„Junkers A 50“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K Bot: ergänze: en, pl |
K Junkers Flugzeugwerke AG stellt seit 2022 unter Lizenz her. 2024 wurde das Modell mit der MSN 009 und der REG D-MQUI fertiggestellt und fliegt seit dem als offizielles replica Markierungen: Visuelle Bearbeitung Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
||
(116 dazwischenliegende Versionen von 57 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Flugzeug |
|||
[[Bild:Junkers-a50.jpg|thumb|250px|Junkers A 50 im [[Deutsches Museum|Deutschem Museum]]]] |
|||
|Name = |
|||
== Typengeschichte == |
|||
|Bild = [[Datei:Junkers-a50.jpg|300px|Junkers A 50 im [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]]]]<br />''Junkers A 50 im [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]]'' |
|||
|Typ = [[Sportflugzeug]] |
|||
|Entwicklungsland = {{DEU-1919}} |
|||
|Hersteller = [[Junkers Flugzeug- und Motorenwerke|Junkers]] |
|||
|Erstflug = 13. Februar 1929 |
|||
|Indienststellung = |
|||
|Produktionszeitraum = |
|||
|Stückzahl = 69 (erste Serie) |
|||
}} |
|||
[[Datei:Junkers A 50 Junior left rear L'Aéronautique July,1929.jpg|mini|Rückansicht, 1929]] |
|||
[[Datei:Junkers A 50 Junior L'Aéronautique July,1929.jpg|mini|Rumpf in der Seitenansicht, 1929]] |
|||
[[Datei:Junkers A-50 Junior hidroplán kiképző repülőgép a Balatonon. Fortepan 25254.jpg|mini|Version mit Schwimmern auf dem [[Balaton]] bei [[Siófok]], 1930]] |
|||
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-09778, Berlin-Tempelhof, Flugzeuge Junkers G 38 und A 50.jpg|mini|A 50 und [[Junkers G 38]]]] |
|||
Die '''Junkers A 50''' ist ein einmotoriges, zweisitziges Ganzmetall-[[Leichtflugzeug]], dessen [[Erstflug]] am 13. Februar 1929 stattfand. Die bei [[Junkers & Co.]] gebaute Konstruktion wurde von Hermann Pohlmann (1894–1991)<ref>Bruno Lange: ''Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. Ein Nachschlagwerk über die deutschen Motorflugzeuge, Luftschiffe, Flugmotoren, Turbo- und Raketentriebwerke, Flugkörper, Luftschrauben, Bordinstrumente, Bordfunkanlagen und Bordwaffen von den Anfängen bis heute'' (= ''Deutsche Luftfahrt.'' Bd. 9). Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 185.</ref> entworfen und verwendete die für Junkers-Flugzeuge typische Leichtmetall-[[Wellblech]]<nowiki/>beplankung. Verschiedentlich wurde die Maschine auch als A 50 „Junior“ bezeichnet. |
|||
Inzwischen wird das Flugzeug – äußerlich bis auf die Nase mit der Ursprungsversion identisch, jedoch mit neuerer Technik – erneut in Serie gebaut. |
|||
Bei dem [[Flugzeug]] '''[[Junkers & Co.|Junkers]] A 50''' handelt es sich um ein einmotoriges, 2-sitziges [[Sportflugzeug]]. Der [[Erstflug]] der ''A 50'' fand am [[13. Februar]] [[1929]] statt. Verschiedentlich wurde die Maschine auch als ''A 50 Junior'' bezeichnet. |
|||
== Typengeschichte == |
|||
Im Laufe des Jahres 1929 wurden insgesamt 5 [[Prototyp (Technik)|Prototypen]] gebaut, um verschiedene Motoren zu prüfen. Junkers erhoffte sich eine Produktionszahl von 5000 Exemplaren der A 50, doch konnten während der Bauzeit insgesamt nur 69 hergestellt werden, von denen nur 50 verkauft worden sind. Diese Flugzeuge gingen unter anderem [[Finnland]], [[Schweiz]], [[Japan]], [[Portugal]], [[Südafrika]], [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]], [[Brasilien]] und [[Australien]]. Einige Maschinen wurden auch von [[Fluggesellschaft]]en eingesetzt. |
|||
Nach dem Erstflug im Februar 1929 wurden im Laufe des Jahres insgesamt fünf [[Prototyp (Technik)|Prototypen]] gebaut, um verschiedene Motoren zu prüfen. Junkers erhoffte sich eine Produktionszahl von 5000 Exemplaren der als eine Art Volksflugzeug gedachten A 50, doch konnten während der Bauzeit insgesamt nur 69 hergestellt werden, da das Flugzeug mit etwa 16.000<ref name="DeutschesMuseum">{{Internetquelle|url=http://digital.deutsches-museum.de/item/1974-249/|titel=Ganzmetall-Flugzeug Junkers A 50 ci „Junior“ mit Sternmotor Siemens & Halske Sh 13 a|werk=Deutsches Museum Digital|abruf=2023-03-21}}</ref> [[Reichsmark]] recht teuer war; zudem herrschte ab Oktober 1929 eine [[Weltwirtschaftskrise]]. So wurden von den gebauten Maschinen lediglich 50 verkauft. Diese Flugzeuge gingen unter anderem nach [[Finnland]], der [[Schweiz]], [[Japanisches Kaiserreich|Japan]], [[Portugal]], [[Südafrika]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Brasilien]] und [[Australien]]. Auch die [[Bolivien|bolivianische]] [[Luftstreitkräfte|Luftwaffe]] erwarb einige Maschinen zu Schulungszwecken.<ref>{{Internetquelle |autor=Erich Klaus |url=http://www.aeroflight.co.uk/waf/americas/bolivia/Bolivia-af-JuA50.htm |titel=Bolivian Air Force |werk=Aeroflight |datum=2007-06-15 |sprache=en |abruf=2023-08-01}}</ref> Vereinzelte Maschinen wurden auch von [[Fluggesellschaft]]en eingesetzt. Mehrere A 50 nahmen an den Europarundflügen von [[Europarundflug 1929|1929]] und [[Europarundflug 1930|1930]] teil. |
|||
Befand sich kein Passagier an Bord, konnte der |
Befand sich kein Passagier an Bord, konnte der unbesetzte Platz mit einer Abdeckung geschlossen werden. Ab der A 50ce konnten die Tragflächen für eine Straßenüberführung an den Rumpf angeklappt werden. |
||
Ein Exemplar befindet sich im Deutschen Museum in München, eins befindet sich in der Abflughalle des [[Helsinki International Airport]]s. Eine dritte Maschine wurde in den 60er Jahren generalüberholt und befindet sich in einem flugfähigen Zustand in Australien. |
|||
== Versuche == |
== Versuche == |
||
Mit der A 50 wurden eine Reihe von Experimentalumbauten erprobt. So wurde ein Einradfahrwerk erprobt, das ein Rad zentral unter dem Rumpf besaß. Unter den Tragflächen befanden sich federnde Kufen. |
|||
Eine Maschine wurde zu einem [[Hochdecker (Flugzeug)|Hochdecker]] umgerüstet. An dieser Maschine wurden Versuche mit veränderlichem [[Einstellwinkel]] der [[Tragfläche]] gemacht. |
|||
Mit der A 50 wurden eine Reihe von Experimentalumbauten erprobt. So wurde ein Einradfahrwerk erprobt, das ein Rad zentral unter dem Rumpf besaß. Unter den Tragflächen befanden sich federnde Kufen. |
|||
Eine Maschine wurde zu einem [[Hochdecker]] umgerüstet. An dieser Maschine wurden Versuche mit veränderlichem [[Anstellwinkel]] der [[Tragfläche]] gemacht. |
|||
== Rekorde == |
== Rekorde == |
||
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-2008-0814-510, Berlin-Tempelhof, Marga v. Etzdorf.jpg|mini|hochkant|[[Marga von Etzdorf]] in ihrer Junkers A 50ce]] |
|||
Mit der A 50 wurde eine Reihe von [[Fédération Aéronautique Internationale|FAI]]-Weltrekorden aufgestellt. In der Auslegung mit Schwimmern und dem 59 kW leistenden [[Armstrong Siddeley Genet|Armstrong-Siddeley-Genet]]-Motor wurden erzielt: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
! Datum !! Flugart !! Rekordart |
|||
|- |
|||
| rowspan="2" |4. Juni 1930 || ohne [[Passagier]] || Flughöhe: 5652 m |
|||
|- |
|||
| mit Passagier || Flughöhe: 4614 m |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |6. Juni 1930 || rowspan="3" |geschlossener Kurs<br />mit Passagier || Reichweite: 900,180 km |
|||
|- |
|||
| Flugdauer: 8:27 h |
|||
|- |
|||
| Durchschnittsgeschwindigkeit: 164,30 km/h |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |13. Juni 1930 || rowspan="3" |geschlossener Kurs<br />ohne Passagier || Reichweite: 2100,420 km |
|||
|- |
|||
| Flugdauer: 16:29 h |
|||
|- |
|||
| Durchschnittsgeschwindigkeit: 165,44 km/h |
|||
|} |
|||
[[Marga von Etzdorf]] flog 1930 als erste Frau mit ihrer gelben Junkers Junior alleine von Berlin nach Tokio. |
|||
Der Typ A 50 stellte eine Reihe von [[Fédération Aéronautique Internationale|FAI]]-Weltrekorden auf. In Auslegung mit Schwimmern und dem 59 kW [[Armstrong-Siddeley Genet]] Motor wurden erzielt: |
|||
== Varianten == |
|||
#4. Juni 1930: 5.652 m Flughöhe ohne Passagier |
|||
[[Datei:Junkers A 50, sklápění křídel (Letectví, October 1930).jpg|mini|Tragflächen-Klappmechanismus der A 50]] |
|||
#4. Juni 1930: 4.614 m Flughöhe mit einem Passagier |
|||
;A 50 |
|||
#6. Juni 1930: 900,180 km Reichweite (für den geschlossenen Kurs mit einem Passagier) |
|||
Grundmodell mit einem 59 kW starken [[Armstrong Siddeley Genet|Armstrong-Siddeley-Genet]]-Motor. Die Tragflächen sind noch ohne V-Stellung. |
|||
#6. Juni 1930: 8 Stunden 27 Minuten Flugdauer (für den geschlossenen Kurs mit einem Passagier) |
|||
#6. Juni 1930: 164,30 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit (auf geschlossenem Kurs mit einem Passagier) |
|||
#13. Juni 1930: 2.100,420 km Reichweite (für den geschlossenen Kurs ohne [[Passagier]]) |
|||
#13. Juni 1930: 16 Stunden 29 Minuten Flugdauer (für den geschlossenen Kurs ohne Passagier) |
|||
#13. Juni 1930: 165,44 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit (auf geschlossenem Kurs ohne Passagier) |
|||
;A 50ba |
|||
[[Marga von Etzdorf]] flog [[1930]] als erste Frau mit ihrer gelben Junkers Junior alleine von Berlin nach Tokio. |
|||
Tragflächen mit V-Stellung, 59-kW-[[Walter Engines|Walter]]-Motor |
|||
;A 50be |
|||
== Varianten == |
|||
Tragflächen mit V-Stellung, jedoch Armstrong Siddeley Genet mit 59 kW |
|||
;A 50ce |
|||
*A 50 Grundmodell mit einem 59 kW starken Armstrong-Siddeley Genet Motor. Die Tragflächen sind noch ohne V-Stellung. |
|||
Tragflächen mit V-Stellung; mit 63 kW starkem Armstrong-Siddeley-Genet-II-Motor, für den Export auch mit dem [[Armstrong Siddeley Genet Major|Genet-Major-I]] mit 74 kW ausgerüstet. Tragflächen beiklappbar |
|||
;A 50ci |
|||
*A 50ba Tragflächen mit V-Stellung, 59 kW Walter Motor |
|||
Tragflächen mit V-Stellung, mit einem 65 kW starken [[Siemens & Halske Sh 13|Siemens-&-Halske-Sh-13]]-Motor. Tragflächen beiklappbar |
|||
;A 50fe |
|||
*A 50be Tragflächen mit V-Stellung, jedoch 59 kW Armstrong-Siddeley Genet |
|||
Tragflächen mit V-Stellung, 63 kW starker Armstrong-Siddeley-Genet-II-Motor, zusätzlich einige Modifikationen an der [[Flugzeugzelle]], Tragflächen beiklappbar |
|||
;JFAG A50-UL-Neubauten |
|||
*A 50ce Tragflächen mit V-Stellung, 63 kW starken Armstrong-Siddeley Genet II Motor, für den Export auch mit dem Genet-Major I mit 74kW ausgerüstet. Tragflächen beiklappbar |
|||
Die 2018 in der Schweiz gegründete ''Junkers Flugzeugwerke AG'' hat damit begonnen, die ''A 50'' neu aufzulegen. Das nach alten Plänen gebaute Muster ist ein modernes Ultraleichtflugzeug mit einer Leermasse von 378 kg. Äußerlich unterscheidet sich die Neuauflage von ihrem Vorbild einerseits durch die strömungsgünstigere Nase (aufgrund des Verzichts auf einen [[Sternmotor]]) und andererseits durch die Verwendung eines [[Fahrwerk (Flugzeug)#Spornradfahrwerk (Hecksporn- oder Heckradfahrwerk)|Spornrads]] anstatt eines Schleifsporns. Die Räder sind entweder vorbildgerecht mit Blechscheiben verkleidet oder aber mit Kreuzspeichen ausgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fliegermagazin.de/news/erster-junkers-a50-ausgeliefert/ |titel=Erster Junkers A50 Junior ausgeliefert |datum=2022-12-23 |sprache=de-DE |abruf=2023-08-05}}</ref> |
|||
Das Flugzeug enthält einen für Ultraleichtflugzeuge vorgeschriebenen [[Gesamtrettungssystem|Gesamtrettungsfallschirm]] von GalaxyRescue Systems, der sich im früheren Gepäckfach befindet. Als Antrieb dient ein Vierzylinder-Rotax-912is-Motor mit einer Leistung von 100 PS<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rotax.com/powertrains/detail/rotax-912-is-isc-sport.html |titel=Powertrain von BRP Rotax |sprache=de |abruf=2023-08-05}}</ref>, wodurch die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h erreicht.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Schelling |url=https://www.nzz.ch/mobilitaet/junkers-a50-junior-nachbau-im-erstflug-ld.1662167 |titel=Wieder fliegt ein Wellblech-Junior |werk=Neue Zürcher Zeitung |datum=2021-12-29 |abruf=2022-04-27}}</ref> Mit einem Verbrauch von 15 Litern Treibstoff pro Stunde und einem Tankvolumen von 102 Litern übertrifft die neue Version die bereits große Reichweite ihres Vorbilds noch weiter. |
|||
*A 50ci Tragflächen mit V-Stellung, mit einem 65 kW starken [[Siemens Sh 13]] Motor. Tragflächen beiklappbar |
|||
Die Abreißgeschwindigkeit, d. h. die Mindestgeschwindigkeit, bei der die Luftströmung noch einen kontrollierten Flug erlaubt, liegt bei nur 80 km/h; für den Start werden rund 100 Meter benötigt. |
|||
*A 50fe Tragflächen mit V-Stellung, 63 kW starken Armstrong-Siddeley Genet II Motor, zusätzlich einige Modifikationen an der Flugzeugzelle, Tragflächen beiklappbar |
|||
Der Propeller stammt vom bayerischen Unternehmen MT Mühlbauer, die Bremsen steuert die französische Firma Beringer bei und die Avionik kommt von [[Garmin]]. Im Cockpit kommt statt eines herkömmlichen Instrumentenbrettes ein Bildschirm zum Einsatz. Damit sollen größtmögliche Sicherheit und Zuverlässigkeit erreicht werden. Die ersten 29 Stück (abgeleitet vom Jahr des Erstfluges 1929) wurden für einen Einführungspreis von 179.000 Euro angeboten.<ref name="junkers_a_50" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.austrianwings.info/2022/11/neue-junkers-werke-bringen-die-a50-als-ul-zurueck/ |titel=Neue Junkers Werke bringen die A50 als UL zurück |werk=Austrian Wings. Österreichs Luftfahrtmagazin |datum=2022-11-30 |sprache=de |abruf=2023-08-06}}</ref><!-- https://www.aerokurier.de/ultraleicht/ultraleichter-klassiker-neuauflage-der-junkers-junior/ --> Das nach einem Jahr Bauzeit vom Junkers-Partnerunternehmen Kaelin Aero Technologies GmbH im baden-württembergischen Oberndorf fertiggestellte erste Exemplar wurde im Juni 2021 vorgestellt.<ref>''Junkers A50 Junior UL vorgestellt.'' In: ''Klassiker der Luftfahrt'' Nr. 06/2021, Motor Presse Stuttgart, {{ISSN|1860-0654}}, S. 8.</ref> Am 21. Dezember desselben Jahres fand der Erstflug der neuen A 50 am Flugplatz [[Neuhausen ob Eck]] statt.<ref>{{Literatur |Titel=Erstflug der neuen Junkers A50 Junior |Hrsg=Volker K. Thomalla |Sammelwerk=Flug Revue |Nummer=März 2022 |Verlag=Motor Presse Stuttgart |Ort=Stuttgart |ISSN=0015-4547 |Seiten=7}}</ref> Die Musterzulassung durch den Deutschen Ultraleichtflugverband e. V. (DULV) erfolgte am 25. November 2022 mit dem Kennblatt 992-221.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.cockpit.aero/rubriken/detailseite/news/junkers-a50-junior-erhaelt-zertifizierung-vom-deutschen-ultraleichtverband |titel=Junkers A50 Junior als Ultraleichtflugzeug zugelassen |werk=Cockpit. Das Schweizer Luft- und Raumfahrtmagazin |datum=2022-11-28 |sprache=de |abruf=2023-08-01}}</ref> |
|||
Kurz darauf, im Dezember 2022, wurde die erste Maschine der neuen Serie ausgeliefert. In den USA wird die JFAG A50-UL über die [[Waco Aircraft Company|WACO Aircraft Company]] angeboten, die ebenfalls zur Junkers Flugzeugbau AG gehört.<ref name="Zöller">Paul Zöller: ''Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023'', BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9</ref> |
|||
;JFAG A60-UL-Neubauten |
|||
Auf der Aero 2022 in [[Friedrichshafen]] wurde durch die JFAG eine Weiterentwicklung der JFAG A50-UL als JFAG A60 vorgestellt. Die A60 soll einen verbreiterten [[Flugzeugrumpf|Rumpf]] zur Anordnung der beiden Sitze nebeneinander sowie ein einziehbares Fahrwerk erhalten. Die Flügel sollen unverändert von der A50-UL übernommen werden. Ebenso wie die JFAG A50-UL soll die JFAG A60 eine Musterzulassung über den Deutschen Ultraleichtflugverband erhalten.<ref name="Zöller">Paul Zöller: ''Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023'', BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9</ref> |
|||
== Technische Daten == |
== Technische Daten == |
||
[[Datei:Junkers A 50 3-view NACA Aircraft Circular No.118.jpg|miniatur|Dreiseitenriss Junkers A 50]] |
|||
*[[Spannweite]] 10,00 m |
|||
{| class="wikitable" |
|||
*Länge 7,12 m |
|||
|- bgcolor="#FFDEAD" |
|||
*Höhe 2,40 m |
|||
! Kenngröße |
|||
*Flügelfläche 13,70 m² |
|||
! Junkers A 50 (1929)<ref>{{Literatur |Autor=Günter Schmitt |Titel=Junkers und seine Flugzeuge |Verlag=Transpress |Ort=Berlin |Datum=1986 |ISBN=3-344-00192-2 |Seiten=182/183}}</ref> |
|||
*Höchstgeschwindigkeit 172 km/h |
|||
! JFAG A50-UL (2021)<ref>{{Internetquelle |url=https://junkersaircraft.com/flugzeuge/junkers-a50-junior/ |titel=Junkers A50 Junior - Leichtflugzeug der 1930er |werk=Junkers |sprache=de-DE |abruf=2023-08-05}}</ref> |
|||
*[[Dienstgipfelhöhe]] 4600 m |
|||
|- |
|||
*Startgewicht 600 kg |
|||
| Besatzung || colspan="2" | 2 |
|||
|- |
|||
| Länge || 7,12 m || 7,41 m |
|||
|- |
|||
| Spannweite || 10,00 m || 9,84 m |
|||
|- |
|||
| Höhe || 2,40 m || 2,89 m |
|||
|- |
|||
| Flügelfläche || colspan="2" | 13,70 m² |
|||
|- |
|||
| Flügelstreckung || colspan="2" | 7,3 |
|||
|- |
|||
| Flächenbelastung || colspan="2" | 43,80 kg/m² |
|||
|- |
|||
| Leermasse || 360 kg || 371 kg |
|||
|- |
|||
| Zuladung || colspan="2" | 240 kg |
|||
|- |
|||
| Startmasse || colspan="2" | 600 kg |
|||
|- |
|||
| Antrieb |
|||
| ein 5-Zylinder-[[Sternmotor]] [[Armstrong Siddeley Genet]] |
|||
| ein 4-Zylinder-[[Boxermotor]] [[Rotax 912]]is |
|||
|- |
|||
| Leistung || {{PS2kW|80}} || {{PS2kW|100}} |
|||
|- |
|||
| Höchstgeschwindigkeit || 172 km/h || 208 km/h |
|||
|- |
|||
| Reisegeschwindigkeit || 145 km/h || 140 km/h |
|||
|- |
|||
| Steigleistung || 2,80 m/s || |
|||
|- |
|||
| Dienstgipfelhöhe || 4600 m || |
|||
|- |
|||
| Reichweite || 600 km || 1.250 km<ref>{{Internetquelle |autor=Julie Boatman |url=https://www.flyingmag.com/junkers-a50-junior-unveiled-to-kick-off-sun-n-fun-2023/ |titel=Junkers A50 Junior Unveiled to Kick Off Sun ’n Fun 2023 |werk=Flying |datum=2023-03-28 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230528171505/https://www.flyingmag.com/junkers-a50-junior-unveiled-to-kick-off-sun-n-fun-2023/ |abruf=2023-08-06}}</ref> |
|||
|- |
|||
|} |
|||
== Erhaltene Exemplare == |
|||
''Siehe auch:'' [[Liste von Flugzeugtypen]] |
|||
[[Datei:20081106 124133 Junkers A50 OH-ABB Helsinki Vantaa.jpg|mini|OH-ABB in Helsinki-Vantaa, 2008]] |
|||
[[Datei:Junkers A 50 ci Junior Deutsches Museum DSCN1184 (2).jpg|mini|D-2054 im Deutschen Museum, 2013]] |
|||
Heute existieren noch drei erhaltene Original-Junkers-A50-Flugzeuge der ersten Serie, davon eines im flugfähigen Zustand: |
|||
* Werknummer 3517, D-EJUJ (flugfähig) befindet sich z. Zt. zur Instandsetzung in Altenburg. Dieses Flugzeug wurde in den 1930er-Jahren nach Australien exportiert und flog dort mit Unterbrechungen als VH-UCC und VH-MRR bis in die 1990er-Jahre.<ref>Junkers.de: {{Webarchiv|url=http://www.junkers.de/flugzeuge/fliegende_exemplare/a50.html |wayback=20090830030106 |text=''Junkers A 50 WNr. 3517''}}</ref> Anfang 2009 wurde diese A 50 von einem Privatsammler aus Deutschland erworben und kurze Zeit im [[Technikmuseum Hugo Junkers|Technikmuseum „Hugo Junkers“]] in [[Dessau]] ausgestellt<ref>{{Literatur|Autor=Peter W. Cohausz|Titel=Junkers A 50 Junior – eine Legende kehrt zurück|Sammelwerk=[[Flugzeug Classic]]|Nummer=4|Jahr=2009|ISSN=1617-0725|Seiten=32–36}}</ref>. Seit 2012 ist das Flugzeug in Altenburg zur Instandsetzung, die 2023 mit einer Neuzulassung in Deutschland abgeschlossen werden soll.<ref name="Zöller">Paul Zöller: ''Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023'', BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9</ref> |
|||
* Werknummer 3520, OH-ABB „Junnu“ befindet sich im Suomen Ilmailumuseo in Helsinki. Dieses Flugzeug wurde 1931 an den finnischen Luftfahrtpionier Väino Bremer verkauft und bis 1933 zu zahlreichen Langstreckenflügen, u. a. Kapstadt und Weltflug, von Bremer genutzt. Bremer nutzte die Maschine bis 1964. Kurze Zeit war das Flugzeug mit finnischer Zulassung bis 1967 in Schweden und wurde dann von der Finnish Aeronautical Society übernommen, die das Flugzeug noch für Rundflüge und auf Luftfahrtveranstaltungen bis 1969 einsetzte.<ref>{{Internetquelle |autor=Finnish Aviation Museum |url=https://www.facebook.com/wbjunkers |titel=WJunkers A50 Junior of Finnish Aviation Museum |werk= |hrsg= |abruf=2023-02-16}}</ref> Das finnische Luftfahrtmuseum übernahm die Maschine 1972 und stellte es in den folgenden 50 Jahren an verschiedenen Orten auf dem [[Flughafen Helsinki-Vantaa|Flughafens Helsinki-Vantaa]] aus.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.helsinki-vantaa.fi/more-information/Helsinki-Airport-in-brief/for-friends-of-aviation/junkers-a-50 |titel=Junkers flies above gate 28 |werk=[[Flughafen Helsinki-Vantaa|helsinki-vantaa.fi]] |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120509120417/http://www.helsinki-vantaa.fi/more-information/Helsinki-Airport-in-brief/for-friends-of-aviation/junkers-a-50 | archiv-datum=2012-05-09 |sprache=en |kommentar=ehemals ''D-1915'' |zitat=Registration number: OH-ABB – The first two letters of the suffix, AB are the initials of Bremer’s wife, Astrid Bremer, and the second B signifies that the plane was Bremer’s second. |abruf=2020-06-29}}</ref> Seit 2020 ist das Flugzeug in der Zentralsammlung des Museums in Helsinki zu sehen.<ref name="Zöller">Paul Zöller: ''Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023'', BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9</ref> |
|||
* Werknummer 3575, D-2054 befindet sich in der Ausstellung des Deutschen Museums in München. Dieses Flugzeug wurde 1931 an die Deutsche Verkehrsflug verkauft und kam 1933 zunächst als CH-283 und später als HB-UXI in die Schweiz.<ref name="Zöller">Paul Zöller: ''Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023'', BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9</ref> Die Sammlung Ulmer übernahm das Flugzeug 1966 nach Göppingen. Das Deutsche Museum erhielt die Maschine 1975 und setzte sie bis 1984 instand. Seit 1988 ist das Flugzeug mit kurzen Unterbrechungen Bestandteil der Ausstellung auf der Museumsinsel.<ref name="DeutschesMuseum" /> |
|||
[[Kategorie:Ziviler Flugzeugtyp]] |
|||
=== Flugfähige Neubauten der A50 === |
|||
[[en:Junkers A50]] |
|||
[[Datei:AERO 2025, Friedrichshafen (P1046860).jpg|mini|Neubau der A 50 auf der AERO Friedrichshafen]] |
|||
[[pl:Junkers A50]] |
|||
* 50-001, D-MDJU der JFAG Schweiz, Erstflug 21. Dezember 2022 in Neuhausen ob Eck |
|||
* 50-002, Bruchzelle |
|||
* 50-003, seit 2022 in Privatbesitz, eingelagert in Uetersen |
|||
* A50 Junior, MSN 009, D-MQUI, fertiggestellt 2024 in Privatbesitz |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Liste von Flugzeugtypen]] |
|||
== Literatur == |
|||
* ''The Junkers Junior'', in: Flight Magazine, 24. Januar 1930, S. 141–142 |
|||
* Angelika Hofmann: ''Die Junkers A50'', in: Trans Magazin, Nr. 1 / 1989, S. 98–112, Transpress Verlag |
|||
* ''Captain Bremer’s World Tour'', in: Flight Magazine, 16. November 1933, S. 1155–1157 |
|||
* Paul Zöller: ''Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023'', BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9, S. 180–217 |
|||
* Gerhard Hermjakob: ''55 Jahre und noch immer Junior'', in: Luftfahrt International, Heft 4, April 1983, S. 148–152 |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Commonscat|Junkers A 50}} |
|||
* ''[https://hugo.junkers.de/blog/der-sportwagen-der-luefte/ Junkers A 50 auf Junkers.de]'' |
|||
* [https://www.facebook.com/wbjunkers Historischer Blog zur OH-ABB] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references responsive> |
|||
<ref name="junkers_a_50">{{Internetquelle | autor= |
|||
| url= https://www.junkersaircraft.com/a50-junior |
|||
| titel= A 50 Junior | titelerg= | werk= |
|||
| hrsg= Junkers Flugzeugwerke AG | datum= | seiten= | archiv-url= | archiv-datum= |
|||
| abruf= 2021-11-19 | format= |
|||
| sprache= de | kommentar= | zitat= | offline= |
|||
}}</ref> |
|||
</references> |
|||
{{Navigationsleiste Junkers}} |
|||
[[Kategorie:Ziviler Flugzeugtyp]] |
|||
[[Kategorie:Junkers-Luftfahrzeug|A 50]] |
|||
[[Kategorie:Einmotoriges Flugzeug mit Kolbenmotor]] |
|||
[[Kategorie:Erstflug 1929]] |
|||
[[Kategorie:Museumsbestand (Deutsches Museum)]] |
Aktuelle Version vom 17. Juni 2025, 11:04 Uhr
Junkers A 50 | |
---|---|
![]() Junkers A 50 im Deutschen Museum | |
Typ | Sportflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Junkers |
Erstflug | 13. Februar 1929 |
Stückzahl | 69 (erste Serie) |




Die Junkers A 50 ist ein einmotoriges, zweisitziges Ganzmetall-Leichtflugzeug, dessen Erstflug am 13. Februar 1929 stattfand. Die bei Junkers & Co. gebaute Konstruktion wurde von Hermann Pohlmann (1894–1991)[1] entworfen und verwendete die für Junkers-Flugzeuge typische Leichtmetall-Wellblechbeplankung. Verschiedentlich wurde die Maschine auch als A 50 „Junior“ bezeichnet.
Inzwischen wird das Flugzeug – äußerlich bis auf die Nase mit der Ursprungsversion identisch, jedoch mit neuerer Technik – erneut in Serie gebaut.
Typengeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Erstflug im Februar 1929 wurden im Laufe des Jahres insgesamt fünf Prototypen gebaut, um verschiedene Motoren zu prüfen. Junkers erhoffte sich eine Produktionszahl von 5000 Exemplaren der als eine Art Volksflugzeug gedachten A 50, doch konnten während der Bauzeit insgesamt nur 69 hergestellt werden, da das Flugzeug mit etwa 16.000[2] Reichsmark recht teuer war; zudem herrschte ab Oktober 1929 eine Weltwirtschaftskrise. So wurden von den gebauten Maschinen lediglich 50 verkauft. Diese Flugzeuge gingen unter anderem nach Finnland, der Schweiz, Japan, Portugal, Südafrika, Großbritannien, Brasilien und Australien. Auch die bolivianische Luftwaffe erwarb einige Maschinen zu Schulungszwecken.[3] Vereinzelte Maschinen wurden auch von Fluggesellschaften eingesetzt. Mehrere A 50 nahmen an den Europarundflügen von 1929 und 1930 teil.
Befand sich kein Passagier an Bord, konnte der unbesetzte Platz mit einer Abdeckung geschlossen werden. Ab der A 50ce konnten die Tragflächen für eine Straßenüberführung an den Rumpf angeklappt werden.
Versuche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der A 50 wurden eine Reihe von Experimentalumbauten erprobt. So wurde ein Einradfahrwerk erprobt, das ein Rad zentral unter dem Rumpf besaß. Unter den Tragflächen befanden sich federnde Kufen.
Eine Maschine wurde zu einem Hochdecker umgerüstet. An dieser Maschine wurden Versuche mit veränderlichem Einstellwinkel der Tragfläche gemacht.
Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der A 50 wurde eine Reihe von FAI-Weltrekorden aufgestellt. In der Auslegung mit Schwimmern und dem 59 kW leistenden Armstrong-Siddeley-Genet-Motor wurden erzielt:
Datum | Flugart | Rekordart |
---|---|---|
4. Juni 1930 | ohne Passagier | Flughöhe: 5652 m |
mit Passagier | Flughöhe: 4614 m | |
6. Juni 1930 | geschlossener Kurs mit Passagier |
Reichweite: 900,180 km |
Flugdauer: 8:27 h | ||
Durchschnittsgeschwindigkeit: 164,30 km/h | ||
13. Juni 1930 | geschlossener Kurs ohne Passagier |
Reichweite: 2100,420 km |
Flugdauer: 16:29 h | ||
Durchschnittsgeschwindigkeit: 165,44 km/h |
Marga von Etzdorf flog 1930 als erste Frau mit ihrer gelben Junkers Junior alleine von Berlin nach Tokio.
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- A 50
Grundmodell mit einem 59 kW starken Armstrong-Siddeley-Genet-Motor. Die Tragflächen sind noch ohne V-Stellung.
- A 50ba
Tragflächen mit V-Stellung, 59-kW-Walter-Motor
- A 50be
Tragflächen mit V-Stellung, jedoch Armstrong Siddeley Genet mit 59 kW
- A 50ce
Tragflächen mit V-Stellung; mit 63 kW starkem Armstrong-Siddeley-Genet-II-Motor, für den Export auch mit dem Genet-Major-I mit 74 kW ausgerüstet. Tragflächen beiklappbar
- A 50ci
Tragflächen mit V-Stellung, mit einem 65 kW starken Siemens-&-Halske-Sh-13-Motor. Tragflächen beiklappbar
- A 50fe
Tragflächen mit V-Stellung, 63 kW starker Armstrong-Siddeley-Genet-II-Motor, zusätzlich einige Modifikationen an der Flugzeugzelle, Tragflächen beiklappbar
- JFAG A50-UL-Neubauten
Die 2018 in der Schweiz gegründete Junkers Flugzeugwerke AG hat damit begonnen, die A 50 neu aufzulegen. Das nach alten Plänen gebaute Muster ist ein modernes Ultraleichtflugzeug mit einer Leermasse von 378 kg. Äußerlich unterscheidet sich die Neuauflage von ihrem Vorbild einerseits durch die strömungsgünstigere Nase (aufgrund des Verzichts auf einen Sternmotor) und andererseits durch die Verwendung eines Spornrads anstatt eines Schleifsporns. Die Räder sind entweder vorbildgerecht mit Blechscheiben verkleidet oder aber mit Kreuzspeichen ausgeführt.[4]
Das Flugzeug enthält einen für Ultraleichtflugzeuge vorgeschriebenen Gesamtrettungsfallschirm von GalaxyRescue Systems, der sich im früheren Gepäckfach befindet. Als Antrieb dient ein Vierzylinder-Rotax-912is-Motor mit einer Leistung von 100 PS[5], wodurch die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h erreicht.[6] Mit einem Verbrauch von 15 Litern Treibstoff pro Stunde und einem Tankvolumen von 102 Litern übertrifft die neue Version die bereits große Reichweite ihres Vorbilds noch weiter.
Die Abreißgeschwindigkeit, d. h. die Mindestgeschwindigkeit, bei der die Luftströmung noch einen kontrollierten Flug erlaubt, liegt bei nur 80 km/h; für den Start werden rund 100 Meter benötigt.
Der Propeller stammt vom bayerischen Unternehmen MT Mühlbauer, die Bremsen steuert die französische Firma Beringer bei und die Avionik kommt von Garmin. Im Cockpit kommt statt eines herkömmlichen Instrumentenbrettes ein Bildschirm zum Einsatz. Damit sollen größtmögliche Sicherheit und Zuverlässigkeit erreicht werden. Die ersten 29 Stück (abgeleitet vom Jahr des Erstfluges 1929) wurden für einen Einführungspreis von 179.000 Euro angeboten.[7][8] Das nach einem Jahr Bauzeit vom Junkers-Partnerunternehmen Kaelin Aero Technologies GmbH im baden-württembergischen Oberndorf fertiggestellte erste Exemplar wurde im Juni 2021 vorgestellt.[9] Am 21. Dezember desselben Jahres fand der Erstflug der neuen A 50 am Flugplatz Neuhausen ob Eck statt.[10] Die Musterzulassung durch den Deutschen Ultraleichtflugverband e. V. (DULV) erfolgte am 25. November 2022 mit dem Kennblatt 992-221.[11]
Kurz darauf, im Dezember 2022, wurde die erste Maschine der neuen Serie ausgeliefert. In den USA wird die JFAG A50-UL über die WACO Aircraft Company angeboten, die ebenfalls zur Junkers Flugzeugbau AG gehört.[12]
- JFAG A60-UL-Neubauten
Auf der Aero 2022 in Friedrichshafen wurde durch die JFAG eine Weiterentwicklung der JFAG A50-UL als JFAG A60 vorgestellt. Die A60 soll einen verbreiterten Rumpf zur Anordnung der beiden Sitze nebeneinander sowie ein einziehbares Fahrwerk erhalten. Die Flügel sollen unverändert von der A50-UL übernommen werden. Ebenso wie die JFAG A50-UL soll die JFAG A60 eine Musterzulassung über den Deutschen Ultraleichtflugverband erhalten.[12]
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kenngröße | Junkers A 50 (1929)[13] | JFAG A50-UL (2021)[14] |
---|---|---|
Besatzung | 2 | |
Länge | 7,12 m | 7,41 m |
Spannweite | 10,00 m | 9,84 m |
Höhe | 2,40 m | 2,89 m |
Flügelfläche | 13,70 m² | |
Flügelstreckung | 7,3 | |
Flächenbelastung | 43,80 kg/m² | |
Leermasse | 360 kg | 371 kg |
Zuladung | 240 kg | |
Startmasse | 600 kg | |
Antrieb | ein 5-Zylinder-Sternmotor Armstrong Siddeley Genet | ein 4-Zylinder-Boxermotor Rotax 912is |
Leistung | 80 PS (59 kW) | 100 PS (74 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 172 km/h | 208 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 145 km/h | 140 km/h |
Steigleistung | 2,80 m/s | |
Dienstgipfelhöhe | 4600 m | |
Reichweite | 600 km | 1.250 km[15] |
Erhaltene Exemplare
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute existieren noch drei erhaltene Original-Junkers-A50-Flugzeuge der ersten Serie, davon eines im flugfähigen Zustand:
- Werknummer 3517, D-EJUJ (flugfähig) befindet sich z. Zt. zur Instandsetzung in Altenburg. Dieses Flugzeug wurde in den 1930er-Jahren nach Australien exportiert und flog dort mit Unterbrechungen als VH-UCC und VH-MRR bis in die 1990er-Jahre.[16] Anfang 2009 wurde diese A 50 von einem Privatsammler aus Deutschland erworben und kurze Zeit im Technikmuseum „Hugo Junkers“ in Dessau ausgestellt[17]. Seit 2012 ist das Flugzeug in Altenburg zur Instandsetzung, die 2023 mit einer Neuzulassung in Deutschland abgeschlossen werden soll.[12]
- Werknummer 3520, OH-ABB „Junnu“ befindet sich im Suomen Ilmailumuseo in Helsinki. Dieses Flugzeug wurde 1931 an den finnischen Luftfahrtpionier Väino Bremer verkauft und bis 1933 zu zahlreichen Langstreckenflügen, u. a. Kapstadt und Weltflug, von Bremer genutzt. Bremer nutzte die Maschine bis 1964. Kurze Zeit war das Flugzeug mit finnischer Zulassung bis 1967 in Schweden und wurde dann von der Finnish Aeronautical Society übernommen, die das Flugzeug noch für Rundflüge und auf Luftfahrtveranstaltungen bis 1969 einsetzte.[18] Das finnische Luftfahrtmuseum übernahm die Maschine 1972 und stellte es in den folgenden 50 Jahren an verschiedenen Orten auf dem Flughafens Helsinki-Vantaa aus.[19] Seit 2020 ist das Flugzeug in der Zentralsammlung des Museums in Helsinki zu sehen.[12]
- Werknummer 3575, D-2054 befindet sich in der Ausstellung des Deutschen Museums in München. Dieses Flugzeug wurde 1931 an die Deutsche Verkehrsflug verkauft und kam 1933 zunächst als CH-283 und später als HB-UXI in die Schweiz.[12] Die Sammlung Ulmer übernahm das Flugzeug 1966 nach Göppingen. Das Deutsche Museum erhielt die Maschine 1975 und setzte sie bis 1984 instand. Seit 1988 ist das Flugzeug mit kurzen Unterbrechungen Bestandteil der Ausstellung auf der Museumsinsel.[2]
Flugfähige Neubauten der A50
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 50-001, D-MDJU der JFAG Schweiz, Erstflug 21. Dezember 2022 in Neuhausen ob Eck
- 50-002, Bruchzelle
- 50-003, seit 2022 in Privatbesitz, eingelagert in Uetersen
- A50 Junior, MSN 009, D-MQUI, fertiggestellt 2024 in Privatbesitz
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Junkers Junior, in: Flight Magazine, 24. Januar 1930, S. 141–142
- Angelika Hofmann: Die Junkers A50, in: Trans Magazin, Nr. 1 / 1989, S. 98–112, Transpress Verlag
- Captain Bremer’s World Tour, in: Flight Magazine, 16. November 1933, S. 1155–1157
- Paul Zöller: Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023, BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9, S. 180–217
- Gerhard Hermjakob: 55 Jahre und noch immer Junior, in: Luftfahrt International, Heft 4, April 1983, S. 148–152
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. Ein Nachschlagwerk über die deutschen Motorflugzeuge, Luftschiffe, Flugmotoren, Turbo- und Raketentriebwerke, Flugkörper, Luftschrauben, Bordinstrumente, Bordfunkanlagen und Bordwaffen von den Anfängen bis heute (= Deutsche Luftfahrt. Bd. 9). Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 185.
- ↑ a b Ganzmetall-Flugzeug Junkers A 50 ci „Junior“ mit Sternmotor Siemens & Halske Sh 13 a. In: Deutsches Museum Digital. Abgerufen am 21. März 2023.
- ↑ Erich Klaus: Bolivian Air Force. In: Aeroflight. 15. Juni 2007, abgerufen am 1. August 2023 (englisch).
- ↑ Erster Junkers A50 Junior ausgeliefert. 23. Dezember 2022, abgerufen am 5. August 2023 (deutsch).
- ↑ Powertrain von BRP Rotax. Abgerufen am 5. August 2023.
- ↑ Jürgen Schelling: Wieder fliegt ein Wellblech-Junior. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Dezember 2021, abgerufen am 27. April 2022.
- ↑ A 50 Junior. Junkers Flugzeugwerke AG, abgerufen am 19. November 2021.
- ↑ Neue Junkers Werke bringen die A50 als UL zurück. In: Austrian Wings. Österreichs Luftfahrtmagazin. 30. November 2022, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Junkers A50 Junior UL vorgestellt. In: Klassiker der Luftfahrt Nr. 06/2021, Motor Presse Stuttgart, ISSN 1860-0654, S. 8.
- ↑ Erstflug der neuen Junkers A50 Junior. In: Volker K. Thomalla (Hrsg.): Flug Revue. März 2022. Motor Presse Stuttgart, ISSN 0015-4547, S. 7.
- ↑ Junkers A50 Junior als Ultraleichtflugzeug zugelassen. In: Cockpit. Das Schweizer Luft- und Raumfahrtmagazin. 28. November 2022, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ a b c d e Paul Zöller: Die letzten Junkers-Flugzeuge I – Ausgabe 2023, BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7347-3138-9
- ↑ Günter Schmitt: Junkers und seine Flugzeuge. Transpress, Berlin 1986, ISBN 3-344-00192-2, S. 182/183.
- ↑ Junkers A50 Junior - Leichtflugzeug der 1930er. In: Junkers. Abgerufen am 5. August 2023 (deutsch).
- ↑ Julie Boatman: Junkers A50 Junior Unveiled to Kick Off Sun ’n Fun 2023. In: Flying. 28. März 2023, archiviert vom ; abgerufen am 6. August 2023 (englisch).
- ↑ Junkers.de: Junkers A 50 WNr. 3517 ( vom 30. August 2009 im Internet Archive)
- ↑ Peter W. Cohausz: Junkers A 50 Junior – eine Legende kehrt zurück. In: Flugzeug Classic. Nr. 4, 2009, ISSN 1617-0725, S. 32–36.
- ↑ Finnish Aviation Museum: WJunkers A50 Junior of Finnish Aviation Museum. Abgerufen am 16. Februar 2023.
- ↑ Junkers flies above gate 28. In: helsinki-vantaa.fi. Archiviert vom am 9. Mai 2012; abgerufen am 29. Juni 2020 (englisch, ehemals D-1915): „Registration number: OH-ABB – The first two letters of the suffix, AB are the initials of Bremer’s wife, Astrid Bremer, and the second B signifies that the plane was Bremer’s second.“