacher“ aus München''.] In: ''[[Fudder.de]]'', 8. Juli 2013.</ref> |
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== Herstellung == |
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=== Allgemein === |
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[[Datei:Gelatiera.jpg|mini|Eine Eismaschine für den Haushalt]] |
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Zur Herstellung von Speiseeis werden zuerst die Zutaten vermischt, dann wird die Masse unter ständigem Rühren und Abschaben von der Metallwandung gefroren, wodurch feine Luftbläschen in die Masse gelangen und die Eiskristalle klein bleiben. Einen cremigen Schmelz hat Speiseeis nur, wenn die Kristalle so klein sind, dass sie im Mund nicht fühlbar sind und sich sofort auflösen. Traditionell wurde Speiseeis in einer Metallschüssel gefroren, die sich in einem Behälter mit einer Mischung aus zerstoßenem Wassereis und [[Natriumchlorid|Kochsalz]], der sogenannten [[Kältemischung]], befindet. Durch die unter −10 °C kalte Mischung wird die Eismasse gefroren und kann zugleich gerührt werden. Heute gibt es auch für den Haushalt elektrisch betriebene [[Eismaschine]]n, die diese Aufgabe mithilfe vorgefrorener Kühlbehälter oder auch vollautomatisch übernehmen.[[Datei:EismaschineBoku.JPG|mini|links|[[Eismaschine]] Boku Europa]]Bei der gewerblichen und industriellen Produktion wird grundsätzlich ähnlich verfahren; es werden jedoch häufig noch Hilfsstoffe wie [[Bindemittel]], [[Emulgator]]en, [[Stabilisator (Chemie)|Stabilisatoren]], pflanzliche Fette sowie [[Aroma]]- und [[Lebensmittelfarbstoff|Farbstoffe]] zugesetzt bzw. fertig gemischte Eisgrundmassen<ref>[http://www.eisgmbh.at/138/Eisproduktion/Grundmassen.html ''Eisproduktion – Grundmassen, Eisbasen und Eisbinder''.] In: ''eisgmbh.at'', Produktübersicht eines Großhändlers.</ref> aufgeschlagen und gefroren. Als natürlicher Emulgator wird oft das in [[Dotter|Eigelb]] vorkommende [[Lecithine|Lecitin]] eingesetzt. Mit seiner Hilfe wird eine feinste Verteilung der Fetttröpfchen im Wasser erreicht und damit ein [[Emulsion#Stabilität von Emulsionen|Aufrahmen]], also die Trennung des Fetts vom Wasser, verhindert. |
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Als Zusatzstoff für die industrielle Speiseeisherstellung werden [[Carboxymethylcellulosen]]<ref name="S.A._Andersen" /> (CMC – [[E-Nummer]] ''E 466'') verwendet. Natrium-Carboxymethylcellulose ist ohne Höchstmengenbeschränkung ([[quantum satis]]) für Lebensmittel allgemein zugelassen. Obwohl eine ähnliche Substanz ([[Methylcellulose]] = Tylose, E 461)<ref>{{Literatur |Autor=Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa |Titel=Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung |Verlag=Springer Verlag |Ort=Wien |Datum=2008 |ISBN=978-3-211-48649-8}}</ref> ursprünglich als [[Kleister|Tapetenkleister]] erfunden wurde<ref>{{Webarchiv |url=http://www.henkel.de/ueber-henkel/adhesive-technologies-meilensteine-10031.htm |text=''Die Geschichte von Henkel Adhesive Technologies • Meilensteine • 1936.'' |archive-is=20130206170306}}. In: ''henkel.de''.</ref> und weiterhin als Basis zur Herstellung von [[Kleister|Tapetenleim]] Verwendung findet, gibt es keinen Grund, CMC nicht als Zusatzstoff zu verwenden, da sie als unbedenklich für die menschliche Gesundheit gilt. Allerdings wird CMC zum Teil aus [[Gentechnik|gentechnisch]] veränderter Baumwolle hergestellt. CMC dient bei der Speiseeisherstellung (bzw. allgemein in der Lebensmitteltechnik) zur Konsistenzoptimierung, die Eiskristallbildung wird vermindert, wodurch eine weiche, cremige Konsistenz entsteht.<ref>{{Literatur |Autor=[[Hans-Dieter Belitz]], Werner Grosch, Peter Schieberle |Titel=Lehrbuch der Lebensmittelchemie |Verlag=Springer |Ort= |Datum=2008 |ISBN=978-3-540-73201-3 |Seiten=}}</ref> CMC wird nicht verdaut und unverändert wieder ausgeschieden. Der Genuss größerer Mengen kann [[Abführmittel|abführend]] wirken. |
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Nach [[Agnes Marshall]]s Entdeckung der Speiseeisherstellung mit [[Flüssigstickstoff|flüssigem Stickstoff]] wurde diese Methode von der [[Molekularküche|Molekulargastronomie]] wieder populär gemacht: Wird der Eismasse unter leichtem Umrühren etwa ein Drittel ihres Volumens an flüssigem Stickstoff hinzugefügt, beginnt der Stickstoff zu kochen, während gleichzeitig die Eismasse gefriert. Nach etwa einer Minute ist das Eis fertig. Durch das schlagartige Einfrieren können sich keine großen, störenden [[Eiskristall]]e bilden.<ref>Thomas Blenkers: [http://www.blenkers.de/speiseeis-stickstoff.html ''Speiseeiszubereitung mit flüssigem Stickstoff''.] In: ''blenkers.de'', 2008.<br /> Video: [https://www.youtube.com/watch?v=cs4FhfH_XOs ''Skurrile Erfindung: Stickstoff-Eis''.] In: ''[[Galileo (Fernsehsendung)|Galileo]]'', 5. Mai 2015, 5:24 Min.</ref> |
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=== Hygienische Aspekte === |
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Da Speiseeis im Wesentlichen aus rohen und teilweise pürierten Zutaten besteht sowie durch das Aufschlagen eine große Oberfläche besitzt, stellt es einen guten Nährboden für [[Bakterien]] dar, die möglicherweise schon in den Zutaten vorhanden waren oder bei der Herstellung in die Eismasse gelangt sind. Während die Eismasse gefroren ist, können sie sich zwar nicht vermehren, sterben aber auch nicht ab. In geschmolzenem Speiseeis (an der Oberfläche aufgeschmolzen) dagegen kann die Vermehrung sehr schnell stattfinden. Wird das geschmolzene Eis erneut gefroren, nimmt die Belastung weiter zu. Bei industriell und gewerblich hergestelltem Speiseeis werden die Zutaten vor dem Einfrieren [[Pasteurisierung|pasteurisiert]]. |
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Problematisch in hygienischer Hinsicht war [[Softeis]] in den 1970er und 1980er Jahren: Zum einen fand ein wahrer Softeis-Boom statt, mit dem sehr viele unerfahrene Unternehmer „schnelles Geld“ verdienen wollten und sich nicht ausreichend mit hygienischen Vorschriften beschäftigten. Zum anderen wurde Speiseeis noch mit rohen Eiern hergestellt. Durch diese Kombination kam es dann häufiger zu Infektionen, insbesondere mit [[Coliforme Bakterien|coliformen Keimen]] und [[Salmonellen]].<ref>[https://verbraucherfenster.hessen.de/gesundheit/lebensmittel/s%C3%BC%C3%9F-w%C3%BCrzig/was-ist-eigentlich-softeis-und-wie-sieht%C2%B4s-mit-der-keimbelastung ''Was ist eigentlich Softeis und wie sieht´s mit der Keimbelastung von Speiseeis aus?''] VerbraucherFenster Hessen. Abgerufen am 15. Juni 2020.</ref> |
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Heutzutage enthält Softeis kein Ei mehr, und die professionellen Softeismaschinen pasteurisieren den Softeismix. Eismaschinen, die mit einer in sich geschlossenen Gefriertechnik arbeiten, dazu gehören Softeismaschinen, sind bei richtiger Anwendung sicher, denn Verunreinigungen entstehen in den meisten Fällen am offenen Eis. |
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Eine weitere Quelle für Bakterien stellt das Wasser dar, in das der [[Eisportionierer]] getaucht wird, um ihn zu erwärmen bzw. zu benetzen.<ref>Sarah Brasack: [https://www.ksta.de/lebensmittel-sommer--sonne--salmonellen-12076882 ''Lebensmittel. Sommer, Sonne, Salmonellen''.] In: ''[[Kölner Stadt-Anzeiger]]'', 5. Juli 2010, siehe letzten Absatz.</ref> Bei modernen Anlagen wird daher eine Dusche verwendet, die mittels eines Tasters Wasser mit Druck über beide Seiten des Portionierers spült. Problematisch sind somit nur Wasserbehälter, deren mit Eisresten verunreinigte Flüssigkeit zu warm und nicht gewechselt wird. |
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Die hygienischen Nachteile des Antauens an der Oberfläche werden reduziert, wenn das Speiseeis für die [[Verbraucher|Konsumenten]] unsichtbar in einem Speiseeisbehälter in einer gekühlten zylindrischen Röhre aufbewahrt wird, mit einer Eisenstange (mit [[Spatel]] an der Spitze) herausgeschabt und damit auf die Eistüte aufgebracht wird, wie das in einigen traditionellen Eisdielen Italiens oder früher bei Fahrverkäufern noch üblich ist/war. |
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== Eissorten == |
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[[Datei:RaspberrySherbet.jpg|mini|Himbeersorbet]][[Datei:Ice cream cone (cropped).jpg|mini|Eistüte mit Schokoladeneis]] |
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Nach Grundzutaten und Zubereitungsart werden mehrere Eissorten unterschieden:<ref name="IDFA-4">Zu den internationalen Konventionen siehe: {{Internetquelle |autor= |url=http://www.idfa.org/news-views/media-kits/ice-cream/what%27s-in-the-ice-cream-aisle- |titel=What’s in the Ice Cream Aisle? Definitions of Frozen Dessert Products |werk=International Dairy Foods Association (IDFA) |sprache=en |abruf=2018-04-02 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180226153315/http://www.idfa.org/news-views/media-kits/ice-cream/what%27s-in-the-ice-cream-aisle- |archiv-datum=2018-02-26 |offline=ja |archiv-bot=2023-01-12 18:50:43 InternetArchiveBot }}</ref> |
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* '''[[Cremeeis]]''' (auch ''Kremeis'') oder '''Eiercremeeis''' wird aus mindestens 50 % Milch hergestellt, Wasser wird bei der Herstellung nicht verwendet. Auf 1 l Milch enthält der Eismix mindestens 270 g [[Vollei]] oder 90 g Eigelb. |
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* '''Eiscreme''' besteht aus mindestens 10 % Milchfett und wird vorrangig industriell hergestellt. |
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* '''Fruchteis''' enthält mindestens 20 % Früchte. Wird Fruchteis aus Zitrusfrüchten und anderen sauren Früchten mit einem Zitronensäuregehalt von mindestens 2,5 % hergestellt, beträgt der Fruchtanteil mindestens 10 %, zum Beispiel: Zitronen, Orangen und Maracujas. |
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* '''Fruchteiscreme''' besteht aus mindestens 8 % Milchfett und hat einen deutlich wahrnehmbaren Fruchtgeschmack. Auch dieses Speiseeis wird vorrangig industriell hergestellt. |
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* '''[[Halbgefrorenes]]''' |
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* '''Milcheis''' besteht im Wesentlichen aus Milch (mindestens zu 70 %), die mit [[Läuterzucker|Zuckersirup]] gesüßt und mit Fruchtmark oder anderen Zutaten aromatisiert wurde. Das heute übliche Speiseeis ist meist Milcheis. |
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* '''Sahneeis''' (auch ''Rahmeis'') hat einen Milchfettanteil von mindestens 18 Prozent aus der verwendeten Sahne ([[Rahm]]) (geschlagene oder flüssige Sahne), die in der Eismaschine beim Gefrieren aufgeschlagen wird, teilweise auch mit Eigelb. Durch seinen hohen Fettgehalt ist es besonders cremig und aromatisch. Es kann als Grundlage für die gleichen Geschmacksrichtungen wie bei Milcheis verwendet werden. Zudem werden Sahneeis und Parfait für [[Eistorte]]n und [[Eisbombe]]n verwendet, zum Beispiel bei der [[Fürst-Pückler-Torte]]. |
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* '''[[Softeis]]''' ist keine eigenständige Speiseeissorte nach der Speiseeisverordnung, sondern eine Zubereitungsmethode, bei der Eismasse aufgeschäumt und gleichzeitig gefroren wird. |
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* Cremiges Eis kann auch mit [[Pflanzliche Milch|pflanzlichen Milchalternativen]] hergestellt werden, z. B. mit [[Sojamilch]], [[Mandelmilch]], [[Reismilch]] oder [[Lupinenmilch]]. Zusammen mit (gefrorenen) Bananen und anderen Obstsorten kann in einem [[Standmixer]] oder in einer [[Saftpresse]] Eiscreme hergestellt werden, die als Nicecream bezeichnet wird.<ref>[https://www.entsafter-top10.de/entsafter-oder-saftpresse-was-ist-besser/#vorteile-saftpresse ''Selbstgemachtes Bananeneis („Nicecream“) mit der Saftpresse''] Entsafter-Top10.de. Abgerufen am 15. Juni 2020.</ref> |
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* '''[[Sorbet]]''' (auch ''Frucht-Sorbet'') ist ein Eisgetränk bzw. dünnflüssiges Eis aus stark gesüßtem [[Fruchtsaft]], [[Süßwein]] oder [[Spirituose]]n und je nach Rezept [[Eischnee]], [[Schlagsahne]] oder [[Meringue]]masse. Die Zubereitung ist teilweise durch gesetzliche Vorschriften reglementiert.<ref>[[Erhard Gorys]]: ''[[Das neue Küchenlexikon]]''. dtv, München 2006, 10. Auflage, ISBN 3-423-36245-6, S. 538.</ref><ref>[[Richard Hering (Koch)|Richard Hering]]: ''Lexikon der Küche.'' Pfanneberg, Haan-Gruiten 1990, 25. Auflage, ISBN 3-8057-0470-4, S. 650.</ref> |
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* '''[[Wassereis (Lebensmittel)|Wassereis]]''' besteht hauptsächlich aus gefrorenem Wasser und Zucker, hat maximal 3 % Fett und einen Trockenmassegehalt aus süßenden und/oder weiteren geschmackgebenden Zutaten von mindestens 12 Prozent. Wassereis wird vorrangig in der Industrie hergestellt. |
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=== Geschmackssorten und Marktanteile === |
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[[Datei:GRAPH Eissorten DE 2016.jpg|mini|Die beliebtesten Speiseeissorten in Deutschland 2016]] |
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=== Eisspezialitäten === |
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Neben den verschiedenen einzelnen Eissorten gibt es auch etablierte [[Eisspeise]]n: |
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* [[Bananensplit]], zwei mit Eis, Sahne und Schokoladensoße dekorierte längsgespaltene Bananenhälften |
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* [[Birne Helene]], [[Pochieren|pochierte]] Birne auf Vanilleeis mit Schokoladensoße |
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* [[Cassata]], Vanille-, Himbeer- und Schokoladeneis mit kandierten Früchten |
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* [[Coupe Dänemark]], Vanilleeis in einem hohen Glas mit Schokoladensauce übergossen |
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* [[Eisbombe]], eine halbkugelförmige Eistorte, der [[Cassata]] nachempfunden |
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* [[Eiskaffee]] und Eisschokolade |
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* [[Fürst-Pückler-Eis]], drei Schichten aus Vanille-, Erdbeer- und Schokoladeneis (auch ''Neapolitanische Schnitte'') |
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* [[Parfait|Eisparfait]], halb gefrorene Eismasse |
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* [[Pfirsich Melba]], [[Pochieren|pochierter]] Pfirsich auf Vanilleeis mit Himbeerpüree und Schlagsahne |
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* [[Schwedeneisbecher]], Vanilleeis mit Apfelmus, Eierlikör und Schlagsahne; noch heute beliebte Eiskreation aus der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] |
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* [[Spaghettieis]], durch eine Presse zu „[[Spaghetti]]“ geformtes Vanilleeis mit Erdbeersoße und Raspeln aus weißer Schokolade auf Schlagsahne |
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* [[Stracciatella (Eissorte)|Stracciatella]] (von italienisch stracciato: zerrissen, zerfetzt), mit geraspelter Schokolade |
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* [[Tartufo]], Vanilleeis mit bitterer Schokoladensoße gefüllt und von Schokoladeneis umhüllt |
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* [[Veilcheneis]], österreichische Spezialität aus dem 19. Jahrhundert |
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* [[Marillenknödel#Sonstiges|Eismarillenknödel]], bei denen der Teig aus Speiseeis nachgeahmt wird |
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* [[Überbackenes Eis]], auch Eissoufflé oder [[Omelette surprise]] genannt, Speiseeis, das mit [[Soufflé]]masse überzogen und [[Gratinieren|gratiniert]] wurde |
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* [[Spanische Windtorte]] |
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=== Dekoration === |
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Zur [[Schmuck|Deko]] zählen Eispalmen, [[Cocktailschirmchen|Eisschirmchen]], Dekorosetten, Dekopicker und Waffeln, zum Beispiel Mandelfächer. |
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Eine Eisspezialität ist auch das Krokanteis, bei dem die Eiskugel einer Eistüte zuerst in geschmolzene [[Kuvertüre]] und dann in [[Krokant]] oder bunte [[Zuckerstreusel]] getaucht wird, was nunmehr bei industriell hergestelltem Speiseeis aus der Tüte oder vom Stiel mit [[kakao]]<nowiki />haltiger [[Fettglasur]] imitiert wird. |
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=== Industrielle Produkte === |
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* [[Eisriegel]] |
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* Eispralinen |
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Spezielle Markennamen im deutschsprachigen Raum sind bzw. waren: |
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* [[Brauner Bär (Speiseeis)]], [[Langnese (Eismarke)|Langnese]] |
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* Brickerl 1973–2025, Eskimo, Vanille mit Schokofettglasur<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3394390/ |titel=Eskimo nimmt Klassiker „Brickerl“ aus dem Sortiment |werk=orf.at |datum=2025-05-20 |abruf=2025-05-20 |sprache=de }}</ref> |
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* [[Bum Bum (Speiseeis)]], [[Nestlé]] Schöller |
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* [[Calippo]], Langnese |
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* [[Cuja Mara Split]], Langnese |
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* [[Dolomiti]], Langnese |
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* [[Ed von Schleck]], Langnese / [[Paiper]], Eskimo (Österreich), zylindrisch in Plastikrohr, mit Plastikstab per Kolben nach oben herausschiebbar |
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* [[Flutschfinger]], Langnese |
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* [[Grünofant]], Langnese |
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* [[Plombir]], [[Eisprom]] |
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* [[Hexenkerze]], DDR-Produkt |
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* [[Hexenkuss]], DDR-Produkt |
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* [[Magnum (Speiseeis)]], Stieleis mit Schokoladenüberzug Langnese, [[Eskimo (Eismarke)|Eskimo]] (Österreich) |
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* [[Nogger]], Stieleis mit Fettglasurüberzug von Langnese |
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* [[Langnese (Eismarke)|Cornetto]], in einer kegeligen Waffeltüte, obern garniert, eingewickelt in Alu-Papier, mit Kartondeckel, Langnese / Eskimo (Österreich) |
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* [[Tschisi]], Vanilleeis, das in der Form einem Stück Käse ähnelt. Eskimo (Österreich) |
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== Wirtschaft == |
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=== Der Markt für Speiseeis === |
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Der Eismarkt ist eine Sparte der [[Lebensmittelherstellung]] und -handels, in dem weltweit Milliardensummen umgesetzt werden. In der EU werden jährlich 3 Milliarden Liter Speiseeis hergestellt, davon 600 Millionen Liter in Deutschland, dem größten EU-Herstellerland.<ref>[https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-eurostat-news/-/edn-20220829-1 EU-Speiseeisstatistik 2022]</ref> |
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==== Deutschland ==== |
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Der Gesamtabsatz an industriellem Markeneis betrug 2003 in Deutschland 587 Mio. Liter. Der Umsatz betrug 2,03 Mrd. Euro. |
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2016 betrug der Absatz im Eismarkt für industriell hergestellte Produkte insgesamt ca. 529,3 Mio. Liter (2012: 505,7 Mio.):<ref>[http://www.markeneis.de/datenfakten/statistiken/ ''Sortimentsanteile am Gesamtabsatz von Markeneis 2016''.] In: ''markeneis.de''.</ref> |
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* davon 241,1 Mio. Liter Haushaltspackungen (in der Regel ab 300 ml) |
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* davon 222,5 Mio. Liter Multipacks |
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* davon 35,3 Mio. Liter Impulseis (Kleinverpackungen) |
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* davon 30,4 Mio. Liter Großverbrauchersortiment |
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Von Fast-Food-Ketten und Automaten werden zudem rund 20 Mio. Liter an [[Softeis]] abgesetzt. |
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Es gibt etwa 4.000 [[Eisdiele]]n oder Eiscafés in Deutschland. In ihnen und in anderen Gastronomiebetrieben wurden 2012 insgesamt etwa 107 Mio. Liter handwerklich/gewerblich hergestellt (17 % Marktanteil).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.markeneis.de/daten_zahlen/speiseeismarkt/speiseeismarkt.html |text=''Speiseeismarkt Deutschland 2012.'' |archive-is=20130716220207}}. In: ''markeneis.de''.</ref> 2016 produzierten die deutschen Eisdielen 106 Mio. Liter (16,3 % Marktanteil).<ref>[http://www.markeneis.de/datenfakten/statistiken/ ''Speiseeis-Markt Deutschland 2016''.] In: ''markeneis.de''.</ref> |
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Zuerst gab es geeiste Süßspeisen vermutlich im antiken [[Geschichte Chinas|China]] – die chinesischen Herrscher hatten große Eislager anlegen lassen. Dem [[Sorbet]] ähnelndes Speiseeis war aber auch in der europäischen Antike bekannt. Der griechische Dichter [[Simonides von Keos]] beschreibt es als aus Gletscherschnee mit Zutaten wie Früchten, [[Honig]] oder [[Rosenwasser]] bestehend. Belegt ist auch [[Alexander der Große|Alexander des Großen]] und [[Hippokrates]]’ Vorliebe für Speiseeis. Die [[römische Kaiser|römischen Kaiser]] ließen sich durch Schnellläufer Schnee und Eis von den [[Apennin]]en zu seiner Herstellung bringen, der indische Kaiser [[Ashoka]] aus dem [[Himalaya]]. |
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Im [[Jahrhundertsommer 2003]] betrug der Pro-Kopf-Verbrauch an Speiseeis in Deutschland 8,7 Liter, 2007 waren es 8,1 Liter und 2012 rund 7,7 Liter.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.markeneis.de/daten_zahlen/pro_kopf_deutschland/pro_kopf_deutschland.html |text=''Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland.'' |archive-is=20130716220203}}. In: ''markeneis.de''.</ref> 2016 blieb der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch stabil bei 7,9 Liter.<ref>[http://www.markeneis.de/datenfakten/statistiken/ ''Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland''.] In: ''markeneis.de''.</ref> |
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Zwischenzeitlich in Europa wohl in Vergessenheit geraten, brachten die [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] das Rezept für ''Scherbet'', eine Mischung aus Fruchtsirup und Schnee, die die Araber wiederum aus China kannten, zurück. |
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==== Österreich ==== |
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Ende des 13. Jahrhunderts beschrieb [[Marco Polo]] die Herstellung einer Kältemischung aus Schnee oder Wasser und [[Salpeter]], die er in China kennengelernt hatte. Speiseeis aus Wasser und Fruchsaft oder -püree (''Granita'') wurde zu einer italienischen Spezialität, die im 16. Jahrhundert von [[Katharina von Medici]] nach [[Paris]] mitgebracht wurde. Das erste Eiscafé eröffnete der Italiener Franceso Procopio di Cultelli, ein Koch [[Ludwig XIV. (Frankreich)|Ludwigs XIV.]], 1660 ebenfalls in Paris. Um 1700 wurde Speiseeis auch in europäischen [[Café|Kaffeehäusern]] bekannt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts schließlich erfand ein französischer Koch am Hof des englischen Königs das Milcheis. Auch die [[Eisbombe]] stammt aus dieser Zeit. |
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Der Umsatz der Branche betrug 2008 rund 318 Mio. €, bei etwa 30 Mrd. € Umsatz des [[Großhandel|Groß-]] und [[Einzelhandel]]s im Lebensmittelsektor, also etwa 1 %.<ref name="SN 2009-04-21">{{Internetquelle |autor=SN-zak |url=http://www.salzburg.com/nwas/archiv_artikel.php?xm=3500815 |titel=Eine Frage des Wetters und nicht des Klimas |werk=[[Salzburger Nachrichten]] |datum=2009-04-21 |archiv-bot=2019-05-14 22:21:30 InternetArchiveBot |offline=1 |abruf=2018-04-02}}</ref> |
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==== USA ==== |
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Die erste Speiseeismaschine wurde um 1790 in den [[USA]] erfunden, die erste Fabrik für Speiseeis begann in [[Baltimore]] [[1851]] ihre Produktion. Bis zur Erfindung der [[Kältemaschine]] durch [[Carl von Linde]] 1881 war man allerdings auf [[Stangeneis]] aus dem Winter, das in [[Eiskeller]]n bis zum Sommer aufbewahrt wurde, und Kochsalz für die Kältemischung angewiesen. Lindes Kältemaschine brachte dann die technische Verfügbarkeit von Kälte und verhalf dem Speiseeis zum Durchbruch als Massenware. |
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{{veraltet|seit=2007}} |
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In den USA lag der Pro-Kopf-Verbrauch 2006 bei etwa 13 Liter, mit einer Gesamtproduktion von etwa 7 Mrd. Liter<ref name="IDFA-2-1">1,55 Mrd. [[Gallone|Gallons]], U.S. Department of Agriculture (USDA), zitiert nach IDFA: {{Webarchiv |url=http://www.idfa.org/facts/icmonth/page2.cfm |text=''Just the Facts.'' |wayback=20090822052843}}.</ref> und einem Umsatz von 23 Mrd. [[US$]].<ref name="IDFA-2">Geschäftsjahr 2007: {{Webarchiv |url=http://www.idfa.org/facts/icmonth/page2.cfm |text=''Just the Facts: Ice Cream Sales and Trends.'' |wayback=20090822052843}}. In: ''International Dairy Foods Association (IDFA)'', (englisch).</ref> |
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Eissalons sind in den USA selten; Detailhandel findet statt in [[Convenience Shop]]s 11,4 %; [[Drug Store]]s 0,2 %. 80 % der Verkäufe im Supermarkt im Jahr 2001 machten ''half-gallon containers'' (etwa 2-Liter-Packungen) aus.<ref>IDFA/IRI, 2001</ref> |
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Das ''Eis am Stiel'' wurde 1905 erfunden und 1923 patentiert. |
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=== Speiseeishersteller und Berufsvertretungen === |
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In den zwanziger Jahren eröffneten in Deutschland allenthalben [[italien]]ische [[Eisdiele]]n. Dies war die erste größere Welle der durch [[Ausländer]] betriebenen Gastronomie. |
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Zu den weltweit wichtigsten Produzenten gehören [[Unilever]] (''[[Langnese-Speiseeis|Langnese]]/[[Eskimo (Eismarke)|Eskimo]]/Lusso'') und [[Nestlé]] (etwa [[Schöller Lebensmittel GmbH & Co. KG|Schöllereis]]/[[Mövenpick]]). |
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Wichtige internationale Interessensvertretungen sind die [[International Ice Cream Association]] ([[IFDA]]) und die [[International Association of Ice Cream Vendors]] ([[IAICV]]), beide mit Schwerpunkt USA. |
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Das ''Softeis'' wurde Mitte des 20. Jahrhunderts in [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] erfunden. Ein Mitglied des Entwicklungsteams aus Chemikern und Lebensmitteltechnikern war [[Margaret Thatcher]]. |
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=== Berufsbildung === |
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Im Jahr 2004 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch an Speiseeis in Deutschland 7,4 Liter. |
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In Deutschland gab es von 2008 bis 2014 den eigenständigen Beruf des [[Speiseeishersteller]]s auf Grundlage einer zweijährigen Berufsausbildung,<ref>{{Berufenet|58381}}. Abgerufen am 3. Juni 2020.</ref> der vom dreijährigen Ausbildungsberuf ''[[Fachkraft für Speiseeis]]'' abgelöst wurde. Diese Berufsausbildung wurde Ende Juli 2019 eingestellt.<ref>{{Berufenet|124386|Fachkraft für Speiseeis}}. Abgerufen am 3. Juni 2020.</ref> |
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In Südtirol ist ''Speiseeishersteller/in'' offizielle Berufsbezeichnung.<ref>Handwerkerberufe: [http://www.provinz.bz.it/arbeit-wirtschaft/wirtschaft/ordnung/handwerk.asp ''Speiseeishersteller/in''.] In: ''Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung Wirtschaft''.</ref> In Österreich heißt der Beruf ''SpeiseeiserzeugerIn'',<ref>[http://www.bic.at/bic_brfinfo.php?brfid=1080&bg=25&bw=5 ''SpeiseeiserzeugerIn''.] In: BIC – BerufsInformationsComputer.</ref> in der Schweiz gehört die Speiseeisherstellung zum Berufsbild des ''[[Pâtissier]]'' (Grundberuf ''Koch/Köchin'' oder ''Konditor/Confiseur''). Letzteres ist auch die übliche Bezeichnung als Funktion im [[Gastgewerbe]] und in der [[Küchenbrigade]] der Hotellerie. |
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== Eissorten und -geschmacksrichtungen== |
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== Rechtliches == |
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Nach Grundzutaten und Zubereitungsart werden mehrere Eissorten unterschieden: |
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=== Lebensmittelrecht in Deutschland === |
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[[Datei:Deutsches Reichsgesetzblatt 33T1 083 0510.jpg|mini|Verordnung über Speiseeis vom 15. Juli 1933]] |
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In Deutschland wurden die Bezeichnungen für Speiseeissorten und Mindestanforderungen für deren Zusammensetzung sowie erlaubte Zutaten durch die – so nicht mehr gültigen – ''Verordnung über Speiseeis'' und die ''Lebensmittelkennzeichnungsverordnung'' von 1933 gesetzlich festgelegt. Seit 1998 ist in Anpassung an EU-Recht die Verwendung aller Zutaten, die allgemein für Lebensmittel erlaubt sind, auch im Speiseeis zugelassen. Die Verordnung von 1933 wurde jedoch inhaltlich im Wesentlichen in die ''Leitsätze für Speiseeis'' des [[Deutsches Lebensmittelbuch|Deutschen Lebensmittelbuchs]] übernommen. Demnach sind Speiseeissorten (hier vereinfacht) so definiert:<ref>[https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittel-Kennzeichnung/LeitsaetzeSpeiseeis.pdf ''Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs für Speiseeis. Stand: 29. November 2016, zuletzt geändert am 11.4.2022''.] [[Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft]] (Deutschland), zum Herunterladen als PDF; abgerufen am 14. Februar 2024.</ref> |
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; Kremeis, Cremeeis |
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: mindestens 50 % [[Milch]] und auf einen Liter Milch mindestens 270 g [[Vollei]] oder 90 g [[Dotter|Eigelb]]. Es enthält kein zusätzliches Wasser. |
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; Rahmeis, Sahneeis |
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: mindestens 18 % Milchfett aus der bei der Herstellung verwendeten Sahne (Rahm) |
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; Milcheis |
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: mindestens 70 % Milch |
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; Eiskrem, Eiscreme |
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: mindestens 10 % Milchfett (inkl. Sahne, Butter, Milchpulver) |
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; Fruchteiskrem, Fruchteiscreme |
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: mindestens 8 % Milchfett und deutlich wahrnehmbarer Fruchtgeschmack aus der Frucht/den Früchten |
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; „...-Eis“ aus Milch und/oder Milcherzeugnissen |
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: mindestens 6,5 % fettfreie Milchtrockenmasse, wobei die namensgebende Milchzutat überwiegen und wahrnehmbar sein muss (z. B. Quarkeis). Der Anteil an fermentierten Milchprodukten beträgt mehr als 35 %. |
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; Parfait, Halbgefrorenes |
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: aus Sahne und Ei getrennt aufgeschlagen, mit weiteren Zutaten gefroren |
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; (Frucht)-Sorbet |
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: Frucht- bzw. Gemüseanteil mindestens 25 %, bei Zitrusfrüchten und Fruchtsorten mit besonders intensivem Geschmack mindestens 15 %, bei intensiven Gemüsesorten mindestens 10 %. Milch oder Milchbestandteile werden nicht verwendet. |
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; Fruchteis |
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: Fruchtanteil mindestens 20 %, bei Zitrusfrüchten mindestens 10 %. |
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; Wassereis |
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: enthält hauptsächlich Wasser, Zucker sowie geschmackgebende und färbende Zutaten. |
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; Eis |
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: mit pflanzlichem Fett hergestellt (veganer Milchersatz) sowie für jedes Speiseeis, das in keine der vorgenannten Kategorien fällt. |
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Für Speiseeis mit Vanille, Schokolade, Nüssen, Stracciatella sowie Fürst Pückler Eis gelten weitere Vorgaben. |
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* '''[[Sorbet]]''' besteht ursprünglich aus gefrorenem Wasser (z. B. als Schnee), das mit Fruchtmark, -sirup, Zucker usw. aromatisiert wurde, in der heutigen, verfeinerten Form meist aus Fruchtmark, Zuckersirup und Eischnee oder auch Schlagsahne. Die dem zugrundeliegende ''Scherbet'' am nächsten kommende Form des Speiseeises ist die italienische [[Granita]]. |
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* '''Milcheis''' besteht im wesentlichen aus Milch, die mit Zuckersirup gesüßt und mit Fruchtmark oder anderen Zutaten aromatisiert wurde. Das heute übliche Speiseeis ist meist Milcheis. Klassische Geschmacksrichtungen sind: |
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** '''Vanilleeis''', aromatisiert mit [[Vanille (Gewürz)|Vanille]] oder häufiger mit [[Vanillin]] |
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** '''Schokoladeneis''', aromatisiert mit [[Schokolade]] oder [[Kakao]] |
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** '''Erdbeereis''', aromatisiert mit [[Erdbeeren|Erdbeerpüree]] |
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** '''Zitroneneis''', aromatisiert mit [[Zitrone]]saft </br>Daneben gibt es zahlreiche weitere Geschmacksrichtungen, die mit anderen Früchten, [[Kaffee]], [[Karamell]] usw. aromatisiert sind. |
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* '''Rahmeis''' oder '''Sahneeis''' enthält statt Milch geschlagene Sahne, teilsweise auch Eigelb: durch seinen hohen Fettgehalt ist es besonders cremig und aromatisch. Es kann als Grundlage für die gleichen Geschmacksrichtungen wie bei Milcheis verwendet werden. |
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** '''Stracciatella''', Rahmeeis ergänzt mit geraspelter [[Bitterschokolade|Zartbitterschokolade]] |
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* '''Cremeeis''', ein Rahmeis mit besonders hohem Anteil an geschlagenem Eigelb |
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* '''Softeis''', ein in speziellen Maschinen hergestelltes Milcheis, dessen Eismasse beim Portionieren über eine Düse mit Luft aufgeschäumt wird (vergleichbar mit Sprühsahne oder Rasierschaum) und erst beim Austritt aus der Düse durch Expansion gefriert. Dadurch hat es eine besonders weiche und voluminöse Konsistenz. <!--noch etwas spekulativ, Anfrage bei einem Hersteller ist gestellt--> |
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=== Österreichischer Lebensmittelkodex === |
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Daneben gibt es diverse aufwändige – teilweise aus verschiedenen Eissorten zusammengesetzte – Süßspeisen wie die [[Eisbombe]], zu denen auch das ursprüngliche [[Fürst-Pückler-Eis]] gehört oder die der gleichnamigen sizilianischen Torte nachempfundene [[Cassata]]. Vergleichbar ist auch das [[Parfait|Eisparfait]]. |
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In Österreich dokumentiert der [[Codex Alimentarius Austriacus]], der auf das Jahr 1891 zurückgeht, die allgemeine Verkehrsauffassung über die Beschaffenheit von Lebensmitteln. Dieses Österreichische Lebensmittelbuch selbst ist keine Rechtsvorschrift im engeren Sinn, sondern im {{§|76|LMSVG|RIS-B|DokNr=NOR40080947}} und folgende des [[Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz]] verankert und wird durch das [[Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend]] herausgegeben.<ref>[http://www.lebensmittelbuch.at/speiseeis/ ''Speiseeis''.] In: ''[[Österreichisches Lebensmittelbuch]]'', ein Projekt des [[Bundesministerium für Gesundheit und Frauen|Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen]].</ref> |
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Speiseeis ist im Codexkapitel B2 ''Speiseeis (Gefrorenes)'' beschrieben (hier vereinfacht): |
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In Deutschland wurden die Bezeichnungen für Speiseeissorten und Mindestanforderungen für deren Zusammensetzung sowie erlaubte Zutaten durch die ''Verordnung über Speiseeis'' und die ''Lebensmittelkennzeichnungsverordnung'' von 1933 gesetzlich festgelegt. Seit 1998 ist in Anpassung an EU-Recht die Verwendung aller Zutaten, die allgemein für Lebensmittel erlaubt sind, auch im Speiseeis zugelassen. Die Verordnung von 1933 wurde jedoch inhaltlich im wesentlichen in die ''Leitsätze für Speiseeis'' übernommen. Demnach sind Speiseeissorten (hier vereinfacht) so definiert: |
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* '''Einfacheiscreme''': mindestens 3 Prozent Milchfett |
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* '''Eiscreme''': mindestens 10 Prozent Milchfett |
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* '''Eis mit Pflanzenfett''': mindestens 3 Prozent pflanzliches Fett und gegebenenfalls deutlich wahrnehmbarer Fruchtgeschmack |
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* '''Fruchteiscreme''': mindestens 8 Prozent Milchfett und deutlich wahrnehmbarer Fruchtgeschmack |
|||
* '''Fruchteis''': Fruchtanteil mindestens 20 Prozent, bei Zitrusfrüchtent mindestens 10 Prozent |
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* '''(Frucht)-Sorbet''': Fruchtanteil mindestens 25 Prozent, bei Zitrusfrüchten 15 Prozent. Milch oder Milchbestandteile werden nicht verwendet. |
|||
* '''Milcheis''': mindestens 70 Prozent Milch |
|||
* '''Rahmeis, Sahneeis, Fürst-Pückler-Eis''': mindestens 18 Prozent Milchfett |
|||
* '''Cremeeis''': mindestens 50 Prozent Milch und auf einen Liter Milch mindestens 270 g Vollei oder 90 g Eigelb. Es enthält kein zusätzliches Wasser. |
|||
; Fruchteis |
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== Hygienische Aspekte == |
|||
: Fruchtanteil (Fruchtsaft, -fleisch, -mark) mindestens 20 % ([[Softeis|Soft-Eis]] 15 % Fruchtanteil) |
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; Nusseis |
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: Haselnüsse bzw. Mandeln bzw. Walnüsse mindestens 40 g auf 1 Liter Grundmasse |
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; Oberseiscreme |
|||
: (auch: Oberscremeeis): mindestens 15 % Milchfett |
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; (Milch-)Eiscreme |
|||
: (auch: Cremeeis): mindestens 10 % Milchfett |
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; Vollmilcheis |
|||
: mindestens 2,1 % Milchfett, das entspricht 60 % Vollmilch |
|||
; Magermilcheis |
|||
: mindestens 60 % Magermilch |
|||
; Topfeneis |
|||
: [[Quark (Lebensmittel)|Topfenanteil]] mindestens 20 %, Vollmilch mindestens 40 % |
|||
; Magertopfeneis |
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: Magertopfenanteil mindestens 20 %, Magermilchanteil mindestens 40 % |
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; Málaga-Eis |
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: mindestens 50 ml [[Málaga-Wein]] oder anderen geeigneten Wein in 1 Liter Speiseeisansatz |
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; Kunstspeiseeis |
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: Aroma aus naturidenten Aromastoffen zugesetzt |
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=== Lebensmittelrecht in der Schweiz === |
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Da Speiseeis im wesentlichen aus rohen und und teilweise pürierten Zutaten besteht sowie durch das Aufschlagen eine große Oberfläche besitzt, stellt es einen guten Nährboden für [[Bakterien]] dar, die möglicherweise schon in den Zutaten vorhanden waren oder bei der Herstellung in die Eismasse gelangt sind. Während das Eis gefroren ist, können sie sich zwar nicht vermehren, sterben aber auch nicht ab. In geschmolzenem Eis dagegen kann die Vermehrung sehr schnell stattfinden. Daher sollte man geschmolzenes Speiseeis nicht wieder einfrieren. Schon während der Herstellung ist auf sorgfältige [[Hygiene]] zu achten, um die mikrobielle Belastung schon vor dem Einfrieren so gering wie möglich zu halten. Bei industriell hergestelltem Eis müssen die Zutaten vor den Einfrieren [[Pasteurisierung|pasteurisiert]] werden. |
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; Milcheis |
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: Milchfettgehalt von mindestens 3 % |
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; Rahmeis |
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: Milchfettgehalt von mindestens 6 % |
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; Doppelrahmeis: |
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: Milchfettgehalt von mindestens 12 % |
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; Sorbet |
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: Fruchtanteil von mind. 20 % außer Zitronen mind. 6 %, Zitrusfrüchte ohne Zitronen mind. 10 % |
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; Wassereis |
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: Gesamtfett maximal 3 % |
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; Glace |
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: Gesamtfett maximal 3 % |
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== Literatur (Auswahl) == |
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Besonders problematisch in hygienischer Hinsicht ist Softeis, da die Eismasse zwar gekühlt, aber erst unmittelbar vor dem Verkauf portionsweise gefroren wird. Deshalb ist es schon häufiger zu Infektionen, insbesondere mit [[Salmonellen]] gekommen. |
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* ''Eis. Gelato. Ice Cream. Die Kultur des Sommers''. In: ''[[Du (Zeitschrift)|du]]'', Zürich 2003, Nr. 6, ISBN 978-3-908515-76-0, 92 S., Beiträge u. a. von [[Hervé This]], [[Axel Hacke]], [[Urs Widmer (Schriftsteller)|Urs Widmer]]; {{Webarchiv |url=http://www.eurozine.com/journals/du/issue/2003-06-04.html |text=Inhaltsverzeichnis. |wayback=20110809041343}} |
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* [[Elizabeth David]]: ''Harvest of the cold months. The Social History of Ice and Ices.'' M. Joseph, London 1994, ISBN 978-0-7181-3703-8; Faber & Faber, London 2011, ISBN 978-0-571-27532-8, [https://books.google.de/books?id=1elpxy2oCW4C&printsec=frontcover&dq=isbn:057127532X#v=onepage&q&f=false Ausschnitte] von [[Google Bücher]]. |
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* Uwe Koch: ''Eis. Praxishandbuch der traditionellen und handwerklichen Speiseeisherstellung.'' Matthaes, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-87515-104-6. |
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* Luciana Polliotti: ''Gelati, gelati.'' Vorwort von [[Dacia Maraini]]. Mondadori, Milano 1999, ISBN 88-04-44728-1, 166 S. |
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* Harry D. Schurdel: ''Kalt und gut.'' In: Franz Metzger (Hrsg.): ''Zipp und zu. 50 Erfindungen, die unser Leben wirklich veränderten.'' Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2165-7, S. 25–28. |
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== |
== Weblinks == |
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{{Wiktionary}} |
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* [[Eisbombe]] |
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{{Wiktionary|glace}} |
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{{Wiktionary|Eiscreme}} |
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{{Commons|Ice cream|Speiseeis}} |
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{{Wikibooks|Kategorie:Kochbuch/ Eis|Rezepte für Eis|suffix=-}} |
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* [http://www.bmelv.de/cae/servlet/contentblob/379786/publicationFile/22021/LeitsaetzeSpeiseeis.pdf ''Die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches für Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse''.] (PDF; 416 kB; 10 S.) [[Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft|BMEL]], Neufassung vom 29. November 2016. |
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* Kathrin Hollmer: ''[https://www.zeit.de/2021/32/eiscreme-deutschland-preise-verzehr-statistik-geschichte Eiszeit !]'' In: [[Die Zeit#Zeit Online|Zeit Online]], 5. August 2021. |
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== Einzelnachweise == |
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{{Commons2|Ice cream|Speiseeis}} |
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<references /> |
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[[Kategorie:Süßspeise]] |
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[[Kategorie:Speiseeis| ]] |
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[[da:Is (mad)]] |
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[[en:Ice cream]] |
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[[eo:Glaciaĵo]] |
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[[es:Helado]] |
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[[fa:بستنی]] |
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[[fi:Jäätelö]] |
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[[fr:Crème glacée]] |
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[[he:גלידה]] |
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[[id:Es krim]] |
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[[it:Gelato]] |
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[[ja:アイスクリーム]] |
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[[lt:Ledai]] |
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[[nl:Roomijs]] |
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[[no:Iskrem]] |
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[[simple:Ice cream]] |
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[[sv:Glass]] |
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[[zh:冰淇淋]] |
Aktuelle Version vom 20. Mai 2025, 15:11 Uhr

Speiseeis, in der Schweiz und Luxemburg die[1] Glace [ ] (aus dem Franz.), veraltet Gefrorenes,[2] ist eine Zubereitung aus verschiedenen Zutaten, die durch einen Gefrierprozess in einen festen oder pastenförmigen Zustand gebracht wird.[3] Aus Speiseeis werden Eisspeisen hergestellt.
Die Zutaten eines Speiseeises sind vorwiegend Flüssigkeiten wie Wasser, Milch, Sahne, gelegentlich auch Lagerbutter und eventuell Eigelb, verrührt mit Zucker und verschiedenen geschmacksgebenden Zusätzen wie Fruchtmus, Vanille oder Schokolade. Um diese Emulsion besser zu einer Creme verbinden zu können, fügt man heute häufig natürliche Verdickungsmittel wie Stärkesirup,[4] Pektin oder Johannisbrotkernmehl hinzu.[5] Durch Schlagen bzw. Rühren bei gleichzeitiger Kühlung der Grundmasse und der Lebensmittelzusatzstoffe entsteht eine Creme mit kleinen Eiskristallen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfänge
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Das erste Speiseeis gab es vermutlich im antiken China. Die chinesischen Herrscher ließen große Eislager anlegen. Das dem Sorbet ähnelnde Speiseeis war aber auch in der europäischen Antike bekannt. Der griechische Dichter Simonides von Keos beschreibt es als Gletscherschnee mit Zutaten wie Früchten, Honig oder Rosenwasser. Belegt ist auch Alexander des Großen und Hippokrates’ Vorliebe für Wassereis. Letzterer verschrieb seinen Patienten das damalige Speiseeis sogar als Schmerzmittel.[6] Die römischen Kaiser ließen sich von Schnellläufern Schnee und Eis von den Apenninen zur Eisherstellung bringen.
Mit dem Untergang des Römischen Reiches ging das Wissen über die Zubereitung eisgekühlter Speisen und Getränke dort verloren. Die Kreuzfahrer brachten das Rezept für Scherbet, ursprünglich eine Mischung aus Fruchtsirup und Schnee, nach Europa. Die Zubereitung derart gekühlter Getränke soll im arabischen Raum von China übernommen worden sein. Im 11. Jahrhundert war die Verwendung von Eis in den Haushalten der Oberschicht dort weit verbreitet. Im Sommer wurde Eis in Stangenform oder als „Schnee“ von Straßenverkäufern angeboten.[7]
Ende des 13. Jahrhunderts beschrieb Marco Polo (1254–1324) die Herstellung einer Kältemischung aus Schnee oder Wasser und Salpeter, die er in China kennengelernt hatte. Speiseeis aus Wasser und Fruchtsaft oder -püree (Granita) wurde zu einer italienischen Spezialität, die angeblich im 16. Jahrhundert von Katharina von Medici (1519–1589) nach Paris mitgebracht wurde. Für diese Theorie gibt es jedoch keine schriftlichen Belege. Ein deutschsprachiges Kochbuch von Anna Wecker mit dem Titel Ein köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen, das 1597 erschien, enthielt bereits ein Rezept für eisgekühlten Milchrahm, also eine Vorstufe von Milcheis.[8]
Neuzeit
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Rezepte für Eis aus Zucker, Salz, Schnee, Zitronensaft und verschiedenen Früchten oder auch mit Schokolade oder Zimt enthält auch eine italienische Schrift, geschrieben um 1692. 1775 erschien in Neapel das erste Buch, das ausschließlich über die Kunst der Eisbereitung handelt, unter dem Titel De’ sorbetti von Filippo Baldini.[9]
Das erste französische Café, das auch Speiseeis anbot, eröffnete 1686 in Paris der Italiener Francesco Procopio di Cultelli, ein Koch Ludwigs XIV.: das Café Procope. Um 1700 wurde Speiseeis auch in anderen europäischen Kaffeehäusern bekannt. Im 18. Jahrhundert wurde Speiseeis in Frankreich dann auch auf der Straße verkauft. Am Boulevard des Italiens eröffnete ein Neapolitaner das erste richtige Eiscafé.[7] Die erste bekannte Gelateria in den späteren USA gab es 1770 in New York.[10] In Hamburg eröffnete 1799 die vermutlich erste deutsche Eisdiele im Alsterpavillon.[8]
In den USA spielten die ersten Präsidenten eine wichtige Rolle bei der Popularisierung der Eiscreme: George Washington soll in den 1780er Jahren eine Eismaschine für seinen Privathaushalt gekauft haben. Er führte auch das Servieren von Eiscreme bei nachmittäglichen Empfängen ein. Thomas Jefferson lernte Speiseeis als Staatssekretär in Frankreich kennen und ließ nach 1800 Eis bei offiziellen Staatsbanketten im Weißen Haus servieren. Die Ehefrau des vierten Präsidenten James Madison übernahm diese Mode und führte die Eisbombe (bombe glacée) ein.[10]
1843 erfand Nancy Johnson die erste patentierte Eismaschine, die mit einer Handkurbel betrieben wurde und die Eisherstellung stark vereinfachte. Mehr Haushalte als zuvor stellten nun selbst Eis her. Die erste Fabrik für Speiseeis wurde am 15. Juni 1851 in Seven Valleys, Pennsylvania, vom Milchhändler Jacob Fussell aus Baltimore gegründet.[10] Bis zur Erfindung der Kältemaschine durch Carl von Linde 1876 war man allerdings auf Stangeneis aus dem Winter, das in Eiskellern bis zum Sommer aufbewahrt wurde, und Kochsalz für die Kältemischung angewiesen. Lindes Kältemaschine brachte dann die technische Verfügbarkeit von Kälte und verhalf dem Speiseeis zum Durchbruch als Massenware. Die englische Köchin und Erfinderin Agnes Marshall ließ 1885 eine effizientere Maschine für die Herstellung von Speiseeis im Haushalt sowie eine Eiskühltruhe patentieren. Sie veröffentlichte außerdem mehrere Bücher und Artikel über die Eisherstellung und gilt als Pionierin des Gefrierens durch Flüssigstickstoff.[11][12] 1899 erfand August Gaulin das Verfahren der Homogenisierung für Milchprodukte, durch das die Qualität der Eiscreme verbessert wurde.[10]
Wann die Eiswaffel erfunden wurde, ist unklar, möglicherweise schon vor dem 19. Jahrhundert. Agnes Marshall veröffentlichte 1888 ein Rezept für eine Eiswaffel,[13] die allerdings zum Servieren auf einem Teller gedacht war, nicht als Behälter für den Straßenverkauf.[14] Das Museum of Modern Art hat in seiner Sammlung ein (nachgearbeitetes) Eishörnchen von Italo Marchioni, datiert auf 1896.[15] Das erste bekannte Patent für ein Gerät, das Waffeln mechanisch in Hörnchenform brachte und das Rollen von Hand unnötig machte, erhielt Antonio Valvona 1902 in Manchester.[10]
In Österreich werden als Eiswaffel mit Zitronencreme gefüllte spatelförmige Waffeln der typischen Größe 150 × 25 × 5 mm bezeichnet, die als Dekoration in eine Eisbecherportion gesteckt werden. Auch Hohlhippen, ähnlich lange, mittelbraun gebackene, süße Teigröhrchen werden eingesteckt. Nicht essbar sind aufspannbare Schirmchen aus Holzstäbchen und Papier und ähnlicher Dekor. Eishörnchen werden in Österreich Stanitzel oder germanisiert Eistüten genannt, die es kegelig gewickelt – dunkler, süßer und knuspriger – auch als Cornetto-Tiefkühltruheneis in Alu-Papier gewickelt mit Kartondeckel gibt oder aber als formgepresste Waffel entweder kegelig mit kugeliger Verbreiterung oben oder nur halb so hoch als kegelstumpfförmiger Becher, der auf der waagrechten Vitrinenplatte selbst abgestellt werden kann.
Das Eis zum Mitnehmen geht in Europa offenbar auf italienische Immigranten in Großbritannien zurück, die dort in den Großstädten ab etwa 1870 auf den Straßen Eiscreme an kleinen fahrbaren Ständen verkauften. Sie wurden bald „Hokey-pokey men“ genannt, was auf den italienischen Satz „Gelati, ecco un poco“ („hier ein bisschen Eis“) zurückgehen soll.[16] Sie verkauften das Eis in Pappbechern und Papphörnchen sowie so genannte Penny licks, eine Eiskugel für einen Penny in einem kleinen Glasbehälter, der von den Käufern wieder zurückgegeben wurde.[17] Das erste Eis am Stiel (Schweiz: Glacestengel bzw. Glacestängeli; Österreich: Eislutscher[18]) wurde 1923 vom US-amerikanischen Limonadenhersteller Frank Epperson patentiert. Erfunden hatte er es nach eigenen Angaben aber bereits zufällig im Jahr 1905, als er ein Glas Limonade mit Löffel versehentlich im Freien stehen ließ – die Limonade gefror über Nacht zu Wassereis. Epperson nannte sein Eis Eppsicle Ice pop, daraus wurde später der Name Popsicle, heute in den USA ein geschützter Markenname für ein bestimmtes Wassereis.[19] Am 9. Oktober 1923 meldete sein Landsmann Harry Burt die Herstellung von am Stiel gefrorenem Vanille-Eis mit Schokoladenüberzug als Patent an.[20][21]
In den 1920er Jahren öffneten in Deutschland die ersten italienischen Eisdielen. Dies war die erste größere Welle einer durch Ausländer betriebenen Gastronomie (siehe auch Gelatiere). Die industrielle Herstellung von Speiseeis begann in Deutschland Mitte der 1930er Jahre mit den Firmen Langnese (1935) und Schöller (1937).[8]
1934 erfand der Grieche Tom Carvel in den USA das Softeis, erst mit einer aus dem Konditoreiwesen adaptierten Rezeptur und einer speziellen Maschine gelang ihm der Durchbruch mit der Carvel-Eisdielenkette.
Dass die spätere britische Premierministerin Margaret Thatcher Mitglied des Entwicklungsteams aus Chemikern und Lebensmitteltechnikern war, welches das Softeis erfunden haben soll, wie auf zahlreichen Webseiten behauptet, ist ein Mythos.[22]
Seit den 2010er Jahren erreicht man mit Methoden der Molekularküche das Schockfrieren von frischen Zutaten zu Eis.[23][24] In den letzten Jahren wurden in Eisdielen vermehrt außergewöhnliche Kreationen angeboten, auch mit sauer-salzig-herben Geschmacksnuancen bis zu skurrilen Extravaganzen wie beispielsweise Münchner Weißwursteis mit Senfeis und Biereis.[25]
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemein
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Zur Herstellung von Speiseeis werden zuerst die Zutaten vermischt, dann wird die Masse unter ständigem Rühren und Abschaben von der Metallwandung gefroren, wodurch feine Luftbläschen in die Masse gelangen und die Eiskristalle klein bleiben. Einen cremigen Schmelz hat Speiseeis nur, wenn die Kristalle so klein sind, dass sie im Mund nicht fühlbar sind und sich sofort auflösen. Traditionell wurde Speiseeis in einer Metallschüssel gefroren, die sich in einem Behälter mit einer Mischung aus zerstoßenem Wassereis und Kochsalz, der sogenannten Kältemischung, befindet. Durch die unter −10 °C kalte Mischung wird die Eismasse gefroren und kann zugleich gerührt werden. Heute gibt es auch für den Haushalt elektrisch betriebene Eismaschinen, die diese Aufgabe mithilfe vorgefrorener Kühlbehälter oder auch vollautomatisch übernehmen.
Bei der gewerblichen und industriellen Produktion wird grundsätzlich ähnlich verfahren; es werden jedoch häufig noch Hilfsstoffe wie Bindemittel, Emulgatoren, Stabilisatoren, pflanzliche Fette sowie Aroma- und Farbstoffe zugesetzt bzw. fertig gemischte Eisgrundmassen[26] aufgeschlagen und gefroren. Als natürlicher Emulgator wird oft das in Eigelb vorkommende Lecitin eingesetzt. Mit seiner Hilfe wird eine feinste Verteilung der Fetttröpfchen im Wasser erreicht und damit ein Aufrahmen, also die Trennung des Fetts vom Wasser, verhindert.
Als Zusatzstoff für die industrielle Speiseeisherstellung werden Carboxymethylcellulosen[5] (CMC – E-Nummer E 466) verwendet. Natrium-Carboxymethylcellulose ist ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für Lebensmittel allgemein zugelassen. Obwohl eine ähnliche Substanz (Methylcellulose = Tylose, E 461)[27] ursprünglich als Tapetenkleister erfunden wurde[28] und weiterhin als Basis zur Herstellung von Tapetenleim Verwendung findet, gibt es keinen Grund, CMC nicht als Zusatzstoff zu verwenden, da sie als unbedenklich für die menschliche Gesundheit gilt. Allerdings wird CMC zum Teil aus gentechnisch veränderter Baumwolle hergestellt. CMC dient bei der Speiseeisherstellung (bzw. allgemein in der Lebensmitteltechnik) zur Konsistenzoptimierung, die Eiskristallbildung wird vermindert, wodurch eine weiche, cremige Konsistenz entsteht.[29] CMC wird nicht verdaut und unverändert wieder ausgeschieden. Der Genuss größerer Mengen kann abführend wirken.
Nach Agnes Marshalls Entdeckung der Speiseeisherstellung mit flüssigem Stickstoff wurde diese Methode von der Molekulargastronomie wieder populär gemacht: Wird der Eismasse unter leichtem Umrühren etwa ein Drittel ihres Volumens an flüssigem Stickstoff hinzugefügt, beginnt der Stickstoff zu kochen, während gleichzeitig die Eismasse gefriert. Nach etwa einer Minute ist das Eis fertig. Durch das schlagartige Einfrieren können sich keine großen, störenden Eiskristalle bilden.[30]
Hygienische Aspekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da Speiseeis im Wesentlichen aus rohen und teilweise pürierten Zutaten besteht sowie durch das Aufschlagen eine große Oberfläche besitzt, stellt es einen guten Nährboden für Bakterien dar, die möglicherweise schon in den Zutaten vorhanden waren oder bei der Herstellung in die Eismasse gelangt sind. Während die Eismasse gefroren ist, können sie sich zwar nicht vermehren, sterben aber auch nicht ab. In geschmolzenem Speiseeis (an der Oberfläche aufgeschmolzen) dagegen kann die Vermehrung sehr schnell stattfinden. Wird das geschmolzene Eis erneut gefroren, nimmt die Belastung weiter zu. Bei industriell und gewerblich hergestelltem Speiseeis werden die Zutaten vor dem Einfrieren pasteurisiert.
Problematisch in hygienischer Hinsicht war Softeis in den 1970er und 1980er Jahren: Zum einen fand ein wahrer Softeis-Boom statt, mit dem sehr viele unerfahrene Unternehmer „schnelles Geld“ verdienen wollten und sich nicht ausreichend mit hygienischen Vorschriften beschäftigten. Zum anderen wurde Speiseeis noch mit rohen Eiern hergestellt. Durch diese Kombination kam es dann häufiger zu Infektionen, insbesondere mit coliformen Keimen und Salmonellen.[31]
Heutzutage enthält Softeis kein Ei mehr, und die professionellen Softeismaschinen pasteurisieren den Softeismix. Eismaschinen, die mit einer in sich geschlossenen Gefriertechnik arbeiten, dazu gehören Softeismaschinen, sind bei richtiger Anwendung sicher, denn Verunreinigungen entstehen in den meisten Fällen am offenen Eis.
Eine weitere Quelle für Bakterien stellt das Wasser dar, in das der Eisportionierer getaucht wird, um ihn zu erwärmen bzw. zu benetzen.[32] Bei modernen Anlagen wird daher eine Dusche verwendet, die mittels eines Tasters Wasser mit Druck über beide Seiten des Portionierers spült. Problematisch sind somit nur Wasserbehälter, deren mit Eisresten verunreinigte Flüssigkeit zu warm und nicht gewechselt wird.
Die hygienischen Nachteile des Antauens an der Oberfläche werden reduziert, wenn das Speiseeis für die Konsumenten unsichtbar in einem Speiseeisbehälter in einer gekühlten zylindrischen Röhre aufbewahrt wird, mit einer Eisenstange (mit Spatel an der Spitze) herausgeschabt und damit auf die Eistüte aufgebracht wird, wie das in einigen traditionellen Eisdielen Italiens oder früher bei Fahrverkäufern noch üblich ist/war.
Eissorten
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Nach Grundzutaten und Zubereitungsart werden mehrere Eissorten unterschieden:[33]
- Cremeeis (auch Kremeis) oder Eiercremeeis wird aus mindestens 50 % Milch hergestellt, Wasser wird bei der Herstellung nicht verwendet. Auf 1 l Milch enthält der Eismix mindestens 270 g Vollei oder 90 g Eigelb.
- Eiscreme besteht aus mindestens 10 % Milchfett und wird vorrangig industriell hergestellt.
- Fruchteis enthält mindestens 20 % Früchte. Wird Fruchteis aus Zitrusfrüchten und anderen sauren Früchten mit einem Zitronensäuregehalt von mindestens 2,5 % hergestellt, beträgt der Fruchtanteil mindestens 10 %, zum Beispiel: Zitronen, Orangen und Maracujas.
- Fruchteiscreme besteht aus mindestens 8 % Milchfett und hat einen deutlich wahrnehmbaren Fruchtgeschmack. Auch dieses Speiseeis wird vorrangig industriell hergestellt.
- Halbgefrorenes
- Milcheis besteht im Wesentlichen aus Milch (mindestens zu 70 %), die mit Zuckersirup gesüßt und mit Fruchtmark oder anderen Zutaten aromatisiert wurde. Das heute übliche Speiseeis ist meist Milcheis.
- Sahneeis (auch Rahmeis) hat einen Milchfettanteil von mindestens 18 Prozent aus der verwendeten Sahne (Rahm) (geschlagene oder flüssige Sahne), die in der Eismaschine beim Gefrieren aufgeschlagen wird, teilweise auch mit Eigelb. Durch seinen hohen Fettgehalt ist es besonders cremig und aromatisch. Es kann als Grundlage für die gleichen Geschmacksrichtungen wie bei Milcheis verwendet werden. Zudem werden Sahneeis und Parfait für Eistorten und Eisbomben verwendet, zum Beispiel bei der Fürst-Pückler-Torte.
- Softeis ist keine eigenständige Speiseeissorte nach der Speiseeisverordnung, sondern eine Zubereitungsmethode, bei der Eismasse aufgeschäumt und gleichzeitig gefroren wird.
- Cremiges Eis kann auch mit pflanzlichen Milchalternativen hergestellt werden, z. B. mit Sojamilch, Mandelmilch, Reismilch oder Lupinenmilch. Zusammen mit (gefrorenen) Bananen und anderen Obstsorten kann in einem Standmixer oder in einer Saftpresse Eiscreme hergestellt werden, die als Nicecream bezeichnet wird.[34]
- Sorbet (auch Frucht-Sorbet) ist ein Eisgetränk bzw. dünnflüssiges Eis aus stark gesüßtem Fruchtsaft, Süßwein oder Spirituosen und je nach Rezept Eischnee, Schlagsahne oder Meringuemasse. Die Zubereitung ist teilweise durch gesetzliche Vorschriften reglementiert.[35][36]
- Wassereis besteht hauptsächlich aus gefrorenem Wasser und Zucker, hat maximal 3 % Fett und einen Trockenmassegehalt aus süßenden und/oder weiteren geschmackgebenden Zutaten von mindestens 12 Prozent. Wassereis wird vorrangig in der Industrie hergestellt.
Geschmackssorten und Marktanteile
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Eisspezialitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den verschiedenen einzelnen Eissorten gibt es auch etablierte Eisspeisen:
- Bananensplit, zwei mit Eis, Sahne und Schokoladensoße dekorierte längsgespaltene Bananenhälften
- Birne Helene, pochierte Birne auf Vanilleeis mit Schokoladensoße
- Cassata, Vanille-, Himbeer- und Schokoladeneis mit kandierten Früchten
- Coupe Dänemark, Vanilleeis in einem hohen Glas mit Schokoladensauce übergossen
- Eisbombe, eine halbkugelförmige Eistorte, der Cassata nachempfunden
- Eiskaffee und Eisschokolade
- Fürst-Pückler-Eis, drei Schichten aus Vanille-, Erdbeer- und Schokoladeneis (auch Neapolitanische Schnitte)
- Eisparfait, halb gefrorene Eismasse
- Pfirsich Melba, pochierter Pfirsich auf Vanilleeis mit Himbeerpüree und Schlagsahne
- Schwedeneisbecher, Vanilleeis mit Apfelmus, Eierlikör und Schlagsahne; noch heute beliebte Eiskreation aus der DDR
- Spaghettieis, durch eine Presse zu „Spaghetti“ geformtes Vanilleeis mit Erdbeersoße und Raspeln aus weißer Schokolade auf Schlagsahne
- Stracciatella (von italienisch stracciato: zerrissen, zerfetzt), mit geraspelter Schokolade
- Tartufo, Vanilleeis mit bitterer Schokoladensoße gefüllt und von Schokoladeneis umhüllt
- Veilcheneis, österreichische Spezialität aus dem 19. Jahrhundert
- Eismarillenknödel, bei denen der Teig aus Speiseeis nachgeahmt wird
- Überbackenes Eis, auch Eissoufflé oder Omelette surprise genannt, Speiseeis, das mit Soufflémasse überzogen und gratiniert wurde
- Spanische Windtorte
Dekoration
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Deko zählen Eispalmen, Eisschirmchen, Dekorosetten, Dekopicker und Waffeln, zum Beispiel Mandelfächer.
Eine Eisspezialität ist auch das Krokanteis, bei dem die Eiskugel einer Eistüte zuerst in geschmolzene Kuvertüre und dann in Krokant oder bunte Zuckerstreusel getaucht wird, was nunmehr bei industriell hergestelltem Speiseeis aus der Tüte oder vom Stiel mit kakaohaltiger Fettglasur imitiert wird.
Industrielle Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eisriegel
- Eispralinen
Spezielle Markennamen im deutschsprachigen Raum sind bzw. waren:
- Brauner Bär (Speiseeis), Langnese
- Brickerl 1973–2025, Eskimo, Vanille mit Schokofettglasur[37]
- Bum Bum (Speiseeis), Nestlé Schöller
- Calippo, Langnese
- Cuja Mara Split, Langnese
- Dolomiti, Langnese
- Ed von Schleck, Langnese / Paiper, Eskimo (Österreich), zylindrisch in Plastikrohr, mit Plastikstab per Kolben nach oben herausschiebbar
- Flutschfinger, Langnese
- Grünofant, Langnese
- Plombir, Eisprom
- Hexenkerze, DDR-Produkt
- Hexenkuss, DDR-Produkt
- Magnum (Speiseeis), Stieleis mit Schokoladenüberzug Langnese, Eskimo (Österreich)
- Nogger, Stieleis mit Fettglasurüberzug von Langnese
- Cornetto, in einer kegeligen Waffeltüte, obern garniert, eingewickelt in Alu-Papier, mit Kartondeckel, Langnese / Eskimo (Österreich)
- Tschisi, Vanilleeis, das in der Form einem Stück Käse ähnelt. Eskimo (Österreich)
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Markt für Speiseeis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Eismarkt ist eine Sparte der Lebensmittelherstellung und -handels, in dem weltweit Milliardensummen umgesetzt werden. In der EU werden jährlich 3 Milliarden Liter Speiseeis hergestellt, davon 600 Millionen Liter in Deutschland, dem größten EU-Herstellerland.[38]
Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gesamtabsatz an industriellem Markeneis betrug 2003 in Deutschland 587 Mio. Liter. Der Umsatz betrug 2,03 Mrd. Euro.
2016 betrug der Absatz im Eismarkt für industriell hergestellte Produkte insgesamt ca. 529,3 Mio. Liter (2012: 505,7 Mio.):[39]
- davon 241,1 Mio. Liter Haushaltspackungen (in der Regel ab 300 ml)
- davon 222,5 Mio. Liter Multipacks
- davon 35,3 Mio. Liter Impulseis (Kleinverpackungen)
- davon 30,4 Mio. Liter Großverbrauchersortiment
Von Fast-Food-Ketten und Automaten werden zudem rund 20 Mio. Liter an Softeis abgesetzt.
Es gibt etwa 4.000 Eisdielen oder Eiscafés in Deutschland. In ihnen und in anderen Gastronomiebetrieben wurden 2012 insgesamt etwa 107 Mio. Liter handwerklich/gewerblich hergestellt (17 % Marktanteil).[40] 2016 produzierten die deutschen Eisdielen 106 Mio. Liter (16,3 % Marktanteil).[41]
Im Jahrhundertsommer 2003 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch an Speiseeis in Deutschland 8,7 Liter, 2007 waren es 8,1 Liter und 2012 rund 7,7 Liter.[42] 2016 blieb der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch stabil bei 7,9 Liter.[43]
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Umsatz der Branche betrug 2008 rund 318 Mio. €, bei etwa 30 Mrd. € Umsatz des Groß- und Einzelhandels im Lebensmittelsektor, also etwa 1 %.[44]
USA
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den USA lag der Pro-Kopf-Verbrauch 2006 bei etwa 13 Liter, mit einer Gesamtproduktion von etwa 7 Mrd. Liter[45] und einem Umsatz von 23 Mrd. US$.[46]
Eissalons sind in den USA selten; Detailhandel findet statt in Convenience Shops 11,4 %; Drug Stores 0,2 %. 80 % der Verkäufe im Supermarkt im Jahr 2001 machten half-gallon containers (etwa 2-Liter-Packungen) aus.[47]
Speiseeishersteller und Berufsvertretungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den weltweit wichtigsten Produzenten gehören Unilever (Langnese/Eskimo/Lusso) und Nestlé (etwa Schöllereis/Mövenpick).
Wichtige internationale Interessensvertretungen sind die International Ice Cream Association (IFDA) und die International Association of Ice Cream Vendors (IAICV), beide mit Schwerpunkt USA.
Berufsbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland gab es von 2008 bis 2014 den eigenständigen Beruf des Speiseeisherstellers auf Grundlage einer zweijährigen Berufsausbildung,[48] der vom dreijährigen Ausbildungsberuf Fachkraft für Speiseeis abgelöst wurde. Diese Berufsausbildung wurde Ende Juli 2019 eingestellt.[49]
In Südtirol ist Speiseeishersteller/in offizielle Berufsbezeichnung.[50] In Österreich heißt der Beruf SpeiseeiserzeugerIn,[51] in der Schweiz gehört die Speiseeisherstellung zum Berufsbild des Pâtissier (Grundberuf Koch/Köchin oder Konditor/Confiseur). Letzteres ist auch die übliche Bezeichnung als Funktion im Gastgewerbe und in der Küchenbrigade der Hotellerie.
Rechtliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lebensmittelrecht in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Deutschland wurden die Bezeichnungen für Speiseeissorten und Mindestanforderungen für deren Zusammensetzung sowie erlaubte Zutaten durch die – so nicht mehr gültigen – Verordnung über Speiseeis und die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung von 1933 gesetzlich festgelegt. Seit 1998 ist in Anpassung an EU-Recht die Verwendung aller Zutaten, die allgemein für Lebensmittel erlaubt sind, auch im Speiseeis zugelassen. Die Verordnung von 1933 wurde jedoch inhaltlich im Wesentlichen in die Leitsätze für Speiseeis des Deutschen Lebensmittelbuchs übernommen. Demnach sind Speiseeissorten (hier vereinfacht) so definiert:[52]
- Kremeis, Cremeeis
- mindestens 50 % Milch und auf einen Liter Milch mindestens 270 g Vollei oder 90 g Eigelb. Es enthält kein zusätzliches Wasser.
- Rahmeis, Sahneeis
- mindestens 18 % Milchfett aus der bei der Herstellung verwendeten Sahne (Rahm)
- Milcheis
- mindestens 70 % Milch
- Eiskrem, Eiscreme
- mindestens 10 % Milchfett (inkl. Sahne, Butter, Milchpulver)
- Fruchteiskrem, Fruchteiscreme
- mindestens 8 % Milchfett und deutlich wahrnehmbarer Fruchtgeschmack aus der Frucht/den Früchten
- „...-Eis“ aus Milch und/oder Milcherzeugnissen
- mindestens 6,5 % fettfreie Milchtrockenmasse, wobei die namensgebende Milchzutat überwiegen und wahrnehmbar sein muss (z. B. Quarkeis). Der Anteil an fermentierten Milchprodukten beträgt mehr als 35 %.
- Parfait, Halbgefrorenes
- aus Sahne und Ei getrennt aufgeschlagen, mit weiteren Zutaten gefroren
- (Frucht)-Sorbet
- Frucht- bzw. Gemüseanteil mindestens 25 %, bei Zitrusfrüchten und Fruchtsorten mit besonders intensivem Geschmack mindestens 15 %, bei intensiven Gemüsesorten mindestens 10 %. Milch oder Milchbestandteile werden nicht verwendet.
- Fruchteis
- Fruchtanteil mindestens 20 %, bei Zitrusfrüchten mindestens 10 %.
- Wassereis
- enthält hauptsächlich Wasser, Zucker sowie geschmackgebende und färbende Zutaten.
- Eis
- mit pflanzlichem Fett hergestellt (veganer Milchersatz) sowie für jedes Speiseeis, das in keine der vorgenannten Kategorien fällt.
Für Speiseeis mit Vanille, Schokolade, Nüssen, Stracciatella sowie Fürst Pückler Eis gelten weitere Vorgaben.
Österreichischer Lebensmittelkodex
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich dokumentiert der Codex Alimentarius Austriacus, der auf das Jahr 1891 zurückgeht, die allgemeine Verkehrsauffassung über die Beschaffenheit von Lebensmitteln. Dieses Österreichische Lebensmittelbuch selbst ist keine Rechtsvorschrift im engeren Sinn, sondern im § 76 und folgende des Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz verankert und wird durch das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend herausgegeben.[53]
Speiseeis ist im Codexkapitel B2 Speiseeis (Gefrorenes) beschrieben (hier vereinfacht):
- Fruchteis
- Fruchtanteil (Fruchtsaft, -fleisch, -mark) mindestens 20 % (Soft-Eis 15 % Fruchtanteil)
- Nusseis
- Haselnüsse bzw. Mandeln bzw. Walnüsse mindestens 40 g auf 1 Liter Grundmasse
- Oberseiscreme
- (auch: Oberscremeeis): mindestens 15 % Milchfett
- (Milch-)Eiscreme
- (auch: Cremeeis): mindestens 10 % Milchfett
- Vollmilcheis
- mindestens 2,1 % Milchfett, das entspricht 60 % Vollmilch
- Magermilcheis
- mindestens 60 % Magermilch
- Topfeneis
- Topfenanteil mindestens 20 %, Vollmilch mindestens 40 %
- Magertopfeneis
- Magertopfenanteil mindestens 20 %, Magermilchanteil mindestens 40 %
- Málaga-Eis
- mindestens 50 ml Málaga-Wein oder anderen geeigneten Wein in 1 Liter Speiseeisansatz
- Kunstspeiseeis
- Aroma aus naturidenten Aromastoffen zugesetzt
Lebensmittelrecht in der Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Milcheis
- Milchfettgehalt von mindestens 3 %
- Rahmeis
- Milchfettgehalt von mindestens 6 %
- Doppelrahmeis
- Milchfettgehalt von mindestens 12 %
- Sorbet
- Fruchtanteil von mind. 20 % außer Zitronen mind. 6 %, Zitrusfrüchte ohne Zitronen mind. 10 %
- Wassereis
- Gesamtfett maximal 3 %
- Glace
- Gesamtfett maximal 3 %
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eis. Gelato. Ice Cream. Die Kultur des Sommers. In: du, Zürich 2003, Nr. 6, ISBN 978-3-908515-76-0, 92 S., Beiträge u. a. von Hervé This, Axel Hacke, Urs Widmer; Inhaltsverzeichnis. ( vom 9. August 2011 im Internet Archive)
- Elizabeth David: Harvest of the cold months. The Social History of Ice and Ices. M. Joseph, London 1994, ISBN 978-0-7181-3703-8; Faber & Faber, London 2011, ISBN 978-0-571-27532-8, Ausschnitte von Google Bücher.
- Uwe Koch: Eis. Praxishandbuch der traditionellen und handwerklichen Speiseeisherstellung. Matthaes, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-87515-104-6.
- Luciana Polliotti: Gelati, gelati. Vorwort von Dacia Maraini. Mondadori, Milano 1999, ISBN 88-04-44728-1, 166 S.
- Harry D. Schurdel: Kalt und gut. In: Franz Metzger (Hrsg.): Zipp und zu. 50 Erfindungen, die unser Leben wirklich veränderten. Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2165-7, S. 25–28.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches für Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse. (PDF; 416 kB; 10 S.) BMEL, Neufassung vom 29. November 2016.
- Kathrin Hollmer: Eiszeit ! In: Zeit Online, 5. August 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dudenredaktion (Hrsg.): Duden. Die deutsche Rechtschreibung. 28. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-04018-6, S. 513.
- ↑ Johann Nepomuk Niggl: Die deutsche Küche. Verlag der Franz’schen Buch- und Kunsthandlung, München 1870, S. 373, Digitalisat von Google Bücher.
- ↑ Leitsätze 2016 – Deutsches Lebensmittelbuch: Erarbeitet und beschlossen von der Deutschen Lebensmittelbuchkommission beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Behr’s Verlag DE, 2016, ISBN 978-3-95468-446-5 (google.de).
- ↑ Gerd Graefe: Die Verwendung von Stärkesirup und Dextrose für Speiseeis. In: Die Stärke / Starch, 4, 1952, S. 41–46, doi:10.1002/star.19520040303.
- ↑ a b Svend Aage Andersen, Robert Hansen: Herstellung von Eiskrem. In: S.A. Andersen et al. (Hrsg.): Der gekühlte Raum, der Transport gekühlter Lebensmittel und die Eiserzeugung. (= Handbuch der Kältetechnik, 11.) Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 1962, S. 569–610, siehe S. 573 hier: eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, doi:10.1007/978-3-662-11442-1_11.
- ↑ Claudia Kracht: Speiseeis – Kugelige Köstlichkeit. In: Planet Wissen, 26. September 2017.
- ↑ a b Hannsferdinand Döbler: Kultur- und Sittengeschichte der Welt. Kochkünste und Tafelfreuden. Verlagsgruppe Bertelsmann, München 1972, S. 352.
- ↑ a b c Eiskalte Leidenschaft: Speiseeis. (Zur Geschichte der Eiscreme.) ( vom 18. Dezember 2007 im Internet Archive). In: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
- ↑ Alberto Capatti, Massimo Montanari: Italian Cuisine: A Cultural History. Columbia University Press, New York 1999, ISBN 978-0-231-12232-0, S. 110 f., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche. – Anzunehmen ist, dass Speisesalz (mit Schnee) nur von außen als Kältemischung und nicht als Ingredienz verwendet wird.
- ↑ a b c d e Legends and Myths of Ices and Ice Cream History. In: whatscookingamerica.net, mit umfangreicher Literaturliste; abgerufen am 2. April 2018.
- ↑ John S. Deith: Mrs Agnes B. Marshall (1855–1905). In: Harlan Walker (Hrsg.): Cooks and Other People. Proceedings of the Oxford Symposium on Food and Cookery, 1995. Prospect Books, Totnes 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 106–110.
- ↑ Robin Weir: Mrs A. B. Marshall, Ice-Creammonger Extraordinary. In: Harlan Walker (Hrsg.): Cooks and Other People. Proceedings of the Oxford Symposium on Food and Cookery, 1995. Prospect Books, Totnes 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 283–289.
- ↑ Robin Weir: Mrs. A. B. Marshall, Ice-Creammonger Extraordinary. 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 284–285.
- ↑ Laura Weiss: Ice Cream. A Global History. Reaktion Books, London 2011, ISBN 978-1-86189-792-3, S. 75.
- ↑ Italo Marchioni • Ice Cream Cone • 1896 • Rolled Waffle. In: Museum of Modern Art (MoMA), The Collection, Dept. Architecture and Design, abgerufen am 1. April 2018.
- ↑ Angelo Morelli: The History of Ice Cream. Hokey pokey and all that. ( vom 30. Juni 2007 im Internet Archive). In: edmundforte.co.uk.
- ↑ Robin Weir: Penny Licks and Hokey Pokey, Ice Cream before the Cone. In: Harlan Walker (Hrsg.): Oxford Symposium on Food and Cookery 1991. Public Eating. Proceedings, Prospect Books, London 1992, ISBN 0-907325-47-5, S. 295–300.
Solomon Katz (Hrsg.), Ice cream. In: The Encyclopedia of Food and Culture. Gale Group, 2002, ISBN 978-0-684-80566-5. - ↑ Der Eislutscher. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 5. Juni 1937, S. 36 (online bei ANNO).
- ↑ Frank Epperson. The Popsicle™. In: Massachusetts Institute of Technology / Lemelson-MIT Program, abgerufen am 1. April 2018.
- ↑ Irene Meichsner: 100 Jahre Eis am Stiel. Mobil schlecken mit sauberen Händen. In: Kalenderblatt (Rundfunksendung auf DLF). 9. Oktober 2023, abgerufen am 9. Oktober 2023. (Nicht als Text-, sondern nur als Audio-Version verfügbar; Name des Erfinders ist jedoch in der Intro erwähnt.)
- ↑ 21. Juni 2008 – Vor 85 Jahren: Eis am Stiel wird patentiert. WDR 2, Stichtag, 21. Juni 2008.
- ↑ Claire Phipps: Was Margaret Thatcher really part of team that invented Mr Whippy? In: The Guardian, 17. April 2013.
- ↑ John Brownlee: These Futuristic Popsicles Belong In A Museum, Not A Freezer. In: Co.Design, 14. Oktober 2013.
- ↑ Joseph Flaherty: You’ll Need a Ph.D. to Fully Appreciate These Popsicles. In: wired.com, 24. Oktober 2013.
- ↑ Martin Herceg: Wie schmeckt eigentlich Weißwurst-Eis? 5 Antworten vom „verrückten Eismacher“ aus München. In: Fudder.de, 8. Juli 2013.
- ↑ Eisproduktion – Grundmassen, Eisbasen und Eisbinder. In: eisgmbh.at, Produktübersicht eines Großhändlers.
- ↑ Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Springer Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-211-48649-8.
- ↑ Die Geschichte von Henkel Adhesive Technologies • Meilensteine • 1936. ( vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: henkel.de.
- ↑ Hans-Dieter Belitz, Werner Grosch, Peter Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. Springer, 2008, ISBN 978-3-540-73201-3.
- ↑ Thomas Blenkers: Speiseeiszubereitung mit flüssigem Stickstoff. In: blenkers.de, 2008.
Video: Skurrile Erfindung: Stickstoff-Eis. In: Galileo, 5. Mai 2015, 5:24 Min. - ↑ Was ist eigentlich Softeis und wie sieht´s mit der Keimbelastung von Speiseeis aus? VerbraucherFenster Hessen. Abgerufen am 15. Juni 2020.
- ↑ Sarah Brasack: Lebensmittel. Sommer, Sonne, Salmonellen. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 5. Juli 2010, siehe letzten Absatz.
- ↑ Zu den internationalen Konventionen siehe: What’s in the Ice Cream Aisle? Definitions of Frozen Dessert Products. In: International Dairy Foods Association (IDFA). Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2018; abgerufen am 2. April 2018 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Selbstgemachtes Bananeneis („Nicecream“) mit der Saftpresse Entsafter-Top10.de. Abgerufen am 15. Juni 2020.
- ↑ Erhard Gorys: Das neue Küchenlexikon. dtv, München 2006, 10. Auflage, ISBN 3-423-36245-6, S. 538.
- ↑ Richard Hering: Lexikon der Küche. Pfanneberg, Haan-Gruiten 1990, 25. Auflage, ISBN 3-8057-0470-4, S. 650.
- ↑ Eskimo nimmt Klassiker „Brickerl“ aus dem Sortiment. In: orf.at. 20. Mai 2025, abgerufen am 20. Mai 2025.
- ↑ EU-Speiseeisstatistik 2022
- ↑ Sortimentsanteile am Gesamtabsatz von Markeneis 2016. In: markeneis.de.
- ↑ Speiseeismarkt Deutschland 2012. ( vom 16. Juli 2013 im Webarchiv archive.today). In: markeneis.de.
- ↑ Speiseeis-Markt Deutschland 2016. In: markeneis.de.
- ↑ Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland. ( vom 16. Juli 2013 im Webarchiv archive.today). In: markeneis.de.
- ↑ Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland. In: markeneis.de.
- ↑ SN-zak: Eine Frage des Wetters und nicht des Klimas. In: Salzburger Nachrichten. 21. April 2009, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. April 2018. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ 1,55 Mrd. Gallons, U.S. Department of Agriculture (USDA), zitiert nach IDFA: Just the Facts. ( vom 22. August 2009 im Internet Archive).
- ↑ Geschäftsjahr 2007: Just the Facts: Ice Cream Sales and Trends. ( vom 22. August 2009 im Internet Archive). In: International Dairy Foods Association (IDFA), (englisch).
- ↑ IDFA/IRI, 2001
- ↑ Speiseeis im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit. Abgerufen am 3. Juni 2020.
- ↑ Fachkraft für Speiseeis im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit. Abgerufen am 3. Juni 2020.
- ↑ Handwerkerberufe: Speiseeishersteller/in. In: Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung Wirtschaft.
- ↑ SpeiseeiserzeugerIn. In: BIC – BerufsInformationsComputer.
- ↑ Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs für Speiseeis. Stand: 29. November 2016, zuletzt geändert am 11.4.2022. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Deutschland), zum Herunterladen als PDF; abgerufen am 14. Februar 2024.
- ↑ Speiseeis. In: Österreichisches Lebensmittelbuch, ein Projekt des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen.