„Roßlau (Elbe)“ – Versionsunterschied
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! Wappen |
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! Karte |
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! align="center" |[[Bild:roßlau.gif|140px]] |
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! align="center" | [[Bild:KarteRosslau.png|140px|Lage von Roßlau]] |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Sachsen-Anhalt]] |
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| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Anhalt-Zerbst]] |
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| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|51_53_20_N_12_15_00_E_type:city(13910)_region:DE|51° 53' N, 12° 15' O}} |
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| [[Höhe]]: || 58 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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| [[Fläche]]: || 61,8 [[Quadratkilometer|km²]] |
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| [[Einwohner]]: || 13.939 ''<small>(30. Juni 2005)</small>'' |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 225 Einwohner/km² |
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| [[Postleitzahl]]en: || 06862 |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 034901 |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || AZE |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 15 1 51 053 |
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| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Markt 5, <br />06862 Roßlau (Elbe) |
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| Website: || [http://www.rosslau.de www.rosslau.de] |
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| E-Mail-Adresse: || [mailto:stadt@rosslau.de stadt@rosslau.de] |
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! colspan="2" | Politik |
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| [[Bürgermeister]]: || Klemens Koschig ([[parteilos]]) |
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|} |
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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland |
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'''Roßlau (Elbe)''' ist eine Stadt im Bundesland [[Sachsen-Anhalt]] ([[Deutschland]]). Sie gehört zum Landkreis [[Landkreis Anhalt-Zerbst|Anhalt-Zerbst]]. Roßlau liegt 5 km nördlich der Stadt [[Dessau]] an der [[Elbe]] und etwa 55 km südöstlich der Landeshauptstadt [[Magdeburg]] sowie 120 km südlich der Bundeshauptstadt Berlin. |
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| Gemeindeart = Stadt |
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| Gemeindename = Dessau-Roßlau |
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| Breitengrad = 51.889969 <!-- Quelle: lvermgeo.sachsen-anhalt.de --> |
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| Längengrad = 12.243342 <!-- Quelle: lvermgeo.sachsen-anhalt.de --> |
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| Bundesland = DE-ST <!-- Quelle: lvermgeo.sachsen-anhalt.de --> |
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| Höhe = 69 <!-- Quelle: lvermgeo.sachsen-anhalt.de --> |
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| Höhe-Bezug = DE-NHN <!-- Quelle: lvermgeo.sachsen-anhalt.de --> |
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| Fläche = 61.80 |
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| Einwohner = 10118 |
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| Einwohner-Stand-Datum = 2024-11-30 |
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| Einwohner-Quelle = <ref>{{Internetquelle |url=https://verwaltung.dessau-rosslau.de/stadt-buerger/wahlen-und-statistik/statistik/bevoelkerung/bevoelkerungsstatistik-alle-stadtbezirke.html |titel=Bevölkerungsstatistik - alle Stadtbezirke |hrsg= Stadt Dessau-Roßlau |datum=2024-11-13 |sprache=de-DE |abruf=2024-12-13}}</ref> |
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| Eingemeindungsdatum = 2007-07-01 |
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| Postleitzahl1 = 06862 |
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| Vorwahl1 = 034901 |
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| Lagekarte = Roßlau (Elbe) in Dessau-Roßlau.svg |
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| Lagekarte-Beschreibung = |
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| Poskarte = |
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| Bild = RoßlauElbe Rathaus asv2023-05 img2.jpg |
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| Bild-Beschreibung = Rathaus |
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}} |
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[[Datei:Roßlau, Kirche St. Marien.jpg|mini|hochkant|[[St. Marien (Roßlau)|Ev. Kirche St. Marien]]]] |
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Zu Roßlau gehören die Ortsteile Natho, Meinsdorf, Mühlstedt und Streetz. |
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'''Roßlau (Elbe)''' ist ein Stadtteil der Stadt [[Dessau-Roßlau]] und war bis zum 30. Juni 2007 eine eigenständige Stadt im Land [[Sachsen-Anhalt]] ([[Deutschland]]). Sie gehörte zum Landkreis [[Landkreis Anhalt-Zerbst|Anhalt-Zerbst]]. Durch das vom Landtag des Landes Sachsen-Anhalt am 6. Oktober 2005 beschlossene Kommunalneugliederungsgesetz wurde Roßlau mit der Stadt [[Dessau]] am 1. Juli 2007 zur Stadt Dessau-Roßlau [[Städtefusion|fusioniert]].<ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007]</ref> |
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== Politik == |
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*Bürgermeister: Klemens Koschig |
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== Geographie == |
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*Stadtrat: 28 Sitze, davon: |
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Roßlau liegt an der [[Elbe]] und etwa 55 km südöstlich der Landeshauptstadt [[Magdeburg]] sowie 120 km südwestlich der Bundeshauptstadt Berlin. Roßlau wird von der [[Rossel (Elbe)|Rossel]] durchflossen. |
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** 10 CDU |
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** 4 SPD |
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Zu Roßlau gehörten die Ortsteile [[Natho (Dessau-Roßlau)|Natho]], [[Meinsdorf (Dessau-Roßlau)|Meinsdorf]], Mühlstedt und Streetz. |
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** 4 Linkspartei |
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** 4 Neues Forum |
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** 3 Roßlauer Frauen Liste |
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** 1 FDP |
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** 1 Bürgerliste Anhalt-Zerbst |
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** 1 Offensive D |
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*Vorsitzende des Stadtrates: Christa Müller |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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1215 wurde der Ort als „Rozelowe“ erstmals urkundlich erwähnt, 1359 tauchte „Dat borchlen zu Rozlau“ auf. Der Name ist niederländischen Ursprungs und deutet auf die Gründung und Besiedlung Roßlaus von Bewohnern der niederländischen Ortschaft ''[[Reusel]]'' (und Umgebung) in [[Provinz Noord-Brabant|Noord-Brabant]]. |
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*1215 Erste Erwähnung (als Rozelowe) |
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*1359 "Dat borchlen zu Rozlau" erstmalig erwähnt |
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Die erste Brücke über die Elbe wurde 1583 gebaut; schon 20 Jahre später wurden dem Ort die Markt- und Stadtrechte verliehen. An dieser [[Elbebrücke Roßlau (Straße)#Brücke von 1583|Elbbrücke]] fand 1626 während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] die [[Schlacht bei Dessau]] statt. Wenige Jahre später, 1631, wurde die Brücke zerstört. Sechs Jahre darauf brannten kaiserliche Soldaten die Stadt nieder; 1717 brannte die Stadt erneut. 1740 wurden Rathaus und Schloss gebaut. 1765–1767 war Roßlau Ausgangspunkt für Kolonistenzüge, die die russische Zarin [[Katharina II.|Katharina die Große]] (eine [[Fürstentum Anhalt-Zerbst|Anhalt-Zerbster]] Prinzessin) in ihr Land gerufen hatte. 1806 brannte die Elbbrücke wieder, von vor Napoleons Armee fliehenden Preußen in Brand gesteckt. 1836–1838 ließ Herzog [[Heinrich (Anhalt-Köthen)|Heinrich von Anhalt-Köthen]] die verfallene mittelalterliche [[Burg Roßlau|Burg]] im neogotisch-romantischen Zeitgeist umfassend erneuern. |
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*1583 Erster Brückenbau über die Elbe |
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*1603 Verleihung des Markt- und Stadtrechts |
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In der Stadt finden sich mehrere Zeugnisse der [[Klassizismus|spätklassizistischen]] Baukunst des Roßlauer Baumeisters [[Gottfried Bandhauer]]. |
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*1626 Schlacht an der Elbbrücke während des [[Dreißigjähriger Krieg | 30jährigen Krieges]] |
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*1631 Zerstörung der Elbbrücke |
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1841 wurde Roßlau an das Schienennetz der [[Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft|Berlin-Anhaltischen Eisenbahn]] angeschlossen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten Fabrik-, Zeitungs- und Werftgründungen, so wurde die Industrialisierung der Stadt Roßlau maßgeblich durch die [[Sachsenberg-Werke]] beeinflusst. 1907 wurde eine [[Straßenbahn Dessau|Straßenbahnlinie]] zwischen Dessau und Roßlau in Betrieb genommen, die aber nach der Zerstörung Dessaus am 7. März 1945 eingestellt und nicht wieder eingerichtet wurde. |
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*1637 Kaiserliche Soldaten brennen die Stadt nieder |
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*1717 Großer Stadtbrand |
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Im Herbst 1933 richtete die nationalsozialistische anhaltische Regierung im ehemaligen ''Volkshaus'' in der Hauptstraße 51 eines der frühen [[Konzentrationslager|KZ]] ein, in dem vorwiegend KPD- und SPD-Mitglieder inhaftiert und schikaniert wurden. Im Sommer 1934 wurde das [[KZ Roßlau]] geschlossen. Die Insassen kamen in das [[KZ Lichtenburg]]. |
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*1740 Bau von Rathaus und Schloss |
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*1765-1767 Roßlau ist Ausgangspunkt für Kolonistenzüge, die die russische Zarin Katharina II. die Große (eine Anhalt-Zerbster Prinzessin) in ihr Land gerufen hatte |
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Die Stadt Roßlau (Elbe) war vom 1. April 1935 bis zum 1. April 1946 in die Stadt [[Dessau]] eingemeindet, um Dessau als [[Reichsgau|Gauhauptstadt]] zur erforderlichen Einwohnerzahl von mindestens 100.000 zu verhelfen. 1952 wurde aus dem östlichen Teil des [[Landkreis Zerbst|Landkreises Zerbst]] der [[Kreis Roßlau]] gebildet, Roßlau wurde Kreisstadt. Diesen Status verlor die Stadt am 1. Juli 1994 mit der Bildung des Landkreises Anhalt-Zerbst wieder. |
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*1806 fliehende Preußen brennen die Elbbrücke nieder |
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*1810-1812 In Roßlau gilt die französische Verfassung. |
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Am 1. Januar 2001 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Streetz mit dem zugehörigen Ortsteil Natho nach Roßlau eingemeindet. |
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*1834 Gründung der Liedertafel |
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*1836-1838 Herzog Heinrich von Anhalt-Köthen läßt die Burg im neogotisch-romantischen Zeitgeist umfassend erneuern. |
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Durch das [[Elbhochwasser 2002]] entstanden in der Stadt zahlreiche Schäden. Es übertraf deutlich das [[Elbhochwasser 1845]]. |
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*1841 Anbindung ans Schienennetz der [[Berlin-Anhalter Eisenbahn]] |
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*1844 Gründung der Maschinenfabrik der Gebr. Sachsenberg |
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Im Juli 2024 wurde Laurens Nothdurft ([[AfD]]) im [[Ortsbeirat|Ortschaftsrat]] zum [[Ortsbürgermeister]] von Roßlau gewählt.<ref>[https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/rosslau-ortsbuergermeister-nothdurft-afd-100.html ''Ex-Mitglied einer rechtsextremen Gruppe wird Ortsbürgermeister in Roßlau''], mdr.de vom 10. Juli 2024</ref> |
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*1845 größtes bisher gemessenes [[Hochwasser]] |
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*1851 Roßlauer Wochenblatt |
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== Einwohnerentwicklung == |
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*1851-1854 neogotischer Neubau der evangelischen Stadtkirche St. Marien |
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{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Dessau-Roßlau}} |
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*1866 Gründung der Roßlauer Schiffswerft |
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*1874 Separationsrezess |
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Die Einwohnerzahl Roßlaus nahm durch die [[Industrialisierung]] bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] auf ca. 17.500 Einwohner zu. Zu DDR-Zeiten nahm sie auf ca. 15.000 Einwohner ab. Dieser Trend setzte sich nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende in der DDR]] fort, sodass kurz vor der Eingemeindung im Jahre 2006 eine Einwohnerzahl von 13.849 erreicht war.<!--siehe den Hauptartikel--> |
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*1875 Telegrafenamt |
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*1878 Kleinkinderbewahranstalt |
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== Wappen == |
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*1882 Strontian- und Potaschefabrik |
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{{Wappenbeschreibung |
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*1885/86 Bau einer eigenen Eisenbahnbrücke |
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|Wappenbild = Wappen Rosslau (Elbe).png |
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*1896 Stadtsparkasse |
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|Blasonierung = In Silber auf blauen Wellen ein linkshin fahrendes rotes Segelschiff, auf dessen goldenem Segel ein aufgerichteter, linksgewendeter, silbern gekrönter und rot bewehrter schwarzer Bär steht mit je einem abgewendeten Beil in beiden Vordertatzen; die rote Mastspitze mit einem blauen Karpfen beheftet; am Bug die Stadtfahne in Blau über Silber. |
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*1897 Gründung der Porzellanfabrik Schomburg&Söhne Roßlau |
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|Begründung = Das Wappen symbolisiert die Bedeutung der Elbe-Schifffahrt für die Stadt Roßlau. Der Bär auf dem Segel weist auf die geschichtliche Zugehörigkeit zur Herrschaft der [[Askanier]] hin. Der Ständer am Bug des Schiffes zeigt die Roßlauer Farben blau - weiß. Die Bedeutung des Karpfens ist nicht eindeutig geklärt, es gibt diverse [[Sage]]n dazu.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Dessau-Roßlau |url=https://verwaltung.dessau-rosslau.de/stadt-buerger/stadtportraet/stadtwappen.html |titel=Wappen der Stadt Roßlau (Elbe) (bis 30.06.2007) |abruf=2022-09-09}}</ref> |
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*1898 Fernsprechamt |
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*1902 Wasserwerk |
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*1904 Stadtbücherei |
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*1907 Inbetriebnahme der Straßenbahnlinie Dessau-Roßlau |
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*1916 Deutsches Hydrierwerk Rodleben ([[Tetralin]]) |
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*1921 Walderholungsstätte |
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*1926/27 Bau der katholischen Herz-Jesu-Kirche nebst Schule |
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*1930 Sparkassengebäude und Stadtbad |
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*1935-1945 eingemeindet in die Stadt [[Dessau]] |
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*1935 Beginn des Baus der Pionierkaserne und Pionierschule |
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*1936-1938 Bau des Industriehafens |
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*1945 Gründung des Roßlauer Krankenhauses |
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*1952 Bildung des Kreises Roßlau (geht 1994 im Landkreis Anhalt-Zerbst auf) |
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*1953 Über 4.000 Demonstranten protestieren am 17. Juni gegen Normerhöhungen und für freie Wahlen. |
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*1957 Eröffnung des Schwimmbades |
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*1960 Einweihung der neuen Straßenbrücke über die Elbe |
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*1965 Eingemeindung von Meinsdorf |
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*1970 Inbetriebnahme der neuen Eisenbahnbrücke über die Elbe |
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*1990 Abzug der GUS-Truppen |
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*1994 Landesbauausstellung "Bauen und Wohnen in Europa" mit Eröffnung des Europadorfs im Stadtteil Meinsdorf |
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*1996 Bürgerhaus Ölmühle |
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*2001 Eingliederung von Natho und Streetz |
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*2002 Das [[Jahrhunderthochwasser]] übertrifft deutlich das Hochwasser von 1845. |
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*2003 Eingliederung von Mühlstedt |
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== Sehenswürdigkeiten == |
== Sehenswürdigkeiten == |
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<gallery mode="packed"> |
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*[[Wasserschloss (Architektur)|Wasserburg]] aus dem 12. Jahrhundert |
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Burg Roßlau 02.jpg|Burg Roßlau |
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*Ölmühle |
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Dessau-Roßlau,Hauptstraße 108a,Ölmühle.JPG|Ölmühle |
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*[[Europadorf]] |
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Roßlau,Schifffahrtsmuseum.jpg|Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum |
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Roßlau,Europadorf.jpg|Europadorf |
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Roßlau, Exzenterschaufelrad.jpg|Exzenterschaufelrad, [[Sachsenberg-Werke|Roßlauer Schiffswerft]] |
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</gallery> |
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Die folgenden Sehenswürdigkeiten befinden sich in Roßlau: |
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== Brauchtum und Traditionen == |
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[[Datei:Roßlau, Kirche Herz Jesu.jpg|mini|hochkant|[[Herz-Jesu-Kirche (Roßlau)|Kath. Kirche Herz Jesu]]]] |
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*Politischer Dreikönigsfrühschoppen im "Ratskeller" (6. Januar) |
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* [[Burg Roßlau|Wasserburg Roßlau]] |
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*Großer Schifferball (2. Samstag im neuen Jahr) |
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* [[St. Marien (Roßlau)|Evangelische Stadtkirche St. Marien]] |
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*Ostermarkt auf der Wasserburg (Palmsonntag) |
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* [[Herz-Jesu-Kirche (Roßlau)|Katholische Herz-Jesu-Kirche]] |
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*Osterfeuer (in der Nacht zum Ostersonntag in allen Stadtteilen, besonders beliebt aber in Mühlstedt) |
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* [[Rathaus Roßlau|Rathaus]] |
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*Badewannenrennen auf der Rossel (Pfingstmontag) |
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* Brauhaus am Markt |
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*Heimat- und Schifferfest (immer am letzten Wochenende im August) |
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* Portal des Alten Friedhofes ([[Pylon (Architektur)|Pylone]]) |
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*Backhausfest mit Bauernmarkt in Streetz (2. Samstag im September) |
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* Ölmühle, heute genutzt als [[soziokulturelles Zentrum]] |
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*Adventsmarkt auf der Wasserburg (3. Adventswochenende) |
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* [[Sachsenberg-Werke#Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Roßlau|Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum]] |
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* Elbe-Rossel-Halle |
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* [[Europadorf (Dessau-Roßlau)|Europadorf]] |
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== Gedenkstätten == |
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==Städtepartnerschaft== |
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* Gedenkstein im Vorgarten des ''Volkshauses'' (ehemaliges [[KZ Roßlau]], Hauptstraße 51) für die [[Verfolgter des Naziregimes|Verfolgten des Naziregimes]] |
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* [[Ibbenbüren]] (Nordrhein-Westfalen) |
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* [[Sowjetisch]]er Ehrenfriedhof in der ''Lukoer Straße'' für 224 [[Rotarmist]]en sowie zahlreiche [[Kriegsgefangene]] mehrerer Nationen, die Opfer von [[Zwangsarbeit]] wurden |
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* Roudnice nad Labem (Raudnitz an der Elbe), [[Tschechische Republik]] |
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* Denkmal von 1968 auf dem Anhaltiner Platz (ehemals ''Thälmannplatz'') zur Erinnerung an den [[KPD]]-Vorsitzenden [[Ernst Thälmann]] |
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* Gedenktafel für den Pädagogen und Antifaschisten [[Theodor Neubauer]] von 1974 auf dem Hof der damaligen "[[Polytechnische Oberschule|Polytechnischen Oberschule]] Dr. Theodor Neubauer" (heute Goethe-Gymnasium). Die Tafel wurde nach 1989 beseitigt. |
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== Verkehr == |
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=== Schienenverkehr === |
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Die Stadt Roßlau (Elbe) war vom [[1. April]] [[1935]] bis [[1. April]] [[1946]] in die Stadt [[Dessau]] eingemeindet, um Dessau als [[Gau]]hauptstadt zur erforderlichen Einwohnerzahl von mindestens 100.000 zu verhelfen. Durch das vom Landtag des Landes Sachsen-Anhalt am 6. Oktober 2005 beschlossene Kommunalneugliederungsgesetz wird Roßlau mit der Stadt [[Dessau]] zum 1. Juli 2007 fusionieren. |
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[[Datei:Elbebrücke Roßlau (Straße).jpg|mini|Straßen- und Schienenbrücke über die Elbe]] |
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Bereits 1841 errichtete die [[Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft]] beim Bau ihrer Stammstrecke von Berlin über Wittenberg und Dessau nach Köthen ein erstes<!-- das heutige? --> Bahnhofsgebäude in Roßlau. Die Strecke wurde am 17. August 1841 feierlich eröffnet.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Bley |Titel=150 Jahre Berlin-Anhaltische Eisenbahn |Verlag=alba |Ort=Düsseldorf |Jahr=1990 |ISBN=3-87094-340-8}}</ref> |
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Später entwickelte sich Roßlau zu einem Knotenpunkt im Eisenbahnnetz. Hier treffen die Bahnstrecken [[Bahnstrecke Trebnitz–Leipzig|Trebnitz–Leipzig]], [[Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg/Elster|Roßlau–Falkenberg/Elster]] und [[Bahnstrecke Wiesenburg–Roßlau|Wiesenburg–Roßlau]] aufeinander. Unmittelbar südlich des [[Bahnhof Roßlau (Elbe)|Bahnhofs Roßlau]] befindet sich die [[Elbebrücke Roßlau (Eisenbahn)|Eisenbahnbrücke über die Elbe]]. Der ehemals bedeutende [[Güterbahnhof]] liegt heute weitgehend brach. Derzeit erfolgt ein umfassender Umbau inkl. einer grundlegenden Sanierung der Gleis- und Oberleitungsanlagen des Eisenbahn-Verkehrsknotens Roßlau/Dessau und somit auch der Anlagen in Roßlau.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.deutschebahn.com/de/presse/pi_regional/2455308/ssat20120427.html |datum=2012-04-27 |titel=Zweiter Realisierungsabschnitt zur Modernisierung des Eisenbahnknoten Roßlau/Dessau beginnt |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130224042331/http://www.deutschebahn.com/de/presse/pi_regional/2455308/ssat20120427.html |archiv-datum=2013-02-24 |hrsg=Deutsche Bahn AG |zugriff=2012-12-03}}</ref> Der Spurplan des Bahnhofs soll vereinfacht und ein [[Elektronisches Stellwerk]] errichtet werden. Am Bahnhof Roßlau entstehen zwei neue [[Seitenbahnsteig]]e. |
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Heute wird der Bahnhof ''Roßlau (Elbe)'' von [[Regional-Express]]-Zügen und [[Regionalbahn]]en der Linien Magdeburg–Dessau–Leipzig, Dessau–Lutherstadt Wittenberg sowie Berlin–Dessau bedient. Dessen Bahnhofsgebäude wurde im April 2013 versteigert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mz.de/lokal/dessau-rosslau/auktion-rosslaus-bahnhof-fur-16-000-euro-versteigert-2144932 |titel=Roßlaus Bahnhof für 16.000 Euro versteigert |hrsg=[[Mitteldeutsche Zeitung]] |datum=2013-04-17 |abruf=2021-05-27}}</ref> Bis zur Neugliederung der fusionierten Stadt Dessau-Roßlau gehörte der [[Haltepunkt]] ''Meinsdorf'' an der Bahnstrecke Richtung Falkenberg/Elster ebenfalls zur Roßlau, hier halten Regionalbahnen der Linie Lutherstadt Wittenberg–Dessau. |
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=== Straßenverkehr === |
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Durch Roßlau verlaufen die Bundesstraßen [[Bundesstraße 184|184]] und [[Bundesstraße 187|187]] sowie die [[Landesstraße]] 120. Die B 184 führt hier auf einer [[Elbebrücke Roßlau (Straße)|Straßenbrücke über die Elbe]]. Die [[Bundesautobahn 9|Autobahn 9]] ist rund 12 Kilometer östlich über die Anschlussstelle ''Coswig'' erreichbar. |
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=== Schiffsverkehr === |
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Der Hafen Roßlau liegt an der [[Elbe]] und dient dem Güterumschlag. Er ist an das Straßen- und Schienennetz angebunden. Ab 1965 übernahm er den Verkehr vom Dessauer [[Wallwitzhafen]]. |
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== Ehemalige Garnison == |
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[[Datei:Roßlau Ölpfuhlallee Proletarier.jpg|mini|hochkant|Denkmal an der Ölpfuhl-Allee]] |
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Roßlau erhielt in den 1930er Jahren bei der [[Aufrüstung der Wehrmacht]] eine Garnison, als ein [[Pionier (Militär)|Pionier]]-Übungsplatz mit Pionierschule, Lager und Park sowie zwei Kasernen (''Semendria''- und ''Sturmbataillon-Rohr-Kaserne'' an der Meinsdorfer Straße bzw. Ölpfuhlallee) errichtet wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://militaermuseum-anhalt.de/pionierschule-rosslau.html |titel=Der Pionier-Übungsplatz in Roßlau |hrsg=Militärhistorisches Museum Anhalt |zugriff=2024-09-30}}</ref> Die Anlagen wurden nach 1945 von den [[Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland|sowjetischen Truppen]] belegt. Zuletzt war dort die [[3. Armee (Sowjetarmee)#7. Garde-Panzerdivision|7. Garde-Panzerdivision]] stationiert, die 1990/91 und damit schon vor dem Inkrafttreten des [[Aufenthalts- und Abzugsvertrag|Abzugsvertrags]] abzog. |
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Dieses Militärareal wurde bis 2004<ref>{{Internetquelle|url=http://www.rosslau.de/site/kalenderblatt_02.html |titel=Kalenderblatt Roßlau Februar |hrsg=Stadt Roßlau (Elbe) |zugriff=2017-10-16}}</ref> abgerissen. |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Ehrenbürger === |
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* 1917: Kommerzienrat Sachsenberg<ref>Hallesche Zeitung vom 2. Oktober 1917, S. 3.</ref> |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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[[Datei:Roßlau,Richard-Paulick Geburtshaus.jpg|mini|hochkant|Gedenktafel am Geburtshaus von Richard Paulick]] |
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* [[Gottfried Bandhauer]] (1790–1837), Baumeister des [[Klassizismus]] |
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* [[Franz Specht (Sprachwissenschaftler)|Franz Specht]] (1888–1949), Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer |
|||
* [[Gotthard Sachsenberg]] (1891–1961), Offizier, Unternehmer und Politiker ([[Reichspartei des deutschen Mittelstandes|Wirtschaftspartei]]) |
|||
* [[Udo Müller (Jurist, 1902)|Udo Müller]] (1902–1974), Anwalt und Ministerialbeamter |
|||
* [[Richard Paulick (Architekt)|Richard Paulick]] (1903–1979), [[Architekt]] |
|||
* [[Bert Donnepp]] (1914–1995), [[Pädagoge]] und [[Publizist]] |
|||
* [[Wolfgang Schwenke (Zoologe)|Wolfgang Schwenke]] (1921–2006), [[Zoologe]], [[Insektenkunde|Entomologe]] und [[Forstwissenschaft]]ler |
|||
* [[Bobby Bölke]] (1926–2007), Schauspieler und Moderator |
|||
* [[Günter Dreibrodt]] (* 1951), ehemaliger Handballspieler |
|||
* [[Uwe Schulze]] (* 1962), Kommunalpolitiker |
|||
* [[Jörg Bernstein]] (* 1966), Politiker (FDP) |
|||
* [[Peter Müller (Kunsthistoriker)|Peter Müller]] (* 1967), Kunsthistoriker und Publizist |
|||
* [[Holger Hövelmann]] (* 1967), Politiker (SPD) |
|||
* [[Daniela Trochowski]] (* 1969), Politikerin (Die Linke); Staatssekretärin in Brandenburg |
|||
* [[Nico Schüler]] (* 1970), Musikforscher und Hochschullehrer |
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* [http://www.dessau-rosslau.de/Deutsch/Stadtportraet/Rosslauer-Geschichte/ Geschichte der Stadt Roßlau] |
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Aktuelle Version vom 27. März 2025, 22:31 Uhr
Roßlau (Elbe) Stadt Dessau-Roßlau
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---|---|
Koordinaten: | 51° 53′ N, 12° 15′ O |
Höhe: | 69 m ü. NHN |
Fläche: | 61,8 km² |
Einwohner: | 10.118 (30. Nov. 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 164 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 2007 |
Postleitzahl: | 06862 |
Vorwahl: | 034901 |
![]() Lage von Roßlau (Elbe) in Dessau-Roßlau
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![]() Rathaus
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Roßlau (Elbe) ist ein Stadtteil der Stadt Dessau-Roßlau und war bis zum 30. Juni 2007 eine eigenständige Stadt im Land Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie gehörte zum Landkreis Anhalt-Zerbst. Durch das vom Landtag des Landes Sachsen-Anhalt am 6. Oktober 2005 beschlossene Kommunalneugliederungsgesetz wurde Roßlau mit der Stadt Dessau am 1. Juli 2007 zur Stadt Dessau-Roßlau fusioniert.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Roßlau liegt an der Elbe und etwa 55 km südöstlich der Landeshauptstadt Magdeburg sowie 120 km südwestlich der Bundeshauptstadt Berlin. Roßlau wird von der Rossel durchflossen.
Zu Roßlau gehörten die Ortsteile Natho, Meinsdorf, Mühlstedt und Streetz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1215 wurde der Ort als „Rozelowe“ erstmals urkundlich erwähnt, 1359 tauchte „Dat borchlen zu Rozlau“ auf. Der Name ist niederländischen Ursprungs und deutet auf die Gründung und Besiedlung Roßlaus von Bewohnern der niederländischen Ortschaft Reusel (und Umgebung) in Noord-Brabant.
Die erste Brücke über die Elbe wurde 1583 gebaut; schon 20 Jahre später wurden dem Ort die Markt- und Stadtrechte verliehen. An dieser Elbbrücke fand 1626 während des Dreißigjährigen Krieges die Schlacht bei Dessau statt. Wenige Jahre später, 1631, wurde die Brücke zerstört. Sechs Jahre darauf brannten kaiserliche Soldaten die Stadt nieder; 1717 brannte die Stadt erneut. 1740 wurden Rathaus und Schloss gebaut. 1765–1767 war Roßlau Ausgangspunkt für Kolonistenzüge, die die russische Zarin Katharina die Große (eine Anhalt-Zerbster Prinzessin) in ihr Land gerufen hatte. 1806 brannte die Elbbrücke wieder, von vor Napoleons Armee fliehenden Preußen in Brand gesteckt. 1836–1838 ließ Herzog Heinrich von Anhalt-Köthen die verfallene mittelalterliche Burg im neogotisch-romantischen Zeitgeist umfassend erneuern.
In der Stadt finden sich mehrere Zeugnisse der spätklassizistischen Baukunst des Roßlauer Baumeisters Gottfried Bandhauer.
1841 wurde Roßlau an das Schienennetz der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn angeschlossen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten Fabrik-, Zeitungs- und Werftgründungen, so wurde die Industrialisierung der Stadt Roßlau maßgeblich durch die Sachsenberg-Werke beeinflusst. 1907 wurde eine Straßenbahnlinie zwischen Dessau und Roßlau in Betrieb genommen, die aber nach der Zerstörung Dessaus am 7. März 1945 eingestellt und nicht wieder eingerichtet wurde.
Im Herbst 1933 richtete die nationalsozialistische anhaltische Regierung im ehemaligen Volkshaus in der Hauptstraße 51 eines der frühen KZ ein, in dem vorwiegend KPD- und SPD-Mitglieder inhaftiert und schikaniert wurden. Im Sommer 1934 wurde das KZ Roßlau geschlossen. Die Insassen kamen in das KZ Lichtenburg.
Die Stadt Roßlau (Elbe) war vom 1. April 1935 bis zum 1. April 1946 in die Stadt Dessau eingemeindet, um Dessau als Gauhauptstadt zur erforderlichen Einwohnerzahl von mindestens 100.000 zu verhelfen. 1952 wurde aus dem östlichen Teil des Landkreises Zerbst der Kreis Roßlau gebildet, Roßlau wurde Kreisstadt. Diesen Status verlor die Stadt am 1. Juli 1994 mit der Bildung des Landkreises Anhalt-Zerbst wieder.
Am 1. Januar 2001 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Streetz mit dem zugehörigen Ortsteil Natho nach Roßlau eingemeindet.
Durch das Elbhochwasser 2002 entstanden in der Stadt zahlreiche Schäden. Es übertraf deutlich das Elbhochwasser 1845.
Im Juli 2024 wurde Laurens Nothdurft (AfD) im Ortschaftsrat zum Ortsbürgermeister von Roßlau gewählt.[3]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahl Roßlaus nahm durch die Industrialisierung bis zum Zweiten Weltkrieg auf ca. 17.500 Einwohner zu. Zu DDR-Zeiten nahm sie auf ca. 15.000 Einwohner ab. Dieser Trend setzte sich nach der Wende in der DDR fort, sodass kurz vor der Eingemeindung im Jahre 2006 eine Einwohnerzahl von 13.849 erreicht war.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]![]() |
Blasonierung: „In Silber auf blauen Wellen ein linkshin fahrendes rotes Segelschiff, auf dessen goldenem Segel ein aufgerichteter, linksgewendeter, silbern gekrönter und rot bewehrter schwarzer Bär steht mit je einem abgewendeten Beil in beiden Vordertatzen; die rote Mastspitze mit einem blauen Karpfen beheftet; am Bug die Stadtfahne in Blau über Silber.“ |
Wappenbegründung: Das Wappen symbolisiert die Bedeutung der Elbe-Schifffahrt für die Stadt Roßlau. Der Bär auf dem Segel weist auf die geschichtliche Zugehörigkeit zur Herrschaft der Askanier hin. Der Ständer am Bug des Schiffes zeigt die Roßlauer Farben blau - weiß. Die Bedeutung des Karpfens ist nicht eindeutig geklärt, es gibt diverse Sagen dazu.[4] |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Burg Roßlau
-
Ölmühle
-
Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum
-
Europadorf
-
Exzenterschaufelrad, Roßlauer Schiffswerft
Die folgenden Sehenswürdigkeiten befinden sich in Roßlau:

- Wasserburg Roßlau
- Evangelische Stadtkirche St. Marien
- Katholische Herz-Jesu-Kirche
- Rathaus
- Brauhaus am Markt
- Portal des Alten Friedhofes (Pylone)
- Ölmühle, heute genutzt als soziokulturelles Zentrum
- Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum
- Elbe-Rossel-Halle
- Europadorf
Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gedenkstein im Vorgarten des Volkshauses (ehemaliges KZ Roßlau, Hauptstraße 51) für die Verfolgten des Naziregimes
- Sowjetischer Ehrenfriedhof in der Lukoer Straße für 224 Rotarmisten sowie zahlreiche Kriegsgefangene mehrerer Nationen, die Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Denkmal von 1968 auf dem Anhaltiner Platz (ehemals Thälmannplatz) zur Erinnerung an den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann
- Gedenktafel für den Pädagogen und Antifaschisten Theodor Neubauer von 1974 auf dem Hof der damaligen "Polytechnischen Oberschule Dr. Theodor Neubauer" (heute Goethe-Gymnasium). Die Tafel wurde nach 1989 beseitigt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits 1841 errichtete die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft beim Bau ihrer Stammstrecke von Berlin über Wittenberg und Dessau nach Köthen ein erstes Bahnhofsgebäude in Roßlau. Die Strecke wurde am 17. August 1841 feierlich eröffnet.[5]
Später entwickelte sich Roßlau zu einem Knotenpunkt im Eisenbahnnetz. Hier treffen die Bahnstrecken Trebnitz–Leipzig, Roßlau–Falkenberg/Elster und Wiesenburg–Roßlau aufeinander. Unmittelbar südlich des Bahnhofs Roßlau befindet sich die Eisenbahnbrücke über die Elbe. Der ehemals bedeutende Güterbahnhof liegt heute weitgehend brach. Derzeit erfolgt ein umfassender Umbau inkl. einer grundlegenden Sanierung der Gleis- und Oberleitungsanlagen des Eisenbahn-Verkehrsknotens Roßlau/Dessau und somit auch der Anlagen in Roßlau.[6] Der Spurplan des Bahnhofs soll vereinfacht und ein Elektronisches Stellwerk errichtet werden. Am Bahnhof Roßlau entstehen zwei neue Seitenbahnsteige.
Heute wird der Bahnhof Roßlau (Elbe) von Regional-Express-Zügen und Regionalbahnen der Linien Magdeburg–Dessau–Leipzig, Dessau–Lutherstadt Wittenberg sowie Berlin–Dessau bedient. Dessen Bahnhofsgebäude wurde im April 2013 versteigert.[7] Bis zur Neugliederung der fusionierten Stadt Dessau-Roßlau gehörte der Haltepunkt Meinsdorf an der Bahnstrecke Richtung Falkenberg/Elster ebenfalls zur Roßlau, hier halten Regionalbahnen der Linie Lutherstadt Wittenberg–Dessau.
Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Roßlau verlaufen die Bundesstraßen 184 und 187 sowie die Landesstraße 120. Die B 184 führt hier auf einer Straßenbrücke über die Elbe. Die Autobahn 9 ist rund 12 Kilometer östlich über die Anschlussstelle Coswig erreichbar.
Schiffsverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hafen Roßlau liegt an der Elbe und dient dem Güterumschlag. Er ist an das Straßen- und Schienennetz angebunden. Ab 1965 übernahm er den Verkehr vom Dessauer Wallwitzhafen.
Ehemalige Garnison
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Roßlau erhielt in den 1930er Jahren bei der Aufrüstung der Wehrmacht eine Garnison, als ein Pionier-Übungsplatz mit Pionierschule, Lager und Park sowie zwei Kasernen (Semendria- und Sturmbataillon-Rohr-Kaserne an der Meinsdorfer Straße bzw. Ölpfuhlallee) errichtet wurden.[8] Die Anlagen wurden nach 1945 von den sowjetischen Truppen belegt. Zuletzt war dort die 7. Garde-Panzerdivision stationiert, die 1990/91 und damit schon vor dem Inkrafttreten des Abzugsvertrags abzog.
Dieses Militärareal wurde bis 2004[9] abgerissen.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1917: Kommerzienrat Sachsenberg[10]
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gottfried Bandhauer (1790–1837), Baumeister des Klassizismus
- Franz Specht (1888–1949), Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer
- Gotthard Sachsenberg (1891–1961), Offizier, Unternehmer und Politiker (Wirtschaftspartei)
- Udo Müller (1902–1974), Anwalt und Ministerialbeamter
- Richard Paulick (1903–1979), Architekt
- Bert Donnepp (1914–1995), Pädagoge und Publizist
- Wolfgang Schwenke (1921–2006), Zoologe, Entomologe und Forstwissenschaftler
- Bobby Bölke (1926–2007), Schauspieler und Moderator
- Günter Dreibrodt (* 1951), ehemaliger Handballspieler
- Uwe Schulze (* 1962), Kommunalpolitiker
- Jörg Bernstein (* 1966), Politiker (FDP)
- Peter Müller (* 1967), Kunsthistoriker und Publizist
- Holger Hövelmann (* 1967), Politiker (SPD)
- Daniela Trochowski (* 1969), Politikerin (Die Linke); Staatssekretärin in Brandenburg
- Nico Schüler (* 1970), Musikforscher und Hochschullehrer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Roßlau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Geschichte der Stadt Roßlau
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsstatistik - alle Stadtbezirke. Stadt Dessau-Roßlau, 13. November 2024, abgerufen am 13. Dezember 2024 (deutsch).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
- ↑ Ex-Mitglied einer rechtsextremen Gruppe wird Ortsbürgermeister in Roßlau, mdr.de vom 10. Juli 2024
- ↑ Stadt Dessau-Roßlau: Wappen der Stadt Roßlau (Elbe) (bis 30.06.2007). Abgerufen am 9. September 2022.
- ↑ Peter Bley: 150 Jahre Berlin-Anhaltische Eisenbahn. alba, Düsseldorf 1990, ISBN 3-87094-340-8.
- ↑ Zweiter Realisierungsabschnitt zur Modernisierung des Eisenbahnknoten Roßlau/Dessau beginnt. Deutsche Bahn AG, 27. April 2012, archiviert vom am 24. Februar 2013; abgerufen am 3. Dezember 2012.
- ↑ Roßlaus Bahnhof für 16.000 Euro versteigert. Mitteldeutsche Zeitung, 17. April 2013, abgerufen am 27. Mai 2021.
- ↑ Der Pionier-Übungsplatz in Roßlau. Militärhistorisches Museum Anhalt, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Kalenderblatt Roßlau Februar. Stadt Roßlau (Elbe), abgerufen am 16. Oktober 2017.
- ↑ Hallesche Zeitung vom 2. Oktober 1917, S. 3.