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„Eine ganz normale Familie“ – Versionsunterschied

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* [[Elizabeth McGovern]]: Jeannine Pratt
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* [[Basil Hoffman]]: Sloan
* [[Quinn K. Redeker]]: Ward
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'''Eine ganz normale Familie''' ist das Regiedebüt des [[US]]-amerikanischen Schauspielers [[Robert Redford]]. Das Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman der US-amerikanischen Autorin [[Judith Guest]] und wurde von den [[Filmstudio]]s [[Paramount Pictures]] und [[Wildwood Enterprises]] produziert. Der Film gewann bei der [[Oscar]]-Verleihung im Jahr 1981 vier [[Academy Awards]], u. a. für den besten Film des Jahres und die beste Regie.
'''Eine ganz normale Familie''' ist das Regiedebüt des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Schauspielers [[Robert Redford]] aus dem Jahr 1980. Das Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman der US-amerikanischen Autorin [[Judith Guest]] und wurde von den [[Filmstudio]]s [[Paramount Pictures]] und [[Wildwood Enterprises]] produziert. Der Film gewann bei der [[Oscarverleihung 1981|Oscar-Verleihung im Jahr 1981]] vier Academy Awards, u.&nbsp;a. für den besten Film des Jahres und die beste Regie.


==Handlung (mit [[Spoiler (Medien)|Spoiler]])==
== Handlung ==
Die Familie Jarrett ist wohlhabend und lebt in einer großen [[Villa]] in einem gepflegten Vorort. Die Eltern gehen gerne [[Golf (Sport)|Golf]] spielen, der Sohn ist Mitglied im hiesigen Schwimm-Team seiner Schule - ganz gewöhnliche Menschen möchte man meinen, wenn nicht der Tod des ältesten Sohnes Buck wie ein Fluch über der Familie lasten würde. Bei einem Segelturn gerieten er und sein jüngerer Bruder Conrad ([[Timothy Hutton]]) in einem Sturm. Das kleine Segelschiff kenterte und nur Conrad überlebte das Unglück. Seitdem hat Conrad Schuldgefühle die durch seine Mutter noch verstärkt werden: Beth Jarret ([[Mary Tyler Moore]]) die ihren erstgeborenen Sohn über alles liebte und immer dem jüngeren vorzog, versucht den inneren Schmerz über den Verlust ihres Lieblingskindes durch äußerliche Gefasstheit und Gefühlskälte zu überspielen und gibt insgeheim Conrad die Schuld an dem Unglück, der nach einem Selbstmordversuch aus der Klinik entlassen wieder nach Hause kommt. Auch von ihrem Ehemann Calvin ([[Donald Sutherland]]) entfremdet sich Beth mehr und mehr. Während Conrad Gehör bei Dr. Berger ([[Judd Hirsch]]), einen Psychiater, findet und seine unterdrückte [[Angst]] und [[Wut]] allmählich freien Lauf lässt, will Beth weiterhin die Fassade der "ganz normalen" Familie aufrechterhalten und versucht jeden Konflikt zu vermeiden. Nachdem auch Calvin den Psychologen seines Sohnes aufsucht und zu der Erkenntnis kommt, dass er seine Ehefrau nicht mehr liebt, zerbricht das scheinbar perfekte Familienidyll. Beth Jarrett zieht aus dem gemeinsamen Haus aus, Vater und Sohn bleiben allein zurück und geben sich gegenseitig in dieser schweren Stunde Halt und Kraft.
Die wohlhabende Familie Jarrett lebt in einer Villa in [[Lake Forest (Illinois)|Lake Forrest]], einem gepflegten Vorort von [[Chicago]]. Die Eltern spielen gerne [[Golf (Sport)|Golf]], der Sohn ist Mitglied im Schwimm-Team seiner Schule ganz normale Menschen möchte man meinen, wenn nicht der Tod des ältesten Sohnes Buck wie ein Fluch auf der Familie lasten würde. Bei einem Segeltörn gerieten er und sein jüngerer Bruder Conrad in einen Sturm. Das kleine Segelschiff kenterte und nur Conrad überlebte das Unglück. Seitdem hat Conrad Schuldgefühle, die durch das Verhalten seiner Mutter noch verstärkt werden: Beth Jarrett, die ihren erstgeborenen Sohn über alles liebte und immer dem jüngeren vorzog, versucht, den inneren Schmerz über den Verlust ihres Lieblingskindes durch äußerliche Gefasstheit und Gefühlskälte zu überspielen und gibt insgeheim Conrad die Schuld an dem Unglück, der nach einem Selbstmordversuch aus der Klinik entlassen wieder nach Hause kommt. Auch von ihrem Ehemann Calvin entfremdet sich Beth immer mehr. Während Conrad Gehör bei Dr. Berger, einem Psychiater, findet und seiner unterdrückten Angst und Wut allmählich freien Lauf lässt, will Beth weiterhin die Fassade der „ganz normalen“ Familie aufrechterhalten und versucht, jeden Konflikt zu vermeiden. Nachdem auch Calvin den Therapeuten seines Sohnes aufsucht und zu der Erkenntnis kommt, dass er seine Ehefrau nicht mehr liebt, zerbricht das scheinbar perfekte Familienidyll. Beth Jarrett zieht aus dem gemeinsamen Haus aus, Vater und Sohn bleiben allein zurück und geben sich gegenseitig in dieser schweren Stunde Halt und Kraft.


==Entstehungsgeschichte==
== Entstehungsgeschichte ==
Schauspieler Robert Redford entschied sich für den Film, weil ihn die Familienprobleme die in der Romanvorlage behandelt werden sehr an seine eigene Kindheit erinnerten. Der erste Entwurf des Drehbuchs zu ''Eine ganz normale Familie'' verschlang anderthalb Jahre, das Bearbeiten des zweiten Entwurfs ein weiteres Jahr. Es war sehr schwierig für Drehbuchautor Alvin Sargent einen Roman für die Leinwand zu adaptieren, der zwar heftige Dialoge, jedoch größtenteils keine Beschreibung der Charaktere oder Details über den Ort der Handlung enthielt.
Schauspieler Robert Redford entschied sich für den Film, weil ihn die Familienprobleme, die in der Romanvorlage behandelt werden, sehr an seine eigene Kindheit erinnerten. Er kaufte die Filmrechte am noch unveröffentlichten Roman von Judith Guest und betraute den Drehbuchautor [[Alvin Sargent]] mit der Leinwandadaption. Der erste Entwurf des Drehbuchs zu ''Eine ganz normale Familie'' verschlang anderthalb Jahre, das Bearbeiten des zweiten Entwurfs ein weiteres Jahr. Es war sehr schwierig für Drehbuchautor Alvin Sargent, einen Roman für die Leinwand zu adaptieren, der zwar heftige Dialoge, jedoch größtenteils keine Beschreibung der Charaktere oder Details über den Ort der Handlung enthielt.
<!--
== Interpretation ==
Erfolgreicher konnte sich Robert Redford sein Regiedebüt nicht wünschen. 1980 drehte Redford mit der gelernten TV-Komödiantin Mary Tyler Moore, dem versierten kanadischen Charakterdarsteller Donald Sutherland und dem erst 19-jährigen Timothy Hutton ein Drama, das vor allem durch die herausragenden schauspielerischen Leistungen von Hutton und Moore getragen wird. Ohne den für Hollywood typischen Kitsch richtete Redford sein Augenmerk auf die gutbürgerlichen Jarrets, deren aufgebaute Fassade einer glücklichen Familie immer schneller zerbröckelt. Eine faszinierende Charakterstudie, die zur damaligen Zeit unkonventionell mit den Themen [[Psychotherapie]] und Selbstmord unter Jugendlichen umging. Der 6&nbsp;Mio. US-Dollar teure Film spielte allein an den nordamerikanischen Kinokassen mehr als das Neunfache seiner Produktionskosten wieder ein.-->


==Interpretation==
== Kritiken ==
* „Das intelligente und brillant inszenierte Regiedebüt von Schauspieler Robert Redford erhielt gleich vier Oscars ...“ (''VideoWoche'')
Erfolgreicher konnte sich Robert Redford sein Regiedebüt nicht wünschen. 1980 dreht
* „...besonders in der Schauspielerführung beachtliches Regiedebüt des Schauspielers Redford, zwar oft zu melodramatisch, doch zum Nachdenken anregend.“<ref>{{LdiF|16532|zugriff=2017-09-02}}</ref>
Redford mit der gelernten TV-Komödiantin Mary Tyler Moore, dem versierten kanadischen Charakterdarsteller Donald Sutherland und dem erst 19-jährigen Timothy Hutton ein Drama, dass vor allem durch die herausragenden schauspielerischen Leistungen von Hutton und Moore getragen wird. Ohne den für Hollywood typischen Kitsch richtet Redford sein Augenmerk auf die gutbürgerlichen Jarrets, deren aufgebaute Fassade einer glücklichen Familie immer schneller zerbröckelt. Eine faszinierende Charakterstudie die zur damaligen Zeit unkonventionell mit den Themen [[Psychotherapie]] und Selbstmord unter Jugendlichen umging. Der 6 Mio. US-Dollar teure Film spielte allein an den nordamerikanischen Kinokassen mehr als das neunfache seiner Produktionskosten wieder ein.


==Anekdoten==
== Anmerkungen ==
* Timothy Huttons Vater, der Schauspieler [[Jim Hutton]], starb kurz vor den Dreharbeiten zum Film. Timothy Hutton gab aber zu, dass er diesen persönlichen Schicksalsschlag nicht als Basis für Conrads Depressionen verwendete.
* [[Timothy Hutton]]s Vater, der Schauspieler [[Jim Hutton]], starb kurz vor den Dreharbeiten zum Film. Timothy Hutton erklärte aber, dass er diesen persönlichen Schicksalsschlag nicht als Basis für Conrads Depressionen verwendete.
* [[Gene Hackman]] war eigentlich für die Rolle des Dr. Berger ausgesucht worden, mußte aber aus dem Projekt aussteigen. Judd Hirsch wurde daraufhin verpflichtet. Die Szenen mit ihm wurden in nur acht Tagen gedreht, damit es nicht zu Überschneidungen mit dem Drehplan zu Hirschs TV-Serie ''Taxi'' kam.
* [[Gene Hackman]] war eigentlich für die Rolle des Dr. Berger ausgesucht worden, musste aber aus dem Projekt aussteigen. Judd Hirsch wurde daraufhin verpflichtet. Die Szenen mit ihm wurden in nur acht Tagen gedreht, damit es nicht zu Überschneidungen mit dem Drehplan zu Hirschs Fernsehserie ''Taxi'' kam.
* Die finale Szene im Esszimmer wurde ursprünglich mit Donald Sutherland und Mary Tyler Moore gedreht. Aber während der Film geschnitten wurde, hatte Sutherland den Eindruck, dass Calvin zu sehr weinte und er die Szene ruiniert hätte. So drehten er und Regisseur Robert Redford die Szene noch einmal, ohne Mary Tyler Moore, die zu dieser Zeit Theater in [[New York City|New York]] spielte und keine Zeit für einen Nachdreh hatte. So las Redford Moores Part hinter der Kamera, während Sutherland dazu vor der Kamera agierte.
* Die finale Szene im Esszimmer wurde ursprünglich mit Donald Sutherland und Mary Tyler Moore gedreht. Aber während der Film geschnitten wurde, hatte Sutherland den Eindruck, dass Calvin zu sehr weinte und er die Szene ruiniert hätte. So drehten er und Regisseur Robert Redford die Szene noch einmal, ohne Mary Tyler Moore, die zu dieser Zeit Theater in [[New York City|New York]] spielte und keine Zeit für einen Nachdreh hatte. Redford las Moores Part hinter der Kamera, während Sutherland dazu vor der Kamera agierte.
* Bevor Robert Redford Mary Tyler Moore (deren Synchronstimme der Boulevardschauspielerin [[Chariklia Baxevanos]] gehört) für den Film verpflichtete, hatte der Regisseur mit dem Gedanken gespielt [[Lee Remick]] für die weibliche Hauptrolle zu besetzen.
* Bevor Robert Redford Mary Tyler Moore für den Film verpflichtete, hatte der Regisseur mit dem Gedanken gespielt, [[Lee Remick]] für die weibliche Hauptrolle zu besetzen.
* Elizabeth McGovern war während den Dreharbeiten Studentin an der renommierten [[Juilliard School|Juilliard School of Dramatic Art]] in New York. Die Schule erlaubte es McGovern im Film mitzuspielen, unter der Bedingung, dass sie erst Freitag Abend für die Dreharbeiten nach [[Chicago]] reiste und sonntags wieder in der Schule war, so dass die Szenen mit ihr nur samstags gedreht werden konnten. Es war das erste Mal, dass die Juillard School einer Schülerin während der Schulzeit gestattete an Dreharbeiten zu einem Film teilzunehmen.
* Elizabeth McGovern war während der Dreharbeiten Studentin an der renommierten [[Juilliard School|Juilliard School of Dramatic Art]] in New York. Die Schule erlaubte es McGovern, im Film mitzuspielen unter der Bedingung, dass sie erst Freitagabend für die Dreharbeiten nach [[Chicago]] reiste und sonntags wieder in der Schule war, so dass die Szenen mit ihr nur samstags gedreht werden konnten. Es war das erste Mal, dass die Juilliard School einer Schülerin während der Schulzeit gestattete, an Dreharbeiten zu einem Film teilzunehmen.
* Ursprünglich waren [[Bruce Dern]] bzw. [[Ken Howard]] für die Rolle des Calvin Jarrett vorgesehen.
* Ursprünglich waren [[Bruce Dern]] bzw. [[Ken Howard]] für die Rolle des Calvin Jarrett vorgesehen.
* Die Szene im Restaurant zwischen Conrad und Karen, seiner Freundin aus dem Krankenhaus, wurde in [[Wilmette]], [[Illinois]] im ''Original House of Pancakes'' gedreht. Eine Fotografie Robert Redfords, die während der Dreharbeiten entstand, hängt heute über der Menütafel im vorderen Eingangsbereich.
* Die Szene im Restaurant zwischen Conrad und Karen, seiner Freundin aus dem Krankenhaus, wurde in [[Wilmette]], [[Illinois]] im ''Original House of Pancakes'' gedreht. Eine Fotografie Robert Redfords, die während der Dreharbeiten entstand, hängt heute über der Speisekarte im vorderen Eingangsbereich.
* Bei der Schule die für die Filmaufnahmen ausgesucht wurde, handelt es sich um die Lake Forest High School. Sie hat sich heute kaum verändert und dient immer noch als öffentliche Schule. Die Schwimmhallen-Szenen entstanden jedoch an einem College in der Umgebung, weil die Halle der Lake Forest High School für das nötige Filmequipment nicht groß genug war.
* Bei der Schule, die für die Filmaufnahmen ausgesucht wurde, handelt es sich um die [[Lake Forest (Illinois)|Lake Forest]] High School. Sie hat sich bis heute kaum verändert und dient immer noch als öffentliche Schule. Die Schwimmhallen-Szenen entstanden jedoch an einem College in der Umgebung, weil die Halle der Lake Forest High School für das nötige Filmequipment nicht groß genug war.
* Das Kostüm von [[Dinah Manoff]], die den kleinen Part von Karen übernahm, Conrads Bekanntschaft aus dem Krankenhaus, stammte von Kostüm-Designer Bernie Pollack. Pollack hatte beim Einkaufen ein Mädchen gesehen, das, wie er glaubte, den perfekten Look für Karens Charakter hatte. Pollack sprach sie an und versprach ihr zwanzig [[US]]-Dollar, für das sie jedes Outfit kaufen konnten, dass sie wollte, vorausgesetzt das Mädchen gab dem Modedesigner die Kleidung, die sie gerade trug.
* Das Kostüm von [[Dinah Manoff]], die den kleinen Part von Karen übernahm, Conrads Bekanntschaft aus dem Krankenhaus, stammte von Kostüm-Designer Bernie Pollack. Pollack hatte beim Einkaufen ein Mädchen gesehen, das, wie er glaubte, den perfekten Look für Karens Charakter hatte. Pollack sprach sie an und versprach ihr zwanzig [[US-Dollar]], für die sie jedes Outfit kaufen konnte, das sie wollte, vorausgesetzt das Mädchen gab dem Modedesigner die Kleidung, die sie gerade trug.
* Einen Monat nach dem Kinostart des Films erschoss sich Mary Tyler Moores Sohn Richie. Der Selbstmord wurde zum damaligen Zeitpunkt offiziell als Unfall deklariert.


==Auszeichnungen==
== Auszeichnungen ==
1981 zählte ''Eine ganz normale Familie'' mit sechs Nominierungen zum erweiterten Favoritenkreis der [[Oscar]]-Verleihung. Nachdem Robert Redfords Werk zwei Monate zuvor mit fünf Golden Globes ausgezeichnet worden war, setzte sich das Drama in der Oscar-Nacht u. a. gegen [[Martin Scorsese]]s ''[[Wie ein wilder Stier]]'' und [[David Lynch]]s ''[[Der Elefantenmensch]]'' durch und wurde mit vier [[Academy Awards]] prämiert. Neben den Kategorien ''Bester Film'', ''Beste Regie'' und ''bestes adaptiertes Drehbuch'' schrieb Nebendarsteller Timothy Hutton mit seinen zwanzig Jahren als einer der jüngsten Preisträger [[Oscar]]-Geschichte.
1981 zählte ''Eine ganz normale Familie'' mit sechs Nominierungen zum erweiterten Favoritenkreis der [[Oscar]]-Verleihung. Nachdem Robert Redfords Werk zwei Monate zuvor mit fünf Golden Globes ausgezeichnet worden war, setzte sich das Drama in der Oscar-Nacht u. a. gegen [[Martin Scorsese]]s ''[[Wie ein wilder Stier]]'' und [[David Lynch]]s ''[[Der Elefantenmensch]]'' durch und wurde mit vier Oscars prämiert. Neben den Kategorien [[Oscar/Bester Film|Bester Film]], [[Oscar/Beste Regie|Beste Regie]] und [[Oscar/Bestes adaptiertes Drehbuch|Bestes adaptiertes Drehbuch]] schrieb Nebendarsteller Timothy Hutton mit seinen zwanzig Jahren als einer der jüngsten Preisträger in der Kategorie [[Oscar/Bester Nebendarsteller|Bester Nebendarsteller]] Oscar-Geschichte.


=== [[Oscar]] [[1981]] ===
=== [[Oscarverleihung 1981|Oscar 1981]] ===


* Bester Film
* [[Oscar/Bester Film|Bester Film]]
* Beste Regie
* [[Oscar/Beste Regie|Beste Regie]] ([[Robert Redford]])
* Bestes adaptiertes Drehbuch
* [[Oscar/Bestes adaptiertes Drehbuch|Bestes adaptiertes Drehbuch]] ([[Alvin Sargent]])
* Bester Nebendarsteller ([[Timothy Hutton]])
* [[Oscar/Bester Nebendarsteller|Bester Nebendarsteller]] ([[Timothy Hutton]])


Nominiert in den Kategorien
Nominiert in den Kategorien


* Beste Hauptdarstellerin ([[Mary Tyler Moore]])
* [[Oscar/Beste Hauptdarstellerin|Beste Hauptdarstellerin]] ([[Mary Tyler Moore]])
* Bester Nebendarsteller ([[Judd Hirsch]])
* [[Oscar/Bester Nebendarsteller|Bester Nebendarsteller]] ([[Judd Hirsch]])


=== [[BAFTA-Award]] [[1982]] ===
=== [[British Academy Film Award]]s 1982 ===
* nominiert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin (Mary Tyler Moore)
* nominiert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin (Mary Tyler Moore)


=== [[Golden Globe]] [[1981]] ===
=== [[Golden Globe Awards 1981]] ===


* Bester Film - Drama
* Bester Film Drama
* Beste Regie
* Beste Regie (Robert Redford)
* Beste Hauptdarstellerin (Mary Tyler Moore)
* Beste Hauptdarstellerin (Mary Tyler Moore)
* Bester Nebendarsteller (Timothy Hutton)
* Bester Nebendarsteller (Timothy Hutton)
* Bester neuer Star des Jahres (Timothy Hutton)
* Bester Nachwuchsdarsteller (Timothy Hutton)


Nominiert in den Kategorien
Nominiert in den Kategorien
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* Bester Hauptdarsteller ([[Donald Sutherland]])
* Bester Hauptdarsteller ([[Donald Sutherland]])
* Bester Nebendarsteller (Judd Hirsch)
* Bester Nebendarsteller (Judd Hirsch)
* Bestes Drehbuch
* Bestes Drehbuch (Alvin Sargent)


=== Weitere ===
=== Weitere ===


[[Awards of the Japanese Academy]] [[1982]]
[[Japanese Academy Award|Awards of the Japanese Academy]] 1982
* nominiert als bester ausländischer Film
* nominiert als bester ausländischer Film


[[Directors Guild of America]] [[1981]]
[[Directors Guild of America Award]] 1981
* Beste Regie
* Beste Regie


[[Kansas City Film Critics Circle Awards]] [[1981]]
[[Kansas City Film Critics Circle|Kansas City Film Critics Circle Awards]] 1981
* Bester Film
* Bester Film


[[Los Angeles Film Critics Association Awards]] [[1981]]
[[Los Angeles Film Critics Association|Los Angeles Film Critics Association Awards]] 1981
* Bester Nebendarsteller (Timothy Hutton)
* Bester Nebendarsteller (Timothy Hutton)


[[National Board of Review]] [[1980]]
[[National Board of Review|National Board of Review Awards]] 1980
* Bester englischsprachiger Film
* Bester englischsprachiger Film
* Beste Regie
* Beste Regie


[[New York Film Critics Circle Awards]] [[1980]]
[[New York Film Critics Circle|New York Film Critics Circle Awards]] 1980
* Bester Film
* Bester Film


[[Writers Guild of America]] [[1981]]
[[Writers Guild of America|Writers Guild of America Awards]] 1981
* Bestes adaptiertes Drehbuch
* Bestes adaptiertes Drehbuch


== Literatur ==
== Literatur ==
* Judith Guest: ''Eine ganz normale Familie'', 1984 Rowohlt/Reinbek, ISBN 3498024264
* Judith Guest: ''Eine ganz normale Familie'', 1984 Rowohlt/Reinbek, ISBN 3-498-02426-4
* Judith Guest: ''Ordinary People'', 1993 Penguin Books, ISBN 0140065172 (engl. Ausgabe)
* Judith Guest: ''Ordinary People'', 1993 Penguin Books, ISBN 0-14-006517-2 (engl. Ausgabe)
* Sargent, Alvin: ''Ordinary people : screenplay''. [Hollywood, Calif. : Script City], 1979. (engl. Ausgabe)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{IMDb Titel|tt0081283|Eine ganz normale Familie}}
* {{IMDb|tt0081283}}


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Filmtitel]]
<references/>

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[[Kategorie:Filmtitel 1980]]
[[Kategorie:US-amerikanischer Film]]
[[Kategorie:US-amerikanischer Film]]
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[[Kategorie:Filmdrama]]
[[Kategorie:Suizid im Film]]

[[Kategorie:Psychotherapie in der Kultur]]
[[en:Ordinary People]]

Aktuelle Version vom 16. September 2024, 00:13 Uhr

Film
Titel Eine ganz normale Familie
Originaltitel Ordinary People
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 119 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Robert Redford
Drehbuch Alvin Sargent
Romanvorlage: Judith Guest
Produktion Ronald L. Schwary
Musik Marvin Hamlisch
Kamera John Bailey
Schnitt Jeff Kanew
Besetzung

Eine ganz normale Familie ist das Regiedebüt des US-amerikanischen Schauspielers Robert Redford aus dem Jahr 1980. Das Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman der US-amerikanischen Autorin Judith Guest und wurde von den Filmstudios Paramount Pictures und Wildwood Enterprises produziert. Der Film gewann bei der Oscar-Verleihung im Jahr 1981 vier Academy Awards, u. a. für den besten Film des Jahres und die beste Regie.

Die wohlhabende Familie Jarrett lebt in einer Villa in Lake Forrest, einem gepflegten Vorort von Chicago. Die Eltern spielen gerne Golf, der Sohn ist Mitglied im Schwimm-Team seiner Schule – ganz normale Menschen möchte man meinen, wenn nicht der Tod des ältesten Sohnes Buck wie ein Fluch auf der Familie lasten würde. Bei einem Segeltörn gerieten er und sein jüngerer Bruder Conrad in einen Sturm. Das kleine Segelschiff kenterte und nur Conrad überlebte das Unglück. Seitdem hat Conrad Schuldgefühle, die durch das Verhalten seiner Mutter noch verstärkt werden: Beth Jarrett, die ihren erstgeborenen Sohn über alles liebte und immer dem jüngeren vorzog, versucht, den inneren Schmerz über den Verlust ihres Lieblingskindes durch äußerliche Gefasstheit und Gefühlskälte zu überspielen und gibt insgeheim Conrad die Schuld an dem Unglück, der nach einem Selbstmordversuch aus der Klinik entlassen wieder nach Hause kommt. Auch von ihrem Ehemann Calvin entfremdet sich Beth immer mehr. Während Conrad Gehör bei Dr. Berger, einem Psychiater, findet und seiner unterdrückten Angst und Wut allmählich freien Lauf lässt, will Beth weiterhin die Fassade der „ganz normalen“ Familie aufrechterhalten und versucht, jeden Konflikt zu vermeiden. Nachdem auch Calvin den Therapeuten seines Sohnes aufsucht und zu der Erkenntnis kommt, dass er seine Ehefrau nicht mehr liebt, zerbricht das scheinbar perfekte Familienidyll. Beth Jarrett zieht aus dem gemeinsamen Haus aus, Vater und Sohn bleiben allein zurück und geben sich gegenseitig in dieser schweren Stunde Halt und Kraft.

Entstehungsgeschichte

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Schauspieler Robert Redford entschied sich für den Film, weil ihn die Familienprobleme, die in der Romanvorlage behandelt werden, sehr an seine eigene Kindheit erinnerten. Er kaufte die Filmrechte am noch unveröffentlichten Roman von Judith Guest und betraute den Drehbuchautor Alvin Sargent mit der Leinwandadaption. Der erste Entwurf des Drehbuchs zu Eine ganz normale Familie verschlang anderthalb Jahre, das Bearbeiten des zweiten Entwurfs ein weiteres Jahr. Es war sehr schwierig für Drehbuchautor Alvin Sargent, einen Roman für die Leinwand zu adaptieren, der zwar heftige Dialoge, jedoch größtenteils keine Beschreibung der Charaktere oder Details über den Ort der Handlung enthielt.

  • „Das intelligente und brillant inszenierte Regiedebüt von Schauspieler Robert Redford erhielt gleich vier Oscars ...“ (VideoWoche)
  • „...besonders in der Schauspielerführung beachtliches Regiedebüt des Schauspielers Redford, zwar oft zu melodramatisch, doch zum Nachdenken anregend.“[1]
  • Timothy Huttons Vater, der Schauspieler Jim Hutton, starb kurz vor den Dreharbeiten zum Film. Timothy Hutton erklärte aber, dass er diesen persönlichen Schicksalsschlag nicht als Basis für Conrads Depressionen verwendete.
  • Gene Hackman war eigentlich für die Rolle des Dr. Berger ausgesucht worden, musste aber aus dem Projekt aussteigen. Judd Hirsch wurde daraufhin verpflichtet. Die Szenen mit ihm wurden in nur acht Tagen gedreht, damit es nicht zu Überschneidungen mit dem Drehplan zu Hirschs Fernsehserie Taxi kam.
  • Die finale Szene im Esszimmer wurde ursprünglich mit Donald Sutherland und Mary Tyler Moore gedreht. Aber während der Film geschnitten wurde, hatte Sutherland den Eindruck, dass Calvin zu sehr weinte und er die Szene ruiniert hätte. So drehten er und Regisseur Robert Redford die Szene noch einmal, ohne Mary Tyler Moore, die zu dieser Zeit Theater in New York spielte und keine Zeit für einen Nachdreh hatte. Redford las Moores Part hinter der Kamera, während Sutherland dazu vor der Kamera agierte.
  • Bevor Robert Redford Mary Tyler Moore für den Film verpflichtete, hatte der Regisseur mit dem Gedanken gespielt, Lee Remick für die weibliche Hauptrolle zu besetzen.
  • Elizabeth McGovern war während der Dreharbeiten Studentin an der renommierten Juilliard School of Dramatic Art in New York. Die Schule erlaubte es McGovern, im Film mitzuspielen unter der Bedingung, dass sie erst Freitagabend für die Dreharbeiten nach Chicago reiste und sonntags wieder in der Schule war, so dass die Szenen mit ihr nur samstags gedreht werden konnten. Es war das erste Mal, dass die Juilliard School einer Schülerin während der Schulzeit gestattete, an Dreharbeiten zu einem Film teilzunehmen.
  • Ursprünglich waren Bruce Dern bzw. Ken Howard für die Rolle des Calvin Jarrett vorgesehen.
  • Die Szene im Restaurant zwischen Conrad und Karen, seiner Freundin aus dem Krankenhaus, wurde in Wilmette, Illinois im Original House of Pancakes gedreht. Eine Fotografie Robert Redfords, die während der Dreharbeiten entstand, hängt heute über der Speisekarte im vorderen Eingangsbereich.
  • Bei der Schule, die für die Filmaufnahmen ausgesucht wurde, handelt es sich um die Lake Forest High School. Sie hat sich bis heute kaum verändert und dient immer noch als öffentliche Schule. Die Schwimmhallen-Szenen entstanden jedoch an einem College in der Umgebung, weil die Halle der Lake Forest High School für das nötige Filmequipment nicht groß genug war.
  • Das Kostüm von Dinah Manoff, die den kleinen Part von Karen übernahm, Conrads Bekanntschaft aus dem Krankenhaus, stammte von Kostüm-Designer Bernie Pollack. Pollack hatte beim Einkaufen ein Mädchen gesehen, das, wie er glaubte, den perfekten Look für Karens Charakter hatte. Pollack sprach sie an und versprach ihr zwanzig US-Dollar, für die sie jedes Outfit kaufen konnte, das sie wollte, vorausgesetzt das Mädchen gab dem Modedesigner die Kleidung, die sie gerade trug.
  • Einen Monat nach dem Kinostart des Films erschoss sich Mary Tyler Moores Sohn Richie. Der Selbstmord wurde zum damaligen Zeitpunkt offiziell als Unfall deklariert.

1981 zählte Eine ganz normale Familie mit sechs Nominierungen zum erweiterten Favoritenkreis der Oscar-Verleihung. Nachdem Robert Redfords Werk zwei Monate zuvor mit fünf Golden Globes ausgezeichnet worden war, setzte sich das Drama in der Oscar-Nacht u. a. gegen Martin Scorseses Wie ein wilder Stier und David Lynchs Der Elefantenmensch durch und wurde mit vier Oscars prämiert. Neben den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch schrieb Nebendarsteller Timothy Hutton mit seinen zwanzig Jahren als einer der jüngsten Preisträger in der Kategorie Bester Nebendarsteller Oscar-Geschichte.

Nominiert in den Kategorien

  • nominiert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin (Mary Tyler Moore)
  • Bester Film – Drama
  • Beste Regie (Robert Redford)
  • Beste Hauptdarstellerin (Mary Tyler Moore)
  • Bester Nebendarsteller (Timothy Hutton)
  • Bester Nachwuchsdarsteller (Timothy Hutton)

Nominiert in den Kategorien

  • Bester Hauptdarsteller (Donald Sutherland)
  • Bester Nebendarsteller (Judd Hirsch)
  • Bestes Drehbuch (Alvin Sargent)

Awards of the Japanese Academy 1982

  • nominiert als bester ausländischer Film

Directors Guild of America Award 1981

  • Beste Regie

Kansas City Film Critics Circle Awards 1981

  • Bester Film

Los Angeles Film Critics Association Awards 1981

  • Bester Nebendarsteller (Timothy Hutton)

National Board of Review Awards 1980

  • Bester englischsprachiger Film
  • Beste Regie

New York Film Critics Circle Awards 1980

  • Bester Film

Writers Guild of America Awards 1981

  • Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Judith Guest: Eine ganz normale Familie, 1984 Rowohlt/Reinbek, ISBN 3-498-02426-4
  • Judith Guest: Ordinary People, 1993 Penguin Books, ISBN 0-14-006517-2 (engl. Ausgabe)
  • Sargent, Alvin: Ordinary people : screenplay. [Hollywood, Calif. : Script City], 1979. (engl. Ausgabe)

Einzelnachweise

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  1. Eine ganz normale Familie. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. September 2017.