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„Europa“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|erläutert den Kontinent Europa, weitere Bedeutungen unter [[Europa (Begriffsklärung)]]}}
{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Erdteil. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Europa (Begriffsklärung)]].}}


{{Infobox Kontinent
'''Europa''' ist das westliche Fünftel der [[Eurasien|eurasischen]] Landmasse und wird von Europäern üblicherweise als eigenständiger [[Kontinent]] betrachtet, obwohl es eigentlich ein Subkontinent ist. Insgesamt hat Europa eine Fläche von 10,5 Millionen [[Quadratkilometer]]n, was Europa nach [[Australien]] zum zweitkleinsten Kontinent macht. Dennoch besitzt Europa mit rund 730 Millionen Einwohnern die drittgrößte Bevölkerung aller Kontinente. Die Ausdehnung erstreckt sich von der [[Nordsee]] und dem [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]] im Westen bis zum [[Ural (Gebirge)|Ural]] im Osten.
|Karte = Europe on the globe (red).svg
|Karte-Imagemap = EuropaGlobus2
|Fläche = 10523000
|Bevölkerung = 746 Millionen (2020)
|Bevölkerungsdichte = 70
|Länder = ca. 50
|Sprachfamilien = [[Indogermanische Sprachen|Indogermanisch]]<br />[[Finno-ugrische Sprachen|Finno-Ugrisch]]<br />[[Turksprachen]]<br />[[Baskische Sprache|Baskisch]]<br />[[Semitische Sprachen|Semitisch]]<br />[[Kaukasische Sprachen#Die nordwestkaukasischen oder abchasisch-adygischen Sprachen|Nordwestkaukasische Sprachen]]<br />[[Kaukasische Sprachen#Die nordostkaukasischen oder nachisch-dagestanischen Sprachen|Nordostkaukasische Sprachen]]<br />[[Mongolische Sprachen]]
|Zeitzone-West = [[UTC±0]] ([[Island]])
|Zeitzone-Ost = [[UTC+5]] ([[Russland]])
}}


'''Europa''' ist ein [[Erdteil]], der sich über das westliche Fünftel der [[Eurasien|eurasischen]] Landmasse erstreckt. [[Geographie|Geographisch]] ist Europa ein [[Subkontinent]], der mit [[Asien]] zusammen den Kontinent [[Eurasien]] bildet.
[[Bild:Europa-Pos.png|250px|thumb|right|Lage Europas]]


Der Begriff „Europa“ bezieht sich ebenfalls auf historische, kulturelle, politische, wirtschaftliche, rechtliche oder ideelle Aspekte. Deshalb wird der Erdteil als eigenständiger [[Kontinent]] betrachtet.
== Geographie ==


Die Einwohner Europas werden als [[Europäer]] bezeichnet. Mit über 740 Millionen Einwohnern, die auf einer Fläche von etwa 10,5 Millionen Quadratkilometern leben,<ref>{{Internetquelle |url=https://mapuniversal.com/europe-continent-map/ |titel=European Continent/Map of Europe |werk=mapuniversal.com |datum=2018-12-25 |sprache=en-US |abruf=2019-01-20}}</ref> gehört Europa zu den dichtbesiedelten und stark [[Urbanisierung|urbanisierten]] Regionen der [[Erde]].
Europa hat eine Fläche von 10.532.000 km² und eine Küstenlänge von 37.200 km. Der nördlichste Punkt des Kontinents liegt bei ca. 71,2° n. Br. in [[Knivskjelodden]], [[Norwegen]], der südlichste Punkt in [[Tarifa]] im Süden [[Spanien]]s. Damit beträgt die Nord-Süd Ausdehnung ca. 3.800 Kilometer. Von Ost nach West erstreckt sich die Landmasse Europas vom [[Ural (Gebirge)|Uralgebirge]] in [[Russland]] bis zur [[Atlantik]]küste [[Portugal]]s, was ca. 6.000 Kilometer West-Ost Ausdehnung bedeutet.


Bedeutende politische Bündnisse Europas sind vor allem der [[Europarat]] und die [[Europäische Union]]. Die [[Eurozone]] besteht als größtes Währungsgebiet auf dem Kontinent.
Insgesamt ist Europa stark zergliedert. Es beinhaltet einige größere Halbinseln, wie die [[Iberische Halbinsel]], die [[Apennin]]halbinsel, die [[Skandinavische Halbinsel]] und die [[Balkanhalbinsel]], sowie viele weitere, kleinere Halbinseln wie [[Bretagne]] und [[Jütland]]. Außerdem gibt es noch eine Vielzahl von Inseln, die größten sind die [[Britische Inseln|Britischen Inseln]], [[Island]], [[Sardinien]] und [[Sizilien]].
[[Bild:Europe satellite orthographic.jpg|thumb|250px|right|Satellitenfoto von Europa]]
Im Norden grenzt Europa an einzelne [[Randmeer]]e des [[Nordpolarmeer]]es wie die [[Barentssee]] und das [[Europäisches Nordmeer|Europäische Nordmeer]]. Obwohl sich die [[Nebenmeer]]e [[Nordsee|Nord]]- und [[Ostsee]] streng genommen innerhalb des Kontinents befinden, wird die Nordsee auch als seewärtige Grenze angesehen. Im Südosten grenzt Europa an das [[Kaspisches Meer|Kaspische Meer]], im Süden an das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] und an das [[Mittelmeer]], und im Westen an den [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]].


Zu den kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen Europas gehören die [[UEFA]], die [[ESA]], das [[CERN]], die [[Europäische Rundfunkunion]], [[Erasmus+]] und die [[Europäische Filmakademie]].
Der höchste Punkt des Kontinents liegt je nach Definition der "Grenzen" Europas entweder im nördlichen [[Kaukasus]] in [[Russland]] ([[Elbrus]] (5.642 Meter)) oder aber in den [[Alpen]] zwischen [[Frankreich]] und [[Italien]] ([[Montblanc]] (4.808 Meter)). Der niedrigste Punkt Europas liegt mit 28 Metern unter dem Meeresspiegel an der Nordküste des [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meeres]].


== Etymologie ==
''Siehe auch: [[Mittelpunkt Europas]]''
[[Datei:Pompeiii.Europa.iFresco.jpg|mini|hochkant|''[[Europa (Tochter des Agenor)|Europa]], der Stier und Gefährtinnen,'' Fresko aus [[Pompeji]] (1. Jh. n. Chr.)]]


Der Name „Europa“ geht auf das [[Altgriechische Sprache|altgriechische]] {{lang|el|Εὐρώπη}} ''({{lang|grc-Latn|Eurṓpē}})'' zurück. Er wurde als [[Komposition (Grammatik)|Kompositum]] aus {{lang|el|εὐρύς}}, ''{{lang|grc-Latn|eurýs}},'' „weit, breit“ und {{lang|grc|ὄψ}}, ''{{lang|grc-Latn|óps}},'' „Sicht, Gesicht“ aufgefasst, woraus sich die Bedeutungen „die mit der weiten Sicht“ oder „die Breitgesichtige“ ergeben.<ref name="etymonline.com">[https://www.etymonline.com/word/Europe Eintrag „Europe“] im ''Online Etymology Dictionary'' (englisch).</ref> Später wurde der Begriff [[Latinisierung|latinisiert]].
=== Innereurasische Grenze ===


[[Datei:Herodotus world map-de.svg|mini|links|Europa in [[Herodot]]s Weltbild (5. Jh. v. Chr.)]]
Das [[Ural (Gebirge)|Ural]]-Gebirge, der [[Ural (Fluss)|Ural]]-Fluss, das [[Kaspisches Meer|Kaspische Meer]], die [[Manytschniederung]] nördlich des [[Kaukasus]], das [[Schwarze Meer]] sowie [[Bosporus]], [[Marmarameer]] und [[Dardanellen]] bilden unter anderem die Grenze zwischen Europa und Asien.


Nach der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] war [[Europa (Tochter des Agenor)|Eurṓpē]] eine [[Phönizier|phönizische]] Königstochter, die der in Stiergestalt auftretende Gott [[Zeus]] schwimmend auf seinem Rücken nach [[Kreta]] entführte. Nach Auffassung der Sprachwissenschaften stammt der Name aus dem [[Semitische Sprachen|Semitischen]] und wurde [[Gräzisierung|gräzisiert]]. Phonetisch naheliegend ist demnach die Herkunft vom [[Akkadische Sprache|akkadischen]] oder [[Phönizisch-punische Sprache|phönizischen]] Wort ''(ʕ)erebu'' bzw. ''(ʕ)arab'' „untergehen“ (bezogen auf die Sonne) sowie dem davon abgeleiteten phönizischen ''ʕerob'' „Abend, Westen“ (zur Assoziation des Abends mit der Himmelsrichtung vgl. [[Abendland]] sowie das arabische [[Maghreb]], dem dieselbe semitische Wortwurzel zugrunde liegt wie offenbar Europa, nämlich ''ʕrb'' bzw. ''ġrb'' „vorübergehen“; zum ins Griechische nicht übernommenen semitischen Kehllaut am Anfang vgl. ''[[ʕ]]'' und ''[[ġ]]'').<ref name="etymonline.com" />
''Siehe auch: [[Eurasien#Innereurasische Grenze|Innereurasische Grenze]]''


Von Europa ist schon im 6. Jahrhundert v. Chr. bei [[Anaximander]] von Milet die Rede.<ref>Hasse 2023, 13.</ref> Im 5. Jahrhundert vor Christus bezog der griechische Schriftsteller und Geograf [[Herodot]] den Begriff ''Eurṓpē,'' der als geografischer Begriff zunächst nur die [[Peloponnes]] bezeichnete,<ref>[[Dieter Hägermann]]: ''Karl der Große. Herrscher des Abendlandes.'' Propyläen Verlag, Berlin und München 2000, ISBN 3-549-05826-8, S. 10.</ref> auch auf die Landmassen nördlich des [[Mittelmeer]]s und des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meers]], die er so von [[Asien]] ''([[Asia (Mythologie)|Asía]])'' und [[Afrika]] ''([[Libya (Geographie)|Libýe]])'' unterschied.
=== Untergliederung ===


In den griechisch-lateinischen Texten der [[Antike]], des [[Mittelalter]]s und der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] blieb der geographische Europa-Begriff konstant. Die Meerenge von [[Straße von Gibraltar|Gibraltar]], das Mittelmeer, der [[Bosporus]] sowie der Fluss [[Don (Asowsches Meer)|Don]] galten als Grenzen Europas; wenige Autoren sahen als kontinentale Grenze den [[Aras (Fluss)|Aras]] oder den [[Rioni]], nicht den Don.<ref>Hasse 2023, S. 11.</ref> Erst ab dem 18. Jahrhundert grenzte das [[Ural]]gebirge Europa von Asien ab, nicht mehr der Don.
*[[Nordeuropa]]
**[[Nordwesteuropa]]
**[[Nordosteuropa]]
*[[Mitteleuropa]]
**[[Ostmitteleuropa]]
*[[Osteuropa]]
*[[Südeuropa]]
**[[Südosteuropa]]
*[[Westeuropa]]


Um 1700 verbreitete sich ein kultureller Begriff von Europa, und zwar zunächst in französischen Texten. In drei Bereichen ist in gebildeten Kreisen von Europa die Rede: erstens im Kontext der Konflikte zwischen [[Christentum|christlichen]] Herrschern und dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]], wo die Vorstellung von „Christenheit“ durch „Europa“ ersetzt wird; zweitens durch den Machtkampf zwischen [[Österreich]], [[Spanien]] und [[Frankreich]], der zu Ideen europäischer Staats- und Friedensordnungen führt; drittens durch [[Kolonisation|Kolonialisierung]] überseeischer Gebiete ausgehend von europäischen Mächten, wobei andere Erdteile im Vergleich immer hinter den Vorzügen Europas zurückstanden.<ref>Hasse 2023, 15–22.</ref>
=== Flüsse ===
[[Bild:Wasscherscheiden.png|thumb|right|300px|Europäische Flußeinzugsgebiete und Hauptwasserscheiden]]
Die längsten Flüsse Europas sind:
#[[Wolga]] (3.531 km)
#[[Donau]] (2.850 km)
#[[Ural (Fluss)|Ural]] (2.428 km) (an der "innereurasischen" Grenze)
#[[Dnjepr]] (2.200 km)
#[[Don (Russland)|Don]] (1.870 km)
#[[Petschora (Fluss)|Petschora]] (1.809 km)
#[[Kama]] (1.805 km)
#[[Oka (Fluss, Wolga)|Oka]] (1.500 km)
#[[Belaja]] (1.430 km)
#[[Dnjestr]] (1.352 km)
#[[Rhein]] (1.320 km)
#[[Elbe]] (1.165 km)
#[[Tajo]] (1.120 km)
#[[Weichsel]] (1.047 km)


== Geographie ==
''Siehe auch: [[Liste europäischer Flüsse]], [[Die längsten Flüsse der Erde]]''
{{Hauptartikel|Geographie Europas}}
[[Datei:Europe relief laea location map.jpg|mini|Topographie Europas]]


Europa hat eine Fläche von etwa 10,5 Millionen Quadratkilometern und ist damit nach [[Australien (Kontinent)|Australien]] der zweitkleinste Kontinent. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlands ist [[Kinnarodden]] auf der [[Nordkinnhalbinsel]] in [[Norwegen]], der südlichste ist die [[Punta de Tarifa]] in Spanien, der westlichste das [[Cabo da Roca]] in [[Portugal]]. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 3800&nbsp;km. In Ost-West-Richtung misst das europäische Festland etwa 6000&nbsp;km, vom Uralgebirge in [[Russland]] bis zur [[Atlantischer Ozean|Atlantikküste]] Portugals.
=== Berge ===


Europa hat im Osten gegenüber [[Asien]] keine eindeutige geographische oder geologische Grenze. Deshalb sind die „Grenzen Europas“ eine Frage gesellschaftlicher Übereinkunft. Heute folgt man bei der Grenzziehung zwischen Europa und Asien weitgehend der Definition von [[Philip Johan von Strahlenberg]]. Danach bilden [[Ural]]gebirge und [[Ural (Fluss)|-fluss]] die Ostgrenze Europas. Zwischen dem [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]] und dem [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] verläuft die Grenzlinie durch die [[Manytschniederung]] nördlich des [[Kaukasus]]gebirges, da an ihrer Stelle einst eine Meeresstraße das Kaspische Meer mit dem Schwarzen Meer verband.<ref>''Europa.'' In: ''Brockhaus Enzyklopädie.'' 21. Auflage. F.&nbsp;A. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2006. „Als Grenze Europas zu Asien gilt seit dem 18. Jahrhundert der Ural … Konventionelle Grenzen zu Asien bilden außerdem der Fluß Ural, das Kaspische Meer, die Manytschniederung, das Schwarze Meer, der Bosporus, das Marmarameer, die Dardanellen sowie das Ägäische Meer“.</ref><ref>''Europe.'' In: ''The New Encyclopaedia Britannica.'' 1998. “…&nbsp;West of the Caspian, the European limit follows the Kuma-Manych Depression and the Kerch Strait to the Black Sea.”</ref> Die oben im Artikel gezeigte Weltkugel zieht – davon leicht abweichend – die Grenze entlang des Kaukasus-Hauptkammes; diese Grenzziehung wird im englisch- und französischsprachigen Raum bevorzugt (→&nbsp;[[Eurasien#Innereurasische Grenze|Innereurasische Grenze]]).<ref name="NatlGeoAtlas">{{Literatur |Titel=Europe |Sammelwerk=National Geographic Atlas of the World |Auflage=7 |Verlag=[[National Geographic Society|National Geographic]] |Ort=Washington, DC |Datum=1999 |ISBN=0-7922-7528-4 |Seiten=68–69}}<br /> {{Literatur |Titel=Asia |Sammelwerk=National Geographic Atlas of the World |Auflage=7 |Verlag=[[National Geographic Society|National Geographic]] |Ort=Washington, DC |Datum=1999 |ISBN=0-7922-7528-4 |Seiten=90–91}} “A&nbsp;commonly accepted division between Asia and Europe … is formed by the Ural Mountains, Ural River, Caspian Sea, Caucasus Mountains, and the Black Sea with its outlets, the Bosporus and Dardanelles.”</ref>
Die höchsten Berge in Europa sind:
#[[Elbrus]] (5.642 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Dykh Tau]] (5203 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Rustaveli]] (5201 m), Georgien, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Koshtan Tau]] (5150 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Pushkin]] (5100 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Shkhara]] (5068 m), Russland/Georgien, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Kazbek]] (5033 m), Russland/Georgien, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Mizhirgi]] (5025 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Katyn]] (4974 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Shota Rustaveli (berg)|Shota Rustaveli]] (4960 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Borovikovs topp]] (4888 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da [[innereurasische Grenze]] unterschiedlich festgelegt ist)
#[[Mont Blanc]] (4.808 m; mit Eiskappe), Grenze Frankreich-Italien, Alpen
#[[Dufourspitze]] (4.634 m; Monte-Rosa-Massiv), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
#[[Dom (Berg)|Dom]] (4.545 m), Schweiz, Alpen
#[[Weisshorn]] (4.505 m), Schweiz, Alpen
#[[Lyskamm]] (4.480 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
#[[Matterhorn]] (4.478 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
#[[Dent Blanche]] (4.357 m), Schweiz, Alpen
#[[Finsteraarhorn]] (4.274 m), Schweiz, Alpen
#[[Zinalrothorn]] (4.221 m), Schweiz, Alpen
#[[Alphubel]] (4.206 m), Schweiz, Alpen
#[[Rimpfischhorn]] (4.199 m), Schweiz, Alpen
#[[Aletschhorn]] (4.192 m), Schweiz, Alpen
#[[Dent d'Hérens]] (4.171 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
#[[Breithorn (Zermatt)|Breithorn]] (4.164 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
#[[Jungfrau (Berg)|Jungfrau]] (4.158 m), Schweiz, Alpen
#[[Mönch (Berg)|Mönch]] (4.107 m), Schweiz, Alpen
#[[Ecrins]] (4.101 m), Frankreich, Alpen
#[[Schreckhorn]] (4.078 m), Schweiz, Alpen
#[[Gran Paradiso]] (4.061 m), Italien, Alpen
#[[Fiescherhorn|Großes Fiescherhorn]] (4.049 m), Schweiz, Alpen
#[[Piz Bernina]] (4.049 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
#[[Weissmies]] (4.023 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
#[[Ortler]] (3.905), Italien, Alpen


<gallery mode="packed">
Die bekanntesten Vulkane in Europa sind:
Vy mot Stora Sjöfallet från Saltoluokta.jpg|[[Nationalpark Stora Sjöfallet]], Schweden
*[[Ätna]] (italien. ''Etna'') (veränderlich um&nbsp;3.370-3.400&nbsp;m), Sizilien, Italien
Bialowieza National Park in Poland0029.JPG|Urwald im [[Białowieża-Nationalpark]], Polen
*[[Hvannadalshnjúkur]] (2.119&nbsp;m, unter dem [[Vatnajökull]]), höchster Berg auf Island
Mount Vesuvius Araucaria.jpg|Vulkan [[Vesuv]], Italien
*[[Herðubreið]] (1682&nbsp;m, unter dem [[Vatnajökull]]), Island
Cala Moli, Ibiza (43641099595).jpg| [[Ibiza]] im Mittelmeer, Spanien
*[[Vesuv|Vesuv(io)]] (ca.&nbsp;1.200&nbsp;m), Italien
</gallery>
*[[Santorini|Santorini (Σαντορίνη)]] (575&nbsp;m), vulkanische Insel, Griechenland

*[[Grímsvötn]] (unter dem [[Vatnajökull]]), Island
{{Siehe auch|Liste der Berge oder Erhebungen in Europa|Liste der höchsten und tiefsten Punkte der Staaten Europas|Liste von Flüssen in Europa}}
*[[Stromboli]], vulkanische Insel, Italien


=== Klima ===
=== Klima ===
Der [[Kontinent]] liegt hauptsächlich in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Breiten]]. Das [[Klima]] ist in Europa im Vergleich mit Gebieten gleicher geographischer Breite in anderen Erdteilen wegen des Einflusses des relativ warmen [[Golfstrom]]s milder.


In großen Teilen Westeuropas stehen milden [[Winter]]n kühle [[Sommer]] gegenüber. In Gebieten, die weit vom Meer, also auch von dessen klimatisch ausgleichendem Einfluss entfernt liegen, sind die Temperaturunterschiede in verschiedenen [[Jahreszeit]]en stärker. In den größten Teilen [[Osteuropa]]s ist das Klima durch das Fehlen des Meeres in unmittelbarer Nähe vorwiegend [[Kontinentalklima|kontinental]] geprägt. Kalte Winter und heiße Sommer sind in diesen Regionen vorherrschend.
Der Kontinent liegt hauptsächlich in den [[gemäßigte Breiten|gemäßigten Breiten]]. Das Klima ist in Europa im Vergleich mit Gebieten gleicher geographischer Breite in anderen Erdteilen wegen des Einflusses des relativ warmen [[Golfstrom]]s milder. Die durchschnittliche Jahrestemperatur von [[Neapel]] beträgt beispielsweise 16 °C, während das auf nahezu gleicher Breite liegende [[New York]] 12 °C erreicht.


[[Datei:Europe Köppen Map.png|mini|links|Klimakarte Europas nach Köppen-Geiger-Klassifikation]]
Schwankungen der Temperatur innerhalb eines Jahres sind in den größten Teilen des Erdteils relativ gering. Kühlen [[Winter]] stehen milde [[Sommer]] gegenüber. Nur in Gebieten, die weit vom [[Meer]], also auch von dessen klimatisch ausgleichenden Einfluss entfernt liegen, sind die Temperaturunterschiede in verschiedenen Jahreszeiten stärker. In größten Teilen [[Osteuropa]]s ist das Klima durch das Fehlen des Meeres in unmittelbarer Nähe vorwiegend [[Kontinentales Klima|kontinental]] geprägt. Kalte Winter und heiße Sommer sind in diesen Regionen vorherrschend.


Durch die [[Erdrotation]] und der damit verbundenen ablenkenden Kraft kommen Winde hauptsächlich aus westlicher Richtung. Da in den Küstengebieten [[Westeuropa]]s deswegen Winde vornehmlich vom [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]] wehen, kommt es fast ganzjährig zu [[Regen]]. In Ost-und Mitteleuropa ist die Niederschlagsmenge dagegen vergleichsweise gering, da wiederum der Einfluss des Meeres auf diese Regionen zu gering ausfällt.
Durch die [[Erdrotation]] und die damit verbundene ablenkende Kraft kommen Winde hauptsächlich aus westlicher Richtung. Da in den Küstengebieten [[Westeuropa]]s deswegen Winde vornehmlich vom [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]] wehen, kommt es fast ganzjährig zu Regen. In Ost- und [[Mitteleuropa]] ist die Niederschlagsmenge dagegen vergleichsweise gering, der Einfluss des Meeres auf diese Regionen eher ausfällt. [[Gebirge]] beeinflussen die Niederschlagsmenge ebenfalls stark. So zählen Teile der nordwestlichen Alpen zu den niederschlagsreichsten Gebieten Europas. Die Alpen wirken in diesem Fall als Barriere für Regenfronten.
[[Hochgebirge]] können die Niederschlagsmenge ebenfalls stark beeinflussen. So ist der mittlere Jahresniederschlag nördlich der [[Alpen]] deutlich geringer als südlich. Die Alpen wirken in diesem Fall als Barriere, durch den es nur wenige Regenfronten schaffen durchzudringen.


In Gebieten nahe dem [[Mittelmeer]] herrscht überwiegend [[Mittelmeerklima|mediterranes Klima]] mit subtropischen Winterregen. Den trockenen und sehr warmen Sommern folgen milde und z.&nbsp;T. regenreiche Winter. Die mittlere Lufttemperatur liegt im Sommer zw. 22&nbsp;°C im westlichen und 27&nbsp;°C im östlichen Mittelmeer. Im Winter zwischen 8 °C im Ägäischen, während die Nordumrahmung des Mittelmeeres Januartemperaturen von nur 3 °C hat. Im Sommer gibt es vorwiegend Winde aus nördlicher Richtung, den Etesien. Im Winter bringen westliche Winde aus Richtung des Atlantischen Ozeans dagegen häufig Niederschlag mit. Aufgrund der im Herbst und Winter noch relativ hohen Wassertemperaturen erreichen die Niederschlagssummen, insbesondere an Staulagen (Steigungsregen) der östlichen Adriaumrahmung, die höchsten Werte in Europa. Sie liegen in Montenegro maximal bei über 4500&nbsp;mm/a ([[Crkvice]]) und sind damit fast doppelt so hoch wie in den Staulagen der Nordalpen.<ref>[https://wmo.asu.edu/content/europe-greatest-average-annual-precipitation World Meteorological Organization's World Weather & Climate Extremes Archive WMO Region VI (Europe): Greatest Average Annual Precipitation]</ref> Es findet insbesondere im Winter durch kalte Windströmungen ein Luftmassenaustausch zwischen polar geprägter Kaltluft und den subtropischen Luftmassen statt. Diese Winde wehen insbesondere an natürlichen Reliefausflüssen wie der [[Mistral (Wind)|Mistral]] im Rhonetal sowie die [[Bora (Wind)|Bora]].
In Gebieten nahe des Mittelmeers herrscht überwiegend [[mediterranes Klima]], das heißt trockene und heiße Sommer, während es im Winter mild und feucht ist. Im Sommer gibt es vorwiegend Winde aus nördlicher Richtung, im Winter bringen westliche Winde aus Richtung des Atlantischen Ozeans dagegen häufigen Niederschlag mit.


Im Norden Europas herrscht [[Polargebiet|arktisches Klima]], im Südosten an der [[Wolga]] dagegen Kontinentalklima mit heißen Sommern und geringem Niederschlag.
Im Norden Europas herrscht [[Polargebiet|arktisches Klima]], im Südosten an der [[Wolga]] dagegen Kontinentalklima mit heißen Sommern und geringem Niederschlag. So kommt es vor, dass in [[Lappland]] noch Schnee liegt, während in [[Sizilien]] Sommerhitze herrscht, es auf den [[Shetland]]&shy;inseln regnet und in [[Andalusien]] Trockenheit dominiert.


== Bevölkerung ==
=== Flora ===
Die [[Vegetation]] in Europa lässt sich anhand des Klimas in vier Zonen einteilen: arktisch, boreal, gemäßigt und mediterran. Durch jahrtausendelange menschliche Umgestaltung und agrarische Nutzung des Lebensraums ist die ursprüngliche Vegetation Europas in der gemäßigten und mediterranen Zone selten. Vom Menschen weniger beeinflusste Bereiche gibt es vor allem in den höheren Lagen der Gebirge und in den über 400 [[Nationalpark]]s des Kontinents.<ref>[https://nationalparksofeurope.com/ National Parks of Europe], nationalparksofeurope.org, abgerufen am 20. Mai 2024.</ref>


Im Norden Europas sind in der arktischen [[Tundra]] nur [[Strauch|Sträucher]], [[Moose]] und [[Flechte]]n zu finden. Weiter südlich schließen sich in [[Skandinavien]] und dem nördlichen [[Russland]] [[Borealer Nadelwald|boreale Nadelwälder]] an (vorwiegend aus [[Gemeine Fichte|Fichten]] und [[Waldkiefer|Kiefern]]), in die ausgedehnte [[Moor]]e eingebettet sind. In der gemäßigten Zone würden zwischen dem [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]] und den [[Karpaten]] unter natürlichen Bedingungen vermutlich vor allem durch [[Rotbuche]]n geprägte Laubwälder wachsen, in den wärmsten Tieflagen auch solche mit sommergrünen [[Eichen]] und [[Hainbuche]]n. Östlich des Verbreitungsgebietes der Rotbuche, etwa ab der [[Weichsel]] und dem [[Dnister|Dnjestr]] bis zum südlichen Ural, wären wohl [[Mischwald|Mischwälder]] ausgebildet, in denen [[Stieleiche]], [[Winterlinde]], [[Waldkiefer]] und – im Übergang zur nördlich anschließenden Nadelwaldzone – die Fichte die wichtigste Rolle spielen. Nach Süden schließt an diese Mischwaldzone nördlich des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] eine Region an, in der unter natürlichen Bedingungen [[Steppe]]n&shy;vegetation ausgebildet wäre.
Europa hat mit ca. 730 Millionen Einwohnern nach [[Asien]] und [[Afrika]] die drittgrößte Bevölkerungszahl aller Kontinente und gehört zu den dichter besiedelten Teilen der Erde. Die durchschnittliche [[Bevölkerungsdichte]] beträgt 66/km². Vor allem in West-, Mittel- und Südeuropa ist die Bevölkerungsdichte relativ hoch, während sie weiter nach Norden und Osten stark abnimmt.


[[Datei:Europe biogeography regions de.svg|mini|[[Biogeographische Regionen der Europäischen Union|Biogeographische Regionen Europas]]]]
=== Sprachen ===


Auch der [[Mittelmeerraum]] war ursprünglich wohl weitgehend bewaldet. Dort wäre die Vegetation ohne menschliche Einwirkung von mediterranem [[Hartlaubgewächse|Hartlaubwald]] geprägt, der von immergrünen [[Eichen]]arten beherrscht wäre, in den südlichsten und wärmsten Lagen auch mit Beteiligung von [[Olivenbaum|Olivenbäumen]], [[Pistazien]] und [[Kiefern]]. Durch den [[anthropogen]]en Einfluss aber wachsen heutzutage vor allem [[Macchie]]- oder [[Garrigue]]-Gewächse. In den kühleren Lagen des Mittelmeergebiets spielen auch verschiedene sommergrüne Eichenarten, etwa die [[Flaumeiche]], eine große Rolle. In den mittleren und höheren Lagen der Gebirge sind auf kleinem Raum mehrere einander überlagernde [[Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufen]] ausgebildet, wobei in Abhängigkeit vom Klima die einzelnen Komponenten einer solchen Höhenstufenzonierung sehr unterschiedlich sein können. In den [[Bergwald|Bergwäldern]] der mittleren oberen Höhenlagen sind neben der Rotbuche vor allem [[Tannen]]- und Kiefernarten, in den nördlicheren Gebirgen auch Fichte und [[Europäische Lärche|Lärche]] von Bedeutung. Oberhalb der Waldgrenze sind in den Gebirgen [[Zwergstrauchheide]]n, alpine Rasen, und im Mittelmeerraum auch Dornpolstervegetation zu finden. Nach oben zu wird die geschlossene Vegetation von einzeln wachsenden Fels- und Schuttpflanzen abgelöst.
Mehr als 90 Prozent der Einwohner Europas sprechen [[Indogermanische Sprachfamilie|indogermanische Sprachen]].
Am weitesten verbreitet sind [[Slawische Sprachen|slawische]], [[Germanische Sprachen|germanische]] und [[Romanische Sprachen|romanische]] Sprachen. Auch [[Griechische Sprache|Griechisch]], [[Albanische Sprache|Albanisch]], die [[Baltische Sprachen|baltischen]] und [[Keltische Sprachen|keltischen]] Sprachen, sowie das [[Romani]] zählen zu den indogermanischen Sprachen.


Laut der umstrittenen [[Megaherbivorenhypothese]] jedoch wäre Europa vor dem Einfluss des Menschen weniger bewaldet gewesen, vielmehr hätten abwechslungsreiche [[Weidelandschaft]]en aus Wiesen, Gebüschen und kleineren [[Hutewald|Hutewäldern]] großflächig dominiert, geformt durch Pflanzenfresser wie [[Auerochse]], [[Wisent]], [[Tarpan]] und Rothirsch.
Die [[Uralische Sprachen|uralischen Sprachen]] stellen die zweitgrößte Sprachfamilie Europas dar.
Sie unterteilen sich weiter in die [[Samojedische Sprache|samojedischen Sprachen]], die von einigen wenigen Tausend im Menschen im äußersten Nordosten Europas gesprochen werden, und in die [[Finno-ugrische Sprachen|finno-ugrischen Sprachen]].
Hierzu zählen vor allem [[Finnische Sprache|Finnisch]], [[Ungarische Sprache|Ungarisch]], [[Estnische Sprache|Estnisch]] als Amtssprachen, ferner die in [[Lappland]] gesprochenen [[Samische Sprachen|samischen Sprachen]] und einige Minderheitensprachen, vor allem in Russland.


{{Siehe auch|Geschichte des Waldes in Mitteleuropa|Liste der Nationalparks|Europäischer Baum des Jahres}}
Im europäischen Teil der Türkei ist mit [[Türkische Sprache|Türkisch]] eine [[Altaische Sprache|altaische Sprache]] Amts- und Titularsprache.
Andere [[Turksprachen]] sind als Minderheitensprachen in Ost- und Südosteuropa verbreitet, so etwa das [[Gagausische Sprache|Gagausische]] und das [[Tatarische Sprache|Tatarische]].
Mit [[Kalmückische Sprache|Kalmückisch]] wird am Ostrand des Kontinents auch eine Sprache des [[Mongolische Sprachen|mongolischen Zweigs]] der Altaisprachen in Europa gesprochen.


=== Fauna ===
Mit [[Maltesische Sprache|Maltesisch]] ist auf der Insel [[Malta]] zudem eine Sprache des [[Semitische Sprachen|semitischen]] Zweigs der [[Afroasiatische Sprachen|afroasiatischen Sprachen]] Amtssprache.
{{Galerie
|1=Datei:Cervus elaphus Luc Viatour 6.jpg|2=[[Rothirsch]]
|3=Datei:Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Konstantinhügel Wiener Prater 2020-07-12 h.jpg|4=[[Eurasisches Eichhörnchen|Eichhörnchen]]
|5=Datei:Eurasischer Wolf Tiergarten Worms 2011.JPG|6=Wolf
|7=Datei:Cygnes sur la base de Vaires D150530 1.jpg|8=[[Höckerschwan|Schwanenfamilie]]
|9=Datei:Sprattus sprattus.jpg|10=[[Europäische Sprotte]]
|11=Datei:Apis mellifera - Brassica napus - Valingu.jpg|12=[[Westliche Honigbiene|Honigbiene]]
|13=Datei:Lacerta agilis male 4.JPG|14=[[Zauneidechse]]|15=Datei:European shorthair-TUROK cat show Turku 2011-11-26.JPG
|16=[[Europäisch Kurzhaar|Hauskatze]]}}


Die Fauna Europas ist maßgeblich beeinflusst durch die naturräumliche Besiedlung des [[Mensch]]en. Große [[Raubtiere]] wie [[Braunbär]], [[Eurasischer Wolf]] oder [[Eurasischer Luchs|Luchs]] sind im Norden oder Osten in größeren Beständen zu finden. Im äußersten Norden und Osten Europas kommen [[Ren]]tiere und [[Elch]]e häufig vor. Der [[Wisent]] wird aus Zoobeständen wieder in Osteuropa ausgewildert. [[Rothirsch]], [[Reh]] und [[Wildschwein]] findet man in den meisten Regionen Europas. In Alpen, Pyrenäen und im Kaukasus leben [[Gämse]]n und verschiedene Arten des [[Steinbock]]s.<ref>[https://www.gbif.org/dataset/90d9e8a6-0ce1-472d-b682-3451095dbc5a Fauna Europaea], gbif.org, abgerufen am 18. Mai 2024.</ref>
Die in Spanien und Frankreich gesprochene [[Baskische Sprache|baskische Sprache]] wird keiner größeren Sprachfamilie zugerechnet, ihr Ursprung konnte durch die moderne [[Sprachwissenschaft]] nicht rekonstruiert werden und ist nach wie vor unbekannt.


In Europa typische Vögel sind u.&nbsp;a. [[Steinadler]], [[Seeadler (Art)|Seeadler]], [[Höckerschwan|Höckerschwäne]], [[Gänsegeier]], [[Ringeltaube]]n, [[Haussperling]]e und [[Amsel]]n. In Südeuropa gibt es aufgrund des warmen Klimas eine größere Artenzahl an [[Echte Eidechsen|Eidechsen]], [[Schlangen]] und [[Schildkröten]]. An der Küste leben [[Seehund]]e und andere [[Robben]]arten. In den nördlichen Meeren sind die bekanntesten [[Wale]] [[Schwertwal]] und [[Schweinswale|Schweinswal]], im Mittelmeer verschiedene [[Delfine|Delfinarten]]. Die bekanntesten Salzwasserfische sind [[Heringe]] und verschiedene [[Thunfische|Thunfischarten]].
Darüber hinaus werden heute in Europa zahlreiche weitere Sprachen aus anderen Sprachfamilien gesprochen, die durch Einwanderer in jüngerer Zeit hierher gelangt sind.


Zu den häufigsten durch Menschen gehaltenen und über Jahrhunderte domestizierten Tierarten zählen [[Haushuhn|Hühner]], [[Hausrind|Rinder]], [[Hausschwein|Schweine]], [[Hausschaf|Schafe]], [[Hauspferd|Pferde]], [[Haushund|Hunde]] und [[Hauskatze|Katzen]].
Am gebräuchlichsten in Europa ist das [[Lateinisches Alphabet|lateinische Alphabet]], gefolgt von dem [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischen Alphabet]] (in Russland, Weißrussland und der Ukraine, in Bulgarien, Serbien und Mazedonien) und dem [[Griechisches Alphabet|griechischen Alphabet]].


{{Siehe auch|Liste der Säugetiere Europas|Liste europäischer Reptilien}}
''Siehe auch:'' [[Liste von Sprachen in Europa]], [[Minderheitensprachen in der Europäischen Union]], [[Amtssprachen der Europäischen Union]]
{{Siehe auch|Liste europäischer Amphibien|Liste europäischer Süßwasserfische und Neunaugen}}


=== Religionen ===
=== Zeitzonen ===
[[Datei:World Time Zones Map.png|mini|Europas Zeitzonen auf der Weltkarte]]


Das Vereinigte Königreich, Irland, Portugal und Island haben sich der [[Westeuropäische Zeit|westeuropäischen Zeit]] (WEZ/WET) zugeordnet, die identisch mit der [[Koordinierte Weltzeit|koordinierten Weltzeit]] (UTC) ist. Sie entspricht der mittleren Sonnenzeit am [[Nullmeridian]], der durch [[London]] und Ostengland verläuft.
Ca. 75% der Europäer sind [[Christentum|Christen]] (vor allem [[Römisch-Katholische Kirche|katholisch]], [[Protestantismus|protestantisch]], [[Orthodoxe Kirchen|orthodox]]). 7 % sind [[Islam|Muslime]] (vor allem in Südosteuropa sowie Einwanderer aus islamischen Ländern in England, Frankreich, Deutschland, Italien), außerdem gibt es [[Judentum|Juden]] sowie eine größere Zahl von in jüngerer Zeit aus anderen Teilen der Welt nach Europa gekommener oder neu entstandenener Religionen.


Alle mittel- und einige west- und südosteuropäische Staaten nutzen die [[Mitteleuropäische Zeit]] (UTC + 1 Stunde), das sind Spanien, Frankreich, Andorra, Monaco, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen, Deutschland, Polen, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Italien, San Marino, Vatikanstadt, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, Kosovo, Malta und Albanien.
Ca. 18 % der Europäer sind [[konfessionslos]], besonders in den Städten und den ehemals kommunistischen Ländern im Osten, zum Teil aber auch in Deutschland.


Einige nord-, ost- und südosteuropäische Staaten nutzen die [[Osteuropäische Zeit]] (UTC + 2 Stunden), das sind Finnland, Estland, Lettland, Litauen, die Ukraine, Rumänien, Moldau, Bulgarien und Griechenland.
Das Christentum erreichte Europa erstmals im [[1. Jahrhundert]] nach Chr. Der Islam breitete sich im [[8. Jahrhundert]] auf der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]], wurde aber im Zuge der "[[Reconquista]]" vom [[13. Jahrhundert|13.]] bis zum [[15. Jahrhundert]] wieder verdrängt. Europäer verbreiteten das Christentum durch Einwanderung und Mission in [[Amerika]], [[Australien]] und in geringerem Maße auch auf anderen Kontinenten (Teile [[Südostasien]]s, [[Afrika]]s und [[Ozeanien]]s). Heute ist Europa weitgehend säkularisiert.


Die [[Moskauer Zeit]] (UST + 3&nbsp;Std.) nutzen Belarus und ein Großteil des europäischen Teils Russlands sowie die Türkei.
=== Städte und Metropolen ===


Die meisten Staaten verwenden von Ende März bis Ende Oktober eine [[Sommerzeit]], bei der die Uhren über diesen Zeitraum hinweg eine Stunde vorgestellt werden. Das gilt für alle EU-Staaten, auch die meisten europäischen Nicht-EU-Staaten folgen diesem Beispiel, jedoch nicht Island, Russland, Belarus und die Türkei.
[[Bild:Europa-bei-nacht 1-1024x768.jpg|thumb|240px|Europa bei Nacht]]


=== Geologie ===
[[Lissabon]] war eine der ersten kosmopolitischen Metropolen der Welt, da sie in Zeiten des [[Imperialismus]] Zentrum eines großen [[Kolonie|Kolonialreiches]] war. Noch [[1950]] befanden sich vier Städte der heutigen [[Europäische Union|Europäischen Union]] unter den zwanzig größten der Welt, seitdem wachsen die europäischen Städte kaum noch, verlieren teilweise an Einwohnerzahlen. Diese vier größten EU-Städte waren [[London]] auf dem zweiten Platz hinter [[New York City|New York]], [[Paris]] auf dem vierten Platz hinter [[Tokio]], [[Mailand]] und [[Neapel]] belegten noch Platz 13 bzw. 19.
{{Hauptartikel|Geologie Europas}}
Die Geologie Europas weist eine große Vielfalt an Strukturen und Gesteinen auf. Die Erdgeschichte Europas gibt mit [[Sedimentbecken]], rezenten Gebirgen, Überresten alter Gebirge, Konsequenzen aus dem Werden und Vergehen von Ozeanen, dem Kommen und Gehen von Eiszeiten sowie aktiven und passiven Vulkanzonen einen repräsentativen Ausschnitt über wesentliche Entwicklungen der [[Historische Geologie|historischen Geologie]].<ref>''Géologie de l‘Europe'', Encyclopedia Universalis, 2016, Seite 5</ref><ref>Graham Park: ''Die Geologie Europas''. wbg Academic in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) (Verlag), 3. Auflage 2021, Seite 5, ISBN 978-3-534-27273-0</ref><ref>''Diercke Weltatlas'', Westermann, Seite 88, Abb. 2, Europa – Tektonik, ISBN 978-3-14-100800-5</ref><ref>Christiane Villain-Gandossi: ''L’europe à la recherche de son identité''. Comité des Travaux historiques et scientifiques, 2002, Seite 24</ref>


Ein zentrales Merkmal Europas ist die Zweiteilung in das gebirgige und hochgelegene [[Südeuropa]] und die ausgedehnte, teilweise unter Wasser liegende nördliche Ebene, die sich von [[England]] im Westen bis zu dem [[Ural]]gebirge im Osten erstreckt. Diese beiden Regionen werden durch die [[Pyrenäen]] sowie die [[Alpen]]-[[Karpaten]]-Gebirgszüge voneinander getrennt. Die nördliche Ebene wird im Westen durch das [[Skandinavisches Gebirge|Skandinavische Gebirge]] und die gebirgigen Teile der [[Britische Inseln|Britischen Inseln]] begrenzt. Die südliche Gebirgsregion wird vom [[Mittelmeer]] und dem [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] eingefasst. Zu den wichtigsten flachen Gewässern, die Teile der nördlichen Ebene bedecken, zählen die [[Keltische See]], die [[Nordsee]], die [[Ostsee]] und die [[Barentssee]].
Doch in der zweiten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s holten die Städte der restlichen Welt, besonders die der Entwicklungsländer, z. B. [[Mexiko-Stadt]], [[Manila]] oder [[São Paulo]], bei den Einwohnerzahlen auf und führen jetzt die Tabelle der Welt an.


==== Tektonik ====
Problematisch beim Vergleich der Metropolen ist die in Deutschland übliche Abgrenzung anhand der Gemeindegrenzen, da andere Staaten dies in ihren Statistiken nicht tun (z.B. USA, Frankreich, Australien, Großbritannien). Daher fehlen in der unteren Auflistung der Metropolen polyzentrische Stadtregionen wie [[Rhein-Ruhr]] und [[Rhein-Main-Gebiet|Rhein-Main]] in Deutschland oder das [[Woiwodschaft Schlesien|oberschlesische Industriegebiet]] in Polen.
Aus der Sicht der [[Plattentektonik]] ist die fortschreitende Nordwärtsbewegung der [[Afrikanische Platte|Afrikanischen Platte]] gegen die [[Eurasische Platte]] im Mittelmeerraum das prägendste Merkmal der heutigen geologischen Dynamik Europas. Der Druck der Afrikanischen Platte ist die Hauptursache für den Aufstieg der [[Pyrenäen]], der [[Alpen]] und der [[Karpaten]]. [[Kalkstein]]e und andere [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimente]], die einst den Meeresboden der [[Tethys (Ozean)|Tethys-See]] bildeten, wurden durch diesen Druck emporgehoben und machen heute einen großen Teil dieser Gebirge aus. Südlich von [[Italien]] entsteht ein submarines [[Backarc-Becken]], das eines von mehreren kleinen mediterranen Kontinentalfragmenten ist, die zwischen den beiden Platten gefangen sind. Diese Verformung der Erdkruste hebt die Gebirge Italiens an und verursacht aktive [[Verwerfung (Geologie)|Verwerfungen]] und [[Vulkan]]e wie den [[Ätna]]. Die [[Iberische Halbinsel]] wurde durch die Plattenkollision separat gedreht und an den Rest Europas angefügt.
[[Datei:Simplified Tectonics Europe.jpg|mini|Vereinfachte tektonische Karte Europas, mit dem [[Baltischer Schild|Baltischen Schild]] und der [[Osteuropäische Tafel|Osteuropäischen Plattform]] ({{Farbe |HEX=#faaa8c}}) abgegrenzt von den europäischen Gebirgsgürteln ({{Farbe |HEX=#a68c6c}} [[Kaledonische Orogenese|kaledonisch]]; {{Farbe |HEX=#acbc74}} [[Variszische Orogenese|variszisch]]; {{Farbe |HEX=#fdfb84}} [[Alpidische Orogenese|alpidisch]]) durch die [[Transeuropäische Suturzone]] (TESZ)|259x259px]]
Nördlich der Alpen und anderer Gebirgszüge nimmt die tektonische Aktivität stark ab, da hier das stabile [[Baltischer Schild|Baltische Kraton]] liegt. Eine Ausnahme bildet ein Hotspot im Mantel unter [[Mitteldeutschland]], der in geologischen Zeiträumen Vulkane wie den [[Vogelsberg]] in Hessen entstehen ließ.


==== Entwicklung ====
Die europäischen Hauptstädte finden sich in der [[Liste der Hauptstädte der Welt]].
Das präkambrische Nordosteuropa besteht aus Resten der Kontinente [[Baltica (Kontinent)|Baltica]] im Osten und [[Laurentia (Kontinent)|Laurentia]] im Nordwesten sowie dem südwestlich davon liegenden Kleinkontinent Ost-[[Avalonia]].<ref>Roland Walter: ''Erdgeschichte – Die Entstehung der Kontinente und Ozeane''. 5. Auflage, de Gruyter Berlin & New York 2003. ISBN 3-11-017697-1</ref> Das kaledonische Europa in Teilen [[Großbritannien (Insel)|Großbritanniens]] und [[Skandinavien]]s entstand im Zeitraum vom [[Ordovizium]] bis zum [[Devon (Geologie)|Devon]] im Rahmen der [[Kaledonische Gebirgsbildung|Kaledonischen Gebirgsbildung]].<ref>L. Robin M. Cocks, Trond H Torsvik: European geography in a global context from the Vendian to the end of the Palaeozoic. In: David G. Gee, Randell A. Stephenson (Hrsg.): ''European Lithosphere Dynamics''. Memoirs of the Geological Society of London. Band 32, Geological Society, London 2006, ISBN 1-86239-212-9, S. 83–95.</ref> Das variszische oder herzynische Europa resultiert aus der [[Variszische Gebirgsbildung|Variszischen Gebirgsbildung]] der zahlreichen Mittelgebirge, der Entstehung des [[Ural]]s sowie der [[Nordsee]] zwischen Devon und [[Perm (Geologie)|Perm]].<ref>Eduard Suess: ''Das Antlitz der Erde''. Zweiter Band, Temsky, Prag/Wien; Freytag, Leipzig 1888, Seite 131.</ref>


Das Alpeneuropa bildet sich ursprünglich vom [[Jura (Geologie)|Jura]] ausgehend, indem sich unter Bildung des [[Tethysmeer]]es die [[europäische Platte]] und die [[afrikanische Platte]] zunächst trennen, um dann ab dem [[Tertiär]] wieder zu kollidieren, was im Rahmen der [[Alpidische Gebirgsbildung|alpidischen Gebirgsbildung]] zur Entstehung u. a. von [[Pyrenäen]], [[Alpen]] und [[Karpaten]] führt. Das [[Mittelmeer]] bildet sich, schließt sich zeitweise zum Teil wieder; im östlichen Teil des Mittelmeeres setzt sich bis heute die Entwicklung fort, die Kollisionszone ist durch Vulkanismus im äolischen und im [[Kykladenbogen]] geprägt. Westeuropa wird vom Rhein-Rhone-Graben (siehe [[Westeuropäisches Riftsystem]]) durchdrungen.<ref>[[Reinhard Schönenberg]] und Joachim Neugebauer: ''Einführung in die Geologie Europas''. 7. Auflage. Verlag Rombach, Freiburg 1997, ISBN 3-7930-9147-3.</ref>
{| width="100%" border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" style="background:#f9f9f9; border:1px #cccccc solid; border-collapse:collapse"

|- bgcolor="#e9e9e9"
Im [[Quartär (Geologie)|Quartär]] erfolgen schließlich durch die [[Kaltzeit]]en und [[Gletscher]]zonen zahlreiche Umformungen der betreffenden Landstriche.<ref>Hansjürgen Müller-Beck: ''Die Eiszeiten. Naturgeschichte und Menschheitsgeschichte''. Beck, München 2005. ISBN 3-406-50863-4.</ref> Zwischen der skandinavischen und der alpinen Gletscherzone besteht zeitweise eine [[Mammutsteppe]]. Die infolge der Eiszeiten entstehende [[Löss]]-Zone von der [[Picardie]] bis zur [[Ukraine]] wird später zu einer der Hauptachsen der [[Urbanisierung]] Europas.<ref>Christian Vandermotten und Bernard Dézert: ''L’identité de l’Europe – histoire et géographie d’une quéte d’unité''. Albin Colin, 2008, Seite 41.</ref>
! colspan="5" | Metropolen in Europa

|-
== Geschichte ==
! align="left"|Rang
{{Hauptartikel|Geschichte Europas}}
! align="left"|Stadt

! align="left"|Staat
=== Besiedlung ===
! align="left"|Einwohnerzahl in Mio.
[[Datei:Expansion d homo sapiens.svg|mini|Expansion des ''Homo sapiens'' nach Europa vor rund 50.000 Jahren]]
! align="left"|Einwohnerzahl mit [[Agglomeration|Ballungsraum]] in Mio.

|-
Älteste Nachweise von Vertretern der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Homo]]'' stammen derzeit aus der [[Sierra de Atapuerca]] in Spanien und sind bis zu 1,2 Mio. Jahre alt.<ref>E. Carbonell u. a.: ''The first hominin of Europe.'' In: ''[[Nature]].'' Band 452, 2008, S. 465–469.</ref> Noch ältere Fossilfunde aus [[Georgien]] (außerhalb der heute gültigen Grenzen Europas) sind 1,8 Mio. Jahre alt und werden als „[[Hominine Fossilien von Dmanissi|Homo erectus ergaster georgicus]]“ bezeichnet. Im nordalpinen Europa beginnt der älteste Besiedlungshorizont mit ''[[Homo heidelbergensis]]'' vor ca. 600.000 Jahren.
| 1 || [[Moskau]] || [[Russland]] || 10,4 || 13,8

|-
Vor ca. 50.000 Jahren gelangte ''[[Mensch|Homo sapiens]]'' nach Europa (vgl. [[Out-of-Africa-Theorie]]) und ersetzte nach und nach den [[Neandertaler]]. Mit der [[Jungsteinzeit]] und der [[Bronzezeit]] begann in Europa eine lange Geschichte großer kultureller und wirtschaftlicher Errungenschaften, zunächst im Mittelmeerraum, dann auch im Norden und Osten.
| 2 || [[Istanbul]]* || [[Türkei]] || 9,8 || 11,4

|-
=== Zivilisation ===
| 3 || [[London]] || [[Großbritannien und Nordirland|Vereinigtes Königreich]] || 7,4 || 12,0
[[Datei:Roman provinces trajan 2.svg|mini|links|Das Römische Reich zur Zeit seiner größten Ausdehnung in den Jahren 115–117]]

Besonders die [[Antikes Griechenland|griechische]] Kultur, das [[Römisches Reich|Römische Reich]] und das [[Christentum]] hinterließen bis heute ihre Spuren. In der [[Antike]] vereinigte das Römische Reich zur Zeit des [[Augustus]] erstmals das gesamte südliche Europa zusammen mit den anderen Küstenländern des [[Mittelmeerraum]]s in einem Großreich. Im Römischen Reich konnte sich die neue Religion des Christentums schnell ausbreiten. Trotz aller Verfolgungen wurde das Christentum in der [[Spätantike]] von [[Konstantin der Große|Konstantin dem Großen]] gefördert ([[konstantinische Wende]]) und unter [[Kaiser]] [[Theodosius I.]] zur [[Staatsreligion]] erhoben – eine Entwicklung, die bis heute fortwirkt. Mit dem [[Ende der Antike]] brach im Westen das Imperium Romanum zusammen, bestand im Osten jedoch als (immer mehr griechisch geprägtes) [[Byzantinisches Reich]] bis 1453 fort. In dieser Zeit drängten mit der [[Völkerwanderung]] eine Vielzahl von meist germanischen Stämmen ([[Angelsachsen]], [[Franken (Volk)|Franken]], [[Goten]] u.&nbsp;a.) in das westliche Europa und bildeten den Grundstein für zukünftige Nationen (England, Frankreich, Spanien).

[[Datei:Franks expansion.gif|mini|[[Fränkisches Reich]] 481–814]]
[[Datei:Europa Prima Pars Terrae in Forma Virginis.jpg|mini|[[Europa Regina]] (1582)]]

Im [[Frühmittelalter]] erklärte das [[Paderborner Epos]] den Herrscher des [[Fränkisches Reich|Frankenreichs]], [[Karl der Große|Karl den Großen]], zum „Vater Europas“ ''(pater Europæ).''<ref>Dieter Hägermann: ''Karl der Große, Herrscher des Abendlandes.'' Berlin u.&nbsp;a. 2000, ISBN 3-549-05826-8, S.&nbsp;10.</ref> Das [[Mittelalter]] war unter anderem geprägt von der Konkurrenz zwischen dem neuen römischen [[Kaiser]] im Westen (→ [[Römisch-deutscher Kaiser]]) und dem byzantinischen Kaiser in [[Konstantinopel]] (→ [[Zweikaiserproblem]]), auf deren beider Einflusssphären die später weiter vertiefte Spaltung in ein westliches und östliches Europa zurückgeht (→ [[Morgenländisches Schisma]]). [[Missionar]]e verbreiteten das Christentum seit dem Frühmittelalter über Nord- und Osteuropa, so dass ganz Europa im [[Spätmittelalter]] christlich wurde. Im westlichen Europa gab es jedoch seit dem [[Investiturstreit]] im 11. Jahrhundert Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und [[Papst]] um die Vorherrschaft. Im Zeitalter der [[Renaissance]] entdeckte man im lateinischen Westen das „Wissen der Antike“ wieder, was teils einen kulturellen Aufschwung bewirkte. Die [[Reformation]] im 16. Jahrhundert spaltete die westliche Kirche (mit der [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirche]] war es bereits im Jahr 1054 zum Bruch gekommen) in einen [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] und [[evangelisch]]en Teil. Religionskriege waren die Folge. 1618 bis 1648 verwüstete der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] weite Teile Mitteleuropas.

Seit dem 15. Jahrhundert bauten europäische Nationen (besonders [[Spanien]], [[Portugal]], [[Russland]], die [[Niederlande]], [[Frankreich]] und das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]]) [[Kolonie|koloniale]] [[Weltreich|Imperien]] mit großen Besitztümern auf allen anderen Kontinenten auf. Europa ist der Kontinent, der die anderen Erdteile am meisten beeinflusst hat, zum Beispiel durch [[Mission (Christentum)|christliche Missionierung]], [[Kolonialismus|Kolonien]], [[Sklavenhandel]], [[Handel|Warenaustausch]] und [[Kultur]].

Im 18. Jahrhundert setzte die Bewegung der [[Aufklärung]] neue Akzente und forderte [[Toleranz]], die Achtung der [[Menschenwürde]], [[Gleichheit]] und [[Freiheit]]. In [[Frankreich]] kam 1789 durch die [[Französische Revolution]] das [[Bürgertum]] zur Macht. Im frühen 19. Jahrhundert musste sich halb Europa nach dem Willen des nach der Revolutionszeit zur Macht gekommenen französischen Kaisers [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] richten, bis er 1812 in Russland ein [[Fiasko]] erlebte. Die konservativen Siegermächte versuchten darauf im Rahmen des [[Wiener Kongress]]es die vorrevolutionären Zustände wiederherzustellen, was nur vorübergehend gelang. Die [[Industrialisierung]] begann in Teilen Europas im 18. Jahrhundert und veränderte rasant den Alltag breiter Bevölkerungsschichten. Als Folge der Verarmung der Arbeiter entstand im 19. Jahrhundert die [[Kommunismus|kommunistische Bewegung]]. Daneben war das 19. Jahrhundert stark bestimmt von der Verbreitung [[Demokratie|demokratischer]] Ideen und Systeme, der konservativen Reaktion darauf und dem mit ungezügeltem Nationalismus einhergehenden [[Imperialismus]] der Großmächte. Sowohl der [[Erster Weltkrieg|Erste]] (1914 bis 1918) als auch der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] (1939 bis 1945) brachen in Europa aus und richteten riesige Zerstörungen an. In Letzterem verloren rund 60 Millionen Menschen ihr Leben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] ab 1947 war Europa in zwei große politisch-ökonomisch-militärische Blöcke durch den sogenannten [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhang]] geteilt. [[Sozialismus|Sozialistische]] Nationen in Osteuropa waren im [[Warschauer Pakt]] durch die Sowjetunion dominiert. Eher [[Kapitalismus|Kapitalistische]] Nationen in Westeuropa waren in einem Block durch die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]] angeführt. Dazwischen gab es einige [[Neutralität (internationale Politik)|neutrale]] Staaten. Erst [[Perestroika]] und [[Glasnost]] führten in der [[Sowjetunion]] Mitte der 1980er Jahre zu einem politischen Kurswechsel. 1989 brach der [[Ostblock]] auf, die [[Berliner Mauer]] fiel. Die Sowjetunion und der Warschauer Pakt lösten sich auf. Seitdem sind weite Teile West- und Mitteleuropas durch US-Militärstützpunkte besetzt.

Mit Beginn der 1950er Jahre und insbesondere nach 1990 wachsen die Kulturen, Volkswirtschaften und politischen Staatsformen Europas verstärkt zusammen. Durch die [[Europäische Integration]] bildeten sich zahlreiche [[Institution]]en der [[Europäische Union|EU]].

{{Siehe auch|Wiege Europas|Alteuropa (Epoche)|Historische Regionen Europas}}

== Politik ==
=== {{Anker|Staaten}} Länder Europas ===
Je nach Ziehung der Grenze zwischen Europa und Asien (siehe ''[[#Geographie|Abschnitt Geographie]]'') gibt es zurzeit 46 bis 49 [[Souveränität|souveräne]] [[Staat]]en, die ganz oder teilweise in Europa liegen (Hauptstädte in Klammern); die Zugehörigkeit Georgiens und Aserbaidschans sowie die Unabhängigkeit Kosovos sind dabei nicht eindeutig.

{{Imagemap Europa1|Europe, administrative divisions - de - colored.svg|mini|center|700px|Staaten Europas}}

: (Hauptstädte in Klammern)
{{Mehrspaltige Liste
|breite = 20em
|anzahl =
|abstand = em
|liste = * {{ALB}} ([[Tirana]])
* {{AND}} ([[Andorra la Vella]])
* {{AZE}} ([[Baku]])<ref group="FN" name="TWE2" />
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* {{HUN}} ([[Budapest]])
* {{VAT}}
* {{GBR}} ([[London]])<ref group="FN" name="AEB" />
}}
{{Siehe auch|Liste der Länder Europas}}

; Fußnoten
<references group="FN">
<ref name="AEB">
Hat außereuropäische Besitzungen
</ref>
<ref name="TWE">
Liegt teilweise in Europa, siehe [[#Teilweise in Europa liegende Staaten]]
</ref>
<ref name="TWE2">
Liegt je nach Auslegung (teilweise) in Europa, siehe [[#Teilweise in Europa liegende Staaten]]
</ref>
<ref name="UMS">
Umstritten. Kosovo wird von der Mehrheit der europäischen Staaten als unabhängig anerkannt. (Siehe [[#Umstrittene Gebiete|Umstrittene Gebiete]])
</ref>
</references>

;Außereuropäische Besitzungen europäischer Länder
* [[Grönland]] gehört politisch zu [[Dänemark]], ist aber [[Autonomie (Politikwissenschaft)|autonom]] und seit 1985 kein Teil der Europäischen Union. Geographisch liegt Grönland in Nordamerika.
* Zu [[Spanien]] gehören die vor Afrika gelegenen [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]] und die an der Küste [[Marokko]]s gelegenen [[Plaza de soberanía|Hoheitsgebiete]] (u.&nbsp;a. die [[Exklave]]n [[Ceuta]] und [[Melilla]]). Geographisch sind sie Teil Afrikas.
* Zu [[Portugal]] gehören die [[Ilhas Selvagens]], die geographisch Teil Afrikas sind.
* Unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland stehen die Gebiete: [[Anguilla]], [[Bermuda]], [[Britische Jungferninseln]], [[Britisches Territorium im Indischen Ozean]], [[Falklandinseln]], [[Kaimaninseln]], [[Montserrat]], [[Pitcairninseln]], [[St.&nbsp;Helena, Ascension und Tristan da Cunha]], [[Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln]], [[Turks- und Caicosinseln]]
* Zu [[Frankreich]] gehören folgende Überseegebiete: [[Clipperton-Insel]], [[Französisch-Guayana]], [[Französisch-Polynesien]], [[Französische Süd- und Antarktisgebiete]], [[Guadeloupe]], [[Martinique]], [[Mayotte]], [[Neukaledonien]], [[Réunion]], [[Saint-Barthélemy (Insel)|Saint-Barthélemy]], [[Saint-Martin (Gebietskörperschaft)|Saint-Martin]], [[Saint-Pierre und Miquelon]], [[Wallis und Futuna]]
* Zum Königreich der Niederlande gehören:<!--neben den europ. „Niederlanden“--> die [[Gliedstaat|Länder]] [[Aruba]], [[Curaçao]] und [[Sint Maarten]] sowie die [[Karibische Niederlande|„Besonderen Gemeinden“]] [[Bonaire]], [[Saba (Insel)|Saba]] und [[Sint Eustatius]].
* [[Norwegen]] verwaltet im Südpolarmeer das nicht zum Mutterland gehörende, unbewohnte Außengebiet [[Bouvetinsel]].

=== Umstrittene Gebiete ===
* {{KOS}} (Hauptstadt [[Pristina]]): Das Parlament in der von der [[United Nations Interim Administration Mission in Kosovo|UN]] verwalteten Provinz [[Kosovo]] erklärte 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien. Serbien betrachtet die Region weiterhin als Bestandteil Serbiens. Der Kosovo wird von der Mehrheit der europäischen Staaten als eigenständig anerkannt; andere erkennen den Kosovo nicht als eigenen Staat an. {{Siehe auch|Internationale Anerkennung des Kosovo}}
* {{PMR}} (Eigenbezeichnung: [[Pridnestrowien]], Hauptstadt: [[Tiraspol]]): 1992 hat sich in Transnistrien ein von der Republik Moldau [[De-facto-Regime|de facto unabhängiger Staat]] etabliert, der jedoch von keinem anderen souveränen Staat anerkannt wird.

=== Weitere Gebiete ===
Daneben gibt es noch kleinere Territorien, die nicht integrierter Bestandteil eines Staates, aber auch nicht voll selbständig sind:
* {{GGY}} (Hauptstadt [[Saint Peter Port]]), {{IMN}} (Hauptstadt [[Douglas (Isle of Man)|Douglas]]) und {{JEY}} (Hauptstadt [[Saint Helier]]) sind [[Kronbesitzungen der britischen Krone]]. Sie sind kein Bestandteil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland
* {{GIB}}<!-- Hinweis: Stadtstaat --> ist ein [[Britische Überseegebiete|Britisches Überseegebiet]]. Als solches steht es zwar unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, ist aber kein Teil davon.
* {{FRO}} (Hauptstadt [[Tórshavn]]): Die Färöer sind Teil des [[Dänemark|Königreichs Dänemark]].
* {{NOR|2=Spitzbergen|Spitzbergen (Inselgruppe)}} (Hauptstadt [[Longyearbyen]]) und [[Jan Mayen]] (Hauptort [[Olonkinbyen]]) sind Teil des Königreichs Norwegen und werden deshalb gewöhnlich zu Europa gezählt. Aufgrund ihrer Lage zwischen [[Skandinavien]] und Grönland ''(Jan Mayen)'' bzw. zwischen Skandinavien und dem [[Nordpol]] ''(Spitzbergen, {{noS|Svalbard}})'' ist die geographische Zuordnung zum Kontinent nicht eindeutig.
* {{PT-20}}<!-- Azoren --> (Hauptstadt [[Ponta Delgada]]) und {{PT-30}}<!-- Madeira --> (Hauptstadt [[Funchal]]) sind Inselgruppen und autonome Regionen Portugals. Ihre Zuordnung zu Europa folgt aufgrund politischer, kultureller und historischer Gleichartigkeit. Geographisch liegt Madeira näher der afrikanischen als der europäischen Küste.

=== Teilweise in Europa liegende Staaten ===
* [[Kasachstan]] liegt nach der am weitesten verbreiteten geographischen Abgrenzung am [[Ural (Fluss)|Uralfluss]] mit 5,4&nbsp;Prozent seiner Landfläche in Europa. Etwas mehr als 20 % der Einwohner sind Angehörige europäischer Völker (Russen, Ukrainer, Polen, Deutsche). Es ist Mitglied in der [[UEFA]] sowie als Nachfolgestaat der Sowjetunion Mitglied der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]]. Für gewöhnlich wird es politisch und kulturell zu [[Zentralasien|(Zentral-)Asien]] gezählt.
* [[Russland]] liegt mit bis zu 25&nbsp;Prozent seiner Fläche in Europa, wenn man den [[Nordkaukasus]] dazuzählt. Im [[Europäisches Russland|europäischen Teil]] leben, je nach Zuordnung des Nordkaukasus, etwa 65 bis 75&nbsp;Prozent der Bevölkerung. Das Land ist ethnographisch, historisch und kulturell Teil Europas. In Asien liegen der Ostteil des [[Ural (Föderationskreis)|Uralgebietes]], [[Sibirien (Föderationskreis)|Sibirien]] und der [[Ferner Osten (Föderationskreis)|Ferne Osten Russlands]].
* Die [[Türkei]] liegt nach der traditionellen geographischen Abgrenzung an [[Bosporus]] und [[Dardanellen]] mit 3&nbsp;Prozent ihrer Fläche in Europa. Etwa 12&nbsp;Prozent der Bevölkerung leben auf dem europäischen Teil, allem voran in der Altstadt [[Istanbul]]s, der größten Stadt und historischen Hauptstadt. Die Türkei ist Mitglied des [[Europarat]]s, bildet mit der EU eine [[Zollunion]] und wird bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen meist Europa zugeordnet.
* Wenn man die Wasserscheide des Kaukasus als [[innereurasische Grenze]] ansieht, dann liegen auch kleinere Teile [[Georgien]]s und [[Aserbaidschan]]s in Europa. Beide Länder sind, wie auch [[Armenien]], Mitglied im Europarat.

=== Organisationen ===
[[Datei:Mitglieder in Europaeischen Organisationen.svg|mini|Mitgliedschaft in Europäischen Organisationen 2024]]

In der Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts wurde als erste gemeinsame europäische Institution der [[Europarat]] gegründet, der nach Ende des Ost-West-Konfliktes 47&nbsp;Staaten umfasst. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE), die 1975 als Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa ([[Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|KSZE]]) damals blockübergreifend gegründet wurde, und der neben europäischen Ländern auch die [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Kanada]] angehören.

[[Datei:Flag of Europe.svg|mini|[[Europaflagge]]]]
1951 schlossen sich [[Belgien]], die [[Niederlande]], [[Luxemburg]], [[Deutschland]], [[Italien]] und [[Frankreich]] zur [[Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl|Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl]] EGKS zusammen. 1957 wurden mit den Römischen Verträgen die [[Europäische Atomgemeinschaft]] (Euratom) sowie die [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft]] (EWG) gegründet. Ab dem [[EG-Fusionsvertrag]] 1967 teilten sich die drei [[Europäische Gemeinschaften]] (EGKS, Euratom und EWG) die gemeinsamen Institutionen Kommission, Rat, Parlament und Gerichtshof. Mit dem [[Vertrag von Maastricht]] 1993 wurde die EWG in [[Europäische Gemeinschaft]] (EG) umbenannt und die [[Europäische Union]] gegründet, die die drei Gemeinschaften umfasste sowie um zwei intergouvernementale Politikbereiche die [[Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik]] und die [[Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts|Zusammenarbeit im Bereich Justiz und Inneres]] erweiterte. Nach der [[Erweiterung der Europäischen Union|Ost-Erweiterung]] in den Jahren 2004, 2007 und 2013 sowie dem [[EU-Austritt des Vereinigten Königreichs|Austritt Großbritanniens]] zählt die EU gegenwärtig 27&nbsp;Mitgliedsstaaten. Durch den [[Vertrag von Lissabon]] ging die EG 2009 vollständig in der EU auf. Heute sind 26&nbsp;europäische Länder Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]] sowie die [[Republik Zypern]], die geographisch zu Asien zählt.

{{Siehe auch|Europäisches Parlament|Europawahl}}
[[Datei:European Defence Agency - EDA map (2).svg|links|mini|Mitgliedstaaten der Europäischen Verteidigungsagentur<br />''<small>Lila: Opt-in (Norwegen, Schweiz, Serbien, Ukraine)</small>'']]
Ein Großteil der Mitgliedstaaten der ebenfalls in den 1950er Jahren gegründeten [[Europäische Freihandelsassoziation|Europäischen Freihandelsassoziation]] (EFTA) ist mittlerweile in die EU übergetreten, nur noch [[Island]], [[Norwegen]], [[Schweiz]] und [[Liechtenstein]] sind Mitglieder. Die EFTA ist eine reine [[Freihandelsabkommen|Freihandelszone]] ohne [[Supranationalität|supranationale]] Entscheidungsbefugnisse.

In militärischer Hinsicht ist die [[NATO]] (Nordatlantikvertrag-Organisation) in Europa von Bedeutung. Sie wurde 1949 aufgrund der sich abzeichnenden Differenzen nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] zwischen den [[Alliierte#Zweiter Weltkrieg|Westalliierten]] und der [[Sowjetunion|UdSSR]] gegründet. Neben den 23&nbsp;europäischen Mitgliedern sind auch die [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Kanada]] und die [[Türkei]] Mitglieder der NATO. Die [[Europäische Verteidigungsagentur]] trägt seit 2004, „zur Ermittlung von Maßnahmen zur Stärkung der industriellen und technologischen Basis des Verteidigungssektors“ in der EU bei.

Die [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) der [[UNO]] kennt eine ''Region Europa,'' die die Russische Föderation und die gesamte Türkei mit einschließt.<ref>[https://orf.at/stories/3145247/ Auch Sanktionen : Ärztekammer für Impfpflicht] orf.at, 23. November 2019, abgerufen am 24. November 2019.</ref>

Einige Staaten gehören geographisch nicht zu Europa, sind aber Mitglieder europäischer Organisationen. [[Zypern]] liegt im östlichen [[Mittelmeer]] nahe der Küste Asiens, zu dem es deshalb geographisch gezählt wird. Geschichtlich und kulturell ist es jedoch eng mit Europa verbunden und politisch und kulturell Mitglied europäischer Organisationen. Seit 2004 ist die [[Republik Zypern]] Mitglied der [[Europäische Union|EU]]. Die transkaukasischen Staaten [[Armenien]], [[Aserbaidschan]] und [[Georgien]] werden geographisch je nach Definition teilweise oder vollständig zu Asien gerechnet. Geschichtlich und kulturell sind jedoch die beiden mehrheitlich christlichen Staaten Armenien und Georgien mit Europa verbunden. Alle drei Staaten sind Mitglieder des [[Europarat]]es und werden bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen meist Europa zugeordnet. [[Israel]] liegt geographisch in Asien. Bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen wird es oft in Europa einbezogen.

{{Siehe auch|Liste europäischer Nachbarstaaten|Liste teilnehmender Staaten in Europäischen Organisationen}}

== Bevölkerung ==
{{Galerie
|1=Datei:Population density Europe.png|2=Bevölkerungsdichte in Europa 1994
|3=Datei:05 Magnetic festival Prague.jpg|4=Menschen in Zentraleuropa
|5=Datei:Treaty of Rome anniversary group photograph 2017-03-25 03.jpg|6=Europäische Regierungsvertreter
|7=Datei:Ryder Cup - 2014 - Team Europe (15380046631).jpg|8= Ryder Cup Mannschaft Europa}}

Mit über 740 Millionen Einwohnern gehört Europa zu den dichter besiedelten Teilen der Erde. Die durchschnittliche [[Bevölkerungsdichte]] beträgt etwa 70&nbsp;Einwohner pro&nbsp;km². Vor allem in [[Westeuropa|West-]], [[Mitteleuropa|Mittel-]] und [[Südeuropa]] ist die Bevölkerungsdichte relativ hoch, während sie weiter nach [[Nordeuropa|Nord-]] und [[Osteuropa]] stark abnimmt.

Die zentral gelegene Bevölkerungskonzentration in West-, Mittel- und Südeuropa, die sich bandförmig zwischen der Irischen See und dem Mittelmeer erstreckt, wird unter der Bezeichnung „[[Blaue Banane]]“ als wirtschafts- und [[Siedlungsgeographie|siedlungsgeographisch]] bedeutende [[Megalopolis (Stadtlandschaft)|Megalopolis]] klassifiziert.

{| class="wikitable sortable" style="text-align:right;"
|+Bevölkerungsentwicklung in Europa<ref>{{Internetquelle |url=https://population.un.org/wpp/ |titel=World Population Prospects – Population Division – United Nations |werk=population.un.org |hrsg=Population Division – United Nations |sprache=en|abruf=2022-07-13}}</ref>
|-
|-
!scope="col" rowspan="2"| Jahr
| 4 || [[St. Petersburg]] || [[Russland]] || 4,0 || 5,3
!scope="col" rowspan="2"| Bevölkerung
!scope="col" rowspan="2"| Geburten
!scope="col" rowspan="2"| Tode
!scope="col" rowspan="2"| Veränderung
!scope="col" colspan="4"| Quoten (pro 1000)
!scope="col" rowspan="2"| Geburten-<br />rate
!scope="col" rowspan="2"| Lebens-<br />erwartung
|-
|-
!scope="col"| Geburten
| 5 || [[Berlin]] || [[Deutschland]] || 3,4 || 4,2
!scope="col"| Tode
!scope="col"| Veränderung
!scope="col"| Zuwanderungs-<br />quote
|-
|-
!scope="row"| 1950
| 6 || [[Madrid]] || [[Spanien]] || 3,1 || 5,3
| 549,721,718
|style="color:blue"| 12,202,220
| 6,473,233
| 5,728,987
|style="color:blue"|22.2
| 11.8
| 10.4
|style="color:red"|-1.6
|style="color:blue"| 2.70
| 62.8
|-
|-
!scope="row"| 1960
| 7 || [[Rom]] || [[Italien]] || 2,8 || 3,4
| 605,629,870
| 12,098,378
| 5,783,828
| 6,314,550
| 20.0
| 9.6
| 10.4
|style="color:red"|-0.4
| 2.58
| 68.8
|-
|-
!scope="row"| 1970
| 8 || [[Kiew]] || [[Ukraine]] || 2,5 || 3,3
| 656,521,426
| 10,568,071
| 6,602,177
| 3,965,894
| 16.1
| 10.1
| 6.0
| 0
| 2.28
| 70.0
|-
|-
!scope="row"| 1980
| 9 || [[Paris]] || [[Frankreich]] || 2,1 || 9,9
| 693,437,228
| 10,156,371
| 7,422,720
| 2,733,651
| 14.6
| 10.7
| 3.9
| 0.4
| 1.93
| 70.9
|-
|-
!scope="row"| 1990
| 10 || [[Bukarest]] || [[Rumänien]] || 1,9 || 2,1
| 721,497,282
| 9,235,425
| 7,681,197
| 1,554,228
| 12.8
| 10.6
| 2.2
| 0.7
| 1.72
| 72.9
|-
|-
!scope="row"| 2000
| 11 || [[Hamburg]] || [[Deutschland]] || 1,7 || 2,6
| 726,968,473
| 7,325,763
| 8,401,888
|style="color:red"| -1,076,125
| 10.1
| 11.6
|style="color:red"| -1.5
| 1.4
| 1.42
| 73.5
|-
|-
!scope="row"| 2010
| 12 || [[Budapest]] || [[Ungarn]] || 1,7 || 2,4
| 736,276,813
| 8,227,484
| 8,128,387
| 99,097
| 11.2
| 11.0
| 0.1
|style="color:blue" | 1.7
| 1.61
| 76.5
|-
|-
!scope="row"| 2020
| 13 || [[Warschau]] || [[Polen]] || 1,7 || 2,4
|style="color:blue"| 746,225,356
|-
| 6,938,739
| 14 || [[Wien]] || [[Österreich]] || 1,6 || 1,9
|style="color:blue"| 9,119,281
|-
|style="color:red"| -2,180,542
| 15 || [[Barcelona]] || [[Spanien]] || 1,6 || 3,8
| 9.3
|- bgcolor="#e9e9e9"
|style="color:blue"| 12.2
| colspan="5" | * <small>liegt auf der Grenze zwischen Europa und Asien, der alte Stadtkern gehört zum europäischen Teil</small>
|style="color:red"| -2.9
| 1.5
| 1.47
|style="color:blue"| 77.7
|}
|}


=== Sprachen ===
Entfernungen verschiedener europäischer Städte (Alle Messungen sind in [[Luftlinie]] angegeben):
Mehr als 90&nbsp;Prozent der Einwohner Europas sprechen [[indogermanische Sprachen]]. Am weitesten verbreitet sind [[Slawische Sprachen|slawische]], [[Germanische Sprachen|germanische]] und [[romanische Sprachen]]. Auch [[Griechische Sprache|Griechisch]], [[Albanische Sprache|Albanisch]], die [[Baltische Sprachen|baltischen]] und [[Keltische Sprachen|keltischen]] Sprachen sowie das [[Romani]] zählen zu den indogermanischen Sprachen.


Gemessen an der Zahl der Muttersprachler sind [[Russische Sprache|Russisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Französische Sprache|Französisch]], [[Englische Sprache|Englisch]], [[Italienische Sprache|Italienisch]], [[Spanische Sprache|Spanisch]],
*[[Amsterdam]] (NL) – [[Warschau]] (PL), ca. 1.100 km
[[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]], [[Rumänische Sprache|Rumänisch]] und [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] die am häufigsten gesprochenen Sprachen in Europa. [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]] werden als interne [[Arbeitssprache]]n in den Institutionen der Europäischen Union verwendet.
*[[Helsinki]] (FIN) – [[Rom]] (I), ca. 2.200 km
*[[Belgrad]] (SCG) – [[Dublin]] (IRL), ca. 2.150 km
*[[Edinburgh]] (GB) – [[Hamburg]] (D), ca. 900 km
*[[Istanbul]] (TR) – [[Lissabon]] (P), ca. 3.200 km
*[[Sagres]] (P) – [[Ust Kara]] (RUS), ca. 5.580 km
*[[Wien]] (A) – [[Bratislava]] (SK), ca. 60 km


[[Datei:Image-Languages-Europe.png|mini|links|Karte der wichtigsten europäischen Sprachen 2006]]
== Kultur und Bildung ==


Die [[Uralische Sprachen|uralischen Sprachen]] stellen die zweitgrößte Sprachfamilie Europas dar. Sie unterteilen sich weiter in die [[Samojedische Sprachen|samojedischen Sprachen]], und in die [[Finno-ugrische Sprachen|finno-ugrischen Sprachen]]. Dazu zählen vor allem [[Finnische Sprache|Finnisch]], [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] und [[Estnische Sprache|Estnisch]], ferner die in [[Lappland]] gesprochenen [[Samische Sprachen|samischen Sprachen]] und einige Minderheitensprachen, vor allem in Russland.
In allen Staaten Europas gibt es eine [[Schulpflicht]], die oft vom 6. oder 7. bis zum 15. oder 16. Lebensjahr dauert. Die [[Grundschule|Grundschulzeit]] beträgt vier bis fünf Jahre in den meisten, sieben oder acht Jahre in den wenigsten Ländern. Danach folgt meist eine [[weiterführende Schule]], die auch verschiedene Schultypen und -arten umfassen kann. Die [[Analphabetenrate]] ist in fast allen Ländern durch verschiedene Förderungen des Bildungssystems sehr niedrig. In vielen Ländern gibt es außerdem sehr renommierte [[Hochschule]]n und [[Universität]]en, teilweise auch mit bestimmten fachlichen Schwerpunkten.


Im europäischen Teil der Türkei ist mit [[Türkische Sprache|Türkisch]] eine [[Turksprachen|Turksprache]] Amts- und Titularsprache, ebenso [[Kasachische Sprache|Kasachisch]] im europäischen Teil Kasachstans. Andere Turksprachen kommen als Minderheitensprachen in Ost- und Südosteuropa vor, so etwa das [[Gagausische Sprache|Gagausische]], das [[Tatarische Sprache|Tatarische]] und das [[Baschkirische Sprache|Baschkirische]]. [[Kalmückische Sprache|Kalmückisch]] aus der [[Mongolische Sprachen|mongolischen Sprachfamilie]] ist ebenfalls vertreten.
[[Bildhauerei]], [[Malerei]], [[Literatur]], [[Architektur]] und [[Musik]] haben in Europa eine lange Tradition. Viele Städte, wie beispielsweise [[Paris]], [[Rom]], [[Berlin]] und [[Moskau]] werden heute als kulturelle Zentren betrachtet. Außerdem besitzen viele Städte wichtige Theater, Museen, Orchester und weitere bedeutende Einrichtungen.


Mit [[Maltesische Sprache|Maltesisch]] ist auf der Insel [[Malta]] zudem eine Sprache des [[Semitische Sprachen|semitischen]] Zweigs der [[Afroasiatische Sprachen|afroasiatischen Sprachen]] vertreten. Die in [[Spanien]] und [[Frankreich]] gesprochene [[baskische Sprache]] wird keiner größeren Sprachfamilie zugerechnet. Darüber hinaus werden heute in Europa zahlreiche weitere Sprachen aus anderen Sprachfamilien gesprochen, die durch Einwanderer in jüngerer Zeit hierher gelangt sind.
== Geschichte ==


Betrachtet man den Kaukasus-Hauptkamm als Südostgrenze Europas, zählen auch zahlreiche [[Kaukasische Sprachen]] zu den Sprachen, die geschlossene Sprachgebiete in Europa haben. Südlich des Hauptkammes angesiedelt sind die [[Südkaukasische Sprachen|Kartwelischen Sprachen]] [[Georgische Sprache|Georgisch]] und [[Swanische Sprache|Swanisch]]. Turksprachen, die in Europa nur an der Nordflanke des Kaukasus gesprochen werden, sind [[Aserbaidschanische Sprache|Aserbaidschanisch]], [[Karatschai-balkarische Sprache|Karatschai-Balkarisch]], [[Kumykische Sprache|Kumykisch]] und [[Nogaische Sprache|Nogaisch]]. Eine Iranische Sprachinsel im zentralen Nordkaukasus bildet weiterhin das [[Ossetische Sprache|Ossetische]].<ref>Bernhard Chiari (Hrsg.): „Wegweiser zur Geschichte Kaukasus.“ Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn u.&nbsp;a. 2008, PDF-Download 7&nbsp;MB {{Webarchiv |url=http://www.mgfa.de/html/einsatzunterstuetzung/downloads/wwkaukasusinternetgesamt310.pdf |text=''Wegweiser zur Geschichte {{!}} Kaukasus'' |wayback=20120105074021 |format=PDF}} (S.&nbsp;123&nbsp;ff)</ref>
''Hauptartikel: [[Geschichte Europas]]''


Bezogen auf die Zahl der Bewohner ist in Europa das [[Lateinisches Schriftsystem|lateinische Schriftsystem]] am gebräuchlichsten, gefolgt vom [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischen Alphabet]] und dem [[Griechisches Alphabet|griechischen Alphabet]]. Die [[latein]]ische Sprache hat durch die [[römisch-katholische Kirche]] bis in die Neuzeit als Schriftsprache des Kontinents überleben können.
Für den [[Mensch]]en war Europa erst die dritte Wahl. Vor etwa 800.000 Jahren soll die [[Besiedlung]] durch den [[Homo antecessor]] begonnen haben, etwa eine halbe Million Jahre, nachdem Ostasien von Afrika aus besiedelt worden war. Während die Entwicklung des [[Homo sapiens]] in Afrika ablief, war Europa die Domäne von [[Homo heidelbergensis]] und [[Homo neanderthalensis]]. Trotz - oder vielleicht auch wegen - der widrigen Bedingungen durch die [[Eiszeit]] sollen diese Menschen vor etwa 100.000 Jahren angefangen haben, die Kultur der [[Altsteinzeit]] zu verfeinern. Mit der [[Jungsteinzeit]] und der [[Bronzezeit]] begann in Europa eine lange Geschichte großer kultureller und wirtschaftlicher Errungenschaften, zunächst im Mittelmeerraum, dann auch im Norden und Osten.
{{Siehe auch|Regional- und Minderheitensprachen in Europa|Amtssprachen der Europäischen Union|Sprachfamilien der Welt#Eurasien: Europa und asiatisches Festland|titel3=Sprachfamilien in Eurasien}}


=== Religionen ===
Besonders die [[Griechen|griechische]] Kultur, das [[Römisches Reich|Römische Reich]] und das [[Christentum]] hinterließen ihre Spuren bis heute. In der späteren [[Antike]] vereinigte das [[Römisches Reich|Römische Reich]] erstmals das gesamte südliche Europa zusammen mit den anderen Küstenländern des [[Mittelmeer]]es in einem Großreich. Im Römischen Reich konnte sich die neue Religion des Christentums schnell ausbreiten. Trotz aller Verfolgungen wurde das Christentum unter [[Kaiser]] [[Konstantin I. (Rom)|Konstantin I.]] [[Staatsreligion]] und wirkt bis heute fort.
[[Datei:Karte der Verbreitungsgebiete der Religionen in Europa - nebst Angabe der Sitze der römisch- und griechisch-katholischen Erzbisthümer, Bisthümer und Abteien, der evangelischen, reformierten und... - btv1b53028981r (5 of 5).jpg|mini|Verbreitungsgebiete der vorherrschenden Religionen in Europa um 1900]]
Die verschiedenen Ausrichtungen des Christentums haben weite Teile des europäischen Kontinents über mehr als 1500 Jahre mitgeprägt. Christliche Einflüsse erreichten Europa erstmals im 1.&nbsp;Jahrhundert nach Chr. Um 2005 waren [[römisch-katholische Kirche]], [[Protestantismus|protestantische Kirchen]] und [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe Glaubensgemeinschaften]] mit über 70 % die am häufigsten vertretenen Religionsgemeinschaften in Europa.<ref>{{Webarchiv |url=http://pewforum.org/events/051805/global-christianity.pdf |text=''Christianity in Global Context: Trends and Statistics.'' Center for the Study of Global Christianity, 2005 |wayback=20100424145058}}</ref> Die römisch-katholische Kirche hat seit 1964 sechs [[Heiliger|Heilige]] zu [[Patrone Europas|Patronen Europas]] ernannt.<ref>vgl. {{Webarchiv |url=http://www.ucesm.net/ucesm_de/saints_patrons_de.htm |text=''Das Ordensleben in Europa: Schutzpatrone Europas'' |archive-is=20071020}} Union der Europäischen Konferenzen der Höheren Ordensoberen/innen U.C.E.S.M.</ref>
{{Belege fehlen}}
In Russland, dem bevölkerungsreichsten Staat Europas, sind über 50 % Christen, mindestens 30 % Atheisten bzw. konfessionslos und etwa 14 % Muslime. Deutschland hat mit über 82&nbsp;Mio. Einwohnern die zweitgrößte Bevölkerungszahl. 2023 war mit 46 % die größte Gruppe konfessionslos, fast die Hälfte waren Christen und 4 % waren Muslime<ref>[https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-2023 Religionszugehörigkeiten 2023]</ref> etwa 5 % Muslime. Im Osten Deutschlands machen Konfessionslose bis zu 90 % aus.


Die Mehrheit der Staaten und Gesellschaften Europas sind heute eher [[Säkularisierung|säkularisiert]].
Das [[Mittelalter]] war geprägt von der Konkurrenz zwischen dem neuen römischen [[Kaiser]] im Westen und dem alten römischen Kaiser in [[Byzantinisches Reich|Byzanz]], auf deren beiden Einflussspären die Spaltung in ein westliches und östliches Europa zurückgeht. [[Missionar]]e verbreiteten das Christentum über Nord- und Osteuropa, so dass ganz Europa christlich wurde. Im westlichen Europa gab es Auseinandersetzungen zwischen von Kaiser und [[Papst]] um die Vorherrschaft. Die [[Reformation]] im [[16. Jahrhundert]] spaltete die Kirche in einen [[Katholische Kirche|katholischen]] und [[evangelisch]]en Teil. Religionskriege waren die Folge. [[1618]] bis [[1648]] verwüstete der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] weite Teile Mitteleuropas.


Der [[Islam in Europa|Islam]] breitete sich im 8.&nbsp;Jahrhundert auf der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] aus, wurde aber im Zuge der „[[Reconquista]]“ vom 13. bis zum 15.&nbsp;Jahrhundert wieder verdrängt. Gegenwärtig leben etwa 42 und 53&nbsp;Millionen (6–8 %) [[Islam|Muslime]] in Europa. Die meisten davon in den europäischen Teilen [[Russland]]s (13–20&nbsp;Millionen). Ca. 16&nbsp;Millionen<ref>S. Frisch, U. Hengelhaupt, F. Hohm: „Taschenatlas Europäische Union.“ Gotha 2007 (Summe der auf den Seiten 73–203 angeführten landesspezifischen Zahlen).</ref> sind muslimische Einwanderer und deren Nachkommen in der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. 9,5&nbsp;Millionen leben im europäischen Gebiet der [[Ostthrakien|Türkei]], 2,2&nbsp;Millionen in [[Bosnien und Herzegowina]] und 1,4–2,5&nbsp;Millionen in [[Albanien]].<ref>Der Anteil der Muslime an der albanischen Bevölkerung wird auf 40–70 % geschätzt, zu Einzelheiten und Nachweisen siehe [[Islam in Albanien]].</ref>
Seit dem [[15. Jahrhundert]] bauten europäische Nationen (besonders [[Spanien]], [[Portugal]], [[Russland]], die [[Niederlande]], [[Frankreich]] und das [[Großbritannien und Nordirland|Vereinigte Königreich]]) [[Kolonie|koloniale]] [[Imperium|Imperien]] mit großen Besitztümern in [[Afrika]], [[Amerika (Kontinent)|Amerika]] und [[Asien]].


Rund 1,3 Millionen der europäischen Bevölkerung im Jahr 2020 sind [[Judentum|Juden]], die meisten davon in [[Frankreich]] (ca.&nbsp;449.000), dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] (ca.&nbsp;295.000), Russland und [[Deutschland]] (ca.&nbsp;118.000).<ref>{{Internetquelle |autor=Andrea Spalinger |url=https://www.nzz.ch/international/europa-die-juedische-bevoelkerung-schrumpft-weiter-ld.1584030?reduced=true |titel=Europas Juden werden immer weniger |werk=nzz.ch |hrsg=Neue Zürcher Zeitung |datum=2020-10-31 |sprache=de |abruf=2020-11-02}}</ref> Andere Religionen ([[Hinduismus]], [[Buddhismus]] etc.) sind ebenfalls mit weniger als 0,3 % vertreten.
Europa ist der Kontinent, der die anderen Erdteile am meisten beeinflusst hat (zum Beispiel durch [[Mission (Christentum)|christliche Missionierung]], [[Kolonialismus|Kolonien]], [[Sklavenhandel]], [[Handel|Warenaustausch]] und [[Kultur]]).


=== Metropolen ===
Im [[18. Jahrhundert]] setzte die Bewegung der [[Aufklärung]] neue Akzente und forderte [[Toleranz]], die Achtung der [[Menschenwürde]], [[Gleichheit]] und [[Freiheit]]. [[1789]] kam durch die [[Französische Revolution]] zum ersten Mal das [[Bürgertum]] an die Macht. Im frühen [[19. Jahrhundert]] musste sich halb Europa nach dem Willen des [[Frankreich|französischen]] [[Kaiser]]s [[Napoléon Bonaparte|Napoleon]] richten, bis er [[1812]] in Russland ein [[Fiasko]] erlebte.
Die [[Gemeinden der Staaten Europas|Städte und Gemeinden]] bilden die kleinsten administrativen Einheiten im Verwaltungsaufbau der Staaten. Noch 1950 befanden sich sechs Städte Europas unter den 20 größten der Welt.


Auf dem Kontinent gibt es auch einige polyzentrische Ballungsräume, in denen die Kernstädte im Vergleich zum Ballungsraum sehr klein sind (z.&nbsp;B. [[Metropolregion Rhein-Ruhr|Rhein-Ruhr]], das [[Oberschlesisches Industriegebiet|oberschlesische Industriegebiet]] oder [[Midlands|Mittelengland]]).
Die [[Industrialisierung]] begann in Teilen Europas im 18. Jahrhundert und veränderte rasant den [[Alltag]] breiter [[Bevölkerungsschicht]]en. Als Folge der Verarmung der Arbeiter entstand im 19. Jahrhundert die [[Kommunismus|Kommunistische Bewegung]]. Daneben war das 19. Jahrhundert stark bestimmt vom Gedanken der [[Demokratie]], vom Reaktionismus und vom [[Imperialismus]]. Sowohl der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] (1914 bis 1918) als auch der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] (1939 bis 1945) brachen in Europa aus und richteten riesige Zerstörungen an.


[[Datei:Europe capitals map de.png|mini|Karte Europas mit den Hauptstädten]]
Nach dem Zweiten Weltkrieg und im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] war Europa in zwei große politisch-ökonomische Blöcke geteilt: pseudo-[[Sozialismus|sozialistische]] Nationen in Osteuropa und [[Kapitalismus|kapitalistische]] Nationen in Westeuropa. Man sprach auch vom [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhang]], der die Staaten Europas voneinander trennte.
[[Stadt|Städte]] mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern in Europa sind (Stand: 2018–2022):<ref>{{Webarchiv |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2219.html |text=''CIA – The World Factbook, Major urban areas – population'' |wayback=20181013192019}}</ref>
{| class="wikitable sortable zebra"
|- class="hintergrundfarbe6"
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! rowspan="2"|Stadt
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|-
! data-sort-type="number" class="hintergrundfarbe6"| !! data-sort-type="number" class="hintergrundfarbe6"| [[Agglomeration|Ballungs&shy;raum]]
|-
| {{0}}1 || [[Istanbul]]* || {{TUR}} || {{0|0}}15,9<!-- 15.907.951 -->|| {{0}}16,0 || data-sort-value="-659" | {{0|0}}660 v.&nbsp;Chr.**
|-
| {{0}}2 || [[Moskau]]|| {{RUS}} || {{0}}10,4<!-- 10.406.578 -->|| {{0}}13,8 || 1147
|-
| {{0}}3 || [[London]]|| {{GBR}} || {{0|00}}7,4<!-- 7.421.209 -->|| {{0}}12,0 || data-sort-value="-46" | {{0|00}}47 n.&nbsp;Chr.
|-
| {{0}}4 || [[Sankt Petersburg]] || {{RUS}} || {{0|00}}4,8<!-- 4.790.000 --> || {{0|00}}5,3 || 1703
|-
| {{0}}5 || [[Berlin]] || {{DEU}} || {{0|00}}3,8<!-- 3.755.251 -->|| {{0|00}}4,8 || 1237
|-
| {{0}}6 || [[Madrid]] || {{ESP}} || {{0|00}}3,3<!-- 3.265.038 --> || {{0|00}}5,3 || 1083
|-
| {{0}}7 || [[Kiew]] || {{UKR}} || {{0|00}}2,8<!-- 2.845.683 --> || {{0|00}}3,3 || {{0}}840
|-
| {{0}}8 || [[Rom]] || {{ITA}} || {{0|00}}2,7<!-- 2.743.796 --> || {{0|00}}3,8 ||data-sort-value="-752"| {{0|0}}753 v.&nbsp;Chr.***
|-
| {{0}}9 || [[Paris]] || {{FRA}} || {{0|00}}2,1<!-- 2.138.551 --> || {{0}}11,5 ||data-sort-value="-52"| {{0|00}}53 v.&nbsp;Chr.
|-
| 10 || [[Minsk]] || {{BLR}} || {{0|00}}2,0<!-- 1.904.300 -->|| {{0|00}}2,7 || 1067
|-
| 11 || [[Wien]]|| {{AUT}} || {{0|00}}1,9<!-- 1.897.491 1. Januar 2019 -->|| {{0|00}}2,8<!-- 2.811.186 2017 -->|| {{0}}881
|-
| 12 || [[Bukarest]]|| {{ROU}} || {{0|00}}1,9<!-- 1.883.425 -->|| {{0|00}}2,6 || 1459
|-
| 13 || [[Hamburg]] || {{DEU}} || {{0|00}}1,9<!-- 1.852.478 (12.2020) -->|| {{0|00}}2,6 ||data-sort-value="800"| 9. Jh.
|-
| 14 || [[Budapest]] || {{HUN}} || {{0|00}}1,7<!-- 1.733.685 --> || {{0|00}}2,4 ||data-sort-value="89"| {{0|00}}89 n.&nbsp;Chr.
|-
| 15 || [[Warschau]] || {{POL}} || {{0|00}}1,7<!-- 1.694.825 --> || {{0|00}}2,4 || 1281
|-
| 16 || [[Barcelona]] || {{ESP}} || {{0|00}}1,6<!-- 1.611.013 --> || {{0|00}}3,9 ||data-sort-value="-230"| {{0|0}}230 v.&nbsp;Chr.
|-
| 17 || [[München]] || {{DEU}} || {{0|00}}1,5<!-- 1.512.912 --> || {{0|00}}2,4 || 1158
|}
: <small>* Istanbul liegt auf der Grenze zwischen Europa und Asien, der alte Stadtkern und etwa 2/3 des Stadtgebietes gehören zum europäischen Teil</small>
: <small>** als [[Byzantion]] auf europäischer Seite</small>
: <small>*** Gründungsdatum, das schon in der Antike nicht unumstritten war</small>
{{Siehe auch|Liste der Hauptstädte der Erde|Liste der größten Städte Europas}}


== Wirtschaft ==
Erst [[Perestroika]] und [[Glasnost]] führten in der [[Sowjetunion]] Mitte der [[1980er]] Jahre zu einem politischen Kurswechsel. [[1989]] brach der [[Ostblock]] auf, die [[Berliner Mauer]] fiel, und die Sowjetunion und der [[Warschauer Pakt]] lösten sich auf.
[[Datei:Eurozone.svg|mini|Mitglieder der Eurozone (2023){{Farblegende|#039|Staaten mit Euro als gesetzlicher Währung}}{{Farblegende|#ffd617|EU-Staaten}}{{Farblegende|#da2131|Nicht-EU-Staaten, die den Euro verwenden}}]]


Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert bauten zahlreiche europäische Nationen [[Kolonie|koloniale]] [[Weltreich|Imperien]] mit großen Besitztümern auf allen anderen Kontinenten auf. Im 19. Jahrhundert wurde Europa durch die auf den ganzen Kontinent übergreifende [[Industrielle Revolution]] die führende Wirtschaftsregion der Erde.
Seit den letzten Jahrzehnten des [[20. Jahrhundert]]s wachsen die Kulturen Europas verstärkt zusammen, was sich zum einen durch [[Institution]]en wie die [[EU]], aber auch durch die Bevölkerungs- und Wirtschaftsschwerpunkte zeigt (siehe auch [[Blaue Banane]]).


Nach 1945 brachten verschiedene internationale Einrichtungen und Organisationen, wie die [[Europäische Freihandelsassoziation|EFTA]] (Europäische Freihandelszone) und die [[Europäische Gemeinschaft]] – der heutigen [[Europäische Union|EU]] – einen Wachstumsschub, der in vielen Teilen Europas bis in die 1970er und teilweise in die 1980er Jahre anhielt. Die Versorgung der Bevölkerung Europas konnte durch die Verringerung von Handelsbeschränkungen ebenfalls weiter ausgebaut werden.
''Siehe auch: [[Wiege Europas]], [[Alteuropa]]''


Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Europa ein wohlhabender Kontinent mit großen Industriemetropolen, ertragreicher Landwirtschaft, wachsendem [[Wirtschaftssektor#Tertiärsektor (Dienstleistungssektor)|Dienstleistungssektor]] und florierender Außenwirtschaft. Die Industrie und die Dienstleistung konzentrierten sich vor allem auf die Ballungsgebiete.
== Politik ==


Im 21. Jahrhundert konnten die europäischen Volkswirtschaften in zahlreichen technologieintensiven Branchen nur noch selten Innovationen oder am Weltmarkt erfolgreiche Firmen hervorbringen. Die Wertschöpfung im globalen Vergleich sank. Insbesondere in den Wirtschaftszweigen der [[Informationstechnik]], der Militärtechnik und der Kulturwirtschaft wurden weite Teile Europas abhängig von Importen aus den USA.<ref>[https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-europa-es-ist-fuenf-vor-zwoelf/100037137.html Europa – es ist fünf vor zwölf!], Handelsblatt, abgerufen am 16. Mai 2024.</ref> Unter Zusammenwirkung zahlreicher Krisen, wie dem Abbruch der Handelsbeziehungen zwischen Russland und der EU, trat nach 2020 eine Phase der wirtschaftlichen Stagnation auf dem Kontinent ein.
=== Europäische politische Organisationen ===


Ausfuhrgüter sind vor allem [[Maschine]]n, [[Stahl]], Chemische und Pharmazeutische Produkte, Luxuswaren und [[Automobil|Autos]]. Einfuhrgüter sind unter anderem [[Kakao]], [[Tee]], [[Naturkautschuk|Kautschuk]], [[Erdöl]], [[Erdgas]] und [[Erz]]e sowie zahlreiche Vorprodukte zur industriellen Fertigung.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde als erste gemeinsame europäische Institution der [[Europarat]] gegründet, der nach Ende des Ost-West-Konfliktes 47 Staaten umfasst.


{{Siehe auch|Wirtschaft der Europäischen Union|Liste der größten Unternehmen in Europa|Liste der reichsten Europäer}}
Ebenfalls von großer Bedeutung ist die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE), die 1975 als Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbei in Europa (KSZE) damals blockübergreifend gegründet wurde, und der neben europäischen Ländern auch die [[USA]] und [[Kanada]] angehören.


=== Währungen ===
Wer im politischen Sinne von "Europa" spricht, meint aber meist die [[Europäische Union]] (EU) oder ihre Vorläufer: 1951 schlossen sich [[Belgien]], die [[Niederlande]], [[Luxemburg]], [[Deutschland]], [[Italien]] und [[Frankreich]] zur [[Montanunion]] bzw. [[EGKS]] (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) zusammen. Der Versuch, eine [[Europäische Verteidigungsgemeinschaft]] (EVG) sowie eine [[Europäische Politische Gemeinschaft]] (EPG) zu gründen, scheiterte 1954 an der französischen Nationalversammlung. Daraufhin wurden 1957 mit den Römischen Verträgen die [[Europäische Atomgemeinschaft]] (Euratom) sowie die [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft]] (EWG) gegründet. Der Sammelbegriff [[Europäische Gemeinschaften]] (für EGKS, Euratom und EWG) wurde im alltäglichen Sprachgebrauch mehr und mehr durch den Singular [[Europäische Gemeinschaft]] verdrängt. Mit dem Maastrichter Vertrag wurde schließlich die die alten Gemeinschaften und Kooperationsformen überwölbende Europäische Union gegründet.
Mit dem [[Vertrag von Maastricht]] bildeten zunächst 12 Staaten der EU ab 1999 eine [[Währungsunion]]. Ab 2002 wurden [[Euro]]-Geldscheine und -münzen eingeführt. Heute ist der Euro gesetzliches Zahlungsmittel in 20 EU-Staaten und sechs weiteren europäischen Staaten (Stand: 2023). Die Währung zählt gemessen am Volumen der durch Zentralbanken gehaltenen Währungsreserven zu den weltweit wichtigsten [[Leitwährung]]en. Zu den genutzten Währungen in Europa zählen auch u.&nbsp;a. das [[Pfund Sterling]] und der [[Russischer Rubel|Russische Rubel]].


=== Rohstoffe ===
Ein Großteil der Mitgliedsländer der ebenfalls in den 50er Jahren gegründeten [[EFTA]] (European Free Trade Association) ist mittlerweile in die EG/EU übergetreten - die verbliebene EFTA ist ihr über den [[Europäischer Wirtschaftsraum|Europäischen Wirtschaftsraum]] (EWR) eng verbunden. Nach der [[EU-Erweiterung|Erweiterung der EU]] um [[Polen]], [[Tschechien]], [[Ungarn]], die [[Slowakei]], [[Estland]], [[Lettland]], [[Litauen]], [[Slowenien]], [[Malta]] und [[Zypern]] im Jahre 2004 zählt diese 25 Mitglieder.
Europa verfügt über zahlreiche Vorkommen an unbearbeiteten [[Grundstoff]]en. Im nördlichen Teil sind Eisenerze und verschiedene Buntmetallvorkommen häufig vorhanden. Erdöl und Erdgasvorkommen von größerer Bedeutung gibt es in Russland und in der Nordsee. Neben dem Einsatz als Energieträger wird Erdöl für die chemische Industrie genutzt.


Bedeutende Vorkommen an Steinkohle gibt es in der Ukraine, Polen, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Der Steinkohlenbergbau ist im internationalen Vergleich nur noch wenig konkurrenzfähig. Steinkohle als Exportgut spielt nur noch für Polen eine gewisse Rolle. Die Braunkohlereserven in Deutschland, Polen und Tschechien dienen überwiegend der Verstromung vor Ort.<ref>[https://static.klett.de/assets/terrasse/Infoblatt_Europa.pdf Infoblatt Europa], klett.de, abgerufen am 16. Mai 2024</ref> Manganerzvorkommen gibt es in der Ukraine, Silber in Polen und Bauxit in Griechenland.
''Siehe auch: [[Europäisches Parlament]], [[NATO]], [[Europawahl]], [[Politische Architektur Europas]]''


Norwegen, Schweden und Finnland haben wegen ihres Waldreichtums zahlreiche Standorte der Holz verarbeitenden Industrie sowie der Papier- und Zelluloseindustrie.
=== Staaten in Europa ===


=== Volkswirtschaften ===
[[Bild:Europe map de.png|thumb|250px|Politische Karte Europas]]
[[Datei:Europe-GDP-PPP-per-capita-map.png|mini|BIP pro Kopf (kaufkraftbereinigt) in Europas Staaten 2021]]
{| class="wikitable sortable zebra" style="float:left; text-align:right; margin-right:.5em;"
|- class="hintergrundfarbe8"
! #
! Land
! BIP &#8239;2022<br />(nominal)<br />(Mio.&#8239;USD)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/2023/October/download-entire-database |titel=World Economic Outlook Database October 2023 |werk=World Economic Outlook Database |hrsg=[[Internationaler Währungsfonds]] |datum=2023 |sprache=en |abruf=2023-10-21}}</ref>
|- class="hintergrundfarbe6"
|-
|
|style="text-align:left"|{{EU}}
|16.713.030
|-
|1
|style="text-align:left"|{{DEU}}
|4.085.681
|-
|2
|style="text-align:left"|{{GBR}}
|3.081.871
|-
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|style="text-align:left"|{{FRA}}{{FN|A2}}
|2.780.136
|-
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|style="text-align:left"|{{RUS}}
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|-
|5
|style="text-align:left"|{{ITA}}
|2.012.014
|-
|6
|style="text-align:left"|{{ESP}}
|1.418.916
|-
|7
|style="text-align:left"|{{TUR}}
|1.154.600
|-
|8
|style="text-align:left"|{{NLD}}
|1.010.193
|-
|9
|style="text-align:left"|{{CHE}}
|818.471
|-
|10
|style="text-align:left"|{{POL}}
|690.680
|-
|}
{{Absatz}}


=== Infrastruktur ===
*[[Albanien]]
[[Transeuropäische Netze]] sind ein Beitrag der [[Europäische Union|Europäischen Union]] zur Umsetzung und Entwicklung des [[Binnenmarkt]]es und zur Verbesserung des [[wirtschaft]]lichen Zusammenhaltes in Europa. Mit dem Programm wird eine bessere Vernetzung eine gewisse Vereinheitlichung der [[Verkehrssystem]]e angestrebt. Ferner soll die [[Infrastruktur]] von Energie und Telekommunikation verbessert werden. Teil des Programs ist Entwicklung und Unterhalt des [[Satellitennavigation]]ssystem [[Galileo (Satellitennavigation)|Galileo]].
*[[Andorra]]
*[[Belgien]]
*[[Bosnien und Herzegowina]]
*[[Bulgarien]]
*[[Dänemark]] (einschließlich der autonomen [[Färöer]]; das ebenfalls autonome [[Grönland]] ist geografisch Teil Nordamerikas)
*[[Deutschland]]
*[[Estland]]
*[[Finnland]] (mit den staatliche Besonderheiten aufweisenden [[Åland|Ålandinseln]])
*[[Frankreich]] (mit Ausnahme der überseeischen Territorien in Nord- und Südamerika, Afrika, Ozeanien)
*[[Griechenland]] (einschließlich der souveränen Mönchsrepublik [[Athos]])
*[[Großbritannien und Nordirland]] (einschließlich der direkt der Krone unterstehenden Insel [[Isle of Man|Man]] und der [[Kanalinseln]] sowie des [[Britische Überseegebiete|Überseegebietes]] [[Gibraltar]])
*[[Republik Irland|Irland]]
*[[Island]] (liegt geografisch auf dem mittelatlantischen Rücken)
*[[Italien]]
*[[Kroatien]]
*[[Lettland]]
*[[Liechtenstein]]
*[[Litauen]]
*[[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]]
*[[Malta]]
*[[Mazedonien]]
*[[Moldawien]]
*[[Fürstentum Monaco|Monaco]]
*[[Niederlande]]
*[[Norwegen]]
*[[Österreich]]
*[[Polen]]
*[[Portugal]] (mit Ausnahme des näher an Nordafrika liegenden [[Madeira]] und der auf dem mittelatlantischen Rücken liegenden [[Azoren]])
*[[Rumänien]]
*[[Russland]] (ein Viertel der Landmasse in Europa, dies ist das historische Kernland Russlands mit 75 % seiner Bevölkerung)
*[[San Marino]]
*[[Schweden]]
*[[Schweiz]]
*[[Serbien und Montenegro]] (Staatenbund aus [[Serbien]] und [[Montenegro]])
*[[Slowakei]]
*[[Slowenien]]
*[[Spanien]] (mit Ausnahme der spanischen [[Plaza de soberanía|Plazas de soberanía]] und der [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]] in Nordafrika)
*[[Tschechien]]
*[[Ukraine]]
*[[Ungarn]]
*[[Vatikanstadt]]
*[[Weißrussland]]


[[Europastraße]]n sind eine [[Straßenkategorie]] von [[Fernstraße]]n, die sich in Europa, [[Zentralasien|Zentral-]] und [[Kleinasien]] befinden. Sie bilden ein [[Straßennetz]] von etwa 50.000&nbsp;Kilometern Länge, dienen dem internationalen Verkehr und sind durch ein weißes E mit Straßennummer auf grünem Grund gekennzeichnet. Der Verlauf der Europastraßen wird unter dem Dach der [[Wirtschaftskommission für Europa|UN/ECE]] festgelegt.
''Siehe auch: [[Liste europäischer Nachbarstaaten]]''


{{Mehrere Bilder
=== Folgende Staaten liegen mit weniger als 5% ihrer Landfläche in Europa ===
| align = center
| Richtung = horizontal
| Bild1 = High Speed Railroad Map of Europe.svg
| Breite1 = 202
| Untertitel1 = Netz der Schnellfahr-Eisenbahnstrecken Europas
| Bild2 = Europe - nuclear plants and generators.jpg
| Breite2 = 257
| Untertitel2 = Atomkraftwerke in Europa
| Bild3 = International E Road Network green.png
| Breite3 = 228
| Untertitel3 = Das Europastraßennetz
| Bild4 = European-union-renewables-new.svg
| Breite4 = 199
| Untertitel4 = Anteil der erneuerbaren Energien am [[Endenergie]]verbrauch
}}


{{Siehe auch|Erneuerbare Energien in der Europäischen Union|Schienenverkehr in Europa}}
*[[Kasachstan]] (nur ein sehr kleiner Teil der Landfläche liegt in Europa, der Rest in Asien; bei Sportveranstaltungen wird Kasachstan gelegentlich Europa zugerechnet)
*[[Türkei]] (nur 3% der Fläche liegt geographisch in Europa, der Rest in Asien; bei Kulturveranstaltungen wird die Türkei Europa zugeordnet (in allen internationalen Sportveranstaltungen, Eurovision Song Contest u.a.); sie ist Mitglied des Europarats und hat eine Zollunion mit der EU, ist Beitrittskandidat der EU und in allen anderen europäischen Gremien vertreten)


== Kultur ==
=== Weitere Staaten die gelegentlich zu Europa gerechnet werden ===
{{Hauptartikel|Europäischer Kulturraum|Europäische Identität}}


[[Bildhauerei]], [[Malerei]], [[Literatur]], [[Architektur]], [[Musik]], [[Film]] und [[Nationalküche|Kulinarische Kultur]] haben in Europa eine lange Tradition. Nach einer bekannten Formulierung von [[Bernard-Henri Lévy]] ist Europa „kein Ort, sondern eine Idee“.
Aus historischen, kulturellen oder politischen Gründen werden gelegentlich auch folgende Staaten zu Europa gerechnet:


Städte, wie beispielsweise [[Paris]], [[Wien]], [[Rom]], [[Berlin]], [[London]] und [[Moskau]] werden heute als kulturelle Zentren betrachtet. Außerdem besitzen Städte und Regionen wichtige Theater, Museen, Orchester, Sportveranstaltungen und weitere bedeutende Einrichtungen wie Medienzentren. Der [[Europatag]] wird in zahlreichen Ländern und Städten gefeiert.
*[[Armenien]] (geschichtlich eng mit Europa verbunden, christliche Bevölkerung mit indoeuropäischer Sprache, Territorium liegt geographisch in Asien, Mitglied des [[Europarat|Europarates]])
*[[Aserbaidschan]] (liegt geographisch in Asien; bei Sportveranstaltungen wird es Europa zugerechnet; Mitglied des Europarates)
*[[Georgien]] (geschichtlich eng mit Europa verbunden, christliche Bevölkerung, Territorium liegt geographisch in Asien; Mitglied des Europarates)
*[[Israel]] (liegt geographisch in Asien; bei Kulturveranstaltungen wird Israel oft Europa zugeordnet (Fußball-[[Europameisterschaft]], Eurovision Song Contest).)
*[[Zypern]] (Insel im östlichen Mittelmeer, die geographisch zu Asien gezählt wird; geschichtlich eng mit Europa verbunden, seit Mai 2004 Mitglied der [[Europäische Union|EU]])


=== Abhängige Gebiete in Europa ===
{{Siehe auch|Liste des UNESCO-Welterbes in Europa}}


=== Bildung ===
*[[Åland]] (autonome Inselgruppe und Provinz vor [[Finnland]])
<gallery mode="nolines" perrow="2" widths="160px" heights="160px" class="float-right">
*[[Berg Athos]] (autonome Mönchsrepublik unter Oberhoheit Griechenlands)
Nobelprize Award Ceremony 2010.jpg|[[Nobelpreis|Verleihung des Nobelpreis]]
*[[Färöer]] (autonome Nation innerhalb [[Dänemark]]s)
UEFA Champions League Final Cardiff 2017.jpg|Finale der [[UEFA Champions League]]
*[[Gibraltar]] ([[Britische Überseegebiete|Überseeterritorium]] des [[Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreiches]])
Ariane 5ECA on its way to launch pad ELA-3.jpg|[[ESA]]-Rakete
*[[Isle of Man]] (untersteht direkt der britischen Krone)
Eurovision Song Contest Jury Final, 2016.jpg|[[Eurovision Song Contest]]
*[[Oblast Kaliningrad]] (Teil [[Russland]]s, Exklave zwischen [[Polen]] und [[Litauen]])
Big european flag at Strasbourg (France) - Europe Day 2009.jpg|[[Europatag]]
*[[Kanalinseln]] (unterstehen direkt der britischen Krone)
1EuropeanFilmAwards in Berlin.jpg|[[Europäischer Filmpreis]]
</gallery>


In allen Staaten Europas gibt es eine [[Bildungspflicht]], in einigen auch eine [[Schulpflicht]], die etwa vom 6. bis zum 16.&nbsp;Lebensjahr dauern kann. Die [[Grundschule|Grundschulzeit]] beträgt in den meisten Ländern zwischen vier bis acht Jahre. Danach folgt meist eine [[weiterführende Schule]], die verschiedene Schultypen und -arten umfassen kann.
=== Von europäischen Staaten abhängige Gebiete auf anderen Kontinenten ===
<!-- dieser Abschnitt ist eigentlich hier fehl am Platze, gehört in die Liste der abhängigen Gebiete -->
* [[Alborán]], vulkanische [[Spanien|spanische]] [[Mittelmeer]]insel, unbewohnt, unter [[Naturschutz]], zwischen [[Andalusien]] und [[Nordafrika]]
* [[Anguilla]], eine [[Großbritannien|britische]] Insel in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* Die [[Niederländische Antillen|Niederländischen Antillen]] (''De Nederlandse Antillen'': [[Bonaire]], [[Curaçao]], [[Saba (Insel)|Saba]], [[Sint Eustatius|Sint Eustatius (''Statia'')]], [[Saint-Martin (Insel)|Sint Maarten]]) gehört zu den [[Niederlande]]n, jedoch nicht zur [[Europäische Union|EU]], in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* [[Aruba]], intern autonomer Landesteil der [[Niederlande]] in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* Die [[Azoren]], [[Portugal|portugiesische]] Inselgruppe zwischen Europa und [[Nordamerika]] im [[Atlantischer Ozean|Atlantik]]
* [[Bermuda]], [[Großbritannien|britisches]] [[Britische Überseegebiete|Überseegebiet]], Inselgruppe östlich [[North Carolina]]s im [[Atlantischer Ozean|Atlantik]]
* [[Britisches Antarktis-Territorium]] (''British Antarctic Territory'') ein völkerrechtlich nicht anerkannter Teil des [[Südpol]]s wird von [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] beansprucht: die [[Antarktische Halbinsel]], die [[Südliche Orkneyinseln|Südlichen Orkneyinseln]], die [[Südliche Shetlandinseln|Südlichen Shetlandinseln]], einen Festlandsektor bis zum Pol ([[Antarktis]])
* [[Britische Jungferninseln]] (''the British Virgin Islands'') in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* Das [[Britisches Territorium im Indischen Ozean|Britische Territorium im Indischen Ozean]] (''British Indian Ocean Territory'') [[Großbritannien|britisches]] [[Britische Überseegebiete|Überseegebiet]], die [[Kronkolonie]] [[Tschagos-Archipel]] (Flottenstützpunkt), sechs weitgehend unbewohnte [[Atoll]]e im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]]
* [[Ceuta]], autonom verwaltete Exklave [[Spanien]]s, Nord[[marokko]], 21&nbsp;km vor [[Gibraltar]] ([[Nordafrika]])
* La [[Islas Chafarinas]], unbewohnter [[Spanien|spanischer]] [[Archipel]], 4&nbsp;km vor der Küste Ost[[marokko]]s ([[Nordafrika]])
* [[Clipperton-Insel]] oder [[Clipperton-Insel|Passionsinsel]] (''Île Clipperton, Île de la Passion'') unbewohntes [[Frankreich|französisches]] [[Atoll]] südwestlich von [[Mexiko]] ([[Pazifischer Ozean|Pazifik]])
* [[Îles éparses]] (''Les Îles éparses de l'océan Indien'') unselbständige und weitgehend unbewohnte zu [[Frankreich]] gehörige Inseln und [[Atoll]]e um [[Madagaskar]] und im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]]
* [[Falklandinseln]], [[Großbritannien|britisches]] [[Britische Überseegebiete|Überseegebiet]], östlich [[Feuerland]] im südlichen [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] ([[Südamerika]])
* [[Guadeloupe]], [[Überseedépartement]] [[Frankreich]]s, Inselgruppe in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* [[Französisch-Guayana]] (''Guyane française'') [[Überseedépartement]] [[Frankreich]]s in [[Südamerika]]
* [[Grönland]] (''Grønland'') autonomes Gebiet [[Dänemark]]s (jedoch nicht Teil der EU) in [[Nordamerika]]
* Die [[Kaimaninseln]] (''Cayman Islands'') [[Großbritannien und Nordirland|britisches]] [[Britische Überseegebiete|Überseegebiet]] in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* Die [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]] gehören zu [[Spanien]] und liegen westlich von Nord-[[Afrika]]
* [[Madeira]], autonome Provinz [[Portugal]]s, Archipel aus mehreren bewohnten und unbewohnten kleinen und der Hauptinsel [[Madeira]] ca.&nbsp;600&nbsp;km westlich vor [[Marokko]]s im [[Atlantischer Ozean|Atlantik]]
* [[Martinique]], [[Überseedépartement]] [[Frankreich]]s in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* [[Mayotte]], [[Frankreich|französisches]] [[Französische Übersee-Territorien|Überseeterritorium]] am Rande der [[Komoren]] zwischen [[Madagaskar]] und [[Ostafrika]]
* [[Melilla]], autonom verwaltete Exklave [[Spanien]]s in Ost[[marokko]] ([[Nordafrika]])
* [[Montserrat]], [[Großbritannien und Nordirland|britisches]] [[Britische Überseegebiete|Überseegebiet]] in der [[Karibik]] ([[Mittelamerika]])
* [[Neukaledonien]] (''Nouvelle-Calédonie'') [[Frankreich|französische]] Überseegemeinschaft mit besonderem Status, Inselgruppe nahe [[Vanuatu]] vor der Nordküste [[Australien]]s
* [[Isla Perejil]], winzige zwischen [[Spanien]] und [[Marokko]] umstrittene Felseninsel 200&nbsp;m vor der [[Mittelmeer]]küste [[Marokko]]s ([[Nordafrika]])
* [[Pitcairninseln]] (''Pitcairn Islands Group'') [[Großbritannien und Nordirland|britische]] [[Kronkolonie]], weit verteilt und isoliert gelegene Gruppe von vier Inseln, davon eine bewohnt, im südöstlichen [[Pazifischer Ozean|Pazifik]]
* [[Französisch-Polynesien]] (''Polynésie Française'') [[Frankreich|französisches]] [[Überseedépartement]] (Südlicher [[Pazifischer Ozean|Pazifik]])
* [[Réunion]] (''La Île de la Réunion'') gehört zu [[Frankreich]], liegt im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]] östlich vor [[Madagaskar]]
* [[St. Helena]] (''the Crown Colony of Saint Helena and Dependencies'') [[Großbritannien und Nordirland|britische]] [[Kronkolonie]], relativ zentral zwischen [[Afrika]] ([[Angola]]) und [[Südamerika]] im [[Atlantischer Ozean|Südatlantik]] gelegen
* [[Saint-Martin (Insel)|Saint-Martin]] (''[[Saint-Martin (Insel)|Sint Maarten]]'') [[Karibik|karibische]] Insel mit einem [[Frankreich|französischen]] Teil ([[Saint-Martin (Insel)|Saint-Martin]]) und einen [[Niederlande|niederländischen]] Teil ([[Saint-Martin (Insel)|Sint Maarten]]) ([[Mittelamerika]])
* [[St. Pierre und Miquelon]], mehrere kleine unselbständige [[Frankreich|französische]] Inseln östlich vom [[Kanada|kanadischen]] [[Neufundland]] ([[Nordamerika]])
* [[Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln]], [[Großbritannien und Nordirland|britisches]] [[Britische Überseegebiete|Überseegebiet]], meist unbewohnte Inselgruppe im [[Atlantischer Ozean|Südatlantik]]
* [[Französische Süd- und Antarktisgebiete]] (''Terres australes et antarctiques françaises'') ein völkerrechtlich nicht anerkannter Teil des [[Südpol]]s und einige Inseln und Inselgruppen im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]] südöstlich von [[Afrika]]
* [[Turks- und Caicosinseln]], [[Großbritannien und Nordirland|britisches]] [[Britische Überseegebiete|Überseegebiet]], Gruppe aus acht Inseln am westlichen Rande der [[Karibik]] zum [[Atlantischer Ozean|Atlantik]]
* [[Peñón de Vélez de la Gomera]], [[Spanien|spanische]] Halbinsel an der [[Marokko|marokkanischen]] [[Mittelmeer]]küste ([[Nordafrika]])
* [[Wallis und Futuna]] (''Territoire des Iles Wallis et Futuna'') [[Frankreich|französisches]] [[Französische Übersee-Territorien|Überseeterritorium]] nordöstlich von [[Fidschi]] (Südlicher [[Pazifischer Ozean|Pazifik]])


Die [[Analphabetismus|Analphabetenquote]] ist in fast allen Ländern durch verschiedene Förderungen des Bildungssystems sehr niedrig. In vielen Ländern gibt es außerdem renommierte [[Hochschule]]n und [[Universität]]en.
== Wirtschaft ==


An den zahlreichen Bildungsprogrammen der [[Erasmus+]] Institutionen sind mehr als 30 europäische Staaten beteiligt (Stand:2024).
Im [[19. Jahrhundert]] war Europa durch die in [[England]] beginnende und auf den ganzen Kontinent übergreifende [[Industrielle Revolution]] konkurrenzlos die führende Wirtschaftskraft. Später brachten verschiedene internationale Einrichtungen und Organisationen, wie die [[EFTA]] (Europäische Freihandelszone) und die [[Europäische Union]] einen Wachstumsschub, der in vielen Teilen Europas bis in die [[1970er|70er]] und teilweise in die [[1980er|80er]] anhielt. Die Versorgung der Bevölkerung Europas konnte durch die Verringerung von Handelsbeschränkungen ebenfalls weiter ausgebaut werden.


=== Wissenschaft ===
Seit dem 1. Januar 1999, gilt in 12 Staaten der EU der [[Maastricht-Vertrag]], mit dem alle 12 Länder eine Währungsunion bilden und somit ihre jeweiligen Landeswährungen abschafften und den [[Euro]], zunächst noch als bargeldloses Zahlmittel einführten.
Seit der erstmaligen Verleihung des [[Nobelpreis]]es im Jahr 1901 gingen die meisten Auszeichnungen an europäische Persönlichkeiten (Stand: 2012).<ref>[https://www.aei.org/carpe-diem/the-history-of-the-nobel-prize-in-maps-and-charts-and-its-not-fair-theres-a-lot-of-inequality-in-the-global-distribution/ The History of the Nobel Prize in Maps and Charts, and It’s Not Fair – There’s a Lot of Inequality in the Global Distribution], AEI.org, abgerufen am 13. Mai 2024.</ref>


Zu den wesentlichen Forschungsbündnissen, an denen europäische Mitgliedsstaaten beteiligt sind, zählen u.&nbsp;a. das [[CERN]] und die [[ESA]].
Heute ist Europa ein wohlhabender Kontinent mit großen Industriemetropolen, gewinnbringender Landwirtschaft und einem boomenden [[Dienstleistungssektor]]. Die Industrie und die Dienstleistung konzentriert sich vor allem auf die Ballungsgebiete. In den meisten Staaten Europas ist das Problem nicht mehr der Mangel an Nahrungsmitteln, sondern die Überproduktion und die [[Fettleibigkeit]].


=== Sport ===
Ausfuhrgüter sind vor allem [[Maschine]]n, [[Stahl]], [[Computer]]bedarf und [[Automobil|Autos]]. Einfuhrgüter sind z.B. [[Kakao]], [[Tee]], [[Kautschuk]], [[Erdöl]], [[Erdgas]] und [[Erz]]e.
Der Sport hat für die Vorstellung eines einheitlichen europäischen Raumes eine besondere Rolle gespielt, da es seit Ende des 19. Jahrhunderts [[Europameisterschaft]]en (zuerst 1891 im [[Eiskunstlauf]]) gibt.

Die [[UEFA]] ist der größte Sportverband in Europa. Sie organisiert den populärsten Sport des Kontinents, den [[Fußball]]. Zu den global bekanntesten Wettbewerben, die die UEFA organisiert zählt die [[UEFA Champions League]].

Im [[Ewiger Medaillenspiegel der Olympischen Spiele|Ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Spiele]] befinden sich unter den zehn erfolgreichsten Nationen und Staaten mehrheitlich europäische Teilnehmer.

=== Medien ===
{{Hauptartikel|Europäische Öffentlichkeit}}

Die [[Europäische Rundfunkunion]] (EBU) ist ein Zusammenschluss aus 68 [[Rundfunkveranstalter|Rundfunkanstalten]] in 56 [[Liste der Staaten der Erde|Staaten]] Europas, [[Nordafrika]]s und [[Vorderasien]]s. Die EBU veranstaltet den jährlich ausgetragenen [[Eurovision Song Contest]]; einem der weltweit populärsten Medienereignisse.

Die [[Europäische Filmakademie]] (EFA) vereint über 4000 Filmschaffende aus Europa und verleiht seit 1988 jährlich den [[Europäischer Filmpreis|Europäischen Filmpreis]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
{{Schwesterprojekte |commons=Europe |commonscat=Europe |wikt=Europa |n=Portal:Europa |q=Europa |s=Europa |voy=Europa |d=Q46}}
{{Portal|Europa}}
Siehe: '''[[:Kategorie:Kultur (Europa)|Kategorie ''Kultur (Europa)'']]'''
* [[Liste geographischer Rekorde nach Kontinent#Europa]]
* ''[[NUTS]]:'' Gebietseinheiten der EU
* [[Staatswappen der europäischen Staaten]]


== Literatur ==
*[[Eurotrash]]
* [[Heinrich-Böll-Stiftung]], [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]], [[Le Monde diplomatique]] (Hrsg.): ''Europa-Atlas. Daten und Fakten über den Kontinent.'' Berlin 2014.
*[[European Space Agency|ESA]]
* [[Peter Blickle (Historiker)|Peter Blickle]] (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte Europas.'' 9 Bände. Stuttgart 2000 ff.
*[[Liste der Völker Europas]]
* Lorraine Bluche, Veronika Lipphardt, [[Kiran Klaus Patel]] (Hrsg.): ''Der Europäer – ein Konstrukt. Wissensbestände, Diskurse, Praktiken.'' Wallstein Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0444-4.<ref>Vgl. {{Internetquelle |autor=Vanessa Conze |url=http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-1-051 |titel=Rezension zu: L. Bluche u.&nbsp;a. (Hrsg.): Der Europäer – ein Konstrukt |werk=H-Soz-u-Kult |datum=2010-01-22 |sprache=de |abruf=2010-01-22}}</ref>
*[[Europas Regionen]]
* [[Jürgen Fischer (Manager)|Jürgen Fischer]]: ''Oriens – Occidens – Europa. Geschichte des Europabegriffs.'' 1957.
* [[Dag Nikolaus Hasse]]: ''Was ist europäisch? Zur Überwindung kolonialer und romantischer Denkformen,'' Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2023.
* Hortense Hörburger: ''Europa-Lexikon für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 100 kurzgefasste Stichworte.'' Schüren Verlag, Marburg 1999, ISBN 3-89472-169-3.
* Klaus Oschema: ''Bilder von Europa im Mittelalter.'' (= Mittelalter-Forschungen; 43). Thorbecke, Ostfildern 2013 ([https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/mf43 Digitalisat])
* [[Almut-Barbara Renger]], Roland Alexander Ißler (Hrsg.): ''Europa – Stier und Sternenkranz. Von der Union mit Zeus zum Staatenverbund.'' (= Gründungsmythen Europas in Literatur, Musik und Kunst. 1). V&R unipress, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-566-8, [http://www.v-r.de/de/titel/389971566/ v-r.de].
* Dörte Saße: ''Europa mystica – Atlas der sagenhaften Orte und verwunschenen Plätze,'' 2. Auflage 2019, Frederking & Thaler, München, ISBN 978-3-95416-272-7.
* [[Wolfgang Schmale]]: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0159-20100921657 ''Europa: Kulturelle Referenz – Zitatensystem – Wertesystem.''] In: ''[[Europäische Geschichte Online]].'' Hrsg. vom [[Leibniz-Institut für Europäische Geschichte]], 2010.<!-- Abgerufen am 13. Juni 2012. -->
* Hans Jörg Schrötter: ''Kleines Europalexikon. Geschichte – Politik – Recht.'' C. H. Beck Verlag, München 2016, ISBN 978-3-423-50782-0.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikiatlas|Europe}}
{{Wikinews|Portal:Politik in Europa|Politik in Europa}}
* {{DNB-Portal|4015701-5}}
* ''[[Kiran Klaus Patel]],'' [https://dx.crossref.org/10.31267/Grundbegriffe_71062544 ''Europa''] in: Ernst Müller, Barbara Picht, Falko Schmieder (Hrsg.): [https://dx.crossref.org/10.31267/Grundbegriffe ''Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen. Lexikon zur historischen Semantik in Deutschland,''] Schwabe Verlag Basel, Berlin
* [https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/ ''Zahlen und Fakten: Europa,''] [[Bundeszentrale für politische Bildung]] (bpb; Deutschland)
* [https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/_inhalt.html ''Internationales und Länderprofile,''] [[Statistisches Bundesamt]] (Deutschland)
* [https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/regionalstatistik/regionale-portraets-kennzahlen/laenderportraets.html ''Länderporträts – aktuelle statistische Kennzahlen von 35&nbsp;europäischen Ländern,''] [[Bundesamt für Statistik]] (Schweiz)
* [https://www.cvce.eu/ ''CVCE, die Multimedia-Referenz zur Geschichte Europas,''] ''Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe''


== Einzelnachweise ==
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*[http://userpage.fu-berlin.de/~tmuehle/europa/europa/europa_mount-elbrus.htm Die Grenzen zu Europa]


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Aktuelle Version vom 24. Juni 2025, 21:34 Uhr

Europa
Lage Europas auf einer WeltkarteAfrikaAsienEuropaNordamerikaSüdamerika
Lage Europas auf einer Weltkarte
Fläche 10.523.000 km²
Bevölkerung 746 Millionen (2020)
Bevölkerungsdichte 70 Einwohner/km²
Länder ca. 50
Zeitzonen UTC±0 (Island) bis UTC+5 (Russland)

Europa ist ein Erdteil, der sich über das westliche Fünftel der eurasischen Landmasse erstreckt. Geographisch ist Europa ein Subkontinent, der mit Asien zusammen den Kontinent Eurasien bildet.

Der Begriff „Europa“ bezieht sich ebenfalls auf historische, kulturelle, politische, wirtschaftliche, rechtliche oder ideelle Aspekte. Deshalb wird der Erdteil als eigenständiger Kontinent betrachtet.

Die Einwohner Europas werden als Europäer bezeichnet. Mit über 740 Millionen Einwohnern, die auf einer Fläche von etwa 10,5 Millionen Quadratkilometern leben,[1] gehört Europa zu den dichtbesiedelten und stark urbanisierten Regionen der Erde.

Bedeutende politische Bündnisse Europas sind vor allem der Europarat und die Europäische Union. Die Eurozone besteht als größtes Währungsgebiet auf dem Kontinent.

Zu den kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen Europas gehören die UEFA, die ESA, das CERN, die Europäische Rundfunkunion, Erasmus+ und die Europäische Filmakademie.

Etymologie

Europa, der Stier und Gefährtinnen, Fresko aus Pompeji (1. Jh. n. Chr.)

Der Name „Europa“ geht auf das altgriechische Εὐρώπη (Eurṓpē) zurück. Er wurde als Kompositum aus εὐρύς, eurýs, „weit, breit“ und ὄψ, óps, „Sicht, Gesicht“ aufgefasst, woraus sich die Bedeutungen „die mit der weiten Sicht“ oder „die Breitgesichtige“ ergeben.[2] Später wurde der Begriff latinisiert.

Europa in Herodots Weltbild (5. Jh. v. Chr.)

Nach der griechischen Mythologie war Eurṓpē eine phönizische Königstochter, die der in Stiergestalt auftretende Gott Zeus schwimmend auf seinem Rücken nach Kreta entführte. Nach Auffassung der Sprachwissenschaften stammt der Name aus dem Semitischen und wurde gräzisiert. Phonetisch naheliegend ist demnach die Herkunft vom akkadischen oder phönizischen Wort (ʕ)erebu bzw. (ʕ)arab „untergehen“ (bezogen auf die Sonne) sowie dem davon abgeleiteten phönizischen ʕerob „Abend, Westen“ (zur Assoziation des Abends mit der Himmelsrichtung vgl. Abendland sowie das arabische Maghreb, dem dieselbe semitische Wortwurzel zugrunde liegt wie offenbar Europa, nämlich ʕrb bzw. ġrb „vorübergehen“; zum ins Griechische nicht übernommenen semitischen Kehllaut am Anfang vgl. ʕ und ġ).[2]

Von Europa ist schon im 6. Jahrhundert v. Chr. bei Anaximander von Milet die Rede.[3] Im 5. Jahrhundert vor Christus bezog der griechische Schriftsteller und Geograf Herodot den Begriff Eurṓpē, der als geografischer Begriff zunächst nur die Peloponnes bezeichnete,[4] auch auf die Landmassen nördlich des Mittelmeers und des Schwarzen Meers, die er so von Asien (Asía) und Afrika (Libýe) unterschied.

In den griechisch-lateinischen Texten der Antike, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit blieb der geographische Europa-Begriff konstant. Die Meerenge von Gibraltar, das Mittelmeer, der Bosporus sowie der Fluss Don galten als Grenzen Europas; wenige Autoren sahen als kontinentale Grenze den Aras oder den Rioni, nicht den Don.[5] Erst ab dem 18. Jahrhundert grenzte das Uralgebirge Europa von Asien ab, nicht mehr der Don.

Um 1700 verbreitete sich ein kultureller Begriff von Europa, und zwar zunächst in französischen Texten. In drei Bereichen ist in gebildeten Kreisen von Europa die Rede: erstens im Kontext der Konflikte zwischen christlichen Herrschern und dem Osmanischen Reich, wo die Vorstellung von „Christenheit“ durch „Europa“ ersetzt wird; zweitens durch den Machtkampf zwischen Österreich, Spanien und Frankreich, der zu Ideen europäischer Staats- und Friedensordnungen führt; drittens durch Kolonialisierung überseeischer Gebiete ausgehend von europäischen Mächten, wobei andere Erdteile im Vergleich immer hinter den Vorzügen Europas zurückstanden.[6]

Geographie

Topographie Europas

Europa hat eine Fläche von etwa 10,5 Millionen Quadratkilometern und ist damit nach Australien der zweitkleinste Kontinent. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlands ist Kinnarodden auf der Nordkinnhalbinsel in Norwegen, der südlichste ist die Punta de Tarifa in Spanien, der westlichste das Cabo da Roca in Portugal. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 3800 km. In Ost-West-Richtung misst das europäische Festland etwa 6000 km, vom Uralgebirge in Russland bis zur Atlantikküste Portugals.

Europa hat im Osten gegenüber Asien keine eindeutige geographische oder geologische Grenze. Deshalb sind die „Grenzen Europas“ eine Frage gesellschaftlicher Übereinkunft. Heute folgt man bei der Grenzziehung zwischen Europa und Asien weitgehend der Definition von Philip Johan von Strahlenberg. Danach bilden Uralgebirge und -fluss die Ostgrenze Europas. Zwischen dem Kaspischen Meer und dem Schwarzen Meer verläuft die Grenzlinie durch die Manytschniederung nördlich des Kaukasusgebirges, da an ihrer Stelle einst eine Meeresstraße das Kaspische Meer mit dem Schwarzen Meer verband.[7][8] Die oben im Artikel gezeigte Weltkugel zieht – davon leicht abweichend – die Grenze entlang des Kaukasus-Hauptkammes; diese Grenzziehung wird im englisch- und französischsprachigen Raum bevorzugt (→ Innereurasische Grenze).[9]

Klima

Der Kontinent liegt hauptsächlich in den gemäßigten Breiten. Das Klima ist in Europa im Vergleich mit Gebieten gleicher geographischer Breite in anderen Erdteilen wegen des Einflusses des relativ warmen Golfstroms milder.

In großen Teilen Westeuropas stehen milden Wintern kühle Sommer gegenüber. In Gebieten, die weit vom Meer, also auch von dessen klimatisch ausgleichendem Einfluss entfernt liegen, sind die Temperaturunterschiede in verschiedenen Jahreszeiten stärker. In den größten Teilen Osteuropas ist das Klima durch das Fehlen des Meeres in unmittelbarer Nähe vorwiegend kontinental geprägt. Kalte Winter und heiße Sommer sind in diesen Regionen vorherrschend.

Klimakarte Europas nach Köppen-Geiger-Klassifikation

Durch die Erdrotation und die damit verbundene ablenkende Kraft kommen Winde hauptsächlich aus westlicher Richtung. Da in den Küstengebieten Westeuropas deswegen Winde vornehmlich vom Atlantischen Ozean wehen, kommt es fast ganzjährig zu Regen. In Ost- und Mitteleuropa ist die Niederschlagsmenge dagegen vergleichsweise gering, der Einfluss des Meeres auf diese Regionen eher ausfällt. Gebirge beeinflussen die Niederschlagsmenge ebenfalls stark. So zählen Teile der nordwestlichen Alpen zu den niederschlagsreichsten Gebieten Europas. Die Alpen wirken in diesem Fall als Barriere für Regenfronten.

In Gebieten nahe dem Mittelmeer herrscht überwiegend mediterranes Klima mit subtropischen Winterregen. Den trockenen und sehr warmen Sommern folgen milde und z. T. regenreiche Winter. Die mittlere Lufttemperatur liegt im Sommer zw. 22 °C im westlichen und 27 °C im östlichen Mittelmeer. Im Winter zwischen 8 °C im Ägäischen, während die Nordumrahmung des Mittelmeeres Januartemperaturen von nur 3 °C hat. Im Sommer gibt es vorwiegend Winde aus nördlicher Richtung, den Etesien. Im Winter bringen westliche Winde aus Richtung des Atlantischen Ozeans dagegen häufig Niederschlag mit. Aufgrund der im Herbst und Winter noch relativ hohen Wassertemperaturen erreichen die Niederschlagssummen, insbesondere an Staulagen (Steigungsregen) der östlichen Adriaumrahmung, die höchsten Werte in Europa. Sie liegen in Montenegro maximal bei über 4500 mm/a (Crkvice) und sind damit fast doppelt so hoch wie in den Staulagen der Nordalpen.[10] Es findet insbesondere im Winter durch kalte Windströmungen ein Luftmassenaustausch zwischen polar geprägter Kaltluft und den subtropischen Luftmassen statt. Diese Winde wehen insbesondere an natürlichen Reliefausflüssen wie der Mistral im Rhonetal sowie die Bora.

Im Norden Europas herrscht arktisches Klima, im Südosten an der Wolga dagegen Kontinentalklima mit heißen Sommern und geringem Niederschlag. So kommt es vor, dass in Lappland noch Schnee liegt, während in Sizilien Sommerhitze herrscht, es auf den Shetland­inseln regnet und in Andalusien Trockenheit dominiert.

Flora

Die Vegetation in Europa lässt sich anhand des Klimas in vier Zonen einteilen: arktisch, boreal, gemäßigt und mediterran. Durch jahrtausendelange menschliche Umgestaltung und agrarische Nutzung des Lebensraums ist die ursprüngliche Vegetation Europas in der gemäßigten und mediterranen Zone selten. Vom Menschen weniger beeinflusste Bereiche gibt es vor allem in den höheren Lagen der Gebirge und in den über 400 Nationalparks des Kontinents.[11]

Im Norden Europas sind in der arktischen Tundra nur Sträucher, Moose und Flechten zu finden. Weiter südlich schließen sich in Skandinavien und dem nördlichen Russland boreale Nadelwälder an (vorwiegend aus Fichten und Kiefern), in die ausgedehnte Moore eingebettet sind. In der gemäßigten Zone würden zwischen dem Atlantischen Ozean und den Karpaten unter natürlichen Bedingungen vermutlich vor allem durch Rotbuchen geprägte Laubwälder wachsen, in den wärmsten Tieflagen auch solche mit sommergrünen Eichen und Hainbuchen. Östlich des Verbreitungsgebietes der Rotbuche, etwa ab der Weichsel und dem Dnjestr bis zum südlichen Ural, wären wohl Mischwälder ausgebildet, in denen Stieleiche, Winterlinde, Waldkiefer und – im Übergang zur nördlich anschließenden Nadelwaldzone – die Fichte die wichtigste Rolle spielen. Nach Süden schließt an diese Mischwaldzone nördlich des Schwarzen Meeres eine Region an, in der unter natürlichen Bedingungen Steppen­vegetation ausgebildet wäre.

Biogeographische Regionen Europas

Auch der Mittelmeerraum war ursprünglich wohl weitgehend bewaldet. Dort wäre die Vegetation ohne menschliche Einwirkung von mediterranem Hartlaubwald geprägt, der von immergrünen Eichenarten beherrscht wäre, in den südlichsten und wärmsten Lagen auch mit Beteiligung von Olivenbäumen, Pistazien und Kiefern. Durch den anthropogenen Einfluss aber wachsen heutzutage vor allem Macchie- oder Garrigue-Gewächse. In den kühleren Lagen des Mittelmeergebiets spielen auch verschiedene sommergrüne Eichenarten, etwa die Flaumeiche, eine große Rolle. In den mittleren und höheren Lagen der Gebirge sind auf kleinem Raum mehrere einander überlagernde Höhenstufen ausgebildet, wobei in Abhängigkeit vom Klima die einzelnen Komponenten einer solchen Höhenstufenzonierung sehr unterschiedlich sein können. In den Bergwäldern der mittleren oberen Höhenlagen sind neben der Rotbuche vor allem Tannen- und Kiefernarten, in den nördlicheren Gebirgen auch Fichte und Lärche von Bedeutung. Oberhalb der Waldgrenze sind in den Gebirgen Zwergstrauchheiden, alpine Rasen, und im Mittelmeerraum auch Dornpolstervegetation zu finden. Nach oben zu wird die geschlossene Vegetation von einzeln wachsenden Fels- und Schuttpflanzen abgelöst.

Laut der umstrittenen Megaherbivorenhypothese jedoch wäre Europa vor dem Einfluss des Menschen weniger bewaldet gewesen, vielmehr hätten abwechslungsreiche Weidelandschaften aus Wiesen, Gebüschen und kleineren Hutewäldern großflächig dominiert, geformt durch Pflanzenfresser wie Auerochse, Wisent, Tarpan und Rothirsch.

Fauna

Die Fauna Europas ist maßgeblich beeinflusst durch die naturräumliche Besiedlung des Menschen. Große Raubtiere wie Braunbär, Eurasischer Wolf oder Luchs sind im Norden oder Osten in größeren Beständen zu finden. Im äußersten Norden und Osten Europas kommen Rentiere und Elche häufig vor. Der Wisent wird aus Zoobeständen wieder in Osteuropa ausgewildert. Rothirsch, Reh und Wildschwein findet man in den meisten Regionen Europas. In Alpen, Pyrenäen und im Kaukasus leben Gämsen und verschiedene Arten des Steinbocks.[12]

In Europa typische Vögel sind u. a. Steinadler, Seeadler, Höckerschwäne, Gänsegeier, Ringeltauben, Haussperlinge und Amseln. In Südeuropa gibt es aufgrund des warmen Klimas eine größere Artenzahl an Eidechsen, Schlangen und Schildkröten. An der Küste leben Seehunde und andere Robbenarten. In den nördlichen Meeren sind die bekanntesten Wale Schwertwal und Schweinswal, im Mittelmeer verschiedene Delfinarten. Die bekanntesten Salzwasserfische sind Heringe und verschiedene Thunfischarten.

Zu den häufigsten durch Menschen gehaltenen und über Jahrhunderte domestizierten Tierarten zählen Hühner, Rinder, Schweine, Schafe, Pferde, Hunde und Katzen.

Zeitzonen

Europas Zeitzonen auf der Weltkarte

Das Vereinigte Königreich, Irland, Portugal und Island haben sich der westeuropäischen Zeit (WEZ/WET) zugeordnet, die identisch mit der koordinierten Weltzeit (UTC) ist. Sie entspricht der mittleren Sonnenzeit am Nullmeridian, der durch London und Ostengland verläuft.

Alle mittel- und einige west- und südosteuropäische Staaten nutzen die Mitteleuropäische Zeit (UTC + 1 Stunde), das sind Spanien, Frankreich, Andorra, Monaco, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen, Deutschland, Polen, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Italien, San Marino, Vatikanstadt, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, Kosovo, Malta und Albanien.

Einige nord-, ost- und südosteuropäische Staaten nutzen die Osteuropäische Zeit (UTC + 2 Stunden), das sind Finnland, Estland, Lettland, Litauen, die Ukraine, Rumänien, Moldau, Bulgarien und Griechenland.

Die Moskauer Zeit (UST + 3 Std.) nutzen Belarus und ein Großteil des europäischen Teils Russlands sowie die Türkei.

Die meisten Staaten verwenden von Ende März bis Ende Oktober eine Sommerzeit, bei der die Uhren über diesen Zeitraum hinweg eine Stunde vorgestellt werden. Das gilt für alle EU-Staaten, auch die meisten europäischen Nicht-EU-Staaten folgen diesem Beispiel, jedoch nicht Island, Russland, Belarus und die Türkei.

Geologie

Die Geologie Europas weist eine große Vielfalt an Strukturen und Gesteinen auf. Die Erdgeschichte Europas gibt mit Sedimentbecken, rezenten Gebirgen, Überresten alter Gebirge, Konsequenzen aus dem Werden und Vergehen von Ozeanen, dem Kommen und Gehen von Eiszeiten sowie aktiven und passiven Vulkanzonen einen repräsentativen Ausschnitt über wesentliche Entwicklungen der historischen Geologie.[13][14][15][16]

Ein zentrales Merkmal Europas ist die Zweiteilung in das gebirgige und hochgelegene Südeuropa und die ausgedehnte, teilweise unter Wasser liegende nördliche Ebene, die sich von England im Westen bis zu dem Uralgebirge im Osten erstreckt. Diese beiden Regionen werden durch die Pyrenäen sowie die Alpen-Karpaten-Gebirgszüge voneinander getrennt. Die nördliche Ebene wird im Westen durch das Skandinavische Gebirge und die gebirgigen Teile der Britischen Inseln begrenzt. Die südliche Gebirgsregion wird vom Mittelmeer und dem Schwarzen Meer eingefasst. Zu den wichtigsten flachen Gewässern, die Teile der nördlichen Ebene bedecken, zählen die Keltische See, die Nordsee, die Ostsee und die Barentssee.

Tektonik

Aus der Sicht der Plattentektonik ist die fortschreitende Nordwärtsbewegung der Afrikanischen Platte gegen die Eurasische Platte im Mittelmeerraum das prägendste Merkmal der heutigen geologischen Dynamik Europas. Der Druck der Afrikanischen Platte ist die Hauptursache für den Aufstieg der Pyrenäen, der Alpen und der Karpaten. Kalksteine und andere Sedimente, die einst den Meeresboden der Tethys-See bildeten, wurden durch diesen Druck emporgehoben und machen heute einen großen Teil dieser Gebirge aus. Südlich von Italien entsteht ein submarines Backarc-Becken, das eines von mehreren kleinen mediterranen Kontinentalfragmenten ist, die zwischen den beiden Platten gefangen sind. Diese Verformung der Erdkruste hebt die Gebirge Italiens an und verursacht aktive Verwerfungen und Vulkane wie den Ätna. Die Iberische Halbinsel wurde durch die Plattenkollision separat gedreht und an den Rest Europas angefügt.

Vereinfachte tektonische Karte Europas, mit dem Baltischen Schild und der Osteuropäischen Plattform (_) abgegrenzt von den europäischen Gebirgsgürteln (_ kaledonisch; _ variszisch; _ alpidisch) durch die Transeuropäische Suturzone (TESZ)

Nördlich der Alpen und anderer Gebirgszüge nimmt die tektonische Aktivität stark ab, da hier das stabile Baltische Kraton liegt. Eine Ausnahme bildet ein Hotspot im Mantel unter Mitteldeutschland, der in geologischen Zeiträumen Vulkane wie den Vogelsberg in Hessen entstehen ließ.

Entwicklung

Das präkambrische Nordosteuropa besteht aus Resten der Kontinente Baltica im Osten und Laurentia im Nordwesten sowie dem südwestlich davon liegenden Kleinkontinent Ost-Avalonia.[17] Das kaledonische Europa in Teilen Großbritanniens und Skandinaviens entstand im Zeitraum vom Ordovizium bis zum Devon im Rahmen der Kaledonischen Gebirgsbildung.[18] Das variszische oder herzynische Europa resultiert aus der Variszischen Gebirgsbildung der zahlreichen Mittelgebirge, der Entstehung des Urals sowie der Nordsee zwischen Devon und Perm.[19]

Das Alpeneuropa bildet sich ursprünglich vom Jura ausgehend, indem sich unter Bildung des Tethysmeeres die europäische Platte und die afrikanische Platte zunächst trennen, um dann ab dem Tertiär wieder zu kollidieren, was im Rahmen der alpidischen Gebirgsbildung zur Entstehung u. a. von Pyrenäen, Alpen und Karpaten führt. Das Mittelmeer bildet sich, schließt sich zeitweise zum Teil wieder; im östlichen Teil des Mittelmeeres setzt sich bis heute die Entwicklung fort, die Kollisionszone ist durch Vulkanismus im äolischen und im Kykladenbogen geprägt. Westeuropa wird vom Rhein-Rhone-Graben (siehe Westeuropäisches Riftsystem) durchdrungen.[20]

Im Quartär erfolgen schließlich durch die Kaltzeiten und Gletscherzonen zahlreiche Umformungen der betreffenden Landstriche.[21] Zwischen der skandinavischen und der alpinen Gletscherzone besteht zeitweise eine Mammutsteppe. Die infolge der Eiszeiten entstehende Löss-Zone von der Picardie bis zur Ukraine wird später zu einer der Hauptachsen der Urbanisierung Europas.[22]

Geschichte

Besiedlung

Expansion des Homo sapiens nach Europa vor rund 50.000 Jahren

Älteste Nachweise von Vertretern der Gattung Homo stammen derzeit aus der Sierra de Atapuerca in Spanien und sind bis zu 1,2 Mio. Jahre alt.[23] Noch ältere Fossilfunde aus Georgien (außerhalb der heute gültigen Grenzen Europas) sind 1,8 Mio. Jahre alt und werden als „Homo erectus ergaster georgicus“ bezeichnet. Im nordalpinen Europa beginnt der älteste Besiedlungshorizont mit Homo heidelbergensis vor ca. 600.000 Jahren.

Vor ca. 50.000 Jahren gelangte Homo sapiens nach Europa (vgl. Out-of-Africa-Theorie) und ersetzte nach und nach den Neandertaler. Mit der Jungsteinzeit und der Bronzezeit begann in Europa eine lange Geschichte großer kultureller und wirtschaftlicher Errungenschaften, zunächst im Mittelmeerraum, dann auch im Norden und Osten.

Zivilisation

Das Römische Reich zur Zeit seiner größten Ausdehnung in den Jahren 115–117

Besonders die griechische Kultur, das Römische Reich und das Christentum hinterließen bis heute ihre Spuren. In der Antike vereinigte das Römische Reich zur Zeit des Augustus erstmals das gesamte südliche Europa zusammen mit den anderen Küstenländern des Mittelmeerraums in einem Großreich. Im Römischen Reich konnte sich die neue Religion des Christentums schnell ausbreiten. Trotz aller Verfolgungen wurde das Christentum in der Spätantike von Konstantin dem Großen gefördert (konstantinische Wende) und unter Kaiser Theodosius I. zur Staatsreligion erhoben – eine Entwicklung, die bis heute fortwirkt. Mit dem Ende der Antike brach im Westen das Imperium Romanum zusammen, bestand im Osten jedoch als (immer mehr griechisch geprägtes) Byzantinisches Reich bis 1453 fort. In dieser Zeit drängten mit der Völkerwanderung eine Vielzahl von meist germanischen Stämmen (Angelsachsen, Franken, Goten u. a.) in das westliche Europa und bildeten den Grundstein für zukünftige Nationen (England, Frankreich, Spanien).

Fränkisches Reich 481–814
Europa Regina (1582)

Im Frühmittelalter erklärte das Paderborner Epos den Herrscher des Frankenreichs, Karl den Großen, zum „Vater Europas“ (pater Europæ).[24] Das Mittelalter war unter anderem geprägt von der Konkurrenz zwischen dem neuen römischen Kaiser im Westen (→ Römisch-deutscher Kaiser) und dem byzantinischen Kaiser in Konstantinopel (→ Zweikaiserproblem), auf deren beider Einflusssphären die später weiter vertiefte Spaltung in ein westliches und östliches Europa zurückgeht (→ Morgenländisches Schisma). Missionare verbreiteten das Christentum seit dem Frühmittelalter über Nord- und Osteuropa, so dass ganz Europa im Spätmittelalter christlich wurde. Im westlichen Europa gab es jedoch seit dem Investiturstreit im 11. Jahrhundert Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst um die Vorherrschaft. Im Zeitalter der Renaissance entdeckte man im lateinischen Westen das „Wissen der Antike“ wieder, was teils einen kulturellen Aufschwung bewirkte. Die Reformation im 16. Jahrhundert spaltete die westliche Kirche (mit der orthodoxen Kirche war es bereits im Jahr 1054 zum Bruch gekommen) in einen katholischen und evangelischen Teil. Religionskriege waren die Folge. 1618 bis 1648 verwüstete der Dreißigjährige Krieg weite Teile Mitteleuropas.

Seit dem 15. Jahrhundert bauten europäische Nationen (besonders Spanien, Portugal, Russland, die Niederlande, Frankreich und das Vereinigte Königreich) koloniale Imperien mit großen Besitztümern auf allen anderen Kontinenten auf. Europa ist der Kontinent, der die anderen Erdteile am meisten beeinflusst hat, zum Beispiel durch christliche Missionierung, Kolonien, Sklavenhandel, Warenaustausch und Kultur.

Im 18. Jahrhundert setzte die Bewegung der Aufklärung neue Akzente und forderte Toleranz, die Achtung der Menschenwürde, Gleichheit und Freiheit. In Frankreich kam 1789 durch die Französische Revolution das Bürgertum zur Macht. Im frühen 19. Jahrhundert musste sich halb Europa nach dem Willen des nach der Revolutionszeit zur Macht gekommenen französischen Kaisers Napoleon richten, bis er 1812 in Russland ein Fiasko erlebte. Die konservativen Siegermächte versuchten darauf im Rahmen des Wiener Kongresses die vorrevolutionären Zustände wiederherzustellen, was nur vorübergehend gelang. Die Industrialisierung begann in Teilen Europas im 18. Jahrhundert und veränderte rasant den Alltag breiter Bevölkerungsschichten. Als Folge der Verarmung der Arbeiter entstand im 19. Jahrhundert die kommunistische Bewegung. Daneben war das 19. Jahrhundert stark bestimmt von der Verbreitung demokratischer Ideen und Systeme, der konservativen Reaktion darauf und dem mit ungezügeltem Nationalismus einhergehenden Imperialismus der Großmächte. Sowohl der Erste (1914 bis 1918) als auch der Zweite Weltkrieg (1939 bis 1945) brachen in Europa aus und richteten riesige Zerstörungen an. In Letzterem verloren rund 60 Millionen Menschen ihr Leben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg ab 1947 war Europa in zwei große politisch-ökonomisch-militärische Blöcke durch den sogenannten Eisernen Vorhang geteilt. Sozialistische Nationen in Osteuropa waren im Warschauer Pakt durch die Sowjetunion dominiert. Eher Kapitalistische Nationen in Westeuropa waren in einem Block durch die Vereinigten Staaten von Amerika angeführt. Dazwischen gab es einige neutrale Staaten. Erst Perestroika und Glasnost führten in der Sowjetunion Mitte der 1980er Jahre zu einem politischen Kurswechsel. 1989 brach der Ostblock auf, die Berliner Mauer fiel. Die Sowjetunion und der Warschauer Pakt lösten sich auf. Seitdem sind weite Teile West- und Mitteleuropas durch US-Militärstützpunkte besetzt.

Mit Beginn der 1950er Jahre und insbesondere nach 1990 wachsen die Kulturen, Volkswirtschaften und politischen Staatsformen Europas verstärkt zusammen. Durch die Europäische Integration bildeten sich zahlreiche Institutionen der EU.

Politik

Länder Europas

Je nach Ziehung der Grenze zwischen Europa und Asien (siehe Abschnitt Geographie) gibt es zurzeit 46 bis 49 souveräne Staaten, die ganz oder teilweise in Europa liegen (Hauptstädte in Klammern); die Zugehörigkeit Georgiens und Aserbaidschans sowie die Unabhängigkeit Kosovos sind dabei nicht eindeutig.

ÖsterreichBelgienBulgarienRepublik ZypernTschechienDeutschlandDänemarkDänemarkEstlandSpanienFinnlandFrankreichFrankreichVereinigtes KönigreichVereinigtes KönigreichGriechenlandGriechenlandUngarnIrlandItalienItalienItalienLitauenLuxemburgLettlandNiederlandePolenPortugalRumänienSchwedenSlowenienSlowakeiIslandMontenegroNordmazedonienKroatienTürkeiTürkeiMaltaSerbienGrönlandFäröerNorwegenNorwegenIsle of ManGuernseyJerseyAndorraMonacoSchweizLiechtensteinVatikanstadtSan MarinoAlbanienKosovoBosnien und HerzegowinaRepublik MoldauBelarusRusslandUkraineAutonome Republik KrimKasachstanAbchasienSüdossetienGeorgienAserbaidschanAserbaidschanArmenienIranLibanonSyrienIsraelJordanienSaudi-ArabienIrakRusslandTunesienAlgerienMarokko
Staaten Europas
(Hauptstädte in Klammern)
Fußnoten
  1. a b Liegt je nach Auslegung (teilweise) in Europa, siehe #Teilweise in Europa liegende Staaten
  2. a b c d e f Hat außereuropäische Besitzungen
  3. a b c Liegt teilweise in Europa, siehe #Teilweise in Europa liegende Staaten
  4. Umstritten. Kosovo wird von der Mehrheit der europäischen Staaten als unabhängig anerkannt. (Siehe Umstrittene Gebiete)
Außereuropäische Besitzungen europäischer Länder

Umstrittene Gebiete

  • Kosovo Kosovo (Hauptstadt Pristina): Das Parlament in der von der UN verwalteten Provinz Kosovo erklärte 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien. Serbien betrachtet die Region weiterhin als Bestandteil Serbiens. Der Kosovo wird von der Mehrheit der europäischen Staaten als eigenständig anerkannt; andere erkennen den Kosovo nicht als eigenen Staat an.
  • Transnistrien Transnistrien (Eigenbezeichnung: Pridnestrowien, Hauptstadt: Tiraspol): 1992 hat sich in Transnistrien ein von der Republik Moldau de facto unabhängiger Staat etabliert, der jedoch von keinem anderen souveränen Staat anerkannt wird.

Weitere Gebiete

Daneben gibt es noch kleinere Territorien, die nicht integrierter Bestandteil eines Staates, aber auch nicht voll selbständig sind:

Teilweise in Europa liegende Staaten

  • Kasachstan liegt nach der am weitesten verbreiteten geographischen Abgrenzung am Uralfluss mit 5,4 Prozent seiner Landfläche in Europa. Etwas mehr als 20 % der Einwohner sind Angehörige europäischer Völker (Russen, Ukrainer, Polen, Deutsche). Es ist Mitglied in der UEFA sowie als Nachfolgestaat der Sowjetunion Mitglied der OSZE. Für gewöhnlich wird es politisch und kulturell zu (Zentral-)Asien gezählt.
  • Russland liegt mit bis zu 25 Prozent seiner Fläche in Europa, wenn man den Nordkaukasus dazuzählt. Im europäischen Teil leben, je nach Zuordnung des Nordkaukasus, etwa 65 bis 75 Prozent der Bevölkerung. Das Land ist ethnographisch, historisch und kulturell Teil Europas. In Asien liegen der Ostteil des Uralgebietes, Sibirien und der Ferne Osten Russlands.
  • Die Türkei liegt nach der traditionellen geographischen Abgrenzung an Bosporus und Dardanellen mit 3 Prozent ihrer Fläche in Europa. Etwa 12 Prozent der Bevölkerung leben auf dem europäischen Teil, allem voran in der Altstadt Istanbuls, der größten Stadt und historischen Hauptstadt. Die Türkei ist Mitglied des Europarats, bildet mit der EU eine Zollunion und wird bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen meist Europa zugeordnet.
  • Wenn man die Wasserscheide des Kaukasus als innereurasische Grenze ansieht, dann liegen auch kleinere Teile Georgiens und Aserbaidschans in Europa. Beide Länder sind, wie auch Armenien, Mitglied im Europarat.

Organisationen

Mitgliedschaft in Europäischen Organisationen 2024

In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde als erste gemeinsame europäische Institution der Europarat gegründet, der nach Ende des Ost-West-Konfliktes 47 Staaten umfasst. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die 1975 als Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) damals blockübergreifend gegründet wurde, und der neben europäischen Ländern auch die USA und Kanada angehören.

Europaflagge

1951 schlossen sich Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Italien und Frankreich zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl EGKS zusammen. 1957 wurden mit den Römischen Verträgen die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) sowie die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet. Ab dem EG-Fusionsvertrag 1967 teilten sich die drei Europäische Gemeinschaften (EGKS, Euratom und EWG) die gemeinsamen Institutionen Kommission, Rat, Parlament und Gerichtshof. Mit dem Vertrag von Maastricht 1993 wurde die EWG in Europäische Gemeinschaft (EG) umbenannt und die Europäische Union gegründet, die die drei Gemeinschaften umfasste sowie um zwei intergouvernementale Politikbereiche die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Zusammenarbeit im Bereich Justiz und Inneres erweiterte. Nach der Ost-Erweiterung in den Jahren 2004, 2007 und 2013 sowie dem Austritt Großbritanniens zählt die EU gegenwärtig 27 Mitgliedsstaaten. Durch den Vertrag von Lissabon ging die EG 2009 vollständig in der EU auf. Heute sind 26 europäische Länder Mitglied der Europäischen Union sowie die Republik Zypern, die geographisch zu Asien zählt.

Mitgliedstaaten der Europäischen Verteidigungsagentur
Lila: Opt-in (Norwegen, Schweiz, Serbien, Ukraine)

Ein Großteil der Mitgliedstaaten der ebenfalls in den 1950er Jahren gegründeten Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) ist mittlerweile in die EU übergetreten, nur noch Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein sind Mitglieder. Die EFTA ist eine reine Freihandelszone ohne supranationale Entscheidungsbefugnisse.

In militärischer Hinsicht ist die NATO (Nordatlantikvertrag-Organisation) in Europa von Bedeutung. Sie wurde 1949 aufgrund der sich abzeichnenden Differenzen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zwischen den Westalliierten und der UdSSR gegründet. Neben den 23 europäischen Mitgliedern sind auch die USA, Kanada und die Türkei Mitglieder der NATO. Die Europäische Verteidigungsagentur trägt seit 2004, „zur Ermittlung von Maßnahmen zur Stärkung der industriellen und technologischen Basis des Verteidigungssektors“ in der EU bei.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der UNO kennt eine Region Europa, die die Russische Föderation und die gesamte Türkei mit einschließt.[25]

Einige Staaten gehören geographisch nicht zu Europa, sind aber Mitglieder europäischer Organisationen. Zypern liegt im östlichen Mittelmeer nahe der Küste Asiens, zu dem es deshalb geographisch gezählt wird. Geschichtlich und kulturell ist es jedoch eng mit Europa verbunden und politisch und kulturell Mitglied europäischer Organisationen. Seit 2004 ist die Republik Zypern Mitglied der EU. Die transkaukasischen Staaten Armenien, Aserbaidschan und Georgien werden geographisch je nach Definition teilweise oder vollständig zu Asien gerechnet. Geschichtlich und kulturell sind jedoch die beiden mehrheitlich christlichen Staaten Armenien und Georgien mit Europa verbunden. Alle drei Staaten sind Mitglieder des Europarates und werden bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen meist Europa zugeordnet. Israel liegt geographisch in Asien. Bei internationalen Sport- und Kulturveranstaltungen wird es oft in Europa einbezogen.

Bevölkerung

Mit über 740 Millionen Einwohnern gehört Europa zu den dichter besiedelten Teilen der Erde. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt etwa 70 Einwohner pro km². Vor allem in West-, Mittel- und Südeuropa ist die Bevölkerungsdichte relativ hoch, während sie weiter nach Nord- und Osteuropa stark abnimmt.

Die zentral gelegene Bevölkerungskonzentration in West-, Mittel- und Südeuropa, die sich bandförmig zwischen der Irischen See und dem Mittelmeer erstreckt, wird unter der Bezeichnung „Blaue Banane“ als wirtschafts- und siedlungsgeographisch bedeutende Megalopolis klassifiziert.

Bevölkerungsentwicklung in Europa[26]
Jahr Bevölkerung Geburten Tode Veränderung Quoten (pro 1000) Geburten-
rate
Lebens-
erwartung
Geburten Tode Veränderung Zuwanderungs-
quote
1950 549,721,718 12,202,220 6,473,233 5,728,987 22.2 11.8 10.4 -1.6 2.70 62.8
1960 605,629,870 12,098,378 5,783,828 6,314,550 20.0 9.6 10.4 -0.4 2.58 68.8
1970 656,521,426 10,568,071 6,602,177 3,965,894 16.1 10.1 6.0 0 2.28 70.0
1980 693,437,228 10,156,371 7,422,720 2,733,651 14.6 10.7 3.9 0.4 1.93 70.9
1990 721,497,282 9,235,425 7,681,197 1,554,228 12.8 10.6 2.2 0.7 1.72 72.9
2000 726,968,473 7,325,763 8,401,888 -1,076,125 10.1 11.6 -1.5 1.4 1.42 73.5
2010 736,276,813 8,227,484 8,128,387 99,097 11.2 11.0 0.1 1.7 1.61 76.5
2020 746,225,356 6,938,739 9,119,281 -2,180,542 9.3 12.2 -2.9 1.5 1.47 77.7

Sprachen

Mehr als 90 Prozent der Einwohner Europas sprechen indogermanische Sprachen. Am weitesten verbreitet sind slawische, germanische und romanische Sprachen. Auch Griechisch, Albanisch, die baltischen und keltischen Sprachen sowie das Romani zählen zu den indogermanischen Sprachen.

Gemessen an der Zahl der Muttersprachler sind Russisch, Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Ukrainisch, Polnisch, Rumänisch und Niederländisch die am häufigsten gesprochenen Sprachen in Europa. Deutsch, Englisch und Französisch werden als interne Arbeitssprachen in den Institutionen der Europäischen Union verwendet.

Karte der wichtigsten europäischen Sprachen 2006

Die uralischen Sprachen stellen die zweitgrößte Sprachfamilie Europas dar. Sie unterteilen sich weiter in die samojedischen Sprachen, und in die finno-ugrischen Sprachen. Dazu zählen vor allem Finnisch, Ungarisch und Estnisch, ferner die in Lappland gesprochenen samischen Sprachen und einige Minderheitensprachen, vor allem in Russland.

Im europäischen Teil der Türkei ist mit Türkisch eine Turksprache Amts- und Titularsprache, ebenso Kasachisch im europäischen Teil Kasachstans. Andere Turksprachen kommen als Minderheitensprachen in Ost- und Südosteuropa vor, so etwa das Gagausische, das Tatarische und das Baschkirische. Kalmückisch aus der mongolischen Sprachfamilie ist ebenfalls vertreten.

Mit Maltesisch ist auf der Insel Malta zudem eine Sprache des semitischen Zweigs der afroasiatischen Sprachen vertreten. Die in Spanien und Frankreich gesprochene baskische Sprache wird keiner größeren Sprachfamilie zugerechnet. Darüber hinaus werden heute in Europa zahlreiche weitere Sprachen aus anderen Sprachfamilien gesprochen, die durch Einwanderer in jüngerer Zeit hierher gelangt sind.

Betrachtet man den Kaukasus-Hauptkamm als Südostgrenze Europas, zählen auch zahlreiche Kaukasische Sprachen zu den Sprachen, die geschlossene Sprachgebiete in Europa haben. Südlich des Hauptkammes angesiedelt sind die Kartwelischen Sprachen Georgisch und Swanisch. Turksprachen, die in Europa nur an der Nordflanke des Kaukasus gesprochen werden, sind Aserbaidschanisch, Karatschai-Balkarisch, Kumykisch und Nogaisch. Eine Iranische Sprachinsel im zentralen Nordkaukasus bildet weiterhin das Ossetische.[27]

Bezogen auf die Zahl der Bewohner ist in Europa das lateinische Schriftsystem am gebräuchlichsten, gefolgt vom kyrillischen Alphabet und dem griechischen Alphabet. Die lateinische Sprache hat durch die römisch-katholische Kirche bis in die Neuzeit als Schriftsprache des Kontinents überleben können.

Religionen

Verbreitungsgebiete der vorherrschenden Religionen in Europa um 1900

Die verschiedenen Ausrichtungen des Christentums haben weite Teile des europäischen Kontinents über mehr als 1500 Jahre mitgeprägt. Christliche Einflüsse erreichten Europa erstmals im 1. Jahrhundert nach Chr. Um 2005 waren römisch-katholische Kirche, protestantische Kirchen und orthodoxe Glaubensgemeinschaften mit über 70 % die am häufigsten vertretenen Religionsgemeinschaften in Europa.[28] Die römisch-katholische Kirche hat seit 1964 sechs Heilige zu Patronen Europas ernannt.[29]

In Russland, dem bevölkerungsreichsten Staat Europas, sind über 50 % Christen, mindestens 30 % Atheisten bzw. konfessionslos und etwa 14 % Muslime. Deutschland hat mit über 82 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Bevölkerungszahl. 2023 war mit 46 % die größte Gruppe konfessionslos, fast die Hälfte waren Christen und 4 % waren Muslime[30] etwa 5 % Muslime. Im Osten Deutschlands machen Konfessionslose bis zu 90 % aus.

Die Mehrheit der Staaten und Gesellschaften Europas sind heute eher säkularisiert.

Der Islam breitete sich im 8. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel aus, wurde aber im Zuge der „Reconquista“ vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wieder verdrängt. Gegenwärtig leben etwa 42 und 53 Millionen (6–8 %) Muslime in Europa. Die meisten davon in den europäischen Teilen Russlands (13–20 Millionen). Ca. 16 Millionen[31] sind muslimische Einwanderer und deren Nachkommen in der Europäischen Union. 9,5 Millionen leben im europäischen Gebiet der Türkei, 2,2 Millionen in Bosnien und Herzegowina und 1,4–2,5 Millionen in Albanien.[32]

Rund 1,3 Millionen der europäischen Bevölkerung im Jahr 2020 sind Juden, die meisten davon in Frankreich (ca. 449.000), dem Vereinigten Königreich (ca. 295.000), Russland und Deutschland (ca. 118.000).[33] Andere Religionen (Hinduismus, Buddhismus etc.) sind ebenfalls mit weniger als 0,3 % vertreten.

Metropolen

Die Städte und Gemeinden bilden die kleinsten administrativen Einheiten im Verwaltungsaufbau der Staaten. Noch 1950 befanden sich sechs Städte Europas unter den 20 größten der Welt.

Auf dem Kontinent gibt es auch einige polyzentrische Ballungsräume, in denen die Kernstädte im Vergleich zum Ballungsraum sehr klein sind (z. B. Rhein-Ruhr, das oberschlesische Industriegebiet oder Mittelengland).

Karte Europas mit den Hauptstädten

Städte mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern in Europa sind (Stand: 2018–2022):[34]

# Stadt Staat Einwohner­zahl in Mio. Gründungs­jahr
(Urkunde /
Erwähnung)
Ballungs­raum
01 Istanbul* Turkei Türkei 015,9 016,0 0660 v. Chr.**
02 Moskau Russland Russland 010,4 013,8 1147
03 London Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 007,4 012,0 0047 n. Chr.
04 Sankt Petersburg Russland Russland 004,8 005,3 1703
05 Berlin Deutschland Deutschland 003,8 004,8 1237
06 Madrid Spanien Spanien 003,3 005,3 1083
07 Kiew Ukraine Ukraine 002,8 003,3 0840
08 Rom Italien Italien 002,7 003,8 0753 v. Chr.***
09 Paris Frankreich Frankreich 002,1 011,5 0053 v. Chr.
10 Minsk Belarus Belarus 002,0 002,7 1067
11 Wien Osterreich Österreich 001,9 002,8 0881
12 Bukarest Rumänien Rumänien 001,9 002,6 1459
13 Hamburg Deutschland Deutschland 001,9 002,6 9. Jh.
14 Budapest Ungarn Ungarn 001,7 002,4 0089 n. Chr.
15 Warschau Polen Polen 001,7 002,4 1281
16 Barcelona Spanien Spanien 001,6 003,9 0230 v. Chr.
17 München Deutschland Deutschland 001,5 002,4 1158
* Istanbul liegt auf der Grenze zwischen Europa und Asien, der alte Stadtkern und etwa 2/3 des Stadtgebietes gehören zum europäischen Teil
** als Byzantion auf europäischer Seite
*** Gründungsdatum, das schon in der Antike nicht unumstritten war

Wirtschaft

Mitglieder der Eurozone (2023)
  • Staaten mit Euro als gesetzlicher Währung
  • EU-Staaten
  • Nicht-EU-Staaten, die den Euro verwenden
  • Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert bauten zahlreiche europäische Nationen koloniale Imperien mit großen Besitztümern auf allen anderen Kontinenten auf. Im 19. Jahrhundert wurde Europa durch die auf den ganzen Kontinent übergreifende Industrielle Revolution die führende Wirtschaftsregion der Erde.

    Nach 1945 brachten verschiedene internationale Einrichtungen und Organisationen, wie die EFTA (Europäische Freihandelszone) und die Europäische Gemeinschaft – der heutigen EU – einen Wachstumsschub, der in vielen Teilen Europas bis in die 1970er und teilweise in die 1980er Jahre anhielt. Die Versorgung der Bevölkerung Europas konnte durch die Verringerung von Handelsbeschränkungen ebenfalls weiter ausgebaut werden.

    Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Europa ein wohlhabender Kontinent mit großen Industriemetropolen, ertragreicher Landwirtschaft, wachsendem Dienstleistungssektor und florierender Außenwirtschaft. Die Industrie und die Dienstleistung konzentrierten sich vor allem auf die Ballungsgebiete.

    Im 21. Jahrhundert konnten die europäischen Volkswirtschaften in zahlreichen technologieintensiven Branchen nur noch selten Innovationen oder am Weltmarkt erfolgreiche Firmen hervorbringen. Die Wertschöpfung im globalen Vergleich sank. Insbesondere in den Wirtschaftszweigen der Informationstechnik, der Militärtechnik und der Kulturwirtschaft wurden weite Teile Europas abhängig von Importen aus den USA.[35] Unter Zusammenwirkung zahlreicher Krisen, wie dem Abbruch der Handelsbeziehungen zwischen Russland und der EU, trat nach 2020 eine Phase der wirtschaftlichen Stagnation auf dem Kontinent ein.

    Ausfuhrgüter sind vor allem Maschinen, Stahl, Chemische und Pharmazeutische Produkte, Luxuswaren und Autos. Einfuhrgüter sind unter anderem Kakao, Tee, Kautschuk, Erdöl, Erdgas und Erze sowie zahlreiche Vorprodukte zur industriellen Fertigung.

    Währungen

    Mit dem Vertrag von Maastricht bildeten zunächst 12 Staaten der EU ab 1999 eine Währungsunion. Ab 2002 wurden Euro-Geldscheine und -münzen eingeführt. Heute ist der Euro gesetzliches Zahlungsmittel in 20 EU-Staaten und sechs weiteren europäischen Staaten (Stand: 2023). Die Währung zählt gemessen am Volumen der durch Zentralbanken gehaltenen Währungsreserven zu den weltweit wichtigsten Leitwährungen. Zu den genutzten Währungen in Europa zählen auch u. a. das Pfund Sterling und der Russische Rubel.

    Rohstoffe

    Europa verfügt über zahlreiche Vorkommen an unbearbeiteten Grundstoffen. Im nördlichen Teil sind Eisenerze und verschiedene Buntmetallvorkommen häufig vorhanden. Erdöl und Erdgasvorkommen von größerer Bedeutung gibt es in Russland und in der Nordsee. Neben dem Einsatz als Energieträger wird Erdöl für die chemische Industrie genutzt.

    Bedeutende Vorkommen an Steinkohle gibt es in der Ukraine, Polen, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Der Steinkohlenbergbau ist im internationalen Vergleich nur noch wenig konkurrenzfähig. Steinkohle als Exportgut spielt nur noch für Polen eine gewisse Rolle. Die Braunkohlereserven in Deutschland, Polen und Tschechien dienen überwiegend der Verstromung vor Ort.[36] Manganerzvorkommen gibt es in der Ukraine, Silber in Polen und Bauxit in Griechenland.

    Norwegen, Schweden und Finnland haben wegen ihres Waldreichtums zahlreiche Standorte der Holz verarbeitenden Industrie sowie der Papier- und Zelluloseindustrie.

    Volkswirtschaften

    BIP pro Kopf (kaufkraftbereinigt) in Europas Staaten 2021
    # Land BIP  2022
    (nominal)
    (Mio. USD)[37]
    Europaische Union Europäische Union 16.713.030
    1 Deutschland Deutschland 4.085.681
    2 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 3.081.871
    3 Frankreich Frankreich A2 2.780.136
    4 Russland Russland 2.244.249
    5 Italien Italien 2.012.014
    6 Spanien Spanien 1.418.916
    7 Turkei Türkei 1.154.600
    8 Niederlande Niederlande 1.010.193
    9 Schweiz Schweiz 818.471
    10 Polen Polen 690.680

    Infrastruktur

    Transeuropäische Netze sind ein Beitrag der Europäischen Union zur Umsetzung und Entwicklung des Binnenmarktes und zur Verbesserung des wirtschaftlichen Zusammenhaltes in Europa. Mit dem Programm wird eine bessere Vernetzung eine gewisse Vereinheitlichung der Verkehrssysteme angestrebt. Ferner soll die Infrastruktur von Energie und Telekommunikation verbessert werden. Teil des Programs ist Entwicklung und Unterhalt des Satellitennavigationssystem Galileo.

    Europastraßen sind eine Straßenkategorie von Fernstraßen, die sich in Europa, Zentral- und Kleinasien befinden. Sie bilden ein Straßennetz von etwa 50.000 Kilometern Länge, dienen dem internationalen Verkehr und sind durch ein weißes E mit Straßennummer auf grünem Grund gekennzeichnet. Der Verlauf der Europastraßen wird unter dem Dach der UN/ECE festgelegt.

    Netz der Schnellfahr-Eisenbahnstrecken Europas
    Atomkraftwerke in Europa
    Das Europastraßennetz
    Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch

    Kultur

    Bildhauerei, Malerei, Literatur, Architektur, Musik, Film und Kulinarische Kultur haben in Europa eine lange Tradition. Nach einer bekannten Formulierung von Bernard-Henri Lévy ist Europa „kein Ort, sondern eine Idee“.

    Städte, wie beispielsweise Paris, Wien, Rom, Berlin, London und Moskau werden heute als kulturelle Zentren betrachtet. Außerdem besitzen Städte und Regionen wichtige Theater, Museen, Orchester, Sportveranstaltungen und weitere bedeutende Einrichtungen wie Medienzentren. Der Europatag wird in zahlreichen Ländern und Städten gefeiert.

    Bildung

    In allen Staaten Europas gibt es eine Bildungspflicht, in einigen auch eine Schulpflicht, die etwa vom 6. bis zum 16. Lebensjahr dauern kann. Die Grundschulzeit beträgt in den meisten Ländern zwischen vier bis acht Jahre. Danach folgt meist eine weiterführende Schule, die verschiedene Schultypen und -arten umfassen kann.

    Die Analphabetenquote ist in fast allen Ländern durch verschiedene Förderungen des Bildungssystems sehr niedrig. In vielen Ländern gibt es außerdem renommierte Hochschulen und Universitäten.

    An den zahlreichen Bildungsprogrammen der Erasmus+ Institutionen sind mehr als 30 europäische Staaten beteiligt (Stand:2024).

    Wissenschaft

    Seit der erstmaligen Verleihung des Nobelpreises im Jahr 1901 gingen die meisten Auszeichnungen an europäische Persönlichkeiten (Stand: 2012).[38]

    Zu den wesentlichen Forschungsbündnissen, an denen europäische Mitgliedsstaaten beteiligt sind, zählen u. a. das CERN und die ESA.

    Sport

    Der Sport hat für die Vorstellung eines einheitlichen europäischen Raumes eine besondere Rolle gespielt, da es seit Ende des 19. Jahrhunderts Europameisterschaften (zuerst 1891 im Eiskunstlauf) gibt.

    Die UEFA ist der größte Sportverband in Europa. Sie organisiert den populärsten Sport des Kontinents, den Fußball. Zu den global bekanntesten Wettbewerben, die die UEFA organisiert zählt die UEFA Champions League.

    Im Ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Spiele befinden sich unter den zehn erfolgreichsten Nationen und Staaten mehrheitlich europäische Teilnehmer.

    Medien

    Die Europäische Rundfunkunion (EBU) ist ein Zusammenschluss aus 68 Rundfunkanstalten in 56 Staaten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Die EBU veranstaltet den jährlich ausgetragenen Eurovision Song Contest; einem der weltweit populärsten Medienereignisse.

    Die Europäische Filmakademie (EFA) vereint über 4000 Filmschaffende aus Europa und verleiht seit 1988 jährlich den Europäischen Filmpreis.

    Siehe auch

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    Siehe: Kategorie Kultur (Europa)

    Literatur

    Wikimedia-Atlas: Europa – geographische und historische Karten
     Wikinews: Politik in Europa – in den Nachrichten

    Einzelnachweise

    1. European Continent/Map of Europe. In: mapuniversal.com. 25. Dezember 2018, abgerufen am 20. Januar 2019 (amerikanisches Englisch).
    2. a b Eintrag „Europe“ im Online Etymology Dictionary (englisch).
    3. Hasse 2023, 13.
    4. Dieter Hägermann: Karl der Große. Herrscher des Abendlandes. Propyläen Verlag, Berlin und München 2000, ISBN 3-549-05826-8, S. 10.
    5. Hasse 2023, S. 11.
    6. Hasse 2023, 15–22.
    7. Europa. In: Brockhaus Enzyklopädie. 21. Auflage. F. A. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2006. „Als Grenze Europas zu Asien gilt seit dem 18. Jahrhundert der Ural … Konventionelle Grenzen zu Asien bilden außerdem der Fluß Ural, das Kaspische Meer, die Manytschniederung, das Schwarze Meer, der Bosporus, das Marmarameer, die Dardanellen sowie das Ägäische Meer“.
    8. Europe. In: The New Encyclopaedia Britannica. 1998. “… West of the Caspian, the European limit follows the Kuma-Manych Depression and the Kerch Strait to the Black Sea.”
    9. Europe. In: National Geographic Atlas of the World. 7. Auflage. National Geographic, Washington, DC 1999, ISBN 0-7922-7528-4, S. 68–69.
      Asia. In: National Geographic Atlas of the World. 7. Auflage. National Geographic, Washington, DC 1999, ISBN 0-7922-7528-4, S. 90–91. “A commonly accepted division between Asia and Europe … is formed by the Ural Mountains, Ural River, Caspian Sea, Caucasus Mountains, and the Black Sea with its outlets, the Bosporus and Dardanelles.”
    10. World Meteorological Organization's World Weather & Climate Extremes Archive WMO Region VI (Europe): Greatest Average Annual Precipitation
    11. National Parks of Europe, nationalparksofeurope.org, abgerufen am 20. Mai 2024.
    12. Fauna Europaea, gbif.org, abgerufen am 18. Mai 2024.
    13. Géologie de l‘Europe, Encyclopedia Universalis, 2016, Seite 5
    14. Graham Park: Die Geologie Europas. wbg Academic in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) (Verlag), 3. Auflage 2021, Seite 5, ISBN 978-3-534-27273-0
    15. Diercke Weltatlas, Westermann, Seite 88, Abb. 2, Europa – Tektonik, ISBN 978-3-14-100800-5
    16. Christiane Villain-Gandossi: L’europe à la recherche de son identité. Comité des Travaux historiques et scientifiques, 2002, Seite 24
    17. Roland Walter: Erdgeschichte – Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. 5. Auflage, de Gruyter Berlin & New York 2003. ISBN 3-11-017697-1
    18. L. Robin M. Cocks, Trond H Torsvik: European geography in a global context from the Vendian to the end of the Palaeozoic. In: David G. Gee, Randell A. Stephenson (Hrsg.): European Lithosphere Dynamics. Memoirs of the Geological Society of London. Band 32, Geological Society, London 2006, ISBN 1-86239-212-9, S. 83–95.
    19. Eduard Suess: Das Antlitz der Erde. Zweiter Band, Temsky, Prag/Wien; Freytag, Leipzig 1888, Seite 131.
    20. Reinhard Schönenberg und Joachim Neugebauer: Einführung in die Geologie Europas. 7. Auflage. Verlag Rombach, Freiburg 1997, ISBN 3-7930-9147-3.
    21. Hansjürgen Müller-Beck: Die Eiszeiten. Naturgeschichte und Menschheitsgeschichte. Beck, München 2005. ISBN 3-406-50863-4.
    22. Christian Vandermotten und Bernard Dézert: L’identité de l’Europe – histoire et géographie d’une quéte d’unité. Albin Colin, 2008, Seite 41.
    23. E. Carbonell u. a.: The first hominin of Europe. In: Nature. Band 452, 2008, S. 465–469.
    24. Dieter Hägermann: Karl der Große, Herrscher des Abendlandes. Berlin u. a. 2000, ISBN 3-549-05826-8, S. 10.
    25. Auch Sanktionen : Ärztekammer für Impfpflicht orf.at, 23. November 2019, abgerufen am 24. November 2019.
    26. World Population Prospects – Population Division – United Nations. In: population.un.org. Population Division – United Nations, abgerufen am 13. Juli 2022 (englisch).
    27. Bernhard Chiari (Hrsg.): „Wegweiser zur Geschichte Kaukasus.“ Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2008, PDF-Download 7 MB Wegweiser zur Geschichte | Kaukasus (Memento vom 5. Januar 2012 im Internet Archive; PDF) (S. 123 ff)
    28. Christianity in Global Context: Trends and Statistics. Center for the Study of Global Christianity, 2005 (Memento vom 24. April 2010 im Internet Archive)
    29. vgl. Das Ordensleben in Europa: Schutzpatrone Europas (Memento vom 20. Oktober 2007 im Webarchiv archive.today) Union der Europäischen Konferenzen der Höheren Ordensoberen/innen U.C.E.S.M.
    30. Religionszugehörigkeiten 2023
    31. S. Frisch, U. Hengelhaupt, F. Hohm: „Taschenatlas Europäische Union.“ Gotha 2007 (Summe der auf den Seiten 73–203 angeführten landesspezifischen Zahlen).
    32. Der Anteil der Muslime an der albanischen Bevölkerung wird auf 40–70 % geschätzt, zu Einzelheiten und Nachweisen siehe Islam in Albanien.
    33. Andrea Spalinger: Europas Juden werden immer weniger. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 31. Oktober 2020, abgerufen am 2. November 2020.
    34. CIA – The World Factbook, Major urban areas – population (Memento vom 13. Oktober 2018 im Internet Archive)
    35. Europa – es ist fünf vor zwölf!, Handelsblatt, abgerufen am 16. Mai 2024.
    36. Infoblatt Europa, klett.de, abgerufen am 16. Mai 2024
    37. World Economic Outlook Database October 2023. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
    38. The History of the Nobel Prize in Maps and Charts, and It’s Not Fair – There’s a Lot of Inequality in the Global Distribution, AEI.org, abgerufen am 13. Mai 2024.
    39. Vgl. Vanessa Conze: Rezension zu: L. Bluche u. a. (Hrsg.): Der Europäer – ein Konstrukt. In: H-Soz-u-Kult. 22. Januar 2010, abgerufen am 22. Januar 2010.

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