„Medizinischer Technologe“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-76942-0007, Leipzig, DHfK, Sportarzt, Röntgen.jpg|mini|Ein medizinisch-technischer Assistent (Mitte) beim Aufnehmen eines Röntgen-Bildes. (Bild von 1960)]] |
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'''Medizinisch-technische Assistentin''' bzw. '''Medizinisch-technischer Assistent (MTA)''' ist die Sammelbezeichnung für Berufsangehörige, die (in Deutschland) die Vorschriften des ''Gesetzes über technische Assistenten in der Medizin (MTA-Gesetz)'' erfüllen. Im einzelnen sind dies |
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'''Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin''', vor 2023 ''medizinisch-technischer Assistent'' (MTA) oder ''medizinisch-technische Fachkraft'', sind die Sammelbezeichnungen für die vier Berufsbilder der Technologie in der [[Medizin]] und [[Tiermedizin]] im deutschen Gesundheitswesen. Sie umfassen im Einzelnen die [[Ausbildungsberuf]]e: |
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* Medizinisch-technische/r Assistent/in - Funktionsdiagnostik |
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* Medizinisch-technische/r Assistent/in - [[Nuklearmedizin]] |
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* Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in |
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* Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in |
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* [[Veterinärmedizin]]isch-technische/r Assistent/in |
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* Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – [[Funktionsdiagnostik]] |
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* Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – Laboratoriumsanalytik (früher [[Laboratoriumsassistent]]) (MTL) |
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* Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – [[Radiologie#Medizinische Technologinnen für Radiologie und Medizinische Technologen für Radiologie|Radiologie]] (MTR) |
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* Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – [[Veterinärmedizin]] |
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Der frühere Namensbestandteil „-assistent“ kann zur Verwechslung mit dem Beruf des [[Medizinischer Fachangestellter|medizinischen Fachangestellten]] (Arzthelfer) führen, der sich in Ausbildung und Tätigkeit aber deutlich unterscheidet. |
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Die Ausbildung dauert in Deutschland drei Jahre. Sie besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht an [[Berufsfachschule]]n (MTA-Schulen) sowie aus einer praktischen Ausbildung in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des [[Gesundheitswesen]]s. Die Bezeichnungen der MTA-Schulen sind unterschiedlich, z.B. medizinische Berufsfachschule, medizinisches Bildungszentrum, Bildungszentrum für medizinische Heilhilfsberufe oder Lehranstalt für Medizinisch-technische Assistenten und Assistentinnen. |
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Die Tätigkeiten werden in Kliniken, bei niedergelassenen Ärzten, in Labors/Prüfstationen, in Forschungseinrichtungen und in verschiedenen Industriezweigen ausgeübt. |
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Die Ausbildung ist im Gesetz über die Berufe in der medizinischen Technologie (MT-Berufe-Gesetz – MTBG) geregelt.<ref>{{§§|mtbg|juris|text=Gesetz über die Berufe in der medizinischen Technologie (MT-Berufe-Gesetz - MTBG)}}</ref> Das Ausbildungsziel der verschiedenen Fachrichtungen wurde 2023 modernisiert um die praktische Ausbildung zu erweitern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesgesundheitsministerium.de/mta-reformgesetz.html |titel=MTA-Reformgesetz |sprache=de |abruf=2021-01-21}}</ref> Sie dauert in Deutschland drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Sie besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht an [[Berufsfachschule in Deutschland|Berufsfachschulen]] (Schulen) sowie aus einer praktischen Ausbildung in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des [[Gesundheitswesen]]s. Während die Ausbildung früher meist rein schulisch ablief, wird seit 2019 an vielen Schulen ein Ausbildungsgehalt ausgezahlt. Dies gilt allerdings nur für staatliche Schulen, nicht jedoch für die Ausbildung an privaten Schulen. Die Bezeichnungen der Schulen sind unterschiedlich, z. B. ''medizinische Berufsfachschule'', ''medizinisches Bildungszentrum'', ''Bildungszentrum für medizinische Heilhilfsberufe'' oder ''Lehranstalt für medizinisch-technische Assistenten und Assistentinnen''. Regional bestehen unterschiedliche Zulassungsbeschränkungen beziehungsweise Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, die Ausbildung an sich ist jedoch bundeseinheitlich geregelt. Im Allgemeinen ist mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss erforderlich. In anderen Ländern ist der Beruf jedoch weitgehend ein Studiengang.<ref>''Pschyrembel Wörterbuch Pflege: Pflegetechniken, Pflegehilfsmittel, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement, Psychologie und Recht.'' Gruyter, 2007, ISBN 3-11-019021-4, S. 53</ref> |
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Die Berufsausübung erfolgt in Kliniken, bei nicht niedergelassenen Ärzten (können die Anforderungen nicht erfüllen, hier werden MFA ausgebildet, was oft verwechselt wird), in Labors, Prüfstationen, Forschungseinrichtungen und in verschiedenen Industriezweigen. Den Beruf üben zwar immer noch weit mehr Frauen als Männer aus, jedoch steigt der Anteil der Männer in Beruf und Ausbildung. Für Auszubildende in kommunalen Krankenhäusern oder einer Uniklinik gilt seit 2019 der Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) beziehungsweise der Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVAL). In der Ausbildung hängt das Gehalt von der ausbildenden Einrichtung ab und liegt in der Regel zwischen 1.065 Euro im ersten Lehrjahr und 1.222 Euro im dritten Lehrjahr. Bei fertig ausgebildeten Medizinischen Technologinnen und Technologen sind Einstiegsgehälter zwischen 2.700 bis 3.200 Euro üblich.<ref>[https://www.medi-karriere.de/medizinische-berufe/mta-gehalt/ ''Medizinisch-technische/r Assistent/in (MTA) – Gehalt und Verdienst ''] Medi-Karriere abgerufen am 22. November 2023</ref> |
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=== Medizinisch-technische/r Assistent/in - Funktionsdiagnostik === |
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=== Medizinisch-technische/r Assistent/in - Nuklearmedizin === |
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==== Funktionsdiagnostik ==== |
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Medizinisch-technische Assistenten bzw. Assistentinnen in der Nuklearmedizin assistieren bei nuklearmedizinischen Untersuchungen oder führen diese selbst durch. |
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⚫ | Medizinische Technologinnen für Funktionsdiagnostik und Medizinische Technologen für Funktionsdiagnostik untersuchen Patienten mit Hilfe medizinischer Geräte. Die Diagnostik umfasst vier Hauptgebiete: [[Neurologie]] (Nerven), [[Kardiologie]] (Herz-Kreislauf-System), [[Audiometrie]] (Hören und Gleichgewicht) sowie [[Pulmologie]] (Lunge).<ref>{{Berufenet|8982|Medizinisch-technischer Assistent – Funktionsdiagnostik}}</ref> |
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Üblicherweise wird für den Zugang zur Tätigkeit als Medizinisch-technische/r Assistent/in in der Nuklearmedizin eine abgeschlossene Ausbildung als Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in (MTRA) vorausgesetzt. |
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==== Laboratoriumsanalytik ==== |
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=== Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in === |
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Medizinische Technologinnen für Laboratoriumsanalytik und Medizinische Technologen für Laboratoriumsanalytik führen Laboruntersuchungen in der [[Klinische Chemie|klinischen Chemie]], der [[Hämatologie]], der [[Immunologie]], der [[Mikrobiologie]], der [[Humangenetik]] sowie in der [[Histologie]] und [[Zytodiagnostik]] durch. Alle Untersuchungsergebnisse müssen aufgrund rechtlicher Vorgaben beispielsweise durch Behandlungsverträge dokumentiert werden.<ref>{{Berufenet|8961|Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent}}</ref> |
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==== Radiologie ==== |
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=== Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in === |
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Medizinische Technologinnen für Radiologie (MTR) und Medizinische Technologen für Radiologie sind in den Bereichen [[Röntgendiagnostik]] ([[Computertomographie]], [[Magnetresonanztomographie]], [[Röntgen]], [[Digitale Subtraktionsangiographie|DSA]]) [[Strahlentherapie]], [[Nuklearmedizin]] und [[Dosimetrie]] tätig.<ref>{{Berufenet|8981|Medizinisch-technischer Radiologieassistent}}</ref> Das Berufsbild ist sehr gefragt, so hatten 2019 fast die Hälfte der Krankenhäuser Probleme MTR-Stellen zu besetzen.<ref>{{Internetquelle |autor=Dr. Karl Blum |url=https://dvta.de/sites/default/files/2019_05_Fachkr%C3%A4ftemangel%20und%20Fachkr%C3%A4ftebedarf%20in%20MTA-Berufen_final.pdf |titel=Fachkräftemangel und Fachkräftebedarf in MTA-Berufen |datum=2019-05-21 |sprache=de |abruf=2025-02-25}}</ref> MTR-Auszubildende streben dabei vor allem Stellen in der diagnostischen und interventionellen [[Radiologie]] an.<ref>{{Literatur |Autor=Claus Zippel, Pauline Wirth, Stephanie Biedenstein, Ariane Weismüller, Helena Weigen-Schauer, Sali Moustafa, Sabine Bohnet-Joschko, Mathias Schreckenberger, Frederik Lars Giesel, Gerald Antoch |Titel=What is important to young medical technologists for radiology when choosing a job?: Results of a survey on job attractiveness among MTR trainees |Sammelwerk=RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren |Band=196 |Nummer=08 |Datum=2024-08 |ISSN=1438-9029 |DOI=10.1055/a-2221-3971 |Seiten=828–833 |Online=http://www.thieme-connect.de/DOI/DOI?10.1055/a-2221-3971 |Abruf=2025-02-25}}</ref> |
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Medizinisch-technische Radiologieassistenten und -assistentinnen (MTAR) sind in den Bereichen [[Röntgendiagnostik]], [[Strahlentherapie]] und [[Nuklearmedizin]] tätig. |
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==== Veterinärmedizin ==== |
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=== Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in === |
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Medizinische Technologinnen für Veterinärmedizin und Medizinische Technologen für Veterinärmedizin führen Untersuchungen zur Diagnostik von Tierkrankheiten, Tierseuchen und zur Überprüfung vom Tier stammender Lebensmittel durch. Nur in Ausnahmefällen haben sie direkten Kontakt zu Tieren.<ref>{{Berufenet|8989|Veterinärmedizinisch-technischer Assistent}}</ref> |
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== Ähnliche |
== Ähnliche Berufsbezeichnungen in Österreich == |
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In |
In Österreich gab es die Berufsbezeichnung ''medizinisch-technischer Assistent'' bis 1992, der Begriff war allerdings deutlich enger gefasst und bezeichnete nur Beschäftigte im Bereich des [[Biomedizinische Analytik|medizinisch-technischen Laboratoriumsdiensts]]. |
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Diese Bezeichnung ist im Volksmund noch verbreitet, wird aber von Berufsangehörigen aufgrund der negativen Bedeutung des Begriffs ''Assistent'' abgelehnt. Die korrekte Berufsbezeichnung lautete bis Juli 2005 ''Diplomierter medizinisch-technischer Analytiker'' (Dipl-MTA), seither ''biomedizinischer Analytiker''. Andere Berufsbilder im [[Medizinisch-technische Dienste|medizinisch-technischen Dienst]] tragen eigene Berufsbezeichnungen. Beispielsweise werden Berufstätige im medizinisch-technischen Dienst in der Radiologie als ''Radiologietechnologen'' (RT) bezeichnet. Diese Berufsbezeichnung löste den Begriff ''Radiologisch-technischer Assistent'' (RTA) ab. |
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Die ältere Bezeichnung "Medizinisch-technische Assistentin" existierte bis 1992 und ist im Volksmund noch verbreitet, wird aber von Berufsangehörigen aufgrund der negativen Bedeutung des Begriffs "AssistentIn" abgeelehnt. |
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Bis 2005 wurden die Berufe der medizinisch-technischen Dienste in medizinisch-technischen Akademien beziehungsweise Diplomschulen gelehrt, seither in sechssemestrigen Fachhochschulstudiengängen, die mit dem [[Bachelor of Science]] abschließen. |
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Andere [[medizinisch-technische Dienste]] haben eigene Berufsbezeichnungen. Die Ausbildung an medizinisch-technischen Akademien bzw. Fachhochschulen dauert jeweils drei Jahre. |
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== Siehe auch == |
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* [[Operationstechnischer Assistent]] |
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* [[Orthoptist]] |
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* [[Zahnmedizinischer Fachangestellter]] |
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* [[Medizinischer Fachangestellter]] |
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== Literatur == |
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* Birgit Schäfer, Peter Hödl: ''Medizinisch-technische Assistenz in der modernen Strahlentherapie: Praxisorientierter Leitfaden für Berufsausbildung und Routine''. Springer, Berlin/Heidelberg 1999, ISBN 3-540-63834-2. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [https://dvta.de/ Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland] (DVTA) |
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* http://www.mta-labor.info/allgemeines/infos/mtagesetz.php Gesetz über technische Assistenten in der Medizin - MTAG 1993 (de) |
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* [https://www.fnta.de/ FNTA - Fachverband neurophysiologisch technischer Assistenten e. V.] |
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* http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/M/kurz_B8572111.html Medizinisch-technische/r Assistent/in - Funktionsdiagnostik |
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* [https://www.mtd-austria.at/ Dachverband der gehobenen medizinisch-technischen Dienste Österreichs] |
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* http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/M/kurz_B8572112.html Medizinisch-technische/r Assistent/in - Nuklearmedizin |
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* [https://mtawerden.dvta.de/ Informationswebseite zum Beruf des medizinisch-technischen Assistenten (MTA)] |
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* http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/M/kurz_B8571104.html Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in |
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* [https://www.lohnspiegel.de/medizinisch-technische-assistenten-innen-13900.htm Lohnspiegel.de - Medizinisch-technische Assistenten/innen] Eine Analyse von Einkommensdaten auf Basis der WSI-Lohnspiegel-Datenbank |
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* http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/M/kurz_B8572115.html Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in |
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* http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/V/kurz_B8573101.html Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in |
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== Einzelnachweise == |
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* http://www.dvta.de/ deutscher Verband Technischer Assistentinnen/Assistenten in der Medizin e.V. |
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<references /> |
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* http://www.mta-f.de/ Berufsbild/Community Medizinisch-technische/r Assistent/in - Funktionsdiagnostik |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4131851-1}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Beruf (Medizintechnik)]] |
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[[Kategorie:Ausbildungsberuf]] |
Aktuelle Version vom 15. Mai 2025, 21:53 Uhr

Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin, vor 2023 medizinisch-technischer Assistent (MTA) oder medizinisch-technische Fachkraft, sind die Sammelbezeichnungen für die vier Berufsbilder der Technologie in der Medizin und Tiermedizin im deutschen Gesundheitswesen. Sie umfassen im Einzelnen die Ausbildungsberufe:
- Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – Funktionsdiagnostik
- Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – Laboratoriumsanalytik (früher Laboratoriumsassistent) (MTL)
- Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – Radiologie (MTR)
- Medizinischer Technologe/Medizinische Technologin – Veterinärmedizin
Der frühere Namensbestandteil „-assistent“ kann zur Verwechslung mit dem Beruf des medizinischen Fachangestellten (Arzthelfer) führen, der sich in Ausbildung und Tätigkeit aber deutlich unterscheidet.
Ausbildung und Berufsausübung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausbildung ist im Gesetz über die Berufe in der medizinischen Technologie (MT-Berufe-Gesetz – MTBG) geregelt.[1] Das Ausbildungsziel der verschiedenen Fachrichtungen wurde 2023 modernisiert um die praktische Ausbildung zu erweitern.[2] Sie dauert in Deutschland drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Sie besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht an Berufsfachschulen (Schulen) sowie aus einer praktischen Ausbildung in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Während die Ausbildung früher meist rein schulisch ablief, wird seit 2019 an vielen Schulen ein Ausbildungsgehalt ausgezahlt. Dies gilt allerdings nur für staatliche Schulen, nicht jedoch für die Ausbildung an privaten Schulen. Die Bezeichnungen der Schulen sind unterschiedlich, z. B. medizinische Berufsfachschule, medizinisches Bildungszentrum, Bildungszentrum für medizinische Heilhilfsberufe oder Lehranstalt für medizinisch-technische Assistenten und Assistentinnen. Regional bestehen unterschiedliche Zulassungsbeschränkungen beziehungsweise Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, die Ausbildung an sich ist jedoch bundeseinheitlich geregelt. Im Allgemeinen ist mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss erforderlich. In anderen Ländern ist der Beruf jedoch weitgehend ein Studiengang.[3]
Die Berufsausübung erfolgt in Kliniken, bei nicht niedergelassenen Ärzten (können die Anforderungen nicht erfüllen, hier werden MFA ausgebildet, was oft verwechselt wird), in Labors, Prüfstationen, Forschungseinrichtungen und in verschiedenen Industriezweigen. Den Beruf üben zwar immer noch weit mehr Frauen als Männer aus, jedoch steigt der Anteil der Männer in Beruf und Ausbildung. Für Auszubildende in kommunalen Krankenhäusern oder einer Uniklinik gilt seit 2019 der Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) beziehungsweise der Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVAL). In der Ausbildung hängt das Gehalt von der ausbildenden Einrichtung ab und liegt in der Regel zwischen 1.065 Euro im ersten Lehrjahr und 1.222 Euro im dritten Lehrjahr. Bei fertig ausgebildeten Medizinischen Technologinnen und Technologen sind Einstiegsgehälter zwischen 2.700 bis 3.200 Euro üblich.[4]
Berufsbilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Funktionsdiagnostik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Medizinische Technologinnen für Funktionsdiagnostik und Medizinische Technologen für Funktionsdiagnostik untersuchen Patienten mit Hilfe medizinischer Geräte. Die Diagnostik umfasst vier Hauptgebiete: Neurologie (Nerven), Kardiologie (Herz-Kreislauf-System), Audiometrie (Hören und Gleichgewicht) sowie Pulmologie (Lunge).[5]
Laboratoriumsanalytik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Medizinische Technologinnen für Laboratoriumsanalytik und Medizinische Technologen für Laboratoriumsanalytik führen Laboruntersuchungen in der klinischen Chemie, der Hämatologie, der Immunologie, der Mikrobiologie, der Humangenetik sowie in der Histologie und Zytodiagnostik durch. Alle Untersuchungsergebnisse müssen aufgrund rechtlicher Vorgaben beispielsweise durch Behandlungsverträge dokumentiert werden.[6]
Radiologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Medizinische Technologinnen für Radiologie (MTR) und Medizinische Technologen für Radiologie sind in den Bereichen Röntgendiagnostik (Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Röntgen, DSA) Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Dosimetrie tätig.[7] Das Berufsbild ist sehr gefragt, so hatten 2019 fast die Hälfte der Krankenhäuser Probleme MTR-Stellen zu besetzen.[8] MTR-Auszubildende streben dabei vor allem Stellen in der diagnostischen und interventionellen Radiologie an.[9]
Veterinärmedizin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Medizinische Technologinnen für Veterinärmedizin und Medizinische Technologen für Veterinärmedizin führen Untersuchungen zur Diagnostik von Tierkrankheiten, Tierseuchen und zur Überprüfung vom Tier stammender Lebensmittel durch. Nur in Ausnahmefällen haben sie direkten Kontakt zu Tieren.[10]
Ähnliche Berufsbezeichnungen in Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich gab es die Berufsbezeichnung medizinisch-technischer Assistent bis 1992, der Begriff war allerdings deutlich enger gefasst und bezeichnete nur Beschäftigte im Bereich des medizinisch-technischen Laboratoriumsdiensts.
Diese Bezeichnung ist im Volksmund noch verbreitet, wird aber von Berufsangehörigen aufgrund der negativen Bedeutung des Begriffs Assistent abgelehnt. Die korrekte Berufsbezeichnung lautete bis Juli 2005 Diplomierter medizinisch-technischer Analytiker (Dipl-MTA), seither biomedizinischer Analytiker. Andere Berufsbilder im medizinisch-technischen Dienst tragen eigene Berufsbezeichnungen. Beispielsweise werden Berufstätige im medizinisch-technischen Dienst in der Radiologie als Radiologietechnologen (RT) bezeichnet. Diese Berufsbezeichnung löste den Begriff Radiologisch-technischer Assistent (RTA) ab.
Bis 2005 wurden die Berufe der medizinisch-technischen Dienste in medizinisch-technischen Akademien beziehungsweise Diplomschulen gelehrt, seither in sechssemestrigen Fachhochschulstudiengängen, die mit dem Bachelor of Science abschließen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Operationstechnischer Assistent
- Orthoptist
- Zahnmedizinischer Fachangestellter
- Medizinischer Fachangestellter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Birgit Schäfer, Peter Hödl: Medizinisch-technische Assistenz in der modernen Strahlentherapie: Praxisorientierter Leitfaden für Berufsausbildung und Routine. Springer, Berlin/Heidelberg 1999, ISBN 3-540-63834-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland (DVTA)
- FNTA - Fachverband neurophysiologisch technischer Assistenten e. V.
- Dachverband der gehobenen medizinisch-technischen Dienste Österreichs
- Informationswebseite zum Beruf des medizinisch-technischen Assistenten (MTA)
- Lohnspiegel.de - Medizinisch-technische Assistenten/innen Eine Analyse von Einkommensdaten auf Basis der WSI-Lohnspiegel-Datenbank
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gesetz über die Berufe in der medizinischen Technologie (MT-Berufe-Gesetz - MTBG)
- ↑ MTA-Reformgesetz. Abgerufen am 21. Januar 2021.
- ↑ Pschyrembel Wörterbuch Pflege: Pflegetechniken, Pflegehilfsmittel, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement, Psychologie und Recht. Gruyter, 2007, ISBN 3-11-019021-4, S. 53
- ↑ Medizinisch-technische/r Assistent/in (MTA) – Gehalt und Verdienst Medi-Karriere abgerufen am 22. November 2023
- ↑ Medizinisch-technischer Assistent – Funktionsdiagnostik im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit
- ↑ Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit
- ↑ Medizinisch-technischer Radiologieassistent im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit
- ↑ Dr. Karl Blum: Fachkräftemangel und Fachkräftebedarf in MTA-Berufen. 21. Mai 2019, abgerufen am 25. Februar 2025.
- ↑ Claus Zippel, Pauline Wirth, Stephanie Biedenstein, Ariane Weismüller, Helena Weigen-Schauer, Sali Moustafa, Sabine Bohnet-Joschko, Mathias Schreckenberger, Frederik Lars Giesel, Gerald Antoch: What is important to young medical technologists for radiology when choosing a job?: Results of a survey on job attractiveness among MTR trainees. In: RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren. Band 196, Nr. 08, August 2024, ISSN 1438-9029, S. 828–833, doi:10.1055/a-2221-3971 (thieme-connect.de [abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Veterinärmedizinisch-technischer Assistent im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit