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„Natriumpersulfat“ – Versionsunterschied

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{{Weiterleitungshinweis|NaPS|Zu anderen Bedeutungen siehe [[Naps]].}}
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| Strukturformel = [[Datei:2.svg|x27px|2]] [[Datei:Na+.svg|x27px|Natriumion]] [[Datei:Peroxodisulfate-2D.png|200px|Strukturformel des Persulfations]]
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* Feinätzkristall
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'''Natriumpersulfat''' (chemische Formel Na<sub>2</sub>S<sub>2</sub>O<sub>8</sub>) ist das [[Natrium]]salz der [[Peroxodischwefelsäure]]. Da es&nbsp;– besonders in unreinem oder feuchtem Zustand&nbsp;– zum Zerfallen unter [[Sauerstoff]]entstehung neigt, dürfen das Salz und seine Lösungen wegen Berstgefahr niemals in dicht verschlossenen Behältern aufbewahrt werden.
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|}


== Verwendung ==
'''Natriumpersulfat (NaPS)''' ist ein weißes [[Salz]] aus [[Natrium]], [[Schwefel]] und [[Sauerstoff]]. Die chemische Formel lautet: <math>Na_2S_2O_8</math>. Es stammt von der Peroxischen Schwefelsäure ab. Die [[Säure]] hat einen [[pH-Wert]] von 4,3.
In [[Wasser]] gelöst wird Natriumpersulfat in der [[Leiterplatte]]ntechnik zum [[Ätzen]] der [[Kupfer]]schichten von [[Leiterplatte|Platinen]] verwendet:
:<math>\mathrm{ S_2O_{8\ (aq)}^{2-} + Cu_{(s)} \longrightarrow 2\ SO^{2-}_{4\ (aq)} + Cu^{2+}_{\ (aq)} }</math>
Statt Natriumpersulfat kann auch das entsprechende [[Ammoniumpersulfat|Ammoniumsalz]] verwendet werden.


Gegenüber dem üblichen Ätzen mit [[Eisen(III)-chlorid]]-Lösung hat Natriumpersulfat den Vorteil einer geringeren Unterätzung auch bei höheren Temperaturen (nicht über 50&nbsp;°C, erhöhter Zerfall), und damit einer genaueren Konturenschärfe (daher der Handelsname ''Feinätzkristall'').
== Verwendung==


Die Lösung muss nach der Verwendung aufgrund des Kupfergehaltes als [[Sondermüll]] entsorgt oder das Kupfer durch Reduktion an Stahlwolle aus der Lösung entfernt<ref>{{Webarchiv | url= http://www.tuf-ev.de/workshop/aetzen/EntsorgungAetzen.htm | wayback = 20090907183632 | text = Entsorgung von Ätzflüssigkeiten}}</ref> werden.
In [[Wasser]] gelöst wird Natriumpersulfat in der [[Leiterplattentechnik]] zum [[Ätzen]] von [[Platine|Platinen]] verwendet. Es werden 100g in 0,5l Wasser gelöst. Die Lösung muss nach der Verwendung als [[Sondermüll]] entsorgt werden. Natriumpersulfat ist gesundheitsschädlich. <br />
Zum Ätzen von Leiterplatten kann statt Natriumpersulfat auch [[Ammoniumpersulfat]] oder [[Eisen(III)chlorid]]-Lösung verwendet werden.<br /><br />
Siehe auch: [[Natriumhydroxid]] als [[Entwickler]] für [[Fotolack|fotopositv]] beschichtete [[Leiterplatte|Leiterplatten]].


Natriumpersulfat wird auch als wasserlöslicher [[Initiator (Chemie)|Initiator]] für die [[Polymerisation|radikalische Polymerisation]] (z.&nbsp;B. [[Emulsionspolymerisation]]) eingesetzt.
Ganz selten wird es in der [[Pyrotechnik]] verwendet.

Indem man Magnesiumpulver mit Natriumpersulfat mischt, erhält man sog. Blitzpulver (Flash).
== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Natriumverbindung]]
[[Kategorie:Persulfat]]

Aktuelle Version vom 11. März 2023, 07:47 Uhr

Strukturformel
2 Natriumion Strukturformel des Persulfations
Allgemeines
Name Natriumpersulfat
Andere Namen
  • Natriumperoxodisulfat
  • Feinätzkristall
  • Natrium-µ-peroxo-bis(trioxosulfat)
  • Naps
  • SODIUM PERSULFATE (INCI)[1]
Summenformel Na2S2O8
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7775-27-1
EG-Nummer 231-892-1
ECHA-InfoCard 100.028.993
PubChem 62655
ChemSpider 56406
Wikidata Q419438
Eigenschaften
Molare Masse 238,11 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,20 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

Zersetzung ab ca. 180 °C[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (545 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​302​‐​315​‐​317​‐​334​‐​335
P: 210​‐​221​‐​280​‐​301+330+331​‐​304+340​‐​371+380+375[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumpersulfat (chemische Formel Na2S2O8) ist das Natriumsalz der Peroxodischwefelsäure. Da es – besonders in unreinem oder feuchtem Zustand – zum Zerfallen unter Sauerstoffentstehung neigt, dürfen das Salz und seine Lösungen wegen Berstgefahr niemals in dicht verschlossenen Behältern aufbewahrt werden.

Das Persulfat-Ion enthält Sauerstoff in der instabilen Oxidationsstufe −1, daher wirkt Natriumpersulfat als sehr starkes Oxidationsmittel. Zur Unterscheidung von Kaliumperoxomonosulfat wird aus Iodidlösungen langsam Iod abgeschieden, Mangan(II)-Lösungen werden zu Braunstein oxidiert, in Gegenwart katalytisch wirkender Silberionen sogar bis zum Permanganat.

In Wasser gelöst wird Natriumpersulfat in der Leiterplattentechnik zum Ätzen der Kupferschichten von Platinen verwendet:

Statt Natriumpersulfat kann auch das entsprechende Ammoniumsalz verwendet werden.

Gegenüber dem üblichen Ätzen mit Eisen(III)-chlorid-Lösung hat Natriumpersulfat den Vorteil einer geringeren Unterätzung auch bei höheren Temperaturen (nicht über 50 °C, erhöhter Zerfall), und damit einer genaueren Konturenschärfe (daher der Handelsname Feinätzkristall).

Die Lösung muss nach der Verwendung aufgrund des Kupfergehaltes als Sondermüll entsorgt oder das Kupfer durch Reduktion an Stahlwolle aus der Lösung entfernt[3] werden.

Natriumpersulfat wird auch als wasserlöslicher Initiator für die radikalische Polymerisation (z. B. Emulsionspolymerisation) eingesetzt.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu SODIUM PERSULFATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 17. April 2020.
  2. a b c d e f Eintrag zu Natriumperoxodisulfat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  3. Entsorgung von Ätzflüssigkeiten (Memento vom 7. September 2009 im Internet Archive)