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„Obersalzberg“ – Versionsunterschied

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'''Obersalzberg''', auch mit dem [[Bestimmter Artikel|bestimmten Artikel]] („auf dem Obersalzberg“),<ref>Neben der für Ortsnamen üblichen Ausdrucksweise ''in Obersalzberg'' wird, seit dem 19. Jahrhundert nachweisbar, der Name des heutigen Gemeindeteils auch mit dem bestimmten Artikel und der Präposition ''an'' oder ''auf'' gebraucht ''(am Obersalzberg'', ''auf dem Obersalzberg)'', sowohl umgangssprachlich als auch zum Beispiel in der geschichtswissenschaftlichen Literatur zur NS-Vergangenheit des Ortes – so etwa in: [[Ulrich Chaussy]]: ''Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg.'' 1.&nbsp;Auflage. Links, Berlin 1995, ISBN 3-86153-100-3, passim.</ref> ist ein [[Gemeindeteil]] bzw. eine [[Gnotschaft]] des [[Marktgemeinde|Marktes]] [[Berchtesgaden]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Berchtesgadener Land]]. Obersalzberg war Teil der Gemeinde [[Salzberg (Berchtesgaden)|Salzberg]], bis diese am 1.&nbsp;Januar 1972 nach Berchtesgaden [[Eingemeindung|eingemeindet]] wurde.
Der '''Obersalzberg''' ist ein Berghang bei [[Berchtesgaden]]. Namensgebend sind die Salzvorkommen, die im [[Salzbergwerk Berchtesgaden]] ausgebeutet werden. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Ortsteil Obersalzberg touristisch genutzt. Kern des Tourismus war die von Frl. Moritz Mayer begründete Pension Moritz. Moritz Mayer wurde als Judit Platter von [[Richard Voß]] im Roman zwei Menschen literarisch verewigt. Ab 1923 war er Feriendomizil [[Adolf Hitler|Hitlers]]. Er wurde nach 1933 zum Führer-Sperrgebiet ausgebaut. Am Fuße des Berges wurde in der Stanggass ein zweiter Regierungssitz (Kleine Reichskanzlei) neben Berlin errichtet, der während der Anwesenheit Hitlers am Obersalzberg genutzt wurde.


Mit der 1877 von [[Mauritia Mayer]] begründeten ''[[Pension Moritz]]'', die zahlreiche prominente Gäste beherbergte, wurde Obersalzberg zu einer der Wiegen des [[Tourismus]] im [[Berchtesgadener Land]]. Um die Jahrhundertwende ließen sich in dem Ort auch viele bekannte Persönlichkeiten wie [[Carl von Linde]] mit einem Zweitwohnsitz nieder.
Heute befindet sich in der Nähe des Berghofs, oft fälschlich ''Alpenfestung'' genannt, an der Stelle des damaligen Gästehauses die [[Dokumentation Obersalzberg]] über die nationalsozialistische Vertreibungspraxis, welches vom [[Institut für Zeitgeschichte]] in München im Auftrag des Freistaates [[Bayern]] unterhalten wird. Um wieder an die alte touristische Tradition anzuknüpfen wurde 2005 ein 5-Sterne-Hotel eröffnet.


1923 war [[Adolf Hitler]] erstmals in Obersalzberg<ref>[[Ulrich Chaussy]]: ''Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg.'' Mit aktuellen Fotos von Christoph Püschner. 7.&nbsp;Auflage. Links, Berlin 2012, ISBN 978-3-86153-704-5, S.&nbsp;30 ([https://www.google.de/books/edition/Nachbar_Hitler/P9OzXQDjzXoC?hl=de&gbpv=1&dq=%22In+Obersalzberg%22&pg=PA30&printsec=frontcover Google Books]).</ref> und hatte dort regelmäßig sein Feriendomizil. Später mietete er dauerhaft ein Haus und baute es nach dem Erwerb zum ''[[Berghof (Obersalzberg)|Berghof]]'', einer repräsentativen Zweitresidenz, aus. Nahezu der ganze Ortsteil inklusive des [[Kehlsteinhaus|Kehlsteins]] wurde ab 1933 zum ''[[Führersperrgebiet Obersalzberg|Führersperrgebiet]]''. Sowohl die einheimische Bevölkerung wie auch die Zweitwohnsitz-Inhaber wurden zum Teil zwangsumgesiedelt; ihre Häuser wurden angekauft oder enteignet und anschließend zum großen Teil abgetragen. Bei einem Bombenangriff im April 1945 wurde die Bebauung weitgehend zerstört.
== Anfänge ==
Der Obersalzberg war bereits im 19. Jahrhundert einer der Wiegen des Berchtesgadener Tourismus. Obersalzberg war ein Teil der damals selbständigen Gemeinde [[Salzberg]] und hatte den Charakter eines kleinen Dorfes mit Laden, Post usw. sowie vielen verstreut stehenden Lehen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sich auch bekannte Persönlichkeiten wie der Erfinder der Kältetechnik Prof. Dr. [[Carl von Linde]] am Obersalzberg nieder gelassen. [[Adolf Hitler]] hatte durch [[Dietrich Eckart]] Berchtesgaden und den Obersalzberg kennengelernt. Hitlers Halbschwester [[Angela Raubal]] mietete 1920 das „Haus Wachenfeld“ auf dem Obersalzberg. Im Jahre 1928 erwarb Hitler das Haus Wachenfeld und benannte es in „Berghof“ um.
Mehr und mehr Anhänger Hitlers strömten nach Berchtesgaden, um ihren Führer aus der Nähe zu sehen, von den Berchtesgadenern wurden sie auch spöttisch als „Wallfahrer“ bezeichnet.


Die von den früheren Einwohnern nach dem Kriegsende angestrebte Rückkehr nach Obersalzberg mit dem Wiederaufbau des ursprünglichen Ortes kam nicht zustande. Das Areal war in der [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] weitgehend Teil eines Erholungszentrums der amerikanischen Streitkräfte. Nach der Freigabe an den Freistaat Bayern im Jahr 1996 wurde im Rahmen des „Zweisäulenkonzeptes“ der bayerischen Staatsregierung 1999 die [[Dokumentation Obersalzberg]] eingerichtet und 2005 ein Hotel der Luxusklasse mit der Bezeichnung ''InterContinental Berchtesgaden Resort'' (seit 2015: [[Kempinski Hotel Berchtesgaden]]<ref>[https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-kempinski-uebernimmt-resorthotel-_arid,168503.html]</ref>) eröffnet.
== Umgestaltung ==
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland erfuhr der Obersalzberg die größten baulichen Veränderungen seiner Geschichte.
Anfangs noch ein schlichtes Haus im Stil einer Sommerfrische, entwickelte sich der Berghof bis 1945 durch mehrere Umbauten nach Plänen des Architekten Alois Degano und des Diktators selbst zu einem repräsentativen Wohnsitz. Das Zentrum des Gebäudes bildete die „Große Halle“ mit einem spektakulären versenkbaren Panoramafenster, das einen einmaligen Blick auf den sagenumwobenen [[Untersberg]] freigab.


== Lage ==
Um den Berghof gruppierten sich die Häuser der NS-Politiker, [[Martin Bormann]], [[Hermann Göring]] und [[Albert Speer (senior)|Albert Speer]] sowie Gästehaus, [[Schutzstaffel|SS]]-Kaserne, Gutshof mit Gewächshaus und unterirdischen [[Bunker]]n. Beim Aufkauf unter der Leitung des Reichsleiters und Sekretärs des Führers [[Martin Bormann]] wurden den Vorbesitzern zuerst Preise über dem Verkehrswert angeboten. Wenn sie nicht verkaufen wollten, wurden sie unter Druck zum Verkauf ihrer Grundstücke gezwungen. Der Fotograf Hans Brandner, der mit dem angebotenen Preis für sein Grundstück nicht zufrieden war, wurde noch in der selben Nacht für zwei Jahre in das [[Konzentrationslager]] [[Dachau]] verbracht. Insgesamt wurde Land von 57 Grundbesitzern (hauptsächlich Bergbauern mit ihren alten Lehen) angekauft. Der Großteil der vorhandenen Bebauung wurde abgetragen, der Charakter des Ortes völlig verändert.
[[Datei:Draufsicht-auf-Obersalzberg.jpg|mini|Obersalzberg von Nordwesten (ab Bildmitte u.&nbsp;a. links: [[Kempinski Hotel Berchtesgaden|Kempinski Hotel]], rechts davon in der Mitte [[Dokumentation Obersalzberg]]), oben rechts [[Hoher Göll]] und daneben bis Bildrand [[Kehlstein]] mit Kehlsteinhaus]]
Der Gemeindeteil Obersalzberg grenzt im Norden und Nordosten an den Gemeindeteil [[Untersalzberg I]], im Nordwesten und Westen an den Gemeindeteil [[Untersalzberg II]] sowie im Süden und Osten an das gemeindefreie Gebiet [[Eck (gemeindefreies Gebiet)|Eck]]. Der niedrigste Punkt mit rund 752 Metern liegt im Nordwesten in der Nähe des abgegangenen Anwesens ''Lehen''. Höchste Erhebung ist der [[Klingeneckkopf]]<ref name="BA">[https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?E=804570.01&zoom=11&N=5283773.34&bgLayer=tk&topic=ba&lang=de&catalogNodes=11 ''Obersalzberg''], gezoomter Kartenausschnitt im [[BayernAtlas]], online unter ''geoportal.bayern.de''</ref> im Südosten mit 1137 Metern.


Die Gemeindeteile Obersalzberg, Untersalzberg I und Untersalzberg II (hier ist u.&nbsp;a. auch die Einfahrt in das [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Salzbergwerk]])<ref>[https://www.gemeinde.berchtesgaden.de/cdn/uploads/radwege-berchtesgaden-hauptradwege.pdf ''Berchtesgadener Land – Klassifizierung Alltagsradwege – Gemeinde Berchtesgaden''], online unter ''gemeinde.berchtesgaden.de''</ref> verteilen sich über den [[Salzberg (Berchtesgaden)#Berg|Salzberg]] bis zu dessen Ausläufern an der [[Berchtesgadener Ache]].<ref name="VD-Obersalzberg">[[Volker Dahm]]: {{Webarchiv |url=https://www.obersalzberg.de/presse/presse-infos/artikel/news/der-obersalzberg-bei-berchtesgaden-taeterort-touristenattraktion-lernort-volker-dahm/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fc3a9836bb20697002e9b5caf435d14f |text=''Der Obersalzberg bei Berchtesgaden. Täterort, Touristenattraktion, Lernort'' |wayback=20200627141310}}, historisches Essay als Presse-Info der [[Dokumentation Obersalzberg]] vom 1. November 2001, online unter ''obersalzberg.de''.</ref><ref name="LbO">[[Wolf-Armin von Reitzenstein]]: ''Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz.'' Beck Verlag, München 2006, ISBN 978-3-406-55206-9; Stichwort [https://www.google.de/books/edition/Lexikon_bayerischer_Ortsnamen/lU6pAAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Lexikon+bayerischer+Ortsnamen+Herkunft+und+Bedeutung+Von+Wolf-Armin+von+Reitzenstein+salzberg&pg=PA190&printsec=frontcover ''Obersalzberg''], S. 194.</ref> Der Salzberg<ref>[http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Salzberg ''Salzberg''], Quelle: [[Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit|Pierer’s Universal-Lexikon]], Band 14. Altenburg 1862, S. 819, online unter ''zeno.org''.</ref> selbst ist ein „Bergrücken“ mit einer Höhe von etwa 1000&nbsp;m,<ref name="AB16">Siehe auch Adolf Bühler: [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB11355118?p=30&cq=Salzberg&lang=de ''Berchtesgaden und seine Umgebung von Adolf Bühler.''] 1870, S. 16 via der Ortsdatenbank des [[bavarikon]]</ref> der dem südlich gelegenen [[Kehlstein]],<ref name="VD-Obersalzberg" /> einem Nebengipfel des [[Göll]]massivs am Ostrand der [[Berchtesgadener Alpen]], vorgelagert ist.
In der Grundsubstanz verblieben das Hotel „Zum Türken“, das zum Quartier des Reichssicherheitsdienstes ausgebaut wurde, sowie Teile der Pension Moritz, die zum Platterhof erweitert wurde und deren Dependance das Gästehaus Hoher Göll.
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Nordöstlich von Obersalzberg liegen etwa auf gleicher Höhe der Gemeindeteil [[Resten]] und von dort aus aufsteigend der [[Kainzenkopf]] mit 1089&nbsp;m Höhe,<ref name="BA">[https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?E=804570.01&zoom=11&N=5283773.34&bgLayer=tk&topic=ba&lang=de&catalogNodes=11 ''Obersalzberg''], gezoomter Kartenausschnitt im [[BayernAtlas]], online unter ''geoportal.bayern.de''</ref> nach Osten hin der gemeindefreie [[Staatsforst]] Eck – umgebend die Siedlung ''Buchenhhöhe'',<ref name="BA" /> die als Exklave zum Gemeindeteil Obersalzberg gehört und die im Osten an eine Exklave des Gemeindeteils Resten grenzt –, der ebenso wie der Salzberg dem südlich gelegenen Kehlstein (1879&nbsp;m)<ref name="BA" /> vorgelagert ist. Westlich von Obersalzberg hangabwärts liegen von Südwest nach Nordost entlang der [[Berchtesgadener Ache]] die Gemeindeteile, wie bereits erwähnt, Untersalzberg&nbsp;II und Untersalzberg&nbsp;I.-->


== Geschichte ==
Im Bischofswieser Ortsteil Stangaß, nahe Berchtesgaden, wurde 1937 die Reichskanzlei Dienststelle Berchtesgaden erbaut. Während der Aufenthalte Hitlers in Berchtesgaden konnten die Regierungsgeschäfte von hier aus geregelt werden. Dazu war es notwendig, daß viele Beamte von Berlin nach Berchtesgaden umsiedelten.
=== Entwicklung als Gnotschaftsbezirk ===
Außerhalb des Tals in [[Ainring]] wurde der kleine Flugplatz für größere Maschinen ausgebaut. Nach dem Krieg entstand auf diesem Gelände dann ein [[Flüchtlingslager]] und später ein Ortsteil der Gemeinde Ainring.
Vermutlich bereits ab Ende des 14.&nbsp;Jahrhunderts war Obersalzberg der 5.&nbsp;Gnotschaftsbezirk der „Ur[[gnotschaft]]“ Berg im Berchtesgadener Land, das ab 1380 das Kernland der [[Reichsprälatur Berchtesgaden]] und der später eigenständigen, [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbaren]] [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] (1559–1803) bildete. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurde 1810 das Berchtesgadener Land mit seinen Gnotschaften dem [[Königreich Bayern]] angegliedert und aus Berg ab 1812 die [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] [[Salzberg (Berchtesgaden)|Salzberg]],<ref>{{BibISBN|3-406-09669-7|Seite=434}}</ref> deren Ortsteil bzw. Gnotschaft Obersalzberg bis zur Eingemeindung Salzbergs in den Markt Berchtesgaden blieb (→&nbsp;''siehe hierzu den Abschnitt:'' [[#Gebietsreform|Gebietsreform]]). Die Bezeichnung „Obersalzberg“ ist für die Gnotschaft erstmals 1816 nachweisbar.<ref name="LbO" />


Historisch, nach einer statistischen Übersicht von 1698, bestand der damalige Fünfte Gnotschafterbezirk bzw. die heutige Gnotschaft Obersalzberg aus 13 verstreut liegenden Anwesen. Dies waren 10 ganze Höfe (Antenberg, Bodenlehen, Baumgarten, Freiding, Graetz (Sitz des Gnotschafters), Ob.&nbsp;Kesselstein, Lehen, Meisterlehen, Steinhaus und Weißlehen) sowie 3&nbsp;halbe Höfe (Auf der Eben, Mittertratten und Wurf).<ref>[[Dieter Albrecht]]: [https://geschichte.digitale-sammlungen.de/hab/seite/bsb00007650_00034 ''Fürstpropstei Berchtesgaden.''] München 1954, S. 27 (=&nbsp;[[Historischer Atlas von Bayern]], Teil Altbayern, Heft&nbsp;7).</ref>
Auf eine Anregung Hitlers hin, ließ Martin Bormann auf dem Bergrücken des [[Kehlstein]] das heute alljährlich von ca. 500.000 Besuchern frequentierte [[Kehlsteinhaus]] errichten.
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=== Anfänge des Tourismus ===
Die Arbeiten an diesem Projekt gelten selbst heute als Meisterwerk der Architektur und Baukunst. Wo die Straße nach 1.700 m kurz vor dem Gipfel endet, führt ein Gang 124 Meter weit in den Fels hinein. Ein Aufzug im Berginneren bringt die Besucher in wenigen Sekunden 124 Höhenmeter hinauf, direkt in das Haus. Für die Baumaßnahmen wurden keine [[Zwangsarbeiter]] eingesetzt. Die beauftragten Bauunternehmen heuerten reguläre Deutsche Arbeitskräfte, aber auch italienische Spezialisten (Steinmaurer) an. Um Übergriffe der Arbeiter auf ortsansässige Frauen zu vermeiden, wurde ein Bordell eingerichtet. Ferner kam es auf dem Obersalzberg zu keinerlei Folterungen, Tötungen oder Misshandlungen an den Arbeitern.
[[Datei:Pension Moritz.jpg|mini|[[Pension Moritz]] um 1900]]


[[Mauritia Mayer]] eröffnete 1877 die nach ihrem [[Spitzname]]n benannte Pension „Moritz“ und gilt damit als Pionierin des modernen [[Tourismus]]. Zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts in ''Gebirgskurhaus Obersalzberg'' und später in ''Platterhof'' umbenannt, steht dieses Gasthaus „am Beginn des Tourismus in Deutschland und Mitteleuropa“.<ref name="Obersalzberg">{{Webarchiv |url=http://www.obersalzberg.de/176.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Bpointer%5D=3&tx_ttnews%5Btt_news%5D=92&tx_ttnews%5BbackPid%5D=57 |text=''Die Dokumentation Obersalzberg bei Berchtesgaden'' |wayback=20141215020728}}, siehe 5. Absatz, online unter ''obersalzberg.de''.</ref>
Das Kehlsteinhaus wurde Adolf Hitler zum 50. Geburtstag von der Partei geschenkt. Hitler selbst jedoch besuchte das Kehlsteinhaus relativ selten, da ihm die Ausflüge dorthin zu riskant waren. Vor allem kritisierte er, dass der Aufzugsschacht nicht sicher gegen Blitzeinschläge sei, und auch einem Überraschungsangriff der Alliierten mit Bombern wäre man schutzlos ausgeliefert. Das Projekt Kehlsteinhaus kostete nach heutigen Maßstäben ca. 150. Mio €.


Aber noch in den 1920er Jahren war Obersalzberg „ein idyllisches [[Streusiedlung|Streudorf]] mit Bergbauern und Beherbergungsbetrieben, das unter Wohlhabenden und Prominenten als touristischer Geheimtip galt“.<ref name="VD-Obersalzberg" /> In der Folge wurden alsbald auch bekannte Persönlichkeiten wie der [[Kältemaschine|Erfinder der Kältetechnik]] [[Carl von Linde]]<ref>[[Hellmut Schöner]]: ''Berchtesgaden im Wandel der Zeit.'' 1973, S. 202.</ref> oder die Klavierherstellerfamile [[C. Bechstein|Bechstein]]<ref>Hellmut Schöner (Hrsg.): ''Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit''. Ergänzungsband I, Berchtesgaden 1982, S. 369.</ref> in Obersalzberg sesshaft.
Erst die massiven Luftangriffe der alliierten Streitkräfte auf große Teile Deutschlands führten zu einem verstärkten Ausbau der Luftschutzanlagen am Obersalzberg. Es entstand ein weitverzweigtes Bunkersystem, das am 25. April 1945 vielen Anwohnern das Leben rettete.


=== Zeit des Nationalsozialismus ===
== Nutzung ==
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F051673-0059, Adolf Hitler und Eva Braun auf dem Berghof.jpg|mini|[[Adolf Hitler]] mit [[Eva Braun]] auf dem „[[Berghof (Obersalzberg)|Berghof]]“, 1942]]
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{{Multivideo Eintrag|datei=Adolf Hitler at Berchtesgaden.ogg|titel=Adolf Hitler in Berchtesgaden|beschreibung=Adolf Hitler auf dem Obersalzberg.}}
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Häufig verbrachte Hitler mehrere Monate im Jahr auf dem Obersalzberg, um von Berchtesgaden aus die Regierungsgeschäfte zu führen. So empfing er als Reichskanzler auch Staatsgäste auf dem Berghof, zum Beispiel [[David Lloyd George]] (britischer Premierminister), Marquez de Magaz (spanischer Botschafter), Arthur [[Neville Chamberlain]] (britischer Premierminister), Francois Poncet (französischer Botschafter), [[Carol II.|König Carol II. von Rumänien]], u.v.a.


''→ Zu diesem Geschichtsabschnitt siehe auch Hauptartikel:'' [[Führersperrgebiet Obersalzberg]]
Es galt als besondere Auszeichnung für Politiker und Parteimitglieder, von Hitler auf dem Obersalzberg im „privaten Rahmen“ empfangen zu werden. Hitler pflegte ein unspektakuläres Privatleben, umgeben von einem Kreis aus Adjutanten, deren Frauen, Kindern, alten Parteifreunden. [[Eva Braun]], die inoffizielle Hausherrin, lud dabei oft Verwandete und Freunde auf den „Berg“, häufig auch wenn Hitler in Berlin, München oder während des Krieges in seinen [[Führerhauptquartier]]en lebte und arbeitete.


Ab 1923 verbrachte [[Adolf Hitler]] des Öfteren in Obersalzberg seine Ferien. Ab Oktober 1928 mietete er das Landhaus ''Haus Wachenfeld'', dessen Eigentümerin die [[Leder]]<nowiki />fabrikantin und frühe Automobilistin [[Margarete Winter]], geborene Wachenfeld, war.<ref>Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie.'' 2002, S. 445–447.</ref> Im Sommer 1933 erwarb Hitler das Haus, um es alsbald in ''[[Berghof (Obersalzberg)|Berghof]]'' umzubenennen und zu einer repräsentativen Residenz umzubauen.<ref name="IfZ01">{{Webarchiv |url=http://www.obersalzberg.de/12.html |text=''Der Obersalzberg als Ort der Zeitgeschichte'' |wayback=20161014075901}}. Dokumentation Obersalzberg, Ausstellungs-Info.</ref>
== Zerstörung ==
Die zweite Zerstörung des Obersalzbergs fand am 25. April 1945 statt. [[Avro Lancaster|Lancaster]]-Bombern der [[Royal Air Force]] warfen fast 1.300 Bomben über dem Obersalzberg ab, verschonten aber das im Tal liegende Berchtesgaden zum Großteil. Nach diesem Angriff waren sämtliche Gebäude beschädigt. Abziehende SS–Truppen, die sich bis 1945 dort aufhielten, setzten die Ruinen in Brand. Die Gebäude wurden auch von der einheimischen Bevölkerung geplündert.


Nach der [[Machtergreifung]] der [[Zeit des Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] in Deutschland erfuhr der Ort die größten baulichen Veränderungen seiner Geschichte. Sämtliche privaten und ein Teil der Immobilien im öffentlichen Eigentum wurden unter der Leitung von [[Martin Bormann]] aufgekauft. Den Eigentümern wurden Preise über dem Verkehrswert angeboten. Nicht Verkaufswillige wurden mit angedrohter und zum Teil vollzogener Haft im [[KZ Dachau]] zum Verkauf ihrer Grundstücke gezwungen. Der Großteil der vorhandenen Bebauung wurde abgetragen, der Charakter des Ortes völlig verändert.
Der US-amerikanische General [[Dwight D. Eisenhower]], der Oberkommandierende der Alliierten, strich seine Pläne zur Eroberung der Reichshauptstadt Berlin, da er befürchtete, dass sich die SS und andere Elitetruppen in der vermuteten „[[Alpenfestung]]“ verschanzen könnten. So ließ er seine Truppen nach Süden schwenken, um deutschen Truppen den Rückzug in die vermeintliche Alpenfestung abzuschneiden.
Um den ''Berghof'' gruppierten sich nun unter anderem die Häuser aller wichtigen NSDAP-Politiker.


Auf eine Anregung Hitlers hin ließ Bormann auf dem Bergrücken des Kehlsteins das ''[[Kehlsteinhaus]]'' als Repräsentationsgebäude errichten.
== Nachkriegszeit - Die Amerikaner am Obersalzberg ==
Der Obersalzberg wurde, nach der kampflosen Übergabe des Landkreises Berchtesgaden, durch einen Verband aus US-Truppen und einigen Franzosen am 4. Mai 1945 besetzt. Die Schallplattensammlung Adolf Hitlers schaffte es sogar in das amerikanische Nationalarchiv. Um Plünderungen ein Ende zu bereiten, verhängte die US-Militärverwaltung bis 1949 ein Zugangsverbot für das ehemalige Sperrgebiet. Die NS-Grundstücke gingen 1947 offiziell in den Eigentum des Freistaates Bayern über, jedoch nutzten die Amerikaner einen Großteil des Obersalzbergs und Gebäude, wie die Kleine Reichskanzlei, weiterhin.


Erst die massiven Luftangriffe der alliierten Streitkräfte auf große Teile Deutschlands führten zum Ausbau der Luftschutzanlagen in Obersalzberg. Es entstand ein tief im Fels gelegenes, weit verzweigtes [[Bunker]]system mit [[Stollen (Tunnelbau)|Stollen]] von rund 6,5 Kilometer Länge.<ref>''25 Jahre Aufklärung über NS-Verbrechen.'' In: ''Nordbayerischer Kurier'', 19./20. Oktober 2024, S. 3.</ref>
Nach dem Krieg gab es auch Bestrebungen der ehemaligen Salzberger, in ihre alte Heimat zurück zu kehren. Der Wiederaufbau des Dorfes am Obersalzberg konnte aber nicht umgesetzt werden.


==== Regierungsgeschäfte und Repräsentation ====
Verschiedene Gebäude wurden nach dem Krieg für die [[US-Streitkräfte]] instand gesetzt wie der ''Platterhof'' („Hotel General Walker“) und dienten den amerikanischen Streitkräften als Erholungszentrum. Die Wohngebäude der Nazigrößen hingegen wurden, um jeglichen Kult zu verhindern, abgetragen oder gesprengt.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-H12478, Obersalzberg, Münchener Abkommen, Vorbereitung.jpg|mini|Hitler empfängt [[Arthur Neville Chamberlain|Chamberlain]], Vorbereitung des [[Münchner Abkommen]]s]]


Häufig hielt sich Hitler mehrere Monate im Jahr in Obersalzberg auf, um von Berchtesgaden aus die Regierungsgeschäfte zu führen. Insgesamt verbrachte er dort nahezu ein Drittel seiner Regierungszeit<ref name="OBS1">{{Webarchiv |url=http://www.obersalzberg.de/geschichte02.html?&no_cache=1&sword_list%5B%5D=F%C3%BChrersperrgebiet |text=obersalzberg.de |wayback=20141216043742}} Zur Geschichte des ''Führersperrgebiets'' mit Abbildungen</ref> und empfing auf dem ''Berghof'' auch Staatsgäste. Im Februar 1938 wurde in Obersalzberg das ''[[Berchtesgadener Abkommen]]'' geschlossen, der erste Schritt zum „[[Anschluss Österreichs|Anschluss<!-- sic! -->]]“<ref>[[Österreichisches Staatsarchiv]]: {{Webarchiv |url=http://www.oesta.gv.at/site/cob__27099/5164/default.aspx |text=''Berchtesgadener Abkommen.'' |wayback=20180523082319}}</ref> [[Österreich]]s an den [[NS-Staat]].
Die gesamten im Besitz des Freistaat Bayern befindlichen Hotels wurde in den 1950er Jahren an den Großhotelier [[Albert Steigenberger]] verkauft. Vom Engagement des aufstrebenden Hotelkonzerns versprach sich die Berchtesgadener Politik und Wirtschaft eine Belebung des Tourismus. Bis zur Freigabe durch die Amerikaner sollte Steigenberger die jährliche Ausgleichszahlung des Bundes erhalten, der Kaufpreis an den Freistaat konnte in Raten - die geringer waren als die jährliche Entschädigung - bezahlt werden. Es wurde vermutet, daß der Vertrag durch eine großzügige Spende Steigenbergers zum Wiederaufbau der Münchner Residenz begünstigt wurde. Beide Seiten waren aber bald unzufrieden, der Rechnungshof des Freistaates bemängelte den zu geringen Kaufpreis, Steigenberger beklagte die andauernde Belegung durch die Amerikaner, dazu kam, daß der Bund die Ausgleichszahlungen einstellte, da sich die Rechtsauffassung geändert hatte. Die Hotelaffäre mündete nach Bekanntwerdung in der Presse 1964 in der Rückabwicklung des Vertrages.


Durch die neu errichtete nahe gelegene [[Reichskanzlei Dienststelle Berchtesgaden]] wurde die Verfügbarkeit eines Regierungsbeamtenstabes während der Aufenthalte Hitlers in Obersalzberg sichergestellt.
==Gegenwart==
Mit der Freigabe durch die Amerikaner ging die Nutzung der ehemaligen NSDAP-Liegenschaften auf den Eigentümer, den Freistaat Bayern über.
Im Jahre [[2000]] wurde mit dem Platterhof (auch „General Walker“ genannt), das größte noch erhaltene Gebäude aus der NS-Zeit, — in Berchtesgaden nicht unumstritten (Bürgerbegehren) — abgerissen, um Platz für die Verlegung der Kehlsteinabfahrtsstelle und damit die Voraussetzung für den Bau des modernen 5-Sterne InterContinental-Hotel mit 138 Zimmern zu schaffen. Das 2005 eröffnete Hotel soll an die touristische Tradition des Obersalzbergs vor dem Dritten Reich anknüpfen.


Es galt als besondere Auszeichnung für deutsche Politiker und Parteimitglieder der NSDAP, von Hitler oder der inoffiziellen Hausherrin [[Eva Braun]] in seiner Obersalzberger Residenz im „privaten Rahmen“ empfangen zu werden.
== Dokumentation Obersalzberg ==

Die 1999 eröffnete [[Dokumentation Obersalzberg]] arbeitet die Geschichte des Obersalzbergs mit dem Schwerpunkt auf der NS-Zeit und die Auswirkungen der NS-Politik auf Deutschland und die Welt auf. Es steht auf den Grundmauern des früheren Gästehauses. Aussteller ist, im Auftrag des Freistaates Bayern, das [[Institut für Zeitgeschichte]] in München. In die Dokumentation einbezogen sind ein Teil der noch erhaltenen Bunkeranlagen. Das Dokumentationszentrum kann ca. 130.000 Besuchern im Jahr verzeichnen. Die Stelle des Berghofes ist heute bewaldet; Stützmauern sind noch erhalten. Lange, gut erhaltene, begehbare Bunkerstollen mit bemerkenswerten wehrbaulichen Besonderheiten sind für Interessierte gegen Entgelt begehbar, was von Vielen wahrgenommen wird.
==== Bombenangriff gegen Kriegsende ====
Der US-amerikanische General [[Dwight D. Eisenhower]], der [[Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force|Oberkommandierende der Alliierten]], gab seine Pläne zur Eroberung der Reichshauptstadt Berlin auf, da er befürchtete, die SS und andere Elitetruppen könnten sich in der tatsächlich nicht existierenden ''[[Alpenfestung]]'' verschanzen. So ließ er seine Truppen nach Süden schwenken, um deutschen Truppen den Rückzug in die Alpen abzuschneiden.

Am 25.&nbsp;April 1945 warfen [[Avro Lancaster|Lancaster]]-Bomber der [[Royal Air Force]] fast 1.300 Bomben über Obersalzberg ab, während das im Tal liegende Berchtesgaden davon nahezu vollständig verschont blieb. Nach diesem Angriff waren&nbsp;– bis auf das ''Kehlsteinhaus''&nbsp;– sämtliche Gebäude des ''[[Führersperrgebiet Obersalzberg|Führersperrgebiets]]'' in Obersalzberg beschädigt. Abziehende SS-Wachtruppen setzten sie in Brand, was jedoch weder Besatzer noch die einheimische Bevölkerung von Plünderungen in den Gebäuden abhielt.

=== Nachkriegszeit – Amerikanische Besatzung in Obersalzberg ===
[[Datei:Kehlsteinhaus Obersalzberg Bavaria Germany 2004.jpg|mini|[[Kehlsteinhaus]]]]

Obersalzberg wurde nach der kampflosen Übergabe des Landkreises Berchtesgaden von einem Verband aus US-Truppen und einigen Franzosen am 4.&nbsp;Mai 1945 besetzt.<ref name="OBS1" /> Mit der Übergabe wurde der Chef der ''Arbeitsgemeinschaft der Bauunternehmen am Obersalzberg'' Grethlein betreut. Dieser wurde zusammen mit seinem Fahrer von betrunkenen französischen Soldaten erschossen, als er über die Zukunft seiner Belegschaft verhandeln wollte. Die NSDAP-Grundstücke gingen 1947 offiziell in das Eigentum des Freistaates Bayern über, jedoch nutzten die amerikanischen Besatzer einen Großteil ihrer Gebäude weiterhin.

Obwohl es nach dem Krieg Bestrebungen der ehemaligen Salzberger gab, in ihre alten Häuser zurückzukehren, kam es nicht zum Wiederaufbau des Dorfes. Lediglich das ''Hotel zum Türken'' wurde an die ehemaligen Besitzer zurückgegeben. Hier besteht heute die Möglichkeit&nbsp;– neben den später in die ''[[Dokumentation Obersalzberg]]'' integrierten Bunkerteilen&nbsp;–, weitere Abschnitte der Bunkeranlage in Obersalzberg zu besichtigen.

Verschiedene Gebäude wurden nach dem Krieg für die US-Streitkräfte instand gesetzt, wie der ''Platterhof'' („Hotel [[Walton Walker|General Walker]]“), das Atelier Speer ''(Evergreen Lodge)'' sowie der ehemalige Gutshof; sie dienten der [[US Army]] als Erholungszentrum. Die anderen Gebäude – insbesondere die Wohnhäuser der NS-Größen – wurden 1952 abgetragen oder gesprengt, um jedweden Kult zu verhindern.

==== Steigenberger-Affäre ====
Die gesamten im Eigentum des Freistaates Bayern befindlichen, aber noch von den US-Streitkräften belegten Hotels wurden in den 1950er-Jahren an den Großhotelier [[Albert Steigenberger]] verkauft. Vom Engagement des aufstrebenden Hotelkonzerns [[Steigenberger Hotels|Steigenberger]] versprachen sich die Berchtesgadener Politik und Wirtschaft eine Belebung des Tourismus. Bis zur Freigabe durch die Amerikaner sollte Steigenberger die jährliche Ausgleichszahlung des Bundes erhalten, der Kaufpreis an den Freistaat konnte in Raten&nbsp;– die geringer waren als die jährliche Entschädigung&nbsp;– gezahlt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/politik/hastiger-handel-a-c61bc95b-0002-0001-0000-000046473166 |titel=Hastiger Handel |werk=Spiegel Online |datum=1967-02-05 |abruf=2022-01-04}}</ref> Es wurde vermutet, dass der Vertrag durch eine großzügige Spende Steigenbergers zum Wiederaufbau der [[Münchner Residenz]] begünstigt worden war. Beide Seiten waren aber bald unzufrieden: Der Rechnungshof des Freistaates bemängelte den zu geringen Kaufpreis, Steigenberger beklagte die andauernde Belegung durch die Amerikaner. Hinzu kam, dass der Bund die Ausgleichszahlungen einstellte, da sich die Rechtsauffassung geändert hatte. Die Hotelaffäre endete nach dem Bekanntwerden in der Presse 1964 mit der Rückabwicklung des Vertrages.<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46174074.html ''Steigenberger – Hitlers Erbe – Affären.''] In: ''[[Der Spiegel]]'' vom 1. Juli 1964, online unter ''spiegel.de''</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ulrich Chaussy, Christoph Püschner |Titel=Kriegsende und Nachkriegszeit |Sammelwerk=Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg. |Auflage=5. überarbeitete und erweiterte |Verlag=Ch. Links Verlag |Ort=Berlin |Datum=2005 |ISBN=3-86153-382-0 |Kapitel=20. Off Limits |Seiten=187 ff. |Kommentar=Darstellung der Steigenberger-Affäre und der beteiligten Personen}}</ref> Der [[Bundesgerichtshof]] stellte mit seinem Urteil fest, dass der Freistaat Bayern und Steigenberger gegen das Verschleuderungsverbot in Artikel 81 der Bayerischen Verfassung verstoßen hatten.<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Rath |url=https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/fall-steigenberger-bayern-ns-immobilien-verschleudert-streit-um-hitlers-urlaubsparadies/2/ |titel=Streit um Hitlers Urlaubsparadies |werk=lto.de |datum=2017-01-29 |abruf=2022-01-05}}</ref>

=== Gebietsreform ===
Im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform]] wurde die selbständige Gemeinde Salzberg, zu der auch Obersalzberg gehörte, am 1.&nbsp;Januar 1972 nach Berchtesgaden eingemeindet.<ref>{{BibISBN|3-406-09669-7|Seite=434}}</ref> Seither ist ''Obersalzberg'' ein Ortsteil bzw. eine ''[[Gnotschaft]]'' des [[Marktgemeinde|Marktes]] [[Berchtesgaden]].

=== Abzug der amerikanischen Streitkräfte ===
Mit dem Abzug der [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|amerikanischen Streitkräfte]] und der damit verbundenen Auflösung des ''Armed Forces Recreation Center'' ging 1996 auch die Nutzung der [[Führersperrgebiet Obersalzberg|ehemaligen NSDAP-Liegenschaften]] an den Freistaat Bayern über. Nach Maßgabe des ''Zweisäulenkonzepts'' des bayerischen Finanzministers [[Kurt Faltlhauser]] ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]) beschloss die [[bayerische Staatsregierung]] daraufhin, auf diesem Areal ein Hotel der Luxusklasse sowie ein Zentrum zur Dokumentation der während der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Gräueltaten zu errichten, um das Entstehen einer Pilgerstätte für Rechtsextreme zu verhindern<ref name="dsmaugsburgerde">{{Literatur |Autor=Katharina Wiechers |Titel=Pleiteprojekt. Der Millionenverlust am Obersalzberg |Sammelwerk=[[Augsburger Allgemeine]] |Datum=2009-05-27 |Online=[https://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Der-Millionenverlust-am-Obersalzberg-_arid,1621299_regid,2_puid,2_pageid,4289.html Webarchiv] |Abruf=2009-10-27}}</ref> und einen Gegenpart zur {{" |kommerziellen Ausbeutung}} des Standorts einzurichten.<ref name="Dahm" />

==== Dokumentation Obersalzberg ====
{{Hauptartikel|Dokumentation Obersalzberg}}

1999 wurde unmittelbar neben dem Parkplatz und der Bushaltestelle zum ''[[Kehlsteinhaus]]'' die ''Dokumentation Obersalzberg'' eröffnet. Sie stellt die Geschichte des Obersalzbergs während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] und die Verbindungen zur gesamten [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische Politik]] dar.<ref name="Dahm">''„Täterort“ und historische Aufklärung.'' Vortrag von Volker Dahm (Mitarbeiter des [[Institut für Zeitgeschichte|Instituts für Zeitgeschichte]], München/Berlin, fachlicher Leiter der Dokumentation Obersalzberg) anlässlich eines Symposiums in zwei Teilen (5. bis 7. Dezember 2002, 16. bis 17. Januar 2003), nachzulesen im Tagungsband S. 198–210, Zitat S. 199 f. ({{Webarchiv |url=http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/veranstaltungen/dateien/symposien-tagungsband.pdf/view |text=ns-dokumentationszentrum-muenchen.de; PDF, 1652&nbsp;kB |wayback=20150428230832}}).</ref> Die Institution bezieht Teile der noch erhaltenen Bunkeranlagen ein, die zu besichtigen sind. Am 19.&nbsp;Juli 2010 wurde der 1,5-millionste Besucher und am 18.&nbsp;Juli 2013 der 2-millionste Besucher dieses Dokumentationszentrums begrüßt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.obersalzberg.de/geschichte10.html |text=''Entwicklung der Dokumentation Obersalzberg'' |wayback=20120628140833}}, obersalzberg.de.</ref> Geplant waren für die Dokumentation Obersalzberg maximal 40.000 Gäste im Jahr, 170.000 Besucher fanden sich unerwarteterweise ein. Deshalb fiel 2012 die Entscheidung zum Neubau, um den Andrang von Besuchern besser zu bewältigen.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Köpf |url=https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-obersalzberg-ns-dokuzentrum-hitler-dauerausstellung-1.6258334 |titel=Die Anti-Idylle auf Hitlers Obersalzberg |werk=Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de) |datum=2023-09-27 |sprache=de |abruf=2023-10-02}}</ref> Zur Wiedereröffnung der Dokumentation mit einer neugestalteten Dauerausstellung kam es schließlich am 28. September 2023.
<!-- Das Hotel liegt zwar hart an der Gnotschaftsgrenze, aber doch klar außerhalb der Gnotschaft Obersalzberg, und gehört zu Untersalzberg I - also diesen Abschnitt bitte auslagern
==== Hotelneubau ====
{{Hauptartikel|Kempinski Hotel Berchtesgaden}}

Anknüpfend an die touristische Tradition von Obersalzberg vor dem „Dritten Reich“, wurde das Fünf-Sterne-Superior-Hotel ''InterContinental Berchtesgaden Resort'' (heute: ''[[Kempinski Hotel Berchtesgaden]]'') im Jahr 2005 eröffnet. Errichtet wurde das Haus im Auftrag einer Tochter der [[BayernLB]]. 2009 machte es durch Millionenverluste von sich reden, welche die angeschlagene Bank in weitere Bedrängnis brachten. Das luxuriös ausgestattete Hotel erhielt einige Auszeichnungen und beherbergt hochrangige Gäste und Veranstaltungen.
-->

=== Obersalzbergbahn ===
[[Datei:Obersalzbergbahn Juli 2013.JPG|mini|Obersalzbergbahn Juli 2013]]

Die Obersalzbergbahn wurde von der [[Jennerbahn|Berchtesgadener Bergbahn GmbH]] (später AG) erbaut und 1950 in Betrieb genommen. Einer der Initiatoren war der bekannte Alpinist [[Josef Aschauer]]. Die [[Luftseilbahn]] führt von der auf 530&nbsp;Meter Höhe gelegenen Talstation über die Mittelstation auf 770&nbsp;Meter zu der auf 1.020 Meter gelegenen Bergstation ({{Coordinate|text=ICON0|NS=47/37/17/N|EW=13/1/16/E|type=landmark|region=DE-BY|dim=10000|name=Bergstation Obersalzbergbahn}}). Von der Bergstation, die unterhalb der Scharitzkehlstraße liegt, erreicht man den Ausgangspunkt der Rodelbahn, die im Tal nahe der Talstation der Bahn endet. Die Länge der Obersalzbergbahn, welche 1996 modernisiert wurde, beträgt 1.530&nbsp;Meter und führt über neun Stützen. Das Tragseil hat einen Durchmesser von 25&nbsp;Millimetern; das Zugseil hat einen Durchmesser von 16&nbsp;Millimetern. Es handelt sich um eine [[Pendelbahn#Gruppenpendelbahn|Gruppenpendelbahn]], bei der auf jeder Fahrspur zwei kleine Kabinen für je vier Erwachsene und ein Kind dicht hintereinander fahren. An der ersten Kabine ist außen ein größerer Korb für Gepäck angebracht. Es muss an der Mittelstation umgestiegen werden. Die Bahn wird heute von der privaten Obersalzbergbahn GmbH betrieben.<ref>[https://www.obersalzbergbahn.de/ Website der Obersalzbergbahn]</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://de.isr.at/singleview/article/die-obersalzbergbahn |titel=Die Obersalzbergbahn |werk=[[Internationale Seilbahn-Rundschau]] |hrsg= |datum=2020-11-13 |sprache=de |abruf=2021-01-11}}</ref>

=== Abtragung von Teilen des historischen Wegenetzes ===
''→ Zu diesem Geschichtsabschnitt siehe auch Abschnitt: ''[[Führersperrgebiet Obersalzberg#Abtragung von Teilen des historischen Wegenetzes|Abtragung von Teilen des historischen Wegenetzes]] im Hauptartikel [[Führersperrgebiet Obersalzberg]]

2009 bekannt gewordene Pläne der [[Bayerische Staatsforsten|Bayerischen Staatsforsten]], das historische, mit Schwarzdecken versehene Wegenetz in Obersalzberg zugunsten breiter, geschotterter Forststraßen abzutragen, führten zu Widerstand und zum Stopp des Projektes. Schließlich kam man überein, nur Teilstrecken zu beseitigen und die übrigen zu erhalten.

== Sender Kehlstein/Obersalzberg ==
In Obersalzberg steht ein Sender der [[Deutsche Funkturm|Deutschen Funkturm GmbH]], der als Füllsender für den Rundfunk im Talkessel von [[Berchtesgaden]] errichtet wurde. Der Sender wird für die Abstrahlung der [[UKW]]-Signale verwendet: [[DAB+]] von [[Sender Jenner|Sender]] am [[Jenner (Berg)|Jenner]].

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== Musik ==
[[Georg Freundorfer]] widmete Obersalzberg während der Zeit des Nationalsozialismus den [[Marschmusik|Marsch]] ''Gruß an Obersalzberg''. Heute ist der Marsch unter dem Titel ''Gruß an Oberbayern'' bekannt.<ref>[https://www.dismarc.org/index.php?form=display&oaiid=GHT%3A017%2F000019905017 Titelverzeichnis] auf dismarc.org.</ref>

== Literatur ==
* ''Obersalzberg.'' In: [[Hellmut Schöner]] (Hrsg.): ''Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit''. Ergänzungsband I, Berchtesgaden 1982, S. 368–379.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
<!-- Bitte keinen Link auf den Webshop des Zeitreisen Verlags, siehe [[Wikipedia:Weblinks]]. Weiters hier nur Weblinks die allgemein den Obersalzberg zum Gegenstand haben. -->
* [http://www.obersalzberg.de/ Die Dokumentation Obersalzberg]
{{Commonscat|audio=0|video=1}}
* [http://www.ichotelsgroup.com/h/d/6c/394/de/hd/zceha?irs=null InterContinental-Hotel]

[[en:Berghof (Hitler)]]
== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Führersperrgebiet Obersalzberg]]
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[[Kategorie:Berchtesgadener Alpen]]
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Aktuelle Version vom 29. April 2025, 15:34 Uhr

Obersalzberg, auch mit dem bestimmten Artikel („auf dem Obersalzberg“),[1] ist ein Gemeindeteil bzw. eine Gnotschaft des Marktes Berchtesgaden im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Obersalzberg war Teil der Gemeinde Salzberg, bis diese am 1. Januar 1972 nach Berchtesgaden eingemeindet wurde.

Mit der 1877 von Mauritia Mayer begründeten Pension Moritz, die zahlreiche prominente Gäste beherbergte, wurde Obersalzberg zu einer der Wiegen des Tourismus im Berchtesgadener Land. Um die Jahrhundertwende ließen sich in dem Ort auch viele bekannte Persönlichkeiten wie Carl von Linde mit einem Zweitwohnsitz nieder.

1923 war Adolf Hitler erstmals in Obersalzberg[2] und hatte dort regelmäßig sein Feriendomizil. Später mietete er dauerhaft ein Haus und baute es nach dem Erwerb zum Berghof, einer repräsentativen Zweitresidenz, aus. Nahezu der ganze Ortsteil inklusive des Kehlsteins wurde ab 1933 zum Führersperrgebiet. Sowohl die einheimische Bevölkerung wie auch die Zweitwohnsitz-Inhaber wurden zum Teil zwangsumgesiedelt; ihre Häuser wurden angekauft oder enteignet und anschließend zum großen Teil abgetragen. Bei einem Bombenangriff im April 1945 wurde die Bebauung weitgehend zerstört.

Die von den früheren Einwohnern nach dem Kriegsende angestrebte Rückkehr nach Obersalzberg mit dem Wiederaufbau des ursprünglichen Ortes kam nicht zustande. Das Areal war in der Nachkriegszeit weitgehend Teil eines Erholungszentrums der amerikanischen Streitkräfte. Nach der Freigabe an den Freistaat Bayern im Jahr 1996 wurde im Rahmen des „Zweisäulenkonzeptes“ der bayerischen Staatsregierung 1999 die Dokumentation Obersalzberg eingerichtet und 2005 ein Hotel der Luxusklasse mit der Bezeichnung InterContinental Berchtesgaden Resort (seit 2015: Kempinski Hotel Berchtesgaden[3]) eröffnet.

Obersalzberg von Nordwesten (ab Bildmitte u. a. links: Kempinski Hotel, rechts davon in der Mitte Dokumentation Obersalzberg), oben rechts Hoher Göll und daneben bis Bildrand Kehlstein mit Kehlsteinhaus

Der Gemeindeteil Obersalzberg grenzt im Norden und Nordosten an den Gemeindeteil Untersalzberg I, im Nordwesten und Westen an den Gemeindeteil Untersalzberg II sowie im Süden und Osten an das gemeindefreie Gebiet Eck. Der niedrigste Punkt mit rund 752 Metern liegt im Nordwesten in der Nähe des abgegangenen Anwesens Lehen. Höchste Erhebung ist der Klingeneckkopf[4] im Südosten mit 1137 Metern.

Die Gemeindeteile Obersalzberg, Untersalzberg I und Untersalzberg II (hier ist u. a. auch die Einfahrt in das Salzbergwerk)[5] verteilen sich über den Salzberg bis zu dessen Ausläufern an der Berchtesgadener Ache.[6][7] Der Salzberg[8] selbst ist ein „Bergrücken“ mit einer Höhe von etwa 1000 m,[9] der dem südlich gelegenen Kehlstein,[6] einem Nebengipfel des Göllmassivs am Ostrand der Berchtesgadener Alpen, vorgelagert ist.

Entwicklung als Gnotschaftsbezirk

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Vermutlich bereits ab Ende des 14. Jahrhunderts war Obersalzberg der 5. Gnotschaftsbezirk der „Urgnotschaft“ Berg im Berchtesgadener Land, das ab 1380 das Kernland der Reichsprälatur Berchtesgaden und der später eigenständigen, reichsunmittelbaren Fürstpropstei Berchtesgaden (1559–1803) bildete. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurde 1810 das Berchtesgadener Land mit seinen Gnotschaften dem Königreich Bayern angegliedert und aus Berg ab 1812 die Gemeinde Salzberg,[10] deren Ortsteil bzw. Gnotschaft Obersalzberg bis zur Eingemeindung Salzbergs in den Markt Berchtesgaden blieb (→ siehe hierzu den Abschnitt: Gebietsreform). Die Bezeichnung „Obersalzberg“ ist für die Gnotschaft erstmals 1816 nachweisbar.[7]

Historisch, nach einer statistischen Übersicht von 1698, bestand der damalige Fünfte Gnotschafterbezirk bzw. die heutige Gnotschaft Obersalzberg aus 13 verstreut liegenden Anwesen. Dies waren 10 ganze Höfe (Antenberg, Bodenlehen, Baumgarten, Freiding, Graetz (Sitz des Gnotschafters), Ob. Kesselstein, Lehen, Meisterlehen, Steinhaus und Weißlehen) sowie 3 halbe Höfe (Auf der Eben, Mittertratten und Wurf).[11]

Anfänge des Tourismus

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Pension Moritz um 1900

Mauritia Mayer eröffnete 1877 die nach ihrem Spitznamen benannte Pension „Moritz“ und gilt damit als Pionierin des modernen Tourismus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Gebirgskurhaus Obersalzberg und später in Platterhof umbenannt, steht dieses Gasthaus „am Beginn des Tourismus in Deutschland und Mitteleuropa“.[12]

Aber noch in den 1920er Jahren war Obersalzberg „ein idyllisches Streudorf mit Bergbauern und Beherbergungsbetrieben, das unter Wohlhabenden und Prominenten als touristischer Geheimtip galt“.[6] In der Folge wurden alsbald auch bekannte Persönlichkeiten wie der Erfinder der Kältetechnik Carl von Linde[13] oder die Klavierherstellerfamile Bechstein[14] in Obersalzberg sesshaft.

Zeit des Nationalsozialismus

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Adolf Hitler mit Eva Braun auf dem „Berghof“, 1942

→ Zu diesem Geschichtsabschnitt siehe auch Hauptartikel: Führersperrgebiet Obersalzberg

Ab 1923 verbrachte Adolf Hitler des Öfteren in Obersalzberg seine Ferien. Ab Oktober 1928 mietete er das Landhaus Haus Wachenfeld, dessen Eigentümerin die Lederfabrikantin und frühe Automobilistin Margarete Winter, geborene Wachenfeld, war.[15] Im Sommer 1933 erwarb Hitler das Haus, um es alsbald in Berghof umzubenennen und zu einer repräsentativen Residenz umzubauen.[16]

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland erfuhr der Ort die größten baulichen Veränderungen seiner Geschichte. Sämtliche privaten und ein Teil der Immobilien im öffentlichen Eigentum wurden unter der Leitung von Martin Bormann aufgekauft. Den Eigentümern wurden Preise über dem Verkehrswert angeboten. Nicht Verkaufswillige wurden mit angedrohter und zum Teil vollzogener Haft im KZ Dachau zum Verkauf ihrer Grundstücke gezwungen. Der Großteil der vorhandenen Bebauung wurde abgetragen, der Charakter des Ortes völlig verändert. Um den Berghof gruppierten sich nun unter anderem die Häuser aller wichtigen NSDAP-Politiker.

Auf eine Anregung Hitlers hin ließ Bormann auf dem Bergrücken des Kehlsteins das Kehlsteinhaus als Repräsentationsgebäude errichten.

Erst die massiven Luftangriffe der alliierten Streitkräfte auf große Teile Deutschlands führten zum Ausbau der Luftschutzanlagen in Obersalzberg. Es entstand ein tief im Fels gelegenes, weit verzweigtes Bunkersystem mit Stollen von rund 6,5 Kilometer Länge.[17]

Regierungsgeschäfte und Repräsentation

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Hitler empfängt Chamberlain, Vorbereitung des Münchner Abkommens

Häufig hielt sich Hitler mehrere Monate im Jahr in Obersalzberg auf, um von Berchtesgaden aus die Regierungsgeschäfte zu führen. Insgesamt verbrachte er dort nahezu ein Drittel seiner Regierungszeit[18] und empfing auf dem Berghof auch Staatsgäste. Im Februar 1938 wurde in Obersalzberg das Berchtesgadener Abkommen geschlossen, der erste Schritt zum „Anschluss[19] Österreichs an den NS-Staat.

Durch die neu errichtete nahe gelegene Reichskanzlei Dienststelle Berchtesgaden wurde die Verfügbarkeit eines Regierungsbeamtenstabes während der Aufenthalte Hitlers in Obersalzberg sichergestellt.

Es galt als besondere Auszeichnung für deutsche Politiker und Parteimitglieder der NSDAP, von Hitler oder der inoffiziellen Hausherrin Eva Braun in seiner Obersalzberger Residenz im „privaten Rahmen“ empfangen zu werden.

Bombenangriff gegen Kriegsende

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Der US-amerikanische General Dwight D. Eisenhower, der Oberkommandierende der Alliierten, gab seine Pläne zur Eroberung der Reichshauptstadt Berlin auf, da er befürchtete, die SS und andere Elitetruppen könnten sich in der tatsächlich nicht existierenden Alpenfestung verschanzen. So ließ er seine Truppen nach Süden schwenken, um deutschen Truppen den Rückzug in die Alpen abzuschneiden.

Am 25. April 1945 warfen Lancaster-Bomber der Royal Air Force fast 1.300 Bomben über Obersalzberg ab, während das im Tal liegende Berchtesgaden davon nahezu vollständig verschont blieb. Nach diesem Angriff waren – bis auf das Kehlsteinhaus – sämtliche Gebäude des Führersperrgebiets in Obersalzberg beschädigt. Abziehende SS-Wachtruppen setzten sie in Brand, was jedoch weder Besatzer noch die einheimische Bevölkerung von Plünderungen in den Gebäuden abhielt.

Nachkriegszeit – Amerikanische Besatzung in Obersalzberg

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Kehlsteinhaus

Obersalzberg wurde nach der kampflosen Übergabe des Landkreises Berchtesgaden von einem Verband aus US-Truppen und einigen Franzosen am 4. Mai 1945 besetzt.[18] Mit der Übergabe wurde der Chef der Arbeitsgemeinschaft der Bauunternehmen am Obersalzberg Grethlein betreut. Dieser wurde zusammen mit seinem Fahrer von betrunkenen französischen Soldaten erschossen, als er über die Zukunft seiner Belegschaft verhandeln wollte. Die NSDAP-Grundstücke gingen 1947 offiziell in das Eigentum des Freistaates Bayern über, jedoch nutzten die amerikanischen Besatzer einen Großteil ihrer Gebäude weiterhin.

Obwohl es nach dem Krieg Bestrebungen der ehemaligen Salzberger gab, in ihre alten Häuser zurückzukehren, kam es nicht zum Wiederaufbau des Dorfes. Lediglich das Hotel zum Türken wurde an die ehemaligen Besitzer zurückgegeben. Hier besteht heute die Möglichkeit – neben den später in die Dokumentation Obersalzberg integrierten Bunkerteilen –, weitere Abschnitte der Bunkeranlage in Obersalzberg zu besichtigen.

Verschiedene Gebäude wurden nach dem Krieg für die US-Streitkräfte instand gesetzt, wie der Platterhof („Hotel General Walker“), das Atelier Speer (Evergreen Lodge) sowie der ehemalige Gutshof; sie dienten der US Army als Erholungszentrum. Die anderen Gebäude – insbesondere die Wohnhäuser der NS-Größen – wurden 1952 abgetragen oder gesprengt, um jedweden Kult zu verhindern.

Steigenberger-Affäre

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Die gesamten im Eigentum des Freistaates Bayern befindlichen, aber noch von den US-Streitkräften belegten Hotels wurden in den 1950er-Jahren an den Großhotelier Albert Steigenberger verkauft. Vom Engagement des aufstrebenden Hotelkonzerns Steigenberger versprachen sich die Berchtesgadener Politik und Wirtschaft eine Belebung des Tourismus. Bis zur Freigabe durch die Amerikaner sollte Steigenberger die jährliche Ausgleichszahlung des Bundes erhalten, der Kaufpreis an den Freistaat konnte in Raten – die geringer waren als die jährliche Entschädigung – gezahlt werden.[20] Es wurde vermutet, dass der Vertrag durch eine großzügige Spende Steigenbergers zum Wiederaufbau der Münchner Residenz begünstigt worden war. Beide Seiten waren aber bald unzufrieden: Der Rechnungshof des Freistaates bemängelte den zu geringen Kaufpreis, Steigenberger beklagte die andauernde Belegung durch die Amerikaner. Hinzu kam, dass der Bund die Ausgleichszahlungen einstellte, da sich die Rechtsauffassung geändert hatte. Die Hotelaffäre endete nach dem Bekanntwerden in der Presse 1964 mit der Rückabwicklung des Vertrages.[21][22] Der Bundesgerichtshof stellte mit seinem Urteil fest, dass der Freistaat Bayern und Steigenberger gegen das Verschleuderungsverbot in Artikel 81 der Bayerischen Verfassung verstoßen hatten.[23]

Im Zuge der Gebietsreform wurde die selbständige Gemeinde Salzberg, zu der auch Obersalzberg gehörte, am 1. Januar 1972 nach Berchtesgaden eingemeindet.[24] Seither ist Obersalzberg ein Ortsteil bzw. eine Gnotschaft des Marktes Berchtesgaden.

Abzug der amerikanischen Streitkräfte

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Mit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte und der damit verbundenen Auflösung des Armed Forces Recreation Center ging 1996 auch die Nutzung der ehemaligen NSDAP-Liegenschaften an den Freistaat Bayern über. Nach Maßgabe des Zweisäulenkonzepts des bayerischen Finanzministers Kurt Faltlhauser (CSU) beschloss die bayerische Staatsregierung daraufhin, auf diesem Areal ein Hotel der Luxusklasse sowie ein Zentrum zur Dokumentation der während der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Gräueltaten zu errichten, um das Entstehen einer Pilgerstätte für Rechtsextreme zu verhindern[25] und einen Gegenpart zur „kommerziellen Ausbeutung“ des Standorts einzurichten.[26]

Dokumentation Obersalzberg

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1999 wurde unmittelbar neben dem Parkplatz und der Bushaltestelle zum Kehlsteinhaus die Dokumentation Obersalzberg eröffnet. Sie stellt die Geschichte des Obersalzbergs während der Zeit des Nationalsozialismus und die Verbindungen zur gesamten nationalsozialistische Politik dar.[26] Die Institution bezieht Teile der noch erhaltenen Bunkeranlagen ein, die zu besichtigen sind. Am 19. Juli 2010 wurde der 1,5-millionste Besucher und am 18. Juli 2013 der 2-millionste Besucher dieses Dokumentationszentrums begrüßt.[27] Geplant waren für die Dokumentation Obersalzberg maximal 40.000 Gäste im Jahr, 170.000 Besucher fanden sich unerwarteterweise ein. Deshalb fiel 2012 die Entscheidung zum Neubau, um den Andrang von Besuchern besser zu bewältigen.[28] Zur Wiedereröffnung der Dokumentation mit einer neugestalteten Dauerausstellung kam es schließlich am 28. September 2023.

Obersalzbergbahn

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Obersalzbergbahn Juli 2013

Die Obersalzbergbahn wurde von der Berchtesgadener Bergbahn GmbH (später AG) erbaut und 1950 in Betrieb genommen. Einer der Initiatoren war der bekannte Alpinist Josef Aschauer. Die Luftseilbahn führt von der auf 530 Meter Höhe gelegenen Talstation über die Mittelstation auf 770 Meter zu der auf 1.020 Meter gelegenen Bergstation (). Von der Bergstation, die unterhalb der Scharitzkehlstraße liegt, erreicht man den Ausgangspunkt der Rodelbahn, die im Tal nahe der Talstation der Bahn endet. Die Länge der Obersalzbergbahn, welche 1996 modernisiert wurde, beträgt 1.530 Meter und führt über neun Stützen. Das Tragseil hat einen Durchmesser von 25 Millimetern; das Zugseil hat einen Durchmesser von 16 Millimetern. Es handelt sich um eine Gruppenpendelbahn, bei der auf jeder Fahrspur zwei kleine Kabinen für je vier Erwachsene und ein Kind dicht hintereinander fahren. An der ersten Kabine ist außen ein größerer Korb für Gepäck angebracht. Es muss an der Mittelstation umgestiegen werden. Die Bahn wird heute von der privaten Obersalzbergbahn GmbH betrieben.[29][30]

Abtragung von Teilen des historischen Wegenetzes

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→ Zu diesem Geschichtsabschnitt siehe auch Abschnitt: Abtragung von Teilen des historischen Wegenetzes im Hauptartikel Führersperrgebiet Obersalzberg

2009 bekannt gewordene Pläne der Bayerischen Staatsforsten, das historische, mit Schwarzdecken versehene Wegenetz in Obersalzberg zugunsten breiter, geschotterter Forststraßen abzutragen, führten zu Widerstand und zum Stopp des Projektes. Schließlich kam man überein, nur Teilstrecken zu beseitigen und die übrigen zu erhalten.

Sender Kehlstein/Obersalzberg

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In Obersalzberg steht ein Sender der Deutschen Funkturm GmbH, der als Füllsender für den Rundfunk im Talkessel von Berchtesgaden errichtet wurde. Der Sender wird für die Abstrahlung der UKW-Signale verwendet: DAB+ von Sender am Jenner.

Programm Frequenz Leistung (ERP) RDS PS
Bayernwelle SüdOst 089,3 MHz 0,1 kW BAYWELLE
Antenne Bayern 105,5 MHz 0,1 kW ANTENNE

Georg Freundorfer widmete Obersalzberg während der Zeit des Nationalsozialismus den Marsch Gruß an Obersalzberg. Heute ist der Marsch unter dem Titel Gruß an Oberbayern bekannt.[31]

  • Obersalzberg. In: Hellmut Schöner (Hrsg.): Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I, Berchtesgaden 1982, S. 368–379.
Commons: Obersalzberg – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Neben der für Ortsnamen üblichen Ausdrucksweise in Obersalzberg wird, seit dem 19. Jahrhundert nachweisbar, der Name des heutigen Gemeindeteils auch mit dem bestimmten Artikel und der Präposition an oder auf gebraucht (am Obersalzberg, auf dem Obersalzberg), sowohl umgangssprachlich als auch zum Beispiel in der geschichtswissenschaftlichen Literatur zur NS-Vergangenheit des Ortes – so etwa in: Ulrich Chaussy: Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg. 1. Auflage. Links, Berlin 1995, ISBN 3-86153-100-3, passim.
  2. Ulrich Chaussy: Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg. Mit aktuellen Fotos von Christoph Püschner. 7. Auflage. Links, Berlin 2012, ISBN 978-3-86153-704-5, S. 30 (Google Books).
  3. [1]
  4. Obersalzberg, gezoomter Kartenausschnitt im BayernAtlas, online unter geoportal.bayern.de
  5. Berchtesgadener Land – Klassifizierung Alltagsradwege – Gemeinde Berchtesgaden, online unter gemeinde.berchtesgaden.de
  6. a b c Volker Dahm: Der Obersalzberg bei Berchtesgaden. Täterort, Touristenattraktion, Lernort (Memento vom 27. Juni 2020 im Internet Archive), historisches Essay als Presse-Info der Dokumentation Obersalzberg vom 1. November 2001, online unter obersalzberg.de.
  7. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. Beck Verlag, München 2006, ISBN 978-3-406-55206-9; Stichwort Obersalzberg, S. 194.
  8. Salzberg, Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 819, online unter zeno.org.
  9. Siehe auch Adolf Bühler: Berchtesgaden und seine Umgebung von Adolf Bühler. 1870, S. 16 via der Ortsdatenbank des bavarikon
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434.
  11. Dieter Albrecht: Fürstpropstei Berchtesgaden. München 1954, S. 27 (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 7).
  12. Die Dokumentation Obersalzberg bei Berchtesgaden (Memento vom 15. Dezember 2014 im Internet Archive), siehe 5. Absatz, online unter obersalzberg.de.
  13. Hellmut Schöner: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. 1973, S. 202.
  14. Hellmut Schöner (Hrsg.): Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I, Berchtesgaden 1982, S. 369.
  15. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 2002, S. 445–447.
  16. Der Obersalzberg als Ort der Zeitgeschichte (Memento vom 14. Oktober 2016 im Internet Archive). Dokumentation Obersalzberg, Ausstellungs-Info.
  17. 25 Jahre Aufklärung über NS-Verbrechen. In: Nordbayerischer Kurier, 19./20. Oktober 2024, S. 3.
  18. a b obersalzberg.de (Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive) Zur Geschichte des Führersperrgebiets mit Abbildungen
  19. Österreichisches Staatsarchiv: Berchtesgadener Abkommen. (Memento vom 23. Mai 2018 im Internet Archive)
  20. Der Spiegel: Hastiger Handel. In: Spiegel Online. 5. Februar 1967, abgerufen am 4. Januar 2022.
  21. Steigenberger – Hitlers Erbe – Affären. In: Der Spiegel vom 1. Juli 1964, online unter spiegel.de
  22. Ulrich Chaussy, Christoph Püschner: Kriegsende und Nachkriegszeit. In: Nachbar Hitler. Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg. 5. überarbeitete und erweiterte Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-86153-382-0, 20. Off Limits, S. 187 ff. (Darstellung der Steigenberger-Affäre und der beteiligten Personen).
  23. Martin Rath: Streit um Hitlers Urlaubsparadies. In: lto.de. 29. Januar 2017, abgerufen am 5. Januar 2022.
  24. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434.
  25. Katharina Wiechers: Pleiteprojekt. Der Millionenverlust am Obersalzberg. In: Augsburger Allgemeine. 27. Mai 2009 (Webarchiv [abgerufen am 27. Oktober 2009]).
  26. a b „Täterort“ und historische Aufklärung. Vortrag von Volker Dahm (Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte, München/Berlin, fachlicher Leiter der Dokumentation Obersalzberg) anlässlich eines Symposiums in zwei Teilen (5. bis 7. Dezember 2002, 16. bis 17. Januar 2003), nachzulesen im Tagungsband S. 198–210, Zitat S. 199 f. (ns-dokumentationszentrum-muenchen.de; PDF, 1652 kB (Memento vom 28. April 2015 im Internet Archive)).
  27. Entwicklung der Dokumentation Obersalzberg (Memento vom 28. Juni 2012 im Internet Archive), obersalzberg.de.
  28. Matthias Köpf: Die Anti-Idylle auf Hitlers Obersalzberg. In: Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de). 27. September 2023, abgerufen am 2. Oktober 2023.
  29. Website der Obersalzbergbahn
  30. Die Obersalzbergbahn. In: Internationale Seilbahn-Rundschau. 13. November 2020, abgerufen am 11. Januar 2021.
  31. Titelverzeichnis auf dismarc.org.

Koordinaten: 47° 38′ N, 13° 3′ O