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„Deutsche Marine“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Bundeswehr}}
{{Infobox Militärische Einheit
[[Bild:Flag de war ensign.png|thumb|Dienstflagge der Seestreitkräfte<br />(Flagge und Gösch (Bugflagge) der Kriegsschiffe)]]
|Name= Marine
[[Bild:Flag de bundesdienstflagge.png|thumb|Bundesdienstflagge<br />(Flagge aller Bundesdienststellen und der Hilfsschiffe der Marine)]]
|Bild= [[Datei:Bundeswehr Logo Marine with lettering.svg|150px|Logo der Marine]]
[[Bild:Flag of Germany.svg|thumb|Bundesflagge<br />(Flagge der Handelsschiffe)]]
|Beschriftung=
'''Deutsche Marine''' ist die offizielle Bezeichnung der Seestreitkräfte der [[Deutschland|deutschen]] [[Bundeswehr]] seit 1990 und wird in der Umgangssprache auch für alle anderen Seestreitkräfte in den verschiedenen Epochen der Deutschen Geschichte verwendet. Die richtigen Bezeichnungen lauten:
|Daten=
|Startdatum= 2. Januar 1956
|Enddatum=
|Land= {{DEU}}
|Streitkräfte= [[Datei:Bundeswehr Kreuz.svg|20px|Emblem]] [[Bundeswehr]]
|Teilstreitkraft=
|Truppengattung=
|Typ= [[Teilstreitkraft]]<br />([[Marine|Seestreitkräfte]])
|Gliederung=
[[Datei:Fü M.svg|20px]] [[Marinekommando]]
: [[Datei:COA EF1.svg|20px]] [[Einsatzflottille 1]]
: [[Datei:COA EF2.svg|20px]] [[Einsatzflottille 2]]
: [[Datei:COA MFlgKdo.svg|20px]] [[Marinefliegerkommando|Marine&shy;fliegerkommando]]
: [[Datei:COA MUKdo.svg|20px]] [[Marineunterstützungskommando (2012)|Marineunter&shy;stützungs&shy;kommando]]
: Schulen der Marine
|Mannstärke= <!--Aktive Soldaten: -->{{BwPersStärke|Marine|Ref=0|Datum}}<br />davon Frauen: {{BwPersStärke|Frauen_Marine}}
|Teil_von= [[Datei:BMVg.svg|20px|Verbandsabzeichen des Führungsstabs der Streitkräfte]] [[Generalinspekteur der Bundeswehr]]
|Stationierungsort= [[Datei:Rostock Wappen.svg|20px]] [[Rostock]]
|Stationierungsort_Bezeichnung= Hauptsitz Marinekommando
|Marsch= [[Kameraden auf See (Marsch)|Kameraden auf See]] ([[Robert Küssel]])<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Zentrum Militärmusik der Bundeswehr]] |Titel=A2-2750/0-0-3 Zuteilung von Truppenmärschen |Auflage=Version 3.1 |Datum=2022-09-13 |Online=[https://fragdenstaat.de/anfrage/a2-2750-0-0-3-zuteilung-von-truppenmaerschen/933890/anhang/anlage4-1zua2-2750-0-0-3.pdf Anlage 4.1] |Abruf=2024-09-06}}</ref>
|Weblink= [https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine Website]
|Leitung_Bezeichnung= Leitung
|Kommandeur1= [[Vizeadmiral]] [[Jan Christian Kaack]]
|Kommandeur1_Bezeichnung= [[Inspekteur der Marine]]
|Kommandeur2= Vizeadmiral [[Frank Martin Lenski]]
|Kommandeur2_Bezeichnung= Stellvertretender Inspekteur der Marine
|Kommandeur3=
|Kommandeur3_Bezeichnung=
|Wichtige_Kommandeure=
}}


[[Datei:Naval ensign of Germany.svg|mini|{{FIAV|000001}} Dienstflagge der Seestreitkräfte<br />(Flagge und [[Gösch (Seefahrt)|Gösch]] der Kriegsschiffe)]]
* [[Reichsflotte]] (1848 bis 1853)
[[Datei:Flag of Germany (state).svg|mini|{{FIAV|011010}} Bundesdienstflagge<br />(Flagge aller Bundesdienststellen und der Hilfsschiffe der Marine)]]
* [[Marine des Norddeutschen Bundes]] (1866 bis 1871)
[[Datei:Flag of Germany.svg|mini|{{FIAV|110100}} Bundesflagge<br />(Flagge der [[Handelsschiff]]e)]]
* [[Kaiserliche Marine]] (1871 bis 1918)
* [[Vorläufige Reichsmarine]] (1919 bis 1921)
* [[Reichsmarine]] (1921 bis 1935)
* [[Kriegsmarine]] (1935 bis 1945)
* [[Bundesmarine]] (1955 bis 1990)
* [[Volksmarine]] (1956 bis 1990) ([[Deutsche Demokratische Republik|DDR]])
* Deutsche Marine (ab 1990) als offizielle Bezeichnung


Die '''Marine''' ist mit etwa {{formatnum:{{#expr: {{BwPersStärke|Marine|Ref=nein|Zahl=ja}} round -3}}}} [[Soldat (Deutschland)|Soldaten]] die zweitkleinste der vier [[Teilstreitkraft#Bundeswehr|Teilstreitkräfte]] der [[Bundeswehr]]. Neben der Bezeichnung ''Marine''<ref>Gemäß Schreiben des Bundesministeriums der Verteidigung aus dem Jahr 1956 (Presse- und Informationszentrum Marine).</ref> verwendet die Marine seit 1995 zur Abgrenzung zu ausländischen Seestreitkräften im internationalen Kontext die [[Selbstbezeichnung]] '''Deutsche Marine'''; vor 1995 wurde die Selbstbezeichnung ''[[Bundesmarine]]'' in Abgrenzung zur [[Volksmarine|ostdeutschen Volksmarine]] genutzt.<ref name="NAME" /> Der oberste truppendienstliche Vorgesetzte dieser Teilstreitkraft ist der [[Inspekteur der Marine]].
== Allgemeines ==
{{TOC limit|3}}
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|deutsche Marinegeschichte}}


=== Frühere deutsche Seestreitkräfte ===
Die Marine ist die kleinste [[Teilstreitkraft]] der [[Bundeswehr]]. Sie leistet einen Beitrag zu deren Aufgaben, wie sie in den jeweils gültigen Verteidigungspolitischen Richtlinien des [[Bundesminister der Verteidigung|Bundesministers der Verteidigung]] festgelegt sind. Seit [[1990]] haben sich die Aufgaben der Bundeswehr immer mehr weg von der Landesverteidigung hin zu friedensunterstützenden Einsätzen am Rande und außerhalb Europas gewandelt.
[[Datei:Flag of the German Confederation (war).svg|mini|Flagge der Reichsflotte, 1848–1852, laut [[Reichsgesetz betreffend die Einführung einer deutschen Kriegs- und Handelsflagge|Reichsgesetz vom 13.&nbsp;November&nbsp;1848]]]]


Einzelne frühere deutsche Staaten besaßen eigene, im internationalen Maßstab meist kleine Seestreitkräfte. Beispiele waren die [[Preußische Marine|preußische]], [[Österreichische Marine|österreichische]] oder die [[Schleswig-Holsteinische Marine|schleswig-holsteinische Marine]]. Erste Schritte zum Aufbau gemeinsamer Seestreitkräfte waren die [[Reichsflotte]] (ab 1848) und die [[Marine des Norddeutschen Bundes]] (ab 1867). Nach der [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung]] entstand aus letzterer 1872 die [[Kaiserliche Marine]]. Die deutschen Seestreitkräfte wurden nach der [[Novemberrevolution|Revolution]], an der [[Kieler Matrosenaufstand|deutsche Matrosen aktiv beteiligt waren]], als [[Reichsmarine]] (bis 1921 ''Vorläufige Reichsmarine'') und im [[Drittes Reich|nationalsozialistischen Deutschland]] ab 1935 als [[Kriegsmarine]] bezeichnet. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] waren die Seestreitkräfte fast vollständig vernichtet. Die [[Deutsche Demokratische Republik]] begann ab 1952 mit dem Aufbau der [[Volkspolizei See]], die 1956 in die [[Volksmarine]] (bis 1960 als ''Seestreitkräfte der [[Nationale Volksarmee|NVA]]'' bezeichnet) überführt wurde. In der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik]] begannen etwa gleichzeitig erste Planungen für die [[Bundesmarine|Marine]] der [[Bundeswehr]].
Die [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutsche Einheit]] im Jahr 1990 wurde nicht durch die Vereinigung zweier Staaten sondern durch den Beitritt der fünf neuen Länder zur [[Bundesrepublik Deutschland]] vollzogen. Mit der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] sind ihre Institutionen untergegangen, während die der Bundesrepublik fortbestehen. Das gilt auch für die Streitkräfte. Die Marine der Bundesrepublik Deutschland ist 1990 - wie die gesamte Bundeswehr – bruchlos fortgeführt worden. Die Führung der Marine hat jedoch entschieden, die bisherige, stets inoffizielle, Bezeichnung [[Bundesmarine]] nicht mehr zu verwenden, sondern fortan den Begriff „Deutsche Marine“ in allen offiziellen Texten zu benutzen. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung Bundesmarine noch immer anzutreffen.


=== Bundesmarine ===
Die Veränderungen in der Marine seit 1990 sind inzwischen so groß, dass es auch sachlich geboten ist, die Periode zwischen 1955 und 1990 und die Zeit seit 1990 in getrennten Artikeln „Bundesmarine“ und „Deutsche Marine“ zu behandeln.
{{Hauptartikel|Bundesmarine}}
Die heutige [[Marine]] ist nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] im Rahmen der [[Wiederbewaffnung]] Deutschlands als Teil der Bundeswehr neu aufgebaut worden. Sie grenzt sich von den Traditionen ehemaliger deutscher Seestreitkräfte ab.<ref>Siehe dazu auch: Jörg Duppler: ''Kontinuität und Diskontinuität im Selbstverständnis der Marine''. In: ''Marineforum'' 4-1996, S.&nbsp;2&nbsp;ff.</ref> Bis 1995 war für sie auch die Eigenbezeichnung ''Bundesmarine'' üblich.<ref name="NAME" /> Originär lautete die Bezeichnung einfach ''Marine'' ohne jegliche Zusätze.<ref name="NAME" /> Während des [[Kalter Krieg|Ost-West-Konflikts]] hatte sie die folgenden Hauptaufgaben, die sie gemeinsam mit den [[NATO]]-Verbündeten und vor allem mit der [[Kongelige Danske Marine|dänischen Marine]] zu erfüllen hatte: Sie sollte die Ostseezugänge gegen die Besetzung durch den [[Warschauer Pakt]] schützen und dadurch die in der [[Ostsee]] befindlichen Seestreitkräfte des Warschauer Pakts einschließen. In der [[Nordsee]] und im [[Nordatlantik]] sollte sie alliierte Verstärkungstransporte nach Europa schützen.


=== Neuorganisation nach der Wiedervereinigung ===
== Entwicklung seit 1990 ==
Die [[Deutsche Wiedervereinigung|deutsche Einheit]] im Jahr 1990 wurde im rechtlichen Sinne nicht durch die Vereinigung zweier Staaten, sondern durch den Beitritt der fünf neuen Länder sowie des wiedervereinigten Berlins zur [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] vollzogen. Daher wurde Personal und in geringem Umfang das Material der aufgelösten [[Volksmarine]] in die Bundeswehr übernommen. Die Führung der Marine hat 1995 trotz der institutionellen Kontinuität entschieden, die bisherige gebräuchliche Bezeichnung ''Bundesmarine'' nicht mehr zu verwenden, sondern fortan den Begriff ''Marine'' oder in Abgrenzung zu ausländischen Marinen im internationalen Kontext den Begriff ''Deutsche Marine'' zu verwenden.<ref name="NAME">{{Internetquelle |autor=Detlef Struckhof |url=http://www.presseportal.de/pm/67428/1396861/deutsche-marine-pressemeldung-bundesmarine-oder-deutsche-marine-wie-heisst-die-kleinste |titel=Deutsche Marine – Pressemeldung: „Bundesmarine“ oder „Deutsche Marine“? – Wie heißt die kleinste Teilstreitkraft der Bundeswehr richtig? |werk=Presseportal.de |hrsg=Presse- und Informationszentrum Marine |datum=2009-04-30 |abruf=2021-09-16}}</ref>


1990 hatte die Marine zunächst ihre bisherige Struktur im Wesentlichen beibehalten, war jedoch, wie die gesamte Bundeswehr, schrittweise verkleinert worden. Die [[Nationale Volksarmee]] der DDR hatte mit Ablauf des [[2. Oktober]] [[1990]] aufgehört zu bestehen. Ein Teil des Personals und des Materials wurde von der Bundeswehr übernommen. Die Regelungen des 2+4-Vertrages erlaubten es bis Ende [[1994]] nicht, der [[NATO]] zuzuordnende Streitkräfte auf dem Territorium der vormaligen DDR zu stationieren. Deshalb wurden die Teile der ehemaligen [[Volksmarine]], die zunächst noch weiterhin in Dienst gehalten werden sollten, in einem eigenen Marinekommando Ost mit Sitz in [[Rostock]] zusammengefasst, das zunächst dem Bundeswehrkommando Ost in [[Strausberg]] unterstand.
Nach 1990 hatte die Marine zunächst ihre bisherige Struktur im Wesentlichen beibehalten, war jedoch, wie die gesamte Bundeswehr, schrittweise verkleinert worden. Die Regelungen des [[Zwei-plus-Vier-Vertrag]]es erlaubten es bis Ende 1994 nicht, der [[NATO]] zuzuordnende Streitkräfte auf dem Territorium der vormaligen DDR zu stationieren. Deshalb wurden die Teile der ehemaligen Volksmarine, die zunächst noch weiterhin in Dienst gehalten werden sollten, in einem eigenen ''[[Marinekommando Rostock]]'' zusammengefasst, das zunächst dem ''[[Bundeswehrkommando&nbsp;Ost]]'' in [[Strausberg]] unterstand.


Ab [[1995]] konnte eine einheitliche Marinestruktur geschaffen und die im Beitrittsgebiet stationierten Kräfte der NATO assigniert werden. Das Marinekommando Ost wurde aufgelöst, statt dessen wurden einige neue Dienststellen im Beitrittsgebiet aufgestellt (Marineabschnittskommando Ost, Marinetechnikschule), andere wurden von Westen dorthin verlagert (Schnellbootflottille, Marineamt).
Ab 1995 konnte eine einheitliche Marinestruktur geschaffen und die im Beitrittsgebiet stationierten Kräfte der NATO assigniert (etwa: ‚als verfügbar angezeigt‘) werden. Das Marinekommando Ost wurde aufgelöst, stattdessen wurden einige neue Dienststellen im Beitrittsgebiet aufgestellt (Marineabschnittskommando Ost, Marinetechnikschule), andere wurden von Westen dorthin verlagert ([[Schnellbootflottille]], [[Marineamt]]).


Erst mit der 2000 von Verteidigungsminister [[Rudolf Scharping]] eingeleiteten [[Bundeswehrreform]] begann sich die Organisation der Marine grundsätzlich zu verändern. Inzwischen ist an die Stelle der bisher üblichen stufenweisen Bundeswehrreformen ein kontinuierlicher Prozess getreten, der mit dem Begriff Transformation beschrieben wird.
Erst mit der 2000 von Verteidigungsminister [[Rudolf Scharping]] eingeleiteten Bundeswehrreform begann sich die Organisation der Marine grundsätzlich zu verändern. Inzwischen ist an die Stelle der bisher üblichen stufenweisen Bundeswehrreformen eine kontinuierliche [[Transformation der Bundeswehr]] getreten, in die die Marine eingebunden ist.


Die Anzahl kleinerer, vor 1990 speziell für die Ostseekriegführung vorgesehener Schiffe und Boote wird weiter reduziert. Dafür wird eine kleinere Zahl größerer Fahrzeuge verschiedener Typen beschafft. Gleichzeitig wird die Anzahl der Marinesoldaten auf etwa 25.000 verringert. Im Verhältnis zu den anderen Teilstreitkräften ist der Anteil der Marinesoldaten in der Bundeswehr dagegen gewachsen von etwa 7,7 % vor 1990 auf künftig etwa 10 %.
Die wesentlichen Veränderungen, die noch nicht alle vollzogen wurden, sind:


Um die Erfahrungen und Vorstellungen für küstennahe Operationen besser in die NATO einbringen und gemeinsam weiterentwickeln zu können, wurde ab 2007 das [[Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters]] bei der Einsatzflottille&nbsp;1 in Kiel aufgebaut und 2009 durch die NATO offiziell akkreditiert.
* Verlagerung wichtiger Unterstützungsaufgaben in die neu geschaffene [[Streitkräftebasis]] und damit verbunden die Auflösung des Marineunterstützungskommandos und der Marineabschnittskommandos


[[Datei:Gliederung der Marine 4a.svg|mini|hochkant=1.8|Gliederung der Deutschen Marine bis 2012]]
* Abgabe der Marinejagdbomber [[Tornado (Flugzeug)|Tornado]] an die [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]]


An der Spitze der Marine stand der [[Inspekteur der Marine]] im [[Bundesministerium der Verteidigung]]. Als truppendienstlicher Vorgesetzter seiner Teilstreitkraft unterstand er direkt dem Bundesminister der Verteidigung. Der Inspekteur wurde unterstützt durch den [[Führungsstab der Marine]], eine Abteilung des Ministeriums in Bonn. Die Teilstreitkraft Marine bestand aus zwei Kommandobereichen, der [[Flotte (Marine)|Flotte]] und dem Marineamt.
* Umgliederung der Flotte in zwei Einsatzflottillen (englisch: Naval Task Flotilla) und zwei dem Flottenkommando direkt unterstehende Marinefliegergeschwader


Wie vor 1990 bleibt die Marine in die [[NATO-Kommandostruktur]] eingebunden, die sich ihrerseits den Veränderungen nach Ende des [[Kalter Krieg|Ost-West-Konflikts]] angepasst hat. Schiffe und Boote beteiligen sich an den ständigen Einsatzverbänden der NATO, die im Wechsel mit anderen Nationen auch von deutschen Marineoffizieren geführt werden.
Die Anzahl kleinerer, vor 1990 speziell für die Ostseekriegführung vorgesehener Schiffe und Boote wird reduziert. Dafür wird eine kleinere Zahl größerer Fahrzeuge verschiedener Typen beschafft. Gleichzeitig wird die Anzahl der Marinesoldaten auf etwa 25.000 verringert. Im Verhältnis zu den anderen Teilstreitkräften ist der Anteil der Marinesoldaten in der Bundeswehr allerdings gewachsen von etwa 7,7% vor 1990 auf künftig etwa 10%.


== Organisation und Führung ==
=== Neuausrichtung der Bundeswehr ===
Die [[Neuausrichtung der Bundeswehr]], die im Jahr 2010 eingeleitet wurde, führt zu grundlegenden Veränderungen in der Marine. Deutlich wird dies insbesondere in der völligen Umstrukturierung der Führungsorganisation mit Wegfall des [[Führungsstab der Marine|Führungsstabs der Marine]] im [[Bundesministerium der Verteidigung]]. Zum&nbsp;1.&nbsp;Oktober 2012 wurden der [[Führungsstab der Marine]], das [[Flottenkommando]] und das [[Marineamt]] aufgelöst. Zum gleichen Zeitpunkt wurde das [[Marinekommando]] neu aufgestellt. Der offizielle Aufstellungsappell fand am 9.&nbsp;Oktober 2012 in [[Rostock]] statt.<ref name="Marinekommando 2012-10-09" />


Am 27. September 2016 wurde in Kiel das [[Flottille der Minenstreitkräfte#5. Minensuchgeschwader|5. Minensuchgeschwader]] außer Dienst und das [[Unterstützungsgeschwader]] in Dienst gestellt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/NYq7DsIwDEX_yE6nAFujIsGKhKBsprUqizwqy4WFjycZuEc6y7n4wEqmtyxkUjJFvOM4yeH5gUQK9LKNY2S8td_MMJXM1mycTaoXJSsKa1GLrWyqtYDMOLpuCM67_7pvf9yF03Xv_XAOF1xT6n-AHQZj/ |titel=Neuer Verband in der Einsatzflottille 1 |hrsg=Presse- und Informationszentrum Marine |datum=2016-09-28 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161117191527/http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/NYq7DsIwDEX_yE6nAFujIsGKhKBsprUqizwqy4WFjycZuEc6y7n4wEqmtyxkUjJFvOM4yeH5gUQK9LKNY2S8td_MMJXM1mycTaoXJSsKa1GLrWyqtYDMOLpuCM67_7pvf9yF03Xv_XAOF1xT6n-AHQZj/ |archiv-datum=2016-11-17 |abruf=2020-03-31}}</ref>
An der Spitze der Marine steht der [[Inspekteur der Marine]] im [[Bundesministerium der Verteidigung]]. Als truppendienstlicher Vorgesetzter seiner Teilstreitkraft untersteht er direkt dem [[Bundesminister der Verteidigung]]. Der Inspekteur wird unterstützt durch den Führungsstab der Marine, eine Abteilung des Ministeriums in Bonn. Die Teilstreitkraft Marine besteht aus zwei Kommandobereichen, der Flotte und dem Marineamt.
Am 16. November 2016 wurde in Warnemünde das [[Schnellbootflottille#7. Schnellbootgeschwader|letzte Schnellbootgeschwader]] außer Dienst gestellt.<ref>[http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/NYrLCsJADEX_KJmi4GPXUgpuVah1F9tQgvMoIa0bP96ZhffA2ZyLT8xE2mQmkxTJ4wOHUc6vDwRSoLet7D1jX34Tw5giW7FxNMmelSwpLEnNl7Kq5gIy4eCqtnEH91_1rbtbdz_ud6f20lxxCaH-AePQXew!/ ''Ein ganzes Waffensystem außer Dienst gestellt – Die Ära der Schnellboote ist zu Ende.''] PIZ Marine 17. November 2016, abgerufen am 18. November 2016.</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.t-online.de/regionales/id_79560866/7-schnellbootgeschwader-ausser-dienst-gestellt.html |text=''7. Schnellbootgeschwader außer Dienst gestellt.'' |wayback=20161117064331}} T-Online Regionales am 16. November 2016, abgerufen am 16. November 2016.</ref>


== Auftrag ==
Wie vor 1990 bleibt die Marine in die Struktur der NATO eingebunden, die sich ihrerseits den Veränderungen nach Ende des [[Ost-West-Konflikt]]s angepasst hat. Schiffe und Boote beteiligen sich an den ständigen Einsatzverbänden der NATO, die im Wechsel mit anderen Nationen auch von deutschen Marineoffizieren geführt werden.
Die Marine leistet einen Beitrag zu deren Aufgaben, wie sie in den jeweilig gültigen [[Verteidigungspolitische Richtlinien]] des [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesministers der Verteidigung]] festgelegt sind:


{{Zitat
=== Die Flotte ===
|Text=Die Bundeswehr als Instrument einer umfassend angelegten Sicherheits- und Verteidigungspolitik erfüllt dazu ihren Auftrag:


Die Bundeswehr
Die Flotte wird vom [[Befehlshaber der Flotte]] im [[Flottenkommando]] in [[Glücksburg (Ostsee)|Glücksburg]] operativ und administrativ geführt. Größere Einsätze werden seit 2002 durch das Einsatzführungskommando in [[Potsdam]] geführt. Zur Flotte gehören die Schiffe und Flugzeuge der Marine und sonstige Einsatzkräfte. Die Flotte gliedert sich derzeit noch in fünf Flottillen, künftig werden es nur noch zwei Einsatzflottillen und zwei [[Marineflieger]]geschwader sein.
* schützt Deutschland und seine Bürgerinnen und Bürger,
* sichert die außenpolitische Handlungsfähigkeit Deutschlands,
* trägt zur Verteidigung der Verbündeten bei,
* leistet einen Beitrag zu Stabilität und Partnerschaft im internationalen Rahmen und
* fördert die multinationale Zusammenarbeit und europäische Integration.


Vor diesem Hintergrund nimmt die Bundeswehr folgende ineinandergreifende Aufgaben wahr:
Der Schiffs- und Flugzeugbestand der Flotte 2005:
* Landesverteidigung als Bündnisverteidigung im Rahmen der Nordatlantischen Allianz;
* 15 [[Fregatte]]n
* internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung – einschließlich des Kampfs gegen den internationalen Terrorismus;
* 10 [[Schnellboot]]e
* Beteiligung an militärischen Aufgaben im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU;
* 12 [[U-Boot]]e
* Beiträge zum Heimatschutz, d.&nbsp;h. Verteidigungsaufgaben auf deutschem Hoheitsgebiet sowie Amtshilfe in Fällen von Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällen, zum Schutz kritischer Infrastruktur und bei innerem Notstand;
* 22 [[Minenjagdboot]]e
* Rettung und Evakuierung sowie Geiselbefreiung im Ausland;
* ca. 20 [[Hilfsschiff]]e
* Partnerschaft und Kooperation als Teil einer multinationalen Integration und globalen Sicherheitszusammenarbeit im Verständnis moderner Verteidigungsdiplomatie;
* 12 [[Seeaufklärer]] [[Breguet Atlantic]]
* humanitäre Hilfe im Ausland.
* 4 [[Dornier Do 228]]
|Quelle=Verteidigungspolitische Richtlinien 2011
* 21 [[Hubschrauber]] des Typ [[H-3 Sea King|Sea King MK 41]]
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/13568/28163bcaed9f30b27f7e3756d812c280/g-03-download-die-verteidigungspolitische-richtlinien-2011-data.pdf#page=11 |titel=Die Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011 |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2011-05-27 |seiten=11 |format=PDF; 57,4&nbsp;kB |abruf=2020-03-31}}</ref>}}
* 22 [[Hubschrauber]] des Typ [[Sea Lynx MK 88A]]


Nach 1990 haben sich die Aufgaben der Bundeswehr von der [[Landesverteidigung]] im „Kalten Krieg“ hin zu Einsätzen der internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung außerhalb Deutschlands verlagert („Armee Im Einsatz“).
Zur Flotte gehören auch einige Landeinheiten, darunter
* das Flottenkommando, [[Glücksburg]]
* die Marinefliegergeschwader 2, 3, und 5 in [[Tarp]], [[Nordholz (bei Cuxhaven)|Nordholz]] und [[Kiel]]
* das Kommando Spezialisierte Einsatzkräfte der Marine (einschließlich der [[Kampfschwimmer]]), [[Eckernförde]]
* das Schifffahrtsmedizinische Institut der Marine, [[Kiel]]


Der Inspekteur der Marine legt in seinen jährlichen Weisungen fest, wie diese Aufträge in der Marine umgesetzt werden.
'''Organisation der Flotte'''


Danach soll die Marine im Rahmen von Auslandseinsätzen mit Schwerpunkt an streitkräftegemeinsamen Operationen teilnehmen. Sie soll entsprechend dem Konzept „Basis See“<ref>{{Webarchiv |url=https://deutsches-maritimes-institut.de/marineglossar/#Basis%20See |text=Definition im Marineglossar |wayback=20180627081113}} des [[Deutsches Maritimes Institut|Deutschen Maritimen Instituts]], abgerufen am 12. März 2021.</ref> mit ihren Mitteln von See aus andere Streitkräfte unterstützen, so dass die [[Hohe See]] als Basis für militärische Operationen genutzt werden kann.<ref>Wolfgang Nolting: {{Webarchiv |url=http://www.europaeische-sicherheit.de/Ausgaben/2007/2007_09/02_Nolting/2007,09,02.html |text=''Umsetzung der Transformation in der Deutschen Marine''. |wayback=20111229123145}} In: Europäische Sicherheit online</ref> So können zum Beispiel die Luftverteidigungsfregatten der [[Sachsen-Klasse (2004)|''Sachsen''-Klasse]] in Küstennähe eingesetzte Landverbände gegen Luftangriffe schützen.
{{:Deutsche Marine/Organigramm Flotte}}


Außerdem soll die Marine im Rahmen der Aufgabe „Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger“ die Seewege gegen asymmetrische Bedrohungen schützen und so zur Sicherheit des deutschen [[Seehandel]]s beitragen.
=== Das Marineamt ===


Als Beitrag zu der Aufgabe „Heimatschutz“ beteiligt sich die Marine am ständigen [[Search and Rescue|SAR-Dienst]] im deutschen Küstenbereich.
Das [[Marineamt]] in [[Rostock]] ist für die Ausbildung und die Logistik der Marine zuständig. Eine eigene Abteilung Weiterentwicklung Marine (WEM) bearbeitet die Marineaspekte des Transformationsprozesses der Bundeswehr. Dem Marineamt unterstehen Schulen, Stützpunkte und Ämter. Derzeit hat die Marine fünf Schulen:


== Organisation und Führung ==
* Marineschule Mürwik, [[Flensburg]] (Offizierausbildung, unterstellt: [[Gorch Fock (Segelschulschiff)|Segelschulschiff Gorch Fock]])
[[Datei:Fü M.svg|mini|hochkant|Wappen des Marinekommandos]]
* Marineunteroffizierschule, [[Plön]]
<!--[[Datei:Gliederung Deutsche Marine 2020-03.svg|mini|hochkant=1.5|Gliederung der Deutschen Marine im März 2020]] nur für Eingeweihte vgl. WP:Oma -->
* Marinetechnikschule, [[Parow]] bei [[Stralsund]] (unterstellt: Ausbildungszentrum Schiffssicherung, [[Neustadt in Holstein]])
An der Spitze der Marine steht der Inspekteur der Marine im [[Marinekommando]]. Als truppendienstlicher Vorgesetzter seiner Teilstreitkraft untersteht er dem Generalinspekteur der Bundeswehr. Sein Stellvertreter führt die Bezeichnung ''Stellvertreter des Inspekteurs der Marine und Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.marine.de/portal/poc/marine?uri=ci%3Abw.mar.ueberuns.diedeuts.personli.stellver |titel=Stellvertreter des Inspekteurs der Marine und Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte |hrsg=Presse- und Informationszentrum Marine |datum=2016-02-01 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170730064047/http://www.marine.de/portal/a/marine/start/ueberuns/diedeuts/personli/stellver/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MfNwMHA08XV39PExNPQ1NfEz0wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxm2GqH6wfpR-VlViWWKFXkF9UkpNaopeYDHKhfmRGYl5KTmpAfrIjRKAgN6LcoNxREQAh8L92/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922LF0A0IEENH55I14L5 |archiv-datum=2017-07-30 |abruf=2016-03-25 |kommentar=Offizieller Lebenslauf Vizeadmiral Brinkmann}}</ref>
* Marineoperationsschule, [[Bremerhaven]]
* Marineversorgungsschule, [[List (Sylt)|List auf Sylt]] (wird zum 31.12.2007 geschlossen)


=== Unterstellte Kräfte der Marine ===
Zuküftige Marinestützpunkte:
Die dem [[Marinekommando]] nachgeordneten Kräfte sind truppendienstlich einzelnen Abteilungsleitern des Marinekommandos unterstellt. Es sind zugeordnet:
* [[Wilhelmshaven]] (Fregatten der Klasse 122, 123, 124, größere Hilfsschiffe)
* [[Eckernförde]] (U-Boote, Hilfsschiffe, Marineschutzkräfte, Spezialisierte Einsatzkräfte Marine)
* [[Kiel]] (Minenabwehreinheiten, Hilfsschiffe, Segelschulschiff, Marineflieger)
* [[Warnemünde]] (Schnellboote, Hilfsschiffe und zukünftig die Korvetten (Kl. 130))


==== Abteilungsleiter Einsatz ====
Die Marinestützpunktkommandos Eckernförde, Kiel und Warnemünde unterstehen ab Mitte 2006 truppendienstlich dem Marinestützpunktkommando Wilhelmshaven.
* [[Datei:COA EF1.svg|20px]] [[Einsatzflottille 1]] (EinsFltl 1) in [[Kiel]]
* [[Datei:COA EF2.svg|20px]] [[Einsatzflottille 2]] (EinsFltl 2) in Wilhelmshaven
* [[Datei:COA MFlgKdo.svg|20px]] [[Marinefliegerkommando]] (MFlgKdo) in [[Nordholz]]
* [[Datei:Wappen Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine.jpg|20px]] [[Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine]] (EAZS) in [[Neustadt in Holstein]]
* [[Datei:Marineschifffahrtleitung.jpg|20px]] [[Marineschifffahrtleitung|Marineschifffahrtsleitstelle]] (MSLtSt) in [[Hamburg]]


==== Abteilungsleiter Personal, Ausbildung, Organisation ====
Die wichtigsten, dem Marineamt nachgeordneten Fachkommandos sind:
* [[Datei:COA MSM.svg|20px]] [[Marineschule Mürwik]] (MSM) in [[Flensburg]]-[[Mürwik]]
** Segelschulschiff ''[[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]'', der MSM unterstellt, mit [[Heimathafen]] Kiel
* [[Datei:COA MUS Bw.svg|20px]] [[Marineunteroffizierschule]] (MUS) in [[Plön]]
* [[Datei:COA MOS Bw.svg|20px]] [[Marineoperationsschule]] (MOS) in [[Bremerhaven]]
* [[Datei:COA MTS.svg|20px]] [[Marinetechnikschule]] (MTS) in [[Parow]]


==== Abteilungsleiter Einsatzunterstützung ====
* Kommando für Truppenversuche der Marine, Eckernförde
* [[Datei:COA MUKdo.svg|20px]] [[Marineunterstützungskommando (2012)|Marineunterstützungskommando]] (MUKdo) in Wilhelmshaven
* [[Kommando Marineführungssysteme]], Wilhelmshaven


==== Abteilungsleiter Marinesanität und Admiralarzt der Marine ====
'''Organigramm des Marineamts'''
* [[Datei:COA SchiffMedInstM Bw.svg|20px]] [[Schifffahrtmedizinisches Institut der Marine]] (SchiffMedInstM) in [[Kronshagen]]


== Ausrüstung ==
{{:Deutsche Marine/Organigramm Amt Deutsche Marine}}
=== Schiffe und Boote ===
{{Siehe auch|Liste der Schiffe der Bundeswehr}}
[[Datei:EntwicklungDeutscheMarine.png|mini|hochkant=1.7|links|Numerische Entwicklung der wichtigsten Schiffstypen bei der Marine seit der Gründung 1956 bis 2015
{| class="toptextcells"
|-
|
{{Farblegende|#32689E|Torpedoschnellboote|dunkelblau}}
{{Farblegende|#B6DD68|Flugkörperschnellboote|grün}}
|
{{Farblegende|#D2605F|U-Boote|rot}}
{{Farblegende|#F79647|Fregatten|orange}}
|
{{Farblegende|#5F4585|Korvetten|lila}}
{{Farblegende|#8FB3E3|Zerstörer|hellblau}}
|}]]


<gallery class="float-right" style="text-align:center" perrow="3" caption="Fregatten">
Das [[Marinearsenal]] mit Betrieben in Wilhelmshaven und Kiel untersteht nicht der Marine sondern dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung [http://www.bwg.org/ BWB].
BADEN-WURTTEMBERG 00257 (cropped).jpg|Fregatte ''Baden-Württemberg''
FGS Hessen-2012-2.jpg|Fregatte ''Hessen''
Fregatte Mecklenburg-Vorpommern F218.jpg|Fregatte ''Mecklenburg-Vorpommern''
</gallery>
{{Absatz}}
; 11 [[Fregatte]]n
* 4 [[Baden-Württemberg-Klasse|''Baden-Württemberg''-Klasse (125)]]
* 3 [[Sachsen-Klasse (2004)|''Sachsen''-Klasse (124)]]
* 4 [[Brandenburg-Klasse (1994)|''Brandenburg''-Klasse (123)]]
<gallery class="float-right" style="text-align:center" caption="Korvette, U-Boot" perrow="3">
Korvette Braunschweig F260 2895.jpg|Korvette ''Braunschweig''
U Boot 212 HDW 2.jpg|U-Boot Klasse 212 A
</gallery>


; 5 [[Korvette]]n
== Personal ==
* [[Braunschweig-Klasse (2008)|''Braunschweig''-Klasse (130)]] (5 weitere bestellt, Zielgröße zehn Einheiten)
; 6 [[U-Boot]]e
* [[Klasse 212 A]]
; 12 [[Minenabwehrfahrzeug]]e
* 2 [[Minenabwehrfahrzeuge der Deutschen Marine#Minensuchboote Ensdorf-Klasse (Klasse 352)|Hohlstablenkboote ''Ensdorf''-Klasse (352)]] (Reserve, dienen als Truppenwerbeplattformen)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr-journal.de/2024/inka-von-puttkamer-uebernimmt-3-minensuchgeschwader/ |titel=Fregattenkapitän Inka von Puttkamer kommandiert als erste Frau einen Kampfverband der Deutschen Marine. |datum=2024-03-21 |sprache=en |abruf=2024-11-04}}</ref>
* 10 [[Frankenthal-Klasse|Minenjagdboote ''Frankenthal''-Klasse (332)]] (inkl. zwei auch als Tauchereinsatzboote nutzbare Einheiten)


<gallery class="float-right" style="text-align:center" caption="Unterstützungseinheiten" perrow="3">
Von den derzeit 26.000 Marinesoldaten dienen etwa 20.000 in der Marine selber, die anderen in den übrigen Teilen der Bundeswehr, vor allem in der Streitkräftebasis, dem Zentralen Sanitätsdienst und im Ministerium. In der Marine gibt es neben Berufs- und Zeitsoldaten auch Wehrpflichtige, diese allerdings in sehr viel kleinerer Zahl als in anderen Bereichen der Bundeswehr. Ca. nur 6.000 Soldaten sind auf seegehenden Einheiten.
EGV Berlin.JPG|Einsatzgruppen&shy;versorger ''Berlin''
A52 Oste.jpg|Flottendienstboot ''Oste''
</gallery>
; 18 [[Hilfsschiff]]e
* 1 [[Segelschulschiff]] ''[[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]''
* 3 [[Berlin-Klasse|Einsatzgruppenversorger ''Berlin''-Klasse (702)]]
* 2 [[Betriebsstofftransporter]] [[Rhön-Klasse|''Rhön''-Klasse (704)]]
* 6 [[Versorgungsschiff#Tender|Tender]] [[Klasse 404|''Elbe''-Klasse (404)]]
* 2 [[Bergungsschlepper]] ''[[Rügen (Schiff, 2003)|Rügen]], [[Borkum (Schiff, 2022)|Borkum]]''<ref>{{Internetquelle |autor=MarineForum |url=https://marineforum.online/hochseeschlepper-made-in-china-fuer-die-deutsche-marine/ |titel=Hochseeschlepper "Made in China" für die Deutsche Marine |datum=2024-06-21 |abruf=2024-06-21}}</ref>
* 3 [[Flottendienstboot]]e [[Oste-Klasse|''Oste''-Klasse (423)]]
* 1 [[Wehrforschungsschiff]] [[Planet (Schiff, 2005)|''Planet'' (751)]]


=== Luftfahrzeuge ===
Außer den Soldaten arbeiten in der Marine eine Anzahl ziviler Mitarbeiter. Einige [[Kriegsschiff#Hilfsschiff|Hilfsschiffe]] der Marine sind zivil besetzt, darunter auch die Flottentanker.
<gallery class="float-right" style="text-align:center" caption="Luftfahrzeuge" perrow="3">
Lockheed Martin P3-C Orion l.jpg|P-3C ORION
Westland Lynx Bundesmarine 2005.jpg|Sea Lynx Mk 88A
German Navy NH90 NTH 79+58 static display ILA-2022.jpg|NH90 NTH Sea Lion
</gallery>
; 4 [[Flugzeug]]e
* 2 [[Seefernaufklärer|Seefernaufklärungsflugzeuge]] [[Lockheed P-3|P-3C Orion]]<ref>{{Internetquelle |autor=Patrick Zwerger |url=https://www.flugrevue.de/militaer/u-boot-jaeger-mit-verspaetung-das-erste-bauteil-der-ersten-deutschen-p-8a-poseidon/ |titel=U-Boot-Jäger mit Verspätung: Das wird die erste Boeing P-8A Poseidon für Deutschland |datum=2024-04-05 |sprache=de |abruf=2024-06-12}}</ref>
* 2 Ölaufklärungsflugzeuge [[Dornier 228 LM]]
; 40 [[Hubschrauber]]
* 22 [[Westland Lynx|Sea Lynx Mk 88A]]
* 18 [[NH90|NH90 NTH „Sea Lion“]]


{{Siehe auch|Liste von Luftfahrzeugen der Bundeswehr}}
Die Pflege von [[Deutsche Marine (Geschichte)#Tradition und Brauchtum der Marine|Tradition und Brauchtum der Marine]] vermitteln den Angehörigen ein besonderes Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Teilstreitkraft.


=== Marinestützpunkte ===
Wichtigste Vereinigungen von Marineangehörigen und Ehemaligen sind
[[Datei:Standorte der Deutschen Marine.svg|mini|hochkant=1.5|Standorte der Marine bis 2012]]


* [[Wilhelmshaven]] ([[Marinestützpunkt Heppenser Groden]])
* Der [[Deutscher Marinebund|Deutsche Marinebund]]
** Fregatten, [[Trossschiff]]e
* [[Eckernförde]] ([[Marinestützpunkt Eckernförde]])
** Unterseeboote, Flottendienstboote, Trossschiffe, Kommando Spezialkräfte Marine, Seebataillon
* [[Kiel]] ([[Marinestützpunkt Kiel]])
** Trossschiffe, Minenabwehreinheiten, Segelschulschiff Gorch Fock
* [[Rostock]] ([[Marinestützpunkt Warnemünde]])
** Korvetten, Trossschiffe
* [[Nordholz]] ([[Marinefliegerkommando]])
** Hubschrauber und Propellerflugzeuge


=== Sendeanlagen ===
* Die [[Marine-Offizier-Vereinigung]]
* [[Marinefunksendestelle Rhauderfehn]] in [[Rhauderfehn]]/[[Saterland]]
* [[Marinefunksendestelle Marlow]] in [[Marlow]]
* [[Marinefunksendestelle Neuharlingersiel]] in [[Neuharlingersiel]]


== Aufgaben der Marine ==
=== Sonstiges ===
Auf [[Helgoland]] und auf dem [[Marinestützpunkt Warnemünde]] betreibt die Marine außerdem Hubschrauberstützpunkte des [[SAR-Dienst für Luftfahrzeuge in Deutschland|SAR-Dienstes für Luftfahrzeuge in Deutschland]].


In [[Berlin]] unterhält die Marine für Repräsentationszwecke des [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesministeriums der Verteidigung]] eine [[Barkasse]] mit dem Namen ''Marine&nbsp;1''. Die 4.&nbsp;Kompanie des [[Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung|Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung]] wird von der Marine gestellt.
Während des Ost-West-Konflikts hatte die [[Bundesmarine]] im Wesentlichen drei Aufgaben. Sie sollte die Ostseezugänge gegen die Besetzung durch den [[Warschauer Pakt]] schützen und dadurch die in der [[Ostsee]] befindlichen Seestreitkräfte des [[Warschauer Pakt]]s einschließen. In der [[Nordsee]] und im [[Nordatlantik]] sollte sie alliierte Verstärkungstransporte nach Europa schützen.


== Personal ==
Seit 1990 hat die Marine neue Aufgaben im Rahmen von Auslandseinsätzen bekommen (siehe unten). Künftig zeichnen sich drei Bereiche ab, in denen die Marine eingesetzt werden wird:
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F048237-0002, Kiel, Segelschiff "Gorch Fock", Matrose.jpg|mini|[[Gefreiter]] als Posten vor der [[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]]]
[[Datei:Marineschule Mürwik (Flensburg) mit der Gorch Fock vor ihr am Liegeplatz.jpg|mini|[[Marineschule Mürwik]] mit dem Segelschulschiff ''Gorch Fock'']]
Rund 16.000 Soldaten sind in der Marine selbst tätig, weitere Marineuniformträger im [[Bundesministerium der Verteidigung]] und in den übrigen [[Gliederung der Bundeswehr|Organisationsbereichen der Bundeswehr]], vor allem im [[Unterstützungsbereich]]. Ein Teil der Soldaten dient ständig auf seegehenden Einheiten. In der Marine gibt es [[Berufssoldat]]en, [[Soldat auf Zeit|Soldaten auf Zeit]] und [[Freiwilliger Wehrdienst|Freiwillig Wehrdienstleistende]].


Die [[Dienstgrade der Bundeswehr#Marineuniformträger|Dienstgradbezeichnungen in der Marine]] unterscheiden sich von denen der anderen Teilstreitkräfte der Bundeswehr, folgen jedoch demselben System. Die [[Mannschaften]] und Unteroffiziere werden in unterschiedlichen [[Verwendungsreihe]]n an Schulen der Marine und zum Teil in anderen Teilen der Bundeswehr spezialisiert ausgebildet. Leistungsstarke Unteroffiziere können zum [[Offizier des militärfachlichen Dienstes]] und in Einzelfällen zum [[Offizier (Deutschland)|Offizier des Truppendienstes]] weitergebildet werden. Alle Offiziere erhalten eine Ausbildung an der [[Marineschule Mürwik]]. Die meisten Offiziere des Truppendienstes absolvieren ein Studium an einer [[Universität der Bundeswehr]].
* Auf der [[Hohe See|Hohen See]], also außerhalb der [[Hoheitsgewässer]] von Staaten, gilt es, Transporte militärischer Güter zu schützen und zugleich illegale Transporte, insbesondere von [[Massenvernichtungsmittel]]n, zu unterbinden.
* In Krisengebieten, und hier vor allem vor fremden Küsten, leistet die Marine zusammen mit anderen Teilstreitkräften einen Beitrag zu [[Konfliktverhütung]] und [[Krisenmanagement]].
* Der Schutz Deutschlands und seiner Bürger bleibt Aufgabe der Marine, steht aber konzeptionell nicht mehr im Mittelpunkt der Überlegungen.


Neben den Soldaten arbeiten in der Marine auch zivile Mitarbeiter. Einige [[Kriegsschiff#Hilfsschiffe|Hilfsschiffe]] der Marine, wie zum Beispiel die [[Betriebsstofftransporter]], sind teilweise oder ausschließlich mit zivilem Personal besetzt.
Wie in der Vergangenheit wird die Marine in aller Regel zusammen mit den Streitkräften der Verbündeten eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit den anderen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen der Bundeswehr wird verstärkt. So können zum Beispiel die neuen [[Luftverteidigung]]sfregatten der [[F124|Sachsen-Klasse]] auch in Küstennähe eingesetzte Landverbände gegen Luftangriffe schützen.


Die Pflege von [[Deutsche Marinegeschichte#Tradition und Brauchtum der Marine in der Gegenwart|Tradition und Brauchtum der Marine]] vermittelt den Angehörigen ein besonderes Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Teilstreitkraft.
Die Marine beteiligt sich am [[Search and Rescue|SAR-Dienst]] im deutschen Küstenbereich.

Große Vereinigungen von Marineangehörigen und Ehemaligen sind
* Der [[Deutscher Marinebund|Deutsche Marinebund]]
* Die [[Marine-Offizier-Vereinigung]]

== Rüstungsvorhaben ==
Die Marine verfolgt zurzeit folgende größere Rüstungsvorhaben:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5456944/a2db4dc6bd4c5873113e39ad9292f269/20220629-download-15-bericht-des-bmvg-zu-ruestungsangelegenheiten-data.pdf |titel=15. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten Teil 1 |datum=2022-04-30 |format=PDF |abruf=2022-10-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2021/07/meldungen/see/28286/milliarden-euro-deutsche-marine/ |titel=Erfolgreiches Manöver im letzten Augenblick: Über neun Milliarden Euro für die Deutsche Marine |werk=[[Europäische Sicherheit & Technik]] |datum=2021-07-01 |abruf=2022-10-03}}</ref>
* 8 Seefernaufklärer [[Boeing P-8|Boeing P-8A „Poseidon“]] (bestellt; Ersatz für die [[Lockheed P-3|P-3C Orion]]; Zulauf ab Frühjahr 2025)<ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee Frank |url=https://defence-network.com/wechsel-von-der-p-3c-orion-zur-p-8a-poseidon/ |titel=Wechsel von der P-3C Orion zur P-8A Poseidon |werk=[[Cpm communication presse marketing|cpm Defence Network]] |datum=2024-02-12 |abruf=2024-02-12}}</ref>
* 2 [[Marinebetriebsstoffversorger Klasse 707]] (bestellt; Ersatz für die [[Rhön-Klasse|Rhön-Klasse (704)]]; Zulauf voraussichtlich ab 2025)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr-journal.de/2024/brennstart-des-zweiten-tankers-fuer-die-deutsche-marine/ |titel=Brennstart des zweiten neuen Betriebsstoffversorgers der Deutschen Marine. |datum=2024-02-29 |sprache=en |abruf=2025-02-26}}</ref>
* 31 Hubschrauber [[NH90|NH90 MRFH „Sea Tiger“]] (bestellt; Ersatz für die [[Sea Lynx MK 88A]]; Zulauf voraussichtlich ab Ende 2025)
* Beschaffung der [[Naval Strike Missile|NSM-Seezielflugkörper]] für die Fregatten [[Sachsen-Klasse (2004)|F124]], [[Baden-Württemberg-Klasse|F125]] und [[Niedersachsen-Klasse|F126]]. Auf den Fregatten F124 und F125 als Ersatz für die [[AGM-84 Harpoon]] (bestellt; Zulauf ab Mitte der 2020er geplant)<ref>{{Internetquelle |autor=Gerhard Heiming |url=https://esut.de/2021/07/meldungen/28450/nsm-seeziel-lenkflugkoerper// |titel=Deutsch/norwegische Gemeinschaftsbeschaffung NSM Seeziel-Lenkflugkörper |werk=Europäische Sicherheit & Technik (esut) |datum=2021-07-09 |abruf=2021-07-09}}</ref>
* 5 zusätzliche [[Korvette]]n der [[Braunschweig-Klasse (2008)|Klasse 130]] (bestellt; Zulauf voraussichtlich ab 2026)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100578556/bundeswehr-fertigstellung-von-braunschweig-korvetten-erst-2026.html |titel=Marine muss bis 2026 auf neue Korvetten der Braunschweig-Klasse warten – das ist der Grund |datum=2025-01-20 |sprache=de |abruf=2025-01-20}}</ref>
* 6 Fregatten der [[Niedersachsen-Klasse|''Niedersachsen''-Klasse]] (bestellt; Zulauf voraussichtlich ab 2028)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/niedersachsenklasse-marine-bekommt-zwei-weitere-f126-fregatten/ |titel=Niedersachsenklasse – Marine bekommt zwei weitere F126 Fregatten |datum=2024-06-12 |sprache=de-DE |abruf=2024-06-12}}</ref>
* 3 [[Flottendienstboot Klasse 424|Flottendienstboote Klasse 424]] (bestellt; Ersatz für die [[Oste-Klasse|Oste-Klasse (423)]], Zulauf ab 2029)<ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee FrankLeiterin Onlineredaktion |url=https://defence-network.com/kiellegung-flottendienstboot-klasse-424/ |titel=Kiellegung des ersten Flottendienstbootes Klasse 424 der Bundeswehr |datum=2025-02-25 |sprache=de |abruf=2025-02-25}}</ref>
* 6 Tender mit begrenzten Führungsfähigkeiten für kleinere Einheiten (geplant; Ersatz für die [[Klasse 404|Elbe-Klasse (404)]]; Zulauf ab circa 2029)<ref name="Flottenbauprogramm" />
* 6 zusätzliche [[U-Boot]]e ([[Klasse 212 CD]]), die sich in ihren Fähigkeiten an der [[Klasse 212 A]] orientieren und zusammen mit Norwegen beschafft werden (bestellt; Zulauf voraussichtlich zwischen 2032 und 2037)<ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr: Milliardenprojekte bestätigt – Marine bekommt neue U-Boote |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-12-19 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-milliardenprojekte-bestaetigt-marine-bekommt-neue-u-boote-a-4aa81876-2009-4dc6-a248-9e8dda122964 |Abruf=2025-01-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://defence-network.com/u-boote-marine-erhaelt-4-zusaetzliche-u212-cd/ |titel=Mehr Schlagkraft durch U-Boote – Marine erhält 4 zusätzliche U212 CD |werk=defence-network.com |hrsg= |datum=2024-12-19 |sprache= |abruf=2025-03-14}}</ref>
* 5 Fregatten der [[Fregatte 127|Klasse 127]], (geplant; Ersatz für die [[Sachsen-Klasse (2004)|''Sachsen''-Klasse]]; Zulauf nach 2032)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5820310/c30ac0f6b6437838720d9d7e1298f6a8/19-ruestungsbericht-teil-1-data.pdf |titel=19. Rüstungsbericht des BMVg |werk=bmvg.de |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2024-07-24 |seiten=71–73 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-07-24}}</ref>

Geplant ist außerdem die Einführung neuer [[Minenabwehrfahrzeug|Minenjagdboote]], der Aufklärungsdrohne [[European MALE RPAS|EuroMALE]] und von 9 (+12 optional) Einsatzbooten für das [[Seebataillon]]. Darüber hinaus steht der Ersatz von (Hafen-)Betriebs- und Ausbildungsschiffen an, wobei hier auch über Leasingmodelle nachgedacht wird.<ref name="Flottenbauprogramm" /><ref>{{Internetquelle |autor=Frank Behling |url=http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Schleswig-Holstein/Nachrichten-Schleswig-Holstein/Kiel-und-Eckernfoerde-profitieren-Neue-Boote-fuer-die-Marine |titel=Kiel und Eckernförde profitieren – Neue Boote für die Marine |werk=Kieler Nachrichten |datum=2017-03-02 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170303123335/http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Schleswig-Holstein/Nachrichten-Schleswig-Holstein/Kiel-und-Eckernfoerde-profitieren-Neue-Boote-fuer-die-Marine |archiv-datum=2017-03-03 |abruf=2017-03-03}}</ref>

Die Zielstruktur für das Jahr 2035 umfasst:<ref> Hans Uwe Mergener: [https://esut.de/2025/05/meldungen/59723/zwischen-abschreckung-und-zukunftsfaehigkeit-kurs-marine-2025/ ''Zwischen Abschreckung und Zukunftsfähigkeit: Kurs Marine 2025''], [[Europäische Sicherheit und Technik]], 14. Mai 2025, abgerufen am 14. Mai 2025</ref>
* 6 Fregatten F127 mit Hauptaufgaben Luftverteidigung und ''maritime strike''
* 3 ''Large Remote Missile Vessels'' (LRMV) mit denselben Aufgaben
* 6 Fregatten der [[Niedersachsen-Klasse]] mit den Hauptaufgaben U-Boot-Jagd und ''maritime strike''
* 3-4 Fregatten der [[Baden-Württemberg-Klasse]] mit den Hauptaufgaben Überwasser-Seekrieg und ''maritime strike''
* 6-9 Korvetten der [[Braunschweig-Klasse (2008)|Braunschweig-Klasse]]
* mindestens 18 ''Future Combat Surface Systems'' (FCSS) zur Ergänzung der Korvetten
* mindestens 40 Mehrzweckkampfboote
* mindestens 12 Minenjagdboote Typ MJ334
* mindestens 18 unbemannte Minenabwehr-Systeme
* 9-12 U-Boote der Klassen [[Klasse 212 A|212 A]] und [[Klasse 212 CD|212 CD]]
* mindestens 12 ''Large Unmanned Underwater Vehicles'' (LUUV) zur Ergänzung der U-Boote
* 3 Flottendienstboote Klasse A424
* 3 Einsatzgruppenversorger der Klasse A702
* 6 Unterstützungsschiffe der Klasse A405
* 8-12 Seefernaufklärer P-8A
* 8-12 UAS zur Ergänzung der Seefernaufklärer
* 31 Bordhubschrauber Sea Tiger
* 22 UAV
* 17 Mehrzweckhubschrauber Sea Lion


== Einsätze der Marine seit 1990 ==
== Einsätze der Marine seit 1990 ==
Bereits im [[Erster Golfkrieg|Ersten Golfkrieg]] 1987 operierte die [[Bundesmarine]] regelmäßig im [[Mittelmeer]], um die Verbündeten in dieser sicherheitspolitisch wichtiger werdenden Region zu unterstützen. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung begann in Deutschland eine intensive Debatte über den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebiets („out-of-area-Debatte“). Sie wurde beflügelt durch den Einsatz deutscher Streitkräfte während des [[Zweiter Golfkrieg|Golfkonflikts]], der der irakischen Besetzung [[Kuwait]]s am 2.&nbsp;August 1990 folgte. An diesen Operationen war die Marine mit erheblichen Kräften beteiligt ([[#Einsätze im Zusammenhang mit dem Golfkrieg 1990–1991|s.&nbsp;u.]]).


Bereits unmittelbar nach der Wiedervereinigung begann in Deutschland eine intensive Debatte über den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebiets ("out-of-area-Debatte"). Sie wurde beflügelt durch den Einsatz deutscher Streitkräfte während des [[Zweiter Golfkrieg|Golfkonflikt]]s, ausgelöst durch die irakische Besetzung [[Kuwait]]s am [[2. August]] [[1990]]. Die rechtlichen Fragen der bewaffneten Auslandseinsätze wurden durch ein Urteil des [[Bundesverfassungsgericht]]s vom [[12. Juli]] [[1994]] weitgehend geklärt, die out-of-area-Debatte damit beendet. Es fehlt allerdings weiterhin eine Regelung für den Einsatz der Marine zur Bekämpfung der [[Proliferation]] von Massenvernichtungsmitteln, des [[Drogenhandel]]s, des [[Menschenhandel]]s und der [[Pirat#Moderne Piraterie|Piraterie]] auf der [[Hohe See|Hohen See]]. An entsprechenden Operationen verbündeter Staaten kann sich die deutsche Marine auf Grund der innerstaatlichen Rechtslage nur mit Einschränkungen beteiligen.
Die rechtlichen Fragen der bewaffneten Auslandseinsätze wurden durch ein Urteil des [[Bundesverfassungsgericht]]s vom 12.&nbsp;Juli 1994<ref>{{Internetquelle |autor=[[Bundesverfassungsgericht|BVerfG]] |url=http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv090286.html |titel=BVerfGE 90, 286 Out-of-area-Einsätze |werk=Deutschsprachiges Fallrecht (DFR) |hrsg=Axel Tschentscher |datum=1994-07-12 |abruf=2014-01-05}}</ref> weitgehend geklärt, die out-of-area-Debatte damit beendet. Es fehlt allerdings weiterhin eine Regelung für den Einsatz der Marine zur Bekämpfung der [[Proliferation (Massenvernichtungswaffen)|Proliferation]] von Massenvernichtungsmitteln, des [[Drogenhandel]]s, des [[Menschenhandel]]s und der [[Piraterie#Piraterie in der Gegenwart|Piraterie]] auf der [[Hohe See|Hohen See]]. An entsprechenden Operationen verbündeter Staaten kann sich die Marine auf Grund der innerstaatlichen Rechtslage nur mit Einschränkungen beteiligen.


Die Marine wurde hingegen von Beginn an mit bewaffneten Einsätzen im Sinne des Urteils des Bundesverfassungsgerichts beauftragt. Im Rahmen der ständigen Einsatzverbände der NATO nimmt die Marine darüber hinaus in wichtigen Seegebieten Überwachungs- und Präsenzaufgaben war, die nicht unter den formalen Begriff des bewaffneten Einsatzes fallen. Außerdem sind an fast allen anderen Einsätzen der Bundeswehr Marinesoldaten beteiligt, die im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr und der Streitkräftebasis dienen oder von der Marine für Sonderaufgaben abgestellt sind.
Mit bewaffneten Einsätzen im Sinne des Urteils des Bundesverfassungsgerichts wurde die Marine hingegen von Beginn an beauftragt. Im Rahmen der ständigen Einsatzverbände der NATO nimmt die Marine darüber hinaus in wichtigen Seegebieten Überwachungs- und Präsenzaufgaben war, die nicht unter den formalen Begriff des bewaffneten Einsatzes fallen. Außerdem sind an fast allen anderen Einsätzen der Bundeswehr Marinesoldaten beteiligt, die im Unterstützungsbereich dienen oder von der Marine für Sonderaufgaben abgestellt sind.


Die Einsätze haben die Marine, wie andere Teile der Bundeswehr auch, mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert. Das lag unter anderem daran, dass die vorhandenen Schiffe für die Aufgaben des Kalten Krieges konzipiert waren. Die neuen Aufgaben verlangten neue Ausrüstung (z.B. kleinkalibrige Maschinenwaffen auf Fregatten) und neue Verfahren. Das heiße Klima am Horn von Afrika führte auch zu technischen Problemen, z.B. bei der Kühlung der Wohnräume und der Schiffsdiesel. Insofern sind die Einsätze auch mit hohen physischen Belastungen für die Besatzungen verbunden. Zu den neuen Verfahren gehörte auch, kleine Fahrzeuge, in diesem Falle Schnellboote, nicht auf eigenem Kiel sondern an Bord eines [[Dockschiff]]s in das Einsatzgebiet zu transportieren, um das Material zu schonen. Die Einsatzerfahrungen fließen in die Entwürfe für neue Schiffe ein.
Die Einsätze haben die Marine, wie andere Teile der Bundeswehr auch, mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Das liegt unter anderem daran, dass die vorhandenen Schiffe für die Aufgaben des Kalten Krieges konzipiert sind. Die neuen Aufgaben verlangten neue Ausrüstung (z.&nbsp;B. kleinkalibrige Maschinenwaffen auf Fregatten) und neue Verfahren. Das heiße Klima am Horn von Afrika führte z.&nbsp;B. zu technischen Problemen bei der Kühlung der Wohnräume und der Schiffsdiesel. Insofern sind die Einsätze mit hohen physischen Belastungen für die Besatzungen verbunden. Zu den neuen Verfahren gehörte es, kleinere Fahrzeuge, in diesem Falle Schnellboote, nicht auf eigenem Kiel, sondern an Bord eines [[Dockschiff]]s in das Einsatzgebiet zu transportieren, um das Material zu schonen. Die Einsatzerfahrungen fließen in die Entwürfe für neue Schiffe ein.


Vor Beginn des Libanon-Einsatzes hatte die Marine routinemäßig drei Fregatten, zwei Minenabwehrfahrzeuge, ein U-Boot, ein oder zwei Hilfsschiffe und Teile der Marineflieger mit etwa 1000 Soldaten in Einsätzen einschließlich der Beteiligung an den Standing NATO Maritime Groups/NRF. Mit dem Libanoneinsatz ist die Zahl des beteiligten Personals zeitweise auf etwa 1700 gestiegen.
=== Einsätze im Zusammenhang mit dem Golfkrieg 1990-1991 ===


Einsatzbelastung und Mängel in der finanziellen Ausstattung haben in den vergangenen Jahren zu Einschränkungen des Klarstandes vor allem im Bereich der Marineflieger geführt, sodass nicht genügend Hubschrauber für die laufenden Einsätze zur Verfügung stehen. Auch die Verfügbarkeit der schwimmenden Einheiten ist durch diese Umstände eingeschränkt.<ref>Aussage des Befehlshabers der Flotte, Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker auf dem 11.&nbsp;DWT MARINEWORKSHOP 2009.</ref>
Nach der Besetzung Kuwaits durch den [[Irak]] am [[2. August]] [[1990]] wurden Kräfte der Bundeswehr zur Verstärkung der Südflanke der NATO ins [[Mittelmeer]] und in die [[Türkei]] verlegt. Die Marine beteiligte sich daran mit einem Minenabwehrverband ([[Operation Südflanke]]), mit [[Zerstörer]]n, [[Fregatte]]n, [[Hilfsschiff]]en und einigen Flugzeugen. Zeitweise befanden sich bis zu 20 Schiffe und Boote im Mittelmeer. Nach Ende der Kampfhandlungen beteiligte sich der Minenabwehrverband an der Minenräumung im [[Persischer Golf|Persischen Golf]].

Als operative Reserve für unvorhergesehene Einsätze dient der [[Einsatz- und Ausbildungsverband]] (EAV), dessen Erstaufgabe die Ausbildung von [[Offizieranwärter]]n ist. Der EAV ist bereits zu mehreren Einsätzen herangezogen worden.<ref>''Einsatz- und Ausbildungsverband EAV''. In: ''Marineforum'', Heft 7/8-2014, S. 12</ref>

=== Einsätze im Zusammenhang mit dem Golfkrieg 1990–1991 ===
[[Datei:Tender Donau A69 1993.jpg|mini|Der Tender ''Donau'' gehörte zum Minenabwehrverband im Persischen Golf]]

Nach der Besetzung Kuwaits durch den [[Irak]] am 2. August 1990 wurden Kräfte der Bundeswehr zur Verstärkung der Südflanke der NATO ins [[Mittelmeer]] und in die [[Türkei]] verlegt. Die Marine beteiligte sich daran mit einem Minenabwehrverband ([[Operation Südflanke]]), mit [[Zerstörer]]n, [[Fregatte]]n, [[Hilfsschiff]]en und einigen Flugzeugen. Zeitweise befanden sich bis zu 20 Schiffe und Boote im Mittelmeer. Nach Ende der Kampfhandlungen im Frühjahr 1991 beteiligte sich der Minenabwehrverband an der Minenräumung im [[Persischer Golf|Persischen Golf]], was als der erste Out–of–area–Einsatz der Bundeswehr gilt.


=== Einsätze in der Adria seit 1992 ===
=== Einsätze in der Adria seit 1992 ===
Nach Ausbruch der ersten bewaffneten Auseinandersetzungen im ehemaligen [[Jugoslawien]] infolge der Unabhängigkeitserklärung [[Slowenien]]s und [[Kroatien]]s vom 25.&nbsp;Juni 1991 und des nachfolgenden [[10-Tage-Krieg]]s in Slowenien begann die NATO 1992 mit Überwachungsoperationen in der [[Adriatisches Meer|Adria]]. Daran waren auch Schiffe und Flugzeuge der deutschen Marine beteiligt. Das erste Schiff der Deutschen Marine in der Adria war der Zerstörer ''[[Bayern (Schiff, 1965)|Bayern]]''. Auf Grundlage verschiedener Resolutionen der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] wurde aus der Überwachungsoperation der Embargoeinsatz [[Operation Sharp&nbsp;Guard]]. Die deutsche Beteiligung daran war einer der Gegenstände des erwähnten Verfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht. Erst nach dessen Abschluss 1994 konnte sich die Marine in vollem Umfang an den Adriaoperationen beteiligen. Die Operation diente einerseits dazu, Waffenlieferungen in das gesamte ehemalige Jugoslawien zu unterbinden, andererseits sollte ein Handelsembargo gegen Rest-Jugoslawien durchgesetzt werden, um es zu einer friedlichen Konfliktbewältigung in [[Bosnien und Herzegowina]] zu zwingen.


Am 30. Juni 1995 beschloss die Bundesregierung, sich mit Einheiten aller Teilstreitkräfte an der [[Operation Deliberate Force]] zum Schutz der [[United Nations Protection Force|UNPROFOR]]-Truppen in [[Bosnien und Herzegowina]] zu beteiligen. Die Marine sollte gegebenenfalls neben zwei [[Seefernaufklärer|Aufklärungsflugzeugen]] Bréguet Atlantic einen Minenabwehr- und einen Schnellbootverband in die Adria entsenden.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.janmaat.de/m_geschichte4.htm |text=Marinegeschichte bei janmaat |wayback=20110302085923}}</ref> Von diesen Kräften wurden nur die beiden Seefernaufklärer aktiviert.
Mit Ausbruch der ersten bewaffneten Auseinandersetzungen im ehemaligen [[Jugoslawien]] [[1992]] begann die NATO mit Überwachungsoperationen in der [[Adriatisches Meer|Adria]]. Daran waren auch Schiffe und Flugzeuge der deutschen Marine beteiligt. Das erste Schiff der Deutschen Marine in der Adria war der Zerstörer "Bayern" D-183. Auf Grundlage verschiedener Resolutionen der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] wurde aus der Überwachungsoperation der Embargoeinsatz [[Operation Sharp Guard]]. Die deutsche Beteiligung daran war einer der Gegenstände des erwähnten Verfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht. Erst nach dessen Abschluss 1994 konnte sich die deutsche Marine in vollem Umfang an den Adriaoperationen beteiligen. Die Operation diente zum Einen dazu, Waffenlieferungen in das gesamte ehemalige Jugoslawien zu unterbinden, und sollte zum Anderen ein Handelsembargo gegen Rest-Jugoslawien durchsetzen, um es zu einer friedlichen Konfliktbewältigung in [[Bosnien und Herzegowina]] zu zwingen.


Auch nach Abschluss der Operation SHARP GUARD 1996 blieb die Marine - meist als Teil von NATO-Verbänden – mit Schiffen und Flugzeugen in der Adria präsent. So beteiligte sie sich im [[März]] [[1997]] an der deutschen [[Operation Libelle]] zur [[Evakuierung]] deutscher Bürger aus [[Albanien]]. Auch während des [[Kosovo]]krieges dauerten die Schiffspatrouillen in der Adria an, und nach Abschluss des Konflikts beteiligte sich die deutsche Marine an der Beseitigung von in der Adria versenkter Munition.
Auch nach Abschluss der Operation SHARP GUARD 1996 blieb die Marine meist als Teil von NATO-Verbänden – mit Schiffen und Flugzeugen in der Adria präsent. So beteiligte sie sich im März 1997 an der deutschen [[Operation Libelle]] zur [[Evakuierung]] deutscher Bürger aus [[Albanien]]. Auch während des [[Kosovo]]krieges dauerten die Schiffspatrouillen in der Adria an, und nach Abschluss des Konflikts 1999 beteiligte sich die Marine an der Beseitigung von in der Adria versenkter Munition.

[[Datei:Karte Operation Southern Cross.svg|mini|[[Operation Southern Cross]], 1994]]


=== Somalia 1994 ===
=== Somalia 1994 ===
Im Dezember 1993 beschloss das Bundeskabinett, den seit Juli laufenden Unterstützungseinsatz des deutschen [[Heer (Bundeswehr)|Heeres]] in [[Somalia]] bis Ende März 1994 zu beenden. Wegen der sich rapide verschlechternden Sicherheitslage wurde darauf verzichtet, das Heereskontingent per Lufttransport zurückzuführen. Die Marine evakuierte bis Februar 1994 im Rahmen der [[Operation Southern Cross]] die etwa 1700 Soldaten mit Fregatten und Versorgungsschiffen in mehreren Transporten von [[Mogadischu]] nach [[Mombasa]] und [[Dschibuti]].

=== Kampf gegen den internationalen Terrorismus seit 2001 ===
[[Datei:Sea Lynx 061004-N-8547M-032.jpg|mini|hochkant|Ein Hubschrauber Sea Lynx der deutschen Marine landet während Operationen der TF&nbsp;150 auf dem US-Landungsschiff ''[[Saipan (Schiff, 1977)|Saipan]]'']]
Seit 2001 wird die Bundeswehr im Rahmen des [[Krieg gegen den Terror|Kampfes gegen den internationalen Terrorismus]] eingesetzt. Ein Marinekontingent überwachte von Anfang 2002 bis Sommer 2010 von Stützpunkten auf [[Dschibuti]] das Seegebiet am [[Horn von Afrika]] als Teil der internationalen [[Operation Enduring Freedom]]. In der Anfangsphase waren daran drei Fregatten, fünf Schnellboote, mehrere Hilfsschiffe, Seefernaufklärer und Hubschrauber mit etwa 1500 Soldaten beteiligt. Dies war der bisher größte Einsatz der Marine seit&nbsp;1990. Später ist der Umfang erheblich reduziert worden. Das Marinekontingent bestand danach aus einer Fregatte, zeitweilig einem Versorgungsschiff und einer kleinen Basis in Dschibuti, die fortbesteht und die Einheiten der [[Operation Atalanta]] unterstützt.

[[Datei:Fregatte Karlsruhe.jpg|mini|Fregatte ''Karlsruhe'' rettet Schiffbrüchige vor der Küste Somalias während eines Einsatzes in der Operation Enduring Freedom, April&nbsp;2005]]

Außerdem ist die Marine bereits seit Ende 2001 an der NATO-Operation [[Operation Active Endeavour|Active Endeavour]] im [[Mittelmeer]] beteiligt.

=== Libanon seit 2006 ===
Nach dem Ende des [[Libanonkrieg 2006|Libanonkriegs]] des Jahres 2006 ist ein zur [[Interimstruppe der Vereinten Nationen in Libanon]] (UNIFIL) gehöriger Marineverband aufgestellt worden, an dem sich die Marine seit Oktober 2006 beteiligt. Von Oktober 2006 bis Februar 2008 wurde dieser Verband durch einen deutschen [[Admiral]] geführt. Der deutsche Anteil bestand zunächst aus zwei Fregatten, vier Schnellbooten und zwei Hilfsschiffen. Seit der Abgabe der Führungsaufgabe wurde er auf eine Fregatte, zwei Boote ([[Schnellboot]]e oder Minensuchboote) und einen Tender reduziert.

=== Bekämpfung der Piraterie seit 2008 ===
Seit Beginn der Operation Enduring Freedom 2002 wurden deutsche Kriegsschiffe mehrfach mit [[Piraterie|Piratenüberfällen]] auf Handelsschiffe konfrontiert. Sie war nicht mit der Bekämpfung der Piraterie beauftragt, jedoch reichte in vielen Fällen das Erscheinen eines Kriegsschiffs aus, um die Piraten zum Abbruch ihres Angriffs zu veranlassen. Die seit Anfang 2008 sprunghaft angewachsenen Bedrohung der [[Schifffahrt]] durch die [[Piraterie vor der Küste Somalias]] soll nunmehr durch verschiedene militärische Operationen der NATO, der EU und einzelner Staaten gezielt bekämpft werden. Die Marine hat für den Einsatz in der EU-[[Operation Atalanta]] zunächst die Fregatte ''Karlsruhe'' bereitgestellt. Die Mandatsobergrenze einschließlich solcher Kräfte, die innerhalb der Operation Enduring für die Bekämpfung der Piraterie eingesetzt werden, beträgt 1400 Soldaten. Der Einsatz hat am 19.&nbsp;Dezember 2008 begonnen.

=== Evakuierungsoperation vor Libyen 2011 ===
Ende Februar 2011 entsandte das Bundesministerium der Verteidigung die Fregatten ''[[Brandenburg (Schiff, 1994)|Brandenburg]]'', ''[[Rheinland-Pfalz (Schiff, 1983)|Rheinland-Pfalz]]'' und den [[Berlin-Klasse|Einsatzgruppenversorger]] ''[[Berlin (Schiff, 2001)|Berlin]]'' mit zwei Hubschraubern [[Sikorsky S-61|SeaKing]] vor die Küste Libyens, um sich für die Evakuierung ausländischer Staatsbürger bereitzuhalten, die wegen des dortigen [[Bürgerkrieg in Libyen 2011|Aufstands]] in Sicherheit gebracht werden sollen. Die Schiffe mit etwa 600 Soldaten an Bord gehören zum [[Einsatz- und Ausbildungsverband]] der Marine und befanden sich bereits im Mittelmeerraum.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kn-online.de/lokales/kiel/219634-Deutsche-Marine-nimmt-Kurs-auf-Libyen.html |text=''Marine nimmt Kurs auf Libyen''. |wayback=20110226202645}} Bericht der Kieler Nachrichten vom 23. Februar 2011.</ref> Am 7.&nbsp;März 2011 wurden etwa 450 Flüchtlinge an Bord genommen und von Tunesien nach Ägypten transportiert.<ref>{{Webarchiv |url=http://meta.tagesschau.de/id/46697/marine-evakuiert-aegyptische-libyen-fluechtlinge-aus-tunesien |text=''Marine evakuiert Libyen-Flüchtlinge aus Tunesien''. |wayback=20110310061946}} Meldung der „Tagesschau“ vom 7. März 2011.</ref>

=== Vernichtung syrischer Chemiewaffen im Mittelmeer 2014 bis 2015 ===
Am 9. April 2014 erteilte der Bundestag das Mandat, das US-amerikanische Spezialschiff ''[[Cape-R-Klasse|Cape Ray]]'' im östlichen Mittelmeer zu schützen, auf dem syrische Chemiewaffen vernichtet werden sollten. Für diese Aufgabe wurden nacheinander die Fregatten ''[[Augsburg (Schiff, 1989)|Augsburg]]'', ''[[Hamburg (Schiff, 2004)|Hamburg]]'' und ''[[Schleswig-Holstein (Schiff, 1995)|Schleswig-Holstein]]'' eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesregierung |url=http://www.bmvg.de/portal/poc/bmvg?uri=ci%3Abw.bmvg.journal.sicherheitspolitik&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB010000000001%7C9HSC4M457DIBR |titel=Hilfe bei Vernichtung chemischer Waffen |hrsg=Bundeswehr |datum=2014-04-02 |abruf=2016-02-19}}</ref> Der Einsatz wurde Ende April 2015 beendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bmvg.de/portal/poc/bmvg?uri=ci%3Abw.bmvg.presse.pressemitteilungen.archiv_2015&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB010000000001%7C9W7NN5912DIBR |titel=Abschluss der Vernichtung syrischer Chemiewaffen |werk=Pressemitteilungen |hrsg=BMVg Presse- und Informationsstab |datum=2015-05-04 |abruf=2016-02-19}}</ref>

=== Flüchtlingsrettung und Schleuserbekämpfung im Mittelmeer 2015 bis 2020 ===
Seit April 2015 beteiligt sich die Marine an der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer. Dafür werden jeweils zwei größere Marineeinheiten wie Fregatten und Versorgungsschiffe eingesetzt. Die ersten beiden Schiffe waren die Fregatte ''Hessen'' und der Einsatzgruppenversorger ''Berlin''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5Mzk2Njc5NjEzMzM4NmYyMDIwMjAyMDIw/PM07-Seenotrettung%20Mittelmeer.pdf |titel=Deutscher Marineverband im Mittelmeer rettet Hunderte von Schiffbrüchigen |hrsg=BMVg Presse- und Informationsstab |datum=2015-05-08 |format=PDF; 89&nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150923223625/http://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5Mzk2Njc5NjEzMzM4NmYyMDIwMjAyMDIw/PM07-Seenotrettung%20Mittelmeer.pdf |archiv-datum=2015-09-23 |abruf=2015-09-13}}</ref> Seit Juni 2015 beteiligen sich die eingesetzten Kräfte im Rahmen der [[European Union Naval Force – Mediterranean]] an der Bekämpfung der Schleuserkriminalität.<ref>{{Internetquelle |url=http://statewatch.org/news/2015/jun/eu-eeas-crisis-in-med-statement.pdf |titel=European Union Naval Force – Mediterranean |hrsg=European Union Naval Force Med – Media and Public Information Office |datum=2015-06-22 |format=PDF |sprache=en |abruf=2015-09-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/news/2015-06/22/eu-eu-aussenminister-wollen-militaereinsatz-gegen-schleuser-starten-22053408 |titel=EU billigt Militäreinsatz gegen Flüchtlingsschleuser |werk=Zeit online |hrsg=dpa |datum=2015-06-22 |abruf=2015-09-13}}</ref>


Von Februar bis Juni 2016 beteiligte sich die Marine außerdem im Rahmen der [[Standing NATO Maritime Group 2]] unter Führung des deutschen Admirals [[Jörg Klein (Admiral)|Jörg Klein]] und später von Bord des [[Einsatzgruppenversorger]]s ''[[Bonn (Schiff, 2013)|Bonn]]'' an der Seeraumüberwachung in der [[Ägäisches Meer|Ägäis]]. Sie unterstützte dadurch die europäische Grenzagentur [[Frontex]] bei der Bekämpfung des Schleuserwesens in diesem Seegebiet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/DcPBCYAwDAXQWVwgAY_e3MJ6-0oIoWkUWxWc3vJ4vHIXeEzR7Ag4L5x2m7aXCi5Cbre4C4lFRfuEamhfdCSIQqzymefhB4sb1Jc!/ |titel=Unterstützung in der Ägäis |werk=www.marine.de |datum=2016-03-24 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160611213439/http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/DcPBCYAwDAXQWVwgAY_e3MJ6-0oIoWkUWxWc3vJ4vHIXeEzR7Ag4L5x2m7aXCi5Cbre4C4lFRfuEamhfdCSIQqzymefhB4sb1Jc!/ |archiv-datum=2016-06-11 |abruf=2020-03-31}}</ref>
Im Dezember [[1993]] beschloss das Bundeskabinett, den seit Juli laufenden Unterstützungseinsatz des deutschen Heeres in [[Somalia]] bis Ende März 1994 zu beenden. Wegen der sich zügig verschlechternden Sicherheitslage wurde darauf verzichtet, das Heereskontingent per Lufttransport zurück zu führen. Die Marine evakuierte bis Februar 1994 die etwa 1.700 Soldaten mit Fregatten und Versorgungsschiffen in mehreren Transporten von [[Mogadischu]] nach [[Mombasa]] und [[Dschibuti]].


=== Unterstützung der französischen Marine im Persischen Golf Januar bis März 2016 ===
=== Kampf gegen den Internationalen Terrorismus seit 2001 ===
Wie vom Bundestag am 4. Dezember 2015 beschlossen, wurde die Fregatte ''[[Augsburg (Schiff, 1989)|Augsburg]]'' im [[Persischer Golf|Persischen Golf]] stationiert, um den französischen [[Flugzeugträger]] ''[[Charles de Gaulle (Schiff)|Charles de Gaulle]]'' zu schützen. Dieser wiederum bot eine mobile Luftwaffenbasis im Kampf gegen die Terrormiliz „[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]]“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestag-beschliesst-syrien-einsatz-der-bundeswehr-a-1066085.html |titel=„Tornado“-Aufklärungsflüge: Bundestag beschließt Syrien-Einsatz der Bundeswehr |abruf=2015-12-04}}</ref> Der Einsatz wurde im März&nbsp;2016 beendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/NYtNC8IwEET_UTZFUfHWUAWvXrTe1mapi_ko242C-ONtDs7AO8xj4AZLE754ROWcMMAV-oH397eJKAafWigEMsRpRv2QGXJJSuKR5gdc6tvXMZFWKiXlhaOgZjFTFg3VFJHFGPbQ26Zzdmv_ab7tzh0Pm5Vddyd3hinG9geHj1gc/ |titel=Fregatte „Augsburg“ kehrt vom Einsatz im Mittelmeer zurück |hrsg=Presse- und Informationszentrum Marine |datum=2016-03-24 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160714225343/http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/NYtNC8IwEET_UTZFUfHWUAWvXrTe1mapi_ko242C-ONtDs7AO8xj4AZLE754ROWcMMAV-oH397eJKAafWigEMsRpRv2QGXJJSuKR5gdc6tvXMZFWKiXlhaOgZjFTFg3VFJHFGPbQ26Zzdmv_ab7tzh0Pm5Vddyd3hinG9geHj1gc/ |archiv-datum=2016-07-14 |abruf=2020-03-31}}</ref>


=== Operation Sea Guardian seit 2016 ===
[[Image:Fregatte Karlsruhe.jpg|thumb|right|300px| Fregatte "Karlsruhe" rettet Schiffbrüchige vor der Küste Somalias während eines Einsatzes in der Operation ENDURING FREEDOM, April 2005]]
Die [[Operation Sea Guardian]] ist eine Operation der [[NATO]] im [[Mittelmeer]]. Sie wurde beim NATO-Gipfel in [[Warschau]] im Juni 2016 als Nachfolgeoperation der [[Operation Active Endeavour]] beschlossen und begann am 9. November 2016.
Seit [[2001]] ist die Bundeswehr auch im Rahmen des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus eingesetzt. Ein Marinekontingent überwacht seit Anfang [[2002]] abgestützt auf [[Dschibuti]] das Seegebiet am [[Horn von Afrika]] als Teil der internationalen Operation [[Enduring Freedom]]. In der Anfangsphase waren daran drei Fregatten, fünf Schnellboote, mehrere Hilfsschiffe, Seefernaufklärer und Hubschrauber mit etwa 1.500 Soldaten beteiligt. Das war der bisher größte Einsatz der Marine seit 1990. Inzwischen ist der Umfang erheblich reduziert worden. Das Marinekontingent besteht aus einer Fregatte, zeitweilig einem Versorgungsschiff und einer kleinen Basis in Dschibuti.
Der [[Deutscher Bundestag|Deutsche Bundestag]] billigte die Beteiligung der Bundeswehr am 29. September 2016 und verlängerte ihn mehrfach, zuletzt am 22. März 2018 bis zum 31. März 2019.


=== „Operation Gazelle“ der Kampfschwimmer in Niger 2018 bis 2023 ===
Außerdem ist die Marine bereits seit Ende 2001 an der NATO-Operation [[Operation Active Endeavour|Active Endeavour]] im [[Mittelmeer]] beteiligt.
Von 2018 bis 2023 bildeten Kampfschwimmer in [[Niger]] Spezialkräfte dieses Landes vor Ort in der Terrorismusbekämpfung aus. Dieser Einsatz war nicht mandatiert, was 2019 unter anderem durch den seinerzeitigen Wehrbeauftragten [[Hans-Peter Bartels]] kritisiert wurde.<ref>[https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/newsbeitrag/streit-um-ausbildungsmission-von-kampfschwimmern-im-niger/ ''Deutscher Bundeswehrverband''. ''Streit um Ausbildungsmission von Kampfschwimmern im Niger''. Pressemeldung vom 8. Mai 2019], abgerufen am 12. Dezember 2022.</ref><ref>[https://kommandosoldat.com/spezialkraefte-trainieren-fuer-einsatz-im-niger/ ''Kommandosoldat''. ''Spezialkräfte trainieren für Einsatz im Niger''. Meldung vom 11. November 2021.] Abgerufen am 12. Dezember 2022.</ref> Das [[Kommando Spezialkräfte der Marine]] war Leitverband dieses Einsatzes.<ref>[[Marine-Forum]]: [https://marineforum.online/kampfschwimmer-in-der-afrikanischen-wueste/ ''Kampfschwimmer in der afrikanischen Wüste.''] Meldung vom 3. Juni 2021, abgerufen am 12. Dezember 2022.</ref> Der Einsatz wurde im März 2023 beendet.<ref>[https://marineforum.online/kommando-spezialkraefte-marine-zurueck-aus-der-wueste/ Marineforum: ''Kommando Spezialkräfte Marine - zurück aus der Wüste!''], abgerufen am 29. März 2023</ref>


=== Operation Irini zur Durchsetzung eines Waffenembargos seit 2020 ===
* [http://www.marine.de/enduring_freedom Informationen zur Operation ENDURING FREEDOM]
Mit der [[Operation Irini]] der [[Europäische Union|Europäischen Union]] erhielt die Marine im Jahr 2020 den Auftrag, das Waffenembargo der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] gegen das [[Bürgerkrieg in Libyen seit 2014|im Bürgerkrieg befindliche]] [[Libyen]] auf dem Seeweg durchzusetzen.
* [http://www.afsouth.nato.int/operations/Endeavour/Endeavour.htm Informationsseite der NATO zur Operation Active Endeavour (engl.)]
* [http://www.bundeswehr.de/C1256EF4002AED30/CurrentBaseLink/W264VFYS337INFODE Informationsseite der Bundeswehr zur Operation Active Endeavour]
* [http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/aussenpolitik/friedenspolitik/abr_und_r/jab2003/1/1_2_html Informationsseite des Auswärtiges Amts zu Auslandseinsätzen]


=== Operation Aspides zum Schutz der Schifffahrtswege um die Arabische Halbinsel 2024 ===
== Verweise ==
Seit Mitte November 2023 kam es zu Angriffen der [[Huthi]]-Rebellen im [[Jemen]] auf die internationale Schifffahrt im [[Rotes Meer|Roten Meer]] und im [[Golf von Aden]]. Schiffe wurden mit Raketen und Drohnen attackiert und zum Teil geentert und entführt. Dies hatte zur Folge, dass viele Schiffe die gefährliche Route mieden und stattdessen den weit längeren Weg um das Kap der Guten Hoffnung nahmen. Nach zweimonatigen Beratungen beschlossen die EU-Außenminister am 19. Februar 2024 die Marinemission ''Aspides'' (griech. {{lang|el|ασπίδες}} – ‚Schild‘, ‚Beschützer‘) im Roten Meer/Golf von Aden sowie im [[Golf von Oman]]/[[Persischer Golf|Persischen Golf]] zum Schutz der internationalen Handelswege. Diese soll vier Kriegsschiffe mitsamt Begleitflugzeugen wie Hubschraubern und Drohnen umfassen. Die Deutsche Marine beteiligt sich mit der Fregatte ''Hessen'', die bereits am 8. Februar 2024 von Wilhelmshaven in Richtung Zielgebiet auslief.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/eu-mission-rotes-meer-aspides-100.html |titel=Was sind die Ziele der Marinemission "Aspides"? |werk=tagesschau.de |datum=2024-02-19 |abruf=2024-02-21}}</ref>


=== Wikilinks ===
== Siehe auch ==
* [[Liste der Admirale der Bundeswehr]]
* [[Liste der Verbände und Dienststellen der Deutschen Marine]]
* [[Liste von Unterseebooten der Bundeswehr]]
* [[Liste der Schiffe der Bundeswehr]]
* [[Minentaucherkompanie]]
* [[Kampfschwimmer]]
* [[Liste der Marinestreitkräfte]]


== Literatur ==
*[[Marine]]
* Siegfried Breyer, Gerhard Koop: ''Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute''. Bernard & Graefe, Bonn 1978, ISBN 3-7637-5155-6.
*[[Deutsche Marine (Geschichte)]] mit einem Überblick über die deutsche Marinegeschichte seit der [[Hanse|Hansezeit]] und eigenen Kapiteln über [[Deutsche Marine (Geschichte)#Tradition und Brauchtum der Marine in der Gegenwart|Tradition und Brauchtum der Marine]] und [[Deutsche Marine (Geschichte)#Marinemuseen, Gedenk- und Erinnerungsstätten|Marinemuseen, Gedenk- und Erinnerungsstätten]].
* [[Konrad Ehrensberger]]: ''100 Jahre Organisation der deutschen Marine, 1890–1990. Kaiserliche Marine, Reichsmarine, Kriegsmarine, Bundesmarine''. Bernard & Graefe, Bonn 1993, ISBN 3-7637-5913-1.
* Hannes Ewerth, Peter Neumann: ''Deutsche Marine''. 2. Auflage, Mittler, Hamburg [u.&nbsp;a.] 2007, ISBN 978-3-8132-0879-5.
* [[Sigurd Hess]], [[Guntram Schulze-Wegener]], [[Dieter Stockfisch]], [[Heinrich Walle]] (Hrsg.): ''50 Jahre Deutsche Marine im Bild''. Report-Verlag, Bonn 2006, ISBN 978-3-932385-25-4.
* Sigurd Hess, Guntram Schulze-Wegener, Heinrich Walle (Hrsg.): ''Faszination See. 50 Jahre Marine der Bundesrepublik Deutschland''. Im Auftrag des Deutschen Marine Instituts, Mittler, Hamburg [u.&nbsp;a.] 2005, ISBN 3-8132-0838-9.
* [[Werner Rahn]] (Hrsg.): ''Deutsche Marinen im Wandel. Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit'' (= ''Beiträge zur Militärgeschichte'', Band 63). Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, R. Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57674-7.
* [[Guntram Schulze-Wegener]]: ''Kurs Marine. Tradition, Werte, Selbstverständnis''. Hrsg. von Vizeadmiral a.&nbsp;D. [[Wolfgang E. Nolting]] im Auftrag der Marine-Offizier-Vereinigung e.&nbsp;V., Mittler, Hamburg 2021, ISBN 978-3-8132-1104-7.
* Jann M. Witt: ''Deutsche Marinegeschichte. 1848 bis heute''. Palm Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-944594-23-1.
* {{Literatur
|Titel=Jahresbericht 2021 – Fakten und Zahlen zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland
|Verlag=Marinekommando
|Datum=2021-09
|Online=https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5264806/84d869f1eb01ee2246f5e713d027894a/marinekommando-jahresbericht-2021-data.pdf
|Format=PDF
|KBytes=
|Abruf=2021-11-18}}
* [[Guntram Schulze-Wegener]]: ''Deutschland zur See. 175 Jahre Marine''. In Kooperation mit dem Deutschen Maritimen Institut und der Marine-Offizier-Vereinigung e. V., Mittler im Maximilian Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg 2023, ISBN 978-3-8132-1115-3.


== Weblinks ==
=== Die Deutsche Flotte nach 1945 ===
{{Commonscat}}
*[[Liste von Kriegsschiffen (Deutschland seit 1945)|Deutsche Kriegsschiffe seit 1945]]
{{Wiktionary}}
*[[Liste_deutscher_U-Boote_%28nach_1945%29 |Deutsche U-Boote nach 1945]]
* [https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine Offizieller Internetauftritt der Marine]
* [https://deutsches-maritimes-institut.de/mov/ Marine-Offizier-Vereinigung]
* [https://deutscher-marinebund.de/ Deutscher Marinebund]
* [https://www.marinemuseum.de/ Deutsches Marinemuseum]
* [https://www.dmkn.de/ Deutsches Maritimes Kompetenz Netz]
* {{DNB-Portal|5279347-3}}


=== Weblinks ===
== Einzelnachweise ==
<references responsive>
<ref name="Flottenbauprogramm">
{{Internetquelle
|url=https://esut.de/2021/02/meldungen/25453/flottenbauprogramm-wird-konkret/
|titel=Flottenbauprogramm wird konkret
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</ref>
<ref name="Marinekommando 2012-10-09">
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|titel=Festakt zur Aufstellung des Marinekommandos
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</references>


{{NaviBlock
* [http://www.marine.de/ Offizieller Internetauftritt der Deutschen Marine]
|Navigationsleiste BMVg
* [http://www.marine-offizier-vereinigung.de/ Marine-Offizier-Vereinigung]
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Aktuelle Version vom 16. Juli 2025, 19:30 Uhr

Marine

Logo der Marine
Aufstellung 2. Januar 1956
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Emblem Bundeswehr
Typ Teilstreitkraft
(Seestreitkräfte)
Gliederung

Marinekommando

Einsatzflottille 1
Einsatzflottille 2
Marine­fliegerkommando
Marineunter­stützungs­kommando
Schulen der Marine
Stärke 15.343 (April 2025)
davon Frauen: 1.731[1]
Unterstellung Verbandsabzeichen des Führungsstabs der Streitkräfte Generalinspekteur der Bundeswehr
Hauptsitz Marinekommando Rostock
Marsch Kameraden auf See (Robert Küssel)[2]
Website Website
Leitung
Inspekteur der Marine Vizeadmiral Jan Christian Kaack
Stellvertretender Inspekteur der Marine Vizeadmiral Frank Martin Lenski
Dienstflagge der Seestreitkräfte
(Flagge und Gösch der Kriegsschiffe)
Bundesdienstflagge
(Flagge aller Bundesdienststellen und der Hilfsschiffe der Marine)
Bundesflagge
(Flagge der Handelsschiffe)

Die Marine ist mit etwa 15.000 Soldaten die zweitkleinste der vier Teilstreitkräfte der Bundeswehr. Neben der Bezeichnung Marine[3] verwendet die Marine seit 1995 zur Abgrenzung zu ausländischen Seestreitkräften im internationalen Kontext die Selbstbezeichnung Deutsche Marine; vor 1995 wurde die Selbstbezeichnung Bundesmarine in Abgrenzung zur ostdeutschen Volksmarine genutzt.[4] Der oberste truppendienstliche Vorgesetzte dieser Teilstreitkraft ist der Inspekteur der Marine.

Frühere deutsche Seestreitkräfte

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Flagge der Reichsflotte, 1848–1852, laut Reichsgesetz vom 13. November 1848

Einzelne frühere deutsche Staaten besaßen eigene, im internationalen Maßstab meist kleine Seestreitkräfte. Beispiele waren die preußische, österreichische oder die schleswig-holsteinische Marine. Erste Schritte zum Aufbau gemeinsamer Seestreitkräfte waren die Reichsflotte (ab 1848) und die Marine des Norddeutschen Bundes (ab 1867). Nach der Reichsgründung entstand aus letzterer 1872 die Kaiserliche Marine. Die deutschen Seestreitkräfte wurden nach der Revolution, an der deutsche Matrosen aktiv beteiligt waren, als Reichsmarine (bis 1921 Vorläufige Reichsmarine) und im nationalsozialistischen Deutschland ab 1935 als Kriegsmarine bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Seestreitkräfte fast vollständig vernichtet. Die Deutsche Demokratische Republik begann ab 1952 mit dem Aufbau der Volkspolizei See, die 1956 in die Volksmarine (bis 1960 als Seestreitkräfte der NVA bezeichnet) überführt wurde. In der Bundesrepublik begannen etwa gleichzeitig erste Planungen für die Marine der Bundeswehr.

Die heutige Marine ist nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen der Wiederbewaffnung Deutschlands als Teil der Bundeswehr neu aufgebaut worden. Sie grenzt sich von den Traditionen ehemaliger deutscher Seestreitkräfte ab.[5] Bis 1995 war für sie auch die Eigenbezeichnung Bundesmarine üblich.[4] Originär lautete die Bezeichnung einfach Marine ohne jegliche Zusätze.[4] Während des Ost-West-Konflikts hatte sie die folgenden Hauptaufgaben, die sie gemeinsam mit den NATO-Verbündeten und vor allem mit der dänischen Marine zu erfüllen hatte: Sie sollte die Ostseezugänge gegen die Besetzung durch den Warschauer Pakt schützen und dadurch die in der Ostsee befindlichen Seestreitkräfte des Warschauer Pakts einschließen. In der Nordsee und im Nordatlantik sollte sie alliierte Verstärkungstransporte nach Europa schützen.

Neuorganisation nach der Wiedervereinigung

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Die deutsche Einheit im Jahr 1990 wurde im rechtlichen Sinne nicht durch die Vereinigung zweier Staaten, sondern durch den Beitritt der fünf neuen Länder sowie des wiedervereinigten Berlins zur Bundesrepublik Deutschland vollzogen. Daher wurde Personal und in geringem Umfang das Material der aufgelösten Volksmarine in die Bundeswehr übernommen. Die Führung der Marine hat 1995 trotz der institutionellen Kontinuität entschieden, die bisherige gebräuchliche Bezeichnung Bundesmarine nicht mehr zu verwenden, sondern fortan den Begriff Marine oder in Abgrenzung zu ausländischen Marinen im internationalen Kontext den Begriff Deutsche Marine zu verwenden.[4]

Nach 1990 hatte die Marine zunächst ihre bisherige Struktur im Wesentlichen beibehalten, war jedoch, wie die gesamte Bundeswehr, schrittweise verkleinert worden. Die Regelungen des Zwei-plus-Vier-Vertrages erlaubten es bis Ende 1994 nicht, der NATO zuzuordnende Streitkräfte auf dem Territorium der vormaligen DDR zu stationieren. Deshalb wurden die Teile der ehemaligen Volksmarine, die zunächst noch weiterhin in Dienst gehalten werden sollten, in einem eigenen Marinekommando Rostock zusammengefasst, das zunächst dem Bundeswehrkommando Ost in Strausberg unterstand.

Ab 1995 konnte eine einheitliche Marinestruktur geschaffen und die im Beitrittsgebiet stationierten Kräfte der NATO assigniert (etwa: ‚als verfügbar angezeigt‘) werden. Das Marinekommando Ost wurde aufgelöst, stattdessen wurden einige neue Dienststellen im Beitrittsgebiet aufgestellt (Marineabschnittskommando Ost, Marinetechnikschule), andere wurden von Westen dorthin verlagert (Schnellbootflottille, Marineamt).

Erst mit der 2000 von Verteidigungsminister Rudolf Scharping eingeleiteten Bundeswehrreform begann sich die Organisation der Marine grundsätzlich zu verändern. Inzwischen ist an die Stelle der bisher üblichen stufenweisen Bundeswehrreformen eine kontinuierliche Transformation der Bundeswehr getreten, in die die Marine eingebunden ist.

Die Anzahl kleinerer, vor 1990 speziell für die Ostseekriegführung vorgesehener Schiffe und Boote wird weiter reduziert. Dafür wird eine kleinere Zahl größerer Fahrzeuge verschiedener Typen beschafft. Gleichzeitig wird die Anzahl der Marinesoldaten auf etwa 25.000 verringert. Im Verhältnis zu den anderen Teilstreitkräften ist der Anteil der Marinesoldaten in der Bundeswehr dagegen gewachsen von etwa 7,7 % vor 1990 auf künftig etwa 10 %.

Um die Erfahrungen und Vorstellungen für küstennahe Operationen besser in die NATO einbringen und gemeinsam weiterentwickeln zu können, wurde ab 2007 das Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters bei der Einsatzflottille 1 in Kiel aufgebaut und 2009 durch die NATO offiziell akkreditiert.

Gliederung der Deutschen Marine bis 2012

An der Spitze der Marine stand der Inspekteur der Marine im Bundesministerium der Verteidigung. Als truppendienstlicher Vorgesetzter seiner Teilstreitkraft unterstand er direkt dem Bundesminister der Verteidigung. Der Inspekteur wurde unterstützt durch den Führungsstab der Marine, eine Abteilung des Ministeriums in Bonn. Die Teilstreitkraft Marine bestand aus zwei Kommandobereichen, der Flotte und dem Marineamt.

Wie vor 1990 bleibt die Marine in die NATO-Kommandostruktur eingebunden, die sich ihrerseits den Veränderungen nach Ende des Ost-West-Konflikts angepasst hat. Schiffe und Boote beteiligen sich an den ständigen Einsatzverbänden der NATO, die im Wechsel mit anderen Nationen auch von deutschen Marineoffizieren geführt werden.

Neuausrichtung der Bundeswehr

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Die Neuausrichtung der Bundeswehr, die im Jahr 2010 eingeleitet wurde, führt zu grundlegenden Veränderungen in der Marine. Deutlich wird dies insbesondere in der völligen Umstrukturierung der Führungsorganisation mit Wegfall des Führungsstabs der Marine im Bundesministerium der Verteidigung. Zum 1. Oktober 2012 wurden der Führungsstab der Marine, das Flottenkommando und das Marineamt aufgelöst. Zum gleichen Zeitpunkt wurde das Marinekommando neu aufgestellt. Der offizielle Aufstellungsappell fand am 9. Oktober 2012 in Rostock statt.[6]

Am 27. September 2016 wurde in Kiel das 5. Minensuchgeschwader außer Dienst und das Unterstützungsgeschwader in Dienst gestellt.[7] Am 16. November 2016 wurde in Warnemünde das letzte Schnellbootgeschwader außer Dienst gestellt.[8][9]

Die Marine leistet einen Beitrag zu deren Aufgaben, wie sie in den jeweilig gültigen Verteidigungspolitische Richtlinien des Bundesministers der Verteidigung festgelegt sind:

„Die Bundeswehr als Instrument einer umfassend angelegten Sicherheits- und Verteidigungspolitik erfüllt dazu ihren Auftrag:

Die Bundeswehr

  • schützt Deutschland und seine Bürgerinnen und Bürger,
  • sichert die außenpolitische Handlungsfähigkeit Deutschlands,
  • trägt zur Verteidigung der Verbündeten bei,
  • leistet einen Beitrag zu Stabilität und Partnerschaft im internationalen Rahmen und
  • fördert die multinationale Zusammenarbeit und europäische Integration.

Vor diesem Hintergrund nimmt die Bundeswehr folgende ineinandergreifende Aufgaben wahr:

  • Landesverteidigung als Bündnisverteidigung im Rahmen der Nordatlantischen Allianz;
  • internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung – einschließlich des Kampfs gegen den internationalen Terrorismus;
  • Beteiligung an militärischen Aufgaben im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU;
  • Beiträge zum Heimatschutz, d. h. Verteidigungsaufgaben auf deutschem Hoheitsgebiet sowie Amtshilfe in Fällen von Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällen, zum Schutz kritischer Infrastruktur und bei innerem Notstand;
  • Rettung und Evakuierung sowie Geiselbefreiung im Ausland;
  • Partnerschaft und Kooperation als Teil einer multinationalen Integration und globalen Sicherheitszusammenarbeit im Verständnis moderner Verteidigungsdiplomatie;
  • humanitäre Hilfe im Ausland.“
Verteidigungspolitische Richtlinien 2011[10]

Nach 1990 haben sich die Aufgaben der Bundeswehr von der Landesverteidigung im „Kalten Krieg“ hin zu Einsätzen der internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung außerhalb Deutschlands verlagert („Armee Im Einsatz“).

Der Inspekteur der Marine legt in seinen jährlichen Weisungen fest, wie diese Aufträge in der Marine umgesetzt werden.

Danach soll die Marine im Rahmen von Auslandseinsätzen mit Schwerpunkt an streitkräftegemeinsamen Operationen teilnehmen. Sie soll entsprechend dem Konzept „Basis See“[11] mit ihren Mitteln von See aus andere Streitkräfte unterstützen, so dass die Hohe See als Basis für militärische Operationen genutzt werden kann.[12] So können zum Beispiel die Luftverteidigungsfregatten der Sachsen-Klasse in Küstennähe eingesetzte Landverbände gegen Luftangriffe schützen.

Außerdem soll die Marine im Rahmen der Aufgabe „Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger“ die Seewege gegen asymmetrische Bedrohungen schützen und so zur Sicherheit des deutschen Seehandels beitragen.

Als Beitrag zu der Aufgabe „Heimatschutz“ beteiligt sich die Marine am ständigen SAR-Dienst im deutschen Küstenbereich.

Organisation und Führung

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Wappen des Marinekommandos

An der Spitze der Marine steht der Inspekteur der Marine im Marinekommando. Als truppendienstlicher Vorgesetzter seiner Teilstreitkraft untersteht er dem Generalinspekteur der Bundeswehr. Sein Stellvertreter führt die Bezeichnung Stellvertreter des Inspekteurs der Marine und Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte.[13]

Unterstellte Kräfte der Marine

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Die dem Marinekommando nachgeordneten Kräfte sind truppendienstlich einzelnen Abteilungsleitern des Marinekommandos unterstellt. Es sind zugeordnet:

Abteilungsleiter Einsatz

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Abteilungsleiter Personal, Ausbildung, Organisation

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Abteilungsleiter Einsatzunterstützung

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Abteilungsleiter Marinesanität und Admiralarzt der Marine

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Schiffe und Boote

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Numerische Entwicklung der wichtigsten Schiffstypen bei der Marine seit der Gründung 1956 bis 2015
  • Torpedoschnellboote
  • Flugkörperschnellboote
  • U-Boote
  • Fregatten
  • Korvetten
  • Zerstörer
  • 11 Fregatten
    5 Korvetten
    6 U-Boote
    12 Minenabwehrfahrzeuge
    18 Hilfsschiffe
    4 Flugzeuge
    40 Hubschrauber

    Marinestützpunkte

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    Standorte der Marine bis 2012

    Auf Helgoland und auf dem Marinestützpunkt Warnemünde betreibt die Marine außerdem Hubschrauberstützpunkte des SAR-Dienstes für Luftfahrzeuge in Deutschland.

    In Berlin unterhält die Marine für Repräsentationszwecke des Bundesministeriums der Verteidigung eine Barkasse mit dem Namen Marine 1. Die 4. Kompanie des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung wird von der Marine gestellt.

    Gefreiter als Posten vor der Gorch Fock
    Marineschule Mürwik mit dem Segelschulschiff Gorch Fock

    Rund 16.000 Soldaten sind in der Marine selbst tätig, weitere Marineuniformträger im Bundesministerium der Verteidigung und in den übrigen Organisationsbereichen der Bundeswehr, vor allem im Unterstützungsbereich. Ein Teil der Soldaten dient ständig auf seegehenden Einheiten. In der Marine gibt es Berufssoldaten, Soldaten auf Zeit und Freiwillig Wehrdienstleistende.

    Die Dienstgradbezeichnungen in der Marine unterscheiden sich von denen der anderen Teilstreitkräfte der Bundeswehr, folgen jedoch demselben System. Die Mannschaften und Unteroffiziere werden in unterschiedlichen Verwendungsreihen an Schulen der Marine und zum Teil in anderen Teilen der Bundeswehr spezialisiert ausgebildet. Leistungsstarke Unteroffiziere können zum Offizier des militärfachlichen Dienstes und in Einzelfällen zum Offizier des Truppendienstes weitergebildet werden. Alle Offiziere erhalten eine Ausbildung an der Marineschule Mürwik. Die meisten Offiziere des Truppendienstes absolvieren ein Studium an einer Universität der Bundeswehr.

    Neben den Soldaten arbeiten in der Marine auch zivile Mitarbeiter. Einige Hilfsschiffe der Marine, wie zum Beispiel die Betriebsstofftransporter, sind teilweise oder ausschließlich mit zivilem Personal besetzt.

    Die Pflege von Tradition und Brauchtum der Marine vermittelt den Angehörigen ein besonderes Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Teilstreitkraft.

    Große Vereinigungen von Marineangehörigen und Ehemaligen sind

    Rüstungsvorhaben

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    Die Marine verfolgt zurzeit folgende größere Rüstungsvorhaben:[17][18]

    Geplant ist außerdem die Einführung neuer Minenjagdboote, der Aufklärungsdrohne EuroMALE und von 9 (+12 optional) Einsatzbooten für das Seebataillon. Darüber hinaus steht der Ersatz von (Hafen-)Betriebs- und Ausbildungsschiffen an, wobei hier auch über Leasingmodelle nachgedacht wird.[25][29]

    Die Zielstruktur für das Jahr 2035 umfasst:[30]

    • 6 Fregatten F127 mit Hauptaufgaben Luftverteidigung und maritime strike
    • 3 Large Remote Missile Vessels (LRMV) mit denselben Aufgaben
    • 6 Fregatten der Niedersachsen-Klasse mit den Hauptaufgaben U-Boot-Jagd und maritime strike
    • 3-4 Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse mit den Hauptaufgaben Überwasser-Seekrieg und maritime strike
    • 6-9 Korvetten der Braunschweig-Klasse
    • mindestens 18 Future Combat Surface Systems (FCSS) zur Ergänzung der Korvetten
    • mindestens 40 Mehrzweckkampfboote
    • mindestens 12 Minenjagdboote Typ MJ334
    • mindestens 18 unbemannte Minenabwehr-Systeme
    • 9-12 U-Boote der Klassen 212 A und 212 CD
    • mindestens 12 Large Unmanned Underwater Vehicles (LUUV) zur Ergänzung der U-Boote
    • 3 Flottendienstboote Klasse A424
    • 3 Einsatzgruppenversorger der Klasse A702
    • 6 Unterstützungsschiffe der Klasse A405
    • 8-12 Seefernaufklärer P-8A
    • 8-12 UAS zur Ergänzung der Seefernaufklärer
    • 31 Bordhubschrauber Sea Tiger
    • 22 UAV
    • 17 Mehrzweckhubschrauber Sea Lion

    Einsätze der Marine seit 1990

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    Bereits im Ersten Golfkrieg 1987 operierte die Bundesmarine regelmäßig im Mittelmeer, um die Verbündeten in dieser sicherheitspolitisch wichtiger werdenden Region zu unterstützen. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung begann in Deutschland eine intensive Debatte über den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebiets („out-of-area-Debatte“). Sie wurde beflügelt durch den Einsatz deutscher Streitkräfte während des Golfkonflikts, der der irakischen Besetzung Kuwaits am 2. August 1990 folgte. An diesen Operationen war die Marine mit erheblichen Kräften beteiligt (s. u.).

    Die rechtlichen Fragen der bewaffneten Auslandseinsätze wurden durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Juli 1994[31] weitgehend geklärt, die out-of-area-Debatte damit beendet. Es fehlt allerdings weiterhin eine Regelung für den Einsatz der Marine zur Bekämpfung der Proliferation von Massenvernichtungsmitteln, des Drogenhandels, des Menschenhandels und der Piraterie auf der Hohen See. An entsprechenden Operationen verbündeter Staaten kann sich die Marine auf Grund der innerstaatlichen Rechtslage nur mit Einschränkungen beteiligen.

    Mit bewaffneten Einsätzen im Sinne des Urteils des Bundesverfassungsgerichts wurde die Marine hingegen von Beginn an beauftragt. Im Rahmen der ständigen Einsatzverbände der NATO nimmt die Marine darüber hinaus in wichtigen Seegebieten Überwachungs- und Präsenzaufgaben war, die nicht unter den formalen Begriff des bewaffneten Einsatzes fallen. Außerdem sind an fast allen anderen Einsätzen der Bundeswehr Marinesoldaten beteiligt, die im Unterstützungsbereich dienen oder von der Marine für Sonderaufgaben abgestellt sind.

    Die Einsätze haben die Marine, wie andere Teile der Bundeswehr auch, mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Das liegt unter anderem daran, dass die vorhandenen Schiffe für die Aufgaben des Kalten Krieges konzipiert sind. Die neuen Aufgaben verlangten neue Ausrüstung (z. B. kleinkalibrige Maschinenwaffen auf Fregatten) und neue Verfahren. Das heiße Klima am Horn von Afrika führte z. B. zu technischen Problemen bei der Kühlung der Wohnräume und der Schiffsdiesel. Insofern sind die Einsätze mit hohen physischen Belastungen für die Besatzungen verbunden. Zu den neuen Verfahren gehörte es, kleinere Fahrzeuge, in diesem Falle Schnellboote, nicht auf eigenem Kiel, sondern an Bord eines Dockschiffs in das Einsatzgebiet zu transportieren, um das Material zu schonen. Die Einsatzerfahrungen fließen in die Entwürfe für neue Schiffe ein.

    Vor Beginn des Libanon-Einsatzes hatte die Marine routinemäßig drei Fregatten, zwei Minenabwehrfahrzeuge, ein U-Boot, ein oder zwei Hilfsschiffe und Teile der Marineflieger mit etwa 1000 Soldaten in Einsätzen einschließlich der Beteiligung an den Standing NATO Maritime Groups/NRF. Mit dem Libanoneinsatz ist die Zahl des beteiligten Personals zeitweise auf etwa 1700 gestiegen.

    Einsatzbelastung und Mängel in der finanziellen Ausstattung haben in den vergangenen Jahren zu Einschränkungen des Klarstandes vor allem im Bereich der Marineflieger geführt, sodass nicht genügend Hubschrauber für die laufenden Einsätze zur Verfügung stehen. Auch die Verfügbarkeit der schwimmenden Einheiten ist durch diese Umstände eingeschränkt.[32]

    Als operative Reserve für unvorhergesehene Einsätze dient der Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV), dessen Erstaufgabe die Ausbildung von Offizieranwärtern ist. Der EAV ist bereits zu mehreren Einsätzen herangezogen worden.[33]

    Einsätze im Zusammenhang mit dem Golfkrieg 1990–1991

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    Der Tender Donau gehörte zum Minenabwehrverband im Persischen Golf

    Nach der Besetzung Kuwaits durch den Irak am 2. August 1990 wurden Kräfte der Bundeswehr zur Verstärkung der Südflanke der NATO ins Mittelmeer und in die Türkei verlegt. Die Marine beteiligte sich daran mit einem Minenabwehrverband (Operation Südflanke), mit Zerstörern, Fregatten, Hilfsschiffen und einigen Flugzeugen. Zeitweise befanden sich bis zu 20 Schiffe und Boote im Mittelmeer. Nach Ende der Kampfhandlungen im Frühjahr 1991 beteiligte sich der Minenabwehrverband an der Minenräumung im Persischen Golf, was als der erste Out–of–area–Einsatz der Bundeswehr gilt.

    Einsätze in der Adria seit 1992

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    Nach Ausbruch der ersten bewaffneten Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien infolge der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens und Kroatiens vom 25. Juni 1991 und des nachfolgenden 10-Tage-Kriegs in Slowenien begann die NATO 1992 mit Überwachungsoperationen in der Adria. Daran waren auch Schiffe und Flugzeuge der deutschen Marine beteiligt. Das erste Schiff der Deutschen Marine in der Adria war der Zerstörer Bayern. Auf Grundlage verschiedener Resolutionen der Vereinten Nationen wurde aus der Überwachungsoperation der Embargoeinsatz Operation Sharp Guard. Die deutsche Beteiligung daran war einer der Gegenstände des erwähnten Verfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht. Erst nach dessen Abschluss 1994 konnte sich die Marine in vollem Umfang an den Adriaoperationen beteiligen. Die Operation diente einerseits dazu, Waffenlieferungen in das gesamte ehemalige Jugoslawien zu unterbinden, andererseits sollte ein Handelsembargo gegen Rest-Jugoslawien durchgesetzt werden, um es zu einer friedlichen Konfliktbewältigung in Bosnien und Herzegowina zu zwingen.

    Am 30. Juni 1995 beschloss die Bundesregierung, sich mit Einheiten aller Teilstreitkräfte an der Operation Deliberate Force zum Schutz der UNPROFOR-Truppen in Bosnien und Herzegowina zu beteiligen. Die Marine sollte gegebenenfalls neben zwei Aufklärungsflugzeugen Bréguet Atlantic einen Minenabwehr- und einen Schnellbootverband in die Adria entsenden.[34] Von diesen Kräften wurden nur die beiden Seefernaufklärer aktiviert.

    Auch nach Abschluss der Operation SHARP GUARD 1996 blieb die Marine – meist als Teil von NATO-Verbänden – mit Schiffen und Flugzeugen in der Adria präsent. So beteiligte sie sich im März 1997 an der deutschen Operation Libelle zur Evakuierung deutscher Bürger aus Albanien. Auch während des Kosovokrieges dauerten die Schiffspatrouillen in der Adria an, und nach Abschluss des Konflikts 1999 beteiligte sich die Marine an der Beseitigung von in der Adria versenkter Munition.

    Operation Southern Cross, 1994

    Im Dezember 1993 beschloss das Bundeskabinett, den seit Juli laufenden Unterstützungseinsatz des deutschen Heeres in Somalia bis Ende März 1994 zu beenden. Wegen der sich rapide verschlechternden Sicherheitslage wurde darauf verzichtet, das Heereskontingent per Lufttransport zurückzuführen. Die Marine evakuierte bis Februar 1994 im Rahmen der Operation Southern Cross die etwa 1700 Soldaten mit Fregatten und Versorgungsschiffen in mehreren Transporten von Mogadischu nach Mombasa und Dschibuti.

    Kampf gegen den internationalen Terrorismus seit 2001

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    Ein Hubschrauber Sea Lynx der deutschen Marine landet während Operationen der TF 150 auf dem US-Landungsschiff Saipan

    Seit 2001 wird die Bundeswehr im Rahmen des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus eingesetzt. Ein Marinekontingent überwachte von Anfang 2002 bis Sommer 2010 von Stützpunkten auf Dschibuti das Seegebiet am Horn von Afrika als Teil der internationalen Operation Enduring Freedom. In der Anfangsphase waren daran drei Fregatten, fünf Schnellboote, mehrere Hilfsschiffe, Seefernaufklärer und Hubschrauber mit etwa 1500 Soldaten beteiligt. Dies war der bisher größte Einsatz der Marine seit 1990. Später ist der Umfang erheblich reduziert worden. Das Marinekontingent bestand danach aus einer Fregatte, zeitweilig einem Versorgungsschiff und einer kleinen Basis in Dschibuti, die fortbesteht und die Einheiten der Operation Atalanta unterstützt.

    Fregatte Karlsruhe rettet Schiffbrüchige vor der Küste Somalias während eines Einsatzes in der Operation Enduring Freedom, April 2005

    Außerdem ist die Marine bereits seit Ende 2001 an der NATO-Operation Active Endeavour im Mittelmeer beteiligt.

    Libanon seit 2006

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    Nach dem Ende des Libanonkriegs des Jahres 2006 ist ein zur Interimstruppe der Vereinten Nationen in Libanon (UNIFIL) gehöriger Marineverband aufgestellt worden, an dem sich die Marine seit Oktober 2006 beteiligt. Von Oktober 2006 bis Februar 2008 wurde dieser Verband durch einen deutschen Admiral geführt. Der deutsche Anteil bestand zunächst aus zwei Fregatten, vier Schnellbooten und zwei Hilfsschiffen. Seit der Abgabe der Führungsaufgabe wurde er auf eine Fregatte, zwei Boote (Schnellboote oder Minensuchboote) und einen Tender reduziert.

    Bekämpfung der Piraterie seit 2008

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    Seit Beginn der Operation Enduring Freedom 2002 wurden deutsche Kriegsschiffe mehrfach mit Piratenüberfällen auf Handelsschiffe konfrontiert. Sie war nicht mit der Bekämpfung der Piraterie beauftragt, jedoch reichte in vielen Fällen das Erscheinen eines Kriegsschiffs aus, um die Piraten zum Abbruch ihres Angriffs zu veranlassen. Die seit Anfang 2008 sprunghaft angewachsenen Bedrohung der Schifffahrt durch die Piraterie vor der Küste Somalias soll nunmehr durch verschiedene militärische Operationen der NATO, der EU und einzelner Staaten gezielt bekämpft werden. Die Marine hat für den Einsatz in der EU-Operation Atalanta zunächst die Fregatte Karlsruhe bereitgestellt. Die Mandatsobergrenze einschließlich solcher Kräfte, die innerhalb der Operation Enduring für die Bekämpfung der Piraterie eingesetzt werden, beträgt 1400 Soldaten. Der Einsatz hat am 19. Dezember 2008 begonnen.

    Evakuierungsoperation vor Libyen 2011

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    Ende Februar 2011 entsandte das Bundesministerium der Verteidigung die Fregatten Brandenburg, Rheinland-Pfalz und den Einsatzgruppenversorger Berlin mit zwei Hubschraubern SeaKing vor die Küste Libyens, um sich für die Evakuierung ausländischer Staatsbürger bereitzuhalten, die wegen des dortigen Aufstands in Sicherheit gebracht werden sollen. Die Schiffe mit etwa 600 Soldaten an Bord gehören zum Einsatz- und Ausbildungsverband der Marine und befanden sich bereits im Mittelmeerraum.[35] Am 7. März 2011 wurden etwa 450 Flüchtlinge an Bord genommen und von Tunesien nach Ägypten transportiert.[36]

    Vernichtung syrischer Chemiewaffen im Mittelmeer 2014 bis 2015

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am 9. April 2014 erteilte der Bundestag das Mandat, das US-amerikanische Spezialschiff Cape Ray im östlichen Mittelmeer zu schützen, auf dem syrische Chemiewaffen vernichtet werden sollten. Für diese Aufgabe wurden nacheinander die Fregatten Augsburg, Hamburg und Schleswig-Holstein eingesetzt.[37] Der Einsatz wurde Ende April 2015 beendet.[38]

    Flüchtlingsrettung und Schleuserbekämpfung im Mittelmeer 2015 bis 2020

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit April 2015 beteiligt sich die Marine an der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer. Dafür werden jeweils zwei größere Marineeinheiten wie Fregatten und Versorgungsschiffe eingesetzt. Die ersten beiden Schiffe waren die Fregatte Hessen und der Einsatzgruppenversorger Berlin.[39] Seit Juni 2015 beteiligen sich die eingesetzten Kräfte im Rahmen der European Union Naval Force – Mediterranean an der Bekämpfung der Schleuserkriminalität.[40][41]

    Von Februar bis Juni 2016 beteiligte sich die Marine außerdem im Rahmen der Standing NATO Maritime Group 2 unter Führung des deutschen Admirals Jörg Klein und später von Bord des Einsatzgruppenversorgers Bonn an der Seeraumüberwachung in der Ägäis. Sie unterstützte dadurch die europäische Grenzagentur Frontex bei der Bekämpfung des Schleuserwesens in diesem Seegebiet.[42]

    Unterstützung der französischen Marine im Persischen Golf Januar bis März 2016

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wie vom Bundestag am 4. Dezember 2015 beschlossen, wurde die Fregatte Augsburg im Persischen Golf stationiert, um den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle zu schützen. Dieser wiederum bot eine mobile Luftwaffenbasis im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“.[43] Der Einsatz wurde im März 2016 beendet.[44]

    Operation Sea Guardian seit 2016

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Operation Sea Guardian ist eine Operation der NATO im Mittelmeer. Sie wurde beim NATO-Gipfel in Warschau im Juni 2016 als Nachfolgeoperation der Operation Active Endeavour beschlossen und begann am 9. November 2016. Der Deutsche Bundestag billigte die Beteiligung der Bundeswehr am 29. September 2016 und verlängerte ihn mehrfach, zuletzt am 22. März 2018 bis zum 31. März 2019.

    „Operation Gazelle“ der Kampfschwimmer in Niger 2018 bis 2023

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 2018 bis 2023 bildeten Kampfschwimmer in Niger Spezialkräfte dieses Landes vor Ort in der Terrorismusbekämpfung aus. Dieser Einsatz war nicht mandatiert, was 2019 unter anderem durch den seinerzeitigen Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels kritisiert wurde.[45][46] Das Kommando Spezialkräfte der Marine war Leitverband dieses Einsatzes.[47] Der Einsatz wurde im März 2023 beendet.[48]

    Operation Irini zur Durchsetzung eines Waffenembargos seit 2020

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Mit der Operation Irini der Europäischen Union erhielt die Marine im Jahr 2020 den Auftrag, das Waffenembargo der Vereinten Nationen gegen das im Bürgerkrieg befindliche Libyen auf dem Seeweg durchzusetzen.

    Operation Aspides zum Schutz der Schifffahrtswege um die Arabische Halbinsel 2024

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit Mitte November 2023 kam es zu Angriffen der Huthi-Rebellen im Jemen auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden. Schiffe wurden mit Raketen und Drohnen attackiert und zum Teil geentert und entführt. Dies hatte zur Folge, dass viele Schiffe die gefährliche Route mieden und stattdessen den weit längeren Weg um das Kap der Guten Hoffnung nahmen. Nach zweimonatigen Beratungen beschlossen die EU-Außenminister am 19. Februar 2024 die Marinemission Aspides (griech. ασπίδες – ‚Schild‘, ‚Beschützer‘) im Roten Meer/Golf von Aden sowie im Golf von Oman/Persischen Golf zum Schutz der internationalen Handelswege. Diese soll vier Kriegsschiffe mitsamt Begleitflugzeugen wie Hubschraubern und Drohnen umfassen. Die Deutsche Marine beteiligt sich mit der Fregatte Hessen, die bereits am 8. Februar 2024 von Wilhelmshaven in Richtung Zielgebiet auslief.[49]

    • Siegfried Breyer, Gerhard Koop: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute. Bernard & Graefe, Bonn 1978, ISBN 3-7637-5155-6.
    • Konrad Ehrensberger: 100 Jahre Organisation der deutschen Marine, 1890–1990. Kaiserliche Marine, Reichsmarine, Kriegsmarine, Bundesmarine. Bernard & Graefe, Bonn 1993, ISBN 3-7637-5913-1.
    • Hannes Ewerth, Peter Neumann: Deutsche Marine. 2. Auflage, Mittler, Hamburg [u. a.] 2007, ISBN 978-3-8132-0879-5.
    • Sigurd Hess, Guntram Schulze-Wegener, Dieter Stockfisch, Heinrich Walle (Hrsg.): 50 Jahre Deutsche Marine im Bild. Report-Verlag, Bonn 2006, ISBN 978-3-932385-25-4.
    • Sigurd Hess, Guntram Schulze-Wegener, Heinrich Walle (Hrsg.): Faszination See. 50 Jahre Marine der Bundesrepublik Deutschland. Im Auftrag des Deutschen Marine Instituts, Mittler, Hamburg [u. a.] 2005, ISBN 3-8132-0838-9.
    • Werner Rahn (Hrsg.): Deutsche Marinen im Wandel. Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit (= Beiträge zur Militärgeschichte, Band 63). Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, R. Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57674-7.
    • Guntram Schulze-Wegener: Kurs Marine. Tradition, Werte, Selbstverständnis. Hrsg. von Vizeadmiral a. D. Wolfgang E. Nolting im Auftrag der Marine-Offizier-Vereinigung e. V., Mittler, Hamburg 2021, ISBN 978-3-8132-1104-7.
    • Jann M. Witt: Deutsche Marinegeschichte. 1848 bis heute. Palm Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-944594-23-1.
    • Jahresbericht 2021 – Fakten und Zahlen zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland. Marinekommando, September 2021 (bundeswehr.de [PDF; abgerufen am 18. November 2021]).
    • Guntram Schulze-Wegener: Deutschland zur See. 175 Jahre Marine. In Kooperation mit dem Deutschen Maritimen Institut und der Marine-Offizier-Vereinigung e. V., Mittler im Maximilian Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg 2023, ISBN 978-3-8132-1115-3.
    Commons: Deutsche Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Deutsche Marine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

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    1. Bundesministerium der Verteidigung: Personalzahlen der Bundeswehr. Juni 2025, abgerufen am 7. Juni 2025 (Stand: 30. April 2025  Info: Aufgrund der laufenden Umstrukturierung der Bundeswehr ist in den Bereichen SKB, ZSanDst und UBer das Personal im Personalwirtschaftssystem der Bundeswehr noch nicht umgesetzt bzw. zugeordnet. 11.523 Zivilbeschäftigte sind ohne Zuordnung.).
    2. Zentrum Militärmusik der Bundeswehr (Hrsg.): A2-2750/0-0-3 Zuteilung von Truppenmärschen. Version 3.1 Auflage. 13. September 2022 (Anlage 4.1 [PDF; abgerufen am 6. September 2024]).
    3. Gemäß Schreiben des Bundesministeriums der Verteidigung aus dem Jahr 1956 (Presse- und Informationszentrum Marine).
    4. a b c d Detlef Struckhof: Deutsche Marine – Pressemeldung: „Bundesmarine“ oder „Deutsche Marine“? – Wie heißt die kleinste Teilstreitkraft der Bundeswehr richtig? In: Presseportal.de. Presse- und Informationszentrum Marine, 30. April 2009, abgerufen am 16. September 2021.
    5. Siehe dazu auch: Jörg Duppler: Kontinuität und Diskontinuität im Selbstverständnis der Marine. In: Marineforum 4-1996, S. 2 ff.
    6. Festakt zur Aufstellung des Marinekommandos. In: Marine.de. 9. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2012; abgerufen am 31. März 2020.
    7. Neuer Verband in der Einsatzflottille 1. Presse- und Informationszentrum Marine, 28. September 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. November 2016; abgerufen am 31. März 2020.
    8. Ein ganzes Waffensystem außer Dienst gestellt – Die Ära der Schnellboote ist zu Ende. PIZ Marine 17. November 2016, abgerufen am 18. November 2016.
    9. 7. Schnellbootgeschwader außer Dienst gestellt. (Memento vom 17. November 2016 im Internet Archive) T-Online Regionales am 16. November 2016, abgerufen am 16. November 2016.
    10. Die Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011. (PDF; 57,4 kB) Bundesministerium der Verteidigung, 27. Mai 2011, S. 11, abgerufen am 31. März 2020.
    11. Definition im Marineglossar (Memento vom 27. Juni 2018 im Internet Archive) des Deutschen Maritimen Instituts, abgerufen am 12. März 2021.
    12. Wolfgang Nolting: Umsetzung der Transformation in der Deutschen Marine. (Memento vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive) In: Europäische Sicherheit online
    13. Stellvertreter des Inspekteurs der Marine und Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte. Presse- und Informationszentrum Marine, 1. Februar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2017; abgerufen am 25. März 2016 (Offizieller Lebenslauf Vizeadmiral Brinkmann).
    14. Fregattenkapitän Inka von Puttkamer kommandiert als erste Frau einen Kampfverband der Deutschen Marine. 21. März 2024, abgerufen am 4. November 2024 (englisch).
    15. MarineForum: Hochseeschlepper "Made in China" für die Deutsche Marine. 21. Juni 2024, abgerufen am 21. Juni 2024.
    16. Patrick Zwerger: U-Boot-Jäger mit Verspätung: Das wird die erste Boeing P-8A Poseidon für Deutschland. 5. April 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.
    17. 15. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten Teil 1. (PDF) 30. April 2022, abgerufen am 3. Oktober 2022.
    18. Erfolgreiches Manöver im letzten Augenblick: Über neun Milliarden Euro für die Deutsche Marine. In: Europäische Sicherheit & Technik. 1. Juli 2021, abgerufen am 3. Oktober 2022.
    19. Dorothee Frank: Wechsel von der P-3C Orion zur P-8A Poseidon. In: cpm Defence Network. 12. Februar 2024, abgerufen am 12. Februar 2024.
    20. Brennstart des zweiten neuen Betriebsstoffversorgers der Deutschen Marine. 29. Februar 2024, abgerufen am 26. Februar 2025 (englisch).
    21. Gerhard Heiming: Deutsch/norwegische Gemeinschaftsbeschaffung NSM Seeziel-Lenkflugkörper. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut). 9. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
    22. Marine muss bis 2026 auf neue Korvetten der Braunschweig-Klasse warten – das ist der Grund. 20. Januar 2025, abgerufen am 20. Januar 2025.
    23. Niedersachsenklasse – Marine bekommt zwei weitere F126 Fregatten. 12. Juni 2024, abgerufen am 12. Juni 2024 (deutsch).
    24. Dorothee FrankLeiterin Onlineredaktion: Kiellegung des ersten Flottendienstbootes Klasse 424 der Bundeswehr. 25. Februar 2025, abgerufen am 25. Februar 2025.
    25. a b Flottenbauprogramm wird konkret. In: ES&T. 1. Februar 2021, abgerufen am 2. Februar 2021.
    26. Bundeswehr: Milliardenprojekte bestätigt – Marine bekommt neue U-Boote. In: Der Spiegel. 19. Dezember 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Januar 2025]).
    27. Mehr Schlagkraft durch U-Boote – Marine erhält 4 zusätzliche U212 CD. In: defence-network.com. 19. Dezember 2024, abgerufen am 14. März 2025.
    28. 19. Rüstungsbericht des BMVg. (PDF) In: bmvg.de. Bundesministerium der Verteidigung, 24. Juli 2024, S. 71–73, abgerufen am 24. Juli 2024.
    29. Frank Behling: Kiel und Eckernförde profitieren – Neue Boote für die Marine. In: Kieler Nachrichten. 2. März 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2017; abgerufen am 3. März 2017.
    30. Hans Uwe Mergener: Zwischen Abschreckung und Zukunftsfähigkeit: Kurs Marine 2025, Europäische Sicherheit und Technik, 14. Mai 2025, abgerufen am 14. Mai 2025
    31. BVerfG: BVerfGE 90, 286 – Out-of-area-Einsätze. In: Deutschsprachiges Fallrecht (DFR). Axel Tschentscher, 12. Juli 1994, abgerufen am 5. Januar 2014.
    32. Aussage des Befehlshabers der Flotte, Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker auf dem 11. DWT MARINEWORKSHOP 2009.
    33. Einsatz- und Ausbildungsverband EAV. In: Marineforum, Heft 7/8-2014, S. 12
    34. Marinegeschichte bei janmaat (Memento vom 2. März 2011 im Internet Archive)
    35. Marine nimmt Kurs auf Libyen. (Memento vom 26. Februar 2011 im Internet Archive) Bericht der Kieler Nachrichten vom 23. Februar 2011.
    36. Marine evakuiert Libyen-Flüchtlinge aus Tunesien. (Memento vom 10. März 2011 im Internet Archive) Meldung der „Tagesschau“ vom 7. März 2011.
    37. Bundesregierung: Hilfe bei Vernichtung chemischer Waffen. Bundeswehr, 2. April 2014, abgerufen am 19. Februar 2016.
    38. Abschluss der Vernichtung syrischer Chemiewaffen. In: Pressemitteilungen. BMVg Presse- und Informationsstab, 4. Mai 2015, abgerufen am 19. Februar 2016.
    39. Deutscher Marineverband im Mittelmeer rettet Hunderte von Schiffbrüchigen. (PDF; 89 kB) BMVg Presse- und Informationsstab, 8. Mai 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 13. September 2015.
    40. European Union Naval Force – Mediterranean. (PDF) European Union Naval Force Med – Media and Public Information Office, 22. Juni 2015, abgerufen am 13. September 2015 (englisch).
    41. EU billigt Militäreinsatz gegen Flüchtlingsschleuser. In: Zeit online. dpa, 22. Juni 2015, abgerufen am 13. September 2015.
    42. Unterstützung in der Ägäis. In: www.marine.de. 24. März 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2016; abgerufen am 31. März 2020.
    43. „Tornado“-Aufklärungsflüge: Bundestag beschließt Syrien-Einsatz der Bundeswehr. Abgerufen am 4. Dezember 2015.
    44. Fregatte „Augsburg“ kehrt vom Einsatz im Mittelmeer zurück. Presse- und Informationszentrum Marine, 24. März 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2016; abgerufen am 31. März 2020.
    45. Deutscher Bundeswehrverband. Streit um Ausbildungsmission von Kampfschwimmern im Niger. Pressemeldung vom 8. Mai 2019, abgerufen am 12. Dezember 2022.
    46. Kommandosoldat. Spezialkräfte trainieren für Einsatz im Niger. Meldung vom 11. November 2021. Abgerufen am 12. Dezember 2022.
    47. Marine-Forum: Kampfschwimmer in der afrikanischen Wüste. Meldung vom 3. Juni 2021, abgerufen am 12. Dezember 2022.
    48. Marineforum: Kommando Spezialkräfte Marine - zurück aus der Wüste!, abgerufen am 29. März 2023
    49. Was sind die Ziele der Marinemission "Aspides"? In: tagesschau.de. 19. Februar 2024, abgerufen am 21. Februar 2024.