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„Folklore“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt ''Folklore'' in der Volkskunde; zu anderen Bedeutungen siehe [[Folklore (Begriffsklärung)]].}}
Der Begriff '''Folklore''' ([[Englische Sprache|engl.]] ''folk'' "Volk" und ''lore'' "Überlieferung") umfasst in der [[Volkskunde]] eigentlich die mündlich tradierten Überlieferungen eines bestimmten [[Volk]]es. Dazu zählen: [[Sprichwort| Sprichwörter]], [[Rätsel]], [[Erzählung]]en, [[Märchen]], [[Fabeln]], [[Legende (Erzählung)|Legenden]], [[Reim]]e, [[Schwank|Schwänke]], [[Lied]]er, [[Ballade]]n, [[Witz]]e oder [[Beschwörungsformel]]n. Gegenwärtig kommen [[moderne Legende]]n und [[Verschwörungstheorie]]n hinzu.
[[Datei:Maypole erection.jpg|mini|340px|In der schwedischen Region [[Dalarna]] treffen sich regelmäßig zum [[Mittsommerfest]] Folkloregruppen aus ganz Europa. Auf dem Bild errichten Gäste aus Osteuropa die [[Mittsommerfest#Majstång|Majstång]]]]


Die '''Folklore''' (von [[Englische Sprache|englisch]] ''folk'' „Volk“, und ''lore'' „Überlieferung“ oder „Wissen“) ist der sichtbare Ausdruck des [[Immaterielles Kulturerbe|immateriellen kulturellen Erbes]] einer [[Ethnie|ethnischen]] oder religiösen Gemeinschaft. Sie umfasst althergebrachte [[Tradition]]en des [[Volk]]es (z. B. [[Materialkultur]], [[Kult]]e, [[Ritus|Riten]], [[Brauch|Bräuche]], [[Sitte]]n, [[Musik]], [[Volkskunst]], [[Literatur]]) und beruht auf generationsübergreifender Überlieferung, die in [[Mündliche Überlieferung|mündlicher]], unter Umständen aber auch schon seit geraumer Zeit [[Schriftliche Überlieferung|schriftlich]] oder bildlich fixierter Form vorliegen kann. Moderne kulturelle Erscheinungsformen, die ebenfalls Ausdruck einer kulturellen oder [[subkultur]]ellen Gemeinschaft sein können, werden üblicherweise ebenso wenig zur Folklore gerechnet wie [[Hochkultur (Soziologie)|hochkulturelle]] Leistungen, die zwar ebenfalls landestypisch oder kulturspezifisch sein können, aber keinen volkstümlichen Charakter besitzen.
Im weiteren Sinn bezeichnet Folklore die Gesamtheit aller volkstümlichen [[Tradition]].


Wissenschaftlich befasst sich mit Folklore die Disziplin der [[Folkloristik]] als Teilgebiet der allgemeinen [[Volkskunde]] und der [[Erzählforschung]].
Die Bezeichnung wurde [[1846]] von [[William John Thoms]] als Bezeichnung für den Begriff "Volkskundliche Altertümer" (''popular antiquities'') geprägt. [[Johann Gottfried von Herder]] sorgte als erster für die Sammlung und Bewahrung der "Folklore", vor allem in Gestalt des [[Volkslied]]es. Er strebte danach, den "Volksgeist", die Tradition und die [[Identität]] des deutschen Volkes zu dokumentieren. Herders Konzept wurde im [[19. Jahrhundert]] nationalistisch ideologisiert und führte auch zur Manipulation mündlicher Tradition. Eine Konsequenz war der [[Nationalsozialismus]]. Erst später im [[20. Jahrhundert]] entwickelte sich im Rahmen der [[Ethnologie]] eine objektive Folkloreforschung.


== Begriffsgeschichte ==
Folklore kann religiöse oder [[mythologisch]]e Elemente enthalten, befasst sich aber normalerweise mit den profanen Überlieferungen des täglichen Lebens. Folklore vereint häufig das Reale und das Übersinnliche in einem erzählerischen Miteinander. Andererseits kann Folklore für eine Darstellung verwendet werden, die keinen theologischen oder erbaulichen Inhalt hat, stattdessen nützliche weltliche Überlieferungen. Diese weltliche Überlieferung kann Elemente des Phantastischen aufweisen (wie [[Magie]], übernatürliche Wesen oder personifizierte Gegenstände).
[[Datei:Indigenous - Ken Hall and Sami.jpg|mini|[[Tracht (Kleidung)|Trachten]] und [[Uniform]]en können Bestandteil der Folklore sein. Links ein Haisla-Indianer (NW-Kanada), zwei Sámi (Schweden) in volkstümlicher Kleidung und ein kanadischer [[Mountie]] in traditioneller Parademontur]]
[[Datei:Mittelaltermarkt Visby.JPG|mini|[[Mittelaltermarkt|Mittelaltermärkte]] sind keine Folklore, sondern ''folkloristische'' und [[Historisierung|historisierende]] Veranstaltungen, bei denen die Darsteller keine lebendig überlieferten Traditionen ausüben]]
Die Vorläufer des Begriffs gehen ins 18.&nbsp;Jahrhundert in den deutschen Sprachraum zurück. [[Johann Gottfried von Herder]] verbreitete erstmals Begriffe wie „[[Volkslied]]“, „[[Volksgeist|Volksseele]]“ oder „[[Volksglaube]]“ und unternahm 1778/79 mit der Veröffentlichung seiner Sammlung ''[[Stimmen der Völker in Liedern]]'' den ersten Versuch, Traditionen und Kulturgüter des einfachen Volkes zu dokumentieren und zu archivieren. Erst mit den Gebrüdern Grimm, die 1812 den ersten Band ihrer [[Kinder- und Hausmärchen]] herausgaben, erreichte die folkloristische Dokumentationsarbeit wissenschaftliches Niveau.<ref>Alan Dundes: ''Interpreting Folklore.'' Indiana University Press, Bloomington 1980, S. 1 ({{Google Buch|BuchID=g195nUPUC6gC|Seite=1}}).</ref>


Das englische [[Kunstwort]] „folk-lore“ wurde von dem Kulturhistoriker William John Thoms (1803–1885) geschaffen. Es taucht erstmals als Überschrift eines Artikels in der [[London]]er Literatur-Wochenzeitschrift ''The Athenaeum'' auf,<ref>''The Athenaeum'' vom 22. August 1846, S. 862 f.; Angabe nach R. Troy Boyer: ''The Forsaken Founder, William John Thoms. From Antiquities To Folklore.'' [[Terre Haute]] ([[Indiana]]) 1997, S. 55.</ref> den Thoms im August 1846 unter dem [[Pseudonym]] ''Ambrose Merton'' veröffentlichte. Das Wort, so erläuterte Thoms, bedeute „Volksüberlieferung“ („the Lore of the people“). Er sah Bedarf für einen neuen englischen Begriff, der die bis dato verwendete Bezeichnung „volkstümliche Altertümer“ ''(popular antiquities)'' ersetzte, um das von den [[Brüder Grimm|Gebrüdern Grimm]] (insbesondere in [[Jacob Grimm]]s [[Deutsche Mythologie]] ab 1835) veröffentlichte [[Volksgut]] besser zuordnen zu können.<ref name="Bausinger66-15">Hermann Bausinger: ''Folklore und gesunkenes Kulturgut.'' In: ''Deutsches Jahrbuch für Volkskunde.'' 12, 1966, Akademie-Verlag, Berlin 1967, S. 15–25 ([http://www.digi-hub.de/viewer/image/DE-11-001911783/27/ online]), hier: S. 15&nbsp;f.</ref><ref name="Troy">R. Troy Boyer: ''The Forsaken Founder, William John Thoms. From Antiquities To Folklore.'' In: ''The Folklore Historian.'' Band 14, 1997, S. 55–61, hier: S. 55 ({{Google Buch|BuchID=yQ_XAAAAMAAJ|Seite=55}}).</ref>
[[Volksmärchen]] können erbauliche Traditionen aufweisen, handeln aber primär im weltlichen Bereich. So umfasst das Märchen [[Hänsel und Gretel]] religiöse Elemente der [[Hexerei]] bzw. frühe naturreligiöse Züge. Zugleich weist es – weltlich und moralisch – auf die Gefahren des Waldes und des Hungers.


Thoms hatte das Wort der angelsächsischen Sprache des 11. Jahrhunderts entnommen, wo der Begriff ''folklǡr'' begegnet.<ref name="Bausinger66-15" /><ref>Ronald L. Baker: ''Editor’s Introduction: Thoms, Child and Boas.'' In: Ronald L. Baker (Hrsg.): ''The Folklore Historian.'' Band 14, 1997, S. 5–6, hier: S. 5.</ref> Im [[Altenglisch]]en bedeutete ''lǡr'' so viel wie „Wissen, Lehre“.<ref>Ursula Hermann (Hrsg.): ''Knaurs Herkunftswörterbuch. Etymologie und Geschichte von 10&nbsp;000 interessanten Wörtern.'' Lexikographisches Institut, [[Droemer Knaur]], München 1982, S. 165.</ref> Der Wortbestandteil ''folk'' bezeichnet im Englischen das Volk, die Leute – mit einem gewissen sozialen Akzent auf den weniger gebildeten Schichten, aber im Gegensatz zu ''people'' und noch deutlicher zum deutschen Wort „Volk“ ohne [[nation]]alen Gehalt.<ref name="Bausinger66-15" />
Folklore bezieht sich darüber hinaus auf soziale [[Ritual]]e innerhalb der [[zyklus|Zyklen]] von Jahreszeiten und Lebensaltern ([[Geburt]]s-, [[Heirat]]s-, und [[Bestattung]]s[[zeremonie]]n) und [[Festtag]]sbräuche. Weiters äußert sich Folklore in [[Brauchtum]] wie [[Volkstanz]], [[Volksmusik]] und [[Schauspiel]].


Die neue Bezeichnung setzte sich sehr schnell durch und wurde in weniger als einem Jahr zum gängigen Begriff, obwohl Thoms nie eine genauere Begriffsdefinition lieferte.<ref name="Troy" /> Auch in die [[Nordgermanische Sprachen|skandinavischen Sprachen]] und selbst in einige [[romanische Sprachen]] drang sie binnen weniger Jahrzehnte ein. Thoms’ Arbeiten regten 1878 die Gründung der englischen „Folk-Lore Society“ an, die er selbst leitete. In [[Vereinigte Staaten|Amerika]] entstand 1888 die „American Folklore Society“ unter ihrem Präsidenten [[Francis James Child]], der um 1856 mit dem Studium englischer und schottischer Folkballaden begonnen hatte. Dagegen stieß der Begriff in der deutschsprachigen Volkskunde als modisches Fremdwort weitgehend auf Ablehnung und konnte nicht heimisch werden. Dabei spielte auch ideologische Abwehr eine Rolle, weil man befürchtete, dass mit dem Wort „Folklore“ der nationale Gehalt der Volkskunde verlorengehen könnte.<ref name="Bausinger66-15" /> Eine Ausnahme bildete der 1863 in die USA ausgewanderte [[Karl Knortz]], der dem „1846 zum ersten Male in England gebrauchten und seitdem in allen civilisirten Ländern adoptirten Worte“ durch ein Buch mit dem Titel ''Folklore'', das er 1896 in [[Dresden]] herausgab und das auf seinen in [[New York City|New York]] und [[Indiana]] an der Hochschule gehaltenen Vorträgen basierte, Eingang in den deutschen Wissenschaftsdiskurs zu verschaffen suchte. Er verstand unter „Folklore“ die „Quintessenz der Gedankenarbeit eines ganzen, von der Kultur noch unbeleckten Volkes, wozu nun in diesem Falle nicht nur die Aboriginer und altfränkischen Leute, sondern auch alle Kinder der Erde gehören“.<ref>Karl Knortz: ''Folklore. Mit dem Anhange: Amerikanische Kinderreime.'' Verlag und Druckerei Glöß, Dresden 1896 (Nachdruck: Dogma/Europäischer Hochschulverlag, Bremen 2012, ISBN 978-3-95454-874-3), S. 1 ({{Google Buch|BuchID=l7DZ-0IJT74C}}).</ref> Vor allem in Amerika setzte sich die weite Definition des Begriffsumfangs durch. Francis Abernethy definiert Folklore ganz grundsätzlich als das traditionelle Wissen einer Kultur.<ref>Francis E. Abernethy: ''Classroom Definition of Folklore.'' In: ders. (Hrsg.): ''Between the Cracks of History. Essays on Teaching and Illustrating Folklore.'' University of North Texas Press, Denton 1997, S. 4; nachgewiesen und zitiert bei: Tom Crum: ''Is It Folklore or History? The Answer May Be Important.'' In: Kenneth L. Untiedt (Hrsg.): ''[https://digital.library.unt.edu/ark:/67531/metadc271329/m2/1/high_res_d/9781574413953.pdf Folklore: In All of Us, In All We Do]'' (PDF; 3,1&nbsp;MB). Publications of the Texas Folklore Society LXIII, University of North Texas Press, Denton 2006, S.&nbsp;3–11, hier: S.&nbsp;4 u.&nbsp;Anm.&nbsp;6.</ref>
Folklore findet ihren materiellen Niederschlag in [[Malerei]], [[Schnitzen]], [[Architektur]], [[Handwerk]], [[Textil]]ien, [[Schmuck]], [[Verkleidung]] und [[Speise]]n.


== Inhalt ==
Mit einer anderen meist abwertend gebrauchten Bedeutung bezeichnet man mit Folklore eine weit verbreitete Anschauung, deren Richtigkeit aber nie bewiesen wurde.
Aus dem Wort Folklore ergibt sich, dass es sich um die traditionelle Kultur eines [[Volk]]es bzw. einer Gemeinschaft handelt.<ref>{{Literatur |Autor=Jana C. Schlinkert |Titel=Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften. Rechtliche Behandlungsmöglichkeiten auf internationaler Ebene |Reihe=Schriften zum transnationalen Wirtschaftsrecht |Verlag=BWV–Berliner Wissenschaftsverlag |Ort=Berlin |Datum=2007 |ISBN=978-3-8305-1278-3 |Seiten=30 ff. |Online={{Google Buch | BuchID=EI2VQZfR15IC | Seite=30 | Hervorhebung=folklore definition}}}}</ref> Der Kulturbegriff wird im engeren folkloristischen Sinn oft auf künstlerische und literarische Ausdrucksformen begrenzt und nicht notwendigerweise im weiteren anthropologischen Sinne als allgemeine Lebensart einer Gesellschaft gefasst.<ref>Jana C. Schlinkert: ''Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften.'' Berlin 2007, S. 35 f.</ref> Tradition wird als Weitergabe von Generation zu Generation,<ref>Jana C. Schlinkert: ''Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften.'' Berlin 2007, S. 37 f.</ref> Volk als traditionelle Gemeinschaft verstanden, die sich durch eigentümliche Sitten und Gebräuche von anderen Gemeinschaften abgrenzt.<ref>Jana C. Schlinkert: ''Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften.'' Berlin 2007, S. 33 f.</ref>


[[Datei:Jokkmokksmarnad 12.jpg|mini|Für viele [[indigene Völker]] (hier die [[Samen (Volk)|Sámi]] Lapplands) sind Elemente der Folklore, wie z.&#x202f;B. das Kunsthandwerk, heute zusätzliche Einnahmequellen]]
==Siehe auch==
Im Deutschen wird der Begriff heute als Sammelbegriff für die meist regional gebundenen Erscheinungsformen populärer Musik, Literatur und Festkultur gebraucht, mit denen sich die Volkskunde beschäftigt.<ref name="Ziege">[[Peter Wicke]], [[Wieland Ziegenrücker]]: ''Sachlexikon Popularmusik.'' 1. Aufl., Taschenbuchausgabe, Goldmann, München 1987, S. 134 f.</ref> Neben Volkslied, [[Volkstanz]] und [[Volksmusik]], die „Folklore“ als Gegenstand der [[Musikwissenschaft]] bezeichnet,<ref>''Der Duden. Band 5: Duden Fremdwörderbuch.'' 5., neu bearb. u. erw. Aufl., Dudenverlag, Leipzig/Wien/Zürich 1990, S. 259.</ref> gehören im volkskundlichen und [[literaturwissenschaft]]lichen Verständnis zusätzlich Volksbräuche, [[Sage]]n, [[Märchen]], [[Fabel]]n, [[Legende]]n, [[Sprichwort|Sprichwörter]], [[Tracht (Kleidung)|Trachten]], [[Reim]]e, [[Schwank|Schwänke]], [[Volkstheater]], [[Ballade]]n, [[Witz]]e, [[Zauberspruch|Zaubersprüche]], Berufstraditionen oder charakteristische [[handwerk]]liche Techniken zur Folklore.
*[[Folklorismus]]
*[[Folkloristik]]
*[[Historizismus]]
*[[Europeade]]


Folklore findet ihren materiellen Niederschlag in lokalen Varianten des [[Kunsthandwerk]]s, der [[Architektur]] und in Schmuck, Kleidung und landestypischen Speisen und Getränken. In vielen Kulturen sind [[Volksfrömmigkeit]] und volksreligiöse Feste untrennbarer Bestandteil der Folklore. Auch [[profan]]e Folklore kann [[Religion|religiöse]] oder [[Mythologie|mythologische]] Elemente enthalten. Sagen und [[Volksmärchen]] können religiös-erbauliche Traditionen oder naturreligiöse Züge aufweisen. Musikfolklore ist die [[Vokalmusik|Vokal-]] und [[Instrumentalmusik]] des Volkes.
[[bg:Фолклор]]
[[Datei:Alphorns Grindelwald.jpg|mini|Ein wichtiges Element der alpenländischen Folklore ist das [[Alphorn]]]]
[[ca:Cultura popular]]
[[Datei:Australia Aboriginal Culture 009.jpg|mini|Bei den nordaustralischen [[Aborigines]] spielt das [[Didgeridoo]] eine wichtige Rolle in der Folklore]]
[[en:Folklore]]

[[es:Folclore]]
== Abgrenzung und Sonderbedeutungen ==
[[fr:Folklore]]
Folklore wird abgegrenzt von modernen Kulturerscheinungen, denen es an der geschichtlichen Überlieferung aus alter Zeit fehlt; von Errungenschaften der Hoch- oder Elitenkultur, denen es am Merkmal der Volkstümlichkeit fehlt; desgleichen von [[Nachbildung]]en, [[Rekonstruktion]]en (etwa auch [[Reenactment]]), Kunstbildungen und Neuschöpfungen (etwa „ausgedachte Kulturen“ wie [[J. R. R. Tolkien]]s ''[[Der Herr der Ringe]]''), die nie zur real gelebten Kultur einer Gemeinschaft gehört haben; und von anderen [[Fiktion|fiktiven]] Kulturinhalten (etwa die [[Fliegendes Spaghettimonster|Spaghettimonster-Religion]]), die zwar künstlerischen Wert besitzen können, aber nicht zum gewachsenen Kulturerbe gerechnet werden.<ref>Jana C. Schlinkert: ''Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften.'' Berlin 2007, S. 40.</ref>
[[ja:民俗学]]

[[pt:Folclore]]
Ausgehend von den [[Vereinigte Staaten|USA]] hat sich in der englischsprachigen Welt vielfach eine Verengung des Begriffs auf musikalische Formen eingebürgert. Die Musikrichtung des [[Folk]] versteht sich als Adaption traditioneller Musikfolklore. Dabei stehen zeitgenössische Bearbeitungen traditioneller Lieder und Stücke („Folksong“) im Vordergrund.<ref name="Ziege" />
[[zh:民俗學]]

[[Kategorie:Volkskunde]]
Im Deutschen wird der Begriff ''Folklore'' bisweilen abwertend für pittoreske Darbietungen verwendet, die vordergründig als ursprüngliches Volksgut proklamiert werden, aber eher kommerzialisierte, [[Kitsch|verkitschte]], trivial-sentimentale oder unechte Darstellungen angeblicher Volkssitten oder Ähnliches enthalten<ref>Hermann Bausinger: ''Folklore und gesunkenes Kulturgut.'' In: ''Deutsches Jahrbuch für Volkskunde.'' 12, 1966, S.&nbsp;25.</ref> ''(→ siehe: [[Folklorismus]] und [[Fakelore]])''.

== Siehe auch ==
* [[Europeade]]
* [[Volkstum]]

== Literatur ==
* [[Hermann Bausinger]]: ''Folklore, Folkloristik.'' In: ''[[Enzyklopädie des Märchens]],'' Band 4 (1984), Sp. 1397–1403.
* Fritz Willy Schulze: ''Folklore: zur Ableitung der Vorgeschichte einer Wissenschaftsbezeichnung.'' Niemeyer, Halle 1949.
* Walter Hansen: ''Das große Buch der Volkspoesie Reime, Rätsel, Sprüche, Lieder und Balladen aus zehn Jahrhunderten'', illustriert von Gabi Kohwagner, Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-6760-4.
* Jana C. Schlinkert: ''Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften – Rechtliche Behandlungsmöglichkeiten auf internationaler Ebene''. BWV–Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-8305-1278-3. [https://books.google.de/books?id=EI2VQZfR15IC&pg=PA30&dq=folklore+definition&hl=de&sa=X&ei=T5WpUt36LYrHsgbxv4GAAQ#v=onepage&q=folklore%20definition&f=false Eingeschränkte Vorschau] auf ''books.google.de''.

== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
* {{DNB-Portal|4063849-2}}
* [http://www.folklore-europaea.org/ ''Folklore Europaea''] (multimediale Datenbank zum europäischen Brauchtum)
* [http://www.cioff.org/ CIOFF®: ''International Council of Organizations of Folklore Festivals and Folk Arts'']

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Volkskunde|!]]

Aktuelle Version vom 8. Dezember 2024, 03:54 Uhr

In der schwedischen Region Dalarna treffen sich regelmäßig zum Mittsommerfest Folkloregruppen aus ganz Europa. Auf dem Bild errichten Gäste aus Osteuropa die Majstång

Die Folklore (von englisch folk „Volk“, und lore „Überlieferung“ oder „Wissen“) ist der sichtbare Ausdruck des immateriellen kulturellen Erbes einer ethnischen oder religiösen Gemeinschaft. Sie umfasst althergebrachte Traditionen des Volkes (z. B. Materialkultur, Kulte, Riten, Bräuche, Sitten, Musik, Volkskunst, Literatur) und beruht auf generationsübergreifender Überlieferung, die in mündlicher, unter Umständen aber auch schon seit geraumer Zeit schriftlich oder bildlich fixierter Form vorliegen kann. Moderne kulturelle Erscheinungsformen, die ebenfalls Ausdruck einer kulturellen oder subkulturellen Gemeinschaft sein können, werden üblicherweise ebenso wenig zur Folklore gerechnet wie hochkulturelle Leistungen, die zwar ebenfalls landestypisch oder kulturspezifisch sein können, aber keinen volkstümlichen Charakter besitzen.

Wissenschaftlich befasst sich mit Folklore die Disziplin der Folkloristik als Teilgebiet der allgemeinen Volkskunde und der Erzählforschung.

Begriffsgeschichte

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Trachten und Uniformen können Bestandteil der Folklore sein. Links ein Haisla-Indianer (NW-Kanada), zwei Sámi (Schweden) in volkstümlicher Kleidung und ein kanadischer Mountie in traditioneller Parademontur
Mittelaltermärkte sind keine Folklore, sondern folkloristische und historisierende Veranstaltungen, bei denen die Darsteller keine lebendig überlieferten Traditionen ausüben

Die Vorläufer des Begriffs gehen ins 18. Jahrhundert in den deutschen Sprachraum zurück. Johann Gottfried von Herder verbreitete erstmals Begriffe wie „Volkslied“, „Volksseele“ oder „Volksglaube“ und unternahm 1778/79 mit der Veröffentlichung seiner Sammlung Stimmen der Völker in Liedern den ersten Versuch, Traditionen und Kulturgüter des einfachen Volkes zu dokumentieren und zu archivieren. Erst mit den Gebrüdern Grimm, die 1812 den ersten Band ihrer Kinder- und Hausmärchen herausgaben, erreichte die folkloristische Dokumentationsarbeit wissenschaftliches Niveau.[1]

Das englische Kunstwort „folk-lore“ wurde von dem Kulturhistoriker William John Thoms (1803–1885) geschaffen. Es taucht erstmals als Überschrift eines Artikels in der Londoner Literatur-Wochenzeitschrift The Athenaeum auf,[2] den Thoms im August 1846 unter dem Pseudonym Ambrose Merton veröffentlichte. Das Wort, so erläuterte Thoms, bedeute „Volksüberlieferung“ („the Lore of the people“). Er sah Bedarf für einen neuen englischen Begriff, der die bis dato verwendete Bezeichnung „volkstümliche Altertümer“ (popular antiquities) ersetzte, um das von den Gebrüdern Grimm (insbesondere in Jacob Grimms Deutsche Mythologie ab 1835) veröffentlichte Volksgut besser zuordnen zu können.[3][4]

Thoms hatte das Wort der angelsächsischen Sprache des 11. Jahrhunderts entnommen, wo der Begriff folklǡr begegnet.[3][5] Im Altenglischen bedeutete lǡr so viel wie „Wissen, Lehre“.[6] Der Wortbestandteil folk bezeichnet im Englischen das Volk, die Leute – mit einem gewissen sozialen Akzent auf den weniger gebildeten Schichten, aber im Gegensatz zu people und noch deutlicher zum deutschen Wort „Volk“ ohne nationalen Gehalt.[3]

Die neue Bezeichnung setzte sich sehr schnell durch und wurde in weniger als einem Jahr zum gängigen Begriff, obwohl Thoms nie eine genauere Begriffsdefinition lieferte.[4] Auch in die skandinavischen Sprachen und selbst in einige romanische Sprachen drang sie binnen weniger Jahrzehnte ein. Thoms’ Arbeiten regten 1878 die Gründung der englischen „Folk-Lore Society“ an, die er selbst leitete. In Amerika entstand 1888 die „American Folklore Society“ unter ihrem Präsidenten Francis James Child, der um 1856 mit dem Studium englischer und schottischer Folkballaden begonnen hatte. Dagegen stieß der Begriff in der deutschsprachigen Volkskunde als modisches Fremdwort weitgehend auf Ablehnung und konnte nicht heimisch werden. Dabei spielte auch ideologische Abwehr eine Rolle, weil man befürchtete, dass mit dem Wort „Folklore“ der nationale Gehalt der Volkskunde verlorengehen könnte.[3] Eine Ausnahme bildete der 1863 in die USA ausgewanderte Karl Knortz, der dem „1846 zum ersten Male in England gebrauchten und seitdem in allen civilisirten Ländern adoptirten Worte“ durch ein Buch mit dem Titel Folklore, das er 1896 in Dresden herausgab und das auf seinen in New York und Indiana an der Hochschule gehaltenen Vorträgen basierte, Eingang in den deutschen Wissenschaftsdiskurs zu verschaffen suchte. Er verstand unter „Folklore“ die „Quintessenz der Gedankenarbeit eines ganzen, von der Kultur noch unbeleckten Volkes, wozu nun in diesem Falle nicht nur die Aboriginer und altfränkischen Leute, sondern auch alle Kinder der Erde gehören“.[7] Vor allem in Amerika setzte sich die weite Definition des Begriffsumfangs durch. Francis Abernethy definiert Folklore ganz grundsätzlich als das traditionelle Wissen einer Kultur.[8]

Aus dem Wort Folklore ergibt sich, dass es sich um die traditionelle Kultur eines Volkes bzw. einer Gemeinschaft handelt.[9] Der Kulturbegriff wird im engeren folkloristischen Sinn oft auf künstlerische und literarische Ausdrucksformen begrenzt und nicht notwendigerweise im weiteren anthropologischen Sinne als allgemeine Lebensart einer Gesellschaft gefasst.[10] Tradition wird als Weitergabe von Generation zu Generation,[11] Volk als traditionelle Gemeinschaft verstanden, die sich durch eigentümliche Sitten und Gebräuche von anderen Gemeinschaften abgrenzt.[12]

Für viele indigene Völker (hier die Sámi Lapplands) sind Elemente der Folklore, wie z. B. das Kunsthandwerk, heute zusätzliche Einnahmequellen

Im Deutschen wird der Begriff heute als Sammelbegriff für die meist regional gebundenen Erscheinungsformen populärer Musik, Literatur und Festkultur gebraucht, mit denen sich die Volkskunde beschäftigt.[13] Neben Volkslied, Volkstanz und Volksmusik, die „Folklore“ als Gegenstand der Musikwissenschaft bezeichnet,[14] gehören im volkskundlichen und literaturwissenschaftlichen Verständnis zusätzlich Volksbräuche, Sagen, Märchen, Fabeln, Legenden, Sprichwörter, Trachten, Reime, Schwänke, Volkstheater, Balladen, Witze, Zaubersprüche, Berufstraditionen oder charakteristische handwerkliche Techniken zur Folklore.

Folklore findet ihren materiellen Niederschlag in lokalen Varianten des Kunsthandwerks, der Architektur und in Schmuck, Kleidung und landestypischen Speisen und Getränken. In vielen Kulturen sind Volksfrömmigkeit und volksreligiöse Feste untrennbarer Bestandteil der Folklore. Auch profane Folklore kann religiöse oder mythologische Elemente enthalten. Sagen und Volksmärchen können religiös-erbauliche Traditionen oder naturreligiöse Züge aufweisen. Musikfolklore ist die Vokal- und Instrumentalmusik des Volkes.

Ein wichtiges Element der alpenländischen Folklore ist das Alphorn
Bei den nordaustralischen Aborigines spielt das Didgeridoo eine wichtige Rolle in der Folklore

Abgrenzung und Sonderbedeutungen

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Folklore wird abgegrenzt von modernen Kulturerscheinungen, denen es an der geschichtlichen Überlieferung aus alter Zeit fehlt; von Errungenschaften der Hoch- oder Elitenkultur, denen es am Merkmal der Volkstümlichkeit fehlt; desgleichen von Nachbildungen, Rekonstruktionen (etwa auch Reenactment), Kunstbildungen und Neuschöpfungen (etwa „ausgedachte Kulturen“ wie J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe), die nie zur real gelebten Kultur einer Gemeinschaft gehört haben; und von anderen fiktiven Kulturinhalten (etwa die Spaghettimonster-Religion), die zwar künstlerischen Wert besitzen können, aber nicht zum gewachsenen Kulturerbe gerechnet werden.[15]

Ausgehend von den USA hat sich in der englischsprachigen Welt vielfach eine Verengung des Begriffs auf musikalische Formen eingebürgert. Die Musikrichtung des Folk versteht sich als Adaption traditioneller Musikfolklore. Dabei stehen zeitgenössische Bearbeitungen traditioneller Lieder und Stücke („Folksong“) im Vordergrund.[13]

Im Deutschen wird der Begriff Folklore bisweilen abwertend für pittoreske Darbietungen verwendet, die vordergründig als ursprüngliches Volksgut proklamiert werden, aber eher kommerzialisierte, verkitschte, trivial-sentimentale oder unechte Darstellungen angeblicher Volkssitten oder Ähnliches enthalten[16] (→ siehe: Folklorismus und Fakelore).

  • Hermann Bausinger: Folklore, Folkloristik. In: Enzyklopädie des Märchens, Band 4 (1984), Sp. 1397–1403.
  • Fritz Willy Schulze: Folklore: zur Ableitung der Vorgeschichte einer Wissenschaftsbezeichnung. Niemeyer, Halle 1949.
  • Walter Hansen: Das große Buch der Volkspoesie Reime, Rätsel, Sprüche, Lieder und Balladen aus zehn Jahrhunderten, illustriert von Gabi Kohwagner, Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-6760-4.
  • Jana C. Schlinkert: Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften – Rechtliche Behandlungsmöglichkeiten auf internationaler Ebene. BWV–Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-8305-1278-3. Eingeschränkte Vorschau auf books.google.de.
Wiktionary: Folklore – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Alan Dundes: Interpreting Folklore. Indiana University Press, Bloomington 1980, S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. The Athenaeum vom 22. August 1846, S. 862 f.; Angabe nach R. Troy Boyer: The Forsaken Founder, William John Thoms. From Antiquities To Folklore. Terre Haute (Indiana) 1997, S. 55.
  3. a b c d Hermann Bausinger: Folklore und gesunkenes Kulturgut. In: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde. 12, 1966, Akademie-Verlag, Berlin 1967, S. 15–25 (online), hier: S. 15 f.
  4. a b R. Troy Boyer: The Forsaken Founder, William John Thoms. From Antiquities To Folklore. In: The Folklore Historian. Band 14, 1997, S. 55–61, hier: S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Ronald L. Baker: Editor’s Introduction: Thoms, Child and Boas. In: Ronald L. Baker (Hrsg.): The Folklore Historian. Band 14, 1997, S. 5–6, hier: S. 5.
  6. Ursula Hermann (Hrsg.): Knaurs Herkunftswörterbuch. Etymologie und Geschichte von 10 000 interessanten Wörtern. Lexikographisches Institut, Droemer Knaur, München 1982, S. 165.
  7. Karl Knortz: Folklore. Mit dem Anhange: Amerikanische Kinderreime. Verlag und Druckerei Glöß, Dresden 1896 (Nachdruck: Dogma/Europäischer Hochschulverlag, Bremen 2012, ISBN 978-3-95454-874-3), S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Francis E. Abernethy: Classroom Definition of Folklore. In: ders. (Hrsg.): Between the Cracks of History. Essays on Teaching and Illustrating Folklore. University of North Texas Press, Denton 1997, S. 4; nachgewiesen und zitiert bei: Tom Crum: Is It Folklore or History? The Answer May Be Important. In: Kenneth L. Untiedt (Hrsg.): Folklore: In All of Us, In All We Do (PDF; 3,1 MB). Publications of the Texas Folklore Society LXIII, University of North Texas Press, Denton 2006, S. 3–11, hier: S. 4 u. Anm. 6.
  9. Jana C. Schlinkert: Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften. Rechtliche Behandlungsmöglichkeiten auf internationaler Ebene (= Schriften zum transnationalen Wirtschaftsrecht). BWV–Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-8305-1278-3, S. 30 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Jana C. Schlinkert: Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften. Berlin 2007, S. 35 f.
  11. Jana C. Schlinkert: Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften. Berlin 2007, S. 37 f.
  12. Jana C. Schlinkert: Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften. Berlin 2007, S. 33 f.
  13. a b Peter Wicke, Wieland Ziegenrücker: Sachlexikon Popularmusik. 1. Aufl., Taschenbuchausgabe, Goldmann, München 1987, S. 134 f.
  14. Der Duden. Band 5: Duden Fremdwörderbuch. 5., neu bearb. u. erw. Aufl., Dudenverlag, Leipzig/Wien/Zürich 1990, S. 259.
  15. Jana C. Schlinkert: Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften. Berlin 2007, S. 40.
  16. Hermann Bausinger: Folklore und gesunkenes Kulturgut. In: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde. 12, 1966, S. 25.