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„Döbeln“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die Stadt Döbeln in Sachsen, zum Adelsgeschlecht Döbeln siehe [[Döbeln (Adelsgeschlecht)]].}}
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = Wappen Döbeln.svg
|- style="background: #ffffff;" align="center"
|Breitengrad = 51.12070
| style="width: 145px;" | [http://www.wappen-server.de/deutschland/wappen_doebeln.htm Wappen]
|Längengrad = 13.11957
| style="width: 145px;" | [[Bild:Doebeln Karte.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Döbeln hervorgehoben]]
|Lageplan = Döbeln in FG.png
|-
|Bundesland = Sachsen
! colspan="2" | Basisdaten
|Landkreis = Mittelsachsen
|- style="background: #ffffff;"
|Höhe = 168
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Freistaat Sachsen|Sachsen]]
|PLZ = 04720
|- style="background: #ffffff;"
|Vorwahl = 03431, 034325
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Leipzig|Leipzig]]
|Gemeindeschlüssel = 14522080
|- style="background: #ffffff;"
|Gliederung = 38 [[Ortsteil]]e, 9 Stadtteile
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Döbeln|Döbeln]]
|Straße = Obermarkt 1
|- style="background: #ffffff;"
|Website = [https://www.doebeln.de/ www.doebeln.de]
| [[Geografische Lage|Geographische Lage]]: || 51° 7' n. B.<br/>13° 7' ö. L.
|Bürgermeister = [[Sven Liebhauser]]
|- style="background: #ffffff;"
|Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister
| [[Höhe]]: || 120 m ü. [[Normalnull|NN]]
|Partei = CDU
|- style="background: #ffffff;"
}}
| [[Fläche]]: || 32,7 [[Quadratkilometer|km²]]
[[Datei:Doebeln-vom-turm.jpg|mini|Blick über die Döbelner Altstadt zum Obermarkt und Rathaus]]
|- style="background: #ffffff;"

| [[Einwohner]]: || 21.382 <small>''(30. April 2005)''</small>
'''Döbeln''' ([[obersorbisch]] ''Doblin'')
|- style="background: #ffffff;"
ist eine [[Große Kreisstadt]] im [[Sachsen|sächsischen]] [[Landkreis Mittelsachsen]]. Sie ist auch als [[Leisniger Riesenstiefel|''Stiefelstadt'']] bekannt. Döbeln ist mit rund 24.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Mittelsachsens.
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 654 Einwohner je km²
|- style="background: #ffffff;"
| [[Postleitzahl]]: || 04720
|- style="background: #ffffff;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 03431
|- style="background: #ffffff;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>DL</tt>
|- style="background: #ffffff;"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 14 3 75 030
|- style="background: #ffffff;"
| Stadtgliederung: || XX Ortsteile
|- style="background: #ffffff;"
| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Obermarkt 1<br/>04720 Döbeln
|- style="background: #ffffff;"
| Website: || [http://www.doebeln.de/ www.doebeln.de]
|- style="background: #ffffff;"
| E-Mail-Adresse: || [mailto:stadtverwaltung@doebeln.de stadtverwaltung@doebeln.de]
|-
! colspan="2" | Politik
|- style="background: #ffffff;"
| [[Oberbürgermeister|Bürgermeister]]: || Axel Buschmann ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
|}
'''Döbeln''' ist die [[Kreisstadt]] des [[Freistaat Sachsen|sächsischen]] [[Landkreis Döbeln|Landkreises Döbeln]]. Sie liegt im ''Mittelsächsischen Bergland'' in einem weiten Talkessel der [[Mulde (Fluss)|Freiberger Mulde]]. Döbeln hat eine Fläche von 32,67 km².


== Geographie ==
== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
Döbeln liegt im [[Mittelsächsisches Hügelland|Mittelsächsischen Hügelland]] in einem weiten Talkessel der [[Freiberger Mulde]], ungefähr in der Mitte des Dreiecks zwischen den sächsischen Metropolen [[Chemnitz]], [[Dresden]] und [[Leipzig]]. Die Umgebung ist geprägt durch das Muldental, das untere [[Zschopau (Fluss)|Zschopautal]] und die umliegende hügelige Landschaft. Die Zschopau mündet in der Nähe des Ortsteils Schweta in die Mulde.

Die Landeshauptstadt Dresden ist etwa 50&nbsp;km entfernt, Chemnitz etwa 40&nbsp;km, Leipzig 70&nbsp;km und Berlin etwa 200&nbsp;Kilometer. Döbeln hat zwei Autobahnabfahrten an der Autobahn [[Bundesautobahn 14|A 14]], Döbeln Nord und Döbeln Ost.


=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
Angrenzende Gemeinden sind [[Großweitzschen]] (Landkreis Mittelsachsen), [[Jahnatal]] (Landkreis Mittelsachsen), [[Lommatzsch]] ([[Landkreis Meißen]]), [[Nossen]] (Landkreis Meißen), die Städte [[Hartha]], [[Roßwein]] und [[Waldheim]] (alle Landkreis Mittelsachsen).


=== Stadtgliederung ===
Angrenzende Gemeinden sind [[Ebersbach (bei Döbeln)|Ebersbach]], [[Großweitzschen]], [[Mochau]], [[Niederstriegis]], die Stadt [[Roßwein]] und [[Ziegra-Knobelsdorf]] im Landkreis Döbeln.
Döbeln besitzt eine traditionelle Innenstadt, deren zentraler Teil auf der Muldeninsel liegt und von zwei Flussarmen der Freiberger Mulde umschlossen ist.

* Stadtteile: [[Döbeln-Ost]], [[Döbeln-Nord]], [[Gärtitz]], [[Großbauchlitz]], Keuern, [[Kleinbauchlitz]], [[Masten (Döbeln)|Masten]], [[Pommlitz (Döbeln)|Pommlitz]], [[Sörmitz]], [[Zschackwitz]]

* Ortsteile:
** Döbeln mit [[Bormitz]], [[Hermsdorf (Döbeln)|Hermsdorf]], [[Oberranschütz]] und [[Zschäschütz]]
** Ortschaft [[Ebersbach (Döbeln)|Ebersbach]] mit [[Mannsdorf (Döbeln)|Mannsdorf]], [[Neudorf (Döbeln)|Neudorf]] und [[Neugreußnig]]
** Ortschaft [[Technitz]] mit [[Miera (Döbeln)|Miera]] und [[Möckwitz]]
** Ortschaft [[Ziegra (Döbeln)|Ziegra]] mit [[Forchheim (Döbeln)|Forchheim]], [[Kleinlimmritz]], [[Limmritz]], [[Pischwitz]], [[Schweta (Döbeln)|Schweta]], [[Stockhausen (Döbeln)|Stockhausen]], [[Töpeln]] und [[Wöllsdorf]]
** Ortschaft [[Mochau (Döbeln)|Mochau]] mit [[Beicha]], [[Choren (Döbeln)|Choren]], [[Dreißig (Döbeln)|Dreißig]], [[Geleitshäuser]], [[Gertitzsch]], [[Gödelitz]], [[Großsteinbach (Döbeln)|Großsteinbach]] (mit Obersteinbach), [[Juchhöh (Döbeln)|Juchhöh]], [[Kleinmockritz]], [[Leschen (Döbeln)|Leschen]], [[Lüttewitz (Döbeln)|Lüttewitz]], [[Maltitz (Döbeln)|Maltitz]], [[Markritz]], [[Meila]], [[Nelkanitz]], [[Petersberg (Döbeln)|Petersberg]], [[Präbschütz]], [[Prüfern]], [[Schallhausen]], [[Simselwitz]], [[Schweimnitz]] und [[Theeschütz]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== 8. bis 21. Jahrhundert ===
Die Region um Döbeln ist seit dem 8. Jahrhundert [[Slawen|slawisch]], durch [[Sorben]], besiedelt.<ref>[[Karlheinz Blaschke]]: ''Geschichte Sachsens im Mittelalter''. Berlin 1991, ISBN 3-372-00076-5, S. 43&nbsp;ff.</ref> Der Name kommt vom altsorbischen Wort ''Doblin'', das sich vom Namen einer Person, ''Dobl'', herleitet.<ref>[[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]] und [[Hans Walther (Onomastiker)|Hans Walther]]: ''Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte'', Faber und Faber Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86730-038-4, S. 53.</ref>


Die Anfänge einer deutschen Herrschaft im 10. Jahrhundert und einer sich später anschließenden Besiedlung werden mit den [[Liudolfinger]]n (auch [[Ottonen]] genannt) in Zusammenhang gebracht, insbesondere mit [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich I.]]
[[Bild:Döbeln Mulde 1908.JPG|thumb|left|Freiberger Mulde in Döbeln (1908)]]


Nach 929 wurde eine ehemalige slawische Wallanlage auf dem Burgberg in eine deutsche Befestigung [[Burg Döbeln]] umgebaut, als Mittelpunkt eines [[Burgward]]s, der zur [[Mark Meißen]] gehörte. Am Fuße des Burgberges gab es eine Siedlung, aus der später die Stadt Döbeln entstand (1350 ''civitas''). Einer Urkunde [[Otto II. (HRR)|Kaiser Ottos II.]] aus dem Jahr 981 ist zu entnehmen, dass er die Burg ''Doblin'' und das umliegende Land dem [[Pfalz und Kloster Memleben|Kloster Memleben]] schenkte; es geht hier um die große Region zwischen der [[Zschopau]] und der [[Große Striegis|Großen Striegis]].<ref>MGH DD Otto II. 195. [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00000443/images/index.html?id=00000443&no=1&seite=225 Digitalisat].</ref> Das ist die erste urkundliche Erwähnung von Döbeln (981).<ref>In der Übersetzung heißt es: „Wir (übergeben) einige Burgen und Ortschaften unsers Besitzes im slawischen Gebiet, nämlich Doblin und Hwoznie, im Gau Daleminze (…) dem von Uns gestifteten und erbauten Kloster Memleben.“ Das Kloster bestand nur bis zum Jahr 1015, der Besitz wurde an das [[Kloster Hersfeld]] an der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] überwiesen. In der Fachliteratur spricht man vom Hersfelder Eigen oder vom Hersfelder Lehen</ref><ref>Max Kästner, Johannes Schiller: ''Zwischen Chemnitz und Freiberg, Ein Heimatbuch für Schule und Haus, Der Heimatboden und seine Besiedlung.'' Frankenberg 1928, S. 34.</ref>
Döbeln entstand nach [[1200]] im Schutze einer [[Burg]], die bereits [[981]] erstmals urkundlich erwähnt wurde. Vermutlich um 1220 wurde sie zur Stadt erhoben. 1429 wurde die Stadt durch die Hussiten zerstört. In späteren Jahren folgten schwere Stadtbrände, so daß kaum Bauten aus diesen Zeiten erhalten blieben. Das [[Handwerk]] der Stadt entwickelte sich danach bis zum [[17. Jahrhundert|17. Jh.]] stetig: [[Tuchmacher]], [[Leinenweber]] und [[Hutmacher]] waren hier ansässig.


Schon in slawischer Zeit existierte hier ein zentralörtliches Herrschaftszentrum im [[Daleminzier|Gau Daleminze]]. Mit der deutschen Besiedlung wurden deutsche „Verwaltungsstrukturen“ ([[Lehnsherrschaft]] und das Christentum mit seinen Institutionen Pfarrsystem und [[Amtskirche]]) übernommen.<!-- Genauer wäre hier bis etwa 1000 n. Chr. ostfränkisch statt deutsch zu sagen. --> Die deutsche Besiedlung des Ortes entwickelte sich vermutlich um 1200 zur kommunal verfassten Stadt (mit bestimmten eigenen Rechten).
Aus der alten [[Tuchmacherei]] ging im [[19. Jahrhundert|19. Jh.]] die Tuchfabrikation hervor. [[1845]] entstand außerdem die [[Zigarre]]nfabrikation. [[1847]] erreichte die [[Eisenbahn]] von [[Riesa]] aus die Stadt, die Fortsetzung nach [[Chemnitz]] konnte jedoch erst [[1857]] eröffnet werden. [[1868]] folgte die Linie [[Dresden]] - Döbeln - [[Leipzig]]. Seitdem besitzt Döbeln einen [[Keilbahnhof]]


So wird im Jahr 1350 ein selbständiger ''districtus'' Döbeln genannt, 1378 werden Burg und Stadt erwähnt. 1567 wird von einem wüsten Amtsschloßberg berichtet. Die Gründe sind nicht bekannt, im Jahr 1588 wurde das bis dahin existierende [[Amt Döbeln]] in das [[Amt Leisnig]] integriert.<ref>[[Karlheinz Blaschke]], Uwe Ulrich Jäschke: ''Kursächsischer Ämteratlas 1790.'' Gumnior Chemnitz, 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 58.</ref> Das offensichtlich seit längerer Zeit verfallende Schloss wurde nicht mehr gebraucht und zur Gewinnung von Baumaterial genutzt. Ab 1730 wurde auch der Bergfried abgebrochen und zwischen 1867 und 1869 mussten die letzten Reste der Burg Döbeln der Schloßbergschule weichen.
Am [[6. Mai]] [[1945]] wurde die fast unversehrte Stadt von den [[Alliierte]]n besetzt.


[[Datei:Döbeln um 1650.jpg|mini|hochkant=1.5|Döbeln um 1650]]
Beim [[Elbehochwasser_2002|Hochwasser]] im Jahre [[2002]] wurde die historische Innenstadt, die auf einer Insel der beiden Flussarme der [[Freiberger Mulde]] liegt, völlig überflutet und viele Häuser zerstört. Die Muldeninsel und die anderen überfluteten Gebiete sind mittlerweile wieder restauriert.
Zu Füßen des Berges steht noch immer die [[St. Nicolaikirche (Döbeln)|Nicolaikirche]], deren Vorgängerbau wahrscheinlich um 1230 entstand. Nach einem Brand im Jahr 1333 wurde eine dreischiffige [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] errichtet, die 1479 in eine dreischiffige [[Hallenkirche]] umgebaut wurde.<ref>[[Georg Dehio]]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S.&nbsp;190&nbsp;ff.</ref>

[[Datei:Doebeln 1 Kgl Saechs MS.jpg|mini|hochkant|Meilenstein an der Dresdner Straße]]
Nach neuen Erkenntnissen wurde Döbeln im Jahr 1429 nicht von den [[Hussitenkriege|Hussiten]] heimgesucht, 1450 jedoch durch die Böhmen des [[Georg von Podiebrad]] zerstört. Große [[Pest]]epidemien erlebte Döbeln in den Jahren 1439, 1463, 1474, 1507, 1515, 1584–1586, 1611–1626, 1637 und 1643. Immer wieder kam es zudem zu schweren Stadtbränden (1333, 1419, 1429, 1456, 1488, 1523, 1611 und 1730), so dass kaum Bauten aus alter Zeit erhalten blieben. Das Handwerk der Stadt entwickelte sich bis zum 17. Jahrhundert stetig: [[Tuchmacher]], [[Weber|Leineweber]] und [[Hutmacher]] waren hier ansässig.

Im 3. Schlesischen Krieg ([[Siebenjähriger Krieg]]) kam es mit dem [[Gefecht bei Döbeln]] zur einzig bekannten militärischen Auseinandersetzung in der direkten Umgebung der Stadt Döbeln. Nachdem sich preußische und österreichische Truppen schon seit dem Herbst 1761 an der [[Freiberger Mulde]] zwischen [[Technitz]] und [[Niederstriegis]] eingegraben hatten, brachen am frühen Morgen des 12.&nbsp;Mai 1762 die Preußen unter Prinz [[Heinrich von Preußen (1726–1802)|Heinrich von Preußen]] auf der ganzen Linie durch die österreichischen Stellungen. Der Tag endete mit einem vollständigen Sieg Prinz Heinrichs, es wurde eine große Anzahl an österreichischen Gefangenen gemacht, darunter der Oberbefehlshaber General von [[Zedtwitz]].

[[Datei:GroßbauchlitzViadukt.JPG|mini|Viadukt der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn bei Großbauchlitz]]
[[Datei:Döbeln Mulde 1908.JPG|mini|Freiberger Mulde in Döbeln (1908)]]
Im 19. Jahrhundert ging aus der alten Tuchmacherei die Tuchfabrikation hervor. Die letzte Tuchfabrik Döbelns beendete vor Weihnachten 1902 mit Produktionseinstellung ihre Existenz. 1846 entstand außerdem die [[Zigarre]]nfabrikation. 1847 erreichte die [[Chemnitz-Riesaer Eisenbahn]] von [[Riesa]] aus die Stadt, die Fortsetzung der Verbindung nach [[Chemnitz]] konnte jedoch erst 1852 eröffnet werden. Im Jahr 1868 folgte die [[Bahnstrecke Borsdorf–Coswig|Linie Dresden–Döbeln–Leipzig]]. Seitdem ist der [[Döbeln Hauptbahnhof|Döbelner (Haupt-)Bahnhof]] ein [[Keilbahnhof]]. Des Weiteren brachte die Industrialisierung die [[Schmalspurbahn Oschatz–Mügeln–Döbeln]] (ab 1884), die [[Döbelner Straßenbahn]] (ab 1892, heute historischer [[Pferdebahn]]-Betrieb), die [[Mühlenbahn Großbauchlitz]] (1905) und die [[Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz|Schmalspurbahn Wilsdruff-Döbeln]] (um 1911) hervor.

Zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] am 6. Mai 1945 wurde die fast unversehrte Stadt von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt.

Beim [[Hochwasser in Mitteleuropa 2002#Sachsen|Hochwasser im August 2002]] wurde die historische Innenstadt, die auf einer Insel zwischen den beiden Flussarme der Freiberger Mulde liegt, völlig überflutet und viele Häuser zerstört. Die Muldeninsel und die anderen überfluteten Gebiete sind mittlerweile restauriert. Im Juni 2013 war die Stadt erneut von einem [[Hochwasser in Mitteleuropa 2013#Sachsen|Hochwasser ähnlichen Ausmaßes]] betroffen.

Am 1. August 2008 verlor Döbeln im Zuge der Kreisgebietsreform seine Funktion als Kreisstadt und erhielt in diesem Zusammenhang den [[Liste der Großen Kreisstädte in Sachsen|Status ''Große Kreisstadt'']]. Der ehemalige [[Landkreis Döbeln]] gehörte zum [[Regierungsbezirk Leipzig]], der aktuelle Landkreis Mittelsachsen jedoch bis zur Bildung der [[Landesdirektion Sachsen]] zum 1. März 2012 zu [[Direktionsbezirk Chemnitz|Chemnitz]].
1. März 2017 kam die 85-jährige Ruth K. in einem Plattenbauviertel am Rande von Döbeln durch einen Brand ums Leben, den Rechtsextremisten gelegt hatten.<ref>''Die Stille nach dem Brand'' [https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-09/rechtsextremismus-rassismus-brandstiftung-statistik-landeskriminalamt-sachsen-kritik zeit.de]</ref>

Um 2022 gründete sich in Döbeln eine als ''[[Bürgergenossenschaft]] Mittelsachsen'' auftretende Gemeinschaft zur Erprobung des gesellschaftlicher Organisation unter privatrechtlichen Strukturen. Das mit [[Titus Gebel]] verbundene Konzept der [[Privatstadt|Privatstädte]] findet aufgrund seiner antistaatlichen und nicht auf Wahlen basierenden Struktur zum Teil scharfe Kritik.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefanie Dodt, Marlon Kumar |url=https://www.tagesschau.de/investigativ/privatstaedte-100.html |titel=Privatstadt-Bewegung: Das libertäre Experiment von Mittelsachsen |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk, ARD |datum=2023-06-08 |abruf=2023-06-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/reschke-fernsehen/reich-und-radikal-wie-millionaere-den-staat-bekaempfen/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLm5kci5kZS80ODY3XzIwMjMtMDYtMDgtMjMtMzU |titel=Reschke Fernsehen: Reich und radikal: Wie Millionäre den Staat bekämpfen {{!}} ARD Mediathek |abruf=2023-06-17}}</ref>

=== Urkundlich belegte Namensformen ===
{| class="toptextcells"
|-
|
* {{0}}981: castella Doblin
* 1197: Isenhardus, Walterus de Dobelin
* 1200: Laudo de Dobelin
* 1204: Hageno de Dobelin
* 1288: Dobelyn
|
* 1332: Do((e))belin
* 1449: Dobelein
* 1554: Dobeln
* 1590: Döbeln
|}

Der Name ''Döbeln'' geht auf einen Personennamen ''dobl(a)'' oder ''dobel(a)'' zurück. Vergleichbare Wortstämme in slawischen Sprachen bedeuten ''stark, fähig'', auch ''gut''.<ref>[[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]], [[Hans Walther (Onomastiker)|Hans Walther]] (Hrsg.): ''Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen''. Band I, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, S. 188&nbsp;f.</ref>

=== Gedenkstätten ===
* Gedenkstein vor dem ''Krematorium'' des Friedhofs für 21 [[Ostarbeiter|sowjetische und polnische]] Frauen und Männer, die während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] nach Deutschland verschleppt und Opfer von [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeit]] wurden
* mehrere Gedenkstätten auf dem [[Niederfriedhof]], unter anderem für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie verstorbene Umsiedlerkinder
* Je ein Denkmal auf dem ''Wettinplatz'' für [[Rotarmist]]en von dem Bildhauer [[Otto Rost]] sowie für alle [[Opfer des Faschismus]]
* Je ein Ehrenmal vor dem [[Lessing-Gymnasium Döbeln|Lessing-Gymnasium]] zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs sowie der Opfer von „Krieg, Unrecht und Willkür“

=== Eingemeindungen ===
Die Dörfer Keuern, Kleinbauchlitz und Sörmitz wurden 1922 nach Döbeln eingemeindet,<ref name="Sachsenbuch">Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943</ref> Großbauchlitz und Zschackwitz folgten 1932.<ref name="Sachsenbuch" /> Im Jahr 1950 wurden Gärtitz (mit Pommlitz), Masten und Zschäschütz (mit Bormitz) eingegliedert, 1967 Nöthschütz und 1974 Oberranschütz.<ref name="Metzler-Poeschel">''Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern'', Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref><ref>Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen</ref> Technitz kam 1994 hinzu.<ref name="Metzler-Poeschel" /><ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen">Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: [https://www.statistik.sachsen.de/html/825.htm Gebietsänderungen]</ref> Im Jahr 2011 folgte Ebersbach,<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 2013 Teile der Gemeinde [[Ziegra-Knobelsdorf]]. Zum 1. Januar 2016 wurde die Nachbargemeinde Mochau nach Döbeln eingemeindet.

{{Manueller Rahmen
| align = right
| width = 400
| link = :c:File:Einwohnerentwicklung von Döbeln.svg#Daten
| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Döbeln.svg|400px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Döbeln - ab 1871.svg|400px]]
| caption = Einwohnerentwicklung von Döbeln nach nebenstehender Tabelle. Oben von&nbsp;1694 bis&nbsp;2018. Unten ein Ausschnitt ab&nbsp;1871
}}

{{Hauptartikel|Liste der Eingemeindungen in die Stadt Döbeln}}


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Entwicklung der Einwohnerzahl ''(ab 1960 31. Dezember)''<ref>Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen</ref><ref>{{HOV}}</ref>:


{| class="wikitable toptextcells"
Entwicklung der Einwohnerzahl ''(ab [[1960]] [[31. Dezember]])'':
|- style="white-space:nowrap;"
[[Bild:Population Statistics Döbeln.png|thumb|right|250px|Bevölkerungsentwicklung]]
| '''Vor 1900'''
{|
* 1694: {{0}}1.300
| valign="top" width="25%" |
* 1834: {{0}}5.677
* [[1694]] - 1.300
* [[1834]] - 5.677
* 1859: 10.078
* [[1859]] - 10.000
* 1875: 10.969
* [[1875]] - 10.969
* 1880: 11.802
* [[1880]] - 11.802
* 1890: 13.892
| '''1900 bis 1979'''
* [[1933]] - 24.714
* [[1939]] - 25.339
* 1910: 19.627
* [[1946]] - 28.841
* 1925: 22.508
* 1933: 24.714
| valign="top" width="25%" |
* [[1950]] - 31.037
* 1939: 25.339
* 1946: 28.841<ref>Volkszählungsergebnis vom 29. Oktober 1946</ref>
* [[1960]] - 28.904
* 1950: 31.037<ref>Volkszählungsergebnis vom 31. August 1950</ref>
* [[1981]] - 26.812
* [[1984]] - 26.998
* 1955: 30.271
* [[1986]] - 27.706
* 1960: 28.904
* [[1995]] - 25.046
* 1964: 28.641
| '''Seit 1980'''
* [[1997]] - 24.396
* [[1998]] - 24.045
* 1981: 26.812
* 1986: 27.706
| valign="top" width="25%" |
* [[1999]] - 23.610
* 1990: 27.112
* [[2000]] - 23.128
* 1995: 25.046
| '''Seit 2000'''
* [[2001]] - 22.653
* [[2002]] - 22.201
* 2000: 23.128
* [[2003]] - 21.816
* 2005: 21.236
* [[2004]] - 21.365
* 2010: 20.242
* 2015: 24.034
* 2016: 23.823
* 2017: 23.728
* 2018: 23.829
|}
|}
{{Absatz}}
== Politik ==
{{Sitzverteilung
|float = right
|Land = DE
|Beschriftung = Sitze
|Überschrift = Stadtrat ab 2024
| Linke|SPD|Grüne|DLgZ|FWvDL|WfDL|FDP|CDU|AfD|FS21
| DLgZ Farbe = F90
| FWvDL Farbe= 6495ED
| WfDL Farbe = BEBEBE
|Linke = 1
|SPD = 2
|Grüne = 1
|DLgZ = 1
|FWvDL = 2
|WfDL = 3
|FDP = 2
|CDU = 6
|AfD = 7
|FS21 = 1
}}
{{Wahldiagramm
|LAND = DE
|TITEL = Stadtratswahl 2024
|TITEL2 = <small>'''Wahlbeteiligung:''' 62,5 % (2019: 59,7 %)</small>
|JAHRALT = 2019
|JAHRNEU = 2024
|GUV = ja
|PARTEI1 = AfD
|ERGEBNIS1 = 26.8
|ERGEBNISALT1 = 20.1
|PARTEI2 = CDU
|ERGEBNIS2 = 23.7
|ERGEBNISALT2 = 31.0
|PARTEI3 = WfDL
|ANMERKUNG3 = Wir für Döbeln
|FARBE3 = BEBEBE
|ERGEBNIS3 = 10.6
|ERGEBNISALT3 = 11.3
|PARTEI4 = FWvDL
|ANMERKUNG4 = Freie Wähler von Döbeln
|FARBE4 = 6495ED
|ERGEBNIS4 = 8.8
|ERGEBNISALT4 = 4.5
|PARTEI5 = SPD
|ERGEBNIS5 = 7.5
|ERGEBNISALT5 = 11.6
|PARTEI6 = FDP
|ERGEBNIS6 = 6.8
|ERGEBNISALT6 = 7.6
|PARTEI7 = DLgZ
|ANMERKUNG7 = Döbelns gemeinsame Zukunft
|ERGEBNIS7 = 5.8
|ERGEBNISALT7 = 0
|FARBE7 = F90
|PARTEI8 = LINKE
|ERGEBNIS8 = 5.2
|ERGEBNISALT8 = 8.1
|PARTEI9 = FS21
|ERGEBNIS9 = 2.8
|ERGEBNISALT9 = 0
|PARTEI10 = GRÜNE
|ERGEBNIS10 = 2.0
|ERGEBNISALT10= 3.6
}}[[Datei:Rathaus Döbeln 2022.jpg|mini|[[Rathaus Döbeln]]]]

=== Stadtrat ===
Seit der [[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|Stadtratswahl am 9. Juni 2024]] verteilen sich die 26&nbsp;Sitze des [[Gemeinderat (Deutschland)|Stadtrats]] wie nebenstehend auf die einzelnen Gruppierungen. Ergebnisse früherer Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.
{| class="wikitable"
|+letzte Stadtratswahlen

! rowspan="2" |Liste
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|2024]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2024-wahlergebnisse.php?landkreis=14522&gemeinde=14522080&_ptabs=%7B%22%23tab-sitzverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse – Wahlen – sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2019|2019]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2019-wahlergebnisse.php?landkreis=14522&gemeinde=14522080&_ptabs=%7B%22%23tab-sitzverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse – Wahlen – sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2014|2014]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2014-wahlergebnisse.php?landkreis=14522&gemeinde=14522080&_ptabs=%7B%22%23tab-sitzverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse – Wahlen – sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>
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|[[AfD Sachsen|AfD]]
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|'''26,8'''
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|20,1
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|[[CDU Sachsen|CDU]]
|6
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|'''31,0'''
|'''10'''
|'''36,0'''
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|Wir für Döbeln
|3
|10,6
|3
|11,3
|3
|10,1
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|Freie Wähler von Döbeln
|2
|8,8
|1
|4,5
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|6,2
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|[[SPD Sachsen|SPD]]
|2
|7,5
|3
|11,6
|5
|17,7
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|[[FDP Sachsen|FDP]]
|2
|6,8
|2
|7,6
|2
|7,5
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|Döbelns gemeinsame Zukunft
|1
|5,8
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|–
|–
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|[[Die Linke Sachsen|Linke]]
|1
|5,2
|2
|8,1
|4
|14,2
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|[[Freie Sachsen (2021)|Freie Sachsen]]
|1
|2,8
|–
|–
|–
|–
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|[[Bündnis 90/Die Grünen Sachsen|Grüne]]
|1
|2,0
|1
|3,6
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|1,6
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|[[NPD Sachsen|NPD]]
|–
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|–
|2,0
|1
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|-
|FWgEb
|–
|–
|–
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|1,9
|-
!Wahlbeteiligung
! colspan="2" |62,5 %
! colspan="2" |59,1 %
! colspan="2" |46,5 %
|}

=== Oberbürgermeister ===
Oberbürgermeister ist Sven Liebhauser (CDU). Er wurde am 26. Mai 2019 mit 65,7 % der gültigen Stimmen für eine erste Amtszeit von sieben Jahren gewählt. Er ist zusätzlich Vorsitzender des Stadtrates und dessen Vorsitzender sowie Leiter der Stadtverwaltung.
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|+ Vergangene Bürgermeisterwahlen
! Wahl
! Gewählter Bürgermeister
! Wahlvorschlag
! Stimmenanteil
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2023#Landkreis Mittelsachsen|2019]]
|style="text-align:left;"| Sven Liebhauser
|rowspan="3"|CDU
|65,7 %
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2015#Landkreis Mittelsachsen|2015]]
|rowspan="2" style="text-align:left;"| Hans-Joachim Egerer
|53,2 %
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2008#Landkreis Mittelsachsen|2008]]
|44,5 %
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2001#Landkreis Döbeln|2001]]
|style="text-align:left;"| Axel Buschmann
|SPD
|57,9 %
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 1994#Landkreis Döbeln|1994]]
|style="text-align:left;"|Matthias Girbig
|CDU
|64,9 %
|}

=== Wappen ===
[[Blasonierung]]: In Gold eine silberngefugte schwarze Zinnenmauer mit drei geschlossenen goldenen Toren; auf der [[Mauer]] drei verschiedengestaltige schwarze Türme mit je zwei übereinander stehenden goldenen Fensteröffnungen, roten Dächern und goldenen Knäufen; zwischen den Türmen je eine rechtswehende rote Fahne.

Symbolik: Die Mauer stellt die ehemalige mittelalterliche Stadtbefestigung dar. Die Stadttore symbolisieren das Ober-, Nieder- und Staupitztor. Der mittlere höhere Turm soll wohl auf die Burg hinweisen. Das Wappen ist seit 1992 in dieser Form gültig. Das vorhergehende ähnliche Wappen, gültig von 1894 bis 1992, hatte lediglich blaue Türme.

=== Städtepartnerschaften ===
Döbeln unterhält folgende [[Städtepartnerschaft]]en:
* {{FRA|#}} [[Givors]] in [[Frankreich]] seit 1960
* {{CZE|#}} [[Vyškov]] in [[Tschechien]] seit 1980
* {{DEU|#}} [[Unna]] in [[Deutschland]] seit 1989
* {{DEU|#}} [[Heidenheim an der Brenz]] in Deutschland seit 1991

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:St Nikolai Döbeln.jpg|mini|hochkant|[[St. Nicolaikirche (Döbeln)|Nicolaikirche]]]]
[[Datei:DöbelnPferdebahnmuseum.JPG|mini|Pferdebahnmuseum]]
=== Theater ===
In Döbeln befindet sich eine Spielstätte des [[Mittelsächsisches Theater|Mittelsächsischen Theaters]], in der bis 2008 auch ein Jugendtheater („Jugendtheater Döbeln e.&nbsp;V.“) beheimatet war.

=== Museen ===
Das Stadtmuseum wurde 1997 im Turm des Rathauses am Obermarkt untergebracht. Das [[Straßenbahn Döbeln#Deutsches Pferdebahnmuseum|Deutsche Pferdebahnmuseum]] wurde 2009 eröffnet.

[[Datei:Doebeln Hollaenderturm.jpg|mini|Holländerturm]]

=== Bauwerke ===
{{Siehe auch|Liste der Kulturdenkmale in Döbeln}}
Döbeln zeichnet sich durch viele restaurierte Bürgerhäuser im Stadtzentrum aus. Das [[Rathaus Döbeln|Rathaus am Obermarkt]] wurde 1910 bis 1912 erbaut. Sehenswert sind auch der ''Schloßberg'' auf der Muldeninsel und die mit Hochaltar und Mirakelmann ausgestattete [[Gotik|spätgotische]] [[St. Nicolaikirche (Döbeln)|Stadtkirche St. Nicolai]], deren historischer Ursprung bis in das Jahr 1230 reicht. Zu weiteren interessanten Bauten gehört der sogenannte ''Rotunda-Bau'' oder ''Kuppelbau'' am Ende der Burgstraße, der 1937/1938 für die [[Metall- und Lackwarenfabrik Johannes Großfuß]] nach einem Entwurf des Architekten [[Wilhelm Kreis]] errichtet wurde und auf Grund seiner klaren Architektur bemerkenswert ist. Auf dem Staupitzberg, einer {{Höhe|239.5|DE}}{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}} hohen Erhebung am Stadtrand von Döbeln, befindet sich der unter [[Denkmalschutz]] stehende sogenannte ''Holländerturm'', der im Jahre 1900 als [[Aussichtsturm]] errichtet wurde.<ref>[http://www.doebeln-entdecken.de/doebeln/hollaenderturm.html Holländerturm] auf doebeln-entdecken.de</ref> Seinen Namen verdankt der 30 Meter hohe Turm einer früher neben seinem Standort stehenden [[Holländerwindmühle]], von der heute nur noch der Turmstumpf vorhanden ist. Neben dem Eingang zum früheren Oberfriedhof steht an der Dresdner Straße ([[Bundesstraße 175|B 175]]) ein königlich sächsischer [[Postmeilenstein]] aus der Zeit von 1859 bis 1865.

Weiterhin gibt es seit 2001 in der Stadt den von [[Vinzenz Wanitschke]] geschaffenen Stiefelbrunnen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.stiefelbrunnen.de/ |text=www.stiefelbrunnen.de |wayback=20130719083114}}</ref> „Stiefelstadt“ wird Döbeln wegen des bis 1996 größten historischen Riesenstiefels der Welt genannt, der mit einer Höhe von rund 4,60 Metern im Jahr 1925 von Döbelner Schuhmachern zum 600-jährigen Jubiläum ihrer Innung angefertigt wurde. 1937 wurde er Eigentum der Stadt Döbeln und stand im Rathaus bzw. im Stadtmuseum Wappenhenschstift. Häufig war er Hauptattraktion bei Feierlichkeiten in vielen Städten, so auch zum Leisniger Heimatfest 1957. Nach seiner „letzten Reise“ zur 850-Jahr-Feier der Stadt Zwickau 1968 blieb der Stiefel anschließend als Leihgabe im Kreismuseum Burg Mildenstein. Nach insgesamt 53 Jahren Aufenthalt auf Burg Mildenstein in Leisnig wurde er am 29. März 2010 auf dem Flur der 2. Etage des Döbelner Rathauses aufgestellt. Nach der Restaurierung des Riesenstiefels ist er seit 2012 im großen Sitzungssaal des Rathauses zu finden.
<gallery widths="150">
Stiefelbrunnen Döbeln.jpg|Stiefelbrunnen
Doebeln-markt-rathaus.jpg|Blick zum Rathaus
Doebeln-ritter-mulde.jpg|Blick in Richtung Innenstadt
Schlegelbrunnen Döbeln.jpg|Schlegelbrunnen und Nikolaikirche
DöbelnJacobikirche.jpg|Jacobikirche
Doebeln-straba-bus.jpg|Historischer Omnibus
Doebeln-straba.jpg|Pferdestraßenbahn
Doebeln-markt-nikolai.jpg|Blick vom Obermarkt zur Nikolaikirche
Döbeln Obermarkt 2012-02-07 004.JPG|Obermarkt
Limmritz-viadukt.jpg|Viadukt Limmritz, Teil der [[Bankrottmeile]]
Kraftwerk-Limmritz.jpg|Kraftwerk an der Zschopau in Limmritz
Wöllsdorfer-Mühle.jpg|Hängebrücke über die Zschopau an der Wöllsdorfer Mühle
Zschopaumündung.jpg|Mündung der Zschopau bei Schweta in die Mulde
Kirche in Technitz.jpg|Kirche in Technitz mit Gräbern im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] Gefallener
</gallery>

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
In der „Stiefelstadt Döbeln“ gibt es regelmäßig Stiefelfeste, bei denen auch Stiefelparaden abgehalten werden. Einmal im Jahr wird die Stiefelkönigin gewählt.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Industriegeschichte Döbeln ===
Die wichtigsten Unternehmen in Döbeln waren:
* Kakao-, Pralinen- und Schokolade-Fabrik [[Johann Gottfried Clemen|Clemen]] & Sohn, Döbeln<ref>[https://doebeln-entdecken.de/ansichten/clemen.php Fabrik Clemen: Eine unglaubliche Geschichte vorab] (abgerufen am 20. Mai 2025)</ref>
* Maschinenfabrik Robert Tümmler, Döbeln<ref>[https://nat.museum-digital.de/people/201312 Firma Robert Tümmler] (abgerufen am 20. Mai 2025)</ref>
* Döbelner Chemische Fabrik Oswald Greiner<ref>[https://www.saechsische.de/lokales/mittelsachsen/doebeln/der-stinker-am-stadtrand-KCI3OJWZRZINWZHKWQDMIJ77MU.html Der Stinker am Stadtrand] (abgerufen am 20. Mai 2025)</ref>
* Eisengießerei C. Grieben & Richter, Döbeln<ref>[https://doebeln-entdecken.de/doebeln/wirtschaft.php Industriegeschichte Döbeln] (abgerufen am 20. Mai 2025) </ref>
* Metallwarenfabrik Max Knobloch, Döbeln<ref>[https://doebeln-entdecken.de/doebeln/wirtschaft.php Industriegeschichte Döbeln] (abgerufen am 20. Mai 2025) </ref>
* Werkzeugmaschinenbaufirma RASOMA, vormals Liebert & Gürtler, Döbeln<ref>[https://www.rasoma.de/historie.php RASOMA – Werkzeugmaschinen] (abgerufen am 20. Mai 2025)</ref>

=== Verkehr ===
[[Datei:Döbeln Hbf 001.jpg|mini|Hauptbahnhof]]
Durch die zentrale Lage mitten in Sachsen treffen sich in Döbeln verschiedene Linien von gleich drei Verkehrsverbünden: MDV (Leipzig–Döbeln), VVO (Meißen–Döbeln) und VMS (restliche ÖPNV-Linien). Am [[Döbeln Hauptbahnhof|Döbelner Hauptbahnhof]] kreuzen sich die Bahnstrecken [[Bahnstrecke Borsdorf–Coswig|Borsdorf–Coswig]] und [[Bahnstrecke Riesa–Chemnitz|Chemnitz–Elsterwerda]], die von Montag bis Freitag jeweils im Stundentakt sowie am Wochenende im Zweistundentakt von der [[Mitteldeutsche Regiobahn|Mitteldeutschen Regiobahn]] bedient werden. Der Zugverkehr endet abends verhältnismäßig zeitig, so verkehrt der letzte Zug Richtung Leipzig bereits um 20:50&nbsp;Uhr.

Zum Dezember 2015 wurde der Schienenpersonenverkehr im Abschnitt Döbeln Hbf–Meißen abbestellt. Die Ersatzbusse (Linie&nbsp;416) nach Meißen fahren nur wenige Male täglich. Eine weitere Alternative über Nossen ist sehr unverlässlich, da die Busse der VVO-Linie&nbsp;424 die oft verstaute Autobahn A&nbsp;4 nutzen. Die Streckeninfrastruktur wurde an die [[Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie]] verpachtet und wird für den noch stattfindenden Güterverkehr instand gehalten.<ref>{{Internetquelle |url=http://nre-compagnie.de/aktuelles.html |titel=Aktuelles von der Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH |abruf=2018-02-11}}</ref> Der Freistaat Sachsen strebt eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs an und unterstützt die Sanierung der Strecke mit Fördermitteln.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.smwa.sachsen.de/blog/2023/09/10/streckenreaktivierung-gutachten-liegen-vor/ |titel=Streckenreaktivierung: Gutachten liegen vor |datum=2023-09-10 |abruf=2024-02-19}}</ref>

In den Jahren 1892 bis 1926 betrieb die [[Straßenbahn Döbeln|Döbelner Straßenbahn AG]] eine 2,5&nbsp;Kilometer lange Strecke als [[Pferdebahn]] vom Hauptbahnhof bis in die Innenstadt. Ein etwa 500&nbsp;Meter langer Streckenabschnitt in der Innenstadt ist wieder aufgebaut worden. Seit Juni 2007 verkehrt dort zu besonderen Anlässen wieder eine Pferdebahn.

Der [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] wird unter anderem durch den [[Landesbedeutsame Buslinie|PlusBus]] des [[Verkehrsverbund Mittelsachsen#PlusBus|Verkehrsverbund Mittelsachsen]] erbracht. Folgende Verbindungen führen, betrieben von der [[Regiobus Mittelsachsen]], ab Döbeln:
* Linie 750: Döbeln ↔ [[Niederstriegis]] ↔ [[Roßwein]] ↔ [[Nossen]] ↔ [[Großvoigtsberg]] ↔ [[Freiberg]]
* Linie 922: Döbeln ↔ Schweta ↔ [[Töpeln]] ↔ [[Hartha]] ↔ [[Richzenhain]] ↔ [[Waldheim]]

Durch Döbeln führen die Bundesstraßen [[Bundesstraße 169|B&nbsp;169]] und [[Bundesstraße 175|B&nbsp;175]]. Die Stadt ist auch über die Autobahnanschlussstellen ''Döbeln-Nord'' und ''Döbeln-Ost'' (beide an der [[Bundesautobahn 14|A&nbsp;14]]) und ''Hainichen Döbeln'' ([[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]]) zu erreichen.

=== Krankenhaus ===
Das Krankenhaus ist ein Haus der [[Regelversorgung]] mit 195 Betten. 1993 wurde es privatisiert, 2010 übernahm der Chefarzt das Haus.<ref>[https://www.sächsische.de/ich-kaufe-mir-mein-krankenhaus-257907.html Artikel der Sächsischen Zeitung vom 8. September 2010 zum Eigentümerwechsel beim Krankenhaus]</ref>

=== Öffentliche Einrichtungen ===
Zu den öffentlichen Einrichtungen zählen ein Kino, ein Theater, eine Bibliothek, ein Stadtmuseum, eine Musikschule und einige weitere kulturelle Einrichtungen.

=== Feuerwehr ===
Die Freiwillige Feuerwehr Döbeln wurde im Jahr 1875 gegründet und besteht heute aus den Ortswehren Döbeln, Ebersbach, Limmritz, Töpeln, Mochau, Beicha, Lüttewitz-Theeschütz und Choren. Die Ortswehr Döbeln ist zudem in den Katastrophenschutz des Landkreises Mittelsachsen eingebunden, zudem ist die Ortswehr besonders auf die technische Hilfeleistung spezialisiert und rückt auf die nahegelegene Bundesautobahn 14 aus. Im Jahr 2021 waren insgesamt etwa 160 Frauen und Männer in den Ortswehren aktiv.

=== Technisches Hilfswerk ===
Der [[THW-Ortsverband|Ortsverband]] Döbeln des [[Technisches Hilfswerk|Technischen Hilfswerks]] wurde bereits am 11. Juni 1992 gegründet und war ab 1995 vollständig einsatzbereit. Seitdem ist der Ortsverband ein fester Bestandteil der [[Gefahrenabwehr]] und des [[Katastrophenschutz]]es in Döbeln und Umgebung. Besondere Einsätze waren die [[Hochwasser in Mitteleuropa 2002|Muldehochwasser 2002]] und 2013 sowie die überörtliche Hilfe in dem vom [[Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021|Hochwasser 2021]] schwer getroffenen [[Ahrtal]]. Derzeit sind etwa 35 Menschen ehrenamtlich aktiv.

=== Ehemalige Garnison ===
Ab 1887 war Döbeln Garnisonsstadt für die [[Sächsische Armee]], [[Reichswehr]], [[Wehrmacht]] und [[Nationale Volksarmee]]. Mit der Schließung der ''Paul-Rockstroh-Kaserne'' durch die [[Bundeswehr]] endete 1991 die Geschichte der Garnison Döbeln.

=== Karls Erlebnis-Dorf ===
Nachdem sich Pläne von [[Karls Tourismus]] für einen Standort in [[Bannewitz]] bei Dresden zerschlagen haben, hat Unternehmer Robert Dahl die Anfrage von Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser aufgegriffen und im Norden des Ortes zwischen B 169 und der Autobahn A 14 ein 17 Hektar großes Grundstück erworben. Das Unternehmen eröffnete dort am 23. März 2024 schließlich sein sechstes Erlebnis-Dorf.<ref>{{Internetquelle |url=https://karls.de/doebeln/ |titel=Standort Döbeln |sprache=de |abruf=2024-05-17}}</ref>

== Persönlichkeiten ==

=== Ehrenbürger ===
Entsprechend dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 473/24/92 aus dem Jahre 1992 wurden folgende Ehrenbürgerschaften bestätigt:

* 1992: Johann Friedrich Wappenhensch, Justitiar
* 1992: Christian Beßler, Chirurg
* 1981: Otto Simon, Widerstandskämpfer
* 1895: [[Otto von Bismarck]], Reichskanzler
* 1992: [[Wilhelm Oehmichen|Friedrich Wilhelm Oehmichen]], Reichstagsabgeordneter (verliehen 1874)
* 1992: Johann Gottlieb Böttger, Stadtverordneter
* 1992: August Julius Clemen, Stadtrat
* 1992: Carl Schmidt, Stadtverordneter
* 1992: Otto Johnsen, Stadtverordnetenvorsteher
* 1992: [[Ernst Heinrich Thiele]], Bürgermeister
* 1992: Heinrich Otte Wilsdorf, Stadtverordneter
* 1992: Carl Friedrich Lorenz, Stadtrat
* 1992: Theodor Ehrlich, Stadtrat
* 1992: Franz Richter, Kommerzienrat
* 1992: [[Paul von Hindenburg]], Reichspräsident
* 1992: Robert Tümmler, Kommerzienrat
* 1992: [[Paul Zieger]] Stadtrat
* 1992: Wilhelm Berthold, Obmann der Stadtverordneten
* 1992: [[Otto Rost]], Bildhauer
* 1992: [[Bernhard Kretzschmar]], Grafiker
* 1992: Theodor Kunzemann, Bürgermeister
* 1992: Carl Schlegel, Kaufmann
* 1992: Adam Ebert, Bankier
* 1992: Louis Sturm, Fabrikant

=== In Döbeln geboren ===
<!--ALPHABETISCHE Sortierung-->
* [[Max Adler (Politiker, 1867)|Max Albin Adler]] (1867–1940), Politiker und Mitglied des Sächsischen Volkskammer
* [[Willy Anker]] (1885–1960), Politiker (SPD, KPD, SED) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
* [[Thomas Börner (Fußballspieler)|Thomas Börner]] (* 1951), Fußballspieler
* [[Sixtus Braun]] (≈1550–1614), Stadtschreiber, Syndikus und Bürgermeister der Stadt Naumburg (Saale)
* [[Martin Hermann Büchting]] (1822–1885), evangelischer Theologe und Autor
* [[Julius von dem Bussche-Haddenhausen]] (1906–1977), Politiker (FDP)
* [[Michael Caelius]] (1492–1559), lutherischer Theologe und Reformator
* [[Lothar Christian]] (1919–2006), Offizier und Brigadegeneral
* [[Johann Gottfried Clemen]] (1728–1785), Plantagenbesitzer in Surinam
* [[Rüdiger Dohndorf]] (1950–2022), Politiker (CDU)
* [[Hans Domcke]] (1923–2010), Jurist und Funktionär des Deutschen Alpenvereins
* [[Walter Eckhard]] (1903–1982), Maler und Grafiker
* [[Thomas Gatzemeier]] (* 1954), Maler, Bildhauer und Schriftsteller
* [[Heinz Arnold Götze]] (1901–1945), Architekt
* [[Herbert Grötzsch]] (1902–1993), Mathematiker
* [[Emil Franz Hänsel]] (1870–1943), Architekt des ausgehenden Historismus und Jugendstils
* [[Erich Heckel]] (1883–1970), Maler des Expressionismus
* [[Veit Heiduschka]] (* 1938), österreichischer Filmproduzent
* [[Kurt Helbig (Fußballspieler)|Kurt Helbig]] (1923–2004), Fußballspieler
* [[Henriette Hendel-Schütz]] (1772–1849), Schauspielerin
* [[Abraham Hinckelmann]] (1652–1695), Theologe und Orientalist
* [[Alexander Höfer]] (1877–1937), im Stadtteil Keuern geborener Bildhauer und Medailleur
* [[Johannes Hofmann (Politiker)|Johannes Hofmann]] (1857–1928), Politiker
* [[Sabine John]] (* 1957), Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
* [[Wilhelm Kahlert]] (1877–1932), Vizeadmiral der Reichsmarine, Chef des ''Allgemeinen Marineamtes'' und ''Reichskommissar der Seeämter'' Emden und Brake
<!-- * Sven Kaiser (* 1982), Juniorenweltmeister im Finswimming 1999 -->
* [[Rainer Kirsch]] (1934–2015), Schriftsteller und Lyriker
* [[Benjamin Friedrich Köhler]] (1730–1796), Kirchenlieddichter
* [[Bernhard Kretzschmar]] (1889–1972), Maler und Grafiker
* [[Johannes Kromayer (Theologe)|Johannes Kromayer]] (1576–1643), lutherischer Theologe und Schulreformator Thüringens im Zeitalter der lutherischen Orthodoxie
* [[Andreas Kunad]] (1602–1662), Pädagoge und lutherischer Theologe
* [[Lars Kuppi]] (* 1971), Polizist und Politiker (AfD)
* [[Friedrich Leipner (Verwaltungsbeamter)|Friedrich Leipner]] (1896–1957), Landrat in Pirna
* [[Karlheinz Liefers]] (1941–2006), Regisseur
* [[Hermann Maneck]] (1828–1894), Schauspieler und Sänger
* [[Hans Dietrich Marschall von Bieberstein]] (1643–1687), sachsen-weißenfelsischer Kammerrat und Rittergutsbesitzer
* [[Joachim Wilhelm Marschall von Bieberstein]] (1627–1691), sachsen-merseburgischer Rat, Hofmeister und Obersteuereinnehmer
* [[Detlef Müller (Fußballspieler, 1960)|Detlef Müller]] (* 1960), Fußballspieler
* [[Egon von Neindorff (Reiter)|Egon von Neindorff]] (1923–2004), Hippologe
* [[Harald Neukirch]] (1928–2011), Opernsänger
* [[Richard Owe]] (1889–1970), Politiker (NSDAP)
* [[Karl Eduard Pönitz]] (1795–1858), Militärschriftsteller
* [[Max Porzig (Journalist)|Max Porzig]] (1879–1948), Journalist und Schriftsteller
* [[Hieronymus Prunner]] (≈1550–1606), lutherischer Theologe, Superintendent in Brandenburg an der Havel und Propst in Berlin
* [[Werner Retzlaff]] (1890–1960), Architekt
* [[Gottfried Richter (Orgelbauer)|Gottfried Richter]] (1640–1717), Orgelbauer
* [[Johannes Röber]] (1861–1942), städtischer Beamter und Entomologe
* [[Otto Rost]] (1887–1970), Bildhauer
* [[Christian Heinrich Sänger|Christian Heinrich von Sänger]] (1728–1808), sächsischer Generalleutnant
* [[Horst Schade]] (1922–1968), Fußballspieler
* [[Axel Schmidt-Gödelitz]] (* 1942), Politologe, Volkswirt, Journalist und Landwirt, geboren auf Gut Gödelitz
* [[Konrad Schmidt (Schriftsteller)|Konrad Schmidt]] (1926–1995), Germanist und Schriftsteller
* [[Arno Schreiber]] (1897 – n. 1963), Parteifunktionär (NSDAP) und Staatskommissarm geboren in Großbauchlitz
* [[Friedrich Herman Semmig]] (1820–1897), Schriftsteller und Lehrer
* [[Hans Thümmler (Kunsthistoriker)|Hans Thümmler]] (1910–1972), Kunsthistoriker und Denkmalpfleger
* [[Hansgeorg Trurnit]], pseudonym ''Georg Berkenhoff'' (1912–1999), Journalist, Autor, Chefredakteur und Verleger
* [[Johannes Uhlig (Botaniker)|Johannes Uhlig]] (1899–1989), Botaniker und Lehrer
* [[Klaus Wachtel]] (* 1937), Althistoriker
* [[Paul Adolf Wagner]] (1868–1951), Lehrer, Geologe und Geografiedidaktiker
* [[Werner Walde]] (1926–2010), Politiker (SED)
* [[Gert Wanka]] (* 1951), Professor für Angewandte Mathematik
* [[Friedrich Weichelt]] (1894–1961), Sprengingenieur
* [[Günther Wenck]] (1916–1992), Japanologe
* [[Rolf Wollrad]] (1938–2022), Opernsänger (Bass)
<!-- * [[Johann Gottlieb Worm]] (1688–1735), Weltreisender nach Ostindien, Bengalen, Persien -->
* [[Armin Zeißler]] (1922–2014), Literaturwissenschaftler, in Limmritz geboren
* [[Ulrich Zieger]] (1961–2015), Schriftsteller
* [[Konstantin Ziegra]] (1617–1691), Physiker und lutherischer Theologe

=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben ===
* [[Balthasar Balduin]] (1605–1652), Pfarrer in Döbeln 1631–1636
* [[Adalbert Erlebach]] (1876–1945), Architekt
* [[Hermann Groine]] (1897–1941), seit 1931 [[NSDAP]]-Kreisleiter in Döbeln
* [[Ernst Henrici (Politiker)|Ernst Henrici]] (1854–1915), Gymnasiallehrer, Schriftsteller, Kolonialabenteurer und antisemitischer Politiker
* [[Gustav Hey]] (1847–1916), Lehrer und Konrektor am Realgymnasium von Döbeln
* [[Fritz Mierau]] (1934–2018), Slawist, Übersetzer, Literaturhistoriker, Herausgeber und Essayist, verbrachte einen Teil seiner Kindheit und Jugend in Döbeln und besuchte dort die Schule
* [[Arthur Pfeifer]] (1884–1976), Pädagoge und Pazifist, von 1949 bis 1954 Lehrer an der Lessing Oberschule von Döbeln
* [[Johann Gottfried Sillig]] (1734–1792), Diakon
* [[Johannes Vogelsang]] (1892–1987), ab September 1945 Vorsitzender der KPD im Kreis Döbeln und von 1946 bis 1952 Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Döbeln
* [[Henning Homann]] (* 1979), Politiker (SPD), Stadtrat in Döbeln

== Literatur ==
* {{MerianTopo |Titel=Dobel |Band=12 |Seite=41–42}}
* Brigitte Abend, Ursula Resack: ''Porträts aus dem Landkreis Döbeln.'' Band 1, Regio PR-Verlag, Dresden 2002, ISBN 3-932367-12-X
* {{BKD|25|11 ff|14|Döbeln}}
* [[Georg Dehio]]: ''Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz'', München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 190–197
* [[Carl Wilhelm Hingst]]: ''Chronik von Döbeln und Umgegend''. Döbeln 1872 ([https://books.google.de/books?id=9_lSAAAAcAAJ online]).


Archivalien: Eine Überlieferung des Stadtgerichts Döbeln für den Zeitraum von 1631 bis 1854 zur Gerichts- und Lokalverwaltung, Straf-, Zivil- und Freiwilliger Gerichtsbarkeit, Kirchen- und Schul- und Lehnsangelegenheiten, Ablösungen, Gerichtsbüchern und Gerichtsprotokollen befindet sich im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20603 Stadt Döbeln (Stadtgericht).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=07.&bestandid=20603 |titel=20603 Stadt Döbeln (Stadtgericht) |werk=Staatsarchiv Leipzig |abruf=2020-03-26}} (Infotext zu Stadtgericht Döbeln unter „Einleitung“)</ref>
== Söhne und Töchter der Stadt ==
*[[Sabine John]], deutsche Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
*[[Rainer Kirsch]], deutscher Schriftsteller und Lyriker
*[[Egon von Neindorff]], Hippologe
*[[Werner Walde]], deutscher Politiker
*[[Erich Heckel]], deutscher Maler des Expressionismus
*[[Henriette Hendel-Schütz]], deutsche Schauspielerin


== Weblinks ==
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* [https://www.mittelsachsen-atlas.de/ Atlas Mittelsachsen]
* [http://www.doebeln.net/wiki Stadtportal Döbeln]
* [http://www.döbeln.de/ Historische Ansichten von Döbeln]
* [http://www.doebeln-in-alten-ansichten.de/ Döbeln in alten Ansichten]
* [http://www.regionalgeschichte-doebeln.de/index.html Themen der Regionalgeschichte um Döbeln, Burg Döbeln]
* [http://www.gärtitz.de/ Historisches um Döbeln]
* [http://www.doebeln-entdecken.de/ Sammlung von Artikeln zur Döbelner Geschichte]


== Einzelnachweise ==
<br style="clear:both;"/>
<references responsive />


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[[Kategorie:Deutscher Ortsname slawischer Herkunft]]

Aktuelle Version vom 25. Juni 2025, 08:31 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Döbeln
Deutschlandkarte, Position der Stadt Döbeln hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 7′ N, 13° 7′ OKoordinaten: 51° 7′ N, 13° 7′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 168 m ü. NHN
Fläche: 91,75 km2
Einwohner: 23.718 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 259 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04720
Vorwahlen: 03431, 034325
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 080
Stadtgliederung: 38 Ortsteile, 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Obermarkt 1
04720 Döbeln
Website: www.doebeln.de
Oberbürgermeister: Sven Liebhauser (CDU)
Lage der Stadt Döbeln im Landkreis Mittelsachsen
KarteAltmittweidaAugustusburgBobritzsch-HilbersdorfBrand-ErbisdorfBurgstädtClaußnitzDöbelnDorfchemnitzEppendorfErlau (Sachsen)FlöhaFrankenberg/SachsenFrauenstein (Erzgebirge)FreibergGeringswaldeGroßhartmannsdorfGroßschirmaGroßweitzschenHainichenHalsbrückeHarthaHartmannsdorf (bei Chemnitz)JahnatalKönigsfeld (Sachsen)Königshain-WiederauKriebsteinLeisnigLeubsdorf (Sachsen)Lichtenau (Sachsen)Lichtenberg/Erzgeb.LunzenauMittweidaMühlau (Sachsen)Mulda/Sa.Neuhausen/Erzgeb.NiederwiesaOberschönaOederanPenigRechenberg-BienenmühleReinsberg (Sachsen)RochlitzRossau (Sachsen)RoßweinSaydaSeelitzStriegistalTauraWaldheimWechselburgWeißenborn/Erzgeb.ZettlitzSachsen
Karte
Blick über die Döbelner Altstadt zum Obermarkt und Rathaus

Döbeln (obersorbisch Doblin) ist eine Große Kreisstadt im sächsischen Landkreis Mittelsachsen. Sie ist auch als Stiefelstadt bekannt. Döbeln ist mit rund 24.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Mittelsachsens.

Geographische Lage

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Döbeln liegt im Mittelsächsischen Hügelland in einem weiten Talkessel der Freiberger Mulde, ungefähr in der Mitte des Dreiecks zwischen den sächsischen Metropolen Chemnitz, Dresden und Leipzig. Die Umgebung ist geprägt durch das Muldental, das untere Zschopautal und die umliegende hügelige Landschaft. Die Zschopau mündet in der Nähe des Ortsteils Schweta in die Mulde.

Die Landeshauptstadt Dresden ist etwa 50 km entfernt, Chemnitz etwa 40 km, Leipzig 70 km und Berlin etwa 200 Kilometer. Döbeln hat zwei Autobahnabfahrten an der Autobahn A 14, Döbeln Nord und Döbeln Ost.

Nachbargemeinden

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Angrenzende Gemeinden sind Großweitzschen (Landkreis Mittelsachsen), Jahnatal (Landkreis Mittelsachsen), Lommatzsch (Landkreis Meißen), Nossen (Landkreis Meißen), die Städte Hartha, Roßwein und Waldheim (alle Landkreis Mittelsachsen).

Stadtgliederung

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Döbeln besitzt eine traditionelle Innenstadt, deren zentraler Teil auf der Muldeninsel liegt und von zwei Flussarmen der Freiberger Mulde umschlossen ist.

8. bis 21. Jahrhundert

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Die Region um Döbeln ist seit dem 8. Jahrhundert slawisch, durch Sorben, besiedelt.[2] Der Name kommt vom altsorbischen Wort Doblin, das sich vom Namen einer Person, Dobl, herleitet.[3]

Die Anfänge einer deutschen Herrschaft im 10. Jahrhundert und einer sich später anschließenden Besiedlung werden mit den Liudolfingern (auch Ottonen genannt) in Zusammenhang gebracht, insbesondere mit Heinrich I.

Nach 929 wurde eine ehemalige slawische Wallanlage auf dem Burgberg in eine deutsche Befestigung Burg Döbeln umgebaut, als Mittelpunkt eines Burgwards, der zur Mark Meißen gehörte. Am Fuße des Burgberges gab es eine Siedlung, aus der später die Stadt Döbeln entstand (1350 civitas). Einer Urkunde Kaiser Ottos II. aus dem Jahr 981 ist zu entnehmen, dass er die Burg Doblin und das umliegende Land dem Kloster Memleben schenkte; es geht hier um die große Region zwischen der Zschopau und der Großen Striegis.[4] Das ist die erste urkundliche Erwähnung von Döbeln (981).[5][6]

Schon in slawischer Zeit existierte hier ein zentralörtliches Herrschaftszentrum im Gau Daleminze. Mit der deutschen Besiedlung wurden deutsche „Verwaltungsstrukturen“ (Lehnsherrschaft und das Christentum mit seinen Institutionen Pfarrsystem und Amtskirche) übernommen. Die deutsche Besiedlung des Ortes entwickelte sich vermutlich um 1200 zur kommunal verfassten Stadt (mit bestimmten eigenen Rechten).

So wird im Jahr 1350 ein selbständiger districtus Döbeln genannt, 1378 werden Burg und Stadt erwähnt. 1567 wird von einem wüsten Amtsschloßberg berichtet. Die Gründe sind nicht bekannt, im Jahr 1588 wurde das bis dahin existierende Amt Döbeln in das Amt Leisnig integriert.[7] Das offensichtlich seit längerer Zeit verfallende Schloss wurde nicht mehr gebraucht und zur Gewinnung von Baumaterial genutzt. Ab 1730 wurde auch der Bergfried abgebrochen und zwischen 1867 und 1869 mussten die letzten Reste der Burg Döbeln der Schloßbergschule weichen.

Döbeln um 1650

Zu Füßen des Berges steht noch immer die Nicolaikirche, deren Vorgängerbau wahrscheinlich um 1230 entstand. Nach einem Brand im Jahr 1333 wurde eine dreischiffige Basilika errichtet, die 1479 in eine dreischiffige Hallenkirche umgebaut wurde.[8]

Meilenstein an der Dresdner Straße

Nach neuen Erkenntnissen wurde Döbeln im Jahr 1429 nicht von den Hussiten heimgesucht, 1450 jedoch durch die Böhmen des Georg von Podiebrad zerstört. Große Pestepidemien erlebte Döbeln in den Jahren 1439, 1463, 1474, 1507, 1515, 1584–1586, 1611–1626, 1637 und 1643. Immer wieder kam es zudem zu schweren Stadtbränden (1333, 1419, 1429, 1456, 1488, 1523, 1611 und 1730), so dass kaum Bauten aus alter Zeit erhalten blieben. Das Handwerk der Stadt entwickelte sich bis zum 17. Jahrhundert stetig: Tuchmacher, Leineweber und Hutmacher waren hier ansässig.

Im 3. Schlesischen Krieg (Siebenjähriger Krieg) kam es mit dem Gefecht bei Döbeln zur einzig bekannten militärischen Auseinandersetzung in der direkten Umgebung der Stadt Döbeln. Nachdem sich preußische und österreichische Truppen schon seit dem Herbst 1761 an der Freiberger Mulde zwischen Technitz und Niederstriegis eingegraben hatten, brachen am frühen Morgen des 12. Mai 1762 die Preußen unter Prinz Heinrich von Preußen auf der ganzen Linie durch die österreichischen Stellungen. Der Tag endete mit einem vollständigen Sieg Prinz Heinrichs, es wurde eine große Anzahl an österreichischen Gefangenen gemacht, darunter der Oberbefehlshaber General von Zedtwitz.

Viadukt der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn bei Großbauchlitz
Freiberger Mulde in Döbeln (1908)

Im 19. Jahrhundert ging aus der alten Tuchmacherei die Tuchfabrikation hervor. Die letzte Tuchfabrik Döbelns beendete vor Weihnachten 1902 mit Produktionseinstellung ihre Existenz. 1846 entstand außerdem die Zigarrenfabrikation. 1847 erreichte die Chemnitz-Riesaer Eisenbahn von Riesa aus die Stadt, die Fortsetzung der Verbindung nach Chemnitz konnte jedoch erst 1852 eröffnet werden. Im Jahr 1868 folgte die Linie Dresden–Döbeln–Leipzig. Seitdem ist der Döbelner (Haupt-)Bahnhof ein Keilbahnhof. Des Weiteren brachte die Industrialisierung die Schmalspurbahn Oschatz–Mügeln–Döbeln (ab 1884), die Döbelner Straßenbahn (ab 1892, heute historischer Pferdebahn-Betrieb), die Mühlenbahn Großbauchlitz (1905) und die Schmalspurbahn Wilsdruff-Döbeln (um 1911) hervor.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 6. Mai 1945 wurde die fast unversehrte Stadt von der Roten Armee besetzt.

Beim Hochwasser im August 2002 wurde die historische Innenstadt, die auf einer Insel zwischen den beiden Flussarme der Freiberger Mulde liegt, völlig überflutet und viele Häuser zerstört. Die Muldeninsel und die anderen überfluteten Gebiete sind mittlerweile restauriert. Im Juni 2013 war die Stadt erneut von einem Hochwasser ähnlichen Ausmaßes betroffen.

Am 1. August 2008 verlor Döbeln im Zuge der Kreisgebietsreform seine Funktion als Kreisstadt und erhielt in diesem Zusammenhang den Status Große Kreisstadt. Der ehemalige Landkreis Döbeln gehörte zum Regierungsbezirk Leipzig, der aktuelle Landkreis Mittelsachsen jedoch bis zur Bildung der Landesdirektion Sachsen zum 1. März 2012 zu Chemnitz. 1. März 2017 kam die 85-jährige Ruth K. in einem Plattenbauviertel am Rande von Döbeln durch einen Brand ums Leben, den Rechtsextremisten gelegt hatten.[9]

Um 2022 gründete sich in Döbeln eine als Bürgergenossenschaft Mittelsachsen auftretende Gemeinschaft zur Erprobung des gesellschaftlicher Organisation unter privatrechtlichen Strukturen. Das mit Titus Gebel verbundene Konzept der Privatstädte findet aufgrund seiner antistaatlichen und nicht auf Wahlen basierenden Struktur zum Teil scharfe Kritik.[10][11]

Urkundlich belegte Namensformen

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  • 0981: castella Doblin
  • 1197: Isenhardus, Walterus de Dobelin
  • 1200: Laudo de Dobelin
  • 1204: Hageno de Dobelin
  • 1288: Dobelyn
  • 1332: Do((e))belin
  • 1449: Dobelein
  • 1554: Dobeln
  • 1590: Döbeln

Der Name Döbeln geht auf einen Personennamen dobl(a) oder dobel(a) zurück. Vergleichbare Wortstämme in slawischen Sprachen bedeuten stark, fähig, auch gut.[12]

Eingemeindungen

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Die Dörfer Keuern, Kleinbauchlitz und Sörmitz wurden 1922 nach Döbeln eingemeindet,[13] Großbauchlitz und Zschackwitz folgten 1932.[13] Im Jahr 1950 wurden Gärtitz (mit Pommlitz), Masten und Zschäschütz (mit Bormitz) eingegliedert, 1967 Nöthschütz und 1974 Oberranschütz.[14][15] Technitz kam 1994 hinzu.[14][16] Im Jahr 2011 folgte Ebersbach,[16] 2013 Teile der Gemeinde Ziegra-Knobelsdorf. Zum 1. Januar 2016 wurde die Nachbargemeinde Mochau nach Döbeln eingemeindet.

Einwohnerentwicklung von Döbeln nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1694 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Einwohnerentwicklung

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Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember)[17][18]:

Vor 1900
  • 1694: 01.300
  • 1834: 05.677
  • 1859: 10.078
  • 1875: 10.969
  • 1880: 11.802
  • 1890: 13.892
1900 bis 1979
  • 1910: 19.627
  • 1925: 22.508
  • 1933: 24.714
  • 1939: 25.339
  • 1946: 28.841[19]
  • 1950: 31.037[20]
  • 1955: 30.271
  • 1960: 28.904
  • 1964: 28.641
Seit 1980
  • 1981: 26.812
  • 1986: 27.706
  • 1990: 27.112
  • 1995: 25.046
Seit 2000
  • 2000: 23.128
  • 2005: 21.236
  • 2010: 20.242
  • 2015: 24.034
  • 2016: 23.823
  • 2017: 23.728
  • 2018: 23.829
Stadtrat ab 2024
1
2
1
1
2
3
2
6
7
1
Insgesamt 26 Sitze
Stadtratswahl 2024
Wahlbeteiligung: 62,5 % (2019: 59,7 %)
 %
30
20
10
0
26,8 %
23,7 %
10,6 %
8,8 %
7,5 %
6,8 %
5,8 %
5,2 %
2,8 %
2,0 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+6,7 %p
−7,3 %p
−0,7 %p
+4,3 %p
−4,1 %p
−0,8 %p
+5,8 %p
−2,9 %p
+2,8 %p
−1,6 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Wir für Döbeln
d Freie Wähler von Döbeln
g Döbelns gemeinsame Zukunft
Rathaus Döbeln

Seit der Stadtratswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 26 Sitze des Stadtrats wie nebenstehend auf die einzelnen Gruppierungen. Ergebnisse früherer Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.

letzte Stadtratswahlen
Liste 2024[21] 2019[22] 2014[23]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
AfD 7 26,8 5 20,1
CDU 6 23,7 9 31,0 10 36,0
Wir für Döbeln 3 10,6 3 11,3 3 10,1
Freie Wähler von Döbeln 2 8,8 1 4,5 1 6,2
SPD 2 7,5 3 11,6 5 17,7
FDP 2 6,8 2 7,6 2 7,5
Döbelns gemeinsame Zukunft 1 5,8
Linke 1 5,2 2 8,1 4 14,2
Freie Sachsen 1 2,8
Grüne 1 2,0 1 3,6 1,6
NPD 2,0 1 4,8
FWgEb 1,9
Wahlbeteiligung 62,5 % 59,1 % 46,5 %

Oberbürgermeister

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Oberbürgermeister ist Sven Liebhauser (CDU). Er wurde am 26. Mai 2019 mit 65,7 % der gültigen Stimmen für eine erste Amtszeit von sieben Jahren gewählt. Er ist zusätzlich Vorsitzender des Stadtrates und dessen Vorsitzender sowie Leiter der Stadtverwaltung.

Vergangene Bürgermeisterwahlen
Wahl Gewählter Bürgermeister Wahlvorschlag Stimmenanteil
2019 Sven Liebhauser CDU 65,7 %
2015 Hans-Joachim Egerer 53,2 %
2008 44,5 %
2001 Axel Buschmann SPD 57,9 %
1994 Matthias Girbig CDU 64,9 %

Blasonierung: In Gold eine silberngefugte schwarze Zinnenmauer mit drei geschlossenen goldenen Toren; auf der Mauer drei verschiedengestaltige schwarze Türme mit je zwei übereinander stehenden goldenen Fensteröffnungen, roten Dächern und goldenen Knäufen; zwischen den Türmen je eine rechtswehende rote Fahne.

Symbolik: Die Mauer stellt die ehemalige mittelalterliche Stadtbefestigung dar. Die Stadttore symbolisieren das Ober-, Nieder- und Staupitztor. Der mittlere höhere Turm soll wohl auf die Burg hinweisen. Das Wappen ist seit 1992 in dieser Form gültig. Das vorhergehende ähnliche Wappen, gültig von 1894 bis 1992, hatte lediglich blaue Türme.

Städtepartnerschaften

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Döbeln unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Nicolaikirche
Pferdebahnmuseum

In Döbeln befindet sich eine Spielstätte des Mittelsächsischen Theaters, in der bis 2008 auch ein Jugendtheater („Jugendtheater Döbeln e. V.“) beheimatet war.

Das Stadtmuseum wurde 1997 im Turm des Rathauses am Obermarkt untergebracht. Das Deutsche Pferdebahnmuseum wurde 2009 eröffnet.

Holländerturm

Döbeln zeichnet sich durch viele restaurierte Bürgerhäuser im Stadtzentrum aus. Das Rathaus am Obermarkt wurde 1910 bis 1912 erbaut. Sehenswert sind auch der Schloßberg auf der Muldeninsel und die mit Hochaltar und Mirakelmann ausgestattete spätgotische Stadtkirche St. Nicolai, deren historischer Ursprung bis in das Jahr 1230 reicht. Zu weiteren interessanten Bauten gehört der sogenannte Rotunda-Bau oder Kuppelbau am Ende der Burgstraße, der 1937/1938 für die Metall- und Lackwarenfabrik Johannes Großfuß nach einem Entwurf des Architekten Wilhelm Kreis errichtet wurde und auf Grund seiner klaren Architektur bemerkenswert ist. Auf dem Staupitzberg, einer 239,5 m[24] hohen Erhebung am Stadtrand von Döbeln, befindet sich der unter Denkmalschutz stehende sogenannte Holländerturm, der im Jahre 1900 als Aussichtsturm errichtet wurde.[25] Seinen Namen verdankt der 30 Meter hohe Turm einer früher neben seinem Standort stehenden Holländerwindmühle, von der heute nur noch der Turmstumpf vorhanden ist. Neben dem Eingang zum früheren Oberfriedhof steht an der Dresdner Straße (B 175) ein königlich sächsischer Postmeilenstein aus der Zeit von 1859 bis 1865.

Weiterhin gibt es seit 2001 in der Stadt den von Vinzenz Wanitschke geschaffenen Stiefelbrunnen.[26] „Stiefelstadt“ wird Döbeln wegen des bis 1996 größten historischen Riesenstiefels der Welt genannt, der mit einer Höhe von rund 4,60 Metern im Jahr 1925 von Döbelner Schuhmachern zum 600-jährigen Jubiläum ihrer Innung angefertigt wurde. 1937 wurde er Eigentum der Stadt Döbeln und stand im Rathaus bzw. im Stadtmuseum Wappenhenschstift. Häufig war er Hauptattraktion bei Feierlichkeiten in vielen Städten, so auch zum Leisniger Heimatfest 1957. Nach seiner „letzten Reise“ zur 850-Jahr-Feier der Stadt Zwickau 1968 blieb der Stiefel anschließend als Leihgabe im Kreismuseum Burg Mildenstein. Nach insgesamt 53 Jahren Aufenthalt auf Burg Mildenstein in Leisnig wurde er am 29. März 2010 auf dem Flur der 2. Etage des Döbelner Rathauses aufgestellt. Nach der Restaurierung des Riesenstiefels ist er seit 2012 im großen Sitzungssaal des Rathauses zu finden.

Regelmäßige Veranstaltungen

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In der „Stiefelstadt Döbeln“ gibt es regelmäßig Stiefelfeste, bei denen auch Stiefelparaden abgehalten werden. Einmal im Jahr wird die Stiefelkönigin gewählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Industriegeschichte Döbeln

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Die wichtigsten Unternehmen in Döbeln waren:

  • Kakao-, Pralinen- und Schokolade-Fabrik Clemen & Sohn, Döbeln[27]
  • Maschinenfabrik Robert Tümmler, Döbeln[28]
  • Döbelner Chemische Fabrik Oswald Greiner[29]
  • Eisengießerei C. Grieben & Richter, Döbeln[30]
  • Metallwarenfabrik Max Knobloch, Döbeln[31]
  • Werkzeugmaschinenbaufirma RASOMA, vormals Liebert & Gürtler, Döbeln[32]
Hauptbahnhof

Durch die zentrale Lage mitten in Sachsen treffen sich in Döbeln verschiedene Linien von gleich drei Verkehrsverbünden: MDV (Leipzig–Döbeln), VVO (Meißen–Döbeln) und VMS (restliche ÖPNV-Linien). Am Döbelner Hauptbahnhof kreuzen sich die Bahnstrecken Borsdorf–Coswig und Chemnitz–Elsterwerda, die von Montag bis Freitag jeweils im Stundentakt sowie am Wochenende im Zweistundentakt von der Mitteldeutschen Regiobahn bedient werden. Der Zugverkehr endet abends verhältnismäßig zeitig, so verkehrt der letzte Zug Richtung Leipzig bereits um 20:50 Uhr.

Zum Dezember 2015 wurde der Schienenpersonenverkehr im Abschnitt Döbeln Hbf–Meißen abbestellt. Die Ersatzbusse (Linie 416) nach Meißen fahren nur wenige Male täglich. Eine weitere Alternative über Nossen ist sehr unverlässlich, da die Busse der VVO-Linie 424 die oft verstaute Autobahn A 4 nutzen. Die Streckeninfrastruktur wurde an die Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie verpachtet und wird für den noch stattfindenden Güterverkehr instand gehalten.[33] Der Freistaat Sachsen strebt eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs an und unterstützt die Sanierung der Strecke mit Fördermitteln.[34]

In den Jahren 1892 bis 1926 betrieb die Döbelner Straßenbahn AG eine 2,5 Kilometer lange Strecke als Pferdebahn vom Hauptbahnhof bis in die Innenstadt. Ein etwa 500 Meter langer Streckenabschnitt in der Innenstadt ist wieder aufgebaut worden. Seit Juni 2007 verkehrt dort zu besonderen Anlässen wieder eine Pferdebahn.

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Verkehrsverbund Mittelsachsen erbracht. Folgende Verbindungen führen, betrieben von der Regiobus Mittelsachsen, ab Döbeln:

Durch Döbeln führen die Bundesstraßen B 169 und B 175. Die Stadt ist auch über die Autobahnanschlussstellen Döbeln-Nord und Döbeln-Ost (beide an der A 14) und Hainichen Döbeln (A 4) zu erreichen.

Das Krankenhaus ist ein Haus der Regelversorgung mit 195 Betten. 1993 wurde es privatisiert, 2010 übernahm der Chefarzt das Haus.[35]

Öffentliche Einrichtungen

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Zu den öffentlichen Einrichtungen zählen ein Kino, ein Theater, eine Bibliothek, ein Stadtmuseum, eine Musikschule und einige weitere kulturelle Einrichtungen.

Die Freiwillige Feuerwehr Döbeln wurde im Jahr 1875 gegründet und besteht heute aus den Ortswehren Döbeln, Ebersbach, Limmritz, Töpeln, Mochau, Beicha, Lüttewitz-Theeschütz und Choren. Die Ortswehr Döbeln ist zudem in den Katastrophenschutz des Landkreises Mittelsachsen eingebunden, zudem ist die Ortswehr besonders auf die technische Hilfeleistung spezialisiert und rückt auf die nahegelegene Bundesautobahn 14 aus. Im Jahr 2021 waren insgesamt etwa 160 Frauen und Männer in den Ortswehren aktiv.

Technisches Hilfswerk

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Der Ortsverband Döbeln des Technischen Hilfswerks wurde bereits am 11. Juni 1992 gegründet und war ab 1995 vollständig einsatzbereit. Seitdem ist der Ortsverband ein fester Bestandteil der Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes in Döbeln und Umgebung. Besondere Einsätze waren die Muldehochwasser 2002 und 2013 sowie die überörtliche Hilfe in dem vom Hochwasser 2021 schwer getroffenen Ahrtal. Derzeit sind etwa 35 Menschen ehrenamtlich aktiv.

Ehemalige Garnison

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Ab 1887 war Döbeln Garnisonsstadt für die Sächsische Armee, Reichswehr, Wehrmacht und Nationale Volksarmee. Mit der Schließung der Paul-Rockstroh-Kaserne durch die Bundeswehr endete 1991 die Geschichte der Garnison Döbeln.

Karls Erlebnis-Dorf

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Nachdem sich Pläne von Karls Tourismus für einen Standort in Bannewitz bei Dresden zerschlagen haben, hat Unternehmer Robert Dahl die Anfrage von Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser aufgegriffen und im Norden des Ortes zwischen B 169 und der Autobahn A 14 ein 17 Hektar großes Grundstück erworben. Das Unternehmen eröffnete dort am 23. März 2024 schließlich sein sechstes Erlebnis-Dorf.[36]

Persönlichkeiten

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Entsprechend dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 473/24/92 aus dem Jahre 1992 wurden folgende Ehrenbürgerschaften bestätigt:

  • 1992: Johann Friedrich Wappenhensch, Justitiar
  • 1992: Christian Beßler, Chirurg
  • 1981: Otto Simon, Widerstandskämpfer
  • 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1992: Friedrich Wilhelm Oehmichen, Reichstagsabgeordneter (verliehen 1874)
  • 1992: Johann Gottlieb Böttger, Stadtverordneter
  • 1992: August Julius Clemen, Stadtrat
  • 1992: Carl Schmidt, Stadtverordneter
  • 1992: Otto Johnsen, Stadtverordnetenvorsteher
  • 1992: Ernst Heinrich Thiele, Bürgermeister
  • 1992: Heinrich Otte Wilsdorf, Stadtverordneter
  • 1992: Carl Friedrich Lorenz, Stadtrat
  • 1992: Theodor Ehrlich, Stadtrat
  • 1992: Franz Richter, Kommerzienrat
  • 1992: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
  • 1992: Robert Tümmler, Kommerzienrat
  • 1992: Paul Zieger Stadtrat
  • 1992: Wilhelm Berthold, Obmann der Stadtverordneten
  • 1992: Otto Rost, Bildhauer
  • 1992: Bernhard Kretzschmar, Grafiker
  • 1992: Theodor Kunzemann, Bürgermeister
  • 1992: Carl Schlegel, Kaufmann
  • 1992: Adam Ebert, Bankier
  • 1992: Louis Sturm, Fabrikant

In Döbeln geboren

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Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

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  • Balthasar Balduin (1605–1652), Pfarrer in Döbeln 1631–1636
  • Adalbert Erlebach (1876–1945), Architekt
  • Hermann Groine (1897–1941), seit 1931 NSDAP-Kreisleiter in Döbeln
  • Ernst Henrici (1854–1915), Gymnasiallehrer, Schriftsteller, Kolonialabenteurer und antisemitischer Politiker
  • Gustav Hey (1847–1916), Lehrer und Konrektor am Realgymnasium von Döbeln
  • Fritz Mierau (1934–2018), Slawist, Übersetzer, Literaturhistoriker, Herausgeber und Essayist, verbrachte einen Teil seiner Kindheit und Jugend in Döbeln und besuchte dort die Schule
  • Arthur Pfeifer (1884–1976), Pädagoge und Pazifist, von 1949 bis 1954 Lehrer an der Lessing Oberschule von Döbeln
  • Johann Gottfried Sillig (1734–1792), Diakon
  • Johannes Vogelsang (1892–1987), ab September 1945 Vorsitzender der KPD im Kreis Döbeln und von 1946 bis 1952 Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Döbeln
  • Henning Homann (* 1979), Politiker (SPD), Stadtrat in Döbeln

Archivalien: Eine Überlieferung des Stadtgerichts Döbeln für den Zeitraum von 1631 bis 1854 zur Gerichts- und Lokalverwaltung, Straf-, Zivil- und Freiwilliger Gerichtsbarkeit, Kirchen- und Schul- und Lehnsangelegenheiten, Ablösungen, Gerichtsbüchern und Gerichtsprotokollen befindet sich im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20603 Stadt Döbeln (Stadtgericht).[37]

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Wikivoyage: Döbeln – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
  2. Karlheinz Blaschke: Geschichte Sachsens im Mittelalter. Berlin 1991, ISBN 3-372-00076-5, S. 43 ff.
  3. Ernst Eichler und Hans Walther: Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber und Faber Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86730-038-4, S. 53.
  4. MGH DD Otto II. 195. Digitalisat.
  5. In der Übersetzung heißt es: „Wir (übergeben) einige Burgen und Ortschaften unsers Besitzes im slawischen Gebiet, nämlich Doblin und Hwoznie, im Gau Daleminze (…) dem von Uns gestifteten und erbauten Kloster Memleben.“ Das Kloster bestand nur bis zum Jahr 1015, der Besitz wurde an das Kloster Hersfeld an der Fulda überwiesen. In der Fachliteratur spricht man vom Hersfelder Eigen oder vom Hersfelder Lehen
  6. Max Kästner, Johannes Schiller: Zwischen Chemnitz und Freiberg, Ein Heimatbuch für Schule und Haus, Der Heimatboden und seine Besiedlung. Frankenberg 1928, S. 34.
  7. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior Chemnitz, 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 58.
  8. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 190 ff.
  9. Die Stille nach dem Brand zeit.de
  10. Stefanie Dodt, Marlon Kumar: Privatstadt-Bewegung: Das libertäre Experiment von Mittelsachsen. In: Tagesschau. Norddeutscher Rundfunk, ARD, 8. Juni 2023, abgerufen am 14. Juni 2023.
  11. Reschke Fernsehen: Reich und radikal: Wie Millionäre den Staat bekämpfen | ARD Mediathek. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  12. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band I, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, S. 188 f.
  13. a b Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  14. a b Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  15. Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  16. a b Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  17. Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
  18. Döbeln im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  19. Volkszählungsergebnis vom 29. Oktober 1946
  20. Volkszählungsergebnis vom 31. August 1950
  21. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse – Wahlen – sachsen.de. Abgerufen am 1. September 2024.
  22. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse – Wahlen – sachsen.de. Abgerufen am 1. September 2024.
  23. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse – Wahlen – sachsen.de. Abgerufen am 1. September 2024.
  24. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  25. Holländerturm auf doebeln-entdecken.de
  26. www.stiefelbrunnen.de (Memento vom 19. Juli 2013 im Internet Archive)
  27. Fabrik Clemen: Eine unglaubliche Geschichte vorab (abgerufen am 20. Mai 2025)
  28. Firma Robert Tümmler (abgerufen am 20. Mai 2025)
  29. Der Stinker am Stadtrand (abgerufen am 20. Mai 2025)
  30. Industriegeschichte Döbeln (abgerufen am 20. Mai 2025)
  31. Industriegeschichte Döbeln (abgerufen am 20. Mai 2025)
  32. RASOMA – Werkzeugmaschinen (abgerufen am 20. Mai 2025)
  33. Aktuelles von der Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH. Abgerufen am 11. Februar 2018.
  34. Streckenreaktivierung: Gutachten liegen vor. 10. September 2023, abgerufen am 19. Februar 2024.
  35. Artikel der Sächsischen Zeitung vom 8. September 2010 zum Eigentümerwechsel beim Krankenhaus
  36. Standort Döbeln. Abgerufen am 17. Mai 2024.
  37. 20603 Stadt Döbeln (Stadtgericht). In: Staatsarchiv Leipzig. Abgerufen am 26. März 2020. (Infotext zu Stadtgericht Döbeln unter „Einleitung“)