„Pjatigorsk“ – Versionsunterschied
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'''Pjatigorsk''' ([[russische Sprache|russisch]]: ''Пятигорск'') ist eine Stadt in [[Russland]] mit 139.773 Einwohnern (Stand 1. Januar 2004) und liegt in der [[Region Stawropol]] im Föderationskreis [[Südrussland]]. Sie liegt etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel an den Süd- und Südwesthängen des Berges ''Maschuk'' am Ufer des Flüsschens ''Podkumok''. |
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{{Infobox Ort in Russland |
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|deutscher Name = Pjatigorsk |
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|Name in Landessprache = Пятигорск |
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|Wappen = Герб «Пятигорска».svg |
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|Flagge = |
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|lat_deg = 44 |lat_min= 02 |lat_sec= 00 |
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|lon_deg = 43 |lon_min= 03 |lon_sec= 00 |
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|Art des Gebietes = Stadtkreis |
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|Gebiet = |
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|Gebiet in der Tabelle = |
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|innere Gliederung = |
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|Bezeichnung des Oberhaupts = Bürgermeister |
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|Oberhaupt = Andrey Skripnik |
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|Gründungsjahr = 1780 |
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|erste Erwähnung = |
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|frühere Namen = |
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|Status = Stadt |
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|Status seit = 1830 |
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|Fläche = 97 |
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|Art der Höhe = |
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|Höhe des Zentrums = 600 |
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|offizielle Sprache = |
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|offizielle Sprache-ref = |
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|Ballungsraum = |
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|nationale Zusammensetzung = |
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|Zusammensetzung nach Religionen = |
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|Telefonvorwahl = (+7) 8793 |
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|Postleitzahl = 357500–357538 |
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|OKATO = 07427 |
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|Webseite = |
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'''Pjatigorsk''' ({{ruS|Пятиго́рск}}) ist eine Stadt in [[Russland]] mit {{EWZ|RU|07427}} Einwohnern (Stand {{EWD|RU|07427}})<ref name="einwohner_aktuell" /> in der [[Region Stawropol]] und Verwaltungszentrum des [[Föderationskreis]]es [[Nordkaukasus (Föderationskreis)|Nordkaukasus]]. Sie liegt etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel an den Süd- und Südwesthängen des Berges ''Maschuk'' am Ufer des Flusses [[Podkumok]]. |
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==Geschichte== |
== Geschichte == |
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[[Datei:View of Pyatigorsk from Mt.Mashuk.JPG|mini|links|Blick auf die Stadt von der Maschuk-Spitze]] |
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Die heißen Quellen dieser Gegend waren bereits vor Jahrhunderten bekannt. 1780 wurde in der Nähe des heutigen Pjatigorsk die kleine Festung Konstantinogorsk angelegt, neben der sich allmählich eine Ortschaft bildete, die den Namen ''Gorjatschewodsk'' (wörtlich „Ort der heißen Wässer“) erhielt. 1803 wurden die Thermalquellen durch einen besonderen Erlass zur Kurgegend erklärt, und es begann der Bau von Kurorten, die bei der russischen [[Aristokratie]] beliebt wurden. 1830 wurde Gorjatschewodsk in ''Pjatigorsk'' (wörtlich „Stadt der fünf Berge“) umbenannt, und zwar nach dem fünfgipfeligen Berg ''Beschtau'', dessen Name in der (westtürkischen) [[Karatschai-balkarische Sprache|karatschai-balkarischen Sprache]] ''Fünf Berge'' bedeutet. |
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Heute hat Pjatigorsk große Verwaltungs- und Wohnbauten, Hotels und Kureinrichtungen, es gibt dort ein Forschungsinstitut für [[Balneologie]], wo die Kurmittel studiert und die wirksamsten Methoden ihrer Nutzung erarbeitet werden. Zusammen mit [[Jessentuki]], [[Kislowodsk]] und [[Schelesnowodsk]] gehört Pjatigorsk zu den vier nordkaukasischen Mineralwasser-Kurorten (auch als ''Kawminwody'' („Kaukasische Mineralwässer“) bekannt; nicht dazu gehört jedoch – trotz des Namens – [[Mineralnyje Wody]], wo es gar keine Mineralwasserquellen gibt). Die Umgebung und viele Sehenswürdigkeiten der Stadt erinnern an den Dichter [[Michail Jurjewitsch Lermontow|Michail Lermontow]], der Pjatigorsk mehrmals besuchte und dort am 27. Juli 1841 in einem [[Duell]] ums Leben kam. Die Gedenkstätte, die sich teilweise in dem Haus befindet, wo der Dichter die letzten Monate seines Lebens verbrachte, vermittelt einen Einblick in das Leben und Schaffen Lermontows, der in Russland zu den beliebtesten Dichtern gehört. |
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Die heißen Quellen dieser Gegend waren bereits vor Jahrhunderten bekannt. [[1780]] wurde in der Nähe des heutigen Pjatigorsk die kleine Festung Konstantinogorsk angelegt, neben der sich allmählich eine Ortschaft bildete, die den Namen ''Gorjatschewodsk'' erhielt. [[1803]] wurden die Thermalquellen durch einen besonderen Erlass zur Kurgegend erklärt, und es begann der Bau von Kurorten, die bei der russischen [[Aristokratie]] beliebt wurden. [[1830]] wurde ''Gorjatschewodsk'' in Pjatigorsk umbenannt, und zwar nach dem fünfgipfeligen Berg ''Beschtau'', dessen Name in der tatarischen [[Turksprachen|Turksprache]] fünf Berge bedeutet. |
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Heute hat Pjatigorsk große Verwaltungs- und Wohnbauten, Hotels und Kureinrichtungen, es gibt dort ein Forschungsinstitut für [[Balneologie]], wo die Kurmittel studiert und die wirksamsten Methoden ihrer Nutzung erarbeitet werden. Die Umgebung und viele Sehenswürdigkeiten der Stadt erinnern an den Dichter [[Michail Jurjewitsch Lermontow|Michail Lermontow]], der Pjatigorsk mehrmals besuchte und dort am [[15. Juli]] [[1841]] in einem Duell ums Leben kam. Die Gedenkstätte, die sich teilweise in dem Haus befindet, wo der Dichter die letzten Monate seines Lebens verbrachte, vermittelt einen Einblick in das Leben und Schaffen Lermontows, der in Russland zu den beliebtesten Dichtern gehört. |
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Pjatigorsk Boulevard 2009.jpg|Flaniermeile Kirow-Prospekt |
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Pjatigorsk Post-Telegraf 2009.jpg|Die Post am Kirow-Prospekt |
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Pjatigorsk Lenin 2009.jpg|Leninstatue |
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Канатная дорога Пятинорска.jpg|[[Pendelbahn]] auf den Maschuk |
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Бернардацци памятник.jpg|Grab der Gebrüder Bernardazzi |
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Грот Дианы 2.jpg|Diana Grotte |
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Академическая галерея 2.jpg|Akademische Galerie |
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Цветник .jpg|Park „Zwetnik“ |
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Pyatigorsk Mashuk view of the city.jpg|Pjatigorsk – Aussicht vom Berg Maschuk |
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Pyatigorsk Mashuk Proval.jpg|Tunnel zum Prowal-See |
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Sculpture of the Eagle on the ledge Hot mountain - panoramio.jpg|Adler mit Schlange (Allegorie auf den Sieg der Gesundheit, [[Ludwig Karol Szodki|L. K. Szodki]], 1901), Pjatigorsk |
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Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] war Pjatigorsk zeitweise von der Wehrmacht besetzt. Das [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD|Einsatzkommando]] 12 der [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD|Einsatzgruppe]] D hatte 1942 in der Stadt seinen Sitz.<ref>[[Jonathan Littell]]: [[Die Wohlgesinnten]] - Materialienband. Berlin 2006. S. 66</ref> Zahlreiche jüdische Einwohner der Stadt wurden ermordet.<ref>[https://jfr.org/rescuer-stories/belkova-kira/ The Jewish Foundation for the Righteous: Russia // Kira Belkova]</ref> Am 11. Januar 1943 wurde die Stadt von der [[Rote Armee|Roten Armee]] befreit.<ref>{{Webarchiv |url=http://kursavka.info/images/god-11.doc |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-05-07 16:04:25 InternetArchiveBot |webciteID=6VdPrvZ01}}</ref> |
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[[Kategorie:Ort in Russland]] |
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Am 17. Februar 1963 wurde das [[Kino]] „Kosmos“ eröffnet. Es war das erste Großleinwand-Kino im Nordkaukasus. |
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[[en:Pyatigorsk]] |
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[[ja:ピャチゴルスク]] |
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Im Jahr 1978 wurde das heutige Bahnhofsgebäude erbaut. |
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[[ru:Пятигорск]] |
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Nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]] wurde im Jahr 1994 in Pjatigorsk und anderen Städten der Region eine [[Sonderwirtschaftszone]] errichtet. |
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[[zh:五山城]] |
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Am 28. April 1997 ereignete sich in Pjatigorsk ein [[Terroranschlag]], bei dem in der Wartehalle des Bahnhofs eine Bombe gezündet wurde. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 17 wurden verletzt. Zu dem Anschlag bekannten sich [[Tschetschenische Republik Itschkerien|tschetschenische]] [[Sezession|Separatisten]]. |
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Am 19. Januar 2010 wurde Pjatigorsk in den neu gegründeten Föderationskreis Nordkaukasus eingegliedert. |
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Pjatigorsk war die erste russische Stadt, in der im September 2013 das von Peter Gabriel ins Leben gerufene [[WOMAD]]-Festival stattfand.<ref>Jens Uthoff: ''Auf dem Broadway von Pjatigorsk'', in: taz, 28./29. September 2013, S. 23.</ref> |
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=== Bevölkerungsentwicklung === |
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<small>''Anmerkung:'' Volkszählungsdaten</small> |
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=== Ethnische Zusammensetzung === |
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Die Mehrheitsbevölkerung in Pjatigorsk stellt die Ethnie der [[Russen]]. Es gibt allerdings eine traditionell große [[Armenier|armenische]] Minderheit. |
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Nach der Volkszählung von 2010 leben folgende Ethnien in Pjatigorsk: |
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* [[Russen]] 72,0 % |
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* [[Armenier]] 13,4 % |
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* [[Aserbaidschaner]] 3,1 % |
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* [[Ukrainer]] 1,8 % |
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* [[Kabardiner]] 1,2 % |
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* Sonstige 8,6 % |
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== Verkehr == |
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Über die Fernstraße [[R217 (Russland)|R217 ''Kawkas'']] ist die Stadt an das russische Fernstraßennetz angebunden. |
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Die Spurweite der pjatigorsker Straßenbahn ist wie die Spurweite der Straßenbahn in [[Kaliningrad]] ({{deS|Königsberg}}) eine der seltenen [[Meterspur]]en in Russland. |
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== Söhne und Töchter der Stadt == |
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* [[Alexander Bernardazzi]] (1831–1907), Architekt |
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* [[Michail Jefimowitsch Schdanko|Michail Schdanko]] (1855–1921), Hydrograph |
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* [[Wjatscheslaw Alexandrowitsch Bulytschow|Wjatscheslaw Bulytschow]] (1872–1959), Chorleiter und Komponist |
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* [[Michail Pawlowitsch Bobrussow|Michail Bobrussow]] (1878–1955), Architekt |
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* [[Joseph Trumpeldor]] (1880–1920), Zionist |
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* [[Nikolai Nikolajewitsch Sarudin|Nikolai Sarudin]] (1899–1937), Dichter und Schriftsteller |
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* [[Antonina Fjodorowna Prichotko|Antonina Prichotko]] (1906–1995), Physikerin |
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* [[Irina Pawlowna Kalinina|Irina Kalinina]] (1936–1991), Filmregisseurin und Filmproduzentin |
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* [[Pavel Singer]] (* 1962), Pianist und Komponist |
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* [[Alexandra Alexandrowna Leonowa|Alexandra Leonowa]] (* 1964), Basketballspielerin |
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* [[Anna Alexandrowna Omarowa|Anna Omarowa]] (* 1981), Kugelstoßerin |
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* [[Wiktorija Wiktorowna Ussatschenko|Wiktorija Ussatschenko]] (* 1982), Boxerin |
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* [[Marina Wiktorowna Orlowa|Marina Orlowa]] (* 1986), Schauspielerin, Sängerin und Dichterin |
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* [[Dawid Gawruschewitsch Awanessjan|Dawid Awanessjan]] (* 1988), Boxer |
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* [[Anastassija Wladimirowna Ukolowa|Anastassija Ukolowa]] (* 1994), Schauspielerin |
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* [[Elina Araratowna Awanessjan]] (* 2002), Tennisspielerin |
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== Städtepartnerschaften == |
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Pjatigorsk listet folgende [[Städtepartnerschaft|Partnerstädte]] auf: |
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* {{HUN|Ziel=Hévíz}}, [[Ungarn]], seit 2012<ref>[http://pyatigorsk.org/15055 Гости из венгерского Хевиза поздравляют город-побратим с 238-летием], ''pyatigorsk.org'', 8. September 2018 (russisch)</ref> |
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* {{DEU|Ziel=Schwerte}}, [[Deutschland]], seit 1992 |
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* {{USA|Dubuque (Iowa)|Dubuque}}, [[Vereinigte Staaten]], seit 1989 |
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== Wissenswertes == |
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* Der am 18. April 1972 entdeckte Asteroid des äußeren Hauptgürtels [[(2192) Pyatigoriya]] wurde nach der Stadt benannt. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Pyatigorsk|Pjatigorsk}} |
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* [http://www.pyatigorsk.org/ Offizielle Website] (russisch) |
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* [http://www.pyat.ru/ Inoffizielle Website] (russisch) |
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* [https://www.mojgorod.ru/stavrop_kraj/pjatigorsk/index.html Pjatigorsk auf ''mojgorod.ru''] (russisch) |
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== Einzelnachweise == |
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|Navigationsleiste Verwaltungsgliederung der Region Stawropol |
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|Navigationsleiste Orte in der Region Stawropol |
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[[Kategorie:Ort in der Region Stawropol]] |
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[[Kategorie:Kurort in Russland]] |
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[[Kategorie:Michail Jurjewitsch Lermontow]] |
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[[Kategorie:Hauptort einer Verwaltungseinheit]] |
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[[Kategorie:Stadt als Namensgeber für einen Asteroiden]] |
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[[Kategorie:Gemeindegründung 1780]] |
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[[Kategorie:Pjatigorsk| ]] |
Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 17:47 Uhr
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Pjatigorsk (russisch Пятиго́рск) ist eine Stadt in Russland mit 142.511 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Region Stawropol und Verwaltungszentrum des Föderationskreises Nordkaukasus. Sie liegt etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel an den Süd- und Südwesthängen des Berges Maschuk am Ufer des Flusses Podkumok.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heißen Quellen dieser Gegend waren bereits vor Jahrhunderten bekannt. 1780 wurde in der Nähe des heutigen Pjatigorsk die kleine Festung Konstantinogorsk angelegt, neben der sich allmählich eine Ortschaft bildete, die den Namen Gorjatschewodsk (wörtlich „Ort der heißen Wässer“) erhielt. 1803 wurden die Thermalquellen durch einen besonderen Erlass zur Kurgegend erklärt, und es begann der Bau von Kurorten, die bei der russischen Aristokratie beliebt wurden. 1830 wurde Gorjatschewodsk in Pjatigorsk (wörtlich „Stadt der fünf Berge“) umbenannt, und zwar nach dem fünfgipfeligen Berg Beschtau, dessen Name in der (westtürkischen) karatschai-balkarischen Sprache Fünf Berge bedeutet.
Heute hat Pjatigorsk große Verwaltungs- und Wohnbauten, Hotels und Kureinrichtungen, es gibt dort ein Forschungsinstitut für Balneologie, wo die Kurmittel studiert und die wirksamsten Methoden ihrer Nutzung erarbeitet werden. Zusammen mit Jessentuki, Kislowodsk und Schelesnowodsk gehört Pjatigorsk zu den vier nordkaukasischen Mineralwasser-Kurorten (auch als Kawminwody („Kaukasische Mineralwässer“) bekannt; nicht dazu gehört jedoch – trotz des Namens – Mineralnyje Wody, wo es gar keine Mineralwasserquellen gibt). Die Umgebung und viele Sehenswürdigkeiten der Stadt erinnern an den Dichter Michail Lermontow, der Pjatigorsk mehrmals besuchte und dort am 27. Juli 1841 in einem Duell ums Leben kam. Die Gedenkstätte, die sich teilweise in dem Haus befindet, wo der Dichter die letzten Monate seines Lebens verbrachte, vermittelt einen Einblick in das Leben und Schaffen Lermontows, der in Russland zu den beliebtesten Dichtern gehört.
-
Flaniermeile Kirow-Prospekt
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Die Post am Kirow-Prospekt
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Leninstatue
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Pendelbahn auf den Maschuk
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Grab der Gebrüder Bernardazzi
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Diana Grotte
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Akademische Galerie
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Park „Zwetnik“
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Pjatigorsk – Aussicht vom Berg Maschuk
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Tunnel zum Prowal-See
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Adler mit Schlange (Allegorie auf den Sieg der Gesundheit, L. K. Szodki, 1901), Pjatigorsk
Während des Zweiten Weltkriegs war Pjatigorsk zeitweise von der Wehrmacht besetzt. Das Einsatzkommando 12 der Einsatzgruppe D hatte 1942 in der Stadt seinen Sitz.[2] Zahlreiche jüdische Einwohner der Stadt wurden ermordet.[3] Am 11. Januar 1943 wurde die Stadt von der Roten Armee befreit.[4]
Am 17. Februar 1963 wurde das Kino „Kosmos“ eröffnet. Es war das erste Großleinwand-Kino im Nordkaukasus.
Im Jahr 1978 wurde das heutige Bahnhofsgebäude erbaut.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde im Jahr 1994 in Pjatigorsk und anderen Städten der Region eine Sonderwirtschaftszone errichtet.
Am 28. April 1997 ereignete sich in Pjatigorsk ein Terroranschlag, bei dem in der Wartehalle des Bahnhofs eine Bombe gezündet wurde. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 17 wurden verletzt. Zu dem Anschlag bekannten sich tschetschenische Separatisten.
Am 19. Januar 2010 wurde Pjatigorsk in den neu gegründeten Föderationskreis Nordkaukasus eingegliedert.
Pjatigorsk war die erste russische Stadt, in der im September 2013 das von Peter Gabriel ins Leben gerufene WOMAD-Festival stattfand.[5]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 18.440 |
1939 | 63.162 |
1959 | 69.617 |
1970 | 93.085 |
1979 | 109.901 |
1989 | 129.499 |
2002 | 140.559 |
2010 | 142.511 |
2017 | 145.836 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Ethnische Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mehrheitsbevölkerung in Pjatigorsk stellt die Ethnie der Russen. Es gibt allerdings eine traditionell große armenische Minderheit.
Nach der Volkszählung von 2010 leben folgende Ethnien in Pjatigorsk:
- Russen 72,0 %
- Armenier 13,4 %
- Aserbaidschaner 3,1 %
- Ukrainer 1,8 %
- Kabardiner 1,2 %
- Sonstige 8,6 %
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Fernstraße R217 Kawkas ist die Stadt an das russische Fernstraßennetz angebunden. Die Spurweite der pjatigorsker Straßenbahn ist wie die Spurweite der Straßenbahn in Kaliningrad (deutsch Königsberg) eine der seltenen Meterspuren in Russland.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Bernardazzi (1831–1907), Architekt
- Michail Schdanko (1855–1921), Hydrograph
- Wjatscheslaw Bulytschow (1872–1959), Chorleiter und Komponist
- Michail Bobrussow (1878–1955), Architekt
- Joseph Trumpeldor (1880–1920), Zionist
- Nikolai Sarudin (1899–1937), Dichter und Schriftsteller
- Antonina Prichotko (1906–1995), Physikerin
- Irina Kalinina (1936–1991), Filmregisseurin und Filmproduzentin
- Pavel Singer (* 1962), Pianist und Komponist
- Alexandra Leonowa (* 1964), Basketballspielerin
- Anna Omarowa (* 1981), Kugelstoßerin
- Wiktorija Ussatschenko (* 1982), Boxerin
- Marina Orlowa (* 1986), Schauspielerin, Sängerin und Dichterin
- Dawid Awanessjan (* 1988), Boxer
- Anastassija Ukolowa (* 1994), Schauspielerin
- Elina Araratowna Awanessjan (* 2002), Tennisspielerin
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pjatigorsk listet folgende Partnerstädte auf:
Hévíz, Ungarn, seit 2012[6]
Schwerte, Deutschland, seit 1992
Dubuque, Vereinigte Staaten, seit 1989
Wissenswertes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der am 18. April 1972 entdeckte Asteroid des äußeren Hauptgürtels (2192) Pyatigoriya wurde nach der Stadt benannt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (russisch)
- Inoffizielle Website (russisch)
- Pjatigorsk auf mojgorod.ru (russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Jonathan Littell: Die Wohlgesinnten - Materialienband. Berlin 2006. S. 66
- ↑ The Jewish Foundation for the Righteous: Russia // Kira Belkova
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 16. Januar 2015 auf WebCite) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Jens Uthoff: Auf dem Broadway von Pjatigorsk, in: taz, 28./29. September 2013, S. 23.
- ↑ Гости из венгерского Хевиза поздравляют город-побратим с 238-летием, pyatigorsk.org, 8. September 2018 (russisch)