„Ryanair“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Fluggesellschaft |
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{|border="1" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; margin-bottom:1em" width="130" border-color="#ffdead" |
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| Name = Ryanair |
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!colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Kenndaten von Ryanair |
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| Logo = |
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| Bild = [[Datei:Boeing 737-800 EI-ENX (BER 01.09.2023).jpg|250px|Boeing 737]] |
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| Jahr = 1985 |
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| Jahr_Ende = |
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| IATA = FR |
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| ICAO = RYR |
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| Rufzeichen = RYANAIR |
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| Sitz = [[Dublin]], {{IRL}} |
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| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Irland)|Designated Activity Company]] |
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| ISIN = IE00BYTBXV33 |
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| IATA-Prefixcode = |
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| Leitung = Eddie Wilson |
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| Mitarbeiterzahl = 19.116<ref name="gb2022" /> <small>(31. März 2022)</small> |
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| Umsatz = 4,8 Milliarden [[Euro|€]]<ref name="gb2022" /> <small>(April 2021–März 2022)</small> |
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| Bilanzsumme = 15,1 Milliarden €<ref name="gb2022" /> <small>(April 2021–März 2022)</small> |
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| Gewinn = −0,24 Milliarden €<ref name="gb2022" /> <small>(April 2021–März 2022)</small> |
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| Fluggastaufkommen = 97,1 Millionen<ref name="gb2022">{{Internetquelle |autor=Ryanair |url=https://investor.ryanair.com/wp-content/uploads/2022/07/Ryanair-2022-Annual-Report.pdf |titel=2022 annual report |format=PDF |abruf=2023-07-01}}</ref> <small>(April 2021–März 2022)</small> |
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| Frachtaufkommen = |
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| Drehkreuz = |
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| Operative_Basis = siehe [[#Basen|Basen]] |
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| Operative_Basis_Plural = ja |
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| Homebase = [[Flughafen Dublin]] |
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| Allianz = |
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| Vielfliegerprogramm = |
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| Flugzeuge = 322 (+ 186 Bestellungen) |
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| Ziele = national und international |
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| Website = [https://www.ryanair.com/de/ www.ryanair.com] |
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[[Datei:Michael O’Leary, CEO, Ryanair (17158150731).jpg|mini|Michael O’Leary (2015)]] |
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'''Ryanair''' ist eine [[Irland|irische]] [[Billigfluggesellschaft]] mit Sitz in [[Dublin]] und Heimatbasis auf dem [[Flughafen Dublin]]. Sie ist eine [[Tochtergesellschaft]] der irischen ''Ryanair Holdings PLC'' und ist nach Passagierzahlen mit 152 Millionen Reisenden im Jahr 2019 die größte Fluggesellschaft Europas.<ref>[https://centreforaviation.com/analysis/reports/ryanair-heads-europes-top-20-airline-groups-by-pax-2019-510111 Ryanair heads Europe's top 20 airline groups by pax 2019], 23. Januar 2020, abgerufen am 15. Mai 2021.</ref> Das Unternehmen ist Mitglied im [[ISEQ Overall Index]] an der [[Euronext Dublin]]. |
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[[Datei:Ryanair logo.svg|mini|Logo der Ryanair bis 2013]] |
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== Geschichte == |
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[[Datei:16-11-16-Glasgow Airport-RR2 7312.jpg|mini|Schalter der Ryanair in Glasgow]] |
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Ryanair wurde 1984 unter anderem vom irischen Unternehmer [[Tony Ryan]] als Regionalfluggesellschaft gegründet und startete mit täglichen Flügen zwischen der irischen Stadt [[Waterford]] und [[Gatwick Airport|London-Gatwick]]. Eingesetzt wurden [[Turboprop]]-Maschinen des Typs [[Embraer EMB 110|Embraer EMB 110 Bandeirante]]. Später folgten größere Flugzeuge des Typs [[ATR 42]]. In den folgenden Jahren versuchte die Airline ohne großen Erfolg, in den lukrativen Markt von [[Aer Lingus]] und [[British Airways]] auf der „Rennstrecke“ Dublin–London einzubrechen. Die Gesellschaft blieb stark defizitär. |
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Seit 1993 führt [[Michael O’Leary (Geschäftsmann)|Michael O’Leary]] das Unternehmen, nachdem er schon seit 1988 leitende und beratende Funktionen bei Ryanair hatte. Er übernahm die Strategie der Familie Ryan nicht und setzte von Anfang an voll auf das Billigflug-Konzept „Niedrigste Preise/Keine Extras“ der US-amerikanischen Fluggesellschaft [[Southwest Airlines]], indem er unrentable Strecken einstellte und sich auf einen Flugzeugtyp beschränkte. Ab März 1994 wurde die Flotte komplett von [[BAC 1-11]] auf [[Boeing 737]] umgerüstet.<ref name="Über Ryanair">[http://ryanair.com/de/about ryanair.com – About Us] (englisch), abgerufen am 3. Februar 2013</ref> |
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Ryanair begann 1997 im Rahmen der Deregulierung des EU-Luftverkehrs mit der Expansion auf das europäische Festland. Seit 1999 ist der ehemalige Militärflugplatz Hahn, der eigens zu diesem Anlass in „[[Flughafen Frankfurt-Hahn|Frankfurt-Hahn]]“ umbenannt wurde, erster deutscher Stützpunkt im Ryanair-Flugplan. Im Jahr 2003 übernahm Ryanair den verlustreichen Niedrigpreis-Ableger [[Buzz (Fluggesellschaft)|Buzz]] von [[KLM Cityhopper]]. Zweiter deutscher Stützpunkt der Ryanair wurde Ende März 2007 der [[Flughafen Bremen]]. Der [[Flughafen Niederrhein]] ist seit Juni 2007 der dritte deutsche Stützpunkt. Mittlerweile landen die Maschinen der Fluggesellschaft auch auf vielen anderen Flughäfen in Deutschland. |
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Aus Wettbewerbsgründen hat die [[Europäische Kommission]] Ende Juni 2007 Ryanair eine Übernahme der irischen [[Aer Lingus]] untersagt. Beide Unternehmen zusammen würden sonst 80 % der innereuropäischen Flüge ab Dublin beherrschen, was den Verbrauchern schaden würde. |
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Das Unternehmen macht immer wieder mit aggressiver Werbung auf sich aufmerksam und polemisiert gegen Konkurrenten („Auf Wiedersehen Späthansa“ oder „Bye Bye Latehansa“ als Anspielung auf [[Lufthansa]]). Einen Höhepunkt dieser Werbestrategie gab es im Mai 2003, als Ryanair-Mitarbeiter mit einem Weltkriegspanzer zum Flughafen London-Luton fuhren, um den „Preiskrieg“ gegen [[easyJet]] in Szene zu setzen. [[Galionsfigur]] der Medienpräsenz der Ryanair ist Geschäftsführer Michael O’Leary. |
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Laut Angaben des Luftfahrtverbandes [[International Air Transport Association|IATA]] beförderte Ryanair 2009 mit etwa 81,4 Millionen Fluggästen mehr Passagiere im internationalen, das heißt grenzüberschreitenden Luftverkehr, als jede andere Fluggesellschaft.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.iata.org/publications/pages/wats-passenger-carried.aspx |text=IATA – World Air Transport Statistics |wayback=20150102034843}} (englisch), abgerufen am 23. Januar 2015</ref> Ryanair bezeichnet sich daher als die größte internationale Fluggesellschaft.<ref name="Über Ryanair" /> |
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Ryanair ist eine [[Aktiengesellschaft]], deren [[Aktie]]n an den [[Börse]]n in [[Irish Stock Exchange|Dublin]], [[London Stock Exchange|London]] und [[NASDAQ|New York]] gehandelt werden. |
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Im August 2013 wurde Ryanair durch die britische Wettbewerbsbehörde dazu verpflichtet, ihren Anteil an [[Aer Lingus]] von knapp 30 auf 5 Prozent zu senken. Dies macht nach mehreren gescheiterten Versuchen einen weiteren Anlauf zur Übernahme unwahrscheinlich.<ref>[http://austrianaviation.net/news-international/news-detail/datum/2013/08/28/ryanair-senkt-aer-lingus-anteil.html austrianaviation.net – Ryanair senkt Aer-Lingus-Anteil, 28. August 2013]</ref> |
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Am 31. März 2017 gab das Unternehmen bekannt, dass man ab Sommer 2018 vom [[Flughafen Warschau-Modlin]] mit fünf [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]] [[Charterflug|Charterflüge]] für polnische [[Reiseveranstalter]] durchführen wolle; hierfür solle eigens eine neue Gesellschaft mit dem Namen [[Ryanair Sun]] entstehen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ch-aviation.com/portal/news/54718-ryanair-to-establish-new-standalone-charter-unit |titel=Ryanair to establish new standalone charter unit |werk=ch-aviation |hrsg=[[ch-aviation]] |datum=2017-03-31 |sprache=en |abruf=2017-03-31}}</ref> Diese Gesellschaft wurde im Herbst 2019 zu Buzz umbenannt. Eine gleichnamige Gesellschaft hatte Ryanair schon früher gekauft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aerotelegraph.com/ryanair-setzt-in-polen-auf-eine-biene |titel=Aus Ryanair Sun wird Buzz: Ryanair setzt in Polen auf eine Biene |werk=aeroTELEGRAPH |datum=2019-03-14 |sprache=de-CH |abruf=2019-12-19}}</ref> |
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Im März 2018 kündigte Ryanair an, bis zu 75 % der Anteile der neuen Fluggesellschaft [[Laudamotion|LaudaMotion]] übernehmen zu wollen. Nach Angaben von Ryanair-Chef Michael O’Leary wolle man so vor allem Einblicke in den Betrieb einer Airbus-Flotte erlangen.<ref>{{Literatur |Titel=Beteiligung von 75 Prozent angestrebt: Ryanair will LaudaMotion übernehmen |Sammelwerk=FLUG REVUE |Datum= |Online=https://www.flugrevue.de/zivilluftfahrt/airlines/ryanair-will-laudamotion-uebernehmen/750418 |Abruf=2018-05-07}}</ref> Inzwischen hat Ryanair [[Laudamotion]] zu 100 % übernommen. |
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Am 24. März 2020 stellte Ryanair den Flugbetrieb aufgrund der Auswirkungen der [[COVID-19-Pandemie]] für mindestens zwei Monate ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aero.de/news-34644/Ryanair-setzt-Flugbetrieb-bis-Juni-aus.html |titel=AUA und Laudamotion stellen Flugbetrieb ein, nur noch Rückholflüge |werk=aero.de |datum=2020-03-24 |abruf=2020-03-26}}</ref> |
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Im Juni 2020 brach das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahr um 97 % ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://corporate.ryanair.com/news/ryanair-june-traffic-falls-97-to-0-4m-guests/ |titel=Ryanair June Traffic Falls 97% To 0.4m Guests |datum=2020-07-02 |sprache=en |abruf=2020-07-02}}</ref> |
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Ab 2024 hat Ryanair die Genehmigung, in [[Marokko]] Inlandsflüge anzubieten. Das Ziel der Genehmigung ist eine höhere Anzahl der [[Tourismus|touristischen Besuche]] des Landes.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.airliners.de/ryanair-genehmigung-inlandsfluege-marokko/72062 |titel=Ryanair erhält Genehmigung für Inlandsflüge in Marokko |werk=airliners.de |datum=2023-12-13 |sprache=de |abruf=2024-01-13}}</ref> |
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== Strategie == |
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[[Datei:Ryanair HQ.jpg|mini|Der ehemalige Hauptsitz der Ryanair in Dublin]] |
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Ryanair verfolgt ein sogenanntes [[No frills|No-frills-Konzept]]. Darunter ist zu verstehen, dass konsequenter als bei anderen Fluggesellschaften üblich Kosten eingespart werden. Dies geschieht bei Ryanair insbesondere anhand folgender Maßnahmen: |
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=== Arbeitnehmerstrukturen === |
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Bis 2009 waren Ryanair-Piloten Angestellte; seitdem müssen sie in Irland ihr eigenes Unternehmen gründen, was Ryanair Sozialabgaben erspart. In Deutschland sind Ryanair-Piloten Angestellte bei der Ryanair-Tochter Malta Air und zahlen Steuern und Sozialabgaben in Deutschland.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=Xt90yIdDKZU Profit. Auf Kosten aller? - Der gnadenlose Preiskampf der Billigairlines], 14. Juni 2017, [[ARD]] 45 Min Dokumentarfilm</ref> |
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=== Flugzeuge === |
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Ryanair betreibt eine nahezu einheitliche, junge Flotte von Flugzeugen des Typs [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]]. Dies spart Lagerhaltung, Wartungspersonal und Pilotenschulungen. Außerdem wird die Flugplanung dadurch weniger komplex, da die Flugzeuge beliebig austauschbar sind und immer die gleiche Sitzplatzzahl und Leistung zur Verfügung stehen. Eine Ausstattung mit [[Winglet]]s senkt den Treibstoffverbrauch. Auf die sonst üblichen Verstellmöglichkeiten der Rückenlehnen und Sitztaschen wird bei Ryanair verzichtet, um Gewicht zu sparen. Außerdem sind die Sitze mit wischfestem [[Kunstleder]] bezogen, um eine schnellere Reinigung zu ermöglichen. Ein Großteil der Flotte ist innen mit Werbeflächen ausgestattet. Die Bestuhlung ist mit 189 Sitzplätzen relativ eng und es gibt kein [[In-flight Entertainment]] an Bord. Es werden kontinuierlich neue Maschinen gekauft und alte verkauft, um Wartungskosten zu sparen. Zudem liegt die Auslastung der Sitze mit teilweise 96 % (Juli 2017) sehr hoch im Vergleich zu Mitbewerbern.<ref>{{Internetquelle |autor=cs |url=https://www.airliners.de/passagierzahlen-ryanair-easyjet/42062 |titel=Passagierzahlen: Ryanair wächst kräftiger als Easyjet |werk=Airliners.de |datum=2017-08-04 |abruf=2017-08-06}}</ref> |
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Neben den Flugzeugen des Herstellers Boeing betreibt Ryanair auch vier Learjets, die zum Transport von Personal und Ersatzteilen genutzt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Justin Hayward, Linnea Ahlgren |url=https://simpleflying.com/ryanair-learjets/ |titel=The Story Of Ryanair's 3 Learjets |werk=Simple Flying |datum=2022-09-01 |abruf=2023-01-23}}</ref> |
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{| class="wikitable" |
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!Typ |
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!Anzahl an Flugzeugen dieses Typ<ref>{{Internetquelle |autor=Flightradar24 |url=https://www.flightradar24.com/data/airlines/fr-ryr/fleet |titel=Flightradar24 - Ryanair Flotte |hrsg=Flightradar24 |abruf=2023-01-23}}</ref> |
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|[[Boeing 737|Boeing 737-8AS]] |
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| [[IATA]]-Code: ||FR |
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|[[Boeing 737 MAX|Boeing 737 MAX 8-200]] |
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| [[ICAO]]-Code: ||RYR |
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|[[Boeing 737|Boeing 737-73S]] |
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| Sitz: || [[Dublin]] ([[Republik Irland|Irland]]) |
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|[[Learjet 45]] |
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| Struktur: || [[Aktiengesellschaft]] (notiert an den Börsen [[Börse Dublin|Dublin]], [[New York|NASDAQ]], [[Börse London|London]]) |
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=== Auswahl der Flughäfen === |
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[[Datei:Four Ryanair Boeing 737.jpg|mini|Vier Boeing 737-800 der Ryanair auf dem [[Flughafen Bremen]]]] |
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Ryanair sucht sich ihre Zielflughäfen vorrangig nach den Kosten aus. Die Gesellschaft versucht, große Vergünstigungen zu erzielen und erhält diese auch in Form von [[Subvention]]en, mehrheitlich in Gebieten mit wirtschaftlich schwacher Infrastruktur. Die Legalität dieser Subventionen ist oftmals umstritten. Diese Regionen erhoffen sich durch die Ansiedlung von Ryanair einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung und somit die Entstehung von Arbeitsplätzen. Allerdings wird immer wieder der Betrieb zu einigen Flughäfen – teils sehr kurzfristig – eingestellt, wenn dort die Gebühren erhöht werden oder der Vertrag für die verbilligten Abgaben ausgelaufen ist.<ref>[[British Broadcasting Corporation|BBC]] – [https://web.archive.org/web/20060527170046/http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/wales/south_east/4944784.stm Cardiff to Dublin flight is ended] (englisch)</ref><ref>[[Raidió Teilifís Éireann|RTE]] – [http://www.rte.ie/news/2009/1030/ryanair.html 150 jobs to go as Ryanair cuts Shannon flights, 10. Oktober 2009] (englisch)</ref> |
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Ein zweites und wichtiges Kriterium besteht darin, kurze Standzeiten der Maschine von etwa 25 Minuten zu garantieren.<ref>[[Focus]] – [http://www.focus.de/finanzen/news/luftverkehr-ryanair-keine-abkehr-vom-low-cost-modell_aid_555792.html Luftverkehr: Ryanair: Keine Abkehr vom Low-Cost-Modell, 25. September 2010]</ref> Dabei wird nicht nur auf die vorhandene Kapazität von Abfertigungsressourcen Augenmerk gelegt, sondern auch auf kurze Rollzeiten. Im Blickpunkt von Ryanair stehen somit Flughäfen mit eher geringer Auslastung und damit vielen Reserven, die meist abseits der großen Ballungszentren liegen. So kann der [[Turnaround#Andere Fachgebiete|Turnaround]] deutlich kürzer ausfallen. Ferner wird so weit wie möglich auf Fluggastbrücken verzichtet, um den Fluggastwechsel an der vorderen und hinteren Tür durchführen zu können. |
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Da Ryanair zum Teil nicht die zentralen Flughäfen großer Städte anfliegt, werden die angeflogenen kleineren und weiter davon entfernten Flughäfen oft mit dem Namen der nächstliegenden Metropole kombiniert wie beispielsweise [[Flughafen Stockholm-Västerås|Stockholm-Västerås]], [[Flughafen Hamburg-Lübeck|Hamburg-Lübeck]], [[Flughafen Niederrhein|Düsseldorf-Weeze]], [[Flughafen Frankfurt-Hahn|Frankfurt-Hahn]] oder [[Flughafen Barcelona-Girona|Barcelona-Girona]]. Dieses Verfahren wird auch von anderen Billigfluggesellschaften angewandt, ist jedoch sehr umstritten und wird von vielen anderen Fluggesellschaften scharf kritisiert, da die Flughäfen teils über 100 Kilometer und eine entsprechend lange Fahrzeit entfernt vom Stadtzentrum liegen und somit die Namensgebungen den Verbraucher täuschen würden.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.softweb.at/luftfahrt/ryan_air.php |text=softweb.at – Ryanair |wayback=20111202163157 |archiv-bot=}}</ref> |
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=== Flughäfen und Streckennetz === |
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[[Datei:Rygge Ryanair 2012-10-04T21-41-06.jpg|mini|Wenn möglich, nutzt Ryanair eine in das Flugzeug integrierte Fluggasttreppe (vorne).]] |
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Die Stützpunktflughäfen sind so über Europa verteilt, dass es nicht zu „Einsatzflügen“ morgens und abends kommen muss. Der Großteil der Flugzeuge startet und endet an einem Stützpunkt (wenige Ausnahmen als W-Muster = A → B → C → B → A). Die Flughäfen müssen (mit wenigen Ausnahmen) ermöglichen, einen 25-minütigen Turn-Around (Zeit zwischen Landung und Abflug) durchzuführen, sodass die Maschinen möglichst wenig am Boden stehen. Es werden hauptsächlich [[Direktverbindung (Verkehr)|Punkt-zu-Punkt]]-Flüge durchgeführt, wodurch kein Gepäckmanagement oder Risiko durch verpasste Anschlussflüge entsteht. Überwiegend werden Reiseziele mit günstigen Flughafengebühren oder – wenn möglich – regionalen Subventionen angeflogen, „teurere Flughäfen“ nur bei erwarteter hoher Auslastung (z. B. Berlin, London, Dublin, Barcelona, Madrid). Ryanair nutzt, wo möglich, die in die Maschinen integrierte Fluggasttreppe, um die kostenpflichtigen Treppen der Flughafenbetreiber zu ersetzen. |
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=== Gepäck- und Zusatzgebühren === |
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Ryanair erhebt für den Online-Check-In keinen Aufpreis, für den Check-In am Schalter dagegen schon. Auch für optionale Dienstleistungen fallen Entgelte an, unter anderem für Getränke und Mahlzeiten sowie die Beförderung von aufgegebenem Gepäck.<ref>[http://www.ryanair.com/de/geschaeftsbedingungen#regulations-tableoffees Ryanair – Gebührentabelle], abgerufen am 13. Dezember 2011.</ref><ref>[[Stern (Zeitschrift)|Stern]] – [http://www.stern.de/reise/service/gepaeckfallen-der-airlines-der-koffer-kostet-mehr-als-der-sitzplatz-1761866.html Der Koffer kostet mehr als der Sitzplatz, 12. Dezember 2011] abgerufen am 12. Dezember 2011</ref> Seit Januar 2012 können zudem erstmals Sitzplätze in der vordersten Reihe oder am Notausgang gegen Entgelt reserviert werden. |
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Trotz dieser Kosten war laut [[Stiftung Warentest]] Ryanair im Jahr 2009 günstiger als andere Fluglinien.<ref name="test.de_Tabelle" /> Der durchschnittliche Ticketpreis lag Ende 2016 bei rund 33 [[Euro]].<ref>[[Rheinische Post]] – [https://rp-online.de/wirtschaft/ryanair-tickets-kosten-im-schnitt-33-euro_aid-19213949 Ryanair-Tickets kosten im Schnitt 33 Euro, 7. Februar 2017] abgerufen am 8. Februar 2017</ref> |
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Im Oktober 2013 kündigte Ryanair eine deutliche Senkung einiger Entgelte an, für den Ausdruck einer vergessenen Bordkarte beispielsweise von 70 auf 15 Euro. Ebenso wird ein zweites kleines Handgepäckstück erlaubt, und Tippfehler bei der Buchung sind zukünftig über die Hotline oder den Ryanair-[[LiveChat]] ohne Aufpreis änderbar.<ref>[https://www.aero.de/news-18414/Ryanair-senkt-Gebuehren-fuer-Gepaeck-und-Bordkarten.html aero.de – Ryanair senkt Gebühren für Gepäck und Bordkarten, 25. Oktober 2013]</ref> |
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Am 24. August 2018 kündigte Ryanair an, auf Flügen ab 1. November 2018 die [[Handgepäck]]regelung für Gäste ohne ''Priority Boarding'' (6 Euro) zu ändern: Statt eines großen (55 × 20 × 40 cm, max. 10 kg) und eines kleinen Handgepäckstücks (35 × 20 × 20 cm) wird nur noch ein Handgepäckstück als [[Freigepäck]] kostenfrei befördert, dessen Größe auf 40 × 20 × 25 cm reduziert wurde (42 × 20 × 30 cm werden derzeit aus Kulanz akzeptiert). Kleinere Gepäckstücke müssen in erster Linie unter dem Vordersitz verstaut werden. Um weiterhin ein größeres Gepäckstück (55 × 20 × 40 cm, max. 10 kg) als Handgepäck in die Kabine mitnehmen zu können, muss nunmehr das erwähnte Priority Boarding (ein größeres und ein kleines Gepäckstück) gebucht oder das Gepäck (55 × 20 × 40 cm, max. 10 kg) als Reisegepäck für 8 (bei Buchung) beziehungsweise 10 Euro (später) deklariert und wie Reisegepäck aufgegeben werden. Aufgrund der faktisch begrenzten Gepäckablagekapazität in den Kabinen (nur rund 100 große Handgepäckstücke) können nur rund 95 Fluggäste das neue Priority Boarding buchen. Ryanair begründet die Änderungen insbesondere damit, dass wegen der faktisch auf 100 Gepäckstücke begrenzten Gepäckablagen der Kabinen insoweit überzählige Gepäckstücke erst am Gate als Reisegepäck aufgegeben wurden, was zu Verzögerungen geführt habe.<ref>[[Check24]]: [https://flug.check24.de/news/ryanair-handgepaeck-kostenpflichtig-64866 Ryanair: Handgepäck ab November kostenpflichtig], 24. August 2018, abgerufen am 3. Oktober 2018.</ref> |
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== Flugziele == |
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[[Datei:European countries in which ryainar operates2.svg|alt=Destinationen von Ryanair|mini|Flugziele von Ryanair<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ryanair.com/ |titel=Ryanair |werk=Ryanair |hrsg=Ryanair |datum= |sprache=en |abruf=2023-06-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ryanair.com/gb/en/cheap-flight-destinations |titel=Ryanair Route Map |werk=Ryanair |hrsg=Ryanair |datum= |sprache=en |abruf=2023-06-13}}</ref>]] |
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=== Übersicht === |
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Ryanair fliegt fast ausschließlich innerhalb [[Europa|Europas]]. Es werden aber auch Flüge nach [[Marokko]] und den [[Naher Osten|Nahen Osten]] angeboten.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://corporate.ryanair.com/about-us/our-network/ |titel=Our Network {{!}} Ryanair's Corporate Website |werk=corporate.ryanair.com |sprache=en |abruf=2024-01-13}}</ref> Es liegt eine Genehmigung für Flüge innerhalb Marokkos vor.<ref name=":1" /> In [[Deutschland]] fliegt Ryanair [[Flughafen Berlin Brandenburg|Berlin Brandenburg]], [[Flughafen Bremen|Bremen]], [[Flughafen Dresden|Dresden]], [[Flughafen Frankfurt-Hahn|Frankfurt-Hahn]], [[Flughafen Hamburg|Hamburg]], [[Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden|Karlsruhe/Baden-Baden]], [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]], [[Flughafen Leipzig/Halle|Leipzig]], [[Flughafen Memmingen|Memmingen]], [[Flughafen Münster/Osnabrück|Münster/Osnabrück]], [[Flughafen Niederrhein|Niederrhein]], [[Flughafen Nürnberg|Nürnberg]], [[Flughafen Paderborn/Lippstadt|Paderborn/Lippstadt]] an. In der [[Schweiz]] wird [[Flughafen Basel-Mülhausen|Basel]] und in [[Österreich]] werden [[Flughafen Klagenfurt|Klagenfurt]], [[Flughafen Salzburg|Salzburg]], [[Linz]] und [[Flughafen Wien-Schwechat|Wien]] angeflogen.<ref name=":0" /> |
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=== Basen === |
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[[Datei:Ryanair B737-800 Cabin.jpg|mini|Alte Kabine einer Boeing 737-800 der Ryanair]] |
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Mit Stand Juni 2024 sind 95 der genutzten Flughäfen von Ryanair als Basen oder „Stützpunkte“ ausgelegt, an denen jeweils mindestens ein Flugzeug mit Besatzungen fest stationiert ist:<ref>{{Internetquelle |url=https://investor.ryanair.com/ |titel=Ryanair 2024 Annual Report |werk=investor.ryanair.com |datum=2024 |sprache=en |abruf=2024-07-13}}</ref> |
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{{BEL}}: [[Flughafen Brüssel-Charleroi|Brüssel-Charleroi]] |
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{{BGR}}: [[Flughafen Sofia|Sofia]] |
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{{DNK}}: [[Flughafen Billund|Billund]], [[Flughafen Kopenhagen-Kastrup|Kopenhagen]] |
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{{DEU}}: [[Flughafen Berlin Brandenburg|Berlin Brandenburg]], [[Flughafen Frankfurt-Hahn|Frankfurt-Hahn]], [[Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden|Karlsruhe/Baden-Baden]], [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]], [[Flughafen Memmingen|Memmingen]], [[Flughafen Niederrhein|Niederrhein]], [[Flughafen Nürnberg|Nürnberg]] |
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{{FRA}}: [[Flughafen Beauvais-Tillé|Beauvais-Tillé]], [[Flughafen Bordeaux|Bordeaux]], [[Flughafen Marseille|Marseille]], [[Flughafen Toulouse-Blagnac|Toulouse]] |
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{{GRC}}: [[Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos|Athen]], [[Flughafen Chania|Chania]], [[Flughafen Korfu|Korfu]], [[Flughafen Thessaloniki|Thessaloniki]] |
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{{IRL}}: [[Flughafen Cork|Cork]], [[Flughafen Dublin|Dublin]], [[Flughafen Shannon|Shannon]] |
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{{ITA}}: [[Flughafen Bari|Bari]], [[Flughafen Bergamo|Bergamo]], [[Flughafen Bologna|Bologna]], [[Flughafen Brindisi|Brindisi]], [[Flughafen Cagliari|Cagliari]], [[Flughafen Catania|Catania]], [[Flughafen Lamezia Terme|Lamezia Terme]], [[Flughafen Mailand-Malpensa|Mailand-Malpensa]], [[Flughafen Neapel|Neapel]], [[Flughafen Palermo-Punta Raisi|Palermo]], [[Flughafen Pescara|Pescara]], [[Flughafen Pisa|Pisa]], [[Flughafen Reggio Calabria|Reggio Calabria]], [[Flughafen Rom-Ciampino|Rom-Ciampino]], [[Flughafen Rom-Fiumicino|Rom-Fiumicino]], [[Flughafen Treviso|Treviso]], [[Flughafen Triest|Triest]], [[Flughafen Turin|Turin]], [[Flughafen Venedig-Tessera|Venedig]] |
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{{HRV}}: [[Flughafen Dubrovnik|Dubrovnik]], [[Flughafen Zadar|Zadar]], [[Flughafen Franjo Tuđman Zagreb|Zagreb]] |
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{{LVA}}: [[Flughafen Riga|Riga]] |
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{{LTU}}: [[Flughafen Kaunas|Kaunas]], [[Flughafen Vilnius|Vilnius]] |
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{{MLT}}: [[Flughafen Malta|Malta]] |
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{{MAR}}: [[Flughafen Al Massira|Agadir]], [[Flughafen Fès-Saïss|Fès]], [[Flughafen Marrakesch-Menara|Marrakesch]], [[Flughafen Tanger-Boukhalef|Tanger]] |
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{{AUT}}: [[Flughafen Wien-Schwechat|Wien]] |
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{{POL}}: [[Nikolaus-Kopernikus-Flughafen Breslau|Breslau]], [[Flughafen Danzig-Lech Wałęsa|Danzig]], [[Katowice]], [[Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice|Krakau]], [[Flughafen Posen-Ławica|Posen]], [[Flughafen Warschau-Modlin|Warschau-Modlin]] |
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{{PRT}}: [[Flughafen Humberto Delgado Lissabon|Lissabon]], [[Flughafen Madeira Cristiano Ronaldo|Madeira]], [[Flughafen Porto|Porto]], [[Flughafen Faro|Faro]] |
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{{ROU}}: [[Flughafen Bukarest Henri Coandă|Bukarest-Henri Coandă]] |
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{{SWE}}: [[Flughafen Göteborg/Landvetter|Göteborg]], [[Flughafen Stockholm/Arlanda|Stockholm]] |
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{{SVK}}: [[Letisko Milana Rastislava Štefánika|Bratislava]] |
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{{ESP}}: [[Aeropuerto de Alicante|Alicante]], [[Flughafen Barcelona-El Prat|Barcelona]], [[Flughafen Girona|Girona]], [[Flughafen Ibiza|Ibiza]], [[Flughafen Lanzarote|Lanzarote]], [[Flughafen Madrid-Barajas|Madrid]], [[Flughafen Málaga|Málaga]], [[Flughafen Palma de Mallorca|Palma de Mallorca]], [[Flughafen Santiago de Compostela|Santiago de Compostela]], [[Aeropuerto de Sevilla|Sevilla]], [[Flughafen Teneriffa Süd|Teneriffa Süd]], [[Flughafen Valencia|Valencia]] |
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{{CZE}}: [[Václav-Havel-Flughafen Prag|Prag]] |
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{{HUN}}: [[Flughafen Budapest Liszt Ferenc|Budapest]] |
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{{GBR}}: [[Belfast International Airport|Belfast]], [[Birmingham Airport|Birmingham]], [[Bournemouth Airport|Bournemouth]], [[Bristol Airport|Bristol]], [[East Midlands Airport|East Midlands]], [[Flughafen Edinburgh|Edinburgh]], [[Flughafen Glasgow-Prestwick|Glasgow-Prestwick]], [[Leeds Bradford International Airport|Leeds-Bradford]], [[Liverpool John Lennon Airport|Liverpool]], [[London Luton Airport|London-Luton]], [[London Stansted Airport|London-Stansted]], [[Manchester Airport|Manchester]], [[Newcastle Airport|Newcastle]] |
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{{CYP}}: [[Flughafen Paphos|Paphos]] |
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== Flotte == |
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[[Datei:EI-FOT (31173418465).jpg|mini|EI-FOT Ryanair Boeing 737-800]] |
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[[Datei:EI-CSJ B737-8AS Ryanair MAN 17DEC00 (6831047968).jpg|mini|Boeing 737-800 der Ryanair im alten Farbschema]] |
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=== Aktuelle Flotte === |
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Mit Stand April 2025 besteht die Flotte der Ryanair aus 326 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 10,7 Jahren:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planespotters.net/airline/Ryanair |titel=Ryanair Fleet Details and History |werk=planespotters.net |datum=2025-04-12 |sprache=en |abruf=2025-04-13}}</ref> |
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{| class="wikitable" |
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|- |
|- |
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! Flugzeugtyp |
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| Flugzeuge: || 74, davon 41 [[Boeing 737]]-800, 21 737-200, 6 737-300 sowie 6 [[BAE-146]] (Jan. [[2004]]) |
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! Anzahl |
|||
! bestellt<ref name="BoeingOrders">{{Internetquelle |url=https://www.boeing.com/company/about-bca#orders-deliveries |titel=Boeing: Commercial |datum=2024-03-31 |sprache=en |abruf=2024-04-12 }}</ref> |
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! Anmerkungen |
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! Sitzplätze |
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! Durchschnittsalter |
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|- |
|- |
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| [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]] |
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| Routen: || 146 Linien zwischen 86 Orten in 16 Ländern (Jan. 2004) |
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| style="text-align:center" | 205 |
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| style="text-align:center" | |
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| eine inaktiv; mit [[Winglet|Winglets]] ausgestattet; Umbau auf Split Scimitar Winglets |
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| style="text-align:center" | 189 |
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| style="text-align:center" | 15,2 Jahre |
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|- |
|- |
||
| [[Boeing 737#Boeing 737 Max 200|Boeing 737 MAX 200]] |
|||
| Passagiere 2003: || 21.372.091 [http://www.ryanair.com/press/2004/jan/pax-en-070104.html 1] |
|||
| style="text-align:center" | 117 |
|||
| style="text-align:center" | {{0}}36<!-- 210 Bestellt, abzgl. 91 für RYR, 43 für Malta Air und 14 für Buzz (147 Stück) --> |
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| Lieferung (gesamte Ryanair Holdings): 147 ausgeliefert<br />Eigenbezeichnung: Boeing 737-8200 |
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| style="text-align:center" | 197 |
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| style="text-align:center" | {{0}}2,3 Jahre |
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|- |
|- |
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|[[Boeing 737#Boeing 737 Max 10|Boeing 737 MAX 10]] |
|||
| Hauptflughäfen (Basen): || London-Stansted, Dublin, Frankfurt-Hahn, Glasgow-Prestwick, London-Luton, Shannon, Barcelona-Girona, Mailand-Bergamo, Rom-Ciampiano, Stockholm-Skvastva |
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| style="text-align:center" | |
|||
| style="text-align:center" | 150<ref name="BoeingOrders" /> |
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| + 150 Optionen; Auslieferung von 2027 bis 2033<ref>{{Internetquelle |url=https://corporate.ryanair.com/news/ryanair-orders-300-boeing-737-max-10-aircraft-worth-40bn/ |titel=RYANAIR ORDERS 300 BOEING 737-MAX-10 AIRCRAFT WORTH $40BN – Ryanair's Corporate Website |sprache=en-US |abruf=2023-05-09}}</ref> |
|||
| style="text-align:center" | 228 |
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| style="text-align:center" | |
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|- |
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|[[Learjet 45]] |
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|4 |
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| |
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|9 |
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|4,5 Jahre |
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! Gesamt |
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! 322 |
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! 186 |
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! colspan="2" | |
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! 7,3 Jahre |
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|} |
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[[Datei:Ryanair Boeing 737-8AS.jpg|mini|Ryanair Boeing 737-8AS am [[Flughafen Frankfurt-Hahn]] beim Offboarding]] |
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=== Besonderheiten hinsichtlich der Flotte === |
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Ryanair betreibt ausschließlich Maschinen des Typs [[Boeing 737]] und zugleich die weltweit zweitgrößte Flotte dieses Typs. Diese Begrenzung auf einen Flugzeugtyp resultiert aus dem Ryanair-Grundsatz des ''einfachen Flottenmanagements'', einer Strategie mit dem Ziel, durch die Vereinheitlichung der Flotte Kosten für Einkauf, Wartung und Personalschulung einzusparen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aerotelegraph.com/ryanair-rechnet-mit-100-airbus-a320 |titel=Ryanair rechnet mit 100 Airbus-Jets |werk=aeroTELEGRAPH |datum=2018-05-22 |sprache=de-CH |abruf=2020-12-27}}</ref> |
|||
Am 17. Dezember 2018 wurde die letzte von Ryanair bestellte Boeing 737-800 ausgeliefert. Zu jenem Zeitpunkt waren 135 Lieferungen für den Flugzeugtyp Boeing 737 MAX 200 ausstehend.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airliners.de/ryanair-boeing-737/48135 |titel=Ryanair empfängt letzte herkömmliche Boeing 737 |abruf=2018-12-17}}</ref> Ryanair bezeichnet ihre neuen Flugzeuge der 737 Max Baureihe in Folge der Abstürze in [[Lion-Air-Flug 610|Indonesien]] und [[Ethiopian-Airlines-Flug 302|Äthiopien]] als 737-8200 „Gamechanger“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/reise/follow-me/ryanair-fliegt-jetzt-mit-der-boeing-737-max-und-benennt-den-krisenjet-einfach-um-30576928.html |titel=Ryanair fliegt jetzt mit der Boeing 737 Max und benennt den Krisenjet einfach um |sprache=de |abruf=2022-06-20}}</ref> |
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Da sich Ryanair auf eine Boeing 737-Flotte festgelegt hat, ist die Fluggesellschaft die größte aus dem EU-Raum, die noch nie eine Maschine der Marke [[Airbus]] betrieben hat.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.planespotters.net/production-list/search?fleet=Ryanair&manufacturer=ATR&type=ATR-42&fleetStatus=historic&refresh=1 |titel=Production List Search |werk=planespotters.net |hrsg= |datum= |sprache=en |abruf=2020-12-27}}</ref> Mit der Übernahme von Anteilen an [[LaudaMotion]] war Ryanair jedoch indirekter Betreiber mehrerer Airbus-Maschinen. |
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=== Ehemalige Flugzeugtypen === |
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[[Datei:Ryanair BAC 111 EI-BVI.jpg|mini|[[BAC 1-11]] der Ryanair im Jahr 1989]] |
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[[Datei:Ryanair ATR-42 EI-BXR.jpg|mini|ATR 42-300 der Ryanair im Jahr 1989]] |
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In der Vergangenheit setzte Ryanair unter anderem folgende Flugzeugtypen ein: |
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{| class="wikitable" |
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! Flugzeugtyp |
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! Einsatzjahre |
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|[[Avro 748]] |
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| 1986–1989 |
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|- |
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|[[BAC 1-11]] |
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| 1987–1994 |
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|- |
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| [[ATR 42|ATR 42-300]] |
|||
| 1989–1992 |
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|- |
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| [[Embraer EMB 110]] |
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| 1985–1989 |
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|- |
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|[[Boeing 737#Boeing 737-200|Boeing 737-200]] |
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| 1994–2005 |
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|- |
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|[[Boeing 737#Boeing 737-300|Boeing 737-300]] |
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| 2003–2004 |
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|- |
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|[[Boeing 737#Boeing 737-400|Boeing 737-400]] |
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| 2004–2005 |
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|- |
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|[[Boeing 737-700]] |
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| 2015–2023 |
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|} |
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=== Sonderbemalungen === |
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Ryanair betreibt einige ihrer Maschinen mit Sonderbemalungen, die meist entweder Werbung (in der Regel für bestimmte Städte oder Regionen, die angeflogen werden) tragen oder aber Konkurrenten der Gesellschaft provokativ thematisieren. Wie zum Beispiel die Bemalung „bye bye [[EasyJet]]“. |
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{| class="wikitable" |
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|- |
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! Flugzeugtyp |
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! [[Luftfahrzeugkennzeichen]] |
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! Bemalung |
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! Zeitraum |
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! Bild |
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|- |
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| rowspan="4" | Boeing 737-800 |
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| style="text-align:center" | ''EI-DPN''<br />''EI-DPR'' |
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| „[[Kantabrien|Cantabria Infinita]]“ |
|||
| seit September 2023 |
|||
| rowspan="2" | {{Bilderwunsch|egal}} |
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|- |
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| style="text-align:center" | ''EI-EBW'' |
|||
| „[[Breslau|Visit Wroclaw]]“ |
|||
| seit November 2024 |
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|- |
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| style="text-align:center" | ''EI-EFE''<br />''EI-EFF'' |
|||
| „[[Woiwodschaft Kujawien-Pommern|Kujawy Pomorze]]“ |
|||
| seit Juni 2024 |
|||
| [[Datei:Boeing 737-8AS (cn 37533, EI-EFE) 2024-10-09 Andre Gerwing Collection ID 022203.jpg|rahmenlos]] |
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|- |
|||
| style="text-align:center" | ''EI-EVX'' |
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| „[[Azoren|visitazores.com]]“ |
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| seit Oktober 2023 |
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| [[Datei:EI-EVX Boeing 737-8AS - Ryanair "Visit Azores" STN 130124.jpg|rahmenlos]] |
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|} |
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=== Schwestergesellschaften === |
|||
Tochtergesellschaften der ''Ryanair Holdings PLC'' außer Ryanair. |
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{| class="wikitable sortable" |
|||
! style="height:50px"| Flagge !! Airline !! Gründung !! Flottengröße<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planespotters.net/airline/Ryanair-Holdings-Group |titel=Ryanair Holdings Group Fleet Details and History |werk=planespotters.net |datum=2025-04-13 |sprache=en |abruf=2025-04-13}}</ref>!! Anmerkungen |
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|- |
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| style="height: 50px" |{{POL}}||[[Ryanair Sun|Buzz]]|| style="text-align:center" | 2018 || style="text-align:center" | {{0}}72 || Anteilseigner von 100 % |
|||
|- |
|||
| style="height: 50px" |{{GBR}}||[[Ryanair UK]]|| style="text-align:center" | 1985/<br /> 2019 AOC erhalten || style="text-align:center" |{{0}}15 || Anteilseigner von 100 % |
|||
|- |
|||
| style="height: 50px" |{{MLT}}||[[Malta Air]]|| style="text-align:center" | 2019 || style="text-align:center" | 179 ||[[Joint Venture]] mit der maltesischen Regierung |
|||
|- |
|||
| style="height: 50px" |{{MLT}}||[[Lauda Europe]]|| style="text-align:center" | 2019 || style="text-align:center" | {{0}}26 || Anteilseigner von 100 % |
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|- |
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! colspan="3"| Flottengröße Schwestergesellschaften |
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! 294 |
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! |
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|} |
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=== Ehemalige Fluggesellschaften === |
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{| class="wikitable sortable" |
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! style="height:50px"| Flagge !! Airline !! Gründung !! Anmerkungen |
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|- |
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| style="height: 50px" |{{GBR}}||[[Buzz (Fluggesellschaft)|Buzz]]|| style="text-align:center" | 2000 || wurde 2003 von Ryanair übernommen und ging in dieser auf |
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|- |
|||
| style="height: 50px" |{{AUT}}||[[Laudamotion]]|| style="text-align:center" | 2004 || Betrieb 2020 eingestellt, war eine Tochtergesellschaft der ''Ryanair Holdings PLC'' und eine Schwestergesellschaft von Ryanair |
|||
|} |
|||
== Kritik == |
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=== Kundenservice === |
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In einem von der [[Stiftung Warentest]] 2009 durchgeführten Vergleichstest schnitt Ryanair in puncto ''Information und Buchung'' unter zehn getesteten Billigfliegern am schlechtesten ab.<ref name="test.de_Tabelle">{{Internetquelle |autor=Stiftung Warentest |url=https://www.test.de/Billigflieger-Zehn-Airlines-im-Test-1758245-0/ |titel=Billigflieger: Zehn Airlines im Test |datum=2009-02-26 |sprache=de |abruf=2024-03-13}}</ref> Es gab nur folgende Kontaktmöglichkeiten: Eine Telefon-Hotline für Neu- und Umbuchungen sowie Stornierungen, eine für den „erweiterten Internet-Support“,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ryanair.com/site/DE/faqs.php?sect=CONTACT&div=call_ctr |text=ryanair.com – Reisefragen – Kontakt – Kontakt zum Buchungszentrum |wayback=20080304141845 |archiv-bot=}}</ref> eine Anschrift für schriftliche Belange, die jedoch in englischer Sprache an die Zentrale in Irland geschickt werden mussten,<ref name="ryanaircontact">{{Webarchiv |url=http://www.ryanair.com/site/DE/faqs.php?sect=cnt&quest=custserv |text=ryanair.com – Reisefragen – Kontakt – Kontakt mit dem Kundenservice |wayback=20080310215009 |archiv-bot=}}</ref> und eine Faxnummer, die aber nur Beanstandungen für genutzte Flüge betrifft.<ref name="ryanaircontact" /> Eine E-Mail-Adresse war auf der Website von Ryanair nicht angegeben, obwohl Kapitel II Artikel 5 Absatz 1c) der ''[[EG-Richtlinie]] über den elektronischen Geschäftsverkehr'' dies zwingend vorschreibt.<ref>{{EU-Richtlinie|2000|31|format=PDF}} über den elektronischen Geschäftsverkehr</ref> Ein Kontaktformular für Anfragen ist jedoch auf der Website der Gesellschaft vorhanden. Neuerdings gibt es eine E-Mail-Adresse sowie einen Chat.<ref>[https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Kontakt#0-7 ryanair.com – Kontakt]</ref> Auch kann man Fragen auf Twitter stellen.<ref>[https://mobile.twitter.com/ryanair twitter.com – Ryanair]</ref> |
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=== Verbraucherschutz === |
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Probleme hatte Ryanair schon unter anderem mit der [[Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs]] wegen der Bezeichnung von Flughäfen. Diese werden oft nach Großstädten benannt, die zumeist weit entfernt von der jeweiligen Stadt liegen. So liegen beispielsweise die Flughäfen [[Flughafen Niederrhein|Düsseldorf (Weeze)]], [[Flughafen Frankfurt-Hahn|Frankfurt-Hahn]], [[Flughafen Stockholm-Skavsta|Stockholm-Skavsta]] und [[Flughafen Beauvais-Tillé|Beauvais]] mehr als 50 km von der Stadt entfernt, nach der sie benannt wurden. Vor Gericht hat allerdings zumeist Ryanair Recht bekommen. Mittlerweile haben sich einige Flughäfen auch offiziell den Namen gegeben, der zuvor schon von Ryanair verwendet wurde. In anderen Fällen hat die Fluggesellschaft selbst einen anderen Namen gewählt. So hieß der [[Leipzig-Altenburg Airport]] bei Ryanair bis zur Einstellung des Betriebes nur noch „Altenburg“. Der [[Flughafen Memmingen]] wird nur in Klammern mit dem Hinweis „München-West“ versehen. |
|||
Probleme gab es auch mit den restriktiven Geschäftsbedingungen in vergangenen Jahren. Im März 2004 entschied das [[Landgericht Köln]], dass die bisherige Klausel „Sämtliche bezahlte Beträge (einschließlich Steuern und Gebühren) sind nicht erstattbar“ für den Fall einer [[Stornierung]] ungültig ist, Ryanair also wenigstens die Steuern und Gebühren erstatten muss. Denn diese Kosten entstehen Ryanair in diesem Falle erst gar nicht. Geklagt hatte die [[Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs|Wettbewerbszentrale]]. Aufgrund dieser Klage wurden die [[Allgemeine Geschäftsbedingungen|AGB]] geändert. Ryanair erhebt jedoch inzwischen (Stand Oktober 2010) eine „Verwaltungsgebühr für Rückerstattung staatlicher Steuern“ in Höhe von 20 [[Euro]].<ref name="ryanair.com">[http://www.ryanair.com/de/fragen/ryanair-gebuhren ryanair.com – Ryanair Gebühren]</ref> Wenn der zu erstattende Betrag weniger beträgt (was häufig der Fall ist) als die Verwaltungsgebühr, erfolgt keine Erstattung. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Gebühren erstattungsfähig sind. Für die sogenannte Passenger Service Charge ist bereits bei der Flugbuchung „Non Refundable“ vermerkt. Somit verringern sich die erstattungsfähigen Gebühren teilweise um über 50 %. |
|||
Ausgefallene, stornierte, erheblich verspätete Flüge und auch Flüge, bei denen Ryanair die Abflugzeit um mehr als drei Stunden per Flugplanänderung nach Buchung geändert hat, können vom Passagier nach Erhalt einer entsprechenden Benachrichtigung oder auf der Website kostenlos auf einen anderen Flug umgebucht werden. Wahlweise erhalten die Personen auch innerhalb sieben Tagen eine Erstattung von Flugpreis und Gebühren oder einen Gutschein, der ebenfalls auf der Website von Ryanair eingelöst werden kann. |
|||
Ryanair erhielt eine rund drei Millionen Euro schwere Strafe, weil sie etwa 180 Passagieren während des [[Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010]] und den darauf folgenden Flugausfällen besonders am [[Flughafen Rom-Ciampino]] nicht (beispielsweise durch Getränke) geholfen hat. Nun bietet die Fluggesellschaft Entschädigungen an.<ref>[[Hamburger Abendblatt]] – [https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article106510397/Millionenstrafe-fuer-Ryanair-Passagieren-nicht-geholfen.html Millionenstrafe für Ryanair, Mai 2010]</ref> |
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Einer Klage des Bundesverbandes der [[Verbraucherzentrale]]n wegen Erhebung von Gebühren für alle Kartenzahlungen mit Ausnahme der nicht weit verbreiteten [[Visa Inc.#Debitkarten|Visa-Electron-Karte]] wurde am 30. April 2009 vor dem 23. Zivilsenat des [[Kammergericht|Kammergerichts Berlin]] stattgegeben.<ref>[http://www.gerichtsentscheidungen.berlin-brandenburg.de/jportal/?quelle=jlink&docid=KORE219972009&psml=sammlung.psml&max=true&bs=10 gerichtsentscheidungen.berlin-brandenburg.de – Allgemeine Geschäftsbedingungen eines Luftbeförderungsunternehmens: (Un-)Wirksamkeit von einem Barzahlungsausschluss und die Erhebung von Kredit- und Zahlkartengebühren betreffenden Klauseln, 30. April 2009]</ref> Die durch Ryanair gegen dieses Urteil eingelegte [[Revision (Recht)|Revision]] wurde vom [[Bundesgerichtshof]] (AZ: Xa ZR 68/09) zurückgewiesen.<ref>[[Bundesgerichtshof]] – [http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2010&Sort=3&nr=52033&pos=0&anz=107&Blank=1 Ryanair darf Barzahlung ausschließen, aber keine zusätzlichen Gebühren für Kartenzahlung verlangen, 20. Mai 2010]</ref> Ungeachtet dieser Gerichtsurteile hält Ryanair weiterhin an der Praxis fest, Gebühren für alle Zahlungsmöglichkeiten mit Ausnahme der in Europa wenig verbreiteten [[Mastercard]] [[Guthabenkarte|Prepaidkarte]] und der Zahlungsmethode „Sofortüberweisung“ zu erheben.<ref name="ryanair.com" /> Mittlerweile kann man seinen Flug auch mit [[PayPal]] bezahlen. |
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=== Subventionen durch Flughäfen === |
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Ryanair fliegt in erster Linie kleinere [[Regionalflughafen|Regionalflughäfen]] an, wobei das Unternehmen größere Gebührennachlässe aushandelt. An manchen Flughäfen soll Ryanair keinerlei Gebühren zahlen, sondern stattdessen Marketingmaßnahmen für die Flughäfen übernehmen. Wie Erfahrungen zeigen, setzt Ryanair oftmals explizit auf die dauerhafte Subventionierung ihrer Strecken durch regionale Gebietskörperschaften. |
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Nach einer Klage von Konkurrenten wurde deshalb Ryanair im September 2003 verpflichtet, die vom elsässischen [[Flughafen Straßburg]] illegal erhaltenen Subventionen zurückzuzahlen. Infolgedessen kehrte das Unternehmen dem französischen Flughafen den Rücken und fliegt seit Oktober 2003 vom circa 40 km nördlich liegenden [[Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden]]. |
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Am 3. Februar 2004 entschied die [[Europäische Kommission]], dass circa 75 Prozent der Subventionen, die das Unternehmen vom staatlichen [[Flughafen Brüssel-Charleroi]] erhalten hatte, unrechtmäßig seien und von Ryanair zurückgezahlt werden müssten. Der [[Europäischer Gerichtshof|Europäische Gerichtshof]] urteilte im anschließenden Gerichtsverfahren, dass die EU-Kommission bei der Beurteilung fehlerhaft vorgegangen sei.<ref>[[n-tv]] – [https://www.n-tv.de/wirtschaft/meldungen/EuGH-gibt-Ryanair-Recht-article42436.html EuGH gibt Ryanair Recht, 17. Dezember 2008]</ref> Die EU-Kommission entschied erneut im Oktober 2014 und stellte nun fest, dass Teile der Beihilfen für Charleroi zulässig seien, ein Anteil von sechs Millionen [[Euro]] jedoch zurückgezahlt werden müsse. Zudem wurden Belgien wettbewerbsrechtliche Auflagen zur marktgerechten Ausgestaltung der Landegebühren gemacht.<ref name="Kommission2014">[[Europäische Kommission]] – [http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/12722_de.htm Beihilfen für Flughäfen Hahn und Saarbrücken genehmigt – nicht aber für Zweibrücken, 1. Oktober 2014]</ref> Ob und welche Konsequenzen diese Entscheidung für Ryanair und die anderen betroffenen Flughäfen hat, ist noch unklar. |
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Das [[Landgericht Kiel]] entschied am 8. August 2006, dass eine eventuelle Unterstützung, die Ryanair vom [[Flughafen Lübeck-Blankensee]] erhalten haben könnte, nicht rechtmäßig sei. Der Flughafen Lübeck-Blankensee wurde vom Landgericht aufgefordert, die Verträge mit Ryanair offenzulegen. Der Flughafen hat gegen diesen Entscheid Einspruch eingelegt. Das [[Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht|Oberlandesgericht Schleswig]] hat dem Flughafen Lübeck-Blankensee Recht gegeben. Gegen diese Entscheidung strengte [[Air Berlin]] ein Revisionsverfahren vor dem Bundesgerichtshof an. |
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Eine Klage der [[Lufthansa|Deutschen Lufthansa AG]] wegen unerlaubter Beihilfen für den [[Flughafen Frankfurt-Hahn]] wurde in erster und zweiter Instanz von rheinland-pfälzischen Gerichten zunächst abgewiesen, der Revision vor dem BGH wurde 2011 jedoch stattgegeben und 2013 vom Europäischen Gerichtshof auch die Zuständigkeit des Oberlandesgerichtes für die Durchsetzung der Beihilfeentscheidungen der Europäischen Kommission bestätigt.<ref>[[finanznachrichten.de]] – [https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2009-02/13123861-roundup-streit-um-staatliche-beihilfen-fuer-ryanair-geht-wohl-bis-zum-bgh-016.htm ROUNDUP: Streit um staatliche Beihilfen für Ryanair geht wohl bis zum BGH, 16. Februar 2009]</ref> Am 1. Oktober 2014 entschied dann die EU-Kommission in sieben Fällen über die Zulässigkeit von staatlichen Beihilfen an Flughäfen oder Fluggesellschaften: im Falle von Frankfurt-Hahn wurden dabei die Beihilfen aber nicht beanstandet und in vollem Umfang für zulässig erklärt.<ref>[[Rhein-Main-Presse]] – [http://www.allgemeine-zeitung.de/politik/rheinland-pfalz/rechtsstreit-um-gebuehren-fuer-billigflieger-ryanair-am-hahn--lufthansa-stellt-befangenheitsantrag-gegen-koblenzer-richter_14538749.htm Rechtsstreit um Gebühren für Billigflieger Ryanair am Hahn, 4. September 2014]</ref><ref name="Kommission2014" /> |
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=== Arbeitnehmerrechte === |
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[[Datei:B737-800 Ryanair EI-DAK.jpg|mini|[[Pushback (Flugzeug)|Pushback]] einer Boeing 737-800 auf dem [[Flughafen Bergamo]], welches Ryanair üblicherweise versucht, aus Kostengründen einzusparen]] |
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Des Weiteren wird von Gewerkschaftsseite oft der Umgang mit den Arbeitnehmern kritisiert. Es gibt weder [[Gewerkschaft|gewerkschaftliche]] Organisationen noch eine innerbetriebliche [[Personalvertretung]]. Ein [[Tarifvertrag]] für die Mitarbeiter existiert deshalb auch nicht. Ein großer Teil der Piloten und [[Flugbegleiter]] wird von [[Arbeitnehmerüberlassung|Zeitarbeitsfirmen]] gestellt (circa 50 %). Zu erwähnen ist dabei die Kampagne „Ryan be fair“ im Internet, die von der britischen Transportarbeitergewerkschaft zur Etablierung einer Arbeitnehmervertretung initiiert wurde. Die [[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft|Gewerkschaft ver.di]] und ehemalige [[Flugbegleiter|Stewardessen]], die als Leiharbeiterinnen bei Ryanair eingesetzt wurden, kritisieren, dass die zahlreichen Leiharbeitnehmer faktisch nur die reine Flugzeit bezahlt bekämen, am Zielflughafen ohne gesonderte Entlohnung Kabinen inklusive Toiletten putzen müssten, nur 20 Tage bezahlten [[Urlaub]] im Jahr erhielten, bei Krankheit keine [[Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall|Lohnfortzahlung]] bekämen, sich mehrmals im Monat unbezahlt am Heimatflughafen in Bereitschaft halten müssten und laut Arbeitsvertrag bei Streik mit Entlassung zu rechnen hätten.<ref>[http://publik.verdi.de/2008/ausgabe_03/gewerkschaft/aktuell/seite_5/A0 publik.verdi.de – Ausbeutung über den Wolken, März 2008]</ref> |
|||
Im Jahr 2018 wurde bekannt, dass Ryanair über 700 Leiharbeiter in Deutschland beschäftigte, für deren Arbeitgeberfirmen keine Erlaubnis nach dem [[Arbeitnehmerüberlassungsgesetz]] bestand.<ref>{{Internetquelle |autor=Jonas Rest |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/ryanair-beschaeftigt-grossteil-des-kabinenpersonals-offenbar-illegal-a-1235099.html |titel=Ryanair beschäftigt Flugbegleiter offenbar illegal |hrsg=[[manager-magazin.de]] |datum=2018-10-25 |abruf=2022-06-30}}</ref> |
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In internen Rundschreiben drohte Ryanair ihren Beschäftigten mit Jobverlust, sollten sie Kontakte zu Arbeitnehmervertretungen aufnehmen.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]] – [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ryanair-wer-rebelliert-fliegt-raus-1.916024 Ryanair: Wer rebelliert, fliegt raus, 19. Mai 2010]</ref> |
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Im Oktober 2014 wurde Ryanair in [[Aix-en-Provence]] in zweiter Instanz zu Schadenersatz von gut acht Millionen Euro und einer Geldstrafe verurteilt, weil das Gericht es als [[Schwarzarbeit]] einstufte, dass die Sozialabgaben der 127 Mitarbeiter am [[Flughafen Marseille]] nicht in Frankreich, sondern sehr viel günstiger in Irland abgeführt wurden.<ref>[[Der Spiegel]] – [https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ryanair-zu-acht-millionen-euro-schadenersatz-verurteilt-a-999785.html Schwarzarbeit in Frankreich: Ryanair muss acht Millionen Euro Schadensersatz zahlen, 28. Oktober 2014]</ref> |
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Über die Gehälter von Ryanair-Piloten verhandeln lokale Pilotenvertretungen mit dem Unternehmen. Im November 2017 starteten die Piloten eine Initiative, mit der mithilfe der Gewerkschaft [[Vereinigung Cockpit]] (VC) die Fluggesellschaft zu Tarifverhandlungen bewegt werden soll. Dazu sei nun eine Tarifkommission mit einem professionellen Verhandlungsführer gegründet worden, berichtet VC. Auch die deutsche [[Unabhängige Flugbegleiter Organisation|Gewerkschaft der Flugbegleiter Ufo]] drängt auf einen Tarifvertrag für die in Deutschland stationierten Kabinenmitarbeiter. Ryanair-Chef [[Michael O’Leary (Geschäftsmann)|Michael O’Leary]] lehnte jegliche Verhandlungen ab; er hatte die VC in der Vergangenheit als „Gewerkschaft der Lufthansa“ bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ryanair-163.html |titel=Ryanair-Piloten proben den Aufstand |abruf=2017-11-18}}</ref> Nachdem die Piloten Weihnachten 2017 mit Streiks gedroht hatten, gab Ryanair Mitte Dezember bekannt, dass man mit den Gewerkschaften verhandeln wolle. Bei Streiks im September 2018 drohte Ryanair dem Personal bei Fortsetzung der Streiks mit Stellenabbau.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ryanair-streik-1.4125074 |titel=Ryanair streicht 150 Flüge |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2018-09-11 |abruf=2018-10-03}}</ref> Nachdem am 28. September 250 Flüge ausgefallen waren, kündigte die Fluggesellschaft am 1. Oktober 2018 an, zum 5. November 2018 die Basis Bremen mit 90 Beschäftigten sowie jene in [[Flughafen Eindhoven|Eindhoven]] zu schließen und die Anzahl der in Niederrhein stationierten Flugzeuge von fünf auf drei zu reduzieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-ryanair-zieht-alle-maschinen-aus-bremen-ab-_arid,1772706.html |titel=Ryanair zieht alle Maschinen aus Bremen ab |werk=[[Weser-Kurier]] |datum=2018-10-01 |abruf=2018-10-03}}</ref> |
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Die Gewerkschaft [[ver.di]] wirft Ryanair vor, im Januar 2022 für die Mitarbeiter der Tochterfirma [[Malta Air]] ohne rechtliche Begründung Kurzarbeit angeordnet zu haben. Damit sei anstelle der regulären Gehälter zu Unrecht Kurzarbeitergeld abgerufen worden. Ryanair habe hier den Umstand genutzt, dass der Tarifvertrag zur Kurzarbeit ausgelaufen war. Im Hinblick auf die Schließung des Standortes in Frankfurt/Main wirft die Gewerkschaft dem Konzern außerdem vor, durch neue Arbeitsvertragsentwürfe den ausgehandelten Sozialplan umgehen zu wollen.<ref>''Missbrauch von Kurzarbeit.'' In [[ver.di Publik]] 1/2022, S. 4</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Herrmann |url=https://www.fr.de/wirtschaft/frax/ryanair-in-frankfurt-schlechte-stimmung-bei-beschaeftigten-91266949.html |titel=Ryanair in Frankfurt: Schlechte Stimmung bei Beschäftigten |werk=[[fr.de]] |datum=2022-01-28 |abruf=2022-02-27}}</ref> |
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=== Mangelnde Gleichstellung === |
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Wie sich aus einer Veröffentlichung der [[Equality and Human Rights Commission]], der Behörde für Gleichberechtigung, ergab, betrug 2017 der Männeranteil in der Gruppe der Spitzenverdiener 97 Prozent, der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern 72 Prozent.<ref name="sz-3932429">{{Internetquelle |autor=Cathrin Kahlweit, Andrea Rexer |url=https://www.sueddeutsche.de/karriere/gleichstellung-ehrlichkeit-tut-weh-1.3932429 |titel=Ehrlichkeit tut weh |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |datum=2018-04-05 |abruf=2018-04-06}}</ref> In keinem der britischen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, deren Zahlen aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung veröffentlicht wurden, war der Abstand größer.<ref name="sz-3932429" /> Die Arbeitsplätze der weiblichen Angestellten sind meist schlecht bezahlt.<ref name="SPON-1201067">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/karriere/grossbritannien-gender-pay-gap-bei-ryanair-maenner-verdienen-67-prozent-mehr-a-1201067.html |titel=Lohnungerechtigkeit: Bei Ryanair verdienen Männer 67 Prozent mehr als Frauen |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2018-04-03 |abruf=2018-06-03}}</ref> |
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=== Treibstoffpolitik === |
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Nachdem am 26. Juli 2012 drei Ryanair-Maschinen, die von [[Flughafen Madrid-Barajas|Madrid]] nach [[Flughafen Valencia|Valencia]] umgeleitet worden waren, wegen Treibstoffmangels notlanden mussten, wurde Ryanair von der deutschen [[Vereinigung Cockpit]] kritisiert, sie setze Piloten unter Druck, nicht zu viel Treibstoff zu tanken.<ref>{{Literatur |Autor=Tobias Appelt |Titel=NDR-Doku zeigt die Gefahr der Kampfpreise bei Billigfliegern |Datum= |Online=https://www.derwesten.de/kultur/fernsehen/ndr-doku-zeigt-die-gefahr-der-kampfpreise-bei-billigfliegern-id8365388.html |Abruf=2017-05-10}}</ref> Ryanair wies die Kritik zurück und sagte, sie bewege sich im rechtlichen Rahmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2012-08/ryanair-treibstoffpolitik-notlandung |titel=Ryanair-Piloten fliegen mit zu wenig Sprit |werk=[[Die Zeit]] |datum=2012-08-16 |abruf=2014-01-15}}</ref> Ryanair war nur eine von mehreren Fluggesellschaften, die an diesem Tag wegen Treibstoffmangels notlanden mussten. Der Flughafenbetreiber [[Aena|AENA]] teilte mit, dass die Behauptung, nur Ryanair-Flüge wären betroffen gewesen, falsch sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://avherald.com/h?article=454af355 |titel=Thunderstorms in Madrid on Jul 26th 2012, landings, diversions, fuel emergencies and Ryanair |hrsg=The Aviation Herald |datum=2012-08-22 |sprache=en |abruf=2017-09-22}}</ref> Am 19. Dezember 2011 hatte sich allerdings der zweite Chefpilot in einem firmeninternen Rundschreiben über einige Ryanair-Piloten beklagt. Diese bestünden darauf, mit drei Tonnen zusätzlichem Treibstoff zu starten, was vollkommen inakzeptabel sei.<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Dahms |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.notlandung-in-valencia-ryanair-spart-an-treibstoff-fuer-ihre-maschinen.692fdae1-5b38-4e8a-ab83-a2560a92d943.html |titel=Ryanair spart an Treibstoff für ihre Maschinen |werk=stuttgarter-zeitung.de |hrsg=[[Stuttgarter Zeitung]] |datum=2012-08-16 |abruf=2014-01-16}}</ref> |
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=== Duldung rassistischen Verhaltens === |
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[[Bild:Ryanair.b737.750pix.jpg|thumb|200px|left|Ryanair Boeing 737]] |
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Ein Vorfall im Oktober 2018, bei dem ein Fluggast seine 77-jährige jamaikanische Sitznachbarin Delsie Gayle als „hässlicher schwarzer Bastard“ bezeichnete und anderweitig massiv rassistisch beschimpfte, sorgte für einen [[Shitstorm]]. Statt den Verursacher entsprechend den offiziellen Regelungen des Unternehmens aus dem Flugzeug zu entfernen, veranlasste die Crew, dass sich die Frau auf einen anderen Platz setzen musste. Ryanair ergriff eigenständig keine Maßnahmen gegen den Täter, erst auf Druck der Öffentlichkeit wurde der auf Video dokumentierte Vorfall der Polizei gemeldet. Eine Entschuldigung oder Entschädigung des Opfers erfolgte bislang nicht. Eine Online-Petition auf [[change.org]] versucht dies mit über 350.000 Unterzeichnern bei dem Unternehmen durchzusetzen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.infranken.de/ueberregional/haesslicher-schwarzer-bastard-rassistische-attacke-bei-ryanair-sorgt-fuer-empoerung-art-3784329 |titel="Hässlicher schwarzer Bastard": Rassistische Attacke bei Ryanair sorgt für Empörung |werk= |hrsg= |datum=2018-10-22 |sprache=de |abruf=2020-12-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.change.org/p/ryanair-apologise-to-compensate-delsie-gayle-for-racist-abuse-on-your-flight |titel=Apologise & compensate Delsie Gayle for failing to respond to racist abuse on your flight |werk=change.org |hrsg= |datum= |abruf=2024-01-02}}</ref> |
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'''Ryanair''' ist zurzeit (knapp vor [[EasyJet]]) die größte [[Billigfluggesellschaft]] in Europa und fliegt aktuell auf 146 Linien zwischen 86 Orten in 16 Ländern. (Stand Januar 2004) Die aus [[Republik Irland|Irland]] stammende Ryanair fliegt ausschließlich mit Flugzeugen der Modelle [[Boeing 737]]-200 bis -800 und plant, bis zum Jahr 2010 150 neue Boeing 737-800 zu kaufen. |
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=== Treibhausgas-Emissionen === |
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Ryanair ist eine [[Aktiengesellschaft]], deren Aktien an Börsen in [[Dublin]], [[London]] ([[London Stock Exchange]]) und in [[New York]] (im [[NASDAQ]]) gehandelt werden. |
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2018 wurde Ryanair die erste Airline, die zu den zehn Unternehmen mit den höchsten Treibhausgas-Emissionen innerhalb der [[Europäische Union|EU]] gezählt wurde. Ryanair wies 9,9 Megatonnen CO<sub>2</sub> aus, mehr hatten nur [[Kohlekraftwerk]]e in Polen, Deutschland und Bulgarien. Zuvor stiegen innerhalb von fünf Jahren die Emissionen von Ryanair um 49 %.<ref>{{Literatur |Autor=Arthur Neslen |Titel=‘Ryanair is the new coal’: airline enters EU’s top 10 emitters list |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2019-04-01 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/business/2019/apr/01/ryanair-new-coal-airline-enters-eu-top-10-emitters-list |Abruf=2019-04-04}}</ref> |
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== Zwischenfälle == |
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Der [[London]]er Flughafen [[Stansted Airport|Stansted]] ist die wichtigste Basis von Ryanair. Weitere Basen, auf denen Ryanair Flugzeuge stationiert hat, sind: [[Dublin Airport|Dublin]], [[Shannon Airport|Shannon]] (beide Irland), [[Hahn-Airport|Frankfurt-Hahn]] (Deutschland), [[Stockholm-Skvasta]] (Schweden), [[London-Luton]] und [[Glasgow-Prestwick]] in [[Großbritannien]], [[Mailand-Bergamo]] und [[Rom-Ciampino]] in Italien, [[Barcelona-Girona]] in Spanien sowie [[Brüssel-Charleroi]] in Belgien. Ryanair ist die Billigfluggesellschaft in Europa, die am konsequentesten des "No frills"-Konzept durchsetzt und fast ausschließlich kleinere (und preiswertere) Sekundärflughäfen ansteuert. |
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Ryanair verzeichnete in ihrer Geschichte bisher einen Zwischenfall mit Totalverlust eines Flugzeuges (ohne Todesfall):<ref>{{ASN|Typ=Airline|id=8170|Abruf=2018-10-30}}</ref> |
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* Am 10. November 2008 musste eine [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]] ([[Luftfahrzeugkennzeichen]] ''EI-DYG'') auf dem [[Flughafen Rom-Ciampino]] nach einem [[Vogelschlag]] notlanden. Zehn Personen wurden verletzt; die Maschine musste außerplanmäßig abgeschrieben werden ''(siehe auch [[Ryanair-Flug 4102]])''.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7719716.stm |titel=Bird-hit jet in emergency landing |werk=news.bbc.co.uk |datum=2008-11-10 |sprache=en |abruf=2021-05-25}}</ref> |
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Ryanair macht immer wieder mit aggressiver Werbung auf sich aufmerksam und polemisiert gegen Konkurrenten. Einen Höhepunkt dieser Werbestrategie gab es im Mai [[2003]], als Ryanair-Mitarbeiter mit einem Weltkriegspanzer zum Flughafen London-Luton fuhren, um den "Preiskrieg" gegen [[EasyJet]] in Szene zu setzen. |
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* Am 23. Mai 2021 wurde eine [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]] auf einem Flug von [[Athen]] ([[Griechenland]]) nach [[Vilnius]] ([[Litauen]]), kurz vor Eintritt in den [[Litauen|litauischen]] Luftraum, durch [[belarus]]sische Behörden unter Vorspielung einer angeblichen Bombendrohung zum [[Nationaler Flughafen Minsk|Flughafen Minsk]] umgeleitet. Nach der Landung wurden der an Bord befindliche regimekritische belarussische Journalist [[Raman Pratassewitsch]], Mitgründer und ehemaliger Chefredakteur des Oppositionellen-Netzwerks [[Nexta]], und seine russische Lebensgefährtin [[Sofja Andrejewna Sapega|Sofia Sapega]] festgenommen ''(siehe auch [[Ryanair-Flug 4978]])''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/entschlossene-und-vereinte-reaktion-belarus-zwingt-flugzeug-zur-landung-eu-beraet-ueber-sanktionen/27216844.html |titel=Belarus zwingt Flugzeug zur Landung, EU berät über Sanktionen |sprache=de |abruf=2021-05-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/ausland/roman-protasewitsch-freundin-sofia-sapega-befindet-sich-in-minsker-gefaengnis-a-131a574f-d305-4199-8963-89e271fa2336 |titel=Roman Protasewitsch: Freundin Sofia Sapega befindet sich in Minsker Gefängnis |sprache=de |abruf=2021-05-25}}</ref> |
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==Unternehmensgeschichte== |
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* Am 1. Oktober 2024 platzte ein Reifen von Ryanair Flug FR846 von Barcelona kurz nach der Landung auf dem Flughafen Bergamo. Das Flugzeug war eine Boeing 737 MAX 8200. Während der Landung beschädigte das Flugzeug die Start- und Landebahn. Da Bergamo nur eine Start- und Landebahn hat, musste der Flughafen für einen Tag geschlossen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/welt/gesperrt-italien-bergamo-ryanair-flug-reifen-rad-panne-explodiert-bei-landung-flughafen-93331775.html |titel=Ryanair-Panne in Italien: Rad explodiert bei Landung - weitreichende Folgen |datum=2024-10-02 |sprache=de |abruf=2024-10-02}}</ref> |
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Das Unternehmen wurde [[1985]] vom irischen Unternehmer Dr. Tony Ryan gegründet und versuchte von Beginn an, durch niedrige Preise in den Markt von [[Aer Lingus]] und [[Britisch Airways]] einzubrechen. In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen schnell, schrieb aber kontinuierlich [[rote Zahlen]]. Seit 1990 führt [[w:Michael O'Leary|Michael O'Leary]] das Unternehmen. Er setzte von Anfang an voll auf das US-amerikanische Konzept "Niedrigste Preise/Keine Extras" (engl. No frills), indem er unrentable Strecken einstellte, sich auf einen Flugzeugtyp beschränkte. [[1997]] im Rahmen der Deregulierung des EU-Luftverkehrs begann Rynair mit der Expansion nach Kontinentaleuropa, seit dem 14.2.2002 ist Frankfurt-Hahn als deutsche Basis im Rynair-Flugplan. Im Jahr [[2003]] übernahm Rynair den verlustreichen Niedrigpreis-Ableger buzz von [[KLM]] uk. |
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== Trivia == |
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[[Datei:Coat of arms of Ireland.svg|mini|75px|Das Wappen Irlands]] |
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=== Probleme mit dem Verbraucherschutz === |
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* Am 25. Februar 2010 gewann ein Ryanair-Passagier mit einem Rubbellos 10.000 [[Euro]] auf einem Flug von [[Krakau]] zu den [[East Midlands]]. Als er erfuhr, dass er den Gewinn nicht umgehend ausbezahlt bekommen konnte, aß er das Los auf. Auf der Website der Fluggesellschaft wurde später nach Vorschlägen gefragt, welche Hilfsorganisation den Gewinn bekommen solle.<ref>{{Internetquelle |autor=Simon Hradecky |url=http://www.avherald.com/h?article=427e334d&opt=1 |titel=Ryanair serves most expensive ever inflight meal on Feb 25th 2010 |werk=avherald.com |hrsg= |datum=2010-02-27 |sprache=es |abruf=2021-01-02}}</ref> |
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Regelmäßige Probleme hat Ryanair auch mit Verbraucherschützern wegen der Bezeichnung kleiner Regionalflugplätze nach teilweise mehr als 100 km entfernten Großstädten. Wobei vor den Gerichten meist die Verbraucherschützer Recht bekommen: So darf zwar Hahn als "Frankfurt-Hahn" bezeichnet werden, die Titel Altenburg-Leipzig, Niederrhein (Düsseldorf) und Hamburg-Lübeck hatten vor Gericht jedoch keinen Bestand und dürfen von Rynair in Deutschland nicht mehr verwendet werden. |
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* [[Michael O’Leary (Geschäftsmann)|Michael O’Leary]], der Chef der Ryanair, ist besonders für seine kontroversen Aussagen bekannt. So erklärte er, dass ein Pilot im Cockpit ausreiche und eine Stewardess im Notfall auch das Steuer übernehmen könne. Weiterhin schlug er vor, Toilettennutzungsgebühren einzunehmen und [[Stehplatz|Stehplätze]] im Flugzeug einzuführen.<ref>{{Internetquelle |autor=Rüdiger Kiani-Kreß |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/billigflieger-ryanair-chef-verteidigt-seine-spar-exzesse/5687258.html |titel=Billigflieger: Ryanair-Chef verteidigt seine Spar-Exzesse |werk=wiwo.de |hrsg= |datum=2010-10-14 |sprache=de |abruf=2021-01-02}}</ref> Letztere Vorschläge bezeichnete O’Leary im Mai 2014 in einem Gespräch mit der [[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung|Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung]] als „nicht ernst gemeint[e]“ [[Öffentlichkeitsarbeit|PR]]-Gags mit dem Ziel, kostengünstig „Aufmerksamkeit [zu] erregen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/f-a-s-gespraech-ryanair-chef-wir-fliegen-fuer-10-euro-nach-amerika-12944601.html |titel=Ryanair-Chef: Wir fliegen für 10 Euro nach Amerika |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2014-05-17 |abruf=2014-05-19}}</ref> |
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* Das Logo der Ryanair erinnert an das [[Wappen der Republik Irland]], des Heimatlandes der Gesellschaft, das eine [[Harfe]] auf blauem Grund darstellt. |
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== Siehe auch == |
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===Diskussionen um Subventionen=== |
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* [[Liste von Fluggesellschaften]] |
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Rynair fliegt in erster Linie kleinere Regionalflughäfen an, wobei das Unternehmen größere Gebührennachlässe aushandelt. An manchen Flughäfen soll Ryanair keinerlei Gebühren zahlen, sondern sich stattdessen von den Flughäfen für Marketingmaßnahmen bezahlen lassen. Nach einer Klage von Konkurrenten wurde deshalb Ryanair im September 2003 verpflichtet, von dem Flughafen Straßburg erhaltene Subventionen zurückzuzahlen. Infolgedessen kehrte das Unternehmen dem Flughafen den Rücken und fliegt seit Oktober 2003 vom Flughafen Karlsruhe-Baden. Am [[3. Februar]] [[2004]] entschied die [[EU-Kommission]], dass Ryanair ca. drei Viertel der Subventionen, die das Unternehmen vom staatlichen Flughafen Brüssel-Charleroi erhalten hatte, unrechtmäßig seien und von Ryanair zurückgezahlt werden müssten. Michael O'Leary kündigte daraufhin juristische Schritte dagegen an, die allerdings bislang noch nicht eingeleitet wurden. |
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== Literatur == |
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==Deutsche Flughäfen, die Ryanair bedient== |
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* {{Literatur |
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* [[Flughafen Altenburg-Nobitz|Altenburg]] |
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|Autor=Siobhan Creaton |
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* [[Flughafen Berlin-Schönefeld|Berlin-Schönefeld]] |
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|Titel=Ryanair: How a Small Irish Airline Conquered Europe |
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* [[Flughafen Erfurt|Erfurt]] |
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|Verlag=Aurum |
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* [[Hahn-Airport|Frankfurt-Hahn]] (Basis) |
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|Ort=London |
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* [[Flughafen Friedrichshafen|Friedrichshafen]] |
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|Datum=2005 |
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* [[Flughafen Karlsruhe-Baden|Karlsruhe-Baden]] ([[Baden-Airpark]]) |
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|ISBN=1-84513-083-9}} |
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* [[Flughafen Lübeck|Lübeck]] |
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* B. I. Hengi: ''Fluggesellschaften weltweit'', 9. aktualisierte Auflage von 2018, Nara, ISBN 978-3-925671-69-2, S. 265 |
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* [[Flughafen Niederrhein|Niederrhein]] |
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* [[Nicole Mayer-Ahuja]], [[Oliver Nachtwey]] (Hrsg.): ''Verkannte Leistungsträger:innen. Berichte aus der Klassengesellschaft''. In: edition suhrkamp. Sonderdruck. Suhrkamp. Berlin 2021. ISBN 978-3-518-03601-3. |
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* [[Flughafen Maastricht-Aachen|Maastricht-Aachen]] |
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== Weblinks == |
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==Österreichische Flughäfen, die Ryanair bedient== |
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{{Commonscat|audio=0|video=1}} |
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* Graz |
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{{Wikivoyage}} |
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* Klagenfurt |
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{{Wikinews|Kategorie:Ryanair|Ryanair}} |
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* Linz |
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* [https://www.ryanair.com/de/ Webpräsenz der Ryanair] |
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* Salzburg |
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== Einzelnachweise == |
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==Internetseite des Unternehmens== |
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http://www.ryanair.com/german |
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''Siehe auch:'' [[Charterflug]], [[Übersicht Tourismus]] |
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|Navigationsleiste Ryanair Holdings PLC |
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|Navigationsleiste Fluggesellschaft (Irland) |
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[[Kategorie:Ryanair| ]] |
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[[Kategorie:Fluggesellschaft (Irland)]] |
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<div style="text-align:center;font-size:90%">'''Billigfluggesellschaften im deutssprachigen Raum''':<br> [[AirBerlin]], [[BasiqAir]], [[easyJet]], [[FlyFair]], [[Germanwings]], GermaniaExpress ([[gexx]]), [[Hapag Lloyd-Express]] (HLX), [[InterSky]], [[Ryanair]], [[SkyEurope]], [[V Bird]]</div> |
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[[Kategorie:Verkehrsunternehmen (Dublin)]] |
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[[Kategorie:Unternehmensgründung 1985]] |
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[[Kategorie:Unternehmen im Euronext 100]] |
Aktuelle Version vom 17. April 2025, 12:28 Uhr
Ryanair | |
---|---|
![]() | |
IATA-Code: | FR |
ICAO-Code: | RYR |
Rufzeichen: | RYANAIR |
Gründung: | 1985 |
Sitz: | Dublin, ![]() |
Operative Basen: | siehe Basen |
Heimatflughafen: | Flughafen Dublin |
Unternehmensform: | Designated Activity Company |
ISIN: | IE00BYTBXV33 |
Leitung: | Eddie Wilson |
Mitarbeiterzahl: | 19.116[1] (31. März 2022) |
Umsatz: | 4,8 Milliarden €[1] (April 2021–März 2022) |
Bilanzsumme: | 15,1 Milliarden €[1] (April 2021–März 2022) |
Gewinn: | −0,24 Milliarden €[1] (April 2021–März 2022) |
Fluggastaufkommen: | 97,1 Millionen[1] (April 2021–März 2022) |
Flottenstärke: | 322 (+ 186 Bestellungen) |
Ziele: | national und international |
Website: | www.ryanair.com |

Ryanair ist eine irische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Dublin und Heimatbasis auf dem Flughafen Dublin. Sie ist eine Tochtergesellschaft der irischen Ryanair Holdings PLC und ist nach Passagierzahlen mit 152 Millionen Reisenden im Jahr 2019 die größte Fluggesellschaft Europas.[2] Das Unternehmen ist Mitglied im ISEQ Overall Index an der Euronext Dublin.

Geschichte
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Ryanair wurde 1984 unter anderem vom irischen Unternehmer Tony Ryan als Regionalfluggesellschaft gegründet und startete mit täglichen Flügen zwischen der irischen Stadt Waterford und London-Gatwick. Eingesetzt wurden Turboprop-Maschinen des Typs Embraer EMB 110 Bandeirante. Später folgten größere Flugzeuge des Typs ATR 42. In den folgenden Jahren versuchte die Airline ohne großen Erfolg, in den lukrativen Markt von Aer Lingus und British Airways auf der „Rennstrecke“ Dublin–London einzubrechen. Die Gesellschaft blieb stark defizitär.
Seit 1993 führt Michael O’Leary das Unternehmen, nachdem er schon seit 1988 leitende und beratende Funktionen bei Ryanair hatte. Er übernahm die Strategie der Familie Ryan nicht und setzte von Anfang an voll auf das Billigflug-Konzept „Niedrigste Preise/Keine Extras“ der US-amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines, indem er unrentable Strecken einstellte und sich auf einen Flugzeugtyp beschränkte. Ab März 1994 wurde die Flotte komplett von BAC 1-11 auf Boeing 737 umgerüstet.[3]
Ryanair begann 1997 im Rahmen der Deregulierung des EU-Luftverkehrs mit der Expansion auf das europäische Festland. Seit 1999 ist der ehemalige Militärflugplatz Hahn, der eigens zu diesem Anlass in „Frankfurt-Hahn“ umbenannt wurde, erster deutscher Stützpunkt im Ryanair-Flugplan. Im Jahr 2003 übernahm Ryanair den verlustreichen Niedrigpreis-Ableger Buzz von KLM Cityhopper. Zweiter deutscher Stützpunkt der Ryanair wurde Ende März 2007 der Flughafen Bremen. Der Flughafen Niederrhein ist seit Juni 2007 der dritte deutsche Stützpunkt. Mittlerweile landen die Maschinen der Fluggesellschaft auch auf vielen anderen Flughäfen in Deutschland.
Aus Wettbewerbsgründen hat die Europäische Kommission Ende Juni 2007 Ryanair eine Übernahme der irischen Aer Lingus untersagt. Beide Unternehmen zusammen würden sonst 80 % der innereuropäischen Flüge ab Dublin beherrschen, was den Verbrauchern schaden würde.
Das Unternehmen macht immer wieder mit aggressiver Werbung auf sich aufmerksam und polemisiert gegen Konkurrenten („Auf Wiedersehen Späthansa“ oder „Bye Bye Latehansa“ als Anspielung auf Lufthansa). Einen Höhepunkt dieser Werbestrategie gab es im Mai 2003, als Ryanair-Mitarbeiter mit einem Weltkriegspanzer zum Flughafen London-Luton fuhren, um den „Preiskrieg“ gegen easyJet in Szene zu setzen. Galionsfigur der Medienpräsenz der Ryanair ist Geschäftsführer Michael O’Leary.
Laut Angaben des Luftfahrtverbandes IATA beförderte Ryanair 2009 mit etwa 81,4 Millionen Fluggästen mehr Passagiere im internationalen, das heißt grenzüberschreitenden Luftverkehr, als jede andere Fluggesellschaft.[4] Ryanair bezeichnet sich daher als die größte internationale Fluggesellschaft.[3]
Ryanair ist eine Aktiengesellschaft, deren Aktien an den Börsen in Dublin, London und New York gehandelt werden.
Im August 2013 wurde Ryanair durch die britische Wettbewerbsbehörde dazu verpflichtet, ihren Anteil an Aer Lingus von knapp 30 auf 5 Prozent zu senken. Dies macht nach mehreren gescheiterten Versuchen einen weiteren Anlauf zur Übernahme unwahrscheinlich.[5]
Am 31. März 2017 gab das Unternehmen bekannt, dass man ab Sommer 2018 vom Flughafen Warschau-Modlin mit fünf Boeing 737-800 Charterflüge für polnische Reiseveranstalter durchführen wolle; hierfür solle eigens eine neue Gesellschaft mit dem Namen Ryanair Sun entstehen.[6] Diese Gesellschaft wurde im Herbst 2019 zu Buzz umbenannt. Eine gleichnamige Gesellschaft hatte Ryanair schon früher gekauft.[7]
Im März 2018 kündigte Ryanair an, bis zu 75 % der Anteile der neuen Fluggesellschaft LaudaMotion übernehmen zu wollen. Nach Angaben von Ryanair-Chef Michael O’Leary wolle man so vor allem Einblicke in den Betrieb einer Airbus-Flotte erlangen.[8] Inzwischen hat Ryanair Laudamotion zu 100 % übernommen.
Am 24. März 2020 stellte Ryanair den Flugbetrieb aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie für mindestens zwei Monate ein.[9]
Im Juni 2020 brach das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahr um 97 % ein.[10]
Ab 2024 hat Ryanair die Genehmigung, in Marokko Inlandsflüge anzubieten. Das Ziel der Genehmigung ist eine höhere Anzahl der touristischen Besuche des Landes.[11]
Strategie
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Ryanair verfolgt ein sogenanntes No-frills-Konzept. Darunter ist zu verstehen, dass konsequenter als bei anderen Fluggesellschaften üblich Kosten eingespart werden. Dies geschieht bei Ryanair insbesondere anhand folgender Maßnahmen:
Arbeitnehmerstrukturen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 2009 waren Ryanair-Piloten Angestellte; seitdem müssen sie in Irland ihr eigenes Unternehmen gründen, was Ryanair Sozialabgaben erspart. In Deutschland sind Ryanair-Piloten Angestellte bei der Ryanair-Tochter Malta Air und zahlen Steuern und Sozialabgaben in Deutschland.[12]
Flugzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ryanair betreibt eine nahezu einheitliche, junge Flotte von Flugzeugen des Typs Boeing 737-800. Dies spart Lagerhaltung, Wartungspersonal und Pilotenschulungen. Außerdem wird die Flugplanung dadurch weniger komplex, da die Flugzeuge beliebig austauschbar sind und immer die gleiche Sitzplatzzahl und Leistung zur Verfügung stehen. Eine Ausstattung mit Winglets senkt den Treibstoffverbrauch. Auf die sonst üblichen Verstellmöglichkeiten der Rückenlehnen und Sitztaschen wird bei Ryanair verzichtet, um Gewicht zu sparen. Außerdem sind die Sitze mit wischfestem Kunstleder bezogen, um eine schnellere Reinigung zu ermöglichen. Ein Großteil der Flotte ist innen mit Werbeflächen ausgestattet. Die Bestuhlung ist mit 189 Sitzplätzen relativ eng und es gibt kein In-flight Entertainment an Bord. Es werden kontinuierlich neue Maschinen gekauft und alte verkauft, um Wartungskosten zu sparen. Zudem liegt die Auslastung der Sitze mit teilweise 96 % (Juli 2017) sehr hoch im Vergleich zu Mitbewerbern.[13]
Neben den Flugzeugen des Herstellers Boeing betreibt Ryanair auch vier Learjets, die zum Transport von Personal und Ersatzteilen genutzt werden.[14]
Typ | Anzahl an Flugzeugen dieses Typ[15] |
---|---|
Boeing 737-8AS | 409 |
Boeing 737 MAX 8-200 | 77 |
Boeing 737-73S | 1 |
Learjet 45 | 4 |
Auswahl der Flughäfen
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Ryanair sucht sich ihre Zielflughäfen vorrangig nach den Kosten aus. Die Gesellschaft versucht, große Vergünstigungen zu erzielen und erhält diese auch in Form von Subventionen, mehrheitlich in Gebieten mit wirtschaftlich schwacher Infrastruktur. Die Legalität dieser Subventionen ist oftmals umstritten. Diese Regionen erhoffen sich durch die Ansiedlung von Ryanair einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung und somit die Entstehung von Arbeitsplätzen. Allerdings wird immer wieder der Betrieb zu einigen Flughäfen – teils sehr kurzfristig – eingestellt, wenn dort die Gebühren erhöht werden oder der Vertrag für die verbilligten Abgaben ausgelaufen ist.[16][17]
Ein zweites und wichtiges Kriterium besteht darin, kurze Standzeiten der Maschine von etwa 25 Minuten zu garantieren.[18] Dabei wird nicht nur auf die vorhandene Kapazität von Abfertigungsressourcen Augenmerk gelegt, sondern auch auf kurze Rollzeiten. Im Blickpunkt von Ryanair stehen somit Flughäfen mit eher geringer Auslastung und damit vielen Reserven, die meist abseits der großen Ballungszentren liegen. So kann der Turnaround deutlich kürzer ausfallen. Ferner wird so weit wie möglich auf Fluggastbrücken verzichtet, um den Fluggastwechsel an der vorderen und hinteren Tür durchführen zu können.
Da Ryanair zum Teil nicht die zentralen Flughäfen großer Städte anfliegt, werden die angeflogenen kleineren und weiter davon entfernten Flughäfen oft mit dem Namen der nächstliegenden Metropole kombiniert wie beispielsweise Stockholm-Västerås, Hamburg-Lübeck, Düsseldorf-Weeze, Frankfurt-Hahn oder Barcelona-Girona. Dieses Verfahren wird auch von anderen Billigfluggesellschaften angewandt, ist jedoch sehr umstritten und wird von vielen anderen Fluggesellschaften scharf kritisiert, da die Flughäfen teils über 100 Kilometer und eine entsprechend lange Fahrzeit entfernt vom Stadtzentrum liegen und somit die Namensgebungen den Verbraucher täuschen würden.[19]
Flughäfen und Streckennetz
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Die Stützpunktflughäfen sind so über Europa verteilt, dass es nicht zu „Einsatzflügen“ morgens und abends kommen muss. Der Großteil der Flugzeuge startet und endet an einem Stützpunkt (wenige Ausnahmen als W-Muster = A → B → C → B → A). Die Flughäfen müssen (mit wenigen Ausnahmen) ermöglichen, einen 25-minütigen Turn-Around (Zeit zwischen Landung und Abflug) durchzuführen, sodass die Maschinen möglichst wenig am Boden stehen. Es werden hauptsächlich Punkt-zu-Punkt-Flüge durchgeführt, wodurch kein Gepäckmanagement oder Risiko durch verpasste Anschlussflüge entsteht. Überwiegend werden Reiseziele mit günstigen Flughafengebühren oder – wenn möglich – regionalen Subventionen angeflogen, „teurere Flughäfen“ nur bei erwarteter hoher Auslastung (z. B. Berlin, London, Dublin, Barcelona, Madrid). Ryanair nutzt, wo möglich, die in die Maschinen integrierte Fluggasttreppe, um die kostenpflichtigen Treppen der Flughafenbetreiber zu ersetzen.
Gepäck- und Zusatzgebühren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ryanair erhebt für den Online-Check-In keinen Aufpreis, für den Check-In am Schalter dagegen schon. Auch für optionale Dienstleistungen fallen Entgelte an, unter anderem für Getränke und Mahlzeiten sowie die Beförderung von aufgegebenem Gepäck.[20][21] Seit Januar 2012 können zudem erstmals Sitzplätze in der vordersten Reihe oder am Notausgang gegen Entgelt reserviert werden.
Trotz dieser Kosten war laut Stiftung Warentest Ryanair im Jahr 2009 günstiger als andere Fluglinien.[22] Der durchschnittliche Ticketpreis lag Ende 2016 bei rund 33 Euro.[23]
Im Oktober 2013 kündigte Ryanair eine deutliche Senkung einiger Entgelte an, für den Ausdruck einer vergessenen Bordkarte beispielsweise von 70 auf 15 Euro. Ebenso wird ein zweites kleines Handgepäckstück erlaubt, und Tippfehler bei der Buchung sind zukünftig über die Hotline oder den Ryanair-LiveChat ohne Aufpreis änderbar.[24]
Am 24. August 2018 kündigte Ryanair an, auf Flügen ab 1. November 2018 die Handgepäckregelung für Gäste ohne Priority Boarding (6 Euro) zu ändern: Statt eines großen (55 × 20 × 40 cm, max. 10 kg) und eines kleinen Handgepäckstücks (35 × 20 × 20 cm) wird nur noch ein Handgepäckstück als Freigepäck kostenfrei befördert, dessen Größe auf 40 × 20 × 25 cm reduziert wurde (42 × 20 × 30 cm werden derzeit aus Kulanz akzeptiert). Kleinere Gepäckstücke müssen in erster Linie unter dem Vordersitz verstaut werden. Um weiterhin ein größeres Gepäckstück (55 × 20 × 40 cm, max. 10 kg) als Handgepäck in die Kabine mitnehmen zu können, muss nunmehr das erwähnte Priority Boarding (ein größeres und ein kleines Gepäckstück) gebucht oder das Gepäck (55 × 20 × 40 cm, max. 10 kg) als Reisegepäck für 8 (bei Buchung) beziehungsweise 10 Euro (später) deklariert und wie Reisegepäck aufgegeben werden. Aufgrund der faktisch begrenzten Gepäckablagekapazität in den Kabinen (nur rund 100 große Handgepäckstücke) können nur rund 95 Fluggäste das neue Priority Boarding buchen. Ryanair begründet die Änderungen insbesondere damit, dass wegen der faktisch auf 100 Gepäckstücke begrenzten Gepäckablagen der Kabinen insoweit überzählige Gepäckstücke erst am Gate als Reisegepäck aufgegeben wurden, was zu Verzögerungen geführt habe.[25]
Flugziele
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Übersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ryanair fliegt fast ausschließlich innerhalb Europas. Es werden aber auch Flüge nach Marokko und den Nahen Osten angeboten.[28] Es liegt eine Genehmigung für Flüge innerhalb Marokkos vor.[11] In Deutschland fliegt Ryanair Berlin Brandenburg, Bremen, Dresden, Frankfurt-Hahn, Hamburg, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln/Bonn, Leipzig, Memmingen, Münster/Osnabrück, Niederrhein, Nürnberg, Paderborn/Lippstadt an. In der Schweiz wird Basel und in Österreich werden Klagenfurt, Salzburg, Linz und Wien angeflogen.[28]
Basen
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Mit Stand Juni 2024 sind 95 der genutzten Flughäfen von Ryanair als Basen oder „Stützpunkte“ ausgelegt, an denen jeweils mindestens ein Flugzeug mit Besatzungen fest stationiert ist:[29]
Deutschland: Berlin Brandenburg, Frankfurt-Hahn, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln/Bonn, Memmingen, Niederrhein, Nürnberg
Frankreich: Beauvais-Tillé, Bordeaux, Marseille, Toulouse
Griechenland: Athen, Chania, Korfu, Thessaloniki
Italien: Bari, Bergamo, Bologna, Brindisi, Cagliari, Catania, Lamezia Terme, Mailand-Malpensa, Neapel, Palermo, Pescara, Pisa, Reggio Calabria, Rom-Ciampino, Rom-Fiumicino, Treviso, Triest, Turin, Venedig
Kroatien: Dubrovnik, Zadar, Zagreb
Marokko: Agadir, Fès, Marrakesch, Tanger
Polen: Breslau, Danzig, Katowice, Krakau, Posen, Warschau-Modlin
Portugal: Lissabon, Madeira, Porto, Faro
Rumänien: Bukarest-Henri Coandă
Spanien: Alicante, Barcelona, Girona, Ibiza, Lanzarote, Madrid, Málaga, Palma de Mallorca, Santiago de Compostela, Sevilla, Teneriffa Süd, Valencia
Vereinigtes Königreich: Belfast, Birmingham, Bournemouth, Bristol, East Midlands, Edinburgh, Glasgow-Prestwick, Leeds-Bradford, Liverpool, London-Luton, London-Stansted, Manchester, Newcastle
Flotte
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Aktuelle Flotte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Stand April 2025 besteht die Flotte der Ryanair aus 326 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 10,7 Jahren:[30]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[31] | Anmerkungen | Sitzplätze | Durchschnittsalter |
---|---|---|---|---|---|
Boeing 737-800 | 205 | eine inaktiv; mit Winglets ausgestattet; Umbau auf Split Scimitar Winglets | 189 | 15,2 Jahre | |
Boeing 737 MAX 200 | 117 | 36 | Lieferung (gesamte Ryanair Holdings): 147 ausgeliefert Eigenbezeichnung: Boeing 737-8200 |
197 | 2,3 Jahre |
Boeing 737 MAX 10 | 150[31] | + 150 Optionen; Auslieferung von 2027 bis 2033[32] | 228 | ||
Learjet 45 | 4 | 9 | 4,5 Jahre | ||
Gesamt | 322 | 186 | 7,3 Jahre |

Besonderheiten hinsichtlich der Flotte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ryanair betreibt ausschließlich Maschinen des Typs Boeing 737 und zugleich die weltweit zweitgrößte Flotte dieses Typs. Diese Begrenzung auf einen Flugzeugtyp resultiert aus dem Ryanair-Grundsatz des einfachen Flottenmanagements, einer Strategie mit dem Ziel, durch die Vereinheitlichung der Flotte Kosten für Einkauf, Wartung und Personalschulung einzusparen.[33]
Am 17. Dezember 2018 wurde die letzte von Ryanair bestellte Boeing 737-800 ausgeliefert. Zu jenem Zeitpunkt waren 135 Lieferungen für den Flugzeugtyp Boeing 737 MAX 200 ausstehend.[34] Ryanair bezeichnet ihre neuen Flugzeuge der 737 Max Baureihe in Folge der Abstürze in Indonesien und Äthiopien als 737-8200 „Gamechanger“.[35]
Da sich Ryanair auf eine Boeing 737-Flotte festgelegt hat, ist die Fluggesellschaft die größte aus dem EU-Raum, die noch nie eine Maschine der Marke Airbus betrieben hat.[36] Mit der Übernahme von Anteilen an LaudaMotion war Ryanair jedoch indirekter Betreiber mehrerer Airbus-Maschinen.
Ehemalige Flugzeugtypen
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In der Vergangenheit setzte Ryanair unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:
Flugzeugtyp | Einsatzjahre |
---|---|
Avro 748 | 1986–1989 |
BAC 1-11 | 1987–1994 |
ATR 42-300 | 1989–1992 |
Embraer EMB 110 | 1985–1989 |
Boeing 737-200 | 1994–2005 |
Boeing 737-300 | 2003–2004 |
Boeing 737-400 | 2004–2005 |
Boeing 737-700 | 2015–2023 |
Sonderbemalungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ryanair betreibt einige ihrer Maschinen mit Sonderbemalungen, die meist entweder Werbung (in der Regel für bestimmte Städte oder Regionen, die angeflogen werden) tragen oder aber Konkurrenten der Gesellschaft provokativ thematisieren. Wie zum Beispiel die Bemalung „bye bye EasyJet“.
Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Bemalung | Zeitraum | Bild |
---|---|---|---|---|
Boeing 737-800 | EI-DPN EI-DPR |
„Cantabria Infinita“ | seit September 2023 | |
EI-EBW | „Visit Wroclaw“ | seit November 2024 | ||
EI-EFE EI-EFF |
„Kujawy Pomorze“ | seit Juni 2024 | ![]() | |
EI-EVX | „visitazores.com“ | seit Oktober 2023 | ![]() |
Schwestergesellschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tochtergesellschaften der Ryanair Holdings PLC außer Ryanair.
Flagge | Airline | Gründung | Flottengröße[37] | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|
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Buzz | 2018 | 72 | Anteilseigner von 100 % |
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Ryanair UK | 1985/ 2019 AOC erhalten |
15 | Anteilseigner von 100 % |
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Malta Air | 2019 | 179 | Joint Venture mit der maltesischen Regierung |
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Lauda Europe | 2019 | 26 | Anteilseigner von 100 % |
Flottengröße Schwestergesellschaften | 294 |
Ehemalige Fluggesellschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flagge | Airline | Gründung | Anmerkungen |
---|---|---|---|
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Buzz | 2000 | wurde 2003 von Ryanair übernommen und ging in dieser auf |
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Laudamotion | 2004 | Betrieb 2020 eingestellt, war eine Tochtergesellschaft der Ryanair Holdings PLC und eine Schwestergesellschaft von Ryanair |
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kundenservice
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einem von der Stiftung Warentest 2009 durchgeführten Vergleichstest schnitt Ryanair in puncto Information und Buchung unter zehn getesteten Billigfliegern am schlechtesten ab.[22] Es gab nur folgende Kontaktmöglichkeiten: Eine Telefon-Hotline für Neu- und Umbuchungen sowie Stornierungen, eine für den „erweiterten Internet-Support“,[38] eine Anschrift für schriftliche Belange, die jedoch in englischer Sprache an die Zentrale in Irland geschickt werden mussten,[39] und eine Faxnummer, die aber nur Beanstandungen für genutzte Flüge betrifft.[39] Eine E-Mail-Adresse war auf der Website von Ryanair nicht angegeben, obwohl Kapitel II Artikel 5 Absatz 1c) der EG-Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr dies zwingend vorschreibt.[40] Ein Kontaktformular für Anfragen ist jedoch auf der Website der Gesellschaft vorhanden. Neuerdings gibt es eine E-Mail-Adresse sowie einen Chat.[41] Auch kann man Fragen auf Twitter stellen.[42]
Verbraucherschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Probleme hatte Ryanair schon unter anderem mit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs wegen der Bezeichnung von Flughäfen. Diese werden oft nach Großstädten benannt, die zumeist weit entfernt von der jeweiligen Stadt liegen. So liegen beispielsweise die Flughäfen Düsseldorf (Weeze), Frankfurt-Hahn, Stockholm-Skavsta und Beauvais mehr als 50 km von der Stadt entfernt, nach der sie benannt wurden. Vor Gericht hat allerdings zumeist Ryanair Recht bekommen. Mittlerweile haben sich einige Flughäfen auch offiziell den Namen gegeben, der zuvor schon von Ryanair verwendet wurde. In anderen Fällen hat die Fluggesellschaft selbst einen anderen Namen gewählt. So hieß der Leipzig-Altenburg Airport bei Ryanair bis zur Einstellung des Betriebes nur noch „Altenburg“. Der Flughafen Memmingen wird nur in Klammern mit dem Hinweis „München-West“ versehen.
Probleme gab es auch mit den restriktiven Geschäftsbedingungen in vergangenen Jahren. Im März 2004 entschied das Landgericht Köln, dass die bisherige Klausel „Sämtliche bezahlte Beträge (einschließlich Steuern und Gebühren) sind nicht erstattbar“ für den Fall einer Stornierung ungültig ist, Ryanair also wenigstens die Steuern und Gebühren erstatten muss. Denn diese Kosten entstehen Ryanair in diesem Falle erst gar nicht. Geklagt hatte die Wettbewerbszentrale. Aufgrund dieser Klage wurden die AGB geändert. Ryanair erhebt jedoch inzwischen (Stand Oktober 2010) eine „Verwaltungsgebühr für Rückerstattung staatlicher Steuern“ in Höhe von 20 Euro.[43] Wenn der zu erstattende Betrag weniger beträgt (was häufig der Fall ist) als die Verwaltungsgebühr, erfolgt keine Erstattung. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Gebühren erstattungsfähig sind. Für die sogenannte Passenger Service Charge ist bereits bei der Flugbuchung „Non Refundable“ vermerkt. Somit verringern sich die erstattungsfähigen Gebühren teilweise um über 50 %.
Ausgefallene, stornierte, erheblich verspätete Flüge und auch Flüge, bei denen Ryanair die Abflugzeit um mehr als drei Stunden per Flugplanänderung nach Buchung geändert hat, können vom Passagier nach Erhalt einer entsprechenden Benachrichtigung oder auf der Website kostenlos auf einen anderen Flug umgebucht werden. Wahlweise erhalten die Personen auch innerhalb sieben Tagen eine Erstattung von Flugpreis und Gebühren oder einen Gutschein, der ebenfalls auf der Website von Ryanair eingelöst werden kann.
Ryanair erhielt eine rund drei Millionen Euro schwere Strafe, weil sie etwa 180 Passagieren während des Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 und den darauf folgenden Flugausfällen besonders am Flughafen Rom-Ciampino nicht (beispielsweise durch Getränke) geholfen hat. Nun bietet die Fluggesellschaft Entschädigungen an.[44]
Einer Klage des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen wegen Erhebung von Gebühren für alle Kartenzahlungen mit Ausnahme der nicht weit verbreiteten Visa-Electron-Karte wurde am 30. April 2009 vor dem 23. Zivilsenat des Kammergerichts Berlin stattgegeben.[45] Die durch Ryanair gegen dieses Urteil eingelegte Revision wurde vom Bundesgerichtshof (AZ: Xa ZR 68/09) zurückgewiesen.[46] Ungeachtet dieser Gerichtsurteile hält Ryanair weiterhin an der Praxis fest, Gebühren für alle Zahlungsmöglichkeiten mit Ausnahme der in Europa wenig verbreiteten Mastercard Prepaidkarte und der Zahlungsmethode „Sofortüberweisung“ zu erheben.[43] Mittlerweile kann man seinen Flug auch mit PayPal bezahlen.
Subventionen durch Flughäfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ryanair fliegt in erster Linie kleinere Regionalflughäfen an, wobei das Unternehmen größere Gebührennachlässe aushandelt. An manchen Flughäfen soll Ryanair keinerlei Gebühren zahlen, sondern stattdessen Marketingmaßnahmen für die Flughäfen übernehmen. Wie Erfahrungen zeigen, setzt Ryanair oftmals explizit auf die dauerhafte Subventionierung ihrer Strecken durch regionale Gebietskörperschaften.
Nach einer Klage von Konkurrenten wurde deshalb Ryanair im September 2003 verpflichtet, die vom elsässischen Flughafen Straßburg illegal erhaltenen Subventionen zurückzuzahlen. Infolgedessen kehrte das Unternehmen dem französischen Flughafen den Rücken und fliegt seit Oktober 2003 vom circa 40 km nördlich liegenden Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden.
Am 3. Februar 2004 entschied die Europäische Kommission, dass circa 75 Prozent der Subventionen, die das Unternehmen vom staatlichen Flughafen Brüssel-Charleroi erhalten hatte, unrechtmäßig seien und von Ryanair zurückgezahlt werden müssten. Der Europäische Gerichtshof urteilte im anschließenden Gerichtsverfahren, dass die EU-Kommission bei der Beurteilung fehlerhaft vorgegangen sei.[47] Die EU-Kommission entschied erneut im Oktober 2014 und stellte nun fest, dass Teile der Beihilfen für Charleroi zulässig seien, ein Anteil von sechs Millionen Euro jedoch zurückgezahlt werden müsse. Zudem wurden Belgien wettbewerbsrechtliche Auflagen zur marktgerechten Ausgestaltung der Landegebühren gemacht.[48] Ob und welche Konsequenzen diese Entscheidung für Ryanair und die anderen betroffenen Flughäfen hat, ist noch unklar.
Das Landgericht Kiel entschied am 8. August 2006, dass eine eventuelle Unterstützung, die Ryanair vom Flughafen Lübeck-Blankensee erhalten haben könnte, nicht rechtmäßig sei. Der Flughafen Lübeck-Blankensee wurde vom Landgericht aufgefordert, die Verträge mit Ryanair offenzulegen. Der Flughafen hat gegen diesen Entscheid Einspruch eingelegt. Das Oberlandesgericht Schleswig hat dem Flughafen Lübeck-Blankensee Recht gegeben. Gegen diese Entscheidung strengte Air Berlin ein Revisionsverfahren vor dem Bundesgerichtshof an.
Eine Klage der Deutschen Lufthansa AG wegen unerlaubter Beihilfen für den Flughafen Frankfurt-Hahn wurde in erster und zweiter Instanz von rheinland-pfälzischen Gerichten zunächst abgewiesen, der Revision vor dem BGH wurde 2011 jedoch stattgegeben und 2013 vom Europäischen Gerichtshof auch die Zuständigkeit des Oberlandesgerichtes für die Durchsetzung der Beihilfeentscheidungen der Europäischen Kommission bestätigt.[49] Am 1. Oktober 2014 entschied dann die EU-Kommission in sieben Fällen über die Zulässigkeit von staatlichen Beihilfen an Flughäfen oder Fluggesellschaften: im Falle von Frankfurt-Hahn wurden dabei die Beihilfen aber nicht beanstandet und in vollem Umfang für zulässig erklärt.[50][48]
Arbeitnehmerrechte
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Des Weiteren wird von Gewerkschaftsseite oft der Umgang mit den Arbeitnehmern kritisiert. Es gibt weder gewerkschaftliche Organisationen noch eine innerbetriebliche Personalvertretung. Ein Tarifvertrag für die Mitarbeiter existiert deshalb auch nicht. Ein großer Teil der Piloten und Flugbegleiter wird von Zeitarbeitsfirmen gestellt (circa 50 %). Zu erwähnen ist dabei die Kampagne „Ryan be fair“ im Internet, die von der britischen Transportarbeitergewerkschaft zur Etablierung einer Arbeitnehmervertretung initiiert wurde. Die Gewerkschaft ver.di und ehemalige Stewardessen, die als Leiharbeiterinnen bei Ryanair eingesetzt wurden, kritisieren, dass die zahlreichen Leiharbeitnehmer faktisch nur die reine Flugzeit bezahlt bekämen, am Zielflughafen ohne gesonderte Entlohnung Kabinen inklusive Toiletten putzen müssten, nur 20 Tage bezahlten Urlaub im Jahr erhielten, bei Krankheit keine Lohnfortzahlung bekämen, sich mehrmals im Monat unbezahlt am Heimatflughafen in Bereitschaft halten müssten und laut Arbeitsvertrag bei Streik mit Entlassung zu rechnen hätten.[51]
Im Jahr 2018 wurde bekannt, dass Ryanair über 700 Leiharbeiter in Deutschland beschäftigte, für deren Arbeitgeberfirmen keine Erlaubnis nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz bestand.[52]
In internen Rundschreiben drohte Ryanair ihren Beschäftigten mit Jobverlust, sollten sie Kontakte zu Arbeitnehmervertretungen aufnehmen.[53]
Im Oktober 2014 wurde Ryanair in Aix-en-Provence in zweiter Instanz zu Schadenersatz von gut acht Millionen Euro und einer Geldstrafe verurteilt, weil das Gericht es als Schwarzarbeit einstufte, dass die Sozialabgaben der 127 Mitarbeiter am Flughafen Marseille nicht in Frankreich, sondern sehr viel günstiger in Irland abgeführt wurden.[54]
Über die Gehälter von Ryanair-Piloten verhandeln lokale Pilotenvertretungen mit dem Unternehmen. Im November 2017 starteten die Piloten eine Initiative, mit der mithilfe der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) die Fluggesellschaft zu Tarifverhandlungen bewegt werden soll. Dazu sei nun eine Tarifkommission mit einem professionellen Verhandlungsführer gegründet worden, berichtet VC. Auch die deutsche Gewerkschaft der Flugbegleiter Ufo drängt auf einen Tarifvertrag für die in Deutschland stationierten Kabinenmitarbeiter. Ryanair-Chef Michael O’Leary lehnte jegliche Verhandlungen ab; er hatte die VC in der Vergangenheit als „Gewerkschaft der Lufthansa“ bezeichnet.[55] Nachdem die Piloten Weihnachten 2017 mit Streiks gedroht hatten, gab Ryanair Mitte Dezember bekannt, dass man mit den Gewerkschaften verhandeln wolle. Bei Streiks im September 2018 drohte Ryanair dem Personal bei Fortsetzung der Streiks mit Stellenabbau.[56] Nachdem am 28. September 250 Flüge ausgefallen waren, kündigte die Fluggesellschaft am 1. Oktober 2018 an, zum 5. November 2018 die Basis Bremen mit 90 Beschäftigten sowie jene in Eindhoven zu schließen und die Anzahl der in Niederrhein stationierten Flugzeuge von fünf auf drei zu reduzieren.[57]
Die Gewerkschaft ver.di wirft Ryanair vor, im Januar 2022 für die Mitarbeiter der Tochterfirma Malta Air ohne rechtliche Begründung Kurzarbeit angeordnet zu haben. Damit sei anstelle der regulären Gehälter zu Unrecht Kurzarbeitergeld abgerufen worden. Ryanair habe hier den Umstand genutzt, dass der Tarifvertrag zur Kurzarbeit ausgelaufen war. Im Hinblick auf die Schließung des Standortes in Frankfurt/Main wirft die Gewerkschaft dem Konzern außerdem vor, durch neue Arbeitsvertragsentwürfe den ausgehandelten Sozialplan umgehen zu wollen.[58][59]
Mangelnde Gleichstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie sich aus einer Veröffentlichung der Equality and Human Rights Commission, der Behörde für Gleichberechtigung, ergab, betrug 2017 der Männeranteil in der Gruppe der Spitzenverdiener 97 Prozent, der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern 72 Prozent.[60] In keinem der britischen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, deren Zahlen aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung veröffentlicht wurden, war der Abstand größer.[60] Die Arbeitsplätze der weiblichen Angestellten sind meist schlecht bezahlt.[61]
Treibstoffpolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem am 26. Juli 2012 drei Ryanair-Maschinen, die von Madrid nach Valencia umgeleitet worden waren, wegen Treibstoffmangels notlanden mussten, wurde Ryanair von der deutschen Vereinigung Cockpit kritisiert, sie setze Piloten unter Druck, nicht zu viel Treibstoff zu tanken.[62] Ryanair wies die Kritik zurück und sagte, sie bewege sich im rechtlichen Rahmen.[63] Ryanair war nur eine von mehreren Fluggesellschaften, die an diesem Tag wegen Treibstoffmangels notlanden mussten. Der Flughafenbetreiber AENA teilte mit, dass die Behauptung, nur Ryanair-Flüge wären betroffen gewesen, falsch sei.[64] Am 19. Dezember 2011 hatte sich allerdings der zweite Chefpilot in einem firmeninternen Rundschreiben über einige Ryanair-Piloten beklagt. Diese bestünden darauf, mit drei Tonnen zusätzlichem Treibstoff zu starten, was vollkommen inakzeptabel sei.[65]
Duldung rassistischen Verhaltens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Vorfall im Oktober 2018, bei dem ein Fluggast seine 77-jährige jamaikanische Sitznachbarin Delsie Gayle als „hässlicher schwarzer Bastard“ bezeichnete und anderweitig massiv rassistisch beschimpfte, sorgte für einen Shitstorm. Statt den Verursacher entsprechend den offiziellen Regelungen des Unternehmens aus dem Flugzeug zu entfernen, veranlasste die Crew, dass sich die Frau auf einen anderen Platz setzen musste. Ryanair ergriff eigenständig keine Maßnahmen gegen den Täter, erst auf Druck der Öffentlichkeit wurde der auf Video dokumentierte Vorfall der Polizei gemeldet. Eine Entschuldigung oder Entschädigung des Opfers erfolgte bislang nicht. Eine Online-Petition auf change.org versucht dies mit über 350.000 Unterzeichnern bei dem Unternehmen durchzusetzen.[66][67]
Treibhausgas-Emissionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2018 wurde Ryanair die erste Airline, die zu den zehn Unternehmen mit den höchsten Treibhausgas-Emissionen innerhalb der EU gezählt wurde. Ryanair wies 9,9 Megatonnen CO2 aus, mehr hatten nur Kohlekraftwerke in Polen, Deutschland und Bulgarien. Zuvor stiegen innerhalb von fünf Jahren die Emissionen von Ryanair um 49 %.[68]
Zwischenfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ryanair verzeichnete in ihrer Geschichte bisher einen Zwischenfall mit Totalverlust eines Flugzeuges (ohne Todesfall):[69]
- Am 10. November 2008 musste eine Boeing 737-800 (Luftfahrzeugkennzeichen EI-DYG) auf dem Flughafen Rom-Ciampino nach einem Vogelschlag notlanden. Zehn Personen wurden verletzt; die Maschine musste außerplanmäßig abgeschrieben werden (siehe auch Ryanair-Flug 4102).[70]
- Am 23. Mai 2021 wurde eine Boeing 737-800 auf einem Flug von Athen (Griechenland) nach Vilnius (Litauen), kurz vor Eintritt in den litauischen Luftraum, durch belarussische Behörden unter Vorspielung einer angeblichen Bombendrohung zum Flughafen Minsk umgeleitet. Nach der Landung wurden der an Bord befindliche regimekritische belarussische Journalist Raman Pratassewitsch, Mitgründer und ehemaliger Chefredakteur des Oppositionellen-Netzwerks Nexta, und seine russische Lebensgefährtin Sofia Sapega festgenommen (siehe auch Ryanair-Flug 4978).[71][72]
- Am 1. Oktober 2024 platzte ein Reifen von Ryanair Flug FR846 von Barcelona kurz nach der Landung auf dem Flughafen Bergamo. Das Flugzeug war eine Boeing 737 MAX 8200. Während der Landung beschädigte das Flugzeug die Start- und Landebahn. Da Bergamo nur eine Start- und Landebahn hat, musste der Flughafen für einen Tag geschlossen werden.[73]
Trivia
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- Am 25. Februar 2010 gewann ein Ryanair-Passagier mit einem Rubbellos 10.000 Euro auf einem Flug von Krakau zu den East Midlands. Als er erfuhr, dass er den Gewinn nicht umgehend ausbezahlt bekommen konnte, aß er das Los auf. Auf der Website der Fluggesellschaft wurde später nach Vorschlägen gefragt, welche Hilfsorganisation den Gewinn bekommen solle.[74]
- Michael O’Leary, der Chef der Ryanair, ist besonders für seine kontroversen Aussagen bekannt. So erklärte er, dass ein Pilot im Cockpit ausreiche und eine Stewardess im Notfall auch das Steuer übernehmen könne. Weiterhin schlug er vor, Toilettennutzungsgebühren einzunehmen und Stehplätze im Flugzeug einzuführen.[75] Letztere Vorschläge bezeichnete O’Leary im Mai 2014 in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung als „nicht ernst gemeint[e]“ PR-Gags mit dem Ziel, kostengünstig „Aufmerksamkeit [zu] erregen“.[76]
- Das Logo der Ryanair erinnert an das Wappen der Republik Irland, des Heimatlandes der Gesellschaft, das eine Harfe auf blauem Grund darstellt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Siobhan Creaton: Ryanair: How a Small Irish Airline Conquered Europe. Aurum, London 2005, ISBN 1-84513-083-9.
- B. I. Hengi: Fluggesellschaften weltweit, 9. aktualisierte Auflage von 2018, Nara, ISBN 978-3-925671-69-2, S. 265
- Nicole Mayer-Ahuja, Oliver Nachtwey (Hrsg.): Verkannte Leistungsträger:innen. Berichte aus der Klassengesellschaft. In: edition suhrkamp. Sonderdruck. Suhrkamp. Berlin 2021. ISBN 978-3-518-03601-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Ryanair: 2022 annual report. (PDF) Abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Ryanair heads Europe's top 20 airline groups by pax 2019, 23. Januar 2020, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ a b ryanair.com – About Us (englisch), abgerufen am 3. Februar 2013
- ↑ IATA – World Air Transport Statistics ( vom 2. Januar 2015 im Internet Archive) (englisch), abgerufen am 23. Januar 2015
- ↑ austrianaviation.net – Ryanair senkt Aer-Lingus-Anteil, 28. August 2013
- ↑ Ryanair to establish new standalone charter unit. In: ch-aviation. ch-aviation, 31. März 2017, abgerufen am 31. März 2017 (englisch).
- ↑ Aus Ryanair Sun wird Buzz: Ryanair setzt in Polen auf eine Biene. In: aeroTELEGRAPH. 14. März 2019, abgerufen am 19. Dezember 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
- ↑ Beteiligung von 75 Prozent angestrebt: Ryanair will LaudaMotion übernehmen. In: FLUG REVUE. (flugrevue.de [abgerufen am 7. Mai 2018]).
- ↑ AUA und Laudamotion stellen Flugbetrieb ein, nur noch Rückholflüge. In: aero.de. 24. März 2020, abgerufen am 26. März 2020.
- ↑ Ryanair June Traffic Falls 97% To 0.4m Guests. 2. Juli 2020, abgerufen am 2. Juli 2020 (englisch).
- ↑ a b Ryanair erhält Genehmigung für Inlandsflüge in Marokko. In: airliners.de. 13. Dezember 2023, abgerufen am 13. Januar 2024.
- ↑ Profit. Auf Kosten aller? - Der gnadenlose Preiskampf der Billigairlines, 14. Juni 2017, ARD 45 Min Dokumentarfilm
- ↑ cs: Passagierzahlen: Ryanair wächst kräftiger als Easyjet. In: Airliners.de. 4. August 2017, abgerufen am 6. August 2017.
- ↑ Justin Hayward, Linnea Ahlgren: The Story Of Ryanair's 3 Learjets. In: Simple Flying. 1. September 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
- ↑ Flightradar24: Flightradar24 - Ryanair Flotte. Flightradar24, abgerufen am 23. Januar 2023.
- ↑ BBC – Cardiff to Dublin flight is ended (englisch)
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