„Alzheimer-Krankheit“ – Versionsunterschied
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Die '''Alzheimer-Krankheit''' (''Morbus Alzheimer'') ist eine fortschreitende [[Demenz]]-Erkrankung (von lat. ''demens'', "verwirrt") des [[Gehirn]]s, die vorwiegend im Alter auftritt und mit einer Abnahme der Gehirn- und Gedächtnisleistung einhergeht. Die Krankheit beginnt mit scheinbar zufälliger Vergesslichkeit und endet im Verlust des [[Verstand]]es. Vor dem 65. Lebensjahr spricht man von präseniler Demenz (PDAT), nach dem 65. Lebensjahr von seniler Demenz vom Alzheimer Typ (SDAT). |
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| 01-CODE = G30.0<sup>†</sup> F00.0* |
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| 01-BEZEICHNUNG = Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn (Typ 2) |
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| 02-CODE = G30.1<sup>†</sup> F00.1* |
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| 02-BEZEICHNUNG = Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1) |
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| 03-CODE = G30.8<sup>†</sup> F00.2* |
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| 03-BEZEICHNUNG = Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form |
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| 04-CODE = G30.9<sup>†</sup> F00.9* |
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| 04-BEZEICHNUNG = Demenz bei Alzheimer-Krankheit, nicht näher bezeichnet |
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}}{{Infobox International Classification of Diseases 11 |
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| Code-01 = 8A20 |
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| Data-01 = Alzheimer-Krankheit |
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| Code-02 = 6D80 |
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| Data-02 = Demenz durch Alzheimer-Krankheit |
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{{Überarbeiten|2=Dieser Artikel|Grund=Quellen teils stark veraltet, vielerseits vollständig fehlend. Anordnung unlogisch, z. B. hängen Symptome im selben Untersegment wie Verbreitung bzw. Epidemiologie. Redundante Formulierungen und Separierung von Unterstützung und Therapie bzw. Behandlung. Krankheitsmechanismus willkürlich auf Ursachen und Biochemie verteilt.}} |
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[[Datei:Control MCI AD - FLAIR.jpg|alt=Drei Magnetresonanztomographie-Schnittbilder. Von links nach rechts mit Normal, MCI und AD beschriftet. Das linke Bild zeigt keine alzheimer-typischen Veränderungen, das mittlere mittelgradige Veränderungen, das rechte starke Veränderungen.|mini|350x350px|'''Veränderungen des Gehirns bei der Alzheimer-Krankheit''' ([[Magnetresonanztomographie]], [[Fluid attenuated inversion recovery|FLAIR-Sequenz]]).<br />'''Normal:''' Vergleichsbild ohne Alzheimer-typische Veränderungen.<br />'''MCI:''' Mild cognitive impairment, Frühphase der Erkrankung mit nur leichten Einschränkungen. Als Zeichen der [[Hirnatrophie|Schrumpfung]] des Gehirns sind die dunklen, [[Liquor cerebrospinalis|flüssigkeitsgefüllten]] Räume außer- und innerhalb des Gehirns und die Abstände zwischen den Windungen vergrößert.<br />'''AD:''' Alzheimer-Krankheit mit deutlicher Schrumpfung des Gehirns.]] |
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Die '''Alzheimer-Krankheit''' ({{laS|'''[[Morbus]] Alzheimer'''}}, auch '''Alzheimer-Demenz''', kurz '''Alzheimer'''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/ |titel=Was ist Alzheimer? - Die Alzheimer-Krankheit |werk=[[Alzheimer Forschung Initiative]] |sprache=de |abruf=2024-08-25}}</ref> oder '''AD''' von {{enS|Alzheimer’s disease}}<ref name="LL2023">{{AWMF|https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/038-013|Demenzen|S3|[[Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde|Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde]] und [[Deutsche Gesellschaft für Neurologie|Deutschen Gesellschaft für Neurologie]]|November 2023}}</ref>) ist eine [[neurodegenerative Erkrankung]] des Menschen, die in ihrer häufigsten Form bei Personen über dem 65. Lebensjahr auftritt und durch zunehmende [[Demenz]] gekennzeichnet ist. Sie ist für 60 bis 70 Prozent aller Demenzerkrankungen verantwortlich. |
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Charakteristisch ist eine zunehmende Verschlechterung der [[Kognition|kognitiven]] Leistungsfähigkeit, die in der Regel einhergeht mit einer Abnahme der Fähigkeit, die [[Aktivitäten des täglichen Lebens]] zu bewältigen, mit zunehmenden [[Problemverhalten|Verhaltensauffälligkeiten]] und verstärkt auftretenden neuropsychiatrischen Symptomen. |
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Anfang des [[20. Jahrhundert]]s (nämlich [[1906]]) wurde sie durch den Arzt [[Alois Alzheimer]] an der Patientin Auguste D. erstmals als Erkrankung physiologischen Ursprungs, nicht psychologischen, diagnostiziert. Unabhängig wurde die Krankheit etwa zur gleichen Zeit von [[Oskar Fischer (Arzt)|Oskar Fischer]], der an der psychiatrischen Klinik in [[Prag]] tätig war, beschrieben. Die Benennung nach [[Alois Alzheimer]] erfolgte durch [[Emil Kraepelin]] in seinem Lehrbuch der Psychiatrie [[1911]]. |
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Bereits viele Jahre bevor erste klinische Symptome sichtbar werden, bilden sich im Gehirn des Betroffenen [[Senile Plaques|Plaques]], die aus fehlerhaft gefalteten [[Beta-Amyloid]]-(Aβ-)[[Peptid]]en bestehen. Zusammen mit den Plaques sind [[Neurofibrille]]n, die sich in Form von Knäueln in den [[Neuron]]en ablagern, kennzeichnend ([[pathognomonisch]]) für die Erkrankung. |
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Es kommt zur Degeneration von bestimmten Neuronen und dadurch zu Störungen der normalen zerebralen Funktionen, was bei Patienten zu Störungen bei Sprache, des Denkvermögens und des Gedächtnisses führt. Die Hirnmasse nimmt im Verlauf der Krankheit ab, man spricht von einer Hirn[[atrophie]]. Als Auslöser des Zellverlustes werden zur Zeit vor allem intrazelluläre Ablagerungen eines Fragments des Proteins APP diskutiert. Des weiteren werden wichtige [[Neurotransmitter]], unter anderem [[Acetylcholin]], nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert, was zu einer allgemeinen Leistungsschwächung des Gehirns führt. |
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Morbus Alzheimer gehört zu den [[Tauopathie]]n, da sich bei dieser neurodegenerativen Erkrankung fehlerhafte Tau-Proteine aus dem Zellkörper heraus an die [[Axon]]e anlagern und nicht mehr zurück in den Zellkörper können und die Zellen bis zur Unfähigkeit hin einschränken. |
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Die zugrundeliegenden Veränderungen sind nicht behandelbar. |
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== Symptome == |
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Erste Symptome sind Erinnerungslücken, Desorientierung und Antriebslosigkeit. In späteren Stadien der Krankheit verstärken sich die Symptome, so dass der Patient immer orientierungsloser wird. Im Endstadium erkennt der Erkrankte nahe Verwandte nicht mehr und es kommt zum Kontrollverlust und schweren Koordinationsstörungen. |
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Die Krankheit ist nach dem Arzt [[Alois Alzheimer]] benannt, der sie im Jahr 1906 erstmals beschrieb, nachdem er im Gehirn einer verstorbenen Patientin charakteristische Veränderungen festgestellt hatte. |
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== Diagnose == |
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Mit speziellen Tests auf die Gedächtnisleistung kann festgestellt werden, ob ein Patient an Alzheimer erkrankt ist. Um andere Krankheiten auszuschließen sind zusätzliche Untersuchungen wie die [[Computertomographie]] oder [[Magnetresonanztomographie]] nötig. Hierbei können manchmal aber nicht immer bestimmte für die Alzheimer-Krankheit typische Befunde erhoben werden. Mit einer [[Positronen-Emissionstomografie]] kann man mit Fluor-18-markierten Zuckermolekülen eventuell eine Aktivitätsminderung im Glucoseumsatz des Gehirns nachweisen. Im Pariental- und Frontallappenbereich finden sich hier signifikante Unterschiede zu vergleichbaren Normalpopulationen. Die Diagnose Alzheimer-Erkrankung ergibt sich aus dem typischen psychopathogischem Befund, dem Verlauf der Krankheit, dem Ausschluss anderer Krankheiten und eventuell typischen Befunden in den bildgebenden Verfahren. Es ist also eine Ausschlussdiagnose. |
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Eine definitive Diagnose der Alzheimer-Erkrankung ist aber genau genommen erst nach dem Tod des Patienten mittels einer feingeweblichen Untersuchung des Gehirns durch einen Neuropathologen möglich. |
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== Epidemiologie == |
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Von Alzheimer sind fast ausschließlich Menschen höheren Alters betroffen. Durch die Bevölkerungsentwicklung in den westlichen Industrienationen mit immer älter werdenden Bürgern steigt daher auch die Alzheimer-[[Prävalenz]]. Von den 65–69-Jährigen sind etwa zwei Prozent betroffen, bei den 75–79-Jährigen 7,5 Prozent und bei den 85–89-Jährigen zeigen etwa 23 Prozent Symptome der Krankheit.<ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/344701/9789240033245-eng.pdf?sequence=1 |titel=Global status report on the public health response to dementia |hrsg=World Health Organization |datum=2021 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-07-24}}</ref> Über dem 85. Lebensjahr nimmt der Anteil der Betroffenen wieder ab, da die zuvor Erkrankten nur selten dieses Lebensalter erreichen. |
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Frauen erkranken deutlich häufiger an Alzheimer als Männer. Ein Grund hierfür ist die höhere Lebenserwartung. In den letzten Jahren werden zudem Zusammenhänge zwischen Schwankungen im Hormonhaushalt während der [[Menopause]] und dem Risiko, an Alzheimer zu erkranken, erforscht.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexandra Bröhm |url=https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article155828412/Warum-Frauen-haeufiger-an-Alzheimer-erkranken.html |titel=Warum Frauen häufiger an Alzheimer erkranken |werk=welt.de |hrsg=Axel Springer SE |datum=2016-05-31 |abruf=2019-12-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Jane Gilmore |url=https://www.smh.com.au/lifestyle/health-and-wellness/a-possible-link-between-menopause-and-alzheimer-s-is-scaring-women-including-me-20190605-p51usp.html |titel=A possible 'link’ between menopause and Alzheimer’s is scaring women, including me |werk=The Sydney Morning Herald |datum=2019-06-07 |sprache=en |abruf=2019-12-30}}</ref> |
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== Therapie == |
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Zurzeit therapiert man die Alzheimer-Demenz vor allem mit Acetylcholinesterase-Hemmern ([[Cholinesterase]]-Hemmer), die den Abbau von Acetylcholin vermindern. Dadurch wird der Acetylcholinspiegel im synaptischen Spalt erhöht und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt. Weiterhin werden andere Symptome die im Verlauf der Krankheit auftreten können, wie Unruhe, depressive Verstimmung oder Erregung und Aggressivität mit Hilfe von bestimmten [[Psychopharmaka]] behandelt. Eine Heilung ist bisher nicht möglich. |
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In Deutschland lebten 2018 etwa 1,7 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung, bis 2050 wird ein Anstieg auf drei Millionen prognostiziert. Mehr als 25.000 von ihnen haben noch nicht das 65. Lebensjahr erreicht. Jedes Jahr werden etwa 300.000 neue Demenzerkrankungen diagnostiziert, von denen mindestens zwei Drittel vom Alzheimertyp sind.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. |url=http://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/alz/pdf/factsheets/infoblatt1_haeufigkeit_demenzerkrankungen_dalzg.pdf |titel=Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen |titelerg=Infoblatt 1 |werk=deutsche-alzheimer.de |datum=2018-06 |format=PDF |abruf=2019-08-09}}</ref> 2023 starben in Deutschland rund 10.100 Menschen an der Krankheit, rund doppelt so viele wie 20 Jahre zuvor. Ferner wurden 2022 rund 19.000 Menschen wegen Alzheimer im Krankenhaus behandelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2024/PD24_38_p002.html |titel=Zahl der Todesfälle wegen Alzheimer von 2003 bis 2023 fast verdoppelt |werk=destatis.de |hrsg=[[Statistisches Bundesamt]] |datum=2024-09-17 |abruf=2024-09-29}}</ref> |
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Einige Studien deuten darauf hin, dass bei älteren Menschen das Risiko an Alzheimer zu erkranken durch eine langjährige Einnahme von [[Statin]]en ("[[Cholesterinsenker]]") vermindert werden kann (Neuroepidemiology 2004; 23:94-8; Neuron 2004; 41:7-10; Arch Neurol 2000; 57:1439-1443; Lancet 2000; 356:1627-1631; Arch Neurol 2002; 59:223-227; J Gerontol Biol Sci Med Sci 2002;57:M414-M418; and J Am Geriatr Soc 2002;50:1852-1856). Einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf durch die Einnahme von Statinen konnte dagegen bisher nicht gezeigt werden. |
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Die [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) gab die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen im März 2023 mit weltweit über 55 Millionen und den Anteil der Alzheimer-Krankheit mit 60 bis 70 % an.<ref>[https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/dementia ''Dementia.''] WHO, 15. März 2023, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).</ref> Bis zum Jahr 2050 soll die Zahl der Betroffenen auf 139 Millionen steigen.<ref name=":4" /> |
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Seit einem Jahr läuft an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. Peter Falkai) in Homburg die Kupfer-Studie, bei der die Wirksamkeit eines Kupfersalzes in der Behandlung von Frühstadien der Alzheimer-Demenz untersucht wird. |
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== Vermutete Teilursachen und Risikofaktoren == |
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Ausgangspunkt der Studie waren ermutigende tierexperimentelle Ergebnisse aus dem von Prof. Dr. Bayer geleiteten Neurobiologischen Labor, die international große Beachtung fanden. Durch die Zufuhr eines Kupfersalzes konnte die Bildung der krankmachenden Alzheimer-Plaques bei den Versuchstieren reduziert werden. |
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Bis heute ist die Ursache der Alzheimer-Erkrankung nicht vollständig geklärt, auch wenn weitgehende, allerdings nicht vollständige Einigkeit über die möglichen Einflussfaktoren auf die Krankheitsentstehung herrscht.<ref>„Die Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind bislang nicht vollständig geklärt. Die bisherige Forschung zeigt, dass an ihrer Entstehung mehrere Faktoren beteiligt sind.“ In: {{Literatur |Autor=Elisabeth Stechl, Catarina Knüvener et al. |Titel=Praxishandbuch Demenz. Erkennen – Verstehen – Behandeln |Verlag=Mabuse-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2012 |ISBN=978-3-86321-038-0 |Seiten=192}}</ref><ref>„Obgleich die Ätiologie der Alzheimer-Demenz letztlich weiterhin als ungeklärt bezeichnet werden muss, gab es doch in den letzten Jahren einen deutlichen Wissenszuwachs in der Pathologie der Erkrankung, in erster Linie auf der Basis von genetischen und molekularbiologischen Untersuchungen.“ In: {{Literatur |Hrsg=R. Mahlberg, H. Gutzmann |Titel=Demenzerkrankungen erkennen, behandeln und versorgen |Verlag=Deutscher Ärzte-Verlag |Ort=Köln |Datum=2009 |ISBN=978-3-7691-0563-6 |Seiten=11–12}}</ref><ref name="PMID25471560">J. J. Iliff et al.: ''Impairment of glymphatic pathway function promotes tau pathology after traumatic brain injury.'' In: ''The Journal of neuroscience: the official journal of the Society for Neuroscience.'' Band 34, Nr. 49, Dezember 2014, S. 16180–16193, [[doi:10.1523/JNEUROSCI.3020-14.2014]], PMID 25471560, {{PMC|4252540}}.</ref> |
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Eine auf diesen Ergebnissen aufbauende erste Klinische Studie am Menschen wurde daraufhin von Priv. Doz. Dr. Frank-Gerald Pajonk, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, konzipiert. |
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=== Genetische Risikofaktoren === |
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== Molekularbiologie und Genetik == |
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Das Risiko, an der sporadischen, also nicht-familiären, Form der Alzheimer-Demenz zu erkranken, wird von verschiedenen Genen beeinflusst.<ref name=":7">{{Literatur |Autor=Alberto Serrano-Pozo, Sudeshna Das, Bradley T Hyman |Titel=APOE and Alzheimer’s disease: advances in genetics, pathophysiology, and therapeutic approaches |Sammelwerk=The Lancet Neurology |Band=20 |Nummer=1 |Datum=2021-01 |Seiten=68–80 |DOI=10.1016/S1474-4422(20)30412-9 |PMC=8096522 |PMID=33340485}}</ref><ref name=":8">{{Literatur |Autor=Rosemary J. Jackson, Bradley T. Hyman, Alberto Serrano-Pozo |Titel=Multifaceted roles of APOE in Alzheimer disease |Sammelwerk=Nature Reviews Neurology |Band=20 |Nummer=8 |Datum=2024-08 |ISSN=1759-4758 |Seiten=457–474 |Online=https://www.nature.com/articles/s41582-024-00988-2 |Abruf=2024-08-27 |DOI=10.1038/s41582-024-00988-2}}</ref> |
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Als Ablagerungen im [[Gehirn]] eines Alzheimer-Patienten zeigen sich so genannte senile [[Plaque]]s und fibrilläre Ablagerungen. Die Proteinablagerungen der senilen Plaques bestehen im wesentlichen aus Amyloid-Peptid. Die intrazellulär gelegenen Alzheimerfibrillen bestehen aus dem so genannten [[Tau-Protein]]. Das Tau-Protein aggregiert zu Fibrillen wenn es stärker als normal phosphoryliert ist, d. h. mit Phosphorsäureresten besetzt ist. Man spricht von Hyperphosphorylierung. Es ist ungeklärt, ob diese Tau-Phosphorylierung sekundärer Natur oder krankheitsauslösend ist. |
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Den größten Einfluss haben dabei verschiedene Varianten ([[Allel]]e) des Gens APOE, das für das [[Apolipoprotein E|Apolipoprotein E]] (ApoE) [[Genetischer Code|kodiert]]. Die Häufigkeiten der Allele und ihr Einfluss auf das Erkrankungsrisiko ist von der [[Ethnie]], dem Alter, dem [[Biologisches Geschlecht|biologischen Geschlecht]], weiteren Genen und Umweltfaktoren abhängig. Das häufigste Allel ist ε3; abhängig von der Ethnie liegen bei etwa der Hälfte der Menschen beide Kopien in dieser Variante vor. Etwa 20 bis 40 % tragen das ε4-Allel, eine Kopie steigert das Erkrankungsrisiko auf das 2- bis 3-Fache, zwei Kopien verzehnfachen es. 5 bis 10 % weisen ein ε2-Allel auf, ihr Erkrankungsrisiko beträgt etwa die Hälfte von reinen ε3-Trägern. Zwei ε2-Kopien sind mit einem noch niedrigeren Risiko assoziiert, jedoch sehr selten.<ref name=":7" /><ref name=":8" /> |
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Das Amyloid-[[Peptid]], auch als Abeta oder Aβ bezeichnet, entsteht aus einem Vorläuferprotein, dem [[Amyloid-Precursor-Protein]] (APP), ein Protein das in die [[Zellmembran]] inseriert ist. Der größte Anteil dieses Proteins ragt aus der Zelle heraus (befindet sich extrazellulär, s. [[Extrazelluläre Matrix]]), während sich nur ein kleiner Anteil innerhalb der Zelle befindet (intrazellulär). Es handelt sich um ein Typ I-[[Transmembranprotein]], d.h. sein [[Amino-Terminus]] befindet sich auf der Zellaußenseite, während sein [[Carboxyl-Terminus]] innerhalb der Zelle zu finden ist. |
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[[Bild:APP-Schema.jpg|thumb|right|400px|[[Prozessierung]] des Amyloid Precursor Proteins]] APP wird von proteinspaltenden [[Enzym]]en ([[Protease]]) sogenannten [[Sekretasen]] gespalten, wodurch es zur Freisetzung des Aβ-[[Peptid]]s aus dem Vorläufer-Protein kommen kann. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie APP gespalten werden kann. |
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# Der nicht-amyloidogene Weg: APP wird durch die α-Sekretase geschnitten. Dieser Schnitt findet innerhalb des Teils von APP statt, der Aβ beinhaltet. Dadurch wird die Bildung von Aβ verhindert. Es kommt zur Freisetzung eines großen extrazellulären Anteils, dessen Funktion nicht endgültig geklärt ist. |
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# Der amyloidogene Weg: APP wird zuerst von der β-Sekretase geschnitten und nachfolgend von der γ-Sekretase. Dieser Schnitt, der innerhalb der Transmembrandomäne erfolgt, führt zur Freisetzung von Aβ. |
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Wie ApoE das Risiko für die Alzheimer- und andere Erkrankungen beeinflusst, ist nicht vollständig verstanden. Das Protein kommt vielfach im Körper vor und ist am [[Cholesterin]]-Transport beteiligt, im Gehirn wird es vor allem von [[Astrozyt]]en und auch aktivierten [[Mikroglia]] gebildet. Diese wirken als [[Gliazelle]]n unter anderem bei der Steuerung, Struktur, Vernetzung und immunologischen Prozessen im Gehirn mit, sind jedoch keine [[Nervenzelle]]n. In Anwesenheit von ApoE4, dem durch das ε4-Allel-kodierten Protein, ist die Bildung von Amyloid-Plaques beschleunigt und ihre Entsorgung verlangsamt. ApoE4 fördert ebenso die Aggregation („Verklumpung“) von Tau-Protein und α-Synuclein, kann selbst Ablagerungen bilden und beeinflusst weitere Prozesse in- und außerhalb des Gehirns.<ref name=":7" /><ref name=":8" /> |
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Beide Vorgänge finden parallel in [[Nervenzellen]] statt, wobei der nicht-amyloidogene Weg überwiegt. Die durch β- und γ-Sekretase gebildeten Aβ-Peptide variieren in ihrer Länge. Der Haupttyp [[Aβ-40]] ist 40, während ein kleiner Anteil, [[Aβ-42]], 42 Aminosäuren lang ist. Aβ-40 drosselt auch die [[Cholesterin]]produktion im Körper und Aβ-42 fördert den Abbau des in Nervenzellen vorkommenden [[Sphingomyelins]], welches im Gegensatz zu Cholesterin die Gamma-Sekretase hemmt, und außerdem eine starke Tendenz besitzt, Aggregate zu bilden, die abschließend in den Plaques zu finden sind. |
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Nach Erkenntnissen der Molekularbiologen um [[Tobias Hartmann]] von der [[Universität Heidelberg]] regulieren die beiden Aβ-Eiweiße demnach den Fettstoffwechsel und die beiden Regelkreise sind normalerweise für sich im Gleichgewicht. Ist jedoch zuviel Cholesterin im Körper vorhanden, so wird anschließend auch zuviel von den Aβ-Peptiden gebildet. |
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Mit Stand 2024 wurden mehrere Hundert verschiedene Gene auf ihren Einfluss auf das Alzheimer-Risiko untersucht. Neben APOE scheinen vor allem [[SORL1]], [[ABCA7]] und [[TREM2]] einen größeren Einfluss zu haben.<ref name=":7" /><ref name=":8" /> |
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Kandidaten für die α-Sekretase ist die [[Protease]] Adam 10 und für die β-Sekretase BACE1 und BACE2. Die γ-Sekretase besteht aus einem hochmolekularen Komplex aus den Proteinen Presenilin 1 und 2, PEN-2, APH-1 und [[Nicastrin]], wobei nicht geklärt ist ob nicht noch weitere Proteine daran beteiligt sind. |
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=== Vererbte Formen === |
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Es gibt eine genetische Komponente in der Verursachung der Alzheimer-Krankheit. Etwa fünf bis zehn Prozent der Betroffenen zeigen eine familiäre Häufung (FAD, familiar alzheimer disease), die auf [[Mutation]]en des Presenilin 1-Gens auf [[Chromosom]] 14, des Presenilin 2-Gens auf Chromosom 1 oder Mutation des APP-Gens auf Chromosom 21 zurückzuführen sind. |
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Erbliche Formen sind für 5 bis 10 % der Fälle von AD mit frühem Beginn bzw. weniger als 1 % aller Alzheimer-Erkrankungen ursächlich. Fast alle werden durch [[Mutation]]en in den [[Gen]]en APP, PSEN1 oder PSEN2 verursacht. Veränderungen in allen drei Genen führen dazu, dass sich früher als bei der nichterblich-sporadischen Form große Mengen von [[Beta-Amyloid]] <!-- zunächst im Assoziationscortex (zuständig für höhere kognitive Prozesse) und im Hippocampus (Gedächtnisbildung) und später im gesamten Gehirn -->in den Nervenzellen anhäufen. Betroffene erkranken fast immer vor dem 65. Lebensjahr.<ref name=":5">{{Literatur |Autor=Caroline Van Cauwenberghe, Christine Van Broeckhoven, Kristel Sleegers |Titel=The genetic landscape of Alzheimer disease: clinical implications and perspectives |Sammelwerk=Genetics in Medicine |Band=18 |Nummer=5 |Datum=2016-05 |Seiten=421–430 |DOI=10.1038/gim.2015.117 |PMC=4857183 |PMID=26312828}}</ref> 2023 waren in einem Viertel der erblichen Fälle die ursächlichen Mutationen noch unbekannt.<ref>{{Literatur |Autor=Christiane Reitz, Margaret A. Pericak-Vance, Tatiana Foroud, Richard Mayeux |Titel=A global view of the genetic basis of Alzheimer disease |Sammelwerk=Nature Reviews Neurology |Band=19 |Nummer=5 |Datum=2023-05 |ISSN=1759-4758 |Seiten=261–277 |DOI=10.1038/s41582-023-00789-z |PMC=10686263 |PMID=37024647}}</ref> |
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Zusätzlich konnte eine Verbindung zwischen der Alzheimerischen Erkrankung und dem ε4-[[Allel]] von ApoE, einem am [[Cholesterin]]-Transport beteiligten Protein, hergestellt werden. |
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Das [[Down-Syndrom]] mit seiner dreifachen Anlage von Erbmaterial des [[Chromosom 21|Chromosoms 21]] (auf dem sich das APP-Gen befindet) erhöht ebenfalls das Risiko an der Alzheimer-Krankheit zu erkranken, wobei der Nachweis bei Menschen mit dieser [[Genommutation]] durch eine meist vorliegende [[kognitive Behinderung|kognitive Beeinträchtigung]] erschwert wird. Der Hauptrisikofaktor bleibt das Alter. |
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Das Gen APP liegt auf [[Chromosom 21 (Mensch)|Chromosom 21]] kodiert für das [[Amyloid-Precursor-Protein]] („Amyloid-Vorläufer-Protein“, ebenfalls abgekürzt APP). Mit Stand 2016 sind 39 Mutationen des APP-Gens bekannt, die zur erblichen Alzheimer-Erkrankung führen.<ref name=":5" /> Auch Mehrfachanlagen des Gens führen zu erblichen Alzheimer-Formen.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Autor=Randall J Bateman, Paul S Aisen, Bart De Strooper et al. |Titel=Autosomal-dominant Alzheimer’s disease: a review and proposal for the prevention of Alzheimer’s disease |Sammelwerk=Alzheimer’s Research & Therapy |Band=3 |Nummer=1 |Datum=2010 |ISSN=1758-9193 |Seiten=1 |DOI=10.1186/alzrt59 |PMC=3109410 |PMID=21211070}}</ref> Bei [[Trisomie 21]] („Down-Syndrom“) ist das Chromosom 21 dreifach angelegt, Betroffene zeigen meist ab dem 40. Lebensjahr Alzheimer-typische-Veränderungen.<ref>{{Literatur |Autor=Ira T. Lott, Elizabeth Head |Titel=Dementia in Down syndrome: unique insights for Alzheimer disease research |Sammelwerk=Nature Reviews Neurology |Band=15 |Nummer=3 |Datum=2019-03 |ISSN=1759-4758 |Seiten=135–147 |DOI=10.1038/s41582-018-0132-6 |PMC=8061428 |PMID=30733618}}</ref> Eine in Island identifizierte Variante des APP-Gens führt zu geringerer Spaltung des Proteins und reduziert das Erkrankungsrisiko.<ref name=":5" /><ref name=":6" /> |
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== Neue Entwicklungen == |
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US-Forscher haben in Tierversuchen erreicht, die frühen [[Hirnläsion]]en der Alzheimerschen Krankheit zurückzudrängen und den Krankheitsverlauf zu stoppen. Ihr Bericht wurde in der angesehenen Fachzeitschrift [[Neuron]] (43/2004, S. 321-332) im August 2004 veröffentlicht. |
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PSEN1 kodiert für [[Präseniline|Präsenilin 1]], PSEN2 für [[Präseniline|Präsenilin 2]], die Proteine sind wichtige Teile der [[γ-Sekretase]], welche APP spaltet. Beide Gene weisen eine breite Streuung des Erkrankungsbeginns und der Erkrankungssschwere auf. PSEN1-Mutationen können zu besonders schweren und früh beginnenden Verläufen führen, die selteneren PSEN2-Mutationen sind mit milderen Formen assoziiert.<ref name=":5" /> |
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Bei Mäusen sei eine Art Alzheimer-Impfung bereits gelungen, berichtete der Münchner Psychiatrie-Professor [[Hans-Jürgen Möller]] im November 2004 gegenüber [[dpa]]. Dafür werde die körpereigene Abwehr stimuliert, so dass sie die speziellen Eiweißfragmente "auffrisst", die sonst Ablagerungen im Gehirn bilden und so die Demenz auslösen. |
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<!--Weiterhin ist eine Mutationsvariante des ''[[SORL1]]''-Gens als Risikofaktor für diese Erkrankung genannt worden.<ref name="PMID17220890">E. Rogaeva et al.: ''The neuronal sortilin-related receptor SORL1 is genetically associated with Alzheimer disease.'' In: ''Nature genetics.'' Band 39, Nr. 2, Februar 2007, S. 168–177, [[doi:10.1038/ng1943]]. PMID 17220890. {{PMC|2657343}}.</ref> |
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Eine [[Punktmutation]] von GAA zu GCA in [[Exon]] 8 im ''PSEN1''-Gen, die zu einem [[Aminosäuren|Aminosäureaustausch]] von [[Glutaminsäure]] zu [[Alanin]] im [[Genprodukt]] führt, ist für ein gehäuftes Auftreten von FAD im [[Kolumbien|kolumbianischen]] [[Departamento de Antioquia]] verantwortlich. Der Gendefekt wird [[autosom]]al-[[Dominanz (Genetik)|dominant]] vererbt.<ref name="PMID9052708">F. Lopera et al.: ''Clinical features of early-onset Alzheimer disease in a large kindred with an E280A presenilin-1 mutation.'' In: ''JAMA.'' Band 277, Nr. 10, März 1997, S. 793–799, PMID 9052708.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Pam Belluck |url=https://www.nytimes.com/2010/06/02/health/02alzheimers.html?pagewanted=all |titel=Alzheimer’s Stalks a Colombian Family |werk=nytimes.com |datum=2010-06-01 |sprache=en |abruf=2015-07-27}}</ref> Diese Mutation hat ihren Ausgangspunkt bei einem Paar [[Basken|baskischer]] Einwanderer, das sich Anfang des 18. Jahrhunderts in Kolumbien niederließ. Man geht von etwa 1000 Mutationsträgern aus. Die Mutation wird nach dem Namen der Bewohner dieser Gegend auch ''Paisa-Mutation'' genannt. Erste Symptome von Gedächtnisverlust machen sich typischerweise bereits im dritten Lebensjahrzehnt bemerkbar. Leichte kognitive Beeinträchtigungen beginnen im Alter von 45 und Demenz im Alter von 50 Jahren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alzforum.org/mutation/psen1-e280a-paisa |titel=PSEN1 E280A (Paisa) |werk=alzforum.org |sprache=en |abruf=2015-07-27}}</ref>--> <!--Über einen [[Gentest]] kann die Prädisposition für die Alzheimer-Erkrankung nachgewiesen werden. Diese Patienten sind als Teilnehmer für klinische Studien zur Erprobung potenzieller Alzheimermedikamente besonders gut geeignet. Es wurde eine umfangreiche Phase-II-Langzeitstudie mit Patienten gestartet, die eine Paisa-Mutation aufweisen. Sie erhielten prophylaktisch den [[Monoklonaler Antikörper|monoklonalen Antikörper]] [[Crenezumab]].<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Kleinschmidt |url=https://www.siemens.com/innovation/de/home/pictures-of-the-future/gesundheit-und-mensch/demographischer-wandel-alzheimer-frueherkennung.html |titel=Alzheimer Früherkennung |werk=siemens.com |datum=2013-04-15 |abruf=2015-07-27}}</ref> Crenezumab ist gegen Beta-Amyloid-40 und -42 gerichtet.<ref name="PMID24490853">F. Panza et al.: ''Amyloid-based immunotherapy for Alzheimer’s disease in the time of prevention trials: the way forward.'' In: ''Expert review of clinical immunology.'' Band 10, Nr. 3, März 2014, S. 405–419, [[doi:10.1586/1744666X.2014.883921]], PMID 24490853 (Review).</ref><ref name="PMID24445401">F. Panza et al.: ''Is there still any hope for amyloid-based immunotherapy for Alzheimer’s disease?'' In: ''Current opinion in psychiatry.'' Band 27, Nr. 2, März 2014, S. 128–137, [[doi:10.1097/YCO.0000000000000041]], PMID 24445401 (Review).</ref> Die Studie begann 2013 und sollte bis zum Jahr 2020 laufen.<ref>{{Clinicaltrials|ID=NCT01998841|Name=A Study of Crenezumab Versus Placebo in Preclinical PSEN1 E280A Mutation Carriers to Evaluate Efficacy and Safety in the Treatment of Autosomal-Dominant Alzheimer Disease, Including a Placebo-Treated Noncarrier Cohort.|Phase=II}}</ref> Im Januar 2019 gab [[Hoffmann-La Roche|Roche]] jedoch bekannt, dass die Studien zu Crenezumab frühzeitig eingestellt wurden, da die beabsichtigte Wirkung nicht eingetroffen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/roche-stoppt-studien-zu-alzheimermedikament/story/30937489 |titel=Roche stoppt Studien zu Alzheimer-Medikament |werk=[[Tages-Anzeiger|tagesanzeiger.ch]] |datum=2019-01-30 |abruf=2019-01-30}}</ref>--> |
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Zugleich arbeiten klinische Forscher an neuen Medikamenten, die die Entstehung der Bruchstücke von vornherein verhindern sollen. "Diese Arzneien könnten in fünf bis zehn Jahren auf dem Markt sein", erläuterte der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] München. |
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=== Unterfunktion der Ausschwemmung von Abfallstoffen aus dem Gehirn === |
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Durch die Aufdeckung der biologischen Regelkreise von Aβ-40 und Aβ-42 durch das Team um [[Tobias Hartmann]] von der [[Universität Heidelberg]] eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Alzheimer-Therapie. Gesucht wird nunmehr eine Substanz, die einerseits in der Lage ist, die Menge an Aβ-40 zu steigern, um damit den Cholesterinspiegel zu senken, und andererseits zugleich die Menge an Aβ-42 zu senken, damit es nicht zum Krankheitsausbruch kommt. Als weitere Möglichkeit der Alzheimer-Verhütung erscheint eine generelle Cholesterinsenkung und die neue rationale Begründung für den Zusammenhang zwischen Cholesterin und Alzheimer verstärkt den Ansatz bereits laufender Versuche mit [[Cholesterinsenker]]n ([[Statin]]e). |
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{{Hauptartikel|Glymphatisches System}} |
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Im Zuge der Entdeckung (2012) des [[Glymphatisches System|glymphatischen Systems]], eines speziellen Mikrokreislaufs in Gehirn und Rückenmark zur Ausschwemmung von überflüssigem und schädlichem Material, zeigte sich, dass dieses System eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit – und möglicherweise auch bei zukünftiger Vorbeugung und Behandlung – einzunehmen scheint. |
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Ablagerungen von ''Beta-Amyloiden'', der so genannten [[Senile Plaques|''senilen Plaques'']], im [[Zellzwischenraum]] (Interstitium) werden durch das ''glymphatische System'' abtransportiert. Bei Mäusen war der Abtransport der Beta-Amyloiden während des Schlafs doppelt so schnell wie während der Wachphasen. Dies wurde in Verbindung gebracht mit dem erhöhten Risiko von Personen mit [[Schlafstörung]]en, an Alzheimer zu erkranken. Auch die Zunahme des Erkrankungsrisikos im Alter wurde in Verbindung gebracht mit dem entsprechenden, altersbedingten Leistungsabfall des ''glymphatischen Systems''.<ref name="PMID26195256">J. M. Tarasoff-Conway et al.: ''Clearance systems in the brain-implications for Alzheimer disease.'' In: ''Nature reviews. Neurology.'' Band 11, Nr. 8, August 2015, S. 457–470, [[doi:10.1038/nrneurol.2015.119]], PMID 26195256, {{PMC|4694579}} (Review).</ref> Bestimmte [[Pathogenität|pathogene]], für Alzheimer charakteristische, Formen von [[Tau-Protein]]en werden ebenfalls durch das ''glymphatische System'' aus dem Zellzwischenraum abtransportiert.<ref name="PMID25471560">J. J. Iliff et al.: ''Impairment of glymphatic pathway function promotes tau pathology after traumatic brain injury.'' In: ''The Journal of neuroscience: the official journal of the Society for Neuroscience.'' Band 34, Nr. 49, Dezember 2014, S. 16180–16193, [[doi:10.1523/JNEUROSCI.3020-14.2014]], PMID 25471560, {{PMC|4252540}}.</ref> |
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Eine neuere amerikanische Studie ergab, dass Personen, die zwischen ihrem 20. und 50. Lebensjahr eine geistig wenig anspruchsvolle Tätigkeit ausgeübt haben, häufiger an Alzheimer erkranken. Mögliche Erklärungen könnten sein: |
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# Geistig anspruchsvolle Tätigkeit verzögert das Leiden oder schützt vor der Krankheit, zum Beispiel weil die Schwelle, an der Alzheimer beginnt lästig zu werden, hinaufgesetzt wird (dies ist der anerkannte Stand der Wissenschaft) [http://news.bbc.co.uk/1/hi/health/3548682.stm ''BBC News'' August 2004]; oder |
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# Die Alzheimer-Krankheit bricht schon in der Jugend aus und verhindert die Aufnahme einer geistig anspruchsvollen Tätigkeit. Die derzeit bekannten Alzheimer-Symptome werden aber erst im Alter erkennbar. Eine ältere Studie [http://www.neurology.org/cgi/content/abstract/59/6/887?maxtoshow=&HITS=10&hits=10&RESULTFORMAT=1&andorexacttitle=and&andorexacttitleabs=and&fulltext=work+alzheimer&andorexactfulltext=and&searchid=1106920889442_1975&stored_search=&FIRSTINDEX=0&sortspec=relevance&journalcode=neurology ''Neurology'' 2002;59:887-893] bejaht die zweite Möglichkeit durchaus, weil niedriges Einkommen in den späteren Lebensjahren einen Zusammenhang hat mit Demenzerkrankungen, aber niedriges Einkommen in den mittleren Lebensjahren nicht. Dies würde bedeuten, dass die Krankheit sich schon während des Berufslebens äußert (vgl. Abschnitt "Häufigkeit" oben). |
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=== Entzündliche Prozesse oder Infektion === |
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== Filme == |
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Die [[Nonnenstudie]] von David Snowdon zeigt als unerwartetes Ergebnis die Unabhängigkeit des pathologischen Gehirnbefunds (multiple Alzheimer-Plaques) von der wiederholt erhobenen intellektuellen Leistungsfähigkeit derselben Personen zu Lebzeiten. Pat McGeer vermutet entzündliche Prozesse im Gehirn als Ursache der Erkrankung. Thomas Bayer sieht die ursächlichen Prozesse in den Nervenzellen. |
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* 2001 verfilmte der englische Theater-Regisseur [[Richard Eyre]] das Leben der an Alzheimer erkrankten Schriftstellerin [[Iris Murdoch]]. Das Drama ''[[Iris (Film)|Iris]]'' zeigt in drastischen, jedoch authentisch wirkenden Bildern den physischen und psychischen Verfall einer Demenz-Patientin. |
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* Das Drama ''Der Schrecken des Vergessens'' (Originaltitel: ''Forget Me Never''), USA/Kanada 1999, handelt von der Anwältin Diana McGowin ([[Mia Farrow]]), die sich plötzlich keine Termine und Namen mehr merken kann. Der Film stammt vom Regisseur [[Robert Allan Ackerman]]. Jack, der Mann von Diana McGowin, wird von [[Martin Sheen]] gespielt. |
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Beta-Amyloid-Proteine zeigen ''[[in vitro]]'' eine starke antimikrobielle Wirkung. Eine Vermutung ist, dass sie als Defensivantwort bei einer noch unbekannten Infektion entstehen.<ref name="PMID20209079">S. J. Soscia et al.: ''The Alzheimer’s disease-associated amyloid beta-protein is an antimicrobial peptide.'' In: ''PloS one.'' Band 5, Nr. 3, 2010, S. e9505, [[doi:10.1371/journal.pone.0009505]]. PMID 20209079. {{PMC|2831066}}.</ref> |
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==Literatur== |
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* Anne Eckert: ''Alois Alzheimer und die Alzheimer Krankheit''. Pharmazie in unserer Zeit 31(4), S. 356 - 360 (2002), {{ISSN|0048-3664}} |
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Eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori könnte das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken, erhöhen: Bei Menschen über 50 Jahren kann das Risiko nach einer Infektion mit Symptomen um durchschnittlich elf Prozent erhöht sein, rund zehn Jahre nach der Infektion sogar um 24 Prozent.<ref>{{Literatur |Autor=Antonios Douros, Zharmaine Ante, Carlo A. Fallone, Laurent Azoulay, Christel Renoux, Samy Suissa, Paul Brassard |Titel=Clinically apparent Helicobacter pylori infection and the risk of incident Alzheimer’s disease: A population‐based nested case‐control study |Sammelwerk=Alzheimer’s & Dementia |Datum=2023-12-13 |ISSN=1552-5260 |Online=https://alz-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/alz.13561 |Abruf=2024-01-02 |DOI=10.1002/alz.13561}}</ref> |
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* Jochen Gust: ''Atlas der Demenz''. Demenzerkrankungen von Aachen bis Zwickau. ISBN 3833425334, BoD Norderstedt |
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* Konrad und Ulrike Mauer: ''Alzheimer''. Das Leben eines Arztes und die Karriere einer Krankheit. ISBN 3492232205, Piper Verlag München |
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=== Risikofaktoren Cholesterin, Trauma, Diabetes und Bluthochdruck === |
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Martin Suter: "Small World" ISBN 3257 230885 Diogenes Verlag Zürich,1997, Ein Roman, der wissenschafltich korrekt, sprachlich präzise, aber äußerst unterhaltsam und amüsant den Verlauf der Erkrankung dokumentiert. Mal ein anderer Weg, sich einem Krankheitsbild zu nähern. |
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Als Risikofaktoren gelten – neben dem unvermeidbaren Altern und genetischer Disposition – ein vorangegangenes [[Schädel-Hirn-Trauma]],<ref>{{Literatur |Autor=R. Mayeux, R. Ottman, M. Tang, L. Noboa-Bauza, K. Marder, B. Gurland, Y. Stern |Titel=Genetic susceptibility and head injury as risk factors for Alzheimer’s disease among community-dwelling elderly persons and their first-degree relatives |Sammelwerk=[[Ann Neurol]]. |Band=33 |Nummer=5 |Datum=1993 |Seiten=494–501 |PMID=8498827}}</ref> Stoffwechselerkrankungen – [[Insulinresistenz]] und [[Hyperinsulinämie]],<ref>{{Literatur |Autor=K. F. Neumann, L. Rojo, L. P. Navarrete, G. Farías, P. Reyes, R. B. Maccioni |Titel=Insulin resistance and Alzheimer’s disease: molecular links & clinical implications |Sammelwerk=Curr Alzheimer Res.: |Nummer=5 (5) |Datum=Oct 2008 |Seiten=438–447 |PMID=18855585}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=J. S. Roriz-Filho, T. M. Sá-Roriz, I. Rosset, A. L. Camozzato, A. C. Santos, M. L. Chaves, J. C. Moriguti, M. Roriz-Cruz |Titel=(Pre)diabetes, brain aging, and cognition |Sammelwerk=[[Biochim Biophys Acta]] |Datum=2009 |Seiten=432–443 |PMID=19135149}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=W. Q. Qiu, M. F. Folstein |Titel=Insulin, insulin-degrading enzyme and amyloid-beta peptide in Alzheimer’s disease: review and hypothesis |Sammelwerk=Neurobiol Aging |Nummer=Feb; 27 (2) |Datum=2006 |Seiten=190–198 |PMID=19135149}}</ref> [[Diabetes mellitus|Diabetes]]<ref name="PMID5446326">O. S. Kofman, V. H. Macmillan: ''Diffuse cerebral atrophy.'' In: ''Applied therapeutics.'' Band 12, Nr. 4, April 1970, S. 24–26, PMID 5446326.</ref> und hohe [[Cholesterin]]-Werte<ref>{{Literatur |Autor=M. Crisby, L. Carlson, B. Winblad |Titel=Statins in the prevention and treatment of Alzheimer disease |Sammelwerk=[[Alzheimer Disease & Associated Disorders]] |Band=16 |Nummer=3 |Datum=2002 |Seiten=131–136 |PMID=12218642}}</ref> sowie Erkrankungen des [[Kardiovaskuläres System|kardiovaskulären Systems]] – [[Arterielle Hypertonie|Bluthochdruck]]<ref>{{Literatur |Autor=P. Kehoe, G. Wilcock |Titel=Is inhibition of the renin-angiotensin system a new treatment option for Alzheimer’s disease? |Sammelwerk=Lancet neurology |Band=6 |Nummer=4 |Datum=2007 |Seiten=373–378 |PMID=17362841}}</ref> und erlittene [[Schlaganfall|Schlaganfälle]].<ref>[http://news.bbc.co.uk/1/hi/health/6713163.stm „Why stroke ups Alzheimer’s risk“] BBC, vom 4. Juni 2007</ref> |
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=== Aluminium === |
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[[Aluminium]] wurde mehrfach kontrovers als auslösender Faktor im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit diskutiert.<ref>{{Literatur |Autor=Theodore I. Lidsky |Titel=Is the Aluminum Hypothesis dead? |Sammelwerk=Journal of Occupational and Environmental Medicine |Band=56 |Nummer=5 Suppl |Datum=2014-05 |Seiten=S73–79 |Sprache=en |DOI=10.1097/JOM.0000000000000063 |PMC=4131942 |PMID=24806729}}</ref> Es ist ein häufiges Element (dritthäufigstes in der [[Erdhülle]] und durch Prozesse der [[Bodenbildung]] wie der [[Ferralitisierung]] oft lokal angereichert) und taucht natürlich u. a. als Spurenelement in Lebensmitteln und im [[Trinkwasser]] auf. Zusätzliche Expositionen ergeben sich durch die Verwendung in z. B. [[Antazidum|Antazida]] ([[Magaldrat]], [[Hydrotalkit]]) oder Aluminium-Kochgeschirr. Metallisches Aluminium wird durch [[Passivierung]] gegen vielfältige chemische Einflüsse geschützt, ist jedoch anfällig gegen Basen und auch jene Säuren, die in Lebensmitteln oder dem menschlichen Magen vorkommen. |
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Die britische<ref>{{Internetquelle |autor=Alzheimer’s Society |url=https://lx.iriss.org.uk/sites/default/files/resources/Aluminium%20and%20Alzheimers%20disease.pdf |titel=Aluminium and Alzheimer’s disease |werk=The Learning Exchange |datum=2002-06 |format=PDF |sprache=en |abruf=2019-08-09}}</ref>, die amerikanische<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alz.org/alzheimers-dementia/what-is-alzheimers/myths |titel=Myths |werk=Alzheimer’s Association |sprache=en |abruf=2023-06-23}}</ref> und die [[Deutsche Alzheimer Gesellschaft|Deutsche Alzheimer-Gesellschaft]]<ref name=":2" /> sehen keinen überzeugenden Zusammenhang zwischen Aluminium-Aufnahme und der Alzheimer-Krankheit. Dialysepatienten wird geraten, sich zu vergewissern, dass nur aluminiumfreie Flüssigkeiten zur Blutreinigung eingesetzt werden. Aluminiumhaltige magensäurebindende Arzneimittel sollten nur nach ärztlicher Anordnung eingenommen werden.<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Walter Stehling, Timo Grimmer, Alexander Kurz |url=https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/archiv-alzheimer-info/leichtes-metall-mit-schweren-folgen-aluminium-und-die-alzheimer-krankheit.html |titel=Leichtes Metall mit schweren Folgen? Aluminium und die Alzheimer Krankheit |werk=Archiv Alzheimer Info |hrsg=DAlzG |datum=2013-03 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200531053057/https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/archiv-alzheimer-info/leichtes-metall-mit-schweren-folgen-aluminium-und-die-alzheimer-krankheit.html |archiv-datum=2020-05-31 |abruf=2019-10-11}}</ref> |
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Ein in [[Epidemiologie|epidemiologischen Studien]] untersuchter möglicher Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme aus Trinkwasser und der Alzheimer-Krankheit lässt sich aufgrund der inkonsistenten Datenlage nicht zeigen.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/reduzierung-der-aluminiumaufnahme-kann-moegliche-gesundheitsrisiken-minimieren.pdf |titel=Reduzierung der Aluminiumaufnahme kann mögliche Gesundheitsrisiken minimieren |titelerg=Stellungnahme Nr. 045/2019 des BfR |werk=BfR |datum=2019-11-18 |format=PDF |sprache=de |abruf=2023-02-01}}</ref> Ferner wurden zwar erhöhte Aluminiumkonzentrationen in geschädigten Hirnregionen bei Alzheimer-Patienten nachgewiesen, teilweise auch im Blut.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Delia Friess |url=https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/aluminium-gefaehrlich-gesundheit-alzheimer-brustkrebs-deos-kosmetik-lebensmittel-umwelt-100.html |titel=Ist Aluminium gefährlich für uns? |werk=[[ARD alpha]] |datum=2023-01-23 |sprache=de |abruf=2023-02-01}}</ref> Es ist jedoch nicht bekannt, ob dies der Grund oder eine der Folgen der Erkrankung ist, zumal die neuropathologischen Veränderungen bei der Alzheimer-Krankheit sich deutlich von denen bei einer Dialyse-[[Enzephalopathie]] unterscheiden.<ref name=":0" /> Bei Dialyse-Patienten (und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) führt die Aufnahme von Aluminium zu einer progressiven Enzephalopathie. |
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Eine gesundheitliche Bewertung des [[Bundesinstitut für Risikobewertung|Bundesinstitutes für Risikobewertung]] (BfR) aus dem Jahre 2005 sah keinen Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme aus Lebensmittelbedarfsgegenständen und der Alzheimer-Krankheit, ebenso wenig eine Aktualisierung aus dem Jahr 2007, jedoch wurde die Empfehlung abgegeben, vorsorglich keine sauren Speisen in Kontakt mit Aluminiumtöpfen oder -folie aufzubewahren.<ref>[[Bundesinstitut für Risikobewertung|Bundesinstituts für Risikobewertung]]: [https://www.bfr.bund.de/cm/216/keine_alzheimer_gefahr_durch_aluminium_aus_bedarfsgegenstaenden.pdf Keine Alzheimer-Gefahr durch Aluminium aus Bedarfsgegenständen] (PDF; 8 Seiten, 65 kB), am 4. Oktober 2013.</ref> Die Ergebnisse einer Stellungnahme der [[Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit|Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit]] (EFSA) zu Aluminium als Lebensmittelzutat (im Stoff E131), die im April 2013 veröffentlicht wurde, werden in einer neuen Stellungnahme des BfR berücksichtigt. Auch hier wird darauf hingewiesen, dass der Zusammenhang zur Alzheimer-Krankheit bisher nicht bewiesen sei. Hierauf wird in einer Stellungnahme von 2019<ref name=":0" /> und 2020<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfr.bund.de/cm/343/neue-studien-zu-aluminiumhaltigen-antitranspirantien-gesundheitliche-beeintr%C3%A4chtigungen-durch-aluminium-aufnahme-ueber-die-haut-sind-unwahrscheinlich.pdf |titel=Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminiumaufnahme über die Haut sind unwahrscheinlich |hrsg=[[Bundesinstitut für Risikobewertung]] |datum=2023-10-06 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-01-25 |kommentar=aktualisierte Stellungnahme, ersetzt die Stellungnahme 030/2020 vom 20. Juli 2020}}</ref> erneut hingewiesen. Der Beitrag zur Gesamtbelastung von Aluminium in Form von [[Aluminiumhydroxychlorid]] in [[Antitranspirant]]ien sei zudem deutlich geringer als angenommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2020/24/aluminium_in_antitranspirantien__geringer_beitrag_zur_gesamtaufnahme_von_aluminium_im_menschen-250756.html |titel=Aluminium in Antitranspirantien: Geringer Beitrag zur Gesamtaufnahme von Aluminium im Menschen |werk=BfR |datum=2020-07-20 |abruf=2021-11-15}}</ref> So liegt die Bioverfügbarkeit bei 0,00192 %, deutlich geringer als bei den bisher angenommenen 0,014 %.<ref name=":1" /> |
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<!--=== Feinstaub === |
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Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigt einen Zusammenhang zwischen [[Feinstaub]] (PM<sub>2,5</sub>) sowie [[Ozon]] (O<sub>3</sub>) und Alzheimer. Dabei wurden 203 Bewohner von [[Mexiko-Stadt]] untersucht. Es wurde u. a. die Häufigkeit von [[Tauopathie]]n und [[Beta-Amyloid]] untersucht. Die Exposition gegenüber Feinstaub und Ozon über den [[Environmental Protection Agency|USEPA]]-[[Grenzwert (Chemie)|Grenzwerten]] kann der Studie zufolge mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko in Verbindung gebracht werden.<ref name="DOI10.1016/j.envres.2018.03.023">Lilian Calderón-Garcidueñas et al.: ''Hallmarks of Alzheimer disease are evolving relentlessly in Metropolitan Mexico City infants, children and young adults. APOE4 carriers have higher suicide risk and higher odds of reaching NFT stage V at ≤ 40 years of age.'' In: ''Environmental Research.'' Band 164, 2018, S. 475, [[doi:10.1016/j.envres.2018.03.023]].</ref>--> |
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<!--=== Geistige Verarmung === |
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Eine amerikanische Studie ergab, dass Personen, die zwischen ihrem 20. und 50. Lebensjahr eine geistig wenig anspruchsvolle Tätigkeit ausgeübt hatten, häufiger an Alzheimer erkranken. Möglicherweise wird die Schwelle, ab der Symptome erkennbar werden, herabgesetzt.<ref>([http://news.bbc.co.uk/1/hi/health/3548682.stm ''BBC News'' August 2004])</ref>--> |
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== Histologie und Biochemie == |
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<!-- Bitte nur wissenschaftlich anerkannte Erkenntnisse eintragen, die sich nicht nur auf eine einzige Publikation beziehen, sondern vom wissenschaftlichen Umfeld anerkannt sind! Alles andere bitte unter Neue Erkenntnisse einfuegen. Danke! -->[[Datei:Histopathology of amyloid plaque in Alzheimer's disease - annotated.jpg|mini|Amyloid-Plaque ([[Feingewebliche Untersuchung|Feingeweblicher]] Schnitt aus dem [[Hippocampus]], [[HE-Färbung]])]] |
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[[Datei:Histopathology of neurofibrillary tangles in Alzheimer's disease - annotated.jpg|mini|Neurofibrille aus Tau-Protein ([[Feingewebliche Untersuchung|Feingeweblicher]] Schnitt aus dem [[Hippocampus]], [[HE-Färbung]])]] |
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[[Datei:Neurofibrillary tangles in the Hippocampus of an old person with Alzheimer-related pathology, Gallyas silver stain.JPG|mini|Neurofibrillen ([[Silberfärbung|Silberfärbung nach Gallyas]])]] |
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Im Gehirn von Alzheimer-Patienten bilden sich [[senile Plaques]] und fibrilläre Ablagerungen. Die Proteinablagerungen der Plaques bestehen im Wesentlichen aus dem [[Beta-Amyloid]]-Peptid. Die in Zellen liegenden Neurofibrillenbündel bestehen aus dem [[Tau-Protein]]. Dieses aggregiert zu Fibrillen, wenn es stärker als normal [[phosphoryliert]], d. h. mit [[Phosphorsäureester|Phosphorsäureresten]] besetzt ist („Hyperphosphorylierung“). Es ist ungeklärt, ob diese Tau-Phosphorylierung sekundärer Natur oder krankheitsauslösend ist. |
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Im Krankheitsverlauf nimmt die Hirnmasse durch das Absterben von Neuronen vermehrt ab; man spricht dabei von einer [[Hirnatrophie]]. Außerdem wird der Botenstoff [[Acetylcholin]] nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert (unter anderem durch Verminderung des im [[Nucleus basalis]] vorkommenden Enzyms [[Cholinacetyltransferase]], das die Zusammensetzung von [[Acetyl-CoA]] und Cholin [[Katalyse|katalysiert]]), was zu einer allgemeinen Leistungsschwächung des Gehirns führt.[[Datei:APP-Schema.jpg|mini|400px|[[Prozessierung]] des Amyloid Precursor Proteins (APP). Der Pfad nach links, bei dem APP zuerst von der α-Sekretase geschnitten wird, führt nicht zu Plaquebildung. Der Pfad nach rechts, bei dem APP zuerst von der β-Sekretase geschnitten wird, führt zu Beta-Amyloid (Aβ), dass zu Plaques verklumpen kann.]]Das Beta-Amyloid-[[Peptid]] entsteht aus einem Vorläuferprotein, dem [[Amyloid-Precursor-Protein]] (APP), bei dem es sich um ein [[integrales Membranprotein]] handelt. Der größte Anteil dieses Proteins ragt aus der [[Zelle (Biologie)|Zelle]] heraus (befindet sich extrazellulär; siehe [[Extrazelluläre Matrix]]), während sich nur ein kleiner Anteil innerhalb der Zelle befindet (intrazellulär). Es handelt sich um ein Typ I-[[Transmembranprotein]]: Der [[Amino-Terminus]] befindet sich auf der Zellaußenseite, der [[Carboxyl-Terminus]] innerhalb der Zelle. |
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APP wird von [[Proteasen|proteinspaltenden]] [[Enzym]]en, den sogenannten Sekretasen ([[Alpha-Sekretasen]], [[Beta-Sekretase]] und [[Gamma-Sekretase]]) gespalten, wodurch es zur Freisetzung des Beta-Amyloid-[[Peptid]]s aus dem Vorläuferprotein kommen kann. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie APP gespalten werden kann: |
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# Der nicht-amyloidogene Weg: APP wird durch eine α-Sekretase geschnitten. Dieser Schnitt findet innerhalb des Teils von APP statt, der Beta-Amyloid enthält. Dadurch wird die Bildung von Beta-Amyloid verhindert. Es kommt zur Freisetzung eines großen extrazellulären Anteils, dessen Funktion noch nicht endgültig geklärt ist. |
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# Der amyloidogene Weg: APP wird zuerst von der β-Sekretase geschnitten und nachfolgend von der γ-Sekretase. Dieser Schnitt, der innerhalb der Transmembrandomäne erfolgt, führt zur Freisetzung von Beta-Amyloid. |
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Beide Vorgänge können parallel in [[Nervenzelle]]n stattfinden. Die durch β- und γ-[[Sekretase]] gebildeten Beta-Amyloid-Peptide variieren in ihrer Länge. Der Haupttyp ist Beta-Amyloid-40 (40 Aminosäuren lang), während ein kleiner Anteil, Beta-Amyloid-42, 42 Aminosäuren lang ist. Die Länge des Beta-Amyloids ist von zentraler pathologischer Bedeutung, da das längere Beta-Amyloid-42 eine wesentlich höhere Tendenz zur Aggregation aufweist als das kleinere Beta-Amyloid-40. |
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Kandidaten für die α-Sekretase sind die [[Proteasen]] ADAM 10, ADAM17/TACE und für die β-Sekretase BACE1. Die γ-Sekretase besteht aus einem hochmolekularen Komplex aus den Proteinen [[Präsenilin]] 1 bzw. 2, [[PEN-2]], [[APH-1]] und [[Nicastrin]], wobei nicht geklärt ist, ob nicht noch weitere Proteine daran beteiligt sind. |
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Bei der Alzheimer-Erkrankung ist die Funktion der [[Mitochondrien]] gestört. Eine Blockade der [[Atmungskette]] am Komplex IV führt zu einer übermäßigen Produktion von [[Radikale (Chemie)|Radikalen]], die die Zelle schädigen können. Ob diese Blockade eine Konsequenz der übermäßigen Beta-Amyloid-Produktion ist oder ob Beta-Amyloid als Antioxidans gegen diesen neu entstandenen oxidativen Stress übermäßig produziert wird, war 2014 noch offen. |
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== Krankheitsverlauf == |
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=== Früherkennung === |
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Als Alzheimer-Früherkennung wird u. a. eine Untersuchung der Hirnleistung mittels verschiedener Tests angeboten oder auch eine [[Magnetresonanztomographie|Kernspintomographie]] (MRT). Beides ist eine Privatleistung, also eine [[Individuelle Gesundheitsleistung|IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung]]). Der [[IGeL-Monitor]] des MDS ([[Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen]]) hat den Hirnleistungs-Check zur Früherkennung einer Demenz mit „tendenziell negativ“ bewertet, da kein wirklicher Nutzen erkennbar ist. Es lässt sich weder eine Demenz durch frühes Erkennen verhindern oder abmindern, und da nur die Hälfte der Menschen mit leichter Demenz später eine schwere entwickelt, werden möglicherweise Patienten unnötig beunruhigt.<ref>[https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/hirnleistungs-check-zur-frueherkennung-einer-demenz.html ''Hirnleistungs-Check zur Früherkennung einer Demenz''.] IGeL-Monitor; abgerufen am 15. Januar 2019. Wichtigste Quellen darin: ''Meta-Analyse Tsoi 2016''. – KK Tsoi, HW Hirai, JY Chan, TC. Kwok: ''Time to Treatment Initiation in People With Alzheimer Disease: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials''. In: ''Journal of the American Medical Directors Association'', 2016, 17, S. 24–30, PMID 26392193; sowie ''Systematisches Review Lin et al. 2013'' – J. S. Lin, E. O’Connor, R. C. Rossom, L. A. Perdue, E. Eckstrom: ''Screening for cognitive impairment in older adults: A systematic review for the U.S. Preventive Services Task Force''. In: ''Annals of internal medicine'', 2013, 159, S. 601–612, PMID 24354019. Mehr zur Begründung der Bewertung in [https://www.igel-monitor.de/fileadmin/user_upload/Brain-Check_Evidenz_kompakt_final.pdf ''Evidenz kompakt''.] (PDF; 297 kB) abgerufen am 15. Januar 2019.</ref> Auch die S3-Leitlinie „Demenzen“ von 2016 spricht sich gegen eine Untersuchung von Personen ohne Beschwerden oder Symptome aus.<ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/038-013.html |titel=AWMF: S3-Leitlinie "Demenzen" |abruf=2021-01-07}}</ref> |
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Die Kernspintomographie zur Früherkennung einer Alzheimer-Demenz hat der IGeL-Monitor aus ähnlichen Gründen ebenfalls mit „tendenziell negativ“ bewertet. Zwar sei die Kernspin- oder Magnetresonanztomographie (MRT) ein wertvolles Verfahren, das helfen könne, eine Alzheimer-Demenz zu diagnostizieren. Es gebe aber keine Studien zum Nutzen einer Früherkennung per MRT.<ref>[https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/mrt-zur-frueherkennung-einer-alzheimer-demenz.html ''MRT zur Früherkennung einer Alzheimer-Demenz''.] IGeL-Monitor; abgerufen am 15. Januar 2019. Wichtigste Quellen darin: [https://www.nice.org.uk/guidance/cg42 ''NICE-Leitlinie von 2011''.] (National Institute for Health and Clinical Excellence der britischen Gesundheitsbehörde NHS) sowie ''Meta-Analyse Schmand et al. 2010''. – B. Schmand, H. M. Huizenga, W. A. van Gool: ''Meta-analysis of CSF and MRI biomarkers for detecting preclinical Alzheimer’s disease''. In: ''Psychological Medicine'', Januar 2010, 40 (1): S. 135–145, PMID 19863841. Mehr zur Begründung der Bewertung in der [https://www.igel-monitor.de/fileadmin/user_upload/MRT_Alzheimer_Evidenzsynthese.pdf ''Evidenzsynthese''.] (PDF; 104 kB) abgerufen am 15. Januar 2019.</ref> |
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Bei einem Verdacht auf Alzheimer-Demenz bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Abklärung des Verdachts, unter Umständen auch mit einer MRT. Ein Hirnleistungs-Check ist Kassenleistung für Menschen, bei denen ein begründeter Verdacht auf eine Demenz besteht, bei Menschen zwischen 70 und 80 Jahren mit bestimmten weiteren Erkrankungen, sowie allgemein bei Menschen über 80 Jahren. Die Angebote der Selbstzahlerleistung wurden in verschiedenen Medien kritisch aufgegriffen.<ref>Artikel aus dem [https://www.tagesspiegel.de/wissen/demenz-tests-das-geschaeft-mit-der-angst-vor-alzheimer/20984836.html ''Tagesspiegel''.] vom 21. Februar 2018 oder aus der [https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/igel/article/948804/hirnleistungstests-alzheimer-igel-fallen-experten-durch.html ''Ärzte-Zeitung''.] vom 5. Dezember 2017.</ref> |
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Im Mai 2025 liess die amerikanische Arzneimittelbehörde [[Food and Drug Administration|FDA]] erstmals einen Bluttest ([[in-vitro-Test]]) für die Diagnose der Alzheimer-Krankheit zu. Der Test eines japanischen Herstellers zeigte in einer klinischen [[Laborstudie|Studie]] mit 499 Patienten eine hohe Genauigkeit<ref name=":9">FDA News Release May 16, 2025: FDA clears first blood test used in diagnosing Alzheimer's disease</ref>. Erforderlich ist für den Test eine [[Blutentnahme|Blutabnahme]]. Die Zulassung gilt für Patienten über 55 Jahre, bei denen Zeichen einer Abnahme der geistigen (cognitiven) Funktionen vorliegen<ref>{{Literatur |Titel=Erster Bluttest zur Diagnose des Morbus Alzheimer in den USA zugelassen |Sammelwerk=Deutsches Ärzteblatt |Verlag=Deutscher Ärzteverlag |Ort=Köln |Datum=2025-06-05}}</ref>. Für Deutschland gibt es keine Zulassung. |
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Ähnliche Tests haben verschiedene Firmen entwickelt. Die Ergebnisse des Tests der Firma Fujirebio wurden mit den Ergebnissen einer Liquoruntersuchung und von [[Positronen-Emissions-Tomographie|PET]]<nowiki/>s verglichen. Die FDA bescheinigte den Test ein "bahnbrechendes Verfahren" (Breakthrough device)<ref name=":9" />. Bestimmt werden zwei erkrankungstypische [[Protein]]e, nämlich pTau217 und Beta-Amyloid 1-42, deren Verhältniswert gemessen wird. Das Untersuchungsverfahren kann das Vorhandensein (oder Nicht-Vorhandensein) einer Amyloid-Pathologie anzeigen. Laut der Zulassungsbehörde ist der Test einem Untersuchungsverfahren ebenbürtig, für welches [[Liquor cerebrospinalis|Nervenwasser]] (Liquor ccerebrospinalis) entnommen werden muss. Nur bei weniger als 20 % der Untersuchten ergaben sich nichteindeutige Ergebnisse, so dass weitere Untersuchungen erforderlich wurden. |
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=== Verdachtsdiagnose === |
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==== Erste Warnzeichen ==== |
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Das amerikanische National Institute on Aging hat sieben Warnzeichen formuliert, die auf eine beginnende Alzheimersche Krankheit hinweisen können und welche die Menschen in der nahen Umgebung veranlassen sollten, ärztlichen Rat einzuholen:<ref>National Institute on Aging: {{Webarchiv |url=http://www.nia.nih.gov/Alzheimers/Publications/sevensigns.htm |text=''The Seven Warning Signs of Alzheimer’s Disease.'' |wayback=20090312061203}} (englisch)</ref> |
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# Der Erkrankte wiederholt immer wieder die gleiche Frage. |
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# Der Erkrankte erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte. |
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# Der Erkrankte weiß nicht mehr, wie bestimmte alltägliche Verrichtungen wie Kochen, Kartenspiel, Handhabung der TV-Fernbedienung funktionieren. |
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# Der Erkrankte hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen, Rechnungen und Ähnlichem verloren. |
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# Der Erkrankte findet viele Gegenstände nicht mehr oder er legt sie an ungewöhnliche Plätze (unabsichtliches Verstecken) und verdächtigt andere Personen, den vermissten Gegenstand weggenommen zu haben. |
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# Der Erkrankte vernachlässigt anhaltend sein Äußeres, bestreitet dies aber. |
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# Der Erkrankte antwortet auf Fragen, indem er die ihm gestellte Frage wiederholt. |
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Der Verlauf wird in verschiedene Stadien unterteilt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alz.org/de/stadien-der-alzheimer-krankheit.asp |titel=7 Stufen von Alzheimer {{!}} Deutschland |abruf=2021-04-15}}</ref>, in denen jeweils andere physische und psychische Einschränkungen im Vordergrund stehen. |
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==== Prä-Demenz-Stadium ==== |
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Schon acht Jahre bevor Alzheimer sicher diagnostiziert werden konnte, waren leichte Auffälligkeiten in neuropsychologischen Tests nachweisbar.<ref name="pmid7733843">{{Literatur |Autor=R. T. Linn et al. |Titel=The 'preclinical phase' of probable Alzheimer’s disease. A 13-year prospective study of the Framingham cohort |Sammelwerk=[[Arch Neurol]]. |Band=52 |Nummer=5 |Datum=1995 |Seiten=485–490 |PMID=7733843}}</ref><ref name="pmid15623697">{{Literatur |Autor=J. Saxton et al. |Titel=Preclinical Alzheimer disease: neuropsychological test performance 1.5 to 8 years prior to onset |Sammelwerk=[[Neurology]] |Band=63 |Nummer=12 |Datum=2004 |Seiten=2341–2347 |PMID=15623697}}</ref><ref name="pmid16961952">{{Literatur |Autor=E. W. Twamley, S. A. Ropacki, M. W. Bondi |Titel=Neuropsychological and neuroimaging changes in preclinical Alzheimer’s disease |Sammelwerk=J Int Neuropsychol Soc |Band=12 |Nummer=5 |Datum=2006 |Seiten=707–735 |DOI=10.1017/S1355617706060863 |PMID=16961952}}</ref> |
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Nachlassende Leistungen beim [[Gedächtnis|Kurzzeitgedächtnis]] erlauben in diesem Stadium noch am leichtesten eine Einschätzung. Daneben kann es bereits früh zu Beeinträchtigungen beim Sprachverständnis, der Umsetzung zuvor gesetzter Ziele, zu [[Apathie|Teilnahmslosigkeit]] und zu affektiven Störungen wie [[Depression]]en kommen. |
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=== Medizinische Diagnose === |
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[[Datei:Superior-pattern-processing-is-the-essence-of-the-evolved-human-brain-fnins-08-00265-g0004.jpg|mini|Beim [[Uhren-Zeichen-Test|Uhrentest]] werden die Probanden gebeten, ohne Vorlage eine Uhr mit einer bestimmten Uhrzeit zu zeichnen. Im Vergleich zur gesunden Kontrollperson (links) sind die Zeichnungen bei leichter (Mitte) und fortgeschrittener (rechts) Alzheimer-Demenz zunehmend unverständlicher.|alternativtext=Links: Uhrenzeichnung einer gesunden Kontrollperson Mitte: Betroffene in der Frühphase. Die Grundstruktur der Uhr ist noch zu erkennen, die Stunden jedoch nicht mehr gleichmäßig verteilt. Rechts: Verworrenes Bild, der äußere Ring der Uhr ist nicht mehr geschlossen, die Zahlen wahllos in der Mitte des Ziffernblatts positioniert.|350x350px]] |
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Vom „National Institute on Aging“ und der US-Alzheimer-Gesellschaft wurden im April 2011 neue Empfehlungen zu Diagnose der Alzheimer-Krankheit veröffentlicht.<ref name="PMID21514247">C. R. Jack et al.: ''Introduction to the recommendations from the National Institute on Aging-Alzheimer’s Association workgroups on diagnostic guidelines for Alzheimer’s disease.'' In: ''Alzheimer’s & dementia: the journal of the Alzheimer’s Association.'' Band 7, Nr. 3, Mai 2011, S. 257–262, [[doi:10.1016/j.jalz.2011.03.004]]. PMID 21514247. {{PMC|3096735}}.</ref> Diese überarbeiteten Diagnose-Kriterien werden aber als noch ungeeignet für den allgemeinen klinischen Alltag angesehen und sollten daher spezialisierten Zentren vorbehalten sein.<ref name="PMID21683925">G. B. Frisoni et al.: ''Revised criteria for Alzheimer’s disease: what are the lessons for clinicians?'' In: ''The Lancet. Neurology.'' Band 10, Nr. 7, Juli 2011, S. 598–601, [[doi:10.1016/S1474-4422(11)70126-0]]. PMID 21683925.</ref> In den aktualisierten Leitlinien werden drei ineinander übergehende Stadien unterschieden: |
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# das präklinische Stadium des Morbus Alzheimer,<ref name="PMID21514248">R. A. Sperling et al.: ''Toward defining the preclinical stages of Alzheimer’s disease: recommendations from the National Institute on Aging-Alzheimer’s Association workgroups on diagnostic guidelines for Alzheimer’s disease.'' In: ''Alzheimer’s & dementia.'' Band 7, Nr. 3, Mai 2011, S. 280–292, [[doi:10.1016/j.jalz.2011.03.003]]. PMID 21514248. {{PMC|3220946}}.</ref> |
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# das Stadium der [[Leichte kognitive Beeinträchtigung|leichten kognitiven Beeinträchtigung]] („Mild Cognitive Impairment“, MCI)<ref name="Albert Marilyn2011">M. S. Albert et al.: ''The diagnosis of mild cognitive impairment due to Alzheimer’s disease: recommendations from the National Institute on Aging-Alzheimer’s Association workgroups on diagnostic guidelines for Alzheimer’s disease.'' In: ''Alzheimer’s & dementia: the journal of the Alzheimer’s Association.'' Band 7, Nr. 3, Mai 2011, S. 270–279, [[doi:10.1016/j.jalz.2011.03.008]]. PMID 21514249. {{PMC|3312027}}.</ref> und |
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# das Stadium der Demenz als Folge der Alzheimer-Erkrankung.<ref name="PMID21514250">G. M. McKhann et al.: ''The diagnosis of dementia due to Alzheimer’s disease: recommendations from the National Institute on Aging-Alzheimer’s Association workgroups on diagnostic guidelines for Alzheimer’s disease.'' In: ''Alzheimer’s & dementia: the journal of the Alzheimer’s Association.'' Band 7, Nr. 3, Mai 2011, S. 263–269, [[doi:10.1016/j.jalz.2011.03.005]]. PMID 21514250. {{PMC|3312024}}.</ref> |
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Eine relativ sichere In-vivo-Diagnose ist bislang nur in den Stadien Demenz und MCI möglich – und zwar durch eine Kombination von anamnestischen Befunden, neuropsychologischen Tests, laborchemischen (Liquor-Biomarker) und bildgebenden Befunden.<ref>H.-J. Gertz, A. Kurz: ''Diagnose ohne Therapie. Frühdiagnostik der Alzheimer-Krankheit im Stadium der leichten kognitiven Beeinträchtigung.'' In: ''Der Nervenarzt.'' Band 82, Nr. 9, 2011, [[doi:10.1007/s00115-010-3213-3]].</ref> |
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==== Bildgebende Verfahren ==== |
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Für das MCI-Stadium sind die Diagnosemöglichkeiten jedoch auch noch sehr eingeschränkt, da die hier erforderlichen bildgebenden Verfahren, vor allem die direkte Amyloid-Darstellung mittels Positronenemissionstomographie (PET) und radioaktiven Tracern wie [[Florbetaben]]<ref name="PMID21481640">H. Barthel et al.: ''Cerebral amyloid-β PET with florbetaben (18F) in patients with Alzheimer’s disease and healthy controls: a multicentre phase 2 diagnostic study.'' In: ''The Lancet. Neurology.'' Band 10, Nr. 5, Mai 2011, S. 424–435, [[doi:10.1016/S1474-4422(11)70077-1]]. PMID 21481640.</ref><ref>[https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1932/ Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a SGB V – Florbetaben], Beschluss des G-BA "neue Untersuchungsmethode" vom 20. Februar 2014, abgerufen am 6. März 2014</ref> sowie die unterschiedlichen [[Funktionelle Magnetresonanztomographie|funktionellen Magnetresonanztomographie-Verfahren]] (fMRT), zwar als vielversprechend gelten, aber für den klinischen Alltag in der Regel noch als zu aufwendig und zu teuer.<ref>Thomas Hauser et al..: ''Mild cognitive impairment. Diagnostische Wertigkeit verschiedener MRT-Techniken.'' In: ''Der Radiologe.'' Band 52, S. 285–292. [[doi:10.1007/s00117-010-2094-6]].</ref> Viele Fragen zur Interpretation der Befunde sind außerdem noch nicht beantwortet. Inzwischen befindet sich die Diagnose durch [[Positronen-Emissions-Tomographie]] (PET) weiterhin in klinischen Entwicklungen. Bestimmte Substanzen, sogenannte PET-[[Tracer (Nuklearmedizin)|Tracer]], können sich an die [[Amyloid-beta]]-Aggregate, die sich bei Alzheimer-Patienten vermehrt im Gehirn bilden, anlagern. Der erste Tracer, der in klinischen Studien untersucht wurde, war die Substanz Pittsburg B mit dem Kohlenstoffisotop C-11. Wegen dessen kurzer [[Halbwertszeit]] von 20 Minuten wurden Tracer auf Basis von Fluor-18 mit einer Halbwertszeit von 109 min entwickelt. Die aussichtsreichen Tracer mit diesem Isotop sind neben Florbetaben Florbetapir und Flutemetamol.<ref>{{Literatur |Autor=Marcus Bauser, Lutz Lehmann |Titel=Positronen-Emissions-Tomographie |Sammelwerk=[[Chemie in unserer Zeit]] |Band=46 |Nummer=2 |Datum=2012 |Seiten=94 |DOI=10.1002/ciuz.201200564}}</ref> Die Messung von Biomarkern (Beta-Amyloid, Gesamt-Tau-Protein, phosphoryliertes Tau, Amyloid-Vorläufer-Proteine) im Liquor setzt eine [[Lumbalpunktion]], also ein invasives Verfahren voraus. |
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==== Neuropathologie ==== |
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Die definitive Diagnose wird in der Regel [[Neuropathologie|neuropathologisch]] erst nach dem Tod des Patienten bei der [[Autopsie]] mit histopathologischer Aufarbeitung des Gehirns gestellt.<ref name="Mucke">{{Literatur |Autor=L. Mucke |Titel=Neuroscience: Alzheimer’s disease |Sammelwerk=[[Nature]] |Band=461 |Datum=2009 |Seiten=895–897 |PMID=19829367}}</ref> |
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==== Früh- und Mittelstadium ==== |
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Bei den meisten Patienten führen Defizite beim [[Lernen]] und der [[Merkfähigkeit]] zur Diagnosestellung.<ref name="pmid10653284">{{Literatur |Autor=H. Förstl, A. Kurz |Titel=Clinical features of Alzheimer’s disease |Sammelwerk=European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience |Band=249 |Nummer=6 |Datum=1999 |Seiten=288–290 |PMID=10653284}}</ref> Während im Langzeitgedächtnis gewohnte Tätigkeitsabläufe und emotionale Erlebnisse meist noch gut gegenwärtig sind, sind das Lernen und das Kurzzeitgedächtnis am stärksten eingeschränkt.<ref name="pmid1300219">{{Literatur |Autor=G. A. Carlesimo, M. Oscar-Berman |Titel=Memory deficits in Alzheimer’s patients: a comprehensive review |Sammelwerk=Neuropsychology Review |Band=3 |Nummer=2 |Datum=1992 |Seiten=119–169 |PMID=1300219}}</ref><ref name="pmid8821346">{{Literatur |Autor=M. Jelicic, A. E. Bonebakker, B. Bonke |Titel=Implicit memory performance of patients with Alzheimer’s disease: a brief review |Sammelwerk=International psychogeriatrics / IPA |Band=7 |Nummer=3 |Datum=1995 |Seiten=385–392 |PMID=8821346}}</ref> |
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Das Sprachvermögen der Betroffenen ist insgesamt reduziert, was sich im Sprachfluss und durch ein vermindertes Vokabular äußert. Grundsätzlich sind sie aber in der Lage, ihre Gedanken und Ideen anderen Personen in geeigneter Weise mitzuteilen.<ref name="pmid7967534">{{Literatur |Autor=E. M. Frank |Titel=Effect of Alzheimer’s disease on communication function |Sammelwerk=Journal of the South Carolina Medical Association (1975) |Band=90 |Nummer=9 |Datum=1994 |Seiten=417–423 |PMID=7967534}}</ref><ref name="pmid12402233">{{Literatur |Autor=J. T. Becker, A. A. Overman |Titel=[The semantic memory deficit in Alzheimer’s disease] |Sammelwerk=Revista De Neurologia |Band=35 |Nummer=8 |Datum=2002 |Seiten=777–783 |PMID=12402233}}</ref><ref name="pmid7617154">{{Literatur |Autor=J. R. Hodges, K. Patterson |Titel=Is semantic memory consistently impaired early in the course of Alzheimer’s disease? Neuroanatomical and diagnostic implications |Sammelwerk=Neuropsychologia |Band=33 |Nummer=4 |Datum=1995 |Seiten=441–459 |PMID=7617154}}</ref> |
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Die Feinmotorik zeigt bereits gewisse Unsicherheiten, die bei Tätigkeiten wie Schreiben, Malen oder Ankleiden erkennbar sind.<ref name="pmid8124945">{{Literatur |Autor=T. Benke |Titel=Two forms of apraxia in Alzheimer’s disease |Sammelwerk=Cortex; a Journal Devoted to the Study of the Nervous System and Behavior |Band=29 |Nummer=4 |Datum=1993 |Seiten=715–725 |PMID=8124945}}</ref> |
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Beim Übergang der Erkrankung zum Mittelstadium sind einige Patienten noch in der Lage, selbstständig ihren Alltag zu gestalten, bei komplizierten oder komplexen Tätigkeiten sind sie jedoch bereits auf Unterstützung angewiesen.<ref name="pmid10653284" /> |
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==== Fortgeschrittenes Stadium ==== |
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[[Datei:AD versus CO.jpg|alt=Zwei Bilder von Gehirnen. Das obere ist geschrumpft und weist tiefe Furchen auf, das untere zeigt keine krankhaften Veränderungen.|mini|Das Gehirn einer Person mit (oben) bzw. ohne Alzheimer-Krankheit (unten). Auffällig ist die Schrumpfung des Gehirns und die Ausbildung tiefer Furchen in der [[Großhirnrinde]].]] |
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Im fortgeschrittenen Stadium verlernen die Patienten altbekannte Fertigkeiten und erkennen nahestehende Personen und alltägliche Gegenstände nicht mehr wieder.<ref>Liz Kumru: ''Getting Lost in Alzheimer’s''. UNMC; abgerufen am 22. Juli 2007 {{Webarchiv |url=http://www.unmc.edu/publicaffairs/discover/fall99stories/alzheimers.htm |text=unmc.edu |wayback=20010510071335}}</ref><ref>Tom Rickey: {{Internetquelle |url=https://www.urmc.rochester.edu/news/story/312/road-skills-hint-at-motion-blindness-of-alzheimers.aspx |titel=Road Skills Hint At “Motion Blindness” Of Alzheimer’s |hrsg=University of Rochester Medical Center |datum=2002-01-31 |abruf=2016-03-25}}</ref> |
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Auch bei Patienten, die vor der Erkrankung ein friedfertiges Wesen besessen haben, kann es für Außenstehende zu scheinbar unbegründeten Wut- und Gewaltausbrüchen kommen. Schuldgefühle und allgemein eine innere Selbstreflexion nehmen im weiteren Verlauf immer mehr ab, so wie viele menschliche Verhaltensmuster nur noch automatisiert abzulaufen scheinen. |
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Die Muskulatur baut kontinuierlich ab, was zu weiteren Sprachproblemen, [[Harninkontinenz|Harn-]] bzw. [[Stuhlinkontinenz]] und einer immer weiter abnehmenden Mobilität bis hin zur Bettlägerigkeit führt. Ohne Unterstützung können die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr meistern und brauchen auch bei einfachen Tätigkeiten Unterstützung. Die Krankheit schreitet bis zum Tode voran, der bei den stark geschwächten Patienten oft durch eine [[Lungenentzündung]] |
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eintritt. |
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=== Differenzialdiagnose === |
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Die Alzheimer-Krankheit muss stets von anderen, ähnlichen psychischen und neurologischen Störungen abgegrenzt werden, etwa von |
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* normaler altersbedingter [[Vergesslichkeit]] |
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* Verweigerung oder [[Vermeidungsverhalten]] |
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* leichter kognitiver Störung des Alters (unter der Chiffre ''ICD-10 F06.7'' [[Organ (Biologie)|Organische]] [[psychische Störung]]en eingeordnet) |
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* [[Depression#Historische Formen|Depression]] bei älteren Menschen mit Denkhemmung (evtl. mit zusätzlichen [[Kognition|kognitiven]] Störungen im Sinne einer Zweiterkrankung) |
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* [[Deprivation]]serscheinungen bzw. [[Hospitalismus]] und [[Regression (Psychoanalyse)|Regression]] in [[Altersheim]]en |
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* einfacher [[Aphasie]] |
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* einfachem [[Mutismus]] |
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* schwerem [[Autismus]] ([[Kanner-Syndrom]]) mit Mutismus |
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* schweren [[Neurologie|neurologischen]] [[Syndrom]]en wie dem [[Apallisches Syndrom|Apallischen Syndrom]], dem [[Locked-in-Syndrom]] oder dem [[Akinetischer Mutismus|akinetischen Mutismus]] |
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* [[Gehirntumor]]en, [[Trauma (Medizin)|Gehirnverletzungen]], die zu einem organischen amnestischen Syndrom führten (ICD-10 F04) |
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* Störungen des [[Stoffwechsel]]s (beispielsweise [[Unterzuckerung]] bei [[Diabetes mellitus|Diabetikern]]) |
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* [[Schlaganfall]] |
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* [[Normaldruckhydrozephalus]] |
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* [[Delirium]] |
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* [[Psychose]]n und [[Wahn]] (beispielsweise [[Schizophrenie]], [[Manie]] oder psychotische [[Depression#Unterschiedliche Formen|Depression]]) |
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* anderen Formen von [[Demenz#Definition der Demenz|Demenz]] |
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* Sprachstörungen, [[Wortfindungsstörung]]en und totalem Verlust der Sprache. |
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== Möglichkeiten der Prävention == |
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Nachweislich vorbeugende Arzneimittel sind Gegenstand der Forschung. Allgemein leiten sich die Präventionsempfehlungen aus den modifizierbaren Risikofaktoren (wie z. B. [[Arterielle Hypertonie|Bluthochdruck]]) ab.<ref name=":3" /> Daher beinhaltet die Prävention eine diesbezügliche leitliniengerechte Diagnostik und frühzeitige Behandlung solcher demenzbeeinflussenden Faktoren. Da diese überwiegend im mittleren Lebensalter vorliegen, richten sich die Empfehlungen auch an Personen ab dem mittleren Lebensalter. |
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=== Forschung an zukünftigen Impfstoffen === |
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An einer [[Impfung]], die der Krankheit vorbeugen oder zumindest das Fortschreiten der Krankheit verhindern können soll, wird vielfach geforscht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/83354/Konzepte-fuer-Alzheimer-Impfungen-im-Testlabor |titel=Konzepte für Alzheimer-Impfungen im Testlabor |werk=Deutsches Ärzteblatt |datum=2017-11-09 |abruf=2019-08-09}}</ref> |
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=== Blutdruck, Bewegung, Ernährung und Umwelteinflüsse === |
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Verschiedene vorbeugende Maßnahmen gegen typische Zivilisationskrankheiten scheinen auch die Wahrscheinlichkeit zu senken, an Alzheimer zu erkranken. Die Datenlage und wissenschaftliche Akzeptanz von verschiedenen Diäten, Verhaltensrichtlinien, Umwelteinflüssen und Ersterkrankungen als Auslöser der Krankheit ist unterschiedlich.<ref>{{Internetquelle |autor=Gary W. Small |url=http://bmj.bmjjournals.com/cgi/content/full/324/7352/1502 |titel=What we need to know about age related memory loss |werk=[[BMJ (British Medical Journal)|British Medical Journal]] |datum=2002-06-22 |abruf=2006-11-05}}</ref> Dabei ist wichtig, dass Maßnahmen, die in der Lage sind, das Auftreten der Erkrankung zu verhindern, nicht unbedingt geeignet sind, den Verlauf einer bereits diagnostizierten Alzheimer-Krankheit günstig zu beeinflussen. |
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Es gibt viele beobachtende Studien, jedoch nur wenige [[Kontrollierte randomisierte Studie|kontrolliert-randomisierte]], welche die Wirksamkeit der Maßnahmen belegen. Bis 2006 wurde nach diesen strengen Studienkriterien nur für die Kontrolle des Blutdrucks eine signifikante Senkung des Alzheimer-Risikos festgestellt. |
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Regelmäßig körperliche [[Körperliche Aktivität|Bewegung]] wird zur allgemeinen Risikoreduktion empfohlen.<ref name=":3" /> Zu den möglichen Ursachen des Zusammenhangs wurden verschiedene [[Molekularbiologie|molekularbiologische]] Konzepte entwickelt.<ref name="PMID36342524">S. López-Ortiz, S. Lista, P. L. Valenzuela, J. Pinto-Fraga, R. Carmona, F. Caraci, G. Caruso, N. Toschi, E. Emanuele, A. Gabelle, R. Nisticò, F. Garaci, A. Lucia, A. Santos-Lozano: ''Effects of physical activity and exercise interventions on Alzheimer’s disease: an umbrella review of existing meta-analyses.'' In: ''Journal of neurology.'' Band 270, Nr. 2, Februar 2023, S. 711–725, [[doi:10.1007/s00415-022-11454-8]], PMID 36342524 (Review).</ref><ref name="PMID35301183">P. Iso-Markku, U. M. Kujala, K. Knittle, J. Polet, E. Vuoksimaa, K. Waller: ''Physical activity as a protective factor for dementia and Alzheimer’s disease: systematic review, meta-analysis and quality assessment of cohort and case-control studies.'' In: ''British journal of sports medicine.'' Band 56, Nr. 12, Juni 2022, S. 701–709, [[doi:10.1136/bjsports-2021-104981]], PMID 35301183, {{PMC|9163715}} (Review).</ref><ref name="PMID23085449">K. I. Erickson, A. M. Weinstein, O. L. Lopez: ''Physical activity, brain plasticity, and Alzheimer’s disease.'' In: ''Archives of medical research.'' Band 43, Nr. 8, November 2012, S. 615–621, [[doi:10.1016/j.arcmed.2012.09.008]], PMID 23085449, {{PMC|3567914}} (Review).</ref><ref name="PMID22750524">K. A. Intlekofer, C. W. Cotman: ''Exercise counteracts declining hippocampal function in aging and Alzheimer’s disease.'' In: ''Neurobiology of Disease.'' Band 57, September 2013, S. 47–55, [[doi:10.1016/j.nbd.2012.06.011]], PMID 22750524 (Review).</ref><ref name="PMID23164816">B. M. Brown, J. J. Peiffer, R. N. Martins: ''Multiple effects of physical activity on molecular and cognitive signs of brain aging: can exercise slow neurodegeneration and delay Alzheimer's disease?'' In: ''Molecular Psychiatry.'' Band 18, Nummer 8, August 2013, S. 864–874, [[doi:10.1038/mp.2012.162]], PMID 23164816 (Review).</ref> Allgemein gilt ein Lebensstil mit körperlicher Bewegung, sportlicher, sozialer und geistiger Aktivität protektiv.<ref name=":3" /> Außerdem kann eine ausgewogene Ernährung (z. B. mediterrane Diät) erwogen werden. Zwar weist ein leichter bis moderater Alkoholkonsum auf eine protektive Wirkung hin, wird aber aufgrund der Abhängigkeitsgefahr und toxischer Eigenschaften nicht zur Prävention empfohlen.<ref name=":3" /> |
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Mit Ausnahme von [[Eisen]] und [[Kupfer]] können bestimmte antioxidativ und entzündungshemmend wirkende [[Mikronährstoff (Medizin)|Mikronährstoffe]] ([[Ascorbinsäure|Vitamin C]], [[Vitamin E|E]], [[Cobalamine|B<sub>12</sub>]] und [[Selen]]) sowie [[Vitamin A]], [[Nicotinsäure|B<sub>3</sub>]], [[Vitamin B6|B<sub>6</sub>]], [[Vitamin K|K]] und [[Magnesium]] zur Neuroprotektion beitragen.<ref>{{Literatur |Autor=Harsh Shah et al. |Titel=Revisiting the Role of Vitamins and Minerals in Alzheimer's Disease |Sammelwerk=Antioxidants |Band=12 |Nummer=2 |Datum=2023-02-08 |Seiten=415 |Sprache=en |DOI=10.3390/antiox12020415 |PMC=9952129 |PMID=36829974}}</ref> Jedoch kann die (übermäßige) Supplementation fettlöslicher Vitamine (z. B. A, D oder E) zu Toxizitäten führen. [[Nicotin|Nikotinverzicht]] wirkt sich ebenfalls positiv aus.<ref name=":3" /> |
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== Therapie und Therapieversuche == |
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Die Alzheimer-Krankheit kann derzeit nicht geheilt werden. |
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Aktuell zur Demenzbehandlung zugelassene Medikamente wirken auf bestehende Symptome nur wenig und können das Voranschreiten der Erkrankung nicht stoppen. Im Jahre 2006 wurde von der Amerikanischen Vereinigung für Geriatrische Psychiatrie ein Konsenspapier zur Alzheimer-Behandlung veröffentlicht. |
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=== Antidementive Pharmakotherapie === |
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==== Acetylcholinesterase-Hemmer ==== |
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[[Acetylcholinesterase#Cholinesteraseinhibitoren|Acetylcholinesterase(AChE)-Hemmer]] sorgen dafür, dass [[Acetylcholin]] im Gehirn langsamer abgebaut wird und damit in höherer Konzentration vorliegt. Dadurch soll der Verringerung des Acetylcholin-Niveaus durch das Absterben von Neuronen, die diesen Botenstoff produzieren, entgegengewirkt werden. Acetylcholin ist ein vielfach im [[Assoziationscortex]] auftretender [[Neurotransmitter]], der [[efferent]]e Nervenverbindungen zum [[Hippocampus]] (für die in Alzheimer-Patienten geschädigte Gedächtnisbildung verantwortlich) aussendet. So erklärt sich, dass der Hippocampus zwar selbst nicht [[Acetylcholin|cholinerg]] ist, die Therapie mit AChE-Hemmern aber dennoch seine Aktivität ankurbelt.<ref>[https://jnnp.bmj.com/content/66/2/137.full#ref-8 Weblink für Paper] Paul T. Francis, Gordon K. Wilcock et al.: ''The cholinergic hypothesis of Alzheimer’s disease: a review of progress'' In: ''J Neurol Neurosurg Psychiatry'' (1999)</ref> Vertreter dieser Wirkstoffgruppe sind [[Galantamin]], [[Donepezil]] und [[Rivastigmin]]. Zugelassen sind die Acetylcholinesterase-Hemmer bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz, nicht bei schwerer. Die Wirksamkeit der Therapie wird diskutiert. In der Ideal-Studie wird gezeigt, dass sowohl die Pflaster-Applikation als auch die orale Gabe von Rivastigmin die kognitiven Fähigkeiten der Patienten deutlich gegenüber Placebo verbessern.<ref>B. Winblad, J. Cummings, N. Andreasen et al.: ''A six-month double-blind, randomized, placebo-controlled study of a transdermal patch in Alzheimer’s disease – rivastigmine patch versus capsule.'' In: ''International Journal of Geriatric Psychiatry'', Band 22, Nr. 5, S. 456–467, May 2007, [[doi:10.1002/gps.1788]], PMID 17380489.</ref> Andererseits gab es auch Studien, die eine geringe Wirkung der Acetylcholinesterase-Hemmer zeigen.<ref>{{Literatur |Autor=H. Kaduszkiewicz, T. Zimmermann, H. P. Beck-Bornholdt, [[Hendrik van den Bussche]] |Titel=Cholinesterase inhibitors for patients with Alzheimer’s disease: systematic review of randomised clinical trials |Sammelwerk=BMJ (Clinical Research Ed.) |Band=331 |Nummer=7512 |Datum=2005-08 |Seiten=321–327 |PMC=1183129 |PMID=16081444}}</ref> Unter deutschen Psychiatern ist das Ausmaß des Nutzens der Präparate daher umstritten.<ref name="PMID21274696">T. Lempert, T. Bschor: ''[Treatment of Alzheimer’s disease according to the S3 guidelines on dementia. Choline esterase inhibitors for all and for ever?].'' In: ''Der Nervenarzt.'' Band 82, Nr. 1, Januar 2011, S. 90–91, [[doi:10.1007/s00115-010-3233-z]]. PMID 21274696.</ref> Das stark AChE-hemmende [[Lycopodium-Alkaloide|Lycopodiumalkaloid]] [[Huperzin|Huperzin A]] wurde 1994 in China zur Behandlung milder Formen der Alzheimer-Krankheit zugelassen;<ref>{{Literatur |Autor=B. S. Wang, H. Wang, Z. H. Wei, Y. Y. Song, L. Zhang, H. Z. Chen |Titel=Efficacy and safety of natural acetylcholinesterase inhibitor huperzine A in the treatment of Alzheimer’s disease: an updated meta-analysis |Sammelwerk=Journal of Neural Transmission |Band=116 |Nummer=4 |Datum=2009 |Seiten=457–465 |DOI=10.1007/s00702-009-0189-x |PMID=19221692}}</ref> eine Metaanalyse von 2012 ließ die Frage zu dessen Wirksamkeit offen.<ref>[https://www.alzforum.org/drg/drc/detail.asp?id=53 Huperzine A] Alzheimer Research Forum</ref> Einem Umbrella-Review von 2022 zufolge wirkten sich Galantamin, Donepezil, Rivastigmin und Huperzin A, gemessen anhand der ADAS-Cog und des MMSE, bei einer milden Form der Alzheimer-Demenz günstig auf die kognitiven und allgemeinen Leistungen und Aktivitäten des täglichen Lebens aus.<ref>{{Literatur |Autor=Fangcheng Fan, Huan Liu, Xiaojie Shi, Yangwen Ai, Qingshan Liu, Yong Cheng |Titel=The Efficacy and Safety of Alzheimer’s Disease Therapies: An Updated Umbrella Review |Sammelwerk=Journal of Alzheimer's disease |Band=85 |Nummer=3 |Datum=2022-02-01 |Seiten=1195–1204 |DOI=10.3233/JAD-215423}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Reza Majidazar, Erfan Rezazadeh-Gavgani, Saeed Sadigh‐Eteghad, Amirreza Naseri |Titel=Pharmacotherapy of Alzheimer’s disease: an overview of systematic reviews |Sammelwerk=[[European Journal of Clinical Pharmacology]] |Band=78 |Nummer=10 |Datum=2022-07-26 |Seiten=1567–1587 |DOI=10.1007/s00228-022-03363-6}}</ref> |
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==== NMDA-Rezeptor-Antagonisten ==== |
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Die Beeinflussung des Botenstoffes [[Glutamate|Glutamat]], des häufigsten erregenden Botenstoffs im zentralen Nervensystem, der an Lernprozessen und Gedächtnisfunktionen beteiligt ist, ist ein weiterer medikamentöser Ansatz. Der bisher einzige Vertreter dieser Wirkstoffklasse ist das [[Memantin]], das 2002 europaweit und 2003 in den USA zugelassen wurde. Memantin ist ein [[NMDA-Rezeptor]]-[[Antagonist (Pharmakologie)|Antagonist]] (''N''-Methyl-<small>D</small>-Aspartat-Rezeptor-Antagonist) und soll die bei Alzheimer-Demenzen verstärkte glutamaterge Signalweiterleitung normalisieren. Studienergebnisse zeigen, dass Memantin bei mittlerer bis schwerer Erkrankung nach sechs Monaten zu einer insgesamt geringfügigen Verbesserung der kognitiven Störungen und der beeinträchtigten Alltagsaktivitäten führt.<ref name="PMID16625572">R. McShane, A. Areosa Sastre, N. Minakaran: ''Memantine for dementia.'' In: ''The Cochrane database of systematic reviews.'' Nr. 2, 2006, S. CD003154, [[doi:10.1002/14651858.CD003154.pub5]]. PMID 16625572. (Review).</ref> Zugelassen ist Memantin bei moderater bis schwerer Alzheimer-Demenz, nicht bei leichter. |
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==== Ginkgo biloba ==== |
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Der Extrakt aus den Blättern des [[Ginkgo]]-Baums EGb 761 ''(Tebonin)'' ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung von „hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen bei demenziellen Syndromen“. Als Standarddosis gelten 240 Milligramm täglich. Außer diesem Extrakt gibt es noch eine Vielzahl von anderen Ginkgo-biloba-haltigen Präparaten, die sich in ihrer exakten Zusammensetzung unterscheiden. Eine Meta-Analyse der vorliegenden Studienergebnisse aus dem Jahre 2007 kam zu dem Schluss, dass die Hinweise auf einen günstigen Einfluss von Ginkgo-Präparaten auf die kognitiven Fähigkeiten von Alzheimer-Patienten unschlüssig und wenig überzeugend seien;<ref name="pmid17443523">{{Literatur |Autor=J. Birks, Evans J. Grimley |Titel=Ginkgo biloba for cognitive impairment and dementia |Sammelwerk=Cochrane Database Syst Rev |Nummer=2 |Datum=2007 |Seiten=CD003120 |DOI=10.1002/14651858.CD003120.pub2 |PMID=17443523}}</ref> in einer vorangegangenen Publikation hatten dieselben Autoren Ginkgo als vielversprechend beschrieben.<ref name="alzheim">{{Literatur |Autor=J. Birks, E. Grimley, M. Van Dongen |Titel=Ginkgo biloba for cognitive impairment and dementia. |Sammelwerk=Cochrane Database Syst Rev |Datum= |Seiten=CD003120 |PMID=12519586}}</ref> |
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In den USA wurde eine große doppeltblinde Langzeitstudie (GEM-Studie) durchgeführt, die klären sollte, ob Ginkgo effektiv zur Prävention von Alzheimer eingesetzt werden kann.<ref name="pmid16627007">{{Literatur |Autor=S. T. DeKosky, A. Fitzpatrick, D. G. Ives, J. Saxton, J. Williamson, O. L. Lopez, G. Burke, L. Fried, L. H. Kuller, J. Robbins, R. Tracy, N. Woolard, L. Dunn, R. Kronmal, R. Nahin, C. Furberg |Titel=The Ginkgo Evaluation of Memory (GEM) study: design and baseline data of a randomized trial of Ginkgo biloba extract in prevention of dementia |Sammelwerk=[[Contemp Clin Trials]] |Band=27 |Nummer=3 |Datum=2006 |Seiten=238–253 |DOI=10.1016/j.cct.2006.02.007 |PMID=16627007}}</ref> Die im Jahre 2008 veröffentlichten Resultate ergaben keinen signifikanten Unterschied zwischen dem Ginkgo-Präparat (2× täglich 120 mg) und [[Placebo]] – während in der Placebo-Gruppe 246 Personen eine Demenz entwickelten, waren es in der Ginkgo-Gruppe 277 Personen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sciencedaily.com/releases/2008/11/081118161234.htm |titel=Ginkgo Biloba Does Not Reduce Dementia Risk, Study Shows |werk=sciencedaily.com |datum=2008-11-19 |abruf=2014-12-27}}</ref> Eine weitere Analyse der GEM-Studie, Ende 2009 publiziert, ergab zudem, dass der EGb 761 bei den durchschnittlich knapp 80-jährigen Patienten einen mentalen Leistungsverlust nicht aufhalten konnte.<ref name="PMID20040554">B. E. Snitz et al.: ''Ginkgo biloba for preventing cognitive decline in older adults: a randomized trial.'' In: ''JAMA.'' Band 302, Nr. 24, Dezember 2009, S. 2663–2670, [[doi:10.1001/jama.2009.1913]]. PMID 20040554. {{PMC|2832285}}.</ref> Die Autoren der Studie weisen in ihrer Diskussion der Ergebnisse zum einen darauf hin, dass die verwendeten kognitiven Tests möglicherweise nicht geeignet waren, um Effekte des Präparats erkennen zu können. Zum anderen sollen die Studienteilnehmer ungewöhnlich gesund und gebildet gewesen sein, was das Auftreten kognitiver Leistungsschwächen relativ unwahrscheinlich mache. Eine Literaturanalyse von Wissenschaftlern der [[Charité]] kam 2010 zu dem Schluss, dass der Spezialextrakt zwar wirksamer sei als Placebo, der Effekt jedoch moderat ausfalle und die klinische Bedeutung dieses Effektes wie generell bei Antidementiva sehr schwer zu bestimmen sei.<ref>Stefan Weinmann et al.: ''Effects of Ginkgo biloba in dementia: systematic review and meta-analysis.'' In: BMC Geriatrics 2010, 10:14, [[doi:10.1186/1471-2318-10-14]].</ref> |
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Das deutsche [[Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen]] untersuchte 2008 im Rahmen einer Arzneimittelbewertung öffentlich zugängliche Studien sowie von Arzneimittelherstellern zur Verfügung gestellte Daten der in Deutschland verfügbaren ginkgohaltigen Präparate. Es kam zu dem Schluss, dass es einen ''Beleg'' für einen Nutzen beim Therapieziel „Aktivitäten des täglichen Lebens“ gebe, sofern 240 mg Extrakt täglich eingenommen werden. Für die Therapieziele „kognitive Fähigkeiten“ und „allgemeine psychopathologische Symptome“ sowie für das angehörigenrelevante Therapieziel „Lebensqualität der (betreuenden) Angehörigen“ (gemessen am emotionalen Stress der Angehörigen) gebe es bei derselben Dosierung nur einen ''Hinweis'' auf einen Nutzen.<ref>[https://www.iqwig.de/download/A05-19B_Abschlussbericht_Ginkgohaltige_Praeparate_bei_Alzheimer_Demenz.pdf ''Abschlussbericht „Ginkgohaltige Präparate bei Alzheimer Demenz“''.] (PDF; 1,3 MB) [[Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen]], 21. November 2008.</ref> |
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Weitere Studien deuteten darauf hin, dass Ginkgo-Blätter pharmakologisch wirksamere Substanzen enthalten, die möglicherweise eine ursächliche Behandlung der präklinischen Alzheimer-Demenz zulassen.<ref>B. Kastenholz: [https://www.webmedcentral.com/article_view/2011 ''Phytopharmaceuticals in the therapy of younger Alzheimer patients''.] WebmedCentral AGING 2011; 2 (7): WMC002011.</ref> In diesem Zusammenhang spielen [[Chaperon (Protein)|Chaperone]] aus pflanzlichen Proteinextrakten eine wichtige Rolle.<ref>David Sanchez-Rodriguez et al.: ''Chaperone activity and protective effect against Aβ-induced cytotoxicity of ''Artocarpus camansi Blanco'' and ''Amaranthus dubius Mart. ex Thell'' seed protein extracts.'' In: Pharmaceuticals 2023, 16:6, [[doi:10.3390/ph16060820]].</ref> |
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==== Anti-Amyloid-Antikörper ==== |
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[[Anti-Amyloid-Antikörper]] zielen durch Bindung an das pathologische Beta-Amyloid im Gehirn auf eine ursächliche Therapie der Alzheimer-Erkrankung. Die Antikörper heilen die Krankheit nicht, sondern verlangsamen den Krankheitsfortschritt.<ref name="dgn-DGN_One">{{Internetquelle |url=https://dgn.org/artikel/neue-alzheimer-antikorper-was-erreichen-sie-wo-sind-ihre-limitationen |titel=Neue Alzheimer-Antikörper: Was erreichen sie? Wo sind ihre Limitationen? |werk=dgn.org |datum=2023-11-08 |sprache=en |abruf=2024-07-30}}</ref> Sie müssen intravenös verabreicht werden. |
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[[Aducanumab]] erhielt 2021 von der [[FDA]] – in einem umstrittenen Verfahren, entgegen der Empfehlung des Fachgremiums – eine Zulassung (Präparatename ''Aduhelm''), die [[European Medicines Agency|EMA]] dagegen lehnte die Zulassung ab. Im Folgejahr verkündete der Hersteller, die Firma [[Biogen]], die Vermarktung einzustellen.<ref name="hb-100011804">{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/pharmabranche-biogen-gibt-umstrittenes-alzheimermittel-aduhelm-auf/100011804.html |titel=Full Site Shutdown Notice |werk=[[Handelsblatt|handelsblatt.com]] |abruf=2024-07-30}}</ref> |
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Der monoklonale Antikörper [[Lecanemab]] wurde 2023 in einer randomisierten Studie mit 1785 Patienten in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung klinisch geprüft. Sowohl in der Lecanemab-Gruppe als auch in der [[Placebo|Plazebo]]-Gruppe nahmen die kognitiver Funktionen über 18 Monate kontinuierlich ab. Dabei war die mittels eines Scores gemessene Abnahme in der Gruppe mit dem Antikörper etwas geringer.<ref>{{Literatur |Autor=Christopher H. van Dyck et.al |Titel=Lecanemab in Early Alzheimer’s Disease |Sammelwerk=N Engl J Med |Band=388 |Nummer=1 |Datum=2023 |Seiten=9-21 |DOI=10.1056/NEJMoa2212948}}</ref> Daraufhin wurde das Präparat unter dem Namen ''Leqembi'' in USA, China, Japan und Südkorea zugelassen. In den USA entstehen umgerechnet ca. 25.000 € Jahrestherapiekosten und ggf. weitere Kosten für [[Screening]]-Tests, da die Krankheit in den frühen Stadien oft noch nicht klinisch erkennbar ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alzheimer-forschung.de/forschung/aktuell/ban2401 |titel=Leqembi (Lecanemab): Neues Alzheimer-Medikament |hrsg=Deutsche Alzheimergesellschaft |datum=2024-06 |sprache=de |abruf=2024-07-24}}</ref> Im November 2024 empfahl die [[Europäische Arzneimittel-Agentur]] nach erneuter Prüfung die Zulassung von Lecanemab für bestimmte Patienten und revidierte damit ihre ursprüngliche Entscheidung vom Juli 2024, die Zulassung abzulehnen. Das Risiko von – teils schweren – [[Amyloid-assoziierte Bildgebungsanomalien|amyloid-assoziierten Bildgebungsanomalien]] (z. B. Hirnschwellungen und -blutungen) sei bei Patienten ohne oder mit lediglich einer Kopie des Gens für [[Apolipoprotein E]] 4 (''ApoE4'') geringer als bei Patienten mit zwei ''ApoE4''-Kopien. Für diese begrenzte Population sei das [[Nutzen-Risiko-Verhältnis]] positiv.<ref name="ema-2024-11">{{Internetquelle |url=https://www.ema.europa.eu/en/news/leqembi-recommended-treatment-early-alzheimers-disease |titel=Leqembi recommended for treatment of early Alzheimer’s disease |werk=ema.europa.eu |sprache=en |datum=2024-11-14 |abruf=2024-11-14}}</ref> |
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Als weiterer Antikörper wurde im Jahr 2024 Donanemab unter dem Namen ''Kisunla'' in den USA zugelassen.<ref name="fda-FDA_appr">{{Internetquelle |autor=Center for Drug Evaluation, Research |url=https://www.fda.gov/drugs/news-events-human-drugs/fda-approves-treatment-adults-alzheimers-disease |titel=FDA approves treatment for adults with Alzheimer’s disease |werk=fda.gov |datum=2024-07-02 |sprache=en |abruf=2024-07-30}}</ref> Wie auch Lecanemab ist Donanemab für den Einsatz im frühen Stadium, also bei milder Symptomatik, angezeigt. |
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==== Experimentelle Wirkstoffe ==== |
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In [[Retrospektive Studie|retrospektiven Studien]] wurde 1995 festgestellt,<ref>J. C. Breitner, K. A. Welsh et al.: ''Delayed onset of Alzheimer’s disease with nonsteroidal anti-inflammatory and histamine H2 blocking drugs.'' In: ''Neurobiology of Aging'' Volume 16, Issue 4, Pages 523-530, July 1995, PMID 8544901.</ref> dass [[Rheuma]]patienten ein signifikant reduziertes Risiko haben, die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln, beziehungsweise dass die Krankheit bei ihnen später als bei Nichtrheumatikern ausbricht. Daraus wurde geschlossen, dass dieser Effekt auf die [[Nichtsteroidales Antirheumatikum|nichtsteroidalen Antirheumatika]] (NSAR) (in englischsprachigen Publikationen ''nonsteroidal anti-inflammatory drugs'' (NSAID) genannt) zurückzuführen ist, die diese Patienten einnehmen.<ref name="PMID10973311">T. Wyss-Coray, L. Mucke: ''Ibuprofen, inflammation and Alzheimer disease.'' In: ''Nature medicine.'' Band 6, Nr. 9, September 2000, S. 973–974, [[doi:10.1038/79661]]. PMID 10973311.</ref><ref name="PMID15506544">D. Dokmeci: ''Ibuprofen and Alzheimer’s disease.'' In: ''Folia medica.'' Band 46, Nr. 2, 2004, S. 5–10, PMID 15506544. (Review).</ref> In einigen [[transgen]]en [[Modellorganismus|Tiermodellen]] konnte eine Reduktion von Beta-Amyloid-Plaques bei der Gabe von [[Ibuprofen]] festgestellt werden.<ref name="PMID15688088">T. Morihara et al.: ''Ibuprofen suppresses interleukin-1beta induction of pro-amyloidogenic alpha1-antichymotrypsin to ameliorate beta-amyloid (Abeta) pathology in Alzheimer’s models.'' In: ''Neuropsychopharmacology: official publication of the American College of Neuropsychopharmacology.'' Band 30, Nr. 6, Juni 2005, S. 1111–1120, [[doi:10.1038/sj.npp.1300668]]. PMID 15688088.</ref><ref name="PMID18374906">A. C. McKee et al.: ''Ibuprofen reduces Abeta, hyperphosphorylated tau and memory deficits in Alzheimer mice.'' In: ''Brain research.'' Band 1207, Mai 2008, S. 225–236, [[doi:10.1016/j.brainres.2008.01.095]]. PMID 18374906. {{PMC|2587244}}.</ref><ref name="PMID16407166">M. Sastre et al.: ''Nonsteroidal anti-inflammatory drugs repress beta-secretase gene promoter activity by the activation of PPARgamma.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences]].'' Band 103, Nr. 2, Januar 2006, S. 443–448, [[doi:10.1073/pnas.0503839103]]. PMID 16407166. {{PMC|1326151}}.</ref> Beim Menschen liegen bisher keine Daten aus [[Randomisierung|randomisierten]] [[Blindstudie|Doppelblind-Studien]] vor, die eine gesicherte Wirkungsweise von Ibuprofen und anderen nichtsteroidalen Antirheumatika aufzeigen. Aufgrund der nicht unerheblichen Nebenwirkungen, die bei einer dauerhaften [[Krankheitsprävention|prophylaktischen]] Einnahme von Ibuprofen zu erwarten sind, wird von einer unkontrollierten Einnahme abgeraten.<ref name="PMID12804498">N. Tabet, H. Feldmand: ''Ibuprofen for Alzheimer’s disease.'' In: ''The Cochrane database of systematic reviews.'' Nr. 2, 2003, S. CD004031, [[doi:10.1002/14651858.CD004031]]. PMID 12804498. (Review).</ref><ref name="PMID11700538">B. De Strooper, G. König: ''An inflammatory drug prospect.'' In: ''Nature.'' Band 414, Nr. 6860, November 2001, S. 159–160, [[doi:10.1038/35102656]]. PMID 11700538.</ref> Die zur möglichen Prävention der Alzheimer-Krankheit notwendigen Dosen an nichtsteroidalen Antirheumatika sind erheblich höher als zur normalen Schmerzbehandlung. Die nichtsteroidalen Antirheumatika stehen in Verdacht, kardiovaskuläre Probleme hervorzurufen, wenn sie auf Dauer und in hohen Dosen eingenommen werden.<ref name="larbig">Gregor Larbig: [http://elib.tu-darmstadt.de/diss/000827/ ''Studien zur Identifizierung & Optimierung potentieller Wirkstoffe für die Behandlung von Morbus Alzheimer.''] Dissertation, TU Darmstadt, 2007</ref> |
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Mit Stand 2021 gibt nicht genug Daten um sichere Aussagen über die Wirkung von [[Cannabinoide]]n auf die Alzheimer-Krankheit zu treffen. Vermutlich bringen sie keine oder höchstens vernachlässigbare Vorteile.<ref>{{Literatur |Autor=Dina Bosnjak Kuharic, Domagoj Markovic, Tonci Brkovic, Milka Jeric Kegalj, Zana Rubic, Ana Vuica Vukasovic, Ana Jeroncic, Livia Puljak |Titel=Cannabinoids for the treatment of dementia |Sammelwerk=[[Cochrane Database of Systematic Reviews]] |Band=2021 |Nummer=9 |Datum=2021-09-17 |DOI=10.1002/14651858.CD012820.pub2 |PMC=8446835 |PMID=34532852}}</ref> |
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=== Pharmakotherapie von Verhaltensauffälligkeiten === |
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Die Apathie, also ein verminderter Antrieb, ist die häufigste Verhaltensauffälligkeit bei Betroffenen. Dadurch ist ihre Teilhabe am Alltagsleben erschwert und das Krankheitsbild verschlechtert sich schneller. Das [[Stimulans]] [[Methylphenidat]] kann die Apathie vermindern. In der multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten ADMET-2-Studie wurde die Besserung der Apathie bestätigt, aber keine Veränderung der [[Kognition]] und der allgemeinen Lebensqualität gefunden.<ref>{{Literatur |Autor=Jacobo Mintzer, Krista L. Lanctôt, Roberta W. Scherer, Paul B. Rosenberg, Nathan Herrmann |Titel=Effect of Methylphenidate on Apathy in Patients With Alzheimer Disease: The ADMET 2 Randomized Clinical Trial |Sammelwerk=JAMA neurology |Band=78 |Nummer=11 |Datum=2021-11-01 |ISSN=2168-6157 |Seiten=1324–1332 |DOI=10.1001/jamaneurol.2021.3356 |PMC=8477302 |PMID=34570180}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Carolyn Fredericks |Titel=Methylphenidate for Apathy in Alzheimer Disease—Why Should We Care? |Sammelwerk=JAMA Neurology |Band=78 |Nummer=11 |Datum=2021-11-01 |ISSN=2168-6149 |Seiten=1311 |DOI=10.1001/jamaneurol.2021.2942}}</ref> Das Medikament ist für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit nicht zugelassen, die Leitlinien von 2023 empfehlen einen [[Off-Label-Use|Off-Label]]-Behandlungsversuch.<ref name="LL2023" /> |
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=== Nicht pharmakologische Behandlung und Maßnahmen === |
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==== Vitamine ==== |
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Es konnte weder für [[Vitamin B|B-]], [[Vitamin C|C-]] oder [[Vitamin E|E-Vitamine]] ein günstiger Effekt auf das Risiko oder das Fortschreiten der Erkrankung nachgewiesen werden.<ref>{{Literatur |Autor=Nicolas Farina, David Llewellyn, Mokhtar Gad El Kareem Nasr Isaac, Naji Tabet |Titel=Vitamin E for Alzheimer's dementia and mild cognitive impairment |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Band=2017 |Nummer=4 |Datum=2017-04-18 |DOI=10.1002/14651858.CD002854.pub5 |PMC=6478142 |PMID=28418065}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jenny McCleery, Rajesh P Abraham, David A Denton et al. |Titel=Vitamin and mineral supplementation for preventing dementia or delaying cognitive decline in people with mild cognitive impairment |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Band=2019 |Nummer=2 |Datum=2018-11-01 |DOI=10.1002/14651858.CD011905.pub2 |PMC=6378925 |PMID=30383288}}</ref><ref name="LL2023" /> |
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==== Psychotherapeutische Behandlung ==== |
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Symptome wie innere Unruhe, depressive Verstimmung oder Erregung und [[Aggressivität]], die im Verlauf der Krankheit möglicherweise auftreten, können mit Hilfe von [[Psychotherapie]] und [[Psychopharmaka]] behandelt werden. Daneben werden seit Beginn des 21. Jahrhunderts zunehmend nichtpharmakologische Interventionen bei Verhaltensstörungen von Demenzkranken favorisiert.<ref>J. Cohen-Mansfield: ''Nonpharmacologic interventions for inappropriate behaviors in dementia: a review, summary, and critique.'' In: ''Am J Geriatr Psychiatry.'' 9 (4), 2001, S. 361–381. PMID 11739063 (Review)</ref> |
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==== Psychosoziale Maßnahmen ==== |
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Die Anpassung der Lebensräume an die veränderten Möglichkeiten und Bedürfnisse können den Alltag von Betroffenen und Pflegekräften erleichtern. Die Vereinfachung von Tätigkeitsabläufen und das Beschriften von Gegenständen helfen dem Patienten dabei, ein höheres Maß an Unabhängigkeit zu erhalten. Veränderungen der bekannten Abläufe oder der Umgebung regen die Patienten oft unnötig auf, während gut ausgeleuchtete Räume, angemessene Pausen und begrenzte Anforderungen dem Patienten ein sicheres Gefühl geben. Angemessene soziale und visuelle Stimulation kann zu einer Verbesserung der [[Aufmerksamkeit]] und [[Orientierung (mental)|Orientierung]] führen, beispielsweise kann eine Steigerung der Nahrungsaufnahme erreicht werden, wenn auffallend farbige Tisch-Accessoires verwendet werden, die Alzheimer-Patienten mit verminderter Kontrasterkennung besser wahrnehmen können.<ref>{{Literatur |Autor=T. E. Dunne, S. A. Neargarder, P. B. Cipolloni, A. Cronin-Golomb |Titel=Visual contrast enhances food and liquid intake in advanced Alzheimer’s disease |Sammelwerk=Clin Nutr |Band=23 |Nummer=4 |Datum=2004 |Seiten=533–538 |PMID=15297089}}</ref> |
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Spezialisierte Pflegefachkräfte können zuhause oder im Heim spezifische Unterstützung im Alltag bieten. |
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==== Transkranielle Pulsstimulation ==== |
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Bei der der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) werden per [[Ultraschall]] Stoßwellen-Impulse in Hirnregionen geschickt, die im frühen und mittleren Stadium von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind. Dadurch sollen Gehirnzellen aktiviert werden. Laut [[Alzheimer Forschung Initiative]] wurde die TPS (Stand April 2022) nur in sehr kleinen Studien ohne Kontrollgruppen getestet. Deshalb konnte die Wirksamkeit der Behandlung durch Studien bisher nicht belegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alzheimer-forschung.de/forschung/aktuell/transkranielle-pulsstimulation/ |titel=Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) |werk=www.alzheimer-forschung.de |datum=2022-04-25 |abruf=2023-06-25}}</ref> Die in der Werbung angeführte Studie wurde von dem Unternehmen finanziert, das die entsprechenden Geräte vertreibt.<ref>[https://www.deutsche-alzheimer.de/artikel/halbwahrheiten-und-heilsversprechen-die-transkraniellen-pulsstimulation-tpsr ''Halbwahrheiten und Heilsversprechen – Update: Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS®).''] [[Deutsche Alzheimer Gesellschaft]], 29. März 2022, abgerufen am 22. Dezember 2023.</ref> Im September 2022 veröffentlichte die [[Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung]] (DGKN) eine Stellungnahme zur TPS. Im Fazit dieser Stellungnahme kommt Ulf Ziemann, Ärztlicher Direktor der Abteilung Neurologie und Co-Direktor am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung der [[Universität Tübingen]], angesichts der bisherigen Studienlage zu dem Ergebnis, dass es „aktuell nicht gerechtfertigt [ist], TPS als neue effektive Therapieform der Alzheimer-Erkrankung oder anderer Erkrankungen des Gehirns anzusehen und zu bewerben.“<ref>[https://dgkn.de/dgkn/presse/pressemitteilungen/345-zu-frueh-fuer-die-regelversorgung-transkranielle-pulsstimulation-tps-bei-alzheimer ''Zu früh für die Regelversorgung: Transkranielle Pulsstimulation TPS bei Alzheimer – Kritische Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) e. V.''] [[Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung]], 15. September 2022, abgerufen am 22. Dezember 2023.</ref> |
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==== Ergotherapie ==== |
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Das Ziel der [[Ergotherapie]] ist die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag. Auf Hausbesuchen können Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Angehörige schulen und Empfehlungen zur Sturzprävention in der Wohnung abgeben.<ref>{{Literatur |Titel=S3-Leitlinie Demenzen |Datum=2017 |DOI=10.1007/978-3-662-53875-3}}</ref> Im Heim können Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Betroffene darin unterstützen, bedeutungsvolle Betätigungen weiterhin auszuführen. In ergotherapeutischen Gruppentherapien können Betroffene kognitive Fähigkeiten trainieren. |
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== Prognose == |
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Nachdem die Diagnose Alzheimer gestellt worden ist, beträgt die verbleibende Lebenserwartung in etwa sieben bis zehn Jahre, wobei es auch Fälle gibt, in denen das Endstadium bereits nach vier bis fünf Jahren erreicht ist. Auf der anderen Seite gab es Patienten, die noch über 20 Jahre gelebt haben. |
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== Gesundheitsökonomische Aspekte == |
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Daten aus dem Jahr 2016 besagen, dass 2010 für Patienten die gesellschaftlichen Gesamtkosten in Deutschland mit leichter etwa 15.000 EUR, mit mittlerer etwa 29.000 EUR und mit mittelschwerer/schwerer Alzheimerdemenz etwa 45.000 EUR betrugen. „Die informellen Pflegekosten hatten den größten Anteil an den gesellschaftlichen Gesamtkosten: 49% bei leichter, 55 % bei mittlerer und 6 % bei mittelschwerer/schwerer AD“.<ref>{{Literatur |Autor=F. G. Boess, M. Lieb, E. Schneider, T. M. Zimmermann, R. Dodel |Titel=Kosten der Alzheimer-Erkrankung in Deutschland – aktuelle Ergebnisse der GERAS-Beobachtungsstudie |Sammelwerk=Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement |Band=21 |Nummer=5 |Verlag=Thieme |Datum=2016-10 |ISSN=1432-2625 |Seiten=232–241 |DOI=10.1055/s-0042-100956}}</ref> 2016 verursachte die Demenz für Kostenträger Zusatzausgaben von 18 Milliarden Euro: Das seien etwa 11 % der gesamten Gesundheitsausgaben für über 65-Jährige gewesen. Bezogen auf die Gesellschaft lägen die Zusatzkosten aber wesentlich höher: Hier koste die Versorgung von Demenzkranken etwa 54 Milliarden Euro, das entspricht jährlich etwa 33.200 Euro pro Patient. Die medizinische und pflegerische Versorgung eines Menschen mit Demenz belastete die Kostenträger im Schnitt mit jährlich 20.659 Euro.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Brendler, Susanne Gallus |url=https://www.medical-tribune.de/meinung-und-dialog/artikel/demenz-gesellschaftliche-kosten-koennen-sich-vervielfachen/ |titel=Demenz: Gesellschaftliche Kosten können sich vervielfachen |datum=2019-09-23 |sprache=de |abruf=2021-07-09}}</ref> Für Österreich gibt es eine entsprechende Meldung aus dem Jahr 2019,<ref>{{Internetquelle |autor=APA |url=https://science.apa.at/?p=15819947707066218893 |titel=„Demenz fordert uns alle, Effizienz und Fürsorge sind gefragt“ |sprache=de-DE |offline=1 |abruf=2021-07-09}}</ref> für die Schweiz ebenfalls.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alzheimer-schweiz.ch/de/medien/beitrag/demenzkosten-in-der-schweiz |titel=Demenzkosten in der Schweiz |sprache=de-DE |abruf=2021-07-09}}</ref> |
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== Geschichte == |
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[[Datei:Auguste D aus Marktbreit.jpg|mini|hochkant|Auguste Deter]][[Datei:"Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde" (Alois Alzheimer, 1906).jpg|mini|Erstbeschreibung (1906)]] |
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Im November 1906 beschrieb der deutsche [[Psychiater]] und [[Neuropathologie|Neuropathologe]] [[Alois Alzheimer]] in einem Vortrag vor Kollegen den ersten Fall der Krankheit, die später als Alzheimer-Krankheit bekannt wurde. Alzheimer hatte die Patientin [[Auguste Deter]] im November 1901 nach ihrer Aufnahme in die Frankfurter Nervenklinik kennengelernt. Er beobachtete die damals 51 Jahre alte Patientin aufmerksam und protokollierte ihr Verhalten. Als Deter im April 1906 starb, war Alzheimer mittlerweile Laborleiter bei [[Emil Kraepelin]] in München geworden. Da Alzheimer an der Erforschung der Demenz interessiert war, ließ er sich das Gehirn der Verstorbenen von [[Emil Sioli]] schicken und untersuchte es. Alzheimers anschließender Vortrag über seine Erkenntnisse rief jedoch keine sonderlichen Reaktionen hervor, das heißt, dass die Brisanz von der damaligen Fachwelt noch nicht erkannt wurde. Im darauffolgenden Jahr veröffentlichte Alzheimer diese in dem Beitrag ''Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde'' in der [[Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie|Allgemeinen Zeitschrift für Psychiatrie]].<ref>{{Literatur |Autor=A. Alzheimer |Titel=Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde |Sammelwerk=Allg. Z. Psychiat. Psych.-Gerichtl. Med. |Band=64 |Nummer=1–2 |Datum=1907 |Seiten=146–148}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Konrad Maurer, Ulrike Maurer |Titel=Alzheimer: the life of a physician and the career of a disease |Verlag=Columbia University Press |Ort=New York |Datum=2003}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Fred H. Hochberg, David Rottenberg |Titel=Neurological classics in modern translation |Verlag=Hafner Press |Ort=New York |Datum=1977 |ISBN=0-02-851180-8}}</ref> |
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In den nächsten fünf Jahren wurden elf ähnliche Fälle in der medizinischen Literatur beschrieben, einige schon unter Verwendung der Bezeichnung ''Alzheimer-Krankheit''.<ref name="pmid9661992">{{Literatur |Autor=N. C. Berchtold, C. W. Cotman |Titel=Evolution in the conceptualization of dementia and Alzheimer’s disease: Greco-Roman period to the 1960s |Sammelwerk=Neurobiol. Aging |Band=19 |Nummer=3 |Datum=1998 |Seiten=173–189 |PMID=9661992}}</ref> Die offizielle Benennung geht auf den Psychiater Emil Kraepelin zurück. Kraepelin benannte die Erkrankung in der achten Ausgabe seines ''Lehrbuchs der Psychiatrie'' aus dem Jahre 1910 nach Alois Alzheimer.<ref>{{Literatur |Autor=Emil Kraepelin |Titel=Textbook of Psychiatry |Datum=1910}}</ref> |
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Da die von Alzheimer betreute Patientin relativ jung war, beschrieb er die Erkrankung als ''präsenile Demenz''. Erst später wurde erkannt, dass die gleichen [[histologisch]]en Veränderungen auch bei älteren Demenz-Patienten auftreten. Zur Abgrenzung gegenüber dem ''echten (präsenilen) Morbus Alzheimer'' wird die Erkrankungsform des älteren Menschen als ''Senile Demenz vom Alzheimer-Typ'' (SDAT oder DVAT) bezeichnet. |
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Im Jahr 1997 wurden originale Mikroskop-Präparate von Alzheimers Arbeit in München wiederentdeckt und neu evaluiert.<ref name="Graeber">M. B. Graeber et al.: ''Rediscovery of the case described by Alois Alzheimer in 1911: historical, histological and molecular genetic analysis.'' In: ''Neurogenetics.'' Band 1, Nr. 1, Mai 1997, S. 73–80, PMID 10735278.</ref> 2012 wurde in dem Material eine [[Präseniline|Präsenilin]]-Mutation nachgewiesen.<ref name="PMID23246540">U. Müller, P. Winter, M. B. Graeber: ''A presenilin 1 mutation in the first case of Alzheimer’s disease.'' In: ''The Lancet. Neurology.'' Band 12, Nr. 2, Februar 2013, S. 129–130, [[doi:10.1016/S1474-4422(12)70307-1]]. PMID 23246540.</ref> |
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== Kulturelle Rezeption == |
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=== Literatur === |
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Literarisch verarbeitete der Schriftsteller [[Arno Geiger]] die Alzheimer-Erkrankung seines Vaters in dem Sachbuch ''[[Der alte König in seinem Exil]]'', für das der Autor 2011 für den [[Preis der Leipziger Buchmesse]] nominiert war und das ihm einen Ehrenpreis des [[Deutscher Hospiz- und PalliativVerband|Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes]] einbrachte.<ref>[https://www.dhpv.de/presseerklaerung_detail/items/2011-10-10_DHPV-Ehrenpreisverleihung.html DHPV-Ehrenpreis an Arno Geiger] auf www.dhpv.de, 10. Oktober 2011</ref> |
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Der Roman ''Hirngespinste'' von [[J. Bernlef]], erstmals erschienen 1984 unter dem Titel ''Bis es wieder hell ist'' und 2007 neu aufgelegt, schildert die innere Erfahrungswelt eines Alzheimer-Kranken. |
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Der Autor [[Martin Suter]] veröffentlichte 1997 zum Thema Altersdemenz den Roman ''[[Small World (Roman)|Small World]]'', der mit [[Gérard Depardieu]] und [[Alexandra Maria Lara]] 2010 verfilmt wurde. |
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John Bayley, [[Iris Murdoch]]s Witwer, veröffentlichte 1999 seine Erinnerungen an deren Alzheimer-Erkrankung in ''Elegy for Iris'', die 2001 mit [[Kate Winslet]] und [[Judi Dench]] als Iris Murdoch verfilmt wurden. |
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Die Aktivistin [[Helga Rohra]] (* 1953), die mit 54 Jahren die Diagnose [[Lewy-Körper-Demenz|Lewy-Body-Demenz]] gestellt bekam, setzt sich für die Rechte Demenzkranker ein und veröffentlichte 2011 das Buch ''Aus dem Schatten treten – Warum ich mich für unsere Rechte als Demenzbetroffene einsetze''.<ref>[https://www.demenz-support.de/publikationen/buecher_und_co Aus dem Schatten treten – Warum ich mich für unsere Rechte als Demenzbetroffene einsetze] von Helga Rohra auf www.demenz-support.de</ref> |
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Einen Comic über eine Alzheimer-Geschichte zeichnete der spanische Künstler [[Paco Roca]] unter dem Titel ''Kopf in den Wolken''. Seine [[Graphic Novel]] erschien 2013. Das Buch handelt von erkrankten Menschen in einem Altersheim. „Die Geschichte lebt von authentischen Details, die Roca in seinem Bekannten- und Verwandtenkreis sowie durch die Recherche in einem Seniorenheim gesammelt hat. Es entfaltet sich eine Erzählung, die der Krankheit komische Seiten abgewinnt, ohne deren Tragik herunterzuspielen“, beurteilte der Kulturjournalist Ralph Trommer in seiner Besprechung in der ''[[die tageszeitung|tageszeitung (taz)]]'' am 4. November 2013.<ref name="taz-2013-11-04-a0084">{{Internetquelle |autor=Ralph Trommer |url=http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2013%2F11%2F04%2Fa0084 |titel=Meister der leisen Töne |werk=[[Die Tageszeitung|taz.de]] |datum=2013-11-04 |abruf=2014-12-27}}</ref> Es gibt eine Zeichentrick-Verfilmung von ''Kopf in den Wolken'' mit dem Titel ''Wrinkles''. |
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Sarah Leavitt brachte den Comic ''Das große Durcheinander – Alzheimer, meine Mutter und ich'' 2013 heraus. |
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Eine Bearbeitung des Themas Alzheimer in Form von [[Lyrik]] nahm die österreichische Autorin und Sozialpädagogin [[Maria Seisenbacher]] mit ihrem Gedichtband ''Ruhig sitzen mit festen Schuhen'' vor (2015). |
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Im März 2016 veröffentlichte die Publizistin [[Inge Jens]] das Sachbuch ''Langsames Entschwinden: Vom Leben mit einem Demenzkranken'' über die Demenz ihres Ehemannes [[Walter Jens]]. |
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Die italienische Journalistin und Autorin Michela Farabella veröffentlichte im Jahre 2019 den autobiografischen Roman ''Italo, con te partirò'',<ref>{{Literatur |Autor=Michela Farabella |Hrsg=Carello Edizioni |Titel=Italo, con te partirò |Ort=Turin |Datum=2019 |ISBN=978-88-96864-81-4 |Seiten=144 |Sprache=it}}</ref> in dem sie die Leidensgeschichte ihres Vaters Italo Farabella schildert, der im Alter schwer von der Alzheimer-Krankheit betroffen war. Michela Farabella verbindet die Darstellung der sich in [[Turin]] zugetragenen tragischen Geschichte einer vierjährigen [[Odyssee]] ihres Vaters zwischen Heimen für [[Demenz]]kranke und Krankenhäusern mit der Kritik am italienischen [[Gesundheitssystem]]s im Umgang mit älteren Alzheimerpatienten. |
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Auch in dem Roman ''Untertags'' von Schriftsteller [[Urs Faes]], erschienen im [[Suhrkamp Verlag]] im Oktober 2020, nimmt das Thema Demenz eine zentrale Rolle ein. |
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=== Film und Theater === |
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In dem Theaterstück ''Ich muss gucken, ob ich da bin'', erarbeitet von der Regisseurin Barbara Wachendorff, spielen auf der Bühne an Demenz erkrankte, ältere Schauspieler. Im Zentrum des Stücks, das 2006 für den Preis [[Deutscher Theaterpreis Der Faust|Der Faust]] nominiert war, steht die Lebenswelt der Betroffenen, ihre Wahrnehmung der Gegenwart und Vergangenheit.<ref>[https://www.schlosstheater-moers.de/?ensemble-mitglied=barbara-wachendorff Theatermacherin Barbara Wachendorff mit Stück über Demenz]</ref> Außerdem schrieb Barbara Wachendorff das Theaterstück ''Anderland – Eine Reise ohne Ruder ins Land der Demenz'', das im Mai 2012 im Bürgerhaus Stollwerck (Köln) Premiere feierte.<ref>{{Internetquelle |url=http://2012.sommerblut.de/neues-5.html |titel=Interview mit Regisseurin Barbara Wachendorff |werk=Sommerblut – Festival der Multipolarkultur |datum=2012-05-07 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190809213644/http://2012.sommerblut.de/neues-5.html |archiv-datum=2019-08-09 |abruf=2019-08-09}}</ref><ref>[https://www.schlosstheater-moers.de/?produktion=anderland-eine-reise-ohne-ruder-ins-land-der-demenz Anderland – Demenz-Theaterstück]</ref> |
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Nachdem der englische Fantasy-Autor [[Terry Pratchett]] († 12. März 2015) 2007 die Diagnose gestellt bekommen hatte, spendete er eine Million US-Dollar an den ''Alzheimer Research Trust''. Pratchett führte in diesem Zusammenhang eine Kampagne gegen das Verbot der [[Sterbehilfe]] in Großbritannien, dazu produzierte er den [[British Broadcasting Corporation|BBC]]-Dokumentarfilm ''Choosing to die''.<ref name="derstandard-1304554496844">{{Internetquelle |autor=Jochen Wittmann |url=https://derstandard.at/1304554496844/Umstrittene-BBC-Doku-Pratchetts-Choosing-to-die-Selbstmord-zur-besten-Sendezeit |titel=Pratchetts "Choosing to die: Selbstmord zur besten Sendezeit |werk=[[Der Standard|derstandard.at]] |datum=2011-06-15 |abruf=2014-12-27}}</ref> |
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Der Regisseur [[Iain Dilthey]] veröffentlichte 2009 den drei Demenz-Geschichten umfassenden [[Episodenfilm]] ''Eines Tages…'', mit den Schauspielern [[Horst Janson]], [[Annekathrin Bürger]] und [[Heinrich Schafmeister]]. Der Spielfilm ist Teil einer Filmratgeber-DVD-Box des [[Landschaftsverband Rheinland|LVR-Zentrums für Medien und Bildung]] in Düsseldorf.<ref>[http://www.einestages.lvr.de/ Eines Tages…] Offizielle Homepage zum Spielfilm</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://klinikverbund.lvr.de/de/nav_main/beruns/projekte/dvd_box_demenz/eines_tages.html |titel=DVD-Box Demenz |werk=LVR-Klinikverbund |hrsg=Landschaftsverband Rheinland (LVR) |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190809223410/https://klinikverbund.lvr.de/de/nav_main/beruns/projekte/dvd_box_demenz/eines_tages.html |archiv-datum=2019-08-09 |abruf=2019-08-09}}</ref> |
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Von einem alten Ehepaar, das mit dem [[Schlaganfall]] und der dadurch fortschreitenden Demenz der Ehefrau fertig werden muss, erzählt der Film ''[[Liebe (2012)|Liebe]]'' des Regisseurs [[Michael Haneke]], der 2012 für das Beziehungsdrama bei den [[Internationale Filmfestspiele von Cannes 2012|Filmfestspielen]] in [[Cannes]] die [[Goldene Palme]] verliehen bekam. |
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Der [[Episodenfilm]] ''When yesterday comes'' erzählt in 77 Minuten vier verschiedene Geschichten zum Thema Demenz, realisiert durch die vier taiwanischen Regisseure Hsiu Chiung Chiang, Singing Chen, Wi Ding Ho und Ko Shang Shen. |
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Im Dokumentarfilm ''[[Vergiss mein nicht (2012)|Vergiss mein nicht]]'' aus dem Jahr 2012 porträtierte der Regisseur [[David Sieveking]] seine an Alzheimer erkrankte Mutter. |
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Der Regisseur [[Armin Petras]] widmet sich in seinem Theaterstück ''Demenz, Depression und Revolution'', das 2013 am Berliner [[Maxim-Gorki-Theater]] Premiere feierte, ebenso der Krankheit. Eindringlich symbolisieren die Darsteller den geistigen Verfall mit Worten wie „Er gießt Kaffee auf den Teller, Brot in den Kaffee, Zeitung wird in die Limo getunkt“.<ref name="SPON-874342">{{Internetquelle |autor=Johan Dehoust |url=https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/armin-petras-demenz-depression-und-revolution-maxim-gorki-theater-a-874342.html |titel=Maxim Gorki Theater: Stuhlkreis mit Kater |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2013-01-02 |abruf=2014-12-27}}</ref> |
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Der Fernsehfilm ''[[Die Auslöschung]]'' erzählt die Geschichte der großen, aber späten Liebe einer Restauratorin, gespielt von [[Martina Gedeck]], und eines Kunsthistorikers, dargestellt von [[Klaus Maria Brandauer]]. Ihre Beziehung verändert sich, als bei ihm die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert wurde. Aus einer gleichberechtigten Partnerschaft entsteht nach und nach ein Pflegeverhältnis, die liebevolle Verbundenheit beider bleibt jedoch bestehen (Ausstrahlung im Sender [[Das Erste]] am 8. Mai 2013). |
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Der Regisseur Thomas Liesen produzierte 2013 unter dem Titel ''Leben, Lieben, Vergessen…'' eine dreijährige Langzeit-Dokumentation für [[Das Erste]]. Porträtiert wurde eine dreiköpfige Familie, die mit der genetisch bedingten Alzheimer-Erkrankung der 42-jährigen Mutter konfrontiert wird. Der Film behandelt die Entwicklung der Krankheit von der Diagnose im Frühstadium bis ins Endstadium und beschreibt die daraus resultierenden Belastungen und Einschränkungen der Familie im Alltag.<ref>Thomas Liesen (Buch und Regie), Ulrike Schweitzer (Redaktion): ''Leben, Lieben, Vergessen…'' Längengrad-Filmproduktion, 2013 [https://www.youtube.com/watch?v=dNyFTd2VNV8 Online bei YouTube].</ref> |
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In der deutschen [[Tragikomödie]] ''[[Honig im Kopf]]'' (2014) von und mit [[Til Schweiger]] setzt sich Schweiger gemeinsam mit seiner Tochter [[Emma Schweiger]] und [[Dieter Hallervorden]] mit den Themen Alzheimer und Demenz auseinander. |
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''[[Still Alice – Mein Leben ohne Gestern]]'' ''(Still Alice)'' mit [[Julianne Moore]] in der Hauptrolle ist ein US-amerikanisch-französisches Filmdrama aus dem Jahr 2014 (2015 in Deutschland erschienen).<ref>[https://score11.de/details.php?movieID=98380 Filmdrama "Still Alice", Infos und Bewertung auf score11.de], abgerufen am 12. September 2015.</ref> Es basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage der Schriftstellerin [[Lisa Genova]] und beschäftigt sich mit dem Verlauf einer früh einsetzenden Variante von Alzheimer. |
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==== Weitere Filme ==== |
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* 1995: [[Sommerschnee]] (女人四十 / ''Nu ren si shi''), [[Hongkong#Britische Kronkolonie|Britisch-Hongkong]], Regie: [[Ann Hui]], mit [[Josephine Siao]], [[Roy Chiao]]<ref>{{LdiF|1=506303|2=Sommerschnee|Abruf=2023-08-29}}</ref> |
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* 2001: [[Claire – Se souvenir des belles choses]] ''(Se souvenir des belles choses)'', Frankreich, Regie: [[Zabou Breitman]], mit [[Isabelle Carré]], [[Bernard Campan]] |
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* 2001: [[Iris (Film)|Iris]], Großbritannien / USA, Regie: [[Richard Eyre]], mit [[Judi Dench]], [[Jim Broadbent]], [[Kate Winslet]] |
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* 2003: [[Totgemacht – The Alzheimer Case]] ''(De zaak Alzheimer)'', Belgien, Regie: [[Erik Van Looy]], mit [[Jan Decleir]], [[Koen De Bouw]], [[Werner De Smedt]] |
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* 2004: [[Wie ein einziger Tag]] ''(The Notebook)'', USA, Regie: [[Nick Cassavetes]], mit [[Ryan Gosling]], [[Rachel McAdams]], [[James Garner]], [[Gena Rowlands]] |
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* 2008: [[Immer noch Liebe!]] ''(Lovely, Still)'', USA, Regie: [[Nik Fackler]], mit [[Martin Landau]], [[Ellen Burstyn]] |
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* 2011: [[Das Blaue vom Himmel (2011)|Das Blaue vom Himmel]], Deutschland, Regie: [[Hans Steinbichler]], mit [[Hannelore Elsner]], [[Juliane Köhler (Schauspielerin)|Juliane Köhler]] |
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* 2012: [[Für immer dein]] ''(Still Mine)'', Kanada, Regie: [[Michael McGowan]], mit [[James Cromwell]], [[Geneviève Bujold]] |
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* 2013: [[Stiller Abschied]], Deutschland, Regie: [[Florian Baxmeyer]], mit [[Christiane Hörbiger]], [[Oliver Mommsen]], [[Jeanette Hain]], [[Ulrike C. Tscharre]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/stiller-abschied-164.html |titel=Stiller Abschied |werk=daserste.de |hrsg=[[Das Erste]] |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230927173739/https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/stiller-abschied-164.html |archiv-datum=2023-09-27 |abruf=2023-09-27}}</ref> |
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* 2014: [[Nichts für Feiglinge]], Deutschland, Regie: [[Michael Rowitz]], mit [[Hannelore Hoger]], [[Frederick Lau]] |
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* 2017: [[Für dich dreh ich die Zeit zurück]], Österreich / Deutschland, Regie: [[Nils Willbrandt]], mit [[Gisela Schneeberger]], [[Erwin Steinhauer]] |
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* 2017: [[Das Leuchten der Erinnerung]] ''(The Leisure Seeker)'', Frankreich / Italien, Regie: [[Paolo Virzì]], mit [[Helen Mirren]], [[Donald Sutherland]] |
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* 2019: [[Romys Salon]] ''(Kapsalon Romy)'', Niederlande / Deutschland, Regie: [[Mischa Kamp]], mit [[Beppie Melissen]], [[Vita Heijmen]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.daserste.de/checkeins-kinder/maerchenfilm/sendung/romys-salon-112.html |titel=Romys Salon |werk=daserste.de |hrsg=[[Das Erste]] |abruf=2023-06-18}}</ref> |
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* 2020: [[Du wirst mich in Erinnerung behalten]] ''(Tu te souviendras de moi)'', Kanada, Regie: [[Éric Tessier]], mit [[Rémy Girard]], [[Julie Le Breton]]<ref>{{LdiF|1=621622|2=Du wirst mich in Erinnerung behalten|abruf=2025-04-06}}</ref> |
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* 2020: [[The Father (2020)|The Father]], Großbritannien, Regie: [[Florian Zeller]], mit [[Anthony Hopkins]], [[Olivia Colman]], [[Imogen Poots]], [[Rufus Sewell]] |
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* 2020: [[Noch einmal, June]] ''(June Again)'', Australien, Regie: [[JJ Winlove]], mit [[Noni Hazlehurst]], [[Claudia Karvan]], [[Stephen Curry]]<ref>{{Internetquelle |url=https://programm.ard.de/?sendung=2822942023000561848 |titel=Noch einmal, June |werk=programm.ard.de |hrsg=[[ARD]] |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20231213213306/https://programm.ard.de/?sendung=2822942023000561848 |archiv-datum=2023-12-13 |abruf=2023-12-13}}</ref> |
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* 2020: [[Supernova (2020)|Supernova]], Großbritannien, Regie: [[Harry Macqueen]], mit [[Colin Firth]], [[Stanley Tucci]] |
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* 2021: [[Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen]], Deutschland, Regie: [[Nadine Heinze]], [[Marc Dietschreit]], mit [[Emilia Schüle]], [[Günther Maria Halmer]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb-online.de/film/mediathek/debuet-im-rbb/die-vergesslichkeit-der-eichhoernchen.html |titel=Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen |werk=rbb-online.de |hrsg=[[Rundfunk Berlin-Brandenburg|rbb]] |abruf=2023-05-11}}</ref> |
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* 2021: [[Vortex (2021)|Vortex]], Frankreich, Regie: [[Gaspar Noé]], mit [[Dario Argento]], [[Françoise Lebrun]]<ref>{{LdiF|1=618528|2=Vortex|abruf=}}</ref> |
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* 2022: [[Memory – Sein letzter Auftrag]] ''(Memory)'', USA, Regie: [[Martin Campbell]], mit [[Liam Neeson]] |
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* 2023: [[Die unendliche Erinnerung]] (''La memoria infinita'', Dokumentarfilm), Chile, Regie: [[Maite Alberdi]], über [[Augusto Góngora]], [[Paulina Urrutia]] |
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* 2024: [[Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie]] ''(Sleeping Dogs)'', USA, Regie: [[Adam Cooper (Drehbuchautor)|Adam Cooper]], mit [[Russell Crowe]] |
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== Alzheimer-ähnliche Symptome bei Tieren == |
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Aufgrund verbesserter [[Veterinärmedizin|tiermedizinischer]] Versorgung erreichen auch Haustiere ein höheres Lebensalter. Neuropathologische Veränderungen (Plaques und vaskuläre [[Amyloidose]]) z. B. im Hirn seniler Haustiere ähneln den Befunden von an Alzheimer erkrankten Menschen.<ref name="PMID30987146">A. Gołaszewska, W. Bik, T. Motyl, A. Orzechowski: ''Bridging the Gap between Alzheimer's Disease and Alzheimer's-like Diseases in Animals.'' In: ''[[International Journal of Molecular Sciences]].'' Band 20, Nummer 7, April 2019, S. <!-- ? -->, [[doi:10.3390/ijms20071664]], PMID 30987146, {{PMC|6479525}} (Review).</ref> Die Folge dieser Prozesse sind kognitive Funktionsstörungen, die zu übersteigerter Angst, Desorientierung, scheinbar grundloser Aggression, verringerter oder fehlender Lernfähigkeit und Verlust der Stubenreinheit führen können. |
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== Siehe auch == |
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* [[PAQUID-Kohortenstudie]] |
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== Literatur == |
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* Alois Alzheimer: ''Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde.'' Vortrag (3. November) auf der Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte in Tübingen am 3. und 4. November 1906. Eigenbericht Alzheimers in Allg. Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1907, S. 146–148. |
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* T. A. Bayer, O. Wirths: ''Alzheimer-Demenz. Molekulare Pathologie, Tiermodelle und Therapiestrategien.'' In: ''Der Nervenarzt.'' 79 (Suppl 3), S. 117–128. |
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* Anne Eckert: ''Alois Alzheimer und die Alzheimer Krankheit.'' In: ''[[Pharmazie in unserer Zeit]]''. Band 31 (4), 2002, S. 356–360. |
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* Hans Förstl, Alexander Kurz, Tobias Hartmann: ''Alzheimer-Demenz.'' In: Hans Förstl (Hrsg.): ''Demenzen in Theorie und Praxis''. 3. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2011, ISBN 978-3-642-19794-9, S. 47–72. |
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* Kurt Jellinger (Hrsg.): ''Alzheimer – Meilensteine aus hundert Jahren wissenschaftlicher und klinischer Forschung.'' Akademische Verlagsgesellschaft AKA, Berlin 2006, ISBN 3-89838-077-7. |
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* Frank Jessen (Hrsg.): Handbuch Alzheimer-Krankheit. Grundlagen – Diagnostik – Therapie – Versorgung – Prävention. De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-040345-9. |
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* [[Cornelia Stolze]]: ''Vergiss Alzheimer! Die Wahrheit über eine Krankheit, die keine ist.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011, ISBN 3-462-04339-0. |
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* J. Randall et al.: ''Clinical and Biomarker Changes in Dominantly Inherited Alzheimer’s Disease.'' In: ''[[New England Journal of Medicine]].'' 2012, S. 120723122607004, [[doi:10.1056/NEJMoa1202753]]. |
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* [[Michael Jürgs]]: ''Alzheimer: Spurensuche im Niemandsland.'' Bertelsmann Taschenbuch, München 2006, ISBN 978-3-570-00934-5. |
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* Margret Lock: ''The Alzheimer Conundrum: Entanglements of Dementia and Aging.'' Princeton University Press 2013, ISBN 978-0-691-14978-3. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Alzheimer's disease|Alzheimer-Krankheit|audio=1|video=1}} |
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{{Wikiversity|Alzheimer, Alois (1906)|Erstbeschreibung der Alzheimerschen Erkrankung}} |
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* [http://www.patientenleitlinien.de/Demenz/demenz.html Patientenleitlinie Demenz] des medizinischen Wissensnetzwerks evidence.de der Universität Witten/Herdecke |
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* [http://www.altern-in-wuerde.de "Initiative Altern in Würde" ausführliche Informaionen zu Alzheimer/Demenz für Patienten und Angehörige]vom Deutschen Grünen Kreuz e.V. |
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* {{AWMF|https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/038-013|Demenzen|S3|[[Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde|Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde]] und [[Deutsche Gesellschaft für Neurologie|Deutschen Gesellschaft für Neurologie]]|November 2023}} |
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* Zusammenstellung von neuen Erkenntnissen und Theorien:[http://www.iak-neuro.uni-mainz.de/index.html Neuroscience IAK-Neurobiologie aktuelle Forschung] |
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* [https://www.wegweiser-demenz.de/ Wegweiser Demenz] des deutschen [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend|Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend]] |
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*[http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/neu/alzheimer.shtml Morbus Alzheimer - Patienteninfo von NetDoktor.at] |
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* [http://www.alzheimer-gesellschaft.at/ Österreichische Alzheimer Gesellschaft] |
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* [http://www.gedaechtnisonline.de/ GedächtnisOnline] - Die Website bietet nicht nur viele Informationen über das Gedächtnis, sondern auch einen kostenlosen GedächtnisCheck, mit dessen Hilfe verschiedene Seiten des Gedächtnisses überprüft und mit den Leistungen einer Vergleichsgruppe verglichen werden (Uni Duisburg-Essen) |
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* [https://www.alzheimer-schweiz.ch/de/startseite/ Alzheimer Schweiz] |
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* [http://www.alzheimerforum.de/index.html Umfangreiche Informations- und Kommunikationsplattform für Angehörige sowie Professionelle] |
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* In den USA zugelassener Bluttest (engl.): https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-clears-first-blood-test-used-diagnosing-alzheimers-disease |
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* [http://www.myblog.de/alzheimer/ Weblog Alzheimer aus der Angehörigenperspektive mit vielen praktischen Tipps] |
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*[http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=203978 Aktuelle Studien: Gewöhnliche Schmerzmittel bauen Alzheimerbeläge ab] |
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== Einzelnachweise == |
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*[http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=238885 Forscher finden Hinweise auf Chlamydien bei Alzheimer-Patienten] |
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<references responsive /> |
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*[http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=241587 Alzheimer-Diagnose mit Antikörpern] |
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*[http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=238928 Riechtest könnte bei Früherkennung von Alzheimer helfen] |
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*[http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=17131 www.aerzteblatt.de: Antikörper beseitigt Alzheimer-Plaques im Tiermodell] |
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*[http://www.f-r.de/ressorts/wissenschaft/?cnt=576482 FR: Hoffnung auf Impfung und neue Mittel gegen Alzheimer] |
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* [http://www.alzforum.org/home.asp Alzheimer Research Forum, englisch] |
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* [http://www.wissenschaft.de/wissen/news/248278.html www.wissenschaft.de: Visuelles Gedächtnis funktioniert (bei Alzheimer) deutlich schlechter als normalerweise] |
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* [http://www.wissenschaft.de/wissen/news/248973.html www.wissenschaft.de: Raucher-Ausrede widerlegt - Nikotin verhindert Alzheimer nicht, sondern fördert vielmehr die Bildung schädlicher Proteinknäuel] |
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*[http://www.wissenschaft.de/wissen/news/256248.html Studie zeigt: Erhöhter Insulinspiegel könnte Alzheimer fördern] |
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*[http://www.altenarbeit.de www.altenarbeit.de: regelmäßig neue Artikel zum Thema Alzheimer und Demenz] |
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*[http://www.bio.com/newsfeatures/newsfeatures_research.jhtml?cid=12400038 www.bio.com: ''Discovery Could Lead To New Types Of Alzheimer's Drugs'' (engl.)] |
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* http://www.kompetenznetz-demenzen.de Vom BMBF geförderter bundesweiter Forschungsverbund. Informationen für Betroffene und Fachleute. |
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*[http://www.wissenschaft.de/wissen/news/258680.html www.wissenschaft.de: Alzheimer ins Auge geschaut] - Amyloid-Beta-Moleküle lagern sich in der Augenlinse ab und können mit einem neuen Verfahren sichtbar gemacht werden |
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[[es:Enfermedad de Alzheimer]] |
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[[ru:Болезнь Альцгеймера]] |
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[[sv:Alzheimers sjukdom]] |
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[[yi:אַלצהײַמער קראַנקהײַט]] |
Aktuelle Version vom 3. Juli 2025, 20:41 Uhr
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
G30.0† F00.0* | Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn (Typ 2) |
G30.1† F00.1* | Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1) |
G30.8† F00.2* | Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form |
G30.9† F00.9* | Demenz bei Alzheimer-Krankheit, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Klassifikation nach ICD-11 | |
---|---|
8A20 | Alzheimer-Krankheit |
6D80 | Demenz durch Alzheimer-Krankheit |
ICD-11: Englisch • Deutsch (Entwurf) |

Normal: Vergleichsbild ohne Alzheimer-typische Veränderungen.
MCI: Mild cognitive impairment, Frühphase der Erkrankung mit nur leichten Einschränkungen. Als Zeichen der Schrumpfung des Gehirns sind die dunklen, flüssigkeitsgefüllten Räume außer- und innerhalb des Gehirns und die Abstände zwischen den Windungen vergrößert.
AD: Alzheimer-Krankheit mit deutlicher Schrumpfung des Gehirns.
Die Alzheimer-Krankheit (lateinisch Morbus Alzheimer, auch Alzheimer-Demenz, kurz Alzheimer[1] oder AD von englisch Alzheimer’s disease[2]) ist eine neurodegenerative Erkrankung des Menschen, die in ihrer häufigsten Form bei Personen über dem 65. Lebensjahr auftritt und durch zunehmende Demenz gekennzeichnet ist. Sie ist für 60 bis 70 Prozent aller Demenzerkrankungen verantwortlich.
Charakteristisch ist eine zunehmende Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die in der Regel einhergeht mit einer Abnahme der Fähigkeit, die Aktivitäten des täglichen Lebens zu bewältigen, mit zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten und verstärkt auftretenden neuropsychiatrischen Symptomen.
Bereits viele Jahre bevor erste klinische Symptome sichtbar werden, bilden sich im Gehirn des Betroffenen Plaques, die aus fehlerhaft gefalteten Beta-Amyloid-(Aβ-)Peptiden bestehen. Zusammen mit den Plaques sind Neurofibrillen, die sich in Form von Knäueln in den Neuronen ablagern, kennzeichnend (pathognomonisch) für die Erkrankung. Morbus Alzheimer gehört zu den Tauopathien, da sich bei dieser neurodegenerativen Erkrankung fehlerhafte Tau-Proteine aus dem Zellkörper heraus an die Axone anlagern und nicht mehr zurück in den Zellkörper können und die Zellen bis zur Unfähigkeit hin einschränken.
Die zugrundeliegenden Veränderungen sind nicht behandelbar.
Die Krankheit ist nach dem Arzt Alois Alzheimer benannt, der sie im Jahr 1906 erstmals beschrieb, nachdem er im Gehirn einer verstorbenen Patientin charakteristische Veränderungen festgestellt hatte.
Epidemiologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Alzheimer sind fast ausschließlich Menschen höheren Alters betroffen. Durch die Bevölkerungsentwicklung in den westlichen Industrienationen mit immer älter werdenden Bürgern steigt daher auch die Alzheimer-Prävalenz. Von den 65–69-Jährigen sind etwa zwei Prozent betroffen, bei den 75–79-Jährigen 7,5 Prozent und bei den 85–89-Jährigen zeigen etwa 23 Prozent Symptome der Krankheit.[3] Über dem 85. Lebensjahr nimmt der Anteil der Betroffenen wieder ab, da die zuvor Erkrankten nur selten dieses Lebensalter erreichen.
Frauen erkranken deutlich häufiger an Alzheimer als Männer. Ein Grund hierfür ist die höhere Lebenserwartung. In den letzten Jahren werden zudem Zusammenhänge zwischen Schwankungen im Hormonhaushalt während der Menopause und dem Risiko, an Alzheimer zu erkranken, erforscht.[4][5]
In Deutschland lebten 2018 etwa 1,7 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung, bis 2050 wird ein Anstieg auf drei Millionen prognostiziert. Mehr als 25.000 von ihnen haben noch nicht das 65. Lebensjahr erreicht. Jedes Jahr werden etwa 300.000 neue Demenzerkrankungen diagnostiziert, von denen mindestens zwei Drittel vom Alzheimertyp sind.[6] 2023 starben in Deutschland rund 10.100 Menschen an der Krankheit, rund doppelt so viele wie 20 Jahre zuvor. Ferner wurden 2022 rund 19.000 Menschen wegen Alzheimer im Krankenhaus behandelt.[7]
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen im März 2023 mit weltweit über 55 Millionen und den Anteil der Alzheimer-Krankheit mit 60 bis 70 % an.[8] Bis zum Jahr 2050 soll die Zahl der Betroffenen auf 139 Millionen steigen.[3]
Vermutete Teilursachen und Risikofaktoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis heute ist die Ursache der Alzheimer-Erkrankung nicht vollständig geklärt, auch wenn weitgehende, allerdings nicht vollständige Einigkeit über die möglichen Einflussfaktoren auf die Krankheitsentstehung herrscht.[9][10][11]
Genetische Risikofaktoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Risiko, an der sporadischen, also nicht-familiären, Form der Alzheimer-Demenz zu erkranken, wird von verschiedenen Genen beeinflusst.[12][13]
Den größten Einfluss haben dabei verschiedene Varianten (Allele) des Gens APOE, das für das Apolipoprotein E (ApoE) kodiert. Die Häufigkeiten der Allele und ihr Einfluss auf das Erkrankungsrisiko ist von der Ethnie, dem Alter, dem biologischen Geschlecht, weiteren Genen und Umweltfaktoren abhängig. Das häufigste Allel ist ε3; abhängig von der Ethnie liegen bei etwa der Hälfte der Menschen beide Kopien in dieser Variante vor. Etwa 20 bis 40 % tragen das ε4-Allel, eine Kopie steigert das Erkrankungsrisiko auf das 2- bis 3-Fache, zwei Kopien verzehnfachen es. 5 bis 10 % weisen ein ε2-Allel auf, ihr Erkrankungsrisiko beträgt etwa die Hälfte von reinen ε3-Trägern. Zwei ε2-Kopien sind mit einem noch niedrigeren Risiko assoziiert, jedoch sehr selten.[12][13]
Wie ApoE das Risiko für die Alzheimer- und andere Erkrankungen beeinflusst, ist nicht vollständig verstanden. Das Protein kommt vielfach im Körper vor und ist am Cholesterin-Transport beteiligt, im Gehirn wird es vor allem von Astrozyten und auch aktivierten Mikroglia gebildet. Diese wirken als Gliazellen unter anderem bei der Steuerung, Struktur, Vernetzung und immunologischen Prozessen im Gehirn mit, sind jedoch keine Nervenzellen. In Anwesenheit von ApoE4, dem durch das ε4-Allel-kodierten Protein, ist die Bildung von Amyloid-Plaques beschleunigt und ihre Entsorgung verlangsamt. ApoE4 fördert ebenso die Aggregation („Verklumpung“) von Tau-Protein und α-Synuclein, kann selbst Ablagerungen bilden und beeinflusst weitere Prozesse in- und außerhalb des Gehirns.[12][13]
Mit Stand 2024 wurden mehrere Hundert verschiedene Gene auf ihren Einfluss auf das Alzheimer-Risiko untersucht. Neben APOE scheinen vor allem SORL1, ABCA7 und TREM2 einen größeren Einfluss zu haben.[12][13]
Vererbte Formen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erbliche Formen sind für 5 bis 10 % der Fälle von AD mit frühem Beginn bzw. weniger als 1 % aller Alzheimer-Erkrankungen ursächlich. Fast alle werden durch Mutationen in den Genen APP, PSEN1 oder PSEN2 verursacht. Veränderungen in allen drei Genen führen dazu, dass sich früher als bei der nichterblich-sporadischen Form große Mengen von Beta-Amyloid in den Nervenzellen anhäufen. Betroffene erkranken fast immer vor dem 65. Lebensjahr.[14] 2023 waren in einem Viertel der erblichen Fälle die ursächlichen Mutationen noch unbekannt.[15]
Das Gen APP liegt auf Chromosom 21 kodiert für das Amyloid-Precursor-Protein („Amyloid-Vorläufer-Protein“, ebenfalls abgekürzt APP). Mit Stand 2016 sind 39 Mutationen des APP-Gens bekannt, die zur erblichen Alzheimer-Erkrankung führen.[14] Auch Mehrfachanlagen des Gens führen zu erblichen Alzheimer-Formen.[14][16] Bei Trisomie 21 („Down-Syndrom“) ist das Chromosom 21 dreifach angelegt, Betroffene zeigen meist ab dem 40. Lebensjahr Alzheimer-typische-Veränderungen.[17] Eine in Island identifizierte Variante des APP-Gens führt zu geringerer Spaltung des Proteins und reduziert das Erkrankungsrisiko.[14][16]
PSEN1 kodiert für Präsenilin 1, PSEN2 für Präsenilin 2, die Proteine sind wichtige Teile der γ-Sekretase, welche APP spaltet. Beide Gene weisen eine breite Streuung des Erkrankungsbeginns und der Erkrankungssschwere auf. PSEN1-Mutationen können zu besonders schweren und früh beginnenden Verläufen führen, die selteneren PSEN2-Mutationen sind mit milderen Formen assoziiert.[14]
Unterfunktion der Ausschwemmung von Abfallstoffen aus dem Gehirn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Entdeckung (2012) des glymphatischen Systems, eines speziellen Mikrokreislaufs in Gehirn und Rückenmark zur Ausschwemmung von überflüssigem und schädlichem Material, zeigte sich, dass dieses System eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit – und möglicherweise auch bei zukünftiger Vorbeugung und Behandlung – einzunehmen scheint.
Ablagerungen von Beta-Amyloiden, der so genannten senilen Plaques, im Zellzwischenraum (Interstitium) werden durch das glymphatische System abtransportiert. Bei Mäusen war der Abtransport der Beta-Amyloiden während des Schlafs doppelt so schnell wie während der Wachphasen. Dies wurde in Verbindung gebracht mit dem erhöhten Risiko von Personen mit Schlafstörungen, an Alzheimer zu erkranken. Auch die Zunahme des Erkrankungsrisikos im Alter wurde in Verbindung gebracht mit dem entsprechenden, altersbedingten Leistungsabfall des glymphatischen Systems.[18] Bestimmte pathogene, für Alzheimer charakteristische, Formen von Tau-Proteinen werden ebenfalls durch das glymphatische System aus dem Zellzwischenraum abtransportiert.[11]
Entzündliche Prozesse oder Infektion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nonnenstudie von David Snowdon zeigt als unerwartetes Ergebnis die Unabhängigkeit des pathologischen Gehirnbefunds (multiple Alzheimer-Plaques) von der wiederholt erhobenen intellektuellen Leistungsfähigkeit derselben Personen zu Lebzeiten. Pat McGeer vermutet entzündliche Prozesse im Gehirn als Ursache der Erkrankung. Thomas Bayer sieht die ursächlichen Prozesse in den Nervenzellen.
Beta-Amyloid-Proteine zeigen in vitro eine starke antimikrobielle Wirkung. Eine Vermutung ist, dass sie als Defensivantwort bei einer noch unbekannten Infektion entstehen.[19]
Eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori könnte das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken, erhöhen: Bei Menschen über 50 Jahren kann das Risiko nach einer Infektion mit Symptomen um durchschnittlich elf Prozent erhöht sein, rund zehn Jahre nach der Infektion sogar um 24 Prozent.[20]
Risikofaktoren Cholesterin, Trauma, Diabetes und Bluthochdruck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Risikofaktoren gelten – neben dem unvermeidbaren Altern und genetischer Disposition – ein vorangegangenes Schädel-Hirn-Trauma,[21] Stoffwechselerkrankungen – Insulinresistenz und Hyperinsulinämie,[22][23][24] Diabetes[25] und hohe Cholesterin-Werte[26] sowie Erkrankungen des kardiovaskulären Systems – Bluthochdruck[27] und erlittene Schlaganfälle.[28]
Aluminium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aluminium wurde mehrfach kontrovers als auslösender Faktor im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit diskutiert.[29] Es ist ein häufiges Element (dritthäufigstes in der Erdhülle und durch Prozesse der Bodenbildung wie der Ferralitisierung oft lokal angereichert) und taucht natürlich u. a. als Spurenelement in Lebensmitteln und im Trinkwasser auf. Zusätzliche Expositionen ergeben sich durch die Verwendung in z. B. Antazida (Magaldrat, Hydrotalkit) oder Aluminium-Kochgeschirr. Metallisches Aluminium wird durch Passivierung gegen vielfältige chemische Einflüsse geschützt, ist jedoch anfällig gegen Basen und auch jene Säuren, die in Lebensmitteln oder dem menschlichen Magen vorkommen.
Die britische[30], die amerikanische[31] und die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft[32] sehen keinen überzeugenden Zusammenhang zwischen Aluminium-Aufnahme und der Alzheimer-Krankheit. Dialysepatienten wird geraten, sich zu vergewissern, dass nur aluminiumfreie Flüssigkeiten zur Blutreinigung eingesetzt werden. Aluminiumhaltige magensäurebindende Arzneimittel sollten nur nach ärztlicher Anordnung eingenommen werden.[32]
Ein in epidemiologischen Studien untersuchter möglicher Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme aus Trinkwasser und der Alzheimer-Krankheit lässt sich aufgrund der inkonsistenten Datenlage nicht zeigen.[33] Ferner wurden zwar erhöhte Aluminiumkonzentrationen in geschädigten Hirnregionen bei Alzheimer-Patienten nachgewiesen, teilweise auch im Blut.[34] Es ist jedoch nicht bekannt, ob dies der Grund oder eine der Folgen der Erkrankung ist, zumal die neuropathologischen Veränderungen bei der Alzheimer-Krankheit sich deutlich von denen bei einer Dialyse-Enzephalopathie unterscheiden.[33] Bei Dialyse-Patienten (und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) führt die Aufnahme von Aluminium zu einer progressiven Enzephalopathie.
Eine gesundheitliche Bewertung des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) aus dem Jahre 2005 sah keinen Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme aus Lebensmittelbedarfsgegenständen und der Alzheimer-Krankheit, ebenso wenig eine Aktualisierung aus dem Jahr 2007, jedoch wurde die Empfehlung abgegeben, vorsorglich keine sauren Speisen in Kontakt mit Aluminiumtöpfen oder -folie aufzubewahren.[35] Die Ergebnisse einer Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu Aluminium als Lebensmittelzutat (im Stoff E131), die im April 2013 veröffentlicht wurde, werden in einer neuen Stellungnahme des BfR berücksichtigt. Auch hier wird darauf hingewiesen, dass der Zusammenhang zur Alzheimer-Krankheit bisher nicht bewiesen sei. Hierauf wird in einer Stellungnahme von 2019[33] und 2020[36] erneut hingewiesen. Der Beitrag zur Gesamtbelastung von Aluminium in Form von Aluminiumhydroxychlorid in Antitranspirantien sei zudem deutlich geringer als angenommen.[37] So liegt die Bioverfügbarkeit bei 0,00192 %, deutlich geringer als bei den bisher angenommenen 0,014 %.[34]
Histologie und Biochemie
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Im Gehirn von Alzheimer-Patienten bilden sich senile Plaques und fibrilläre Ablagerungen. Die Proteinablagerungen der Plaques bestehen im Wesentlichen aus dem Beta-Amyloid-Peptid. Die in Zellen liegenden Neurofibrillenbündel bestehen aus dem Tau-Protein. Dieses aggregiert zu Fibrillen, wenn es stärker als normal phosphoryliert, d. h. mit Phosphorsäureresten besetzt ist („Hyperphosphorylierung“). Es ist ungeklärt, ob diese Tau-Phosphorylierung sekundärer Natur oder krankheitsauslösend ist.
Im Krankheitsverlauf nimmt die Hirnmasse durch das Absterben von Neuronen vermehrt ab; man spricht dabei von einer Hirnatrophie. Außerdem wird der Botenstoff Acetylcholin nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert (unter anderem durch Verminderung des im Nucleus basalis vorkommenden Enzyms Cholinacetyltransferase, das die Zusammensetzung von Acetyl-CoA und Cholin katalysiert), was zu einer allgemeinen Leistungsschwächung des Gehirns führt.

Das Beta-Amyloid-Peptid entsteht aus einem Vorläuferprotein, dem Amyloid-Precursor-Protein (APP), bei dem es sich um ein integrales Membranprotein handelt. Der größte Anteil dieses Proteins ragt aus der Zelle heraus (befindet sich extrazellulär; siehe Extrazelluläre Matrix), während sich nur ein kleiner Anteil innerhalb der Zelle befindet (intrazellulär). Es handelt sich um ein Typ I-Transmembranprotein: Der Amino-Terminus befindet sich auf der Zellaußenseite, der Carboxyl-Terminus innerhalb der Zelle.
APP wird von proteinspaltenden Enzymen, den sogenannten Sekretasen (Alpha-Sekretasen, Beta-Sekretase und Gamma-Sekretase) gespalten, wodurch es zur Freisetzung des Beta-Amyloid-Peptids aus dem Vorläuferprotein kommen kann. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie APP gespalten werden kann:
- Der nicht-amyloidogene Weg: APP wird durch eine α-Sekretase geschnitten. Dieser Schnitt findet innerhalb des Teils von APP statt, der Beta-Amyloid enthält. Dadurch wird die Bildung von Beta-Amyloid verhindert. Es kommt zur Freisetzung eines großen extrazellulären Anteils, dessen Funktion noch nicht endgültig geklärt ist.
- Der amyloidogene Weg: APP wird zuerst von der β-Sekretase geschnitten und nachfolgend von der γ-Sekretase. Dieser Schnitt, der innerhalb der Transmembrandomäne erfolgt, führt zur Freisetzung von Beta-Amyloid.
Beide Vorgänge können parallel in Nervenzellen stattfinden. Die durch β- und γ-Sekretase gebildeten Beta-Amyloid-Peptide variieren in ihrer Länge. Der Haupttyp ist Beta-Amyloid-40 (40 Aminosäuren lang), während ein kleiner Anteil, Beta-Amyloid-42, 42 Aminosäuren lang ist. Die Länge des Beta-Amyloids ist von zentraler pathologischer Bedeutung, da das längere Beta-Amyloid-42 eine wesentlich höhere Tendenz zur Aggregation aufweist als das kleinere Beta-Amyloid-40.
Kandidaten für die α-Sekretase sind die Proteasen ADAM 10, ADAM17/TACE und für die β-Sekretase BACE1. Die γ-Sekretase besteht aus einem hochmolekularen Komplex aus den Proteinen Präsenilin 1 bzw. 2, PEN-2, APH-1 und Nicastrin, wobei nicht geklärt ist, ob nicht noch weitere Proteine daran beteiligt sind.
Bei der Alzheimer-Erkrankung ist die Funktion der Mitochondrien gestört. Eine Blockade der Atmungskette am Komplex IV führt zu einer übermäßigen Produktion von Radikalen, die die Zelle schädigen können. Ob diese Blockade eine Konsequenz der übermäßigen Beta-Amyloid-Produktion ist oder ob Beta-Amyloid als Antioxidans gegen diesen neu entstandenen oxidativen Stress übermäßig produziert wird, war 2014 noch offen.
Krankheitsverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früherkennung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Alzheimer-Früherkennung wird u. a. eine Untersuchung der Hirnleistung mittels verschiedener Tests angeboten oder auch eine Kernspintomographie (MRT). Beides ist eine Privatleistung, also eine IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung). Der IGeL-Monitor des MDS (Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen) hat den Hirnleistungs-Check zur Früherkennung einer Demenz mit „tendenziell negativ“ bewertet, da kein wirklicher Nutzen erkennbar ist. Es lässt sich weder eine Demenz durch frühes Erkennen verhindern oder abmindern, und da nur die Hälfte der Menschen mit leichter Demenz später eine schwere entwickelt, werden möglicherweise Patienten unnötig beunruhigt.[38] Auch die S3-Leitlinie „Demenzen“ von 2016 spricht sich gegen eine Untersuchung von Personen ohne Beschwerden oder Symptome aus.[39]
Die Kernspintomographie zur Früherkennung einer Alzheimer-Demenz hat der IGeL-Monitor aus ähnlichen Gründen ebenfalls mit „tendenziell negativ“ bewertet. Zwar sei die Kernspin- oder Magnetresonanztomographie (MRT) ein wertvolles Verfahren, das helfen könne, eine Alzheimer-Demenz zu diagnostizieren. Es gebe aber keine Studien zum Nutzen einer Früherkennung per MRT.[40]
Bei einem Verdacht auf Alzheimer-Demenz bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Abklärung des Verdachts, unter Umständen auch mit einer MRT. Ein Hirnleistungs-Check ist Kassenleistung für Menschen, bei denen ein begründeter Verdacht auf eine Demenz besteht, bei Menschen zwischen 70 und 80 Jahren mit bestimmten weiteren Erkrankungen, sowie allgemein bei Menschen über 80 Jahren. Die Angebote der Selbstzahlerleistung wurden in verschiedenen Medien kritisch aufgegriffen.[41]
Im Mai 2025 liess die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erstmals einen Bluttest (in-vitro-Test) für die Diagnose der Alzheimer-Krankheit zu. Der Test eines japanischen Herstellers zeigte in einer klinischen Studie mit 499 Patienten eine hohe Genauigkeit[42]. Erforderlich ist für den Test eine Blutabnahme. Die Zulassung gilt für Patienten über 55 Jahre, bei denen Zeichen einer Abnahme der geistigen (cognitiven) Funktionen vorliegen[43]. Für Deutschland gibt es keine Zulassung.
Ähnliche Tests haben verschiedene Firmen entwickelt. Die Ergebnisse des Tests der Firma Fujirebio wurden mit den Ergebnissen einer Liquoruntersuchung und von PETs verglichen. Die FDA bescheinigte den Test ein "bahnbrechendes Verfahren" (Breakthrough device)[42]. Bestimmt werden zwei erkrankungstypische Proteine, nämlich pTau217 und Beta-Amyloid 1-42, deren Verhältniswert gemessen wird. Das Untersuchungsverfahren kann das Vorhandensein (oder Nicht-Vorhandensein) einer Amyloid-Pathologie anzeigen. Laut der Zulassungsbehörde ist der Test einem Untersuchungsverfahren ebenbürtig, für welches Nervenwasser (Liquor ccerebrospinalis) entnommen werden muss. Nur bei weniger als 20 % der Untersuchten ergaben sich nichteindeutige Ergebnisse, so dass weitere Untersuchungen erforderlich wurden.
Verdachtsdiagnose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Warnzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das amerikanische National Institute on Aging hat sieben Warnzeichen formuliert, die auf eine beginnende Alzheimersche Krankheit hinweisen können und welche die Menschen in der nahen Umgebung veranlassen sollten, ärztlichen Rat einzuholen:[44]
- Der Erkrankte wiederholt immer wieder die gleiche Frage.
- Der Erkrankte erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte.
- Der Erkrankte weiß nicht mehr, wie bestimmte alltägliche Verrichtungen wie Kochen, Kartenspiel, Handhabung der TV-Fernbedienung funktionieren.
- Der Erkrankte hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen, Rechnungen und Ähnlichem verloren.
- Der Erkrankte findet viele Gegenstände nicht mehr oder er legt sie an ungewöhnliche Plätze (unabsichtliches Verstecken) und verdächtigt andere Personen, den vermissten Gegenstand weggenommen zu haben.
- Der Erkrankte vernachlässigt anhaltend sein Äußeres, bestreitet dies aber.
- Der Erkrankte antwortet auf Fragen, indem er die ihm gestellte Frage wiederholt.
Der Verlauf wird in verschiedene Stadien unterteilt[45], in denen jeweils andere physische und psychische Einschränkungen im Vordergrund stehen.
Prä-Demenz-Stadium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon acht Jahre bevor Alzheimer sicher diagnostiziert werden konnte, waren leichte Auffälligkeiten in neuropsychologischen Tests nachweisbar.[46][47][48] Nachlassende Leistungen beim Kurzzeitgedächtnis erlauben in diesem Stadium noch am leichtesten eine Einschätzung. Daneben kann es bereits früh zu Beeinträchtigungen beim Sprachverständnis, der Umsetzung zuvor gesetzter Ziele, zu Teilnahmslosigkeit und zu affektiven Störungen wie Depressionen kommen.
Medizinische Diagnose
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Vom „National Institute on Aging“ und der US-Alzheimer-Gesellschaft wurden im April 2011 neue Empfehlungen zu Diagnose der Alzheimer-Krankheit veröffentlicht.[49] Diese überarbeiteten Diagnose-Kriterien werden aber als noch ungeeignet für den allgemeinen klinischen Alltag angesehen und sollten daher spezialisierten Zentren vorbehalten sein.[50] In den aktualisierten Leitlinien werden drei ineinander übergehende Stadien unterschieden:
- das präklinische Stadium des Morbus Alzheimer,[51]
- das Stadium der leichten kognitiven Beeinträchtigung („Mild Cognitive Impairment“, MCI)[52] und
- das Stadium der Demenz als Folge der Alzheimer-Erkrankung.[53]
Eine relativ sichere In-vivo-Diagnose ist bislang nur in den Stadien Demenz und MCI möglich – und zwar durch eine Kombination von anamnestischen Befunden, neuropsychologischen Tests, laborchemischen (Liquor-Biomarker) und bildgebenden Befunden.[54]
Bildgebende Verfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für das MCI-Stadium sind die Diagnosemöglichkeiten jedoch auch noch sehr eingeschränkt, da die hier erforderlichen bildgebenden Verfahren, vor allem die direkte Amyloid-Darstellung mittels Positronenemissionstomographie (PET) und radioaktiven Tracern wie Florbetaben[55][56] sowie die unterschiedlichen funktionellen Magnetresonanztomographie-Verfahren (fMRT), zwar als vielversprechend gelten, aber für den klinischen Alltag in der Regel noch als zu aufwendig und zu teuer.[57] Viele Fragen zur Interpretation der Befunde sind außerdem noch nicht beantwortet. Inzwischen befindet sich die Diagnose durch Positronen-Emissions-Tomographie (PET) weiterhin in klinischen Entwicklungen. Bestimmte Substanzen, sogenannte PET-Tracer, können sich an die Amyloid-beta-Aggregate, die sich bei Alzheimer-Patienten vermehrt im Gehirn bilden, anlagern. Der erste Tracer, der in klinischen Studien untersucht wurde, war die Substanz Pittsburg B mit dem Kohlenstoffisotop C-11. Wegen dessen kurzer Halbwertszeit von 20 Minuten wurden Tracer auf Basis von Fluor-18 mit einer Halbwertszeit von 109 min entwickelt. Die aussichtsreichen Tracer mit diesem Isotop sind neben Florbetaben Florbetapir und Flutemetamol.[58] Die Messung von Biomarkern (Beta-Amyloid, Gesamt-Tau-Protein, phosphoryliertes Tau, Amyloid-Vorläufer-Proteine) im Liquor setzt eine Lumbalpunktion, also ein invasives Verfahren voraus.
Neuropathologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die definitive Diagnose wird in der Regel neuropathologisch erst nach dem Tod des Patienten bei der Autopsie mit histopathologischer Aufarbeitung des Gehirns gestellt.[59]
Früh- und Mittelstadium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den meisten Patienten führen Defizite beim Lernen und der Merkfähigkeit zur Diagnosestellung.[60] Während im Langzeitgedächtnis gewohnte Tätigkeitsabläufe und emotionale Erlebnisse meist noch gut gegenwärtig sind, sind das Lernen und das Kurzzeitgedächtnis am stärksten eingeschränkt.[61][62]
Das Sprachvermögen der Betroffenen ist insgesamt reduziert, was sich im Sprachfluss und durch ein vermindertes Vokabular äußert. Grundsätzlich sind sie aber in der Lage, ihre Gedanken und Ideen anderen Personen in geeigneter Weise mitzuteilen.[63][64][65]
Die Feinmotorik zeigt bereits gewisse Unsicherheiten, die bei Tätigkeiten wie Schreiben, Malen oder Ankleiden erkennbar sind.[66] Beim Übergang der Erkrankung zum Mittelstadium sind einige Patienten noch in der Lage, selbstständig ihren Alltag zu gestalten, bei komplizierten oder komplexen Tätigkeiten sind sie jedoch bereits auf Unterstützung angewiesen.[60]
Fortgeschrittenes Stadium
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Im fortgeschrittenen Stadium verlernen die Patienten altbekannte Fertigkeiten und erkennen nahestehende Personen und alltägliche Gegenstände nicht mehr wieder.[67][68]
Auch bei Patienten, die vor der Erkrankung ein friedfertiges Wesen besessen haben, kann es für Außenstehende zu scheinbar unbegründeten Wut- und Gewaltausbrüchen kommen. Schuldgefühle und allgemein eine innere Selbstreflexion nehmen im weiteren Verlauf immer mehr ab, so wie viele menschliche Verhaltensmuster nur noch automatisiert abzulaufen scheinen.
Die Muskulatur baut kontinuierlich ab, was zu weiteren Sprachproblemen, Harn- bzw. Stuhlinkontinenz und einer immer weiter abnehmenden Mobilität bis hin zur Bettlägerigkeit führt. Ohne Unterstützung können die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr meistern und brauchen auch bei einfachen Tätigkeiten Unterstützung. Die Krankheit schreitet bis zum Tode voran, der bei den stark geschwächten Patienten oft durch eine Lungenentzündung eintritt.
Differenzialdiagnose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Alzheimer-Krankheit muss stets von anderen, ähnlichen psychischen und neurologischen Störungen abgegrenzt werden, etwa von
- normaler altersbedingter Vergesslichkeit
- Verweigerung oder Vermeidungsverhalten
- leichter kognitiver Störung des Alters (unter der Chiffre ICD-10 F06.7 Organische psychische Störungen eingeordnet)
- Depression bei älteren Menschen mit Denkhemmung (evtl. mit zusätzlichen kognitiven Störungen im Sinne einer Zweiterkrankung)
- Deprivationserscheinungen bzw. Hospitalismus und Regression in Altersheimen
- einfacher Aphasie
- einfachem Mutismus
- schwerem Autismus (Kanner-Syndrom) mit Mutismus
- schweren neurologischen Syndromen wie dem Apallischen Syndrom, dem Locked-in-Syndrom oder dem akinetischen Mutismus
- Gehirntumoren, Gehirnverletzungen, die zu einem organischen amnestischen Syndrom führten (ICD-10 F04)
- Störungen des Stoffwechsels (beispielsweise Unterzuckerung bei Diabetikern)
- Schlaganfall
- Normaldruckhydrozephalus
- Delirium
- Psychosen und Wahn (beispielsweise Schizophrenie, Manie oder psychotische Depression)
- anderen Formen von Demenz
- Sprachstörungen, Wortfindungsstörungen und totalem Verlust der Sprache.
Möglichkeiten der Prävention
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachweislich vorbeugende Arzneimittel sind Gegenstand der Forschung. Allgemein leiten sich die Präventionsempfehlungen aus den modifizierbaren Risikofaktoren (wie z. B. Bluthochdruck) ab.[39] Daher beinhaltet die Prävention eine diesbezügliche leitliniengerechte Diagnostik und frühzeitige Behandlung solcher demenzbeeinflussenden Faktoren. Da diese überwiegend im mittleren Lebensalter vorliegen, richten sich die Empfehlungen auch an Personen ab dem mittleren Lebensalter.
Forschung an zukünftigen Impfstoffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An einer Impfung, die der Krankheit vorbeugen oder zumindest das Fortschreiten der Krankheit verhindern können soll, wird vielfach geforscht.[69]
Blutdruck, Bewegung, Ernährung und Umwelteinflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verschiedene vorbeugende Maßnahmen gegen typische Zivilisationskrankheiten scheinen auch die Wahrscheinlichkeit zu senken, an Alzheimer zu erkranken. Die Datenlage und wissenschaftliche Akzeptanz von verschiedenen Diäten, Verhaltensrichtlinien, Umwelteinflüssen und Ersterkrankungen als Auslöser der Krankheit ist unterschiedlich.[70] Dabei ist wichtig, dass Maßnahmen, die in der Lage sind, das Auftreten der Erkrankung zu verhindern, nicht unbedingt geeignet sind, den Verlauf einer bereits diagnostizierten Alzheimer-Krankheit günstig zu beeinflussen.
Es gibt viele beobachtende Studien, jedoch nur wenige kontrolliert-randomisierte, welche die Wirksamkeit der Maßnahmen belegen. Bis 2006 wurde nach diesen strengen Studienkriterien nur für die Kontrolle des Blutdrucks eine signifikante Senkung des Alzheimer-Risikos festgestellt.
Regelmäßig körperliche Bewegung wird zur allgemeinen Risikoreduktion empfohlen.[39] Zu den möglichen Ursachen des Zusammenhangs wurden verschiedene molekularbiologische Konzepte entwickelt.[71][72][73][74][75] Allgemein gilt ein Lebensstil mit körperlicher Bewegung, sportlicher, sozialer und geistiger Aktivität protektiv.[39] Außerdem kann eine ausgewogene Ernährung (z. B. mediterrane Diät) erwogen werden. Zwar weist ein leichter bis moderater Alkoholkonsum auf eine protektive Wirkung hin, wird aber aufgrund der Abhängigkeitsgefahr und toxischer Eigenschaften nicht zur Prävention empfohlen.[39]
Mit Ausnahme von Eisen und Kupfer können bestimmte antioxidativ und entzündungshemmend wirkende Mikronährstoffe (Vitamin C, E, B12 und Selen) sowie Vitamin A, B3, B6, K und Magnesium zur Neuroprotektion beitragen.[76] Jedoch kann die (übermäßige) Supplementation fettlöslicher Vitamine (z. B. A, D oder E) zu Toxizitäten führen. Nikotinverzicht wirkt sich ebenfalls positiv aus.[39]
Therapie und Therapieversuche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Alzheimer-Krankheit kann derzeit nicht geheilt werden. Aktuell zur Demenzbehandlung zugelassene Medikamente wirken auf bestehende Symptome nur wenig und können das Voranschreiten der Erkrankung nicht stoppen. Im Jahre 2006 wurde von der Amerikanischen Vereinigung für Geriatrische Psychiatrie ein Konsenspapier zur Alzheimer-Behandlung veröffentlicht.
Antidementive Pharmakotherapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Acetylcholinesterase-Hemmer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Acetylcholinesterase(AChE)-Hemmer sorgen dafür, dass Acetylcholin im Gehirn langsamer abgebaut wird und damit in höherer Konzentration vorliegt. Dadurch soll der Verringerung des Acetylcholin-Niveaus durch das Absterben von Neuronen, die diesen Botenstoff produzieren, entgegengewirkt werden. Acetylcholin ist ein vielfach im Assoziationscortex auftretender Neurotransmitter, der efferente Nervenverbindungen zum Hippocampus (für die in Alzheimer-Patienten geschädigte Gedächtnisbildung verantwortlich) aussendet. So erklärt sich, dass der Hippocampus zwar selbst nicht cholinerg ist, die Therapie mit AChE-Hemmern aber dennoch seine Aktivität ankurbelt.[77] Vertreter dieser Wirkstoffgruppe sind Galantamin, Donepezil und Rivastigmin. Zugelassen sind die Acetylcholinesterase-Hemmer bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz, nicht bei schwerer. Die Wirksamkeit der Therapie wird diskutiert. In der Ideal-Studie wird gezeigt, dass sowohl die Pflaster-Applikation als auch die orale Gabe von Rivastigmin die kognitiven Fähigkeiten der Patienten deutlich gegenüber Placebo verbessern.[78] Andererseits gab es auch Studien, die eine geringe Wirkung der Acetylcholinesterase-Hemmer zeigen.[79] Unter deutschen Psychiatern ist das Ausmaß des Nutzens der Präparate daher umstritten.[80] Das stark AChE-hemmende Lycopodiumalkaloid Huperzin A wurde 1994 in China zur Behandlung milder Formen der Alzheimer-Krankheit zugelassen;[81] eine Metaanalyse von 2012 ließ die Frage zu dessen Wirksamkeit offen.[82] Einem Umbrella-Review von 2022 zufolge wirkten sich Galantamin, Donepezil, Rivastigmin und Huperzin A, gemessen anhand der ADAS-Cog und des MMSE, bei einer milden Form der Alzheimer-Demenz günstig auf die kognitiven und allgemeinen Leistungen und Aktivitäten des täglichen Lebens aus.[83][84]
NMDA-Rezeptor-Antagonisten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Beeinflussung des Botenstoffes Glutamat, des häufigsten erregenden Botenstoffs im zentralen Nervensystem, der an Lernprozessen und Gedächtnisfunktionen beteiligt ist, ist ein weiterer medikamentöser Ansatz. Der bisher einzige Vertreter dieser Wirkstoffklasse ist das Memantin, das 2002 europaweit und 2003 in den USA zugelassen wurde. Memantin ist ein NMDA-Rezeptor-Antagonist (N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor-Antagonist) und soll die bei Alzheimer-Demenzen verstärkte glutamaterge Signalweiterleitung normalisieren. Studienergebnisse zeigen, dass Memantin bei mittlerer bis schwerer Erkrankung nach sechs Monaten zu einer insgesamt geringfügigen Verbesserung der kognitiven Störungen und der beeinträchtigten Alltagsaktivitäten führt.[85] Zugelassen ist Memantin bei moderater bis schwerer Alzheimer-Demenz, nicht bei leichter.
Ginkgo biloba
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Extrakt aus den Blättern des Ginkgo-Baums EGb 761 (Tebonin) ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung von „hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen bei demenziellen Syndromen“. Als Standarddosis gelten 240 Milligramm täglich. Außer diesem Extrakt gibt es noch eine Vielzahl von anderen Ginkgo-biloba-haltigen Präparaten, die sich in ihrer exakten Zusammensetzung unterscheiden. Eine Meta-Analyse der vorliegenden Studienergebnisse aus dem Jahre 2007 kam zu dem Schluss, dass die Hinweise auf einen günstigen Einfluss von Ginkgo-Präparaten auf die kognitiven Fähigkeiten von Alzheimer-Patienten unschlüssig und wenig überzeugend seien;[86] in einer vorangegangenen Publikation hatten dieselben Autoren Ginkgo als vielversprechend beschrieben.[87]
In den USA wurde eine große doppeltblinde Langzeitstudie (GEM-Studie) durchgeführt, die klären sollte, ob Ginkgo effektiv zur Prävention von Alzheimer eingesetzt werden kann.[88] Die im Jahre 2008 veröffentlichten Resultate ergaben keinen signifikanten Unterschied zwischen dem Ginkgo-Präparat (2× täglich 120 mg) und Placebo – während in der Placebo-Gruppe 246 Personen eine Demenz entwickelten, waren es in der Ginkgo-Gruppe 277 Personen.[89] Eine weitere Analyse der GEM-Studie, Ende 2009 publiziert, ergab zudem, dass der EGb 761 bei den durchschnittlich knapp 80-jährigen Patienten einen mentalen Leistungsverlust nicht aufhalten konnte.[90] Die Autoren der Studie weisen in ihrer Diskussion der Ergebnisse zum einen darauf hin, dass die verwendeten kognitiven Tests möglicherweise nicht geeignet waren, um Effekte des Präparats erkennen zu können. Zum anderen sollen die Studienteilnehmer ungewöhnlich gesund und gebildet gewesen sein, was das Auftreten kognitiver Leistungsschwächen relativ unwahrscheinlich mache. Eine Literaturanalyse von Wissenschaftlern der Charité kam 2010 zu dem Schluss, dass der Spezialextrakt zwar wirksamer sei als Placebo, der Effekt jedoch moderat ausfalle und die klinische Bedeutung dieses Effektes wie generell bei Antidementiva sehr schwer zu bestimmen sei.[91]
Das deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen untersuchte 2008 im Rahmen einer Arzneimittelbewertung öffentlich zugängliche Studien sowie von Arzneimittelherstellern zur Verfügung gestellte Daten der in Deutschland verfügbaren ginkgohaltigen Präparate. Es kam zu dem Schluss, dass es einen Beleg für einen Nutzen beim Therapieziel „Aktivitäten des täglichen Lebens“ gebe, sofern 240 mg Extrakt täglich eingenommen werden. Für die Therapieziele „kognitive Fähigkeiten“ und „allgemeine psychopathologische Symptome“ sowie für das angehörigenrelevante Therapieziel „Lebensqualität der (betreuenden) Angehörigen“ (gemessen am emotionalen Stress der Angehörigen) gebe es bei derselben Dosierung nur einen Hinweis auf einen Nutzen.[92]
Weitere Studien deuteten darauf hin, dass Ginkgo-Blätter pharmakologisch wirksamere Substanzen enthalten, die möglicherweise eine ursächliche Behandlung der präklinischen Alzheimer-Demenz zulassen.[93] In diesem Zusammenhang spielen Chaperone aus pflanzlichen Proteinextrakten eine wichtige Rolle.[94]
Anti-Amyloid-Antikörper
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anti-Amyloid-Antikörper zielen durch Bindung an das pathologische Beta-Amyloid im Gehirn auf eine ursächliche Therapie der Alzheimer-Erkrankung. Die Antikörper heilen die Krankheit nicht, sondern verlangsamen den Krankheitsfortschritt.[95] Sie müssen intravenös verabreicht werden.
Aducanumab erhielt 2021 von der FDA – in einem umstrittenen Verfahren, entgegen der Empfehlung des Fachgremiums – eine Zulassung (Präparatename Aduhelm), die EMA dagegen lehnte die Zulassung ab. Im Folgejahr verkündete der Hersteller, die Firma Biogen, die Vermarktung einzustellen.[96] Der monoklonale Antikörper Lecanemab wurde 2023 in einer randomisierten Studie mit 1785 Patienten in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung klinisch geprüft. Sowohl in der Lecanemab-Gruppe als auch in der Plazebo-Gruppe nahmen die kognitiver Funktionen über 18 Monate kontinuierlich ab. Dabei war die mittels eines Scores gemessene Abnahme in der Gruppe mit dem Antikörper etwas geringer.[97] Daraufhin wurde das Präparat unter dem Namen Leqembi in USA, China, Japan und Südkorea zugelassen. In den USA entstehen umgerechnet ca. 25.000 € Jahrestherapiekosten und ggf. weitere Kosten für Screening-Tests, da die Krankheit in den frühen Stadien oft noch nicht klinisch erkennbar ist.[98] Im November 2024 empfahl die Europäische Arzneimittel-Agentur nach erneuter Prüfung die Zulassung von Lecanemab für bestimmte Patienten und revidierte damit ihre ursprüngliche Entscheidung vom Juli 2024, die Zulassung abzulehnen. Das Risiko von – teils schweren – amyloid-assoziierten Bildgebungsanomalien (z. B. Hirnschwellungen und -blutungen) sei bei Patienten ohne oder mit lediglich einer Kopie des Gens für Apolipoprotein E 4 (ApoE4) geringer als bei Patienten mit zwei ApoE4-Kopien. Für diese begrenzte Population sei das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv.[99] Als weiterer Antikörper wurde im Jahr 2024 Donanemab unter dem Namen Kisunla in den USA zugelassen.[100] Wie auch Lecanemab ist Donanemab für den Einsatz im frühen Stadium, also bei milder Symptomatik, angezeigt.
Experimentelle Wirkstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In retrospektiven Studien wurde 1995 festgestellt,[101] dass Rheumapatienten ein signifikant reduziertes Risiko haben, die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln, beziehungsweise dass die Krankheit bei ihnen später als bei Nichtrheumatikern ausbricht. Daraus wurde geschlossen, dass dieser Effekt auf die nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) (in englischsprachigen Publikationen nonsteroidal anti-inflammatory drugs (NSAID) genannt) zurückzuführen ist, die diese Patienten einnehmen.[102][103] In einigen transgenen Tiermodellen konnte eine Reduktion von Beta-Amyloid-Plaques bei der Gabe von Ibuprofen festgestellt werden.[104][105][106] Beim Menschen liegen bisher keine Daten aus randomisierten Doppelblind-Studien vor, die eine gesicherte Wirkungsweise von Ibuprofen und anderen nichtsteroidalen Antirheumatika aufzeigen. Aufgrund der nicht unerheblichen Nebenwirkungen, die bei einer dauerhaften prophylaktischen Einnahme von Ibuprofen zu erwarten sind, wird von einer unkontrollierten Einnahme abgeraten.[107][108] Die zur möglichen Prävention der Alzheimer-Krankheit notwendigen Dosen an nichtsteroidalen Antirheumatika sind erheblich höher als zur normalen Schmerzbehandlung. Die nichtsteroidalen Antirheumatika stehen in Verdacht, kardiovaskuläre Probleme hervorzurufen, wenn sie auf Dauer und in hohen Dosen eingenommen werden.[109]
Mit Stand 2021 gibt nicht genug Daten um sichere Aussagen über die Wirkung von Cannabinoiden auf die Alzheimer-Krankheit zu treffen. Vermutlich bringen sie keine oder höchstens vernachlässigbare Vorteile.[110]
Pharmakotherapie von Verhaltensauffälligkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Apathie, also ein verminderter Antrieb, ist die häufigste Verhaltensauffälligkeit bei Betroffenen. Dadurch ist ihre Teilhabe am Alltagsleben erschwert und das Krankheitsbild verschlechtert sich schneller. Das Stimulans Methylphenidat kann die Apathie vermindern. In der multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten ADMET-2-Studie wurde die Besserung der Apathie bestätigt, aber keine Veränderung der Kognition und der allgemeinen Lebensqualität gefunden.[111][112] Das Medikament ist für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit nicht zugelassen, die Leitlinien von 2023 empfehlen einen Off-Label-Behandlungsversuch.[2]
Nicht pharmakologische Behandlung und Maßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vitamine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es konnte weder für B-, C- oder E-Vitamine ein günstiger Effekt auf das Risiko oder das Fortschreiten der Erkrankung nachgewiesen werden.[113][114][2]
Psychotherapeutische Behandlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Symptome wie innere Unruhe, depressive Verstimmung oder Erregung und Aggressivität, die im Verlauf der Krankheit möglicherweise auftreten, können mit Hilfe von Psychotherapie und Psychopharmaka behandelt werden. Daneben werden seit Beginn des 21. Jahrhunderts zunehmend nichtpharmakologische Interventionen bei Verhaltensstörungen von Demenzkranken favorisiert.[115]
Psychosoziale Maßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anpassung der Lebensräume an die veränderten Möglichkeiten und Bedürfnisse können den Alltag von Betroffenen und Pflegekräften erleichtern. Die Vereinfachung von Tätigkeitsabläufen und das Beschriften von Gegenständen helfen dem Patienten dabei, ein höheres Maß an Unabhängigkeit zu erhalten. Veränderungen der bekannten Abläufe oder der Umgebung regen die Patienten oft unnötig auf, während gut ausgeleuchtete Räume, angemessene Pausen und begrenzte Anforderungen dem Patienten ein sicheres Gefühl geben. Angemessene soziale und visuelle Stimulation kann zu einer Verbesserung der Aufmerksamkeit und Orientierung führen, beispielsweise kann eine Steigerung der Nahrungsaufnahme erreicht werden, wenn auffallend farbige Tisch-Accessoires verwendet werden, die Alzheimer-Patienten mit verminderter Kontrasterkennung besser wahrnehmen können.[116]
Spezialisierte Pflegefachkräfte können zuhause oder im Heim spezifische Unterstützung im Alltag bieten.
Transkranielle Pulsstimulation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) werden per Ultraschall Stoßwellen-Impulse in Hirnregionen geschickt, die im frühen und mittleren Stadium von der Alzheimer-Krankheit betroffen sind. Dadurch sollen Gehirnzellen aktiviert werden. Laut Alzheimer Forschung Initiative wurde die TPS (Stand April 2022) nur in sehr kleinen Studien ohne Kontrollgruppen getestet. Deshalb konnte die Wirksamkeit der Behandlung durch Studien bisher nicht belegt werden.[117] Die in der Werbung angeführte Studie wurde von dem Unternehmen finanziert, das die entsprechenden Geräte vertreibt.[118] Im September 2022 veröffentlichte die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) eine Stellungnahme zur TPS. Im Fazit dieser Stellungnahme kommt Ulf Ziemann, Ärztlicher Direktor der Abteilung Neurologie und Co-Direktor am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung der Universität Tübingen, angesichts der bisherigen Studienlage zu dem Ergebnis, dass es „aktuell nicht gerechtfertigt [ist], TPS als neue effektive Therapieform der Alzheimer-Erkrankung oder anderer Erkrankungen des Gehirns anzusehen und zu bewerben.“[119]
Ergotherapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ziel der Ergotherapie ist die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag. Auf Hausbesuchen können Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Angehörige schulen und Empfehlungen zur Sturzprävention in der Wohnung abgeben.[120] Im Heim können Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Betroffene darin unterstützen, bedeutungsvolle Betätigungen weiterhin auszuführen. In ergotherapeutischen Gruppentherapien können Betroffene kognitive Fähigkeiten trainieren.
Prognose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem die Diagnose Alzheimer gestellt worden ist, beträgt die verbleibende Lebenserwartung in etwa sieben bis zehn Jahre, wobei es auch Fälle gibt, in denen das Endstadium bereits nach vier bis fünf Jahren erreicht ist. Auf der anderen Seite gab es Patienten, die noch über 20 Jahre gelebt haben.
Gesundheitsökonomische Aspekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Daten aus dem Jahr 2016 besagen, dass 2010 für Patienten die gesellschaftlichen Gesamtkosten in Deutschland mit leichter etwa 15.000 EUR, mit mittlerer etwa 29.000 EUR und mit mittelschwerer/schwerer Alzheimerdemenz etwa 45.000 EUR betrugen. „Die informellen Pflegekosten hatten den größten Anteil an den gesellschaftlichen Gesamtkosten: 49% bei leichter, 55 % bei mittlerer und 6 % bei mittelschwerer/schwerer AD“.[121] 2016 verursachte die Demenz für Kostenträger Zusatzausgaben von 18 Milliarden Euro: Das seien etwa 11 % der gesamten Gesundheitsausgaben für über 65-Jährige gewesen. Bezogen auf die Gesellschaft lägen die Zusatzkosten aber wesentlich höher: Hier koste die Versorgung von Demenzkranken etwa 54 Milliarden Euro, das entspricht jährlich etwa 33.200 Euro pro Patient. Die medizinische und pflegerische Versorgung eines Menschen mit Demenz belastete die Kostenträger im Schnitt mit jährlich 20.659 Euro.[122] Für Österreich gibt es eine entsprechende Meldung aus dem Jahr 2019,[123] für die Schweiz ebenfalls.[124]
Geschichte
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Im November 1906 beschrieb der deutsche Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer in einem Vortrag vor Kollegen den ersten Fall der Krankheit, die später als Alzheimer-Krankheit bekannt wurde. Alzheimer hatte die Patientin Auguste Deter im November 1901 nach ihrer Aufnahme in die Frankfurter Nervenklinik kennengelernt. Er beobachtete die damals 51 Jahre alte Patientin aufmerksam und protokollierte ihr Verhalten. Als Deter im April 1906 starb, war Alzheimer mittlerweile Laborleiter bei Emil Kraepelin in München geworden. Da Alzheimer an der Erforschung der Demenz interessiert war, ließ er sich das Gehirn der Verstorbenen von Emil Sioli schicken und untersuchte es. Alzheimers anschließender Vortrag über seine Erkenntnisse rief jedoch keine sonderlichen Reaktionen hervor, das heißt, dass die Brisanz von der damaligen Fachwelt noch nicht erkannt wurde. Im darauffolgenden Jahr veröffentlichte Alzheimer diese in dem Beitrag Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde in der Allgemeinen Zeitschrift für Psychiatrie.[125][126][127]
In den nächsten fünf Jahren wurden elf ähnliche Fälle in der medizinischen Literatur beschrieben, einige schon unter Verwendung der Bezeichnung Alzheimer-Krankheit.[128] Die offizielle Benennung geht auf den Psychiater Emil Kraepelin zurück. Kraepelin benannte die Erkrankung in der achten Ausgabe seines Lehrbuchs der Psychiatrie aus dem Jahre 1910 nach Alois Alzheimer.[129]
Da die von Alzheimer betreute Patientin relativ jung war, beschrieb er die Erkrankung als präsenile Demenz. Erst später wurde erkannt, dass die gleichen histologischen Veränderungen auch bei älteren Demenz-Patienten auftreten. Zur Abgrenzung gegenüber dem echten (präsenilen) Morbus Alzheimer wird die Erkrankungsform des älteren Menschen als Senile Demenz vom Alzheimer-Typ (SDAT oder DVAT) bezeichnet.
Im Jahr 1997 wurden originale Mikroskop-Präparate von Alzheimers Arbeit in München wiederentdeckt und neu evaluiert.[130] 2012 wurde in dem Material eine Präsenilin-Mutation nachgewiesen.[131]
Kulturelle Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literarisch verarbeitete der Schriftsteller Arno Geiger die Alzheimer-Erkrankung seines Vaters in dem Sachbuch Der alte König in seinem Exil, für das der Autor 2011 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war und das ihm einen Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes einbrachte.[132]
Der Roman Hirngespinste von J. Bernlef, erstmals erschienen 1984 unter dem Titel Bis es wieder hell ist und 2007 neu aufgelegt, schildert die innere Erfahrungswelt eines Alzheimer-Kranken.
Der Autor Martin Suter veröffentlichte 1997 zum Thema Altersdemenz den Roman Small World, der mit Gérard Depardieu und Alexandra Maria Lara 2010 verfilmt wurde.
John Bayley, Iris Murdochs Witwer, veröffentlichte 1999 seine Erinnerungen an deren Alzheimer-Erkrankung in Elegy for Iris, die 2001 mit Kate Winslet und Judi Dench als Iris Murdoch verfilmt wurden.
Die Aktivistin Helga Rohra (* 1953), die mit 54 Jahren die Diagnose Lewy-Body-Demenz gestellt bekam, setzt sich für die Rechte Demenzkranker ein und veröffentlichte 2011 das Buch Aus dem Schatten treten – Warum ich mich für unsere Rechte als Demenzbetroffene einsetze.[133]
Einen Comic über eine Alzheimer-Geschichte zeichnete der spanische Künstler Paco Roca unter dem Titel Kopf in den Wolken. Seine Graphic Novel erschien 2013. Das Buch handelt von erkrankten Menschen in einem Altersheim. „Die Geschichte lebt von authentischen Details, die Roca in seinem Bekannten- und Verwandtenkreis sowie durch die Recherche in einem Seniorenheim gesammelt hat. Es entfaltet sich eine Erzählung, die der Krankheit komische Seiten abgewinnt, ohne deren Tragik herunterzuspielen“, beurteilte der Kulturjournalist Ralph Trommer in seiner Besprechung in der tageszeitung (taz) am 4. November 2013.[134] Es gibt eine Zeichentrick-Verfilmung von Kopf in den Wolken mit dem Titel Wrinkles.
Sarah Leavitt brachte den Comic Das große Durcheinander – Alzheimer, meine Mutter und ich 2013 heraus.
Eine Bearbeitung des Themas Alzheimer in Form von Lyrik nahm die österreichische Autorin und Sozialpädagogin Maria Seisenbacher mit ihrem Gedichtband Ruhig sitzen mit festen Schuhen vor (2015).
Im März 2016 veröffentlichte die Publizistin Inge Jens das Sachbuch Langsames Entschwinden: Vom Leben mit einem Demenzkranken über die Demenz ihres Ehemannes Walter Jens.
Die italienische Journalistin und Autorin Michela Farabella veröffentlichte im Jahre 2019 den autobiografischen Roman Italo, con te partirò,[135] in dem sie die Leidensgeschichte ihres Vaters Italo Farabella schildert, der im Alter schwer von der Alzheimer-Krankheit betroffen war. Michela Farabella verbindet die Darstellung der sich in Turin zugetragenen tragischen Geschichte einer vierjährigen Odyssee ihres Vaters zwischen Heimen für Demenzkranke und Krankenhäusern mit der Kritik am italienischen Gesundheitssystems im Umgang mit älteren Alzheimerpatienten.
Auch in dem Roman Untertags von Schriftsteller Urs Faes, erschienen im Suhrkamp Verlag im Oktober 2020, nimmt das Thema Demenz eine zentrale Rolle ein.
Film und Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In dem Theaterstück Ich muss gucken, ob ich da bin, erarbeitet von der Regisseurin Barbara Wachendorff, spielen auf der Bühne an Demenz erkrankte, ältere Schauspieler. Im Zentrum des Stücks, das 2006 für den Preis Der Faust nominiert war, steht die Lebenswelt der Betroffenen, ihre Wahrnehmung der Gegenwart und Vergangenheit.[136] Außerdem schrieb Barbara Wachendorff das Theaterstück Anderland – Eine Reise ohne Ruder ins Land der Demenz, das im Mai 2012 im Bürgerhaus Stollwerck (Köln) Premiere feierte.[137][138]
Nachdem der englische Fantasy-Autor Terry Pratchett († 12. März 2015) 2007 die Diagnose gestellt bekommen hatte, spendete er eine Million US-Dollar an den Alzheimer Research Trust. Pratchett führte in diesem Zusammenhang eine Kampagne gegen das Verbot der Sterbehilfe in Großbritannien, dazu produzierte er den BBC-Dokumentarfilm Choosing to die.[139]
Der Regisseur Iain Dilthey veröffentlichte 2009 den drei Demenz-Geschichten umfassenden Episodenfilm Eines Tages…, mit den Schauspielern Horst Janson, Annekathrin Bürger und Heinrich Schafmeister. Der Spielfilm ist Teil einer Filmratgeber-DVD-Box des LVR-Zentrums für Medien und Bildung in Düsseldorf.[140][141]
Von einem alten Ehepaar, das mit dem Schlaganfall und der dadurch fortschreitenden Demenz der Ehefrau fertig werden muss, erzählt der Film Liebe des Regisseurs Michael Haneke, der 2012 für das Beziehungsdrama bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme verliehen bekam.
Der Episodenfilm When yesterday comes erzählt in 77 Minuten vier verschiedene Geschichten zum Thema Demenz, realisiert durch die vier taiwanischen Regisseure Hsiu Chiung Chiang, Singing Chen, Wi Ding Ho und Ko Shang Shen.
Im Dokumentarfilm Vergiss mein nicht aus dem Jahr 2012 porträtierte der Regisseur David Sieveking seine an Alzheimer erkrankte Mutter.
Der Regisseur Armin Petras widmet sich in seinem Theaterstück Demenz, Depression und Revolution, das 2013 am Berliner Maxim-Gorki-Theater Premiere feierte, ebenso der Krankheit. Eindringlich symbolisieren die Darsteller den geistigen Verfall mit Worten wie „Er gießt Kaffee auf den Teller, Brot in den Kaffee, Zeitung wird in die Limo getunkt“.[142]
Der Fernsehfilm Die Auslöschung erzählt die Geschichte der großen, aber späten Liebe einer Restauratorin, gespielt von Martina Gedeck, und eines Kunsthistorikers, dargestellt von Klaus Maria Brandauer. Ihre Beziehung verändert sich, als bei ihm die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert wurde. Aus einer gleichberechtigten Partnerschaft entsteht nach und nach ein Pflegeverhältnis, die liebevolle Verbundenheit beider bleibt jedoch bestehen (Ausstrahlung im Sender Das Erste am 8. Mai 2013).
Der Regisseur Thomas Liesen produzierte 2013 unter dem Titel Leben, Lieben, Vergessen… eine dreijährige Langzeit-Dokumentation für Das Erste. Porträtiert wurde eine dreiköpfige Familie, die mit der genetisch bedingten Alzheimer-Erkrankung der 42-jährigen Mutter konfrontiert wird. Der Film behandelt die Entwicklung der Krankheit von der Diagnose im Frühstadium bis ins Endstadium und beschreibt die daraus resultierenden Belastungen und Einschränkungen der Familie im Alltag.[143]
In der deutschen Tragikomödie Honig im Kopf (2014) von und mit Til Schweiger setzt sich Schweiger gemeinsam mit seiner Tochter Emma Schweiger und Dieter Hallervorden mit den Themen Alzheimer und Demenz auseinander.
Still Alice – Mein Leben ohne Gestern (Still Alice) mit Julianne Moore in der Hauptrolle ist ein US-amerikanisch-französisches Filmdrama aus dem Jahr 2014 (2015 in Deutschland erschienen).[144] Es basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage der Schriftstellerin Lisa Genova und beschäftigt sich mit dem Verlauf einer früh einsetzenden Variante von Alzheimer.
Weitere Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1995: Sommerschnee (女人四十 / Nu ren si shi), Britisch-Hongkong, Regie: Ann Hui, mit Josephine Siao, Roy Chiao[145]
- 2001: Claire – Se souvenir des belles choses (Se souvenir des belles choses), Frankreich, Regie: Zabou Breitman, mit Isabelle Carré, Bernard Campan
- 2001: Iris, Großbritannien / USA, Regie: Richard Eyre, mit Judi Dench, Jim Broadbent, Kate Winslet
- 2003: Totgemacht – The Alzheimer Case (De zaak Alzheimer), Belgien, Regie: Erik Van Looy, mit Jan Decleir, Koen De Bouw, Werner De Smedt
- 2004: Wie ein einziger Tag (The Notebook), USA, Regie: Nick Cassavetes, mit Ryan Gosling, Rachel McAdams, James Garner, Gena Rowlands
- 2008: Immer noch Liebe! (Lovely, Still), USA, Regie: Nik Fackler, mit Martin Landau, Ellen Burstyn
- 2011: Das Blaue vom Himmel, Deutschland, Regie: Hans Steinbichler, mit Hannelore Elsner, Juliane Köhler
- 2012: Für immer dein (Still Mine), Kanada, Regie: Michael McGowan, mit James Cromwell, Geneviève Bujold
- 2013: Stiller Abschied, Deutschland, Regie: Florian Baxmeyer, mit Christiane Hörbiger, Oliver Mommsen, Jeanette Hain, Ulrike C. Tscharre[146]
- 2014: Nichts für Feiglinge, Deutschland, Regie: Michael Rowitz, mit Hannelore Hoger, Frederick Lau
- 2017: Für dich dreh ich die Zeit zurück, Österreich / Deutschland, Regie: Nils Willbrandt, mit Gisela Schneeberger, Erwin Steinhauer
- 2017: Das Leuchten der Erinnerung (The Leisure Seeker), Frankreich / Italien, Regie: Paolo Virzì, mit Helen Mirren, Donald Sutherland
- 2019: Romys Salon (Kapsalon Romy), Niederlande / Deutschland, Regie: Mischa Kamp, mit Beppie Melissen, Vita Heijmen[147]
- 2020: Du wirst mich in Erinnerung behalten (Tu te souviendras de moi), Kanada, Regie: Éric Tessier, mit Rémy Girard, Julie Le Breton[148]
- 2020: The Father, Großbritannien, Regie: Florian Zeller, mit Anthony Hopkins, Olivia Colman, Imogen Poots, Rufus Sewell
- 2020: Noch einmal, June (June Again), Australien, Regie: JJ Winlove, mit Noni Hazlehurst, Claudia Karvan, Stephen Curry[149]
- 2020: Supernova, Großbritannien, Regie: Harry Macqueen, mit Colin Firth, Stanley Tucci
- 2021: Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen, Deutschland, Regie: Nadine Heinze, Marc Dietschreit, mit Emilia Schüle, Günther Maria Halmer[150]
- 2021: Vortex, Frankreich, Regie: Gaspar Noé, mit Dario Argento, Françoise Lebrun[151]
- 2022: Memory – Sein letzter Auftrag (Memory), USA, Regie: Martin Campbell, mit Liam Neeson
- 2023: Die unendliche Erinnerung (La memoria infinita, Dokumentarfilm), Chile, Regie: Maite Alberdi, über Augusto Góngora, Paulina Urrutia
- 2024: Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie (Sleeping Dogs), USA, Regie: Adam Cooper, mit Russell Crowe
Alzheimer-ähnliche Symptome bei Tieren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund verbesserter tiermedizinischer Versorgung erreichen auch Haustiere ein höheres Lebensalter. Neuropathologische Veränderungen (Plaques und vaskuläre Amyloidose) z. B. im Hirn seniler Haustiere ähneln den Befunden von an Alzheimer erkrankten Menschen.[152] Die Folge dieser Prozesse sind kognitive Funktionsstörungen, die zu übersteigerter Angst, Desorientierung, scheinbar grundloser Aggression, verringerter oder fehlender Lernfähigkeit und Verlust der Stubenreinheit führen können.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alois Alzheimer: Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde. Vortrag (3. November) auf der Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte in Tübingen am 3. und 4. November 1906. Eigenbericht Alzheimers in Allg. Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1907, S. 146–148.
- T. A. Bayer, O. Wirths: Alzheimer-Demenz. Molekulare Pathologie, Tiermodelle und Therapiestrategien. In: Der Nervenarzt. 79 (Suppl 3), S. 117–128.
- Anne Eckert: Alois Alzheimer und die Alzheimer Krankheit. In: Pharmazie in unserer Zeit. Band 31 (4), 2002, S. 356–360.
- Hans Förstl, Alexander Kurz, Tobias Hartmann: Alzheimer-Demenz. In: Hans Förstl (Hrsg.): Demenzen in Theorie und Praxis. 3. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2011, ISBN 978-3-642-19794-9, S. 47–72.
- Kurt Jellinger (Hrsg.): Alzheimer – Meilensteine aus hundert Jahren wissenschaftlicher und klinischer Forschung. Akademische Verlagsgesellschaft AKA, Berlin 2006, ISBN 3-89838-077-7.
- Frank Jessen (Hrsg.): Handbuch Alzheimer-Krankheit. Grundlagen – Diagnostik – Therapie – Versorgung – Prävention. De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-040345-9.
- Cornelia Stolze: Vergiss Alzheimer! Die Wahrheit über eine Krankheit, die keine ist. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011, ISBN 3-462-04339-0.
- J. Randall et al.: Clinical and Biomarker Changes in Dominantly Inherited Alzheimer’s Disease. In: New England Journal of Medicine. 2012, S. 120723122607004, doi:10.1056/NEJMoa1202753.
- Michael Jürgs: Alzheimer: Spurensuche im Niemandsland. Bertelsmann Taschenbuch, München 2006, ISBN 978-3-570-00934-5.
- Margret Lock: The Alzheimer Conundrum: Entanglements of Dementia and Aging. Princeton University Press 2013, ISBN 978-0-691-14978-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S3-Leitlinie Demenzen der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde und Deutschen Gesellschaft für Neurologie. In: AWMF online (Stand November 2023)
- Wegweiser Demenz des deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Österreichische Alzheimer Gesellschaft
- Alzheimer Schweiz
- In den USA zugelassener Bluttest (engl.): https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-clears-first-blood-test-used-diagnosing-alzheimers-disease
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Was ist Alzheimer? - Die Alzheimer-Krankheit. In: Alzheimer Forschung Initiative. Abgerufen am 25. August 2024.
- ↑ a b c S3-Leitlinie Demenzen der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde und Deutschen Gesellschaft für Neurologie. In: AWMF online (Stand November 2023)
- ↑ a b Global status report on the public health response to dementia. (PDF) World Health Organization, 2021, abgerufen am 24. Juli 2024 (englisch).
- ↑ Alexandra Bröhm: Warum Frauen häufiger an Alzheimer erkranken. In: welt.de. Axel Springer SE, 31. Mai 2016, abgerufen am 30. Dezember 2019.
- ↑ Jane Gilmore: A possible 'link’ between menopause and Alzheimer’s is scaring women, including me. In: The Sydney Morning Herald. 7. Juni 2019, abgerufen am 30. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.: Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen. (PDF) Infoblatt 1. In: deutsche-alzheimer.de. Juni 2018, abgerufen am 9. August 2019.
- ↑ Zahl der Todesfälle wegen Alzheimer von 2003 bis 2023 fast verdoppelt. In: destatis.de. Statistisches Bundesamt, 17. September 2024, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Dementia. WHO, 15. März 2023, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
- ↑ „Die Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind bislang nicht vollständig geklärt. Die bisherige Forschung zeigt, dass an ihrer Entstehung mehrere Faktoren beteiligt sind.“ In: Elisabeth Stechl, Catarina Knüvener et al.: Praxishandbuch Demenz. Erkennen – Verstehen – Behandeln. Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-86321-038-0, S. 192.
- ↑ „Obgleich die Ätiologie der Alzheimer-Demenz letztlich weiterhin als ungeklärt bezeichnet werden muss, gab es doch in den letzten Jahren einen deutlichen Wissenszuwachs in der Pathologie der Erkrankung, in erster Linie auf der Basis von genetischen und molekularbiologischen Untersuchungen.“ In: R. Mahlberg, H. Gutzmann (Hrsg.): Demenzerkrankungen erkennen, behandeln und versorgen. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-7691-0563-6, S. 11–12.
- ↑ a b J. J. Iliff et al.: Impairment of glymphatic pathway function promotes tau pathology after traumatic brain injury. In: The Journal of neuroscience: the official journal of the Society for Neuroscience. Band 34, Nr. 49, Dezember 2014, S. 16180–16193, doi:10.1523/JNEUROSCI.3020-14.2014, PMID 25471560, PMC 4252540 (freier Volltext).
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- ↑ a b c d Rosemary J. Jackson, Bradley T. Hyman, Alberto Serrano-Pozo: Multifaceted roles of APOE in Alzheimer disease. In: Nature Reviews Neurology. Band 20, Nr. 8, August 2024, ISSN 1759-4758, S. 457–474, doi:10.1038/s41582-024-00988-2 (nature.com [abgerufen am 27. August 2024]).
- ↑ a b c d e Caroline Van Cauwenberghe, Christine Van Broeckhoven, Kristel Sleegers: The genetic landscape of Alzheimer disease: clinical implications and perspectives. In: Genetics in Medicine. Band 18, Nr. 5, Mai 2016, S. 421–430, doi:10.1038/gim.2015.117, PMID 26312828, PMC 4857183 (freier Volltext).
- ↑ Christiane Reitz, Margaret A. Pericak-Vance, Tatiana Foroud, Richard Mayeux: A global view of the genetic basis of Alzheimer disease. In: Nature Reviews Neurology. Band 19, Nr. 5, Mai 2023, ISSN 1759-4758, S. 261–277, doi:10.1038/s41582-023-00789-z, PMID 37024647, PMC 10686263 (freier Volltext).
- ↑ a b Randall J Bateman, Paul S Aisen, Bart De Strooper et al.: Autosomal-dominant Alzheimer’s disease: a review and proposal for the prevention of Alzheimer’s disease. In: Alzheimer’s Research & Therapy. Band 3, Nr. 1, 2010, ISSN 1758-9193, S. 1, doi:10.1186/alzrt59, PMID 21211070, PMC 3109410 (freier Volltext).
- ↑ Ira T. Lott, Elizabeth Head: Dementia in Down syndrome: unique insights for Alzheimer disease research. In: Nature Reviews Neurology. Band 15, Nr. 3, März 2019, ISSN 1759-4758, S. 135–147, doi:10.1038/s41582-018-0132-6, PMID 30733618, PMC 8061428 (freier Volltext).
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- ↑ Theodore I. Lidsky: Is the Aluminum Hypothesis dead? In: Journal of Occupational and Environmental Medicine. Band 56, 5 Suppl, Mai 2014, S. S73–79, doi:10.1097/JOM.0000000000000063, PMID 24806729, PMC 4131942 (freier Volltext) – (englisch).
- ↑ Alzheimer’s Society: Aluminium and Alzheimer’s disease. (PDF) In: The Learning Exchange. Juni 2002, abgerufen am 9. August 2019 (englisch).
- ↑ Myths. In: Alzheimer’s Association. Abgerufen am 23. Juni 2023 (englisch).
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- ↑ a b c Reduzierung der Aluminiumaufnahme kann mögliche Gesundheitsrisiken minimieren. (PDF) Stellungnahme Nr. 045/2019 des BfR. In: BfR. 18. November 2019, abgerufen am 1. Februar 2023.
- ↑ a b Delia Friess: Ist Aluminium gefährlich für uns? In: ARD alpha. 23. Januar 2023, abgerufen am 1. Februar 2023.
- ↑ Bundesinstituts für Risikobewertung: Keine Alzheimer-Gefahr durch Aluminium aus Bedarfsgegenständen (PDF; 8 Seiten, 65 kB), am 4. Oktober 2013.
- ↑ Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminiumaufnahme über die Haut sind unwahrscheinlich. (PDF) Bundesinstitut für Risikobewertung, 6. Oktober 2023, abgerufen am 25. Januar 2024 (aktualisierte Stellungnahme, ersetzt die Stellungnahme 030/2020 vom 20. Juli 2020).
- ↑ Aluminium in Antitranspirantien: Geringer Beitrag zur Gesamtaufnahme von Aluminium im Menschen. In: BfR. 20. Juli 2020, abgerufen am 15. November 2021.
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- ↑ a b c d e f AWMF: S3-Leitlinie "Demenzen". Abgerufen am 7. Januar 2021.
- ↑ MRT zur Früherkennung einer Alzheimer-Demenz. IGeL-Monitor; abgerufen am 15. Januar 2019. Wichtigste Quellen darin: NICE-Leitlinie von 2011. (National Institute for Health and Clinical Excellence der britischen Gesundheitsbehörde NHS) sowie Meta-Analyse Schmand et al. 2010. – B. Schmand, H. M. Huizenga, W. A. van Gool: Meta-analysis of CSF and MRI biomarkers for detecting preclinical Alzheimer’s disease. In: Psychological Medicine, Januar 2010, 40 (1): S. 135–145, PMID 19863841. Mehr zur Begründung der Bewertung in der Evidenzsynthese. (PDF; 104 kB) abgerufen am 15. Januar 2019.
- ↑ Artikel aus dem Tagesspiegel. vom 21. Februar 2018 oder aus der Ärzte-Zeitung. vom 5. Dezember 2017.
- ↑ a b FDA News Release May 16, 2025: FDA clears first blood test used in diagnosing Alzheimer's disease
- ↑ Erster Bluttest zur Diagnose des Morbus Alzheimer in den USA zugelassen. In: Deutsches Ärzteblatt. Deutscher Ärzteverlag, Köln 5. Juni 2025.
- ↑ National Institute on Aging: The Seven Warning Signs of Alzheimer’s Disease. ( vom 12. März 2009 im Internet Archive) (englisch)
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- ↑ G. M. McKhann et al.: The diagnosis of dementia due to Alzheimer’s disease: recommendations from the National Institute on Aging-Alzheimer’s Association workgroups on diagnostic guidelines for Alzheimer’s disease. In: Alzheimer’s & dementia: the journal of the Alzheimer’s Association. Band 7, Nr. 3, Mai 2011, S. 263–269, doi:10.1016/j.jalz.2011.03.005. PMID 21514250. PMC 3312024 (freier Volltext).
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