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„Ludwig von Hagn“ – Versionsunterschied

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''' Ludwig von Hagn,''' (*23. Nov. 1820 in München, ) Maler
[[Datei:Ludwig von Hagn - Maler.jpg|mini|220px|Ludwig von Hagn (in [[Peter Paul Rubens|Rubenskostüm)]]]]
'''Ludwig von Hagn''' (* [[23. November]] [[1819]] in [[München]]; † [[15. Januar]] [[1898]] in München) war ein [[deutsche]]r [[Malerei|Maler]].


== Leben ==
Hagn war der Sohn des Kaufmanns Karl von Hagn und dessen Ehefrau Josepha Schwab. Die Schauspielerin [[Charlotte von Hagn]] war seine Schwester.


[[Datei:Franz von Lenbach (1836-1904) - Porträt L. von Hagen - 2298 - Führermuseum.jpg|thumb|Porträt von Franz von Lenbach]]
Hagn erhielt seine erste Erziehung im Kadettenkorps daselbst, machte auf einem Besuch in Berlin dieBekanntschaft des Marinemalers Professor W. Krause und seiner Schüler, was ihn veranlaßte, sich ganz der Kunst zu widmen. 1841 bezog er die Münchener Akademie, um sechs Jahre später sich an der Malerschule in Antwerpen unter Wappers' Leitung fortzubilden, und schloß sich namentlich an E. de Block an.
Nach nur kurzem Schulbesuch wechselte Hagn auf Wunsch seiner Familie in die Kadettenanstalt seiner Heimatstadt. Anlässlich eines Besuchs 1840 in [[Berlin]] bei seiner Schwester entdeckte Hagn für sich die Kunst, speziell die Malerei. Er verließ das Kadettenkorps und wurde Schüler des [[Marinemalerei|Marinemalers]] [[Wilhelm Krause (Maler, 1803)|Wilhelm Krause]]. Im darauffolgenden Jahr kehrte Hagn von Berlin nach München zurück und wurde Schüler an der [[Akademie der Bildenden Künste München|Kunstakademie]]. Seine Dozenten waren dort u. a. der [[Historienmalerei|Historienmaler]] [[Clemens von Zimmermann]], der [[Lithograf]] [[Peter Hess (Lithograph)|Peter Hess]] und der [[Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] [[Albert Zimmermann (Maler)|Albert Zimmermann]].


1846 war Hagn einer der ersten Münchner Maler, der nach [[Antwerpen]] ging. Er wurde Schüler der belgischen Maler [[Gustave Wappers]] und [[Eugène-François de Block]]; letzteren begleitete er später für einige Jahre nach [[Brüssel]]. 1850 ging Hagn für drei Jahre nach Berlin und studierte dort [[Architektur]] und kam auch mit dem Werk [[Adolph Menzel]]s in Berührung. Dies und auch seine Besuche der Schlösser und Gärten von [[Sanssouci]] brachten ihm das [[Rokoko]] näher.
Von dort siedelte er nach Brüssel über, vertauschte diese Stadt aber 1851 mit Berlin. Das Beispiel Menzels und der Besuch der Schlösser und Gärten von Sanssouci etc. führten ihn dem Rokoko zu. Von 1853 bis 1855 lebte er in Paris und kehrte 1855 nach München zurück; wo er seitdem seinen ständigen Wohnsitz hat.


Die Jahre 1853 bis 1855 verbrachte Hagn in [[Paris]] und interessierte sich dort hauptsächlich für die Werke von [[Léon Cogniet]], [[Paul Delaroche]], [[Jean-Louis-Ernest Meissonier]] und [[Joseph Nicolas Robert-Fleury]]. Während dieser Zeit schloss Hagn auch Freundschaft mit seinen belgischen Kollegen [[Florent Willems]] und [[Alfred Stevens]].
Eine Folge seines Aufenthalts in Rom war, daß er sich von der Darstellung der Rokokoszenen abwendete. Seine hierher gehörigen Bilder sind von jenem flüchtigen Esprit feiner Koketterie durchhaucht, welcher dieser Zeit trotz des Charakters der Unnatur doch einen un-iderstehlichen Zauber verleiht. Mit gleicher Sicherheit führt er den Beschauer in die Kreise der höchsten Aristokratie wie in jene des Bürgertums.


1855 kehrte Hagn nach Deutschland zurück und ließ sich in München als freischaffender Maler nieder. Bald bildete sich ein kleiner Künstlerkreis um ihn, doch es wurde nie eine „Schule“ daraus. Dort schloss Hagn Freundschaft u. a. mit [[Franz von Lenbach]], [[Victor Müller (Maler, 1830)|Victor Müller]] und [[August von Pettenkofen]].
Mit geistreicher Auffassung des individuell Charakteristischen und mit Feinheit und Noblesse der Darstellung verbindet Hagns Poesie der Stimmung und Harmonie des Kolorits. In der letzten Zeit entnahm er seine Motive den verschiedensten Lebenssphären, mit Vorliebe aber der Zeit des 17. Jahrh.


Zwischen 1863 und 1865 bereiste Hagn studienhalber Italien. Sein längerer Aufenthalt in [[Rom]] brachte eine Abkehr vom Rokoko mit sich. Der Historienmaler [[Friedrich Pecht]] bezeichnete Hagn als „... den ersten Koloristen der Münchener [[Genremalerei]]“. Durch sein Frühwerk zeigt sich [[Eduard von Grützner]] als ebenbürtiger Nachfolger Hagns. Als solcher wäre auch [[Albert von Keller]] zu nennen.
Seine Hauptwerke sind:

*Konversationsstück (Rokoko, in der Ora.n-gerie zu Potsdam),
Im Alter von 78 Jahren starb Ludwig von Hagn am 15. Januar 1898 in München.
* musikalische Unterhaltung im Park (Neue Pinakothek zu München),

*eine ebensolche (Galerie Schack zu München),
Das künstlerische Schaffen Hagns umspannt einen großen Bogen, von der Historienmalerei über die Genremalerei des Rokoko bis hin zu antikisierenden Darstellungen vorzugsweise aus dem 17. Jahrhundert. Die zeitgenössische Kritik schwärmte u. a. von Hagns „Poesie der Stimmung“ und lobte dessen „Harmonie des Kolorits“.
*eine römische Bibliothek (öfters wiederholt),
<gallery>
*ein Duell zwischen Kavalieren des 17. Jahrh.,
Ludwig von Hagn Inneres eines Bauernhauses.jpg
*Sommervergnügen in München (Bierkeller mit Kegelbahn),
Ludwig von Hagn Im Garten Colonna in Rom.jpg
*fahrende Musikanten.
Ludwig von Hagn Markt bei Vollmond.jpg
{{Meyers}}
</gallery>
[[Kategorie:Maler]]

== Werke (Auswahl) ==
[[Datei:Ludwig von Hagn Überlingen Straßenszene mit Hochzeitsgesellschaft.jpg|mini|300px|Ludwig von Hagn: Hochzeitsgesellschaft in [[Überlingen]]]]
* ''Musikalische Unterhaltung im Park''
* ''Eine römische Bibliothek''
* ''Ein Duell zwischen Kavalieren des 17. Jahrhunderts''
* ''Sommervergnügen in München''
* ''Fahrende Musikanten''

== Literatur ==
* {{ADB|49|778|779|Hagn, Ludwig|[[Hyacinth Holland]]|ADB:Hagn, Ludwig}}

== Weblinks ==
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{{Hinweis Meyers 1888–1890}}

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:48 Uhr

Ludwig von Hagn (in Rubenskostüm)

Ludwig von Hagn (* 23. November 1819 in München; † 15. Januar 1898 in München) war ein deutscher Maler.

Hagn war der Sohn des Kaufmanns Karl von Hagn und dessen Ehefrau Josepha Schwab. Die Schauspielerin Charlotte von Hagn war seine Schwester.

Porträt von Franz von Lenbach

Nach nur kurzem Schulbesuch wechselte Hagn auf Wunsch seiner Familie in die Kadettenanstalt seiner Heimatstadt. Anlässlich eines Besuchs 1840 in Berlin bei seiner Schwester entdeckte Hagn für sich die Kunst, speziell die Malerei. Er verließ das Kadettenkorps und wurde Schüler des Marinemalers Wilhelm Krause. Im darauffolgenden Jahr kehrte Hagn von Berlin nach München zurück und wurde Schüler an der Kunstakademie. Seine Dozenten waren dort u. a. der Historienmaler Clemens von Zimmermann, der Lithograf Peter Hess und der Landschaftsmaler Albert Zimmermann.

1846 war Hagn einer der ersten Münchner Maler, der nach Antwerpen ging. Er wurde Schüler der belgischen Maler Gustave Wappers und Eugène-François de Block; letzteren begleitete er später für einige Jahre nach Brüssel. 1850 ging Hagn für drei Jahre nach Berlin und studierte dort Architektur und kam auch mit dem Werk Adolph Menzels in Berührung. Dies und auch seine Besuche der Schlösser und Gärten von Sanssouci brachten ihm das Rokoko näher.

Die Jahre 1853 bis 1855 verbrachte Hagn in Paris und interessierte sich dort hauptsächlich für die Werke von Léon Cogniet, Paul Delaroche, Jean-Louis-Ernest Meissonier und Joseph Nicolas Robert-Fleury. Während dieser Zeit schloss Hagn auch Freundschaft mit seinen belgischen Kollegen Florent Willems und Alfred Stevens.

1855 kehrte Hagn nach Deutschland zurück und ließ sich in München als freischaffender Maler nieder. Bald bildete sich ein kleiner Künstlerkreis um ihn, doch es wurde nie eine „Schule“ daraus. Dort schloss Hagn Freundschaft u. a. mit Franz von Lenbach, Victor Müller und August von Pettenkofen.

Zwischen 1863 und 1865 bereiste Hagn studienhalber Italien. Sein längerer Aufenthalt in Rom brachte eine Abkehr vom Rokoko mit sich. Der Historienmaler Friedrich Pecht bezeichnete Hagn als „... den ersten Koloristen der Münchener Genremalerei“. Durch sein Frühwerk zeigt sich Eduard von Grützner als ebenbürtiger Nachfolger Hagns. Als solcher wäre auch Albert von Keller zu nennen.

Im Alter von 78 Jahren starb Ludwig von Hagn am 15. Januar 1898 in München.

Das künstlerische Schaffen Hagns umspannt einen großen Bogen, von der Historienmalerei über die Genremalerei des Rokoko bis hin zu antikisierenden Darstellungen vorzugsweise aus dem 17. Jahrhundert. Die zeitgenössische Kritik schwärmte u. a. von Hagns „Poesie der Stimmung“ und lobte dessen „Harmonie des Kolorits“.

Werke (Auswahl)

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Ludwig von Hagn: Hochzeitsgesellschaft in Überlingen
  • Musikalische Unterhaltung im Park
  • Eine römische Bibliothek
  • Ein Duell zwischen Kavalieren des 17. Jahrhunderts
  • Sommervergnügen in München
  • Fahrende Musikanten
Commons: Ludwig von Hagn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien