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„Clifford Shull“ – Versionsunterschied

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'''Clifford Glenwood Shull''' (* [[23. September]] [[1915]] in [[Pittsburgh]], [[Pennsylvania]]; † [[31. März]] [[2001]] in [[Medford]], [[Massachusetts]]) war ein US-amerikanischer Physiker.
'''Clifford Glenwood Shull''' (* [[23. September]] [[1915]] in [[Pittsburgh]], [[Pennsylvania]]; † [[31. März]] [[2001]] in [[Medford (Massachusetts)|Medford]], [[Massachusetts]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Physiker]]. Er wurde 1994 mit dem [[Nobelpreis]] ausgezeichnet.


== Leben ==
== Leben ==


Clifford Shull wurde am 23. September 1915 in Pittsburgh im Stadtteil Glenwood als drittes Kind von ''David H. Shull'' († [[1934]]) und seiner Frau ''Daisy B. Shull'' geboren, er hat einen älteren Bruder (''Perry Leo'') und eine ältere Schwester (''Evalyn May''). Er studierte von [[1933]] bis [[1937]] Physik am [[Carnegie Mellon University|Carnegie Institute of Technology]] in Pittsburgh und [[Promotion (Doktor)|promovierte]] [[1941]] an der [[New York University]]. Er fand eine Anstellung an einem Forschungslaboratorium von ''The Texas Company'' ([[Texaco]]) in [[Beacon]], [[New York (Staat)|New York]]. Nach dem [[2. Weltkrieg]] ging er [[1946]] an das ''Clinton Laboratory'' (jetzt [[Oak Ridge National Laboratory]]) in [[Tennessee]]. Er nahm [[1955]] einen Ruf als Professor an das [[Massachusetts Institute of Technology]] an, wo er bis zu seinem Ruhestand [[1986]] forschte und lehrte.
Clifford Shull wurde am 23. September 1915 in Pittsburgh im Stadtteil Glenwood als drittes Kind von David H. Shull († 1934) und seiner Frau Daisy B. Shull geboren, er hat einen älteren Bruder (Perry Leo) und eine ältere Schwester (Evalyn May). Er studierte von 1933 bis 1937 Physik am [[Carnegie Mellon University|Carnegie Institute of Technology]] in Pittsburgh und [[Promotion (Doktor)|promovierte]] 1941 an der [[New York University]]. Er fand eine Anstellung an einem Forschungslaboratorium von ''The Texas Company'' ([[Texaco]]) in [[Beacon (New York)|Beacon]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] ging er 1946 an das ''Clinton Laboratory'' (jetzt [[Oak Ridge National Laboratory]]) in [[Tennessee]]. Er nahm 1955 einen Ruf als Professor an das [[Massachusetts Institute of Technology]] (MIT) an, wo er bis zu seinem Ruhestand 1986 forschte und lehrte.


Clifford Shull heiratete [[1941]] ''Martha-Nuel Summer'' und hat drei Söhne, ''John'', ''Robert'' und ''William''. Er starb am 31. März 2001 im ''Lawrence Memorial Hospital'' in Medford, Massachusetts.
Clifford Shull heiratete 1941 Martha-Nuel Summer und hat drei Söhne, John, Robert und William. Er starb am 31. März 2001 im ''Lawrence Memorial Hospital'' in Medford, Massachusetts.


== Werk ==
== Werk ==


Shulls Aufgabe bei The Texas Company war die Analyse der Mikrostruktur von [[Katalysator]]en für die [[Petrochemie|petrochemische Industrie]] mittels [[Röntgenstreuung]] und [[Elektron]]enstreuung. Nach seinem Wechsel an das Oak Ridge National Laboratoy arbeitete er mit [[Ernest Wallon]] an der Entwicklung der [[Neutronenstreuung]], die sie in den folgenden Jahren perfektioniert.
Shulls Aufgabe bei The Texas Company war die Analyse der Mikrostruktur von [[Katalysator]]en für die [[Petrochemie|petrochemische Industrie]] mittels [[Röntgenstreuung]] und [[Elektronenstreuung]]. Nach seinem Wechsel an das Oak Ridge National Laboratory arbeitete er mit [[Ernest Walton]] (1903–1995) an der Entwicklung der [[Neutronenstreuung]] an Festkörpern, die sie in den folgenden Jahren perfektionierten.


In den 1970er Jahren arbeitete er an Experimenten zur [[Neutronen-Interferometrie]] (wie zuvor schon Sam Werner an der University of Missouri und [[Helmut Rauch]] und [[Anton Zeilinger]] in Wien). Insbesondere wollte er Gravitationseffekte damit nachweisen. In seiner Gruppe waren damals [[Daniel Greenberger]] und [[Michael Horne]], die für ihre Arbeiten zu den Grundlagen der Quantenmechanik bekannt sind.
Clifford Shull wurde [[1994]] zusammen mit [[Bertram Brockhouse]] mit dem [[Nobelpreis]] für Physik "für ihre Entwicklung von Techniken zur Streuung der ungeladenen Kernteilchen" ausgezeichnet, Ernest Wallon war bereits 1984 verstorben.

Clifford Shull wurde 1994 zusammen mit [[Bertram Brockhouse]] mit dem [[Nobelpreis für Physik]] „für ihre Entwicklung von Techniken zur Streuung der ungeladenen Kernteilchen“ ausgezeichnet.


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==


* Buckley Prize, [[American Physical Society]], 1956
* 1956 Buckley Prize, [[American Physical Society]]
* Wahl in die [[American Academy of Arts and Sciences]], 1956
* 1957 Wahl in die [[American Academy of Arts and Sciences]]
* 1960 Namensgeber für die [[Shull Rocks]] in der Antarktis
* Wahl in die [[National Academy of Sciences]], 1975
* 1975 Wahl in die [[National Academy of Sciences]]
* Gregori-Aminoff-Preis, [[Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften]], 1993
* 1993 [[Gregori-Aminoff-Preis]], [[Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften]]
* [[Nobelpreis]] für Physik, 1994
* 1994 [[Nobelpreis für Physik]]

== Schriften ==
* Clifford Shull: ''Early development of neutron scattering''. In: ''Reviews of Modern Physics.'' Band 67, 1995, S. 753–757

== Literatur ==
* {{Munzinger|00000021266|Clifford G. Shull||in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 27/2001 vom 25. Juni 2001}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{nobel-ph|1994|Clifford Shull}}
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* [http://web.mit.edu/newsoffice/2001/shull.html Nachruf des MIT]
* [http://web.mit.edu/newsoffice/2001/shull.html Nachruf des MIT]
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[[en:Clifford Shull]]
[[pt:Clifford Glenwood Shull]]
[[sv:Clifford G. Shull]]

Aktuelle Version vom 19. September 2023, 10:25 Uhr

Clifford Shull (rechts) mit Kollege Ernest Wollan (1949)

Clifford Glenwood Shull (* 23. September 1915 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 31. März 2001 in Medford, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Physiker. Er wurde 1994 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Clifford Shull wurde am 23. September 1915 in Pittsburgh im Stadtteil Glenwood als drittes Kind von David H. Shull († 1934) und seiner Frau Daisy B. Shull geboren, er hat einen älteren Bruder (Perry Leo) und eine ältere Schwester (Evalyn May). Er studierte von 1933 bis 1937 Physik am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh und promovierte 1941 an der New York University. Er fand eine Anstellung an einem Forschungslaboratorium von The Texas Company (Texaco) in Beacon, New York. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er 1946 an das Clinton Laboratory (jetzt Oak Ridge National Laboratory) in Tennessee. Er nahm 1955 einen Ruf als Professor an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) an, wo er bis zu seinem Ruhestand 1986 forschte und lehrte.

Clifford Shull heiratete 1941 Martha-Nuel Summer und hat drei Söhne, John, Robert und William. Er starb am 31. März 2001 im Lawrence Memorial Hospital in Medford, Massachusetts.

Shulls Aufgabe bei The Texas Company war die Analyse der Mikrostruktur von Katalysatoren für die petrochemische Industrie mittels Röntgenstreuung und Elektronenstreuung. Nach seinem Wechsel an das Oak Ridge National Laboratory arbeitete er mit Ernest Walton (1903–1995) an der Entwicklung der Neutronenstreuung an Festkörpern, die sie in den folgenden Jahren perfektionierten.

In den 1970er Jahren arbeitete er an Experimenten zur Neutronen-Interferometrie (wie zuvor schon Sam Werner an der University of Missouri und Helmut Rauch und Anton Zeilinger in Wien). Insbesondere wollte er Gravitationseffekte damit nachweisen. In seiner Gruppe waren damals Daniel Greenberger und Michael Horne, die für ihre Arbeiten zu den Grundlagen der Quantenmechanik bekannt sind.

Clifford Shull wurde 1994 zusammen mit Bertram Brockhouse mit dem Nobelpreis für Physik „für ihre Entwicklung von Techniken zur Streuung der ungeladenen Kernteilchen“ ausgezeichnet.

  • Clifford Shull: Early development of neutron scattering. In: Reviews of Modern Physics. Band 67, 1995, S. 753–757
Commons: Clifford Shull – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien